beden nalen Aland 1 Op⸗ ginnt lützen rwaf⸗ hafts. Her eine 10 ra luto⸗ Ma⸗ bis. Agen egen. 3,206 egen⸗ den e ei⸗ end⸗ die bier Well⸗ ährte eng⸗ ühn⸗ rde be⸗ ** * 77 n : Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Inzeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., 4 ALertteil 0 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte uu. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr auſprecher Rr. 47216. Poſtſchech⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadttell Müm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sorm- und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprülcher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 9. 37: 1150 937. Jahrgang eber Sonntag 1 Anläßlich der Eröffnung der Woche des deutſchen Buches in Weimar hat Reichsminiſter Dr. Goebbels für die Schiller⸗Stiftung, die der Anterſtützung und Förderung deulſcher Dichter und Schriftſteller dient, 200 000 Mark zur verfügung geſtellt.. 4: Der Führer und Reichskanzler hat den Univerſitäls⸗ profeſſor Geh. Juſtizrat Dr. Kiſch anläßlich ſeines Ausſchei⸗ dens aus dem Amt als Bizepräſident der Akademſje für Deulſches Recht die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft verliehen. 1; Die deutſch⸗lettiſchen Wirtſchaftsverhandlungen wurden mit der Unterzeichnung eines Abkommens abgeſchloſſen. Es wurde volle Einigung erzielt. : Der Stellvertreter des Führers, der nach Abſchluß der offiziellen Feierlichkeiten gemeinſam mit der Abordnung der Ns DA p den Samstag mit einer privaten Beſichtigung der Stadt Rom und ihrer Umgebung verbracht hatte, begab ich am Sonntag nach Capri. * 5 2 18 84 2 9* 22 9 „Ne politiſche Kollektivitätsidee Reichsminiſter Freiherr von Neurath vor der Akademie für Deutſches Recht in München. Der Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr von Neurath hielt in der Vollſitzung der Akademie für Deutſches Recht in der Aula der Münchener Univerſität am Sonnabend einen Vortrag über die politiſche Kollekti⸗ vitätsidee. Nach einleitenden Worten über das Verhältnis des Völkerrechts zur Politik führte der Miniſter alls, daß der jetzt zum allgemeinen Schlagwort gewordene Begriff einer Kollektivitätspolitik oder einer kollektiven Sſcherheit natürlich aus der Ideologie des Völker⸗ bundes ſtamme. Er wies auf die letzte Erklärung des engliſchen Miniſterpräſidenten über den Völkerbund hin, wobei dieſer anerkannt habe, daß der Völkerbund die Funktion der Friedensſicherung nicht erfüllt. Wenn der engliſche Miniſterpräſident dabei aber geſagt habe, man müſſe das Verſagen des Völkerbundes in erſter Linie auf Ne Takſache zurückführen, daß ſich ein Teil der mächtigen Staaten von Genf fernhalte, ſo ſei das eine Verwechſlung von Urſache und Wirkung. In dieſem Sinne legte der Reichsaußenminiſter ausführlich die groben Fehler und Aden der Völlerbundsſatzung dar, die ſich von vornherein nicht als ein Friedensinſtrument, wohl aber als ein be⸗ ſquemes Inſtrument für eine Politik qualifiziert habe, die auf die Verewigung eines gegebenen politiſchen Beſitz⸗ andes, auf die Erhaltung einer beſtimmten einmaligen Machtpoſition gerichtet war. Neurath ſchilderte unter Hinweis auf die immer ekla⸗ lanter gewordenen Mißerfolge des Völkerbundes, wie dus dem Gedanken der Sanktionspolitik das Projekt der Regionalpakt hervorgegangen ſei, das ſich dann ſchließlich auch außerhalb der Völkerbundspolitik Geltung zu ver⸗ ſchaffen geſucht habe. An Hand der Einzelheiten des nicht mehr aktuellen Planes eines ſogenannten Oſtpaktes kate der Vortragende die Schwierigkeiten und inneren Viderſprüche der Idee ſolcher Regionalpakte dar. Im An⸗ ſcluß hieran führte der Reichsaußenminiſter u. a. wört⸗ lich folgendes aus: 0 Nach allen Erfahrungen in und außer dem Völker⸗ 9 5 lann es als ein ſicheres Geſetz gelten, daß ein wirk⸗ amer organiſatoriſcher Zuſammenſchluß von Staaten nur soweit möglich iſt, als er ausſchließlich zur Erreichung don Zielen dient, an deren Erreichung dieſe Staaten alle das gleiche Intereſſe haben. Aus der Erkenntnis dieſer flementaren Tatſachen heraus iſt die Reichsregierung 11 dafür eingetreten, jedes konkrete internationale Pro⸗ fun nach den gerade dafür geeigneten Methoden zu be⸗ e es nicht unnötig durch die Verquickung mit an⸗ 9 Problemen zu komplizieren und, ſoweit es ſich um kobleme zwiſchen nur zwei Mächten handelt, dafür auch 16 Weg unmittelbarer Verſtändigung zwiſchen dieſen 1 Mächten zu wählen. Wir können uns darauf be⸗ uſen, daß ſich dieſe politiſche Methode nicht nur im deut⸗ en, ſondern auch im allgemeinen Intereſſe voll be⸗ währt hat. . Einen ſehr aktuellen Anlaß, ſich mit der Frage der 1 5 Behandlung internationaler Konflikte zu wählen⸗ 1 A ethode zu befaſſen, bietet die für die nächſte Zeit Ane h genommene Brüſſeler Konferenz, die über die ie Einchen Verwicklungen beraten will. Deutſchland hat wel 1 9 8 zu der Konferenz nicht annehmen können, 980 ieſe ſich auf Grund des ſogenannten Neun⸗Mächte⸗ en 0 von 1922 mit der Anwendung der Beſtimmun⸗ den Nies, Vertrages beſchäftigen ſol, Da Deutſchland bgic eun⸗Mächte⸗Vertrag nicht angehört, kann es ſich Ae auch nicht an Beratungen über die Durch⸗ serer dieſes Vertrages beteiligen. Wir haben aber in bucht deantwort auf die Einladung zum Ausdruck ge⸗ ſuch ei aß Deutſchland jederzeit bereit iſt, bei dem Ver⸗ zünnrten wenn iu zwischen Foran und die For dusſe en, wenn für dieſen Verſuch die unerläßlichen Vor⸗ Wei zungen gegeben ſind, und wenn er in der geeigneten . 5 unternommen wird. nut bote aber möchte ich zum Schluß mit alem Nach. Ausland, die Wir hören nicht ſelten Stimmen aus dem ſalene ie die unbedingte Vorliebe für kollektive Sicher⸗ an und oden ohne weiteres mit dem Willen zum Frie⸗ und um 95 internationalen Zuſammenarbeit gleichſetzen Kritik gekehrt in der Ablehnung oder auch ſchon in der lener Methoden einen Mangel an Friedens⸗ und Montag, den 1. November 1937 Nr. 255 Gemeinſchaftswillen ſehen wollen. Eine ſolche Gleich⸗ ſetzung iſt falſch und wird von uns auf das entſchiedenſte abgelehnt. In der Politik, auch in der Friedenspolitik, entſcheidet der Erfolg, nicht die bloße Aufſtellung ſchöner Ziele, die beſtechend wirken mögen, die aber prak⸗ tiſch unerreichbar und deshalb wertlos ſind Die neuen Preissenkungen Die Bekanntgabe der neuen Preisſenkung für tau⸗ ſende von Markenartikeln fiel zeitlich mit der ein⸗ jährigen Wiederkehr des Tages, an dem der Reichskom⸗ miſſar für die Preisbildung ernannt wurde, zuſammen. Durch die Berufung eines beſonderen Preiskommiſſars wurde die Wichtigkeit einer von Staats wegen geregelten Preisüberwachung und Preislenkung unterſtrichen. In dieſem einen Jahre ſind wiederholt erhebliche Preis⸗ ſenkungen vorgenommen worden, ſo für Alluminium, für Rundfunkgeräte und ⸗röhren, für Elektronmetall, Glühlam⸗ pen und Zellwolle und in der letzten Woche erſt wieder für Kunſtſeide. Vorerſt iſt mit der umfangreichen Liſte von Markenartikeln, die nun eine fünf⸗ bis zehnprozentige Preisermäßigung im Durchſchnitt erfahren, ein gewiſſer Abſchluß der großen Preisſenkungsaktion des Reiches er⸗ reicht. Sonderfragen werden, wie es bisher auch der Fall geweſen iſt, zwiſchen dem Preiskommiſſar und der betref⸗ fenden Wirtſchaft von Fall zu Fall geregelt Dieſe jüngſte Großaktion auf dem Gebiete der Sen⸗ kung der Lebenshaltungskoſten ſtellt einen bedeutſamen Erfolg dar, denn die 100 Millionen RM Kaufkraft, die ſchätzungsweiſe durch die neuen Preisſenkungen für Markenartikel im Haushalt der breiten Maſſen freiwer⸗ den, können nun nutzbringend für andere notwendige An⸗ ſchaffungen verwandt werden. Wie es denn überhaupt der Grundgedanke der Preisſtoppverordnung ge⸗ weſen iſt, die breite Maſſe vor einer Verteuerung der Le⸗ benshaltung zu ſchützen. Die Preisſtoppverordnung vom 26. November 1936 ordnete, wie erinnerlich, ein allge⸗ meines Verbot der Preisſteigerung an. Grundſätzlich ſollte in Zukunft keine Ware mehr koſten als an dem feſt⸗ geſetzten Stichtag, dem 18. Oktober 1936. Wenn trotzdem in der Folgezeit manche Ausnahmegenehmigungen von dieſem Geſetz erforderlich waren, ſo nur deshalb, weil ſich in der Zwiſchenzeit die Preiſe für aus ländiſche Rohſtoffe ſo erheblich verteuert haben, daß die Induſtrie nicht mehr ohne Verluſt zu den gleichen Preiſen hätte arbeiten können. Um nun dieſe allerdings meiſt recht ge⸗ ringfügigen Preiserhöhungen auf dem einen Gebiet aus⸗ zugleichen, wurden auf den andern Gebieten die Preis ⸗ ſenkungen vorgenommen. Daß dieſe ohne Zwangs⸗ maßnahmen, nur durch gütliche Verſtändigung zwiſchen den zuſtändigen Inſtanzen Wirklichkeit wurden, iſt ein Er⸗ folg, auf den wir nicht ſtolz genug ſein können. Im ver⸗ gangenen Jahre erſt verſicherte die Auslandspreſſe, daß ein Halten der Preiſe auf dem einen mal errichteten Stande ohne Zwangsmaßnahmen völlig unmöglich ſeien. Nun, wir haben das Gegenteil erlebt. Und wir ſtellen dieſes Ergebnis mit um ſo größerer Genugtuung feſt, als in der gleichen Zeit in Frankreich, in England und in den meiſten europäiſchen und überſeeiſchen Staaten im letzten Fahre die Lebenshaltungskoſten der breiten Maſ⸗ ſen ſtändig höher geworden ſind. Brot⸗ und Fleiſch⸗, Fiſch⸗ und Eier⸗, Butter⸗ und Kohlenpreiſe haben teil⸗ weiſe um 10 bis 30 v. H. innerhalb Jahresfriſt im Aus⸗ land zugenommen und, da die Löhne in den meiſten Fäl⸗ len keine entſprechenden Steigerungen erfuhren, gerade die breiten Schichten der arbeitenden Menſchen empfind⸗ lich getroffen. Der deutſche Arbeiter aber weiß heute, daß er mit ſeinem Lohn auch ſein Auskommen hat; denn nicht die Lohnhöhe iſt für uns entſcheidend, ſondern die Kaufkraft. Jugend ſchiägt Brücken 1000 Söhne franzöſiſcher Frontſoldaten kommen nach eutſchland Paris, 28. Okt. Der Jugendführer des Deutſchen Rei⸗ ches, Baldur von Schirach, der zu einem dreitägigen Beſuch in Paris eintraf, beſuchte in Begleitung des Präſidenten des franzöſiſchen Frontkämpferverbandes Union Federale, Pichot, die Weltausſtellung. Am Abend war Valdur von Schirach Gaſt des deutſchen Botſchafter« Graf Welczek, in eſſen Begleitung er einem ihm zu Ehren veranſtalteten Empfang des Comite France⸗Allemagne beiwohnte. Der kriegsblinde Abgeordnete und Präſident des Comite e Scapini, richtete herzliche Begrüßungs⸗ worte an den Reichsjugendführer. 5 Baldur von Schirach überbrachte den franzöſiſchen Fronkkämpfern namens der deutſchen Jugend eine Ein⸗ jadung an 1000 Söhne jener Männer, die im Weltkrieg egen Deutſchland gekämpft haben. Er wolle die Abge⸗ enden der franzöſiſchen Jugend ſo gut 8 als wenn es ſeine eigene deutſche Jugend wäre. Die Jugend beider Völker ſolle lernen, die Kultur und Tradition der andern Nation zu achten und damit eine weſentliche Vor⸗ ausſetzung für eine Annäherung einer Verſtändigung en. 9 1 95 endführer dankte Präſident Scapini in bewegten 2 und nahm namens der franzöſiſchen Frontkämpfer die 5 8 für die franzöſiſche Jugend an. Er fei ſich, daß die i einer ſtändigen Verbindung von deutſcher und franzö 8185 h nicht bei leeren Worten bleibe, ſondern daß die Tat folge. Der Reichsjugendführer ſolle verſichert ſein, daß ſeine Ein⸗ ladung an er c Jugend in dieſem Lande freund⸗ ſchaftliche und herzliche Sympathien auslöſe. — Das Haus des Deutſchen Rechts Eine Zentrale nationalſozialiſtiſcher Rechtskultur. Die vierte Jahrestagung der Akademie für Deutſches Recht in München erreichte ihren Höhepunkt mit dem Richt⸗ feſt des„Hauſes des Deutſchen Rechtes“. Der Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichs⸗ leiter Dr. Frant, begab ſich gemeinſam mit ſeinem Gaſt, dem italieniſchen Juſtizminiſter Solmt auf die Ehrentribüne. Fan⸗ faren leiteten den Feſtakt ein. Dann trat der Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichsleiter Dr. Frank, vor das Mikrofon und verlas zunächſt ein Telegramm des Führers und Reichskanzlers. In ſeiner Feſtrede führte er u. a. aus: Der Glaube an das Recht ſolle in dieſem Hauſe ſeine ſtärkſte Stütze finden, indem das Wiſſen und das Recht nach den Grundſätzen bewährter deutſcher Forſchungsarbeit hier ſeine zentrale Heimſtätte finden werde. Dieſe Aufgabe ſei eine der ſchönſten Sendungen, die der Führer der Akademie für Deutſches Recht erteilt habe. Hier ſtehe„ein zu Stein gewordener Programmpunkt der Nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Arbeiterpartei“. Ein neues faſchiſtiſches Werk Muſſolini weihte die Fliegerſtadt Guidonf ein. Nom, 1. November. Zwei Tage nach der Einweihung des vierten Siedlungs⸗ baues im Gebiet der ehemaligen Pontiniſchen Sümpfe hat der italieniſche Regierungschef am Sonntagvormittag mit der Fliegerſtadt Guidoni ein weiteres echt faſchiſtiſches Werk ſeiner Beſtimmung übergeben. 20 Kilometer öſtlich von Rom iſt innerhalb Jahresfriſt eine neue Stadt entſtanden, die in ihrer Architektonil den typiſchen Stil des Faſchismus verrät. Eine Fliegerkompanie, zwei Infanterieregimenter und Jungfaſchiſten bildeten Spalier, als Muſſolini unter den Klängen der Giovinezza und unter begeiſtertem Jubel ein⸗ traf. Nach der feierlichen Flaggenhiſſung auf dem Rathaus⸗ turm begab er ſich, begleitet vom Außenminiſter Graf Giano, Unterrichtsminiſter Bottal, dem Miniſter für Volksbildung Alfieri, ſowie dem Staatsſekretär im Luftfahrtminiſterium, Fliegergeneral Valle, ins Rathaus. Eine Salve von 21 Salutſchüſſen und Maſchinengewehrfeuer ertönte. Dann er⸗ ſchien Muſſolini vor dem Rathaus, wo zahlreiche Generäle und Admirale zuſammen mit den Spitzen der Partei und der Behörden Aufſtellung genommen hatten. In einer kur⸗ zen Anſprache erklärte er, daß Guidom zum ehrenden Ge⸗ dächtnis eines ſeiner Mitarbeiter den Namen des als Pio⸗ nier der italieniſchen Luftwaffe gefallenen Flieger⸗Generals Guidoni trage. Abſchließend betonte er, vorgeſtern habe er Aprilia, eine Stadt der Scholle, eingeweiht, heute die Flie⸗ gerſtadt Suidoni. Zwiſchen beiden beſtehe eine enge Verbin⸗ dung. Der Bauer könne nur dann die Scholle immer frucht⸗ barer ge. Iten, wenn die Luftwaffe das Vaterland ſchütze. Die italieniſchen Flieger hätten das in der Vergangenheit ge⸗ tan und würden es auch in Zukunft mit jenem Heldentum tun, der ihrem Namen in der ganzen Welt einen legendären Klang verliehen habe. Unter immer neuen ſtürmiſchen Bei⸗ fallskundgebungen begab ſich Muſſolini ſodann zum Flug⸗ hafen. An der Einweihung oon Guidoni nahm von deutſcher Seite auf Einlagung des italteniſchen Miniſters für Volks⸗ bildung, Alfieri, der ſtellvertretende Preſſechef der Reichs⸗ regierung, Miniſterialrat Berndt, teil, der ſich auf einer Urlaubsreiſe am Samstag und Sonntag in Rom be⸗ fand. M. ſterialrat Berndt, der am Samstag Einrichtungen der italieniſchen Preſſe beſichtigt hatte und anſchließend vom italieniſchen Miniſter für Volksbildung empfangen worden war, wurde nach der Feier in Guidom von Muſſolini ein⸗ geladen, ihn in dem von Muſſolint ſelbſt geſteuertem Flug⸗ zeug zu einem Beſichtigungsflug über Rom, die Albaner Berge und das geſamte Gebiet der ehemaligen Pontiniſchen Sümpfe zu begleiten, die völlig koloniſiert worden ſind. Der Flug über das Gebiet der ehemaligen Pontiniſchen Sümpfe gab ein ſehr eindrucksvolles Bild von dem rieſigen Kolo⸗ kiſationswerk, das der Faschismus nun zu Ende geführt hat. Cerruti tritt einen Arlaub an Abreiſe des italieniſchen Botſchafters aus Paris. 5 Rom, 1. November. u Nachrichten, daß der italieniſche Bolſchafter in Pa⸗ ris, 55 in den nächſten Tagen auf Weiſung ſeiner Re⸗ gierung die franzöſiſche Hauptſtadt verlaſſen werde, wird in unterrichleten italieniſchen Kreiſen erklärt, es ſei richtig, da Botſchafter Cerruti in dieſen Tagen einen Urlaub ankritt un nach Italien zurückkomme. 8 Wie lange dieſer Urlaub dauern ſoll, ſteht, wie in glei⸗ chen Kreiſen erklärt wird, noch nicht feſt. Die Behauptung, es handele ſich um eine endgültige Maßnahme wird weder beſtätigt noch dementiert. In politiſchen Kreiſen wird al⸗ lerdings in dieſem Zuſammenhang daran erinnert, daß Frankreich ſeit mehr als Jahresfriſt in Rom nicht mehr durch einen Botſchafter ſondern nur durch einen Ge⸗ ſchäftsträger vertreten iſt. f 5 Fernand de Brinon, der Vizepräſident des Comite France⸗Allemagne, ſagte, er habe die Einladung Baldur von Schirachs mit großer Ergriffenheit aufgenom⸗ men. Er unterſtrich dann beſonders den großen politiſchen Widerhall, den die Zeitſchrift Baldur von fen„Wille und Macht“ mit der Erklärung des franzöſiſchen Miniſter⸗ We n Chautemps in Frankreich und in der übrigen elt e Er ſehe in dieſer Initiative der deut⸗ ſchen Jugend eine geſchichtliche Tat. eee 2— „Leo Schlageter“ Das dritte Segelſchulſchiff der deutſchen Kriegsmarine. Das neue dritte Segelſchulſchiff der deutſchen Kriegs⸗ marine iſt auf der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg vom Stapel gelaufen. Das Schiff ſoll, wie das gleichgroße Schweſterſchiff „Horſt Weſſel“ und wie das etwas kleinere Schulſchiff „Gorch Fock“, die zur Feier nach Hamburg gekommen waren, der ſeemänniſchen Ausbildung des Nachwuchſes der Kriegsmarine dienen und iſt hauptſächlich für die Fahrten in den heimiſchen Gewäſſern beſtimmt. Die Beſatzungen der Schulſchiffe ſtellten die Ehrenkom⸗ panie, auch die Parteiformationen hatten Ehrenabord— nungen entſandt, — Nachdem der Oberbefehlshaber der neraladmiral Dr. h. c. Raeder die? hatte, hielt der Inſpekteur d ngsweſens der Ma⸗ rine, Admiral Saalwächter, die frede. Die Schweſter Leo Schlageters, Frau Steinle, taufte das Schiff auf den Namen des deutſchen Freiheitshelden„Leo Schlageter“. Das Schiff lief unter den Klängen der Nationallieder glücklich vom Stapel. Die größte Länge beträgt etwa 90 Meter, die größte Breite 12 Meter, der Tiefgang des neuen Schulſchiffes beträgt 5 Meter. Es heſitzt eine Waſſerverdrängung von etwa 1750 Tonnen. Die Schiffsgeſchwindigkeit der neuen Dreimaſtbark, die eine gr Quadratmeter und eine ſthöhe Höhe über der Waſſerlinie be fahrend, 10 Knoten betragen. am 15. Juli 1937 gelegt. Kriegsmarine, Ge⸗ Front abgeſchritten etwa 45 Meter nur mit Motor Der Kiel des Schiffes wurde Bevorzugte Einſtellung Im Einvernehmen mit dem Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht hat ſich der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern damit einverſtanden er⸗ klärt, daß, wie bisher, zugunſten von bevorzugt unterzu⸗ bringenden Perſonen die bei den Behörden freiwerdenden Angeſtelltenſtellen der Vergütungsgruppen VI bis VII der Reichsangeſtellten⸗ Tarifordnung oder der entſprechenden Vergütungsgruppen anderer Tarifordnungen in der Zeit vom 1. Oktober 1937 bis Ende September 1938 nur zu 40 v. H. mit Verſorgungsanwärtern beſetzt werden. Als„bevorzugt unterzubringende Perſonen“ ſind zur Zeit anzuſehen: Mitglieder der NSDAP., die bis zum 14. September 1930 Mitglieder wurden(Mitgl.⸗Nr. bis 340 000), Mitglieder der NSDAP. und ihrer Gliederungen ſowie des Stahlhelms, die bis zum 30. Januar 1933 Mit⸗ glieder wurden und nachweisbar vor der Machtübernahme aktiv tätig waren, und die in Ehren ausgeſchiedenen Sol⸗ daten und Arbeitsmänner gemäß Paragraph 18 Abſ. 1 der Verordnung über Fürſorge für Soldaten und Arbeits⸗ männer vom 30. September 1936. Bewerbungsgeſuche ſind an die Arbeitsämter zu rich⸗ ten. Die den Schwerbeſchädigten zugebilligten Vorzugs⸗ rechte werden durch dieſe Maßnahme nicht beſchränkt. — Politiſche Rundſchau Köln als Treuhänder. Die Mitglieder des in Köln tagen⸗ den deutſch⸗franzöſiſchen Regierungsausſchuſſes wurden dom Oberbürgermeiſter der Hanſeſtadt, Dr. Schmidt, empfangen. Der Oberbürgermeiſter wies auf die engen Beziehungen hin, die die Hanſeſtadt am Rhein mit der Hauptſtadt Frankreichs verbinden. Köln beanſpruche für ſich eine Treuhänderfunktion für das Reich im Sinne einer freundſchaftlichen Bodenberei⸗ tung für die Verſtändigung mit dem benachbarten weſtlichen Ausland. Das Rheinland und ſpeziell Köln ſelen an einem guten Funktionieren des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsabkom⸗ mens außerordentlich intereſſiert. Der Vorſitzende der franzö⸗ ſiſchen Abordnung unterſtrich u. a. das franzöſiſche Ziel, den Warenaustauſch zwiſchen den beiden Ländern ſo groß wie möglich zu machen, und den Wunſch nach Regelmäßigkeit des Wirtſchaftsverkehrs. **— Urſchweizer wehren ſich gegen bolſchewiſtiſche Verſeuchung. Eine in Einſiedeln ſtattgefundene Tagung der Vertrauens⸗ männer der nationalen Parteien und vaterländiſchen Organi⸗ ſationen der Schweiz faßte einſtimmig den Beſchluß, unver⸗ züglich Maßnahmen vorzubereiten, die innerhalb der Urſchweiz dem Kommunismus das Handwerk legen ſollen. Nach dem Beiſpiel der weſtſchweizeriſchen Kantone will man auch im Kanton Schwyz ein Verbot jeglicher kommuniſtiſcher Betäti⸗ gung erreichen. Dort, wo der Rütli ſich erhebe, ſolle niemals der Wille Moskaus zur Geltung kommen. „Um Gott!. Iſt das wahr, Irrgang— iſt das Wahrheit... 2?“ ſtieß Ruth hervor und geiſterte ihn an. „Es iſt leider die Wahrheit,“ erwiderte er dumpf. Und ſie ſah, daß ſeine Augen feucht waren.„Sie hat geſühnt..“ „Sie iſt tot??“ „Ja! Dieſes elende Weib! Ich gab ihr die Piſtole, aber ſie machte keinen Gebrauch davon. Sie ſprang aus dem Fenſter mit einem Fallſchirm, den ſie mitgebracht haben muß. Zum Glück aber hat er ſich nicht ent⸗ faltet.!“ Die Tat war geſchehen, das Werk vollendet. Am Freitag, den 24. Auguſt, abends 6 Uhr, hatte „Z. L. 127, das fliegende Hotel“ ſein Ziel erreicht—: der Erdball war in einer Rekordgeſchwindigkeit e zweihundertundvierzig Stunden umſegelt— eine Strecke von über ſechsunddreißigtauſend Kilometern Die Fahrt von der deutſchen Grenze bis zur Reichs⸗ hauptſtadt war eine einzige große Siegesfahrt geweſen. Dreimal wurde Berlin überflogen, ein Berlin, das man kaum kannte vor ungeheurer Aufregung und hem⸗ mungsloſer Begeiſterung.. Dann ging es mit Kurs nach dem nahen Friedrichs⸗ hagen, wo ſich auf dem Flughafen eine 1 ier unüberſeh⸗ bare Menſchenmenge eingefunden hatte. Auch hier wurden drei Schleifen geflogen, während die Luft von brüllendem Hurrageſchrei erzitterte. Alle Fenſter im Luftſchiff waren beſetzt. Ausſchau nach den Lieben da unten.. Man hielt Moskau ſoll Farbe bekennen Wie ſchon ſo oft, ſo hat der ſowjetruſſiſche Vertreter im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß auch in der letz⸗ ten Sitzung jede Einigung ſabotiert, indem er erklärte, daß die Sowjetregierung nicht länger„irgendeine Ver⸗ antwortung“ für eine Nichteinmiſchungspolitik auf ſich nehmen könnte, die nach ihrer Meinung„ungerecht und zwecklos, und geeignet ſei, die Angreifer zu unterſtützen“. Mit Recht konnte der deutſche Vertreter, Botſchafter von Ribbentrop, erklären, daß dieſes Verhalten Moskaus in eine Sackgaſſe geführt habe. Der deutſche Vertreter hat auch die klare Schlußfolgerung aus der neuen Haltung der Sowjets gezogen, die durch ihre Erklärung ſich weiger⸗ ten, die Kriegführenden-Rechte zu gewähren und damit einen der drei Punkte des britiſchen Planes ablehnten. Durch die Weigerung weiterer Zahlungen für den Kon⸗ trollplan wollen die Sowjets die Kontrolle in Spanier unmöglich machen und lehnen ſo den zweiten Punkt im britiſchen Plan ab. Mit der Ablehnung der Gewährung Kriegführender-Rechte und der ederherſtellung der Kon⸗ trolle, die weſentliche Vorausſetzungen für die Zurück⸗ ziehung der Freiwilligen ſind, fällt auch der dritte Punkt des britiſchen Planes. Moskau hat alſo, um es kurz zu ſagen, wieder alles abgelehnt, was geeignet ſein könnte, zu einer Befriedung in Spanien zu führen. Dieſe keineswegs überraſchende Haltung der Sowjets bedeutet nichts anderes als die Fortſetzung der Politik künſtlich herausgezögerten Ab⸗ lehnung. So war es ſelbſtverſtändlich, wenn Botſchafter von Ribbentrop feſtſtellte, daß durch dieſes Verhalten droht, daß der Ausſchuß ein äußerſt merkwürdiges und lächerliches Schauſpiel biete, wenn er nämlich auf der einen Seite dem Land, das für die ſpaniſchen Wirren verant⸗ wortlich iſt, freie Hand für ſeine Einmiſchung, das heißt für die Entſendung von Freiwilligen nach Spanien gebe, während er andererſeits den anderen Mächten, ſozuſagen als letztes Stadium der Nichteinmiſchung, die Pflicht der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien auferlege. Dieſe ſtändigen Torpedierungen ſeitens Moskaus müßten aufhören. Deutſchland könne nur Schritten zuſtimmen, die durch einſtimmigen Beſchluß in dieſem Komitee zuſtande kommen. Botſchafter v. Ribbentrop regte an, daß der Vorſitzende einen Ausweg ſuche und auch andere Mit⸗ glieder des Ausſchuſſes ihren Einfluß einſetzen ſollen, da⸗ 925 80 Sowjets endlich einlenken oder zumindeſt Farbe bekennen. „Gerechtigkeit und Demokratie“ Eine Rede des kſchechiſchen Miniſterpräſidenten. Wie bereits berichtet, fanden in Roſenberg in der Slo⸗ wakei die Cernova⸗Feierlichkeiten ſtatt, an denen Miniſter⸗ präſident Dr. Hodza und der Führer der Slowaken, Pa⸗ ter Hlinka, teilnahmen. Die Feierlichkeiten wurden zur Erinnerung an einen flowaliſchen Aufſtandsverſuch im Jahre 1907 abgehalten. In ſeiner Rede führte Miniſterprä⸗ ſident Dr. Hodza u. a. aus: Die Freiheit eines Volkes ſei teuer und fürchte ſich nicht vor Hinderniſſen und Blut. Auch das ſlowakiſche Volk habe für ſeine Freiheit gearbeitet. Wenn das einſtige Königreich Böhmen ein Drittel Deutſche gezählt habe, ſo können wir unſeren Brüdern heute erklären, daß im geſamtſtaatlichen Gebiet nicht piehr ein Drittel, ſondern nur 2 2 v. H. Deutſche wohnen. Bei ſtändigem Wachſen der Bevölkerung in der Slowakei und in Karpatho⸗Rußland könne man heute nur von 20 p. H. alſo nur einem Fünftel ſprechen. Man könne nichtberechtig⸗ ten Forderungen von einem Fünftel ohne Schädigung der Poſition des Mehrheitsvolks nicht ſprechen. Hodza erklärte wörtlich:„Ich betone, und das Aus⸗ land nehme es zur Kenntnis, daß wir Verſuche einer Ein⸗ miſchung ablehnen. Die Ablehnung einer formellen Einmi⸗ ſchung hat tiefere Bedeutung. Der tſchechiſchen Demokratie wohnt bei der Löſung der Minterheitenfrage nicht nur eine ſtatiſche, ſondern auch eine dynamiſche Kraft inne. Es ge⸗ bühre uns Anerkennung, weil wir da ſind, die Grundſätze der Gerechtigkeit und der Demokratie zu erfüllen und Min⸗ derheitenpolitik auf dem exponierteſten Poſten Mitteleuro⸗ pas zu betreiben.“ Abſchließend wandte ſich Dr. Hodza als Antwort an Pater Hlinka gegen die Dezentraliſierung und verteidigte die Slowakei gegen den tſchechiſchen Vorwurf des Konſer⸗ vativismus, der eher ein Plus als ein Minus darſtelle, da ſo ein gutes Ausgleichsgewicht vorhanden ſei und ſich der Konſervativismus nicht gegen die Demokratie ſtelle. — Irrgang hatte ſich Ruth genähert. Er war bleich und hatte kaum Sinn für das impoſante, überwältigende Schauspiel. Er berührte ihre Hand. Sie drehte ſich nach ihm um. Nur ein Wort vernahm ſie von ſeinen zuckenden Lippen: Bitte!“ Und ſie trat zurück. Kein Menſch be⸗ obachtete ſie, alles hing weit zum Fenſter hinaus. „Ruth!“ ſprach er leiſe mit bangem Blick und einer Stimme, die unendlich viel Liebe und Zärtlichkeit verbarg. „Ich habe einen einzigen Wunſch. Wollen Sie mir den er⸗ füllen, noch ehe wir den Erdboden erreicht haben.. 2“ Sie ſenkte das Köpfchen und erwiderte nur:„Spre⸗ chen Sie!“ „Können Sie mir verzeihen.. liebe, liebe Ruth? Ich war verblendet! Ich muß von Sinnen geweſen ſein. Dieſes Weib hat mich behext! Wie danke ich dem Himmel, daß unſere Verlobung nicht bekannt geworden iſt!.. Sprechen Sie:— können Sie mir verzeihen.. 2“ Nach ein paar Sekunden hob ſie den Kopf, reichte ihm die kleine nervige Hand und ſagte ſchlicht:„Ich verzeihe Ihnen, Ralf“ „Z. L. 127“ hatte den Boden erreicht. Motore und Propeller ſchwiegen Laute Kommandorufe erſchollen. Die Paſſagiere verließen die Gondeln, ungeduldig er⸗ wartet von ihren Angehörigen, die mit Blumen herbei⸗ geeilt waren. Als Letzter verließ Dr. Zenker das Schiff. Draußen harrten ſeiner die deutſchen Regierungsvertreter, an der Spitze der greiſe Reichspräſident. Mit bewegten Worten drückte er Dr. Zenker die Hand und beglückwünſchte ihn ſchlicht. Es waren nur ein paar, aber herzliche Worte. Dann überreichte die kleine, ganz in Roſa gekleidete En⸗ kelin des Reichspräſidenten Dr. Zenker einen Strauß weißer Roſen, nachdem ſie zuvor ein Gedichtchen auf⸗ geſagt, ein paar ſchlichte, einfache, aber herzliche Verſe. „Noch eine große Ueberraſchung habe ich für Sie, Herr Doktor.“ ließ ſich die tiefe Stimme des Reichspräſidenten verheerenden Wirbelſturm heimgeſucht worden. lan kataſtrophale Ausmaße angenommen, mehrere Dö den ſche Menſchen wurden getötet, in Nebek wurden 100 H zerſtört und 310 Menſchen getötet. Anwetterkataſtrophe in Syrien Ueber 550 Tote, mehrere Dörfer vernichtet. Das Gebiet nordöſtlich von Damaskus iſt von einem Nach den ſtörungen 5 ang m re Dörfer wur⸗ völlig, andere teilweiſe zerſtört und über 550 Men⸗ n fanden den Tod. Das Dorf Madamyeh wurde völlig gſam einlaufenden Nachrichten haben die Zer vernichtet, 200 äuſer Demeier und Jeruſd wurden faſt ganz dem Erdboden gleichgemacht, in dem erſten fanden 27, im anderen zwei Bewohner den Tod. In Haraſta vernichtete der Wirbelſturm 50 Häuſer und tötete 9 Einwohner, in Barze fielen ihm 10 ſche Tei * ze fie Häuſer und 7 Men⸗ n, in Melula 20 Häuſer zum Opfer. Zur Hilfeleiſtung iſt ſofort Militär in das Unwetter⸗ gebiet entſandt worden, weitere Truppen folgen noch. Auch le der franzöſiſchen Armee wurden eingeſetzt. Das Ausmaß des Anglücks noch vergrößert der ſchw brochen anhielten, Der ins ſyriſche Ueberſchwemmungsgebiet entſandte So⸗ derberichterſtatter des DRB. meldet, daß die Geſamtzahl Todesopfer bereits mehr als 1000 beträgt. Da die eren Regenfälle während der vergangenen Nacht ununter⸗ iſt die Kataſtrophe noch vergrößert wor den, und man befürchtet, daß durch neue Wolkenbrüche das Ausmaß der Aeberſchwemmungen erweitert wird. von Übri werden. Ueber das Schickſal zahlreicher auf ſchen Bagdad Das über 8000 Einwohner zählende Dorf Demeir wurde den Waſſermaſſen buchſtäblich weggeſchwemmt. Aus den ggebliebenen Trümmern konnten einige Leichen geborgen dem Wege zu Damaskus geweſener Altos und befindlich beſteht größte Beſorgnis. Bisher hat man über ihren Ver bleib nichts erfahren können. Der durch die Kataſtrophe angerichtete Schaden wird auf eine halbe Milliarde Frans geſchätzt. Als erſte Hilfe für die Opfer des Unglücks wur⸗ den von der Kammer auf Antrag der Regierung eine Million Francs bewilligt. Mai Schweres Unwetter bei Mailand. In der Umgebung von land ging ein äußerſt ſchweres Gewitter nieder, das an verſchiedenen Orten arge Verwüſtungen zur Folge hatte. Durch den heftigen Wolkenbruch waren in Puſiano Wohnungen und Geſchäftsläden in wenigen Minuten überſchwemmt, ſtellenweiſe ſtand das Waſſer eineinhalb Meter hoch in den Straßen In Rag olea entſtand durch einen Blitzſchlag ein verheerender Brand, dem ein Bauernhof und mehrere Wirtſchaftsgebäude um Tag Opfer fielen. Infolge der ſtarken Regenfälle der letzten e führt der Po wiederum Hochwaſſer. Der„Gefallenentag“ in Spanien lene Großkundgebung in Sevilla. Das geſamte nationale Spanien beging den„Gefal⸗ ntag“ mit feierlichen Trauergottesdienſten, Militär⸗ paraden und Gedenkfeiern. Beſondere Bedeutung gewinnt dieſer Tag, weil er gleichzeitig der Erinnerungstag an die vor erfo vier Jahren durch Joſé Antonio Primo de Rivera lgte Gründung der„Falange Eſpanola“ iſt. In Sevilla fand eine Rieſenkundgebung ſtatt, Eine Abteilung der Hitler⸗Jugend, die zur Zeit ats Gaſt der ſpaniſchen Nationalregierung in Spanien weilt, wurde mit begeiſterten Hochrufen auf den Führer und auf Deutſch⸗ land empfangen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand die Rede von Fernandez Cueſta, der erklärte, daß der Geiſt, den der junge Primo de Rivera der Falange gegeben habe, un⸗ verfälſcht weiterlebe und unauslöſchlich ſei. Cueſta fuhr dann fort:„Wir ſtehen geſchloſſen hinter unſerem Cau⸗ dillo Franco. Wir ſind Revolutionäre, unſer Ziel iſt ein Spa Kap volks⸗ und völkerzerſetzenden Bolf Am nien für alle Spanier. Wir bekämpfen den ſelbſtiſchen italismus. Wir werden aber auch die letzte Spur des S vernichten.“ Schluß der Veranſtaltung ſprach General Queipo de Llano. Neuer Zwiſchenfall in Schanghai dign Drei britiſche Soldaten ums Leben gekommen. Schanghai, 1. Nov. Innerhalb des britischen Verleß ugsabſchnittes der Niederlaſſung ſind drei britiſche Sol daten durch japaniſche Granaten ums Leben gekommen. Dit japaniſchen Behörden haben der Leitung der engliſchen Streit krüft vernehmen, und Zenker ſah in die durchfurchten, gütigen e in Schanghai ihr Bedauern hierüber ausgeſprochen. Züge des alten Herrn, die von einem geheimnisvollen ver! Her gen befi wur tehmen.„Eine große, ſicher freudige Ueberraſchung, r Doktor: in Stockholm ſind Sie vor went Stunden— Großvater geworden! Mutter und Kind nden ſich wohlauf! Meinen allerherzlichſten Glück uſch! Ich ſehe es Ihnen an, daß dieſe Nachricht Si mehr erfreut als alles andere!“ lei ä „Das iſt allerdings der Fall, Exzellenz! Nun muß 10 ch wieder fort von hier!... Iſt es ein Bub oder ein del!“ „Ein Bub von neun Pfund! Allerdings ein bißchen zu früh angekommen, wie die Depeſche beſagt...“ worden zu ſein! Nun aber bitte ich, mich einen Moment entſ ich des Fre „Da wird ſich meine Tochter Ruth freuen, Tante ges chuldigen zu wollen! Ich ſehe dort die Dame, nach der von Bord aus ſchon Ausſchau gehalten habe Gehen Sie, lieber Doktor— ich warte hier auf Dr. Zenker näherte ſich raſchen Schrittes der Gatlin Bootsſteuerers, die ihren Mann immer wieder vor ude küßte. 7 „Verzeihung, wenn ich ſtöre,“ ſagte er lachend.„Gus dige Frau, darf ich Ihnen jetzt den Talisman wieder Aber, reichen?“ Er holte den ausgeſtopften kleinen Vogel mit dem ſchillernden Gefieder aus der Rocktaſche hervor. ene kleine Kerl iſt uns allen ein guter Beſchützer geweſen! Der Liebevoll ſtreichelte er das Gefieder. „Nein, bitte, Herr Doktor, behalten Sie den Talis man! Und möge er Ihnen fürs ganze fernere Leben ein guter Beſchützer ſein.“ ſich dann. Hielt Ausſchau nach Ruth. Er ſah ſie 0 ſpäter in Begleitung Irrgangs, lächelte vergnügt Dankbar küßte er der Dame die Hand und entfernte und 5 1 der näherte ſich der Gruppe mit dem Reichspräſidenten u.. Mitte. Nun erſt überreichte er dieſem das Lo bug 19 „. L. 127“ mit den Worten:„Fünf Menſchen ka nicht zurück! Das Logbuch ſpricht...“ 5 i„End 0 — — 5 tit I ein eg 9.85 —. he i Badiſche Chronik Gräberbeſuch an Allerheiligen im Elſaß. hinderung des gewöhnlichen Lebens in den betroffenen Ge⸗ Seuchengebieten ſind die Bewohner Tag und Nacht unter daß viele deutſche erſeelen die Gre Die Durch⸗ fenthalt in ch heimgeſuch⸗ erverſchleppung tlich ern. Es könn⸗ ſchonte Gemeind nd Gegenden befallen werden, ſondern es müßte auch durch Vermehrung der Anſteckungskeime in den Seuchengebieten mit einer Ver⸗ mmerung und Verzögerung der Heilung gerechnet wer⸗ den. Wer deshalb nicht aus ganz zwingenden Gründen in dieſen Tagen über den Rhein fahren muß, ſollte den Grä⸗ zerbeſuch bis zur Niederkämpfung der Seuche verſchieben. Jeder muß an ſeiner Stelle, wenn auch unter kleinen per⸗ ſönlichen Verzichten, mithelfen, unſer Land von der verhee⸗ renden Seuche baldmöglichſt zu befreien. 8 5 b eſucht he 1 K dem in weiten Teil ten E ürde dentlich 1E ten nicht nur bisher ve ſten in den Verpflegung vom 25. oſtenſätze erhoben: In der 1. 9 Mark, in der 2. Verpfl in der 3. Ver⸗ pflegul»anſtalten täglich 3 bis 3.3 att täglich 1,60 Mark. Die von erpflegungsſätze werden ders cher und h fte Philipp händlern übe Er behauptete, Me 5 von Heeres! n. agte l ihm Glauben ſchenkenden Geſchäftsleuten Wein⸗ und Wurſtproben verabreichen, an denen er ſich gütlich tat. Anderen Leuten machte er vor, er könne durch ſeinen Bruder in Belgien bil⸗ lige Teppiche und Stoffe beſor zusſtrafe von einem Geldſtrafe und drei 0 Verbüßung der Strafe wird er in die Sicherungsverwahrung gebracht. J Fahrenbach.(Schwerer Sturz.) Der Z31jährige Händler Guſtav Münch kam an einer Kurve bei Neckarelz mit ſeinem Dreirad ſo unglücklich zu Fall, daß ihm im Her⸗ delberger Krankenhaus der linke Arm amputiert werden mußte. Der Bedauernswerte iſt Vater von fünf Kindern. h Bruchſal.(Autounfall mit Todesfolge.) Der bei dem Verkehrsunfall auf der Ubſtadter Straße ſchwer verletzte 27jährige Dachdeckergehilfe Joſef Frings aus Karls⸗ zuhe iſt verſchieden. Den Fahrer des Autos, Dachdeckermei⸗ ſter Silichs aus Karlsruhe, hofft man am Leben zu erhalten. i Pforzheim.(mütterſchule eröffnet.) In den Räumen des einſtigen Wohlfahrtsamtes wurde die Pforzhei⸗ mer Mütterſchule eröffnet. Als Gäſte waren u. a. anweſend die Gaufrauenſchaftswalterin Frau von Baltz, Gauamtslei⸗ ter der NS. Dinkel, Oberführer SS. Dr. Eckardt, dte Gaufachbearbeiterin im Reichsmütterdienſt, Emminghaus, Kreisleiter Knab und Oberbürgermeiſter Kürz. HJ. und Bd M. geſtalteten die ſchöne Feier. In den Anſprachen kam die ſtolze Genugtuung über das erfolgreiche Aufbauwerk des Führers, zu dem auch die umfaſſenden ſozialen Einrichtungen gehören, zum Ausdruck. () Konſtanz.(Veteran der Fiſcherzunft ge⸗ ſtorben.) Im Alter von 87 Jahren ſtarb in Kreuzlingen Atfiſchermeiſter Karl Edmund Einhart. Einhart entſtammt einem alten Konſtanzer Fiſchergeſchlecht und hat den Fiſch⸗ ang bis zu ſeinem 80. Lebensjahr ausgeübt. Mit dem Vodenſee war er naturgemäß eng verbunden; zwölf Menſchen hat er während ſeiner langen beruflichen Tätigkeit vom Tode des Ertrinkens gerettet. „ h, Pforzheim.(Ganze Familie auf der An⸗ tlageban k.) Bei einem nächtlichen Einbruch im Juli d. J. u einen Bäckerladen erbeuteten der 26jährige ledige Emil Körper und ſein verheirateter Bruder Heinrich größere Men⸗ gen Schokolade, Mehl und Teigwaren, die, in einen Sack vexpackt, in. e, Wohnung geſchafft wurden. Außer⸗ dem wurde die Ladenkaſſe mit 6 Mark Wechſelgeld geplün⸗ rl. Die ganze Familie führt ein dunkles, undurchſichtiges Daſein, wobei der mehrfach vorbeſtrafte Emil Körper aktiv bervorirtt. Auf ſeinen nächtlichen Fahrten hat er Schau⸗ 1 0 erbrochen, aus denen im Scheine des elektriſchen Lichts gie, verlockend en Dinge blitzten. Durch ſeine verbrecheriſchen Jeigungen hat er eine ganze Familie auf die Anklagebank gebracht. Die Einbrecher erhielten Gefängnisſtrafen von einem fte an. ſechs Monaten, die Hehler je zwei Monate Ge⸗ 1(0), Pforzheim.(Haft für betrunkene Ver vob nsteilnehmer.) Die Polizei hat zwei junge Männer 90 hier und bon Kürnbach mit ſechs bezw. vier Tagen aft beſtraft, die ſofort verbüßt werden müſſen. Die beiden 51 1 hatten abends betrunken auf der Straße gelegen und waren nicht mehr imſtande, ihren Weg fortzuſetzen. 5 Breitnau.(Schwarzwaldhof eingeäſchert.) er Hannislehof in Breitnau wurde durch ein Feuer voll⸗ ſandig zerſtört. Während die Futtervorräte und die Fahr⸗ niſſe zum größt i i te das Vieh Helettel. Teil vernichtet N konnte 0 Aus den Nachbargauen Bad Dürkheim.(Ein Bubenſtreick Eine u Renee Frechheit leiſteten ſich zwei fange Wutſe en, in- 1 drei Hausangeſtellte der Volksheilſtätte„Sonnen⸗ Taschen die vor dieſem Gebäude auf und abgingen, mit 5 ö e anleuchteten und als ſich die Beläſtigten 19 U ufug verbaten, beſchoſſen. Eines der Mädchen 1 8 Egle Leib verletzt und mußte ſofort operiert werden. 19 e 1 aber von der Polizei ermit⸗ ü erden. Si 0 ſie hä i Mädchen„nur erſchrecken“ e e 5 Bergzabern.(Todesſturz.) In Silz ſtürzte der 34. eine Jakob Chriſtmann ſo unglücklich von der Scheuer 75 delten ole er einen doppelten Schädelbruch davon⸗ 9955 en Folgen er erlag. Aſſenheim.(Radfahrer von Auto erfaßt und e e e der Hauptſtraze Mutterſtadt—Mecken⸗ 15715 beim Ortsausgang von A, enheim wollte der Land⸗ irt J. Ph. Vergthold von Aſſenheim mit ſeinem Fahrrad die Straße überqueren, als im gleichen Augenblick in e raſchem Tempo ein Auto die Stelle paſſierte. Der Maßtwagenführer verſuchte im letzten Augenblick dem Radfahrer nach rechts auszuweichen; der Zuſammenſtoß war jedoch unvermeidlich. Bergthold flog an die Stirn⸗ wand des Wagens und blieb am rechten Straßenrand tot liegen. Das Fahrrad wurde in weitem Bogen auf die an⸗ ſeite geſchleudert. Der Kraftwagenführer trug inen letzungen durch Glasſplitter kei⸗ chaden davon. a dem Kopf gegen die Jenſterbank. Worms. Auf der Heimfahrt von einem Pfälzer Weinort, wo man auch dem Getränk zugeſprochen hatte, rannte der Mühlenarbeiter Jos. Lethmathe nachts in Pfiffligheim mit ſeiner Beiwagenmaſchine gegen ein Haus. Dabef ſtieß der Fahrer ſo heftig mit dem Kopf gegen die Fenſterbank eines Hauſes, daß er einen ſchweren Schädelbrüch erlitt. Wie es zu dem merkwürdigen Unfall kam, iſt noch ungeklärt, da weder der Begleiter auf dem Rückſitz noch die Mitfahrerin im Beiwagen verletzt wurden. außer Zwei Knaben vom Auto erfaßt und mitgeſchleift. Gernsheim a. Rh. Auf der Wormſer Straße in Gerns⸗ heim ereignete ch icksf Zwei Knaben ſprangen und wurden von der achtjährige zur Seite geſchleudert wurde, iſt der neunjährige Sohn des Monteurs Max Träbing vom Wagen überfahren und noch eine Strecke mitgeſchleift worden Er war ſofort tot. Der an⸗ dere Junge wurde ſchwer verletzt. Es beſteht wenig Aus⸗ ſicht, daß er mit dem Leben davonkommt. Unglücksfa Je! Frankenthal.(Empfindliche Straferhöhung) Der ledige, 50 Jahre alte Andreas Fiſcher aus Hambach, der ſich gegenwärtig in einer anderen Sache in Unterſuchungs⸗ haft befindet, ſollte am 27. Maj aus der Strafhaft entlaſ⸗ ſen werden, weil die Zeit von acht Monaten herum war. Statt ſich darüber zu freuen, leiſtete er den Gefängnisbe⸗ amten ſtärkſten Widerſtand. Er glaubte nämlich, er hätte einen Tag zulange geſeſſen und fühlte ſich außerdem„be⸗ leidigt“, ſo daß er— nach ſeiner eigenen Aufſtellung— in ſinnloſe Wut geraten war Er verbarrikadierte die Zellentür, ſchlug gegen die Aufſichtsbeamten und rannte wie ein Tol⸗ ler mehrmals gegen die Dampfheizung. Nur mit Mühe konnte der faſt Wahnſinnige gebändigt werden. Das Amts⸗ gericht Frankenthal erließ gegen Fiſcher wegen Widerſtand gegen die Staatsgewalt einen Strafbefehl über einen Mo⸗ nat Gefängnis, gegen den dieſer unverbeſſerliche Querkopf Einſpruch erhob. Er wollte nicht einſehen, daß er ſchuldig ſei. Der Einzelrichter belehrte ihn indeſſen eines anderen und erhöhte die Strafe auf ſechs Monate Gefängnis. Darmſtadt.(UUngetreue Poſtbeamte verur⸗ teilt). Zwei eng befreundete Darmſtädter Poſtbeamte im Alter von 60 und 40 Jahren, die ſich in ihrer Dienſtzeit bis⸗ her einwandfrei geführt haben, unterſchlugen im Laufe von zwei Jahren gemeinſam 300—400 Mark und führten zur Perdeckung der Unterſchlagungen unrichtige Liſten. Die Große Strafkammer billigte beiden mildernde Umſtände zu Und verurteilte den Aelteren zu einer Gefängnisſtrafe von 15 Monaten, den Jüngeren, der ganz unter dem Ein⸗ fluß ſeines Freundes ſtand, dem er auch dienſtlich unter⸗ geordnet war, zu 10 Monaten Gefängnis. Darmſtadt.(Betrunken auf dem Motorrad). Der Amtsrichter verurteilte den Motorradfahrer Philipp Enk, der in betrunkenem Zuſtand ſchwankend durch die Altſtadt fuhr, dort eine Frau umfuhr und erheblich ver⸗ letzte, zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen. Mainz.(Betrunken auf dem Pferdefuhr⸗ werk.) Ein betrunkener Fuhrmann lenkte ſein Pferde⸗ fuhrwerk durch die Parcusſtraße, wo er es verkehrshindernd aufſtellte. Bei der Weiterfahrt verſuchte er zu wenden, was ihm erſt nach vieler Mühe gelang. Am Markt wurde er, der 29jährige Auguſt Henſel aus Gonſenheim, von der Polizei feſtgenommen Die Blutprobe ergab, daß er unter ſtärkſtem Alkoholeinfluß ſtand Im Schnellverfahren erhielt er eine Haftſtrafe von vier Wochen, die ſofort zu verbüßen iſt. Udenheim Rhh(Raſcher Tod durch Infektion) Im Drang der Kartoffelernte beachtete der 46 Jahre alte Ph. Groſch eine Schnittwunde an der Hand zu wenig. Es trat eine Infektion ein, die ſich ſo verſchlimmerte, daß der Mann nach Mainz ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dort iſt er ſchon am nächſten Tag geſtorben. Der mitten aus dem Leben Geriſſene hinterläßt Witwe und fünf unverſorgte Kinder. Vor wenigen Jahren iſt der äl⸗ teſte Sohn durch ein Autounglück ums Leben gekommen. — Heilbronn.(Unter das Fuhrwerk geraten.) In Ilsfeld geriet der 39jährige Kriegsinvalide Albert Lutz unter einen mit Zuckerrübenkraut beladenen Wagen und wurde überfahren. Im Bezirkskrankenhaus in Heilbronn, in das er eingeliefert worden war, iſt der Verunglückte ſei⸗ nen Verletzungen erlegen. — Ebingen.(Kind verunglückt.) Ein fünffähriges Kind, das in der verkehrsreichen Adolf⸗Hitler⸗Straße die Fahrbahn überſchritt, wurde von einem Perſonenkraftwagen angefahren. Es erlitt ſchwere Verletzungen und mußte ſofort ins Krankenhaus übergeführt werden. — Wutzach, Kr. Leutkirch.(Vas gefährliche Moor.) Ein hieſiger Landwirt trieb ſein Vieh auf die Weide bei Unterſchwarzach. Dabei geriet ein wertvolles Stück vom Wege ab in einen Riedgraben und verſank in kurzer Zeit bis an den Hals im Moorboden. Einem halben Dutzend ilfsbereiter Männer gelang es unter großen Mühen, das Allr dem gefährlichen Ried zu entreißen. — Nürtingen.(Kind an einer Kartoffel er⸗ tickt.) Als in Aich der dreijährige Heinz Wurſter eine Kar⸗ lofſe eſſen wollte, geriet ihm ein Stück davon in die Luft⸗ röhre. Das Kind erſtickte, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. f 5 Der letzte Oktoberſonntag. Während die Vormittagsſtunden in einen ſtarken Nebel eingehüllt waren, klärte ſich der Nachmittag etwas auf, doch blieb die Trübung vorherrſchend. Dies war ſo recht die Vorſtimmung zu Allerheiligen, dem Tag der Toten. Der angenehmwarme Sonntagnachmittag wurde dann auch zu reichlichen Spaziergängen in die jetzt ſo farbenfrohe herbſtliche Natur benützt. Gar viele lenkten ihre Schritte auch hinaus nach dem Friedhof zu den Gräbern ihrer lieben Entſchlafenen. Ein Meer von Blumen iſt über die Hügelreihen ausgebreitet und ein ſtilles Gedenken galt den Dahingeſchiedenen. In dieſen Nachmittagsſtunden wurde hier auch Frau Anna Eckſtein unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. In der evang. Kirche wurde geſtern das Reformations⸗ feſt begangen. Der feſtliche Gottesdienſt am Vormittag und die Reformationsfeier am Abend war durch Vortrag des Kirchenchors umrahmt. Die Feierſtunde war überaus gut beſucht. Die kath. Kirchengemeinde feierte geſtern das Chriſt⸗ königfeſt. Abends fand in der kath. Kirche eine Chriſt⸗ königsfeier ſtatt, die in einer Glaubenskundgebung ausklang. Der Bahnverkehr blieb in mäßigen Grenzen, lediglich der Nahverkehr war lebhaft. Man merkt nun deutlich, daß die Hauptreiſezeit vorbei iſt. In der Stadt ſelbſt war es vor allem das Gründungs⸗ feſt der 110er Kameradſchaft und die Feier des 85 jähr. Beſtehens des Regiments, das eine große Anziehungskraft ausübte. Die Feier fand im Roſengarten ſtatt, wozu auch Reichsſtatthalter Robert Wagner erſchienen war, um einige Stunden bei ſeinen alten Kameraden zu verweilen. Es zeigte ſich hier die enge Verbundenheit der jungen und der alten Wehrmacht. * Die täglichen Verkehrsunfälle. Geſtern nachmittag ſtieß an der Straßenkreuzung Kloppenheimer⸗— Zähringerſtraße ein 14 jähriges Mädchen von hier, das anſcheinend die Herrſchaft über das Fahrrad verlor, mit einem Auto zu⸗ ſammen und zog ſich Verletzungen zu. Sie mußte nach dem Krankenhaus gebracht werden. Die Schuldfrage muß noch geklärt werden. 1 Winterbeſuchsſtunden im Schloßmuſeum. Ab Montag, 1. November treten im Schloßmuſeum die Winterbeſuchs⸗ ſtunden in Kraft. Das Muſeum iſt werktags von 10 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 16 Uhr für den Beſuch zugäng⸗ lich. Sonntags ſind die Sammlungen von 11 bis 16 Uhr geöffnet.— Die Beſuchsſtunden im Theatermuſeum der Stadt Mannheim, E 7, 20, bleibe nunverändert: Sonntags und Werktags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. * — Hinter grauen Schwaden lauert die Gefahr! Starker Nebel liegt in dieſen Herbſttagen oft während der Morgen⸗ und Abendſtunden über der Landſchaft. Kaum 30 oder 40 Meter hat man dann freie Sicht. Dörfer und Städte, Häu⸗ ſer und Bäume erſcheinen merkwürdig verändert. Der un⸗ unterbrochene weiterflutende Verkehr zwingt in der Stadt zu größter Vorſicht. Noch undurchdringlicher hüllt der Ne⸗ bel die Landſtraßen, Schienenwege und Flußläufe ein. Ueberall lauert die Gefahr. Jede Straßenkreuzung, jeder Bahnübergang, jede Brücke, jeder Baum und ſede Kurve kann zum heimtückiſchen Hindernis werden. Doppelt auf⸗ paſſen heißt es da für jeden Fahrzeugführer und ebenſo für den Radfahrer und Fußgänger, Sie müſſen unbedingt ganz rechts halten. Ganz unverantwortlich iſt es, wenn Radfahrer im Nebel und in der Dunkelheit ohne Licht fah⸗ ren, wie es leider immer noch vorkommt. Wie ſchnell kann man da andere und ſich ſelbſt für immer unglücklich ma⸗ chen. Für alle Kraftfahrer gilt aber an ſolchen Tagen das unbedingte Gebot: Langſam fahren. Im November Das Jahr eilt ſeinem Ende, der Kreislauf der Natur ſeinem tiefſten Punkt zu. November— das bedeutet: die trübſeligſte Jahreszeit, düſter, nebelſchwer, wolkenverhan⸗ gen, naßkalter Regen, peitſchende Stürme. Entlaubt ſtehen Baum und Strauch; auch das letzte Blatt, das noch irgendwo in den Zweigen hängt, wird der Wind bald weggefegt haben.„Herbſt iſt gekommen, Frühling iſt weit— gab es denn einmal ſelige Zeit? Brauende Nebel geiſtern umher; ſchwarz iſt das Kraut und der Himmel ſo leer“, heißt es in dem ſchönen Gedicht von Theodor Storm, wie denn überhaupt zu ſagen iſt, daß der Novem⸗ ber gerade bei den Dichter keine ſchlechte Nummer hat. Was der November ihnen allen wert macht, iſt die Be⸗ ſinnung auf geiſtige Werte, nachdem die Pracht des Som⸗ mers und des herbſtlichen Farbenrauſchs vorbei iſt. Beſinnung auf die Reize traulicher Häuslichkeit gibt dem November ſeine Note. Unſeren Vorfahren brachte er außerdem noch reichlich Gelegenheit, ſich Angſtſchauer über den Rücken jagen zu laſſen. Wenn ſie in den Novem⸗ bernächten das Heulen der dahinfegenden Windsbraut hörten, glaubten ſie, daß Wotan mit ſeinem Totenheer durch die Lüfte jage, und daß die Seelenvögel über die Gräber flatterten. Der wilde Jäger Wotan hat ſich in chriſtlicher Zeit in den heiligen Martin verwandelt, der auf ſeinen in milderen Formen gehaltenen Umzügen au einem Schimmel reitend dargeſtellt wird, als Zeichen des erſten Schnees, der ſich zuweilen ſchon am Martinstag einſtellt. Kein Monat des Jahres hat ſo viel von den Volks⸗ glauben der Vergangenheit und ſoviel ſymboliſche Kraft geerbt wie gerade der November. Die Erinnerung an das Totenheer Wotans und die düſtere Stimmung der Natur haben ihn zum Totengedächtnismonat gemacht. Die Fülle an ſymboliſchen Werten hängt mit der Jahreszeit zuſam⸗ men; für den Bauern der alten Zeit war die ſtille Zeit herangekommen, die ihn ins Haus bannte und ſo mag an langen Winterabenden mancher Brauch und mancher Ge⸗ danke entſtanden ſein. Hinzu kamen die großen Schlacht⸗ feſte, die dem November im alten Deutſchland den Namen Schlachtmonat eintrugen. Denn das Vieh wurde von den Weiden getrieben, und da nicht genügend Ställe vorhan⸗ den waren, mußte der Bauer unter ſeinen Beſtänden Muſterung halten. Erinnerungen daran ſind 1 4 heute die namentlich in Süd⸗ und Weſtdeutſchland üblichen Schlachtfeſte mit Metzelſuppe und der überall lebendige Brauch der Martinsgans. Gegen einen naßkalten und ſonnenarmen November hat nur der Städter, nicht aber der Bauer etwas einzu⸗ wenden, dem ein trockener und ſonniger Monat die höchſt unwillkommene— Ausſicht auf einen langen und kalten Winter eröffnet, wäbrend Novemberſchnee der Win⸗ terſaat aut bekommt FP Seeber ee e ee rege.— 1 1 2* 1 Zwanzig neue Volksbüchereien Zur„Woche des deutſchen Buches“. Auf der Lehr⸗ und Leiſtungsſchau badiſcher Gemeinden in Karlsruhe iſt eine Muſterdorfbücherer aufgebaut, die neben einem Beſtand von 350 Bänden auch die techniſchen Em⸗ kichtungen einer Volksbücherei zeigt. Die Stadt Freiburg i. Br. eröffnet während der Buchwoche den erſten Jugend⸗ leſeſaal in Baden. Er weiſt einen Beſtand von 400 Bänden auf und dient neben ſeiner allgemeinen Beſtimmung zugleich als Lehrraum für die Heimabend⸗, Feſt⸗ und Feiergeſtaltung der HJ. Nach der Anordnung der Reichs⸗ und Landesregierung dürfen Gemeinden bis zu 10 000 Einwohnern Büchereien nur in Zuſammenarbeit mit der Staatlichen Volksbüchereiſtelle errichten, damit die einheitliche Ausrichtung und der ſorg⸗ fältige Aufbau der Beſtände gewährleiſtet iſt. Die Landes⸗ ſtelle ſchult die Büchereiverwalter in eigenen Lehrgängen und ſorgt auch dadurch für die einheitliche innere Ausrichtung der Büchereiarbeit im Lande. Je nach der wirtſchaftlichen Lage der Gemeinden erhalten dieſe eine Gründungsbeihilfe aus Mitteln des Miniſteriums für Kultus und Unterricht. Es iſt zu wünſchen, daß die Städte und Dörfer des Landes ſich immer mehr der für ſie vorteilhaften Einrichtung der Staatlichen Volksbüchereiſtelle bedienen, um eine kultur⸗ politiſche Aufgabe zu erfüllen, die von tiefſtem Einfluß auf die geiſtige, ſeeliſche und weltanſchauliche Grundhaltung des einzelnen und der Gemeinſchaft iſt. Zwanzigjähriger geriet auf Abwege. [] Mannheim. Auf einer mit den Eltern unternomme⸗ nen Reiſe kam der 20jährige Karl Wolfgang Heß aus In⸗ ſterburg nach Köln. Dort trennten ſich die Wege und voller Unternehmungsluſt fuhr der Jugendliche nach Mannheim. Er wollte ſich hier ſelbſtändig machen und einen Verkaufs⸗ betrieb von Büroartikeln organiſieren; dabei beſaß er nur 200 Mark. Nachdem verſchiedene Verſuche, zu größeren Geldmitteln zu kommen, geſcheitert waren, ſchritt der Drauf⸗ gänger zu anderen Methoden, die ihn ſtraffällig machten. Er fälſchte einen Poſtausweis, änderte ſein Geburtsdatum und gab ſich als Ehemann aus. Damit wollte er bezwecken, daß ſeinen Unternehmungen mehr Chancen geboten wür⸗ den. In einem vornehmen Mannheimer Wohnviertel mie⸗ tete Heß eine Wohnung zum Mietpreis von 75 Mark mo⸗ natlich, ohne aber das Geld aufbringen zu können. Der Hauseigentümer wurde um drei Monatsmieten geſchädigt. Von einer Nürnberger Firma kaufte er ſich auf Raten einen Photo für 207 Mark. Ueber 100 Mark blieb er ſchul⸗ dig, den Photo verkaufte er für 60 Mark. In einem Tele⸗ fonhäuschen ſtahl er ein Telefonverzeichnis zum Zwecke von Adreſſenſammlungen. Als er durch die Polizei feſtgenom⸗ men worden war, erhob er gegen den ſeine Wohnung durch⸗ ſuchenden Kriminalbeamten ſchwere Verdächtigungen, was ihm auch noch eine Klage wegen Beamtenbeleidigung ein⸗ trug. Das Schöffengericht verurteilte Heß zu ſechs Monaten Gefängnis, abzüglich zehn Wochen Unterſuchungshaft. Die Strafe fiel nur deswegen ſo milde aus, weil der Angeklagte noch ſehr jung iſt und man hofft, daß dieſe Freiheitsſtrafe genügt, um ihn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Feſttagsrückfahrkarten für Weihnachten Jaſt zwei Wochen Gültigkeit. Die Deutſche Reichsbahn gibt auch in dieſem Jahr zu Weihnachten Feſttagsrückfahrkarten mit einem Drittel Fahrpreisermäßigung aus, die die Möglichkeit bie⸗ ten, für volle 13 Tage zu verreiſen. Die Kärten gelten von Mittwoch, den 22. Dezember bis Montag, den 3. Januar 1938. Die Rückreiſe muß am 3. Januar, 24 Uhr, beendigt ſein. Die Karten werden auf allen Bahnhöfen der Reichs⸗ bahn ausgegeben, und zwar für jedes gewünſchte Reiſe⸗ ziel innerhalb des Reichs. a Ebenſo werden auch im nächſten Jahr zu Oſtern und zu Pfingſten Feſttagsrückfahrkarten ausgegeben. Sie gelten 91 Oſtern vom 13. April(Mittwoch vor Oſtern) bis zum 1. April(Donnerstag nach Oſtern), zu Pfingſten vom 2. Juni(Donnerstag vor Pfingſten) bis zum 9. Juni(Don⸗ nerstag nach Pfingſten). — Wieder Wow. Spendekarten an den Fahrkarten⸗ ſchaltern. Die Deutſche e ſtellt in Anbetracht des Heoßen Erfolges, den der Verkauf von Spendekarten an en Fahrkartenſchaltern zugunſten des Winterhilfswerkes in den vergangenen Jahren erzielte, auch in dieſem Jahre wieder ihre Fahrkartenausgaben für dieſe Mitarbeit zur Feen Here Im Vorjahr betrug der Geſamtgewinn aus dem Verkauf der Spendenkarten 365 000 Mark. Dieſer Er⸗ folgt zeigt, daß die Gebefreudigkeit auch beim Antritt einer Reiſe, und gerade hier, zugunſten des Winterhilfs⸗ werkes des deutſchen Volkes ſehr groß iſt. Gern wird auch künftig jeder in die Rechnung ſeiner Ferienreiſe einen Betrag für die Aermſten ſeiner Volksgenoſſen einſetzen. Garten⸗ und Weinbauerzeugniſſe Erweiterte Zuſtändigkeit der Reichsſtelle. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat tine ſoeben im Reichsgeſetzblatt erſcheinende Verord⸗ nung erlaſſen, durch die weitere Waren der Bewirtſchaftung durch die Reichsſtelle für Garten⸗ und Weinbauerzeugniſſe unterſtellt werden. Die Tätigkeit der Reichsſtelle, die nunmehr ſeit einem Jahr beſteht, hat es bei den bisher bewirtſchafteten Erzeug⸗ niſſen erreicht, daß die Einfuhrware den Bedürfniſſen des inländiſchen Anbaues und des inländiſchen Marktes ent⸗ ſprechend örtlich und zeitlich gelenkt wurde. Die Durchſchleu⸗ ſung der durchweg leicht verderblichen und preislich und mengenmäßig ſtark ſchwankenden ausländiſchen Erzeugniſſe iſt nach den bisherigen Erfahrungen ſo geſtaltet, daß eine Erſchwerung der Einfuhr nicht eintritt und daß anderer⸗ ſeits auch den Bedürfniſſen des deutſchen Marktes und der Verteiler der Auslandsware Rechnung getragen iſt. „Durch die Blume“ Vom Brauchtum auf dem Lande. Wir legen ſchöngeſetzten, vielen Worten oft zuviel Ge⸗ wicht bei, der Bauer iſt ſparſam wie überall ſo auch in Worten. Die wahre Höflichkeit, nämlich die des Herzens, zeigt ſich bei ihm u. a auch in der Ehrung des Alters. Das Wort: Vor einem grauen Haupte ſollſt du auffſtehen, ſtammt aus dem Dorfe, und in ihm iſt die Ehrung ausge⸗ drückt, die man der langen Lebensarbeit der Altgeworde⸗ nen zollt. In vielen Gegenden Deutſchland reden die Kin⸗ der die Aelteren und die Eltern mit„Ihr“ an, aber auch die jungen Männer und Frauen ſagen zu den älteren „Ihr“, während ſie von dieſen mit„Du“ angeſprochen wer⸗ den. Wieviel Seiten füllen in unſeren Anſtandsbüchern die Vorſchriften für die Beſuche. Auch auf dem Lande beſtehen gewiſſe Beſuchsſitten. Wer z. B. einen Beſuch, zu dem er verpflichtet iſt, zu ſpät macht, erhält in Weſtfalen ein Ei vorgeſetzt— eine Rüge ohne Wort, von der der Außen⸗ ſtehende gar nichts merkt. Das Einladen zum Sitzen auf dem Stuhl gilt als ehrenvoller als auf der Bank. Der Schrecken unter den Beſuchern, die Hockenbleiber, die nicht an Aufbruch denken, werden oft ſehr deutlich gemahnt. „Komm' Frau, wir gehen ins Bett, die Leut' werden heim⸗ wollen“. Der Bauer iſt im allgemeinen ſehr gaſtfreundlich. aber auch in der Stadt iſt ja die Einladung eines zufällig zum Eſſen gekommenen Beſuchs zum Mittageſſen nicht im⸗ mer ganz ernſt gemeint Hier gilt nun beim Bauern das Wort aus Fauſt:„Du mußt es dreimal ſagen!“ Es wäre ein Fehler, wenn man gleich auf die erſte Aufforderung hin miteſſen würde. Kommt da Beſuch, als eben duftende Ku⸗ chen zum Erkalten auf dem Tiſch ſtehen.„Ihr müßt unſern Kuchen verſuchen“ wird der Beſuch aufgefordert,„komm, letzt Euch!“ Man ſtellt einen ganzen, unangeſchnittenen Ku⸗ chen hin, auch Teller— und nötigt zum Eſſen. Aber es wird kein Meſſer mit aufgelegt. So ſitzen die Beſucher vor dem Kuchen, den ſie gerne verſuchen möchten, aber— un⸗ geſchriebenes Geſetz— ſie dürfen kein Meſſer verlangen und erklären deshalb, daß ſie keinen Hunger hätten. Oder ein Vater kommt mit ſeinem Jungen in die Mühle, als die Familie eben beim Nachteſſen ſitzt. Sie werden ſelbſtver⸗ ſtändlich zum Miteſſen aufgefordert, ſie müſſen es ebenſo ſelbſtverſtändlich das erſte Mal ablehnen. Die bäuerlichen Bräuche verbergen oft für den ober⸗ flächlichen Betrachter ein Zeremoniell, das man hier gar nicht vermuten würde. Wie peinlich iſt z. B. die Ablehnung eines Heiratsantrages, gewöhnlich ein„Korb“ genannt. Dieſe Bloßſtellung des Buͤrſchen vor der Oeffentlichkeit wird in den meiſten Gegenden Deutſchlands auf ſtreng feſtge⸗ legte Art vermieden. In der Eifel z. B. bringt der Burſche, wenn er ſein Mädchen beſuchen geht, eine Flaſche Wein mit und ſtellt ſie auf den Tiſch; holt das Mädchen nun ein Glas, ſo weiß er, daß ihr Ja ihm ſicher iſt. Auch wenn ſie ihn beim Abſchied bis zur Haustüre begleitet, kann er die⸗ ſen Schluß ziehen. Zeitſchriften und Bücher. Wie bringe ich meine ausgeklagten Forderungen herein? Was jeder davon wiſſen muß. Bearbeitet von Friedrich Mönnig. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.—. Manche Geſchäftsleute ſind der Anſicht, daß eine Forderung an einen Schuldner, der den Offenbarungseid geleiſtet hat, als endgültig verloren anzuſehen iſt. Wer dieſes Bänd⸗ chen der Sammlung„Hilf dir ſelbſt!“ lieſt, wird bald eines anderen belehrt. Ein erfahrener Verfaſſer aus dem Kauf⸗ mannsſtande zeigt an Hand von vielen durch die Praxis bewährten Muſtern und Ratſchlägen die Wege, die der Gläubiger gehen muß, um ausgeklagte Forderungen herein⸗ zuholen. Für jedes Ausweichmanöver des Schuldners findet man die erfolgſichere Gegenmaßnahme. Durch die ausführ⸗ liche und überſichtliche Darſtellung iſt das Bändchen ein nicht zu entbehrender Ratgeber, zumal ſich der geringe Anſchaffungspreis um vieles bezahlt machen wird. Stiefelbad in der Seuchenſchleuſe. Vorſicht vor Geheimmitteln gegen die Maul⸗ u. Klauenſeuche Wenn ein Tierhalter oder Tierzüchter irgendwo 1 Schild mit der Warnung„Vorſicht Maul⸗ und Klauenſeuche lieſt, fährt ihm ein gewaltiger Schreck in die Glieder und er macht einen großen Bogen um dieſen Gefahrenherd Glücklicherweiſe waren bis vor kurzem dieſe Warnſchilder in Deutſchland recht ſelten geworden. Nun iſt die gefährliche und ſich ſchnell ausbreitende Viehſeuche aus Frankreich wieder in deutſches Grenzland eingeſchleppt worden. Frank⸗ reich hat ſie als höchſt unwillkommenes Geſchenk aus 1250 nordafrikaniſchen Kolonien eingeführt. Dank der deutſchen ſeuchenpolizeilichen Beſtimmungen, die das Versäumnis der ſofortigen, unverzüglichen Anzeige unter Strafe ſtellen, dane aber auch den Ergebniſſen der deutſchen Wiſſenſchaft, die bekanntlich auf der Inſel Riems eine ſtaatliche Forſchungs⸗ anſtalt für Maul⸗ und Klauenſeuche unterhält, iſt es in den letzten Jahren immer in kurzer Zeit gelungen, die ge⸗ fährliche Krankheit bald zum Erlöſchen zu bringen, ſodgz ſi chdie Schäden der Großſeuche des Jahre 1919/20 er⸗ freulicherweiſe nicht wiederholt haben. Sie verurſachten der deutſchen Landwirtſchaft damals einen Schaden von 400 bis 500 Millionen Mark. Zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt die Mitarbeit der ländlichen Bevölkerung unerläßlich. J Fall, aufh wenn er noch ſo gutartig verläuft, iſt dem Tierarzt und der Polizei unverzüglich zu melden; denn durch die Uebertragung der Krankheitsſtoffe, die durch durch Menſchen erfolgt, können andere Viehbeſtände des gleichen Ortes und der Nachbarſchaft, ja auch entferntliegender Orte verſucht und aufs höchſte gefährdet werden. Wie ein Schiff, auf dem eine anſteckende Krankheit ausgebrochen iſt, in Quarantäne liegen muß, genau ſo muß eine Abſchließung jedes Gehöftes erfolgen. auf dem Vieh von der Seuche befallen iſt. Um eine Entkeimung zu ermöglichen— die Kranlheits⸗ ſtoffe können von den Menſchen verſchleppt werden— darf niemand auf den Hof oder noch weniger in die Stallungen gelaſſen werden, der nicht ſeine Füße auf einer mit ein⸗ prozentiger Natronlauge getränkten Matte ſorgfältig ge⸗ reinigt und abgetreten hat. Eine ſolche„Seuchenſchleufe“ muß auch beim Betreten und Verlaſſen der Stallungen durch das Geſinde benutzt werden. Man hüte ſich,„gute Ratſchläge“ von Fremden zu befolgen und mißtraue allen teuren, meiſt ſchädlichen Geheimmitteln. Um geſundes Vieh vor Anſteckung zu bewahren, empfiehlt ſich eine Schutzimpfung mit dem von deutſchen Wiſſenſchaftlern hergeſtellten Schutzraum, durch das die natürlichen Abwehrſtoffe des Körpers geſtärkt werden. Größte Sauberkeit in den Ställen, gute Fütterung und Haltung des Viehs gerade in der Spätherbſtzeit, wo die Anfälligkeit am größten iſt, ſtellen die wirkſamſte Vor⸗ beugung dar. Jeder Fall von Maul⸗ und Klauenſeuche muß ſofort angezeigt und durch Befolgung der tierärztlichen Anordnungen bekämpft werden. Wenn man bedenkt, daß bei jedem von der Seuche befallenen Vieh ein Gewichtsverluſt bis zu einem Zentner eintritt, die Kühe außerdem ſchwerſtens im Milchertrag geſchädigt werden, ſo kann man ſich ausrechnen, welche Schäden Fährläſſigkeit und ſträflicher Leichtſinn auf dieſem Gebiet hervorrufen können. Handelstel! Vorwiegend feſt Am Aktienmarkt machte ſich bei freundlicher Haltung ein weiterer Anſtieg der Kurſe im gewiſſen Rahmen bemerkbar, Die Senkung der Preiſe für Markenartikel wurde ſtark beachtet. Am Montanmarkt lag Hoeſch etwas gebeſſert. Chemiſche Pa⸗ piere, z. B. die Farbenaktie, wieſen eine leichte Steigerung auf. Zu Abſchwächungen kam es nur in wenigen Fällen. 5 Am Rentenmarkt erholten ſich die Wiederaufbauzu⸗ ſchläge auf 81,37, während ſich die Umſchuldungsanleihe wieder auf 94,80 ſtellte. Im übrigen war hier die Haltung weiter widerſtandsfähig. Am internationalen Deviſenmar kt war der Franken weiter gebeſſert. Das Pfund ſetzte ſeine Hauſſe im Ausland fort. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Allerheiligen. Montag: 7.30 Uhr Gedächtnisfeier für die Entſchlafenen Allerſeelenpredigt und Allerſeelenandacht. Allerſeelen. Dienstag: 5 Uhr früh erſte hl. Meſſe. 5.30 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe. 7 Uhr Seelengottesdienſt für die 7 8 Uhr feierliches Requiem 7 Mittwoch: 6.15 Uhr hl. Meſſe.— 7 Uhr Schülergottesdienſt⸗ Donnerstag: 5— 7 Uhr Beicht. Freitag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Herz Jeſu⸗Amt. Samstag: 7 Uhr Brautmeſſe f. d. Brautleute Miedl— Kuhn. Anna Eckſtein. — I he guaanamagaamaaſge manga ngneeneinenguna eeuc rlne Geschäfts-Uebergabe. Meinen werten Kunden zur gefälligen Kenntnis, daß ich vom 1. November ab meine Bäckerei an Herrn Val. Kinzel übergebe, Ich danke herzlichst für das mir entgegengebrachte Vertrauen und bitte dasselbe auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen. Karl Gruber, Bäckermeister. lieschäfts-Uebernahme und-Empfehlung. Einer verehrlichen Einwohnerschaft von Seckenheim zur Kenntnis, daß ich vom 1. November ab die Oberkircherstraße 8 befindliche Ba bei d ckerei von Herrn Karl Gruber übernommen habe. Es wird mein Bestreben sein, eine werte Kundschaft auch in Konditorel-Waren bestens zu bedienen. Um geneigten Zuspruch bittet Val. Kinzel, Bäckermeister. J 1 ///« ˙ 8 Aufgeweckter Faſt neuer Gummi⸗ uunger Hiaun e. 8 l — 1 5 9 5 ban — 8 8 2 — zur Ausbildung b. Geschäfte d. Sl. 8 8 — als Spezialarbeiter geſucht 2 2 Wilhelm Schell, 8 — Kloppenheimerſtraße 53. Wir fäages- lbb drucken S mz Preisliſten, Broſchüren S mädchen Maschinen Proſpekte richt über 20 J.) auch Anf. 7 rie Geſchäfts berichte für kl. Haushalt] werden repariert, 8 für ſofort Räh res 8 ü rn, Feſtſchriften, Satzungen im Hause oder ſpäter geſucht.„Bad. Hof⸗ ſowie alle ſonſtigen Dul⸗Jug. Hock, e für Handel, Industrie RNeuoſtheim, Vereine und Private 9 Böcklinſtr. 84. mene nötigen Druchkarbeiten geg. gut. Bezhlg 5 — Ha ib tags⸗ für Mübmaſchine in gediegener — f 8 und Bordwagen u. zweckentſprechender mädchen Leſucht. 4.17 Zahre) Oeſelbſt 20 It. Ausführung. 8 für de te dalt Ebeſſenartoffn]] Druckerei ö Vorzuſtellen vorm. 10 1 des Neckar⸗Bo te⸗. Inſertion, die treibende Kraft, bteaburgetstr. 23 III.] Geſchäftsſt. d. Bl. r. die immer wieder Amſatz