— U 8 ME 5 2 N 3 2 115 h Tages und Anzei enblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Som- und Feiertage K eise 2 Milimeterz 15 105 5 5. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Asze N 125 rae Pfg., 7 2 Druck und Verlag: Georg Zin Inh. J 4 Legtteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte für Mannheim ⸗Seckenheim A geren 5 1 0 ili 2 2 5 7*. g 5 5 5 fr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr und Umgebung. für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle kanfprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konte: Karlsruhe 78439. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 9. 37.1150 g Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhe im. N F 5— 37. Jahrgang Donnerstag, den 4. November 193 Nr. 258 2————. 5 Err 7 e eee. Kameradſchaſt im Weidwerk Eröffnung der Internationalen Jagdausſtellung. 30 Nationen zeigen ihre Jagdtrophäen. Berlin, 3. November. Eine Schau ohne Beispiel, die„Internationale Jagdaus⸗ ſtelung Berlin 1937“ iſt am Mittwoch unter der Schirm⸗ herrſchaft des Reichsjägermeiſters, Miniſterpräſident Gene⸗ kaloberſt Göring, in den acht Ausſtellungshallen am Funk⸗ turm eröffnet worden. Gleichzeitig hat die neuerbaute rie⸗ ſige Halle an der Maſurenalle, der modernſte derartige Zweckbau Europas. ihre Weihe empfangen. Schon lange vor Beginn des Feſtaktes hatten auf dem neſigen Platz vor der Haupthalle ein Muſikkorps der Leib⸗ ſundarte Adolf Hitler, rund 1000 Vertreter der Jagdbehör⸗ den, 500 Forſtbeamte und 100 Bläſer der Forſtſchulen Karlsruhe und Neuhaldensleben Aufſtellung genommen. Zu beiden Seiten der breiten Gaſſe wehen von hohen Maſten die Fahnen der 30 Nationen, die an der Ausſtellung betei⸗ ligt ſind, und in der Mitte grüßt die Gäſte ein gewaltiger Hirſch auf hohem Poſtament. Finniſche Falkner hoch zu Roß, mit Steinadlern auf der ledergepanzerten Fauſt und mit einer Meute Bracken ſtanden am Eingang der Feſthalle. Als der Reichsjägermeiſter mit den ihn beglei⸗ tenden Herren 1110 wurde er mit Marſchmuſik und Hörnerklang willkommengeheißen. Der Ge⸗ ſandte von Bülow⸗Schwante, der Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Dr. Lippert geleiteten den Schirmherrn der Ausstellung zu ſeinem Platz in der neben der Ehrenhalle befindlichen Deutſchen Halle, wo der Feſtakt vor ſich ging. Nach einem feierlichen Marſch begrüßte Oberbürgermei⸗ ſter und Stadtpräſident Dr. Lippert die Gäſte. Jagd⸗ ſignale leiteten dann über zu der Eröffnungsanſprache des Reichsjägermeiſters, Generaloberſt örin g. Er ſagte u. a.: Das große Intereſſe, das die Internationale Jagdaus⸗ ſtellung in Berlin bei allen Freunden der Jagd, der Natur und ihrer Geſchöpfe in der ganzen Welt findet und das ſeinen Niederſchlag in der außerordentlich ſtärken Betei⸗ ügung aller jagdlich bedeutſamen Länder gefunden hat, beweiſt das Zeitgemäße und die Notwendigkeit dieſer groß⸗ artigen und einzigartigen Veranſtaltung. 27 Jahre liegt die letzte Internationale Jagdausſtellung in Wien zurück. Seitdem haben ſich auf dieſem Gebiet der Jagd in allen Ländern, die ſich von altersher einer hohen 1 1 05 Kultur erfreuen, ie von einſchnei⸗ ender Bedeutung vollzogen, die die geſamte weidgerechte Jägerſchaft vor ganz neue Aufgaben geſtellt hat. Die Ihnen ja allen bekannten außerordenklichen Fortſchritte der Tech⸗ uk, insbeſondere der Waffeninduſtrie und der optiſchen e des Jägers, die ungeheuere Intenſivierung der Bodenkultur in den einzelnen Ländern, ganz beſonders in Deutſchland, das zur Erhaltung ſeiner Bevölkerung auf ver⸗ hältnismäßig engem Raum jeden Quadratmeter nutzbarer Fläche auch wirklich nutzen muß, haben die Lebensbe⸗ dingungen des Wildes in beängſtigender Weiſe verſchlechtert und ſeine Lebensmöglichkeiten einge⸗ engt. Der ſtändige Rückgang, ja das völlige Verſchwinden gerade der ſchönſten und wertvollſten Gatkungen unſerer frellebenden Tierwelt iſt den Freunden der Natur, zu denen ſich die Jäger aller Länder mit beſonders großem Recht ählen, eine ernſte Mahnung, zum Schutz dieſer Tiere der gerödung der Natur mit allen Mitteln, die menſchenmöglich ſind, Einhalt zu gebieten. Aus dieſen beiden weſentlichen Faktoren heraus erklärt ſich der völlige Umſchwung unſerer jagdlichen Anſchauungen 5. i Der Gedanke, daß die Jagd auf die Entwicklung der Kultur und Kunſt eines Volkes entſcheidenden Einfluß ge⸗ habt hat, war einer der Hauptgründe, die mich veranlaßt haben, die Anregung zu dieſer gewaltigen Schau zu geben. 9 Vor allem erſchien es mir notwendig, die Bedeutung der agd als wichtigen Kulturfaktor durch eine Ausſtellung, wie ſie die Welt bisher nicht geſehen hat und vorausſichtlich auch in abſehbarer Zeit nicht ſehen wird, wirkſam zu Unterſtreichen. Die Ausſtellung will auch denen in der ganzen Welt, die in völliger Verkennung der Dinge 10 der Jagd ein überflüſſiges Vergnügen angeblich begü⸗ erter Kreiſe ſehen, die Augen darüber öffnen, daß gerade gagd und Jäger in aller Welt immer diejenigen waren. ind und bleiben werden, die einem Volk die ſchönſte Zierde ener Heimat, das Wild erhalten haben. 8 So will die Ausſtellung auch dem Ziel dienen, die ber nl un g des Jägers in der ganzen Welt zu he⸗ en ſie ſoll ihm das Anſehen geben, das er verdient. f Auf eines, auf das wir ganz beſonders ſtolz ſein kön⸗ 190 wollen wir mit dieſer Schau verweiſen: auf die enge ſameradſchaftliche Verbundenheit, die ſeit 05 zwiſchen den Jägern eine edle und hohe alte Sitte 10 Bel der Jagd im geſitteten Weidwerk haben Standes nterſchiede niemals eine Rolle geſpielt. Wie im Kampf ailt 10 der Jagd nur der Mann ſelbſt, nur ſeine männlichen ugenden, ſeine Kameradſchaft, ſein Charakter, aber nie⸗ mals ſein Stand. delten ebenſo die Jäger aller Welt über die Landes⸗ fc dan hinweg gute Kameradſchaft halten, ſo wird ſicher⸗ je 16 damit dem Frieden der Welt gedient. Gerade weil 1 5 emat über alles lieben, gerade weil ſie ſtolz auf nal ation ſind, ſind ſie, fern 1 falſchen Internatio- 1 8 5 guie und zuverläſſige Mittler unter den Völkern. e gilt ganz beſonders den Regierungen den e e Länder, die es zum 125 Teil f chen Organisationen ermöglicht haben, ſich an der N 15 1 98. Der Erinnerungsmarſch Wieder marſchieren die Männer des 9. November 1923.— An der Spitze der Führer wie damals. München, 3. Nov. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP teilt mit: Nun jährt ſich wieder der Tag, an dem vor 14 langen Jahren die Sturmſoldaten der jungen Partei antraten zu jenem Marſch an der Feldherrnhalle, der die Ketten der deutſchen Not und Sklaverei brechen ſollte und ſein ſchein⸗ bares Ende fand, als 16 Nationalſozialiſten in den Salven vor der Feldherrnhalle in München ihr Leben aushauchten und ihr Blut die Fahne trär Doch der Glaube an Adolf 5 land und das Wiſſen um de fertod der Kameraden machten die Partei und des Führers Gefolgsmänner un⸗ beſiegbar, daß Terror und Lüge, Haß und Verleumdung, Blut und Tod an ihnen abprallten und alle Waffen des Gegners verſagten. Wenn nun um die Mittagsſtunde des 9. November wie damals vor 14 Jahren die Männer ſenes denkwürdigen Tages wieder ankreten zum Marſch durch die gleichen Straßen, wenn die Namen der 300 gemordeten Kamera⸗ den die Tage und Wochen der Ka it in uns wachrufen, dann vereint dieſer Marſch ganz Deutſchland mer und rauen, Buben und Mädel, zum Dank an die Toten der Bewegung, ſammelt ſie zur Stunde der Beſinnung und Verpflichtung. Zur Teilnahme am 0 0 r, die Liebe zu Deutſch⸗ Erinnerungsmarſch werden hiermit eingeladen: a) ſämtliche Blutordensträger und ſämtliche Inhaber des arſinen mit Lichthild verſehenen Bauerausweiſes; b) die Reichsleiter der NSDAP; c) die Gauleiter der NSDAP; d) die Obergruppenführer und Gruppenführer der SͤA, SS, NSgK, NS; e) die Hauptdienſtleiter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung der NSDAP; f) die Arbeitsgauführer des Reichsarbeits⸗ dienſtes. Die Gliederung des Zuges geſtaltet ſich wie folgt: a) Gauleiter Julius Streicher, b) Blutfahne, e) der Führer, begleitet von ſeinem Stellvertreter Rudolf Heß mit der hiſtoriſchen Spitzengruppe, d) Marſchblock der Blutordensträger, e) Marſchblock der Dauerausweisinha⸗ ber, f) Marſchblock der Blutordensträger und Daueraus⸗ weis⸗Inhaber der Wehrmacht und Polizei, g) Marſchblock der übrigen Teilnehmer, h) Marſchblock der Ehrenforma⸗ tionen der Gliederungen der Partei. An dieſem Marſch nimmt ganz Deutſchland im Geiſte teil. Denn dieſer Zug war der erſte Verfuch, Deutſchland zu befreien, dieſer Marſch und dieſe Opfer waren die erſten Meilenſteine zum Siege. Wohl wird der Jug der Alten Garde, der Marſchblock der Träger des Blutordens, von Jahr zu Jahr mehr gelichtet durch den Tod, aber die Reihen bleiben geſchloſſen, denn im Geiſte jener Männer des 9. November 1923 marſchiert heute Deutſchlands Jugend. In ihr aber leben unſere Toten. Am 8. November, abends 8.30 Uhr, findet im Bürger⸗ bräukeller der Geſamtappell der Alten Garde vom 9. 11. 1923 ſtatt. Zur Teilnahme an dieſem Appell, bei dem der J ü h⸗ rer zu ſeiner Alten Garde ſprechen wird, ſind eingela⸗ den: a) ſämtliche Blutordensträger und ſämtliche Inhaber des grünen Dauerausweiſes, b) die Hinterbliebenen der 16 Gefallenen, c) die perſönlichen Gäſte des Führers, d) die Reichsleiter der NSDAP, e) der ſtellvertrekende Gauleiter des Traditionsgaues. Außer dem unter a) bis e) aufge⸗ führten Perſonenkreis hat niemand Zutritt in den großen Saal des Bürgerbräukellers. Führerreden und Schrifttum Eine Anordnung des Führers. Berlin, 4. Nov. Der Führer hat— wie die NSK mel⸗ det— in einer Verfügung beſtimmt, daß in Zukunft keine Reden von ihm in Broſchüren und Büchern, Sammelwer⸗ ken oder Zeitſchriften zum Abdruck kommen dürfen, die nicht Reichsleiter Bouhler, dem Chef der Kanzlei des Füh⸗ rers und Vorſitzenden der Parteiamtlichen Prüfungskom; miſſion zum Schutz des NS⸗Schrifttums, vorgelegen haben, Die Verfügung iſt mit den ſtarken Mängeln begründet die immer wieder bei dem Nachdruck von Führerreden in derartigen Schriftwerken durch willkürliche Auslaſſungen und Umſtellungen in Erſcheinung getreten ſind. Ausfüh⸗ i werden von Reichsleiter Bouhler er⸗ aſſen Ausſtellung in einem ſo großen und erfreulichen Umfang zu beteiligen. Er gilt aber auch meinen Mitarbeitern, die in unermüdlicher e für das große von mir geſteckte Ziel tätig geweſen ſind. Ihnen aber, meine verehrten Gäſte, die Sie aus dem Ausland zu dieſem für das Weidwerk denkwürdigen Tag hierhergekommen ſind. rufe ich ein beſonders f. dat ches Willkommen zu. In aufrichtiger Gaſtfreundſchaft hat Deutſchland Ihnen ſeine Pforten geöffnet. mögen Sie, wenn der Weg wieder zurück in Ihre Hei⸗ mat führt, die Gewißheit mitnehmen, daß nicht nur der deutſche Jäger, ſondern das ganze Deutſchland Ihnen als lieben Gäſten echte Kameradſchaft 1 hal und daß das neue Deutſchland Adolf Hitlers nichts mehr erſehnk als eine völkerverbindende Zuſammenarbeit, die der Erhal- tung des Friedens und der Jörderung aller Kulturwerke der Welt dienen ſoll. Nachdem das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied verklungen waren, erklärte der Reichsjägermeiſter die große Internationale Jagdausſtellung zu Berlin 1937 im fünften Jahre der nationalſozialiſtiſchen Revolution für eröffnet. Brüſſeler Konferenz eröffnet. „Kein internationaler Gerichtshof“ Brüſſel, 3. November. Die Neunmächtekonferenz wurde von dem belgiſchen Außenminiſter Spaak mit einer Anſprache eröffnet, in der er erklärte, die belgiſche Regierung habe, wenn ſie ſich zur Einberufung dieſer Konferenz bereiterklärte, kein anderes Ziel, als die Mitarbeit an einem Friedenswerk verfolgt. Die Welt, die ſchon durch die blutige Tragödie in Spanien ſeit anderthalb Jahren ſo beſtürzt ſei, habe mit wachſender Unruhe erlebt, daß in Oſtaſien ein furchtbarer Krieg aus⸗ gebrochen ſei In ſolchen Augenblicken komme es darauf an, daß jeder ſeine Pflicht tue und ſeine Verantwortung über⸗ nehme Dieſer Aufgabe habe ſich Belgien nie entzogen Der belgiſche Außenminiſter ging dann auf die Vor⸗ geſchichte der Konferenz ein Ex bedauerte daß Deutſch⸗ land nicht teilnehme und ſprach die Hoffnung aus, daß „ſeine Ablehnung nicht abſolut ſei. daß ſie auf gewiſſen beſonderen Umſtänden beruhe und daß dieſe ſich ändern können.“ Die Antwort der japaniſchen Regierung ſei ein langes, äußerſt wichtiges Dokument, das zweifellos auf⸗ merkſam von der Konferenz geprüft werden müſſe. Er wolle es daher jetzt nicht kommentieren, ſondern nur ſagen, daß das Fernbleiben Japans die Konferenz vor eine wirkliche Schwierigkeit ſtelle. „Nach meiner Auffaſſung gen aller hier Anweſenden“ und zweifellos nach derjeni⸗ Jerklärke Spaak dann weiter, „darf ſich die gegenwe Konferenz keineswegs als eine Art internationaler Ger hof betrachten, vor dem Japan unter Bedingungen, die mit ſeiner Würde und Ehre unver⸗ einbar wären, zu erſcheinen und ſich zu verankworken hälte. Was wir wollen, iſt ein Werk der Verſtändigung und des Friedens ohne Boreingenommenheit und ohne Leidenſchaft unter Berückſichtigung aller berechkigten Intereſſen.“ Das Ziel ſei, dem Krieg, wenn möglich, Einhalt zu gebieten. Auf Vorſchlag des holländiſchen Vertreters wurde hier⸗ auf Spaak zum Präſidenten der Konferenz ge⸗ wählt. Hierauf begann die allgemeine Ausſprache, in der als erſter Redner der amerikaniſche Vertreter Norman Davis das Wort ergriff. Es liege nicht nur im In⸗ tereſſe Chinas und Japans, daß die Feindſeligkeiten raſch beendet werden. Je länger dieſe Feindseligkeiten dauern, um ſo ſchwerer werde eine konſtruktive Löſung werden und umſo mehr würden der allgemeine Friede und die Sicher⸗ heit gefährdet werden. Der engliſche Außenminiſter Eden erklärte, daß er jedem Wort des amerikaniſchen Vertreters voll zuſtimme. Für die verſammelten Mächte handle es ſich um moraliſche und vertragliche Verpflichtungen. Sehr zu bedauern ſei die Abweſenheit einer der ſtreitenden Parteien. Dieſe Abwe⸗ ſenheit müſſe die Friedensbeſtrebungen beeinträchtigen, aber man dürfe deshalb in den Anſtrengungen nicht nach⸗ laſſen. Der franzöſiſche Außenminiſter Del bos ſchloß ſich den Ausführungen von Norman Davis und Eden an. Er er⸗ klärte, die Anſtrengungen müßten darauf gerichtet ſein die Grundlagen einer Regelung zu prüfen, die es China und Japan erlaubt, die Waffen niederzulegen und auf dem Wege friedlicher Verhandlungen ihren Platz am gemein⸗ ſamen Werk des Friedens wieder einzunehmen. Der Vertreter Italiens, Graf Aldovrandi Mares⸗ cotti, erklärte aus dem Waſhingtoner Vertrag und aus der Einladung der belgiſchen Regierung ergebe ſich, daß auf der gegenwärtigen Konferenz von keiner Maß⸗ nahme die Rede ſein könne, die unmittelbar oder mittel⸗ bar Zwangscharakter trage. Die faſchiſtiſche Regierung mache alle Vorbehalte hin⸗ ichllich einer Konferenz, die nur zu platoniſchen Enkſchlie ungen führen könnte und damit einen Beweis der hn⸗ macht geben würde, wenn ſie der katſächlichen Lage nicht Rechnung krage. Das einzige Nützliche, was man ins Auge faſſen könne, ſei, die beiden Parteien einzuladen, untereinan⸗ der Fühlung zu nehmen. Dann hätte die Konferenz nichts mehr zu tun. Er klär ungen des chineſiſchen Vertreters Die Nachmittagsſitzung begann mit einer Rede Litwinows, die eine Sammlung bereits abgedroſche⸗ ner Phraſen darſtellte und demgemäß keinerlei neue Ge⸗ ſichtspunkte enthielt. Anſchließend ſprach der chineſi⸗ ſche Delegierte Dr. Wellington Koo. Er gab zu, daß in China eine antijapaniſche Stimmung beſtehe, beſtritt aber, daß die chineſiſche Regierung unter dem Einfluß kommu⸗ niſtiſcher Elemente ſtehe. Zu dem ſapaniſchen Standpunkt, daß der Konflikt zwiſchen Japan und China durch di⸗ rekte Verhandlungen zwiſchen den beiden Län⸗ dern geregelt werden könne, meinte Wellington Koo, eine ſolche Auffaſſung übergehe die Tatſache, daß durch den Konflikt auch die Intereſſen mehrerer anderer Mächte berührt worden ſeien. Zuſammenfaſſend erklärte der Redner: 5 China wünſche den Frieden. Solange der konflikt aber dauere, ſei China enkſchloſſen, den Widerſtand fortzuſetzen. Nicht ein Friede um jeden Preis werde China Gerechlig⸗ keit verſchaffen. Nur durch die Annahme eines Friedens, der auf den Grundſätzen des Artikels 2 des Neunmächle⸗ vertrages beruht, werde Ching einen Beitrag leiſten für die Sache des Rechts und der Ordnung in den internakio⸗ nalen Beziehungen. Die Konferenz tritt am Donnerstag zu 2 5 1 einer nicht⸗ öffentlichen Sitzung zuſammen. ö Politiſches Allerlei Deutſch⸗japaniſches Kulturfülmabkommen Berlin, 3. Nov. Zwiſchen der Reichsfilmkammer und der Kokuſai Eiga Kyokai, dem japaniſchen Inſtitut für die Pflege der internationalen Filmbeziehungen, wurde ein Kultuürfilmaustauſchabkommen unterzeichnet. Das Abkom⸗ men dient der Förderung des gegenſeitigen Kulturfilmaus⸗ tauſches und der weitgehenden Verbreitung von Kultur⸗ filmen in Lichtſpieltheatern und Kulturfilmveranſtaltun⸗ gen. Den Kulturfilmherſtellern, die in dem Lande des an⸗ deren Vertragsſchließenden Kulturfilme herſtellen, ſollen Erleichterungen gewährt werden. Am 11. November wird die erſte öffentliche Vorführung japaniſcher Kulturfilme in Berlin von der Reichsfilmkammer in Gemeinſchaft mit der Deutſch⸗japaniſchen Geſellſchaft veranſtaltet. „Englands unaufrichtige Politik Volksſtimmung in Japan gegen Einmiſchung. Tokio, 4. Nov. Rieſige Aufmärſche wurden von den vaterländiſchen Verbänden, den Univerfitäten, Schulen und Zünften vor dem Kaiſerpalaſt anläßlich des Geburtstages des Kaiſers Meji veranſtaltet. Die Aufmärſche ſtanden ebenſo wie Maſſenverſammlungen vollkommen im Zeichen des japaniſch⸗chineſiſchen Krieges. Anſprachen des Premier⸗ miniſters, verſchiedener Miniſter und Generäle riefen auf zur Behauptung der japaniſchen Friedensziele, lehnten aber jede Einmiſchung Dritter ab, da ſonſt der Frieden im Fernen Oſten endgültig gefährdet ſei. Rieſige Fackelzüge vor dem Palaſt, dem Miniſterium und Botſchaften ſchloſſen den Feiertag ab, deſſen Höhepunkt die Verkündung der Nachrichten über die neuen Erfolge in China an den Fron⸗ ten Schanghai—Schanſi bildeten. Neue Angriffe gegen das„unaufrichtige japanfeindlichr Verhalten Englands“ ſowie gegen die Brüſſeler Konferenz wurden erhoben. Auch die Preſſe urteilt zuſammenfaſſend, daß Englands„unaufrichtige Politik“ der Komintern Vor-. ſchub leiſte zum Schaden der Befriedung des Fernen Oſtens und damit aller an der Ruhe Oſtaſiens inkereſſierten Mächte. * 9** Chamberlain und Muſſolini Beantwortung einer Unterhausanfrage. London, 4. November. Miniſterpräſident Chamberlain erſchien nach achttägi⸗ ger Abweſenheit wieder im Unterhaus, wo er mit Beifall begrüßt wurde. Auf die Frage, ob er den Briefwechſel mi! Muſſolini veröffentlichen wolle, antwortete Chamberlain: „Nein“. Aber er wolle gern den Inhalt dieſes perſönlichen Briefwechſels bekanntgeben. Ende Juli habe ihm der italieniſche Botſchafter eine freundliche Botſchaft von M uſſolini gebracht. Er, Chamberlain, habe die Gelegenheit wahrgenommen um Muſſolini einen per ſön li chen Brief zu überſen⸗ den, in dem er ſein Bedauern ausgedrückt habe, daß die Beziehungen zwiſchen Großbritannien und Italien immer hoch weit entfernt ſeien von dem ehemaligen gegenſeitigen Vertrauen und Wohlwollen. In ſeinem Briefe habe er gleichzeitig die Anſicht zum Ausdruck gebracht, daß dieſe früheren guten Beziehungen wiederhergeſtellt werden könnten, wenn die gegenſeitigen unbegründeten Verdächti⸗ gungen verſchwinden würden. Er habe weiter zum Aus⸗ ruck gebracht, daß die britiſche Regierung zu feder Zeil bereit ſei, in diesbezügliche Beſprechungen einzutreten Erfreulicherweiſe habe er von Muſſolini ſofort eine Ant⸗ wort erhalten, in der dieſer ſeinen ehrlichen Wunſch zum Ausdruck gebracht habe die guten Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern wiederherzuſtellen, ſowie ſeine Bereit⸗ ſchaft, daß wie angeregt, Beſprechungen aufgenommen werden ſollten mit dem Ziele, die gewünſchte Verſtändi⸗ gung zwiſchen den beiden Ländern herbeizuführen. Die Worte Chamberlains löſten ſtarken Beifall aus. Aenderung der braſilianiſchen Kaffeepolitik. Braſilien hat eine durchgreifende Aenderung ſeiner Kaffeepolitik beſchloſſen. Sämtliche bisherigen Einſchrän⸗ kungen ſollen fortfallen. Die Kaffeeausfuhr wird völlig auf dem Welt⸗ freigegeben, um die Konkurrenzfähigkeit N i markt wieder herzuſtellen. Um Spekulationen in Verbin⸗ dung mit dieſen Maßnahmen zu verhindern, ſind ſämtliche Kaffeebörſen Braſiliens bis den. auf weiteres geſchloſſen wor⸗ 7 ehegnun r 2 Eigentlich gehörten ſie vors Gericht oder zur Beob⸗ achtung auf die Frauenſtation, ſtatt daß man ſie laufen ließ. Aber vor ſechs Wochen hatte auch ſo ein junges Menſchenkind auf demſelben Stuhl vor ihm geſeſſen, er hatte ihr Geld in die Hand gedrückt, ihr ein Bett ver⸗ ſprochen im Magdalenenhaus, obwohl das längſt über⸗ füllt war und man ſchon die Wellblechbaracken belegt hatte, die nur bei Seuchen drankamen. Das Mädchen hatte ihm die Hand geküßt, war gegangen und hatte ſich im Fluß ertränkt— ohne das Magdalenenhaus abzuwarten. Und dieſe ſah aus, als ob ſie denſelben Weg gehen würde, direkt von hier aus, ſie hatte es nicht weit. Ein paar Gaſſen, über den alten Markt, dahinter zog der Fluß ſeines Wegs, auf dem abends die lampiongeſchmückten Boote der Studenten ſchwammen und weiße Dampfer mit ſingenden Ausflüglern. Ein toter Waſſerarm, ziemlich ver⸗ ſumpft, mündete an einer ſtillſtehenden Mühle. Dorthin gingen ſie gewöhnlich, wenn ſie ein Ende machen wollten. Die es eiliger hatten, gingen an der Schleuſe hinein. Man öffnete im Sommer kaum eine Zeitung, ohne zu leſen: heute morgen wurde an der Mühle eine unbekannte Frauensperſon gefunden Wie ſollte er allen helfen?! Das Geſetz verbot es außerdem. Wenn er auch als Pfychiater Verſtändnis für die armen Frauen hatte, ein Verbrechen beging er ihret⸗ wegen doch nicht. 2 „Sehen Sie, mein Kind“, ſagte er,„wenn Sie ſo herumlaufen, mit dieſem ſchief zugehakten Kragen, ohne Hut, mit verwirrtem Haar, müſſen Sie doch jedem Men⸗ ſchen auffallen. So läßt Sie kein Diener ins Vorzimmer. Sie ſcheinen aar nicht zu wiſſen. wie Sie ausſehen.“ England wittert Geſchäft Erſter Schritt zur Anerkennung Francos. London, 3. November. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ meint, iſt binnen Kürze eine Erklärung der eng⸗ bezüglich einer gegenſeitigen konſulari⸗ zwiſchen England und Nationalſpanien zu erwarten. Es ſei engliſcherſeits beabſichtigt, einen Haupt⸗ 10 graph liſchen Regierung ſchen Vertretung agenten mit einem oder mehreren Aſſiſtenten zu ernennen mit dem Sitz in Burgos Ac ſo ſollen ähnliche Vertreter Nationalſpaniens als kannte Vertreter in England zugelaſſen werden. In der offiziellen Ankündigung auf gelegt werden, Anerkennung der herrſche, erſcheine ein ſolcher Schritt notwendig. Der diplomatiſche Korreſpondent ger konſulariſcher Vertretungen England hinauslaufen kung einer diplomatiſchen Anerkennung Francos. „Selbſtverſtändlich“, ſo wird engliſcherſeits „handelt es in Nationalſpanien Francos durch die britiſche Regierung, um die Entſendung von Konſuln und durch die beiden Länder, Anter falſcher Flagge Bird Sowjetſpanien mit Waffen beliefert? Im Unterhaus machte Handelsminiſter Stanley in der beachtenswerte Mitteilung, daß ſich in der Is. 200 ausländiſche Schiffe das ſche Flagge zu führen und end⸗ ter eingetragen wurden. 51 aus⸗ e ſind außerdem vorläufig in das britiſche Fragezeit die erſten neun Monaten ds Recht erkauften, die bri gültig ins ſche Regiſ ländiſche Se 5 Regiſter eingetragen . worden Der neuernannte nationalſpaniſche Marineoberbefehls⸗ haber erklärte Preſſevertretern gegenüber, daß die Kriegs⸗ außer durch ſowpfet⸗ ruſſiſche Frachtdampfer vor allem auch durch Schiffe unker materialverſorgung Sowjetſpaniens engliſcher und franzöſiſcher Flagge durchgeführt würde. Die nationalſpaniſche Kontrolle im Mittelmeer geſtalte ſolche Schiffe nur in den ſpaniſchen Hoheitsgewäſſern aufgreifen könnten. Deshalb ſei die Anerkennung als kriegfüh⸗ rende Partei für das nationale Spanien von größter Be⸗ ſich verhältnismäßig ſchwierig, da die Nationalen deutung. Große Lieferungen Frankreichs 39 Kriegsflugzeuge und 15 000 Bomben an Sowjetſpanien. Rom, 4. November. Unter der Ueberſchrift„Neue franzöſiſche Unterſtützun⸗ gen für Sowjetſpanien“ veröffentlicht das„Giornale d'Ita⸗ ormationen über die in der letzten Oktober⸗ Frankreich an Sowjetſpanien gewährten ma⸗ zahlreichen Lieferungen ſogar aus die durch Vermittlung der ſow⸗ jetſpaniſchen Botſchaft in Paris gekauft und nach Spanien ſeien auch 5000 Techniker und andere Spezialiſten, und zwar 1200 Sowjetruſſen und 3000 Tſche⸗ nach Spanien lia“ eigene Inf woche von teriellen Unterſtützungen. Neben franzöſiſchen Kriegsmaterials, das b Teil Heeresbeſtänden ſtamme, zum verſandt wurden, chen in Paris eingetroffen, um demnächſt gebracht zu werden. Auch der Bombern und 22 Jagdflugzeugen ber in Sowſetſpanien einkreffen ſollen. Das halbamtliche Blatt erklärt in einem redaktionellen Kommentar, dieſe authentiſchen Nachrichten, die kein De⸗ menti befürchteten, bewieſen, daß das Freiwilligenproblem, das man in London zum Abſchluß bringen will, in Paris franzöſiſchen Regierung weiterbe⸗ unter Mitwirkung der ſtehen bleibe. Sie ſchob ihren Kragen gerade.„Es iſt ganz gleich⸗ gültig, wie man ausſieht, ehe man ſtirbt“, ſagte ſie. Sie ſchien zu fühlen, daß ihr von hier die erwartete Hilfe nicht kam. Sie machte eine Bewegung, aufzuſtehen. Bothmer nahm ſie beim Arm.„Was ſoll das heißen?“ Es war ein zarter, abgemagerter Arm, die ganze Geſtalt fühlte ſich an wie ein Gerippe, zerbrechlich, hohl; das zarte Geſicht war blutlos, die Augen ohne Glanz und Leben. Er ſchob ihr ein Kiſſen in den Nacken. Und ſie lehnte ſich daran wie jemand, der mit einer Ohnmacht kämpft. Das Zimmer war von einer warmen Schwüle gefüllt und vom Duft des blühenden Gartens. Eine Hitzewelle lagerte über dem Land. Die Erde war ausgedörrt, das Gras verſengt, von den Bäumen im Garten fielen die un⸗ reifen Früchte ab, die Flüſſe waren halb ausgetrocknet, der tote Arm der Mühle ſtand reglos und verſchlammt. Aber er hatte immer noch Waſſer genug, ein Menſchenkind aufzunehmen. Wenn ich die morgen wieder herbeſtelle, kommt ſie nicht mehr, dachte Bothmer, ich bin ihre letzte Inſtanz.— Sie tat ihm leid. Es war ein Gefühl, das über ſein ärzt⸗ liches Mitgefühl hinausging. Es war ſicher keine gewöhn⸗ liche Frau, der man Geld in die Hand drücken oder ein Bett dritter Klaſſe im Magdalenenhaus anbieten konnte. Hier ſchien es ſich um etwas anderes zu handeln. „Alſo, bitte.“ Er verſchränkte die Arme und ſah ſie an. Ihre zartgeformte Nackenlinie hob ſich weiß von dem dunkelgrünen Leder des Seſſels ab.„Sprechen Sie ſich aus.“ Sie ſchloß die Augen und begann zu ſprechen, langſam und ſtockend, ſcheinbar ohne Zuſammenhang kamen die Worte. Von ihrer Jugend, dem Elternhaus in einer kleinen ſüddeutſchen Stadt, der Vater Direktor einer großen Bank, die Schweſter heimlich verlobt mit einem Regierungsrat, der verheiratet war und ſich ſcheiden laſſen wollte und ihr eines Tages abſchrieb und dieſes Ver⸗ hältnis löſte. Ihre Schweſter war daraufhin ins Waſſer gegangen. Als ihr Vater ſtarb, war nichts mehr da, kein Vermögen, keine Penſion, es war eine Privatbank ge⸗ weſen, bei der er angeſtellt war. Die Mutter verkaufte die eee ee dem Agenten mit Rechten und Pflich⸗ ten ähnlich denen der Konſuln ſollten dann in einer Reihe von Städten von Natſonalſpanien eingeſetzt werden. Eben⸗ aner⸗ werde Nachdruck dar⸗ daß dieſer Schritt nicht eine de⸗jure⸗ Regierung Franco bedeute. Jetzt aber, da die nationale Regierung in faft drei Vierteln Spaniens einſchließlich der geſamten atlantiſchen Küſte die Lage be⸗ 10 der„Daily Mail“ nennt die Verhandlungen, die auf die Einſetzung fe and un ſollen, den erſten Schritt in Rich- erklärt, ſich bei dieſem Abkommen nicht etwa um ein Handelsabkommen oder um die diplomatiſche Anerkennung ſondern lediglich Konſularagenten deren Hauptaufgabe allerdings in der Betreuung des Handel's beſtehen würde.“ — franzöſiſche Luftfahrtminiſter Cot habe aus den Beſtänden der franzöſiſchen Luftwaffe 18 000 Tonnen Benzin verkauft und einen Berkrag zur Lieferung von 17 modernſten Typs ſowie von 15000 Bomben unkerzeichnet, die bis zum 15. Novem- Kurzmeldungen Rudolf Heß in Tripolis Syrakus, 4. Nov. Der Stellvertreter des Führer am Mittwoch gemeinſam mit der Abordnung der NS nach Tripolis geſtartet, um der italieniſchen Kolonſe 05 byen einen Beſuch abzuſtatten, zu dem Marſchall Valh. den Stellvertreter des Führers bereits bei den Feierlich keiten in Rom anläßlich des 15. Jahrestages des Marſche auf Rom perſönlich eingeladen hat. Rudolf Heß begab f mit der Abordnung der NSDAP von Taormina an Bort des italieniſchen Zerſtörers„Fulmine“ nach Syrakus. Dor erwartete ihn Marſchall Balbo, um ihn mit dem Son derflugzeug„Abra“— einer dreimotorigen Waſſermg, ſchine— perſönlich nach Tripolis zu fliegen. f Adlerſchild für Profeſſor Dr. Nocht. Berlin, 4. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat den langjährigen Direktor des Inſtituts für Schiffs⸗ und Tro ßenkrankheiten, Geh. Obermedizinalrat Profeſſor Dr. Bern. hard Nocht in Hamburg, anläßlich ſeines heutigen 80. Ge bartskages den Adlerſchild des Deutſchen Reiches mit dei a„Dem verdienſtvollen Forſcher und Arzt“ per. iehen. Ehrung eines Hunderkjährigen. 5 Berlin, 4. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat dem Bäcker und Gaſtwirt Johannes König in Laufen, Kreis Balingen, aus Anlaß der Vollendung ſeines 100. Lebens jahres ein Glückwunſchſchreiben zugehen laſſen. Paris. Frankreich ſteht am Vorabend eines General ſtreiks der Arbeitnehmer aller öffentlichen Dienſte. Er fol als„Warnungskundgebung“ gedacht ſein und ſeine Dauer ſoll einen halben Tag nicht überſchreiten. Salamanca. General Franco hat eine Verfügung um⸗ terzeichnet, durch die ein nationales Zentralamt für Sicher, heit, öffentliche Ordnung und Grenzſchutz geſchaffen wird, Budapeſt. Auf den Gräbern der vor einigen Jahren hingerichteten kommuniſtiſchen Agitatoren Sallai und Fürst wurden zwei mit Sprengſtoff gefüllte Bomben gefunden, die mit einem Sprengmaterial von großer Durchſchlags, kraft gefüllt waren. Moskau. D nommene Aufſte lenden„Ol kenswerte 9 Ell zutagegebracht. Hetzer Laguardia wiedergewählt. In über 30 Städten Nordamerikas, darunter in New⸗ hork und Detroit, fanden Bürgermeiſterwahlen und in fünf Bundesſtaaten Staatswahlen ſtatt. Beſonders in Newyork wurde der Wahlkampf mit ungewöhnlicher Er⸗ bitterung geführt. Taufende von Polizeibeamten mußlen eingeſetzt werden. Soweit die Wahlergebniſſe aus Newyork vorliegen, ſteht feſt, daß der übelber ü chtigte Deukſchenhaſſer La guardia wiedergewählt worden iſt. Der Sonderſtaatsanwalt Thomas Dewey, der zahlreiche Gangſterbanden ausgeräuchert und ſich dadurch einen Namen gemacht hat, wurde als Oberſtaatsanwalt im Bezirk Newyork wiedergewählt. Wieder Eiſenbahnunglück in Braſilien 1.95 Tote, 70 Schwerverletzte Rio de Janeiro, 3. Nov. In der Nacht ereignete ſich in der Nähe von Rio de Janeiro erneut ein ſchweres Eiſen⸗ bahnunglück. Ein bernd fuhr mit einem vollbeſetzten Sonderzug mit Grünhemden zuſammen, wobei zahlreiche Fahrgäſte getötet oder verletzt wurden. Einzelheiten fehlen noch, doch ſpricht man von 15 Toten und ungefähr 70 Schwerverletzten. Auf der gleichen Strecke hatte ſich ſchon vor zwei Tagen ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignet. Militärrevolte in Paraguay. Wie aus Buenos Aires berichtet wird, ſind dort Ge⸗ rüchte aus Paraguay eingetroffen, wonach das in Aſun⸗ cion, der Hauptſtadt Paraguays, liegende Regiment ge⸗ meutert habe. Der Regierung ſoll es gelungen ſein, Herr der Lage zu bleiben. Der Kriegszuſtand würde verhängt. Nach einem anderen Bericht iſt das Schickſal der Regie⸗ rung noch ungewiß. Möbel, löſte den Haushalt auf und nahm eine Stelle bei einem Witwer an. „Und Sie?“ fragte Bothmer. „Ich kam auf eine Handelsſchule und wollte mich neben: her im Zeichnen ausbilden. Ich hatte eigentlich Medizin ſtudieren wollen, dafür hatte ich immer großes Inkereſſe, deshalb ging ich zu allen mediziniſchen Vorträgen. Pſycho⸗ logie intereſſierte mich am meiſten, aber das iſt ja nun vorbei... Ich wurde ausgebildet und als ich fertig wat, heiratete meine Mutter dieſen Witwer und ich hatte. Heimat mehr. Sie kümmerte ſich nicht mehr um mich. Ich müſſe mir nun allein durchhelfen, ſchrieb mein Stiefvater, Meine Mutter ſtarb an dem Kind aus dieſer Ehe. Ich habe ſie nie mehr wiedergeſehen... Ich ſchlug mich 1 durch. Ich bekam eine Anſtellung in einer Porzellanfabrik. wurde aber abgebaut. Ich malte Lampenſchirme für 1 Geſchäft, aber davon konnte man nicht leben. Als ich dt Stelle als Zeichnerin bei einem Fabrikanten bei München bekam, hielt ich das für ein großes Glück. Ich 1 Gehalt, hatte freie Wohnung im Haufe des Chefs, 1 arbeitete in der Reklameabteilung. Die Fabrik ae und zum erſten Male hatte ich Boden unter den 11 70 Ich half im Haushalt mit und wurde gut behan 105 Eines Tages gab mein Chef eine Bowle. Es waren 11 Geſchäftsfreunde da, wir waren ſehr vergnügt. Nach 5 kam jemand auf Handſchriften bedeutender ee keiten zu ſprechen, zum Beiſpiel Bismarcks Sari Ich malie dieſe nach, ich konnte ja zeichnen, folglich ſierte ich auch Handſchriften nachmalen. Die Herren ine e das, und ſie ließen ſich ihre eigenen Unterſchriften 5 nachſchreiben Der Chef legte mir die Bogen hin 8 malte die Unterſchriften nach— von ihm, ſeiner Fran, und ſeinen Freunden...“. i 1 55 Ihnen dabei nichts auf?“ warf Boie „Was ſollte mir dabei auffallen?“ ſagte das charakte⸗ „Es war ein Zeitvertreib bei einer Bowle. 0 1 5 riſterte dieſe verſchiedenen Unterſchriften, ich 1 3955 immer für Graphologie intereſſiert. Man Ae Urteile aut. der Chef lobte mich, es war ein kei b eee 222 2 e 1 G SSN — 2 E icher⸗ wird. ihren Fürſt Iden, lags, orge⸗ wäh⸗ mer⸗ Maul⸗ und et: Im Monat Vororten ins⸗ zuwiderhandlungen Badiſche Chronik un g geſamt fi en die zi 5 r Maul- und Klauenſeuche er⸗ f den kommen ließen. Es wird 0 Port 1 ie fie i 4 dPerſonen, die ſich gegen die genannten Beſti zu gewärtigen he 5 1 5 9 9 Sturz eines Kindes von der Tre p pe.) In Külsheim fel das fünfjährige Mädchen des Farrenwärters Otto Düll die Haustreppe hin⸗ unter und zog ſich dabei Verletzungen zu, denen es inzwi⸗ ſchen erlegen iſt. 5 5 Tauberbiſchofsheim.(Opferſtockmarder und Einbrecher gefaßt.) Ein in letzter Zeit im Bezirk Tau⸗ berbiſchofsheim und Umgebung ſich bemerkbar machender Opferſtochmarder wurde nach verübtem Opferſtockeinbruch in Getlachsheim von der Gendarmerie verfolgt und feſtgenom⸗ men. Es iſt anzunehmen, daß noch weitere Fälle vorliegen Es handelt ſich um den 24jährigen Friedrich Schmidt aus Rothenburg o. T.— In Wittighauſen iſt ein Einbrecher ſeſtgenommen worden, der es auf Pfarrhäuſer a hatte. Während der Geiſtliche und die ü des Pfarrhauſes abends in der K zen vergehen, empfindliche Beſtrafung N 1% ar 3 ee 0 1 aſtatt.(Autounfall mit zwei Schwerver⸗ ) An der Straßenabzweigung gegen Steinbach ereig⸗ ein ſchweres Aukounglück. Ein Perſonenkraftwagen 1 wollte einen dort haltenden Fernlaſtzug über⸗ mn gleichen Augenblick ein Perſonenkraftwagen aus Gegenrichtung kam. Der Mannheimer Wagen rannte Verſuch des Ausweichens mit großer Geſchwindigkeit den Anhänger des Laſtzuges auf und wurde ſchwer be⸗ i Der ein Mannheimer Elektromeiſter, zog ich außer l Schnittverletzungen einen Schädelbruch zu. Eine mitfahrende Frau trug Knochenbrüche davon und erlitt aleichfalls einen Schädelbruch. 8 Sportſperre in Baden gemi'dert Wie die Süddeutſche Sportkorreſpondenz auf Anfrage beim Gauamt des Reichsbundes für Leibesübungen erfährt, hat die Sperre des Sportbetriebs zur Vermeidung einer reitung in Baden eine Milderung erfahren. In en Reichsbundkreiſen 3, 5, 10 und 11 kann der 9 e Sportbetrieb am kommenden Sonntag, 7. Novem⸗ ber, wieder aufgenommen wer Im Kreis 1(Bezirksän und Mosbach) bleibt jalten und in den übrik licht genannten Kreiſen dürfen ſich nur die Vereine von Orten, in denen die Maul⸗ und Klauenſeuche noch herrſcht, nicht an Rundenſpielen der Be⸗ zirks⸗ und Gauliga beteiligen. Bis auf weiteres werden die jeweiligen Paarungen der Gauliga nur von Sonntag zu Sonntag ſeſtgelegt. Am kommenden Sonntag, 7. November, findet alſo das Tſchammerpokalſpiel des SV. Waldhof gegen Polizei Chem⸗ nig ſtatt; ferner gelangen noch folgende drei Meiſterſchafts⸗ ſpiele zur Durchführung: — U Tauberbiſe te ohne 2 1 hofsheim, Buchen nahme aufrecht⸗ Jen Irts 1. FC. Pforzheim— VfB. Mühlburg Phönix Karlsruhe— SVg. Sandhofen Freiburger Fc.— VfR. Mannheim. Da Kehl noch in das Seuchen⸗Sperrgebiet fällt, kann der FV. Kehl ſich vorläufig an den Spielen der Gauliga nicht beteiligen. — Kein reichsdeutſches Kupfergeld mehr über die Grenze. Wie aus einer amtlichen Verlautbarung der deut⸗ ſchen Zollbehörden hervorgeht, iſt eine Verfügung erlaſſen worden, die die Mitnahme reichsdeutſcher Kupfermünzen, alſo die Mitnahme von 1⸗ und 2⸗Pfennigſtücken, über die eichsarenze verbietet. A 4 79 Nees Gerhart Hauptmanns, Winterballade“ Erſtaufführung im National⸗Theater Mannheim. Die Lagerlöf'ſche Erzählung„Herrn Arnes Schatz“ gab Perhart Hauptmann das Motiv zu ſeiner drama⸗ üſchen Dichtung„Winterballade“. Hauptmann hat den Stoff der ſchwediſchen Dichterin weitgehend umgeſtaltet, um darauf ein Bühnenwerk aufzubauen, aber er hat hierbei die larke Atmosphäre, den tiefen geiſtigen Gehalt, der die Er⸗ zählung Selma Lagerlöfs erfüllt, mit hinübergenommen oder vielmehr von ſich aus neugeſchaffen. Auf dem Hintergrund der dramatiſchen Handlung zeichnen ſich überperſönliche Ge⸗ walten ab, die entſcheidend in das Geſchehen eingreifen. Der ganze Aufbau des Hauptmann'ſchen Werkes entſpringt einer dichleriſchen Architektonik, die ſeinen Inhalt in einen groß⸗ artigen Rahmen faßt. Das erſte der ſieben Bilder, die ein⸗ ander mit einer inneren Notwendigkeit entſprechen, erregt in feiner zunehmenden Anheimlichkeit das“ Ahnen eines bevor⸗ tehenden Furchtbaren, Anentrinnbaren. Der Bauer auf Branehbek hat drei wilde Geſellen aufgenommen, die in ſei⸗ ger Scheuer ihre langen Meſſer ſchleifen. Ihr zerlumpter Aufzug, ihre geſchwärzten Geſichter verbergen, daß die furcht⸗ erregenden Gäſte, die nach dem Pfarrer Arne in Solberga tagen, nicht Verſprengte der ſchottiſchen Söldner ſind, die onig Johann von Schweden entlaſſen hat und die nun bis zum Auftauen der See im Lande umherlungern, ſondern deren Fuhrer ſelbſt— Sir Archie, Sir Donald und Sir Douglas. nter dem winterlichen Sternenhimmel vollführen ſie einen uf geſpenſtigen Tanz, der den verängſtigten, an die Mauer drängten Leuten auf Branehoek Grauen einjagt. Die Füſerkeit des drohenden Verhängniſſes laſtet im zweiten ild, deſſen Schauplatz das Pfarrhaus von Solberga iſt, ah der Familie Arnes, den— am Vorabend ſeines neun⸗ galten Geburtstages— die dem Fiſchhändler Torarin auf⸗ ats agene Warnung nicht mehr erreicht. Sir Archie dringt ass erſter der Mordverſchworenen ins Haus und fordert dem fer al, Plarrherrn, der ſich eben zur Ruhe begeben hat, deſ⸗ tige deithin berühmten Schatz ab. Der rüſtige Neunzigjäh⸗ abe will ſich erſt mit dem Schwert zur Wehr ſetzen, läßt ſich land beim Erſcheinen des zweiten Eindringlings auf Ver⸗ 0 lungen ein, bis ihm der Dritte, der wilde Douglas, ſein Beater in den Rücken ſtößt. Vorher hat ſich ſeine Enkelin iu Bild die Tochter Arneſohns, der vor dem Nachtmahl hatte angem Vorgefühl und zögernd Abſchied genommen 1 50 zwiſchen die Mörder geworfen. Als Sir Archte ſie in fen e Armen erſticht, dämmert ihm das Wiſſen auf, daß it Schickſal unlösbar mit ſeinem Opfer verknüpft bleiben um Sdem Gemetzel, dem alle Bewohner des Plarrheuser bald fer fallen, entgeht nur Elſalil, die walſe Niche dachen die in Solberga zuſammen mit Berghild aufge⸗ 17 iſt und dieſer ſo ähnlich ſteht, daß beide als Zwil⸗ ge angeſprochen wurden. Im dritten Bild hat ſich die Aus den Nachbargauen Seine Frau erſchlagen.— Selbſtmord des Täters. Wiesbaden. In der Nacht vom 30. auf 31. Oktober hat im Verlauf von Streitigkeiten ein Ehemann ſeine Frau in der Wohnung mit dem Beil erſchlagen. Der Täter hat ſich in der folgenden Nacht in der Nähe der Station Chauſſee⸗ haus von einem Zug überfahren laſſen. Wieder zwei Motorradfahrer verunglückt. . Tettnang. Ein Motorradfahrer fuhr auf der Straße Tettnang Wangen, bei der Wegabzweigung nach Oberruſſen⸗ ried, auf ein Perſonenauto auf, das trotz des ſtarken Nebels ohne Beleuchtung war. Der Kraftradfahrer wurde ſchwer verletzt von der Sanitätskolonne Tettnang ins Krankenhaus eingeliefert. i 9 (Tod durch Lebensmittelver⸗ 0 1 55 7 m Genuß von Kohl erkrankten die 1 und ihr Bruder. Die Frau iſt in⸗ während der Mann in bedenklichem Zu⸗ rliegt. Offenbar liegt eine Lebensmittelvergif⸗ Polizei hat eine Anterſuchung eingeleitet. g a. N.(Am Hochzeitstag verun⸗ junges Paar anſchickte, zur Trauung zu g glitt die Braut auf der Treppe Hauſes aus und ſtürzte die Treppe hinab. 1 glückt.) a in die U gehen, n Arm in der Schlinge konnte n auch mit einiger Verzöge⸗ n in Kindeshand. In einem unbewachten ſich der zehnjährige Neffe das Gewehr. Plötzlich löſte ſich der Schuß, der einem zu⸗ fällig im Hauſe weilenden vierjährigen Mädchen durch den Leib ging. Das Kind wurde ſo ſchwer keinem Mann den Finger ab. In einer iu auf einem Kirmesplatz in Wuppertal kann, einen ⸗Bär trotz Verbotes zu füttern. hr nahe an den Zwinger heran, und in „als der Bär einen Happen erhal⸗ hieſer zu und biß dem Mann den rech⸗ verſuchte ein Er bega ten Zeigefinger ab i Zugunfall im Eſſener Hauptbahnhof. Im Eſſener Hauptbahnhof fuhr ein nach Richtung Bochum auslaufen⸗ det Perſonenzug kurz nach dem Verlaſſen des Bahnſteigs gegen eine ſtillſtehende Lokomotive. Trotzdem der Anprall durch ſtarkes Bremſen weſentlich gemildert wurde, erlitten bedauerlicherweiſe etwa 40 Reiſende leichtere Verletzungen, hauptſächlich durch Prellungen. Aerztliche Hilfe war ſofort zur Stelle. Der Lokomottoführer der ſtillſtehenden Loko⸗ motive wurde ſchwerer verletzt. Die betrieblichen Störun⸗ gen ſind nur gering, einige Züge erlitten bis zu 30 Minu⸗ ten Verſpätung. 2 7141 iden- 2—* 10 einen ghieender Lauge verbrüht. In Murntal spielten N m Hofe mehrere Kinder, darunter rige Alfred Kieſl Frau, die mit N war, hatte einen j 18 Boden geſtellt und entfernte ſich einen Augenblick Der Pee 05 10 lief an den Kübel nd fiel rücklings in die tente, Jo daß er mit schweren Brandwunden ins Kran⸗ enhaus verbracht werden mußte. Hier erlag das Kind ſei⸗ b Di ende Zigarre Der 39 Jahre alte verhei⸗ ratete 5 Georg 5 aus Ludwigshafen 0 ſtürzte in einer Zi delbruch. ins Kran langt zu hal iſt. hofſtraße Scheppach beim Anzünden Fahrrad und erlitt dabei einen Schä⸗ bewußtloſem Zuſtande verbrachte man ihn 5, wo er, ohne das Bewußtſein wieder er⸗ n, an den Folgen der Verletzung geſtorben Szene von Grund auf gewandelt. Dem Pfarrer Arneſohn, deſſen niederſte Eigenſchaften von brennendem Rachedurſt nach außen gekehrt ſind, ſteht der menſchlich ausgeglichene Amtmann gegenüber, der den Tobenden vergeblich zu be⸗ ſchwichtigen verſucht. Die Mö. und verſchwunden, und Arneſohn glaubt nicht daran, daß ſie zugleich mit dem vom Hof ſeines Vaters entführten Geſpann, das im Eis eingebro⸗ chen iſt, verſunken ſind. Immer wieder dringt er auf Elſalil ein, die teilnahmslos unter den Zeugen an der Mauer lehnt; das entſetzliche Geſchehen hat ihr den Geiſt verwirrt und die Sprache geraubt. Als ſie im Hauſe ihres Oheims Torarin den Mörder Berghilds trifft, der dort unerkannt als hoch⸗ geehrter Gaſt einkehrt, findet ſie die Sprache wieder. In dem Netz des Verhängniſſes zeigt ſich eine weitere Verknotung— Elſalil ergibt ſich Sir Archie, der in ihr die gemordete Berg⸗ hild ſieht, in bedingungsloſer Liebe. Ihr Geist mag, obwohl er vom Körper noch nicht ganz gelöſt iſt, ſchon weiter aus dem Irdiſchen herausreichen als die Seelen der Ermordeten, deren Rache das ganze Denken und Trachten Arneſohns iſt. Der Auftritt an dem eingefrorenen Schiff Frederiks, zu deſ⸗ ſen ſterbender Frar Arneſohn auf dem Schlitten Torarins eilt, hat in ſeiner elementariſchen Eindringlichkeit Shakeſpeare'ſche Züge. Arneſohn kommt auf die Spur des Mörders, dieſer fällt ſogar in Torarins Haus in ſeine Hände, wird aber im letzten Augenblick durch Elſalil gerettet. Das Meer taut auf, die ſchottiſchen Söldnerführer ſind im Begriff, mit ihren Truppen die Schiffe zur Heimfahrt zu beſteigen, wieder voll⸗ führen die drei Mörder einen raſenden Tanz auf dem Eis, als ſich Sir Archies Schicksal erfüllt. Längſt hat ihn Wahn⸗ ſinn befallen, und in dem Augenblick, als Arneſohn Hand an ihn legen will, ſtürzt er vor den Augen der am Außenbord des Schiffes zuſammengedrängten Zeugen der Vorgänge auf Branehoek entſeelt zu Boden. Die überperſönliche Macht, die hinter jedes Menſchen Schicksal lenkend ſteht, hat bis ins Irdiſche hinein eingegriffen. And dieſer Macht beugt ſich Arneſohn— auch ſeine Perſönlichkeit iſt in dieſem Moment ron jenem Schickſalsmäßig⸗Ueberperſönlichem ergriffen wor⸗ den, die Dämonen der Rache, die ihn beſeſſen hatten, ſind ge⸗ wichen, und ſtaunend⸗ehrfürchtig verklingt ſeine Frage:„Wo biſt du, Feind?“ Dieſer tiefe geiſtige Gehalt der Dichtung wurde durch die Regie Rudolf Hammachers wunderbar herausgearbei⸗ tet. Bis in die feinſten Einzelzüge hinein lebt in dem Zu⸗ ſammenfpiel des Enſembles das verſtändnisvolle Empfinden jener Zuſammenhänge, die ſich in der Hauptmann'ſchen Dich⸗ tung offenbaren. Auch der kunſtvolle Aufbau der Handlung wird unterstrichen und zeigt ſich beſonders deutlich in den gegenſeitigen Entſprechungen des erſten und des letzten Bil⸗ des. Hammachers Regiekunſt läßt ferner— um nur eine Einzelheit aus einer Reihe ausgezeichneter Einfälle zu erwäh⸗ nen— die nahe Anweſenheit der ſchottiſchen Truppen er⸗ leben, ohne daß nur ein einziger der Söldner perſönlich auf⸗ tritt. Friedrich Kalbfuß iſt es wieder gelungen, mit 5 e. . Zum bunten Abend. Der bunte Abend, der am kommenden Sonntag in dem Saal des Turnverein 98 ſtattfindet, wird allen Freunden heiterer Kunſt und geſunden Humors angenehme Ueberraſchungen bringen. Dafür bürgen die Namen der das Programm beſtreitenden Künſtler des Mannheimer National⸗ theaters. Es ſind Spezialiſten auf ihren Gebieten und allen Beſuchern des Nationaltheaters gute Bekannte. Wenn wir verraten, daß Joſef Offenbach Leiter und Anſager der Veranſtaltung iſt, Heini Handſchumacher mit Chanſons und mimiſchen Darbietungen— ein Gebiet auf dem dieſer Künſtler unübertrefflich iſt— uns erfreuen und Klaus W. Krauſe mit Liedern zur Laute auftreten wird, dann kann man ſich ungefähr vorſtellen, was zu erwarten iſt. Durch eingelegte Sketch's und Solotänze wird das Pro⸗ gramm eine weitere Bereicherung erfahren, ſodaß man ehrlicherweiſe den Beſuch dieſes bevorſtehenden wirklich „bunten und heiteren“ Abends nur empfehlen kann. E Neuer Erfolg der Mannheimer Schauſpielſchule. Die Studierende der Schauſpielſchule Fräulein Pia von Rüden, die erſt vor wenigen Wochen die Bühnenreifeprüfung der Reichstheaterkammer mit Erfolg abgelegt hat, wurde nach erfolgreichem Vorſprechen als erſte Charakterſpielerin unter günſtigen Bedingungen an das Bremer Schauſpielhaus verpflichtet. 0 „Tödlicher Verkehrsunfall. Ecke Scharhof⸗, Lorcher⸗ und Sonnenſtraße ſtießen vormittags ein Perſonenkraftwagen und ein Motorrad zuſammen. Der Motorradfahrer und ein auf dem Sozius mitfahrender junger Mann kamen zu Fall. Die Verletzten wurden nach dem Städtiſchen Krankenhaus ge⸗ bracht, wo der Fahrer drei Stunden nach dem Unfall an den Folgen des Schädelbruches verſtarb. 2 — Die erſten Handwerksmeiſter mit DAc⸗Kredit. Die Ermöglichung einer ſelbſtändigen Exiſtenz durch Perſonal⸗ kredite aus der DA wird bereits im November in den erſten Fällen in die Praxis umgeſetzt. Die zuſtändigen Stellen der neuen Dienſtſtellen für die Errichtung ſelb⸗ ſtändiger Betriebe beim Deutſchen Handwerk in der DA haben dafür geſorgt, daß bereits in zehn Siedlungen in verſchiedenen Gebieten des Reichs der Umbau von Sied⸗ lungshäuſern in Handwerksbetriebe vollzogen wird. Noch im November ſollen die erſten Stellen beſetzt werden. Nach Zuteilung des Perſonalkredits und der vollkommenen Ein⸗ richtung der Handwerksſtätte beginnt für den neuen Mei⸗ ſter eine finanzielle Schonzeit von ſechs Monaten. In dieſer Zeit ſoll der ſelbſtändig gemachte Handwerker ſich bewäh⸗ ren Die Höhe der monatlichen Kreditrückzahlungen wird nicht ſtarr und ſchematiſch feſtgeſetzt, ſondern den jeweiligen wirtſchaftlichen Verhältniſſen angepaßt. Aktiver Diphtherieſchutz. Bei der Bekämpfung der Diphtherie hat ſich, wie der Reichs⸗ und preußiſche Mini⸗ ſter des Innern in einem Runderlaß feſtſtellt, am wirk⸗ ſamſten die aktive Schutzimpfung erwieſen. Von ihr ſoll auch in Zukunft bei bedrohlichem Auftreten der Krankheit Gebrauch gemacht werden Zur Durchführung ſolcher frei⸗ willigen Maſſenimpfungen iſt wie bisher die Genehmigung des Miniſters einzuholen. Seit dem Erlaß der„Vorſchrif⸗ ten für die ſtaatliche Prüfung der Impfſtoffe zur aktiven Schutzimpfung gegen Diphtherie“ wurden einzelne der früher verwendeten Impfſtoffen, die dieſen Vorſchriften nicht genügten, zur Verwendung bei Menſchen nicht mehr amtlich zugelaſſen und andere wirkſamere Impfſtoffe neu eingeführt. Die Erfahrungen mit dieſen Impfſtoffen haben jetzt eine Aenderung der bisherigen Doſierungsvorſchriften erforderlich gemacht, die der Miniſter bekannkgibt. ſeinen ſchönen Bühnenbildern einen ſtimmungsvollen Rahmen zu ſchaffen; auch die Koſtüme ſind mit Geſchmack und Sach⸗ kenntnis gewählt. An det Spitze der Einzelleiſtungen, die ſämtlich ein außergewöhnlich hohes Niveau einnehmen, ſteht das pak⸗ kende Zuſammenſpiel Beryll Sharlands und Er⸗ win Linders. Die Elſalil Beryll Sharlands iſt im gan⸗ zen Verlauf der Handlung echt und ergreifend. Das ver⸗ ſchüchterte Waiſenkind wird durch den Chok der Mordnacht zur teilnahmsloſen Hülle, bis ſie durch ihr Zuſammentref⸗ fen mit Sir Archie in eine dumpfe Verzückung gerät, aus der ſich kein Ausweg mehr findet.„Mir iſt, als hätte ich dich immer gekannt“— das ſind hier nicht leere Worte, ſondern jede Geſte kommt aus dieſem Empfinden. Erwin Linder hebt ſich als Sir Archie ſchon bei der Vorbereitung des Mordanſchlags in charakteriſtiſcher Weiſe von ſeinen Geſellen ab. Sein lauernder Zynismus, die raſende Tat in Solberga, die Gewiſſensqualen, das Verfolgtſein von der toten Berghild und der endliche Wahnſinn der Verzweif⸗ lung ſind gleich lebendig. Ein Höhepunkt der Aufführung überhaupt iſt der Auftritt Elſalils und Sir Archies im vor⸗ letzten Bild, das im Aufbau der Dichtung der Schreckens⸗ nacht von Solberga entſpricht; in der Leidenſchaftlichkeit dieſer von düſterer Spannung erfüllten Szene kommt die Darſtellungskunſt beider Spielenden zu einer hi zenden Entfaltung. Den neunzigjährigen Pfarrherrn, der noch feſt im Leben darinſteht, das ihm wohl nicht Weisheit, aber kluge Erfahrung verliehen hat, bringt Karl Mart fehr überzeugend zur Darſtellung. Anſchaulich kommt der Ge⸗ genſatz zwiſchen dem rüſtigen Arne und ſeiner greiſen Lebensgefährtin zum Ausdruck, deren Rolle Lene Bla n⸗ kenfeld übernommen hat. Aus ihrer Haltung, aus den wenigen Worten—„Wofür ſchleifen ſie die langen Meſſer auf Branehoek?“— ſpricht die bis zur überſinnlichen Wahrnehmung geſteigerte Ahnungsfähigkeit eines alten Menſchen jener Zeit und Landſchaft. Die kompakte Figur des Pfarrers Arneſohn verkörpert Robert Kleinert. Sein Spiel verleiht der blinden Rachebeſeſſenheit des Zu⸗ tiefſtgetroffenen erſchütternden Ausdruck. Ein gewaltſamer Stimmaufwand ſchränkt dieſe ſtarke Wirkung freilich ſtel⸗ lenweiſe ein; gerade dieſer Künſtler verfügt über ſo ſchöne Ausdrücken glich keiten, daß er ſich von ſolcher Gefahr fernhalten könnte. Menſchlich warm wirkt die Berghild Herta Zietemanns. Der Rolle des Händlers Tora⸗ rin gibt Joſef Offenbach eine recht charaktervolle per⸗ ſönliche Note. Sir Douglas und Sir Donald finden in Ru⸗ dolf Birkemeyer und Klaus W. Krauſe eine Darſtellung von Format, die voller Temperament die Eigenart beider Böſewichter bis ins einzelne charakteriſiert. Unter den zahlreichen Hauptmann⸗ in dieſen Tagen und Wochen in ganz D des fünfundſiebzigjährigen W Veranſtaltung des Nationaltheaters Mannheim ein hervor⸗ a Wolfram Groddeck. 1 Ehren inden, dürfte der ragender Platz zukommen. Schlechte Luft verdirbt den Appetit Daß man in einem Zimmer, in dem es infernaliſch riecht, nicht gerade mit Appetit frühſtückt oder zu Mittag ißt, ſcheint ſo einleuchtend, daß man darüber kaum noch beſondere Unterſuchungen anzuſtellen braucht. Aber es iſt eine bekannte Tatſache, daß ſich der Menſch, der ſtändig in einem lärmdurchtönten Raum arbeiten muß, dieſes Lärms nach einiger Zeit gar nicht mehr bewußt wird. Aehnlich könnten ſich vielleicht auch die Geruchsnerven gegen den beleidigenden Geſtank abhärten. Dabei mag zwar der Geruchsſinn ſtumpf werden, wie auch der lärm⸗ gewohnte Menſch allmählich an Feingehör verlieren wird. Aber muß auch der Appetit auf die Dauer unter der Ein⸗ wirkung der ſchlechten Luft leiden? Dieſe Frage hat ſelbſtverſtändlich keinen praktiſchen Wert, wenn man wirklich vorausſetzt, daß es in dem Eß⸗ raum ſtinken ſoll. Es wird wohl nie jemand dazu ge⸗ zwungen, ausgerechnet in einem ſolchen Zimmer zu ſpei⸗ ſen. Aber in ſchlechter Luft, d. h. in einem wenig gelüfte⸗ ten Zimmer ſchlecht gereinigter Wohnungen eſſen ſehr viele trotz aller Volksgeſundheitsaufklärung auch heute noch. Die Amerikaner Winslow und Herrington haben nun Experimente angeſtellt, ob ſolche ſchlechte oder ver⸗ brauchte Luft wirklich den Appetit beeinflußt. Sie ließen acht junge Leute im Alter von 17 bis 19 Jahren, alſo in einer Entwicklungsſtufe, wo männliche Weſen bekanntlich einen ausgeſprochenen großen Eßreiz haben, drei Monate lang in Kammern mit ſchlechter Luft eſſen. Sie hatten vorher genaue Luftunterſuchungen in ſog.„Armleute⸗ Wohnungen“ gemacht und in den Kammern Luft der glei⸗ chen Zuſammenſetzung hergeſtellt. Die langdauernden Verſuche ergaben immer wieder, daß ſchon ein geringer Beſtandteil ſolcher ſchlechter Luft den Appetit ganz erheb⸗ lich herabſetzte. Es bleibt nun allerdings noch die Frage offen, welche Beſtandteile der„ſchlechten Luft“ dieſe Wirkung haben. Die Verſuche zeigen aber auch, wie ſtark der Menſch von den unſcheinbarſten Veränderungen ſeiner Umgebung ab⸗ hängtg iſt. — Kaſſen⸗Denkiſten führen gekennzeichnete Schilder. Zur Orientierung der Mitglieder der Erſatzkaſſen führen alle zu dieſen Kaſſen zugelaſſenen Dentiſten an ihrem Praxisſchild ein kleines blau umrandetes Metallſchild mit dem Zeichen T und der Inſchrift„Angeſtellten⸗ und freie Kaſſen“. Beginn des zweiten Drittels der Schach⸗Weltmeiſterſchaft. 5 Bekanntlich werden bei dem Schach⸗Weltmeiſterſchafts⸗ kampf Dr. Euwe— Dr. Aljechin 30 Partien geſpielt. Das erſte Drittel des Kampfes iſt vorbei, auch die elfte Partie iſt geſpielt, und nun ſteht der Kampf 7 Punkte für Aljechin und 4 für Dr. Euwe. Letzterer iſt nun ziemlich ins Hintertreffen geraten, man kann aber heute über den Ausgang dieſes gigantiſchen Kampfes noch nichts ſagen. Denn auch vor zwei Jahren führte Dr. Aljechin bei den erſten 10 Partien mit 6:4, der dann das Spiel zu leicht nahm und eine Niederlage erlitt. Heute iſt das immerhin anders; Aljechin iſt heute ein anderer, denn er nimmt ſeinen Kampf fehr ernſt. Es iſt fraglich, ob Dr. Euwe ſich noch umſtellen kann und im zweiten Drittel unbefangen zu ſpielen in der Lage iſt. Wahrſcheinlicher wird ſein, daß Aljechin tonangebend bleibt und den Vorſprung feſthält. Die bis jetzt geſpielten Partien ſind Perlen der Schachkunſt. Der Kampf geht weiter; er hat noch nichts an Spannung eingebüßt. S — — Deutſche Vuchkultur im Leben unſerer Nation Gedanken zur Woche des Buches. Gemeinſchaftsſinn iſt eine Tugend des Menſchen. Ausdruck des Gemeinſchaftsgefühles iſt das Wort. Erhal⸗ ter des Wortes iſt die Schrift. Verbreiter des Schrift⸗ tums iſt das Buch, und weit iſt das Erdenfeld, das es er⸗ ſchließt. Das gedruckte Buch in ſeiner Auflage von tauſend und aber tauſend Exemplaren iſt es, das einen Gedan⸗ ken, ein Gefühl, eine Erfindung, eine Tat der ganzen Nation, der geſamten Kulturwelt verkündet. Deshalb war nach der Entſtehung der Schrift ihre Vervielfältigung die nächſte, große Kulturaufgabe. Erſt der vervielfältigende Buchdruck mit beweglichen Lettern ſchuf— aus einzelnen Leſern einzelner Schriftſtücke— die leſende Nation, die leſende Menſchheit. Die verinnerlichte Volksgemeinſchaft und die Annäherung der Völker untereinander wird durch das Buch ſtändig erweitert und vertieft; denn die Auf⸗ nahme gleicher Gedanken und die Wertung gleicher Ge⸗ fühle allein ſind die Vorausſetzungen für die geiſtige, ſittliche, wirtſchaftliche, politiſche und kulturelle Beziehung unter den Menſchen. Was die Ausbreitung auch nur eines Buches in einer großen Leſerſchaft für eine Wirkung haben kann, geht aus zahlreichen Beiſpielen der volklichen und der menſchlichen Kulturgeſchichte hervor. Die Fülle der Bücher— vom Schulbuch zur Fachſchrift, vom Liederband zur Kunſt⸗ mappe, von der Erzählung bis zum Kochbuch, vom Lexikon bis zum Atlas— iſt unüberſehbar. Ja, die Wirkung des Buches erſieht man deutlich auch aus ſeinen Gefahren, nämlich dort, wo es als ein falſcher Freund ſich an uns herandrängt, und am meiſten dort, wo es ſich bei Unkritiſchen, Unreifen einſchmeichelt. Wil⸗ helm Hauff ſagt mit Recht:„Der Umgang mit ſchlechten Büchern iſt oft gefährlicher als der mit ſchlechten Menſchen!“ Das hat uns die überwundene Epoche ſchein⸗ deutſcher Unkultur in der Vergangenheit zur Genüge dar⸗ getan. Welche Fülle von Giften entſtrömte ungezählten Werken unberufener Konjunkturautoren! Solche Bücher brachten dem ohnehin zermürbten deutſchen Volke ſeeliſche Krankheit und damit vermehrte Not. Andererſeits — wie unglücklich kann ſich die Unterdrückung guten Schrifttums bemerkbar machen! Wie manches gute Buch, das ungedruckt und ſogar ungeſchrieben blieb, hätte wür⸗ dig einen Platz im Bücherſchrank und vor allem im deutſchen Herzen ausgefüllt, der— ebenſo gutgläubig wie leichtfertig— einem unziemlichen Schriftwerk eingeräumt wurde! Wie weit dieſe Belaſtung ging, konnte man noch lange bei dem„Großreinemachen“ unſerer öffentlichen Büchereien erkennen. Zu rechter Buchkultur gehört— das wird immer gelten!— klug prüfende Auswahl des Leſeſtoffes. Alſo, nicht nur der Autor und der Verleger haben Verpflichtungen gegenüber dem Buche, das zu lebendigem Wirken berufen iſt; auch der Leſer hat ſie. Und was wäre ein Buch ohne Leſer? Ein totes Häuflein Papier, eine erloſchene Fackel! Nur die Zündung bringt ja Licht, nur der Kontakt ermöglicht den lebendigen Funken. Ludwig Feuerbach ſagt zutreffend:„Es geht den Büchern oft wie den Jungfrauen. Gerade die beſten, die würdigſten blei⸗ ben oft am längſten ſitzen. Aber endlich kommt doch einer, der ſie erkennt und ans Licht eines ſchönen Wirkungs⸗ kreiſes aus dem Dunkel der Verborgenheit zieht.“ Wirken will das Buch; es verlangt deshalb die Hingabe des Leſers. Bereits vor 800 Jahren ſagte Bernhard von Clairvaux ſchlicht und gültig bleibend:„Leſen ohne Nach⸗ denken macht ſtumpf.“ Und Goethe ſaate in ähnlichem Sinne:„An Zerſtreuung läßt es die Welt nicht fe len; wenn ich leſe, will 5 mich ſammeln.“ Leſen iſt Aus⸗ wählen und Feſthalten; deshalb unterſchreiben wir das Wort des„lachenden Philoſophen“ Karl Julius Webe⸗ „Eine ausgewählte Bücherſammlung iſt ein bleibender Brautſchatz des Geiſtes und Gemütes.“ Und wie Braut und Bräutigam ſich einander geiſtig nähern müſſen, um ſich recht zu kennen und recht zu lieben, ſo fragen zich au Buch und Leſer gegenſeitig:„Leſer, wie gefall' ich dir?— Leſer, wie gefällſt du mir?“ Dieſes Wort Friedrich vo Logaus aus dem Jahre 1654 kleidete Goethe anderthalb Jahrhunderte ſpäter in die Faſſung:„Welchen Leſer i wünſche? Den Unbefangenſten, der mich, ſich und die Welt vergißt und in dem Buche nur lebt.“ SCs iſt eine alte Wahrheit, daß die Bücher die beſten ſind, die man mit zunehmendem Alter immer lieber e⸗ winnt. Nicht die Neugier, nicht die Senſation ſchafffen Gemeinſchaft zwiſchen Buch und Leſer. Grundlage für alle echte Buch⸗ und Leſekultur iſt das geiſtige Hand⸗in⸗Hand⸗ Gehen von Autor und Leſer mittels des Buches du Stille und Sturm, durch Ernſt und Leid, durch Scherz und Weisheit. Weiterhin beruht der Zauber des Buches darin, daß der Leſer eine ganze Leſergemeinde mit dem Buche und dadurch mit ſich ſelbſt verbunden fühlt. Dieſe Belebung des Gemeinſchaftsempfindens, in deſſen Mittel punkt ein gutes Buch ſteht, ſichert dem Schrifttum ſeine unzerſtörbare Wirkung auf die Kultur der Gegenwart und auf das kommende Volkstum unſeres Vaterlandes. — Zeitſchriften und Bücher. wangsverſteigerung und Zwangsverwaltung. Von Hch. Schulz. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.25, — Der Verfaſſer hat das Wichtigſte und Weſentlichſte üher die Grundſtück⸗Vollſtreckung in einfacher und leicht ver⸗ ſtändlicher Sprache dargelegt. Wie der Gang des Verfahrens iſt, welche Hypotheken oder Grundſchulden von dem Er⸗ werber des Grundſtückes zu übernehmen ſind und welche nicht, wie hoch das Mindeſtgebot des Kaufluſtigen ſein muß, welche Sicherheitsleiſtungen von dem Bieter verlangt per⸗ den, an wen ſchließlich die Zuſchlagung erfolgt, über Erlös⸗ verteilung und über zahlreiche andere Fragen gibt in leichtverſtändlicher Sprache dieſes Bändchen Antwort. Dem Gläubiger ſowie dem Schuldner, ſodann aber allen, die ſonſt an einem Verfahren beteiligt ſind, wird dieſe Schriſt ein zuverläſſiger Ratgeber ſein. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Vonnerstag, 4. November: Miete D 6 und 2. Sonder⸗ miete D 3: Spaniſche Nach 1. Heitere Oper vo 1 + 8 3 ft Eugen Bodart. Anfang 20, Ende gegen 215 Ahr Freitag, 5. November: Miete F 7 und 1. Sondermiete F 4: Spiel an Bord. Luſtſpiel von Axel Ivers. An⸗ fang 20, Ende 22 Uhr. Samstag, 6. November: Miete H 6 und 2. Sondermiete O. 3: Der Zigeunerbaron. Operette von Johann Strauß. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 7. November: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. Jugendgruppe Nr. 1 bis 1000, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 301 bis 600: Der Hakim weiß es. Komödie von Rolf Lauckner. Anfang 14, Ende nach 16.30 Uhr. — Abends: Miete B 7 und 1. Sondermiete B 4: Eugen Onegin. Oper von Peter Tſchaikowſky. An⸗ fang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben). „Reithalle“ zu den ſcheinen iſt erwünſcht. 115 Ffasch gezogen Ja, das ist unser [Verſammlungs⸗ Kalender. f.ã õydddddf// ã ĩͤ e Fußballvereinigung 98. Morgen abend Training in der a bekannten Spielerverſammlung. Pünktliches und vollzähliges Er⸗ Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: J, Gef. 29/171. Sonntag, 7. Nov., antreten der Gefolg⸗ ſchaft um 9 Uhr morgens am Heim. K. K.⸗Schießen. Schießgeld iſt mitzubringen.— Die Einheitsführer und ⸗Führerinnen des Standorts Seckenheim ſowie deren Unterführer treten morgen Freitag, 5. Nov., 8 Uhr abends, am„Deutſchen Hof“ zur Beſprechung an. Zeiten. Anſchließend Täglich friſche Röſtungen in eigener Groß-Nöſterei Gute bewährte Miſchungen 125 fr-Paket 63, 75, 85 Pfg. 250 fr-Paket 1.25, 1.50, 1.70 Eine billige Sorte, offen 125 gr 47 Pfg. Schreibers Kaffee (eoffeinfrei) 125 gr-Paket 65 Pfg. Schrelbers-Kaffee-ETsatz-Mischung 1934 er gechtheimer Löwenberg Natur, Wachstum Morgen Freitag wird an Winzergenossenschaft während der üblichen die Literflasche 5 Flachsſtroh ausbezahlt. RM. 1.15 o. Gl. Landm. Ein⸗ und Berkanfsgenoſſenſchaft ente feiſch Geſchäftsſtunden das Goldbarſch⸗ a N Die Waagſcheine [find bei der Abholung borzuzeigen. eingetroffen: unſerer Kaſſe 0 ff Filet 3 Prozent Rabatt Seals Verkaufsstellen holen. Tabakpflanzerfachſchaſt, Mym.⸗Sechenheim. Morgen Freitag von 10—12 Uhr ſind die Jak. Würthwein Sandblattmuſter im„Bad. Hof“ abzu⸗ Schellfisch Lebensmittel. 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Wir haben uns lieb, und wenn er morgen nen uss da ueuuounda enn zeyv ui jpul uc ei anvg up szecgg 10g Linge ufemnpad siv auge gMegsſc zegudeg clp gun usbungunzech dure Johuhog usa T D gef ohnzg aufez Ipohtz gun bo ug: eig goon obi eig bpang zzusjob qu gel ne znu sdanc ac apc pos teg u pod se gg usgobne svoaquiz ges uu usenet Inv Ji ⸗ſnIð ted jeg ggf de din 40 uegunſeb fegusllebreg u: Adu sev gv epo fan vibe ze uuegz pied ui Ur uezuvgach og uobuyl Uleneu uoa igefa aug Tuev apud dag nung Gil 10 „iaeuspaig noc ag zug ol vl ueugg uig 8“ ienoanup uupg dil ech gun „clone and ueugs ogen:— Spzu zca pi 210 uefcpan!“ ple ar ne spd Acpzu 4 oo suv geihehlv Luvd au gol bunbengch uezuupcklob zeleiq ui avzeb gun— udhlzugsbusumvhng Gliſack! bruece ue ue ava gung 511 dlolang zd— Fun bog ng Sele: ui u usgoag 910 97 1 1 5 2 S es eee cee enen ee n ne g: oa nor sches oecd engen oi uolloc Sehon! ue bunza vnc gute ue Gil Tpi egnen daeguv zue pur— ung zegpu Slva ol jeg meg ug e e een nen eee ene bn enen u e ue ou zeupaig aoſzecklug pi zgnbeg ubnereauf * Iilvg agel uefpnloch ug 40 hoh uuvg bub ind ol zeec se uus gun usgunleb ao anckg dig— jelacpꝛejch zom zzog aul ga nu cynv a0 oenunda icpieheic usg oh usage oimzluol zego bung 18 lead ui Lot duse pang vl zd duuoz apm zog oloic AT epo deu ne bigpuunzunlur aogagzcg ue geiz 50 up bu ciao dzuvgoch ue zue deu i neger 5 upp vu dag guide gam Jed uh! anne uslleg zg ulsg uoa gv dear janvid usuuihus nvudd agu piu eil uu; 1c Jof Aue Jog uegusllenjeg add un d nezulveqzenjvoſpd sog bunugeuzegz eig 38jol unge h unh foguhvg une uu ueg neg. pia od un zd ago ue nv cp sien 189 pan zac— jgaavg svogauiz uda deigckvabozohcg ue h ee une eum gen ieee lee ane Jehpzlas qusdoch zel ago neus ua dig obꝛebunz Suieecpieid a0 f Hohusbejoch zoleig 108 ac Gaavch Ag 3gelob ogvasgd old inv svorguiz uvu om'nvuob 10 gagplie ole dleig niz enanuga c e ieee e ee lane e Ingheucps ususe Uegeol 4 oa go ujag ui uouſse ug uvul gol uch oo ueippu uz uellviae zeugen dig udbeß lonaqpeſc ue zunſfeb noch ang aa zaolog Tobie pod ug! zufecplae svogg -U go mouplvagz zu zeec icin c gib reucpziz „Usggaec jaggaea zegusgebuds pæpou dognava wunzaupagz Ulsg inv use 918„juegunzob sva ùmpnp usgqoh zg“ „ele“ gpiquespief gaiq mouvlvagz „ieee gie gun“ „uduhgoc azu leg zeig eig une jh“ „Ulle dogs“ „ Neuunzeb ungva Icpzu piu ego Mazel 8 jezand Leger rum 918 usobval vc“ „geg“ „usgzoc ivcpleobzzol a0 311 uung gun uollvr usage zegeim i ale ug!„avs 8 uss zo uellpue zogen zum udga 21“ agusepol gun molbuv Uubg 210 105„Svonguz“ And uspocgea nd gun useahm nes sehv 4 sv cpang Inv ujeppa secpnauiqaea⸗pugn! use iegeia cmauvlvag igel Role zog zozjocklug ug Ira eee ee die einne ͤ gun Jog unh 55 eau! eq Sporn il on uslli Appune him p ige pocne udufeg ob oliv jog usubnog— bunte„ocplocpluel iq“ dug sud ain ueuue une ue n eme Alplebiegageg mou vpe ana faolo g „usbpz! zeupznaeuz dig zog mouvlvag uarec uo 918 usul ee sog logen usbnzz ueuegunggea um oinzz ue ur ug ecpvag ups iu pen ͤ unu ce gie so“ „GüUigoc gun di uupg Allos sveaguz daanm uuvg ali“ „ epne aohoc“ „e ea dog ige en“ ene eg nd„uss oc udumougea gun zcpuleh bigunlsuv anum zeazz zog“ enge udgeguv ueg ne deu bol„os usgepohg“ „aupgeg ug! ing jenz u usb; ol onvc ul uso ad cou ige juh acd bigudegeg“ „% iguegef a0 fo. 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Die] ſie mir wohl heimlich ein Paar Aepfel da hineingelegt „Sind Sie etwa— mein Gott— ſind Sie etwa Herr trauen habe. Ich weiß nicht— gerade zu Ihnen habe ich ündens und die Magerer hatten manchen Jorn um das haben, aber ſo.. mich freut der ganze leere Schrank rchner!“ Es klingt halb halb freudig bewegt. Er fährt 5 ich Sie ſprechen, Elsbeth?“ Wie kommt er dazu, einfach Elsbeth zu ihr zu ſagen? Er iſt ſelbſt ein wenig erſchrocken darüber. Sie erwidert: „Oh wenn Sie es wünſchen, Herr Kirchner— wir könnten uns ja irgendwo treffen.“ „Machen Sie einen Vorſchlag. Ich kenne Aachen nicht.“ Sie nennt ihm ein Reſtaurant, wo man ſich ungeſtört ſprechen könne. Sie ſei ja hier auch nicht bekannt und lebe völlig zurückgezogen. Es iſt drei Ahr nachmittags. In einer halben Stunde will ſie ſchon dort ſein. Kirchner kann die Zeit kaum er⸗ warten. Er iſt ſchon vor ihr da. Das Lokal macht wirklich einen gemütlichen Eindruck. Die Wände ſind holzgetäfelt. Durch kleine, bunte Scheiben ſtrömt Sonnenlicht. In einer Erker⸗ niſche nimmt Kirchner Platz und beſtellt ſich ein Glas Bier. Sein Blick iſt wie gebannt auf den Eingang ge⸗ richtet. Da— endlich kommt ſie. Er ſpringt haſtig empor. Mit einem Ausdruck ehrlicher Freude geht ſie direkt auf ihn zu und ſtreckt ihm die Hand entgegen.„Da ſind Sie, Herr Kirchner! Ich habe oft an Sie denken müſſen!“ ſagt ſie mit leuchtenden Augen und hält noch immer die Hand in der ihrigen feſt,„es war ſehr taktvoll von Ihnen, nicht in die Villa zu kommen.“ Er nimmt ihr die Garderobe ab, und als ſie ſich ge⸗ ſetzt haben, ſagt er:„Ich freue mich über dieſes Lob, gnä⸗ diges Fräulein, ganz beſonders— Sie hatten ſchon einmal eine ſchlechtere Meinung von mir.“ Ein kleines, verlegenes Lächeln umſpielt ſeinen Mund bei dieſen Worten. 1„Laſſen Sie das— es gehört zur Vergangenheit,“ meint ſie, zur Seite blickend, da gibt es leider genug Dinge, an die ich am liebſten nicht denken möchte.“ Er iſt ganz ernſt geworden.„öm— und Sie wiſſen ja, was erſt kürzlich geſchehen iſt! Ich weiß nicht, wie Sie darüber denken,— ob ich Ihnen mein Beileid ausſpre⸗ chen of; Elsbeth Andreas krampft die Finger zuſammen und ſeufzt tief auf. Es iſt für beide eine willkommene Unter⸗ brechung, daß der Kellner eben erſcheint, um nach den Wünſchen Elsbeths zu fragen. Sie beſtellt ſich Tee. Etwas Gebäck dazu. Weiter nichts. Dann ſitzen beide noch eine Minute lang ſchweigend nebeneinander. „Ja— meine Mutter—“ beginnt ſie, jetzt ſehr gefaßt,“ es iſt immerhin meine Mutter geweſen. Soll ich über ſie ur⸗ teilen? Das ſteht mir nicht zu. Sie iſt vielleicht in alles hineingehetzt worden.“ „Kirchner hat die Stirn in Falten gezogen. Anwill⸗ kürlich legt er ihr ſeine Hand auf den Arm.„Sie haben recht, Fräulein Elsbeth,— wir wollen nicht urteilen. Wir wollen auch nicht mehr darüber ſprechen.“ Sie fährt ein wenig bei ſeine Berührung zuſammen. „Sie ſahen ſie noch zuletzt,“ ſagt ſie bebend,„wie— wie ſah ſie aus? Hat ſie noch irgendetwas geäußert?“ „Sie gab mir einen Brief für Sie mit. Eigentlich wollte ich noch nicht damit kommen,— aber da Sie nun fragen—“ „Wo iſt der Brief?“ „Ich habe ihn bei mir.“ Er nimmt ihn aus ſeiner Taſche und reicht ihn ihr hin,„hier iſt er!“ 1 Sie nimmt ihn mit zitternden Fingern. Erſt will ſie ihn öffnen,— doch dann beſinnt ſie ſich wieder.„Ich will ihn in Ruhe leſen!“ bemerkt ſie. Aus ihrer Stimme klingt Erregung. E ängſtlich, zuſammen. Wann und wo kann Er lenkt ab: „Ein dankbarer Blick ſtreift den Inſpektor. 1 00 dieſes Vertrauen. Kirchner dreht nervös einen Bierunterſatz hin und her. Die ganze Art dieſes Mädchens, das auf einmal ſo freund⸗ lich und zutraulich zu ihm ſpricht, ſetzt ihn in die größte Verwirrung. Er wagt es kaum, ihrem Blick zu begegnen. „Ich möchte Ihnen auch gerne helfen,“ bemerkt er, doch ſeit der Erfolgloſigkeit damals——“ „Das iſt längſt vergeſſen.“ „Im— Fräulein Elsbeth— es wird ſich ſchon eine Löſung finden. Laſſen Sie mir nur Bedenkzeit. Bevor wir weiter darüber ſprechen, muß ich an Sie eine Frage rich⸗ ten, die doch noch einmal— wie ſoll ich ſagen?— einen etwas dienſtlichen Charakter hat. Sie dürfen mir aber nichts übel nehmen.“ Sie ſchaut, faſt übermütig, in ſeine ängſtlich um Nach⸗ ſicht flehenden Augen.„Aber ich bitte Sie, lieber Herr Kirchner— ich nehme Ihnen nichts übel— und übrigens kann ich mir denken, was Sie mich fragen wollen. Die Spur meines Vaters hat Sie hierhergeführt. Habe ich recht oder nicht?“ „Nun denn ja!— Aber wie kommen Sie darauf?“ „Weil— aber bleiben wir bei Ihrer Frage. Sie lau⸗ tet: ob ich hier meinen Vater geſehen habe?“ „Fräulein Elsbeth— ich ſtaunel Ja, gerade das wollte ich fragen.“ „Man hat mich ſchon einmal hier auf der Polizei ver⸗ nommen. Damals konnte ich dieſe Frage noch mit dem beſten Gewiſſen verneinen.“ Kirchner horcht auf:„Und jetzt?“ Elsbeth fährt ruhig und fachlich fort: „Ich habe kein Intereſſe daran, in dieſer Angelegenheit etwas abzuſtreiten. Das Band zwiſchen mir und dem Mann, der ſich mein Vater nennt, iſt zerriſſen. Jawohl — ich bin ihm begegnet. Es war gelegentlich eines Spa⸗ ziergangs im Walde.“ Für eine Sekunde ſetzt Kirchner, alles vergeſſend, plö 1 wieder ganz Kriminaliſt, eine drohende Amtsmiene auf. „And Sie haben es nicht ſofort der Polizei angezeigt?“ Elsbeth fährt erſchrocken zuſammen.„Angezeigt?“ wie⸗ derholt ſie gedehnt faſt feindlich,„ich hatte kein Intereſſe daran. Er wird ſeinem Schickſal doch nicht entgehen. Jetzt, da Sie hier ſind, wird mir dies um ſo gewiſſer.“ „Sie hatten recht—“ ſagt Kirchner wieder freundlich, zich würde als Sohn vielleicht auch ſo gehandelt haben. Ich trete Ihnen aber wohl nicht zu nahe, wenn ich Sie bitte, mir alle Einzelheiten dieſes Zuſammentreffens ge⸗ nau zu ſchildern?“ „Durchaus nicht.“ Mit knappen Worten berichtet ſie. Er hört voll Intereſſe zu. Doch irgend etwas was ihm zur 1 Verfolgung der Spur nützlich ſein könnte, erfährt er nicht. Wieder erfaßt er die Hand des Mädchens.„Gottſei⸗ dank!“ ſagt er aufatmend,„nun brauche ich Sie nicht mehr zu befragen. Es iſt mir peinlich genug geweſen.“ „Warum ſo viel Rückſicht, Herr Inſpektor? Ich bin doch ſchließlich nur eine Zeugin für Sie— und wenn ich richtig vermute, faſſen Sie doch die Leute ſonſt nicht mit Glacé⸗ handſchuhen an.“ „Gnädiges Fräulein—“ entgegnet er unſicher⸗ſtockend, „iſt es wirklich ſo unverſtändlich, wenn auch der Menſch bei mir einmal mitſpricht?“ „Aber wieſo denn gerade bei mir, der Tochter des Raubmörders Andreas?“ Er wehrt mit der Hand ab.„Bitte, ſprechen Sie das nicht ſo aus! Für mich ſind Sie es nicht!“ Sie blickt ihn erſtaunt aus ihren großen Augen an. s ſollte das? „Ich verſtehe Sie nicht!“ „Für mich ſind Sie jetzt nur noch— Fräulein Elsbeth Schulz.“ Wa (Fortſetzung folgt.) Apfelſpind ausgefochten, aber nie war der Kampf um das Apfelſpind ganz entſchieden worden. Tatſache war, daß es ſich um einen alten Bauernſchrank handelte, der nach Ti⸗ roler Muſter mit blauen Figuren bemalt war. In ſeinem Inneren duftete es nach Aepfeln, und der alte Rüdden hatte das Stück lieb gewonnen. Es hatte zuerſt durch viele viele Jahrzehnte in der gu⸗ ten Stube von Frau Wolfen geſtanden, und als dieſe gute Dame ſtarb, da machte ſie ein ſonderbares Teſtament und hinterließ das Apfelſpind„dem Würdigſten der Gemeinde zur Pflege und Wartung.“ Damals dachten der Rüdden und der Magerer, daß nur ſie die Würdigſten wären, aber dann konnte ſich der Ge⸗ meinderat nicht darüber ſchlüſſig werden, wer von beiden der Würdigſte war. So entſchied das Alter, und da Rüd⸗ den einige Monate älter war, erhielt er das Apfelſpind. Magerer indeſſen war damit gar nicht einverſtanden. Sein Preſtige litt nach ſeiner Meinung unter dieſer Rege⸗ lung. Man ſah in ihm dn weniger Würdigen. Und dieſe ſchenbare Zurückſetzung vertrug er nicht. So begann der Kampf. Magerer verſuchte, dem Rüdden Schlechtes nachzuwei⸗ ſen. Er begann damit, daß er erzählte, der Rüdden hätte ſeinen Jungen geſchlagen, wie es für einen Vater unwür⸗ dig ſei. Der Rüdden verteidigte ſich gar nicht, ſondern gab einfach zu, daß es an dem ſei. Nur den Grund der väter⸗ lichen Züchtigung fügte er hinzu. Der Junge nämlich hatte geſagt, er würde den Magerer mit ſeiner Schrot⸗ flinte erſchießen, wenn er an den Apfelſchrank ginge. So wurde denn der Krieg mit ſtillen Waffen geführt, mit den Waffen der zur Schau getragenen Entfremdung. Der Rüdden und der Magerer ſprachen nicht miteinander. Sie gingen ſich aus dem Wege, und auch auf ihre Kinder wirkte der Krieg der Eltern, nur wurde hier die ſtille Pi⸗ kiertheit zu offenem Schlachtgetöſe. Rüddens Paul ſtreckte Magerers Maria die Zunge heraus. Sie warf ein Holzſcheit nach ihm, er warf es zu⸗ rück, ſie ſpuckte, und er gab ihr eine Ohrfeige. So begann der bittere Kampf, der ſich bis kurz nach der Schulentlaſ⸗ ſung fortſetzte. N Die anderen Kinder im Dorfe nahmen es für eine Selbſtverſtändlichkeit, daß zwiſchen Paul und Maria im⸗ mer eine Spannung herrſchte. Kurz nach der Schulentlaſſung änderte ſich das aber. Eines Tages trafen ſie ſich im Walde beim Pilzeſuchen. Marie war ein ſehr hübſches Mädel geworden, und ihre Augen hatten einen Strahl von Licht und Sonne, dem ſich ſelten jemand entziehen konnte. „Tag, Feind,“ ſagte Paul, der auf einmal, faſt über Nacht, keine Luſt mehr verſpürte, Marie Böſes zu tun. „Tag,“ ſagte Marie nur und ſuchte weiter. Paul war ein bißchen verſtimmt, daß ſie ihn weiter nicht beachtete. „Könnteſt auch ein bißchen freundlicher ſein,“ ſagte er. Sie hob mit einem Ruck den Kopf, daß die Zöpfe auf⸗ geregt flogen. ö g „Freundlicher? Warſt du ſchon einmal freundlich zu mir? Wo ich dich doch ſonſt ganz gerne habe?“ Er wußte nicht wie es geſchah, daß ihn plötzlich ſo etwas wie heißes Erſchrecken ankam. Die Marie hatte ihn gern? And er hatte ſie auch gern. Ja, er hätte ſich in die⸗ ſem Augenblick für ſie die Hand abhacken laſſen. So fand er es in einer ganz neuen, bisher ungekann⸗ ten Regung für erforderlich, vom Apfelſpind zu ſprechen. „Das Apfelſpind, das bei uns ſteht, das iſt doch eigent⸗ lich der ganze Grund des Streites geweſen, nicht wahr? „Id. Und?“ 9 „Wenn Friede zwiſchen allen wäre, dann wäre es doch noch viel ſchöner. Dann wären Aepfel in dem Schrank, und alles würde ſeinen ruhigen Gang gehen. Von Zeit zu Zeit könnte ich dann einen Apfel herausnehmen und eſſen. Das macht mehr Spaß, als wenn man ſie von dem Bäumen holt. Wenn meine Mutter noch leben würde, dann würde 7 nicht.“ f Da geſchah etwas, was Paul nie vermutet hätte. Ma⸗ rie nahm ſeine Hand und ſah ihn an. „Tut es ſehr weh, wenn man keine Mutter hat!“ Paul wußte keine rechte Antwort, aber es tat wohl, daß ſie ſeine Hand hielt, * In den nächſten Monaten mußte Paul in die Stadt. Er beſuchte eine landwirtſchaftliche Schule. Und als er zu⸗ rückkam, da verſprach er in einer ſtillen Stunde unter der großen Eiche ſeinem Mädel, daß er ſie einmal holen wolle. Dann ging er fort, um auf fremdem Boden den Segen der Arbeit kennen zu lernen. Indeſſen ſpitzte ſich der Streit zwiſchen Rüdden und Magerer immer mehr zu. f Einmal kam es in aller Oeffentlichkeit dazu, daß das Temperament mit beiden durchging und ſie ſich beſchimpf⸗ ten. Der Gemeindevorſteher, der dabei war, wollte ver⸗ mitteln, aber die beiden ließen es nicht zu. Was ſollen denn eure Kinder davon denken?“ Da antwortete der Rüdden: 5 „Anſere Kinder ſind ſich ſo fremd wie wir.“ Der Gemeindevorſteher aber lächelte. Er war ein ſeheh Mann und hatte viel Waſſer den Berg hinablaufen ehen. beat hat Beiſpiele, daß die Kinder kriegeriſcher Väter ſehr friedlich waren und ſich einander näher kamen.. „Mein Paul nie,“ ſagte Rüdden. „Meine Marie denkt nicht daran,“ antwortete Ma⸗ gerer. Der Gemeindevorſteher aber meinte, daß er ſich in der Gemeinde ſehr energiſch jeden offenen Krach verbitte. „Habt ihr etwas auszumachen, ſo tut es meinetwegen in euren vier Wänden, aber gebt unſerer Gemeinde kein ſchlechtes Beiſpiel.“ 8 Und daran hielten ſich die beiden. * Marie mußte immer an Paul denken.. In ihren Gedanken ſpielte er die größte Rolle. Sie beſchäftigte ſich ſo ſehr mit ihm, daß ſie ſich entſchloß, ihm ihm eine Freude zu machen, wenn er wiederkam. Was hatte er doch Nane geſagt“ Er wäre glücklich, wenn er einmal Aepfel im Schranke finden würde. Uebermorgen würde er kommen, da ſollte er Aepfel im Schranke finden. Sie überlegte lange, wie denn das zu machen ſei. Sie konnte den Rüdden nicht darum bitten. Und ſomit gab es keine andere Möglichkeit, als daß ſie ſich ſelbſt Zugang zum Apfelſpind verſchaffte. An dem Abend, bevor Paul wiederkommen ſollte, drückte ſie ſich heimlich in das Haus. Es war ſchon faſt Nacht. In der Schürze hatte ſie eine Anzahl rotwangiger Aepfel. Vorſichtig taſtete ſie ſich in das Zimmer des Bau⸗ ern, in dem der Apfelſchrank ſtand.. Sie fand ihn, aber als ſie die Tür öffnete, um die Aepfel hineinzulegen, knarrte ſie laut. Aengſtlich ſah ſie ich um. 5 r 1 ſtand der Bauer hinter ihr, eine Schrotflinte im Arm. i „Stiehlſt du, Marie Magerer?“ fragte er Sie fuhr hoch, über und über mit Glut übergoſſen. „Iſt das Ihr Ernſt?“ fragte ſie. Der Bauer verzog keine Miene. „Ich kann das nicht wiſſen. Aber was der Nacht in meinem Hauſe?“ Maxie überlegte. 90 helfen„ ſeagte ſte „Ich will Frieden machen helfen, 78 105 gibt Fire e 1 der ee Da aber brach es unau ſam aus 0 „Ihr ee ihn beide nicht, den Apfelſchrank. Dem Würdigſten ſoll er gehören. Aber ihr ſeid beide unwürdig durch euren Zankgeiſt. Der Paul und ich, wir müſſen dar⸗ 2. tuſt du mitten in