n F n F. 7 rr N 95— 9——. Rr. 261 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 8. November 1937 5 4* 2 5 ſpricht im Spoktpalaſt N Großkundgebung des Gaues Verlin der NSA. Der Gau Berlin der NSDAP. eröffnete ſeine neue Propaganda⸗ und Aufklärungsaktion mit einer gewaltigen Kundgebung im Sportpalaſt. Der Gauleiter, Reichsmini⸗ ter Dr. Gvebbels, ſelbſt ergriff dabei das Wort und be⸗ ſchäftigte ſich in einer großangelegten Rede mit allen Fragen der Innen⸗ und Außenpolitik. Ein grauer Novemberabend lag über Berlin, deſſen Straßen von dem Marſch der braunen Kolonnen des Führers widerhallten. Zur Eröffnung der Winterarbeit des Gaues Berlin der NSDAP. hatte die SA. einen Propagandamarſch durchgeführt und war nun in der ßotsdamer Straße mit ihren ſiegreichen Fahnen auf⸗ marſchiert, um Reichsminiſter Dr. Goebbels, den Gau⸗ leiter und Eroberer der einſtmals für uneinnehmbar ge⸗ haltenen„roten Feſtung“ zu grüßen. Schon am frühen Abend hatte eine wahre Völkerwanderung zum Sport⸗ palaſt, jener traditionellen Stätte der großen Ausein⸗ anderſetzungen des Nationalſozialismus mit ſeinem roten Widerſacher, eingeſetzt. Schon Stunden vor Beginn der Großkundgebung des Gaues Groß-Berlin war der Sport⸗ palaſt bis unter das Dach gefüllt, ja überfüllt. Tauſende und aber Tauſende harrten des Gauleiters. Die Fahnen des Reiches, die Adolf Hitler vom Kampf zum Sieg trugen, ſchmückten die weite Halle, in der jene Atmoſphäre wieder zu herrſchen ſchien wie einſtmals in den heißen Tagen des Kampfes. Vor dem Sportpalaſt ſtaute ſich eine gewaltige Menſchenmenge, die keinen Einlaß mehr finden konnte. Donnernder Jubel begleitete Dr. Goebbels auf ſeinem Weg und empfing ihn, als er die Halle betrat. Nach dem Einmarſch der Fahnen und Standarten ergriff ſofort Dr. Goebbels das Wort zu ſeiner Rede. Der Miniſter erinnerte an jene Großveranſtaltungen in der Kampfzeit, die dieſe Stätte ſo vertraut werden ließ, um ſich dann mit beißender Ironie mit jener Aus⸗ landspreſſe auseinanderſetzen, die wieder einmal ſchon zu⸗ bor wiſſen wollte, was er, der Miniſter, in dieſer Ver⸗ ſammlung ſagen werde. Die weiteren Ausführungen des Miniſters geſtalteten ſich zu einer offenen Ausſprache über die Probleme der deutſchen Politik, des deutſchen Lebens, über Tempo, Tendenz und Ziele des nationalen Aufbau⸗ programms. Es war ein Bekenntnis zum organiſchen Wachstum, durchtränkt von der Kraft der mit dem Volk aufs innigſte verbundenen Regierung, die die Entſchloſſen⸗ heit hat, das Notwendige zu tun, und die auch die Ruhe hat, ihre Entſcheidungen ſorgfältig vorzubereiten. Der Beifall aber, den die Ausführungen des Miniſters Dr. Goebbels fanden und der ſich immer wieder zu ſtürmiſchen Ovationen ſteigerte, zeigte, wie innig die Maſſen mit⸗ gingen, und wie ſie mit ganzem Herzen an dieſer Aus⸗ sprache teilnahmen. Geſtalter einer Zeitepoche Mit Recht konnte Dr. Goebbels hervorheben, daß die Entſcheidungen der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung nur für die Ueberraſchungen bedeuten können, die die Bewegung nicht kennen; denn das Geſicht der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung iſt heute das gleiche wie in den Jahren des Kampfes. Mit ſtarker Zuſtimmung quittierten die Maſſen die Feſtſtellung des Miniſters, daß der Natio⸗ nalſozialismus und die nationalſozialiſtiſche Regierung die Geſtalter einer Zeitepoche ſind, die unverwiſchbar für alle Zukunft den nationalſozialiſtiſchen Stempel trägt. Aus allen Worten des Reichsminiſters Dr. Goebbels ſprach die tiefe Verantwortung des politiſchen Seelſor⸗ gers, der beſtrebt iſt, Klarheit zu ſchaffen und den Maſſen, die gläubigen Herzens und voll ſtarken Vertrauens zu dieſen Kundgebungen kommen, das Geſchehen verſtändlich zu machen, um ſo die tatkräftige Mitarbeit eines jeden ein⸗ zelnen zu ermöglichen. Stürmiſche Beifallskundgebungen begleiten den Mini⸗ ſter, als er dann das große Problem des Vierjahres⸗ planes in ſeiner ganzen Bedeutung darlegt. Er zeigte auf, daß ſchließlich und endlich der Vierjahresplan dem deutſchen Volke ja aufgezwungen worden iſt, und zwar ſchließlich als Folge des unerfüllbaren Verſailler Diktats von 1919 bis 1933. Wenn die Welt das Autarktie oder ſonſtwie nenne, ſo könne man nur darauf erwidern, daß das deutſche Volk alle Mittel einſchlagen müſſe und werde, um ſich ſoweit wie möglich von der Umwelt, die ihm jede Hilfe verſage, unabhängig zu machen. Deutſchland wolle ſich gewiß nicht von der Weltwirtſchaft abſchließen, aber es müſſe und komme des alte deutſche Sprichwort zu ſei⸗ ner wahren Bedeutung, aus der Not eine Tugend zu machen. Man ſei daher dieſer Notlage mit ganz neuen Methoden zu Leibe gerückt. Hier ſeien der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung die deutſche Intelligenz, ein prachtvolles Arbeiter⸗ und Wiſſenſchaftlermaterial und endlich der in Deutſchland ſo reichlich vorhandene Rohſtoff Kohle zuſtatten gekommen.„Mit dieſem zur Verfügung ſtehenden Material galt es, wenigſtens einen großen Teil deſſen herzuſtellen, was uns fehlte. Das iſt die Auf⸗ gabe des Vier jahresplanes.“ Wir würden nicht etwa Erſatzſtoffe beſchaffen, ſon⸗ dern dank der Fähigkeit der deutſchen Ingenieure, Chemi⸗ ler und der unvergleichlich in der Welt daſtehenden Arbeiter ⸗ ſchaft beſſere Stoffe, als ſie die Natur einer mit natür⸗ lichen Rohſtoffen reich geſegneten Umwelt zur Verfügung telle. Unſere künſtlichen Rohſtoffe ſeien beſſer als viele natürlichen Rohſtoffe und können keinesfalls etwa als rſatz angeſprochen werden.„Wir ſind auf dem beſten ege, uns auf einer Anzahl von lebenswichtigen Gebieten von der Welt vollkommen unabhängig zu machen.“ Und wieder brandeten ſtürmiſche Beifallskundgebun⸗ gen auf, als Dr. Goebbels in feingeſchliffener Form dar⸗ egte, daß die uns für die Einfuhr zur Verfügung ſtehen⸗ den Mittel auch zum Einkauf ſolcher Rohſtoffe verwen⸗ del werden müſſen, die wir zum Aufbau unſerer neuen Industrie notwendig haben, nicht etwa für den Einkauf überflüſſiger Luxusartikel, Parfüms oder Kaviar. Der ufbau unſerer induſtriellen Anlagen erfordere natürlich und das unterſtrich der Redner ganz beſonders ſtark, Ka⸗ stalien, die nur durch Opfer aufgebracht werden könnten. s gelte, neue Fabriken zu errichten, vorbildliche Arbei⸗ terkolonien uſw. Aber alle dieſe Opfer müßten gebracht werden, daß dereinſt das deutſche Volk als große Nation bon dem unwürdigen Zuſtand freikomme, nämlich von der Hand in den Mund leben zu müſſen. ane, Wenn, wie der Miniſter freimütig zugeſtand, auf dem vnten oder anderen Gebiete zuweilen noch ein Mangel uthanden ſei, dann, und hier brauſte von neuem lang aühaltender Beifall auf,„kann ich aber verſichern, daß der uſtand der nationalen Unfreiheit noch zu unſerer Zeit t mehr vorhanden ſein wird.“ Dr. Goebbels kam dann auf die Ernährungsfrage zu ſprechen. Er legte dar, weshalb Verknappungserſchei⸗ nungen unausbleiblich ſeien. Auf verkleinertem Raum gelte es, eine konſumkräftigere Verbraucherſchaft zu verſor⸗ gen. Er erinnerte an jene ſieben Millionen Arbeitsloſen, die gemeinſam mit ihren Familienangehörigen ſich mit den kargen Nahrungsmitteln zufriedengeben mußten, und dar⸗ um auch als Verbraucher hochwertiger Nahrungsmittel ſelbſtverſtändlich ausfielen. Heute ſei die Arbeitsloſigkeit beſeitigt, und heute nehme dieſes Millionenheer, das wie⸗ der in der Produktionsprozeß eingegliedert ſei, am erhöh⸗ ten Verbrauch teil. Anpaſſung an den nationalen Speiſezettel In wirkſamen Gegenſatz ſtellte ſodann Dr. Goebbels die ſoztalen Verhältniſſe, wie ſie in Deutſchland lie⸗ gen, denen in vielen reichen Ländern, die über Rohſtoffe im Ueberfluß und über ganze Kontinente verfügen, gegen⸗ über. Gewaltiger Beifall brandete auf, als er hervorhob, daß in Deutſchland nicht wie ſonſtwo etwa viele unter Brückenbögen ſchlafen oder ſonſt in Elendsquartieren hauſen müßten. In packenden Worten zeigte Miniſter Dr. Goebbels, wie die nationalſozialiſtiſche Regierung ſich in täglicher Sorge bemüht, dem deutſchen Volk das tägliche Brot zu ſichern. Die Pflicht, die hier die Zugehörigkeit zur deutſchen Volksgemeinſchaft jedem auferlegt, beſtehe darin, ſich dem nationalen Speiſezettel anzupaſſen und dem den Vorzug zu geben, was wir in ausreichendem Maße haben. Der Lohn dieſes Sich⸗nach⸗der⸗Decke⸗Streckens ſei der, daß im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland jeder ſatt werde und niemand zu hungern brauche. Wie aber im Alltagsleben der Kampf den Menſchen härte, erziehe, ihn ſtark mache, ſich durchzuſetzen, ſo gelte das gleiche auch im Leben der Völker. Freud und Leid mit dem Volke geteilt Stärkſter Beifall brauſte auf, als Miniſter Dr. Goeb⸗ bels in ſeinen Ausführungen in ſeinem Kampf gegen die ſoziale Not darauf hinwies, daß wir, wenn wir ſchon keine Delikateſſen für den Leib geben könnten, ſo doch Nahrung für die Seele, die Kraft gäbe durch Freude und, im Gegenſatz zu den Delikateſſen für den Leib, ſtähle und elaſtiſch mache. Für das Vertrauen, das die Regierung genieße, könne es wohl kein ſchöneres Beiſpiel geben als die von wunderbarem Kameradſchaftsgeiſt zeu⸗ gende, ſtändig noch wachſende Bereitſchaft zur Spende für das Winterhilfs werk. Wie die nationalſozialiſtiſche Staatsführung mit dem Volk das Leid teilen müſſe, ſo wolle ſie auch die Freuden mit ihm teilen, und darum habe„Kraft durch Freude“ dem ſchaffenden Menſchen wieder Anteil an dem Kultur⸗ leben verſchafft, würden Seebäder und Theater gebaut nicht für die oberen Zehntauſend, ſondern für die brei⸗ ten Maſſen, würden deutſche Arbeiter hinausgeſchickt in die Welt. Wie ganz anders dagegen verhalte es ſich im„Vater⸗ land der Arbeiter und der Bauern“, in der Sowjetunion, die ſchon aus propagandiſtiſchen Gründen gleichfalls gern hinausſchicken würde, wenn ſie nicht zu befürchten brauchte, daß dadurch den Arbeitern die Augen geöffnet würden über das wirtſchaftliche Leben in den faſchiſti⸗ ſchen Staaten. Freudig ſtimmen die Tauſende dann„ihrem Dok⸗ tor“ zu, als er den tieferen Sinn unſerer Freizeit⸗ organiſation darlegte. Der Nationalſozialismus habe immer einen wunderbaren Optimismus beſeſſen, und das Wort vom„Freut euch des Lebens“ ſei gewiß keine Oberflächlichkeit. Wir wollten damit nicht die vorhandenen Schwierig⸗ keiten verdecken, nein, wenn das deutſche Volk eine Woche ſchwer gearbeitet habe, dann ſoll es ſich auch der Freude hingeben. Minutenlang brauſten die Beifallskundgebungen durch die Halle, als der Redner ſich dann mit jenen muf⸗ figen Moralpredigern auseinanderſetzte. Wir ſähen in der Welt kein Jammertal und glaubten auch nicht an den Untergang des Abendlandes, ſondern ſeien überzeugt, daß das Abendland vor dem Aufgang ſtehe. Wir freuten uns unſerer Arbeit, wir freuten uns unſeres Lebens. Starke Bewegung ging durch die Maſſen, als dann der Miniſter mit jenen klerikalen Kreiſen ſcharf ins Gericht ging, die in der unprüden, offenen und daſeinsbejahenden Lebensart unſeres Volkes und namentlich unſerer Jugend eine Gefahr für die Sittlichkeit erblicken wollen. Dieſes Phariſäertum wirke in unſerer Zeit nur lächerlich, bor allem, wenn man einmal hinter die Kuliſſen ſchaue und in Klöſtern und Prieſterkreiſen die abſcheulichſten Sit⸗ tenprozeſſe abrollen ſehe.„Das ſind keine Sitten⸗ richter!“ rief Dr. Goebbels unter Bezugnahme auf dieſe Ereigniſſe dieſen Kreiſen zu.„Sie haben das Man⸗ dat, Moral zu predigen, verloren.“ Unter lang anhalten⸗ der, ſich immer erneuernder Zuſtimmung bezeichnete es Dr. Goebbels als eine Dreiſtigkeit, wenn dieſe Kreiſe in ihrer ohnmächtigen Wut ſich ſogar an das Ausland als Helfershelfer wenden. Sie ſollten lieber Gott mit Werken ſtatt mit Worten dienen. Wenn ſie nicht wüßten, wie ſie das tun ſollten, erklärte Dr. Goebbels unter ſtürmiſcher Heiterkeit, dann fänden ſie im Winterhilfswerk und in der NSV. Gelegenheit genug dazu. In dieſem Zuſammenhang kam er auch auf das Recht der freien Meinungsäußerung zu ſprechen und zeigte auf, daß ſehr wohl freie Kritik möglich und ſogar notwendig ſei. Aber möglich ſei nur eine diſziplinierte Auseinander⸗ ſetzung unter Deutſchen, und das deutſche Volk verbitte ſich jede Einmiſchung, ſowohl von ſeiten der Juden als auch ſonſt von ſeiten des Auslandes her. Einheit des Volkes iſt unantastbar Erhebend war der Schluß der Kundgebung mit ihren Beifallsſtürmen. Nach einer markigen Abrechnung mit den Widerſachern hob Miniſter Dr. Goebbels hervor, daß auf dem Werk der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung ſichtbar der Segen Gottes ruhe. Als das Entſcheidende für die Vorausſetzung unſeres Lebens ſtellte er die Ein ⸗ heit des Volkes heraus, die erſt des Führers wahr⸗ haft ſtaatsmänniſche Taten ermögliche, und die für alle abſolut unantaſtbar ſei. Mit langanhaltendem Händeklatſchen wurden die Aus⸗ führungen über die deutſch⸗italieniſche Zu⸗ ſammenarbeit beantwortet und die Feſtſtellung, daß Adolf Hitler und der Duce als zwei beſonnene Männer darüber wachen, daß Europa als wertvollſtes Kulturland der Erde nicht einerſeits durch die Tücke des Bolſchewis⸗ mus und andererſeits durch die Inſtinktloſigkeit des Libe⸗ ralismus in die ſchwerſte Gefahr geführt wird. „Deshalb“, und wiederum erhoben ſich minutenlange Beifallskundgebungen,„muß die Welt einſehen, daß es beſtimmte Probleme gibt, die gelöſt werden müſſen. Sie muß einſehen, daß der im Sommer 1919 uns abgepreßte ſogenannte Friedensvertrag hinfällig iſt mit allen Konſequenzen, und daß der Führer nicht nur Deutſchland, ſondern Europa einen Dienſt er⸗ wieſen hat, wenn er dieſes Diktat hinfällig gemacht hat. Denn auch die deutſche Nation hat wie jede andere Groß⸗ macht ein Recht auf Leben, Freiheit und Ehre.“ Mit Stolz konnte Dr. Goebbels in die Erinnerung zurückrufen, daß der Nationalſozialismus Deutſchland vor dem Schickſal des Bolſche wis mus be⸗ wahrt habe. Es ſei wohl die größte hiſtoriſche Tat des Führers geweſen, daß er dem deutſchen Volk das kommu⸗ niſtiſche Elend erſparte. Nach beſten Kräften müſſe ſich auch Europa dagegen zur Wehr ſetzen. Die Welt ſolle wiſſen, daß dieſe Ideologie der Steppe in Deutſchland nicht geduldet werde. „Führer beſiehl, wir folgen!“ Eine tiefe Bewegung ging durch bie Zehntauſende, als Dr. Goebbels ſein Bekenntnis zum Führer ablegte, ein Bekenntnis, das gleichzeitig das Bekenntnis des geſamten deutſchen Volkes iſt. Er ſchilderte Adolf Hitler, den unermüdlichen Arbeiter am Neubau des Reiches, als Volksführer an der Spitze der wiedererſtandenen Na⸗ tion, er ſchilderte ihn als die reinſte Verkörperung unſeres Volkstums. Die deutſche Nation fühle ſich ſo geborgen, weil ſein Wille in uns allen lebe. Adolf Hitler habe uns wieder freudig gehorchen und dienen gelehrt, er habe uns wieder den Inhalt unſeres Lebens gegeben. Als Dr. Goebbels mit den Worten ſchloß:„Führer befiehl, wir folgenl“, erhob ſich ein Jubelſturm, wie ihn ſelbſt dieſe traditionelle Stätte des Kampfes ſelten erlebt hat. Und inbrünſtig ſtimmten die ergriffenen Zu⸗ hörer in das Sieg-Heil auf Adolf Hitler und in die Lieder der Nation ein. 7 Langemarck⸗Opferpfennig Aufruf an die deutſche Jugend. Auf der nach Berlin einberufenen Sitzung des Lange⸗ marck-Ausſchuſſes beim Jugendführer des Deutſchen Rei⸗ ches ſtiftete Baldur von Schirach im Einvernehmen mit dem Reichsſchatzmeiſter Schwarz den Langemarck-Opfer⸗ pfennig der deutſchen Jugend. Ferner wurden, wie der Reichsjugendpreſſedienſt meldet, Maßnahmen für eine Er⸗ weiterung der Gefallenenehrung durch den Einſatz der Ju⸗ gend, u. a. der Ausbau des Patenfriedhofes der HJ. Dranoutre am Kemmel in Flandern beſchloſſen. Gleich⸗ zeitig erlaſſen zum Jahrestag von Langemarck, dem 11. November, die Reichsleiter von Schirach und Schwarz folgenden Aufruf an die deutſche Oeffentlichkeit: Jugend Adolf Hitlers! Das Opfer, das die Toten des großen Krieges und des nationalſozialiſtiſchen Freiheitskampfes für das deutſche Volk gebracht haben, verpflichtet niemand ſtärker als unſere Jugend, Sie fühlt ſich als Trägerin des friedlichen Vermächtniſſes unſe⸗ rer Toten und gehorcht ihrem Appell, indem ſie die in der Zeit des Kampfes erhärteten Geſetze der Kameradſchaft, Treue und Opferbereitſchaft auf ihre Gemeinſchaft anwendet. Wir wollen, daß der Dankbarkeit der Jugend gegenüber den Kümpfern für das Reich bleibender Ausdruck gegeben wird in Sinnbildern und Zeichen, die auch in kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten das heranwachſende Deutſch⸗ land an die Männer mahnen, denen es ſein Daſein verdankt. Wir rufen daher die Jugend auf, aus eigener Kraft die Vor⸗ ausſetzungen für eine Heldenehrung in dieſem Sinne zu ſchaf⸗ fen. In Zukunft ſoll jedes Mitglied der Hitler⸗Jugend(DJ., JM., BDM.) zuſätzlich zu ſeinem Beitrag für die Hitler⸗ Jugend einen Pfennig im Monat für die Ehrung un⸗ ſerer Helden beiſteuern. Jugend Adolf Hitlers! Du opferſteinen Pfennig im Monat, aber du ſtifteſt damit eine gewaltige Geldſumme, die uns in die Lage verſetzen wird, in den Heimen und auf den Plätzen unſerer Jugend eine würdige, dem Stil der HF. entſprechende Gedenkſtätte für die Gefallenen und Märtyrer des Reiches zu ſchaffen und darüber hinaus jenen edlen Fried⸗ 50 zu pflegen, der die Gebeine der Kämpfer von Langemarck eherbergt, die als Jungarbeiter und Studenten für Deutſch⸗ land ſtarben. Möge ihr Beiſpiel durch das heute verkündete Werk die Jugend unſerer Nation immer wieder begeiſtern und befühigen, mit der Haltung der Toten von Langemarck ihre nationalſozialiſtiſche Pflicht zu tun. Wieder Schnelltriebwagenverkehr Die planmäßigen Schnelltriebwagenverkehre(J Dt.) mit den dieſelelektriſchen zweiteiligen Schnelltriebwagen der Deutſchen Reichsbahn ſind wieder aufgenommen, und zwar zunächſt auf den Strecken Berlin— Köln, Berlin— München und Stuttgart. Die übrigen Strecken folgen in den nächſten Tagen. Der Schnelltriebwagenverkehr hat auf einigen Strecken eine kurze Pauſe erfahren müſſen. Es hatten ſich an den Laufachſen vereinzelt Anzeichen bemerkbar gemacht, die auf vorzeitige Ermüdung des Achswellenmaterials hindeuten. Die Achſen dieſer Fahrzeuge unterliegen Dauerbean⸗ ſpruchungen, die bei den hohen Fahrgeſchwindigkeiten und den hohen, in langen ununterbrochenen Läufen zurückgeleg⸗ ten Kilometerleiſtungen anſcheinend die Feſtigkeit der Achswellen ſo erheblich beeinfluſſen, daß für dieſe Achſen mit einer kürzeren Lebensdauer als für die Achſen ande⸗ rer Eiſenbahnfahrzeuge gerechnet werden muß. Die vor⸗ ſorglich beſonders angeordnete außerplanmäßige Unter⸗ ſuchung dieſer Schnelltriebwagen hat in der Kürze der Zeit klare Anhaltspunkte für eine beſtimmte Abgrenzung der zuläſſigen Laufzeiten dieſer Achſen noch nicht ergeben können. Es wurden deshalb ſämtliche Laufachſen er⸗ neuert. Muſterſiedlungshaus der Reichsfrauenführerin Inmitten der in feſtlichem Flaggenſchmuck prangenden Siedlung Begau bei Aachen, die etwa 200 Siedlungs⸗ häuſer umfaßt, wurde das erſte Muſterſiedlungshaus der Reichsfrauenführung ſeiner Beſtimmung übergeben. Nach herzlichen Begrüßungsworten der Frauenſchaftsführerin des Gaues Köln⸗Aachen, Frau von Hofmann, überbrachte die Vertreterin der Reichsfrauenſchaftsführerin, Frau Dr. Spengel, die herzlichſten Grüße und beſten Wünſche Sie ſprach dann über die Aufgaben dieſes Muſterſiedlungs⸗ hauſes, in das jetzt zwei Siedlerlehrerinnen einziehen, die von hier fortan etwa 1000 Siedlerfrauen des Landkreiſes Aachen betreuen werden.. Sport und Einheimiſcher Sport Fußball. Mannheim 1— 98 1 2 0 II 98 1 1 0 Mannheim III— 98 Seckenheim III 41 Spy. Waldhof Jungliga— 98 Seckenheim Jungliga 213 * Abgebrochenes Spiel in Weinheim. 09 Weinheim— Alemannia Ilvesh 0:0 abgebrochen In Weinheim, wo ſich obige Vereine gegenüberſtanden, es zu einem Spielabbruch Spiel hatte ſich eine l waren en Alt⸗ kam groß 21 Ron Zu dem S 1. de ß zuerſt vor, a zen ſich nicht kamen raſch in volle Fahrt und die Hinter⸗ Platzherren hatte viel zu tun, war aber Höhe und vereitelte Torerfolge der Alemannen. beiden Seiten wurden zwar Ecken erz; aber nicht ausgewertet werden konnten. Kurz vor der erſten Halbzeit bekam ein J 0 ieler Pl vei Anſtatt dem Gebot zu fo feld nicht, worauf der richt Spiel beim Stande 0:0 abbrach. Der Handball im Dienſte des WHW. Tbd. Tv. 98— Tbd.„Jahn“ u. d.„Germania“ komb. 20:4 Es iſt zu begrüßen, wenn im ganzen Reich die Hand⸗ baller ſich in den Dienſt des größten ſozialen Werkes ſtellen, und es iſt auch eine ſtolze Pflicht. In Seckenheim wurde das Spiel auf Antrag eines der Mitwirkenden auf den Vormittag verlegt. Einerſeits zu bedauern, weil der Nachmittag herrliches Handballwetter ſchenkte, andererſe verantwortungslos, weil damit der finanzielle Erfolg wußt geſchmälert wurde. Die Kombination der Germanen und des Turner⸗ bundes„Jahn“ mußte ein Lehrſpiel hinnehmen; denn die Gauligiſten waren in beſter Spiellaune und zeigten be⸗ ſonders in der zweiten Hälfte, wie man durch Kombinieren immer wieder frei kommt. Wenn es trotzdem ein f 8 Spiel gab, ſo iſt dies dem Kampfgeiſt, den die Kombination bis zum Schluß erhielt, zu verdanken. In gleichen Abſtänden fielen die 20 Tore, denen nur 4 entgegengeſetzt werden konnten. Alles in allem wird von dem Seckenheimer Sport⸗ publikum bedauert, daß ihm keine Gelegenheit geboten war, bei dieſem gemeinnützigen Spiel ſein Schärflein zu ſpenden. Mannſchaftskämpfe im Geräteturnen des Kreiſes 3 Mannheim. Turnerbund„Jahn“ Mhm.⸗Seckenheim erfolgreich. Bei den Gerätemannſchaftskämpfen, die z. Zt. vom Fachamt 1 Turnen in ganz Deutſchland durchgeführt wer⸗ den, beteiligte ſich der Tbd.„Jahn“ am geſtrigen nuntag mit einer Mannſchaft in der Mittelſtufe in Feudenheim.. Unter den angetretenen 4 Mannſchaften belegte die Mannſchaft des Tbd.„Jahn“ den 1. Platz mit 567,5 Pkt. und qualifizierte ſich damit für die weiteren Kämpfe. Zweiter wurde„Germania“ Mannheim, gefolgt von Sand⸗ hofen und Reichsbahn. Erfreulich iſt es auch, daß Secken⸗ heim in Arthur Koger auch den beſten Einzelturner ſtellte mit 137,5 Pkt. Es wurden 8 Pflicht⸗ bezw. Kürübungen geturnt und die Mannſchaft beſtand aus 4 Mann und 1 Leiter. 2 25 15 FCC 8 ke ſeillame Pogegnung Roman von Lisbeth Dill. „Einmal muß es ja doch ſein“, fuhr der kleine, dicke Herr fort und begann, das Haar in große Wellen zu legen, wie es nur Herr Doldt verſtand. Die anderen Kollegen friſierten, aber er war Künſtler in ſeinem Fach; er friſierte an großen Tagen im Theater hinter den Kuliſſen ſelbſt. Er kannte alle Bühnengrößen und ihre Schickſale. In ſeinem eleganten Geſchäft in der Wartburgſtraße wurde viel mehr vom Theater geſprochen als vom Geſchäft. Man ſpürte ſeine Hände kaum, ſo geſchickt ſchnitt und formte er das kurzgeſchnittene, weiche, dunkle Haar. „Man kann ja noch etwas warten. Ein Haar, das iſt nicht ſchlimm, aber ſobald mal eins da iſt, kommen die anderen bald nach, und eines Tages iſt man alt— über Nacht „Das iſt richtig“, ſagte ſie.„Das iſt ſo wie mit dem Sterben. Und man muß froh ſein, wenn es raſch geht.“ „Es kommt für uns alle einmal— heute oder morgen.“ „Herr Doldt klapperte mit der Brennſchere.„Ueber die Farbe hab' ich ſchon nachgedacht“, fuhr er fort.„Schwarz iſt nicht mehr modern, es war es eigentlich nie. Aber Kaſtanienbraun, mit einem leichten Goldglanz darüber. Ich mache das ſo, daß kein Menſch merkt, daß es nicht Natur iſt. Was glauben Sie, wovon ich mein neues Auto gekauft habe? Weil alle Welt ſich blondieren läßt— auch hier, gnädige Frau, auch hier...“ Strohs Kahlkopf erſchien in der Tür. Er hatte den Telephonapparat gleich mitgebracht und ſetzte den Kaſten zwiſchen die Bürſten und die Brennmaſchine. Frau Nelly nahm den Hörer in die Hand.„Hallo“, ſagte ſie mit ihrer weichen, klingenden Stimme. „Iſt Profeſſor Bothmer zu Hauſe?“ fragte raſch eine fremde weibliche Stimme. „Nein.“ „Wo kann ich ihn denn erreichen?“ „Sie können ihn jetzt nicht erreichen. Er hat Vortrag in der Aula.“ „Und nachher?“ „Heute abend haben wir Güſte. Wer iſt denn am Apparat?“. 1 Auswärtiger Sport Fußball terpokal⸗Spiele(3. Schlußrunde): F— Polizei Chemnitz 20 1— Wormatia Worms 4·2 r— Holſtein Kiel 211 8 Boruſſia Dortmund 128 Meiſterſchaftsſpiele. 1 Mannheim 5.2 B. Mühlburg 32 3g. Sandhofen 4·4 ir Sülz 07— mer SV. 3:0 VfR. Köln nia Aachen 122 Bonner F V. fL. 99 Köln 1:0 Rhenania Würſelen— Tura Bonn 1·0 Gau Heſſen: Spi Kaſſ 33 9˙2 2 5 6˙1 G 5 12 Kaiſerslautern 0:0 8 Frankfurt 5 11855 Dau Bayern: SVg. Fürth— 1. FC. Nürnberg 0.2 BC. Augsburg— Bayern München 2·0 B. Ingolſtadt— Schwaben Augsburg 11 FC. 05 Schweinfurt— 1860 München 322 Wacker München— Jahn Regensburg 0:2 * 7 Der 9 Waldhof hat ſich durch einen 2:0⸗S Chemnitz die Teilnahmebe⸗ an vierten 6 Bei aller dem unde im Tſchammerpokal⸗ gem Herbſtwetter wohnten en im Mannheimer Sta⸗ dion bei. klappte bei den Mannheimern zu 8 1 8 Na 14 5 bei den„Po Beg„die ihr Spiel ſtar s Mittelläu⸗ fer ter nicht von 2= 8 Zuſammen⸗ und vorübergehend aus⸗ Leupold wurde bei einem gang kurz vor d um unfair angegangen, den Strafſtoß hielt Brucke ausgezeichnet. Die Mannheimer ſpielten nun leicht feldüberlegen und erzielten auch die erſte Ecke. Eine muſtergültige Flanke von Weidinger verpaßte Bielmeier frei vor dem Tor. Als Helmchen wieder eintrat, wurde der Sturm umgeſtellt. Dann hatte Chemnitz großes uß des Mannheimer Halblinken Schneider vom Pfoſten ins Feld zurückprallte. Kurz vor der Pauſe wurde auch Munkelt verletzt und ſchied aus, kam aber nach dem Wechſel wieder a 61 1 chied. Waldhofs Spielfeld. Bereits in der 5. e der zweiten Halbzeit fiel der erſte Treffer. Bielmeier Schneider mit einer weiten, ſetzte dem Ball nach und ſchoß in die rechte untere Ecke ein. f nun muſtergültig, Sifflings in der tionalmannſchaft brachte 5 ehr erheblich durcheinander. Waldhof kam in im iellaune, und in der 17. Minute folgte denn auch das verdiente 2:0. ielmeier wurde bei einem Alleingang von Liebernirth im Strafraum unfair angegan⸗ gen, den ü 117 Damit w 1 u Elfmeler verwandelte Siffling zum 20. tſcheidung gefallen, wenn auch die Chem⸗ N „Verzeihung, hier iſt die Klinik von Dr. Weſten. Es iſt vorhin eine Dame eingeliefert orden, die einen Selbſtmordverſuch gemacht hat. Man hat ſie an der Schleuſe aus dem Waſſer gezogen. Die Perſonalien ſind noch nicht feſtgeſtellt, ſie hat leine Papiere bei ſich, aber einen Brief an Profeſſor Bothmer hatte ſie in der Taſche. Dr. Weſten läßt fragen, ob es eine Patientin von ihm ſei?“ „Darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben, ich kenne die Patientinnen meines Mannes nicht“, ſagte Frau Bothmer. Die Stimme ſprach weiter.„Unſere Klinik iſt nämlich überfüllt. Es iſt nur noch ein Bett in der erſten Klaſſe frei, aber auch nur bis morgen mittag. Unſer Chef wäre ſehr dankbar, wenn Herr Profeſſor uns vielleicht Beſcheid geben würde, was mit der Dame iſt?“ Merkwürdig, daß ſie meinem Manne damit kommen, dachte Frau Bothmer.„Dieſe Unbekannte wird doch Papiere haben“, meinte ſie.„Jeder Menſch hat Papiere, ſie werden ſich ſchon finden.“ „Die Dame iſt bewußtlos eingeliefert“, ſagte die ferne Stimme. Die Weſtenſche Klinik lag dem Fluß am nächſten. „Ich werde alles meinem Manne mitteilen“, ſagte Frau Bothmer.„Schicken Sie den Brief bitte her und behalten Sie die Dame dort, bis Sie Weiteres hören.“ „Gut, gnädige Frau, bis morgen mittag kann ſie hier⸗ bleiben!“ Frau Bothmer hing an. Es war, als ſei ein Schatten in dieſes helle Zimmer gefallen. In der pſpychiatriſchen Klinik ihres Mannes kamen oft Selbſtmordverſuche vor, meiſt von Frauen. Sie hatte vergeſſen zu fragen, ob es ſich um eine ältere oder jüngere Perſon handelte. Im allgemeinen verſchonte man ſie mit dieſen Dingen. Ihr Mann wollte nicht, daß ſie ſich um Vorgänge in ſeiner Klinik kümmerte, und erſt recht, wenn ſie außerhalb ſeines Gebiets lagen. Herr Doldt war zu diskret, um ſich für zufällig mit⸗ angehörte Telephongeſpräche zu intereſſteren, und fuhr ſchweigend fort, das Haar zu ſtutzen. „Wir machen doch wieder einen hübſchen Pagenkopf, nädige Frau? Er iſt immer jugendlich und paßt zu Ihrer Kopfform.“ Darüber kam die Köchin herein. Sie war in großer Aufregung, weil ſie leine friſchen Champignons bekommen hatte und Steinpilze zum Rehrücken nehmen mußte. Sie fraate, ob ſie nicht lieber doch eine ſchöne kalte Cumber⸗ nitzer ſich ftoch erheblich ins Zeug legten und deſt Kaffipf noch nicht verloren gaben. Waldhofs S onnte ſich Bo rlagen NN 2= ach— FK. Pirmaſens 323. Wie bei allen Spielen der Gauliga Südweſt am Sonn, tag gab es auch bei dieſem ein Anentſchieden; die Kicker Offenbach und der FK. Pirmaſens trennten ſich 8.35 nach dem die Gäſte bei der Pauſe noch mit 2:1 in Führung ge⸗ legen hatten. Pirmaſens zeigte eine Energieleiſtung inſofern als es das Unentſchieden mit 10 Mann erkämpfen mußte da der Halblinke Weinkauf in der zweiten Halbzeit verletz wurde und ausſchied. Den 1:3⸗Rückſtand vermochten die Gäſte aber auch mit 10 Mann noch aufzuholen, ſodaß man ihre kapfere Leiſtung ganz beſonders erwähnen muß Offenbach hatte zunächſt mehr vom Spiel, mußte ſich aber trotzdem in 30. Minute durch den Pirmaſenſer Gro⸗ el gefallen laſſen. Kurz darauf glich 5, und Staab brachte die Offen⸗ bacher bei in Front. In der 70. und 81. Mini 6 8 it gelang es den mit letztem Einſatz k en FK. rmaſens durch Bille und Gro⸗ nauer zwei Tore zu erzielen und den Ausgleich herauszuholen, N Pieroth⸗Frankfurt leitete vor 3000 Zuſchauern gut. Emmerich Karlsruhe— SVg. Sandhofen 411. Im Wildparkſtadion zu Karlsruhe gab es einen hart⸗ näckigen, aber ſehr fairen Punktekampf zwiſchen Phönix Karlsruhe und der SVg. Sandhofen, dem etwa 2500 Zu⸗ ſchauer beiwohnten. Zur Ueberraſchung der„Phönix“ ⸗An⸗ hänger wartete Sandhofen mit einer ausgezeichneten Leiſtung auf Im erſten Teil der zweiten Hälfte hatten es die Gäſte beim Stande von 2:1 in der Hand, ihren erſten Sieg zu erringen. Indeſſen war das Glück diesmal beim Phönix, der in dieſem entſcheidenden Augenblick durch einen plötzlichen Vorſtoß zum dritten Treffer kam.— Die Gäſte hatten ihre beſten Leute im Torhüter Rohrmann, dem in der Abwehr tätigen Mittelläufer Schenkel und in den beiden Verbin⸗ dern Fenzel und Müller. Beim Phönix klappte das Zu⸗ ſammenſpiel nicht immer nach Wunſch. Lorenzer als Mitkel⸗ läufer, Heiſer, Föry und Biehler im Sturm waren die beſten Karlsruher Spieler. Sandhofen ſpielte übrigens ohne Flu⸗ ter und Dörr. Die Tore fielen für Phönix durch Biehler, Graß, Biehler und Föry, während Sandhofens Tor Fenzel ſchoß. Schiedsrichter Lehmann(Offenburg) leitete gut. Union Böck derlage hinnehmen. Vor über 4000 Zuſchauern wickelte ſich ein äußerſt harter Kampf ab, bei dem letzten Endes die Union Sieger blieb. Bei Halbzeit ſtand das Treffen 120, nachdem Schadt in der 33. Minute eine Flanke von Klenk, der von Walter 1 bedient wurde, mit direktem Schuß für Zeiher unhaltbar verwandeln konnte. Nachdem die Bök⸗ kinger den Kampf in der erſten Halbzeit überlegen geführt hatten, wurde das Spiel in der zweiten Hälfte nach Umſtel⸗ lungen in der Sportklub⸗Mannſchaft ausgeglichener und vor allem intereſſanter. In der dritten Minute nach der Pauſe erhöhte Schadt den Vorſprung nach grobem Schnitzer von Janſen auf 2:0. Das dritte Tor erzielte ebenfalls Schadt auf dinen Strafſtoß von Walter 1. Mit dieſem Treffer ſtand der Sieg der Anion ſeſt, und alle noch ſo ſtürmiſchen Gegenangriffe der Stuttgarter ſcheiterten an der aufmerk⸗ ſamen Abwehr der Böckinger. Handball Im Handball ſtellten ſich die Mannſchaften in den Dienſt des Winterhilfswerkes, ſo gab es faſt überall Auswahl⸗ ſpiele. So erwähnen wir nur den Gaukampf Nordmark— Sachſen, der von Nordmark überraſchend ſicher mit 7:3 ge⸗ wonnen wurde. Das Münchner Hallenturnier ſah den Poſt⸗ SV. München im Endſpiel mit 4:1 über Württembergs Mei⸗ ſter TV. Altenſtadt erfolgreich. landſoße dazu machen ſollte, und wegen der Wärme ſtatt der Krebsſuppe kalte Fleiſchbrühe in Taſſen? Frau Nelly war mit ihren Vorſchlägen einverſtanden, „Nur den Salat möchte ich nicht wieder mit Zucker an⸗ gemacht haben, das ißt hier kein Menſch.“ Herr Doldt war fertig. Er ſchüttelte den weißen Puder⸗ mantel ab und reichte ihr den Handſpiegel. Er legte Wert darauf, gelobt zu werden. Aber ſchon wieder klingelte dieſes entſetzliche Ding, das Telephon. Diesmal war es Weſten ſelbſt.„Entſchuldigen Sie, liebe Frau Bothmer! Aber kann ich nicht Ihren Mann ſprechen? Der Vortrag iſt doch um ſieben zu Ende. Wäre es vielleicht möglich, ihn irgendwo zu erreichen?“ „Um was handelt es ſich denn?“ fragte ſie. „Um eine neu aufgenommene Patientin. Sie iſt näm⸗ lich eben erwacht und phantaſiert und nennt immer den Namen Ihres Mannes. Ich muß doch annehmen, daß da eine Beziehung— ich meine, daß er ſie wenigſtens kennt. Wir könnten ſicher von ihm erfahren, wer die Dame iſt. Sie hat keine Papiere. Die Polizei...“ „Das hat mir bereits die Schweſter alles geſagt“, unter- brach ihn Frau Bothmer.„Ich will es meinem Manne ſagen, wenn er heimkommt. Er ſoll Sie dann gleich au⸗ rufen.“ „Beſten Dank! Und wann kommt er heim?“ „Gegen acht. Wir haben heut' abend Gäſte.“ „Na, gut! Verzeihen Sie die Störung.“ Und die Stimme war fort. 85 „Es iſt ſehr ſchön, wie immer, Herr Doldt!“ ſagte ſie zu dem Friſeur, der ihr den Spiegel hinhielt.„Nur mit der neuen Farbe, das muß ich mir noch überlegen—! weiß auch nicht, wie mein Mann darüber denkt.“: „Ach, die Männer“, ſagte Herr Doldt.„Die ſehen ihre Frauen doch immer gern jung und hübſch.“ Er packte ſeine Haarproben wieder ein und verabſchiedete ſich. 5 Sie blieb einige Minuten vor dem großen Spiegel ſitzen und ſuchte das graue Haar, das ſich in ihre ſchönen, dunklen Haare eingeſchlichen hatte. Dann nahm ſie eine Pinzette und riß es aus. Es tat weh— wie ein Stich. Das erſte ift nun da, dachte ſie. Es ſchlug acht, als Bothmer aus dem Auto ſtieg. Er war noch in der Klinik aufgehalten worden. Vor ihm gingen ſchon zwei Herren ins Haus. In der Diele standen einige kleine, ſchwarze, wie gewichſt friſierte Japaner, die ich vor dem Spiegel die Handſchuhe anzogen. 5 5 nn 2