Nr. 267 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 15. November 1937 . Was iſt Lebenskraft? Drei neue Forſchungsinſtitute der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſell⸗ ſchaft entſtehen.— Zellen ohne Elektrizität ſind tot.— Schitzen ſchafft Verdunſtungskülte.— Garn und Oel aus einer Pflanze. Der Senat der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förde⸗ rung der Wiſſenſchaften hat vor einigen Tagen die Er⸗ richtung von neuen Inſtituten beſchloſſen, die eine wich⸗ tige Erweiterung des Forſchungsprogramms der Geſell⸗ ſchaft bedeuten. In Frankfurt a. M. wird unter der Lei⸗ lung von Prof. Rajewſki ein Inſtitut für Biophyſik ge⸗ gründet; das in Sorau ſchon beſtehende Inſtitut für Baſt⸗ ſaſerforſchung wird unter ſeinem bisherigen Leiter, Prof. Schilling, von der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft übernom⸗ men, und die Errichtung eines Tierzuchtinſtituts iſt in Ausſicht genommen. Wenn wir vom Leben und Lebendigen von Nerven, Blut und Zellen ſprechen, vergeſſen wir meiſt, daß auch die körperlichen Beſtandteile des Lebens ebenſo aus Ato⸗ men, Protonen und Elektronen beſtehen wie die Metalle, der Sauerſtoff der Luft oder das Radium. Lange Zei hindurch hat die Biologie ſich auf das Beſchreiben von Formen und die Erforſchung von Veränderungen in den Lebeweſen beſchränkt. Es iſt erſt wenige Jahre her, ſeit man ſyſtematiſch mit den Methoden der exakten Natur⸗ wiſſenſchaft, mit phyſikaliſchen und chemiſchen Mitteln auch die Lebensvorgänge unterſucht. Inzwiſchen iſt ſchon eine pielſeitige neue Diſziplin entſtanden, die ſich„Phyſik des Lebens“, Biophyſik, nennt. Mit den Vorgängen in der Zelle beginnt ihre Arbeit. Es handelt ſich da vor allem um die Feſtſtellung der elek⸗ triſchen Struktur der Zelle. Im Organismus ſpielen elektromagnetiſche Kräfte wahrſcheinlich eine ebenſo große Rolle wie beim Zerfall des Radiums oder beim Aufleuch⸗ ten des Nordlichts.— Um die elektrikche Natur gewiſſer Lebensäußerungen des Organismus feſtzuſtellen, hat man elektriſch geladene Teilchen in den Säftekreislauf gebracht und dann beobachtet, wohin ſie ſich bewegen. Wenn dieſe negativ elektriſch geladen ſind, ſo werden ſie ſich nach dem Geſetz der Anziehung ungleichartiger Elektrizität in Rich⸗ tung poſitiv geladener Stellen im Organismus bewegen. — Man hat als Probekörper Farbſtoffteilchen verwendet und nachweiſen können, daß das Leben der Zelle gerade⸗ zu mit dem Fließen des elektriſchen Stromes in ihr zuſam⸗ menhängt und daß Zellen, die keine Ladung mehr haben, tot ſind. Neben dieſen ſozuſagen elementaren Aufgaben einer Biophyſik ſollen die Wirkungen gewiſſer Heilmethoden er⸗ forſcht und verbeſſert werden. Gerade hier hat der Direk⸗ tor des zukünftigen Forſchungsinſtituts mit ſeinen Mit⸗ arbeitern wichtige Arbeiten durchgeführt, beſonders über die phyſikaliſche Wirkung heißer Packungen und Bäder Es ſtellte ſich dabei heraus, daß ein Umſchlag von 60 Grad Wärme einen Zentimeter unter der Haut die Temperatur nur um 1 bis 2 Grad erhöht. Auch die ſeltſame Erſchei⸗ nung, daß der Menſch, dem ſchon Waſſer von 50 Grad „heiß“ vorkommt, ein Paraffinbad von 80 Grad Wärme erträgt, konnte auf einfache Weiſe erklärt werden: der Körper kühlt nämlich unmittelbar an der Haut das Pa⸗ raffin ſofort auf eine erträgliche Temperatur ab und dieſe„Schutzſchicht“ iſoliert den Körper gegen die ſonſt unerträgliche Hitze von 80 Grad des übrigen Paraffins.— Oft hat der Arzt den Wunſch, durch ein wirkliches Fieber dem Kranken zu helfen, um den Stoffwechſel anzuregen oder durch ſtarke Erhitzung des Blutes gewiſſe Bakterien abzutöten. Hindert man nun den erhitzten Körper, ſich durch Schwitzen, alſo durch Verdunſtungskälte Abkühlung zu verſchaffen, ſo ſteigt die Körperwärme. Der Biophy⸗ ſiker hat beſtimmte Bademethoden gefunden, die tatſächlich ein ſolches„Heilfieber“ erzeugen, das ſchon nach Stun⸗ den wieder verſchwindet. Kurzwellen, Bäder, Zellvor⸗ gänge, Strahlungstechnik, alles das gehört zu dem wei⸗ ten Gebiet des neuen Forſchungsinſtituts. 275 „Deutſches Inſtitut für Baſtfaſerforſchung“ hieß bisher die in Sorau gelegene Forſchunasanſtalt. —————————— „„. der Tonkunſt großer M ſſter⸗ Vor 150 Jahren, am 15. November 1787, ſtarb Gluck. „Hier ruht ein rechtſchaffener deutſcher Mann. Ein eifriger Chriſt. Ein treuer Gatte. Chriſtoph Ritter Gluck, der erhabenen Tonkunſt großer Meiſter. Er ſtarb am 15 Novomhor 1787.“. So lautet die Inſchrift, die ſeine Freunde dem auf dem Matzleinsdorfer Friedhof bei Wien zur letzten Ruhe geleiteten Chriſtoph Willibald Gluck auf das Grab ſetzten. Damit endete ein Lebensweg, der beſcheiden ſeinen Anfang genommen und ſteil zu ſtolzen Höhen aufwärts geführt hatte, ſo dürfte es ſich lohnen, mit Rückſicht auf die 150. Wiederkehr ſeines Todestages ein wenig dieſes großen Tonſchöpfers zu gedenken. In einem ſchlichten Förſterhauſe in Mittelfranken, in der Ortſchaft Weidenwang, war Chriſtoph Willibald Gluck am 2. Juli 1714 zur Welt gekommen, in unmittel⸗ barer Nähe reinſter Natur, die ihn zeitlebens beeinflußte in ſeinem Kampf gegen Unnatur und Künſtelei. Schwer hatte es der Vater, um ſeine achtköpfige Kinderſchar durch⸗ zubringen, ſchwer hatte es dieſer Sohn, um ſich in Prag, wohin er ſich nach Beendigung ſeiner Schulzeit gewandt hatte, als Muſiler ſeinen Lebensunterhalt zu verdienen. Als Sänger und Geigenſpieler wirkte er in den Kirchen der Stadt mit, zog oft genug auch hinaus aufs Land, um bei Kirchweihen zum Tanz aufzuſpielen. Daß ſchon damals ſein Können überdurchſchnittlich war, ſprach ſich bald herum, Fürſt Lobkowitz nahm ſich ſeiner an und ſchickte ihn nach Wien zur weiteren Ausbildung. Eifrig hat Gluck hier gearbeitet, bald fand er das Intereſſe eines neuen Gönners, der ihn nach Mailand mitnahm, galt doch damals Italien als die wahre Hoch⸗ ſchule der Muſik. In dieſen Jahren lernte Gluck genau die italieniſche Oper kennen, die damals den größten Teil Europas beherrſchte. Verſtändlich, daß Glucks erſte Oper, die in dieſer Mailänder Zeit, im Jahre 174ʃ, entſtand, Artaſerſe“, völlig im herkömmlichen und zeitgemäßen Stil gehalten war. Bereits 1745 erhielt der junge Kom⸗ poniſt einen ehrenvollen Ruf nach London, hier brachte er eine neue Oper heraus, fand aber nur geringen Anklang, zu ſehr war das engliſche Publikum an den reichen und kraftvoll gehaltenen Satz Händels gewöhnt. Weitere Stationen auf Glucks Lebensweg, der nach dem Londoner Mißerfolg England wieder verließ, waren Hamburg, Dresden, Kopenhagen, Rom und Wien, über⸗ all war er unermüdlich tätig, ohne jedoch mit ſeinen Werken einen durchſchlagenden Erfolg erzielen zu können, — Baſtfaſern ſind Pflanzenfaſern, wie ſie in Deutſchland vom Hanf und vom Flachs geliefert werden. Einſt mit die wichtigſter Rohſtoffe für Wäſche und Kleider— am Flachshandel ſind die berühmten Augsburger Fugger, die größten Kauf leute des Mittelalters, reich geworden—, ſpielten ſie in den Jahren nach dem Kriege kaum noch eine Rolle, ſe ſehr war der Ernteertrag zurückgegangen. Intenſive Pro⸗ paganda und vor allem wiſſenſchaftlich begründete Ver⸗ beſſerung des Ertrages und der Bearbeitung haben in zwiſchen eine erhebliche Steigerung des Anbaues von Flachs und Hanf in Deutſchland herbeigeführt— Hanf und Flachs ſind nicht nur Faſerlieferanten, ſondern auch Oel⸗ pflanzen. Die Stengel liefern die Faſern, und die Früchte das Oel. Mit großem Erfolg hat ſich Prof. Schilling mit ſeinen Mitarbeitern darum bemüht, einen Flachs zu züchten, der nicht nur möglichſt reichen Früchteſegen mi großem Faſerertrag verbindet, ſondern bei dem auch di— Früchte gerade dann reif ſind, wenn die Faſern ihre beſte Erntezeit erreicht haben. Eine andere Aufgabe des Inſtituts iſt die Bearbeitung der Faſern und ihre möglichß vollſtändige Verwertung. Es ſind in Sorau alſo nicht nus züchteriſche Aufgaben zu löſen, ſondern auch chemiſche und techniſche. 1 Eine wiſſenſchaftliche Forſchungsanſtalt für Pflanzen gibt es ſeit Jahren in dem weltbekannten Müncheberger Züchtungsinſtitut. Ein entſprechendes Inſtitut als wiſ⸗ ſenſchaftliche Zentrale der hochentwickelten deutſchen Tier⸗ zucht fehlt bisher. Es geht den Tieren wie den Menſchen: ie müſſen in dem Klima und bei dem Futter der ver— ſchiedenen deutſchen Gaue gedeihen. Dabei verlangt eine kationelle Landwirtſchaft ein Höchſtmaß an Milch, Fleiſch, Leder und Zugleiſtung. Jede deutſche Landſchaft erfor⸗ dert ſo ihre eigene Rinderraſſe, Schafart und Pferdeſorte, mit Klimafeſtigkeit, Anſpruchsloſigkeit, Zähigkeit, möglichſt großer Unempfindlichkeit gegen Krankheiten, Erbfragen, Futterprobleme und andere Fragen, die zwiſchen den Fachgebieten liegen, kommen hinzu.— Ein großes Ar⸗ beitsgebiet wartet hier ſeit langem auf die Pflegeſtätte, die ihm nun eingerichtet werden ſoll. Dr. L. Kühle. Eine Mitteilung der SA⸗Gruppe Südweſt Die SA⸗Gruppe Südweſt teilt mit:„Am Mittwoch, den 17. November, abends, beginnt die Durchführung des neuen Winterausbildungsplanes, der im ganyen Bereich der SA⸗Gruppe Südweſt, alſo in Württemberg und im Göde Teil von Baden einheitlich durch die SA-Gruppe südweſt in Stuttgart geleitet wird. Abgeſehen von einigen bereits feſtgelegten Sonntagsdienſten findet die Ausbildung ebenſo wie in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig und einheitlich an jedem Mittwochabend ſtatt. Alle Behör⸗ den und Dienſtſtellen der Partei und des Staates, die Un⸗ ternehmer und die Oeffentlichkeit werden gebeten, hiervon Kenntnis zu nehmen und bei Planung von irgendwelchen dienſtlichen oder außerdienſtlichen Veranſtaltungen darauf Bedacht 72 haben, daß N 8 an Mittwochabenden jeder SA⸗Mann der SA⸗Gruppe Südweſt im SA⸗Dienſt ſteht und alſo für irgendwelche anderen Zwecke nicht ver⸗ fügbar iſt.“ * Wechſel in der Führung der Saniktätsabteilung Mit Wirkung vom 1. November hat Sanitäts⸗Gruppen⸗ führer Dr. Daiber das Amt des Gruppenarztes der SA⸗ Gruppe Südweſt aus geſundheitlichen Gründen abgegeben. Dr. Daiber wurde z. V. der Gruppe Südweſt geſtellt. Als ſein Nachfolger wurde Sanitäts⸗Oberführer Dr. Jahr be⸗ ſtimmt, der ſeit nunmehr fünf Jahren die ärztliche Vetreu⸗ ung der Standarte 119 und zuletzt der Brigade 55 in vor⸗ bildlicher Weiſe innehatte. Obergruppenführer Ludin ſprach anläßlich eines Appells der Brigade und Standartenfüh⸗ rer der SA⸗Gruppe Südweſt dem ſcheidenden Sanitäts⸗ Gruppenführer den Dank für ſeine Tätigkeit aus. Die An⸗ erkennung und den Dank des Obergruppenführers hatte bei gleicher e der zweite Arzt der Gruppe, Sani⸗ täts⸗Oberſturmführer Dr. Port, entgegenzunehmen, der während der letzten Monate mit der Führung der Ge⸗ ſchäfte des Gruppenarztes beauftragt war. obgleich er bereits damals mit ſeinen über 20 bisher er⸗ ſchienenen Opern einer der bekannteſten Muſikſchöpfer ſeiner Zeit war. Erſt in den ſechziger Jahren, als er als Hofkapellmeiſter in Wien feſten Fuß gefaßt hatte, gelang ihm mit der Oper„Orpheus“ der große Wurf, am 5. Ok⸗ tober 1762 wurde ſie im Hofburgtheater aufgeführt. Durch Einfachheit der Handlung, durch die Unmittelbarkeit des Ausdrucks kam Gluck zum Erfolg. Wenige Jahre ſpäter wurde die Oper„Alceſte“ aufgeführt, ſie war ſo recht eigentlich das Werk, das mit dem Hergebrachten brach und der Opernmuſik neue Wege wies. Gluck ſagte damals ſelbſt:„Ich war bedacht, die Muſik auf ihre Aufgabe zu beſchränken, das iſt: der Dichtung zu dienen, indem ſie den Ausdruck der Empfindungen und den Reiz der Situationen verſtärle, ohne die Handlung zu unterbrechen oder durch unnütze und überflüſſige Zieraten abzu⸗ ſchwächen.“ —-nʒt 2—”ſn 222600 5„„„ %% Y οο⁹e Weltbild(M). Gerhart Hauptmann 75 Jahre. er Dichter Gerhart Hauptmann vollendet 5 8 15 November ſein 75. Lebensjahr. Rhein⸗mainiſches Kulturleben Eröffnung der Gaukulkurwoche im Gau Heſſen⸗Naſſau.— Stiftung eines Gaukulturpreiſes.— Der Maler Georg Poppe erſter Preisträger. Frankfurt a. M., 14. November. In einem Feſtakt im Frankfurter Opernhaus eröffnete Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger die erſte Gau⸗ kulturwoche des Gaues Heſſen-Naſſau, die vom 13. bis 21. November dauert. Die Feier, an der die Vertreter der Partei und ihren Gliederungen, der Wehrmacht, der Be⸗ hörden ſowie zahlreicher Männer aus der Wirtſchaft, der Kunſt, der Wiſſenſchaft ſowie viele Volksgenoſſen aus Stadt und Land teilnahmen, wurde von dem Landeskul⸗ turwalter und Gaupropagandaleiter Stoehr eröffnet, der eingehend Sinn und Zweck der Gaukulturwoche behan⸗ delte. Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger teilte in ſeiner Rede mit, daß er ſich, um dem hervorragenden Wol⸗ len der Künſtler des Gaues einen weiteren Anſporn zu ge⸗ ben, entſchloſſen habe, einen Gaukulturpreis zu ſtiften, der alljährlich verliehen werden ſoll. Er betrage 5000 Mark und ſolle die ſchöpferiſche Tätigkeit auf allen Gebieten ſtei⸗ gern und anregen. Als Preisträger würden ſtets ſolche Künſtler ausgewählt, die eine beſondere Leiſtung mit hoch⸗ ſtehendem Geſamtſchaffen verbänden. Es verſtehe ſich, daß dabei ſolche Leiſtungen bevorzugt würden, die offenkundig aus Volkstum und Landſchaft herauswachſen. Der diesjäh⸗ rige Preisträger, der Maler Georg Poppe, beſitze ge⸗ rade dieſe Eigenſchaft, zumal in ſeinen Landſchaften; auch in ſeinen figürlichen Motiven würden die ortsgebundenen Merkmale dem Betrachter nicht entgehen. Im Anſchluß daran verkündete der Gauleiter, daß zu dem Preis noch weitere Stiftungen treten würden. Er er⸗ wähnte zwei Wettbewerbe der Städte Frankfurt und Darm⸗ ſtadt: der erſte erſtrͤbe einen bildhaueriſchen Denkmalent⸗ wurf über das Thema„Mutter und Kind“, der andere einen Bauentwurf für ein Schwimmerheim. Gauleiter Sprenger gab in ſeiner Rede bekannt, daß er folgende Mitglieder in den Gaukulturrat berufen habe: Profeſſor Dr. Lieſen(Darmſtadt), Fichtmüller (Darmſtadt), Wartenberg(Frankfurt), Lehr(Frankfurt), Goebbels(Frankfurt), Dr. Meridies(Frankfurt), Schmitt⸗ Hallin(Frankfurt). Aus der Reichsrundfunkkammer: In⸗ tendant Fricke(Frankfurt); aus der Reichstheaterkammer: Generalintendant Meißner(Frankfurt), Generalintendant Everth(Darmſtadt), Henny Trundt(Frankfurt); aus der Reichsfilmkammer: Direktor Lux; aus der Reichspreſſe⸗ kammer: Hauptſchriftleiter Staebe; aus der Reichsſchrift⸗ tumskammer: Reichskulturſenator ſtellv. Generalintendant Bethge; aus der Reichskammer der bildenden Künſte: Kunſtmaler Poppe, Kunſthändler Schumann und Graphi⸗ ker Sperzel. Im Anſchluß hieran eröffnete Gauleiter Sprenger die Gaukulturausſtellung in der Frankfurt⸗Feſthalle, die einen Querſchnitt durch das künſtleriſche Schaffen des Rhein⸗ Main⸗Gebietes gibt. Nach der Eröffnung der Gauleiter folgendes Telegramm an Keichsminiſter Dr. Goebbels: „Die erſte Gaukulturwoche Heſſen⸗Naſſau iſt eröffnet und im Anſchluß daran die mit der Gaukulturwoche verbun⸗ dene Ausſtellung— Die Leiſtungsſchau des rhein⸗maini⸗ chen Kulturlebens— der Oeffentlichkeit übergeben. Erblik⸗ zen Sie, Herr Reichsminiſter, in den Veranſtaltungen der Haukulturwoche den Willen Heſſen⸗Naſſaus, das reiche bo⸗ denſtändige Erbe der rhein-mainiſchen Kulturlandſchaft nach den Forderungen des Führers und ſeiner Bewegung weiterzuentwickeln und dieſen Gau teilhaben zu laſſen an dem Geſamtkulturſchaffen des Dritten Reiches“ Nur eine geſunde Jugend ſichert eine glückliche Zukunft! Gaukulturwoche ſandte der Es war aber nun keineswegs ſo, daß Gluck von allen Seiten anerkannt wurde, nein, Widerſtände hatte er immer wieder zu bekämpfen, ſo daß er ſich entſchloß, nach Paris zu gehen, war doch Frankreich das einzige Land, das ſich von der italieniſchen Oper frei gemacht hatte. Hier ent⸗ ſtand nach Racines gleichnamigem Trauerſpiel„Iphigenie in Aulis“, weiter die umgeſtaltete Oper„Orpheus“, die unter dem Namen„Orpheus und Eurydice“ herauskam, dann„Armida“ und ſchließlich im Jahre 1779 ſein letztes Meiſterwerk„Iphigenie in Tauris“, Nach ſeiner Heimkehr nach Wien dürfte-Gluck in dieſer von ihm ſo geliebten Stadt einen friedlichen Lebensabend verbringen, hoch angeſehen und verehrt von allen Kreiſen. Und hier ſetzte am 15. November 1787 ein Schlaganfall ſeinem Leben ein Ende, das ſo ganz dem Dienſt der hohen Kunſt gewidmet war. Er war ein Förderer und Pfad⸗ weiſer geweſen, deſſen Lebensarbeit ein Wendepunkt in der Geſchichte der Muſik bedeutete. Adolf Bartels 25 Jahre alt Der mutige Vorkämpfer einer völkiſchen Literatur. Am 15. November wird Adolf Bartels 75 Jahre alt. Man braucht heute nicht mehr zu ſagen, wer Adolf Bartels iſt; auch die, die mit Literaturgeſchichte und Dichtung nicht gerade allzu enge Beziehungen haben, wiſſen heute, daß er es war, der in ſeinem dreibändigen Werk„Die Deutſche Dichtung von Hebbel bis zur Gegenwart— die Alten, die Jüngeren, die Jüngſten“, zum erſtenmal daran gegangen iſt, die deutſche Literatur auch nach raſſiſchen Geſichtspunkten zu Werten aufzuzeigen, wie Verfall durch den zerſetzenden Einfluß des Judentums kom⸗ men konnte. Ueber das ſchon genannte Werk hinaus hat Bartels dann noch zahlreiche Schriften zur deutſchen Literatur erſchei⸗ nen laſſen, die alle ſeinen ſcharf und unbeſtechlich wertenden Geiſt erkennen laſſen. Adolf Bartels iſt nicht nur Literar⸗ Hiſtoriker, er iſt ſelbſt auch Dichter. Den Geburtsort Weſſel⸗ buren teilt er mit ſeinem geliebten Hebbel. Er war u. a. Schriftleiter in Frankfurt und lebt ſeit 1935 als freier Schrift⸗ 17 in Weimar. Wie er als Literar⸗Hiſtoriker das Heil er deutſchen Dichtung in der Weiterführung der großen böl⸗ liſch⸗betonten Heimatkunſt erblickt, die ſich von fremdſtämmiger Beeinfluſſung ferngehalten hat und Vorkämpfer einer völkiſchen Haltung geweſen war, ſo dient Adolf Bartels als Dichter auch dieſen Idealen. Seit 1930 iſt Adolf Bartels, von dem da⸗ maligen thüringiſchen Voltsbildungsminiſter Dr. Frick berufen, Lehrer für deutſche Literatur und Geiſteswiſſenſchaft an der Univerſität Jena. Am 1. Mai d. J. ehrte der Führer den 1 Vorkämpfer einer völkiſchen Literatur durch Verleihung es Adlerſchildes.. f f 5 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe. 98 Seckenheim 1— Sp. C. Käfertal 1 3:3 Glück im Anglück— ſo durfte man wohl am Ende der Partie im Seckenheimer Lager ſagen. Mit 4 neuen Leuten mußte man in dieſes ſchwere Spiel gehen. Wenn auch die Hauptpoſten von alten„Kämpen“ ausgefüllt waren— die Mannſchaftseinheit war doch geſchwächt. Die Grundregel der Partie ergab jedoch, daß jeder Poſten nach vorhandenem Malerial gut beſetzt war. Kampf bis zur letzten Minute und ſpielen, was jeder Spieler kann, das war Grundſatz, der auch voll beherzigt und ausgeführt wurde. Seckenheim mußte Fuchs, Seitz und Exel erſetzten; dazu hatte man noch Bauder II ausgewechſelt. Die Geſamtleiſtung war gut. Wohlfahrt führte ſich gut ein. Die Tore uſaren für ihn unhaltbar, wenn auch bei 2 Treffern eigene Mit⸗ glieder durch unglückliche Umſtände mitgeholfen haben. Bauder 1 wie immer emſig, eifrig und pflichtbewußt. Pflie⸗ gensdörfer war noch nicht über das ganze Spielgeſchehen im Bilde— ſicher kommt es loch. Würthwein II, Feuerſtein und Würthwein 1 hatten alle Hände voll zu kun. Die Käfer⸗ kaler Stürmerreihe wird ein Lied davon zu ſingen wiſſen, was gearbeitet wurde. Obwohl jeder der drei gut war, muß Würthwein 1 das Prädikat„ſehr gut“ bekommen. er Stürm hatte in Gropp— Kaſt einen vorzüglichen Flügel; die beiden Spieler heizten denn ganz gehörig ein. Gruber und Schade folgen mit wenig Abſtand. Mack hatte die undankbare Arbeit des„Ballbringens“. Wenn nicht alles ſo ging, wie man das wollte, ſo lag das nicht am guten Willen des Spielers— Fußballpech. Käfertal hatte einen ſchwachen Torhüter um ſo beſſer waren Rutz und Rihm in der Verteidigung. Kilian in der Mitte der Läuſerreihe war der Angelpunkt des Spiel⸗ geſchehens— aber für alles reicht die Luft nicht mehr. Er muß, wie jeder Spieler, dem Alter ſeinen Tribut zollen. Der Sturm war wie immer das Prunkſtück von Käfertal. Hering und Pauels ragen immer noch als Klaſſeſpieler über das normale Können heraus. Beide Spieler ſind vor⸗ zügliche Außenſpieler. Im Innenſturm iſt Meier der„Kerl“, der alles macht. b Zum Spiel ſelbſt muß geſagt werden, daß die Ge⸗ ſamtleiſtung beider Mannſchaften vorzüglich war. Selten be⸗ kommt man einen ſolch ſchönen Fußball zu ſehen. Reſtlos wußte das ganze Geſchehen zu begeiſtern, wenn auch die eine oder andere Sache mißglückte. Schiedsrichter Wacler⸗ Niefern leitete großzügig, ohne das Spiel aus der Hand zu geben. Sein Können befriedigte. ch Die anderen Mannſchaften ſpielten: 2. Mannſchaft— Käfertal 1:1 3. Mannſchaft— Edingen 2:1 Jungliga— Neckarau 1:3 1. Jugend— Käfertal ausgefallen 2. Jugend— Neckarau 1:0 N 5 Alemlunnig Ilvesheim— 083 Mannheim 2:0(1:0) Auf dem Ilvesheimer Sportplatz trafen ſich am Sonn⸗ tag die Alemannen mit 08 Mannheim zum fälligen Bezirks⸗ ligaſpiel, das Schiedsrichter Schmitt⸗Heidelberg ſicher leitete. Beide Mannſchaften ließen aber ein gutes Zuſammenſpiel vermiſſen, vor allem fehlte es auf beiden Seiten beim Sturm, der nicht in Fahrt kam. Bei Ilvesheim macht ſich das Fehlen des Spielers Hartmann bemerkbar, der ſe ine Militärdienſtzeit ableiſtet. Trotz allem müßte der Sturm des vorjährigen Meiſters mehr erreichen. Die Verleidigung ſpielte im Gegenſatz zum Sturm außerordentlich gut. In der erſten Spielhälfte war Ilvesheim überlegen und konnte in der erſten Viertelſtunde durch A. Weber, der prächtig ſpielte und einen Strafſtoß einlenken konnte, in Führung gehen. Der Ausgleich lag mehrmals in der Luft, aber die Ilvesheimer Verteidiger waren auf dem Poſten. Die zweite Spielhälfte ſah die Mannheimer im Vorteil, es war dieſer Ef aber nicht möglich, den Ausgleich zu erzielen. In der letzten Spielphaſe kamen dann die Platz⸗ herren wieder auf und griffen energiſch an, um das Tor⸗ verhältnis zu verbeſſern. Bei einem Vorſtoß gelang es auch den Alemannen, durch Grimm einen zweiten Trefſer zu erzielen und dadurch das Endreſultat herzuſtellen. Handball der Kreisklaſſe. Tbd.„Jahn“ 1— Luftwaffe Mannheim 1 4:7(1:3) Tbd.„Jahn“ Igd.— Tſchft. Käſertal Igd. 13 7 Einen harten Kampf lieferten ſich geſtern obige J. Mannſchaften, wobei die Mannſchaft der Luftwaffe dank beſſerer Beweglichkeit und ſoldatiſchen Einſatzes den Sieg davontrug. Den Einheimiſchen fiel es ſchwer, ſich mit der Spielweiſe der Soldaten abzufinden, die ſich durch ihre Schnelligkeit und Gewandtheit immer wieder der Deckung zu entziehen wußten. 3 Tore hatten die Gäſte ſchon vorgelegt, ehe die Jahnleute zu einem Gegentreffer kamen. Trotzdem der Einheimiſche Torwark ſein beſtes gab, konnten die Gäſte in der 2. Hälfte ſogar auf 5:1 erhöhen. S. kam nun mächtig in Schwung und holte ein Tor fach dem andern auf und bald ſtand die Partie 5:4. Aber nun im entſcheidenden Moment verſagen die Kräfte. Der Ausgleich lag in der Luft, doch wurde vor dem Tor freiſtehend verſchoſſen. Die Gäſte ſind zufolge mancher Mängel in der Abwehr glüglicher und können dieſe noch 2 mal ſchlagen. Damit war das Spiel entſchieden. Von der Luftwaffe mußte gegen Schluß ein Mann wegen Anſportlichkeit den Platz verlaſſen.— Die Leiſtung des Schiedsrichters war nicht überzeugend. 8 Die Jugendmannſchaft des Tbd.„Jahn“ landete einen hohen Sieg gegen Käfertal. l Mannſchaftskämpfe im Geräteturnen im Kreis Mannheim. Bei den weiteren Kämpfen der Mittelſtufe in Edingen am Samstag abend konnte ſich die Mannſchaft des Tod. „Jahn“ nichk durchſetzen, denn um gegen Mannſchaften von To. 1846 Mannheim, Tv. 1862 Weinheim uſw erfolgreich zu ſein, bedarf es noch größerer Schulung. Aber auf alle Fälle bringen ſolche Kämpfe immer eine groß Erfahrung, die dann weiterhin verwertet werden kann. Die Anterſtufe kurnte am Sonntag früh in Käfertal, wobei die junge Mann⸗ ſchaft vom Tbd.„Jahn“ bei 14 Mannſchaften an 7. Stelle kam. Sicher werden die Kämpfe Anſporn zur lüchtigen Weilerarbeit ſein und damit haben ſie ja ihren Zweck auch voll und ganz erfüllt. ö Auswärtiger Sport Fußball Länderſpiel. Budapeſt: Ungarn— Schweiz 20 4. Schlußrunde um den Tſchammer⸗Pokal. SV Waldhof— Boruſſia Dortmund 4:3 Dresdner SC— Pf Stuttgart 3:1 FC Schalke 04— Berliner SV 92 31 Fortung Düſſeldorf— BC Hartha 4:1 Gau Baden: 1. FC Pforzheim— VfR Mannheim 2·3 Freiburger FC— Phönix Karlsruhe 0.0 VfL Neckarau— FV Kehl 30 VI Mühlburg— Germania Brötzingen 41 Meiſterſchaflsſpiele. Gau Mittelrhein: Kölner BC— Köln⸗Sülz 07 271 SV Beuel— Alemannia Aachen 10 Mülheimer SV— Tura Bonn 10 Bonner FV— Rhenania Würſelen 3·0 Gau Hellen: Sport Kaſſel— Fc 93 Hanau 4.1 SC 03 Kaſſel— Germania Fulda 6˙1 Kewa Wachenbuchen— Pf Friedberg 270 Heſſen Bad Hersfeld— Boruſſia Fulda 8 Gau Württemberg: Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter Kickers 0˙5 Sportfreunde Eßlingen— Stuttgarter SC 13 Ulmer FV 94— Union Böckingen 21 Gau Bayern: Jahn Regensburg— Fc 05 Schweinfurt 4.2 Schwaben Augsburg— Sp⸗Vgg Fürth 155 VfB Ingolſtadt— Be Augsburg 0:2 1. FC Nürnberg— Bayern München 1:0 Freundſchaftsſpiele. Reichsb. Aſchaffenburg— SV Wiesbaden 1 Eintracht Braunſchweig— Eintracht Frankfurt 3 * Boruſſia Dortmund nach großem Kampf geſchlagen. „Einen außerordentlich harten und mit großer Ver⸗ biſſenheit durchgeführten Kampf lieferten ſich am Sonntag vor über 10 000 Zuſchauern im Mannheimer Stadion die Mannſchaften von S Waldhof und Boruſſia Dortmund. Die Weſtfalen, die u. a. den Hamburger SV und Werder Bremen aus dem Rennen geworfen hatten, leiſteten dem badiſchen Meiſter bis zur letzten Minute unerhört großen Widerſtand und hätten den Chancen nach genau ſo gut gewinnen können wie die Mannheimer. Schiedsrichter war Happ⸗Hanau. Bereits in der 10. Minute fiel durch Kopf⸗ ball vom Linksaußen Weidinger nach einer Flanke von Herbold das Waldhöfer Führungstor, und ſchon die nächſte Minute ſah die Mannheimer mit 2:0 in Front, Im An⸗ ſchluß an einen Strafſtoß mißlang Schneider ein Torſchuß, der Ball kam zum Rechtsaußen Herbold, der aus kurzer Entfernung ſcharf einſchoß. Dortmund ließ ſich aber nicht entmutigen, Lukaſiewicz lieferte ein planvolles Aufbauſpiel und hatte ſogar ſelbſt in der 19. Minute mit einem aus⸗ gezeichneten Weitſchuß aus 20 Meter Entfernung Erfolg. Zwei Minuten ſpäter ſtellte Waldhof durch einen von Sie ling verwandelten Foul⸗Elfmeter(Heinen an Bielmeier) zum 3:1. Die Gefährlichkeit der Boruſſenſtürmer erkannte man, als Lenz einem Steilpaß nachſetzte und trotz Behin⸗ derung ſcharf in die Ecke placierte. Mit 3:2 für Waldhof und 5:2 Ecken für Dortmund wurden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn mußte ſich Waldhof den Ausgleich ge⸗ fallen laſſen. Die Dortmunder ſtießen auf der linken Seite vor, Janowſki hob den Ball über die Verteidigung nach rechts, wo der heranbrauſende Rechtsaußen Berheide aus vollem Lauf unhaltbar zum 313 einſandte. Dramatiſche Szenen ſpielten ſich nun vor beiden Toren ab. Einmal konnte ſich der Dortmunder Verteidiger Schmidt nicht anders retten, als den allein durchgegangenen Weidinger unfair im Strafraum zu bremſen, Siffling ſchoß aber in der 1 neben das Tor. Bei einem Alleingang wurde Lenz verletzt. In der 26. Minute wartete Waldhof mit einer prächtigen Kombination auf, die Flanke von Herbold kam zum freiſtehenden Siffling, der aus 16 Meter mit einem Bombenſchuß unter die Lakte einkanonierte. Schwaches Spiel.— Bfe Neckarau— J Kehl 30. Die erſte diesjährige Doppelveranſtaltung im Mann⸗ heimer Stadion brachte als Einleitung zum Pokalkampf SV Waldhof— Boruſſia Dortmund das Meiſterſchafts⸗ ſpiel zwiſchen dem VfL Neckarau und dem Gauliganeuling FV Kehl. In einem an guten Leiſtungen recht armen Spiel blieben die Gäſte aus Kehl auch in ihrem ſechſten Punkte⸗ kampf ohne Sieg. Der VfL Neckarau war zumeiſt die ton⸗ guad 95 und. ca 10 I 195 1 0 auch in ſeiner Mannſchaft man wacher Punkt feſtzuſtellen war. Kehl hielt ſich in der erſten Hälfte noch recht anſprechend, kam gelegentlich ſehr gefährlich vor das Neckarauer Tor, aber die überhaſteten Stürmer ver⸗ aben alle erfolgverſprechenden Gelegenheiten. Nach der Pauſe klappte die an ſich ſchwache Abwehr der Gäſte ganz und h zuſammen. Schiedsrichter Hoferer⸗Karlsruhe; bei Spielſchluß war die Zuſchauermenge auf 10—12 000 ange⸗ wachſen. Sſeg mit 10 Leuten,— fz Mühlburg— Germania Brötzingen 411. Zur Ueberraſchung von 2500 Zuſchauern hatte 8 mania Brötzingen in Mühlburg einen guten Shark 11 kam gleich nach dem Anſtoß zu einem Treffer, aber ebenso ſchnell war ihr Pulver verſchoſſen und ſpäter bildete die Elf nur noch eine Enttäuſchung. Kurz vor dem Seitenwech⸗ ſel mußte Oppenhäuſer mit gebrochenem Arm vom Platz jedoch mit zehn Leuten hielt ſich Mühlburg ausgezeichnet, war dauernd überlegen und erzielte einen vielbefubelten 4.1(31)⸗Sieg. Mühlburg hatte keinen ſchwachen Punkt in ſeiner Elf und beherrſchte das Feld wie es wollte. Bei Brötzingen fiel der Sturm aus und auch die Abwehr war ſchwach. Schiedsrichter Delank(Mannheim) benachteiligte oft Brötzingen. f Sportfreunde Stuttgart— Stuktgarter Kickers 025. Leichter als vorauszuſehen war gewann die Stuttgar⸗ ter Kickers den Kampf gegen ihren Nachbarn Sportfreunde Suttgart mit 0:5(0:1). Die Kickers lieferten wieder ein ſehr ſchönes und zweckmäßiges Spiel und waren ihrem Gegner um eine ganze Klaſſe überlegen. Durch ihr über⸗ aus eifriges Spiel konnten die Sportfreunde dann den Kampf bis zur Halbzeit vollkommen offen halten. Aber nach dem Wechſel ließen ſie mehr und mehr nach. Wenige Minuten vor Schluß drohte das Treffen noch auszuarten, aber Schiedsrichter Bruſt(Mannheim) hatte die Zügel feſt in der Hand. 6000 Zuſchauer wohnten dem Treffen bei. Handball Gau Baden: TV Rot— VfR Mannheim aus TV Hockenheim— TS Oftersheim 3:6 abgebr. TV 62 Weinheim— SV Waldhof 34 Tgd Ketſch— TSV Nußloch aus Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Eßlinger TSV 11.4 TSV Süßen— Turnerſchaft Göppingen 6˙4 TV Cannſtatt— TV Urach 7.10 KSW auffenhauſen— TS Schnaitheim 9˙4 TW Altenſtadt— Tgeſ Stuttgart 813 Gau Bayern: Bamberger Reiter— TV Milbertshofen 6˙5 Sp⸗Vgg Fürth— Tged Landshut 7˙5 Poſt 5 München— TW 1860 Fürth 10.5 Polizei Nürnberg— 1. Fc Nürnberg 5˙4 5— —— Zum 16. Deutſchen Turn⸗ und Sporffeſt. In Karlsruhe begann der Werbefeldzug für das 16. Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938 in Breslau im Bereich des Gaues Baden. In einem Film wurden die Schönheiten des ſchleſiſchen Landes und beſonders der Hauptſtadt Bres⸗ lau gezeigt, ſowie die großartigen Sportanlagen vorge⸗ führt. Dazu ſprach der Preſſereferent des Reichsſportfüh⸗ rers, Werner Gärtner. In einer Beſprechung gab der Re⸗ erent vorher noch bekannt, daß dieſes Turn⸗ und Sport⸗ eſt alle vier Jahre zwiſchen den Olympiſchen Spielen ſtatt⸗ finden wird. Eine zweite„Filmwelle“ wird am 23. Februar in Weinheim für den Gau Baden eröffnet und am 23. Februar in Singen beendet. . Ehren⸗Jagoͤpreiſe verteilt Die Ergebniſſe des deutſchen Meiſterſchießens. Im Haus der Flieger fand in Anweſenheit der Vertreter ſämtlicher beteiligten Nationen die Verteilung der Ehrenpreiſe der Internationalen Jagdausſtellung ſtatt. Nach einer An⸗ ſprache des Oberjägermeiſters Scherping erfolgte die Ueber⸗ gabe der Preiſe. a Den Ehrenpreis des Führers für die beſte Gemäldeſamm⸗ lung erhielt Liljefors(Schweden), den Staatspreis des Reichs, lägermeiſters für die beſte Landesausſtellung der polniſche Staat. Im Rahmen der ausgeſtellten Kollektionen gelangten folgende Preiſe zur Verteilung: für die beſte Elch⸗Kolleklion Fürſt Radziwill⸗Polen ſowie Eben⸗Ebenau⸗Kanada, für Rot, wildhege Direktor Vogt(Oeſterreich), für die Wolfs⸗Kollektion Graf Potocki⸗Polen, für die Steinbock⸗Kollektion Italien. Fin die Exoten⸗Kollektion erhielten Fürſt Demidow⸗Jugoflawien, Bengt Berg⸗Schweden und H. Cron⸗Deuſchland die Ehren, preiſe. Als beſte Jägerin erhielten Frau Prevoſt⸗Frankreich ſowie⸗ Frau Cron⸗Deutſchland einen Ehrenpreis. Außerdem wurde eine Reihe von Ehrenhirſchbechern, die der Reichsjägermeiſten geſtiftet hatte, verliehen, unter ihnen einer an den König von Dänemark. Bei der Preisverteilung für das Deutſche Meiſter⸗ ſchaftsſchießen, das von 86 Maunſchaften aus 43 Gauen ausgetragen wurde, erhielt den Preis des Führers die erſte Mannſchaft des Gaues Berlin. Deutſcher Meiſterſchütze und gleichzeitig beſter Büchſenſchütze wurde Förſter Pietzner.. 2 1 Heing(Gladbeck) ſchwamm Europa-⸗Rekord. Am zweiten Tag des internationalen Schwimmfeſtes in Magdeburg ſtellte Heina(Gladbeck) im 200 Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen der Meiſter mit 2:38,9 Minuten einen neuen Europa⸗Rekord auf. Der Gladbecker unterbot damit den ſeit 1935 beſtehenden Europa⸗Rekord des Franzoſen Car⸗ tonnet mit 2:39,6 und kam dem Weltrekord des Amerika⸗ ners Jack Kalſey mit 2:37,2 aus dem Jahre 1936 bedenk⸗ lich nahe. Der deutſche Rekord war bisher im Beſitz von Erwin Sietas(Hamburg) mit 240,1. 611 Stundenkilometer mit einem deutſchen Landflugzeug. ſchmitt Das 1 h mitt⸗Flugzeug wäh⸗ rend ſeines Rekordfluges bei Augsburg. Rechts: 2 1 0 der 1 riſchen Flugzeug 5 Dr.⸗ ing. Wurſter der mit dem Meſſerſchmitt⸗ Flugzeug eine Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 611.004 Stunden: kilometer erzielte. Der bisherige Rekord für Landflugzeuge wurde von Hughes⸗US A. mit 567,114 Stundenkilo⸗ meter gehalten. Weltbild(M).