Bezugspreis: Monatlich Mb. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Tages. und Anzeig für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlia für die Schriftleiiung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl cher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439.. 5 5 3 5 Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 10. 37: 1150 Feinſprecher ee. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 37. Jahrgang Donnerstag, den 18. November 1987 Nr. 269 Die Sonthofener Tagung. „Je ſchwerer der Kampf, deſto ſchöner das Leben!“ Sonthofen, 17. November. Mit einer großen weltanſchaulichen Rede hat Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley die von ihm einberufene erſte gemeinſame Tagung aller Kreis⸗ und Gauamtsleiter der Partei auf der Ordensburg Sonthofen eingeleitet, In früher Vormittagsſtunde war Dr. Ley mit Hauptamtsleiter Selzner aus Berlin eingetroffen. Die Teilnehmer der Tagung waren zu ſeiner Begrüßung in Hundertſchaften auf dem weiträu⸗ migen Innenhof der Burg angetreten. Auch das Offiziers⸗ korps der in Sonthofen liegenden Wehrmachtsteile war er⸗ ſcienen. Vom hohen Pallas der Burg ertönte erſtmalig das Glockenſpiel mit den Klängen des Liedes„Volk ans Gewehr“. Der Burg⸗ Kommandant drückte bei der Begrü⸗ ßung der Teilnehmer aus, was jeder empfand: daß dieſe nationalſozialiſtiſche Burg, obwohl ſie noch nicht vollendet iſt, leute ſchon ihre Schönheit und Eigenart als Rahmen tiefen Erlebens erkennen läßt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley trat dann vor die Männer, um bekanntzugeben, daß, um die politiſchen Kämp⸗ fer aus dem Alltag ihrer Pflicht zu heben, die Partei in Kraft und Größe ihrer Zukunftsaufgabe vor ihnen erſtehen zu laſſen, dieſe Tagungen in aller Zukunft jährlich durch⸗ geführt würden. Es ſei für den verantwortlich handelnden Nationalſozialiſten unerläßlich, immer wieder den Blick im gemeinſamen Erleben über die Grenzen des eigenen Lebens⸗ und Tätigkeitsbereiches hinaus in die Zukunft des Volkes zu richten und im Erkennen der Ewigkeit der Nation die eigene ewige Verpflichtung zu empfinden. Er habe ſich dazu ent⸗ ſchloſſen, die Gauamtsleiter und die Kreisleiter, die bislang getrennt in Tagungen erfaßt wurden, jetzt erſtmalig zu ver⸗ einen, weil ſie in der Eigenart ihrer Aufgabe und Bedeutung in der Organiſation der Partei zuſammengehörten. Die Größe der gewonnenen Erkenntniſſe, die Härte des Kampfgeiſtes, die Unermüdlichkeit in der Arbeit, die Unnachgiebigkeit im welt⸗ anſchaulichen Ringen und die Klarheit und Offenheit natio⸗ nalſozialiſtiſcher Auseinanderſetzung waren in ſeinen dieſe Ta⸗ gungen begründenden Ausführungen lebendig. Drei Grundelemente nationalſozigliſtiſchen Handelns und Glaubens ſtellte Dr. Ley heraus: die Einheit, Lebensbejahung und die Führung. Sie befähigen die Partei, ihr Ziel zu er⸗ keſchen, das in der Ewigkeit Deutſchlanbs liegt, und garantie⸗ ten die Reinheit unſerer Weltanſchauung. Die Partei habe alle trennenden Elemente, die das Volk an den Abgrund brachten, en t. Sie habe den Glauben an das Gute und Edle in Menſchen wiever wachgerufen und iſt unnachgiebig in ihcem Willen, alle das Volk entzweienden und in ſeiner Arbeit hommenden Begriffe und Auffaſſungen der überwun⸗ denen Zeit zu beſeitigen: weil ſie das Leben bejaht, ſucht ſie den Kampf und gewinnt aus ihm neue Lebensfreude und nee Lebenskraft. Je ſchwerer der Kampf iſt, deſto ſchöner das Leben. Die Partei ſetzt alles dafür ein, das ganze deutſche Volk zu aufrechten, ehrlichen und fähigen Kämpfern für das Leben zu erziehen. Wer ſich im Leben nicht mutig zum Kampfe ſtellt und wer die Arbeit als Laſt und Strafe anſieht, ver⸗ leint das Leben. Das Weſen nationalſozialiſtiſchen Führer⸗ lums, deſſen leuchtendes Vorbild auf ewig Adolf Hiller iſt, begründet ſich in der Sammlung treuer, fähiger und gläu⸗ uger Männer, die ſich gegenſeitig vertrauen und füreinander einſtehen. Dr. Ley ſchloß ſeine Ausführungen, denen die verſam⸗ melten Braunhemden immer wieder ihre begeiſterte Zuſtim⸗ mung bekundeten, mit einer Darſtellung des gewaltigen Erziehungsſyſtems, das ſich die Partei für ihren Kampf um die Ewigkeit der Nation geſchaffen hat. Die Aufgaben der Kanzlei des Führets Im Anſchluß an die Rede Dr. Leys ſprach der Chef der Kanzlei des Führers und Vorſitzende der parteiamt⸗ lichen Prüfungskommiſſion zum Schutze des NS⸗Schrift⸗ tums, Reichsleiter Bou hler, vor den Kreisleitern und Gauamtsleitern. Er gab den Teilnehmern der Tagung einen Einblick in ſeine verantwortungsvollen Aufgaben. m Hauptteil ſeiner Rede erläuterte Reichsleiter Bouhler die Arbeit der Kanzlei des Führers und hob dabei hervor, aß das Vertrauen des Volkes einer der feſteſten Grundpfeiler des gewaltigen Aufbauwerkes des Führers e Dieſes Vertrauen zeige ſich u. a ſinnfällig in den ka u⸗ endfältigen Wünſchen und Bitten, die täglich an den Führer herangetragen werden. die verſchiedenen emter der Kanzlei des Führers gleichen— ſei es durch züfung von Beſchrerden oder durch ſoziale Maßnahme elbſt— entſtandene Härten aus und geben manchem un⸗ berſchuldet in Not geratenen Partei⸗ oder. wieder Mut und Zuverſicht. Einen breiten Raum nahm n dieſen Ausführungen die Tätigkeit des Amtes für Gna⸗ denſachen ein. Führung und Vor bild iſt alles 5 Bevor Reichs leiter Bu ch, der als letzter Redner es erſten Tages ſeine Worte an die Teilnehmer der Sont⸗ ſeener Tagung richtete, auf die beſtimmenden Grundſätze 0 einem Amte zu ſprechen kam, ſetzte er ſich mit den git⸗ 0 eidenden Dingen des uns bewegenden Lebens ausein- beider„Anhand eines geſchichtlichen Rückblick kam Reichs. teler Buch auf den Sinn der Gemeinſchaft zu 8 Er falle Ehre und Treue als die Grundlagen der Gemein⸗ 9ſt der Ne Ddelp heraus, deren Deviſe heute laute: 0 ehr ſein als ſcheinen“. Die NSA kennzeichnete er Kullſe geoße Schule der Nation, aus der dem 1 fortwa em 3 n Volk dauernd e rſtehen, die es zu ſeinem renden 3 anpf un 15 wide ende ige. In die⸗ n Sulammenhang ſtreifte der Redner auch das Verhält⸗ nis des Führerkorps der Weh rmacht zu dem Führerkorps der Partei, indem er beſondere perſönliche Erlebniſſe in ſeine Ausführungen einflocht Eingehend auf ſein Arbeitsgebiet als oberſter Partei⸗ richter, das Reichsleiter Buch nunmehr zehn Jahre inne⸗ hat, betonte er den Primat von hrung, B Beiſpiel und Vorbild, das gerade der politiſche Führer täglich im Leben aufs neue zu beweiſen habe. Es gelte, heute und in alle Zukunft in echter und anſtänd tionalſozialismus bis in die leben. er Kamer aft den Na⸗ Berlin, 18 November. Lordpräſident Halifax traf mittwoch zu einem privaten Beſuch und einer Beſichtigung der Jagdausſtellung in Ber⸗ lin ein. Zu ſeiner Begrüßung halten ſich auf dem Bahnhof Friedrichſtraße der engliſche Botſchafter Sir Neville Hen⸗ derſon und der Chef des Profokolls, Geſandter von Bülow⸗ Schwante, eingefunden. Mittwoch nachmittag ſtattete Lord Halifax der Inter⸗ nationalen Jagdausſtellung ſeinen erſten Beſuch in Beglei⸗ tung von Botſchafter Sir Neville Henderſon ab. Vor der Ehrenhalle wurde der Gaſt von Oberſtjägermeiſter Scher⸗ ping und dem Leiter der Ausſtellung Jägermeiſter Löben⸗ J, berg, im Auftrage des Reichsjägermeiſters begrüßt. Bei ſeinem etwa zweiſtündigem Rundgang wurde Lord Hali⸗ fax von den zahlreich erſchienenen Beſuchern herzlich be⸗ grüßt. Sein beſonderes Intereſſe fanden die Rekordtro⸗ phäen in der Ehrenhalle, die prähiſtoriſche Sonderſchau in der deutſchen Abteilung, die Trophäen des Votſchafters Henderſon in der Abteilung Jugoflawien ſowie die Inter⸗ nationale Jagdkunſtausſtellung. Flugzeugunglück bei Oſtende 11 Tote, darunter 5 Mitglieder der heſſiſchen Groß⸗ herzogsfamilie. Brüſſel, 17. November. In der Nähe von Oſtende verunglückte ein dreimotori⸗ ges belgiſches Verkehrsflugzeug Bei dem Anfall kamen acht Fluggäſte und die dreiköpfige Beſatzung ums Leben. Anter den Lolen befindet ſich die Gakkin des verſtorbenen Groß. herzogs Ludwig von Heſſen, der Erbgroßherzog, ſeine Gaktin, die beiden Kinder Prinz Ludwig und Prinz Ale. xander und der alte Segelflieger Diplomingenieur Mar⸗ tens. Die Opfer Ein Vertreter der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel hat ſich nach Oſtende begeben, um die Ueberführung der deutſchen Opfer des Flugzeugunglückes nach Deutſchland in die Wege zu leiten. Der Bruder des verunglückten Erbprinzen Georg Prinz Ludwig vog Heſſen, der der deutſchen Botſchaft in London angehört, traf in Oſtende ein. Die verwitwete Großherzogin don Heſſen, Erb⸗ großherzog Georg von Heſſen und feine Frau, eine geborene Prinzeſſin Cecilie von Griechenland, ſowie deren beiden Söhne, die bei dem Flugzeugunglück in der Nähe von Oſtende ums Leben gekommen ſind, befanden ſich auf dem Wege nach Lon⸗ don, um an der fü. Samstag angeſetzten Hochzeit des Atta⸗ chees an der deutſchen Botſchaft Prinz Ludwig von Heſſen mit Miß Margaret Campbell Geddes keilzunehmen. Prinz Ludwig von Heſſen hat vor kurzem erſt ſeinen Vater, den Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen, verloren. Erbgroßher⸗ zogin Cecilie von Heſſen iſt eine nahe Verwandte des zurzeit in London weilenden Königs Georg von Griechenland und eine Kuſine der Herzogin von Kent, einer geborenen Prin⸗ zeſſin Marina von Griechenland. Der verunglückte Erbgroß⸗ herzog war ein Enkel der Königin Victoria von England. Anteilnahme der engliſchen Preſſe Das furchtbare Flugzeugunglück in Oſtende, bei dem faſt die geſamte Familie des ehemaligen Großherzogs von Heſſen den Tod fand, wird von der geſamten Londoner Preſſe an hervorragender Stelle und mit größter Anteil⸗ nahme verzeichnet. Die Blätter ſprechen dem Hauptleid⸗ tragenden, dem Attaché an der Londoner Botſchaft Ludwig von Heſſen, ihre beſondere Anteilnahme aus. Die Vermäh⸗ lung Ludwigs von Heſſen mit der Engländerin Miß Mar⸗ garet Campbell Geddes, die urſprünglich für Samstag an⸗ geſetzt war und zu der ſich die Verunglückten nach London begeben wollten, fand bereits Mittwoch ſtatt, doch find alle Feierlichkeiten wegen des Unglücks abgeſagt worden. Der„Daily Telegraph“ ſchreibt in einem Arkikel zu dieſem Unglück, dem Nachkommen der Königin Viktoria und be⸗ liebten Mitglied der deutſchen Botſchaft in London Prinz Ludwig von 5 15 bezeugten ſeine Freunde in England bei dieſem tragiſchen Verluſt tiefſte Sympathie. Auch die „Daily Mail“ 1 den Angehörigen der Verunglückten werde überall herzliches Mitgefühl entgegengebracht. Belgien ehrte die Opfer Im belgiſchen Parlament wies Verkehrsminiſter Jaſper auf das furchtbare Flugzeugunglück hin und ſprach den Familienangehörigen der von dem Unglück Betroffenen das herzliche Beileid der belgiſchen Regierung aus. Die kurze Anſprache des Miniſters wurde von den Abgeord⸗ neten und Senatoren ſtehend angehört. Verkehrsminiſter Jaſpar hat ferner dem Vertreter der Reichsregierung in Brüſſel, dem deutſchen Geſandten Freiherrn von Richk⸗ hofen, perſönlich ſein Beileid ausgeſprochen. Anteimahme des Führers 9105 Der Führer und Reichskanzler hat dem Prinzen Lud⸗ wig von 98 ſeine aufrichtige Anteilnahme alf been l iſchen Unglück, das die großherzogliche amilie betroffen at, zum Ausdruck gebracht. zuſammenzuſchließen, 5 ſak 5 und ſeine Franzöſiſche Sozialpartei Köcß⸗Schiffe in Neapel er Erinnerungsfeier der Sanktionen. 5 a Rom, 17. November. Die Kd Schiffe ind auf ihrer erſten Rundfahrt um Italien von Genua aus in Neapel eingetroffen. Der Tag ihrer Ankunft war mit Beſichtigungsfahrten nach Capri und Pompeji ausgefüllt. während der Mittwoch Beſuchen Mit, Sehen swürdigkeiten der Stadt vorbehalten war. Am Mittwochabend traten die Schiffe die Weiterfahrt nach Pa⸗ lermo an. Eine offizielle Abordnung der Kd Schiffe von 300 deuiſchen Arbeitern hat ſich am Mittwochabend von Neapel nach der italieniſchen Haupkſtadt begeben, um an den Feierlichkeiten anläßlich des zweiten Jahrestages des Be⸗ ginns der Sanktionen teilzunehmen. a Lavoro Faſciſta widmet den deutſchen Urlaubern herz⸗ liche Begrüßungsworte, in denen' das Blatt des faſchiſti⸗ ſchen Induſtriearbeiterverbandes der Freude der italieni⸗ ſchen Arbeiter über den deutſchen Beſuch Ausdruck verleiht. Am Donnerstag wird die deutſche Abordnung Kränze am Grabe des Unbekannten Soldaten ſowie am Ehren⸗ mal der während der Revolution gefallenen Faſchiſten nie⸗ derlegen. Außerdem iſt die Teilnahme an der Eroffnutig der großen Textilausſtellung und an einem Empfang durch den Gouverneur von Rom auf dem Capitol vorgeſehen. Deutſche Muſikzüge veranſtalten am Donnerstagabend auf zwei öffentlichen Plätzen Konzerte, die tags darauf an anderen Stellen der Stadt wiederholt werden ſollen. Eine Beſichtigung des Forum Muſſolini und anderer Sehenswürdigkeiten am Freitag ſowie ein Ausflug nach Tivoli bereichern das Programm, das auf der Rückfahrt auch den Beſuch in der neuen Fliegerſtadt Guidonja ein⸗ ſchaltet. Rohſtoffquelle Togo täßi erung Togos aus zungen.“ Die Mandatskommiſſion des Völkerbundes beſchäf⸗ tigte ſich mit der Verwaltung des franzöſiſchen Mandats⸗ gebiets Togo im Jahre 1936 Der akkreditierte Vertreter der Mandatsbehörde ſchilderte zunächſt ausführlich die außerordenlich günſtige Wirtſchaftslage und die reiche Rohſtoffausbeute des ehemals deutſchen Gebietes, wobei er u. a. angab, die mengenmäßige Einfuhr habe im Berichtsjahre 26035 Tonnen gegenüber 17104 Tonnen im Jahre 1935 betragen. Die Rakionaliſierung der Land⸗ wirtſchaft habe eine Zunahme der Rohſtoffaus fuhr von 40 254 Tonnen im Jahre 1935 auf 56 005 Tonnen im Jahre 1936 zur Folge gehabt. Der Geſamthandels⸗ umſatz ſei von 57 400 Tonnen bzw. 66 687 000 Franken 1935 auf 82 040 Tonnen bzw. 91 976 000 Franken 1936 geſtiegen, d. h., er habe um 25 289 000 Franken zugenom⸗ men. Im erſten Halbjahr 1937 habe ſich die Lage noch günſtiger geſtaltet. Was die einzelnen Rohſtoffe betreffe, ſo habe ſich das im Einvernehmen mit den Farmern aufgeſtellte Inten⸗ ſivierungsprogramm aufs beſte bewährt. Beſonders die Erzeugung von Fettſtoffen und Kaffee wurde durch Prä⸗ mienverleihung an europäiſche und eingeborene Farmer gefördert. Die Ausfuhr von Palmkernen ſei dadurch von 13 133 Tonnen auf 21505 Tonnen, von Palmöl von 2094 auf 3281 Tonnen, von Koyrg von 4300 auf 5656 Tonnen von Kaffee von 111 auf 162 Tonnen, von Mais von 3183 auf 7807 Tonnen geſtiegen. In politiſcher Hinſicht begründete der Mandatsver⸗ treter die verwaltungsmäßige Eingliederung Togos in das franzöſiſch⸗weſtafrikaniſche Kolonialgebiet mit Er⸗ ſparnis⸗ und Zweckmäßigkeitserwägungen und beteuerte, daß dieſe„Vereinfachung keineswegs dem Mandatsgrund⸗ ſatz zuwiderlaufe. Geheimorganiſation in Frankreich Ziel: Eine faſchiſtiſche Regierung. Paris, 18. November. Die Pariſer Preſſe berichtete, daß die Polizei des De⸗ partements Seine augenblicklich eine große Unterſuchung in ganz Frankreich durchführe, die ſich gegen eine geheime Rechtsorganiſation richte, deren Ziel ein gewaltſamer Um⸗ ſturz der republikaniſechn Einrichtungen geweſen ſei. Es handle ſich nicht etwa um eine kleine Gruppe aufgehetzter junger Leute, ſondern um eine große militäriſch organi⸗ ſierte Organiſation, der Zehntauſende angehö⸗ ren ſollen und die bereits ſeit 16 Monaten einen bewaff⸗ neten Handſtreich gegen die Regierung vorbereitet habe. Das Stillſchweigen, das man in polizeilichen und amtlichen Kreiſen fürs erſte über die Nachforſchungen an den Tag lege, ſcheine den Ernſt der Angelegenheit zu beweiſen. Ueber die Bildung und die Ziele dieſer Organiſation machen die Blätter folgende Angaben: Nach Auflöſung der nationalen Bünde hätten ſich von dieſen Splittergruppen abgelöſt. Die ſtärkſte bildeten frühere Anhänger der Action Francaiſe, die von einem angeſehenen Ariſtokraten geführt wurden. Dieſem ſei es gelungen, ſämtliche nebeneinander beſtehenden Gruppen zu einer militäriſchen Organiſation die ſich„Geheime revolutionäre Milizen“ nannte 5 Fee ,, In drei Punkten ſeien ſich ſämtliche Gruppen einig ge ⸗ worden, und zwar: Eine direkte Aktion zur 8 n e faſchiſtſchen Regierung auf völ rundlage; 2. Kampf egen den Kommunismus; 3. Kampf ge en das Judenkum. es weiteren habe ſich dieſe Organiſatſon gegen de la Noc⸗ zuſammengefun⸗ Politiſches Allerlei Miniſterialrat Berndt in Wien. Amtlich wird mitgeteilt: „Der Stellvertretende Preſſechef der Reichsregierung, Mini⸗ ſterialrat Berndt, iſt zum Beſuch des Vorſtandes des Bundes⸗ preſſedienſtes, Bundeskommiſſär Walter Adam. in Wien ein⸗ getroffen, um die vorgeſehenen regelmäßigen Beſprechungen in Preſſeangelegenheiten durchzuführen.“ Peinliche Anfragen Ueber Sowjetrußland im britiſchen Unterhaus. Der Konſervative Ramſay ſtellte am Mittwoch an den Außenminiſter im Unterhaus eine intereſſante Frage. Er erſuchte nämlich den Miniſter, dem Haus den Inhalt der letz⸗ ten Zuſicherung der Sowjetregierung an die engliſche Regie⸗ rung bekanntzugeben, ſich jeder revolutionären und unlerirdi⸗ ſchen Agitation zu enthalten. Insbeſondere wollte der Abge⸗ ordnete die Formulierung der Verpflichtung wiſſen, daß auch die Komintern dieſes Abkommen einhalten würde. Lord Cranborne erklärte für den Außenminiſter, die Sow⸗ jetregierung habe der engliſchen Regierung die letzte Zuſiche⸗ rung bezüglich der unterirdiſchen Agitation in der Note vom 20. und 21. Dezember 1921 gegeben. Die Sowjetregierung habe aber immer wieder darauf hingewieſen, daß dieſe Ver⸗ pflichtung nicht die Betätigung der kommuniſtiſchen Inter⸗ nationale umfaſſe, für die die Sowjetregterung keine Verank⸗ wortung übernehmen könne. Die engliſche Regierung habe darauf klargemacht, daß ſie dieſen Standpunkt nicht anneh⸗ men könne. Eine weitere Anfrage an den Außenminiſter befaßte ſich ebenfalls mit der Sowjetunion. Der Labour⸗Abgeordnete Keeling fragte, ob der Außenminiſter die Bücher für den eng⸗ liſchen Sprachunterricht, wie ſie in dieſem Jahre von der Sowjetregierung herausgegeben worden ſeien, kenne. In dieſen Büchern heiße es nämlich, daß in den engliſchen Berg⸗ werken Frauen und zehnjährige Kinder arbeiten müßten, daß Hunderte engliſcher Bergarbeiter jeden Monat verunglückten, daß Giftgas verwendet werde, um in Indien die Ordnung aufrechtzuerhalten, und daß die engliſchen Kolonien um ihre Unabhängigkeit kämpften: 5 Lord Cranborne erwiderte, der Außenminiſter kenne dieſe Vorfälle. Derartige phantaſtiſche Behauptungen dienten natürlich nicht dazu, freundſchaftliche Beziehungen zwiſchen der Sowjetregierung und England zu fördern. Franco gegen Greuelmärchen Ruhe und Ordnung in Spaniſch⸗Marokko. In einer amtlichen Erklärung proteſtiert die natio⸗ nalſpaniſche Regierung energiſch gegen eine in einem Teil des Auslandes verbreitete Nachricht, nach der in Tetuan Proteſtkundgebungen der arabiſchen Eingebo⸗ renen ſtattgefunden hätten. In der ſpaniſchen Marokko⸗ zone herrſche trotz der von gewiſſen Kreiſen des Aus⸗ landes angeſtellten Verſuche der Friedensſtörung denkbar beſte Ruhe und Ordnung. Erſt kürzlich habe in Sevilla aus Anlaß der von Franco für die Araber veranſtalteten Pilgerfahrt nach Mekka eine Kundgebung mit hohen Vertretern aus Spaniſch⸗Marolko ſtattgefunden, die alles Bisherige in den Schatten ſtellte und ein glänzender Beweis dafür geweſen ſei, wie tief und aufrichtig das gegenſeitige Ver⸗ ſtehen zwiſchen dem marokkaniſchen und dem ſpaniſchen Volke ſei. Aeberwachung durch nationale Kriegsſchiffe Nationalſpaniſche Stellen teilen mit, daß die natio⸗ nalen Minenlegboote ihre Arbeit längs der rotſpaniſchen Levanteküſte beendet haben. Die Wach⸗ und Kriegsſchiffe der nationalen Flotte führen in der Nähe der rotſpani⸗ ſchen Häfen einen regelmäßigen Ueberwachungsdienſt durch. Neuer Kommandant von Madrid „General“ Miajas, der bisher die Verteidigung Madrids leitete, iſt abgeſägt worden; als ſein Nachfolger iſt„General“ Cardenal zum„militäriſchen Kommandan⸗ ten“ von Madrid ernannt worden. Ein 14 Die Krumme Straße lag leer in der Mittagsſonne. Es war eine enge, beſcheidene Gaſſe, in der meiſt Studenten wohnten. Nur ein Geldbriefträger ging vor ihm her. Jetzt waren die Herren Studenten in den Hörſälen oder auf dem Fechtboden. Gleich im dritten Haus fand er die Plätterei. Eine ältere Frau mit dürren Armen ſtand im Laden und plättete Herrenwäſche. Das Hoftor ſtand offen. Ein zottiger Hund bellte wie toll und riß an der Kette, als er vorbeikam. Aus einem Fenſter des erſten Stockes ſteckte eine alte Frau den Kopf heraus und rief in den Hof:„Wer is'n da?“ „Wohnt hier Fräulein Hede Pflug?“ fragte er. „Bei mir nich. Da müſſen Sie unten in der Plätterei fragen.“ Die Alte ſchloß das Fenſter. Er öffnete die Tür zum Laden. Eine entſetzliche Schelle erhob ihr Geläut, als wollte ſie die Stadt zuſammenrufen. „Verzeihung, wohnt hier vielleicht Fräulein Hede Plug?“ fragte Bothmer. Die Frau hielt im Plätten inne und ſah ihn an. „Nee, die is verzogen..“ „Wohin verzogen?“ „Das weiß ich nich, hat ſie nich geſagt... Ich hab' ihr gekündigt. Das Zimmer hat immer ein Student, der is nu wieder drin. Das Fräulein wollte in'ne Penſion in die Wilhelmſtraße ziehen.“ „Aber ſie wird ſich doch irgendwohin abgemeldet haben?“ fragte er. „Nee, die war nur ein paar Tage bei mir— da lohnt das nich“, ſagte die Frau. Sie ſtellte das ſchwere Plätt⸗ eiſen fort und faltete das Hemd zuſammen. Dabei warf ſie ihm einen raſchen Blick zu. Und ſie erkannte ihn plötzlich. s Bothmer grüßte und ging. Von der Ladentreppe ſchaute ſie ihm kopfſchüttelnd nach. Was wollte denn der von der Plug? a 5 Auf dem Heimweg durch die Stadt fuhr Weſten an ihm vorbei, der eben aus München zurück geflogen kam.„Ihr Schützling iſt fieberfrei und als geſund entlaſſen“, ſagte er 2 ſolllamo Begegnung Roman von Lisbeth Dill. „Einkandidatenſyſtem“ bei den Sowjets Die Ueberraſchung bei den Wahlen zum„Oberſten Rat“. Die Aufſtellung und Regiſtrierung der Kandidaten für die bevorſtehenden Wahlen in den„Oberſten Rat der Sowjetunion“ geht ihrem Ende zu. Täglich gibt die Preſſe neue Kandidaturen bekannt, die ſich zu einem großen Teil aus Funktionären aus dem Staats⸗ und Parteiapparat oder der GPU. zuſammenſetzen. Es wird offenbar die große Ueberraſchung der bevorſtehenden„demokratiſchen“ Wahlen ſein, daß in allen Wahlbezirken jeweils nur ein Kandidat aufgeſtellt wird. Die„Sowjetdemokratie“ will es offenbar mit dem„Einkandidatenſyſtem“ ihren Unter⸗ tanen leicht machen: in jedem Wahlkreis kann nur ein von Partei und Staats wegen beſtimmter Kandidat„ge— heim“ und„direkt“ gewählt werden. 15 Das Regime hat ſich in den Augen des Volkes ſo ſehr in Mißkredit geſetzt, vor allem durch die grauenhafte Liquidierung ſeines eigenen bisher herrſchenden Appara⸗ tes, daß ein auch noch ſo beſcheidener, auch noch ſo redu⸗ zierter freier Willensausdruck der Maſſen gegenwärtig bereits enorme Gefahrenmomente mit ſich bringen könnte. Nur ſo iſt die Tatſache zu erklären, daß in der offiziellen Wahlpropaganda bisher, knapp vier Wochen vor dem Wahltag, noch mit keinem Wort vom Wahlkampf mehrerer Kandidaten in einem Wahlbezirk die Rede war, daß bisher noch in keinem Wahlbezirk mehrere Kandidaten regiſtriert ſind, daß entgegen allen Verſprechungen und hochtönenden Agitationsphraſen die einzige weſentliche Neuerung des neuen Wahlgeſetzes, nämlich die Möglichkeit der Stim⸗ menabgabe für mehrere, wenn auch gleichermaßen oktroyierte, Kandidaten ſtillſchweigend in Fortfall kommt. Juden an der Spitze ber Wolgadeutſchen Republil Anläßlich der Kandidatenaufſtellung für die Sowjet⸗ „Wahlen“ teilt die Moskauer„Deutſche Zentral⸗Zeitung“ eine Tatſache mit, die auf die ſowjetiſche Nationalitäten⸗ poliik das allergrellſte Licht wirft. Wolgadeutſche Organi⸗ tionen ſind durch entſprechenden Druck der Parteiorgane gezwungen worden, als Kandidaten für die Wahlen an führender Stelle die Juden Jakob Abrahamſohn Popok und David Roſenberger aufzuſtellen. Bei dieſer Gelegen⸗ heit verrät das Blatt, daß dieſe zwei die beiden oberſten 42* 4* 9* 4„ politiſchen Poſten der Wolgarepublik bekleiden Blutige Zuſammenſtöße in abeſſiniſchem Flüchtlingslager. London, 18. Nov. Nach einer Meldung aus Nairobi ift es im Flüchtlingslager von Iſiolo(Kenya), in dem ſich Ein⸗ geborene aus Abeſſinien befinden, zu Schlägereien gekommen, ſodaß ſich die britiſche Wache gezwungen ſah, das Feuer zu eröffnen. Neun Eingeborene wurden getötet und 27 verwun⸗ det. Auf Seiten der britiſchen Truppen wurden 10 Soldaten verletzt. Schweres Gefecht in Paläſtin Ungeheure Erregung unter den Arabern. Jeruſalem, 17. Nov. In Nordpaläſtina, nahe der ſyri⸗ ſchen Grenze, iſt ein heftiges Gefecht zwiſchen arabiſchen Freiſchärlern und britiſchen Truppen in Gang. Obwohl die Engländer ſogar Flugzeuge eingeſetzt haben, iſt es ihnen bisher noch nicht gelungen, den Widerſtand der Araber zu brechen. 5 Nach Berichten aus Paläſtina hat das derzeit als bru⸗ tal empfundene Regime der engliſchen Mandatsregierung und der Armee, wobei auch viele Unſchuldige in Mitleiden⸗ 7280 gezogen worden ſind, ungeheure Erregung auch in em bisher friedlichen Teil der arabiſchen Bevölkerung ſo⸗ wie in den anderen arabiſchen Ländern hervorgerufen. Man betrachtet deshalb die Lage als äußerſt ge⸗ [pannt. Nach arabiſcher Anſicht ſei das verſchärfte bri⸗ tiſche Vorgehen gegen die Araber auf jüdiſchen Einfluß zu⸗ rückzuführen, wobei das Judentum den Standpunkt ver⸗ trete, daß die arabiſche Freiheitsbewegung ſich einem Ge⸗ waltregiment beugen werde. Alle Anzeichen deuteten, ſo wird weiler berichtet, dar⸗ auf hin, daß nach der Beendigung des derzeitigen moham⸗ medaniſchen Faſtenmonats Ramadan Anfang Dezember die Unruhen in Paläſtina die Form eines allgemeinen Volksaufſtandes annehmen würden. „Das müſſen Sie ſie ſelber fragen. Vielleicht ſchreibt ſie Ihnen wieder einen Brief...“ Als Bothmer heimkam, fand er auf ſeinem Schreibtiſch zuſammengefaltet die Depeſche. „Wer hat denn die dahingelegt?“ fragte er. „Wir haben ſie in Ihrer Rocktaſche gefunden“, ſagte Stroh, der die Suppe an der Anrichte ausgab. „Wer wir!?“ „Die gnädige Frau und ich.“ Frau Nelly kam herein, grüßte und nahm Platz. „Fehlt dir etwas?“ fragte Bothmer nach einer Weile. „Nein— warum?“ „Du ſiehſt ſo entgeiſtert aus.“ „Mir iſt nur heiß“, ſagte ſie.„Wir machen heute Erd⸗ beeren ein“ Da er nicht von der Depeſche anfing, hütete ſie ſich, etwas darüber zu ſagen. Er war in dieſem Punkt ſehr empfindlich. „Was macht eigentlich dein Herz?“ fragte er, als ſie beim Nachtiſch waren. Er nahm ein paar friſche Erdbeeren mit Sahne. „Das iſt in Ordnung“, ſagte ſie. „Die Sahne könnte kälter ſein“, bemerkte er nach einer Weile.„Sie hat ſicher nicht auf Eis geſtanden.“ Stroh entſchuldigte ſich, er hatte das vergeſſen. Eigent⸗ lich war es ja auch Sache der Köchin, aber die ſtieg nicht in den Keller, ſie hatte wieder ihr dickes Knie.„Und ihren Dickkopf auch.“ Bothmer ſchob die Erdbeeren zurück.„Ich trinke heute keinen Kaffee.“ Er erhob ſich.„Ich muß gleich in die Provinzialanſtalt.“ * Der Sommer hatte in dieſem Jahr faſt ohne Uebergang eingeſetzt. Der Mai begann warm und trocken, ſeitdem war und blieb es heiß. Die Hausmauern glühten, überall wurden Straßen aufgeriſſen, der Aſphalt dampfte, der Staub wirbelte, es roch nach Teer und verblühtem Jasmin. Der Waſſerſtand war bedenklich geſunken. 5 Das Waſſerwerk hatte bekanntgegeben, daß niemand mehr Waſſer verbrauchen dürfe, als zum Kochen und Trinten unbedingt nötia ſei. Die Schwimmanſtalten waren 17 2 7* Tardieu bleibt bei ſeiner Ausſage Erregte Ausſprache im Prozeß gegen de la Rocque. In der in Paris durchgeführten Verhandlung des Prozeſſes gegen Oberſt de la Rocque hielt der ehemalige Miniſterpräſident Tardieu ſeine ſämtlichen Beſchuldigun⸗ gen aufrecht, die er bereits in Lyon ausgeſprochen hatte Zahlreiche Briefe, die Oberſt de la Rocque an Tardieu zur Zeit der Miniſterpräſidentſchaft Tardieus 1932 geſchrieben hatte, wurden verleſen. Tardieu bezeichnete de la Rocque als„Verräter“ und„Schwindler“, während dieſer ſeinen Gegner wiederum als„Lügner“ anſprach. Gegenſtand der Klage iſt die von einem früheren Vorſtandsmitglied der Feuerkreuzler aufgeſtellte Behaup⸗ tung, daß Oberſt de la Rocque aus dem Geheimfonds ver⸗ ſchiedener bürgerlicher Regierungen Zuwendungen erhal⸗ ten und dieſe nicht einmal an die Feuerkreuzler abgeführt habe. Der frühere Miniſterpräſident Tardieu hatte bereitz früher ausgeſagt, daß er de la Rocque mehrfach erhebliche Summen ausgehändigt hätte und gab als Beweis die Dankbriefe des Oberſten an. Die Maul- und Klauenſeuche in Frankreich. Der Präſident des Departements Eure⸗et⸗Loire hat beſchloſſen, den jährlichen Viehmarkt von Chartres, der am 30. November beginnen ſollte in Anbetracht der im Departement und in der ganzen Nor⸗ mandie herrſchenden Maul- und Klauenſeuche zu verbieten. Da⸗ für wurde eine nur auf Geflügel und Pferde beſchränkte Aus⸗ ſtellung zugelaſſen. 5 Jüdiſche Deviſenſchieberzentrale ausgehoben. Wien, 18. Nov. Die Polizei nahm eine überraſchende Hausſuchung in der Wohnung der ſich„Bankier“ nennen⸗ den Oſtjuden Minnich und Mendel Leif vor. Dabei konn⸗ ten Korreſpondenzen und Geheimbücher beſchlagnahmt wer. den, deren flüchtige Durchſicht zeigt, daß es ſich um die der⸗ zeit bedeutendſte Valutenſchleichhandelszentrale Oeſterreichz handelt. Die Geſchäfte der Schieber erſtreckten ſich auf alle Länder Europas und auen überſeeiſche Staaten. Flucht aus Nanking Auch der chineſiſche Staatspräſident flieht. Schanghai, 17. November, Angeſichts des unaufhaltſamen Vormarſches der Japa⸗ ner bereitet die Nanking⸗Regierung die Verlegung zahl. reicher Behörden aus der bedrohten Hauptſtadt in entfernt gelegene Provinzſtädte vor. Dagegen ſollen die Militär⸗ behörden zunächſt in Nanking verbleiben. Ein Teil der Staatsakten iſt bereits abtransportiert worden. Auch die deutſche Botſchaft hat angeſichts der Lage Vorſichtsmaßnahmen im Intereſſe der deutſchen Ko⸗ lonie getroffen. Die in Nanking lebenden 31 deutſchen Frauen und Kinder ſollen am Donnerstag an Bord eines für dieſe Zwecke gecharterten Dampfers abtransportier werden. Für die reſtlichen etwa 80 männlichen Staatsange⸗ hörigen Deutſchlands und DHeſterreichs ſind ebenfalls Maß,. nahmen eingeleitet, um ihre Evakuierung im Falle der Gefahr ſicherzuſtellen. Die Räumung Nankings iſt in vollem Gange. Staals⸗ präſident Linen iſt bereits mit den Beamlen der Reichs, ämker nach Tſchungking in der Provinz Szechuan unler wegs. iſerliches Hauptquartier Beſchluß des japaniſchen Kabinetts. Die japaniſche Regierung hat jetzt offiziell die Errich eines Kaiſerlichen Hauptquartiers in Tokio beſchlof⸗ im eine enge Zuſammenarbeit mit den japaniſchey Militär- und Marinekommandoſtellen in China ſicherzu⸗ ſlellen. Soweit die Genehmigung des Kaiſers vorliegt, wird dieſes Hauptquartier als rein militäriſche Befehlsſtelle oberſter Inſtanz eingeſetzt, in der unter dem Oberbefehl des Kaiſers die Chefs des General- und Admiralſtabes alle erforderlichen Maßnahmen zur Beendigung des Feld⸗ zuges in China treffen werden. In politiſchen Kreiſen wird hierzu erklärt, daß die für die weitere Durchführung des Feldzuges notwendigen Geſetze nunmehr ſelbſtper⸗ ſtändlich durch das militäriſche Oberkommando im Haupt⸗ quartier veranlaßt werden tung ſen, auf dem Fluß ſtanden dicke ſchwarze Fliegen geſchloſſen, ſchwärme Bothmer kam nie am Fluß vorbei, ohne an deſſen Opfer zu denken. Er hatte unter ihnen ſchon manchen ſeiner Patienten im Eiskeller der Anatomie wiedergefunden. Die Breiteſtraße, die Hauptgeſchäftsſtraße der Stadt, war belebt wie immer, wenn Bothmer morgens in ſeine Klinik fuhr. Studenten, die mit ihren Mappen, in Hemd⸗ ärmeln und barhäuptig zur Univerſität gingen, Frauen mit gefüllten Markttaſchen, Poliziſten, überfüllte Straßen. bahnen, ein Zug Schulkinder, weißgekleidete Tennisſpielet, die mit ihren Schlägern nach den Sportplätzen auf den Wieſen eilten. Die Uhr auf der Poſt ſchlug elf, und die Briefträger verließen gerade das große graue Poſtgebäude, in dem noch die Kugeln aus den Revolutionstagen ſaßen, und ſchwärmten nach allen Richtungen aus. Bothmer ſah die überfüllte Straße, die ſehr eng wal und ſich auf dem Theaterplatz mit der immer ſtark belebten Wartburggaſſe kreuzte. Er wollte eben ſeinem Fahrer zu⸗ rufen, nicht ſo raſch zu fahren. Denn es war eine Leiden ſchaft von dem Dicken, ſich möglichſt geſchickt mit dem ele⸗ ganten, ſchnittigen, neuen Wagen durch das dichteſte Ge⸗ wühl zu winden. f 5 In dieſem Augentktick wurde der Wagen mit einem Ruck zur Seite geſchleudert. Bothmer flog gegen das Seitenfenſter. Er hörte Glas klirren und den Auſſchtel einer Frauenſtimme. Der Wagen hatte ſich um ſeine Achſe gedreht und blieb an dem Laternenpfahl hängen. Ein Menſchenknäuel umringte ihn, ein Schupohelm blinkte, det Fahrer fluchte laut. Bothmer ſetzte ſeinen Hut wieder auf. Das iſt ja noch mal gut gegangen, dachte er. Der ſtämmige Fahrer wetterte los, daß ihm der Schupo nicht rechtzeitig das Signal zum Halten gegeben hatte. „Den ganzen Tag ſtehen ſie da'rum in ihrer feinen 1 ſchimpfte er.„Haben niſcht zu tun, und wenn mal 15 los iſt, verlieren ſie gleich den Kopp. Um ein Haar wär ich's geweſen— jawoll.“ 1b „Was iſt denn hier los?“ fragte Bothmer, die Ha uf dem Schlag. i l Ein Radfahrer wäre, ohne zu bremſen, die Wilhelm ſtraße heruntergeſauſt und hätte eine Dame überfahre fagte der Fahrer.„Die Kerls paſſen ja nie auf. Wir wäre beinabe verunalückt.“ Er wünſchte die Radfahrer zur H Badiſche Chronik Ein Förderer der Techniſchen Hochſchule. (J Karlsruhe. Einem tragiſchen Unfall iſt der General⸗ direktor der Thyſſen'ſchen Gas⸗ und Waſſerwerke in Ham⸗ born, Dr. Ing. e. h. Dipl.⸗Ing. Fra nz Lenze aus Mül⸗ heim(Ruhr)⸗Styrum, zum Opfer gefallen. Der im 60. Lebensjahr Stehende war einer der führenden Männer des deutſchen Gasfachs. Im Laufe ſeiner jahrzehntelangen Tätig⸗ keit hat er ſich als Vork n f und für die a kämpfer für die Ferngasverſorgung für die Zuſammenarbeit von Zechen⸗ und Stadtgas große Verdienſ e erworben. Generaldirektor Dr. Lenze war jedoch nicht nur als eine bekannte Perſönlichkeit in der rhei⸗ niſchen Großinduſtrie, ſondern ebenſo auch in Karlsruhe, ſei⸗ nem früheren Studienort, wo er ſeine iu ablegte, bekannt. Er war ein aufrichtiger Förderer der Te niſchen Hochſchule Friderickana, die ihm in Anerkennung ner Verdienſte um die Kohlenveredelung ſeinerzeit den Tite eines Dr.⸗Ing. e. h. der chemiſchen Fakultät verlieh. Mit dem tragiſchen Tod von Dr. Franz Lenze verliert die deutſche Wirtſchaft einen ihrer führenden Köpfe.. 15 f. 5 5 c 1 don 81 Jahren iſt hier Re⸗ gierungsra D. 0 lieb a ef geſtorben. Er war der Chro ſeiner Geburtsſtadt Adels die ihn durch die V g der Würde 8 El ezeichnet hat. räge Graef b heimer Gyr tektur und von Sfaatsdienſt über. Lahrer Gewerk Feßler und L tt hat auf dem alten ng geſtellt, auf dem tzte Ruhe⸗ ſtätte wird für die toten 9. November 1938 fei nach langer f. r Krank ſtorben iſt und f in der fri Soldat Ado täbler, der hren ge⸗ g ein erſter N einnehmen. (Verbrüht.) In kochendes Söhnchen des Landwirts Joſef ſich ſchwere Verbrühungen an Leib N Beinen zu. Oberwinden, A. Waldkirch.(Bauernhof ein⸗ geäſchert.) In der Nacht brannte der große ſog. Merkle⸗ hof v ndig nieder. Das Vieh konnte gerettet werden, dagegen iſt der geſamte Futtervorrat von dem Feuer ver⸗ nichtet worden. Der Hof liegt an der Bahnlime Waldkirch — Elzach und wurde beim Eiſenbahnunglück 1906 ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Der Beſitzerin des Hofes, der Witwe Weiß, iſt durch das Brandunglück beträchtlicher Schaden ent⸗ ſtanden. () Kork b. Kehl.(Diamantene Hochzeit.) Die Diamantene Hochzeit konnten die Eheleute Georg Joachim und Magdalena, geb. Richert, feiern. Beide ſind 84 und 82 Jahre alt. Dem Jubelpaar wurden zah e Ehrungen zu⸗ il ſiniſterpräſident Köhler ließ ein Glückwunſchſchreiben geſchenk überreichen. (—) Engen.(Heimatmuſeum ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben.) Das zener Heimatmuſeum wurde im Rahmen einer Feierſtunde ſeiner Beſtimmung übergeben. Bürgermeiſter Maus gab einen kurzen Ueberblick über die Entſtehung des Muſeums. Seine Ausführungen wurden er⸗ gänzt von der Schöpferin und Leiterin des Muſeums, Haupt⸗ lehrerin Hildegard Hierholzer, Dr. Ludwig Finck⸗Gaienhofen, der Sänger des Hegaus und des Bodenſees, pries deſſen land⸗ ſchaftliche Schönheiten. Oberfinanzſekretär Groß⸗Freiburg überließ dem Muſeum eine verſteinerte Rieſenſchnecke und Mas Egon Fürſt zu Fürſtenberg in Donaueſchingen, deſſen Haus mit dem Hegau ſeit über 400 Jahren eng verbunden iſt, ein hübſches geſchichtliches Bild. Die Feier war umrahmt von klaſſiſcher Muſik und guter Mundartdichtung. (—) Konſtanz.(Lebensretter ausgezeichnet.) Der Maſchiniſt Hans Schwank von hier wurde vom Führer und Reichskanzler durch die Verleihung der Rettungsmedaille am Bande ausgezeichnet. Schwank hat im Sommer 1937 einen älteren Mann von auswärts vom Tode des Ertrinkens im Rhein gerettet. (=) Konſtanz.(Trachtenfeſt.) Ein großes Trach⸗ feſt ſoll an Pfingſten 1938 in Konſtanz ſtattfinden. Der hieſige Heimat⸗ und Volkstrachtenverein wird um dieſe Zeit ſein zehnjähriges Beſtehen feiern. Aus den Nachbargauen Dahn.(Tod auf den Schienen.) In der Frühe wurde auf dem Schienengleis unterhalb des Bahnhofs Hin⸗ terweidenthal⸗Ort die Leiche des aus Lemberg gebürtigen 22 Jahre alten Erwin Däther aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Eine Gerichtskommiſſion aus Dahn begab ſich ſofort an Ort und Stelle, um den Tatbeſtand auf⸗ zunehmen. Es liegen Umſtände vor, die auf Selbſttötung ſchließen laſſen. Der junge Mann, der ſich zuletzt auswärts aufhielt, weilte zu Beſuch in Hinterweidenthal. 5 Birmaſens.(Auf der Heimfahrt von der Kirch⸗ weih tödlich verunglückt.) der 17 Jahre alte Auguſt Maginot aus Eppenbrunn hatte in Kröppen die Kirchweih beſucht und fuhr dann auf einem Kleinkraftrad mit dem ebenfalls aus Eppenbrunn ſtammenden Rudolf Schmitt nach Trulben Bei der Kröppener Halde rannte M. mit ſeinem Kraftrad gegen einen Baum. Mit ſchweren Ver⸗ letzungen wurden die beiden jungen Leute ins Pirmaſenſer Krankenhaus eingeliefert, wo Maginot ſchon wenige Stun⸗ den ſpäter ſtarb. Sein Begleiter hat einen ſchweren Becken⸗ bruch davongetragen. Kirchheim u. T.(Motorrad gegen Fahr⸗ dad.) Eine 30jährige Frau, die ſich mit dem Fahrrad auf dem Weg zu ihrer Arbeitsſtätte befand, ſcheint beim Einbie⸗ gen in eine andere Straße unſicher geworden zu ſein; ſie ge⸗ riet in die Fahrbahn eines Motorrads, wurde von dieſem er⸗ faßt und erlitt einen Schädelbruch. — Künzelsau. olgenſchwerer Zuſammen⸗ ſtoß) Ein Wasabi aus Niedernhall prallte mit voller Wucht auf ein ihm entgegenkommendes Auto. Er mußte mit ſchweren Beinbrüchen dem Krankenhaus et wer⸗ den. Die Schuld ſcheint den Verunglückten ſelbſt zu treffen, der an einer uulberſictichen Straßenecke auf der falſchen Fahrbahnſeite fuhr. 1 No ae N 2 4 Die Leiche im Schacht K 7181 a* 4 7* Die weiteren Wilderer⸗Verbrechen im Taunus. Frankfurt a. M., 16. November. laufe der Anterſuchung des Mordanſchlages auf 8 und des Mordes an dem Ortsvor⸗ 0 9 g ö ller aus Friedrichsthal hat die Mord⸗ eee eine R von Verhaftungen vorgenommen. Im Laufe der letzten Tage iſt durch die Vernehmungen etwas Licht in dieſen Wildererkomplex gekommen, vor allem iſt de 5 8 75 Der Mordperſuch an dem in privaten Dienſten ſtehenden Förſter Nothnagel aus Ziegenberg aus durch die Ausſage des Täters Joſef Im Ver den Förſter 9 ſteher Philipp! weller ein wand⸗ rei geklär t. Wegen dieſes 1 war bereits früher ein Verfahren gegen die 0 nd Wilhelm Odenweller anhängig dem elm Odenweller wegen Wilderns mit 5 6 0 beſtraft worden war, Odenweller, beſtraft werden während der den Förſter 0 der auf konnte. 11 o e, nicht 8 8 5 4 Ir. 7 7 Der nun te Fall Nothnagel wird in einem neuen llt werden. K 5 3 8 Ne 1 Di n Unterſuchungen wenden ſich jetzt dem Fall des bruar 1922 ermordeten Ortsvor⸗ 5 5: 8 a 5 ſteh rs 1 Odenweller aus Friedrichsthal zu. An die⸗ ſem Tage war 48jährige Landwirt und Ortsvorſteher Phil Ode nach 71 77 N Philipp Odenwel nach Fra rt gefahren. Nach Erledi⸗ gung ſeiner Ge e h auf 8 den Heimweg, konnte aber die nicht ben Homburg. richsthal zu! r mit der elektriſchen Bahn nach lte er über Köppern nach Fried⸗ i Köppern iſt er zwiſchen 4 und 5 Uhr nach 0 ingekehrt und trat de den Weg nach der Kapersburg an. Vermutlich iſt Ode ler Wilderern in die Hände gefallen und von ihnen m Haft afl lings ermordet worden. Erſt im Dezember wurde die ver⸗ weſte Leiche in dem ſtillgelegten Schacht bei Friedrichsthal gefunden. 5 Nach dem Mordverſuch an dem Förſter Nothnagel haben ſich die drei Brüder Odenweller darüber unterhalten, was geworden ſei, wenn Nothnagel wirklich getroffen worden wäre. Nach Ausſage der Brüder iſt die Loſung zum erſten Mal aufgetaucht:„Dann wäre er in den Schacht geflo⸗ gen“. Das v hat dann Joſef L mit einem U it geblie⸗ benen Waldhüter aus Oeſterreich, der in Nieder⸗Mörlen ſei⸗ nem Beruf nachging, die gleiche Aeußerung getan: 0 1919. Ein oder zwei Jahre ſpäter weller noch einmal bei )er der Mordk Zuſan eka wiſch' ich ein dieſem Wildererunweſen hat ſich dann der Fall Odenweller am 2. Februar 1922 abgeſpielt. Es könnte ſein, daß damals durch ein Verſehen eines der auf heſſiſchem Gebiet wildern⸗ den preußiſchen„Jagdberechtigten“ der heimkehrende Ortsvor⸗ ſteher erſchoſſen wurde und aus Angſt vor Entdeckung ſeine Leiche in den Schacht geworfen wurde. 5 — Friedrichshafen.(Unfall durch ſcheuendes Pferd.) In der Zeppelinſtraße wurde der 29jährige Knecht Willibald Braun, der Obſt von Windhag nach Friedrichs⸗ hafen brachte, durch das plötzlich ſcheuende und durchgehende Pferd vom Fuhrwerk geſchleudert. Er blieb bewüßtlos auf der Straße liegen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. — Eßlingen.(Vom Auto erfaßt.) Vor der Eſſig⸗ fabrik Hengſtenberg wurde ein 20jähriges Mädchen aus Wan⸗ gen im Allgäu von einem Perſonenauto tödlich überfahren. Das Me n, das in der igfabrik um Arbeit nachgeſucht hatte, ging nach dem Verlaſſen des Fabrikgebäudes mit einein anderen Mädchen auf der Fahrbahn neben den Straßenbahn⸗ gleiſen, anſtatt den Gehweg zu benutzen. Als die beiden Mäd⸗ chen ein Auto hinter ſich kommen hörten, ſprang das eine nach links über die Straßenbahngleiſe hinweg auf den Geh⸗ weg, während das andere in ſeinem Schreck direkt vor den Wagen ſprang uchte, auszuweichen und fuhr dabei ge Kühler des Fahrzeugs eingedrückt as Mädchen noch vom linken Kotf Meter weit auf die Fahr⸗ bahn geſch delbruch kot liegen blieb. — Tailfingen. Auf der Langenwand⸗Siedlung in Tail⸗ fingen ereignete ſich ein furchtbares Unglück, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. In Abweſenheit ſeiner Eltern erſchoß der 12jährige Wilhelm Höſchle den neunjährigen Nach⸗ barsſohn Helmut Lipp mit der Zimmerflinte ſeines Vaters. Ueber den Hergang erfährt man Folgendes: Am Sonntag⸗ nachmittag begab ſich das Ehepaar Höſchle beſuchsweiſe zur Familie Lipp, während die Kinder zu Hauſe blieben. Im Laufe des Nachmittags wurde der neunjährige Helmut Lipp in das Haus Höſchle geſchickt, um etwas zu holen. Während letzterer ſich dort einige Zeit aufhielt, machte ſich der zwölfjährige Wilhelm Höſchle mit der Zimmerflinte ſei⸗ nes Vaters zu ſchaffen und ſoll gleichzeitig die Abſicht geäu⸗ ßert haben, im Garten auf eine Zielſcheibe zu ſchießen. Beim Laden des Gewehrs entlud ſich dieſes unverſehens. Die Kugel drang dem Helmut Lipp oberhalb des rechten Auges in das Gehirn, wodurch der Tod ſofort eintrat. Die Roßberger Poſtwagencäuber von 1932 verhaftet. — Roßberg, Kr. Waldſee. Am 31. Dezember 1932 wurde auf der Bahnſtation Roßberg das plombierte Abteil eines Gepäckwagens erbrochen, daraus wurden etwa 2500 Mark Bargeld geraubt. Erſt jetzt, nach faſt fünf Jahren, konnte die Kriminalpoltzei die Räuber ermitteln und feſtneh⸗ men. Es handelt ſich um den 71jährigen Otto Gersbacher aus Mambach in Baden, den 72jährigen Jakob Berroth aus Steinheim, Kr. Heidenheim, und den 45jährigen Franz Murau aus Holzleuten in Bayern. Gersbacher und Berroth lernten Murau im Zuchthaus Ludwigsburg kennen, wo der Plan zu dem Poſtwagenraub beſprochen wurde. Murau, der früher Poſtſchaffner in Wurzach war, gab Berroth einen Poſtwagen⸗ ſchlüſſel, den er noch im Beſitz hatte. Mit dieſem Schlüſſel wurde nach der Entfernung der Plombe der Poſtwagen geöff⸗ net. Berroth wurde in Heidenheim und Murau in Aalen feſt⸗ genommen, während Gersbacher zurzeit im Zuchthaus Bruch⸗ ſal eine längere Strafe verbüßt. * Frankfurt a. M.(manlardendiebin mit Schraubenzieher.) Das e verurteilte die 25jährige Ehefrau Maria Köhler aus Köln wegen Manſar⸗ den⸗ und Wohnungseinbruch in ſieben Fällen zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis. Die Angeklagte hatte ſich in Häuſer eingeſchlichen, um mit einem Schraubenzieher Türen zu öffnen und dann Umſchau u halten und ſich anzu⸗ eignen, was ihr mitnehmenswert erſchien Sie hatte es vor⸗ wiegend auf Wäſche und Kleidungsſtücke abgeſehen und in einem Fall einen Schaden von über 500 Mark angerichtet. en Marburg.(JIn einer Lehmgrube verſchüt⸗ tet.) Während der Arbeit in einer Lehmgrube im Ebsdor⸗ fer Grund ſtürzte plötzlich eine hohe Lehmwand ein und be⸗ rub einen Arbeiter aus Rauiſch⸗Holzhauſen unter den ehmmaſſen Sofortige e e e förderten den Ver⸗ 48* 1 FRN 4 Der Autolenker vo ſchütteten noch lebend zutage Er hat einen Wirbelſäulen⸗ bruch davongetragen. Oer geſtrige Buß⸗ und Bettag. war ein rauher und kalter Tag. Ein kräftiger Strahlungsfroſt brachte erſtmals in dieſem Winter die Temperatur unter Null. Der Himmel war den ganzen Tag bedeckt und der rauhe Nordoſt lies ahnen, daß Frau Holle wieder im Anzug iſt. Erſt in den ſpälen Abendſtunden traf ſie ein und heute früh, als man aus dem Fenſter ſchaute, waren die Dächer wieder weiß. Frau Holle begnügte ſich jedoch diesmal nur mit einem kurzen Beſuch, denn die weiße Decke iſt durch eine plötzliche Depreſſionszone zu Waſſer und Schmutz ge⸗ worden zum Leidweſen unſerer Jugend, die ſchon glauble, den Schlitten herausholen zu können. i Die Veranſtaltungen waren in Anbetracht des Feiertages beſchränkt und trugen ernſten Charakter. Auch der Reiſe⸗ und Bahnverkehr war ſehr mäßig. In der evang. Kirche fand unter Mitwirkung des Kirchenchors am Vormittag feierlicher Gottesdienſt ſtatt. In Mannheim war in der Jeſuilenkirche von der Geſamtkirchen⸗ gemeinde eine Tolengedenkfeier. Am Nachmittag fand auf den Wörtelwieſen ein Fuß⸗ ballſpiel zugunſten der Winterhilfe ſtatt. Der überaus gute Beſuch war für die edle Sache erfreulich. * Die Buchausgabe der Städt. Volksbücherei(Hallenbad⸗ gebäude iſt wie folgt geöffnet: Dienstag v. 10.30— 12.30 und 16—19 Uhr, Mittwoch v. 16—19 Uhr, D estag v. 10.30—12.30 und v. 16—19 Uhr, Freitag v. 16—19 Uhr, Samstag v. 10.30 12.30 und v. 16—19 Uhr. Sonntags und Montags bleibt die Buchausgabe geſchloſſen. Der Leſe⸗ ſaal bei der Hauptſtelle der Skädt. Volksbücherei iſt geöffnet: Montags von 13 Uhr, an den übrigen Werktagen Werktagen von 13 und von 16.30—21 Uhr. * Deutſche Hausmuſik aus acht Jahrhunderten. Die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater veranſtal⸗ bet heute Donnerstag, den 18. November, um 20 Uhr, im Mauriſchen Saal einen Abend mit deutſcher Hausmuſik. Es werden ſelten gehörte Kammermuſikwerke älterer und neuerer Zeit ſowie vokale und inſtrumentale Spielmuſik zum Vortrag gebracht. Dr. Friedrich Eckart wird einleitende Worte ſprechen. Es wirken ferner mit die Damen: Hermine Baum, Gertrud Bopp, Maria Corbe, Gertrud Ferckel, Thilde Hölzlin⸗Ondra, Erila Krenz, Elſe Rehberg, Emilie Schmitt, Liſelotte Seltſam, Marianne Sonntag, Lore Störner, Elſa Zizler und die Herren: Sigfrid Franz und Fritz Hoffmann. * Lichtbildervortrag„Schwediſche Kunſt der Neuzeit“ in der Städt. Kunſthalle Mannheim. Heute Donnerstag, den 18. November, 20.15 Uhr, ſprich Dr. V. Dirkſen, der Direktor des Städt. Muſeums in Wuppertal über das Thema„Schwediſche Kunſt der Neuzeit“. Der Vortrag be⸗ handelt die neuere ſchwediſche Malerei ſeit etwa 1890, alſo u. a. die allgemein auch in Deutſchland wohlbekannten Per⸗ ſönlichkeiten wie Anders, Zorn, Bruno, Liljefors, Carl Larſſon. Er wird auf die Entwicklung von der älteren Gruppe der Maler zur jüngeren, ebenfalls von Frankreich beeinflußten Generation eingehen, die noch heute am Werk iſt. Es ergeben ſich dabei intereſſante Unterſchiede gegenüber der deulſchen Kunſt. Von den Plaſtikern wird der Vortrag ausführlicher Carl Milles, den bedeulendſten ſchwediſchen Bildhauer, einen Meiſter von internationalem Ruf, behan⸗ deln.— Wiederholung am Freitag, den 19. November. 6 Vereinsmeiſterſchaftsklampf an den Geräten in Seckenheim. Im deutſchen Reichsbund für Leibesübung werden in dieſem Jahre zum erſten Male über das ganze Reich ein⸗ heitliche Kämpfe im Vereinsmannſchaftsturnen an Geräten durchgeführt. Um jedem Verein die Teilnahme an dieſen Kämpfen zu ermöglichen und um ſie auf breileſter Grund⸗ lage aufzubauen, finden dieſe Kämpfe in 3 Stufen ſtatt. Es kann ſich jeder Verein mit einer oder auch mehreren Ab⸗ teilungen daran beteiligen. Zunächſt haben die Vorkämpfe in den einzelnen Gruppen der Kreiſe, dann die Ausſcheidungs⸗ kämpfe in den Kreiſen ſtattgefunden. Nun finden am kom⸗ menden Sonntag nachm. 3 Uhr in der Turnhalle des Tv. Ty. 98 hier als Vorſtufe für die Ermittlung des Gau⸗ 98 hier als Vorſtufe für die Ermittlung des Gaumeiſters delberg bis Wertheim) ſtatt. Aus jedem der drei genannten Kreiſe treten die aus den Vorkämpfen hervorgegangenen zwei beſten Mannſchaflen der Mittelſtufe an. Die aus dieſem Kampfe hervorgehende Beſtmannſchaft nimmt dann am End⸗ lampf der Kreiſe II zur Ermittlung des Gaumeiſters des Gaues XIV(Baden) teil. Es ſind daher recht intereſſante und ſpannende Kämpfe im Geräteturnen(Reck, Barren, Pferd und Freiübungen zu erwarten, die verdienen, von den weiteſten Kreiſen der hieſigen Einwohnerſchaft Beach⸗ tung zu finden. 2 Wegen Amtsverbrechens abgeurteilt. I Mannheim. Der Reichsgerichtsdienſt des DRB. mel⸗ det: Das Landgericht Mannheim verurteilte am 30. Auguſt d. J. den Angeklagten Georg Grieshaber wegen Verbrechens der ſchweren Urkundenfälſchung, wegen fortgeſetzten Ver⸗ gehens der Antreue in Tateinheit mit ſchwerer Amtsunter⸗ ſchlagung, fortgeſetzten Vergehens der Amtsunterſchlagung teilweiſe in Tateinheit mit einem Vergehen der Untreue, wegen Verbrechens der ſchweren Urkundenvernichtung und we⸗ gen fortgeſetzten Vergehens der Doppelverwendung von Poſt⸗ wertzeichen zu zwei Jahren drei Monaten Zuchthaus, Gel ſtrafen von insgeſamt 350 Mark und zu zwei Jahren Ehren⸗ rechtsverluſt. Das Reichsgericht hat nach einer belangloſen Schuldſpruchberichtigung die von dem Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Mannheim eingelegte Reviſion als unbegründet verworfen, mit der Maßgabe, daß die in einem Falle erkannte Geldſtrafe von 100 Mark in Wegfall kommt. Grieshaber war als Poſtſchaffner auf Lebenszeit beim Poſt⸗ amt Mannheim⸗Waldhof angeſtellt. Seine wirtſchaftlichen Verhältniſſe waren äußerſt ſchlecht, da er ſeine geſchiedene Ehefrau zu unterhalten hatte. Durch ſeine ewigen Geldſorgen hat ſich der Angeklagte verleiten laſſen, ihm amtlich anver⸗ traute Gelder zu unterſchlagen und für ſeine perſönlichen Zwecke zu verbrauchen. So unterſchlug er einen Betrag von 478 Mark, den er für ſeinen Vater auf Poſtanweiſung einzah⸗ len ſollte. Er unterſchlug Nachnahmebeträge und er hielt eine Zahlkarte über 205 Mark drei Tage lang zurück. Eine weitere Einnahmequelle verſchaffte ſich der Angeklagte dadurch, daß er ſchwach entwertete Briefmarken von Paketkarten ab⸗ löſte und dieſe Poſtwertzeichen wieder verwendete. Er fand ſolche Marken auf alten Paketkarten, die zum Einſtampfen beſtimmt waren; den auf dieſe Weiſe entſtandenen Ueberſchuß von 40 bis 50 Mark verwendete Grieshaber für ſich. Mannheim im 3. Vierteljahr 1937. Der wirtſchaftliche Aufſtieg der Stadt Mannheim ſchreitet unaufhaltſam weiter. Nach dem neueſten Bericht des Sta⸗ tiſtiſchen Amtes der Stadt Arbeitsloſen weiter zurückgegangen. Sie ſank im Juli auf 6043 und Ende September waren es noch 4862 Arbeitsloſe. Seit Januar 1933 hat ſich auf 4862, alſo um 30 109, das ſind 86,1 v. H., verringert. Die Zahl der vom Arbeitsamt vermittelten Stellen betrug Männer und 4841 Frauen. Die Bautätigkeit war wieder ſehr rege. Insgeſamt burden 340 neue Wohnungen erſtellt. Auch der Schfffsgüterverlehr hat eine weilere Belebung erfahren. Bei der Straßenbahn war die Zahl der beförderten Perſonen um 10,3 v. H. größer als im Vorjahr. Ebenfalls hatte die Rhein Haardtbahn höhere Einnahmen zu verzeichnen. a ſich der Auftrieb auf 53 544 gegenüber Die Einwohnerzahl betrug Ende September 278 579 Per⸗ ſonen. Eheſchließungen waren 805, U im Vorfahre. Die Geſamtzahl der Lebendgeborenen hat mit im Berichtsvierteljahr 9555 1195 die vorjährige Höhe gemeine Sterbeziffer, insbeſondere die Säuglingsſterblichleit 198 war ſehr niedrig. lief ſich auf 606 Perſonen. Die mittlere Tagestemperatur hat in allen drei Monaten des Berichtsvierteljahres die vorjähtige übertroffen. Sommer war heiß und regenarm. 11 Tropentage wurden regiſtriert. Der 8. Aug. war mit 34,6 Grad der heißeſte Tag. * miete D Abt. 425 4 und für die bis 429: Ca von Pietro Mascagni; hierauf: Der Bajazzo. Oper Anfang 20, Ende etwa 22.45 Uhr. Miete C 8 und 2. Sondermiele Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. Der goldene Kranz. Volksſtück von Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. von Leoncavallo. Freitag, 19. November: C 4 und für die 407 bis 409: Jochen Huth. Samstag, 20. November: 0,50 bis 4 Mark: Der von Johann Strauß. Anfang 20, Ende 22.45 Sonntag, 21. November: die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 43 bis 45, 50 101 bis 102, 106, 423, 451 bis 452, 491 bis bis 56, 61, F Nr. 815 bis 817 cavallo. Anfang 20, Montag, 22. November: lermiete C 2: von Paul Graener; Miete E Pygmalion. 20, Ende 22.30 Uhr. Im Neuen Sonntag, 21. November: ſtück von Axel Ivers. Anfang Die natürliche Bevölkerungszunahme be⸗ 7 und Gruppe B: Der Waffen⸗ ſchmie d. Oper von Albert Lortzing. 16.45 Uhr.— Abends: Miele H 8 und 2. Sondermiete H 4 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt. 159 259, 359: Cavalleria ru Mascagni; hierauf: Der Baj Ende etwa 22.45 Uhr. von Gutſcheinen aufgehoben). würde. Nachmittags⸗Vorſtellung: Schü⸗ Himmelfahrt. Oper Hanneles vorher: Sinfonig bre ve, von Paul Graener. Anfang 16, Ende 17.30 Uhr.— Abends:. i 9 und 1. Sondermiete E 5 und für die Mann⸗ heimer Kulturgemeinde, Abt. 391 bis 393, 521 bis 529: Komödie von Bernard Shaw. Anfang Theater(Noſengarten): Mannheim iſt die Zahl der fenden Motiven die Arbeitsloſenzahl von 34971] dem Fenſeits in Leben vor, und nicht nur Eduard bis ſolle einer dann Urne ; I. F ara begraben, die Beim Viehhof erhöhte N 48 625 im Vorjahr. das ſind 109 mehr als Eduard II., befolgte jet nicht, und das abergl ſein ganzes Unglück zu nicht ganz erreicht. Die all⸗ Der l DF und 1. Sonder⸗ Kulturgemeinde Ludwigshafen, valleria ruſticana. Oper ginal ſcheint ein So Hunden und Katzen. Außer Miete, ermäßigte Preiſe: Zigeunerbaron. Operette Uhr. Nachmitkags⸗Vorſtellung für das Teſtament eines ſeinen Neufundländer 111 bis 112, 420 bis 492, 501 bis 502, Gruppe Nicht ſelten Anfang 14, Ende ſetzte ein Ehegatte von 25 Mark aus. ſticana. Oper von Pietro f werden ſollte. Der 33 0. Oper von Leon⸗ (Eintauſch nach ſeinem Tode ihren auch im Schlafzimmer den. ſollte, ſo ſolle das Parkſtraße 13. Kriminal⸗ 20, Ende 22.15 Uhr. Wenn Originale Teſtamente machen Zu den beliebteſten Verwicklungen und Konflikte ſchaf⸗ ſpannender Detektivgeſchichten gehören die Teſtamente lingen, die durch ihren letzten Willen ihre Erben noch aus Verlegenheit Schrullen und Originale kommen aber auch oft genug im in unſerer wunderlichen Teſtamente abgefaßt, ſondern ſchon aus dem 14. Jahrhundert wiſſen alte Chroniken von Nachlaßbeſtimmungen zu berichten. von England im Jahre 1330, daß nach ſeinem Ableben ſein Leichnam in einem Topfe gekocht werden ſolle, ſich das Fleiſch von den Knochen löſe geſammelten Knochen aufbewahrt wer ſtets im Gefolge des englif damtt ſich wenigſtens die königlichen Gebeine an den Sie⸗ gen des engliſchen Heeres erfreuen könnten och den! äubiſche Volk en Heeres Aus ordnete der Huſſitenfeldherr Johann ſeiner Leiche die Haut abziehen und eine Kriegstrommel herſtellen ſolle; er Ton dieſer Trommel die Feinde erſchrecken Soldaten Mut einflößen werde. Merkwürdige Verfügungen traf auch der im 8 1519 verſtorbene Kaiſer Maximilian. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 18. November: Miete D man ihm vor der Einſargung ſämtliche Zähne und die Haare abraſieren ſolle. dann zuſammen öffentlich verbrannt Graf von Mirandola der im Jahre 1825 in Lucca ſtarb und ſein ganzes Ver⸗ mögen einem Karpfen vermachte, den er 20 Jahre lang in ſeinem Fiſchteich gefüttert hatte. ſelten Tiere zu Erben namhafter Vermögen eingeſetzt, und oft hinterlaſſen reiche kinderloſe Leute ihr Vermögen ihren vermachte ein Londoner Kauf⸗ mann ſeinem Hund die ſtattliche Summe von 200000 Mark mit der Beſtimmung, daß dieſes Geld nur dazu verwandt werden dürfe, dem vierbeinigen Erben das Leben ſo an⸗ genehm wie möglich zu machen. Ebenſo goſonderlich mutet amerikaniſchen Pflanzers an, der zum Univerſaterben einſetzte und ſeinen treuen Diener zum Vormund und Vermögensver⸗ walter dieſes Hundes ernannte. kommt es männer nach dem Tod an ihren Frauen, ſie bei Lebzeiten machtlos geweſen vor, ſeiner Frau eine wöchentliche„Rente“ die ihr an jedem Montag ausgezahlt Verſtorbene wußte aus Erfahrung, daß ſeine Gattin am Sonntag, dem Tag, an dem ſie ihn am meiſten gequält, keinen Pfennig mehr in der Taſche haben Weit raffinierter und pſychologiſch geſchickter ver⸗ führ ein ruſſiſcher Kaufmann aus Kiew, der genau ge⸗ wußt hatte, daß ſeine Frau ihn fortgeſetzt betrog. Er be⸗ ſtimmte teſtamentariſch, daß ſeine Witwe ein Vierteljahr ſo war weiter verfügt, in jedem Zimmer des Liebhaber heiraten müſſe. Aber, Hauſes, des Ehepaares, müſſe eine lebensgroße Wachsfigur des Verſtorbenen Falls dieſes Wachsbild Vermögen, das er ſeiner Witwe hinter⸗ laſſen hatte, an ein Kloſter fallen. auch einige Monate ſpäter, 6 denn den jungen Ehemann irritierte das Abbild ſeines Vorgängers, Filme oder ſenſationeller von Sonder⸗ bringen wollen. Solche Zeit werden ſolche merkwürdigen verfügte König So Das Fleiſch aber in Urne ſolle nun mitgeführt werden, en Dieſe Sein Sohn, zien Willen ſeines Vaters ſchrieb dieſem Umſtand n Motiven heraus Ziska an, daß man daraus ein Fell für glaubte, daß der und ſeinen ähnlich Jahre Er wünſchte, daß ausziehen Haare und Zähne ſollten werden. Ein Ori⸗ gewefen zn ſein Ueberhaupt werden nicht daß ſich gequälte Ehe⸗ denen gegenüber waren, rächen. So aufgeſtellt wer⸗ jemals entfernt werden Dieſes geſchah denn das ihm aus ——ñ.——— allen Ecken entgegengrinſte, ſo ſehr, daß er eines Tages in ſeiner Verzweiflung ſämtliche täuſchend ähnlich getrof⸗ fenen Wachsfiguren aus dem Fenſter warf. Das typiſche Beiſpiel des boshaften Teſtaments war der letzte Wille eines Boſtoner Advokaten, der kinderlos geſtorben war und ſein Rieſenvermögen ſeinem Sozius Galsfield vermacht hatte, nachdem e: ihn ein Menſchen⸗ alter hindurch unermüdlich ſchikaniert und gequält hatte. Tückiſch, wie er Zeit ſeines Lebens geweſen war, zeigte er ſich auch in ſeinem Teſtament, aus dem hervorging, daß der„glückliche Erbe“ erſt dann in den Genuß der locken⸗ den Millionen gelangen könne, ſobald er das Geld fände. Das Verſteck würde ihm eine der ihm ebenfalls hinterlaf⸗ ſenen Grammophonplatten angeben. Nun war aber der verſtorbene Advokat ein leidenſchaftlicher Grammophon⸗ liebhaber geweſen und hatte im Laufe der Jahre mehrere tauſend Grammophonplatten zuſammengekauft. Der un⸗ glückliche Erbe mußte ſeine Praxis aufgeben, um ſich alle dieſe Platten vorſpielen zu laſſen, da ja irgendeine das Geheimnis entſchleiern mußte. Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend mußte der Unglückliche alle möglichen Opern. Operetten, Schlager und Lieder über ſich ergehen laſſen, und über dieſen zweifelhaften Genüſſen verſank er allmählich in Schwermut. Noch ehe zwei Wochen vergan⸗ gen waren, war er ein kranker Mann, eine Woche ſpäter brach er völlig zuſammen und mußte den Reſt ſeines Lebens in einem Frrenhaus verbringen. Erſt ſehr viel ſpä⸗ ter fand man in einem vergeſſenen Schreibtiſchfach des Verſtorbenen eine winzige Wachsplatte, die nur die Worte ſprach:„Die Millionen ſind hinter dem Madonnenbild im Salon verſteckt, Miſter Galsfield!“, Eine höchſt unange⸗ nehme Ueberraſchung erlebten aber die Hinterbliebenen eines vor einigen Jahren verſtorbenen auſtraliſchen Groß⸗ kaufmanns, der ſein Rieſenvermögen den Armen, ſeinem Neffen dagegen, der ſehr ſchreibfaul geweſen war, nur zwei Schillinge als Briefporto, einem anderen Neffen ebenfalls nur zwei Schillinge für einen Strick hinterließ, den dieſer ſich kaufen ſollte, um ſich aufzuhängen. Ein merkwürdiges Teſtament hinterließ ein Danziger Bürger um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, der be⸗ ſtimmte, wenn ſein recht ſtattlicher Weinkeller bis auf den letzten Tropfen von ſeinen Hinterbliebenen geleert ſei, dürfe ſein Leichnam der Erde übergeben werden, nicht früher. Die Erben brauchten dazu faſt drei Wochen, und ein„Teſtamentsvollſtrecker“ achtete genau darauf, daß der Wein nur von den Angehörigen getrunken wurde. Die geringſte Abweichung bei der Befolgung dieſer Vorſchriſten hätte den Teſtamentsvollſtrecker ſelbſt zum Erben gemacht. Seiner Liebe zur Wiſſenſchaft blieb der bekannte Hallenſer Anatom Meckel auch im Tode treu. Er hatte teſtamenta⸗ riſch beſtimmt, daß ſein Körper ſkelettiert und das Skelett der anatomiſchen Sammlung der Univerſität einverleibt werden ſolle. Dieſe Verfügung führte zu einem merkwür⸗ digen Vorkommnis Als ein junger Mann, der im Trauer⸗ haus einen Beſuch abſtatten wollte, die Tochter des Ver⸗ ſtorbenen nach ihren Brüdern fragte, erwiderte das junge Mädchen, daß dieſe eben den armen Papa abkochten. Der junge Mann war aufs äußerſte über die Auskunft entſetzt und konnte ſich auch dann nicht beruhigen, als man ihm ſagte, daß dieſe Prozedur auf eigenen Wunſch des Ver⸗ ſtorbenen erfolgte. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: HJ, Gef. 29/171. Samstag, 20. Nov. abends 7.30 Aht, antreten der Gefolgſchaft am HJ⸗Heim Seckenheim. Bd M. Morgen Freitag abend 8 Uhr Führerinnen⸗Heimabend im Heim. Ab einzelnen Schaflen. Montag regelmäßiger Dienſt der 9 9 516 125 ehuh die Zuverlässigen! für g den post-, Bahn- Aunmlliche Bebanntnachungen der Etadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Oktober 1937 her⸗ rührenden Gebühren waren bis ſpäteſtens 18. November 1937 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mann⸗ heim fällig: Gemeindegerichtsgehühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsge⸗ bühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 22. November 1937 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. 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