* 5 i e . . i ö i 5 5 Nr. 269 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 18. November 1937 Neue Verkehrsvorſchriften . Sicherheit für alle Verkehrsteimehmer Am Januar 1938 tritt die neue, vom Reichsver— ier am 13. November erlaſſene Verordnung über das Verhalten im Straßenverkehr in Kraft, die unter dem Leitſatz ſteht: Sicherung des deutſchen Lebens bei verſtärk⸗ ter Motoriſierung; alſo größte Freiheit für den Verkehr und größte Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer. Der Chef der Ordnungspolizei,/ O aptenfan⸗ rer General der Polizei Daluege, hal vor Vertretern der Preſſe die Grundſätze der neuen Reichsſtraßenverkehrs— ordnung dargelegt. Entſcheidend für die Neuordnung iſt die Tatſache, daß ſich ſeit 1932 der Beſtand an Kraftfahr— zeugen in Deutſchland mehr als verdoppelt hat. Zu den rund drei Millionen Kraftfahrzeugen kommen noch 18 Millionen Radfahrer. Da ſich nun die Mehrzahl der Ver⸗ kehrsteilnehmer noch nicht auf die völlig veränderten An⸗ forderungen des Verkehrs eingeſtellt hat und andererſeits auch die Straßen noch nicht allen dieſen Anforderungen angepaßt werden konnten, mußten Maßnahmen getroffen werden, die ſtark geſtiegene Zahl der Verkehrsunfälle her⸗ abzudrücken. Während 1932 6575 tödliche? e zu verzeichnen waren, ſtieg dieſe Zahl im Jahre 1936 auf 8388 an. Infol ge der allgemeinen Aufklärungsarbeit dürfte für 1937 ſchon ein erheblicher Rückgang dieſer Zah⸗ len feſtzuſtellen ſein. Endgültigen Wandel ſoll hier aber die neue Verkehrsordnung ſchaffen. Dieſe neue Verord⸗ nung bringt inſofern eine Umwälzung, als ſie nicht mehr vom Erfolgsgedanken, ſondern vom Gefährdungsgedan⸗ len ausgeht. Nicht mehr falſches Verhalten von Verkehrsteilneh⸗ mern, das zu Behinderungen des Verkehrs oder Unfällen führt, wird allein beſtraft, ſondern überhaupt verkehrs⸗ widriges Verhalten. Die neue Verordnung ſoll weiterhin den Verkehr för⸗ dern, der ſtändig vorwärts ſchreitenden Motoriſierung Rechnung tragen und die weiteſtgehende Sicherheit ge⸗ währleiſten. Die bisher üblichen örtlichen Verkehrsvor⸗ ſchriften, die vielfach Verwirrung anſtifteten, fallen fort. Rückſtrahler an den Pedalen Im Berkel zr gilt künftig der Grundſatz: Je langſamer das Fahrzeug, deſto mehr rechts fahren. Perſonen⸗ beförder ung auf Laſtkraftwagen iſt künftig nur noch mit beſonderer Erlaubnis der Verkehrspolizei⸗ behörden möglich. Für die Radfahrer wird— mit Wirkung vom 1. Juli 1938— die Anbringung von gel ben Rückſtrahlern an den Pedalen der Fahr ⸗ räder vorgeſchrieben, es wird jedoch erwartet, daß die Radfahrer ſich bereits jetzt ſchnellſtens mit dieſer ihrer eigenen Sicherheit dienenden Vorrichtung ausrüſten. Ein Gebot für Fußgänger ſtets rechts zu gehen, iſt abſichtlich unterlaſſen worden. Vielmehr iſt geplant, bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel auf den Fahrbahnen der Landſtraßen das Linksgehen zu empfehlen. Eine beſon⸗ dere Vorſchrift befaßt ſich mit der Sicher ung mar⸗ ſchierender Abteilungen bei Dunkelheit und Nebel. Eine Selbſtverſtändlichkeit zum Schutze der Ju⸗ gend iſt die Vorſchrift, ſpielende Kinder von den Fahr⸗ bahnen der Verkehrsſtraßen entfernt zu halten. Beſtimmungen über ae eee ſind nicht getroffen, können aber nötigenfalls erlaſſen werden. Zum erſtenmal dagegen wird vorgeſchrieben, daß beim Einbiegen in eine Hauptverkehrsſtraße eine mäßige Ge⸗ ſchwindigkeit auf jeden Fall eingehalten werden muß. Sollte dieſe Vorſchrift noch nicht genügen, wird man er⸗ wägen, zu verordnen, daß auf beſtimmten l en vor jedem Einbiegen oder Ueberqueren in jedem Fall d Fahrzeug völlig angehalten werden muß Zum Vorfahrtsrecht wird beſtimmt, daß derjenige die Vorfahrt an nicht be⸗ ſonders geregelten Kreuzungen hat, der unter Beibehal⸗ tung der Ge ſchwindigkeit beider Fahrzeuge beſtimmt d⸗ mit rechnen kann, den e vor 7 er⸗ reicht zu haben. 3 ahrzeuge und 5 ind im Get. zu ze 4 l am Sonntagmorgen Die Verordnung enthält weiterhin die Verpflich⸗ tung für alle Verkehrsteilne h mer, die die iften nicht beachtet haben, an einem öffen:⸗ ute rricht teilzunehmen. Dieſer ert Nor genfunden deẽ igung, zu N g li die Vorſchrif ehrs auf den Landſtraßen werden jetzt motoriſterte Ver b reitſchaften auch innerhalb der G57 oßſtädte einge richtet. Das Ziel iſt klar: Mit allen Mitteln der Propaganda ſoll die Ziffer der Verkehrsunfälle herabgedrückt werden. Die freiwillige Einfügung jedes Volksgenoſſen, der ſich an irgendeiner Stelle im Verkehr bewegt, in die Geſetze der Verlehrsgemeinſchaft, ſoll der Erfolg dieſer Maßnah men ſein. Was beachtet werden muß: Nach den neuen Beſtimmungen iſt u. a. folgendes zu beachten: Bei Straßenkreuzungen, deren Verkehr durch Leuchtampeln geregelt wird, dürfen Fußgänger nicht bei gelbem Licht den Damm betreten, ſondern müſſen auf grünes Licht warten. Das Ueberfahren einer Kreuzung mit hoher Geſchwindigleit iſt unſtatthaft. Es nützt nichts, wenn Rücklichter(Katzenaugen) ſo verſchmutzt ſind, daß ſie nicht aufleuchten können. Wer am Tage mit derart verſchmutzten Rücklichtern fährt, macht ſich ſtrafbar. Pferdefuhrwerke müſſen nicht nur links, ſon⸗ dern auch vorn rechts je eine brennende Laterne führen Marſchkolonnen haben vorn weiße, hinten rote Laternen zu tragen. Die bisher übliche Sicherung durch Katzenaugen iſt unzuläſſig Das enge Hintereinanderfahren(Kolonnen— fahren) von Fahrzeugen jeglicher Art außerhalb der Ort ſchaften iſt verboten. Bei Kraftfahrzeugen iſt in je 50 Me— tern, bei Pferdefuhrwerken bei je 25 Metern, eine Untertei— lung der Kolonne vorzunehmen. Das Gleiche gilt für Marſchkolonnen. Radfahrer haben grundſätzlich einzeln hin⸗ tereinander zu fahren, insbeſondere außerhalb von Ortſchaften. Auf Fahrrädern dürfen Kindern bis zu ſieben Jahren nur von Erwachſenen befördert werden, wenn ein beſonderer Sitz angebracht iſt Wenn Radwege vorhanden ſind, ſo müſſen ſie auf jeden Fall von den dieſe Straße benutzenden Radfah⸗ rern benutzt werden. Dagegen darf lein mit einem Motor angetriebenes Fahrzeug die Radwege benutzen Vor und hinter jeder Straßenecke, vor und hinter jeder Halteſtelle öffentlicher Verkehrsmittel ſind je zehn Meter Straße von parkenden Fahrzeugen in jedem Fall freizu⸗ halten. Fahrzeuge dürfen nachts nut unter brennenden Lampen geparkt werden. Solche Lampen, die nicht die ganze Nacht über brennen, werden durch ein totes Fatrb⸗ band oder rotes Schild gekennzeichnet, damit niemand darunter ſeinen Wagen über Nacht abſtellt. Jeder Führer eines Kraftfahrzeuges, auch der bisher ſogenannten führerſcheinfreien Kleinſtlraft⸗ rüder, muß künftig eine Prüfung über ſeine Keunntniſſe der Verkehrsvorſchriften ablegen. Wer die Prüfung be⸗ ſteht, erhält einen Führerſchein der Klaſſe 4, der für Kraft⸗ fahrzeuge mit einem Hubraum bis 250 Kubitz zentimetern und ſolche mit nicht mehr als 20 Stundentil o metern Höchſtgeſchwindigkeit gilt. Vom 1. Oktober 19385 an gibt es keine führerſchein freien Kraftfahr⸗ zeuge mehr. Kraftwagen müſſen zwei ebenſo Anhänger von Krafin 3 auszur ſte f om Rempel von Hordong wurden die myſtiſchen Klänge wahrſcheinlich durch eine Art von Glocken erzeugt. Im alten Rom wurde durch eine Glocke die Mabegelt angegelgt Die Nachtwächter im alten Rom mußten ebenfalls mt einer Glocke anzeigen, daß ſte wachen. Wie bis in die neueſte Zeit hinein im nahen Orlent die Nachtwächter von Zeit zu Zeit mit ihrem elſenbeſchlagenen Kullppel aufs Steinpflaſter auſſchlagen mußten, damkt, wie böſe Menſchen ſagten, die Piebe wußten, daß der Nachtwächter kommt, Bei den Herden wurden die Glocken ſchon immer zu den verſchiedenſten Zwecken verwandt de ſollten b. Wölſe verſcheuchen oder ſollten als Amulett bie Fiere vor Krankheit ſchützen, weswegen ſie auch noch deim helllgen Antontus geweiht wurben., Hirten wollen beobachtet haben: das Geläute der Herdenglocke ſei den Wieren an genehm, ſte fräßen dabel beſſer; das ſpäre alſo elne Art Jafelmuftt. Der heutige Elsperkäuſer guf ben Straßen lockt mt einem Glöckchen die Kunbſchaft an. Das gleiche taten bie Prieſter der ſyriſchen Göttin, wie Luelan erzählt, Nach ſeiner Anſicht ſollte das Geklingel auch bie Frelgehlgkelt der frommen eelen wecken die Ginftehler und Mitt mönche in Italien klingelten in alten Zelten ebenſo das wahltätige Herz wach Alt iſt der Brauch des Gfockengeläuts, wenn eln Ver brecher zur Richtſtätte geführt wurbe, In antllen Zetten wurbe dem Verbrecher ein Glöckchen in die Hand gegehen Sein Geläute ſollte die Menſchen aufmerkſam machen, ba mit ſie ſich nicht durch eine Werührung veruntelnigten Auch Ausſätzige und mit anbetren auſteckenben Krankhelten Mehaftete bebienten ſich eines Glöckchen, um zu warnen Genau wie heute noch bie Glocke an den Mahnſſherga 1 zarnungszeichen giht, wenn bie„ ſchlleßt Die Chineſen dürften wohl bie älteſten Glocken be— ſitzen. Auch die Urväter bez nahen Orients kannten ſchon Glocken. Bei den Ausgrabungen in Ninſye wurbe eine Glocke gefunden, die etwa 3000 Jahre alt ſein muß, Wie älteſte beutſche Glocke, der„Saufang“, ſteht im Kölner Kunſtgewerbemuſeum, Die größte Glocke liegt ſchwelgend neben dem Moskauer Kreml, det„Zart Kolokol“; ſie wiegt 4000 Zentner, iſt 6,50 Meter hoch, der grüßle! durchmeffer beträgt 6 Meter, Sie wurde 1% gegoſſen, Dle Glocke mit bem ſchönſten Klang, die„Maria Glorſoſg“, hängt im Erfurter Dom. Sie wurde 1407 gegoſſen, Die „Deutſche Glocke am Rhein“, 3 gegoſſen, hängt im Kölner Dom. Sie wiegt 24500 Kilogramm Der ſpätantike Schriftſteller Juintillan bebſente ſich zum erſtenmal des Wottes„nola“ füt Glocke, weil, wie geſagt, in Nola zum erſtenmal die Glocle zur Kirche rief Eorher hieß die Glocke lateiniſch tintinnuhuſum, ein hüb⸗ ſches onomapoetiſches Wort; beim Auß ſprechen deß Mo les hört man gerabezu ein Gellute, Unſet Wotl Wloce kommt von dem ſtiſchen elog, althochheulſch elochon, bas iſt klopfen. At, At, —— Deutſches Nutz eren iſt notwendig „Da es ſich bei der Krziehung zu mufllaliſchem Fühlen und Geſtalten um Heeinfluſſung der pbeutſchen Seele handelt, giht ey ſaum eimaß, paß in ſlürlerem Maße lebendig gemacht und lebenyſg erhalten meren muß, als ber Miußtunter richt, Eine Erziehung zu deulſchem enen unyx Fühlen iſt unpurchführ bar ohne eine zielbewußle Erzlehung zu beutſchem Muſizleten.“ Prof. Dr. Naa he, Prüſipent det Reich muflllammer Hapdeleteit ui naue au D an D e e e m r A e r ae eee. .:. ͤ K h, E 5 Werte 222 e 24% r tren 2 Se bee l,., e ee —. — J Sport und Spiel Sport am Bußtag Einheimiſcher Sport Fußball. 98 Seckeinheim Liga 5 Kreisklaſſe komb.(Kurpfalz, 1846, Poſt) 3: 1 98 Seclenheim Jugend Kurpfalz Jugend 51 Die Verantwortlichen der Kreisklaſſe brachten eine präch⸗ lige Mannſchaft zu Stande. Die Kombinierten veranlaßten die Seckenheimer zur Ausgabe des ganzen Könnens, was der Grundſtock zu einem ſchönen Spiel war. Gleich von Anfang an ſetzte man beiderſeits gehörig Druck auf die einzelnen Aklionen. Staab, der Mittelläufer der Kreisklaſſe, entpuppte ſich als Könner ſeines Fachs und erſpielte im Feldſpiel einige recht brauchbare Situationen, aber der Sturm erwies ſich als zu harmlos, um die Seckenheimer Deckung ſchlagen zu können. Nordhoff im Gegentor mußte mehr als gewünſcht in Aktion treten, um ſein Heiligtum rein zu hallen. Seckenheim erſpielte ſich ein deutliches Plus, aber gerade in dieſer Periode machen die Kreisklaſſenleule einen raſſanten Durchbruch. Wohlfahrt im Seenheimer Tor wehrt zu kurz ab Kretzler vom Poſtſportverein iſt zur Sbelle und bringt ſeinen Leuten die 1:0-Führung. Gleich darauf erzwingt Gropp aus einem Gedränge heraus den Ausgleich und damit das Halbzeitergebnis.— Nach Wieder⸗⸗ beginn wechſelt Seckenheim einige Spieler aus, ohne dadurch im Feldſpiel ein merkliches 0 Seckenheimer Mannſchaft ſchlug ſich gut. Jeder Spieler tat nach Maßgabe ſeiner Veranlagung ſeine Pflicht. ie Kreisklaſſe hatte in Nordhoff ſeinen beſten Mann. Ohne dieſen vorzüglichen Torleiter wäre das Ergebnis be⸗ ſtimmt höher ausgefallen. Sichtbar in Aktion traten noch Staab als Mittelläufer und Kilian auf Halbrechts. Mit beſonderer Freude darf feſtgeſtellt werden, daß der finanzielle Erfolg ein guter war. Schiedsrichter Höhn vom 08 Mannheim leitete gut. ch Handball der badiſchen Gauklaſſe. VfR Mannheim 1— Typ. 98 Seckenheim 185(5:1) VfR Mannheim II— Tv. 98 Seckenheim II 729 VfR Mannheim Igd.— To. 98 Seckenheim Jod 15 Wieder gab es in der badiſchen Gauklaſſe des Hand⸗ ball einen gekürzlen Spielplan. Nußloch kam zu ſeinen erſten Punkten und Waldhof konnte weiter ſeine Spitzenſtellung befeſtigen. Die Begegnung VfR Mannheim— Ty 98 Seclen⸗ heim endete mit einem verdienten Sieg der Gaſtgebermann⸗ ſchaft, die das beſſere Spielermaterial zur Verfügung hatte. Alles ſchnelle Leule, die den Seckenheimern das Leben ſauer machten. In den erſten 15 Minuten gab es auf keinereite Tore und man rechnete ſchon wieder mit einem knappen Ergebnis. Da gelang es dem VfR⸗Sturm, hintereinander 4, keilweiſe glückliche Tore zu erzielen; auch die Seckenheimer hatten Chancen genug, doch wurde durch das zu enge Innen⸗ ſpiel keine derſelben ausgenutzt. Noch auf jeder Seite ein Tor und die Seiten wurden gewechſelt. Nach Wiederbeginn ſah man den Seckenheimern an, daß ſie die Partie noch gewinnen wollten. Sie bedrängten den Gegner ſchwer und konnten auch den Abſtand verkürzen. Doch unglaubliches Schußpech oder-unvermögen machte die beſt herausgeſpielten Gelegenheiten nichtig. Die Punkte blieben bei dem VfR und der Tabellenplatz der Gäſte weiſt nicht mehr nach der Spitzengruppe, wenn auch VfR beſtimmt unker den drei beſten Mannſchaften zu finden ſein wiro. Spo. Waldhof— Fe Freiburg 11:4 TSV Nußloch— TV Hockenheim kampfl. f. N. 1 Handball der Kreisklaſſe. To Brühl! Dod„Jahn“ Seckenheim 1 6:1(8:0) Die größtenteils aus jungen Spielern zuſammengeſetzte Seckenheimer Mannſchaft konnte ſich gegen die ungeheuer harte und unfaire Spielweiſe von Brühl auf deren eigenem Gelände nicht durchsetzen. Dies um ſo weniger, da derſelbe ſchwache Schiedsrichter des letzten Spiels das Trefſen leitele. Es iſt bedauerlich, daß nun ſchon in zwei aufeinanderfolgenden Spielen ſchwache Schiedsrichlerleiſtungen das Spielgeſchehen mit beeinflußten. Hofſen wir, daß die Sache beim nächſten Spiel gegen den Tabellenführer M. T. G. beſſer wird. Das Spiel der Jugend mußte wieder mal ausfallen, weil kein Schiedsrichter zur Stelle war. Die Senſalion der Fünflinge: Gleiche Fingerabdrücke— gleiche Blutgruppen.— Nur in de. Locken eine Differenz 1: 4. N Nachdem die kanadiſchen Fünflinge ſich von ihrer Er⸗ kältungskrankheit vollkommen erholt haben, nachdem auch durch den heranziehenden Winter der Fremdenſtrom nach Callander ſchwächer geworden iſt, haben 200 amerikaniſche und kanadiſche Pſychologen und Erzieher den Fünflingen einen Beſuch abgeſtattet. Für dieſe Fachmänner der Er⸗ ziehung war es natürlich von ganz beſonderem Intereſſe, jene kleinen Weſen bei ihrem Spiel, bei der Reaktion auf an ſie gerichtete Fragen, beim Eſſen uſw. zu beob⸗ achten. Einige der amerikaniſchen Pſychologen einigten ſich dahin, daß die kleine Yvonne die meiſten mütterlichen Inſtinkte zeige. Die kleine Annette dagegen ſei ſehr an⸗ griffsluſtig. Emilie habe ſich ſehr unabhängig entwickelt. Bei Cecile wiſſe man nie, welche Entſchlüſſe das kleine, launiſche Mädchen in der nächſten Sekunde faſſen werde. Marie aber ſei ſehr ſtill und wohl von allen am ſym⸗ pathiſchſten. Im übrigen aber beſtätigen Beobachter, daß die Fachmänner von dem Toben und Tollen der Kinder ſo entzückt waren, daß ſie ſich erſt viel ſpäter auf ihre Aufgaben als Wiſſenſchaftler beſannen. Außerordentlich wichtig iſt es, daß die Fünflinge alle bisherigen Theorien über die Ungleichheit aller Finger⸗ abdrücke und aller Ohren über den Haufen w rfen. Denn ſie haben— wie verſichert wird— genau die gleichen Ohren, weiſen die gleichen Fingerabdrücke auf und haben ſogar dieſelben Fußabdrücke. Auswäaͤrtiger Sport Fußball Winterhilfeſpiele: Frankfurt: Nationalelf— Reichself 2:0 Stuttgart: Baden⸗Württbg.— Heſſ.⸗Südw. 8:2 Bremen: Nordm.Niederſ.— Nieder⸗Mittelrh. 0:2 Halle: Sachſ.⸗Mitte— Pom.⸗Brand.⸗Schlef. 21 Gau Südweſt: Kreis Wiesbaden— SV. Wiesbaden 0˙5 Gau Baden: Stadtelf Heidelberg— 1. FC. Pforzheim FV. 09 Weinheim— Sg. Sandhofen Bezirksklaſſe Ettlingen— Bf. Neckarau Stadtelf Baden⸗Baden— Germ. Brötzingen Bezirksklaſſe Offenburg— Phönix Karlsruhe Bezirksklaſſe Freiburg— Freiburger FC. Bezirksklaſſe Villingen— SV. Waldhof Bezirksklaſſe Elztal— VfB. Mühlburg Stadtelf Konſtanz— VfR. Mannheim Gau Württemberg: d do d= OOO= SVg. Schramberg— Sfr. Stuttgart 6·8 VfB. Kirchheim— Stuttgarter SC. 1:6 Stadtelf ulm— Wehrmacht Ulm 128 Stadtelf Tübingen— Sfr. Eßlingen 2:2 SV. Reutlingen— VfB. Stuttgart 4.5 Schwenningen⸗Troſſingen— Vfg. Schwenningen 0:0 Gau Bayern: Bayern München— Stadtelf Ingolſtadt 2:4 1860 München— SVg. Moosburg 1 Wacker München— Alte Heide München 82 Stadtelf Hof— Sg. Fürth 2.4 Stadtelf Bamberg— 1. FC. Nürnberg 0:2 Gau Heſſen: SV.⸗SC. 03 Kaſſel— Bezirksklaſſe Kaſſel 0:2 SV. 09 Korbach— BC. Sport Kaſſel 221 Heſſen Hersfeld— MTV. Hersfeld 3 Germania Fulda— Bezirksklaſſe 3:0 Hanau— Aſchaffenburg 823 VfB. Großauheim— SV. Kleinſteinhetm 11585 Kewa Wachenbuchen— Dörnigheim⸗Hochſtadt 3:0 Gau Mittelrhein: Eintracht Köln⸗Riehl— Kölner BC. Frechen— Mülheimer SV. Schwarzweiß⸗Phönir Köln— Sülz 07 SC. Köln⸗Nord⸗Höhenhaus— VfL. 99 Köln SS. Vingſt⸗Kalk— VfR. Köln Bonner Gauliga— Bonner Bezirksklaſſe Alemannia Aachen— Grünweiß Eſchweiler SV. Alsdorf ⸗Kellersberg— Rhenania Würſelen * n g do S g f OO= Nationalelf erſpielte einen 2:0⸗Gieg 30 000 beim Frankfurter W5 W. Spiel. Bei ausgezeichnetem Wetter hatten ſich am Bußtag zum großen WHW⸗Spiel im Frankfurter Sportfeld 30 000 Zu⸗ ſchauer eingefunden. Die beiden Mannſchaften traten bis auf den Schweinfurter Kitzinger, der verletzt iſt, in der e Aufſtellung an, nur hatten bei der Reichsaus⸗ wahl Welſch und Billmann in der Verteidigung ſowie die Außenläufer Kuckertz und Karl ihre Plätze getauſcht. Für Kitzinger ſpielte Müller(Sp⸗Vgg Sandhofen) linker Läu⸗ fer. Jem Schiedsrichter Beſt(Höchſt) ſtellten ſich die bei⸗ den Mannſchaften alſo wie folgt: Nationalelf: Jakob; Janes, Münzenberg; Kup⸗ fer, Goldbrunner, Müller; Lehner, Gelleſch, Siffling, Sze⸗ pan, Urban. Reichsauswahl: Auriſſen; Welſch, Billmann; Bach. Sold, Karl; Than, Schön, Hoeffmann, Wirſching, ath. Die erſte Halbzeit ſtand deutlich im Zeichen der Stamm⸗Elf, die gleich mit ſehr ſchönem und genauem Zu⸗ ſpiel aufwartete. Die Verteidigung zeichnete ſich durch weite Schläge an die Flügel aus. Beim Gegner mangelte es zunächſt am Verſtändnis, erſt gegen Schluß der erſten Halbzeit kam der Sturm, in dem man von dem Dresdener Schön und dem Frankfurter Wirſching einige gute Einzel⸗ leiſtungen ſah beſſer zur Geltung Ig kob wurde aher nur einmal bei einem Schuß von Wirſching ernſtlich auf die Probe geſtellt. Die Nationalelf kam bereits in der 12. Minute durch Urban zum Führungstreffer. Janes hatte einen Ball hoch in den Strafraum geſchlagen, Urban und Gelleſch ſpielten blitzſchnell zuſammen, und der Schalker Linksaußen ſchoß unhaltbar in die lange Ecke. In der Stamm⸗Elf lief das Spiel weiterhin recht flüſſig und elegant. Sie erzielte vier Ecken, und wiederholt mußte Jüriſſen im Tor der Reichsauswahl ſein Können beweiſen. Gegen Schluß der erſten Halbzeit kam dann auch der Sturm der Reichsauswahl beſſer zur Geltung. Man ſah einige gute Kombinationen und einen ſchönen Schuß von Wirſching, den Jakob aber im Fallen abwehrte. Nach dem Wechſel ſpielte bei der Reichsauswahl anſtelle von Jüriſſen der Schalker Klodt im Tor Auf bei⸗ den Seiten wurde ſehr ſchön geſpielt, aber verſtändlicher⸗ Es kann deshalb nicht weiter erſtaunen, wenn man erfährt, daß auch die Blutgruppen der fünf kleinen Mäd⸗ chen genau gleich ſind. Sonſt kommt es mitunter vor, daß auch bei Zwillingen verſchiedene Blutgruppen vorliegen. Der einzige Unterſchied bei den kleinen Mädchen, die ein⸗ zige Abweichung von der hundertprozentigen Aehnlichkeit beſteht darin, daß vier von ihnen Locken haben, die ſich in entgegengeſetzter Richtung des Uhrzeigers drehen, während nur die kleine Marie Locken aufweiſt, die von links nach rechts gehen. Untereinander verwechſeln ſich die Kinder nie, dagegen kommt es ſehr häufig vor, daß ſelbſt Dr. Dafoe und die Pflegerinnen ſich irren. Die kleinen Mädchen ſind auf die Möglichkeit des Irrtums ſchon aufmerkſam gemacht worden und machen ſich ihren Spaß daraus, ihren Pflegerinnen allerlei Fallen zu ſtellen. Nun aber iſt auch die Zeit gekommen, um ſich ernſt⸗ haft mit der Zukunft der Pfleglinge und der weiteren Erziehung zu befaſſen. Die Pſychologen ſind ſich darüber klargeworden, daß man die Kinder auf keinen Fall weiter in dieſer Iſolierung belaſſen kann. Man will alſo— ſchon um ihren Geſichtskreis zu erweitern— eine langſame An⸗ gleichung an ein normales Leben mit anderen Kindern herbeiführen. Das iſt nur dadurch möglich, daß man eine Schule einrichtet, in der zuſammen zwanzig Kinder unter⸗ richtet werden ſollen. Die Fünflinge würden alſo hier Gelegenheit haben, ſich zum erſtenmal unter andere Kin⸗ der des gleichen Alters zu miſchen. Schon faßt die kanadiſche Regierung, die die Schutz⸗ gewalt über die Fünflinge übernommen hat, Pläne, um in der Nähe von Callander ein großes Grundſtück zu kaufen, auf dem die Schule für jene zwanzig Kinder errichtet wer⸗ weiſe ließ die Stamm⸗Elf die Wucht und Entſchloſſenheit vermiſſen. Zudem waren auf der anderen Seite Welſch, Sold und Billmann ganz hervorragend in N 1 Fahrt und konnten immer wieder im letzten Augenblick rettend ein⸗ greifen. In der 18 Minute pielte der Sturm der National⸗ Elf nach Zuſammenſpiel von Szepan, Urban und Siffling eine gute Torgelegenheit heraus, aber der Waldhöfer ver⸗ ſchoß den Ball. Bei zwei weiteren Ecken zeigte ſich Klodt ſehr unſicher. Das Publikum feuerte nun den Nachwuchs ſtark an, aber das zweite Tor fiel auf der Gegenſeite Nach einem muſtergültigen Zuſammenſpiel von Gelleſch und Lehner ſchoß der Schalker Halbrechte vom Elfmeter punkt aus unhaltbar unter die Latte. In der Folge ſtand das Spiel im Zeichen der Stamm⸗Elf, die ſich vor allem durch gutes Zuſammenſpiel im Sturm auszeichnete. Klodt konnte wiederholt den Ball nicht feſthalten und verſchuldete zwei weitere Ecken. Kurz vor Schluß hatte die Reichsaus⸗ wahl nach einer guten Einzelleiſtung von Schön eine Chance, doch Jakob lenkte den Ball über die Latte. Die National⸗Elf dirigierte bis zum Schlußpfiff das Spielge⸗ ſchehen, übertriebene Kombination verhinderte aber wei⸗ tere Torerfolge. 5 Kritiſch iſt zu ſagen, daß beide Mannſchaften recht gute, aber keine überragenden Leiſtungen zeigten. Die Spieler der Stammelf ſetzten ſich im Hinblick auf den kommenden Kampf gegen Schweden nicht hundertprozentig ein, beherrſch⸗ ten aber jederzeit die Lage. Ueberragend waren der linke Verteidiger Münzenberg, der mit dem Erſatzläufer Müller gutes Verſtändnis zeigte und im Verein mit dem Mannhei⸗ mer die rechte Dresdener Flanke Than⸗Schön nicht beſonders hervortreten ließ. Auch der Schweinfurter Kupfer zeigte das von ihm gewohnte zuverläſſige Spiel. Im Sturm gefielen die beiden Flügelleute Lehner und Urban, Gelleſch machte ſich zuſammen mit Kupfer um den Aufbau ſehr verdient. Auf der Gegenſeite war der Angriff alles in allem eine gewiſſe Enttäuſchung. Auch die Außenläufer, vor allem der Kölner Kuckertz, konnten nicht überzeugen. Sehr gut waren dagegen die Abwehrſpieler Welſch, Billmann und Sold, denen in erſter das gute Ergebnis zu verdanken iſt Von den beiden Torhütern, die in der Reichsauswahl einge⸗ ſetzt wurden, war der Oberhauſener Jüriſſen weitaus ſicherer als Klodt. Das Eckenverhältnis lautete 92 für die Natio⸗ nalelf. Abſchließend iſt zu bemerken, daß das Spiel, dem man mit großen Erwartungen entgegenſah, die Hoffnungen nur zum Teil erfüllte. Erſtens war das Frankfurter Sportfeld mit 30 000 Zuſchauern bei weitem nicht ausverkauft, und zweitens war der Verlauf des Spiels eine kleine Enttäuſchung. Zehn Tore im Sahneetreiben Baden⸗Württemberg— Süoweſt⸗Heſſen 812(4.2). Das in der Stuttgarter Adolf Hitler⸗Kampfbahn am Bußtag durchgeführte WS W.⸗Spiel zwiſchen den Gauen Baden⸗Württemberg und Südweſt⸗Heſſen wurde bei heftigem Schneetreiben durchgeführt. Auf dem glatten Boden wurden an die Spieler hohe Anforderungen geſtellt, die nicht immer erfüllt werden konnten. Die bad.⸗württbg. Mannſchaft zeigte ſich im Zuſammenſpiel beſſer und ſiegte ſchließlich mit 82 überlegen, aber in dieſer Höhe unverdient. Ausſchlaggebend für den klaren Erfolg war vor allem die vorzügliche würt⸗ tembergiſche Läuferreihe mit Förſchler, Frey und Kneer, die den Gäſte⸗Angriff immer wieder zum Stillſtand brachte. Bei Baden⸗Württemberg zeichneten ſich weiterhin der Torhüter Schnaitmann, der rechte Verteidiger Seibold und die ſchnel⸗ len Flügelſtürmer Langenbein und Föry aus. Beim Gegner ſind beſonders der Verteidiger Kiefer, der Rechtsaußen Bon⸗ nard und in der erſten Halbzeit auch Eckert zu erwähnen. Beide Mannſchaften erſchienen in veränderter Aufftel⸗ lung, ſo fehlten bei Südweſt⸗Heſſen der Torhüter Sonnrein und der Stürmer A. Schmitt, die durch Remmert⸗Rotweiß Frankfurt bezw. Weſtermeier⸗Hanau erſetzt waren. Bei Baden⸗ Württemberg war Seitz⸗Kornweſtheim doch noch zur Stelle, dafür aber Koch⸗VfB. Stuttgart durch Brands⸗Kickers er⸗ ſetzt. Remmert mußte von den acht Toren zumindeſt zwei verhüten. Bet anfänglicher Ueberlegenheit von Baden⸗ Württemberg kam ſpäter der Gegner gut ins Spiel und erzielte allein 12 Ecken, aber nur zwei Tore durch Schuchardt beim Stande von 2:0 und durch Lindemann beim Stande von 3:1. In der zweiten Halbzeit ſpielte Baden⸗Württemberg überlegen und konnte noch viermal erfolgreich ſein. Die Tore für Baden⸗ Württemberg erzielten: Föry(3), Klingler(2), Seitz, Brands und Bolz(je 1). Schiedsrichter Hirſch⸗CTannſtatt gut. Im Rugby wurde in Heidelberg zu Gunſten des WH W. ein Doppelſpiel zwiſchen den Gaumannſchaften von Baden und Südweſt ausgetragen. Die badiſche Fünfzehn blieb ſowohl im Spiel der erſten Mannſchaften mit 11•0 als auch im Treffen der Nachwuchskräfte mit 12.0 erfolgreich, Turnen Die Turner ermittelten in Heſſen den letzten Gaumei⸗ ſter im Geräteturnen. Heſſen⸗Meiſter wurde die Aeltere Kaſ⸗ eler Turngemeinde, die nun am 28. November in Kaſſel zu⸗ ammen mit der Bornheimer T., dem TV. Nemſcheid⸗ Haſten und dem MTV. Kreuznach einen der vier Gaugrup⸗ penkämpfe zur deutſchen Meiſterſchaft beſtreitet.. Deutſchland— England Der 7. Fußball⸗Länderkampf in Berlin. Der engliſche Fußballverband hat die Einladung des Fach⸗ amts Fußball im Reichsbund für Leibesübungen zum Fußball; Länderkampf Deutſchland England in Berlin angenommen. Dieſer bedeutſame Länderkampf iſt die ſiebente Begegnung zwi: ſchen Deutſchland und England und findet am 14. Mai im Berliner Olympiaſtadion ſtatt. Unſere deutſche Nationalmannſchaft wird damit auf die beſte Fußballelf der Welt treffen. Gleichzeitig wird 1 Kampf die Krönung in den Vorbereitungen für die in Pari im Juni 1938 ſtattfindende Fußballweltmeiſterſchaft bringen. Die engliſche Nationalmannſchaft war zum letzten Male 1931 in Deutſchland. Der Kampf fand damals im alten Grune⸗ waldſtadion ſtatt und endete unentſchieden 3:3. Es war Richard Hofmann(Dresden), der ſämtliche drei Tore 1 Die deutſche Elf weilte dann' im Herbſt 1935 in London un unterlag dort nach großem Spiel der Elf der beſten engliſchen Berufsſpieler mit 0:3. Ein Jahr ſpäter verlor unſere Natio⸗ nalmannſchaft in Glasgow gegen die Schotten mit 02 den ſoll. Während einiger Jahre würden dann keinerlei Beſucher zugelaſſen, höchſtens würde geſtattet, daß einige Fachwiſſenſchaftler von einem für die Kinder unſien ba Standort aus die weitere Entwicklung beobachten un beratend eingreifen. Allgemein haben die Erzieher aus Amerika und 17 0 nada den Eindruck gewonnen, daß die fünf kleinen Mä chen über ſehr gute geiſtige Qualitäten verfügen. kann alſo dem Schul⸗Experiment mit großer Spannung und ſtärkſtem Intereſſe entgegenſehen. 1937 Nr. 47 ſich auf dieſem dort regel— Alt erſter Stelle iſt es Man fängt Roſſitten, die Vogelwarte or djant nom ſenswertes herausbringen 1 nnen. die berühmte MA ob ö Und immer wie— e een werden n Fern n die ſich dort feſtgebunden haben, um nicht von der gierigen res Flut in die Tiefe geriſſen zu D — ͤ e Cee See 2900 2 eun use d gun zeig gel sqzeiq q nb ions Dag duda 1000 duiscp ba 1 „elbudlasghz Maze jsfsa ragen æpvu us ueagol uren n ae u „enbval zum cou nvad gujog uugm gu uva ue 2 0 8 -und eig na ee err ee ned ee erg 8 n 0 menbeg s 10 ou unn zk— Uungz uoldg pocgegd 9. 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Am die fragliche Zeit wurde Poſt beſtellt. Er bittet laſſen, ob ſie vielleicht beobachtet hätten, wie irgendwo je⸗ mand ein Auto anhielt und dann beſtieg. — hält ſogar hier und da ſpielende Kinder an. Nachdem er vier Stunden lang unermüdlich geforſcht hat, kommt ſein Kollege ziemlich erregt mit einem Tele⸗ graphenboten von der Poſt zurück. „Herr Inſpektor— dieſer Mann hier will beobachtet haben, wie ein Fremder die Nebenſtraße entlang ging, auf den die Beſchreibung von Andreas paßt. Vor dem Hauſe Nummer 16 hat plötzlich vor dem Fremden ein Auto gehalten. Ein Herr ſtieg aus, wechſelte einige Worte mit dieſem Manne und fuhr dann gleich mit ihm weiter.“ Kirchner faßt den Boten ins Auge. Dieſer macht einen vertrauenswürdigen Eindruck. „Hatten Sie das Bild des Mörders bereits geſehen?“ „Nur flüchtig,“ erwiderte der junge Menſch,„ich bin natürlich nicht auf den Gedanken gekommen, daß jener Mann vielleicht der Mörder ſein könnte. An ſo was denkt man ja leider am wenigſten, wenn es gerade drauf an⸗ kommt.“ „Können Sie mir das Auto beſchreiben?“ „Ja, ziemlich genau. Es war eine vierſitzige, dunkel⸗ blaue Limouſine.“ Die Nummer haben Sie ſich natürlich nicht gemerkt?“ „Nein.“ „Schade.— Iſt Ihnen an dieſem Wagen ſonſt etwas aufgefallen?“ „Ja. Es hatte eine ziemlich große Kühlerfigur. Ein verſilbertes Flugzeug, wenn ich nicht irre, deſſen Propeller ſich drehte.“ „Sehr ſchön, mein Freund,“ und zu ſeinem Kollegen ge⸗ wendet,„es ſollte mich wundern, wenn ſich dies Auto nicht feſtſtellen ließe!“ Das dauerte denn auch wirklich nicht lange. Der Wa⸗ gen war an verſchiedenen Stellen geſehen worden. Schließ⸗ lich erfuhr man auch ſeine Nummer. Kirchner läßt nicht mehr locker. Das Fahrzeug iſt in Utrecht gemeldet. Der Inhaber ſollte ein angeſehener Großkaufmann namens van Hooft ſein. — „Es ſcheint ſich doch wohl um einen Irrtum zu han⸗ deln,“ bemerkt der Maaſtrichter Kommiſſar, mit dem Kirchner gemeinſam dieſe Feſtſtellung machte. „Wieſo?“ fragt der Inſpektor,„van Hooft kann doch den Mörder aus Gefälligkeit mit in ſein Auto genommen haben.“ „Das würde ich nicht beſtreiten, wenn der Bote aus⸗ geſagt hätte, daß der Fremde das Auto durch Zeichen⸗ geben veranlaßt hätte zu halten. Aber, wie der Befragte mit Beſtimmtheit behauptet, hat das Auto von ſelber ge⸗ halten, und der Mann auf der Straße war ſogar ſehr überraſcht, als man ihn anſprach. Es wird ſich um einen Bekannten des Kaufmanns gehandelt haben, der Andreas vielleicht zufällig ähnlich ſah.“ „Im— Herr Kollege— iſt dieſer van Hooft hier in der Stadt bekannt?“ „Darüber kann ich Ihnen leider nichts ſagen.“ Ein Beamter betritt eben das Zimmer, um etwas zu melden. „Ja, bitte?“ fragt Kirchner. „Herr Inſpektor, ſagt der Beamte,„die Nachforſchun⸗ en nach dem fraglichen Wagen ſind auf Ihre Veranlaſ⸗ 1110 hin weiter betrieben worden. Er war in der vergan⸗ genen Nacht hier im Hotel„Kontinental“ eingeſtellt.“ „Sehr ſchön. Ich danke Ihnen!“ Kirchner greift zum Hörer des Telephons. „Bitte Hotel„Kontinental!“— Wer dort?— Portier? Ach ſagen Sie bitte, iſt Herr van Hooft ſchon wieder ab⸗ gereiſt?“ „Bedaure— ein Herr van Hooft iſt nicht bei uns ab⸗ geſtiegen.“ „Danke.“— Kirchner legt achſelzuckend den Hörer hin. Dann ſpringt er, von einem Gedanken gefeſſelt, auf. „Ich muß ſofort zum Hotel!“ Die Auskunft im Hotel lautet wenig befriedigend. S wohl, das ſtimmt ſchon, der Wagen war hier untergeſtel — aber der Herr, der ihn eingeſtellt hatte, wohnte n im Hotel. Wie er denn heiße? Das weiß der Portier ni Darum hat er ſich nicht gekümmert. Er kennt den Herrn nur vom Anſehen. Die Garagenmiete hatte er im voraus gezahlt. Wo der Herr denn gewohnt habe? Das weiß der Portier auch nicht. Kirchner wendet ſich an den Meldedienſt. Aber ei van Hooft iſt nirgends eingetragen. Kirchner verbeißt ſich immer mehr in diefes Problem Wenn die Recherchen auch tagelang dauerten,— ſie muß⸗ ten weiter durchgeführt werden. Er iſt überzeugt davon, daß er ſich hier auf der richtigen Fährte befindet. Gerade weil man bei dieſen Unterſuchungen auf Dinge ſtieß, die einen ſtutzig machten. Warum ſtellte dieſer Kaufmann van Hooft den Wagen in einem Hotel ein, ohne ſelbſt dort zu wohnen? In ein anderes Hotel war er auch nicht gegangen,— jedenfalls nicht unter ſeinem richtigen Namen. Er hatte aber wahr⸗ ſcheinlich privat logiert, mußte alſo hier in der Stadt wohl gute Bekannte oder Verwandte haben. Kirchner beſchafft ſich aus Utrecht eine Photographie des Kaufmanns. Durch dieſe wird der Mann, der den Wa⸗ gen im Hotel eingeſtellt hatte, einwandfrei als van Hooft identifiziert. Kirchner geht mit dem Bild zu dem Kellner des klei⸗ nen Cafés, in dem Andreas beobachtet wurde. Aber der Kellner ſagt mit Beſtimmtheit aus, daß er dieſen Herrn nicht geſehen habe. Nach langen Recherchen ſtellt der Inſpektor feſt, daß van Hooft im Stadtkeller zu Abend gegeſſen hatte, und daß er ſich dort mit zwei anderen Herren unterhalten hätte, die keinen ſehr vertrauenerweckenden Eindruck machten. Er läßt nicht locker. Aber die Zeit vergeht. Er arbeitet weiter, unermüdlich, Tag und Nacht. End⸗ lich hat er heraus, wer die Leute waren, mit denen van Hooft im Stadtkeller zuſammentraf. Der eine nennt ſich Bill Thomas und iſt der Inhaber eines kleinen Zigarren⸗ ladens. Der andere, Ferdinand Greeenbaum, betreibt ein Immobiliengeſchäft. Aeber dieſen Nachforſchungen ſind mehrere Tage ver⸗ gangen, Kirchner ſucht ſeinen Kollegen auf.„Kennen Sie einen Zigarrenhändler Bill Thomas?“ fragt er gerade heraus. Der holländiſche Beamte verneint. „Vielleicht kann man doch irgendwo über ſeine Perſön⸗ lichkeit Auskunft erhalten?“ „Wir können ja nachſehen, ob gegen ihn einmal was vorlag— Da kommt eben Kollege Mantjes. Der weiß in ſolchen Dingen beſſer Beſcheid. Mantjes, ein großer, ſtattlicher, blonder Menſch mit klugen Augen und hoher Stirn, macht ſofort den denkbar beſten Eindruck auf Kirchner. Als er den Namen Bill Tho⸗ mas hört, wird er aufmerkſam. Er ſcheint ſich einen Au⸗ genblick zu beſinnen, dann äußert er: „Ja— ich glaube, den hat ſich unſere Grenzüber⸗ wachungsabteilung auf's Korn genommen.“ Kirchner blickt ihn groß an.„Das wäre mir allerdings intereſſant.— And Greenbaum?“ „Greenbaum? Wie kommen Sie denn auf den? Das iſt ja einer der raffinierteſten Schmuggler, die es hier in der Gegend gibt! Schon ſechs mal war er verhaftet— aber man mußte ihn jedes Mal wieder laufen laſſen, weil man ihm einfach nichts nachweiſen konnte.“ Kirchner zieht die Photographie van Hoofts aus der Taſche.„And kennen Sie dieſen Herrn?“ Mantjes betaſtet das Bild mit ſeinen forſchenden Au⸗ gen. Dann ſchüttelt er bedächtig den Kopf.„Der Mann iſt mir unbekannt.“ „Er hat mit Thomas und Greenbaum im Stadtkeller zuſammengeſeſſen.“ „Vielleicht ein Abnehmer der geſchmuggelten Waren!“ „Schon möglich.— Vielleicht auch der Drahtzieher einer Bande.“ [(Fortſetzung folgt.) n Herr Die mißhandelte Anekdote Ein Erlebnis um Wilhelm Schäfer. Von Willi Fehſe. Im vorigen Winter weilte ich in einer Runde, die ſich in der Weinſtube einer kleinen Stadt um Wilhelm Schäfer verſammelt hatte. Die Geſellſchaft war dem Dichter nach einem Vortrag Pirlat und da das Gefühl der Feſtlichkeit, das dort ſeine ichtung entzündet hatte, uns noch immer beherrſchte, ſchwiegen die meiſten ehrfürchtig und lauſchten auch hier ſeinen Worten. Nun befand ſich aber unter uns ein Dr. H.„ der ſich für einen bedeutenden Kenner der Schäferſchen Dichtung hielt. Tatſächlich ſchien ſeine Beleſenheit über das gewöhn⸗ liche Maß hinauszugehen. Doch machte die aufdringliche Selbſtgefälligkeit, mit der er ſie zeigte, ſein Weſen und Wiſ⸗ ſen auf die Dauer ſchwer erträglich, und eben darum moch⸗ ten ihm die Götter eine Schlinge legen, in der ſein Hochmut zu Fall kam. Es trug 155 nämlich zu, daß dem geſprächigen Doktor im Laufe des Abends eine beſtimmte Anekdote einfiel, die er ſogleich, weil ſie in die Unterhaltung paßte, zu erzählen begann. Offenbar hatte er ihre Herkunft vergeſſen. Einige in der Runde merkten aber bald, daß es ſich bei dieſer Anekdote um eine Dichtung Schäfers handelte, die unter dem Titel„Urania“ ein Glanzſtück ſeiner„Anekdoten“ bil⸗ det. Derſelbe tückiſche Gott, der in dieſer Urania⸗Anekdote in die Seele des Bürgermeiſters von Oranienburg ſchlüpfte und ihn vor dem Kreis der Serapionsbrüder Tiedge mit Tieck verwechſeln ließ, mochte jetzt auch den Doktor narren. Da den Doktor aber zuweilen ſein Gedächtnis trog und er bei aller Redſeligkeit nur ein ſchlechter Erzähler war, verwandelte ſich das Gold, das der Dichter ausgegeben hatte, in ſeinem Munde alsbald in Blei. Er erzählte die Anekdote ſo nüchtern, daß ihr Sinn nur blaß zutage trat und ihre Schönheit ſich völlig verflüchtigte. Diejenigen in der Runde, die die Anekdote erkannt hat⸗ ten, hüteten ſich wohl, den Doktor aufzuklären und zu unter⸗ brechen. Vielmehr ergötzten ſie ſich im Stillen daran, daß er hier zu der Geſchichte, die er vortrug, gleichſam ein när⸗ riſches Schattenſpiel und Gleichnis ſchuf, bei dem er ſelber in einer Rolle mitwirkte, die der des täppiſchen Bürger⸗ meiſters aus Oranienburg immer ähnlicher wurde. Außer⸗ dem blieb es ihnen nicht verborgen, daß auch Wilhelm Schä⸗ fer auf den Erzähler horchte. Der Blick des Dichters hatte ſich etwas verdunkelt, und eine feine, trockene Spannung lag um ſeine Mundwinkel. Leiſe trommelte er mit den Fingern auf den runden Fuß ſeines Weinglaſes. Er mochte nun ſelber von der Trübſal jener Gedanken koſten, die E. T. A. Hoffmann in der Urania⸗Anekdote ausſprach.„Die Leute verſtehen Oranien⸗ burg, wenn ein Dichter Urania ſagt.“ So war es. Die Leute hatten den Werkeltag ihrer Geſchäfte, und Dichtung war vielen nur eine ſonntägliche Zugabe und Zierde, nicht aber Salz von jenem Salz der Erde, das nimmermehr dumm werden darf und das jede ihrer Speiſen würzen ſollte. Verſtohlen ließ Wilhelm Schäfer ſeinen Blick über die Runde gleiten. Wer unter dieſen, die ſich jetzt um ihn verſammelt hat⸗ ten und noch erhoben waren von dem Gefühl, das er ihnen eingab, und dem Lebensſinn, den er verdichtete, würde ſich davon etwas bewahren und ins Herz pflanzen, damit es dort auch im Werkeltag der Geſchäfte fortgrünen und blühen möchte? Der Doktor gewiß nicht, denn dem war nur an der äußeren Kenntnis gelegen, und darüber vergaß er wie im Märchen der Tor, den die Fee in die Schatz⸗ kammer führte und wählen ließ, das Beſte. Als aber der Doktor nun geendigt hatte und das Lächeln der Runde eben als Beifall einheimſen wollte, ſtand Wil⸗ 155 Schäfer auf und vervollſtändigte kurz die mißhandelte nekdote. Er wußte ſeine Worte ſo zu ſetzen, daß ſie, wie Netze einen Fang aus dem Meer, die verſunkene Schönheit und den verblaßten Sinn der Urania⸗Anekdote leuchtend wieder heraufholten. Und dabei ſpürte der Dichter plötzlich (wie er ſpäter geſtand) den glücklichen, kleinen Wirbel des Herzens, der ihm anzeigte, was er vorhin bei allem Wägen und Prüfen nicht bedacht hatte; Seine Arbeit trug ihren ae und Dant im ſich. Lohnte ſie nicht königlich mit det U t, die ſie weckte? Ziemte es ſich da, noch nach anderem Lohn und Widerhall zu fragen? Und mit mildem Ernſt, in den ſte jedoch auch etwas von der ſtrafenden Hoheit eines Fürſten miſchte, wandte ſich Wilhelm Schäfer nun dem Doktor zu, der es ihm in ſeiner Selbſtgefälligkeit zu verargen ſchien, daß er ſeinen Vortrag ergänzt hatte. Mit ſaurer Miene, als fühlte er ſich um ſeine Lorbeeren unverdient betrogen, ſah der Doktor vor ſich nie⸗ der.„Sie müſſen entſchuldigen,“ ſagte Schäfer,„wenn ich etwas nachhalf und berichtigte, Sie haben nämlich eine Anekdote von mir erzählt...“ Damit erhob er, um keine Mißſtimmung aufkommen zu laſſen, heiter ſein Glas gegen die Runde und grüßte den Doktor, der jetzt betreten inne wurde, in was für eine Rolle er ſich ſelber hineingeſpielt hatte, verſöhnlich mit einem Blinzeln ſeiner braunen Augen; denn langſam begann ſich ſein Blick nun wieder zu erhellen. — 2 * Hoch klingt das Lied. 5 die Jugend erzählt von B. G. Oſtermann. Die Nordſee raſt. Wogenberge, hochgepeitſcht vom ſtei⸗ fen Nordoſt, rollen heran, gießen ihre Flut f äumend auf den Strand oder zerkrachen mit donnerndem Getöſe und gewaltigem Sprühregen an den der kleinen Inſel vorge⸗ lagerten Klippen. Das Meer ziſcht und kocht, brodelt und gurgelt, und dann wieder iſt es wie ein rieſiges, ſchreck⸗ liches Tier, das ſich ſtöhnend duckt unter erbarmungsloſen Peitſchenhieben, um ſich gleich darauf aufſchäumend, auf⸗ brüllend ſeinem Peiniger, dem Sturm, entgegenzuwerfen. Was für ein Wetter! Mit Windſtärke neun heult der Sturm über die See und wühlt das Meer auf, tiefer, immer tiefer. Und nach Mitternacht geſchieht es: Norddeich ſendet SS. Der 1800-Tonnen⸗Dampfer„Luiſe 2“ ſitzt mit gebrochenem Ruder auf dem Grauen Riff. Der Kapitän hat die verzwei⸗ felte Lage ſeines Schiffes noch funken können und auch noch, daß neun Mann an Bord ſind; dann aber, muß der Sender zerſtört worden ſein, denn die„Luiſe 2“ ſchweigt, antwortet nicht mehr. Die Männer auf der Inſel lauſchen der Meldung, die ihnen der Lautſprecher wiedergibt. SOS.. Rettet unſere Seelen! Neun Menſchenleben in Gefahr! Und das Graue Riff.. ja, da draußen liegt es.. weit, weit draußen und auf dem Riff, feſtgeklemmt, hilflos, wehrlos das Schiff.. die See raſt dagegen an ohne Unterlaß will es zerbrechen, vernichten, verſchlingen Was auf der Inſel in den nächſten Minuten geſchieht, vollzieht ſich ohne Lärm, ohne Aufregung. Mit Bewegun⸗ gen, die an das gleichmäßige Arbeiten einer Maſchine er⸗ innern, wird das Rettungsbot zu Waſſer gebracht. Der Platz am Strand iſt umſäumt von Greiſen, Frauen und Kindern. Mit Geſichtern, undurchdringlich, wie Wachs, ſtehen ſie da. Sie alle wiſſen, was es für die Männer be⸗ deutet, bei dieſem Wetter hinauszufahren.. aber ſie alle wiſſen auch, daß dieſe Männer den Einſatz des eigenen Leben nicht ſcheuen, wenn es gilt, andere zu retten! f Mit Vollgas tanzt das Boot über das Watt. Die vier Zylinder donnern ihr brauſendes Lied. Vorwärts. durch! Die See tobt. Schleudert das Boot in wilder Wut empor. Stößt es 5 in tiefe Waſſerſchluchten. Macht nichts. Weiter. Weiter. Der Mann am Raketenappa⸗ rat arbeitet mit ruhiger Hand. Drei Bündel schießen ſprü⸗ hend hoch, zerplatzen... ſo, nun wiſſen die auf der „Luiſe 2“, daß die Retter unterwegs ſind, und dieſe Ge⸗ wißheit wird den Unglücklichen Kraft geben, auszuharren. Und weiter raſt das Boot der heldenmütigen deutſchen Männer mit Kurs auf das Graue Riff, das ſchon ſo man⸗ ches Opfer forderte. a Da—— das Riff! Ein hagerer Mann in Helzeug und Südweſter läßt den Scheinwerfer ſpielen. Und wirklich, der ſuchende weiße Strahl findet das Wrack. Ja, da liegt es wiſchen den Klippen die Lagemaſte gebrochen, die Reling vollkommen zertrümmert, ein fürchterliches Loch im Heck. und auf der von der Genoalt des Waſſers einge⸗ ſchlagenen Brücke ein paar dunkle menſchliche Geſtalten,