5 7 SBujgaehlv one uv ngoge pr Jau oeh F ͤĩ˙ U ron n duns 4 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 10. 37: 1150 — 37. Jahrgang Verſtändnis bei den Lords Aussprache im britiſchen Oberhaus über Deutſchlands Kolonialforderungen. London, 18. November. Im Oberhaus fand eine außenpolitiſche Ausſprache ſtatt, die ſich ſehr ſtark mit Deutſchland beſchäftigte. Lord Al⸗ len of Hurtwood eröffnete die Ausſprache. Es müſſe die Frage aufgeworfen werden, ob nicht ein Verfahren ent⸗ deckt werden könne, das zu einer allgemeinen Beruhigung, insbeſondere in Europa, führe. Rom, Tokio und Spa⸗ nien hingen miteinander zuſammen, und es müßten daher Anſtrengungen gemacht werden, die ſich mit den Beſchwer⸗ den der Nationen befaßten. Der Beſuch Lord Halifax' in Deutſchland, ſo glaube er, werde vom geſamten engliſchen Volk will⸗ kommen geheißen. Alle erkennten, daß es niemand im öffentlichen Leben Englands gebe, der glänzender für die Rolle des Friedensbotſchafters geeignet ſei. Nachdem Lord Allen die Mahnung an das Haus gerichtet hatte, Zu⸗ rückhaltung zu üben. wandte er ſich gegen den Vertrag von Verſailles. Wenn die Völker einander achten ſollten, ſo er⸗ klärte er müßten alle Völker vor dem Recht gleich ſein und alle Völker müßten wiſſen, daß das Geſetz geändert werden könne. Deutſchland liege geographiſch im Herzen Europas, da⸗ her liege es auch geographiſch im herzen der Welt. Es gebe nichts, was mehr zur Verhinderung eines Weltkrieges und zur Förderung des Weltfriedens beitragen könne, als wenn man Deulſchland in dieſem kritiſchen Augenblick verſtehe. Er wolle nicht die Gefahren verkennen, die ſich ange⸗ ſichts der gegenwärtigen Stimmung von Deutſchland her ergeben könnten. Er ſei gegenüber der pfychologiſchen Ein⸗ ſtellung in Deutſchland nicht blind. Trotzdem glaube er feſt⸗ ſtellen zu können, daß, wenn man Deutſchland jetzt zum er⸗ ſten Male ſeit Verſailles als einem gleichberechtigten Staat gegenübertrete, einige dieſer Schwierigkeiten ſich beſeitigen ließen. Im Augenblick ſei eine neue Hoffnung vorhanden, eine neue Ausſicht, daß das, was man vor Jahren bereits hätte tun ſollen, getan werde. Der Redner übte Kritik an der Politik der Regierung, die dieſe Dinge ohne Folgerich⸗ ligkeit behandelt habe. Als Beiſpiel zitierte er die Behand⸗ lung der Rohmaterialienfrage. Die Kolonialfrage werde künftig an hervorragender Stelle ſtehen. Möge Gott geben, daß ſie nicht zu einer eiternden Beule im Körper der europäiſchen Politik werde, wie das bei den Reparationen der Fall geweſen ſei. Lord Allen wandte ſich dagegen, daß man behaupte, 1914 hätten in Paris mehr Deutſche gelebt als in den Kolonien, und daß der Außenminiſter erklärt habe, nur 3 Prozent der Rohmaterialien kämen aus den Kolonial⸗ gebieten. Was nütze es, dieſe Argumente vorzubringen, die ſcheinbar bewieſen, daß die Kolonien keinen Wert hätten, und wenn man den deutſchen Freunden ſage:„Seht ein⸗ mal, wie lächerlich eure Argumente ſind, alle dieſe Gebiete ſind wertlos!“— und dann doch das geſamte Kolo⸗ nialreich behalte. Dieſes Problem könne nicht durch dialek⸗ liſche Erörterungen gelöſt werden oder durch einſeitige Be⸗ handlung. Man könne die Kolonialfrage nur im Rahmen einer Geſamtregelung löſen. Auch Lord Snell, der Führer der Arbeiter ⸗ oppoſition im Oberhaus, verlangte, daß man die Be⸗ ſchwerden der Völker prüfen müſſe. Die Kolonialfrage ſollte im Rahmen des Völkerbundes erörtert werden. Er kriti⸗ ſierte ebenfalls, daß man Deutſchland gegenüber behaupte, Kolonien nützten Deutſchland nichts. Wenn das der Fall wäre, würde es nicht viel ausmachen, wenn man ſie Deutſch⸗ land zurückgäbe. Lord Snell wandte ſich dann der Miſ⸗ ſion Lord Halifax' zu. Er verſtcherte der Regierung, daß ſowohl er wie die Arbeiterpartei Lord Halifax den be⸗ ſten Erfolg bei ſeiner Arbeit wünſchten. Man ſtehe am Scheidewege. Er ſelbſt glaube, daß, wenn England jetzt der Welf den Weg zeigte, die Welt auf den Weg des Friedens zurückgeleitet werden könne. Hierauf ſolle man alle Anſtrengungen lenken. 5 7 Auch der Konſervative Lord Ruſheliffe erklärte, man könne die Klagen nicht ignorieren, wenn man nicht eine Befriedung Europas unendlich vertagen wolle. Lord Halifax erfreue ſich in beſonderem Maße des Vertrauens des Landes, und wenn ſeine Beſprechungen in Deutſchland zu Verhandlungen führen ſollten, würde England einen weſentlichen Beitrag zur Befriedung Europas ünd für den Frieden der Welt leiſten.. Viscount Samuel, der darauf hinwies, daß es ihmals Juden nicht leicht falle, Deutſchland Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, erkannte trotzdem die grundſätzliche Bedeutung der Kolonialfrage für Deutſchland an. Es ſei wirklich unmöglich zu ſagen, daß alle britiſchen Kolonien ſo lebenswichtig für England ſeien, daß England unter keinen Umſtänden irgendeine Konzeſſion machen könne, um zu gleicher Zeit zu ſagen, daß ſie ſo unwich⸗ tig für Deutſchland feder daß man nicht verſtehen könne, warum es ſie überhaupt zurückhaben wolle. Wenn man beides zugleich behaupte, ſetze man ſich dem Vorwurf er Heuchelei aus. N Die Tatſache bleibe beſtehen, daß Deutſchland die einzige große europäiſche Macht ſei, die keinen kolonialen Beſitz habe. Es habe aber große Beſitzungen gehabt, die die Frucht jahrelanger Anſtrengungen geweſen ſeien. Es ſei nicht über⸗ raſchend, daß dies Anlaß zur Unruhe gebe. Im weiteren Verlauf der Ausſprache wies Lord Rankeillour(konſervatip) darauf hin, i engen Bindungen Großbritanniens an Frankreich und die enge Bindung Frankreichs an Sowjetrußland für die engliſche Politik ſchwierig machen, ſich dem ſowjetrufft⸗ ſchen Einfluß zu entziehen. daß es die Freitag, den 19. November 1937 . Für die Regierung ſprach Lord Plymouth. Er erklärte zunächſt, daß er Lord Allen in vielen Teilen ſeiner Rede zuſtimme. Leider ſei es nicht zu leugnen, daß die in⸗ ternationale Lage ſich letzthin in vieler Hinſicht verſchlech⸗ tert habe. Die allgemeine Regelung der Weltſchwierigkei⸗ ten ſei noch immer das Hauptziel der Regierungspolitik. Hlervei ſei es jedoch weiter von größter Wichtigkeit, daß die Grundlage hierfür ſorgfältig vorbereitet werde. Man müſſe ſicherſtellen, daß alle Beteiligten einer in Ausſicht ge⸗ nommenen Regelung auch bereit ſeien, den internationalen Beziehungen denſelben grundſätzlichen Wert beizumeſſen. Lord Plymouth verwies auf die letzte Rede des Pre⸗ mierminiſters, in der dieſer völlig klargeſtellt habe, daß Großbritannien in freundſchaftlichen Beziehungen mii Deutſchland und Italſen leben wolle. Er ſtimme Lord Sa⸗ muel völlig zu, wenn dieſer erkläre, daß das Regierungs⸗ ſyſtem eines Landes die guten Beziehungen zu einem an⸗ deren Lande, das nicht unter dem gleichen Syſtem lebe, nicht gefährden dürfe. Plymouth wandte ſich hierauf der Kolonialfrage zu und ſagte hierzu wörtlich:„Heute nachmittag iſt eine ganze Menge über das geſagt worden, was man jetzt die Kolonialfrage nennt. Ich bin deſſen ſicher, daß ich recht habe, wenn ich annehme, daß das Haus von mir, und zwar beſonders in dieſem Augenblick aus offenſichtlichen Grün⸗ den ein Eingehen auf dieſe Frage im einzelnen heute nachmittag nicht erwartet. Es iſt klarerweiſe für mich ganz unmöglich, das zu tun, und ich kann heute zu den amtlichen Erklärungen, die für die Regierung in der Ver⸗ gangenheit abgegeben worden ſind, nichts hinzufügen.“ Zum Schluß wandte ſich Lord Plymouth ſodann dem Beſuch des Lord Halifax zu. Hierzu ſagte er:„Zum Abſchluß wünſche ich, Ihnen, meine Lords, für die Bemer⸗ kungen zu danken. die Sie in Bezug auf den Beſuch ge⸗ macht haben, den zurzeit Lord Halifax unternimmt, und für die guten Wünſche, die man für ihn und ſeine Ziele zum Ausdruck gebracht hat.“ Im weiteren Verlauf der Ausſprache verwies Lord Rennell of Rodd auf die Notwendigkeit guter Bezie⸗ hungen zwiſchen England und Deutſchland, da erſt damit das politiſche Gleichgewicht wiederhergeſtellt werden könnte. Beſonders warm ſetzte ſich Lord Glasgow für eine Verſtändigung mit Deutſchland ein. Er verwies dann dar⸗ auf, daß er in Deutſchland geweſen ſei, und ſagte, er ſei ſicher, daß der Führer und ſeine Regierung Freunde Englands und Frankreichs ſein möchten. Wenn Frankreich ſich weigere, dieſe ausgeſtreckte Hand zu ergreifen, ſo ſehe er deshalb doch nicht, was England daran hindern könnte, das zu tun. Lord Glasgow ging dann zur Kolonial⸗ frage über. Er hielt den deutſchen Kolonialanſpruch ſchon allein aus wirtſchaftlichen Gründen für berechligt, wobeſ er ſogar be⸗ tonte, daß er ſich freuen würde, wenn Deutſchland das Tanganjika⸗Gebiet(Deutſch⸗Oſtafrika) zurückbeküme. Er⸗ freulicherweiſe weiſe das Oberhausmitglied auch die in der engliſchen Oeffentlichkeit ſo oft erhobene Verleumdung zu⸗ rück, daß Deutſchland Verträge nicht achte, wobei der Lord an die Erklärung des Führers erinnerte, daß von ihm ab⸗ geſchloſſene Berkräge eingehalten würden. Lord Iddesleigh ſchloß die bemerkenswerte Ober⸗ hausausſprache mit der Feſtſtellung ab, daß ſie„im Aus⸗ lande viel Beachtung finden würde“. Halifax beim Reichsaußenminiſter Berlin, 18. Nov. Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath gab dem zum Beſuch der Jagdausſtellung in Ber⸗ lin weilenden Präſidenten des engliſchen Staatsrates, Lord Halifax, ein Frühſtück in kleinſtem Kreiſe, an dem auch der britiſche Botſchafter Sir Neville Henderſon teilnahm. Der Zweck der Volksgasmaske Gegen böswillige ausländiſche Meldungen. Berlin, 19. November. Einige ausländiſche Zeitungen haben, offenbar in der Abſicht, das Vertrauen des deutſchen Volkes zu einer Volks⸗ gasmaske zu erſchüttern, behauptet, daß die deutſche Volks⸗ gasmaske deshalb mangelhaft ſei, weil ſie keinen Schutz besen das im Leuchtgas auftretende Kohlenoxyd bie⸗ et. Wie von zuſtändiger Seite hierzu erklärt wird, iſt die deulſche Volksgasmaske ebenſo wie auch die Gasmaske des deutſchen Soldaten 15 5 beſtimmt, Schutz gegen alle Stoffe zu bieten, die im Weltkrieg als chemiſche Kampfſtoffe ver⸗ wendet wurden oder in der Nachkriegszeit im Ausland ent⸗ wickelt und als geeignet für den Gaskrieg bezeichnet wor⸗ den ſind. Gegen alle dieſe Stoffe ſchützt die Volksgasmaske in unbedingt zuverläſſiger Weiſe. Der Umſtand. daß ſie nicht gegen Kohlenoxyd— alſo auch nicht gegen Leuchtgas — ſchüht, iſt kein Mangel, da Kohlenoryd niemals als Kampfſtoff gedient hat und wegen ſeiner Eigenſchaften auch in künftigen Kriegen für dieſen Zweck nicht in Be⸗ tracht kommen wird. Die Böswilligkeit der erwähnten Zeitungsmel⸗ dungen geht am eindrucksvollſten wohl daraus hervor, daß keine einzige Wehrmacht oder Volksgas⸗ maske der Welt Schutz gegen Kohlenoxyd bietet. Ein ſolcher Schutz wird in allen Ländern mit Recht für entbehr⸗ lich gehalten, obwohl er durchaus möglich wäre. An den e e„ wo 9 ile in gegen Kohlenoxyd beſteht, wie beiſpielsweiſe in Gaswer⸗ ken, werden beſondere Filter für dieſen Zweck verwendet. Die Volksgasmaske iſt ebenſo wenig wie irgendeine Wehrmachtsgasmaske ein Schutzmittel gegen bellebige Gaſe oder gar gegen Sauerſtoffmangel, ſondern iſt chen dazu beſtimmt, im Kriene bei Anweſenbeit chemiſcher Schutznotwendigkeit Nr. 270 5* 5 3 7 eee— Kampfſtoffe Leben und Geſundheit ihres Trägers zu ſchüt⸗ Diejenigen Stoffe, die ſie nicht oder nur zum Teil zu⸗ K lt, wie Kohlenoxyd, Kohlenſäure, Sauerſtoff, Stick⸗ ſtoff und wenige andere Stoffe, ſind entweder überhaupt nicht giftig, wie der lebensnotwendige Sauerſtoff, oder ſchädigen erſt in ſo hohen Konzentrationen wie ſie durch Feindeinſaz niemals erreicht werden können. „Die Verſuche der betreffenden ausländiſchen Zeitungen, die deuſſche Volksgasmaske in ihrem Wert herabzufetzen, erledigen ſich damit von ſelbſt. — 2 g. 9 N Spanien ſoll weiterbluten Moskau wünſcht keinen Frieden! San Sebaſtian, 19. November. Der Oberbolſchewiſt Lamoneda hat in einer Rede auf einem Kongreß der bolſchewiſtiſchen Gewerkſchaft feſtgeſtellt, daß eine Verſtändigung mit den Nationalen niemals in Frage komme. Eine ſolche Verſtändigung könne wohl einigen europäi⸗ ſchen„Demokratien“ richtig erſcheinen, ſtehe aber in völligem Gegenſatz zu den Wünſchen Moskaus. Es ſei alſo notwendig, den Krieg bis zu ſeiner letzten Phaſe forkzuſetzen. Auf dem Kongreß der bolſchewiſtiſchen Gewerkſchaften iſt beſchloſſen worden, an die 2. und 3. Internationale ein Telegramm zu richten und darin um eine„dringende Aktion“ der beiden Internationalen zur Verteidigung der chineſiſchen und ſpaniſchen Demokratie zu erſuchen. In die⸗ ſer Aufforderung der ſpaniſchen Bolſchewiſten kommt zum erſtenmal der neue, von Sowjetſpanien verfolgte Dreh zum Ausdruck, nicht, wie bisher, direkt bet den Re gie⸗ rungen Unterſtützung zu fordern, ſondern den inter⸗ nationalen Marxismus zu veranlaſſen, durch Streiks und Unruhen die Regierungen zu Waffenkieferun⸗ gen uſw. an Sowjetſpanien zu zwingen. 2 1 7 Sowjetſpaniſche Verleumdung durchſchaut Lügenmeldung über Fliegerangriff auf engliſchen Dampfer. London, 19. November Havas hatte am Dienstag eine Meldung der berüchtig⸗ ten ſowjetſpaniſchen Lügenagentur Febus aus Barcelona übernommen, daß der 8236 Tonnen große engliſche Damp⸗ fer„Cardium“ in den ſpaniſchen Mittelmeergewäſſern von angeblich nationalſpaniſchen Flugzeugen bombardiert wor⸗ den ſei. Der Vertreter von Preß Aſſociation hat ſich zur Nach⸗ prüfung dieſer Meldung mit der britiſchen Admiralität in Verbindung geſetzt und erfahren, der Kapitän der„Car⸗ dium“ habe mitgeteilt, von einem Angriff auf ſein Schiff könne nicht die Rede ſein. Es habe lediglich ein Flugzeug deſſen Nationalität nicht feſtzuſtellen war, die„Cardium“ überflogen. Auch Reuter hat die Hetznachricht der bolſchewi⸗ ſtiſchen Lügenfabrik überprüft und ſtellt ebenfalls feſt, daß die„Cardium“ nicht angegriffen wurde, ſondern nur ein unbekanntes Flugzeug bemerkt hat. Wieder einmal haben alſo die ſpaniſchen Bolſchewiſten bei einem ihrer unverantworklichen Verſuche, durch Verleum⸗ dung internationale Verwicklungen zu ſchaffen, kläglich Schiffbruch erlitten. Valencia beſchwert ſich in London London, 18. Nov. Die rotſpaniſche Regierung hat ſich in einer Note an die britiſche Regierung beſchwert über die Ernennung von Agenten bei der. Franco. In der Note heißt es, dieſer Schritt Englands bedeute die Aufgabe der Politik, keine offiziellen Beziehungen mit denjenigen zu unterhalten,„die gegen eine legal eingeſetzte Regierung re⸗ voltierten“. Japan will Franco anerkennen Ein Geſandter ſchon beſtimmk. Tokio, 19. November. Wie„Tokyo Aſahi Schimbun“ zu berichten weiß, werde Japan am 25. November General Franco formell anerken⸗ nen, da er im Kampfe gegen die Kräfte der Komintern den größeren Teil Spaniens 0 7 habe und ſeine Herrſchaft über Spanien ſomit unzweifelhaft ſei. Außenminiſter Hirota habe im Kabinett erklärt, General Franco habe bei der ja⸗ paniſchen Regierung um Anerkennung nachgeſucht. Japan habe nach Prüfung der Lage feſtgeſtellt, daß General Fran⸗ cos militäriſcher Erfolg Tatſache ſei, umſomehr als er kürz⸗ lich ſeine Herrſchaft auf die Biskaya⸗Bucht habe ausdehnen können. Ausſchlaggebend ſei jedoch die Tatfache, daß General ranco einen heiligen Krieg gegen die fominkern in vorder⸗ ter Front durchſühre. Mikhin ſtimme die Politik Jrancos mit der Japans überein, woraus ſich die Notwendigkeit der Anerkennung ergebe. „Tokyo Aſahi Schimbun“ meldet weiter, daß nach der Anerkennung der ſpaniſchen Nationalregierung durch Japan der ſich augenblicklich in Frankreich aufhält, nach Salamanca der ſi chaugenblicklich in Frankreich aufhält, nach Solomanea entſandt werden ſoll. Anerkennung Francos durch Oeſterreich und Angarn Wien, 18. Nov. Nach einer im ungariſchen Abgeordne⸗ tenhaus abgegebenen Erklärung, daß die ungariſche Regie⸗ rung ſchon ſeilt Mitte September offizielle Verbindungen mit dem 1 Vertreter Generals aufgenom⸗ men habe, teilt die Wiener Preſſe mit, daß das Gleiche 11 ür Oeſterreich zutreffe. Zur ſelben Zeſt ſei die ö. reit 1 5 Bundesregierung mit Careia Comin, dem Wiener e Vertreter Francos, in Fühlungnahme getreten, was der katſächlichen Anerkennung Francos s gleichkomme. 225 Tine Jelllume Das Oſtender Flugzeugunglück Im Nebel gegen einen Fabrikſchornſtein Brüſſel, 18. November. Ueber die Urſache der Flugzeugkataſtrophe von Oſtende iſt eine Unterſuchung eingeleitet worden, die noch nicht ab⸗ geſchloſſen iſt. Die belgiſche Luftverkehrsgeſellſchaft Sabeng hat ihre vorläufigen Feſtſtellungen in einem Kommunique zuſammengefaßt. Darin heißt es, das Flugzeug habe die in Brüſſel vorgeſehene Zwiſchenlandung infolge Nebels auf⸗ geben müſſen. Die beiden Fluggäſte, die in Brüſſel das Flugzeug nach London beſteigen wollten, ſeien ſchon vor⸗ her nach Oſtende befördert worden, wo während des gan⸗ zen Tages ſehr günſtige meteorologiſche Bedingungen ge⸗ herrſcht hätten. Um 14.30 Uhr ſei jedoch das Wetter über dem Flugplatz plötzlich umgeſchlagen. Daraufhin habe die Flugleitung in Brüſſel den Jlug⸗ platz in Oſtende verſtändigt, daß das Flugzeug, wenn der Nebel zu dicht wäre, ſeinen Flug direkk nach London fort- ſetzen müſſe, ohne ſich um die beiden Paſſagiere in Oſtende zu kümmern. Anglücklicherweiſe habe aber das Flugzeug in dem Augenblick, in dem die örkliche Funkſtation den Pi- loten dieſe Weiſung übermikteln wollte, bereils mit dem Landungsmanöver begonnen. In 1600 m Entfernung vom Landungslerrain habe dann auf einmal eine Wolkendecke den 65 m hohen Fabrikſchornſtein eingehüllt, der die Kala⸗ ſtrophe herbeiführke. Prinz Ludwig von Heſſen in Oſtende Brüſſel, 18. Nov. Der Prinz und die Prinzeſſin Lud⸗ wig von Heſſen trafen aus Dover in Oſtende ein. Sie wur⸗ den am Quai vom Provinzgouverneur Baels, dem deut⸗ ſchen Geſandten Freiherrn von Richthofen und Legations⸗ ſekretär Freiherrn von Neurath empfangen. Der Prinz und die Prinzeſſin begaben ſich ſofort ins Krankenhaus. Sie wurden in die Kapelle geführt, wo ſie lange Zeit vor den gen ihrer tödlich verunglückten Familienangehörigen weilten. Traurige Heimkehr Der Zug, mit dem die acht. Todesopfer des Flugzeugunglücks bei Oſtende nach Deutſchland gebracht werden, hat Donnerstag nachmittag Oſtende verlaſſen. Der Sonderwagen mit den Särgen iſt in eine mit ſchwarzem Tuch ausgeſchlagene Trauerkapelle umgewandelt worden. Unter den zahlreichen Kränzen fallen beſonders zwei wert⸗ volle Kranzſpenden der beiden Kinder des belgiſchen Königs auf, die die Inſchrift tragen„Baudouin“ und„Jo⸗ ſefine Charlotte“. Jagbdausſtellung verlängert Starker Zuſtrom aus dem Auslande. Berlin, 19. Nov. Nach den Berliner Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm ſtrömten ſeit 14 Tagen unüberſehbare Be⸗ ſucherſcharen. Die„Internationale Jagdausſtellung Berlin 37, hat alle Erfolgserwartungen, die in dieſe einzigar⸗ tige Schau geſetzt wurden, weit übertroffen. Der Reichs⸗ zägermeiſter Generaloberſt Göring hat angeordnet, die Ausſtellung bis zum 28. November zu verlängern. Bis zum Donnerstagabend waren bereits 297000 Beſucher durch die rehkreuze der Ausſtellungshallen gegangen. Aus faſt allen europäiſchen Staaten laufen täglich neue Beſucheranmeldungen ein, führende Männer des politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens aller fünf Erdteile zählen zu den intereſſierten Gäſten der Aus⸗ ſtellung. Stammhalter im Hauſe Heß München, 19. Nov. Rudolf Heß und Frau wurde Don⸗ nerstag das erſte Kind, ein geſunder, kräftiger Knabe, ge⸗ boren. Mutter d Kind befinden ſich wohlauf. Roman von Lisbeth Dill. 15 Der Schupo trat an den Wagen:„Nichts paſſiert?“ „Mir nicht“, ſagte Bothmer; nur ſein Hut hatte eine Beule. Zwei Straßenarbeiter halfen jemand vom Boden auf. Es war ein junges Mädchen. Sie taumelte und war toten⸗ blaß. Sie lehnte bewußtlos gegen den Laternenpfahl. Bothmer ſprang aus dem Wagen. Es war„ſie“. Sie hatte eine Hautabſchürfung am linken Arm, das Rad war über ihren Fuß gegangen, ihr Kleid war zerriſſen, das Haar hing über ihre Stirn. Ein Mann brachte ihr den Hut an. Sie hielt eine Mappe krampfhaft in der Linken, über die die Räder gegangen waren. Ein Schwarm Neugieriger umdrängte ſie, der Schupo notierte ihren Namen, der Rad⸗ fahrer hob ſein Rad auf, an dem die Laterne zerbrochen war und hielt eine Rede an die Umſtehenden. Das elende Pflaſter hier, drei Straßenbahnen kreusen an derſelben Stelle— eine Sauwirtſchaft! „Halten Sie nur den Mund!“ verwies ihn der Schupo; er fuhr fort, das Mädchen zu verhören.„Hede Pflug? Ge⸗ boren— wann?“ Sie nannte Daten.„Ihre Wohnung?“ fragte der Schupo geſchäftsmäßig. „Ich habe keine Wohnung.“ „Sind Sie auf der Durchreiſe hier?“ „Ja“, antwortete ſie unſicher und ſah Bothmer an. Bothmer griff ein.„Ich kenne die Dame“, ſagte er zu dem Schutzmann.„Sie hält ſich nur vorübergehend hier auf.“ Er nannte ſeinen Namen.„Wenn etwas in der Sache erfolgt, melden Sie es bitte in meiner Klinik auf dem Geſchäftszimmer, nicht in meiner Privatwohnung“, betonte er.„Ich bin ſelten zu Hauſe.“ Der Schupo grüßte, und Bothmer half dem Mädchen in ſeinen Wagen. „Wie iſt denn das gekommen?“ fragte er, indem er den Schlag zuwarf. Er nahm ihre Hand.„Beruhigen Sie ſich nun. Tut Ihnen etwas weh?“ Sie schüttelte den Kopf.„Es war nur der Schreck. Die Räder ſind über meinen linken Fuß gegangen. Mein Arm fühlt ſich an wie gebrochen.“ Er unterſuchte ihr Gelenk. tapfer aus. i „Gebrochen ſcheint nichts“, ſagte Bothmer.„Faſt hätte ich Sie überfahren.“ »Das wäre das beſte geweſen“, ſagte ſie.„Wohin fahren wir denn?“ Zur Klinik. Sie müſſen doch verbunden werden. Wo wohnen Sie denn jetzt?“ fragte er. Sie hielt die Schmerzen 5 Prags Kampf gegen das Deutſchtum Profeſſor Peter Raabe darf nicht dirigieren! Prag, 18. Nop. Wie das Blatt der Sudetendeutſchen Partei„Die Zeit“ berichtet, ſollte am 20. November die Tanzſchule Klamt aus Berlin im Rahmen des Karlsbader Volksbildungsvereins ein Gaſtſpiel geben. Wie in Komotau, wurde auch in Karlsbad der Schule keine Auftrittsbewil⸗ ligung erteilt. Wie die Zeitung erfährt, wurde der Tanz⸗ ſchule das weitere Auftreten in der Tſchechoſlowokei über⸗ haupt verboten.„Die Tanzſchule Klamt“, ſo ſchließt das Blatt,„hat ihre Gaſtſpiele in den größten Städten Euro⸗ pas mit größtem Erfolg gegeben und iſt vollkommen unpo⸗ litiſch.“ Die gleiche Zeitung berichtet aus Karlsbad:„Ein wei⸗ teres Verbot, das noch unverſtändlicher als das Verbot einer Gaſtſpielreiſe der Tanzgruppe Klamt aus Berlin iſt, wurde am Donnerstag bekannt. Die Ortskulturkammer des Bundes der Deutſchen wollte am 5. Dezember gemeinſam mit dem Karlsbader Volks⸗ bildungsverein ein Konzert veranſtalten und hatte dazu den Präſidenten der Reichsmuſikkammer, Profeſſor Kaabe⸗ Berlin, und Hans Grabmann⸗Breslau gewonnen. Nun kraf das A 18 erbot für den Dirigenten des Konzerts. eker Raabe, ein. Dieſes Auftrittsverbol eines international anerkannten Künſtlers bedeulek einen wei⸗ teren Eingriff in die kulturellen Belange des Sudeten⸗ deutſchrums und hat in der Bevölkerung große Erregung hervorgerufen.“ Profeſſor i Fegg 646 Fee Fe hola Italiens wirtſchaſtlicher Freiheitskampf Deutſche Arbeiter bei Kundgebung der Induſtrie. Rom, 19. November. Zur erſten Kundgebung für Freiheit der Induſtrie am Donnerstag anläßlich des zweiten Jahrestages des Beginns des Genfer Sanktionskrieges kamen in Roms größtem Ver⸗ Perſonen zuſammen. Es waren die chen Induſtriellenverbandes, Graf 0 n Induſtriearbeiterverb ndes, 0 de Perſönlichkeiten von Partei, Staat und Stadt ſowie Abordnungen aus ganz Italien erſchienen. Weiter wohnten bei 200 deut che Arbeiter und eine Abordnung der deutſchen Reichsgruppe Induſtrie. Die na⸗ tionalſozialiſtiſchen Gäſte wurden aufs herzlichſte begrüßt. Nachdem die Präſidenten ihre Berichte über die Unabhän⸗ gigmachung der italieniſchen Induſtrie verleſen hatten, wurde die Verſammlung unter den Klängen der italieniſchen und deutſchen Nationalhymnen abgeſchloſſen. Ein gemeinſamer Gang zum Grabmal des Unbekannten Soldaten ſchloß ſich an mit einer Kranzniederlegung der Deutſchen. Der Duce grüßte in der Uniform des Generalkom⸗ mandanten der Miliz vom geſchichtlichen Balkon des Palazzo Venezia herab, als ihm zu Ehren der Muſikzug der deut⸗ ſchen Arbeiter die Giovinezza erklingen ließ. Eine Abord⸗ nung der italieniſchen Arbeitsgeber⸗ und Arbeitnehmer, an der Spitze Graf Volpi und Abgeordneter Cianetti, überga⸗ ben dem Duce eine Entf chließung der Verſammlung: Eine Hervorhebung der großen Erfolge des faſchiſtiſchen Regimes auf dem Gebiet der wirtſchafklichen Anabhängig⸗ keit mit einem Treuegelöbnis zum Duce des Jaſchismus und Gründer des Imperiums. Benito Muſſolini hat in einer kurzen Anſprache ſämtliche Zweige der Er eugung und des Verbrauchs aufgefordert, alles zur wirfſchaftlichen Anabhän⸗ gigmachung zu kun und innerlich davon ſtels erfüllt zu ſein. Zum Schluß kündigte der Duce an, daß, wie am zweiten Jahrestag des Wirtſchaftskrieges gegen Italien die Tex⸗ tilausſtellung, ſo am dritten Jahrestag eine Berg⸗ werksausſtellung zum Zeichen der faſchiſtiſchen Lei⸗ ſtungen auf dem Gebiet der wirtſchaftlichen Freiheit eröffnet werden wird. Cianetti, führe „Nirgends vorläufig. ich nicht bleiben. Es ſind Studenten im Haus. Die Wirtin hat mich gar nicht angemeldet. Sie wiſſen doch— wegen des Briefes vom Gericht. Sie will nicht die Polizei im Haus haben, ſagte ſie. Ich hab' mein Gepäck auf dem Bahnhof ſtehenlaſſen. Ich wollte in eine Penſion, wenn ich eine Stellung gefunden hätte. Aber ich komme ja überall vor verſchloſſene Türen.“ „Wo waren Sie denn dieſe Nacht?“ fragte er. „Im Warteſaal dritter Klaſſe, unter Männern, die ſich ihre Mäntel über das Geſicht gelegt hatten.“ „Wie iſt denn das gekommen, vorhin?“ „Ich weiß es nicht. Ich ging die Straße herauf gegen die Sonne. Ich bin ſchon den ganzen Tag nach einer Stellung herumgelaufen. Aber es iſt unmöglich; ſie wollen alle jemand, der kaufmänniſch ausgebildet iſt. Auf der neuen Kunſtſchule nehmen ſie nur Lehrlinge, die noch zu⸗ zahlen. Immer heißt es: Wo waren Sie zuletzt? Was ſoll ich da ſagen? Der Prozeß iſt ja durch alle Zeitungen gegangen. Der Name der Fabrit iſt bekannt. Auf dem ſtädtiſchen Arbeitsamt haben ſie mich fortgeſchickt So geht es Tag für Tag. Ich war ſo müde, daß ich gar nicht ſah, wohin ich ging. Ich hörte nur auf einmal die Straßen⸗ bahn hinter mir und zu gleicher Zeit kam eine andere Bahn auf mich zu. Ich wollte die Straße überqueren, da wurde ich auch ſchon umgeworfen, und der Radfahrer lag neben mir, mit ſeinem Rad. Das ging alles ſo ſchnell...“ „Tut Ihnen der Fuß ſehr weh?“ „Ja, etwas— das Rad ging über meine Mappe, und der linke Fuß wurde gequetſcht.“ „Gegeſſen haben Sie wohl auch nichts?“ „Ich kann nichts eſſen“, ſagte ſie. Das Auto bremſte vor dem Eingang der selinik. Die hübſche Schweſter Brita ſtand auf der Treppe. Sie machte große Augen, als ſie das Mädchen in Bothmers Wagen ſah.— „Ein Unfall“, ſagte er kurz.„Laſſen Sie die Dame von Dr. Forſter anſehen und verbinden. Dann ſoll ſie zu mir kommen.“ e Die Schweſter muſterte Hede Pflug mit demſelben Aus⸗ druck wie ſein Diener, als er die Fremde in dem Schreib⸗ tiſchſeſſel ſitzend fand. Hede Pflug folgte der Schweſter nach der Verbandſtation. In ſeinem kühlen Arbeitszimmer ſtreifte Bothmer ſeinen weißen Kittel über und ſetzte ſich ans Telephon. Profeſſor Martin war ſelbſt da.„Sagen Sie, Martin, ich 1 3 Sie ſuchen Erſatz für Ihre erkrankte Sekre⸗ rin Allerdings. Haben Sie ſowas auf Lager?“ antwortete die Stimme Martins. „Eben iſt eine junge Dame hier, „Ebe ei f die Maſchine ſchreibt und Buchführung gelernt hat.“ In der Krumme Straße konnte Die Waffen im Damenpenſionat 450 Hausſuchungen in Paris und Amgebung Paris, 18. November. Auch die Preſſe vom Donnerstag beſchäftigt ſich aus, führlich mit den Maßnahmen der Polizei in der Angele⸗ genheit der„Geheimen militäriſchen Mili zen“ Insgeſamt, ſo berichten die Blätter, ſeien in Paris und Um⸗ gebung bereits 450 Hausſuchungen ausgeführt worden. Die Spuren dieſer, wie es heißt,„ganz ungewöhnlichen Ver⸗ ſchwörung“ gingen von Paris aus und führten nach allen Gegenden Frankreichs. Bereits vor Monaten ſeien die fran⸗ zöſiſchen Zollbehörden an der Schweizer Grenze auf einen Waffen⸗ und Munitionsſchmuggel geſtoßen, deſſen Urheber jedoch im Kraftwagen unter Zurücklaſſung ihrer gefähr⸗ lichen Schmuggelwaren die Flucht ergriffen. Nach langem Forſchen ſei es der Kriminalpolizei gelungen, den Beſitzer des Kraftwagens ausfindig zu machen, was zu der Haus⸗ ſuchung in der geheimnivollen Villa in Uueil geführt habe In der Betonanlage, die im Keller angelegt worden war, 5 25 8 2 225 1 Var, hätten ſich jedoch keine Waffen befunden. Die Polizei ſef aber durch Briefe und Schriftſtücke auf ein Haus ff Zentrum von Paris geſtoßen, das eine Damenpenſion be⸗ herbergte und in deſſen Kellern man das große Waffen⸗ lager entdeckt habe. Die„Epoque“ berichtet, daß ſich in dieſem Waffenlager 16 Maſch wehre, 100 000 Schuß Munition, 400 Hand. granaten, 5 Maſchinenpiſtolen und 378 Ladungsbüchſen Scheddit im Geſamtgewicht von 50 kg befunden hätten Das Waffenarſenal habe ein Gewicht von über zwei Ton⸗ nen gehabt. In den Kellern ſtellten die Polizeibeamten zu ihrer Ueberraſchung feſt, daß die Wände beweglich und nach allen Seiten hin unterirdiſche Stollen getrieben waren. Allein der Sprengſtoff ſolle ausreichen, um ein ganzes viertel in die Luft zu ſprengen. Man meſſe der Ange⸗ iche Bedeutung bei. 5 ung in den Kellerr 134 0 inition und Ausg⸗ de zu Tage gefö den, u. d. Pa⸗ kronenkaſchen, Brokbeutel und Sedergamaſchen. Die gerichtliche Unterſuchung lautet nicht, wie in der Preſſe behauptet wurde, auf Anſchlag gegen die Sicherheit des Staates, ſondern auf verbotenen Beſitz von Kriegswaf⸗ fen und Zuſammenſchluß von Miſſetätern. Nach der Pariſer Abendpreſſe haben bisher 700 Vernehmungen ſtattgefunden. In neun Fällen iſt Anklage erhoben und acht Perſonen ſind bereits verhaftet. Kurzmeldungen Filchner vor der Rückkehr in die Heimat Dehradun(Britiſch⸗Indien), 18. Nov. Ein Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros beſuchte in Dehradun den deutſchen Forſcher Filchner, der gerade ſeine Meſſungen ab⸗ geſchloſſen und damit ſein geſamtes Programm lückenloz durchgeführt hat. Filchner betonte in der Unterredung, daß er weit mehr erreicht habe, als erwartet wurde. Der deutſche Forſcher rechnet im Laufe des Dezember mit ſei⸗ ner Heimreiſe. Wegen eines auf der Expedition erlittenen Doppelbruches und einer damit verbundenen Operation wird er vorläufig an die Durchführung größerer Expedi⸗ tionen nicht denken können. Außerdem werden die Be⸗ rechnungen und die wiſſenſchaftliche Ausarbeitung der kar⸗ tographiſchen Ergebniſſe der Expedition mehrere Jahre in Anſpruch gehmen. London. Das engliſche Königspaar gab zu Ehren König Leopolds von Belgien einen Ball im Buckingham⸗Palaſt, an dem 1000 Gäſte teilnahmen. Rom. Muſſolini hat die jugoſlawiſche Militärmiſ⸗ ſion empfangen und im Verlauf der Audienz ihrem Chef General Bellc, f ſtawicc Vol lie, ſeine Sympathie für das jugo und de zehrmacht ausgeſprochen. 5 ———— 5 3 990 Pariſer Alt. uergewehre erk worde U „Iſt ſie hübſch?“ „Auch das...“ „Wie alt?“ In dieſem Augenblick ließ die Schweſter Hede Pflug eintreten. „Wie alt ſind Sie?“ fragte Bothmer über die Schulter, „Ich bin im Januar achtzehn geworden.“ Sie ſtand an der Tür, den linken Arm in einem Verband. „Das iſt gerade das richtige Alter“, ſagte Martin. „Kann ſie ſofort antreten? Wir ſitzen nämlich im Umzug, meine Bibliothek wird umgeräumt, da kann ſie ſich gleich betätigen. Auf Probe natürlich. Schicken Sie mir das hübſche Fräulein umgehend. Beſten Dank.“ „Ich habe zu danken“, ſagte Bothmer.„Sie kommt ſofort.“ Weshalb habe ich eigentlich gedankt, dachte er, als er anhing. Es iſt nichts zu danken in dieſer Sache. Ich habe ihm einen Gefallen getan. Wenn ſie ihm nicht genügt, kann er ſie ja fortſchicken. Martin war als ſtark nervös belannt, ſeine Angeſtellten mußten oft Ueberſtunden machen, ſie wurden allerdings dafür bezahlt. Das Mädchen hatte faſt bewußtlos dageſtanden und zugehört. „Ich hab' Ihnen eben eine Stelle verſchafft“, ſagte 95 „Aushilfsweiſe zwar nur, bei einem Kollegen, deſſen Sekretärin erkrankt iſt. Sie können gleich hinfahren.“ Sie wollte etwas einwerfen, aber er hatte wieder del kurzen Ton, den er Patienten gegenüber annahm. Sie wollte ſeine Hand ergreifen, aber er blieb hinter dem Schreibtiſch ſtehen. In ſeinem weißen Kittel erſchien er ihr ganz fremd. „So, nun gehen Sie. Ihren Fuß ſollen Sie noch etwas ſchonen. Die Wunde am Arm wird bald heilen. Mein Fahrer weiß, wo Profeſſor Martin wohnt. Jenſeits der Brücke. Grüßen Sie ihn von mir.“ 5 Bothmer drückte auf die Klingel und befahl ſeiner ein⸗ 8 Sekretärin, die Dame zu ſeinem Wagen zu ühren. Schweſter Brita warf der anderen einen Blick zu, als habe man ihr etwas zugemutet, das über die Grenzen ihres Dienſtes ging. 5 „Schweſter Brita?“ ö „Herr Profeſſor?“ 3 „Haben Sie mich eigentlich verſtanden oder ſind Sie ſchwerhörig?“ 5 ö. bin ich ſchwerhörig?“ tat ſie erſtaunt.„Ich höre ehr gut.“ 5 „Nun, dann brauche ich ja nicht zu wiederholen, was ich eben angeordnet habe.“ Und die hübſche Schweſter führte das arme Fräulein mit dem verbundenen Arm hinaus, indem ſie vor herging. 1 der Verr leh! Gebe ſtraß dung Kurſ Mit werd Künf Schu den chen) N ren. Uebe ten Kopf ter d nach ſchutzt Guſta Gefär ſinnig angek aus 5 U glückt. M. t Anh Fahr; der 2 Länge denen 12 U. 3 liegen ausge Wint⸗ höfe ö 9 let, B 1 5 eſchin⸗ Gaus Heide Kand penau zach, nau, Wehr 8 dauer gert des Mittr Wefſe 4 S K Badiſche Chronik Tauberbiſchofsheim.(Sabota ge der Seuchen⸗ anordnungen.) Ein Landwirt aus Grünsfeld ging trotz des Verbots auf Schleichwegen nach Tauberbiſchofsheim. Schon nach einigen Tagen brach in ſeinem Gehöft die Maul⸗ und Klauenſeuche aus. Er hat nun nicht nur den Schaden, ſondern durch ſeinen unverantwortlichen Leichtſinn auch die ganze Ortſchaft vom Verkehr abgeſchnitten. Die gerichtliche Beſtrafung aber wird nachkommen! (). Baden⸗Baden.(Neue Trinkhalle.) In der lezten Ratsherrenſitzung teilte Oberbürgermeiſter Schwedhelm Mit, daß in abſehbarer Zeit mit dem erſten Bauabſchnitt für die Neugeſtaltung des Kurviertels begonnen und die Errich⸗ tung einer neuen Trinkhalle, die zwiſchen dem weſtlichen Kur⸗ hausflügel und der alten Trinkhalle zu ſtehen kommen ſoll, in Angriff genommen wird. Augenblicklich iſt man mit der Plengeſtaltung für den Neubau beſchäftigt. Die Vorderfront der alten Trinkhalle, die künftig als Leſeſaal und Bibliothek Verwendung finden wird, bleibt erhalten. ( Baden⸗Baden.(Errichtung einer Molke rei⸗ lehranſtalt.) Der Reichsnährſtand errichtet neben dem Gehäude der Milchzentrale Baden⸗Baden in der Schwarzwald⸗ ſtraße eine Molkereilehranſtalt mit Internat, das in Verbin⸗ dung mit der Milchzentrale arbeitet und in regelmäßigen Kurſen vorausſichtlich 25 Schüler unterrichtet und ausbildet. Mit dem Bau dieſer Lehranſtalt ſoll demnächſt begonnen werden. () Baden⸗Baden.(Umbenennu ng von Schulen.) Künftig wird die Oberrealſchule die Bezeichnung Zeppelin⸗ Schule(Oberſchule für Jungen) und die Mädchenrealſchule den Namen Richard Wagner⸗Schule(Oberſchule für Mäd⸗ chen) führen. ) Baden⸗Baden.(Vom Motorrad angefah⸗ ten.) In der Luiſenſtraße wurde eine 49jährige Frau beim Ueberqueren der Straße von einem Motorradfahrer angefah⸗ ten und zu Boden geſchleudert. Die Frau krug ſehr ſchwere Kopfverletzungen davon. () Baden⸗Baden.(In den Ruheſtand.) Der Lei⸗ ler der Städliſchen Werke AG., Oberbaurat Frahm, tritt am 1. April 1938 in den Ruheſtand. Sein Nachfolger iſt Dipl.⸗ g. Siegfried Wolff aus Oberhau(Sachſen), der vom Auf⸗ rat der Stäwag unter 123 Bewerbern gewählt wurde. Freiburg.(Vorerſt keine Weinbehand⸗ lungskurſe.) Die immer noch herrſchende Maul⸗ und Klauenſeuche in Oberbaden macht es dem Weinbauinſtitut in Freiburg unmöglich, in dieſem Jahre den alljährlich Ende November oder Anfang Dezember abgehaltenen Weinbehand⸗ Kurs durchzuführen. Es iſt vorgeſehen, den Kurs im jahr nachzuholen, da bis dahin die Seuche ſo zurückge⸗ en ſein wird, daß die Winzer wieder an Verſammlungen nen können. — der in Lahr wohnhafte 24jährige ſchtecht beleuchteten Motorrad auf l Anton N lach und Steinach im Kinzigta der Re die Letztere nicht gekümmert, ſondern durch die Flucht der Fahndung ſeiner P Fahrt in der 9 10 darmerie angehalt Ka ghauſen von der dortigen Gen⸗ et werden. her Jugendſchutzkammer. () Karlsruhe. Die Karlsruher Jugendſchutzkammer ver⸗ Utteilte den 58jährigen verheirateten Wilhelm Ries aus Karls⸗ he wegen Körperverletzung, Verführung und Beleidigung zu zwei Jahren Gefängnis. Der Angeklagte leidet an atterioſklerotiſcher Geiſtesſchwäche und iſt nur beſchränkt zu⸗ zechnungsfähig. Er hatte in der Zeit von 1933 bis Sommer d. J. in ſeiner Denkiſtenpraxis in Hagsfeld mehrere zwiſchen 1 und 20 Jahre alte Mädchen, die als Sprechſtundenhilfe bei ihm tätig waren, dazu mißbraucht, ſeinen ſadiſtiſchen Migungen nachzugehen. Eines der Mädchen, welches noch nicht 10 Jahre alt war, hat er verführt.— Wegen Verfehlungen nach den Paragraphen 175 und 175 a verurteilte die Jugend⸗ ſhutzkammer den 34jährigen, einſchlägig vorbeſtraften Franz Gustav Aſchmann aus Durlach zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Außerdem wurde die Unterbringung des ſchwach⸗ ſnnigen Angeklagten in eine Anſtalt angeordnet. Der mit⸗ angeklagte vorbeſtrafte 32jährige Heinrich Eugen Schmid aus Karlsruhe erhielt drei Monate Gefängnis. Walldürn.(Tod bet der Arbeit.) Hier verun⸗ glückte der 29 jährige Karl Mafron tödlich bet der Arbeit. M. transportierte Steine auf einem Laſtzug. Als er am Mhänger kuppeln wollte, wurde er ſo unglücklich zwiſchen beide Fahrzeuge eingeklemmt, daß unmittelbar nach dem Anfall dek Tod eintrat. Winter ſportoerkehr der Reichsbahn Längere Geltungsdauer für Sonntags⸗ und Mittwochsrück⸗ fahrkarten. Am die Sonntagsrückfahrkarten den Bedürfniſſen des Winterſportverkehrs anzugleichen, wird die Geltungsdauer der im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe nach den Winterſportbahnhöfen zur Ausgabe kommenden Sonntags⸗ dücfahrkarten in der Zeit vom 1. Dezember 1937 bis 1. März 1933 verſuchsweiſe wie folgt erweitert: a) vom Samstag 0 Uhr bis Montag 24 Uhr(Ende der Rückfahrt); b) von Fall zu Fall nach Anordnung der Reichsbahn⸗ direktion anläßlich beſonderer Winterſportveranſtaltungen, bei ellen eine ſtarke Beteiligung zu erwarten iſt, von Freitag 12 Ahr bis Montag 24 Uhr(Ende der Rückfahrt). Die Vergünſtigungen erſtrecken ſich nur auf bereits auf⸗ legende Sonntagsrückfahrkarten; Blankokarten werden nicht ausgegeben. Gabelkarten dürfen nur zur Fahrt nach einem uf aer bahnhof benutzt werden. Als Winterſportbahn⸗ oſe gelten:. Achern, Altglashütten⸗Falkau, Baden⸗Baden, Badenwei⸗ ler, Bad Griesbach, Bad Peterstal, Bärental(Feldberg), Bai⸗ ersbronn, Bonndorf(Schwarzwald), Bühl(Baden), Donau⸗ ehingen, Eberbach, Elzach, Freiburg i. Br. Hbf., Forbach⸗ Gausbach, Freudenſtadt Hbf., Furtwangen, Hattingen(Bad.), Heidelberg Hbf., Herrenalb, Hinterzarten, Höllſteig, Hornberg, Kandern, Lenzkirch, Neuſtadt i. Schw., Oberbühlertal, Op⸗ penau, Ottenhöfen, Peterzell⸗Königsfeld, Poſthalde, Naumün⸗ ach, St. Georgen i. Schtb., Seebrugg, Titiſee, Triberg, Todt⸗ Hau, Antermünſtertal, Villingen(Schwarzwald), Waldkirch, ehr(Baden), Wildbad und Zell(Wieſental). 0 Ferner wird in der gleichen Zeit, in der die Geltungs⸗ er Sonntagsrückfahrkarten zum Winterſport verlän⸗ dee at.— 1. 12. 1937 bis 31. 3. 1936— zur Förderung , Winterſports auch der Beginn der Geltungsdauer der pantwochrücffahrkarten nach Winterſportbahnhöfen verſuchs⸗ deiſe auf 0 Ahr feſtgeſetzt. Aus den Nachbargauen Wörrſtadt.(Laſtwagen rennt drei Häuſer an.) Infolge der durch Nebel und Reif entſtandenen Stra⸗ genglätte ereignete ſich in der letzten Nacht ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein vollbeladener Laſtzug geriet in der Kurve am Amtsgericht ins Schleudern und ſtieß gegen das Kolonialwarengeſchäft Mangold. Er rannte dabei die ganze Vorderfront ein, die in den Laden ſtürzte und gro⸗ ßen Schaden anrichtete Der ins Schleudern gekommene Laſtzug riß darauf auf der anderen Straßenſeite die Eck⸗ faſſade des Wohnhauſes von Phil. Diehl ab. Erſt am näch⸗ ſten Haus blieb dann das ſchwere Fahrzeug im Mauer⸗ werk ſtecken. Die beſchädigten Gebäude mußten abgeſtützt werden. Die Fahrer blieben ſo gut wie unverletzt. Mainz.(Arm und Bein gebrochen.) Die Frau eines Schreinermeiſters wurde an der Ecke der Rheinallee und Naheſtraße von einem Kraftwagen erfaßt und überfah⸗ ren. Mit einem Unterſchenkelbruch, einem Armbruch und inneren Verletzungen wurde ſie ins Städtiſche Krankenhaus gebracht. f Pirmaſens.(Nichts bezahlt und ſchwarz ge⸗ ſchlachtet.) Ein ſchlechtes Geſchäft machte der Z34jährige Metzger Agne, der in den letzten Wochen bei verſchiedenen Leuten Kälber und Schweine unter dem Verſprechen der auft hatte. Er ſchlachtete die Tiere und ver⸗ Zahlung angek kaufte das Fleiſch, ohne es der vorgeſchriebenen Unterſuchung zu unterſtellen. Darüber hinaus„vergaß“ er die Bezahlung an die urſprünglichen Eigentümer. Er wurde nunmehr wegen Betrugs und Schwarzſchlachtung feſtgenommen. Neunkirchen(Saar).(Tödli che Arbeitsun⸗ fälle.) Auf dem Neunkirchener Eiſenwerk ereignete ſich ein tödlicher Betriebsunfall. Am Hofkran der Gießerei riß nach Abſetzen der Laſt beim Hochfahren das Seil. Ein Kran⸗ teil fiel herab und traf den untenſtehenden verheirateten Hüttenarbeiter Albert Reichmann von Neunkirchen, Vater von drei Kindern, tödlich.— Im Oſtſchacht der Grube Maybach in Friedrichsthal ſtieß der 31 Jahre alte Schacht⸗ hauer Andreas Treib aus Bettingen beim Hochfahren mit dem Kopf an den Träger einer Sicherheitsbühne. Er wurde getötet. , Kirchheim a. N.(Unglückliche Schützen.) Böllerſchießen mit ihrem Zwei junge Leute, die beim Schießwerkzeug unvorſichtig hantierten, zogen ſich ſehr ſchwere Verletzungen zu, als plötzlich ein Schuß losging. Einer der unvorſichtigen Schützen, dem die Ladung ins Ge⸗ ſicht ging, mußte ſich einer Augenoperation unterziehen und wird wahrſcheinlich den Verluſt eines Auges zu beklagen haben. Der andere junge Mann erlitt ſchwere Verwundun⸗ gen an den Händen. — Meckenbeuren.(Von Baumſtämmen erdrückt.) Bei Brochenzell geriet der Anhänger des mit Langholzſtäm⸗ men beladenen Laſtzugs einer Firma aus Meckenbeuren in den Straßengraben. Der 30jährige Albert Hermann, der die Steuerung des Anhängers bediente, kam zu Fall und wurde von den herabſtürzenden Baumſtämmen zu Tode gedrückt. Die ſchweren Stämme mußten zuerſt hochgewunden werden, bis es möglich war, den Toten zu bergen. — Neckartenzlingen, Kr. Nürtingen.(Den Fuß abge⸗ guetſcht.) Der Fabrikarbeiter Gottlieb Müller hatte das Unglück, daß ihm im Betrieb von einem herabſtürzenden Baumwollballen der Fuß am Knöchel abgedrückt wurde. Auch am Kopf trug der Bedauernswerte leichtere Verletzungen davon. — Rottweil.(Selbſtmord im Gefängnis.) Der am 8. 11. 1937 von der Großen Strafkammer Rottweil wegen Sittlichkeitsverbrechen zu einem Jahr und drei Mona⸗ ten Gefängnis verurteilte Karl Otto Woesner aus Buchin⸗ gen, Kr. Sulz, hat ſich im Rottweiler Gerichtsgefängnis erhängt. — Sigmaringen.(In der Scheuer abgeſtürzt.) Als in Liggersdorf die 64jährige Witwe Katharina Sigmund heim Dreſchen mit dem Aufräumen von Stroh beſchäftigt war, ſtürzte ſie aus ungeklärter Urſache aus 9 Meter Höhe von der Obertenne ab und blieb in bewußtloſem Zuſtand ſchwer verletzt liegen. Die Verunglückte mußte ſofort in ärzt⸗ liche Behandlung gebracht werden. Trier.(Beim Waſchen mit Benzin ums Le⸗ ben gekommen.) Eine 28jährige Frau aus Trier be⸗ ging die Unvorſichtigkeit ihre Kleider in einem geſchloſſe⸗ nen Raum mit Benzin zu waſchen Plötzlich entſtand eine Exploſion, durch die die Frau ſo ſchwere Brandwunden er⸗ itt, daß ſie bald darauf ſtarb. ab Neuſchnee in den bayeriſchen Bergen. Der Mittwoch hat den bayeriſchen Bergen teilweiſe eine kräftige Erhö⸗ hung der Schneehöhe gebracht. Aus Füſſen wird gemeldet, daß auf der Höhe die Neuſchneedecke etwa 10 Zentimeter betrug. Heftigen Schneefall meldet Garmiſch⸗Partenkirchen. Hier bildete 219 in den Abendſtunden eine geſchloſſene Schneedecke. Auf dem Kreuzeck herrſcht reger Winterſport⸗ 0 Der Neuſchnee ermöglichte Skiabfahrten bis ins . Ab Nächklicher Raubüberfall. In Dörpmühle bei Hük⸗ keswagen überfielen in der Nacht zwei maskierte Männer ein 60jähriges Fabrikbeſitzerehepgaar. Die Täter zertrüm⸗ merten ein Schlafzimmerfenſter und blendeten mit ihren Lampen den durch das Geräuſch wach gewordenen Fabri⸗ kanten und verletzten ihn durch einen Schuß in den Leib. Der Ueberfallene ſetzte ſich trotz ſeiner Verletzungen zur Wehr, wobei er von ſeiner Frau unterſtützt wurde. Als eine durch den Lärm wachgewordene Hausangeſtellte zur Hilfe eilte, flüchteten die Verbrecher. 4 In den Bergen vermißt. Wie erſt jetzt bekannt wird, wird der 33 Jahre alte Skiſchreiner Karl Wittlinger aus Goiſern im Salzkammergut ſeit 24 Oktober vermißt. Er hat ſeinen Eltern noch mitgeteilt, daß er vorhabe, die Kar⸗ wendelſpitze zu beſteigen Da nun an dieſem Sonntag ein kataſtrophaler Wetterſturz in den Alpen eingeſetzt hat, be⸗ ſteht die Vermutung, daß dem Vermißten ein Unfall zuge⸗ ſtoßen ſein muß. a Von Kühen zu Tode getreten. Als die Austräglerin Kreſzenz Heindl in Bergheim abends Stallarbeiten ver⸗ richtete, erlitt ſie plötzlich einen Schlaganfall, ſo daß ſie um⸗ 185 Dabei kam ſie ſo unglücklich unter die Kühe zu liegen, aß dieſe auf die am Boden liegende Frau traten und ſie rau fand, war ſie faſt bis ie Schwerverletzte iſt dar⸗ ſchwer verletzten. Als man die zur Unkenntlichkeit zugerichtet. auf geſtorben. a 5 a Ein Schornſtein ſo hoch wie der Kölner Dom. Die außergewöhnlich große Staubplage durch die Hattingen infolge der techniſchen Betriebsänderung eines Hattinger Ws beläſtigt wird hat zu dem Beſchluß geführt einen Schornſtein in der ungewöhnlichen Höhe von 156 Metern u erbauen. Dieſer Schornſtein, der die Höhe des Kölner omes erreicht, ſoll mit beſonderen techniſchen Einrichtun⸗ gen verſehen werden, die dafür ſorgen, daß kein Staub mehr an die Außenwelt gelangt. 3 Lalcale uud ocliau Eliſabethentag. Einer der weitverbreiteſten Eliſabeth, ein deutſcher Name, deſſen Ehrentag wir Heute am 19. November feiern. Volkstümlich iſt der Name Eliſabeth auch deshalb geworden, weil in Geſchichten, Sagen und Märchen viele Trägerinnen des Namens vorkommen. Im Vordergrund ſteht an dieſem Tage Eliſabeth von Thü⸗ ringen, jene liebliche Geſtalt aus dem deutſchen Mittelalter, von der ſich auch das Feſt des Namens ableitet. Ihr Leben mit dem Gatten auf der Wartburg, das Roſenwunder, ihre Mildtätigleit und ſchließlich ihre Verſtoßung ins Elend und ihr Ende in Armut und Not, hat ſich mik all ſeinen Einzelzügen auf unſere Tage überliefert. In der neueren Ge⸗ ſchichte war bekanntlich die engliſche Königin Eliſabeth eine der berühmten Vertreterinnen aus jener großen Namens⸗ gilde. Und ſchließlich unſere Volksmärchen kennen Königs⸗ töchter, die als„Gänſelieſel“ auf die Weide zogen und viele Volkslieder ſingen von der Lieſel mit den goldenen Schnüren und Haaren. * Neue Ratsherren. An Stelle der infolge Wegzugs ausgeſchiedenen Ratsherren Pan. Schick und Döring wurden die Pgn. Kreisamtsleiter Emil Rakow und Kreisamtsleiter Emil Golinſki zu Ratsherren der Hauptſtadt Mannheim be⸗ rufen. Oberbürgermeiſter Renninger hat den beiden neuen Ratsherren das Bürgerrecht der Hauptſtadt Mannheim ver⸗ liehen und ſie nach feierlicher Verpflichtung in ihr Amt ein⸗ geführt. Fünf Verkehrsunfälle. In der Nacht wurde auf dem Friedrichsring ein Fußgänger von einem Perſonenkraftwagen angefahren und ſchwer verletzt. Der Verletzte fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Ueber die Schuldfrage ſind die Erhebungen im Gange.— Bei vier weiteren Verkehrsunfällen ei Perſonen verletzt und zwei Fahrzeuge beſchädigt. — Berſorgungsanwärter müſſen Bewerbungsgeſuche erneuern. Für alle Verſorgungsanwärter(Inhaber eines Zivildienſt⸗, Polizeiverſorgungs⸗ oder Beamtenſcheines) be⸗ ſteht die geſetzliche Verpflichtung, bis zum 1. Dezember je⸗ den Jahres den Behörden, bei denen ſie für Beamtenſtellen vorgemerkt ſind, anzuzeigen, ob ſie Aufrechterhaltung der Vormerkung wünſchen. Die Nichtbeachtung dieſer Beſtim⸗ mung kann zu ſchwerwiegenden Nachteilen fuhren. Einzel⸗ heiten über die Anwendung der geſetzlichen Vorſchriften er⸗ fahren die Verſorgungsanwärter durch die Standortleiter des„Reichstreubundes ehemaliger Berufsſoldaten“, dem durch den Reichskriegsminiſter die Aufgabe übertragen wurde, Verſorgungsanwärter in allen beruflichen Angele⸗ genheiten, die ſich aus ihrer Verſorgungsanwärter⸗Eigen⸗ ſchaft ergeben, zu betreuen. 5 Aus der Nachbar ſchaft. Aus Ilvesheim. Ein Verlehrshindernis, das ſeit dem ſtarken Anwachſen des Durchgangsverkehrs in den letzten Jahren als beſon⸗ ders ſtörend empfunden wurde, kann jetzt beſeitigt werden. Dieſer Tage hat die Gemeinde das der Witwe Grohmüller gehörige Eckhaus Schloß⸗ und Ladenburgerſtraße käuflich er⸗ worben. Das Haus, das in die Kurve ragt und deshalb bet lebhaftem Verkehr ein gefährliches Hindernis bildet, wird demnächſt abgeriſſen, ſodaß die Straße an dieſer Stelle weſentlich verbreitert werden kann. Die Freiwillige Feuerwehr Ilvesheim fand ſich nach einem Mannſchaftsappell am Schulhaus zu einem Kamerad⸗ ſchaftsabend im„Schiff“ zuſammen. Bürgermeiſter Engel und Kommandant Hammann richteten Anſprachen an die Wehrmänner. Zweiter Dorfabend in Edingen. Im Saal der Schloßwirtſchaft fand, veranſtaltet vom Volksbildungswerk der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, der zweite Edinger Dorfabend ſtatt, der einen ebenſo ſtarken Beſuch aufwies, wie der im vorigen Jahr durchgeführte erſte Abend dieſer Art. Kreisamtsleiter Dr. Lehmann, Mannheim, hielt einen bevölkerungspolitiſchen Vortrag. Aus⸗ gehend von der geſchichtlichen Vergangenheit des Dorfes kam er zu dem Schluß, daß der Segen einer zahlreichen Nachkommenſchaft nur in der Fortpflanzung gefunden Erb⸗ gutes liege. Eine Erbbeſtandsaufnahme, die unter Mitwirkung der DA vorgenommen wird, ſoll wertvolle Erkenntniſſe auf dieſem Gebiet zutage fördern. Wie wichtig dieſe Feſt⸗ ſtellungen ſind, geht daraus hervor, daß von einem 1631 in Edingen lebenden Elternpaar nicht weniger als 504 heute lebende Ehepaare abſtammen. Die Ausführungen des Red⸗ ners fanden großes Inlereſſe. Zum guten Gelingen des Dorfabends trugen noch die Dorffugend und die Turnerinnen bei, die Volkstänze und Reigen aufführten, ferner die beiden Geſangvereine„Sängereinheit“ und„Frohſinn“, der Hand⸗ harmonikaklub Edingen, das Geſangsquartett Gebrüder Gra⸗ binger und die Muſikkapelle Edingen. Die Ladenburger Kleinſiedlung. Wie aus einer Bekanntmachung der Stadtgemeinde Ladenburg hervorgeht, iſt beabſichtigt, die Kleinſiedlung am Galgbrunnen weiten auszubauen Die Siedler müſſen min⸗ beſtens 15 bis 20 v. H. des Bau⸗ und Bodenwertes bei⸗ ſteuern, entweder durch Geld oder durch Eigenleiſtungen. Bewerber um Kleinſiedlungsſtellen, die die e Vorbedingungen erfüllen, können ſich bis 25. November beim Bürgermeiſter⸗ amt melden. Ladenburg. Nachdem die Maul⸗ und Klauenſeuche jetzt in der nächſten umgebung Ladenburgs, in Doſſenheim, auf⸗ tritt, iſt neben den ſonſtigen Schutzmaßnahmen angeordnet worden, daß der Ladenburger Wochenmarkt mit ſofortiger Wirkung bis auf weiteres ausfällt. Der Beſuch des Marktes an den üblichen Markttagen iſt verboten. Kleine Schriesheimer Notizen. Da die Maul⸗ und Klauenſeuche nun auch im benach⸗ barten Doſſenheim ausgebrochen iſt, wurden hier umfaſſende Vorbeugungsmaßnahmen durchgeführt. An allen öffentlichen Gebäuden und an den Eingängen der landwirtſchaftlichen Anweſen iſt die aus Sägemehl mit Natronlauge beſtehende Desinfektionsmaſſe angebracht. Beſondere Vorſichtsmaßregeln ſind am Bahnhof getroffen. Der Zugang zu den nach Doſſen⸗ heim fahrenden und von dort kommenden Aide iſt durch Schranken ſo geleitet, daß alle Fahrgäſte eine mit Sägmehl aufgefüllte Fläche gehen müſſen. Das Bürgermeiſter⸗ amt hat den Verkehr mit 8 vieh auf der Seite gegen Doſſenheim unterſagt.— Am Frei chmittag findet die Gewäſſerſchau am Kanzelbach und Loo⸗graben„„ Sammelſtelle Schriesheim des Obſtmarktes Weinheim iſt für dieſes Jahr geſchlofſen.— Die Dillerfugend führt hier zu⸗ gunſten des Winterhilfswerbes eine Kleiderſammlung durch. Namen iſt . TTTT—T—T—T—T—TT—TTTTT — * 7. ee „ eee eee d. Die tr 1 hof orkra Soth 1 8 18. 970 auf d chulun gung en Ten großen ov. Als er Ord 9 5 halb d der Den Par s erſter! ensb fei 5 ers a gema erte R rteita ſter R urg Ebe ih Partei der auf die„Erzi Reichs gun Redner Son bbenf m die eiorgani die Erziel 1 Eine ene letter 9 9 8 des thofen Reil ſo wie fer e 3 e perſo hung d virkung und„Hie der zweite Aid de i es ni iftrag n behe U ſeir nliche des Ei igen d Füh Il ſei Or en Vo und de geben niemal des zehändelt R 1555 Wo Haltu inzelne 9 Knee 1 Aae 5 080 die Verſo könne n pee ließ 1 ſtehe des E güne e 15 95 10. Bon, 1 5 über 8. 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Woher die Rehe und wohin ſie wechſeln, wo die ſchweren Keiler brechen, was Marder und Iltis treiben und wo Meiſter Reineke und Frau Ermelin zu Gaſte ſind, all dieſes und noch viel mehr erzählt dann das große weiße Buch der friſchen Schneedecke. Der Him⸗ mel zeigte ſein freundlichſtes Geſicht, daß der Mann auf der Treppe ſeines einſamen Hauſes mit Bewunderung verweilte. Bald aber packte ein luſtiger Weſtwind den feurigen Brand der Morgenröte und blies ihn beharrlich guseinander, und ſchon iſt er herrlich verteilt. Thomſen ſchickte ſich zum gewohnten Reviergange an. Der langgeſtreckte Waldſee blickte ihn fragend an Enten zogen lautlos durch das Röhricht. Der Grünroch schritt rüſtig vorwärts und beobachtete eifrig den buſchie⸗ renden Hund. Der tat plötzlich erregt. In großem Bogen preſchte er aus einem dichten Fichtenhorſt heraus und kannte, die Naſe am Boden, über den Uferweg ins Rohr Was hat er nur? dachte Thomſen und prüfte die eigentümlichen Spuren im Sande. Sieh an, ein Fuchs urteilte der Waidmann und überlegte. Schließlich kam ihm ein guter Gedanke. Am Seegraben ſchlagen die Arbeiter Erlen um. Einer von ihnen ſoll ihm beim Drücken helfen, den Freibeuter vor die Büchſe zu bringen.„Kruſchat!“ rief er alſo den anſtelligſten Burſchen herbei und erklärte ihm den Sachverhalt. Der nickte verſtändnisvoll, hatte er doch ſchon öfters geholfen, und ſeine Augen leuchteten. Beide ſuchten einen Lauerplatz und warteten geſpannt der Dinge, die da kommen ſollten. Im Dickicht modern Stub⸗ hen, fault das Altlaub auf dem weichen, naſſen Grunde, Moospolſter überdecken mit weichem Samte die Wund⸗ ſtellen der Stümpfe. Auf einem hat der Wellenſchlag Schilfbruch zu einem großen Bündel zuſammengepfercht, und darauf liegt zuſammengekauert ein Häufchen Etwas. Es iſt ſchwer zu ſagen, was es ſein kann Wären die Meiſen und Kleiber in den Birkenwipfeln nicht, ſo möchte man auf ein Stück ſemmelgelben Lumpen raten. So aber will das Geſchrei und Geſchimpfe der gefiederter Kobolde lein Ende nehmen, als ſchliefe der leibhaftige Teufel auf dem Holze. Und wirklich, was dort auf dem Schilfe ruht, it lein totes Angeſpül. Es iſt Frau Ermelin, die Füchſin, die hier zu ſo früher Stunde ihren Verdauungsſchlaf hält. Ihr bernſteinfarbenes Fell mit den weißen und ſchwarzen Grannenhaaren darin und den roſtigen Tönun⸗ gen darauf machen ſie ſo unſcheinbar, daß ſie völlig in der baſſenden Umgebung verſchwindet. Auch die ſchwarzen Ohrenrücken und ihr grauweißer Kehllatz ſtören die Ein⸗ tracht der Farben nicht Wenn nicht die Kleinvögel ſolchen Lärm vollführen würden, wäre es nirgends friedlicher als an dieſem Ort. Leider wußten die gefiederten Harlekine zu genau, wen ſie vor ſich hatten, waren ſie doch Zeuge ge⸗ weſen, wie Ermelin in der morgendlichen Dämmerſtunde einen ahnungslos zu Lande ſteigenden Wilderpel mit kühnem Sprunge würgte und frühſtückte. Vollends ge⸗ ſättigt und von dem Erfolge berauſcht, gedenkt ſie nun, den Tag zu verſchlafen. Aber eben war etwas nicht in Ordnung. Hinterrücks knickte Schilf, polterte Geäſt. Er⸗ melins Geſtalt glitt im Nu gleich einer Schlange ausein⸗ ander. Auf den lohfarbenen Keulen hockend, lugte ſie mit ſchiefem Kopfe nach der Urſache der Störung. Dann ſprang ſie leichthin davon. Elaſtiſch wehte ihre dickwollige Lunte die flinken Bewegungen ihres Körpers aus. Als⸗ bald verhoffte die Füchſin und wandte ſich noch einmal um. Der Wind ſtand ihr gut. Menſchenwitterung trug er ihr zu. Da hatte es keinen Zweck, noch länger im Schilf⸗ walde zu verweflen Thomſen ſtand ein wenig vorgeneigt und guckte auf⸗ merkſam. Wohl hörte er das taktmäßige Trappen der Heraneilenden und konnte ſie trotzdem nicht ausfindig machen. Da tauchte unvermutet ihr ſpitzer Kopf binter dem Windwurf einer Erle auf, und im gleichen Augenblick onnerte auch ſchon Thomſens Schuß. Mit ärgerlich ſchmerzlichem Keckerr quittierte die Freibeuterin den reffer und war im Bruchteil einer Sekunde verſchwun⸗ den. Thomſen war untröſtlich über ſeinen voreiligen Ent⸗ ſchluß.„Hätte ich ihn nur aus der Deckung herauskommen laſſen!“ tadelte er ſich und wartet mißmutig, ob Kruſchat die Füchſin nicht noch ein zweites Mal ihm zudrücken würde. Aber nein, da kam er ſchon und zeigte mit ſeinem langen Knüppel ſeewärts.„Da iſt er rein!“ rief er laut, i homſen pfiff den Hund zurück, der ſich ſofort nach dem Schuſſe wie eine Windsbraut der Getroffenen an die Ferſen ſetzte. Nun kam er aus dem Röhricht herangeſprun⸗ gen, unbefriedigt wie ſein Herr ſelber. Zu dreien verfolgte man ſorgfältig die Schweißſpur. Das Gale dle Nãdibes eſprungen und Ermelin war von Kaupe zu Kaupe halte zu guter Letzt die nale Rinne Frelwaſſer durch⸗ ſchwommen. Es war ihr ſchwergefallen Das Geſchoß ſaß tief in ihrem Leibe, und die Wunde ſchweißte ſtark. Das kühle Naß hatte für einen Augenblick ihre Lebens⸗ geiſter zu letzter Kraftanſtrengung aufgepeitſcht und dem fiebernden Körper Labung verſchafft Allmählich aber ver⸗ ebbte der Kraftſtrom ihres Blutes, und erſchöpft kroch ſie an Land. Enten flogen quakend vor ihr auf. Mit giftigem Blicke verfolgte die Fähe die Lärmmacher. Ungeſtört und unauffällig hoffte ſie noch, in die nächſte Fichtenſchonung einſchliefen zu können, aber ſie hatte ſich getäuſcht. Der aufmerkſame Hund rannte weiter in das Rohr vor, Der Wind trug ihm die friſche Witterung der Waid⸗ wunden zu, und nun gebärdete er ſich dermaßen ungeſtüm, daß die beiden nachfolgenden Männer ſich ohne weiteres den Fortgang des Geſchehens denken konnten Sie eilten am Ufer des Waldſees entlang und ſtießen nach kurzer Suche auf die Wundfährte des Opfers. Tief hinein führte dieſe in den Fichtenverhau und verlor ſich ſchließlich nach mancherlei Umwegen in einer geräumigen Erdhöhle unter einem flachen Hügel. „Das iſt eine nette Beſcherung!“ wetterte Thomſen, als er angeſichts des Fuchsbaues ſeine Ohnmacht erkannte. Einmal gereute ihn der entſchwundene Fang, und anderer⸗ ſeits bedrückte ihn das fragwürdige Schickſal der krank⸗ geſchoſſenen Fähe. Er rieb ſich die Stirn und überlegte. Schließlich meinte Kruſchat bieder:„Wie wär es, wenn ich unſeren Waldmann hole, Herr Förſter?“ Thomſen nickte, und ſchon eilte Kruſchat davon. Inzwiſchen ſchaut ſich Thomſen den Bau näher an. Seit vorigem Sommer ſchien die Sandburg noch weiter ausgebaut worden zu ſein. Im Umkreis von zwanzig Meter entdeckte er acht Zugänge, wovon drei befahren waren. Sieben verſtopfte er gründlich mit Steinen und eingeſteckten Knüppeln. Die Hauptröhre ließ er offen Während er droben was tete, hatte ſich Ermelin in dem Lalbrinth der dunklen Gänge auf die Suche nach einer Aufnahme: Scherl⸗Bilderdienſt— M. Lagerplatz begeben ihr Ab und zu leckte ſie die brenne Wundſtelle, dann taumelte ſie wieder vorwärts. Sie wußte, daß ſie in dieſer Burg als Bett⸗ lerin erſchien. Ihr Windfang verriet ihr ſogleich, daß der Burgherr anweſend war, und als ſie ſich torkelnd zum deſſel hinabbewegte, ſchallte ihr auch ſchon ſein ärgerliches Keckern entgegen. Stürmiſeh drang er auf ſie ein. Sie wehrte ſich mit weit geſperrtem Fange. Da ließ er von ihr. Ihr Schweißgeruch war ihm in ſeinem Hochzeits⸗ rauſche unangenehm So hatte Ermelin Zuflucht gefunden. Todkrank legt ſie ſich in den trockenen Sand nieder, von Fieberſchauern durchrüttelt. Nach einiger Zeit wachte ſie wieder auf. Jenſeits des Keſſels erhob ſich großer Tumult. Giftiges Gebell wirkte ſo feindlich, daß ſie ſich trotz aller Schmerzen zu erheben verſuchte. Es gelang ihr aber nicht. Die Hin⸗ terläufe verſagten den Dienſt So lag ſie auf der Lauer, gewillt, auch noch im Todeskampfe ihren Leib zu gertei⸗ digen. Ein tolles Geb hob an Ahnungen von inem kleinen Hunde ftiegen in ihr auf. Dann wühlte das zieber in ihrem Gedärme Verzweifelt biß ſie in elnen Stein, leckte ſich die Pfoten und wurde gantz ſtill Der Kampf des Dackels mit den beiden Füchſen dauerte an. Droben über der Erde ſtanden Thomſen und Krüſchat und lauſchten auf das dumpfe Geläute des Teckels. Unbeweglich harrten ſie. Thomſen ſtarrte mit ſchußbereitem Drilling auf die Burgausfahrt. Das Gebell in der Erde wanderte hin und her. Schließlich wurde es immer heller und deutlicher. Zwei goldene Blitze fuh⸗ ren raſch hintereinander heraus, die Füchſe. Ehe ſich der Schall der beiden Schüſſe am Hochwalde brach, ſtürzten die Hochzeiter zuſammen, nun auch im Tode vereint. Während die Männer ſich des Erfolges freuten, apportierte Diana ſchwanzwedelnd auch noch einen drit⸗ ten Fuchs. Mit einem kräftigen Biß hatte ſie der ſterben⸗ den Ermelin ſchnell in die beſſeren Jagdgründe verholfen und die rotgelbe Meute im Keſſel geſprengt 1 990 * ENA, e UN Anſelm Bach hatte Fränzel Kröger, der um Gretes Hand bei ihm anhielt, ziemlich brüfk abgewieſen, und Fränzel war gekränkt und mit dumpfem Groll im Herzen gegangen. Die Kolonie wunderte ſich, daß die Verlobung nicht zuſtande gekommen war; jeder wußte, daß die bei⸗ den jungen Leute ſich liebten. Fränzel erzählte keinem aus welchem Grunde der alte Bach ihn abgewieſen hatte, er verſchloß ſeinen Zorn in der Bruſt. Das hatte noch ge⸗ fehlt, daß er allen ſagen ſollte, der Alte habe ihm ange⸗ deutet, ihm, Fränzel, gehe es wohl mehr um die große Hazienda als um Grete. Drei Tage darauf wurde Anſelm Bach krank, ein Fie⸗ ber packte ihn plötzlich. Er glaubte zwar, daß es nichts Ernſtliches werden würde und betonte es vor Grete in einem fort, im ſtillen aber dachte er doch daran, daß die Zeit gekommen war, in der ſich auch für ihn der große Kreis ſchloß. Das hieß, es kam ein anderer auf die Ha⸗ zienda. Anſelm hatte ſich nie alt gefühlt und nie zu müde für eine Arbeit. Jetzt, am Abend ſeines langen, ſchweren Koloniſtenlebens, hatte er es erreicht: ſeine Hazienda war die größte und reichſte der ganzen Kolonie. Seine Arbeit war geſegnet. Aber nun auf einmal ſollte er abtreten und ein anderer, ein Fremder ſollte die große Ernte aus ſeiner, Anſelms, Arbeit halten? Als Grete vorſichtig die Tür öffnet, um nach ihm zu ſehen, winkt er ſie gleich mit einer Kopfbewegung ins Zimmer.„Wie geht es dir, Vater?“ fragt ſie. Er blitzt ſie aus ſeinen grauen Augen an.„Gut. Wie denn anders? Morgen ſtehe ich wieder auf. Ich ſterbe noch lange nicht.“ Grete ſeufzt:„Wer ſpricht davon, Vater?“ Nach drei weiteren Tagen ſieht man Anſelm Bach wieder auf den Feldern. Seine Brauen ſind ſtachlig wie immer, und ſeine Augen verſchießen Blitze von einer ge⸗ wiſſen grimmigen Freude. Oho] Es iſt noch lange nicht ſo weit, daß er abtreten muß! Eine Ueberraſchung, die Anſelm zuerſt erſchreckt, dann bitter zu kränken beginnt, erlebt er am Sonntag in der kleinen Kirche. Der Pfarrer ſagt von der Kanzel, daß jedem Menſchen in ſeinem Wirken ein Ziel geſetzt und Hoffaxt die ſchlechteſte aller meuſchlichen Eigenſchaften ſei. Anſelm erſchrickt, als er die ernſten mahnenden Worte hört. Zu Hauſe nimmt er wortlos eine Decke, geht in den Garten und legt ſich auf den Raſen, wie er es häufig am Sonntag zu halten pflegt. Er ſtreckt ſich der Länge nach aus, ſchiebt die Hände unter den Kopf und blinzelt in den wolkenloſen Himmel hinauf. Er hebt ein wenig die Lider, weil etwas Weiches ſeine Beine berührt und blinzelt auf ſeine Füße. Im Nd hſten Augenblick durchzuckt ihn ein hölliſches Entſetzen, Je 8 8 macht ihn ſtarr und ſteif wie einen Toten. Zu ſeinen en kriecht eine Urutu, ein großes, ausgewachſenes Tier. Anſelm will ſchon mit einem mächtigen Satz aufſprin⸗ gen und fliehen, als das Reptil wieder ſeine Richtung wechſelt, auf die Decke kriecht und ſich neben ihm, kaum einen halben Meter entfernt, einen Platz zum Sonnen ſucht. Anſelm bricht der Sehweiß aus. Die Urutu iſt vielleicht die hölliſchſte Giftſchlange Brafiliens. Das Tier flößt ihm ein ſolches Entſetzen ein, daß der Wunſch aufzuſpringen und fortzurennen immer mächtiger in ihm wird. Aber die Urutu wird immer ſchneller ſein als er, der Alte. Er wird ihr nicht entkommen Als der Vater nicht zum Eſſen kommt, geht Grete an das geöffnete Fenſter, um ihn zu rufen. Sie ſieht ihn ſchlafend liegen und öffnet ſchon den Mund, als ſie die Urutu bemerkt. Grete ſtürzt aus dem Haus und ſteht, ſie weiß nicht wie, plötzlich auf dem Feldweg. Sie begreift gerade, daß ſie in ihrer unſinnigen Angſt verkehrt gelaufen iſt, als ſie weit auf dem Weg einen Menſchen kommen ſieht. Sie läuft ihm entgegen, die Augen aufgeſperrt vor Entſetzen, und erſt, als ſie dicht vor ihm iſt, erkennt ſie Fränzel. Sie ſtürzt auf ihn zu, packt ihn vorn an der Bruſt und ſchreit:„Die Urutu! Die Urutu“ Fränzel umfaßt ſie beſtürzt:„Aber Grete! Was iſt?“ Sie will ihm das Furchtbare erklären, aber ſie bringt keinen Satz zuſtande. Sie keucht nur und ſchüttelt ihn: „Vater! Die Urutu. Vater!“ Er verſteht ſie immer noch nicht.„Was iſt denn? Sei vernünftig, Grete!“ Jetzt endlich kann ſie ſagen, was ge⸗ ſchehen iſt. „Ja! Ja!“ ſchreit ſie und bohrt vor Grauen die Fin⸗ ger in die Haare.„Ja! Ja] Eine Urutu!“ Fränzel merkt gar nicht, daß er ſchon läuft. Grete will ihm folgen, aber ihre Beine ſind wie Pfähle in den Boden gerammt. Sie weiß, was er jetzt tun wird: er wird der Urutu zu Leibe gehen]„Fränzel!“ ſchreit ſie.„Fränzel! Halt!“ „Er hört nicht und läuft weiter. Er kommt um die Hausecke in den Garten und fühlt, daß er einen derben, handfeſten Knüppel in der Fauſt hält. Er hat ihn im Laufen aus einem Holzſtoß auf dem Hof gezogen. Fränzel verhält für Sekunden den Schritt und um⸗ faßt das Bild mit einem Blick: den regungsloſen Anſelm und die zuſammengeringelte Urutu. Seine Gedanken wer⸗ den klar und ſcharf. Einen Schlag wird er gegen ſie führen können, zu einem zweiten wird er keine Zeit mehr finden. 5 Fränzel lächelt, ein wenig ſpöttiſch, ein wenig bitter, tritt noch näher, und im nächſten Augenblick ſchnellt die Urutu auf. Sie kriecht auf Fränzel zu, der die Entfer⸗ nung mit den Augen abſchätzt, und immer noch lächelt: ein wenig ſpöttiſch, ein wenig bitter. Gerade ſo, als finde er es ganz in der Ordnung, daß das Reptil Anſelm und ihn in dieſe Lage gebracht hat. Nun iſt die Urutu noch ſieben Meter von ihm ent⸗ fernt, noch ſechs, noch fünf. Dann ſchieß ein erdbrauner Strich durch die Luft und fällt, von einem furchtbaren Schlag getroffen, zurück. Mit einem zweiten Hieb zer⸗ ſchmettert Fränzel der Schlange den Schädel.„Wär doch noch ſchöner“, ſagt er dabei. Anſelm richtet ſich langſam auf, reibt ſich mit dem Handrücken das Feuchte von der Stirn und blickt zur toten Schlange hinüber.„Es war ein verdammter Hieb!“ Frän⸗ * 8 CA N zel blickt auf den Stock in ſeiner Fauſt.„Ja, ich war ganz ruhig.“ „Es war eine verdammt ernſte Sache,“ fährt Anſelm bitter fort.„Kitzlig war es ſchon,“ antwortet Fränzel und grinſt.„Und du haſt ordentlich geſchwitzt dabei, Anſelm Bach!“ Anſelm erhebt ſich ganz und zieht und zupft um⸗ ſtändlich an Rock und Hoſe.„Es iſt ſchön,“ ſagt er dann, und ſeine Stimme ſchwankt etwas,„daß du mir alles er⸗ ſparſt. Schlag ein, Fränzel!“ Er ſtreckt Fränzel die Hand hin. Fränzel ergreift ſie, drückt ſie kräftig, beißt aber die Zähne zuſammen. Dieſer Augenblick iſt ſchwer. Aber der nächſte Augenblick iſt noch ſchwerer für Frän⸗ zel, nämlich der, als Grete, wie ſie ſowohl den Vater als auch Fränzel heil und geſund ſieht, ihre ausgeſtande⸗ nen Schrecken an Fränzel ausweint. Fränzels Kiefer ſcheinen zu brechen, ſo feſt preßt er ſie aufeinander, und Anſelm brummt etwas von albernem Weibervolk „Nun“, ruft er dann plötzlich,„nun, wenn wir uns ſchon verſöhnen, dann auch alle. Lege zwei Gedecke zum Mittag mehr auf, Grete.“ Er geht und kommt nach einer knappen Viertelſtunde mit dem Pfarrer wieder. Der alte Herr erwähnt mit keinem Wort das Geweſene und Vor⸗ gefallene, er ſagt nur, daß er ſich freue, ſeine beiden Kon⸗ firmanden nun bald für die Ehe einſegnen zu können. Anſelm blickt auf.„Aber von bald, Herr Pfarrer, habe ich nichts geſagt!“ Der alte Herr lächelt.„Ich dachte, ich hätte es gehört.“ Ehe Anſelm Bach hierauf etwas antworten kann, wird die Tür heftig aufgeſtoßen und Orſeppo, der alte Schlangen⸗ kämpfer der Kolonie, erſcheint mit verzweifeltem Geſicht und fuchtelnden Händen auf der Schwelle.„Was habt ihr getan?“ ruft er jammernd.„Meine Urutu! Was habt ihr getan! Meine ſchöne Urutu!“ Anſelm hebt ſich halb von ſeinem Stuhl auf.„Deine Urutu?“ fragt er wütend, und ſeine Brauen gehen wie Stachel in die Höhe.„Alſo deine Urutu war es! Kannſt du nicht beſſer auf deine Viecher aufpaſſen? Ich werde dich anzeigen, daß du Leute in Gefahr gebracht haſt. Raus mit dir! Raus!“ „In Gefahr!“ ruft Orſeppo entgeiſtert.„Ich fand ſie eben, ſie hatte eine rote Schwanzſpitze. ich hatte ſie gezeichnet, ſie iſt doch zahm geweſen, meine Urutu, ganz zahm!“ ſtottert Orſeppo unglücklich.„Sie hatte na⸗ türlich keine Giftzähne mehr. Warum wollt ihr mich an⸗ zeigen?“ „Sie hatte keine Giftzähne mehr?“ wiederholt Anſelm tonlos. Er ſtarrt Orſeppo wie eine Erſcheinung an, ſein Unterkiefer fällt kraftlos herunter, und dann muß er ſich ſetzen. ——(.— Zeichnung: Grunwald— M. Dann ſchießt ein erdbrauner Strick durch die Luft und füllt, von einem furchtbaren Schlag getroffen, zurück. Eine Weile iſt es totenſtill, aber dann dröhnt Fränzels Gelächter durch das Haus, in das Grete einſtimmt, und der alte Pfarrer lacht ſo herzhaft, daß ihm die Tränen jetzt von der Vorſehung Geprellte, hockt noch immer ent⸗ geiſtert und gafft Orſeppo an. Dann treibt ihm aber das Lachen der drei am Tiſch das Blut in den Kopf, Orſeppo bemerkt es rechtzeitig und verſchwindet eiligſt von der Schwelle. Er hat keine Luſt, mit verbogenen Gliedern nach Hauſe zu humpeln. Als er verſchwunden iſt, fährt Anſelms Fauſt wieder auf den Tiſch.„Oho! Das gibt es nicht!“ ſchreit er.„Das muß alles geändert werden. Die ganze Verſöhnung, alles! Oho!“ „Redet keinen Unſinn, Anſelm,“ antwortet der Pfarrer, als er ſeine Heiterkeit überwunden hat.„Hier wird nichts mehr korrigiert. Bedenkt, wie weiſe dieſer Ausgang iſt. Der da oben wollte dir nur eine Lehre erteilen, und das iſt ihm gelungen. Du wirſt ſie nicht vergeſſen, und das iſt das Entſcheidende.“ Anſelm knurrt noch etwas dagegen, aber als der alte gütige Herr aufs neue lachen muß und Fränzel und Grete wieder mit einſtimmen, ſcheuert er ſich umſtändlich am Kinn und grinſt ſchließlich mit. Da hat ihn der Himmel ja ſchön überrumpelt, ach, verdammt noch mal! 323233 rr 1 Medes Nell ers Don Hans Chriſtoph Kaergel Sie wußte, daß ſie mit dem Feuer ſpielte. Aber darum liebte ſie dieſe Stunde. Es konnte ihr nichts geſchehen. Sie ſah nur immer auf die Hände des Mannes. Das Licht fiel auf die durchſichtigen Finger. Kein Ring glänzte daran. So ruhig, wie der Mann ſprach, lagen auch ſeine Hände. Sie ſah, daß alle ſeine Worte nur die Glut verbargen, die in ſeinem Körper lebte. Aus ſeinen langen, blaſſen Hän⸗ den erſah ſie ſeine Unruhe. Das ermunterte ſie, das Spiel weiter zu treiben. Jetzt waren ſie ganz allein. Die Lampe ließ nur das Licht über den Tiſch fallen. Das ganze Zimmer lag im Halbdunkel. Die wandernden Schatten ſtanden oft rieſen⸗ groß hinter ihren Stühlen. Das ſah gefährlich aus. Aber dafür lachte das Licht auf die weiße Decke, auf das chine⸗ ſiſche Porzellan, die ſchmalen, weißen Hände, die nach dem zierlichen Täßchen griffen. Und er ſprach ſo leiſe. Sie wun⸗ derte ſich nur, daß ſie es nicht früher bemerkt hatte, wie tief er von einer Liebe zu ihr aufgewühlt war. Denn alles, was er erzählte von Italien und den Frauen Neapels— ach, es war ja nur alles ein Betteln um ihre Liebe. Er ließ ſie nicht aus ſeinem Blick. Immer leiſer wurde ſeine Stimme. Sie hätte ihn doch heute nicht rufen ſollen! Sie war unſicher geworden. Liebte ſie ihn wirklich? Oder war es nur eine Abwehr gegen den eigenen Mann, der nur noch ſeiner Kunſt lebte? Sie wußte es nicht. Dem Freunde ihres Mannes war es nicht ſchwer, nach ihr die Hand auszuſtrecken. Plötzlich erſchrak ſie. Der Mann verſtummte auf einmal in ſeiner Erzählung und ſagte dann nach einer Weile:„Nein, verzeihen Sie, nicht Genua, nicht Mailand,— es iſt etwas anderes. Ich will nicht mehr länger bleiben.“ Aber ich bitte Sie, Herr Doktor!“—„Es iſt beſſer, gnädige Frau, daß ich gehe!“ „Aber ich höre Ihnen ſo gern zu.“—„Ich habe das Gefühl, als ob ich gar nicht redete.“ „Doch— doch, Herr Doktor, Sie haben ſehr ſchön ge⸗ ſprochen!“ 5 „Ach, wenn Sie mich— ich meine das Wort an ſich— verſtanden hätten.“ Ich verſtehe Sie. Wir Menſchen können oft Stunden um Stunden reden und haben doch kein Wort geſagt. Wir Frauen ſprechen in einer anderen Art. Nein— wir müffen es tun. Wir lächeln und weinen dabei.“ Sie ergriff den ſilbernen Teelöffel. Die Hand bebte vor einer geheimen Erregung, ſo daß leiſe die zierliche Taſſe von dem Zittern mit ergriffen wurde. Der Doktor beugte ſich nun ins Licht. Er wußte, was ſie verſchwieg. Er ſah ſte lange an. Sie wich ſeinem Blick aus. Sie war nicht ſchön. Die Geſichtslinie war eckig. Die Lippen zu ſtark aufgeworfen. Aber die Augen lebten wie in keinem anderen Geſicht. Sie wandte ſich von ihm ab. Sie liebte ihn alſo doch. Er nahm zum erſten Male die Hände vom Tiſch. Er ſchob ſie langſam hinüber. Sie baten— und er ſagte nur ganz ſchlicht:„Wir ſollten es uns doch nicht 10. machen! Wir Einſamen. Eher finden wir doch n uhe.“ a Sie fuhr erſchrocken auf und ſah ihn an. Er hate ein völlig hilfloſes Geſicht bekommen. Die Augen hingen bettelnd an ihrem Blick. Er lag faſt wie ein Geſchlagener auf dem Tiſch. Noch konnte ſie das Spiel beenden. Sie wollte ſich nicht wegwerfen. Hinter ſeinem Seſſel ſtieg ein Schatten auf. Das Geſicht ihres Mannes, des Mannes, den ſie liebtel Den ſie aber nur ſtrafen wollte, weil er ſie neben ſeine Kunſt geſtellt hatte. Sie wußte nicht, was ſie ſagte. Aber ſie ſprach laut:„Ich habe Sie heut zu einem Konzert ge⸗ laden, Herr Doktor! Mein Mann ſingt heut am Ham⸗ burger Sender!“ Und er hörte ſie nicht, nicht ihre Angſt! Er lächelte und antwortete:„Wir ſollten endlich nur unſere innerſte Stimme hören!“ Es war zu ſpät. Sie ſtand auf. Sie ſtellte das Gerät auf Hamburg ein. Er riß ſie zurück.„Ich will ſeine Stimme nicht hören!“ „Aber, Herr Doktor—“ Endlich kam wie aus weiter Ferne immer näher und näher eine Stimme:„Achtung, Achtung— hier iſt der Reichsſender Hamburg. Wir fahren in unſerem Liederabend fort.“ Und gleich darauf fiel nah und menſchlich, groß und rein die Stimme eines Sängers in den Raum. Sie klammerte ſich an den Apparat. Sie taſtete mit den Händen dem Schall der Töne nach. Er aber meinte, die Hände griffen aus dem dämmernden Halbdunkel nach ihm. Sie lockte ihn. Nun war er am Ziel. Es gab keinen Zweifel mehr. Seine Stunde war gekommen. Der Mann ſang hundert Meilen weit. Das wollte ſie ihn wiſſen laſſen. Der Doktor, übermannt von der Gewißheit der Aun⸗ endlichen Einſamkeit dieſer Stunde, ſprang zu ihr. Er griff nach ihren Armen. Sie verſtand ihn nicht. Er neigte ſich vor ihren Händen.„Ich— liebe—“ Aber ſie hörte ihn nicht. Sie verſuchte, die Hand zu löſen. Er hielt ſie feſt.„Hören Sie doch, Herr Doktor, ſeine Stimme. Sie iſt ja ein lebendiger Menſch. Sie ſchreitet durchs Zimmer. Er ſingt mir. Nie hörte ich ihn ſo 8 ſingen! Doktor, lieben Sie nicht auch dieſe Stimme? Das Singen des fernen Mannes aber peitſchte in ihm alles zur Raſerei. Er umkrampfte die Hände der Frau Er riß ſie an ſich. Sie wehrte ſich. Jetzt ſchrie ſie:„Die Stimme, Doktor, die Stimme!“ Sie rang mit ihm. Sie liebte ihn nicht. Sie hatte ihn nie geliebt. Nur einſam war ſie geweſen. Und dieſes Lied des Mannes aus der Ferne hatte ſie wieder wachgeriſſen. Sie ſtieß ihn plötzlich von ſich. Sie ſtellte das Gerät ab. Es war totenſtill im 1 Der Doktor richtete ſich auf. Er bat um Verzeihung. S 5 wollte lächeln. Sie war doch die Stärkere geblieben. E war ein Spiel geweſen. Wenn dieſe Stimme nicht geweſen wäre, dieſe lebendige Stimme aus hundert Meilen her, ſie hätte das Spiel verloren. Die Stimme war doch nicht tot, ſie war um ſie herum. Immer. Sie würde nie mehr 15 15 Bann der Stimme kommen. Nie mehr das Spiel be ginnen. 5 kommen. Nur Anſelm Bach, der knurrige, ſtachlige, und NN N I Neher N blatt Auf Schn weit geſch ſamt Mit! dure ſung nün hat vor Gäſt Zim den, ſeit zitte Auf wun män präg zu f lein Her! „Wi Won liche „Ick war ——— (13. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Während Heidi mit Lewand gegen den Willen Hof⸗ meiſters das Hotel verläßt, ſitzt Profeſſor Servatius ſeiner geſchiedenen Frau gegenüber. Frau Gabriele macht ihm den Vorſchlag, die Ehe wieder herzuſtellen. Das lehnt Servatius ab. Er ſpricht über ſein Verhältnis zu Heidi Welling. Frau Gabriele warnt ihn, das junge Leben an das ſeine zu binden. Er will das Geſpräch für immer beenden, aber die Frau teilt ihm mit, daß ſie ſich ebenfalls der Reiſegeſellſchaft angeſchloſſen hat. Sie will aber war⸗ ten, bis er ſie ruft. Karl Hofmeiſter ſucht in den Kneipen nach Heidi. Er trifft ſie in einer kleinen Wirtſchaft betrun⸗ ken und im Arme Lewands. Hofmeiſter zwingt Lewand, von Heidi zu laſſen. „Fragen Sie doch gefälligſt wenigſtens erſt mal das Fräulein, ob es nicht vorzieht, bei mir zu bleiben, nicht?“ Schwankend, todelend ſtützt ſich Heidi auf den Arm Karls. In ihrem blaſſen Geſicht zucken die Lippen. „Nein... ich will nicht... Bring mich ins Hotel zurück, Karl... zu Servatius.“ „Karl?“ höhnt Lewand raſend.„Das wird ja immer ſchöner. Da bin ich doch geſpannt, ob der Herr Profeſſor weiß, daß ſein holdes Schweſterlein und der Herr Reiſe⸗ leiter ſich duzen!“ Herr Lewand redet in den Wind. Karl hat, ohne ihn weiter zu beachten, das Mädchen bereits durch das kleine Lolal zum Ausgang geführt. Die Italiener ſind ſo ſehr in ihre temperamentvolle Unterhaltung vertieft, daß ſie die„Foreſtieri“ gar nicht beachten. Nur der Wirt ſchwingt ſich zu einem höflichen lächelnden„Buonna notte, signori“ auf und zückt zugleich eifrig die auf ein loſes Notizbuch⸗ blatt gekritzelte Rechnung gegen Lewand. Die friſche Nachtluft macht Heidi nur noch elender. Auf Karls Arm geſtützt, weint ſie vor Scham und Schwäche leiſe vor ſich hin, und als er, einige Straßen weiter eine vorbeifahrende Taxe anhält, ſinkt ſie mit geſchloſſenen Augen völlig erſchöpft auf dem Sitz zu⸗ ſammen. Karl betrachtet ſie ſchweigend mit einem Gemiſch von Mitleid und Aerger. Da fährt er nun mit Heidi zuſammen durch Rom, endlich einmal allein. Aber in der Verfaf⸗ ſung, in der Heidi iſt, kann man unmöglich mit ihr ver⸗ nünftig reden. Die Fahrt dauert auch nicht lange. Heidi hat noch nicht die Augen aufgeſchlagen, als der Wagen vor dem Hotel hält. Zum Glück iſt niemand mehr von den Gäſten in der Halle. Karl geleitet ſie hinauf bis zu hrem Zimmer, nimmt ihr den Schlüſſel aus den bebenden Hän⸗ den, und öffnet. „Gute Nacht, Heidi.“ Das iſt das erſte Wort, das er ſeit der Auseinanderſetzung mit Lewand ſpricht. Nur ein verhaltenes Weinen antwortet ihm. Die Zimmertür fällt ins Schloß. Als Karl wieder in die Halle herunterkommt, taucht aus der Bar nebenan der Profeſſor Servatius auf, ziem⸗ lich erregt und vorwurfsvoll.„Um Gottes willen, Herr Hofmeiſter, wo iſt denn Heidi?“ „Eben auf ihr Zimmer gegangen, Herr Profeſſor. Wir ſind gerade angekommen.“ Servatius atmet auf.„Ich habe auf Sie gewartet, aber Sie vorhin wohl nicht kommen gehört. Wo waren Sie denn nur ſo lange? Es iſt ein Viertel nach ein Uhr!“ „Setzen wir uns ein wenig, Herr Profeſſor.“ In Karl zittert noch die Erregung nach. Servatius folgt ſeiner Aufforderung und ſieht den jungen Mann etwas ver⸗ wundert an. Ton und Haltung Karls ſind von einer 9 Entſchloſſenheit, die ſonſt nicht ſein Weſen brägt. „Sie hatten mir doch verſprochen, um elf Uhr zurück zu ſein, Herr Hofmeiſter?“ „Nicht meine Schuld, Herr Profeſſor. Ich mußte Fräu⸗ lein Heidi ſuchen. Sie war trotz meines Einſpruches mit Herrn Lewand ausgegangen.“ „Mit Herrn Lewand?“ wiederholt Servatius gedehnt. „Wieſo? Ich hatte doch Sie gebeten..“ „Fräulein Heidi lehnte meine Begleitung ab.“ Das Wort„Ihre Schweſter“ bringt Karl in ſeiner augenblick⸗ lichen Gemütsverfaſſung einfach nicht über die Lippen. „Ich habe verſucht, Sie davon zu unterrichten, aber Sie waren nicht auf Ihrem Zimmer.“ „In der Tat“, ſagt Servatius ſichtlich verlegen.„Ich hatte hm.. ich war zu Beſuch bei einem Bekannten. Und Sie haben alſo Heidi..“ „Jawohl, Herr Profeſſor, ich habe ſie gefunden. Gerade noch zur rechten Zeit. Herr Lewand hatte ſie ins Borgo verſchleppt und ſie regelrecht betrunken gemacht.“ „Wen? Heidi? Aber das iſt doch...“ „Leider wahr, Herr Profeſſor. Ich glaube, in Ihrem Sinne gehandelt zu haben, indem ich Fräulein Heidi ſofort ins Hotel zurückbrachte.“ „Allerdings.. natürlich.. aber... Servatius ſchüttelt völlig faſſungslos den Kopf.„Was ſo ein junges Mädchen in ſeiner Unerfahrenheit einem Sorgen machen kann! Und dieſer Herr Lewand! Alſo das iſt ja geradezu unglaublich! Ich werde mir den Herrn morgen einmal gründlich kaufen!“ 5 „1ich glaube, das wird nicht mehr nötig ſein, Herr Profeffor.“ Die Uhr in der Hotelhalle zeigt bereits halb drei, aber karl wartet hartnäckig, entſchloſſen, die Sache mit Le⸗ wand ins reine zu bringen. Zehn Minuten nach drei ſtoppt ein Auto vor dem Hotel, und Lewand läßt ſich vom Nachtportier die Tür öffnen. Wider Erwarten iſt er leidlich nüchtern, aber das ungnädige Geſicht, mit dem er, ohne ein Trinkgeld zu geben, an dem Nachtportier vor⸗ bergeht, läßt darauf ſchließen, daß ihm das mißglückte ergnügen mit der„Kleinen“ ſchwer geärgert hat. Sein ſicht wird auch nicht heiterer, als er ſich plötzlich dem „Lümmel von Reiſelelter“ gegenüberſteht. Karl weiſt mit einer ruhigen Handbewegung nach dem Tiſch, auf dem neben einem halbgeleerten Vermouth⸗ glas ſein geöffnetes Merkbuch und ein Bleiſtift liegen. 955 muß Sie bitten, einen Moment Platz zu nehmen, eas 5 9 „Was beläſtigen Sie mich? Kommen Sie morgen, wenn Sie was von mir wollen. Ich geh jetzt ſchlafen.“ „In Ihrem eigenen Intereſſe erſuche ich Sie, die Angelegenheit ſofort zu regeln.“ Es liegt etwas Beſtimmtes im Ton des jungen Man⸗ nes, daß Lewand nachgibt und ſich knurrend in einen der Seſſel fallen läßt. Iſt ſchließlich auch vernünftiger, daß man ſich mit dem Reiſeführer einigt, als daß der wo⸗ möglich morgen einen Mordsſkandal macht und dem Profeſſor erzählt, was man mit ſeiner Kleinen. „Alſo ſchießen Sie los“, ſagt Lewand verſöhnlich. „Wir wollen uns doch nicht um den kleinen Käfer zanken, was? Großſtädter wie Sie und ich! Möcht bloß wiſſen, was Ihnen eigentlich in die Krone gefahren iſt, daß Sie mir derartig die Tour vermaſſeln. Der Profeſſor zahlt wohl beſſer als ich, wie?“ „Sie haben bei dem Weſtdeutſchen Reiſebüro als Pauſchalſumme für die Italienreiſe 650 Mark eingezahlt, Herr Lewand“, beginnt Karl ruhig, ohne die Anzapfung des anderen zu beachten.„Ich habe hier eine genaue Ab⸗ rechnung aufgeſtellt. Die Karten für die geſamte Bahn⸗ fahrt hin und zurück haben Sie erhalten, ebenſo die Hotel⸗ bons. Das entſpricht insgeſamt einem Betrag von 330 Mark. Dazu kommen acht Reiſetage, die bereits hinter Ihnen liegen. Für dieſe Tage muß ich an Koſten für Verpflegung, Fahrten, Beſichtigungen und Führung wei⸗ tere 80 Mark in Abzug bringen. Bleibt ein Reſt von 240 Mark. Bitte, überzeugen Sie ſich.“ Lewand ſchiebt die Rechnung, die Karl aufgeſtellt hat, ärgerlich zurück.„Wozu rechnen Sie mir das vor? Wol⸗ len Sie etwa'ne Extrazahlung von mir verlangen?“ 5„Ganz richtig, Herr Lewand. Und in dem Proſpekt, deſſen Bedingungen Sie ja unterſchrieben und anerkannt haben, ſteht, daß der Reiſeleiter berechtigt iſt, Teilnehmer, die ſich unterwegs ſchwere Verſtöße zuſchulden kommen laſſen ſollten, von der weiteren Mitfahrt auszuſchließen.“ Zeichnung: Drewitz(M.). Karl bleibt ruhig am Tiſch ſitzen, als Lewand ſich brüsk abwendet und im Lift verſchwindet. „Sind Sie verrückt geworden?!“ Lewand fährt wü⸗ tend halb von ſeinem Seſſel empor.„Wollen Sie mich vielleicht.“ „Ich weigere mich, Sie weiter mitzunehmen, Herr Lewand“, ſagt Karl unberührt von der zornigen Erre⸗ gung des anderen.„Zwohundertvierzig Mark haben Sie noch herauszubekommen. Hier ſind zunächſt zweihundert. Die reſtlichen vierzig Mark gehen Ihnen von meiner Firma zu, ebenſo werde ich Ihnen die fünfzig Lire nach⸗ fenden, die Sie mir gänzlich unnötigerweiſe in die Hand gedrückt haben.“ „Lächerlich, was Sie ſich einbilden! nicht dran, die Reiſe aufzugeben!“ „Wie Sie wollen, Herr Lewand. Ich zahle Ihnen jedenfalls zurück, was Ihnen zukommt, und erſuche Sie in Ihrem eigenen Intereſſe, ſich morgen früh nicht noch einmal an unſerem gemeinſamen Frühſtückstiſch zu zeigen. Ich wäre ſonſt genötigt, Ihnen mit Gewalt den Stuhl vor die Türe zu ſetzen und gleichzeitig die anderen Herr⸗ ſchaften davon zu unterrichten, daß Sie heute den Ver⸗ ſuch gemacht haben, Fräulein Heidi ohne Wiſſen des Herrn Profeſſor Servatius zu verſchleppen und zu verführen.“ „Zum Lachen! Lewand wird es ſchwül unter dem ſtarren, drohenden Blick des jungen Mannes. Unwillkürlich ſtreifen ſeine Augen die Schultern Karls. Der Lümmel hat breite Schultern. Nun, er ſelber iſt auch nicht von Pappe. Allerdings jetzt, unter der Einwirkung des genoſſenen Alkohols...d nee, lieber nicht.„Die lieben Reiſegefährten werden Sie glatt auslachen“, meint er ſchließlich verlegen grinſend. „Vielleicht doch nicht, Herr Lewand. Ich glaube kaum, daß Herr Profeſſor Servatius darüber lachen wird. Und auch die anderen Herrſchaften werden ſich dafür bedan⸗ ken, ſich mit Ihnen ſolidariſch zu erklären.“ a „Ich werde an Ihre famoſe Firma telegraphieren“, droht Lewand in ohnmächtiger Wut. Einen Augenblick iſt es, als wolle er ſich auf den jungen Mann ſtürzen. Dann zuckt Lewand mit geſpielter Geringſchätzung die Ich denke gar Achſeln, nimmt die Geldſcheine und ſtopft ſie in ſeine Taſche. „Das Weitere findet ſich. Sie werden ja ſehen, was ich Ihrer Firma über Sie berichte! Wenn die Leute Weil ich mit nem kleinen Mädel auch nur'nen Funken Geſchäftsſinn haben, dann fliegen Sie friſtlos!“ 8 a Karl bleibt ruhig am Tiſch ſitzen, als Lewand ſich brüsk abwendet und im Lift verſchwindet. Er ſammelt ſeine Notizen und Aufſtellungen zuſammen und denkt da⸗ bei, wie gut es war, daß Herr Zeidel ihm wohlwollender⸗ weiſe die erſten 200 Mark als Monatsgehalt gleich aus⸗ gezahlt hat. Die fehlenden vierzig Mark muß die Firma dann eben von dem nächſten Monatsgehalt abziehen. Wenn man ihn behält! Ganz wohl iſt Karl nicht bei dem Ge⸗ danken, morgen der Firma nach Köln berichten zu müſſen, daß er gezwungen war, einen der Teilnehmer auszuſchlie⸗ ßen. Eine gute Empfehlung iſt das gerade nicht. Aber — auch das muß ſein. Hauptſache jedenfalls, daß der ekelhafte Kerl abgehängt iſt und Heidi wenigſtens vor dem ihre Ruhe hat. Schon über halb vier zeigt die Uhr. Karl iſt todmüde, als er an der Portierloge ſeinen Zimmerſchlüſſel verlangt. Der Nachtportier wird eben abgelöſt. Sein Kollege, der Angeſtellte, der geſtern abend Karl die Namen der von Lewand bevorzugten Kneipen verraten hat, hält den„capo carawane“ mit einer höflichen Gebärde feſt. „Einen Augenblick bitte, Signor Hofmeiſter. Eine Dame, die bei uns im Hotel wohnt, Signora Jordan, hat geſtern abend, als Sie fortgegangen waren, noch nach Ihnen gefragt und mich beauftragt, Ihnen zu ſagen, daß Signora Jordan ſich Ihrer Geſellſchaftsreiſe von heute ab anzuſchließen wünſcht!“ „Famos! Beſten Dank für die Nachricht!“ Erheblich freundlicher geſtimmt, ſucht Karl ſein Zim⸗ mer auf, um ſich die paar Stunden bis zum Beginn der neuen Tagesarbeit auszuruhen. Ein Teilnehmer minus, aber dafür gleich eine neue Teilnehmerin geworben, die den Ausfall wett macht. Das läßt ſich ſchon viel angeneh⸗ mer dem Herrn Chef melden! XI. Noch zwei Tage bleibt die Reiſegeſellſchaft in der Ewigen Stadt. Man verlebt einen luſtigen gemeinſamen Adend in dem nach altrömiſcher Art zurechtgeſtutzten vor⸗ nehmen Kellerreſtaurant„Baſilika Ulpia“— von einer luſtigen Reiſeteilnehmerin kurzweg„Ulps“ getauft. Herr Lewand hat es doch für geratener gehalten, dem „Lümmel von Reiſeführer“ keine Gelegenheit zu geben, ſeine Drohung wahr zu machen. Er iſt am Tage nach dem Vorfall mit Heidi ſang⸗ und klanglos in ein anderes Hotel übergeſtedelt zur großen Erleichterung Heidis, die in jener Nacht ſich ſchon verzweifelt die Frage geſtellt hatte, ob es nicht beſſer ſei, in den Tiber zu ſpringen, als dieſem Le⸗ wand noch einmal unter die Augen zu treten. Profeſſor Servatius hat ſeiner„Schweſter“ eine regel⸗ rechte Standpauke gehalten und dabei ſogar ſehr ernſte und energiſche Töne gefunden. Er wundert ſich eigentlich ein wenig über ſich ſelbſt, denn ohne ſein Wollen gleitet er Heidi gegenüber immer mehr in die Rolle des Lehrers und Erziehers. Heidi hat auch ſchuldbewußt ſeine ernſten Vorwürfe über ſich ergehen laſſen und nicht einmal auf⸗ begehrt, als Servatius darauf hinwies, daß ſie nur dem energiſchen Eingreifen des jungen Herrn Hofmeiſter zu danken habe, daß ein peinlicher Skandal und für ſie ſelbſt vielleicht Schlimmeres verhütet worden ſei. Man könnte daraus ſchließen, daß Heidi Welling ſeit jenem böſen Erlebnis freundlichere Gefühle für ihren Reiſeleiter hege, aber das ſcheint nur ſo. Vergebens hat Karl in den beiden darauffolgenden Tagen verſucht, die erſehnte Ausſprache mit Heidi herbeizuführen. Profeſſor Servatius, noch innerlich erregt von dem unerhörten Vor⸗ kommnis, hat mehrmals darauf verzichtet, an den gemein⸗ ſamen Ausflügen und Spaziergängen teilzunehmen, und Heidi meidet den jungen Reiſeführer noch mehr denn vor⸗ her. Von dem Zwieſpalt, der ſeit jenem Abend ihr junges Herz erfüllt, weiß niemand etwas, Profeſſor Servatius nicht und Karl natärlich noch viel weniger. Sie fühlt ſich aufs tiefſte gedemütigt, daß gerade Karl Hofmeiſter, der „dumme Junge“, ſie in dieſer hilfloſen Situation geſehen hat, und ſucht, ſich einen noch heftigeren Zorn gegen ihn einzureden als früher. Aber ganz in ihrem Innerſten iſt dabei eine Stimme, die ſie ſelber Lügen ſtraft. Wenn Karl Hofmeiſter nicht gekommen wäre.. bei aller Un⸗ erfahrenheit ihrer achtzehn im ſtillen Rheinſtädtchen ver⸗ lebten Lenze, dämmert Heidi doch ſchaudernd die Erkennt⸗ nis, daß ſie in großer Gefahr geweſen ſei, an jenem Abend in die Gewalt eines gewiſſenloſen Menſchen zu fallen, und in ihrem Herzchen regen ſich alte Erinnerungen an Karl Hofmeiſter, der auch daheim in der Schule immer zur rechten Zeit dageweſen war, wenn ein loſer Streich ſie in eine Klemme gebracht hatte. Je ſtärker dieſe Erinnerungen in ihr werden, um ſo mehr betont ſie in Karls Gegen⸗ wart ihre Stellung als Freundin des Profeſſors Serva⸗ tius, als erwachſene junge Dame, die unendlich erhaben iſt über derartige Kindheitserinnerungen. Während Lewand, der ſich in der Reiſegeſellſchaft nirgends beſonderer Sympathien erfreut hat, ſchnell ver⸗ geſſen iſt, erregt die neue Teilnehmerin, die plötzlich an ſeine Stelle getreten iſt, eine Senſation, die tagelang an⸗ hält. Frau Gabriele Jordan trägt durchaus kein hoch⸗ mütig⸗vornehmes Weſen zur Schau. Sie prahlt nicht mit extravaganten oder beſonders koſtbaren Toiletten, und ſie hält ſich auch nicht den übrigen Teilnehmern gegenüber in reſervierter Diſtanz. Im Gegenteil, während Profeſſor Kreuzworträtſel. 5 T7 59 1 4 75 41 75 46 47 4 9 0 2 8 212 627 285 1 9 5800 2⁴ 2 5 35 86 40 5 4 7 7 77 3 75 7 52 5 Waagerecht: 1. Farbe im Kartenſptel, 4. afrikan. Einhufer, 8. Teil des Wagens, 11. Stadt in Rumänien, 3. Europäer, 14. Nebenfluß der Moſel, 15. röm. Hiſto⸗ riker, 16. päpftl. Kopfbedeckung, 17. europ. Exkönigin, 19. alkohol. Getränk, 21. Uferpflanze, 23 weibl. Haustier, 24. Raubfiſch, 26 griech.-myth. Frauengeſtalt, 28. europ. Hauptſtadt, 30. Frauenname, 31. griech. Buchſtabe, 33. Ge⸗ birge auf Kreta, 35. Sittenlehre, 38 Fluß in Afrika, 41. türk. Titel, 43. chem. Zeichen für Silizium, 44. Haushal⸗ tungsgerät, 46. Fiſcheier, 48. Schwung, 49. Angehöriger eines nord. Göttergeſchlechts, 51 Geſichtshaarwuchs, 52. nord. Hirſchart, 53. franz Hafenſtadt, 54. Gewäſſer.— Freiſtaat, 2. Frauen⸗ Senkrecht: 1. mittelamerikan name, 3. Vorgebirge, 5. Nahrungsmittel, 6. Pflanze, 7. In⸗ ſel an der franz. Weſtküſte, 8. Segelſtange, 9. Stadt an der Aare, 10. Fabeltier, 12 ruſſ Fluß, 14. engl. Anrede, 18. Spielkarte. 20. Aufgabe, 21. Rattenart, 22. deutſches Ge⸗ birge, 23. heilige Schrift der Mohammedaner, 25. türk. Männername, 27. ſchlechte Lebenslage, 29. Edelmetall, 32. Feuerwaffe, 34. Teil des Hauſes, 36 Fluß in Sibirien, 37. Faultier, 39. Nebenfluß der Rhone, 40. japan. Münze, 42. Auszeichnung, 45. Nebenfluß der Weichſel, 47. Brenn⸗ ſtoff, 49. Flächenmaß, 50. perſönl. Fürwort. Steigerungsrätſel. 2 1. Zur Verſchönrung deines Heimes nimmſt gewiß du oftmals mich, Und ein allbekannter Name bin alsdann geſteigert ich. 2. Es geht in mir gekleidet manch holdes Mägdelein: Im Polenlande eine Stadt werd' ich geſteigert ſein. d au— el er es ge ge= gra hit— in — in— kor— me— na— na— ne— ne— neun— nu— or— ra— ſel— ſter— te— te te— ten — tro— ur— ve= vi ze 31 Aus den vorſtehenden Silben ſind 13 Wörter zu bil⸗ den, deren Anfangs⸗ und vorletzte Buchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein bekanntes Leitwort ergeben. Die zuſammengeſetzten Silben haben folgende Bedeutung: 1. Geſchoß, 2. Wickenart, 3. Himmelserſcheinung, 4. weib⸗ licher Vorname, 5. Fluß in Oſtpreußen, 6. bibliſche Stadt, 7. Fiſch, 8. weiblicher Vorname, 9. Dreſchboden, 10. Süd⸗ frucht, 11. Hafenſtadt in Italien, 12. militäriſche Beglei⸗ tung, 13. große Wärme. 93 1 0 N Sie Prospekt von Ot. Ag Wolff, gieſefeſd Aller Rasse DOiens, Eisenberg“ Bohnhofstt 13(Khör.) Prachtkatoſog 0,7 M in Briefmarken * 5. Singen und 6. Er hat ſein Ziel erreicht. 7. Iß und vergiß. 8. Wenig und gut. Trinke, weil du beim Brunnen biſt. Vas nicht iſt, das kann noch werden. 1. Es iſt zu hoch für ihn. 2. Viel haben, macht Sorgen. Den vorſtehenden zwölf Sprichwörtern iſt in gleicher Reihenfolge je ein Wort zu entnehmen. Dieſe ergeben dann, zu einem Satz verbunden, ein weiteres Sprichwort. Ergänzungsaufgabe. In Verbindung mit den Zahlen: Eins Zwei Drei Vier Fünf Sechs Sieben Acht Neun Null ſind aus den Buchſtabengruppen abghn adelnn adnt gegu gemrſt aknt beeggir edeekr eehrtu eilps Wörter zu bilden, die die Zahlen am Anfang führen. Die Buchſtabengruppen ſind entſprechend zu ordnen und dann an die richtige Zahl anzufügen 12 r N e dee. dern 5. Wahle Dee 9 tragen die Hochprägung Auflöſungen aus voriger Nummer: Schach aufgabe: 1. Dfa—e7, Kd es, 2. De 7) 3232ͤ 8„ Lhade7, 2. Lei—f2 matt. b: I.....„ Beliebig anders, 2. De7—a7 oder Le1—c3 matt. Worträtſel⸗Scherze: 1. laut er, lauter. 3. Gaſtein, Gaſt ein. 4. ob er, Ober. Mal er, Maler. 6. Umwegen, um wegen. Rätſel: Klippen— Lippen. Silbenrätſel: 1. Wiesbaden, 2. Allegorie, 3. Stentor, 4. Mikado, 5. Aſyl, 6. Neckar, 7. Nonne, 8. Indi⸗ kativ, 9. Cicerone, 10. Halali, 11. Turban, 12. Abkommen, 13. Urania, 14. Forchheim, 15. Gallert, 16. Ischia, 17. Emmerich, 18. Baſalt.—„Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren!“ Gegenſätze: 1. Salzkammergut, 2. Philiſter, 3. Kurzerhand, 4. Vorderfuß, 5. Theſaurus. Tätigkeitsrätſel: Haustier. Zweiſilbige Scharade: Barbier. wieder, wie der. * 5 2 Koppel⸗Rätſel: Haupt(w) Ort, Bergla) Motte Barteln) Stein, Walld) Kater, Sauſle) Wind, Autolr)Schaft Breils) Gau, Tor(p) Eder, Chlor(o) Form, Habelr) Feld Pot(t) Aſche.— Wanderſport. Was tun Jie, wenn 8 Sie selbst Oder hre Kinder sich verletzen? Behelfsmägl- ges Umwickeln behind und ist nicht ungefahr- 0 lich. Mit Hanseplest ist die Verletzung im Nu N hygienisch verbunden, Hanseplast- elastisch ist bewegungsfügig, und Sie sind dadurch nicht behindert Humor „Ah, Sie reiſen nach Hamburg? Da kann ich Ihnen ein gutes Hotel empfehlen, Hotel———, na, wie heißt es doch gleich? Ella, Ella, ſehen Sie doch ſchnell mal auf den Handtüchern nach, wie das Hotel in Hamburg heißt!“ „Paul, kannſt du mir einen durchſichtigen Gegenſtand nennen?“ „Das Schlüſſelloch!“ 5 „Und da kam eine Kanonenkugel und riß meinem Vater beide Arme und beide Beine ab und ſchleuderte ihn über Bord— aber glücklicherweiſe konnte er ſchwimmen.“ . Sie:„Ich möchte wohl wiſſen, wie viele Männer un⸗ glücklich werden, wenn ich heirate!“ Er:„Das hängt ganz davon ab, wie oft Sie heiraten, meine Gnädige!“ 11. „Wenn ein Kluger und ein Dummer an der Ecke ſtehen und zuſammen reden, wer geht dann zuerſt ſeiner Wege?“ „Der Kluge!“ „Richtig— alſo lebe wohl!“ e Beim Hotelportier.„Wieviel bin ich ſchuldig?“ „Welches Zimmer hatte der Herr?“ „Die Zimmer waren alle beſetzt, aber ich durfte auf dem Billard ſchlafen.“ „Dann macht es 1,25 für die Stunde.“ *. Aus den„Bildern zur Zeitgeſchichte“: „Haſt du dem Heinrich auch was zur Hochzeit ge⸗ ſchenkt?“ „Natürlich, ein und du?“. f „Ich ein Teeſieb für vierundzwanzig Perſonen!“ S redaktionellen Teils. Kaffeeſervice für zwölf Perſonen, Schluß des 95 ant 5 „Erkünung Rheuma?“ Während der naßkalten am häufigſten beobachten, daß Win ermonate dürfte man wohl lich äußerſt ſchmerzhaftes Ziehen in den Gliedern und Gelenken auftritt welches man mit dem Ausdruck„Reißen“ im Volksmund zu bezeichnen pflegt.. Es handelt ſich hier meiſt um rheumatiſche Leiden. deren Urſache in feuchten oder kalten Nordwohnungen, Unbil⸗ den der Witterung, Aufenthalt in zugigen Räumen, kalten Füßen durch unzulängliches Schuhwerk bei Matſchwetter zu ſuchen iſt— alſo: Erkältungserſcheinungen bzw. ganz allmäh⸗ liche, aber ſtarke Abkühlung des ungenügend geſchützten Kör⸗ pers; doch auch eine Erkrankung der Rachenmandeln, Mittel⸗ ohreiterungen, ſchadhafte Zähne ſind häufig das Grundübel und laſſen als Folgeerſcheinung das ſogenannte Rheumg auf⸗ treten. Man bezeichnet mit Recht dieſe Krankheit als„Volks⸗ ſeuche“, denn die Statiſtik har erwieſen, daß heute jeder zehnte Menſch Rheumatiker iſt, und viele Millionen Volksvermögen gehen durch Lohnausfall. Krankenbehandlungskoſten uſw fähr⸗ lich verloren; wie ernſt und wie verbreitet dieſes Leiden iſt. beweiſen die vielen Geſellſchaften zur Bekämpfung des Rheu⸗ matismus in allen Ländern Trotz der lebhaften Forſchungs⸗ arbeit kennt man heute den Erreger der Seuche noch nicht, dar⸗ um verſagen viele der angeprieſenen Medikamente ebenſo wie die bekannten Hausmittel aus der Großväterzeit: Katzenfell, Bruſttee, ſteifer Grog, heiße Getränke und warme Packungen. Wenn man die verſchiedenen Theorien über die Ent⸗ tehungsurſachen des Rheuma prüft, ſo ſcheint wahrſcheinlich, aß gewiſſe Menſchen eine Veranlagung infolge beſonderer Säftemiſchung des Körpers für Rheuma beſitzen, ferner daß eine Ueberempfindlichkeit beſtimmter Perſonen gogen äußere Einflüſſe beſteht was man mit Allergie bezeichnet Seltſam ti eine oft gemachte Beobachtung, daß Menſchen, die das fünfzigſte Lebensjahr überſchritten haben, ohne an Rheuma gelitten zu haben, kaum im höheren Alter noch davon befallen werden. Berückſichtigt man die Vielſeitigkeit des Rheuma, das bald im Nacken, in den Gelenken, den Muskeln, in der Schulter, im Rücken, in den Lenden ſitzt, ſo verſteht man, daß die Behand⸗ lung nicht einſeitig ſein darf, und wir ſehen tatſächlich, daß zwei Methoden auf Grund langjähriger Erfahrungen zu den e gehören, um die i 51 lindern, die Ge⸗ enkſchwellungen abklingen zu laſſen. Es iſt eine alte Regel, daß nur der Erfolg ausſchlaggebend iſt, und nicht die Theorie. Die beſten Erfolge erzielt man mit Salizylſäurepräparaten, die innerlich oder als Einreibemittel angewandt werden. Des 240 5 2. N. 24 27 5 Kra ſramet Hlromatique 4e, rem Jagen aeflufl, blen Werde Langloch Rasferkingen„Flelant“ Milte e e der N S F8, Wiederverkäufer 100 St. 3.60 Ul. 4000 St. 30 M roner& Po. Bln. Charigg., Dahlmannste. 32 Zu den bekannteſten äußeren Mitteln gehört Rheumaſan, das durch die Haut an den Rheumaherd gelangt. Man bevor⸗ zugt dieſes Einreibemittel, da es durch leichte Maſſage auch ein Wärmegefühl erzeugt, was von den Patienten ſtets angenehm empfunden wird Rheumaſan erhält man in jeder Apotheke in flüſſiger und auch in Salbenform Natürlich frage man ſeinen Hausarzt bei allen ernſteren Rheuma⸗Erkrankungen um Rat, denn es gilt, die Arbeitsfähigkeit des Kranken in kürzeſter Friſt wiederherzuſtellen und ihn von Schmerzen zu befreien. Ins N Aena geri 8 Das Wunder eines uralten gausmittels Bei einer Dame von 78 Jahren vereinigten ſich alle Uebel, die einem Menſchen oft zum Schickſal werden können. Leber, Darm, Herz und Nerven, alles war krank und wollte nicht mehr richtig arbeiten Das war ein Jammer. Doch ſiehe da, eines Tages ſchmeckte es wieder Sie aß munter, was auf den Tiſch⸗ kam. der Magen verdaute alles, und ſo kam ſie wieder auf die Beine War ein Wunder geſchehen? Nein! Ein uraltes Haus⸗ mittel hatte hier genau ſo gewirkt, wie es vordem ſchon Tau⸗ ſende und aber Tauſende von jungen und alten Mitmenſchen vor Unheii bewahrte Dabei iſt das Lebens⸗Elixir„Tatar“, ſo heißt das gute Hausmittel, völlig frei von irgend welchen Giften. Es wird aus rein natürlichen Stoffen nach dem im Kriege nur durch Zufall bekannt gewordenen Rezept eines Naturvolkes, der Ta⸗ taren, zuſammengeſtellt. die in der Ueberzahl in ſeltener Friſche ſehr alt werden Tatar wirkt auf die natürlichſte Weiſe Einfach ſo: Es wirft rückſichtslos alle Gifte. Säuren und Schlacken aus dem Körper hinaus ohne etwa ein Abführmittel zu ſein, verurſacht alſo keinen Durchfall, die Blutgefäße werden allmählich wieder elaſtiſch etwaige Blutſtauungen beſeitigt das wichtige Drüſen⸗ ſyſtem beeinflußt und die Kraft der Selbſtheilung im Organks: mus geſtärkt Tatar packt alſo alles Krankhafte von innen her unmittelbar an der Wurzel an und hilft dem Körper aus eigener Kraft geſunden 5 Gerade deshalb bewährte ſich das Lebens⸗Elixir„Tatar bei Magen-, Darm- Leber⸗ Gallen⸗ und Nierenkrankheiten, Nervoſität und Schlafloſigkeit. Artertenverkalkung, Rheumatis⸗ mus, wie überhaupt bei inneren Leiden Tauſende von Dank⸗ ſchreiben liegen vor Der Preis des Lebens⸗Elixir„Tatar“ ſtell! ſich für die/ Originalflaſche auf 1.65 RM Zu einer Kur ſind vier ½ Flaſchen notwendig, die ſich auf 6,60 RM 8ſtellen. Zu haben in allen Apotheken und durch die Firma F. A. Schrei ber. Köthen /Anhalt Eine Wohltat bel i Wind, Erkältung ete, für Beruf und Spott“ dsrüm Akustika benützen Seballdurchldss l. Adoth. u. Drog.-Fabr. Akustika Spandau „Zum Wochenende? und„Bum Zeitvertreib? Nr. 47 erſcheinen als Bellage. DA 3 BI. 37: 620315 Bl. At 5— Für die auf dieſer Seite al ee Anzeigen iſt der Verlag der vor! Zettung nicht zuſtändig Verantwortlich 195 die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonne blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger fämtl. in Berlin SW 68, Lindenſtr. 101/10 PALMOII V 8 reiſe eſſe verb Obe die Säm mit ſchen liber Hali früh ligke Tatſ. ſei fe die! Der und ſager nien ihr Gebi ſowe lonie geſel ſind! punk 2 der wen! unte! ſolan kerbr ſich! und ſtudi mun erſta Länd denke Einz den Ston Artik 2 af fügt mit! in d Der Kolo verkr Noel wirt Einn Kolo Mitg choſle ruhe einen ſiſche 2 des — ic als 1 Zwei der als ſehe. Der leiſte artig umge getan