Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. — 2—— Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 10. 37: 1150 67. Jahrgang * 55 6. G f 75 5 Einſichten und Anregungen Ausſprache im engliſchen igungsbereite Stimmung wieder, e zu gewiſſe rwartungen berechtigen mag. Sämtliche Redner wollten in einer Verſtändigung mit D eutſchland eine der erſten Aufgaben der briti⸗ ſchen Politik ſehen. Zunächſt äußerte ſich der Oppoſitions⸗ liberale Lord Crewe, der es begrüßte, daß gerade Lord Halifax nach Deutſchland gefahren ſei, denn er ſei auf Grund früherer Erfolge der Geeignetſte. Es ſei von äußerſter Wich⸗ ligkeit, ſo fuhr er fort, aufzuklären, welches die wirklichen Tatſachen der kommuniſtiſchen Drohung ſeien. Es ſei feſtgeſtellt worden, daß die ſowjetruſſiſche Regierung und die Dritte Internationale eine Weltrevolution beabſichtigen. Der Redner wandte ſich dann der Frage der Kolonſen und Mandate zu und erklärte, daß ein Deutſcher nur ſagen könne:„Alles ſchön und gut. Ihr habt unſere Kolo⸗ nien nicht annektiert. Ihr habt Euch lieber gerühmt, daß ihr nicht all dieſe Tauſende von Quadratmeilen zu Eurem Gebiet hinzufügen wolltet. Aber welches iſt der Unterſchied, ſoweit es uns betrifft, zwiſchen der Beſitznahme dieſer Ko⸗ lonien als Mandatsgebiete oder als annektierte Gebiete, ab⸗ geſehen davon, daß die Mandatsgebiete Freihandelsgebiete ſind?“ Crewe gab zu, daß er auf dieſen deutſchen Stand⸗ punkt keine wirklich gute Antwort wiſſe. Der Konſervative Lord Stonehaven erklärte, in der Frage der deutſchen Kolonien ſei Zurückhaltung not⸗ wendig, um Lord Halifax in ſeiner wichtigen Miſſion zu unterſtützen. Zur Frage des Völkerbundes erklärte er, daß, ſolange Deutſchland und Italien abſeits ſtänden, der Völ⸗ kerbund keinen Erfolg haben könne. Lord Stonehaven wandte ſich dann den Verhältniſſen in Deutſchland und Italien zu und erklärte, daß man dieſe Länder nur an Ort und Stelle ſtudieren könne. Man werde dort nämlich eine ſolche Umfor⸗ mung der Bevölkerung feſtſtellen, daß man dann auch die erſtaunliche Autorität verſtehen könne, die in dieſen beiden Ländern von ihren Führern ausgehe. Man müſſe daran denken, daß ſowohl Hitler wie Muſſolini das Vertrauen des Einzelnen in den Staat wiederhergeſtellt und ihren Ländern den Gedanken des Patriotismus eingeimpft hätten. Lord Stonehaven ſtimmte abſchließend der Anregung zu, daß man Artikel 16 aus der Völkerbundsſatzung entfernen ſoll. Der Labour⸗Lord Noel Buſton erklärte zur Kolo⸗ hialfrage, daß die erſte Wunde, die man Deutſchland zuge⸗ fügt habe, die ſei, daß man die Wegnahme der Kolonfen mit der Erklärung verbunden habe, daß Deutſchland nicht in der Lage geweſen ſei, über Eingeborene zu herrſchen. Der zweite Fehler ſei der geweſen, daß die Wegnahme der Kolonien mit einem Bruch des Verſprechens verknüpft ſei, das die 14 Punkte Wilſons enthalten hätte. Noel Buſton verteidigte dann den deutſchen Kolonialanſpruch wirtſchaftlich wie auch politiſch und wandte ſich ſodann den Einwänden zu, die engliſcherſeits gegen eine Rückgabe der Kolonien erhoben werden. Dann behandelte das Labour⸗ Mitglied des Engliſchen Oberhauſes die ſogenannte tſche⸗ hoflowakiſche Frage. Das Wachſen der Henlein⸗Partei be⸗ ruhe auf der Verzweiflung der deutſchen Minderheit an einem einheitlichen Zuſammenarbeiten mit der tſchechoſlowa⸗ liſchen Regierung. Die Oberhausausſprache wurde durch eine längere Rede des Luftfahrkminiſters Swinton abgeſchloſſen, Lord Halifax — ſo erklärte er u. a.— ſei in der Tat der ideale Mann als Dolmetſcher engliſchen Lebens und engliſcher Gedanken. Zwei Dinge wolle er über dieſen Beſuch ſagen: Erſtens ſei der Wert eines Beſuches dieſer Art der, daß man ihn nicht als außerordentliches und außergewöhnliches Ereignis an⸗ ſehe. Zweitens dürfe man nicht zu viel von ihm erwarten. Der ſchlechteſte Dienſt, den man einem ſolchen Unternehmen leiſten könne, ſei, einen ſolchen privaten Beſuch und eine der⸗ artige private Diskuſſion mit dem Glanz der Publizität zu umgeben und in jedem Stadium zu fragen: Was hat er getan, wie weit hat er Erfolg gehabt, was iſt das Ergebnis? Ich würde zufrieden ſein, wenn als Ereignis von Beſuchen dieſer Art geſagt würde, wir haben uns offen und frei aus⸗ geſprochen. Wir verſtehen einander jetzt viel beſſer. Zu der Kolonialangelegenheit die ja in den: 0 Komplex der akuten Fragen einen hervorragenden 3 * Oberhai die zu gew la einnimmt, ſprach auch Sir Robert Horne im erlauf einer Rede auf einem Eſſen des Induſtriellenver⸗ bandes des Imperiums in London. Der konſervative Unter⸗ usabgeordnete vertrat dabei den Standpunkt, mit Deutſch⸗ land müſſe man ſich ſehr klar und offen auseinanderſetzen. Es ſei einfach unmöglich, ſich auf den Standpunkt zu ſtellen, ie ganze genheit unbeachtet zu laſſen. Er glaube, daß es im Friedensvertrag ein Schandfleck ſei, daß man in Zu: ſammenhang mit den deutſchen Kolonien verſichert habe, daß Deutſchland ſich unfähig gezeigt habe, einen Kolonialbeſitz zu perwalten. 5 Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing ſechs ſpaniſche Jugendführerinnen, die mit der Organisation der ädelarbeit in Nationalſpanien beauftragt worden ſind. 0 Berlin. Im Anſchluß an ſeine Amtsübernahme im Reichsforſtamt hielt eneralforſtmeiſter Staatsſekretär lpers den erſten Betriebsappell ab. 8 Malcolm Mac Donald geht nach Brüſſel London, 19. Nov. Der engliſche Außenminiſter wird ſich, wie verlautet, nicht zum Wiederzuſammentritt der Fernoſt⸗ konferenz nach Bruf minienminiſter Malcolm ſich nach Brüſſel begeben. ac Donald London verlaſſen und ſel en. An ſeiner Stelle Do⸗ ernie N - Samstag, den 20. November 1937 2 7 9. 83 10 Halifax beim Führer Längere Aus prache über die Deutſchland und inkereſſierenden Probleme. Oberſalzberg, 20. November. Der Führer und Keichskanzler empfing am Freitag auß dem Oberſalzberg im Beiſein des Reichsminiſters des Aus⸗ wärtigen den Lordpräſidenten des engliſchen Skaatsrates, Viscount Halifax, zu einer längeren Ausſprache über die Deutſchland und Großbritannien inkereſſierenden Probleme der internationalen Politik. Beſichtigung der Partei⸗Bauten Nach ſeinem Beſuch auf dem Oberſalzberg begab ſich Lord Halifax im Sonderzug mit dem Reichsaußenminiſter Frhr. von Neurath nach München. Hier beſichtigte Lord Ha⸗ lifax die Bauten der Partei, nämlich das Braune Haus, den Führerbau und das Verwaltungsgebäude auf dem Königli⸗ chen Platz, nachdem er vorher kurz an den Ehrentempeln verweilt hatte. Um 22,20 Uhr verließ Lord Halifax mit dem fahrplan⸗ mäßigen Zug München wieder, um die Reiſe nach Berlin anzutreten. 81 6386, 888 Delbos verteidigt ſeinen Kurs Kammerdebatte um die franzöſiſche Außenpolitik.— Die Reiſepläne des Außenminifters. Paris, 19. November. Die franzöſiſche Kammer ſetzte die Behandlung der poli⸗ tiſchen Anfragen fort. Zunächſt erklärte der Kommuniſt Peri eine Unterſtützung Valencias ſei erlaubt und keine Einmik ſchung. Danach ereiferte ſich der rechtsſtehende Abgeordnete Grat gegen die Deutſchen, die eine 18jährige franzöſiſche „Verzichtspolitik“ nicht zu würdigen wüßten.() Außenminiſter Delbos ergriff hierauf das Wort und er⸗ klärte einleitend. daß die Außenpolitik der Regierung ſich in die drei Worte„Verteidigung des Friedens“ zuſammenfaſſen laſſe. Die Regierung habe, der Zuſtimmung des Landes ge⸗ wiß, die Rüſtungsanſtrengungen fortgeſetzt, die ſolange nö⸗ tig ſein würden, bis die Kontr de und die Beſchränkung der Rüſtungen eingeführt ſei. Es treffe zu, daß die kollektive Sicherheit zurückgegangen ſei, aber die Regierung beabſich⸗ tige, den Artikel 16 der Völkerbundsſatzungen zu ſtärken. Wenn auch England und Frankreich nicht völlig identiſch vorgingen, ſo ſei doch das freie Einvernehmen zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich tief. In einem Geiſte der Gerechtigkeit ſei auch das währungspolitiſche Dreierabkommen unterzeich⸗ net worden. Mit einem glühenden Friedenswunſch nehme die franzöſiſche Regierung an den Tagungen von Brüſſel und London teil. Hinſichtlich des chineſiſch⸗japaniſchen Kampfes hob der Außenminiſter drei Punkte hervor, die Frankreich zu beachten habe: Erfüllung der Pflichten als Mitglied⸗ ſtaat des Völkerbundes, Inrechnungſtellung der beſonderen franzöſiſchen Lage im Fernen Oſten und Aufrechterhaltung ſtändiger Solidarität mit England und den Vereinigten Staaten. Am nächſten Montag werde ein gemein⸗ ſamer Beſchluß gefaßt werden. Delbos ſtellte dann feſt, daß ſeiner Anſicht nach die Nicht⸗ einmiſchungspolitik nicht zu einem Betruge werden dürfie und auf alle Fälle nicht die Sicherheit Frankreichs in Frage ſtellen dürfte. Die Regierung habe die doppelte Pflicht der Nichteinmiſchung einerſeits und die Arbeit für den allge⸗ meinen Frieden andererſeits. Frankreich müſſe ſich inzwi en an die vorhandenen Friedensgarantien halten. Das ſei der Grund für die Reiſe des Außenminiſters nach Warſchau, Bukareſt und Prag. Der Außenminiſter erklärte hierzu noch, er ſei glücklich, daß dieſe Reiſe ihm die Gelegenheit bieten werde, die Ueber⸗ einſtimmung der Auffaſſungen Frankreichs und der kleinen Mächte hinſichtlich des Friedens zu prüfen. „Angſtpſycho ſe ohne Gründe“ Die„Reichspoſt“ weiſt Berengers Stimmungsmache zurück. Wien, 20. November. Die Behauptungen des Präſidenten der Außenkommiſ⸗ ſion des franzöſiſchen Senats, Berenger, und insbeſondere deſſen Phantaſien über die„deutſchen Abſichten in Mittel⸗ europa“, die in der geſamten Wiener Preſſe ausführlich wie⸗ dergegeben worden waren, werden von der„Reichspoſt“ in unzweideutiger Form zurückgewieſen. Das Blatt gibt ſeiner Vermutung dahin Ausdruck, daß der Vortrag der Stim⸗ mungsmache für die Vermehrung der franzöſiſchen Rüſtun⸗ gen, obſchon man ſich dieſe kaum mehr vorſtellen könne, dienen ſollte. Welche auch immer die Motive geweſen ſeien, ſo heißt es weiter, auf jeden Fall bleibe der peinliche Ein⸗ druck, daß ernſt zu nehmende politiſche Kreiſe Frankreichs heute unter einer Angſtpſychoſe ſtehen, für die eine reale Be⸗ gründung fehle. 5 Gewiß, die zwei großen Nachbarvölker Frankreichs das deutſche und das italieniſche, bekennen ſich täglich ſtolz zu ihren Revolutionen. Dieſer junge Wind, der über die See⸗ alpen und den Rhein wehe, ſei es vielleicht, der die Fran⸗ zoſen erſchauern laſſe. Allein der franzöſiſche Staat habe kei⸗ nen Anlaß, in dieſen nationalen Bewegungen eine Bedro⸗ gung ſeiner Grenzen zu ſehen. An den feierlichen Erklärun⸗ gen des deutſchen Reichskanzlers, daß das Deutſche Reich keinerlei territoriale Anſprüche gegen Frankreich erhebe, könne ebenſowenig gedeutelt werden wie an der wiederhol⸗ ten Verſicherung Muſſolinis, das italieniſche Volk wünſche den Frieden. eee eee eee eee ener, 1. 7* Polens Intereſſen in Danzig Eine Erklärung der„Polniſchen Information“. Berlin, 19. November. Das jüngſte deutſch⸗polniſche Abkommen und die Ent⸗ wicklung der Ereigniſſe in Danzig hatten durch die oppo⸗ ſitionelle Preſſe in Polen zum Teil eine recht ſcharfe Kritik erfahren. Gegen dieſe Blätter, die durch ihre Artikel jeden Verſuch einer Verſtändigung zwiſchen Polen und dem na⸗ tionalſozialiſtiſchen Danzig zu vereiteln ſuch wendet ſich Die„Polniſche Information“, das offizielle Organ des pol⸗ niſchen Außenminiſteriums. Bemerkenswert ſind insbeſon⸗ dere folgende Sätze über das Verhältnis Polens zu Danzig, in denen es u a heißt: „.. Grundlage für die Exiſtenz der Freien Stadt Danzig eien keineswegs die im Verfſailler Vertrag feſtge⸗ legten Beſchlüſſe, ſondern reale, ſtaatliche, wirtſchaftliche innere Autono⸗ und völkiſche Notwendigkeiten. Die mie der deutſchen Bevölkerung dieſer Stadt ſei eine völ⸗ rechtzuerhalten. Dieſe Aufklärung war in einem Augenblick unbedingt geboten, in dem die beiden Regierungen durch die Bekanntgabe der Minderheitenerklärungen eine Si⸗ tuation ſchufen, die die Atmoſphäre der Gewißheit und des Friedens auf der deutſch⸗polniſchen Grenze vertieften. Polen habe ſich niemals von ſeinen Pflichten als Mitglied des Völkerbundsrats zurückgezogen, beſonders wenn es um die Danziger Probleme ging. Die polniſche Regierung ſei aber auch in dieſer Frage nur dann zu handeln bereit, wenn es um das„wirkliche Wohl“ des internationalen Lebens geht und nicht darum, der einen oder anderen Doktrin einen Dienſt zu erweiſen. So oft auch der Völker⸗ bund in dem vollen Gefühl ſeiner Verantwortung es für geboten erachten würde, ſich mit den Fragen Danzigs zu befaſſen, ſo werde Polen als Mitglied des Völkerbunds⸗ rats bereit ſein, dieſe Fragen im Rat durchzudiskutieren. Es ſei jedoch gewiß, daß Polen lediglich zum Schutz ſeiner Intereſſen und Rechte in der Freien Stadt bereit ſei, aktiv hervorzutreten und die ganze Macht ſeines Staats in die Waagſchale zu werfen.“ Der ungariſche Staatsbeſuch Begrüßung an der Grenze und Empfang in Berlin. Budapeſt, 20. November. Der kgl. ungariſche Miniſterpräſident v. Daranyi mit Gattin und der kgl. ungariſche Miniſter des Aeußeren v. Kanya werden mit ihrer Begleitung am Samstag mittag mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Wien abfahren, um von dort ihre Reiſe mit einem e Zug nach Paſſau fortzuſetzen. In Paſſau beſteigen die Gäſte einen ihnen von der e e entgegengeſandten Sonder⸗ zug, der ſie nach Berlin bringt. An der Grenze werden ſie bon dem deutſchen Ehrendienſt unter Leitung des Chefs des Protokolls, Geſandten von Bülow⸗Schwante, und von dem Berliner kgl. ungariſchen Geſandten Sztojay begrüßt wer⸗ den. f Der Sonderzug trifft am Sonntag kurz nach 10 Uhr in Berlin ein, wo am Anhalter Bahnhof ein feierlicher Empfang ſtattfindet. Die Reiſe des Miniſterpräſidenten Daranyi und des Außenminiſters von Kanya nach Berlin wird von den Bu⸗ dapeſter Blättern begrüßt.„Peſti Naplo bezeichnet ſie als eine Dokumentierung der Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Ungarn. Es erfülle mit Genugtuung, daß Deutſchland heute die Freundſchaft Ungarns als ein wichtiges Element einer ae Struktur anſehe. Ungarn nehme die Vetlited Reiſe des Miniſterpräſidenten und des Außenmi⸗ niſters mit Freude auf, da ſie eine logiſche Folge des reundſchaftlichen Zuſammenwirkens der Staaten der Rom⸗ Prordtolte mit Deutſchland ſei. Das Abendblatt der Regie⸗ rung,„Eſti Ujſag“, ſieht in dem Berliner Beſuch der unga⸗ riſchen Staatsmänner ebenfalls einen Beweis der aufrichti⸗ gen Freundſchaft. die Deutſchland und Ungarn in einem pro⸗ duktiven außenpolitiſchen Zuſammenwirken verknüpfe. Das Reich als einer der größten europäiſchen Freunde Ungarns abe in der Zeit der politiſchen Iſolierung Ungarns durch leihe Haltung und ſein Auftreten das Gewicht der Friedens- miſſion Ungarns im Donauraum hervorgehoben. Gleich roitig ſei Deutſchland einer der größten Abnehmer ungariſcher land⸗ wirtſchaftlicher Produkte geworden. Schwere Kraftproben der letzten Jahre hätten bewieſen, daß die Verbindungen zwiſchen Berlin und Budapeſt keine augenblickliche Gruppierung oder gar Blockbildung darſtellten, ſondern auf realen Gegeben⸗ eiten beruhten. Das Deutſche Reich ſei eine an der Donau⸗ 1590 am nächſten intereſſierte Macht. Daher könne man es bei der Förderung und Löſung der politiſchen oder wirt⸗ ſchaftlichen Probleme des Donauraumes weder auslaſſen noch, im Gegenſatz zu allen natürlichen Folgerungen des Lebens, verdrängen. Ungarn ſei keineswegs ausſchließlich von dieſen Geſichtspunkten geleitet. Auf der Linie Berlin— Budapeſt, als organiſchen Teil der 25 Berlin Rom, trä⸗ fen ſich geſunde und friedliche Bemü gegebener Tatſachen. ungen zum Ausbau Gibraltar. An der Südeinfahrt des ſogen. Admirali⸗ tätshafens von Gibraltar wurde eine Hafenſperre ange⸗ legt, die man bereits vor einigen Jahren verſuchsweiſe an⸗ gebracht, ſpäter aber wieder entfernt hatte. 1 e.. r— 1 3 8—— 5 8 22 5 dae //(. ed e— 8 a„ 5. e 8—.— 5 2 2 2 2 9 5 1 8 3 5 Wer 5 8 e 82 5 58 9* 5 8 0 0 N 2 Das Rätſel der Waffenſunde Dormoy ſpricht von 14 Tankabwehrgeſchützen. Paris, 19. November. Die immer noch mit Geheimnis umgebenen Waffen⸗ unde der letzten Tage beſchäftigen die Pariſer Blätter in 95 Maße. Die Polizei hat im Hauſe eines Unterneh⸗ mers von Flußtransporten einen Fund gemacht, der eben⸗ falls in einem Keller zutage gefördert wurde. Es handelt ich darnach um 1400 Granaten, eine große Anzahl von atronen, 17 Jagdgewehre, 3 Karabiner und 16 Gewehre. Man ſchätzt den Wert der bei allen Hausſuchungen aufge⸗ fundenen Waffen und Munition auf über eine Million Franken. Der ſozialdemokratiſche Innenminiſter Dormoy er⸗ klärte, daß die ganze Angelegenheit ſtändig an Umfang und Wichtigkeit zunehme. Dormoy teilte bei dieſer Gele⸗ genheit mit, man habe während der Hausſuchung bei einem Flußſchiffahrtsunternehmer neben Gewehren und Munition ſogar 14 Tankabwehrgeſchütze gefun⸗ den. Das Innenminiſterium und die nationale Sicherheits⸗ behörde werden infolge der jüngſten Ereigniſſe außeror⸗ dentlich ſtark bewacht. Von 21 Uhr ab darf niemand mehr in die Gebäude, der keine Ausweispapiere beſitzt oder die ausgegebene Parole nicht ſagen kann. Die Poſten der Mo⸗ bilgarde haben angeblich Auftrag erhalten, jeden Beſucher im Innenminiſterium ſofort zu ſtellen. Falls er beim zwei⸗ ten Anruf nicht antworten ſollte, ſeien die Poſten ange⸗ wieſen, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Nach wie vor heſteht zwiſchen der ernſten Darſtellung, welche die Polizei der Sache gibt, und der Skepſis, die man der Angelegenheit beiſpielsweiſe in den Wandelgän⸗ gen der Kammer entgegenbringt, ein ſchroffer Gegenſatz. Hier und dort ſpricht man ironiſch von zwei Verſchwö⸗ rungen oder von einer gefälſchten Verſchwörung einerſeits und einer echten und gefährlichen Verſchwörung ander⸗ ſeits. Der„Petit Pariſien“, der die Sache beſonders groß aufzieht, behauptet, man habe außer den aufgeſtöberten Waffenlagern ein umfangreiches Netz geheimer Sen⸗ deſtationen aufgedeckt. Angeblich handelt es ſich um nicht weniger als 200 Geheimſender. Daladier befichtigt die Grenzbefeſtigungen. Der franzöſiſche Kriegsminiſter Daladier wird am kom⸗ menden Montag eine Beſichtigungsreiſe in die Befeſtigungs⸗ gebiete längs der Oſtgrenze antreten. In Straßburg wird er am Montag der 19. Jahrfeier des Einzugs der franzöſi⸗ ſchen Truppen in die elſäſſiſche Hauptſtadt beiwohnen. Der Dienstag gilt der Beſichtigung der befeſtigten Gebiete an der Lauter, und in Nancy wird der Tag mit einer Trup⸗ penparade abgeſchloſſen. Am folgenden Tage wird den Be⸗ feſtigungen der Metzer Gegend ein Beſuch abgeſtattet. Der Miniſter wird von dem franzöſiſchen Generalſtabschef Gamelin begleitet ſein. — 2x—— N S 0 2 GPA ⸗Terror in der Akraine Geheime Hinrichtungen.— Wöchentlich zwei Gefangenen züge nach Sibirien Warſchau, 19. November. ) zuverläſſigen Berichten aus Charkow und Kiew ver⸗ ch der Terror der Gu in der ganzen Ukraine mit jeder Woche. Die Jahl der Verhaftungen und der Hinrich⸗ lungen im Monat Oktober überſteigt die Summe der beiden vorhergehenden Monate. 8 Es wird berichtet, daß die GPll dabei mit beſonderer Brutalität vorgeht, die insbeſondere bei der Verhaftung zahlreicher Frauen zum Ausdruck kommt. In den großen Städten werden immer wieder nachts Laſtkraftwagen be⸗ ſchlagnahmt und Kolonnen zuſammengeſtellt, um die Ver⸗ hafteten in die Gefängniſſe abzutransportieren. Zweimal wöchentlich gehen aus Kiew e en e nach Sibirien ab, die zu 60 Güterwagen zählen. Um die Menge der Verhafteten unterzubringen, 1 bereits die Kellerräume des noch nicht ferkiggeſtellten G PU⸗ Gebäudes belegt werden. Bei der Verhaftung von Ehemännern werden jetzt auch die Frauen in der Regel mit verhaftet und nach Sibi⸗ rien transportiert. Die Kinder dagegen werden in ein Kin⸗ derheim gebracht. Außer den bekanntgegebenen Todesurtei⸗ len ſollen im ganzen Lande zahlreiche geheime Hinrichtun⸗ gen ſtattfinden Die Angebereien haben überall derart zuge⸗ nommen, daß niemand mehr dem anderen traut. Die GP verhaftet und deportiert rückſichtslos jeden, der ſich nicht laut zu dem gegenwärtigen Regime bekennt oder der das Unglück hat, einen der bereits Verhafteten auch nur oberflächlich zu kennen. Die Bevölkerung lebt in Angſt und Schrecken vor dem morgigen Tag. Wie Moskau in Oſtaſien rüſtet Jieberhafte Befeſtigungsarbeiten in Wladiwoftok. Paris, 18. November. Das„Journal“ veröffenklicht eine Moskauer Meldung der Agence Fournier, die Informationen über die fendt gungsärbeiten in der oſtſibiriſchen Feſtung und Hafenſtadt Wladiwoſtok enthält. Die ganze Stadt ſoll von einem Netz unterirdiſcher e e umgeben ſein, in denen ſchwere weittrag Arkllerie, Maſchinengewehrneſter, La⸗ ger für Munikſon und Ariegsmaterial ſowie Mannſchafts⸗ räume für die Truppen unlergebracht ſind. Ein beſonderes unterirdiſches Elektrizitätswerk habe die Licht⸗ und Strom⸗ e der Befeftigun sanlagen zu verſehen für den Jall, daß die ſtädtiſchen Werke durch Bombenangriffe ver⸗ nichtet werden ſollten. 5 Augenblicklich ſollen umfangreiche Arbeiten für Moder⸗ niſierung und Verſtärkung des Kriegshafens von Wladiwo⸗ ſtok im Gange ſein. 175 Luft⸗ und 1 ſei die ganze Stadt neuerdings überſät worden mit Unterkunftsräumen. Gleichzeitig würden. aun e ge⸗ baut, in denen 150 Militärflugzeuge Unterkunft finden könn⸗ ten. Die militäriſchen Bauarbeiten würden T id Nach in drei Schichten von den beſten ſowjetruſſiſchen Rekord⸗ arbeitern durchgeführt. i 5 In einem Umkreis von 10 bis 15 Kilometer um Wladi⸗ woſtok hätten alle Bewohner ihr Heim verlaſſen und ander⸗ wärts Unterkunft ſuchen müſſen. Die leeren Häuſer wurden im 8 e ſtehen gelaſſen. Man hoffe, auf dieſe Weiſe die Befeſtigungsarbeiten maskieren zu können. Dane⸗ ben arbeite eine wahre Armee von 15 000 politiſchen Straf⸗ gefangenen an einem gewaltigen und weit N 5 ugen⸗ Straßennetz. Die Garniſon von Wladiwoſtok ſo blicklich 85000 Mann aufweiſen; doch erwarte man in näch⸗ ſter Zeit das Eintreffen ſehr bedeutender Verſtärkungen. ag und Nacht Juchthausſtrafen gegen Kommuniſten in Italien. Der Sondergerichtshof zum Schutze des Staates in Rom hat nach zweitägigen Verhandlungen eine weitere Gruppe von 24 wegen kommuniſtiſcher Umtriebe Ange⸗ klagten abgeurteilt. Der Rädelsführer, der in direkter Ver⸗ bindung mit der kommuniſtiſchen Zentrale in Brüſſel ſtand, wurde zu zehn Jahren Zuchthaus, zwei weitere Ange⸗ klagte zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt. 20 Angeklagte erhielten Zuchthausſtrafen zwiſchen einem und vier Jah⸗ ren. Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen. Der höchſte italieniſche Orden für Antonescu. Der König von Italien und Kaiſer von Aethiopien hat dem rumäniſchen Außenminiſter Antonescu das Großkreuz des Mauritius⸗ und Lazarusordens verliehen. Hierzu meldet die Agentur Orient Radio aus Nom, man unterſtreiche in politiſchen Kreiſen, daß die Verleihung dieſes höchſten Or⸗ dens Italiens Antonescu den Dank für ſeine Bemühungen um die Vertiefung der Beziehungen zwiſchen Italien und Rumänien abſtatten ſolle. 22 a—„CTT...—... Der Trauerzug in Darmſtadt Feierliche Aeberführung der Opfer von Oſtende. Darmſtadt, 19. November. Die ſterblichen Ueberreſte der Opfer des Flugzeugun⸗ glücks von Oſtende wurden am Freitag nachmittag vom Fürſtenſaal des Hauptbahnhofes nach dem alten Mauſo⸗ leum auf der Roſenhöhe überführt, wo am Dienstag der kommenden Woche die endgültige Beiſetzung erfolgen wird. An dem Trauerzug beteiligten ſich neben den Ange⸗ hörigen der Familie und deren Verwandten als Vertreter des Gauleiters und Reichsſtatthalters Staatsrat Reiner, weiter der Diviſionskommandeur General Ritter von Scho⸗ bert, der Standortälteſte in Darmſtadt, Generalmajor Müller, als Vertreter des Kreisleiters der RS DAP Ober⸗ bürgermeiſter Wamboldt, als Vertreter des Deutſchen Ro⸗ ten Kreuzes Oberſt Schröder, ferner die Kommandeure der drei Darmſtädter Regimenter, Oberſt Berlin, Oberſt Voelk⸗ kers und Oberſtleutnant von Lenſki, ſämtliche Gliederun⸗ gen der NSDAP, die Offiziere, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften der Traditionstruppenteile. Die acht Särge waren in der Nacht zum Freitag von Belgien aus nach Darmſtadt übergeführt worden. Auf dem Bahnſteig vor dem Fürſtenſaal hatten ſich die nächſten Angehörigen und Freunde ſowie die Leidtragenden der Familie von Riedeſal, Martens und Hahn eingefunden, darunter die Schweſter der verunglückten Großherzogin, Fürſtin Dohna, die Mutter der Erbgroßherzogin, Prin⸗ zeſſin Alexandra von Griechenland mit ihren drei Töchtern, Erbprinz Hohenlohe mit Gemahlin, der Markgraf von Ba⸗ den, Prinzeſſin Chriſtoff von Heſſen mit Gemahl, zwei Kuſinen des Prinzen Ludwig, Gräfin Solms Laubach und Prinzeſſin Eliſabeth von Solms⸗Hohenſolms⸗Lich. Nach dem Eintreffen des Zuges wurden die Särge von den Mitgliedern des Fliegerſturms 1/77 in dem ausgeſchmückten Fürſtenſaal aufgebahrt. Inzwiſchen war Prinz Ludwig von Heſſen mit ſeiner jun⸗ gen Gemahlin und in Begleitung des Markgrafen von Ba⸗ den erſchienen und wurde auf dem Bahnſteig von dem Grafen Hardenberg empfangen. Als der erſte Sarg aus dem Wagen getragen wurde, ſenkten ſich die Fahnen, und der Sturmführer des Fliegerſturms legte einen Kranz am Sarge des Erbgroßherzogs nieder. Pfarrer Monnard⸗ Egelsbach hielt im engſten Kreiſe eine kurze Andacht und ſegnete die Toten ein. Zahlreiche Kränze waren als letztes Zeichen der Ehrung im Fürſtenſaal niedergelegt worden. Die belgiſche Anteilnahme Brüſſel, 19. Nov. Die Mutter des Königs der Belgier, Königin Elizabeth, hat ihre Anteilnahme an der Flug⸗ zeugkataſtrophe von Oſtende in beſonders herzlicher Weiſe um Ausdruck gebracht. Nachdem bereits unmittelbar nach er Kataſtrophe ein Vertreter der Königin in der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel vorgeſprochen hatte, erſchien in der Trauerkapelle im Krankenhaus von Oſtende ein Or⸗ donnanzoffizier der Königin und überbrachte einen Kranz, der in der Kapelle vor den Särgen niedergelegt wurde. Zwei kleinere Kränze, die die beiden älteſten Kinder des Königs der Belgier geſchickt hatte, wurden dem Wunſch der königlichen Prinzen gemäß auf den Särgen der Prin⸗ zen Ludwig und Alexander von Heſſen niedergelegt. Am Nordbahnhof in Brüſſel überbrachte der Hofmarſchall Graf de Grünne dem Erhprinzen Ludwig von Heſſen und ſeiner Gemahlin eine perſönliche Botſchaft der Königin Elizabeth. — Die öffentlichen Gebäude und die Schulen von Oſtende hatten Mittwoch und Donnerstag halbmaſt geflaggt. König Leopolds Rückkehr aus London London, 19. Nov. König Leopold kehrte in Begleitung des früheren belgiſchen Außenminiſters Spaak, ſowie des erſt am Donnerstag in London eingetroffenen belgiſchen Miniſters Janſon nach Abſchluß ſeines Staatsbeſuches am Freitagvormittag von London nach Brüſſel zurück. König Georg VI. begleitete den König der Belgier zum Londoner Victoria⸗Bahnhof, von wo aus der König mit ſeiner Be⸗ gleitung die Rückreiſe antrat. Auf dem Bahnſteig verab⸗ ſchiedete ſich u. a. auch Außenminiſter Eden von König Leopold. 5 8. 25 Nankings Räumung im Gange 200 000 Perſonen haben die Skadt verlaſſen. Nanking, 20. November Da zurzeit ſtarke Regenfälle niedergehen und die Sicht ſtark verringern, konnte die Räumung der Skadt ohne Slö⸗ rungen durch ſapaniſche Luftangriffe vor ſich gehen. Nach. dem in den letzten drei Tagen der Hauptteil der chineſiſchen Bevölkerung die von amtlicher chineſiſcher Seite auf annä⸗ hernd 200 000 Perſonen geſchätzt wird, die Skadt verlaſſen hat, flaute der Flüchtlingsſtrom etwas ab. Die ſonſt dichtbevölkerte Südſtadt Nankings macht jetzt einen verödeten Eindruck. Die meiſten Geſchäfte ſind geſchlos⸗ ſen. die Schaufenſterſcheiben mit dicken Bretterverſchlägen vernagelt. Sämtliche chineſiſchen Zeitungen haben ihr Er⸗ ſcheinen eingeſtellt oder ihren Betrieb ſtark eingeſchränkt; die einzige engliſch⸗ſprachige Chinazeitung erſcheint nicht mehr Der Poſtverkehr mit Schanghai wird durch Hangtſe⸗Damp⸗ fer aufrechterhalten, dauert aber faſt eine Woche. Alle Miniſterien ſowie Behörden haben ihre Dienſtzim, mer bis auf einen kleinen Stab von etwa zehn Beamten ge: räumt, das Gros der Beamtenſchaft befindet ſich bereits auf dem Weg nach den Häfen des mittleren Yangtſe. Die letzten Meldungen von der Sutſchau⸗Front berichten von erneuten Durchbruchsverſuchen der Japaner. Von deutſcher Seite werden ebenfalls die zur Räumung nötigen Schritte unternommen. So fanden weitere Einſchif, fungen auf einem zur Verfügung ſtehenden Dampfer ſtatt Auch die anderen ausländiſchen Kolonien ſind in Richtung Hankau abgereiſt. Zurzeit befinden ſich zwei Kanonenboot der USA⸗Marine auf der Fahrt nach Nanking. 8 Kurzmeldungen Zwei Hunderttauſender Berlin, 19. Nov. In der Freitagvormittagsziehung wurden bei der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie zwei Gewinne von je 100 000 Mark gezogen. Die beiden Gewinne fielen auf die Losnummer 347 260. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achteln in einer heſſl⸗ ſchen Lotterie⸗Einnahme, in der zweiten Abteilung auch in Achteln in einer Berliner Einnahme geſpielt. Und ein Gewinn zu 50 000 Mark. Gleichfalls in der Vormittagsziehung fiel der 50 000⸗ Mark⸗Gewinn auf die Losnummer 239 703. Das Los wird in der erſten Abteilung in Vierteln im Rheinland, in der zweiten Abteilung auch in Vierteln in einer ſchle⸗ ſiſchen Lotterie⸗Einnahme geſpielt. Falſche Gerüchte um Marlene Dietrich. Berlin, 18. Nov. In einigen deutſchen Zeitungen ſind in letzter Zeit Meldungen erſchienen, denen zufolge die be⸗ kannte Filmſchauſpielerin Marlene Dietrich die amerika⸗ niſche Staatsangehörigkeit erworben oder ſich durch Unter⸗ ſchreiben von Aufrufen bezw. durch Geldſpenden für Rol⸗ ſpanien erklärt habe. Es iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß diefe Behauptungen in keiner Weiſe den Tatſachen ent⸗ ſprechen. Am Anfallort in Hindenburg Der Fortgang der Bergungsarbeiten Hindenburg, 19. Nov. Die Arbeiten auf dem Oſtfeld den Neue Unwetter über den Philippinen. Die Philip, ine Jen Mindoro, Panay, Cebu und Leyte ſind u einen neuen Taifun, dem zweiten innerhalb einer Woche; heimgeſucht worden. Der Sturm, der eine Stärke von mehr als 100 km in der Stunde beſaß, hat ſchwere Verheerungen verurſacht. Der Sachſchaden auf den Inſeln, der durch 1 0 ſchwemmungen und Häuſereinſtürze entſtanden iſt, wi bisher auf mehrere Millionen Dollar geſchätzt. Die Zahl der Todesopfer wird nach den vorliegenden Meldungen mit angegeben. b Nebel über Süd. und Mittelengland. Ueber Süd⸗ und Mittelengland laſtete wieder der ſchwere Nebel, der vol Schiffern und Fliegern ſo ſehr gefürchtet iſt. So kreiſte daß lugzeug, das den regelmäßigen Verkehrsdienſt wiſchen Furdch und London verſieht, 20 Minuten lang über Londoner Flugplatz Croydon, ohne niedergehen 92 können, Schließlich mußte es nach dem Kontinent zurückkehren, wo es auf dem Brüſſeler Flughafen landete. A Dampfer im Kanal geſunken. Auf dem italienische Dampfer„Boccaccio“(3027 Tonnen), der ſich aufder gen von Hamburg nach Genua befand, ereignete ſich im Fan eine Exploſion. Kurze Zeit darauf iſt die„Boccaccio 01. ſunken. Die Beſatzung iſt mit Ausnahme eines Be 5 zungsmitgliedes von dem holländiſchen Dampfer„Taſan doen“ gerettet worden. — — ochzeit des Prinzen 25g von Heſſen in London. In einer Weſt⸗Londoner Kirche fand die Trauung des Prinzen Ludwig von Heſſen mit Miß eas ret Campbell⸗Geddes der Tochter des früheren engliſchen Botſchaftere n Wäſhington, ſtatr Si⸗ wurde wegen des 143 giſchen Flugzeugunglück bei Oſtende hei dem in Angehörige des Bräu gams ums Leben zee in aller Stille beganchaz fine bin Wer- junge Paar beim 8. 5 gaſſen der Kirche. Weltbild ed). 4 Hau war, orde! Pg. aufg. rat! bore Er i Tage allsg die ſchml ſchen gend ale komm leber fand größ fener dacht Forſ hat. beige rad rer, gen dete, Milf der Talib ſchwe Arbe ſich Aug Bru! Bod letzte lichel niede iſt d Ang! hirne Der info! Werd Ne K Alkor Alter nach München berufen. f dtbaurates der 6 unbeſetzt iter Fiehler der außer⸗ Hochſchule Karlsruhe, in München bereits le des 1 n worden. iu N 7 ſſigen Juden, * 6 zuſammenge⸗ 28 En iſter Heri tſchla⸗ 7 5 8 d ge⸗ patzenſchießen den Bru⸗ Umgehen mit einem Klein⸗ arten Inzlingen zu einem Sohn des Landwirts und Gewehr ſeines Vaters an gehen. In dem ß, ſprang ſein neunjähriger r Knabe ſank getroffen zu h den Körper und ver⸗ Knabe liegt in bedenk⸗ rankenhaus in Lörrach dar⸗ um auf 1 1* 7 anlegte u ich werer Sturz.) Ink Frickingen in ſeinem Oekonomiegebäude ſo i Schadelbruch und eine Ge⸗ rg ſchwebt in Lebensgefahr. al Jörg vor zwei Wochen hme der E ei den badiſchen Sparkaſſen, die Ende Mark betrugen und im Oktober en übertrafen ge), he Mark Einzahlung auf Ende Oktobe erreicht. Die Einloe der Depoſiten⸗, ſich im Oktober en 14,8 Mill. 0 einen Stand„Mark der badiſchen Sparkaſſen einſchließlie und Kontokorrenteinlagen belaufen isgeſamt auf 750,2 Mill. Mark. ung ſeit Beginn zeigt das der Spareinlagenzuwachs in den erſten aller „ 3 8 Die Spareinlage lage erfreuliche Bild, daß zunahme des Jahres 1935 wurde auf Ende Oktober 1937 überſchritten. Die Abhebungen überſteigen im Jahre 1937 in keinem Monat die Einzahlungen. Am 31. Dezember 1936 betrugen die Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen(in Millionen Mark): 626,2. Von Januar bis Ende Oktober 1937 Geſamtzunahme 39,0. Im gleichen Zeitraum des Jahres 1936 betrug die Zunahme nur 21,1, bis 31. 10. 1035 38,2, bis 31. 10. 1934 17,, bis 31. 10. 1933 20,5. Die erfreuliche Aufwärtsentwicklung der Spareinlagen ſpiegelt den Aufſtieg unſeres Reiches in einem kleinen Aus⸗ ſchnitt wider. a Aus den Nachbargauen Eiſenbahnunglück in Rheinheſſen Güterzüge zuſammengeſtoßen.— 1 Toter, 3 Verletzte Mainz, 19. Nov. Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Mainz teilt mit:„Am 19 November gegen 9 Uhr ſtießen im Bahnhof Mommenheim(Rheinheſſen) der Strecke Oden⸗ heim— Undenheim die Güterzüge 8844 und 8843 zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß wurde vor allem der Packwagen des Güterzuges 8844 in Mitleidenſchaft gezogen. Der Zug⸗ führer dieſes Zuges wurde getötet, außerdem ſind noch drei weitere Bedienſtete verletzt worden. Der Verkehr wird auf der geſperrten Strecke durch Reichsbahnomnibuſſe aufrecht erhalten. Die Unterſuchung des Unfalles iſt noch nicht ab⸗ geſchloſſen.“ Mainz.(Unfall durch ſcheuendes Pferd.— Ein Toter) Auf der Wallſtraße ereignete ſich durch ſcheuende Pferde ein tödlicher Unfall. Bei dem Verſuch, das Geſpann zu halten, erhielt einer der beiden Fahrer des Fuhrwerks einen derartigen Huftritt an den Kopf, daß er bald darauf ſtarb. Der zweite Fahrer wurde mit einem 5 und inneren Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ racht. Speyer.(Jäher Tod). Hier erlitt der 71jährige FJi⸗ ſcher Peter Krieg in einer Wirtſchaft, als er ſich gerade niedergeſetzt hatte, einen Herzſchlag. Am Vormittag war der ſo raſch Dahingeſchiedene noch beim Fiſchen. daß Der Tod und die Zeit Totenſonntag! Dieſes Wort kommt über uns wie eine Mahnung aus dem Dr Halt, ſteh ſtill, gedenke des Todes, denke daran, daß auch du ſterblich biſt! In einer Hausuhr im Hannoverſchen ſtehen die Worte: „Sieh an die Uhr und ſag mir an, Zu welcher Stund man nicht ſterben kann.“ Es gibt keine Stunde, in der man nicht ſterben könnte. Dieſes Bewußtſein läßt uns gar manchesmal vor dem Tode bangen, vor allem dann, wenn wir nicht zum Ster⸗ ben bereit ſind, wenn irgend etwas in unſerem Leben ver⸗ ſäumt wurde, das wir gern vor unſerer letzten Stunde geregelt wüßten. Darum ſollen wir nichts aufſchieben. Haſt du einem deiner Nächſten unrecht getan, mache es gut, und zwar ſofort, denn der Tod bringt jenes furchtbare„Zu⸗ ſpät“, das durch nichts mehr aufzuhalten iſt. Hätten wir nicht manchem Toten manche Liebe mehr getan, wenn wir um ſein frühes Sterben gewußt hätten? Alle Blumen, die wir heute auf ſein Grab legen, können das Verſäumte nicht nachholen. Aber die Toten ſollen uns mahnen, ſo zu leben, daß wir den Tod nicht zu fürchten brauchen. Sie ſollen uns mahnen wie jener Spruch in der Hausuhr uns erinnert, daß jede Sekunde im Leben wichtig iſt und nim⸗ mer zurückgeholt werden kann. Der Tod und die Zeit greifen gar machtvoll in unſere Geſchicke ein. Der Tod hat ſich noch niemals etwas nehmen und die Zeit noch niemals etwas ſchenken laſſen. So ſtehe dieſes: Gedenke des Todes! vor uns, nicht um uns zu ſchrecken, wohl aber um uns aufzurütteln, daß wir jede Sekunde unſeres Le⸗ bens nutzen und zum Saatkorn werden laſſen, das über unſeren Gräbern noch Früchte bringt. Wer ſo lebt, dem ſind die Schrecken des Todes genommen. G. B. 5 2= Von der r ödlich überfahren. Früh 7.40 Uhr kam auf der * ſen Fahrbahn der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ein 16jä ling aus Viernheim mit ſeinem Fahrrad in dem Augenb zu Fall, als er eine Kehrmaſchine über⸗ ts einbog. Der Verunglückte 0 holt hatte und eder nach rech wurde von der Kehrmaſchine überfahren und ſofort getötet. Von Auto angefahren.— Die Führerin feſtgenom⸗ men. Abends kurz nach 11 Uhr wurde auf dem Friedrichs⸗ ring ein Mann von einem vom Friedrichsplatz herkommenden Perſonenkraftwagen in dem Augenblick angefahren, als er die Fahrbahn überſchritt. Der Verunglückte wurde ins Kranken⸗ haus verbracht, wo eine ſchwere Kopfverletzung feſtgeſtellt wurde. Die Führerin des Perſonenkraftwagens wurde feſt⸗ genommen. Bei dem Verletzten handelt es ſich um einen 43⸗ jährigen Bankbeamten. * Verlegung der Ausſcheidungskämpfe im Meiſterſchaftsturnen. Die auf morgen Sonntag, den 21. November 37, in der Halle des Tv. 98 feſtgeſetzt geweſenen Ausſcheidungs⸗ kämpfe im Meiſterſchaftsturnen an Geräten der Kreiſe 1—3 des R.f. L. müſſen auf einen ſpäteren Termin verlegt werden. 2 Filmſchau „Liebe geht ſellſame Wege“ betitelt ſich ein abenteuer⸗ licher Film des erfolgreichen Regiſſeurs Hans Zerlett, der uns in die revolutionsgeſchwängerte Welt eines Mitlel⸗ amerikaniſchen Staates führt. Karl Ludwig Diehl, deſſen Name an ſich ein Programm bedeutet, führt hier ein ſeltſames Doppelſpiel durch, einmal als der ſtaatsfeindliche Haupt⸗ mann Coſtali, dann wieder als der alle Etikettenfragen be⸗ herrſchende Haushofmeiſter und Diener einer ſchönen Frau. Darum liegt auch über dem Film von Anfang bis zum Ende eine ungeheure Spannung. Dazu kommt der Umſtand dieſer intereſſante Mann zwiſchen zwei Frauen ſteht, und daß„Liebe oft ſeltſame Wege geht“, ganz anders, als man denkt. Ein Mann ſetzt alles auf eine Karte, er ſteht dem Kriegsgericht— ein Mann des Todes er gewinnt das Spiel. Eine Frau(Olga Tſchechowa, als die ſchöne Signora Antonia) liebt Abenteuer und Senſation und verliert. Ein Mädchen(Karin Hardt, als Delia, politiſcher Gegner des Hauptmanns Coſtali) kämpft ſich durch und ſiegt. Die Irrungen und Wirrungen der Politik und der Herze geſtalten den Film kraftvoll und leidenſchaftlich, aber auch glänzend und amüſant. Starke Ausbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche im Elſaß. Wie die Elſaß⸗Lothringer⸗Zeitung(EL 3.) mitteilt, hat die Maul⸗ und Klauenſeuche im Unter⸗Elſaß ganz verheerende Folgen angenommen. Nach einem Bericht der Präfektur des Unter⸗Elſaß, der mit einer Verſpätung von 14 Tagen jetzt erſt erſchienen iſt, hat die Seuche in der Zeit vom 15. bis 31. Oktober auf weitere 13 280 Tiere übergegriffen, nachdem am 15. Oktober bereits 13 949 Tiere erkrankt waren. Nach einer Aufſtellung, die die„EL Z.“ veröffent⸗ licht, zählte man am 15. Oktober 187 verſeuchte Gemeinden mit 2657 verſeuchten Ställen und 13 949 Stück Rindvieh, 3 Ziegen und 149 Schweinen, die von der Seuche befallen waren. Die von der„ELZ.“ veröffentlichte Statiſtik der Prä⸗ fektur des Unter⸗Elſaß gibt an, daß am 31. Oktober 272 Gemeinden, 5383 Ställe mit 27 229 Stück Rindvieh, 411 Ziegen und 626 Schweinen von der Seuche befallen waren. Mithin hat ſich die Zahl der an der Seuche erkrankten Tiere faſt verdoppelt. Tödlicher Unfall auf der. 5 Hießen. Am Freitagvormittag fuhr auf der Reichs⸗ 1 in der Nähe von Butzbach das Perſonenauto 5 Auguſt Mai aus Frankfurt a. M. im Nebel auf einen 91 tenden Laſtzug auf. Bei dem Zuſammenprall wurde 9 5 ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Ehauffeur kam mit leichteren Verletzungen davon. Reform der deutſchen Hausmuſik. Von Heinrich Siegfried Wöhrlin. ehr als jedes andere Volk des ganzen Erdballs ſteht utſche Nation nicht nur in dem Rufe, das Volk der Denker und Dichter zu ſein, ſondern eben auch in dem Anſehen, der geſamten Muſikpflege ein beſonderes Ver⸗ Anſehen, der geſamten Muſikpfleg ſondedes ſtändnis entgegenzubringen, eine naturgeborene Empfind⸗ 898) de 7 9 ſamkeit entgegenzutragen und getreue Gefolgſchaft zu Teiſten. Nicht überall zutreffend ſind dieſe drer Geſichtspunkte deutſch⸗muſikaliſcher Erziehung für das Gebiet„Hausmuſtk“. Hier haben ſie ſich manchmal in unvorteilhafter Weiſe ver⸗ ſchoben. Sie ſind abgeirkrt vom Kennen zum Können; ſie ſind umgeſprungen vom Inhalt auf den Außengehalt, und je mehr das Techniſche in ihnen vorherrſcht, deſto mehr glaubte man in der großen Geſamtheit„Hausmuſik in künſt⸗ eriſcher Wertung“ zu treiben. Daß darunter das ſeeliſche Element der Hausmuſik leidet, iſt eine erſichtliche Tatſache — 7 8. 2. e man immer wieder beobachten kann. Deutſche Familie, 1 1„Haus⸗ iuſik“ ſoll im deutſchen Heim, im kleinen Kreiſe der im inneren Gehalte gleichgeſtimmter Gedanken, Empfindun⸗ gen und Gefühle unterhalten, erfreuen, hinausheben über des Alltags Beſchwerniſſe. Daß der Junge oder das Mädel beiſpielsweiſe nur „Klavier klimpern“ lernt, iſt an ſich noch keine Pflege der Hausmuſik. Jawohl, man pflegt Hausmuſik im falſchen Sinne, wenn z. B. die Tochter irgendeinen ſeichten Salon⸗ ſchlager auf dem Klavier traktiert und alle anderen Fa⸗ milienglieder zuhören, ſich langweilen, dabei einſchlaſen oder ſich gar unterhalten. Deulſche Hausmuſik muß vor allem Zuſammenſpiel guter Muſik in der Familie ſein. Erſt dann wird ſie zur erforderlichen Uebung die gewünſchte Anregung und zur An⸗ wendung die gegebene Erbauung geſellen. Erſt dann wird ſie zur erforderlichen Uebung die gewünſchle Anregung und zur Anwendung die gegebene Erbauung geſellen. Erſt dann wird der Ausübende ſeine Leiſtungen nicht mehr allein in den Vordergrund ſeines Intereſſes der Muſikpflege ſtellen, ſon⸗ dern eben im„Zuſammenmuſizieren“ den Grundſtock eines eifernden und aneifernden Fleißes auf den Ausdruck wirklicher Hausmuſik erblicken. Schon allein der einſtimmige Geſang, das inſtrumenkale Duett, Terzett und Quartekt gibt für die Wahrheit der vorgenannten Betrachtung einen recht eindringlichen Beweis. Das Zuſammenſpiel iſt der Kardinal⸗ punkt deutſcher Hausmuſikpflege. Erſt die Vermiſchung von Streichinſtrumenten, unter denen die Violine, die Bratſche, das Cello und von den Blasinſtrumenten die Flöten, Oboen, Klarinetten und Hörner als ſonderlich geeignet erwähnt ſein mögen, geben dem orcheſtralen Muſikausdruck des Empfindens der Hausmuſikpflege das Recht, dieſe auf eine neue Baſis zu ſtellen. Unſere Literatur weiſt ja köſtliche Perlen der Hausmuſik in der Zuſammenſetzung und der Verſchieden⸗ artigkeit der Inſtrumente auf, und ſie gibt damit die Hand⸗ habe, daß dabei auch jede Entwicklungsſtufe des Könnens Berückſichtigung finden kann. i Man verſuche es einmal, dieſen Entwicklungsgedanken unſerer Hausmuſikpflege zu folgen, und man wird ſchon nach wenigen Verſuchen erkennen, daß man ſich loslöſen kann und darf von der in unſeren Familien bisher einſeitigen Klaviermuſikpflege, und daß das Zuſammenſpiel das all⸗ bewährte Mittel bleibt, deutſch⸗würdige Hausmuſik zu treiben. 5 Einwand, daß die Erlernung eines Inſtrumentes koſtſpielig ſei, iſt heute nicht mehr berechtigt; denn überall im deutſchen Reiche entſtehen zurzeit Muſikſchulen für Jugend und Volk. In dieſen Schulen können alle begabten Jungen und Mädel, die aus finanziellen Gründen bisher kein In⸗ ſtrument erlernen konnten, einen guten und fachgemäßen Muſikunterricht erhalten. * Jugendſchutztammer Mannheim. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurden vor der Mannheimer Jugendſchutzkammer drei Sittlichkeitsverbrecher abgeurteilt, die ſich an Kindern unter 14 Jahren vergangen hatten. Der 61jährige Angeklagte Johannes Kohl aus Trö⸗ ſel, wohnhaft in Mannheim⸗Waldhof, hatte ſich in ſeinem Garten fünfjährigen Kindern in unſittlicher Weiſe genähert. tand nach dem Guthaben des Gerichts⸗ Nur dem Umf. arztes vermind zu jsfähig iſt, hatte er es zu danken, t ins us geſperrt zu werden. Das Gericht verur⸗ teilte em Jahr Gefängnis und ordnete die Ein⸗ weiſung in eine Heil- und Pflegeanſtalt nach Strafverbüßung an. In den nächſten beiden Fällen handelt es ſich um Ange⸗ klagte, die mit einem 13jährigen verdorbenen Mädchen unſitt⸗ liche Din trieben. Dem erſt 20jährigen H. S. aus Heddes⸗ ieſer Vergehen zur Laſt. Er kam mit acht avon. Bei dem Mitbeteiligten 31jäh⸗ Joſef Herpich aus Bremenhain handelt es ſich um einen ſittlich verwahrloſten Menſchen, der die Bereitſchaft des Mädchens bei jeder ſich bietenden Gelegenheit ausnutzte. Die Jugendſchutzkammer diktierte ihm ein Jahr drei Monate Ge⸗ fänanis zu. riger Zuchthausſtrafe auf Berufung. Mann Einſichtslos und frech benahm ſich der 51jährige 30mal vorbeſtrafte Angeklagte Alfred Müller aus Aſchbach vor der Großen Strafkammer und forderte trotz des erwieſenen Tatbeſtandes des Betrugs im Rückfall einen Freiſpruch. Vom Schöffengericht war Müller, ein geriſſener Heiratsſchwindler, zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt worden. Der Staatsanwalt be⸗ zeichnete den Angeklagten als gefährlichen Menſchen, der ſich in keiner Weiſe ſcheut, Wiederaufnahmeverfahren aus früheren Verurteilungen zu beantragen, ſich in unverſchämter Weiſe gegen die Juſtiz benommen hat und ſchließlich in zahlloſen Zuſchriften unbeſcholtene Volksgenoſſen der Verbrechen ver⸗ dächtigt, die ihm allein anzurechnen ſind. Wenn das Schöf⸗ fengericht nur eine Strafe von zwei Jahren Zuchthaus aus⸗ geſprochen habe, ſo verdiene dieſer Rechtsbrecher heute keine Milde mehr. Aus dieſen Gründen ſei die Strafe um ein Jahr zu erhöhen. Die Strafkammer wies die Berufung des An⸗ geklagten zurück und verurteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt und zu 300 Mark Geldſtrafe oder weiteren zwei Monaten Zuchthaus. — Bedenke vor den Festen: Ver pril lcauſt schenkt am besten! 8e finden bei uns eine große Auswahl sehr schöner, vorteithafter Qualitätswaren in Kleiderstoffen, Mantelsioffen Weißwaren, Wäsche, Hand- Schuhen, Strümnfen 2 MANNHEIM AN PEN LANC EUV-L eideue, Besuchen Sie uns bald! Auch dies- f mal werden Sie zufrieden sein! 4* 9 Stenografen, auf zum Leiſtungsſchreiben! e fur 1 e Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche.— Zu den Grundkenntniſſen zahlreicher Berufe, in denen geführt A de Ferner findet Das Leiſtungsſchreiben 18 26. Sonntag nach Trinitatis; Totenſonntag. viel Schreibarbeit zu leiſten iſt, gehört zweifellos die Kurz⸗ Friedrichsfeld, Weinheim, Edingen, Seckenheim, Ladenburg, 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Kirchenchor. Vikar Steigelmann ſchrift. Aber nur dem iſt die Kurzſchrift ein guter Helfer, Hockenheim, Schwetzingen und Neckarau ſtatt. Die Teil⸗ 10.45 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Steigelmann. s der ſie ſicher beherrſcht, der ſie mit wirklichem Nutzen anzuwen⸗ Rahm bedingun 9 en ſind folgende: Diktatdauer: 5 Mi⸗ 13 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. den vermag und auch mit ihr, wenn ſie den Hauptbeſtandteil nuten. Jedem Teilnehmer iſt Gelegenheit geboten, in zwei Vikar Sleigelmann. der Berufsarbeit ausmacht, hohe Leiſtungen mühelos voll⸗ aufeinanderfolgenden Abteilungen(80 und 80, 80 und 100 1414.30 Uhr Bücherausgabe. bur bringen kann. Ständig werden Stenografen mit Höchſtleiſtun⸗ uſc.) zu ſchreiben, doch darf nur eine Arbeit abgeliefert 19.30 Uhr Abendgottesdienſt im Konfirmandenſaal. teik gen geſucht. Wir brauchen nur einen kurzen Blick in die An⸗ werden. Für jede brauchbare Arbeit wird eine Leiſtungsbe⸗ Pfarrer Fichtl lein zeigenſpalte der großen Tageszeitungen zu werfen, um uns ſcheinigung ausgeſtelli. Dieſe iſt dem Arbeitsbuch beizulegen Montag 18 Uhr: Männl. Gemeindejugend. kor! darüber zu unterrichten. Aber immer noch kann der Bedarf und wird bei Bewerbungen ſehr gute Dienſte leiſten. Die Lei⸗ 20 Uhr: Weibl. Gemeindejugend J. Lin au tüchtigen männlichen und weiblichen Stenografen, deren ſtungsbeſcheinigung iſt amtlich anerkannt. Wir fordern jeden[ Dienstag 17.30 Uhr: Weibl. Gemeindejugend II. mit Leiſtungen über dem Durchſchnitt liegen, nicht voll gedeckt deutſchen Stenografen auf, durch die Teilnahme an dieſem 20 Uhr Kirchenchorprobe. nur werden. Das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung großen Leiſtungsſchreiben ſeinen Willen zur Leiſtungsſteige⸗ 20 Uhr Nähabend des Frauenbundes. kön 2 id 855 daher 0 Pian igkeit gc fen, Der Ae rung und die Bejahung des Leiſtungsprinzips auf dem Ge⸗— an usbildung Ordnung und Planmäßigkeit geſcha en. Ver Ar⸗ biete der Kurzſchrift zum Ausdruck zu bringen. Wertvolle f 2 J ü 7 der beitsplan des Berufserziehungswerkes Mannheim zeigt Preiſe, darunter ein Keichsſpitzenpreis, zwei weitere Neichs⸗ Gottesdienſt⸗Ordnung In der lath. Kirche. ſein bei den kurzſchriftlichen Lehrgemeinſchaften einen ſoſtematiſchen preiſe, 32 Gau⸗ und 96 Gauanerkennungspreiſe, geben dem Letzter Sonntag nach Pfingſten. bed Stufenaufbau. Zu der planmäßigen Ausbildung von 1 8 einzelnen Teilnehmer einen Anſporn. Auskunft erteilt das Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. beit tigen Stenografen gehört aber auch der Nachweis der Lei- Amt für Berufserziehung und Betriebsführung in Mannheim,[Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Krc ſtung durch Teilnahme an Leiſtungsſchreiben. Die Deutſche C1, 10, Telefon Nr. 20 355⸗56. Anmeldungen ſind bis Jungfrauen.— Kommunionfeier des Cäcilien vereins han Arbeitsfront, Amt für Berufserziehung und Betriebsfüh⸗ 20. November erwünſcht. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt 5 liſti rung, fördert das ſtenografiſche Leiſtungsſchreiben in jeder N 8 9.40 Ahr Hochamt mit Predigt. Patronatsfeier des ten Weiſe In der Zeit vom 15. bis 30. November wird in Kirchenchors. allen Gauen ein Reichsleiſtungsſchreiben nach einheitlichen Richt⸗— Beurlaubung zum Reichsberufswettkampf. Behörden⸗ 10.45 Uhr Chriſtenlehre für die Jungmänner. ge linien durchgeführt. In Mannheim führt das Amt für angehbrigen, die in Durchführung des Reichsberufswettkamp⸗ 2 Ahr Heiligenveſper 8 zieh Berufserziehung und Betriebsführung gemeinſam mit den fes zur Beaufſichtigung der praktiſchen und theoretiſchen Ar⸗ 7.30 Uhr Eltſabethenfeier in St. Agnes. org Reichsbetriebsgemeinſchaften und der Deutſchen Stenografen⸗ beiten herangezogen werden, kann auf Antrag der erforder⸗ Dienstag: 5.30 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe.— 7.15 Uhr hl. Me lun . 8 00 e 2. e 0 5 7 Diensbag: 5.3 r Gemeinſchaftsmeſſe. 15 Uhr hl. Meſſe ſchaft das Reichsleiſtungsſchreiben am Sonntag, den 28. liche Arlaub mit Fortzahlung der Bezüge und ohne Anrech⸗ Mittwoch: 6.30 Uhr hl. Meſſe nal Nopember, vormittags 9 Uhr, in CE 1 10 und L 7, 1 hung auf den Erholungsurlaub, gewährt werden, ſoweit 2 7.15 Uhr Schülergottesdienſt. her, g durch. Bei Behörden und Induſtriefirmen, die mindeſtens dienſtliche Intereſſen nicht entgegenſtehen. Freitag: 8 Uhr Predigt für Männer und Jungmänner. 5 ſich 66 . 3 um Deutschen Hof“. 1 9 Berſammlungs⸗ Kalender. 4 H fe pas n... NNorgen Sonntag Abend ab ½ 8 Uhr Aa Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. 4 25 5 1 Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probe. 15 Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. · 5 Fußballvereinigung. Morgen früh 9 Uhr Platztraining für alle Mannſchaften.— Die 3. Mannſchaft hat um 9.15 Uhr Verbandsſpiel gegen VfR Mannheim auf dem Es ladet freundlichst ein Herzogenriedplatz. Abfahrt 8.15 Uhr. Frau Valt Küunzelmann Wit e Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: 5 NSK OV. Heute abend 8 Uhr Pflichtmitgliederverſammlung. 2 10 im Lokal„Zum Löwen“(Nebenzimmer). Wirtschaft, Zum goldenen Hirsch 170 0 e* U. 0 Dreſchgeſellſchaft, Mhm.⸗Geckenheim Morgen Sonntag Abend von 7 Uhr ab 8 5 8 tattlich, fahn Heute Samstag Abend ½ 9 Ahr M K ostet dür tunft der Aklionare Tanz-Musik. e. e 5 f el! 15 Zuſammenkunft der Aktionäre. e aon en be uns diebe v 5 im Nebenzimmer des Lokals„Zum Bad Hof“, hier. Karl Zwingenberger. Auch Sie wird Qua- ä 15 5 f 8 f 0 181 Geschmack und ö f lun Turnberein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheim. N F 5 1 (Hanbdallabteilung— Gauklaſſe) 22 Tages⸗ Preis*, Bol me ges gadgtes ſpden ef Jeden die] Die Dualität lun, bie naten Morgen Sonntag nachmittag finden auf hieſigem Platze 12 ien, bite 1 gab folgende Verbandsſpiele ſtatt: Mädchen e es doch mel mit kerl 13.45 Ahr To. 98 11— To. 62 Weinheim II iſt eniſcheidend c an 17 3) Sie e nen 71 15 Uhr Tv. 98 1— Ty. 62 Weinheim 1 per ſofort od. auf einem aus Wir 5 5 5 5 4. Wählen Sle: 1. Dez. geſucht. eislagen;: geſi Zu den Spielen ladet freundlich ein Die Spielleitung. i Haupipr 8 Zu erfragen in der kind * 1 Geſchäftsſt. d. Bl. 5 2 So Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. 55 Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr im Wörtel 5 hilf Hendl hall- Verbundsspiel 2 30 1 1 Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1— M. T. G. Mannheim 1 8 8 8 ſter Zum Beſuche ladet freundlich ein. Die Spielleitung.—** 5 kes 2 3 8 Wii Am kommenden Dienstag, 23. November,— 0.5 5 abends 8 Uhr findet im Saale des„Löwen“ eine F 88* g 2 2 5 1 1 erſammlung Harn peter S = 0. G. m. b. H. 8— 8 S. 5 des Deutſchen Handels und Handwerks Nannhelm. N 2. 12 S TTT e 00 ſtatt 0 ä 80 Vertreter: Hans Striegel, Jvesheim, Scheffelstraße 2. J 3 att. 25 r. er Redner By. Berg, Kurlsruhe. 11 Wir bitten alle Angehörige, teilzunehmen. 5 Gammel⸗Anzeiger 10 dr i. 5 Spezial-Küchenhaus Ein-. Die Oeutſche Arbeitsfront, Ortsgr. Seckenheim. bee ne nur vortene: r für Münzleder der Landw. Ein-. Berbeussgenoſſaft 8 5 Die zur Trocknung angemeldeten Kartoffeln können nach 588 0 Me Mitteilung des betr. Werkes vor Weihnachten nicht 1 22 2 beste Qualität, werden. Wir empfehlen daher, die zur Trocknung beſtimmken 8 Stets Diinktlich f 5— 8 Kartoffel vorläufig im Keller aufzubewahren oder ein⸗ füt sind Sie nur mit einer Uhr und dazu die niedrigen Preise!] zumieten. 5 3 0 N ri von Otto Löffler, Hauptstraße 118 0 112 1 E 0 w. Uhrmacher und Optiker. 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