ien Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Cages. und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 10. 37: 1150 37. Jahrgang NSDap und Schrifttum Rede des Reichsleiters Roſenberg. Berlin, 22. November. Die Reichsarbeitstagung des Amtes für Schrifttums⸗ pflege beim Beauftragten des Führers für die geſamte gei⸗ ſtige und weltanſchauliche Erziehung der NSDAP und der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums erreichte mit einer Kundgebung im Reichstagsſitzungsſaal in der Krolloper, auf der Reichsleiter Alfred Roſenberg ſyrach, ihren Höhepunkt. Alfred Roſenberg dankte einleitend allen ſeinen Mit⸗ arbeitern. Wenn auch, ſo führte er dann aus, die Tätigkeit des Amtes für Schrifttumspflege und der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums aufs engſte zuſam⸗ menhänge, ſo ſeien doch gewiſſe Aufgaben vorwiegend von der einen oder anderen Stelle durchzuführen. Die Aufgabe des Parteiamtes ſei die Wertung, die Aufgabe der Reichsſtelle, wie ihr Name ſchon ſage, vorwiegend die Förderung jener bei der Wertung hervorgehobener Schrift⸗ ſteller. So würde die Tätigkeit von über 20 000 Schriftſtellern in Deutſchland heute verfolgt, die Be⸗ gutachtung ihrer Werke und die Beſprechungen der verſchie⸗ denſten Zeitungen und Zeitſchriften über ſie vermehrt. Hand in Hand damit gehe die Wertung der in Frage kommenden Verlage. Monatlich würden bei Ausſonderung aller nicht notwendigen etwa 1500 Bücher bewertet und 900 Zeitſchrif⸗ ten geleſen. Monatlich gebe die nunmehr parteiamtliche Bü⸗ cherkunde einen Querſchnitt durch die Buchproduktion, und ein Jahrbuch der Gutachten ermögliche es allen Parteidienſt⸗ ſtellen und den Verlegern, ein Bild über die Wertung des deutſchen Schrifttums ſeitens der NSDAP zu erhalten. Im Unterſchied zu früheren Zeiten, die gleichſam ſich gegen je⸗ des aufkommende Talent ſträubten, ſei heute ſo freie Bahn vorhanden, daß man manchmal vielleicht ſogar jagen könnte, daß die bereitwillige Zuſtimmung zu einem Talent dieſem nicht immer förderlich geweſen iſt. Ein begei⸗ ſtertes Wort nach einer guten Erſtlingsarbeit hätte ſo man⸗ chem die Stetigkeit genommen, weil die Leſerſchaft gleich⸗ ſam ſofort auf die Erwartung eingeſtellt worden war, ein neues großes Werk des begrüßten Autors zu erhalten. Aber das Leben gleiche ſich hier wieder aus, und ſo dürften wir hoffen, daß ſich viele angemeldete Talente in ſtetiger, aus⸗ keifender Arbeit zu Darſtellern unſerer Zeit herauswachſen würden. Weiter betonte Reichsleiter Roſenberg, der Nakionalſo⸗ zialismus habe einige, aber entſcheidende, dem Leben die⸗ nende Poſtulate verkündigt und keine abſtrakten Dogmen. Jene verkreie er, ſo ſtellte er feſt, ja bisweilen hart, ſonſt aber wolle er ſchöpferiſchen Perſönlichkeiten den größken Spielraum laſſen. Der Nationalſoziglismus müſſe großräu⸗ mig genug für dieſe reichen Perſönlichkeiten ſein. Nachdem Reichsleiter Roſenberg auf das Führerproblem im Bezirk des geiſtigen Schaffens, das die freie Forſchung nicht einengen dürfe, eingegangen war, wandte er ſich den Problemen des Oſtens zu, die den Sondergehalt dieſer vierten Reichstagung ſeines Amtes für Schrifttums⸗ pflege ausmachten. Zweimal ſei auf den Reichsparteitagen zu Nürnberg das Weſen des Bolſchewismus beleuchtet wor⸗ den. Bei allem dürfe man eines nicht überſehen: Zwiſchen Sowjetrußland und Deutſchland liege eine Anzahl von Staaten, die auch einmal unter ſchwerſten Bedrohungen geſtanden hätten, heute mit aller Kraft ſich bemühten, ein Eigenleben zu führen. Sie alle haben ihr Geſicht nach Europa gekehrt, und haben durch dieſe eine Tatſache allein ſchon ein geſchichtliches Verdienſt, eine trennende Mauer zwiſchen Zentral⸗ und Weſteuropa und den bolſchewiſtiſchen Fluten abgegeben. Der Führer in Augsburg Feſt des Glaubens und der Treue. Augsburg, 22. November. Die Feierlichkeiten aus Anlaß des 15jährigen Beſtehens der Ortsgruppe Augsburg der NSDAP. erreichten am Sonntag ihren Höhepunkt. Sichtbarſter Ausdruck wurde der Bedeutung des Tages dadurch verliehen, daß der Führer ſelbſt nach Augsburg kam. Während in den Straßen vom Bahnhof bis zum Rat⸗ haus die Formationen der Parteigliederungen angetreten ſind, bereiten ſich die 433 alten Kämpfer des Gaues im Ludwigsbau zu ihrem Marſch durch die Gauhauptſtadt vor. Punkt 12 Uhr nahm der Marſch von dieſer hiſtoriſchen Stätte aus ſeinen Anfang mit der älteſten Fahne des Gaues an der Spitze. Der Marſch ging zum Rathaus, um dort die Ankunft des Führers zu erwarten. Als der Wagen des Führers vor dem Rathaus hält und der Führer, nach allen Seiten grüßend, den Wagen verläßt, dauern minutenlang die brauſenden Heilrufe. Nach dem Abſchreiten der Fronten der Ehrenabordnungen geleitet Oberbürgermeiſter Mayr den Führer zunächſt auf den Altan des Rathauſes, wo der Führer aufs neue die herzlichſten Hul⸗ igungen der Bevölkerung entgegennimmt. Dann begibt ſich er Führer in den Goldenen Saal. Hier haben mit den alten Kämpfern des Gaues Schwaben die Spitzen der Partei, der Wehrmacht, des Staates, der Induſtrie, der Wirt⸗ ſchaft, der Kunſt und Wiſſenſchaft Aufſtellung genommen. Feierliche Klänge leiten den Feſtakt ein. Dann entbietet Gauleiter Farl Wahl dem Führer den Willkomm der ge⸗ ſamten Augsburger und ſchwäbiſchen Bevölkerung. Nachdem die nationalen Lieder verklungen waren, begrüßte der Füh⸗ ter die alten Kämpfer und verließ Goldenen Saal. hierauf wieder den 1 Montag, den 22. November 1987 Im Saalbau Herrle, einem der größten Verſammlungs⸗ räume Augsburgs, warten die Männer und Frauen, die als erſte im Gau Schwaben dem Rufe Adolf Hitlers folgten, Männer und Frauen aus dem Allgäu, aus dem Ries und den ſchwäbiſchen Städten. Um 15 Uhr marſchierten die Standarten und Fahnen in den Saal, voran die Augsburger Standarte, die zu den ſieben älteſten des Reiches gehört. Stürmiſche Heilrufe zeigen dann an, daß der Führer den Saal betrat. Nach einem Vorſpiel aus den Meiſterſin⸗ gern dankt Gauleiter Wahl namens der alten Kämpfer dem Führer für den Beſuch und betont, daß er von jeder äußeren Ehrung der alten Kämpfer Abſtand genommen habe, weil es keine größere Auszeichnung geben könne, als den Beſuch Adolf Hitlers. Nachdem der Gauleiter noch einen beſonderen Gruß an die Kommandeure der ſchwäbiſchen Wehrmachtsteile gerich⸗ tet hat, bittet er den Führer, das Wort zu nehmen. Lange dauert es, ehe der Führer das Wort ergreifen kann. Immer wieder brauſt der Jubel der alten Kampfgenoſſen und Weg⸗ gefährten auf. Dann ſpricht der Führer zu den alten Kämpfern. Er ſpricht ſo, wie er nur zu Männern ſprechen bann, die mit ihm verbunden ſind durch lange 15 Jahre gemeinſamen Kampfes, gemeinſamer Arbeit und gemeinſa⸗ men Sieges. 5 Er umreißt noch einmal die Jahre des Ringens und überſchaut dann das große Aufbauwerk der letzten Jahre. Immer wieder wird die Rede durch Beifallskundgebungen unterſtrichen, und am Schluß wollen die Heilrufe kein Ende nehmen. 5. Zum Zeichen des Gelöbniſſes unverbrüchlicher Treue zu Adolf Hitler und zum neuen Deutſchland erklingen die Lie⸗ der der Nation. Das Sieg⸗Heil auf den Führer findet in dem weiten Raum brauſenden Widerhall. Die Tagung auf Sonthofen „Wir wollen keine Bürokraten.“ Sonthofen, 22. November. Auf der Tagung der Gauamtsleiter und Kreisleiter der NSA auf der Ordensburg Sonthofen ſprach der Leiter des Hauptamtes für Kommunalpolitik, Reichsleiter Fieh⸗ ler bei der Behandlung kommunalpolitiſcher Fragen über die öffentliche Verwaltung, die nur als Dienſt am Volk auf⸗ gefaßt werden könnte. Rückblickend in die Zeit der Parla⸗ mente ſchilderte Reichsleiter Fiehler die Schwierigkeiten der Umſtellung der Verwaltung nach der Machtübernahme und legte u. a. dar: Im Dritten Reich käme es nicht auf den Buchſtaben an, ſondern auf den Sinn der Geſetze. Im nationalſozialiſtiſchen Staat könne nur nationalſozialiſtiſch regiert werden. Auch die Berwallung müſſe da ſelbſtverſtändlich nationalſoziali⸗ ſtiſch ſein. Rechtmäßigkeit ſei maßgebendes Verwaltungs ⸗ Frl. us Akküprobiem in der Verwalküng ſei die Fräge der Perſönlichkeit. Es dürfe keine Verwaltungsmaſchinerie geben, ſondern nur eine lebendige Führung.„Wir wollen keine Bürokraten und Kreaturen in der Verwaltung. Wit wollen Charaktere.“ Abſchließend ſtellte Reichsleiter Fiehler feſt, daß die Verwaltungsorganiſation ſo einfach wie möglich ſein müſſe und die Verwaltungsführung niemals die Fühlung mit dem Volk und der Partei verlieren dürfe. Naſſenpolitik iſt Friedenspolitik Den fünften Arbeitstag der Tagung der Gauamtsleiter und Kreisleiter der NSDAP leitete Hauptamtsleiter Dr. Wagner mit einem Referat über Fragen der Volksge⸗ 11 15 ein. Dr. Wagner kam bei der Behandlung der Nürnberger Geſetze auf die deutſch⸗jüdiſchen Miſch⸗ linge zu ſprechen und befaßte ſich unter ſtarkem Beifall mit der Rechtſprechung auf dem Gebiete der Raſſenſchande. In der Judenfrage, ſo betonte der Redner, mache die Partei eine Konzeſſionen irgendwelcher Art. Ausſchlaggebend für die Geſundheitspolitik ſei immer die Raſſenfrage. Raſſen⸗ politik aber ſei die wahre Friedenspolitik der Völker. In feinen Ausführungen über das Steriliſierungsge⸗ ſe g, gegen das eine Oppoſition um jeden Preis immer noch Einwendungen erhebe, erwähnte Dr. Wagner viele Fälle aus der Praxis mit ſehr offenen Worten. Auch die Geburten⸗ frage, Probleme des Familienlaſtenausgleiches und die Be⸗ kriebsunterſuchungen mit ihren Erfahrungen wurden erör⸗ tert. Nicht das Volk der vielen— ſo hob Dr. Wagner her⸗ dor—, ſondern der wenigen Krankenhäuſer ſei das geſündeſte. Der deutſche Arzt aber ſolle Volksführer und nicht Leiter einer Reparaturanſtalt ſein. Volksführung ohne Illuſionen Dr. Goebbels ſprach auf der Ordensburg Sonthofen dor den Kreis⸗ und Gauamtsleitern. Er ſtellte in den Mit⸗ telpunkt ſeiner Ausführungen das Prinzip nationalſozialiſti⸗ ſcher Volksführung, daß man nämlich eine um die Zukunft eingende Nation nicht mit Illuſionen leiten kann, ſondern nur aus der genauen Kenntnis des Volks und mit klaren Grundſätzen führen. Von einer Charakteriſtik der N Problematik ausgehend, deren Weſen es ſei, daß keins der Probleme für ſich ſtehe, kennzeichnete Dr. Goebbels die gro⸗ zen und weſentlichen Zuſammenhänge der vom National⸗ ſozialismus bereits gelöſten und angepackten Aufgaben. Wie entſcheidend für die Erfüllung von Forderungen die Taktik und der Zeitpunkt des Handelns iſt, wurde in der Nachzeichnung der Ereigniſſe der Jahre des Ringens um die Freiheit der Nation und bei der Behandlung der polikiſchen Erforderniſſe der Gegenwart von ihm dargeſtellt. i Een wahrer Sozialismus, ſo führte er dabei aus, habe dafür Sorge zu tragen, daß allen wahrhaft wertpollen Kräf⸗ ken det Nation der Weg nach oben eröffnet würde. Und er müſſe vor allem in den Erkenntniſſen raſſiſcher Bedingt⸗ heit und im Prinzip von Leiſtung, Fähigkeit und perſönlichem Willen des Einzelnen bearündet ſein. D ————ů——— . die feierliche Aufnahme der ju Nr. 272 Dr. Goebbels ging im Einzelnen auf die Verbeſſerung der Lebenshaltung des Arbeiters, die Tätigkeit von„Kraft durch Freude“, auf die Erforderniſſe des Vierjahresplans, auf die Volksernähxung und die kulturelle Entwicklung in offenſter Weiſe ein. Die Bedeutung der Erziehungsarbeit und der Volksaufklärung der Partei ſei von ausſchlaggebender Be⸗ deutung. Denkmäler deutſcher Tatkraft Am Samstag verſammelten ſich die Teilnehmer der Sonthofener Tagung noch einmal im Vortragsſaal, um den Ausführungen des gerade von ſeiner England⸗Reiſe zurück⸗ gekehrten Hauptamtsleiters Dr. Todt über die Reichsauto⸗ ahnen zu folgen. Mit Begeiſterung und tiefem Stolz über dieſe gewaltige Schöpfung des Führers nahmen die Kreislei⸗ ter und Gauamtsleiter ſeine hochintereſſanten und mit erſtaun⸗ lichem Zahlenmaterial belegten Angaben über die impoſante Arbeitsleiſtung, den techniſchen Einſatz, die kulturelle Bedeu⸗ tung und den Nachweis der Wirtſchaftlichkeit der Autobahnen auf. Durch die Reichsautobahn läge Deutſchland auf dem Ge⸗ biet des Straßenbaues mit weitem Vorſprung vor allen Anderen Nationen deren Straßen vor 1933 noch als Vorbild galten. Fachleute der ganzen Welt kämen zu uns, um unſere Autobahnen zu ſehen. Von den überraſchenden Zahlen, mit denen Dr. Todt dann die Wirtſchaftlichkeit der Straßen des Führers eindeu⸗ tig und im domerend nachwies, ſei hier nur wiedergegeben, daß peinlich genaue Vergleichsunterſuchungen des Brennſtoff⸗ verbrauchs auf der Autobahn und den Reichsſtraßen eine 30 bis 40prozentige Erſparung auf der Autobahn erwie⸗ ſen hätten. Hochintereſſant waren die Angaben, die Dr. Todt bei den Lichtbildern in der Erläuterung ſtatiſtiſcher Darſtel⸗ lungen und Aufnahmen von den Autobahnen machte. Die bisherige Unfallziffer betrage im Verhältnis zu den Reichsſtraßen nux ein Siebentel, und wo der Schlaf die Urſache geweſen ſei, hätten Unterſuchungen ergeben, daß die beteigten Fahrer oft 12 bis 15 Stunden ununterbrochen am Steuer geſeſſen hätten. Wenn die in Angriff genommenen Raſthäuſer an den Reichsautobahnen ſtänden, würden die Fahrer nach achtſtündiger Fahrt eine Ruhepauſe einſchalten müſſen. Im übrigen würden jetzt alle zwei bis drei Kilometer an den Bahnen Raſtplätze errichtet werden. Am Schluß ſeines Vortrages ließ Dr. Todt das politi⸗ ſche Führerkorps Einblick in kommende Bauprojekte von beſonderer Kühnheit und Gewalt nehmen, die der Führer plane. In dem ſtürmiſchen Beifall lag der Dank an den Führer, der dem Volk durch ſeine Tatkraft und Entſchloſſenheit ſo gewaltige Zeugniſſe der Kraft und Ewigkeit der Nation geſchenkt habe. Das Vermächtnis von Langemarck Das Heldenlied der deutſchen Jugend. 2 Berlin, 22. November. Die deutſche Studentenſchaft veranſtaltete am Toten⸗ ſonntag in Berlin im Theater am Horſt⸗Weſſel⸗Platz eine würdige Langemarck⸗Feier, die ihre beſondere Bedeutung durch eine Anſprache des Reichspreſſechefs der NSDAP., SS.⸗ Gruppenführer Dr. Dietrich, erhielt, der ſelbſt in den Auguſt⸗ tagen 1914 als kriegsfreiwilliger Student ins Feld zog. Dr. Dietrich ſchilderte in ergreifenden Worten den Geiſt, der in den Auguſttagen 1914 die geſamte deutſche Jugend erfaßte, und ſprach von dem unſterblichen geiſtigen Ver⸗ mächtnis, das dieſe Jugend uns hinterlaſſen hal. Er zeichnete ein leuchtendes Bild von dem heldiſchen Einſatz deutſcher Ju⸗ gend in Flandern, der mit dem Sturm auf Langemarck in die Geſchichte des großen Krieges eingegangen iſt. Junges Volk aller Stände, vor allem Schüler und Studenten, bil⸗ deten hier das Gros. Der Geiſt dieſer Auguſttage des Jah⸗ res 1914 hat ſich allen, die von ihm ergriffen und mitgeriſ⸗ ſen wurden, unauslöſchlich in die Seele geprägt. Es war einer jener ganz großen ſpontanen Ausbrüche der Herzen, in denen das Stärkſte und Edelſte im Menſchen aufſpringt, eine jener urgewaltigen Aufwallungen des Blutes aus der tiefſten Ver⸗ bundenheit unſerer nationalen Gemeinſchaft, wie ſie einem Volke nur in den allergrößten Stunden ſeiner Geſchichte be⸗ ſchieden ſind. Und dieſer Feuerbrand der Seelen wurde für die Jugend von 1914 zu jenem lodernden Fanal, das ſie bis zum höchſten Opfer auf dem Altar des Vaterlandes ent⸗ flammte. Hier ſchlug die große Stunde der deutſchen Stu⸗ denten! Und dieſe Stunde fand ſie bereit zum letzten Einſatzl Der Heeresbericht vom 11. November 1914, der in ſeinen ſchlichten und doch ſo inhaltsſchweren Worten jedem Deutſchen ans Herz greift, iſt das Heldenlied dieſer Jugend. Kann es ein erhabeneres Zeugnis ihres Ruhmes geben als jene lapidaren Sätze auf der ehernen Tafel des größten Krie⸗ ges aller Zeiten: „Weſtlich Langemarck brachen junge Regimenter un⸗ ter dem Geſang„Deutſchland, Deutſchland über alles“ ge⸗ gen 1 erſte Linſe der feindlichen Stellungen vor und nah⸗ men ſie.“ Die nationalſozialiſtiſche Jugend ſoll in ihrer Haltung das lebendige Vermächtnis von Langemarck ſein. Sie ſoll das Feuer, das dieſe heldiſchen Opfer des großen Krieges in ihr entzündet haben, weitertragen von Geſchlecht zu Geſchlecht. Reichsſtudentenführer Dr. Scheel nannte Langemarch ein Symbol des Verzichtes und des Opferwillens, des unver⸗ brüchlichen Glaubens an Deutſchland, ein herrliches Bild deut⸗ ſcher Unvergänglichkeit. Die Gefallenen von Langemarck mar⸗ ſchierten Seite an Seite mit den gefallenen Helden der natio⸗ F Bewegung für eine große und ſtarke Zu⸗ Ader Keiceſendentenf mit, daß in Jug et Reichsſtudentenführer teilte mit, daß in b Kamkeaden des Ne e 1 zu erfolgen hat, damit chtnis von Langemarck leben⸗ and über alles! StB, alljährlich am 11. Noben in ſedem Studenten das Ve dig bleibt: Deutſchland, Den 98 5 25„ . 1 * Lord Halifax über ſeinen Beſuch Beſprechungen waren„frei, offen und informell“. London, 22. November. Am Sonntag empfing Lord Halifas die Berliner Be⸗ richterſtatter britiſcher Zeitungen zu einer Anterredung, in der er, Reuter zufolge, ſeine Beſprechungen mit dem Führer als „frei, offen und informell“ bezeichnete. Ich hoffe, ſo erklärte er, daß als Ergebnis unſerer Beſprechungen die Tür ein wenig weiter geöffnet wurde zu dem Weg einer Klärung der Atmoſphäre zwiſchen Großbritannien und Deutſchland und zu einem beſſeren Verſtehen, wovon ſoviele Dinge abhängen. Er dankte der Preſſe für ihre Zurückhaltung und hob hervor, daß nichts ſo geeignet ſei, die Atmoſphare zu zer⸗ ſtören, in der wertvolle Beſprechungen feſtgeſetzt werden könn⸗ en, als Kombinationen, in denen die Oeffentlichkeit dazu an⸗ geſtachelt werde, zu glauben, daß ſich„am Dienstagmorgen etwas ereignen werde“. Bevor er mit dem Premierminiſter und dem britiſchen Kabinett nicht geſprochen habe, könne er über den Inhalt der Unterredungen nichts mitteilen. Lord Halifax erklärte weiter, er wünſche beſonders die Herzlichkeit und Freundlichkeit hervorzuheben, mil der er überall in Deutſchland empfangen worden ſei und ganz beſonders durch den Führer ſelbſt. Beſonders erfreut ſei er auch darüber geweſen, in enge Verbindung mit denjenigen zu treten, die im neuen Deutſchland die Politik leiten, nämlich mit dem Führer, Generaloberſt Göring, Dr. Goebbels Frhr. v. Neurath und den anderen deutſchen Miniſtern, die er ken⸗ nengelernt habe. Lord Halifan erwähnte in dieſem Zuſam⸗ menhang insbeſondere den Generalfeldmarſchall v. Blomberg, Reichsinne-miniſter Dr. Frick und Miniſter Dr. Frank. Ueber ſeinen Beſuch in der Schorfheide, wo er General⸗ oberſt Görings Landhaus Karinhall beſichtigte, erklärte Lord Halifax, daß er ein Geſpräch mit Generaloberſt Göring über politiſche Fragen gehabt habe. * Halifax bei Göring Beſuch in der Schorfheide. Berlin, 22. November. Lordpräſident Viscount Halifax weilte als Gaſt des Reichsjägermeiſters in der Schorfheide. Nach der Beſichtigung der Gehege der Schorfheide und des Waldhofs Karinhall gab Miniſterpräſident Generaloberſt Göring ein Frühſtück, an dem auch der engliſche Botſchafter in Berlin, Sir Neville Henderſon und Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath teilnahmen. Keine Hoffnung mehr Die ſechs Knappen auf dem Felde der Arbeit gefallen. Der Revierbeamte des Bergreviers Gleiweitz⸗Süd gab über den Stand der Bergungsarbeiten auf dem Oſtfeld der Königin⸗Luiſe⸗Grube folgenden Bericht aus: „Trotz der größten Anſtrengungen iſt es bisher nicht gelungen, die auf der Zechenanlage Oſtfeld der Königin⸗ Luiſe⸗Grube nach dem Gebirgsſchlag am 17. November vermißten ſechs Bergleute aufzufinden. Es muß daher lei⸗ der damit gerechnet werden, daß ſie nicht mehr am Leben ſind. Die Bergungsarbeiten werden in der bisherigen Weiſe fortgeſetzt.“ Nach dieſem amtlichen Bericht muß jede Hoffnung aufgegeben werden, auch nur einen der ſechs Bergknappen, die in treuer Pflichterfüllung ihrer Arbeit nachgingen, lebend zu bergen. Ein hartes Geſchick hat ſie aus der Mitte ihrer Angehörigen und aus den Reihen ihrer Arbeitskameraden geriſſen. Sie ſind im Dienſte an der Volksgemeinſchaft auf dem Felde der Arbeit gefallen. Von den toten Bergknappen waren fünf Familienväter. Das für die Rettungsarbeiten außerordentlich gefähr⸗ liche Vordringen in den durch die feſte Kohle vorgetrie⸗ benen Suchſtollen iſt eingeſtellt worden. Die Bergungs⸗ mannſchaften ſind aus dem Pfeiler, in dem geknickte Stempel und Geſteinsmaſſen ein unüberſehbares Gewirr bilden, zurückgezogen worden, um nicht noch weitere Arbeitskameraden zu gefährden. Die Bergungskolonne iſt nun an der Hauptſtrecke, in der ſich die Einſturzſtelle befin⸗ det, eingeſetzt und räumt planmäßig den langen Pfeiler aus, um die ſterblichen Ueberreſte der Verunglückten zu bergen. Dieſe langwierige Arbeit wird Tage in Anſpruch nehmen, weil ſie unter Beachtung aller Vorſichtsmaßnah⸗ men vorgenommen werden muß. Herzog von Aoſta Vizekönig Handſchreiben Muſſolinis an Graziani. Amtlich wird in Rom die Abberufung des Marſchalls Graziani vom Poſten als Vizekönig von Aethiopien und die Ernennung des Herzogs don Aoſta zu ſei⸗ nem Nachfolger bekanntgegeben. Die amtliche Mitteilung beſagt, daß die Ernennung des Herzogs von Aoſta durch königliches Dekret auf Vorſchlag des italieniſchen Regierungschefs erfolgt iſt. Muſſolini hat, wie es in der amtlichen Mitteilung weiter heißt, an Marſchall Graziani ein Handſchrei⸗ ben gerichtet, in dem er ihm für ſeine in Krieg und Frie⸗ den geleiſtete Arbeit, die Eroberung und Befriedung des italieniſchen Imperiums, den Dank der Nation ausſpricht. Ferner beſagt das amtliche Communiqué, daß der Herzog bon Aoſta in der erſten Dekade Dezember in Addis Abeba eintreffen wird, und daß er dort von Marſchall Graziani zur Uebergabe ſeines Amtes erwartet wird. Aenderungen im italieniſchen Kabinett Gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Wechſels im Amte des Vizekönigs von Aethiopien wird verlautbart, daß mit einem weiteren königlichen Dekret die Demiſſion des Miniſters für Italieniſch⸗Afrika, Leſſona, ange⸗ nommen worden iſt. Muſſolini hat die Leitung dieſes Miniſteriums übernommen und Leſſona ſeine Anerken⸗ nung für die während langer Jahre in der Verwaltung zeleiſtete Arheit ausgeſprochen. Zum Unterſtaatsſekretär des Miniſteriums für Italieniſch⸗Afrika iſt der Abgeord⸗ nete Teruzzi, der frühere Generalſtabschef der faſchiſti⸗ ſchen Miliz, ernannt worden. Gleichzeitig wird amtlich bekanntgegeben, daß der bis⸗ herige Unterſtaatsſekretär im Erziehungsminiſterium, Ab⸗ geordneter Renato Ricei, ſein Amt als Unterſtaats⸗ ſekretär in dieſem Miniſterium niedergelegt hat und mit königlichem Dekret zum Staatsſekretär im Kor⸗ porationsminiſterium ernannt worden iſt. Mit einem letzten 1 Dekret wird das Staats⸗ ſekretariat für den Handels⸗ und Deviſenver⸗ kehr zum Miniſterium erhoben. Der bisherige Unter⸗ ſtaatsſekretär und Deviſenkommiſſar Guarneri iſt zum Lei⸗ ker des neuen Miniſteriums mit dem Range eines Mini⸗ ſters und Staatsſekretärs ernannt worden. ö Outſchau genommen Die Japaner im Vormarſch auf Nanking. Die japaniſchen Truppen haben auf ihrem Vormarſch zvon Schanghai nach Nanking einen wichtigen Erfolg zu verzeichnen. Sutſchau, der Schlüſſelpunkt der Tſchang⸗ kaiſchek⸗Linie, iſt bereits vollſtändig von ihnen beſetzt. Die wichtige Stadt, die auch der Sitz der chineſiſchen Kriegs⸗ induſtrie iſt, fiel durch Zuſammenwirken von drei japa⸗ niſchen Armeeabteilungen, die ſich aus drei verſchiedenen Richtungen an Sutſchau herankämpften und ſich in der Stadt vereinigten. Der japaniſche Vormarſch auf die chineſiſche Haupt⸗ ſtadt erfolgt jetzt in geſchloſſener Front auf einer Breite von 110 Kilometer. Teile der nördlich von Schanghai ge⸗ landeten Einheiten haben das im Norden von Tſchangſchu gelegene Fuſchan erreicht und rücken längs der Küſte in Richtung Kiangyin vor. Kiangyin beherrſcht als ſtärkſtes Fort im Vorgelände der Feſtung Nanking nicht nur den Hangtſe, ſondern ſtellt gleichzeitig auch die Schlüſſelſtel⸗ lung der befeſtigten Linie Kiangyin⸗Wuſih dar. Eine japaniſche Abteilung hat ferner Nanſchuen an der Süd⸗ küſte des Taiſees, 30 Kilometer nordweſtlich von Kaſching, eingenommen. Die chineſiſche Regierung gibt nunmehr offiziell be⸗ kannt, daß ſie ihren Sitz nach Tſchungking in der Provinz Szetſchuan verlegt hat. Die japaniſchen Verluſte Das Kriegsminiſterium teilt amtlich mit, daß die japaniſchen Truppen ſeit Ausbruch der Feindſeligkeiten in China 16 048 Tote verloren haben. Die chineſiſchen Verluſte an Toten und Verwundeten beziffert das Kriegs⸗ miniſterium mit 550 000. Die Heeres⸗ und Marineleitungen haben eine gemein⸗ ſame Erklärung ausgegeben, wonach das„Kaiſerliche Hauptquartier“ eingerichtet worden iſt und ſeine Tätigkeit aufgenommen hat. Gleichzeitig ſind das Kriegs⸗ und das Marineminiſterium zu einer„Oberſten Kriegsverwaltungsbehörde“ zuſammengefaßt worden. Dieſe Behörde wird unter der Leitung der beiden Miniſter als beratendes Organ zur Durchführung aller vom Hauptquartier geforderten Maßnahmen einge⸗ ſetzt werden. Das„Kaiſerliche Hauptquartier“ iſt zunächſt für die Dauer des Krieges eingerichtet worden. Die Ver⸗ einigung der beiden oberſten Kommandoſtellen unter dem Kaiſer iſt dazu berufen, die Durchführung dieſes Krieges auch bei einer längeren Dauer ſicherzuſtellen. Amerikaniſche Flugzeuglieferung an China Nach einer in amerikaniſchen Zeitungen verbreiteten Meldung ſind 20 Bellanca⸗Flugzeuge auf dem britiſchen Frachtdampfer„Malancha“ verſchifft worden. Hierzu er⸗ klärt das Staatsdepartement, die Flugzeuge ſeien für China beſtimmt und würden über Liverpool nach Schang⸗ hai transportiert. Das Staatsdepartement ſtellt energiſch in Abrede, daß die Flugzeuge für Sowjetrußland oder Sowjetſpanien beſtimmt ſeien. Urſprünglich ſollten ſie im Auguſt mit dem amerikaniſchen Dampfer„Wichita“ verſchifft werden, was die amerikaniſche Regierung jedoch verhinderte. Die Regierung hat aber keine Handhaben, wie das Staatsdepartement weiterhin erklärt, die Ver⸗ ſchiffung von Kriegsmaterial mit ausländiſchen Schiffen zu verhindern. — 7*. Schmuggelſchiff aufgebracht Von einem britiſchen Zerſtörer nach Malta geleitet. Wie aus Malta berichtet wird, iſt der britiſche Dampfer„African Mariner“(6554 Tonnen) unter dem Geleit des britiſchen Zerſtörers„Greyhound“ in den dortigen Hafen eingebracht worden. Eine bewaffnete Wache des Zerſtörers, die ſich an Bord des Handelsſchiffes begeben hatte, übernahm die Ueberwachung von Mann⸗ ſchaft und Ladung. Nach Einlaufen des„African Mariner“ in den Hafen von Malta wurde das Schiff von den Hafen⸗ behörden ſofort mit Beſchlag belegt und die Löſchung der Schiffsladung angeordnet. Dieſe Maßnahme wurde nach einer vorherigen Unterſuchung des Schiffes getroffen. Die„African Mariner“ befand ſich auf dem Wege von Odeſſa nach Spanien. Nach einer Mitteilung der britiſchen Admiralität wurde das Schiff auf Grund der Handelsſchiffahrtsakte vom vergangenen Jahr auf⸗ gebracht, da britiſchen Frachtern verboten iſt, Waf fen nach Spanien zu liefern. Kurzmeldungen „Der deutſche Kreuzer„Leipzig“ iſt zu einem Beſuch in der eſtländiſchen Hauptſtadt Reval eingetroffen.. Wie Havas aus Gibraltar berichtet ſind, von Oſten kom⸗ mend, die deutſchen Kriegsſchiffe„Deutſchland“,„Möwe“, „Greif“,„Kondor“ und Falke“ vor Algeciras eingetroffen. Der indiſche Nationaliſtenführer Gandhi iſt ernſtlich er⸗ Anlaß Sein Geſundheitszuſtand gibt zu großen Beſorgniſſen nlaß. Eiſenbahnunglück in Andaluſien— 49 Tote San Sebaſtian, 22. Nov. Auf dem Bahnhof Alanis (Andaluſien) fuhr ein Eiſenbahn g mit Kriegsgefangenen, die in das Gefangenenlager Andaluſiens übergeführt werden ſollten, mit einem Güterzug zuſammen. 49 Perſonen wur⸗ den getötet, über 100 verwundet. 5 Braſiliens Ganierung Auslandsſchuldenzahlung vorläufig eingeſtellt. „ Rio de Janeiro, 22. Nov. In einer mehrſtündigen Mi⸗ niſterratsſitzung unter Vorſitz des Bundespräſidenten wurde beſchloſſen, daß der Bundespräſident und der Finanzmini⸗ ſter den Haushalt einer neuen Prüfung unterziehen. Weiter wurde beſchloſſen, die Auslandsſchuldenzahlungen einzuſtellen, und der Finanzminiſter wurde beauftragt, neue Verhandlungen über die Auslandsſchulden, deren künftige Be⸗ zahlung ſich im Rahmen des Möglichen halten ſoll, in die Wege zu leiten. f 1 ab Ein Gutshof vernichtet. In dem großen Gutshof der Brauerei Kuchlbauer in Abensberg bei Regensburg brach Feuer aus und binnen kurzem ſtand der Hof in hellen Flammen Das Feuer fand in den bedeutenden Erntevor⸗ räten reiche Nahrung. Es gelang, das Vieh in Sicherheit zu bringen, jedoch iſt N amte Ernte mit rieſigen Men⸗ pn von Futtermitteln und der eingebauten Oreſchmaſchene 8—. e e wird au r f ar 5 des Feuers wird Brandſtiftung vermutet. 8 a 8 3 treiben. Trauriger Einzug in Darmſtadt Die Ueberführung der verunglückten Mitglieder der groß herzoglichen Familie. Darmſtadt, 20. November. Bei regneriſchem Wetter erfolgte die Ueberführung der ſterblichen Ueberreſte der bei dem Flugzeugunglück voy Oſtende ums Leben gekommenen fünf Mitglieder der großherzoglichen Familie vom Fürſtenſaal des Hauptbahn. hofs nach der Kapelle im Alten Mauſoleum auf der Roſen, höhe. Den weiten Weg vom Bahnhofsplatz bis zum L5. wentor umſäumten Zehntauſende von Volksgenoſſen, die beim Herannahen des Trauerkonduktes der durch ihre Tätigkeit auf ſozialem Gebiet im Roten Kreuz verehrten Großherzogin⸗Witwe, Eleonore, dem hervorragenden Kg⸗ meraden Georg Donatus von Heſſen und ſeiner jungen Gattin Cäcilia von Griechenland nebſt deren beiden toten Kindern entblößten Hauptes und erhobenen Armes den letzten Gruß entboten. Die Häuſer trugen Trauerbeflag, gung, der Nachmittags⸗Schulunterricht in Darmſtadt wal abgeſetzt worden. Kurz nach 15 Uhr ſetzte ſich der Trauerzug in Bewe⸗ gung, angeführt vom Muſikzug des Traditionsregimentz J.⸗R. 115; Mitglieder des Fliegerſturms 1/77. dem dei Erbgroßherzog angehört hatte, trugen die zahlreichen Kranzſpenden aus dem In⸗ und Auslande. Die Orden und Ehrenzeichen der Toten trugen mehrere Offiziere auf ro: ten Samtkiſſen, dann folgte die umflorte Fahne des Flie. gerſturms. Gezogen von Rappen des Artillerie-Regimentz 33 rollte die Lafette mit dem Sarg des Erbgroß herzogs Georg Donatus vorüber, bedeckt mit del Hausflagge, dem Stahlhelm und dem Fliegerſchwert dez Leutnants der Luftwaffe. Auf vier mit ſchwarzem Tuch verkleideten Wagen, unter Blumen faſt verdeckt, folgten die Särge der Witwe des Großherzogs, der Erbprin, zeſſin Cäcilia, deren Sarg auch die griechiſche Fahne bedeckte, und der beiden Prinzen. Die Wagen der Kinder wurden von Schimmeln gezogen Hinter dem letz ten Sarg ſchritt allein mit gequältem, aber beherrſchtem Geſicht barhaupt Prinz Ludwi g von Heſſen, der letzte männliche Hinterbliebene des vom Schickſal hart ge⸗ troffenen deutſchen Fürſtenhauſes. Niemand konnte ſich des Mitgefühls für ihn erwehren. Es folgten die engeren männlichen Angehörigen der Familie und Verwandten Als Vertreter des Gaäuleiters und Reichsſtatthalters war Staatsrat Reiner erſchienen, dem der Standorts, älteſte General Müller, Kreisleiter Dr. S chilling Oberbürgermeiſter Dr. Wambold t, die Kommandeur der Darmſtädter Regimenter, das Offizierskorps, Ehren. abordnungen der Partei und ihrer Gliederungen, die Geiſt⸗ lichkeit mit dem Landes b iſſchof, Mitglieder des No ten Kreuzes und Alice⸗Frauen⸗Vereins mit mehreren hum dert Schweſtern, die Beamten und Angeſtellten ſowit Freunde des großherzoglichen Hauſes, Unteroffiziere und Mannſchaften der Traditionsregimenter und die Krieger, kameradſchaften im Trauerzug folgten. Auch drei Offiziere der Belgiſchen Flugverkehrsgeſellſchaf erwieſen die letzte Ehre. Nach dem Eintreffen des Konduktes auf der Ro, enhöhe, wo ſich die weiblichen Trauergäſte bereits ven ammelt hatten, wurden in der Kapelle des Mauſoleum; ie fünf Särge aufgebahrt. Oberkirchenrat Pro bſt 9 Nül her ſprach den kirchlichen Segen. Unter den Trauergäſten ſah man u. a. die beldex Schweſtern des verſtorbenen Großherzogs. Lady Milfork Haven, geb. Prinzeſſin Alice von Heſſen, und Prinzeſſir Heinrich von Preußen, die beiden Schweſtern der Groß. herzogin, Fürſtin Dohna und Baronin von Ledebour dit beiden Brüder der Prinzeſſin Ludwig von Heſſen ſowie Lord Luis of Mountbatten, die Eltern der Erbgroßherzb⸗ gin Prinz und Prinzeſſin Alexander von Griechenland mil Prinz Philipp von Griechenland, Markgraf und Mark⸗ gräfin von Baden Erbprinz und Erbprinzeſſin Hohenlohe, Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen mit Prinz Louls Ferdinand, Prinz und Prinzeſſin Waldemar von Preußen, Prinz und Prinzeſſin Guſtav von Heſſen, Prinz Wolfgang von Heſſen, Prinz Philipp von Heſſen, Erbprinz und Erb⸗ prinzeſſin von Solms⸗Lich. Unter den zahlreichen Kränzen befanden ſich ſolche der Königin Eliſabeth von England, des Botſchafters von Rib⸗ bentrop und der Mitglieder der Londoner Botſchaft. f Nach der Aufbahrung der Särge, die im engſten Kreiſt erfolgte und mit einer kurzen Andacht verbunden war, löſte ſich der Zug auf Bis Dienstag, wo nachmittags 3 Uhr die Beiſetzungsfeier ſtattfindet, iſt der Be⸗ völkerung Gelegenheit gegeben, im Mauſoleum vor den Särgen den Toten die letzte Ehre zu erweiſen. 10 f 17 I 97 — 6 Weltbild(M). Die Opfer des Oſtender Unglücks in Darmſtadl. Die Särge der bei dem Flugzeugunglück von Oſtende um! Leben gekommenen fünß Mitglieder der großherzogli Familie im Fürſtenſaal des Hauptbahnhofs in Darmftadt Werbung für den Oberrhein. bret Um die oberrheiniſche Perſonenſchiffahrt auf eine und finanziell deere Grundlage zu stellen, haben ſich die Städte Mannheim, Ludwigshafen, Speyer, Germers 0 und Karlsruhe zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloß 5 ieſe hat ſich die Aufgabe geſtellt, die Werbung für en A e auf dem Oberrhein gemeinſam zu o it der Führung der Arhbeitsgemeinſ wurde der Verkehrsverein Karlsruhe betraut. 5 e 1 Ern fall, des mit gleic frau weg das vors Wag über Dara Zw 5 Mon Mai! Nebe noch 8843 durck durck hald befin Zug Sech ten i beſte 7 Al verkü wolle dalle der gewe ſchwe Waf Ehrv fahre Teno un! hegr die hung der Disz daru die 1. N gang letzte den legen ſchät Aufz kehr, kehr. maß Verf kenn ſich Aus den Nachba is 8 8 n Nachbargauen Badiſche Chronik Mit aufgeſpanntem Schirm ins Verderben.() Bruchſal.(ungetrunken am Ste ue r.) Der amperkheim. Gegen Mittag ereignete ſich an der Ecke verheiratete Kaufmann Ludwig Knabe aus Dortmund fuhr Ernſt⸗Ludwig und i Verkehrsun⸗ infolge Einwirkung von Alkohol und Unachtſamkeit in der Boxheimerhofſtraße ein Der geſtrige Totenſonntag 1 For pi Maoaunf⸗ 1 2 12 7 1 2 4 58 1 5 8 2 5 7 fall, der ein Menſchenleben als Opfer forderte. Der Fahr Nachk gegen 23 30 Uhr mit ſeinem Porſonen 111775 g. 5. b e 5 Laſtzuges 135 Werbrauchergeneſsenſcak Worm, bo der e 5 9 5 a g II. 5 Laſtzuges der 4 iuchergenoſſenf orms bog Nelchsautobahn kommend am unteren Schloßgarten gegen dem Sinn des Tages ſprechend. üher ruhig. Wetterli mit dem Laſtwagen in die Borheimerhofſtraße ein. Im g 8 Bait er en ee ,, einen Bau Tugho Irdo. io FAR. 5 f 8 8—— f ̃ Ädſ1“vl kenhaus verbracht werden. Es beſteht Lebensgefahr. Der b 155 N 5 5 een 5 5 weg. Sie hieſt einen aufgeſpannten Schirm vor ſich und muß Anprall erfolgte mit großer Wucht, ſodaß der Kraftwagen 55 Gräber ihrer Heben mit den E Jahres das, ite 1 Fuhr Hagen denn als der Fahrer, der ſchwer beſchädigt wurde. Knabe wurde feſtgenommen. z. ſchmüden. 1 5 1. ſchriftsmaß ihr N rken 1 0 Sgchſgg ſoj̃ 2 3 8 8 8 0 2 2 deen e ore ed de bereite 185 Anteröw heim b. Bruchſal.(Löwen ſpazierten In der evang. Kirche fand am Vormittag ein feierlicher über den Kopf gegangen. Sie verſtarb einige Minuten b Der Jirkus Holzmüller, welcher den Winter[Gedächtnisgottesdienſt für die Entſchlafenen ſtatt. darauf. 5„ i Heimat Oberöwisheim weilt, hat auch hier Der Cäcilienverein feierte geſtern ſein Patronsſeſt und einige Tiere untergebracht. Beim Reinigen eines Löwen⸗ trug in der kath. Kirche während dem Hochamt eine Lal iniſche käfigs konnte auf den Hof entweichen. Dem Feſtmeſſe vor. Am Abend fand im Jugendheim St. Agnes 5. 5 ofort eingr nal gelang es, durch Fleiſchköder][ eine Eliſabethenfeier ſtatt, die ſich eines güten Beſuches deten Eiſenbahnunfall bei die beiden in den Käfig zu verbringen, ohne erfreuen konnle. 5 der Neichsbahndirektion daß Schaden tet worden wäre. Abdventſtimmung kommt nun langſam über die Gemüter hat infolge des dichten D P(Kind verbrüht.) In Erſingen und fleißige Hände treffen bereits die erſten Vorbereitungen a e eh auf den ſtürzte ein zweieinhalbjähriges Kind in einem unbewachten zum ſchönſten Familienfeſt des Jahres,„Weihnachten“. i 1 e e Wascd Behälter mit heißem Waſſer. Das arme Das nahe Weihnachtsfeſt macht ſich dadurch noch be⸗ all in die 90h 1 1 1 1 10 ſtarb an den ſchweren Verbrühungen im Kran⸗ merkbar, daß ſich ein reger Stadtbeſuchsverkehr entwickelte. Wagens 1 jedoch 8 Ewartungsvoll ſah man die Beſucher durch die Straßen Jer. in dem Gepäckwagen 3 s 2. 5 ge bes gehen, An die Schaufenſter gu beſichligen, und am Samsiag ug Bodenheim und der Im 68. Leben 5 e Sonnenwirtin Maria Armbruſter, 17 8 in den Einzelhandelsgeſchäften Hochbetrieb, die erſten r Kleſy aus heim wurden getötet eine Nichte des Volksſchriftſtellers Hansfakob, geſtorben. Anzeichen des Weihnachtsgeſchäftes. Freudige und erwartungs⸗ e Bedienſtete erlitten Verletzur und muß Müllheim.(Meiſterſchule des Küferhand⸗ volle Geſichler ſah man 5* eingeliefert werden. Lebensgefahr werks.) Angegliedert an die Gewerbeſchule Müllheim, wird Daß nunmehr der Winter vor der Tür ſteht 10 j ckten n gleichen Moment lief die in den 50er Jahren ſtehende Ehe⸗ frau des F. Daum aus der Römerſtraße über den Fahr⸗ Löwen zwei Tote bei den Mainz. Zu dem bereits Mommenheim teilt die Pr Mainz noch mit: 0 Nebels eine noch im 8843 geſ durch der durch bald in Mommenheim. „Der 1 Haltetafel überf 1 hnhof Mommenhein 1 Der Gepäckwage eim rzheim. b ü menp H 381 ach. ichte Hansjakobs geſtorben.) 0 meikte 5 r 8 2 25 5 r 8 2 25 8 5 8 1 f i 1 der ver ge Woche der erſte Schnee beſteht f Ver cht noch im Herbſt 1937 eine„Meiſterſchule für das Böttcher⸗] man daran, daß in der vergangenen Woche der erſte Schnee . und Küferhandwerk“ als höhere Gewerbeſchule im Sinne fiel, der allerdings bald wieder verſchwunden war. Eigentlich kam er etwas zu früh, denn von„rechts wegen“ hätte er noch vier Wochen Zeit bis zum Winteranfang gehabt. So iſt nun leiſe und unmerklich die Tür der gegenwärtigen Jahreszeit aufgeweht und der Wettergott hak uns den „ des Paragraphen 1 der Anordnung über die Einrichtung e 1 bot Fachſchulen vom 18. 4. 1925 errichtet. chen ſchnitzte mit einem.— 2. ierbei glitt das Meſſer aus 2 Waldkirch.(Tod unter dem Fuhrwerk.) Der jährige Fr rnehmer Georg l war mit ſeinem (Mit dem vierjähriges an einem Holz ing dem Mädchen ins Meſſer in 5 Auge. Man mußte es mit 6 5 8 5 5 855 ̃ e e 5 erſten vorwinterlichen Schnee gebracht. Verletzung nach Mannheim verbringen; für das Sohn im W achtal mit Holzfahren beſchäftigt. An einer 5 35 Augenlicht beſteht größte Gefahr. ſteilen Stelle brach die Kette zur Hinterradbremſe, wodurch Anſere 30 Jährigen feierten. Diesmal war es der Jahr⸗ gang 1887, der ſich am Samslag abend im„Lamm“ zu einer beſinnlichen Feierſtunde eingefunden hatte. Die Herren Martin Bauer und Karl Bühler hatten die gewiß nicht der ſchwere Wagen ins Rutſchen kam. Die Pferde waren nicht mehr imſtande, den Wagen aufzuhalten. Schill geriet unter das Fuhrwerk und wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Zwei Brüder des Verunglückten ſind ſchon früher, ebenfalls durch Unglücksfälle, ums Leben 9 Arteil im Mieger⸗Prozeß 2 erurteilt.— 15 Jahre Zuchthaus zum Tod Mieger für Mieger jun. irt a. M., 21. Nov. Am Frank 15 21. N.„Samstagabend 9 gekommen. leichte Aufgabe übernommen, all die Schulkameraden und Uhr wurde das Urteil im Miegerprozeß vom Schwurgerich N Lörrach. Schuß verletzung erlegen.)[ Kameradinnen ausfindig zu machen, die gemeinſam auf der verkündet. Der vollendeten dauerndem Eh Schulbank ſaßen. Sie war auch deshalb nicht leicht, weil bei vielen von ihnen das Lebensſchifflein den Kurs nach auswärts nahm. Sie haben ſie faſt vollzählig zuſammen⸗ gebracht. Nach einem einleitenden Muſikſtück begrüßte Herr Der neunjährige Frit nüller aus Inzlingen bei Lörrach, der eine ſchwere Schußverletzung durch ſeinen 15jährigen Bru⸗ der erhalten hatte, iſt im Krankenhaus geſtorben. ige Johann Wilhelm Mieger wurde wegen des in zwei Fällen zweimal zum Tode und rverluſt verurteilt. Der Sohn des Angeklagten, 1 N57 a 5—) Singen a. H.(Beim Rangieren tödli. 5 der 28jährige Wilhelm Mieger, wurde wegen Totſchlags, 58 25 0 97 ſateder Herend M. Bauer die Erſchienenen. Er gab hierauf einen Rückblick, gewer und gewohnheitsmäßigen Wilderns in beſonders riet ift 98 1 e e ieſtgern durchwanderte im Geiſte mit ihnen die verlebte Jugendzeit en Nölle urhotener Waffenführ rbotene 22 E i mit all ihren er d ihre Se schweren Fällen, verbotener Waffenführung und verbotenen Krankenhaus iſt er bald i ier e mit all ihrem Zauber und ihren Geheimniſſen, gedenkt * Waffenbeſitzes zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren. Ehrverluſt verurteilt. Großſeue 85 a 5 Die Waffen wurden eingezogen. Die Koſten des Ver⸗ 8. der frohen Militärzeit und ſchließlich des großen Welt⸗ r in Lindau i krieges, den faſt alle Schulkameraden des Jahrgangs 1887 a 0 tend au brach aus noch ungeklärter] mitmachten, wobei er in Fhrenden Worten der Gefallenen fiene ſäceſchen Fagerſchip hen ein rand aus, der und Berſtorbenen gedenkt. Im Anſchluß fand eine Kraz⸗ ſich raſch zu einem Großfeuer entwickelte. Sechs deutſche und niederlegung am Kriegerdenkmal ſtatt. Von den Schullamera⸗ wei öſterreichiſche Feuerwehren kämpften mit etwa 20 Schlauch⸗ def 5 o 1 8 ſt b N 15e der leitungen zwei Stunden lang gegen den Rieſenbrand, der durch 15 E geſtorben, einer ſtarb auf dem Felde der 50 Kubikmeter Holz im Lagerhaus reiche Nahrung fand. Es Ehre. 8 An der hübſch aufgemachten Feſttafel hatten 50 gelang, das vom Feuer angegriffene Reichsbankgebäude zu Feiernde Platz genommen, die durch ſingen von Volksliedern, retten und den großen Maſchinenſaal des Städtiſchen Elektrizi⸗ Vortrag von Muſikſtücken einen recht gemütlichen Verlauf tätswerkes, der beſonders gefährdet war, zu ſichern. nahm. Die eingegangenen Briefe von auswärts Wohnenden, Das Lagergebäude brannte ſamt Inhalt vollſtän an der Feier Ve erten, zeugten von Anhänglichleit und Das Magazin des Elektrizitätswerkes iſt in zwei S ſchulkameradſchaftlicher Verbundenheit und weckten von ſelbſt vernichtel, ſpährend die Werkſtätten nur keilweiſe Schade alten Erinnerungen aus der Jugendzeit, die immer wieder litten. Auch das Dachgeſchoß des Städtiſchen Warmbades ver⸗ 8. brannte. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. durchwürzt wurden von frohen Weiſen und Geſang. Nur Von badiſchen Gerichten allzuſchnell flogen die Stunden dahin und das Erzählen und Erfragen wollte kein Ende nehmen. Am Schluſſe ſagte 11 Heidelberg.(Uebernahme von Häuſern ehe⸗ Frau U e. die Aus wärkigen Dal maliger Korporationen.) Anläßlich der feierlichen 1 5 F e der Ueberſchreitung des Immatrikulation ſprach Reichsſtudentenführer Dr. Scheel in Lebenszeniths eine ſchöne Erinnerung ſein. Heidelberg. Er dankte dabei dem ſcheidenden Studentenfüh⸗ 5 58 N 8 zufzubringen. In Schulen und Vereinen wurden 29 Ver⸗ rer Kreuzect und übergab die Führung der Studentenſchaft Verſammlung des deutſchen Handels und Handwerks. kehrs⸗Erziehungsvorträge gehalten, im Sonntags⸗Ver⸗ Heidelberg an cand. med. Erich Eitze. Anſchließend übernahm Wir erinnern an die im Saale des Gaſthauſes„Zum kehrsunterricht 1672 Perſonen belehrt. Alle Erziehungs⸗ der Reichsſtudentenführer folgende Häuſer früherer Korpora⸗] Löwen“ morgen abend 8 Ahr ſtattfindende Verſammlung, maßnahmen haben zwar bewirkt, daß die Mehrzahl der tionen, die nunmehr mit Kameradſchaften des Studentenbun⸗ zu der alle Handwerker und Handeltreibende eingeladen ſind. Verkehrsteilnehmer die Verkehrsbeſtimmungen nunmehr[ des belegt werden: Haus des Corps i. M. R. Leonenſia, Die Verſammlung wird durchgeführt von der Deutſchen kennen; ſie haben aber leider nicht den Erfolg gehabt, daß Haus der Turnerſchaft Ghibellinia, Haus der Akad. Ver⸗ Arbeitsfront, Orksgr. Seckenheim. Es ſpricht Pg. Berg, ſich nun auch jeder Volksgenoſſe nach den Verkehrsbeſtim⸗ bindung Wartburg, Haus der Burſchenſchaft Frankonia, Haus ein guter Kenner des Deutſchen Handels und Handwerks. mungen richtet. Es iſt alſo zweifellos nur böswillige Rück⸗ der Burſchenſchaft Alemannia, und das Haus des V. d. St. Es dürfte unbedingt notwendig ſein, daß alle Angehörige ſichtsloſigkeit oder ſträfliche Gedankenloſigkeit, wenn heute Heidelberg.(Abtreibung mit Todesfolge.) des Handels und Handwerks, einſchließlich Hausfrauen, die noch Verkehrsteilnehmer die Beſtimmungen übertreten. Im Juli kam die 17jährige Marta Stichling aus Daisbach Verſammlung beſuchen und ſomit für das tägliche Leben Der Polizeipräſident wird nunmehr alle Fahrer, die beute in andere Umſtände. Vor allem auf das Drängen der Mut⸗] und Schaffen etwas ſtärker werden, da gerade in dieſen noch aus Gleichgültigkeit oder Bosheit gegen die Verkehrs⸗ 5 6 der Bode junge Mieger ſchluchzte während der ganzen Arteils⸗ hegrün dung. Srantſurt a. M.(Eine lezte Mahnung an die Verkehrsſünder) Nach der Verkehrserzie⸗ hungswoche im Auguſt war eine weſentliche Verbeſferung der Verkehrsd bar. Inzwiſchen iſt jedoch die Diſziplin auf der Straße wieder ſo ſtark geſunken, daß darunter der geſamte Verkehr außerordentlich leidet und die Zahl der Unfälle ſtändig wächſt. Vom 1. Januar bis 1. Nopember ds. Is. betrug die Zahl der Unfälle 2292, die ganz leichten Fälle nicht mitgerechnet. Die Zahl der Ver⸗ lezten beläuft ſich auf 1599, die der Toten auf 37, außer den Vielen, die ſpäter noch ihren Unfallverletzungen er⸗ legen ſind Der Materialſchaden iſt nicht annähernd zu ſchäzen. Für die Heilung der Verletzten hatte allein die Allgemeine Ortskrankenkaſſe in dieſer Zeit 75 000 Mark ig nieder. werken vorſchriften verſtoßen, reſtlos aus dem Verkehr ausmerzen. * Bad Ems.(Mit dem Fahrrad gegen einen Baum gerannt.) Der Arbeiter Alfred Zſchieſchung von hier fuhr mit ſeinem Fahrrad in einer Kurve gegen einen Baum und trug dabei einen doppelten Schädelbruch davon Ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, iſt der Verunglückte jetzt ſeinen Verletzungen erlegen. Bergzabern.(Beim Holzabladen tödlich ver⸗ unglückt.) Beim Holzabladen im Sägewerk Behret ge⸗ riet der 53 Jahre alte Philipp Flory aus Niederſchletten⸗ bach mit dem Kopf unter einen Stamm, als er ihn über das Hinterrad heben wollte. Er war ſofort tot. F. hatte bereits im vorigen Jahre einen Unfall beim Holzabladen, der ihn längere Zeit arbeitsunfähig gemacht hatte. Speyer.(Drei Perſonenwagen entgleiſt!) Bahnamtlich wird gemeldet: Abends nach 18 Uhr entglei⸗ ſten im Bahnhof Wörth(Pfalz) bei der Ausfahrt des Per⸗ onenzuges 578 drei Perſonenwagen. Dabei wurden ſechs Reiſende durch Prellungen leicht verletzt. Der Sachſchaden iſt nicht erheblich. — Ludwigsburg.(Greis Todesopfer eines Verkehrsu falls.) Ein ſchwerer Unfall, dem ein un⸗ beteiligter Paſſant auf dem Gehweg zum Opfer fiel, ereig⸗ nete ſich gegen 5 Uhr in der Uhlandſtraße. Dort geriet ein alswärtiger Laſtkraftwagen, deſſen Lenker hatte ſcharf brem⸗ ſen müſſen, ins Schleudern, wobei der Anhänger den auf dem ehweg ſtehenden 81jährigen Schmiedmeiſter August Gläſer aus Ludwigsburg erfaßte. Der Greis erlitt einen Bruch der Schädelbaſis und ſtarb drei Stunden ſpäter. 1 —Baihingen a. F.(Herzſchlag beim Zuſam⸗ men ſt o ß.) Abende 755 8 Uhr fuhr auf der Straße von Degerloch nach Möhringen der Sohn Erwin des Flaſchner⸗ meiſters Gottlob Renz von hier mit ſeinem Kleinmotorrad non hinten auf ein Botenfuhrwerk auf und war ſofort tot. d der junge Mann keine äußeren Verletzungen von Bedeu⸗ ug erlitt, vermutet man, daß er vor Schreck einem Herz⸗ ſchlag erlegen iſt. a 5 e Luizhauſen, Kr. Ulm.(Sturz vom Sozius] En aus Boa gebürtiger, hier beſchäftigter 15jähriger nge, der mit einem auswärtigen Motorradfahrer eine fahrt unternahm, ſtürzte auf der Vo en en Straße in ener ſcharfen Kurve vom Soziusſitz. Dabet erlitt er einen ichweren Schädelbruch. ter, die in falſchem Stolz die„Schande“ ihres Kindes fürch⸗ tete, kam ein Verbrechen zuſtände. Ein Onkel, der 40jährige Adam Stichling, beſorgte von einer Frau die notwendigen Geräte und übergab ſie dem 23jährigen Philipp Heiß, dem Bräutigam des Mädchens. Dieſer verſuchte mehrere Male er⸗ folglos, die Schwangerſchaft zu unterbinden; er wandte ſich daun wieder an den Onkel, der bei einem erneuten Verſuch Erfolg hatte. Schon am nächſten Tage ſtellte ſich bei dem Mädchen hohes Fieber ein. Aus Angſt vor Entdeckung war⸗ tete man aber eine ganze Woche, ehe man eine Krankenſchwe⸗ ſter und dann den Hausarzt zuzog. Durch falſche Angaben wurde der Arzt zunächſt irregeführt; er behandelte die Patien⸗ tin, die bei ihm über Halsſchmerzen klagte, auf Diphtherie. Als ſich der Zuſtand immer mehr verſchlimmerte, erfolgte die Ueberführung in eine Klinik. Das Leben des Mädchens konnte aber hier trotz ſofortiger Operation nicht mehr ge⸗ rettet werden. Nach längerem Leugnen geſtanden die Bekei⸗ ligten das Verbrechen ein. Die Strafkammer verurteilte die Mutter des Mädchens, die 48jährige Anng Stichling, zu einem Jahr Gefängnis, den Onkel zu einem Jahr ſechz monaten Gefängnis. Heiß erhielt neun Monate, die Zä4jäh⸗ rige Luiſe Stichling(die Frau, die das Werkzeug auslieh) ſechs Monate Gefängnis zudiktiert. — Großbottwar.(Laſtkraftwagen durchſtößt Hauswand.) Ein von Kleinbottwar kommender vollbe⸗ ladener Bierlaſtkraftwagen aus Stuttgart fuhr beim Einbie⸗ gen in die von dem Tauwetter ſchlüpfrige Hauptſtraße gegen das Wohnhaus des Landwirts Wilhelm Broſi. Dabei wurde die Hauswand glatt durchſtoßen und der Laſtkraftwagen ſo ſchwer beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Bon der Ladung gingen zahlreiche Bierflaſchen in Trümmer. Perſonen wurden nicht verletzt. — Ehingen a. D.(Brand beim Dreſchen.) In der Scheuer des Mühlenbeſitzers Oskar Manz brach Feuer aus, das durch die Ehefrau des Beſitzers entdeckt wurde, als ſie die Scheuer betreten wollte. Da Manz mit ſeinem Minimax des Feuers nicht mehr Herr werden konnte, rief er die Feuerwehr zu Hilfe, die durch raſches Eingreifen eine grö⸗ ßere Ausdehnung des Brandes gerade noch verhüten konnte. Durch das Löſchwaſſer iſt an den Erntevorräten immerhin ein erheblicher Schaden entſtanden. Man nimmt an, daß ſich beim Dreſchen des Getreides ein Feuerfunken in dem Stroh verfangen hatte. 8 5 Wirtſchaftsgruppen mit ſeinen vielen Betrieben der Vier⸗ jahresplan einen großen Platz am allgemeinen Aufbau ein⸗ nimmt. Die Parole für den morgigen Abend muß lauten: Meiſter, Meiſterin, Geſelle und Lehrling beſuchen die von der Deutſchen Arbeitsfront veranſtaltete Verſammlung. * Die neuen Frachtbriefe für den deutſchen Verkehr werden zum 1. Januar 1938 eingeführt. Für die noch vorhandenen deulſchen Frachtbriefe mit den jetzt gültigen Aufdrucken wird eine Aufbrauchfriſt bis zum 81. Dezember 1938 gewährt. Der Herr Reichsverkehrsminiſter hat unterm 9. Okt. 1937 im Reichsminiſterialblatt eine Verordnung über die Be⸗ ſchaffenheit des zur Herſtellung von Frachtbriefen zu ver⸗ wendenden Papieres erlaſſen. Danach darf zur Herſtellung von Frachtbriefen bis auf weiteres auch Normalpapier 60 verwendet werden. Für den internationalen Verlehr iſt das ſeitherige Frachtbriefmuſter vorerſt weiter zu verwenden. Der Zeitpunkt der Einführung des ſieuen Muſters zum Fracht⸗ brief für den internationalen Verkehr wird noch bekannt⸗ gegeben. Wenn ber Dachs zum Bau geht Novemberliche Stimmung liegt über Wald und Feld, und dürres Laub raſchelt. Meiſter Grimbart, unſer Dachs, trottel herbſtmüde und vollgemäſtet zum Bau. Aus Laub hat er ſich im Keſſel ein dichtes, warmes Lager zurecht⸗ gepolſtert. Von Beeren und Früchten, abgefallenem Obſt, Rüben und Baumwurzeln ſtrotzt ſein Wintervorratslager. Noch einmal tut Meiſter Grimbart ſich gütlich. Dann rollt er ſich zuſammen, ſteckt den Kopf zwiſchen die Vorder⸗ beine und hält ſeinen Winterſchlaf. Der rauhe Pelz, die dicke Schwarte und die darunterliegende Fettſchicht ſchützen ihn vor den Unbilden der kalten Jahreszeit. Tritt gün⸗ ſtiges Wetter ein, ſo wird der Winterſchlaf unterbrochen. Heißhungrig geht der Dachs an ſolchen Tagen„auf Weide“. Bis zum kommenden Frühling iſt er klapper⸗ dürr geworden. Im Volksmund gehen allerhand Sprüche:„Wenn der Dachs zum Bau geht, läßt die Kälte nicht mehr lange auf ſich warten.“„Wenn die Dachſe fett ſind, gibt's einen kalten Winter.“„Wer feſt ſchläft, der ſchläft wie ein Dachs.“ 8 8 f f Wildſpende für das Winterhilfswerk. Vom Kreisjägermeiſter für den Amtsbezirk Mannheim ergeht an die Jäger des Amtsbezirks Mannheim folgende Anweiſung: Der Erlaß des Reichsjägermeiſters iſt Ihnen allen be⸗ kannt. Ich kenne Ihren Opferſinn aus dem Ergebnis der Vorjahre und brauche Sie daher nicht beſonders zu er⸗ muntern. Was ich Ihnen noch zu ſagen habe, iſt lediglich organiſatoriſcher Art. Wie im Vorjahr, ſo hat auch in dieſem Jahr Herr Hill in Firma Hill& Müller, Mannheim, N 3, 11—12, die Abwicklung der Spenden für das Winter⸗ hilfswerk wieder übernommen. Die Ablieferung der Wild⸗ ſpenden kann täglich bis 20. Dezember 1937 im Städt. Schlachthof vorgenommen werden. Am jeden Zweifel zu beſeitigen, weiſe ich darauf hin, daß das Wild dem Kreisbeauftragten des Winterhilfswerks desjenigen Jagdkreiſes abzuliefern iſt, in welchem es erlegt wurde. Die Spende kann auch in bar geleiſtet werden, und zwar durch Einzahlung auf das Poſtſcheckkonto 1070 Karls⸗ ruhe(Hill& Müller) oder durch Bareinzahlung bei der Firma Hill& Müller Mannheim, N 3, 11—12. Von den Gaſtſchützen wird erwartet, daß ſie, wie die Revierinhaber, entſprechende Opfer bringen. Herr Hill wird wieder wie im Vorjahr die Jagdſcheininhaber durch Rundſchreiben be⸗ ſonders benachrichtigen. Bei dieſer Gelegenheit gebe ich bekannt, daß ich anfangs des nächſten Jahres den 4. Jägerappell einberuſen werde, mit dem wiederum eine Gehörnſchau verbunden ſein wird. Ich erſuche dieſenigen Jäger, die Trophäen im Beſitz haben, dieſelben jetzt ſchon zur Schau vorzubereiten(Gehörn und Geweih mit Unterkiefer). Der genaue Zeitpunkt des Appells wird noch bekanntgegeben. Erkältung „Die Urſache der Erkältung iſt nicht an und für ſich die Kälte, denn die meiſten Erkältungen entſtehen nicht im Winter bei der größten Kälte, ſondern in Uebergangszei⸗ ten, beſonders bei Räſſe, ja, ſogar im Sommer. Die Er⸗ kältung wird vielmehr hervorgerufen durch eine einſeitige Abkühlung des Körpers, die die verſchiedenſten Urſachen haben kann. Die ſchlimmſte Urſache dabei iſt aber die Angſt vor der Erkältung. Jeder hat ſchon einmal erlebt, daß ein Menſch vor Angſt blaß wurde. Das bedeutet, daß die fein⸗ 510 Hautgefäße ſich bei Angſt zuſammenziehen. Durch ieſe Zuſammenziehung der Hautgefäße wird aber die Wärmeregulierung des Körpers geſtört und der Erkältung Tür und Tor geöffnet. Ohne dieſe Angſt wäre die Erkäl⸗ tung vielleicht gar nicht gekommen. Das wichtigſte Vor⸗ beugungsmittel gegen eine Erkältung iſt eine vernünf⸗ tige Abhärtung. Ein Körper, der an Sonne, aber auch an Wind und Regen bei Sport und Spiel gewöhnt iſt, iſt zwar nicht geg g Erkältung gefeit, aber doch viel weniger empfindlich. Abhärtung kann aber auch zu Hauſe durchgeführt werden. Kalte Abwaſchungen des Körpers mit Frottieren und Bürſten machen den Körper wider⸗ ſtandsfähiger und werden möglichſt bei offenem Fenſter vorgenommen(bei 5 Kälte müſſen ſelbſtverſtändlich die Fenſter geſchloſſen ſein). Auch beim warmem Baden ſoll man an die Abhärtung denken, daher zum Schluß ſo kalt, wie man es nur vertragen kann, abduſchen! Ein häufiger Grund der Verweichlichung ſind über⸗ heizte Zimmer. Temperaturen von 18 bis 20 Grad ſind das Richtigſte. Das Schlafzimmer iſt am beſten ganz ungeheizt. Das Wichtigſte aber ſind warme Füße. Kalte und 0 Füße ind wohl die Haupturſachen von Erkältungen. Daher bei Kälte und Näſſe gutes Schuhwerk, das die Näſſe nicht durchläßt. Da es nicht zu erwarten iſt, daß unſere Frauen und Mädchen ſich zu feſtem Schuhwerk be⸗ lehren laſſen, 11 85 bei ihnen der Schutz durch Ueberſchuhe erreicht werden. Aber dann die Ueberſchuhe im geſchloſſe⸗ nen Raum ausziehen. Wer zu kalten Füßen neigt, ſoll zum mindeſten warme Ueberziehſöckchen über den leichte⸗ ren Strümpfen tragen. Wenn die Füße naß ſind, dann ſind die Strümpfe und Schuhe nach Möglichkeit ſofort zu wechſeln. Vernünftige Menſchen haben haufig ein Paar Strümpfe zum Wechſeln beſ ſich. Dieſes Vorbild möge recht viel Nachahmung finden. Sind die Füße recht kalt oder naß, ſo wirkt oft ein heißes Fußbad Wunder. Das Fußbad nehme man uber ſo heiß wie man es vertragen kann, evtl. gieße man nach einigen Minuten noch etwas kochendes Waſſer nach, jedoch ſo, daß man keine Vorbrar⸗ nung hervorruft. Erkältungen müſſen nicht ſein Külrtoffeln haben es in ſich Siebenmal ſoviel Kartoffeln wie Fleiſch am Tag!— Eine kleine ernährungswiſſenſchaftliche Plauderei. „Eßt nicht dauernd ſo viel Kartoffeln, das ſchwemmt nur auf!“, hört man oft ſagen. Dieſe Gattung von Ge⸗ ſundheitsapoſteln hat ſich aber wohl nicht allzuſehr in das Studium der Nahrungsbeſtandteile dieſer beliebten Knollenfrucht vertieft. Der Volksmund trifft da viel eher den Nagel auf den Kopf, wenn etwa der Berliner an⸗ geſichts eines überaus dicken und aufgeſchwemmten Men⸗ ſchen deſſen kaum noch einzudämmenden Schmerbauch einen Mollenfriedhof oder einen Eisbeinhügel nennt. Zwei gute Kartoffeleſſer werden jedenfalls einen ſtarken Biertrinker lange nicht aufwiegen. Der gegen die Auf⸗ ſchwemmung predigende Kartoffelgegner weiß aber ganz beſtimmt nichts davon, daß manche Aerzte ſogar die Kar⸗ toffeln zu Entfettungskuren vorſchlagen, oder daß neben den ſogenannten Kartoffelkuren bei einem beſtimmten Ernährungsprogramm zur Gewichtsabnahme unter ärzt⸗ licher Aufſicht„Kartoffeltage“ eingeſchoben werden: Für den ganzen Tag müſſen dann ein Kilogramm Kartoffeln genügen, die in der Schale ohne Salz gekocht und auf fünf Mahlzeiten verteilt werden. Dazu darf nur ein Liter Waſſer am Tage getrunken werden. Von einem Punkt aus iſt es allerdings zu verſtehen, daß manche Ernährungstheoretiker die Meinung vertreten, der Kartoffelgenuß führe zur Aufſchwemmung des Kör⸗ pers. Der Waſſergehalt der Kartoffel beträgt nicht weniger als 75 v. H., und die Verdauungsorgane werden ſehr an⸗ geſtrengt arbeiten müſſen, um die einzelnen wertvollen Beſtandteile aus der Kartoffel auszuſondern. Aber ebenſo wie der Obſteſſer die auf den Wegen von Trauben, Aepfeln und Birnen zu ſich genommene Flüſſigkeitsmenge auf feine tägliche Waſſerration voll anrechnet, wird man das eben auch bei der Kartoffel tun müſſen. Es beſteht aber auch tatſächlich die Möglichkeit, daß Kartoffelgenuß auf⸗ ſchwemmt. Während nämlich der Fettgehalt der Kartoffel ſelbſt äußerſt gering iſt und nur 0,2 v. H. beträgt, iſt dieſe Knollenfrucht ein ſehr guter„Fettträger“. Es kommt dabei ganz auf die Zubereitungsweiſe an! 100 Gramm Salz⸗ kartoffeln etwa, mit einer pikanten Soße gereicht, ergeben normalerweiſe nur 95 Kalorien. Nimmt man aber dieſelbe Menge Kartoffeln und macht aus ihnen Püree oder bäckt ſie in heißem Oel zu Puffern, ſo ſaugt die Kartoffelmaſſe das Fett derart ſtark an, daß der Kaloriengehalt dieſer Kartoffelgerichte gleich auf 158 Kalorien ſteigt. Diefelben Dienſte wie das Fett leiſten im Körper die Kohlehydrate, die als Stärke, dem Kartoffelmehl, mit 20 v. H. in der Kartoffel vertreten ſind; beide ſind„Brenn⸗ ſtoffe“ für die Leiſtungen des Menſchen. Das Fett aber er⸗ zeugt ungefähr doppelt ſoviel Kalorien wie die Kohle⸗ hydrate. Daher iſt gerade die Kartoffel für den Menſchen, der in der gemäßigten Zone lebt und zudem vielleicht eine ſitzende und körperlich nicht allzu anſtrengende Arbeit zu verrichten hat, die gegebene Nahrung. Er hat keinen ſo hohen Kalorienverbrauch wie der Bauer auf dem Lande und kann daher auch mit einem weniger„heizenden“ Treibſtoff und demgemäß weniger Kalorien auskommen. Leicht verdauliche Speiſen wie gebratenes Fleiſch, Eier, Fett und Weißbrot— wie ſie meiſt auf den Tiſch des Stadtmenſchen kommen, beanſpruchen außerdem die Ver⸗ dauungsorgane viel zuwenig, ſo daß ſie mit der Zeit träge werden und einen guten Teil ihrer Leiſtungsfähigkeit einbüßen. Eine tüchtige Portion Kartoffeln täglich rückt der Darmträgheit zu Leibe. Ein Arzt ſtellte daher die Regel auf:„Siebenmal ſoviel Kartoffeln wie Fleiſch und ſiebenmal ſoviel Gemüſe wie Brot, Eier und Mehlſpeiſen!“ Dem Fett iſt die Kartoffel auch noch wegen anderer wertvoller Stoffe überlegen. Sie hat zwar wenig Eiweiß, das für den Aufbau der Zellen in unſerem Organismus von ſo großer Wichtigkeit iſt, enthält aber die Vitamine A, B und in beſonders reichlichem Maße das Vitamin O. Sie haben nämlich die Aufgabe, ſozuſagen als„Zünd⸗ funken“ die Verbrennung der Kohlehydrate in Gang zu bringen. Im Gegenſatz zum Mehl, das ſo oft durch das feine Ausmahlen bereits die Vitamine und Mineralien verloren hat, bleiben dieſe in der Kartoffel erhalten. Während außerdem die Vitamine der meiſten Nährmittel durch die Hitze beim Kochen zerſtört werden, iſt es eine Eigenart der Kartoffel, daß ſich in ihr ſelbſt das empfind⸗ liche Vitamin C verhältnismäßig gut erhält. Ueberhaupt kocht man am zweckmäßigſten die Kartoffeln in ihrer kork⸗ artigen Schale ab; denn dann iſt der Verluſt an den wert⸗ vollen Nährſtoffen, vor allem an Mineralien, am gering⸗ ſten. Doch auch dabei muß Vorſicht walten! Bei alten Kar⸗ toffeln dagegen iſt es nämlich nicht ratſam, ſie als Pell⸗ kartoffeln auf den Mittagstiſch zu bringen; man könnte leicht ein kleines Bauchweh nach dem Mahle bekommen In den Grünteilen und unter der Haut der Knollen, be⸗ ſonders aber an den Keimſtellen, die ſich bei langem Lagern bilden, findet ſich nämlich das Solanin, ein Gift⸗ ſtoff, der in allen„Nachtſchattengewächſen“ zu Hauſe iſt. Wenn das Solanin auch nicht tödlich wirkt, ſo iſt es do 5 in größeren Mengen genoſſen, geſundheitsſchädlich. Daher tut die Hausfrau gut daran, wenn ſie alte Kartoffeln ziemlich dick abſchält und die Keimſtellen ſorgſam heraus⸗ ſticht. Die Kartoffel und die in ihr enthaltenen Vitamine haben ſich ein großes Verdienſt um die Geſundheit der europäiſchen Völker erworben. Bei einer Unterſuchung der Geſchichte der Mangelkrankheiten, zu denen der Skorbut gehört, konnte Prof. von Brunn feſtſtellen, daß dank der Kartoffel der Skorbut bei der Landbevölkerung weſentlich abgenommen hat. Knochenfunde aus dem 5 nachchriſt⸗ lichen Jahrhundert haben gezeigt, daß der„Scharbocke nicht nur die Seeleute befiel, ſondern daß er ſich auch auß dem Lande ausgebreitet hatte. Wo die Seefahrer die Zu⸗ ſammenſtellung ihrer eiſernen Rationen geändert haben und ſtatt des Schiffszwiebacks und der Konſerven friſches Gemüſe, Obſt und vor allem eben Kartoffeln in ihren Vorratsräumen mit ſich führen, befällt die Vitaminmangel⸗ krankheit Skorbut den Seemann nicht mehr. Photographieren mit Blutpapier. Daß Blut ein ganz beſonderer Saft iſt, iſt ein Dichterwort, das durch die neueſten Naturforſchungen vom Gemeinplatz zur wiſſen⸗ ſchaftlichen Feſtſtellung erhoben wurde. Nachdem die Che⸗ miker über die Beſtandteile und die Wirkungsweiſe des Blutes die erſtaunlichſten Entdeckungen gemacht haben, hat man jetzt gefunden, daß Blut ein durch Sonnenlicht oder Ultraviolettſtrahlung in einzigartiger Weiſe beein⸗ flußbarer Stoff iſt; auch die Blutfarbſtoffe Hämoglobin, Hämatin und Hämin werden durch Ultraviolettſtrahlung verändert werden. Wie hierzu Dr. O. Richter von der Deutſchen Techni⸗ ſchen Hochſchule in Brünn in der„Photographiſchen Kor⸗ reſpondenz“ im einzelnen ausführt, kann man photogra⸗ phiſches Papier durch Tränken von Filtrierpapier mit Blut erhalten. Solche feuchten oder getrockneten Papiere verfärben ſich bei Beſtrahlung dunkelrot oder grün; ent⸗ wickelt man dieſe Papiere aber ſtatt mit dem gewöhnlichen Entwickler mit dem Vitamin C, der Ascorbinſäure, ſo erhält man eine braune Zeichnung auf weißem Grunde. So laſſen ſich richtige Kopien von Negativen herſtellen, Dieſe photographiſche Eigenſchaft des Blutes iſt nicht als Zufall, ſondern als lebenswichtiger Vorgang anzu⸗ ſehen; auch im Körper ſoll das Blut durch das ultravio⸗ lette Sonnenlicht vom Sauerſtoff befreit und dann durch ein Vitamin wieder orydiert werden. Handelsteil Die Berliner Aktienbörſe zeigte am Wochenſchluß eine uneinheitliche Tendenz. Montanwerte und Kalipapiere waren gut behauptet, während auf anderen Marktgebieten, wie z. B. bei den chemiſchen Papieren, größere Abſchwächungen zu verzeichnen waren. Am Rentenmarkt machte ſich verſchiedentlich Material mappheit bemerkbar. Reichsaltbeſitzanleihe erholte ſich auß 131,31 Prozent. Am Deväiſenmarkt erfuhr der Dollar unter dem Ein⸗ luß des neuen Kurszuſammenbruchs an der New Porter Effektenbörſe eine weitere Abſchwächung. Regelung der polniſchen Ausfuhr nach Deutſchland. Der deutſche und der polniſche Regierungsausſchuß für die Durchführung des deutſch⸗polniſchen Wirtſchafts⸗ vertrages haben in Lemberg verhandelt. Als Ergebnis der Verhandlungen wurde ein Protokoll unterzeichnet, durch das die Ausfuhr aus Polen und Danzig nach Deutſchland für die Monate Dezember 1937, Januar und Februar 1938 feſtgelegt wird. Infolge der günſtigen Ent⸗ wicklung des deutſch-polniſchen Warenverkehrs war es möglich, die Ausfuhr in der vollen Höhe des vorgeſehenen Ausfuhrpreiſes zuzulaſſen. Gelegentlich der Verhandlungen wurden auch die für die Ausfuhr von Holz aus Polen nach Deutſchland geltenden Verein⸗ barungen der beiderſeitigen Intereſſenten für weitere drei Monate verlängert. 0 Verſammlungs⸗ Kalender. 8 2 ͤdccßc/ã⁊ĩùͥVbdbdbbßbbwbbpbbbpbPbPbPbpbPbPbPbPbPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGTPTbTbTTTbTbbb Tbd.„Jahn“. Heute abend 8.30 Uhr Zuſammenkunft der Theaberſpieler betr. Weihnachtsfeier im„Kaiſerhof“. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: SJ, Gef. 29/171. Dienstag, 23 Nov., tritt die Schar 3 Seckenheim am HJ ⸗Heim Seckenheim, Schar 4 Ilves⸗ heim am Schulhaus Ilvesheim zum Scharabend an. — Mittwoch, 24. Nov., treten die Scharen 1 und 2 am HJ ⸗Heim Seclenheim zum Heimabend an. Verwechſelt wurde a. Sonntag v. 8 Tg. i.„Reichs⸗ adler“ ein ferren⸗ mantel. Ich bitte, denſ. g. den eigenen Mantel i.„Reichs⸗ adler“ einzutauſch. — a e fab. maschinen aller Syſteme werden repariert, Näheres Zürn, „Bad. Hof“ oder Tel. 2349. —— Einige Zentner Fuller. faxloſſein zu verkaufen. Staufenerſtr. 23. Gewinnauszug 2. Klaſſe 50. Preußiſch⸗Süddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 100 II 1. Ziehungstag 19. November 1987 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 347260 2 Gewinne zu 50000 RM. 239703 2 Gewinne zu 16000 RM. 346859 2 Gewinne zu 5000 RM. 30856 4 Gewinne zu 2000 RM. 364471 376083 8 Gewinne zu 1000 RM. 109929 27787 374777 381496 20 Gewinne zu 800 RM. 744 8304 30437 80209 81953 124771 9 85 249861 5 8 dewinne zu 48296 55079 60137 61338 81330 114867 189205 140105 142190 144239 16843 175997 179474 182179 199700 212384 218984 246042 306488 309776 324 30 8 6 324363 329183 341702 376353 158 Gewinne zu 300 RM. 14866 18198 21 48450 46245 21392 27271 33478 43123 198289 111820 114274 129708 135349 136733 139806 142817 143073 313847 819897 323224 380807 334121 336250 336905 33931 849540 349703 366714 871571 376151 378510 888623 392690 898557 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 25000 NR. 171846 2 Gewinne zu 10000 RM. 212081 2 Gewinne zu 5000 RM. 10047 4 Gewinne zu 3000 RM. 38529 100920 8 Gewinne zu 2000 RM. 28425 88848 310589 N zu 1000 RM. 17707 37121 104731 241648 251460 2 zu 800 RM. 1876 71704 119489 148176 221894 239826 40 Gewinne zu 500 Nm. 87893 81028 131081 153499 158897 158799 182989 185292 228985 270488 314186 322438 327531 360323 382522 356738. 202, Gewinne zu 800 Rm. 287 8770 11827 18377 24113 24140 24189 28850 29288 25838 30489 57406 28258 39888 30888 88118 58288 84228 58438 74788 74950 78824 86107 89983 885 38308 153251 105091 195899 108100 106580 114110 188880 120388 52880 142886 150878 181989 187898 189378 164718 188887 185808 171888 174881 177708 1823761 185580 1509. 588652 382277 200288 208171 208698 212347 218751 228268 233470 284979 289241 247290 252802 285177 288628 274283 275807 282352 285947 287 8 8 2—— 5 298983 2 309908 312 318747 389818 380875 833903 884473 335388 338728 881485 328815 349816 345318 348341 356747 35888 a 389854 392599 888111. 5 N N 5 Mannheimer Theaterſchau g Im Nationaltheater: Montag, 22. November: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schü⸗ lermiete C 2: Hanneles Himmelfahrt. Oper von Paul Graener; vorher: Sinfonia bre ve, von Paul Graener. Anfang 16, Ende 17.30 Uhr.— Abends; Miete E 9 und 1. Sondermiete E 5 und für die Mann- heimer Kulturgemeinde, Abt. 391 bis 393, 521 bis 529: Jygmalion. Komödie von Bernard Shaw. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 23. November: Für die Mannheimer Kultur⸗ gemeinde, Abt. 127 bis 141, 236 bis 241, 354 bis 355, 381 bis 393, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe 6 freiwillig: Der Zigeunerbaron. Operette von Joh. Strauß. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. Mittwoch, 24. November: Miete Me 9 und 1. Sonder- miete M 5: Zum erſten Male: Schwarzer Peter, Eine Oper fuͤr kleine und große Leute; Muſik von Norbert Schultze. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 25. November: Miete D 8 und 2. Sonder miete D 4: In neuer Inſzenierung: Die Stützen 025 Geſellſchaft. Schauſpiel von Henrik Ibſen. Anfang 20, Ende etwa 22.45 Uhr. ſpiel von W. Erich Schäfer. Anfang 20, Ende 22.15 85 Sonnta 1 28. November: Nachmittags⸗Vorſtellung, frei 285 nach Paris. Luſtſpiel von W. Eri er. An 14.30, Ende 16.45 Uhr.. h 0 8 en f 1. Sondermiete C 5 und fur die Kulturgemeind d 8 52115 110 10 44, 55 a 0 10 135 1 elko. Oper von L. van Beethoven. Anfang? 3 1 0(eintauſch von Gutscheinen af gehoben). f *