r * r Nr. 273 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 23. November 1937 —— Vorletzter Tag auf Sonthofen Jünf wichtige Gebiete nationalſozialiſtiſchen Schaffens. Sonthofen 23. November. Der vorletzte Tag der Tagung der Kreisleiter und Gauamtsleiter der Bewegung brachte ein umfangreiches Vortragsprogramm. Fünf wichtige Gebiete nationalſozia⸗ liſtiſchen Schaffens kamen in umfaſſenden Darſtellungen zur Behandlung. Dieſer Tag wurde mit dem Vortrag von Hauptamtsleiter Hilgenfeldt eröffnet, nach dem die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz- Klink das Wort ergriff. Reichsminiſter Gauleiter Ruſt und Reichsleiter Dr. Frank ſprachen dann über ihre Aufgabengebiete, bevor die Vorträge des Montag mit einer Rede von Reichsleiter Roſenberg beendet wurden. An den Beginn ſeiner Ausführungen ſtellte Haupt⸗ amtsleiter Hilgenfeldt eine Charaäkteriſtik national⸗ ſozialiſtiſcher Wohlfahrtsarbeit, die in Gegenſatz zur libe⸗ raliſtiſchen Auffaſſung das Ziel habe, die Betreuten für den Lebenskampf ſtark zu machen und, ſtatt Schäden im Alter auszuflicken, ſo frühzeitig wie möglich ihre Mittel einſetze. Deshalb widme ſich die NS nicht nur mit aller Kraft dem Kampf gegen die Säuglingsſterblich⸗ keit mit dem Willen, dem Volke dadurch in jedem Jahre weit über 100 000 Kinder mehr am Leben zu erhalten, ſondern nähme ſich vor allem auch der Kinder im vor⸗ ſchulpflichtigen Alter an. Wie bedeutſam für die Erhö⸗ hung der Volkskraft hier der Einſatz iſt, belegte Haupt⸗ amtsleiter Hilgenfeldt durch die Feſtſtellung, daß 75 Pro⸗ zent aller geſundheitlichen Mängel, die bei Unterſuchungen don Erwachſenen erkannt wurden, durch zielbewußte und energiſche Geſundheitspflege im frühen Alter verhütet werden könnten. Eingehend behandelte der Redner die Lage im deutſchen Schweſternweſen, die den beſonderen Einſatz der Partei für die Heranziehung und die Ausbildung des erforderlichen Nachwuchſes notwendig mache. „Meiſter innen der Hauswortſchaft“ Nach dem Vortrag von Hauptamtsleiter Hilgenfeldt ſezte Frau Scholtz⸗Klink die Tagung der Kreis⸗ und Gauamtsleiter auf der Ordensburg fort. Die Reichs⸗ frauenführerin verſtand es, aus ihrem umfaſſenden Ar⸗ beitsbereich weſentliche Tatſachen und große Geſichtspunkte herauszuſchälen, die immer wieder Leitſchnur für die fau⸗ liche Kleinarbeit, bei dem Reichsmütterdienſt, auf dem Ge⸗ biet der Haus⸗ und Volkswirtſchaft, der Kulturſchulung und Erziehung, im Hilfsdienſt, in der Abteilung Ausland ſowie beim Frauenamt der DAF ſind. Frau Scholtz⸗Klink ſprach dann von der Heranbildung des Nachwuchſes für die Meiſterinnen der Hauswirtſchaft. In zweijährigen Abendkurſen würden Hausfrauen und Haus⸗ angeſtellte geſchult, um den Titel Meiſterin der Hauswirt⸗ ſchaft zu erwerben Ueber 100 000 Mädel ſeien jetzt auch in den Jugendgruppen der Frauenſchaft erfaßt worden. Beſonderen Erfolg aber verſpreche man ſich in dieſem Zu⸗ ſammenhang von dem Leiſtungsbuch des Deut⸗ ſchen Frauenwerks, das nur jenes Mädel erhalte, das neben der Teilnahme an Samariterkurſen und Müt⸗ terſchulkurſen einen ſechswöchigen freiwilligen Ehrendienſt in einer kinderreichen Familie in Stadt oder Land oder einen ſechswöchigen Ehrendienſt für eine ältere Arbeiterin, der dadurch Urlaub gegeben werden könne, vorſehe Die nationalſozialiſtiſche Schule Reichsminiſter Ruſt ſprach über die Zielſetzung der nationalſozialiſtiſchen Schule. Seine Ausführungen waren von der Kompromißloſigkeit verantwortungsbewußten Handelns getragen, die ſich mit halben Löſungen nicht be⸗ ſcheidet. Gerade bei der Schulerziehung unſerer Jugend, die einſt das Erbe der alten Garde des Führers zu über⸗ nehmen habe, müſſe in der Zeit, die den neuen deutſchen 19 8 präge, der Weg klar geradeaus gegangen wer⸗ en. So ſei es des Führers Wille, daß in den Schulſtuben nicht trockene Kenntniſſe vom Nationalſozialismus und ſeinen völkiſchen und geiſtigen Erkennkniſſen vermittell würden, ſondern daß das Bekenntnis zu der Weltanſchau⸗ ung des Führers in die Herzen der Jugend gelegt werde. Aus ſeiner praktiſchen Erfahrung gab der Miniſter in dieſem Zuſammenhang einen Einblick, aus welcher Auf⸗ ſaſſung heraus heute in den Schulen Geſchichtslehre, Raſſenkunde und Judenfrage behandelt werden müßten. Das Verhältnis zur Kirche und die Stellung zum Religionsunterricht erfuhren dabei eine offene Dar⸗ ſtellung. Eebenſo wie der Nationalſozialismus das Glau⸗ bensbekenntnis des Einzelnen nicht antaſte und die Frei⸗ heit der Religionsausübung achte, ebenſo beſtimmt würde er es zu verhindern wiſſen, daß die deutſche Jugend inner⸗ lich zerriſſen werden könne. 5 Winterurlaub Und die Vorbereitungen dazu. Während wir im Sommer nach der Arbeit und zum Wochenende immer noch ein paar Stunden läng friſche Luft und Sonne um uns haben können und uns bei längeren Spa⸗ ziergängen an der Schönheit der Natur erfreuen und unſeren angeſtrengten Geiſt dabei ausruhen können, nimmt uns in der kalten Jahreszeit die Arbeit meiſt noch über die Hellig⸗ keitsdauer des Tages hinaus in Anſpruch. Wir ſind auf Stube und Stubenluft angewieſen. In den Monaten Februar und März iſt der Menſch am meiſten erholungsbedürftig. In dieſer Zeit kritt die ſogenannte Frühjahrsmüdigkeit auf, die im weſentlichen darauf zurückzuführen iſt, daß unſere Nah⸗ zung beſonders arm an Vitaminen iſt. Die winterliche Luft hat auch in Zeiten, wo die Sonne weniger ſtark ſcheint, eine erhebliche Bedeutung für die Erholung von der Stubenhok⸗ lerei, und da der Menſch im Wmter ganz beſonders erho⸗ lungsbedürftig iſt, wurd er ſelbſt unter weniger günſtigen Be⸗ dingungen als im Hochgebirge bei ausreichender Bewegung an friſcher Luft eine ſehr gut bemerkbare Erholungswirkung ſpüren können. Wenn man rechneriſch abwägen ſoll, welche Urlaubszeit am wertvollſten iſt, ſo wird man ſich überhaupt grundſätzlich für den Spätwinter entſcheiden, weil hier der enſch am meiſten der Erholung bedarf und nicht, wie im Hochſommer, die Möglichkeit hat, neben der Tagesarbeit ſich 100 Schwimmbad mit Waſſerfahrten und Radfahren zu er⸗ olen. Es gibt eine ganze Anzahl Leute, die planmäßig ihren Urlaub. den Spätmiater 1 Sie kun das nicht nur aus Liebe zum weißen Sport, ſondern ſind vielmehr erſt aus dieſer Gewohnheit heraus zu guten Schneeſchuhläufern geworden. Wer bisher den Schneeſchuhlauf noch nicht gelernt at, hat hierzu bei„Kd.“ Gelegenheit, wenn er ſeinen rlaub im Winter nimmt. Bei dieſen Urlaubern allerdings obachtet man dann immer wieder, daß ihre Freude ganz Theblich durch ungenügende Vorbereitung gemindert wird. Es muß dn Winterurlaubern zur Selbſtverſtändlichkeit wer⸗ den, daß ſie ſchon zu Hauſe durch regelmäßige Leibesübungen — es ſeien hier nur Betriebsſport und die Vorbereitungskurſe genannt— die körperlichen Vorbedingungen dazu ſchaffen, daß ſie dann draußen im Freien ihre knappen Urlaubstage wirk⸗ lich ausnützen können. Derjenige erſt wird als Schneeſchuhläu⸗ ſer vollen Genuß von ſeinem Winterurlaub haben, der durch regelmäßige Körperſchule und durch Dauerübungen wie Wan⸗ derungen uſw. ſeinen Körper leiſtungsfähig und geſchmeidig macht. Der Urlaub im Winter wird in geſundheitlicher Hinſicht eine ganz beſonders gute Wirkung für diejenigen haben, die zu Erkältungen neigen. Durch den Aufenthalt im Freien tritt eine Abhärkung ein, wie man ſie zu Hauſe ſelbſt mit Luft⸗ bädern, kalten Brauſen, Abwaſchungen und Freiübungen nicht ſo bicht erreichen kann. 8* 1. 7 Behandlung der 1932er Jungweine Annähernd Mittelernte.— Die Vorjahresbeſtände Die Gärung der Jungweine ging im allgemeinen flott vonſtatten. In Kellern, in denen die Moſttemperatur ein Beträchtliches über 15 oder 20 Grad Celſius hinausging, war es für den weiteren Ausbau von Vorteil, wenn man für kräftige Lüftung während der kühleren Nachtſtunden Sorge trug Ein Auflegen von naſſen Säcken, Feuchthalten des Kel⸗ lers, Auflegen von Eisſtangen oder gar die Anwendung von Trockeneis, wurde da oder dort zur Kühlung von Moſt oder Maiſche angewandt. Es wird auch in Zukunft darauf zu achten ſein, daß bei heißen Herbſten(wie 1934) eine zu ſtürmiſche Gärung vermieden wird. Nach zwei bis drei Ta⸗ gen war damals die Hauptgärung der Moſte beendet. Dabei wurden Moſttemperatkuren von 30—36 Grad Celſius ge⸗ meſſen. Die daraus gewordenen Weine haben ſpäter den typiſchen Charakter einer warmen Vergärung, die weſentlich zu einer raſchen Alterung beiträgt. Durch eine zu ſtürmiſche Gärung gehen auch Bukettſtoffe mit der entweichenden Koh⸗ lenſäure verloren. Bei den 1937er Weinen wird in erſter Linie danach zu ſtreben ſein, die vorhandene Säure möglichſt zu erhalten. Dazu iſt vor allen Dingen ein frühes Trennen des Jungweines von der Hefe notwendig. Dort, wo im Herbſt keine Schwefelung erfolgt iſt, kann es notwendig werden, daß nach dem Füllen der Fäſſer und vor dem erſten Ab⸗ ſich eine ſchwache Schwefelung mit Kaliumpyroſulfit(40 60 Gramm auf 1000 Liter Wein) erfolgt, um einem Rahn⸗ werden der Weine vorzubeugen. Die Weine des Jahrgangs 1937 bauen ſich ausgezeichnet. Es ſind Produkte, wie man ſie ſelten zu probieren bekommt: körperreich und ſchwer, zum Teil mit großer Süße. Sogar unter den Konſumweinen laſſen ſich hervorragende Gewächſe finden, wie ſie eben nur einem Spitzenjahrgang eigen ſind. Seitens des Handels war das Intereſſe am Herbſtgeſchäft diesmal beſonders rege, ſodaß in den meiſten Orten, wo ein Einlagern der Moſte durch organiſierte Winzer(Win⸗ zervereine oder Genoſſenſchaften) nicht getätigt wurde, es zu bedeutenden Verkäufen der Traubenmaiſche kam. Ein Teil der Ernte fand zur Süßmoſtbereitung Verwendung. Mengenmäßig iſt der Ertrag des vergangenen Jah⸗ res nicht erreicht worden. Gebietsweiſe ſind dabei recht er⸗ hebliche Unterſchiede gegenüber dem Vorjahre zu verzeich⸗ nen. In einzelnen Bezirken wie beiſpielsweiſe im Ahrgebiet, aber auch im Gebiet von Moſel, Saar und Ruwer war das Ernteergebnis gut; e 965 pf Baden und haupt⸗ ſächlich einige Gebiete des pfälziſchen Weinbaues mengen⸗ mäßig mit einem ungünſtigen Ergebnis abgeſchnitten, wenn auch hier bezirksweiſe und auch bei einzelnen Sorten wie⸗ derum Unterſchiede zu verzeichnen waren. Insgeſamt aber wird zweifellos der niedrigere Moſtertrag dadurch weit⸗ gehend ausgeglichen, daß in dieſem Jahre eine bedeutend hochwertigere Qualität bei den neuen Weinen feſtzuſtellen iſt. Dies trifft ſowohl bei Weißweinen als auch bei Rotwei⸗ nen zu. Die letzteren laſſen ſich als fruchtige, kräftige Sachen erkennen, mit dunkler Farbe, ſodaß in den weitaus meiſten Fällen Deckwein nicht notwendig ſein wird. Denn bei einem ſo ausgereiften Jahrgang, wie der 1937er, ergibt der Per⸗ tugieſer einen vollwertigen Rotwein. Unter Zugrundelegung der Ziffer 100 gleich ſehr gut, 75 gleich gut, 50 gleich mittel, 25 gleich ſchlecht, ergibt die Ernte 1937 im Weinbaugebiet der Pfalz etwa die Zahl 40. Während die Beeinträchtigung durch pflanzliche S 105 auf etwa 3 Prozent errechnet wird, ſchätzt man die Einbuße durch tieriſche Schädlinge(vorwiegend Heu⸗ und Sauer⸗ wurm) auf etwa 30 Prozent, Witterungseinflüſſe auf 8 Pro⸗ zent. Neben Baden, das zuſammengerechnet etwa 36 Pro⸗ zent aufzuweiſen hat, iſt das Weinbaugebiet der Pfalz un⸗ ter ſämtlichen Weinbaugebieten Deutſchlands am ſtärkſten betroffen. Der Durchſchnitt der berückſichtigten deutſchen Weinbaugebiete beträgt; bei pflanzlichen Schädlingen 3 Pro⸗ zent, bei tieriſchen Schädlingen 15 Prozent, durch Wit⸗ terungseinflüſſe 7 Prozent. Zur Int der Entwicklung des jungen Weines wendet ſich das Intereſſe den konſumfertigen Altweinen zu. Hier⸗ für kommen in erſter Linie nur 1936er Gewächſe in Frage; 1935er ſind nur vereinzelt bei Großgütern noch vorhanden, um auf dem Wege der Verſteigerung im kommenden Früh⸗ jahr auf den Markt gebracht zu werden. Nach der Wein⸗ 5 des Reichsnährſtandes war Mitte September bei inzern und Winzergenoſſenſchaften noch ein unver⸗ kaufter Beſtand an Faßwein des Jahrgangs 1936 von ins⸗ geſamt 14 Prozent der Geſamternte ſeſtgeftellt worden(ge⸗ genüber 20 Prozent im Jahre 1936 an 1935er Weinen). Damit errechnete ſich für Mitte September 1937 noch ein Geſamtbeſtand von ungefähr 350 000 Hektoliter Weißwein in den deutſchen Produktionsgebieten Sehr ſtark geräumt war Mitte September bereits Baden, das nur noch über rund 5 Prozent der vorjährigen Ernte verfügte. Aber auch im Weinbaugebiet der Rheinpfalz ſind die Vorräte gegen⸗ über dem vergangenen Jahre bereits bedeutend ſtärker ab⸗ geſetzt worden, ſodaß Mitte September etwa nur noch 12 Prozent vorhanden waren. 5 Die Rotweinbeſtände des Jahrganges 1936 waren be⸗ reits Anfang Auguſt, abgeſehen vom Ahrweinbaugebiet, weitgehend geräumt. Die Rheinpfalz und Rheinheſſen ver⸗ fügten kaum noch über nennenswerte Beſtände: 0,5 bzw. 1 Prozent der vorjährigen Ernte; Baden noch 3 Prozent Spenden für das WHW. aus Baden. Paul Faller, Holzhandlung, Freiburg 600; Gustav Kra⸗ mer, Weingutsbeſitzer, Heidelberg 600; Peter Groß, Heidel⸗ berg 500; Naturin⸗Werk Weinheim 30 000; Lonza⸗Werke Elektrochemiſche Fabriken GmbH. Weil a. Rh. 15 400; Meſ⸗ ſingwerk Schwarzwald AG. Villingen 1000; Murgtalbraue⸗ rei AG. Gaggenau 500; Ernſt Maukiſch, Buchdruckerei, Frei⸗ burg 300; Glasplakatefabrik AG., Fritz Borſi, Offenburg 2000; Hans Grohe, Metalldruckwarenfabrik, Schiltach 1000 Mark. Ausbau des Betriebsſports In über 100 Betrieben eigene Sportanlagen. Berlin, 23. Nov. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP, Dr. Ley, und Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten ſprechen auf einer Kundgebung am 26. November anläßlich des erſten Spatenſtiches zu einer Be⸗ riebsſportanlage im Deutſchel Verlag, Neu⸗Tempelhof. Zur gleichen Zeit finden Parallelkundgebungen in den ein⸗ zelnen Gauen ſtatt. Insgeſamk werden im Reich bei dieſer vom Sporkam der NSG„Araft durch Freude“ organſſierken Veranſtal⸗ fung in weit über 100 Betrieben die erſten Spatenſtiche zu Sporkplätzen, Schwimmbädern, Kegelbahnen, Schieſßz⸗ ſtänden, Grundſteinlegungen von Turnhallen, Hallenbä⸗ dern und die Uebergabe bereits fertiggeſtellter Anlagen an die Gefolgſchaften durchgeführt. Bei dem gewaltigen Tempo, mit dem ſich der Betriebs⸗ port in der kurzen Zeitſpanne ſeit ſeiner feierlichen Pro⸗ klamation am 30. Juni 1937 entwickelt hat, war es nol⸗ wendig, daß die Betriebe mit einem großzügigen Uebungs⸗ ſtättenbauprogramm Schritt halten mußten, Die Anlagen entſtehen in Gemeinſchaftsarbeft, d. h. die Be⸗ triebsführung ſtellt das Gelände— wenn möglich in un⸗ mittelbarer Nähe des Werkes d die Baumaterialien zur Verfügung, während die aft unter ſachkundi⸗ ger Leitung in freiwilligen Ueberſtunden ihre eigenen An⸗ lagen baut. Drei neue Weltrekorde Von Heinkel⸗Flugzeug für Deutſchland eroberk. Berlin, 23. November. hdem erſt vor wenigen Tagen ein Meſſerſchmitt⸗ Flugzeug der Bayeriſchen Flugzeugwerke den Geſchwin⸗ digkeitsweltrekord für Landflugzeuge mit 611 Stundenkilo⸗ metern in deutſchen Beſitz gebracht hat, konnte die deut⸗ ſche Luftfahrt erneut einen ſtolzen Erfolg erringen. Die Heinkel⸗Flugzeugwerke griffen am Montag mit einer zweimotorigen Landmaſchine die Geſchwindigkeits⸗ rekorde über die 1000 Kilometerſtrecke erfolgreich an. An⸗ ter Führung von Flugkapitän Nitſchke, dem EChefpiloten der Heinkel⸗Werke, und Flugzeugführer Dieterle legte das Flugzeug, welches mit zwei Daimler⸗Benz⸗Motoren D. B. 600 ausgerüſtet iſt, mit einer Nutzlaſt von 1000 Kilogramm die für den Rekordflug feſtgelegte Strecke Hamburg Stolp— Hamburg in einer Zeit von einer Stunde 58 Mi. nuten zurück und erzielte damit eine Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit von 504.09 Stundenkilometer. Mil dieſer Leiſtung fielen gleichzeitig drei Weltrekorde an Deutſchland; denn die ausgezeichnele Leiſtung des mit 1000 Kilogramm Nußz⸗ laſt beladenen Heinkel⸗Flügzeuges verbeſſerte mit dieſem Flug auch die beſtehenden Rekorde für den Flug mit 500 Kilogramm Nutzlaſt ſowie ohne Nutzlaſt. Drei Tatſachen zeichnen den neuen deutſchen Weltre⸗ kord beſonders aus. Einmal, daß das Heinkel⸗Flugzeug mit 1000 Kilogramm Nutzlaſt über die 1000 Kilometer⸗ ſtrecke noch wesentlich ſchneller war als der bisherige Re kordhalter über die gleiche Strecke ohne jede Nutzlaſt, zwei⸗ tens, daß es ſich nicht um eine Ueberbietung verhältnis⸗ mäßig alter Rekorde handelt, ſondern daß dieſe erſt in jüngſter Zeit aufgeſtellt wurden, und ſchließlich, daß mit 11 Fluge eine ſehr erhebliche Steigerung erreicht wurde. Die bisherigen Rekorde über 1000 Kilometer mit 500 und 1000 Kilogramm Nutzlaſt wurden erſt im Juli ds. Is. von Bruno Muſſolini, dem Sohn des Duce, und Colonel Biſeo mit einem Stundendurchſchnitt von 423 Kilometer erzielt. Dieſe Leiſtung wurde durch das Heinkel⸗ Flugzeug um 81 Kilometer je Stunde überboten. Den Re⸗ kord über 1000 Kilometer ohne Nutzlaſt hielt ſeit April ds. Is der Italiener Nielot mit 475 Stundenkilometer. Selbft dieſer Rekord wurde um nicht weniger als 29 Stunden⸗ kilometer verbeſſert. Die Strecke, die von Hamburg über Schwerin in Meck⸗ lenburg und die Swinemünder Bucht nach Stolp in Pom⸗ mern führte, wurde vom Reichsamt für Landesaufnah⸗ men vermeſſen Nachdem die auf dem Startplatz verſam⸗ melten Sachverſtändigen die Uebereinſtimmung des Flug⸗ zeugs mit den Meldungen geprüft und den in Form von eingenähtem Blei mitgeführten Ballaſt plombiert hatten, erfolgte um 12.03 Uhr der Start. Als aus Stolp die Mel⸗ dung eintraf, daß die Maſchine die Wendemarke vor⸗ ſchriftsmäßig überflogen und zum Rückflug gewendet habe, ſteigerte ſich die Spannung auf dem Hamburger Flugplatz mit jeder Minute, bis ſchließlich ein fernes Brummen die glückliche Rückkehr der Maſchine anzeigte. Die erflogenen Leiſtungen wurden ſofort durch den Aero⸗Club von Deutſchland der F. A. J. zur Anerkennung gemeldet, die in kurzer Zeit erfolgen dürſte, da alle erfor⸗ derlichen Bedingungen für die Anerkennung der Leiſtung als internationale Rekorde erfüllt wurden. Der Reichsminiſter der Luftfahrt, Generaloberſt Gö⸗ ring, hat den Heinkel⸗Flugzeugwerken und Daimler⸗ Benz folgende Anerkennung für ihre ausgezeichnete Lei⸗ ſtung zugehen laſſen: „Zu dem ſtolzen Erfolg, den Sie und Ihre Mitarbeiter durch Ihre zielbewußte und glückliche Entwicklungsarbeit errungen haben, beglückwünſche ich Sie aufs herzlichſte, Sie haben mit der Erringung der neuen drei Weltrekorde ſich um die Geltung der deutſchen Luftfahrt in hervorra⸗ gender Weiſe verdient gemacht. Ich ſpreche Ihnen und Ihrer Gefolgſchaft meine beſondere Anerkennung für dieſe Leiſtung aus.“ Mannſchaftsringen in Baden. Im nur ſchwach beſuchten„Zähringer Löwen“ wurde der Rückkampf im Mannſchaftsringen zwiſchen dem Pf 86 Mannheim und der SVg. 84 Mannheim ausgetragen. Beide Mannſchaften gingen mit je drei kampfloſen Punkten auf die Matte, da einmal Rudolph(86) im Schwergewicht kei⸗ nen Gegner hatte und zum anderen der VfK⸗Leichtgewicht⸗ ler h Uebergewicht brachte. Der VfK verlor den Kamp 8:10, Ausſchlaggebend für den Sieg der 84er war der Kam der Federgewichtler, den Adam(84) durch beſſere Arbeit für ſich entſchied. . Die badiſchen Amateurboxer geſchlagen. Der zweite Gauvergleichskampf der Amateurboxer von Baden und Bayern wurde in der Singener on ausgetragen. 1500 begeiſterte Boxſportanhänger ſahen von Anfang bis Ende ſpannende Kämpfe. Im Endergebnis ſieg⸗ ten wiederum die bayeriſchen Gäſte mit 124 Punkten Das größte Intereſſe nahm der e e Fiſcher Maier in Anſpruch. Nachdem Maſer am Tag zuvor Nen den Bayern unterlegen war, kam er am Sonntag zu einem verdienten Punktſieg. i 11 1 0 Gwendolyn Rhyde iſt der einzige Leuchtturm von Cheſterland an der i Auch ihn wirft es nieder. Aber er kommt wie als die Polizei dreier Staaten ſchen verlaſſen die Küſte. a erk i Schiffahrtslinien entſtehen. Jahre ſpäter muß Jahre hat Gwen inzwiſchen im Zuchthaus geſef . 227 le. Sl, der von ſechzehn nach ihm fahndete zer, die ſonſt den Reichtum der Fieberſümpfe aus Schiffe verkehren nicht N Er meldet ſich zum zweitenmal als Leuchtturmwürte: angeſtellt. (2. Fortſetzung.) Der Inſpektor ſchneidet ab. „Alſo ich erwarte dann Ihren Kameraden. Sie treten inzwiſchen Ihren Dienſt an. Wenn der Mann kommt, werden wir ihn mit dem nächſten Transport zum Turm bringen. Machen Sie Ihre Sache gut.“ Gwen Rhyde grinſt. Zweimal Nummer 700 618 Im Mai 1926 hat der Abbruchunternehmer Humph Bogner das Pech, im entſcheidenden Augenblick in ſeinem Packard nicht die Handbremſe, ſondern die Bedienungs⸗ ſtange für die Luftklappen auf der Motorhaube zu er⸗ wiſchen. Das Unglück geſchieht direkt vor einer Polizei⸗ wache, und deshalb ſind es Polizeibeamte, die den ver⸗ ſtümmelten Leichnam des Humph Bogner aus den Trüm⸗ mern bergen und ſich auch der weiteren Verfolgung der Angelegenheit annehmen. Sie entfalten ſeine Papiere, benachrichtigen die An⸗ gehörigen und nehmen vor allen Dingen erſt einmal ein Protokoll auf. Zu dieſem Protokoll gehört auch eine Liſte aller bei dem Verunglückten gefundenen Habſeligkeiten, und weil auch in den Staaten die Gewiſſenhaftigkeit eines Beamten immer ein Stück weiter geht, als es die Sachlage eigentlich erforderte, deshalb begnügt ſich einer der Män⸗ ner aus dem Police Court nicht damit, etwa kurz und knapp die Bargeldſumme in die Liſte einzutragen, ſondern fängt an, ſäuberlich und tatenſtolz die Nummern zu notieren. Er beginnt mit dem Silbergeld. Er ordnet nach Cents und halben Dollars. Er notiert die Zehndollarſcheine, die Zwanzigdollarnoten, und als er ſich daranmacht, die Nummern der bei dem Toten gefundenen ſechs Scheine à hundert Dollar niederzuſchreiben, erlebt er etwas Un⸗ faßbares: Zwei der ſchönen, noch appetitlich nach Farbe riechen⸗ den Noten tragen beide die Nummer 700 618. Sehr ſchnell lommt der Mann zu der Ueberzeugung, daß einer der beiden Scheine falſch iſt. Das Geld wandert zum Experten in der ſtaatlichen Polizeizentrale, und dieſer, fraglos ein äußerſt gewiſſen⸗ hafter Beamter mit großer Erfahrung, weiß kein anderes Urteil abzugeben als die erſtaunliche Behauptung: beide Scheine ſind echt. Eine peinliche Sache. An der Echtheit der Scheine iſt nicht zu zweifeln. Papier, Prägung, Waſſerzeichen, alles ſtimmt bis auf das J⸗Tüpfelchen. Sogar der verſchwom⸗ mene und häßliche Hintergrund des Präſidentenporträts entſpricht den echten Scheinen. Es iſt kaum etwas anderes möglich, als daß ein Fehler des Schatzamtes vorliegt. Aus den Polizeizimmern der Stadt Detroit wandern die unerwünſchten Papierzwillinge auf den Schreibtiſch des oberſten Polizeibeamten des Staates Michigan, aber auch hier iſt man hilflos. Es exiſtiert eine Siebenhunderter⸗ Serie in Hundertdollarſcheinen, und wenn die Ausgabe auch bereits vor zwei Jahren geſchehen iſt, ſo kann es ſich in dieſem Fall um Neudrucke handeln. Eine überaus un⸗ angenehme Geſchichte. Man wird nicht umhinkönnen, die Sache an den Geheimdienſt weiterzuleiten. Nun gehören Prohibitionsvergehen, Rauſchgift⸗ ſchmuggel und Falſchmünzerei ohnehin ausſchließlich in den Befugnisbereich des Geheimdienſtes, aber die Detek⸗ tive haben die unangenehme Angewohnheit, derartige Fälle zu erweitern und zum Anlaß zu nehmen, auch an⸗ dere Strafſachen zu verfolgen, die eigentlich in den Poli⸗ zei⸗Hoheitsbereich des Bundesſtaats gehören. In der Praxis hat das bereits eine derartige Auflockerung der polizeilichen Hoheitsrechte der Staaten gegeben, daß man immer nur dann die Hilfe des Geheimdienſtes in Auſpruch nahm, wenn man ſelbſt völlig mit ſeinen Kenntniſſen zu Ende war. Beſonders gering iſt die Neigung des Polizeileiters don Michigan, den Geheimdienſt hinzuzuziehen. Man wird es ihm im Gouvernement verdenken, und das iſt peinlich, da er ohnehin durch den immer ſtärker anwachſenden Bandenkrieg der Gangſter reichlich unſicher auf ſeinem Amtsſchemel ſitzt. Der Teufel hat den unſeligen Humph Bogner gerade vor der Polizeiwache ſeinen verfehlten Griff tun laſſen, und der Teufel hole den überkorrekten Aſſiſtenten, der ſich für einen Bankkaſſierer hielt und Nummerkontrolle vornehmen mußte. Der Teufel hole dieſe ganze Geſchichte. Es iſt unangenehm, wenn die Scheine falſch ſind, es iſt aber noch unangenehmer, wenn ſie echte Noten dar⸗ ſtellen. Das gibt Skandal. Ein ehrgeiziger Träumer In dieſer Zwickmühle kommt dem Diſtrikts⸗Kommiſſar ſchließlich ein glänzender Gedanke. In den Papieren des toten Humph Bogner ſteht als Geburtsort Columbus im Staate Ohio verzeichnet, und mit etwas gutem Willen bekommt man vom Magiſtrat beſcheinigt, daß auf Grund einer Entſcheidung aus der Legislaturperiode Oktober/ De⸗ zember des Jahres 1903 die verfaſſungsmäßige Nachlaß⸗ pflege durch die entſprechenden behördlichen Körperſchaften des Geburtsortes derjenigen vorzunehmen ſind, die ohne Hinterbliebene das Zeitliche ſegnen. Eine großartige Sache. Mag die Polizei von Colum⸗ bus ſich die Ungnade einiger Herren aus dem Schatzamt zuziehen. Für den echt ſind. Man wird des ſelig⸗unſeligen nebſt allen anderen Habſeli . Bogner nach Columbus trlich, wenn es ſich bei den ingen ha Das r ein aus zu können, „van Zoor n, bis er den! zeiorgane ver 1 „und um ſich auch 0 Mäntelchen umlee Leiter der Polizei von Michi den Verfaſſungsgeſetzer nach bunde dann in die ſtöbert der n, ſo lange in kt findet, wo⸗ enden äter„auch N ö t che Wohlfahrt, Ordnung nicht in anderer W̃ öffentlie eiſe die öff 6 und Sicherheit des Staates gefährdet ſind“. Wo ſteht geſchrieben, daß es im vorliegenden Falle ſo iſt? Vorläufig weiß man noch gar nichts. 0 ob überhaupt ein Falſchmünzer exiſtiert, deſſen verhrecheriſche Fähigkeiten geradezu genial genannt werden müſſen. Exiſtiert er aber, dann ſtellt er eine ſchlim⸗ mere Bedrohung der Oeffentlich⸗ keit dar als eine ganze Armee von Briganten, von Bootleggers und Gangſters. Van Zoorn ſtellt ſich vor, wie die Dinge weiter verlaufen wer⸗ den, wenn ſein Gefühl richtig und die Scheine falſch ſind. Man wird hilflos im Schatzamt vor einer herannahenden Kataſtrophe ſtehen, man wird im Dunkeln tappen und ohnmächtig zuſehen müſſen, wie Amerika mit falſchen echten Hun⸗ dertdollarnoten überſchwemmt wird, man wird in Panikſtim⸗ mung geraten, aber dann, gerade im entſcheidenden Augenblick, wird ein gewiſſer van Zoorn auf⸗ tauchen und wird erklären: „Meine Herren, es iſt meinen völlig auf eigene Fauſt unternom⸗ menen Nachforſchungen gelungen, folgendes feſtzuſtellen Ver⸗ haften Sie den Mann. Es iſt ja ſchließlich Ihre Angelegenheit!“ So ſieht van Zoorn den Ver⸗ lauf der Dinge, und weiterhin ſieht er ſich bereits als Unter⸗ ſtaatsſekretär, und dann ſieht er ich Van Zoorn iſt nicht nur ein ehrgeiziger Träumer, ſondern da⸗ neben auch ein ausgezeichneter Kriminaliſt. Er verſäumt nicht lange Zeit mit müßigen Ueberlegungen, ſondern greift, nachdem er einmal den Entſchluß gefaßt hat, zu Rock und Mantel und fegt mit einem Hechtſprung in ſeinen Wagen. Da hat in der Manteltaſche des Toten ein Schreiben der„Commereial and Induſtrial Truſt und Banking Corporation“, Detroit, geſteckt, mit dem die be⸗ ſagte Bank dem Mr. Humphrey die Vorteile der neuen Mexiko⸗Obligationen klarzumachen verſuchte. Ein Rund⸗ ſchreiben, wie es Tauſende und Zehntauſende andere geben mochte, aber, immerhin ein Hinweis. Man wird ſich ein⸗ mal etwas näher mit dem vergangenen Lebenskreis und Wirken des Toten beſchäftigen und vor allen Dingen ein⸗ mal den Verſuch machen, ſeine Finanzgeſchäfte zu analy⸗ ſieren. Man hat Glück; ſogar ſehr viel Glück. Als van Zoorn vor dem erſten entſcheidenden Ergebnis ſeines neueſten Falles ſteht, iſt er über ſich ſelbſt erſtaunt, mit welcher Selbſtverſtändlichkeit er das Reſultat aufnimmt. Er hört mit halbem Ohr hin, was der höfliche Manager der Kon⸗ tokorrentabteilung der„Commercial- and Induſtrial“ ihm auseinanderſetzt. In ihm ſteckt das Fieber des Jägers. Jetzt hat er die Spur. i Humphrey Bogner, der um dieſe Stunde ſang⸗ und klanglos begraben wird, beſitzt ein Konto über vierzehn⸗ tauſendſechshundert Dollar und ein Depotkonto, das nach augenblicklichem Kurs ungefähr die gleiche Höhe ausmacht, Wer war Herr Vogner? Das iſt an ſich noch nichts Verwunderliches. Erſtaun⸗ lich iſt nur eine andere Tatſache. Der Abbruchunternehmer Bogner hat niemals mit dieſem Konto gearbeitet. Er hat niemals entnommen, ſondern ſtets nur eingezahlt. Ge⸗ wiß, er hat durch die Bank Papiere gekauft, hat auch dann und wann dabei etwas verloren, aber das ſind alle Be⸗ wegungen, die in den Konten des toten Humph Bogner in Erſcheinung treten. Ein erſtaunlicher Umſtand. Aber Humphrey Bogner beſitzt, oder beſſer geſagt beſaß, noch bei vier anderen Banken Konten in gleicher Höhe wie bei der Commereial, und auch hier zeigt es ſich, daß dieſer ſeltſame Abbruch⸗ unternehmer offenbar nur Einnahmen, nie aber Ausgaben hatte. Trotzdem auch dieſer Zug überflüſſig iſt, tut ihn van Zoorn aus routinemäßiger Gebundenheit doch. Er forſcht nach, in welcher Weiſe die Auffüllungen der Konti erfolgten. Er befragt Kaſſierer, ſchildert immer wieder 0 — N 8 s ungefähre Ausſehen des Toten, beſchreibt deſſen Wagen, kurzum, verſucht mit allen Mitteln rattenfänge⸗ iſcher Pſychologie, aus dem Erinnerungsvermögen der Leute das herauszulocken, was ihm wichtig erſcheint ige Male hat er Glück. Es erweiſt ſich, daß der tote Bogner ſelten ſelbſt Einzahlungen vorgenommen hat, ſon⸗ dern daß die Beträge meiſtens in kleineren Summen— in der Regel handelte es ſich um vier- bis fünfhundert Dollar Z in den Filialen der Banken eingezahlt und von dorf an die das Konto wurden. Van 3 iſt äußerſt befriedigt. Genau ſo hat er ſich's vorgeſtellt. Ein geſundes Schema. Bogner zahlt in eigenem oder fremdem Intereſſe ſeine friſch gedruckten Noten an zwanzig bis dreißig verſchiedenen Stellen ein und iſt ſo nach allen Vorausſetzungen der Wahrſcheinlich⸗ keit gegen jeden Zwiſchenfall und jeden Verdacht geſchützt. Vielleicht hat er ſich ſogar die Mühe genommen, vor⸗ her ſeine Fälſchungen anderweitig zu wechſeln, um nichl immer nur Einzahlungen mit Hundertdollarnoten vorzu⸗ nehmen. Es iſt unnötig, auf dieſer Linie weiterzuarbeiten, weil es mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen iſt. Zu klären iſt nur noch die Frage, ob Bogner nur ein Unter⸗ agent war, der in fremdem Auftrag gehandelt hat, oder aber ob er ſelbſt auch der Herſteller war. Feſtzuſtellen iſt alſo noch: Wer war Humphrey Bogner? Zentrale, wo beſtand, überwieſen Arn 1 22= Ueber Cheſterland Bay kreiſte das Blinklicht des Turmes VII; dreieinhalb zu zehn Sekunden. Wie ein Ruf geht ſein Licht durch die Nacht. Ein troſtvolles, kameradſchaftliches Hallo iſt das, ein Hände⸗ (do clu Zeichnung: Drewitz— M. Zwei der ſchönen Noten tragen beide die Nummer 700 618... Beide Scheine ſind 1 echt. Eine peinliche Sache. winken hinüber zum Schiff, das ſeinen gefährdeten Weg ſucht. Hallo! Hier iſt das Land, hier iſt Sicherheit. Hier iſt Ruhe und guter Schutz; hier wohnt die Kameradſchaft! So wirkt der Turm VII, aber die Schiffer, denen er den Kurs weiſt, die wiſſen, daß dieſes Glitzern aus der dunklen, drohenden Nacht etwas anderes iſt. Die Schiffer wiſſen Beſcheid, und wenn ſie das Blink⸗ licht des Turmes VII ſehen, dann ſcheint es ihnen, als ob der Tod ſie angezwinkert in grauſigem Witz, und wenn ſie einen Zuruf zu vernehmen meinen, dann iſt es der: Kommt her, und ihr gehört mir! So ſind die Gedanlen der Männer beſchaffen, die an dieſer Küſte entlang die Touriſtenſchiffe und die Fracht⸗ dampfer führen. Dann und wann geſchieht es wohl, daß einer auf der nachtdunklen Brücke hinüberſieht zum Turm VII. Dort drüben, mitten im Hoheitsbereich des Todes, ſitzen ja Menſchen. Männer, die für ihn wachen, deren Pflicht heißt: ſich ſo lange am Leben zu erhalten, wie der Würger von Cheſterland es ihnen erlaubt. Heroiſche Männer; Eremiten in einer Einſamkeit und Einöde, wie ſie grauenvoller und entſetzlicher nicht vor⸗ geſtellt werden kann. Männer in einer Feſtung, die ewig belagert und für immer eingeſchloſſen iſt. Gefangene des Knochenmannes. Menſchen, die, noch lebend, bereits in der Welt der Toten atmen müſſen. Helden! Gwen Mhydes Fehlbilanz So denken die Schiffer, ſo denkt auch die Küſtenwach⸗ inſpektion, und ſo denkt die Schiffahrtskammer des Staates Florida. Großartige Kerle, die Wärter aus dem Turm VII. Monate und Monate und Jahr um Jahr halten ſie nun ſchon auf ihrem Turm aus. und nicht einmal um Lohn⸗ erhöhung ſind ſie eingekommen. 5 Ihren Dienſt verſehen ſie muſterhaft, und alles hal ſich dermaßen gut eingeſpielt, daß man von der Exiſtenz des Turmes VII gerade nur buchmäßig durch die ent⸗ ſprechenden Ausgänge an Proviant und Brennſtoff er⸗ fährt. Wackere Kerle.: Hoch klingt das Lied vom braven Mann! Der kleine, ſcharfe Küſtenwachinſpektor überlegt, als ihm gerade die Exiſtenz des Turmes VII wieder einmal in die Erinne⸗ rung zurückgerufen wird, daß man die Burſehen von Cheſterland eigentlich in irgendeiner Form auszeichnen müßte. Aber dann vergißt er den Turm VII und ſeine Bemannung ebenſo ſchnell wieder, wie er ihm eingefallen war. Ueber Cheſterland Bay aber flackert unbeirrt das Licht von Turm VII.(Fortſetzung folgt.) Komi das dent ſter d herau bei a gieml eine war ziehen parite Wege iſt kl. dahin gefäh ſchen N. geſpre naud, will trebe Deckus einer dings Geleg kunge eine der Hegne D brach Dell der K Haupt! Herr heit g wie U den.“ mils“ gerad Sollte Fran! gang ſchen 10 0 5 0 von d gerück fore auf de Außer lende lektivſ traf e Verſch ſcheite „Die tien l gen, nicht