— 22— u enn. Nas — Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag Betrlebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatzanſprllche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68 für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härbl Verantwortlich ernſprecher Nr. 47216. oſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439.. 55— 5 5 Mannhelm⸗-Seckenheim, tſtr. 120 D. ⸗A. 10. 37 115 Fanprech Pof 8 Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. aun 9 1160 „*——— 37. Jahrgang Donnerstag, den 25. November 1987 Nr. 275 e. Weltanſchauung und Neligion. Reichsminiſter Kerrl zur nationaſſozialiſtiſchen Kirchen. politik.— Vorerſt keine Kirchenwahlen.— Kein Intereſſe an der Gründung einer nakionalſozialiſtiſchen Staatskirche. Im Rahmen einer großen Kundgebung der NS DA in Fulda ſprach Reichsminiſter Kerrl über Weltanſchauung und Religion im nationalſozialiſtiſchen Staat. Miniſter Kerrl wandte ſich u. a gegen das Gegeneinanderausſpielen von Weltanſchauung und Religion und ſtellte unter Hinweis auf die alleinige Gültigkeit des nationalſozialiſtiſchen Partei⸗ programms folgendes feſt:„Der Nationalſozialismus iſt eine religiboſe Bewegung, die die Bindung an Gott und die göttliche Ordnung nicht nur durchaus anerkennt, ſondern durchlebt.“ „Wir halten es für eine Pflicht, den Deutſchen die re⸗ ligiöſe Freiheit unter allen Umſtänden zu gewährleiſten. Es iſt das perſönliche Recht des Einzelnen, ſich die Religions⸗ gemeinſchaft ſelbſt auszuſuchen. Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat die Fflicht, dafür zu ſorgen, daß ein politi⸗ ſcher Mißbrauch der Religion unter allen Umſtänden ver⸗ mieden wird. Es iſt an ſich nicht die Aufgabe der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung, die Erhaltung von Kirchen durch Zuſchüſſe und Steuern von ſich aus zu ſichern. Das iſt die Aufgabe der Gläubigen, denen es ob⸗ liegen muß, für die Kirche zu ſorgen, zu der ſie gehören wollen. Wenn dies auch nicht ſofort durchgeführt wird, ſo ſteht es doch als Ziel feſt. Staat und Bewegung denken im übrigen nicht daran, ſich in den Streit der Kirchen und Bekenntniſſe über Dog⸗ men einzulaſſen. Sie vertreten vielmehr ein poſitives Chri⸗ ſtentum. Das Handeln des Nationalſozialismus in den ver⸗ gangenen viereinhalb Jahren,“ ſo erklärte der Redner wört⸗ lich,„iſt nichts anderes geweſen als ein abſolut poſitives Chriſtentum. das einen Glauben in die Tat umſetzte, der Berge zu verſetzen nicht nur in der Lage war, ſondern dieſe Berge tatſächlich verſetzt hat. von dem Glar d verſetzen kann, hört 8 wir ſahen keine ſol cher Glaube ent⸗ daß ein ſolcher in 40 Glaube wirkſam wäre und unerhörte Berge der deutſche te nichts davon. Da kam Worten wieder einen un⸗ erhörten der uns ſagte:„Glaubt an die V in Euch hineingelegt hat. Reden, ſondern auf Ta⸗ 1 dieſe ſorgt. Erkennt r ten. habe ihm u aft Jeſu als lächerlich be gedacht. ſo etwas zu ſagen. Die Zuwendungen an die Kirchen at habe trotz der abl 2 * * guten W̃ arbeiten, 1 ẽwie die 7 i e l it keiner einzeln der gegebenen üb r immer wieder iche Staat gewühlt. Bezeichnend zeigen, die ſeit dem Jahre 1933 ir zialiſtiſchen Staat könne allerding⸗ nur ſchen und nur einer führen. Ihn in Unterordnung zu folgen, ſei die Auf⸗ ationalſozialiſtiſchen Kirchenpolitik wieder in wahrhaft religiöse . Der Evangeliſchen 2 geg T 6 Staat ſich zuletzt durch die Einſetzung der Kirchenausſchüſſe bemüht. die vorhandenen Streitigkeiten zwiſchen den verſchiedenen kirchenparteilichen Gruppen zu überwinden. Die Kirchenparteien aber hätten nicht gewollt Der Führer und Reichskanzler habe nochm ils in einem großzügigen Wahlerlaß die hilfreiche Hand des Staates ausgeſtreckt Daß die Wahl bis heute noch nicht habe durchgeführt werden können, ſei einzig und allein die Schuld der Kirche Eine einheitliche Richtung ſei in der vangeliſchen Kirche nicht herzuſtellen. Der Staat verhalte ſich deshalb in Sachen dieſer Wahl ab war lend nach⸗ em ſie von den Kirchenparteien vorerſt ſelbſt abgelehnt worden ſei. Bis auf weiteres beſchränke ich der Staat auf die Aufrechterhaltung der äußeren Ordnung. Trotz des Kampfes der Kirchenparteien untereinander 2 den Kirchen die Körperſchaftsrechte, die der 5 3 8 habe, 83* e eee, Ls ſich allerdings nicht bi laſſen, ollelten zu⸗ zunſten einzelner Kirchen parteien ordnungswidrig geſam⸗ bel und zur ftaatsfeindlichen Propaganda mißbraucht wür- 1 e habe der e r — — Der ungariſche Staatsbeſuch Ein Feſtabend beim Königlich Ungariſchen Geſandlen. Berlin, 24. November. A0 Ehren des Königlich Ungariſchen Miniſterpräſiden— ten Koloman von Daranyi und Frau von Daranyi ſowie des Königlich Ungariſchen Außenminiſters Koloman von Kanya veranſtaltete der Königlich Ungariſche Geſandte in Berlin, Döme Sztojſay im Collegium Hungaricum einen Empfang, an dem mit den ungariſchen Gäſten und ihrer Begleitung der italieniſche Botſchafter und Frau Attolico, der öſterreichiſche Geſandte Tauſchitz, zahlreiche Reichsmink⸗ ſter und Reichsleiter, Staatsſekretäre, Vertreter der Admi⸗ ralität und Generalität, führende Perſönlichkeiten aus Kul⸗ tur, Kunſt und Wiſſenſchaft, Wirtſchaft und Preſſe teilnah⸗ men. Den muſikaliſchen Teil des feſtlichen Abends beſtritt der ungariſche Zigeunerprimas Lajos Farkas mit ſeinen Künſtlern. Von ungariſcher Seite waren in Begleitung der unga— riſchen Staatsmänner erſchienen die Staatsſekretäre von Marſchall und von Patacky, die Miniſterialräte von Szent⸗ Iſtvanyi und von Szep,. Legationsrat Graf Cſaky und Le⸗ . Baron Bakach⸗Beſſenyey, Mitglieder der König⸗ ich Ungariſchen Geſandtſchaft ſowie Angehl der unga⸗ riſchen Kolonie in Berlin und der ungariſchen Preſſe Unter den deutſchen Gäſten, die meiſt mit ihren Damen erſchienen waren, ſah man den Reichsaußenminiſter Frhrn von Neurath, Generalfeldmarſchall von Blomberg, die Reichsminiſter Graf Schwerin⸗Kroſigk, Dr. Frick, Darre und Dr. Ruſt, die Reichsleiter Bouhler, Stabschef Lutze und Reichsjugendführer von Schirach, die Staatsſekretäre Dr. Meißner, Dr. Lammers, Funk, von Mackenſen, Königs, Dr. Schlegelberger, Dr. Pfundtner, Körner, Reinhardt, Willi⸗ kens, Backe, Zſchintzſch, Dr. Stuckardt und Alpers, den bayeriſchen Miniſterpräſidenten Siebert, die SA⸗Gruppen⸗ führer Brückner, von Jagow und Weiß, Gar r Bohle, J-Gruppenführer Heydrich, den deutſchen Geſandten in Bu⸗ dapeſt von Erdmannsdorff und viele andere leitende Per⸗ ſönlichkeiten. Beſuch auf dem Reichsſporlfeld und in Potsdam. Die ungariſchen Gäſte benutzten den Mittwochvormit⸗ tag zu einer eingehenden Beſichtigung der Kampfſtätten der Olympiſchen Spiele 1936 und der hiſtoriſchen Stätten in Potsdam. Unter der Führung des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten hatten ſie zunächſt Gelegenheit, von der Führerloge aus die wuchtige Anlage des Stadions auf ſich wirken zu laſſen. Anſchließend warfen ſie vom Glocken⸗ die Dietrich⸗Eckart⸗Bühne, Frieſenk In Potsdam be iſonkirche, Sansſouci und r und preu iniſter des Innern Dr 5 Frick hatten hren des in Berlin wei⸗ ig 1 iſchen Miniſterpräſidenten von Da⸗ in eußern von Kanya zu einem die Mitglieder der ungaci⸗ mit dem Geſandten von Von deutſcher Seite tsſekretär von Mackenſen, Korps⸗ olm Prinz zu Wied, dt r Ordnungspolitzei 6 den Chef der Sicherheits polizei heydrich, Miniſterialdirektor von W. 13 von Bülow ⸗Schwante, Generalkonſul Kriebel Frauen. 8 icker, Geſandten mit ihren Ordensverleihungen Auszeichnung der japaniſchen und der deutſchen Mit⸗ arbeiter am Ankikomintern⸗Abkommen. 9 Jahrestages der Unterzeichnung des Anti mens hat der Führer und Reichskanzler er Reihe von japanischen Perſönlichkeiten, die vorzugsweiſe an dem Abkommen mit⸗ gearbeitet haben, den Verdienſtorden vom Deutſchen Adler verliehen. Ebenſo hat Seine Majeſtät der Kaiſer von Ja⸗ pan die an der Bearbeitung des Abkommens beteiligten deutſchen Perſönlichkeiten durch Verleihung japaniſcher Orden ausgezeichnet. K—. Oer Staat und die Jugender ziehung Der Religions unterricht in den Schulen, ſo verſicherte der Miniſter, werde niemals behindert werden. Unter großem Beifall erklärte er u, a.„Wir können nicht anerkennen, daß die Kirche ein Recht hätte dafür zu ſor⸗ gen, daß die Menſchen auf allen Gebieten ſo erzogen wer⸗ den, wie ſie es für richtig hält, ſondern wir müſſen es dem nationalſozialiſtiſchen at überlaſſen, die Kinder ſo zu erziehen, wie er es für richtig hält. Der nationalſozialiſtiſche Staat ſei in keiner Weiſe, wie gewiſſe auslündiſche Preſſeſtimmen be tet hünten, an der Gründung einer nationalſozialiſtiſchen Staatskirx-⸗ che intereſſiert. Auch große Kirchengeſetze bereite er der Mi⸗ niſter, nicht vor. Der Miniſter erinnerte an ſeine Rede vor der Deutſchen Akademie im Jahre 1935 und ſchloß:„Das deutſche Volk wird ſich in ſeinem Marſch in die Zukunft durch politiſierende konfeſſionelle Kreiſe nicht aufhalten laſſen“ 9— —— —— Der Beſuch des Lordpräſidenten Eine Erklärung Chamberlains im Unterhaus. London, 24. November, Miniſterpräſident Chamberlain gab im Unterhaus. dle mit großer Spannung erwartete Erklärung über den Hall⸗ fax⸗Beſuch in Deutſchland ab. 15„ Einleitend erklärte der Miniſterpräſident, daß der Hali⸗ fax-Beſuch in Deutſchland, wie der Schatzkanzler Simon im Unterhaus am 12. November bereits mitgeteilt habe, böllig pripat und inoffiziell geweſen ſei, Wie das Haus aber wiſſe, ſei vereinbart geweſen, daß Halifax den Reichs kanzler ſehen ſollte, Vereinbarungsgemäß habe dieſer Be⸗ ſuch dann am 19. Nopember in Berchtesgaden ſtattgefun⸗ den, wobei Halifax vom Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath begleitet geweſen ſei. Während ſeines Beſu⸗ ches habe Halifax auch Gelegenheit gehabt, Generaloberſt Göring, Dr. Goebbels und andere prominente Perſöglich⸗ keiten in Deutſchland zu treffen. Dieſe Unterhaltungen ſeien vertraulichen Charakters geweſen, und das Haus werde, deſſen ſei er ſicher, fuhr Chamberlain fort, nicht er⸗ warten, daß er in dieſem Stadium eine weitere Erklärung über ſie abgeben werde.„Ich bin jedoch zufrieden, daß der Beſuch wertvoll im Hinblick auf die Förderung des Wun⸗ ſches zur Schaffung eines engeren gegenſeitigen Verſtehens geweſen iſt, ein Wunſch, von dem ich glaube, daß er ganz allgemein in beiden Ländern empfunden wird.“ Die konſervative Abgeordnete Horsbrugh fragte darauf den Miniſterpräſidenten, ob er die Vermutung kenne, die über dieſe Unterhaltungen in der engliſchen Preſſe erſchie⸗ nen ſeien. Chamberlain erwiderte darauf, er wolle klar machen, daß dieſe Spekulationen nicht nur unverantwort⸗ lich, ſondern auch höchſt unrichtig geweſen ſeien. Gleichzeitg mit der Erklärung Chamberlains im Unter⸗ haus gab Lord Halifax im Oberhaus eine Erklärung ab. * „Politiſche Gangſter methoden“ NS. Berlin, 25. November 9( ſte 61 „Poli Bangſtermet 4 Unter der Ueberſchrift ſchreibt die Nationacſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz: „Erſt vor kurzem ſahen wir uns genötigt, mit deutlichen Worten Preſſemanövern entgegenzutreten, die noch vor dem Beſuch des Lordpräſidenten Halifax verſuchten, mit dreiſten Unterſtellungen die internationale politiſche Atn ſphäre zu vergiften. Man hätte annehmen ſollen,! überall verſtandene klare Antwort auf ie Beſſerung der internationalen Beziehungen geeignete Methoden“ hätte, n den ver gt hätt tungsloſen Elementen in der a diſchen Preſſe zu ne„ benſo lächerl wie gefährlichen Ma⸗ chenſchaft Dieſe Hoffnung Lordpräſidenten 541 der ausländiſchen Jor derungen, Wünf weniger„politiſc var lrügeriſch. Nach dem Beſuch des a enflut eines Teils zuvor. Angehliche über mehr oder liliſch rs ſind nach wie vor in den Spalten die 5 r Themen des Tages. So liefert uns neuerdings der„Mancheſter Guardian“ ein Mufter ſtück lügenhafter Berichterſtaltung. Der diplomatiſche Korreſpondent dieſes Blattes berich⸗ „ daß 8 Lord utſcherſeits in den Beſprechungen mit Halifax„Forderung geſtellt ſeien, die ſich in folgenden Punkten zuſam en lief 1. Deutſchland ſei bereit g f Reihe von Bedingungen, d ich auf. des Verſailler Vertrags und Anerkennung der italieni ſchen Oberhoheit über Abeſſinien beziehen, wieder beizu⸗ treten. — zer Bundesſyſtems 31 den Charakter ein 4. Deutſchland verpflichte ſich, eine Periode von ſechs Jahren nicht ſpreche, ſpäter keinerlei Flotten⸗ oder nen früheren Kolonien einzurichten. 5. Deutſchland verpflichte ſich, den Frieden in Spanien wiederherzuſtellen, ſobald die britiſche Regierung die Re⸗ gierung in Salamanca de jure anerkannt habe. Soviele Worte, ſoviele Lügen. Wir wiſſen nicht, aus welcher trüben Quelle dieſe„In⸗ formationen“ ſtammen, aber wir wiſſen, daß ſie von An⸗ ing, bis Ende lügenhafte Erfindungen ſind. Der engliſche Miniſterprüſident Chamberlain ſah ſich veranlaßt, auf diesbezügliche Anfragen heute im Unter⸗ haus alle dieſe Spekulationen nicht nur als unverantwort⸗ lich, ſondern auch als höchſt unrichtig zu bezeichnen. Wir müſſen ſie als freche und unverſchämte Verleumdung, ihre Verbreiter als internationale Brunnenvergifter brand⸗ marken! Mit ſolchen publiziſtiſchen man dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nicht kommen! Gangſtermethoden kann mehr aufſetzt, indem er ſeine Regierun dreiſt unterſchobenen„Vorſchläge“, land im„Embryo“ enthielten, als amerikaniſchen Beziehungen ſtören wü uſw., dann wiſſen wir, was man mi di getzten infamen Un⸗ awecken möchte. 4 0 5 5 1 Politiſches Allerlei Der bulgariſche König bei Bundespräſident Mokka. König Boris von Bulgarien benutzte ſeinen Aufenthalt in Zürich, um dem Bundespräſidenten Motta einen Beſuch abzuſtatten. Der Unterredung, die etwa anderthalb Stun⸗ den dauerte, wohnte auch der bulgariſche Geſandte Mont⸗ chiloff bei, Ueber den Inhalt der Unterredung, deren freundſchaftlicher Charakter betont wird, iſt keine Mittei⸗ lung gemacht worden. Tekle Hawariate muß Kenia verlaſſen. Wie Reuter aus Nairobi meldet, iſt dem früheren abeſ⸗ ſiniſchen Geſandten in Paris und Vertreter Abeſſiniens in Genf, Tekle Hawariate, der weitere Aufenthalt in Kenia verweigert worden, nachdem ſeine bisherige Aufenthalts⸗ erlaubnis von drei Monaten abgelaufen iſt. Hawariate hatte urſprünglich beabſichtigt, falls er die Genehmigung bekommen ſollte, ſich in Kenia niederzulaſſen. Oſtaſienkonferenz vertagt Keine Einſtimmigkeit erzielt. Brüſſel, 25. November. Die Oſtaſienkonferenz hat am Mittwoch ihre Schluß⸗ ſitzung abgehalten, in der die angekündigte Erklärung er⸗ 71195 wurde, jedoch nicht die erforderliche Einſtimmigkeit and. Der chineſiſche Delegierte Wellington Koo nahm dazu Stellung, indem er u. a. ausführte: Der neue Entwurf be⸗ tont, wie der urſprüngliche, gewiſſe allgemeine Grund⸗ ſätze. Die chineſiſche Delegation glaubt jedoch, daß eine bloße Betonung dieſer Grundſätze nicht als ein befriedi⸗ gendes Ergebnis betrachtet werden kann. Sie ſtellt feſt, daß die Unterbrechung der Konferenzarbeiten nur zeitwei⸗ lig ſein ſoll und daß dieſe für zweckmäßig gehalten werde, um gewiſſen an der Konferenz teilnehmenden Regierungen Zeit zu einem Meinungsaustauſch zu geben und ſie weiter alle friedlichen Methoden unterſuchen zu laſſen. Was dieſe weiteren Verſuche einzelner Regierungen betrifft, ſo muß die chineſiſche Delegation ihre Ueberzeugung dahin aus⸗ ſprechen, daß ein ſolches neues Bemühen nur dann erfolg⸗ fol ſein kann, wenn es bald und in aktiver Weiſe er⸗ olgt. Der italieniſche Delegierte Graf Aldrovandi Mares⸗ cotti erinnerte daran, daß er ſchon zu Beginn der Konfe⸗ renz Zweifel an ihrer Nützlichkeit ausgeſprochen habe. Er halte die jetzige Vertagung für durchaus gerechtfertigt und würde ſogar die Auflöſfung der Konferenz für das Richtige halten. Nicht einverſtanden ſei die italieniſche Delegation mit den Argumenten, die in der Erklärung enthalten ſeien. Daher könne Italien der Erklärung nicht zuſtimmen. Außerdem ſprachen in der Sitzung Lord Cranborne, de Teſſan und Norman Davis. Sie hoben hervor, daß es ſich nur um eine— allerdings unbefriſtete— Unterbre⸗ chung der Konferenz handele. Engliſch⸗franzöſiſche Ausſprache Chautemps und Delbos nach England eingeladen. London, 24. November. In der Mittwochkabinettsſitzung ſtattete Lord Halifax dem britiſchen Kabinett einen Bericht über ſeinen Beſuch in Deutſchland ab. Vor der Kabinettsſitzung hatte er eine halbſtündige Beſprechung mit dem engliſchen Premiermi⸗ niſter. Es wird amtlich beſtätigt, daß der franzöſiſche Pre⸗ mierminiſter Chautemps und der franzöſiſche Außen⸗ miniſter Delbos nach London eingeladen worden ſind. Der Beſuch, ſo wird erklärt, diene einer Ausſprache über internationale Fragen, die Großbritannien und Frankreich betreffen. Nach einem Pariſer Reuterbericht werden Chautemps und Delbos ihre Beſprechungen mit den britiſchen Kabi⸗ nettsmitgliedern am Montag und Dienstag nächſter Woche haben, alſo vorausſichtlich am Sonntag in London ein⸗ treffen. Die meiſten Londoner Blätter, die ſich wie gewöhnlich in weitreichenden Kombinationen ergehen, vermuten, daß u. g. auch der Halifax⸗Beſuch in Deutſchland in dieſen e eee Unterredungen erörtert werden ſolle. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ meldet, das britiſche Kabinett werde im Laufe der nächſten Woche Beſchlüſſe bezüglich der Zukunft der britiſchen Außenpoli⸗ tik zu faſſen haben. Aus dieſem Grunde habe man be⸗ ſchloſſen, vorher mit den franzöſiſchen Miniſtern zuſam⸗ menzukommen. Eine ſolllame Begegnung Roman von Lisbeth Dill. 20 Bothmer machte dem Manne klar, daß ſeine Stellung auf dem Spiel ſtand. Die Verſicherungsgeſellſchaft hatte ihm eine Friſt geſetzt. Sie wollte ihn nicht länger be⸗ urlauben.„Sie ſind geſund— was wollen Sie noch hier? Außerdem haben Sie doch eine Frau. Sie ſitzt hier und wartet auf Sie.“ „Ich will ein zweites Leben anfangen, das alte hinter mich werſen wie eine Nußſchale.“ Was lag ihm an der Geſellſchaft? Er liebte Schweſter Polly und ſie ihn, alles andere war ihm einerlei.„Wenn Sie mir nicht helfen wollen, hätten Sie auch zu Hauſe bleiben können“, ſagte er zu Bothmer. Als die Frau im Wartezimmer dieſen Entſchluß erfuhr, verfiel ſie in einen Weinkrampf. Man mußte alle Künſte aufwenden, bis ſie ſich zur Heimreiſe entſchloß, während der Mann wieder auf ſein Zimmer gebracht wurde. Es war ſpät geworden, als Bothmer heimging, und noch warm. Er hatte ſeinen Wagen heimgeſchickt. Der Fluß zog zwiſchen den roten Felſen im Mondſchein glitzernd ſeinen Weg. Menſchengefüllte Dampfer zogen in der Dämmerung vorbei wie große, weiße Schwäne. Gondeln bewegten ſich in dem ſilbernen Licht. Der Voll⸗ mond ſtand hell über der Burg. Dort oben ſtand die Bank, auf der einſt Eichendorff geſeſſen hatte. Im Mondſchein ſah das alles ſo romantiſch aus. Die dicht bewachſene Inſel flimmerte von Glühwürmchen. Die Wege waren ſchon vereinſamt, auf den Bänken am Ufer ſaßen ver⸗ einzelte Liebespaare. Irgendwo ſpielte jemand Laute und Mädchenſtimmen ſangen dazu ein Lied von Liebe und Toſen. Er ſchlug den Weg nach der Inſel ein. Mir geht es wie dem Manne in der Gummizelle, dachte er. Auf den ſtillen, ſchmalen Wegen ging er in Gedanken hin. In dem „Niemals wirkliches Mißverſtehen“ Anſprachen Duff Coopers und Grandis. London, 24. Nov. Auf einer Veranſtaltung zu Ehren der gegenwärtig in London weilenden italieniſchen Front⸗ kämpferabordnung erklärte Marineminiſter Duff Cooper, er habe den Eindruck, daß zwiſchen Italien und England niemals wirkliches Mißverſtehen herrſchen könne. Die eng⸗ liſch⸗italieniſche Freundſchaft ſei tief in den beiden Völkern verankert. Dieſe Freundſchaft werde England und Italien in Zukunft zu Freunden und Verbündeten machen, ſo wie ſie es in der Vergangenheit geweſen ſeien. Der italieniſche Botſchafter Graf Grandi erwiderte, beide Länder würden mit Erſtaunen feſtſtellen, daß kein wirklicher Grund zu Mißtrauen beſtehe, wenn ſie ſich end⸗ lich entſchlöſſen, den Weg zu bereinigen. Beide Länder würden dann zweifellos bedauern, daß ſie ſo viel Zeit bei der Wiederherſtellung des gegenſeitigen Vertrauens ver⸗ loren hätten. io N Dee 7 Die japaniſchen Kriegsziele Eine Erklärung des Generals Agaki. Tokio, 24 November. Der bekannte General Ugakr, Mitglied des Berater⸗ ſtabes der japaniſchen Regierung, erklärte in einer Unter⸗ redung mit Vertretern der ausländiſchen Preſſe auf An⸗ frage, daß die japaniſche Regierung unter Fortführung der bisherigen politiſchen Richtlinien keinerlei territoriale An⸗ ſprüche an China ſtelle. Japan ſei, falls China zur Selbſt⸗ befinnung komme, zu Verhandlungen bereit. Wenn die Nankinger Zentralregierung geſtürzt werden ſollte, werde Japan Verhandlungen mit zur Zuſammenarbeit mit Japan geneigten Lokalbehörden durchführen und von dem Grund⸗ ſatz ausgehend, daß China den Ehineſen gehöre, werde Ja⸗ pan dem chineſiſchen Volk die Entſcheidung über ſeine zu⸗ künftige Regierungsform— ob autonomiſch Nordchina oder nationalgeeintes Ching— überlaſſen. Japan wünſche di⸗ rekte Verhandlungen ohne Einmiſchung Dritter. Auf die Frage weshalb Japan keinen Krieg erkläre, antwortete Ugakt, daß„die militäriſchen Aktionen nur ge⸗ gen die japanfeindlichen und kommuniſtiſchen Elemente, aber nicht gegen das geſamte chineſiſche Volk gerichtet“ ſeien. Da⸗ her ſei eine„Kriegserklärung unnötig, zumal dadurch ge⸗ wiſſe internationale Schwierigkeiten hervorgerufen werden könnten“. Ueber die Einſtellung 5 fes ie Japans gegenüber England be⸗ fragt, erklärte Ugaki, daß kl 0 die antibritiſche Bewegung nur von gewiſſen Kreiſen, nicht aber von dem geſamten japani⸗ ſchen Volk getragen werde. Die ſcharfe Einſtellung gegen England ſei auf die Erkenntnis zurückzuführen, daß einige Großmächte China moraliſch und militäriſch unterſtützen, wodurch der Kriegsſchluß hinausgezögert werde. Japan ſei bereit, falls Nanking unnachgiebig bleibe, zu kämpfen, bis China die weiße Fahne aufziehe. Die Fremdenkonzeſſionen in Schanghai Der Sprecher des Außenamtes erklärte, Japan werde im Intereſſe der Kriegsführung keinerlei japanfeindliche Handlungen in Schanghai dulden. Japan werde felbſtver⸗ ſtändlich das geſamte Nachrichtenweſen in Schanghai kon⸗ trollieren und nicht geſtatten, daß die Chineſen oder fremde Mächte in den Konzeſſionen gegen Japan agitierten. Weiter erklärte der Sprecher, nichts fiber eine angeblich ge⸗ „lanfe llehernahme des Seezolles oder über eine Beſetzung der Fremdenkonzeſſionen in Schanghai zu wiſſen. werde„alle weiteren Maßnahmen von dem Verhalten der fremden Mächte abhängig machen und auf Grund des Kriegsrechtes die militäriſchen Intereſſen Japans zu wah⸗ ren wiſſen.“ a Die Soziale Maſſenpartei entſandte ihren Vorſtand zum Krisgs⸗ und zum Marineminiſter und gab die Erklärung ab daß die Partei geſchloſſen hinter dem Oberkommando ſtehe Die Partei werde nach Mandſchukuo und China Vertreter entſenden, um die ſiegreichen Truppen zu beglückwünſchen. Sicherheitszone in Nanking vorgeſchlagen. Ein Vorſchlag von in Nanking anſäſſigen Ausländern, dort eine Sicherheitszone einzurichten, wurde von dem Ge⸗ neralkonſul der USA dem Vertreter Japans in Nanking übergeben. Die Zone ſoll die Botſchaften von Italien, Ja⸗ pan, den Niederlanden und Amerika ſowie mehrere jetzt be⸗ reits geräumte chineſiſche Miniſterien umſchließen. Der ja⸗ paniſche Generalkonſul hat zugeſagt, den Vorſchlag den ja⸗ paniſchen Militärbehörden zur Prüfung zuzuleiten. Gebüſch ſchlug eine Nachtigall, eine andere antwortete aus der Ferne. Ein Duft von Jasmin wehte ihn an. Die halbe Stadt ſchien an dieſem warmen, hellen Sommerabend noch unterwegs zu ſein. Ein Schiff legte eben an der Brücke an, es neigte ſich bereits nach einer Seite. Und das Waſſer des Fluſſes ſtand ſo tief, daß man kaum begriff, wie ein Schiff noch darauf fahren konnte. In den Booten ſah er weiß gekleidete Mädchengeſtalten. Einige trugen Blumenkränze im Haar. Es erinnerte ihn an alte Bilder von Schwind. Deutſches Märchen. Balladen von Uhland, Bilder in dicken Prachtausgaben, die man im Salon ſeiner Mutter als Junge am Sonntagabend durch⸗ blätterte. Der blinde König, der ſo traurig in ſeinem Kahn ſaß, das Schloß am Meer mit den verlaſſenen Hallen, die weinende Braut im Nachen auf dem Rhein. Es wurde ihm plötzlich zumute, als ginge er auf Wolken in einem fernen Lande. Die Wirklichkeit war entrückt. In dem Kaffeegarten auf der Inſel war noch Licht. Ein paar Menſchen ſaßen unter den Bäumen. Auf den verlaſſenen Tennisplätzen ſtanden die hohen Sitze der Richter wie Menſchen auf Stelzen auf dem leeren weißen Platz. In der Ferne rauſchte das Wehr. Er mußte wieder an dieſes Mädchen denken, das zum zweiten Male ſeinen Weg gekreuzt hatte, als habe das Schickſal eine Abſicht dabei gehabt. Ob ſie es bei Martin aushalten würde? Ob er ſie behielt? Wo mag ſie wohnen?, dachte er. Wo mochte ſie ſein an einem ſolchen Sommerabend? Ich habe ihre Vergangenheit gelöſcht und habe für ihre Zukunft geſorgt; ich habe ein Menſchenleben gerettet. Aber— was kam nun? Vor ihm her gingen zwei Studenten. Sie grüßten ihn und verloren ſich im Dunkel des Waldes. Plötzlich ſtand er ſtill. Er war an der Inſelſpitze an⸗ gekommen, unter einer Trauerweide ſtand eine halbrunde Bank, und auf dieſer Bank ſaß ein junges Mädchen im weißen Kleid und ſchaute nach der alten Ruine hinüber in den Mond. 8 Bei dem Knirſchen ſeiner Schritte wandte ſie den Kopf und des Senates abhängen. Luftangriff auf offene Städte Wieder franzöſiſches Gebiet überflogen. London, 24. Nov. Nach einer Reutermeldung hat die nationalſpaniſche Regierung mitgeteilt, daß 18 rotſpauiſche Bomber aus der Richtung von Tarbes in Frankreich die ſpaniſche Grenze überflogen und die Stadt Rioja ſowie verſchiedene offene Städte an der nördlichen Ebro⸗Front mit Bomben belegt haben. Der bolſchewiſtiſche Luftangriff habe unter der Zivilbevölkerung Opfer gefordert. 5 . Der Bombenüberfall auf friedliches Hinterland. San Sebaſtian, 25. Nov. Der nationale Rundfunk und die Preſſe veröffentlichen eine amtliche Erklärung aus Sg⸗ lamanca, in der mitgeteilt wird, daß— wie ſchon der Heeresbericht vom Dienstag meldet— 18 bolſchewiſtiſche Flugzeuge aus Frankreich kommend, die Grenze in Rich⸗ tung Tardets überflogen und über mehreren friedlichen Ortſchaften Bomben abwarfen. Dieſer erneute ſchwere An⸗ griff auf das nationale Spanien, der mit Hilfe der fran⸗ zöſiſchen Volksfront geſchehen ſei, werde hiermit der Oef⸗ fentlichkeit bekanntgegeben. Die nationalſpaniſchen Zeitungen kommentieren voller Empörung die verbrecheriſche gegen jedes internationale Recht verſtoßende Handelsweiſe, ſich unter dem feigen Schutz des Auslandes dem friedlichen Hinterland zu nähern und über unbefeſtigten Ortſchaften Bomben abzuwerfen. Im nationalen Spanien würde dies unvergeſſen bleiben. Ein Anſchlag gegen die Staatsform? Das franzöſiſche Innenminiſterium glaubt an eine monar⸗ chiſtiſche Verſchwörung. Paris, 24. November. Das franzöſiſche Innenminiſterium hat eine Verlaut⸗ barung über die Waffenfunde ausgegeben, in der es heißt, daß eine„wahre Verſchwörung gegen die republikaniſchen Einrichtungen“ entdeckt worden ſei. Die Polizei habe„eine beträchtliche Anzahl militäriſchen Materials, zum großen Teil ausländiſchen Urſprungs“, aufgefunden, näm⸗ lich Maſchinengewehre, Gewehre, Maſchinenpiſtolen uſw. Die Hausſuchung bei der„See- und Flußhypothekenkaſſe“, deren Geſchäftsführer der Ingenieur Deloncle ſei, habe gezeigt, daß man es mit einer den Dienſtſtellen des Heeres genau nachgebildeten paramilitäriſchen Geheimorgantſatton zu tun habe. Sie umfaſſe einen Stab, vier Büroabteilun⸗ gen und einen Rotkreuzdienſt, ſei eingeteilt in Diviſionen, Brigaden, Regimenter Bataillone uſw. Sie krage den deutlichen Charakter einer„Bürgerkriegsorganiſation“ Die beſchtagnahmien Schriftſtucke bewieſen, daß die Schul⸗ digen die republikaniſche Staatsform durch eine Herr⸗ ſchaftsform der Diktatur als Vorbereitung für die Wiederherſtellung der Monar chie erſetzen wollten Man habe gefunden: Material zur Herſtellung von falſchen Perſonalausweiſen, Anweiſungen für die Beförde⸗ rung von Waffen, Nachrichten über Polizeiſtreitkräftever⸗ teilung, Angaben über zahlreiche Offiziere und über das Material der Regimenter, eine Liſte von Häuſern mit doppeltem Ausgang, genaue Pläne der Kanaliſierung von Paris, Lagepläne der Wohnungen von linksſtehenden Schriftleitern und Abgeordneten, das Unterſchriftsbild ge⸗ wiſſer Miniſter, eine Liſte von Miniſtern und Parlamen⸗ tariern, die beim erſten Anzeichen zu verhaften ſeien, Ak⸗ ten über die Beſchlagnahme der Autobuſſe zum Zweck der Waffenbeförderung, einen Plan zu einem Handſtreich ge⸗ gen den bei Paris gelegenen Mont Velerien, um die dokt befindlichen Waffen in die Hand zu bekommen. Dieſe Vorbereitungen ſeien geſcheitert, weil die Regie⸗ rung, die das Vertrauen des Landes befitze, wachſam ge⸗ weſen ſei Die Regierung ſei in der Lage, jede gegen die Republik gerichtete verbrecheriſche Handlung zum Schei⸗ tern zu bringen. Im Rahmen der polizeilichen Unterſuchung wegen der Waffenfunde hat der Unterſuchungsrichter neuerdings vier Haftbefehle erlaſſen, und zwar gegen drei Einwohner von Paris und gegen einen Fliegerunteroffizier. Um die Verlängerung der Weltausſtellung. Paris, 25. Nov. Die franzöſiſche Regierung wird noch in dieſer Woche in der Kammer eine Geſetzesvorlage ein⸗ bringen, die die Bereitſtellung eines Kredites von 400 Mill. Franken für die Unterhaltung der Weltausſtellung bis 193 bezweckt. Der endgültige Beſchluß über die Wiedereröffnung der Ausſtellung wird alſo von der Haltung der Kammer ünd führ zuſammen. Er trat näher. Au, der Bank lag eine Zeichenmappe neben einem weißen Strohhut. „Sonderbar“, ſagte ſtie.„Eben habe ich an Sie ge⸗ dacht...“ „Wie kommen Sie hierher?“ fragte er.. „Wir machten einen Ausflug mit dem Schiff. Die anderen ſind noch in ein Café gegangen. Ich wollte noch etwas Mondlandſchaft genießen. Es iſt zauberhaft hier draußen...“ Er nahm auf der Bank neben ihr Platz. Sie kam ihm völlig verwandelt vor in dem friſchen, duftigen roſa Kleid, das ein mattblauer Ledergürtel in der zierlichen Taille zuſammenhielt. Ihr Haar lag duftig und leicht gewellt um die ſchmale Stirn, im Nacken bauſchten ſich künſtliche Locken. Sie ſah gepflegt und 1 aus, und in der abendlichen Beleuchtung ſehr n. Durch das Gebüſch ſah man den alten Fluß vorüber⸗ ziehen, kleine Wellen, die das vorüberrauſchende Schiff nachwarf, ſchlugen läſſig ans Ufer. Unter ihren Füßen gluckſte das Waſſer gegen die Inſelſpitze. Immer, wenn ich das Waſſer rauſchen höre“, ſagte ſie plötzlich,„muß ich an meine Schweſter denken..“ „An Ihre Schweſter?“ „Wir wohnten auch an einem Fluſſe und das Rauſchen des Abends machte ſie melancholiſch. Und dann iſt ſie hineingegangen. Ich habe es Ihnen, glaube ich, ſchon erzählt.“ »Und warum tat ſie das?“ „Das hat immer denſelben Grund: ein Mann, den ſie mehr liebte, als er ſie.“ „Machen Sie nur keine Dummheiten mehr“, ſagte er. „Es gibt hübſche Kerls unter den Studenten hier.“ a „Ach, ich habe andere Sorgen.“ Sie ſchaute in die Ferne.„Ich begreife erſt, daß ich wieder lebe und alles hinter mir liegt...“ Sie ſchwiegen. Die Mücken umſchwirrten ſie. Die Bank ſtand nahe am Ufer; es roch dumpf nach Unkraut und ver⸗ blühten Blumen. f B Gebu in ei B Reich urkun ſung⸗ B terze komn der 0 Uhr Go e sprech Nat 5 gelul Platz ſtelle miet! in 8 jähri hafte ſtänd rung hatte mitte den deren Jetzt Frau Held bei; die Adre zuſte linge danr brech Kam: entſch ſind von dieſer ſechin alſo Grof ob e zu h Dr. Figu Gegr zurüc den und halbe Weiß Vor! Aljec bis er n Leich * c Neues aus aller Welt Berlin. Reichsminiſter Heß hat für die aus Anlaß der Geburt ſeines erſten Sohnes eingegangenen Glückwünſche in einer öffentlichen Erklärung gedankt. Berlin. Die Reichsregierung hat auf Vorſchlag des Reichsjuſtizminiſters Dr. Gürtner ein Geſetz über die Be⸗ urkundungs⸗ und Beglaubigungsbefugnis der Vermeſ⸗ ſungsbehörden erlaſſen. Miniſteranſprachen im Rundfunk Zum Jahrestag des Ankikominkern⸗Abkommens. Berlin, 24. Nov. Aus Anlaß des Jahrestages der Un⸗ terzeichnung des deutſch⸗japaniſchen Antikomintern⸗Ab⸗ kommens bringen alle deutſchen und alle japaniſchen Sen⸗ der am Donnerstag, den 25. November, von 12.30 bis 13 Uhr eine Sendung, in deren Verlauf Reichsminiſter Dr. Goebbels und der japaniſche Verkehrsminiſter Nagai ſprechen. Nach fünf Jahren Doppelraubmord aufgeklärt Köln, 24. Nov. Der Kölner Mordkommiſſion iſt es jetzt gelungen, den am 2. November 1932 im Hauſe Rudolf⸗ Platz 10 verübten Raubmord an dem 48jährigen Geldzu⸗ ſteller Clemens Körner und der 61jährigen Zimmerver⸗ mieterin Auguſte Korte aufzuklären. Als Täter kommen in Frage der 30jährige Otto Schönwald und deſſen 26⸗ jährige Ehefrau Gerta, geb Morsbach; beide wurden ver⸗ haftet. Das verbrecheriſche Ehepaar hat inzwiſchen ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt. damit hat ein Verbrechen ſeine Aufklä⸗ rung gefunden, das ſeinerzeit großes Aufſehen erregt hatte. Die ruchloſe Tat war am 2. November in den Vor⸗ mittagsſtunden ausgeführt worden. Trotz aller eingehen⸗ den Ermittlungen gelang es ſeinerzeit nicht, die Täter, auf deren Ergreifung eine Belohnung von 1000 Mark ausge⸗ ſetzt war, ausfindig zu machen. Schönewald, der mit ſeiner 111 ſchon einige Zeit den Plan ausgeheckt hatte, einen geldbriefträger zu überfallen, hatte am Tage vor der Tat bei der Frau Korte zwei möblierte Zimmer gemietet. Um die Tat ausführen zu können, hatte er ſich ſelbſt an ſeine Adreſſe einen Geldbetrag überwieſen. Als dann der Geld⸗ zuſteller dieſen Betrag abliefern wollte, wurde er meuch⸗ lings niedergeſchoſſen. Die Zimmervermieterin wurde dann als unbequeme Zeugin ebenfalls getötet. Das ver⸗ brecheriſche Paar erbeutete 3000 Mark. Terzerol in der Hand eines Vierzehnjährigen. Köln, 24. Nov. In Köln⸗Worringen erſchoß in der Nacht ein 14jähriger Junge beim fahrläſſigen Hantieren mit einer Schußwaffe einen in der Wohnung ſeiner Eltern zu Beſuch weilenden 27jährigen Landwirtſchaftsgehilfen. Der Junge hatte ſich entgegen dem Willen ſeiner Eltern ein Terzerol gekauft, um damit Spatzen ſchießen zu kön⸗ nen. In der fraglichen Nacht legte er die Waffe im Scherz auf den zufällig anweſenden Gehilfen an und drückte ab. Der Schuß traf den Gehilfen in die Stirn und führte den Tod herbei. Vom Weltmeiſterſchaftskampf im Schach. Beginn des letzten Spieldrittels. Nachdem nun die 20. Partie beendet wurde, iſt der Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Schach in ſein letztes, entſcheidendes Stadium getreten. Zwei Drittel der Partien ſind nunmehr beendet; die 20. Partie endete remis, das von Aljechin dem Weltmeiſter angeboten wurde und das dieſer auch annahm. Der Stand iſt nunmehr für Dr. Al⸗ jechin 11, für Dr. Euwe 9 Punkte. Der Exweltmeiſter konnte alſo ſeinen Vorſprung im zweilen Drittel des Kampfes halten. Groß iſt die Spannung in allen Kreiſen der Schachspieler, ob es Dr. Aljechin gelingt, bis zum Schluß den Vorſprung zu halten und den Weltmeiſter zu entthronen. Nachdem es Dr. Aljechin möglich war, bei der Führung der ſchwarzen Figuren ein beſſeres Ergebnis zu erzielen wie ſein großer Gegner, ſollte man annehmen, daß er den Titel wieder zurückgewinnt. Nur ihm gelang es bis jetzt bei dieſem Kampf, den Gegner als Führer der ſchwarzen Figuren zu ſchlagen und zwar in der 7. Partie, und weiter mit Schwarz zwei halbe Zähler zu erringen. Wenn man berückſichtigt, daß Weiß durch das Anzugstempo einen nicht unbedeutenden Vorteil hat, ſo wiegt dieſer Erfolg ſchwer. Mit Weiß hat Aljechin noch nie verloren. Jedenfalls hat der Exweltmeiſter bis jetzt ein beachtliches Plus für ſich herausgekämpft, das er nur durch ein überraſchendes Nachlaſſen verlieren könnte. Heicht wird ihm aber der Sieg nicht gemacht. Exp oſion in einer Stahlgießer ei Kaktowitz, 25. Nov. Am Mittwoch ereignete ſich in der Stahlgießerei der Friedenshükte beim Abfüllen von Eiſen eine ſchwere Exploſion. Das umherſpritzende flüſſige Eiſen traf 17 Arbeiker, die ſämtlich ſchwere Brandwunden erlitten. Ein Arbeiter ſtarb kurze Jeit darauf, drei wei⸗ tere wurden ſo ſchwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt werden muß. Die Urſache der Exploſion konnte ehen nicht ermittelt werden. Polizei gegen Innsbrucker Studenten. Jüusbruck, 25. Nov. Entgegen dem letzten Beſchluß der Medizinſtudenten den Hochſchulſtreik einzuſtellen, blieb ein Teil der mediziniſchen Hörerſchaft auch am Mittwoch den Vorleſungen fern. Als ſich gegen Nachmittag zahlreiche Medizinſtudenten und andere Hörer in der Aula zuſam⸗ menfanden, wurden ſie vom Rektor zum Verlaſſen der Univerſität aufgefordert. Dieſer ließ dann die Tore der Univerſität und die Zugänge zu den kliniſchen Inſtituten ſchließen. Nachmittags kam es in der Nähe des Anatomi⸗ ſchen Inſtituts, das außerhalb des Univerſitätsviertels liegt, zu erregten Auseinanderſetzungen zwiſchen einzelnen tüdentengruppen, ſo daß die Polizei eingreifen und Streikende auseinandertreiben mußte. Das letzte Opfer der Königin⸗Luiſe⸗Grube geborgen. hindenburg, 25. Nov. Der Bergungsmannſchaft der Schachtanlage Oſtfeld der Königin⸗Luiſe⸗Grube iſt es am Mittwochnachmittag nach ſchwerer und gefahrvoller Arbeit gelungen, auch das letzte Opfer des ſchweren Einſturzun⸗ glücks zu bergen. Wieder ein Flugzeugzuſammenſloß in England. London, 25. Nov. In der Nähe von Royſton N hire) ſtießen zwei Flugzeuge eines britiſchen Kampf aders in der Luft anne; Der Pilot der einen Ma⸗ ine fand dabei den Tod. Damit beläuft ſich die Geſamt⸗ ahl der tödlich Abgeſtürzten der britiſchen Luftwaffe in deem Jahre 5 ne e 96 im vergangenen Jahr. 2000 km Autobahnen betriebsfertig Das Bauziel 1937 Mitte Dezember erreicht. 5 Am 27. November werden wieder drei fertiggeſtellte Reichsautobahnſtrecken mit einer Geſamtlänge von rund 85 Km dem Verkehr übergeben. Hiervon entfallen rund 30 Km auf das Teilſtück Burg⸗ damm Oyten der Strecke Hamburg Bremen, die nun⸗ mehr bei Bremen in nordweſtlicher Richtung durch die Wie⸗ ſenlandſchaft des Blocklandes hindurch bis an die Reichs⸗ ſtraße verlängert und damit dem Verkehr von Bremerha⸗ ven—Weſermünde unmittelbar erſchloſſen wird. Die Verlängerung der Weſttangente des Verliner Rings um 20 Km ſtellt den Anſchluß der Reichsſtraße 2 bei Müchendorf ſüdlich Potsdam an die Reichsautobahn Berlin Hannover her und ſchafft ſomit eine günſtigere Ver⸗ bindung für den Süden Berlins nach dem Weſten. Die dritte Teilſtrecke mit rund 35 Km Länge liegt in Schleſien zwiſchen Bunzlau und Sagan. Mit ihr erreicht die Strecke Breslau Berlin nunmehr die Pyapinzſtraße Kur⸗ mark—Schleſien in einer Geſamtlänge von rund 142 Km. Mit dieſen neuen Teilſtrecken überſchreitet das Netz der Reichsautobahnen die Geſamtlänge von 1800 Km. Das Bau⸗ ziel des Jahres 1937— 2000 Km Reichsautobahnen— wird, wie vorgeſehen, Mitte Dezember erreicht ſein. Naubmor dverſuch in Pirmaſens Greiſin im Belt überfallen. Pirmaſens. In der Nacht zum Samstag wurde auf die 75 Jahre alte Witwe Julie Rauner, Hauptſtraße 32, ein Raubmordverſuch verübt. Die allein im zweiten Stockwerk des Hauſes ſchlafende Frau wurde nach ihrer Schilderung durch ein Geräuſch geweckt. Sie hatte jemand leiſe ſprechen hören. Auf ihren Ruf, wer denn im Zimmer ſei, erhielt ſie keine Antwort. Dagegen trat jetzt ein Mann an das Bett heran, packte die Frau am Halſe und würgte ſie, bis ſie bewußtlos war. Als die Frau wieder zu ſich kam, waren ihre Hände gefeſſelt. Zu ſchwach, um ſich zu erheben, mußte ſie war⸗ ten, bis ihre im dritten Stockwerk ſchlafende Tochter ſie aus ihrer hilfloſen Lage befreien konnte. Man fand alle Behälter im Schlafzimmer durchwühlt und eine Kommode aufgebrochen. Offenbar hatten die Täter Geld geſucht, al⸗ lerdings ohne Erfolg. Auf der Flucht nahmen ſie eine eiſerne Kaſſette mit, die verſchloſſen war und altes Silber⸗ geld, Schmuckſtücke und Papiere enthielt. Unter den Schmuckſtücken befindet ſich auch eine alte goldene Damen⸗ uhr mit goldener Kette. Die Täter ſind bis jetzt noch unbe⸗ kannt. Man vermutet, daß es zwei Männer waren, die durch ein Nachbaranweſen von der Rückſeite her in das Haus eingedrungen ſind und es auch auf dem gleichen Wege wieder verlaſſen haben Für die Ermittlung der Ein⸗ brecher iſt eine hohe Belohnung ausgeſetzt. Badiſche Chronik Die Maul⸗ und Klauenſeuche. Inm Amtsbezirk Raſtatt iſt die Seuche auch in Win⸗ tersdorf, Ottersdorf und Steinmauern ausgebrochen. Weiter wird der Ausbruch der Seuche aus Maulbronn gemeldet, ſodaß auch für Pforzheim und Umgebung die üblichen Vorbeugungsmaßnahmen getroffen und u. a. der Pforzhei⸗ mer Wochenmarkt bis auf weiteres verboten werden mußte. Ferner wurde in Legelshurſt, Amtsbezirk Kehl, die Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt. Auch in Laudenbach an der Bergſtraße. Auch von der nördlichen Bergſtraße droht nunmehr direkte Gefahr, denn ſeit Dienstag wurde auch in der Ge⸗ meinde Laudenbach Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt. Der Weg zur Hochſchule Ausleſelager auf dem Dlilsberg. U Heidelberg, 24. Nov. Auf dem Dilsberg bei Heidel⸗ berg war dieſer Tage das Ausleſelager zur Vorſtudienaus⸗ bildung der Reichsſtudentenführung. Junge Kameraden aus allen deutſchen Gauen, die ſchon Hervorragendes auf ihrem bisherigen Berufswege geleiſtet haben, wurden einer eingehen⸗ den Prüfung auf Eignung zum Studium unterzogen. Wenn auch das rein ſchulmäßige Wiſſen bei ihnen noch nicht voll⸗ endet iſt, aber eines iſt da: ein unerſchütterlicher Wille, ſich mit ganzer Kraft in den Dienſt für Volk und Staat zu ſtellen. Gauſtudentenführer Dr. Oechsle, in deſſen Händen die Leitung der Vorſtudienausbildung der Reichsſtudentenfüh⸗ rung liegt, betonte, daß für die Kameraden, die zur Vor⸗ ſtudienausbildung gelangen werden, nur eines beſtimmend ſein darf: Zurückstellung des perſönlichen Intereſſes. Neben der geiſtigen Prüſung mußte jeder Teilnehmer eine gute ſport⸗ liche Leiſtung vollbringen. Hand in Hand ging eine raſſiſch⸗ erbbiologiſche Unterſuchung. Staatsminiſter Prof. Schmitt⸗ henner⸗Heidelberg ſprach am vorletzten Lagertag vor dem Ausleſelager. Die nach eingehender Prüfung angenommenen Kamera⸗ den werden nach einer erfolgreich beſtandenen Vorbereitungs⸗ 155 von einemhalb Jahren ihr Studium aufnehmen. Mit er Einrichtung der Vorſtudienausbildung der Reichsſtudenten⸗ führung iſt ein weſentlicher Schritt zur Löſung des Problems der ſozialen Ausleſe für die Hochſchule getan. () Wagshurſt b. Achern.(Eiſerne Hochzeit.) Die Eheleute Konſtantin Schükt und Maria Anna, geb. Bau⸗ mert, beide 89 Jahre alt, feiern am Donnerstag, den 25. November, in bewundernswerker Rüſtigkeit das ſeltene Feſt der Eiſernen Hochzeit. Der Jubilar iſt der letzte noch lebende Veteran aus unſerer Gemeinde, der den Feldzug 187071 mit⸗ gemacht hat. Motorradfahrer fährt Fußgänger tot. O Kinzigtal. Abends begegneten ſich auf der Kinzigtal⸗ ſtraße vor Ippingen ein von Halbmeil kommendes Kraftrad und ein von Wolfach kommender Perſonenkraftwagen. Beide Fahrzeuge hatten vorſchriftsmäßig abgeblendet. Dem Kraft⸗ radfahrer war anſcheinend vor dem Abblenden entgangen, daß vor ihm zwei Fußgänger liefen. Er fuhr in voller Fahrt 00 dieſe auf und stürzte. Von dem Motorrad wurde der Altgemeinderechner Johannes Graf, der mit ſeiner Frau von einer Halbmeiler Hochzeit kam, noch eine kurze Strecke mitgeſchleift. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſofort verſchied. Seine Frau und der Kraftradfahrer wurden mit erheblichen Verletzungen ins Wolfacher Krankenhaus ver⸗ bracht. Vor 14 Jahren Der teuerſte Tag in der Inflation überhaupt jährte ſich am 23. November, zum 14. Male ſeit dem Jahre 1923. Merkwürdig raſch iſt dieſe Zeit vergeſſen, in der ſich nur noch Aſtronomen und Mathematiker zurechtfinden konnten, der gewöhnliche Sterbliche aber ſich in dieſen„Höhen“ voll⸗ ſtändig verlor. So koſtete z. B. vor 14 Jahren ein Liter Bier 520 Milliarden und ein Laib Brot 500 Milliarden Mark. Eine Papiermark war gleich einer Goldmark. Viele Sparer verloren damals ihr Geld, dafür aber ging es den jüdiſchen Schacherern und Wucherern umſo beſſer. Mit Schrecken denkt das deutſche Volk an die Inflationszeit, die allein in den Jahren marxiſtiſcher Mißwirtſchaft möglich war, zurück. Heute iſt es doppelt dankbar dafür, daß wir alle wieder vertrauensvoll in die Zukunft blicken können. Zwei Wohnungs⸗ und Kellereinbrecher gefaßt. Seit Frühjahr 1937 machten ſich in Mannheim Einbrecher bemerk⸗ bar, welche es hauptſächlich auf Parterrewohnungen und Kel⸗ ler abgeſehen hatten. Nun iſt es gelungen, die Täter zu faſſen. Es handelt ſich um einen 30fährigen, vielfach vorbe⸗ ſtraften Hilfsarbeiter und um einen 28jährigen Bauſchloſſer, beide aus Mannheim, denen bis jetzt 33 hier verübte Woh⸗ nungs⸗ und Kellereinbrüche nachgewieſen werden konnten. Den beiden Tätern iſt Diebesgut im Werte von etwa 2100 Mark in die Hände gefallen, von dem für etwa 700 Mark Wäſche und Schmuck wieder beigebracht werden konnte. Aeber tauſend Fahrzeuge kontrolliert. Bei Verkehrs⸗ kontrollen wurden an einem einzigen Tag insgeſamt 603 Kraftfahrzeuge, zwei Fuhrwerke und 401 Fahrräder kontrol⸗ liert. Hierbei mußten 31 Fahrzeugführer zur Anzeige gebracht werden, weil ſie die Verkehrsvorſchriften nicht beachteten. Gebührenpflichtig verwarnt wurden 166 Perſonen. Außerdem wurden an 122 Kraftfahrzeughalter rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel auf⸗ wieſen. Lichtbildervortrag„Nordiſcher Klaſſizismus“ in der Städt. Kunſthalle Mannheim. Am Donnerstag, 25. Nov., 20.15 Uhr, ſpricht Dr. P. Hirſchfeld vom Landesamt für Denkmalpflege in Karlsruhe über:„Nordiſcher Klaſſizismus“. Der Vortrag behandelt eine Blütezeit der ſkandinaviſchen Kunſt und zwar beſonders der Architektur. Däniſche Bau⸗ meiſter deulſcher Abſtammung wie Harsdorff und Hanſen haben im Norden um 1300 vorbildliche Baulen geſchaffen als Zeugnis der regen kulturellen Wechſelbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Skandinavien. Im Zusammenhang mit den einzelnen Bauwerken wird auch die raſche Entwicklung des nordiſchen Klaſſizismus ſowie ſeine Verbundenheit mit Land⸗ ſchaft und Geiſtesleben des Nordens zu zeigen verſucht. „Kraft durch Freude“ ⸗Großveranſtaltung. Alle Kd ⸗Anhänger wie Wanderer, Urlauber, Teil⸗ nehmer an Sportlurſen uſw. werden auf die Großveranſtal⸗ tung anläßlich des 4. Jahrestages der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ am Samstag, 27. November, im Nibelungenſaal. 20.15 Uhr, aufmerkſam gemacht. Erſtklaſſige Künſtler, Arliſten uſw. werden auftreten. Tanz und ſonſtige Unterhaltung. 5 — Welche Beiträge an Bauſparkaſſen ſind ſteuerfrei? Nach einem Urteil des Reichsfinanzhofs ſind Beiträge des Steuerpflichtigen für ſich, ſeine Ehefrau und ſeine Kinder, für die ihm Kinderermäßigung gewährt wird, an Bauſpar⸗ kaſſen zur Erlangung von Baudarlehen abzugsfähige Sonder⸗ ausgaben. Darunter ſind aber nur ſolche Beträge zu ver⸗ ſtehen, die es dem Steuerpflichtigen, ſeiner Ehefrau oder ſei⸗ nen Kindern ermöglichen ſollen, ein Baudarlehen für ihre pri⸗ vaten Zwecke zu erhalten. Beiträge, die im Rahmen eines Geſchäftsbetriebes für Zwecke dieſes Betriebes geleiſtet wer⸗ den, ſind Betriebsausgaben, die aktiviert werden müſſen. — Keine Fiſchkonſerven⸗Schlüſſel mehr. Auf Veranlaf⸗ ſung des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft iſt die Herſtellung von Doſenſchlüſſeln für Fiſchkonſervendoſen verboten worden. Dieſe Maßnahme iſt deshalb erfolgt, weil die Praxis erwieſen hat, daß nicht die Hälfte der den Fiſchkonſerven beiliegenden Schlüſſel ihren Zweck, nämlich den vollſtändigen und ſauberen Aufriß, erfüllt dat. Auf dieſe Weiſe ſind jährlich etwa 2000 t Rohſtahl nutzlos vergeudet worden. Es wird angenommen, daß keine ernſten Schwierigkeiten entſtehen, die Doſen auf andere Art (3. B. durch gemeinſame Doſenöffner) zu öffnen. Auf keinen Fall darf das Fehlen des Schlüſſels zu einer Verringerung des Verbrauchs an Fiſchkonſerven führen. — Das Handwerk hat der Partei 1500 Träger des Goldenen Ehrenzeichens geſtellt, 178 000 Handwerker ſind Parteigenoſſen, 4e 000 davon üben neben ihrer Arbeit in der Wirtſchaftsorganiſation ein Amt in der Partei aus, abgeſehen von denen, die in der SA., SS. und im NS KK. ihren Dienſt tun. Nirgends und in keiner anderen Organiſation iſt die ſog. Gleichſchaltung im Jahre 1933 ſo eiſern und ſo folge⸗ richtig durchgeführt worden wie im Handwerk. — Keine Schülerſportvereine mehr. Nach einem Beſcheid des Reichserziehungsminiſters an das Reichsſportamt haben die Schülerſportvereine auf Grund der neuen Richtlinien für die Leibeserziehung in Jungenſchulen zu beſtehen aufgehört. Ihre Aufgaben ſind von den ſportlichen Uebungsgemeinſchaf⸗ ten der Schulen, die der Leitung von Turnlehrern unterſtehen, übernommen. — Leiteinrichtungen an Reichsſtraßen. Zur Förderung der Verkehrsſicherheit werden in erſter Linie an Reichs⸗ ſtraßen auf und neben der Fahrbahn Leiteinrichtungen, d. h. Leitſteine oder ⸗pflöcke, Baumſpiegel, Schutzanlagen . 05 Brüſtungen, Planken) und Trennſtriche ange⸗ racht, die i den zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit erkenn⸗ bar ſind. An den Leitſteinen kann zur Klärung des Vor⸗ fahrtsrechts auch die werden. — Was iſt e e Zum Neuhausbeſitz gehören ſämtliche Neubauten, die ſeit dem 1. Juli 1918 85 tig geworden ſind oder noch werden. Der Beſtand an Woh⸗ nungen betrug Anfang 1936 17.14 Millionen, Anfang 1937 17.52 Millionen Wohnungen, von denen dale reichlich 4 Millionen oder rund 23 v. H. auf die Neubauwohnungen entfielen. Damit hat der Neuhausbeſitz inzwiſchen einen Umfang von nahezu einem Viertel des Geſamtbeſtandes an Wohnungen erreicht. i Reichsſtraßen⸗Kummer angebracht Vertrauen zu den Volksbanken Garantiefonds der gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften. WPD. Die im Deutſchen Genoſſenſchaftsverband zu⸗ ſammengeſchloſſenen mehr als 1500 gewerblichen Kreditgenoſ⸗ ſenſchaften und Kreditinſtitu te genoſſenſchaftlicher Art haben die Bildung eines Garantiefonds beſchloſſen. Anlaß hierzu war die Ueberlegung, daß gelegentlich liche Schwierigkeiten bei der einen oder genoſſenſchaft in ihren fenen Genoſſenſchaften Schwierigkeiten auftreten, Vertrauen zu den auftretende wirtſchaft⸗ der anderen Kredit⸗ Auswirkungen niemals auf die betrof⸗ beſchränkt bleiben. Sollten einmal ſolche dann würde darüber hinaus das Kreditgeno unter Umſtänden das Anſel ſſenſchaften beeinträchtigt und hen und der Ruf der geſamten kreditgenoſſenſchaftlichen Organiſation geſchädigt werden kön⸗ nen. Der Zweck des „Garantiefonds der gewerblichen Kredit⸗ genoſſenſchaft“ beſteht deshalb darin, durch den Einſatz der Garantiemittel etwa geſamten gewerblichen das Vertrauen der Kreditgenoſſenſchaftsweſens Mitglieder, auftretende Schwierigkeiten bei irgend⸗ einer Genoſſenſchaft raſch zu beheben. ſtenzgrundlage der einzelnen Dadurch ſoll die Exi⸗ Kreditgenoſſenſchaft und des gefeſtigt, die mit Geſchäftsanteilen be⸗ teiligt und mit Haftſummen verpflichtet ſind, vertieft werden. Dadurch wird in der weiteren Folge die Sicherheit der Spar⸗ einlagen, Depoſiten und Kontokorrentguthaben der Kundſchaft weiter erhöht werden. noſſenſchaftsmitglieder, Es iſt müßig, zu fragen, ob die Ge⸗ die Kreditgenoſſenſchaft ſelbſt oder deren Einleger in erſter Linie geſchützt werden ſollen. Der Schutz der Mitglieder vor der haben iſt der ſtärkſte Schutz d Einleger. Abſchreibung von Geſchäftsgut⸗ er Kreditgenoſſenſchaft und der Die Schaffung des Garantiefonds ſteht in engem Zu⸗ ſammenhang mit der im geſtaltung des der letzten genoſſenſchaftlichen Der Garantiefonds iſt daher ein Glied innerhalb des Syſtems gewerblichen Kreditgenoſſenſchaftsorganifation. Der kre⸗ Jahrzehnt erfolgten Aus⸗ Prüfungsweſens. ditgenoſſenſchaftliche Garantiefonds des Deutſchen Genoſſen⸗ ſchaftsverbandes, 0 der jetzt neu geſchaffen worden durch laufende Beiträge aller im iſt, wird Deutſchen Genoſſenſchafts⸗ verband zuſammengeſchloſſenen Kreditinſtitute gebildet. Das jährliche Beitragsaufkommen 750 000 Mark zuverläſſig geſchätzt werden. Jedenfalls jährlich ein wächſt der Garantiefonds von lichen Beiträge eigentlich„ſelbſtlätig“. dem Garantiefonds ſich mit der zuſchreibung der tiemittel. lich vorgeſehen, daß ſie Im übrigen werden die kann auf etwa 700 000 bis fließt ſolcher Betrag zu. Damit Jahr zu Jahr durch die jähr⸗ Die Beiträge erhöhen Ausweitung des Geſchäftsumfanges und die Hin⸗ Zinserträgniſſe Die Beitragspflicht iſt aus der Anlage der Garan⸗ zeitlich begrenzt. Es iſt ledig⸗ für eine beſtimmte Zeit ruhen kann. Beiträge ſolange erhoben, bis der Garantiefonds voll aufgebaut iſt. Die Hilfe des Garantiefonds ſoll nicht einſetzen, wenn eine ſchwere Schädigung oder gar ein Zuſammenbruch bei einer Kreditgenof ſenſchaft berelts offenbar wird. Sie ſoll vielmehr ei ne vorbeugende Halfeleiſtung ſein. Dies iſt die beſte daß die Mittel und billigſte Hilfe. Die des Garantiefonds Satzung ſieht vor, ſowohl als Sanierungs⸗ hilfe, Rentabilitätshilfe und Liquiditätshilfe in Form von Zu⸗ ſchüſſen, un verzinslichen oder verzinslichen Darlehen und Bürg⸗ ſchaften oder Haftungen verwendet werden. Einrichtung des fonds bildet als Der Garantie⸗ Deutſchen Genoſſenſchaftsver⸗ bandes ein Sondervermögen dieſes Verbandes. Der Fonds wird verwaltet von den Or ganen des Deutſchen Genoſſen⸗ ſchaftsverbandes und ſeinen regionalen Prüfungsverbänden. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, ſet ausdrücklich dar⸗ auf hingewieſen, daß die Bildung des Garantiefonds in frei⸗ ner Weiſe ein Experiment darſtellt. Der Fonds kann den gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften keinen Schaden bringen. Er kann beſtenfalls n ur Nutzen ſtiften. Bei ſeiner Bil⸗ dung handelt es ſich um die praktiſche Nutzanwendung einer Politik auf lange Sicht, die in der Erfahrung begründet iſt, daß alles Genoſſenſchaftliche mit gediegenen Mitteln begin⸗ nen und dann geſund wachſen muß. Nur ſo kann es ſich be⸗ währen und von Dauer ſein. Es wird zugegeben, daß das Opfer eines Sonderbeitrages nicht leicht iſt. Die gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften bringen es aber im Intereſſe einer wei⸗ teren Stärkung ihrer Exif enzgrundlage und im Intereſſe einer Förderung der Leiſtungsfähigkeit und Leiſtungsſicherheit der Geſamtheit aller gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften. Der Garantiefonds iſt demnach eine Fortſetzung des Gedankens der genoſſenſchaftlichen Selbſthilfe auf höherer Ebene. Zweifellos wird er zu einer weiteren Vertiefung des Ver⸗ trauens der Einleger zu den genoſſenſchaftlichen Volksbanken führen. Man wird infolgedeſſen zuverſichtlich hoffen dürfen, daß der kreditgenoſſenſchaftliche Garantiefonds des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes über die Idee eines Hilfsfonds, auch wenn es im Anfang ſelbſtverſtändlich ſein muß, hinauswach⸗ ſen wird und ein wirklicher Garantiefonds wird. Auf die Dauer hat ſich eine echte Selbſthilfe immer durchgeſetzt, beſon⸗ ders dann, wenn ſie getragen wurde von dem Genoſſenſchafts⸗ grundſatz:„Einer für alle— alle für einen“. Den Haupttreffer verloren O, das kann leichter vorkommen, als man denkt. Wie⸗ viele kaufen das Los in einem Moment guter Laune und haben ſchon Tage darauf ihren Kauf vergeſſen. Und wo be⸗ wahrt man ſchon ein Los auf? Nicht jeder hat einen Kaſſen⸗ ſchrank in der Wohnune. Ein Mann hat wirklich vor zwei Jahren ſein Los verloren, aber die Notiz der Nummer be⸗ halten. Und nun lieſt er in der Ziehungsliſte ſeine Nummer als Haupttreffer. Acht volle Tage hat er geſucht in Kiſten und Kaſten, Büchern, Briefen und Geſchäftspapieren. Wer kann ſich an den Ort erinnern, wenn er etwas Beſonderes gut aufheben wollte? Und plötzlich war das Los doch wieder da, er aber war vor Aufregung krank geworden. Die Geſchichte ſoll Ihnen eine Warnung ſein. Wenn Sie Ihr Arbeitsbeſch affungslos erwerben, legen Sie es zu den Wertpapieren, 7900 durch die Ziehung, welche ſchon am 22.23. Dezember ſtattfindet, wird der kleine Zettel über Nacht zum Wertpapier. Darum Vorſicht. Gedenktage 2 5. November 1787 Franz Xaver Gruber, Komponiſt von„Stille Nacht“, in Hochburg geboren. 1835 Der amerikaniſche Großinduſtrielle Andrew Carnegie in Dunfermline geboren. 1844 Carl Benz, Erbauer des erſten Kraftwagens, geboren. 1868 Ernſt Ludwig, Großherzog von Heſſen, in Darmſtadt geboren. 1936 Seutſch⸗japaniſches Abkommen zur Abwehr des Welt⸗ bolſchewismus. Sonnenaufgang: 8.04 Uhr Monduntergang: 12.50 Uhr er. See a Am Mann⸗ ßzviehmarkt ſtanden folgende Tiere zum Verkauf: 66 Ochſen, 126 Bullen, 123 Rinder, 146 Kühe, zuſammen 480 Stück Großvieh(Vorwoche 420). Bei einer unveränderten Höchſtnotiz erfolgte die übliche Zuteilung von Ochſen zum Preiſe von 41 bis 45, Bullen 40 bis 43, Rinder 41 bis 44, Kühe 40 bis 43. Am Kälbermarkt waren 742(Vorwoche 622) Tiere aufgetrieben. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60 bis 65 Pfg. erfolgte die Zuteilung entſprechend den Kontingenten. Der Schweinemarkt war mit 2491(Vorwoche 2727) Tieren beſchickt. Bei unveränderter Höchſtnotiz von 54 Pfg. erfolgte auch hier die übliche Zuteilung im Rah⸗ Mannheimer Großviehmarkt v. 23. Nov. heimer Grof men der Kontingente. Von babiſchen Gerichten Früh auf ſchiefer Bahn. Der erſt 20jährige Ange⸗ klagte Alfred Störtz aus Kaiſerslautern erzielte trotz ſeiner jungen Jahre in ſeiner Arbeitsſtelle einen ausreichenden Wochenlohn, doch ſchien ihm der ehrliche Broterwerb nicht zu behagen. Nach kurzer Betätigung im Zeitſchriftenhandel ver⸗ legte er ſich darauf, ſein Leben„angenehmer“ zu geſtalten indem er ſich der Zuhälterei zuwandte und damit auf die Bahn des Verbrechens geriet. Die 26jährige Belaſtungszeu⸗ gin, welche ſich ſeither meiſt anſtändig durchs Leben gebracht hat, bekundete eidlich, daß ſie von St. oft unter Schlägen gezwungen wurde, zweideutigem Erwerb nachzugehen und ihm das Geld abzuliefern. Der Staatsanwalt hält den Angeklag⸗ ten für einen verdorbenen Menſchen, der nicht das letztemak vor Gericht erſcheinen wird. Die Strafkammer verurteilte Störtz zu neun Monaten Gefängnis und rechnete einen Monat Unterſuchungshaft an. Nur die kleinen Beträge(ins⸗ geſamt 20 Mark) und die Jugendlichkeit des Angeklagten hielten es für gerechtferkigt, mildernde Umſtände zuzubilligen und nicht auf Zuchthaus zu erkennen. Mannheim. Die Mannheimer Jugendſchutzkammer verhandelte gegen den erſt 18 Jahre alten Reinhold Schlemmer aus Offenbach a. M., wohnhaft in Mann⸗ heim, der im Auguſt im Rheinauer Wald ein 13jähriges Mädchen überfiel, an den Schultern und am Hals feſthielt und den Verſuch unternahm, das verſtörte und nach Hilfe ſchreiende Kind zu mißbrauchen. Der Angeklagte ieß erſt von ſeinem Opfer ab, als Leute in die Nähe kamen. Er konnte damals mit dem Fahrrad entkommen, wurde dann aber doch gefaßt. Schlemmer gab die Straftaten zu Die Jugendſchuzkammer verurteilte ihn zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis, abzüglich zwei Monaten Unterſu⸗ chungshaft.— Der 43 Jahre alte Angeklagte Auguſt Stohner aus Ketſch mißbrauchte ſeine bei Tatbege⸗ hung knapp 14 Jahre alte Stieftochter in der gemeinſten Weiſe. Vor Gericht ſtellte er dieſes Mädchen als verlogen, ſittlich verdorben und unehrlich hin, wurde aber durch die Zeugenvernehmung widerlegt. Es wurde auch feſtgeſtellt, daß der Angeklagte das Kind oft grundlos durch Schläge mißhandelte. Von den Lehrern und Schutzbefohlenen konnte über das Mädchen nicht Nachteiliges ausgeſagt werden. Das Gericht erkannte gegen den pflichtvergeſſenen Pflegevater auf ein Jahr drei Monate Gefängnis. Jüdiſcher Raſſenſchänder und Jugendverderber. (J) Karlsruhe. Vor der Jugendſchutzkammer hatte ſich der 4,jährige verheiratete Volljude Guſtav Weil aus Ittlingen wegen fortgeſetzten Sittlichkeitsverbrechens und Raſſenſchande zu derantworten. Der Angeklagte hatte in den Jahren 1927 bis 1934 ſich wiederholt als leitender Direktor der Schuhfabril Naſtatt insgeſamt in neun Fällen gegenüber 14 bis 16jährigen Lehrmädchen, die er unter einem geſchäft⸗ lichen Vorwand in ſein Büro beſtellt hatte, unſittlich ver⸗ gangen bezw. verſucht, daß ſie ſich ſeine Zudringlichkeit ge⸗ fallen ließen. In der Mehrzahl der Fälle ſcheiterte jedoch ſein Vorhaben an der heftigen Gegenwehr der Mädchen. Im zwei Fällen wurde er auch gegen Mädchen, die ſich um eine Lehrſtelle in ſeinem Betrieb beworben hatten, zudringlich. Neben dieſen Fällen wegen Verbrechens nach Paragraph 174 iſt er noch wegen Raſſenſchande angeklagt. Der Angeklagte unterhielt während des Jahres 1936 bis zum Frühjahr 1937 ein Verhältnis mit einer 23jährigen ariſchen deutſchen Staats⸗ angehörigen, mit welcher er wiederholt intim verkehrte. Der Angeklagte gab die ſchweren Verfehlungen zu, zeigte jedoch nicht die mindeſte Einſicht in das Verbrecheriſche ſeiner Hand⸗ lungsweiſe. Zu der Verhandlung, die den gans Tag dau⸗ erte, waren 24 Zeugen geladen. Die Jugendſchutzkammer verurteilte den Angeklagten wegen ſieben vollendeter und einem verſuchten Sittlichkeitsverbrechen und wegen Raſſen⸗ ſchande zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von fünf Jahren. findliche und kranke fuse Balkartikel. Vorzügliche Weizenmehle, maſchinell gelockert u. geſiebt, von erprobter Backfähigtkeit. Weizenmehl(Type 502) 2 Kilo 22 Pfg. Weizenmehl(Type 502) m. Auslandweizen / Kilo 23 Pfg. Amonium(A. B. C. Trieb) offen und in Gläschen Schreibers Backpulver Brief 6 Pfg. Schreibers Vanillinzucker 3 Brief 10 Pfg. Or. Oetkers Backpulver und Vanillinzucker Dr. Oetkers Backöle Gläschen 9 Pfg. Schokoladeſtreuſel 125 gr 35 Pfg. Schokoladeſtreuſel i. Cellophan, Beutel 10 Pfg. Streuzucker, farbig f 125 fr 30 Pfg. Streuzucker, farbig g 1. Cellophan, Beutel 10 Pfg. Puderzucker, Sandzucker 5 Backoblaten Kunſthonig 500 gr-Würfel 42 Pfg. Blockſchokolade 100 Sr⸗Block 25 u. 28 Pfg. tronen Stück 5 u. 6 Pfg. 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Mit der Unter⸗ ſtützung der hieſigen Polizei mußte es ihm glücken, An⸗ dreas endlich zur Strecke zu bringen. Nach einer kleinen halben Stunde kehrt Coormans zurück. Sein ſtrahlender Blick verrät Kirchner, daß er gute Nachricht bringt. In der Tat ſagt er jetzt haſtig zu Kirchner:„Lieber Freund, Sie haben Glück! Soeben habe ich telephoniſch das Einverſtändnis meines Vorgeſetzten erhalten, Sie nach Kräften in den Ermittlungen gegen van Hooft zu uUnterſtützen. Zwei unſerer Beamten ſtehen zu Ihrer Ver⸗ fügung!“ Kirchner drückt ihm warm die Hand und verabſchiedet ſich raſch. Die Jagd begann von neuem. * 1* Die Vorbereitungen zur Abreiſe ſind getroffen. Van Hooft⸗Keßler hat für Andreas alles, was für eine längere Reiſe gebraucht wird, zuſammengekauft Ein neuer Paß auf den Namen Gert Vermeeren und andere Ausweis⸗ papiere hat Andreas in Händen. „Alſo mein letzter großer Coup iſt mir geglückt!“ hatte Keßler ſtrahlend erzählt,„jetzt breche ich alle Brücken ab. Ich will mich zur Ruhe ſetzen. Und du kommſt mit. Die beiden Fahrkarten nach Niederländiſch⸗Indien habe ich ſchon,— dritter Klaſſe— da fallen wir gar nicht auf.“ „Wie— du willſt—« f „Es iſt höchſte Zeit, daß wir verduften. Die Polizei ſcheint ſchon irgendwie hinter mir her zu ſein.“ Andreas erblaßt.„Die Polizei?“ „Ja. Irgend wer ſcheint ſich hier plötzlich lebhafter für mich zu intereſſieren, als mir lieb ſein kann.“ „Wieſo— woher weißt du das?“ „Ich habe doch überall meine Fühler. Morgen reiſen wir. Mit einem Frachtdampfer, ab Rotterdam.“ „Schön. Aber tun wir nicht vielleicht gut, die Villa hier ſofort zu verlaſſen?“ „Sobald wir mit unſeren Vorbereitungen fertig ſind Uebrigens iſt es nicht ausgeſchloſſen daß ich ſchon dauernd beobachtet werde. Infolgedeſſen bediene ich mich einer kleinen Liſt.“ „And 90 Ich habe da einen Vertrauensmann, der mir etwas ähnlich ſieht. Er hat auch meine Statur. Der wird bei Dunkelheit in meinen Wagen ſteigen, mein Diener wird einige mit Sand und Holz gefüllte Koffer hineintragen— und dann geht's los. Wir verlaſſen gemütlich das Haus durch den Hinterausgang und fahren mit einem anderen Wagen davon.“ „Sehr gut!“ ** 1 Drei Tage und drei Nächte lang arbeitete Kirchner fieberhaft, bis er alles, was er wiſſen mußte, feſtgeſtellt hatte. Nun braucht er die Schlinge nur noch zuzuziehen. Er verfolgt Keßler— auch dieſer richtige Name van Hoofts iſt ihm bekannt geworden— auf Schritt und Tritt. Sogar eine der Wohnungen hat er ausgekundſchaftet und in aller Stille von den Utrechter Kriminalbeamten durch⸗ ſuchen laſſen,— ohne allerdings belaſtendes Material zu finden. Er weiß, daß noch eine zweite Wohnung vorhanden iſt, und daß van Hooft eine ganze Reihe von Vertrauens⸗ mannern beſitzt.— aber er weiß noch nicht, wo Andreas ſich verborgen hält. Es ſind aber auch Anzeichen vorhanden, daß Keßler ſchon Verdacht geſchöpft hat. Der Mann bereitet offen⸗ ſichtlich die Flucht vor; denn er hat in der letzten Zeit große Einkäufe gemacht,— unter anderem erwarb er meh⸗ rere Koffer, die auf die Abſicht einer Reiſe hindeuteten. Als Kirchner endlich den poſitiven Beweis dafür hat, aß Andreas wirklich bei Keßler verborgen iſt, trifft er, mit Anterſtützung der beiden Atrechter Kollegen, alle Vor⸗ bereitungen zur Verhaftung der Verbrecher. 9 Die Villg van Hoofts wird ſtändig beobachtet. Ein Auto ſteht fahrtbereit, um eine eventuelle Verfolgung aufzunehmen. ö 8 Eines Abends iſt die entſcheidende Stunde gekommen. In aller Heimlichkeit fährt der Wagen van Hoofts vor; Koffer werden hineingetragen, wobei ſich der Diener mehrfach offenſichtlich ſcheu umſieht,— und dann ſteigen zwei Männer ein.— Man hätte ſchon jetzt zufaſſen können. Doch waren in der Dunkelheit die Perſonen nicht genau zu erkennen. Kirchner wollte ſich erſt überzeugen, ob er auch tatſächlich Andreas vor ſich hatte. Auch fürchtete er, daß ſich hier vor der Villa noch Komplizen der Verbrecher einmiſchen wür⸗ den. Man fuhr alſo mit dem bereitſtehenden Wagen dem anderen zunächſt nach. Ob die Fahrt nach dem Bahnhof ging? Nein! Das Auto verließ in raſendem Tempo die Stadt. Nach einer Viertelſtunde mußte es vor einem Bahn⸗ übergang halten. Kirchner fährt dicht heran, ſteigt mit den beiden hol⸗ ländiſchen Kollegen aus und öffnet den Verſchlag des van Hooftchen Wagens. „Verzeihung, meine Herren!“ ſagt einer der Beamten, „darf ich um Ihre Ausweiſe bitten!?“ „Oh— gerne!“ Die Papiere werden hingereicht, wäh⸗ rend der Angeredete ſelbſt die Deckenbeleuchtung ein⸗ ſchaltet. Kirchner ſtarrt in zwei fremde Geſichter und knirſcht vor Wut mit den Zähnen. Abgeblitzt!“ murmelt er vor ſich hin. 0 In einem irrſinnigen Tempo geht es zur Stadt zurück. „Jetzt geht's ums Ganze!“ ſagt Kirchner,„man hat uns abſichtlich irregeführt. Wir müſſen die Rollen vertei⸗ len. Einer begibt ſich zur Villa zurück, obwohl wir kaum annehmen können, daß ſich die Verbrecher noch dort befin⸗ den. Ich glaube viel eher, daß ſie mit dem Nachtzuge ab⸗ fahren werden, der um 12 Uhr 20 nach Amſterdam geht. „Wenn ſie nun aber in einem anderen Wagen oder per Flugzeug geflohen ſind?“ wirft ein Kollege dazwiſchen. „Mit dem Flughafen werde ich telephonieren. And was eine Flucht im Auto betrifft, ſo werden wir nach Ab⸗ gang des Zuges— es iſt nur noch eine Stunde bis dahin! — wiſſen, ob dies in Frage kommt. Für alle Fälle werde ich eine nächtliche Kontrolle ſämtlicher Autos jetzt ſchon veranlaſſen.“ „Dann muß es ja glücken!“ 5 „Es wird uns glücken!“ Kirchners Augen blitzen, wie man es noch niemals bei ihm geſehen hat. (Schluß folgt.) Wildtierfang Der Giraffenfang wird auf der ſüdamerikaniſchen Buſch⸗ ſteppe zumeiſt von berittenen Buren mit dem Laſſo be⸗ trieben. Das Anreiten einer äſenden Giraffenherde iſt je⸗ doch außerordentlich ſchwierig, weil die Giraffen ſehr ſcheue Tiere ſind. Auch darf man ſte nicht auf einer Hetz⸗ jagd verfolgen, weil ſie dabei leicht ſchwere Herzſchäden erleiden. Gefangen werden nur Jungtiere, weil ausge⸗ wachſene Giraffen nicht mehr an das abegeſperrte Leben in den Zoos und andern Tierſchauen zu gewöhnen ind Affen ſind noch am einfachſten zu fangen, weil ihre Neugierde ſie zumeiſt raſch in die bereite Schlinge lockt. Die afrikanſſchen Mantelpaviane fängt man in Erdgruben, um deren Innenrand eine Schlinge gelegt iſt. Auf dem Grunde der Grube liegt das Lockfutter für den Pavian, während das lange Ende der Schlinge nach dem Buſchver⸗ ſteck des Fängers führt. Sobald der Pavian in die Grube ſteigt zieht der Fänger die Schlinge um ſeine Leibesmitte zu. Nach jedem Fang muß man eine andere Grube an ei⸗ ner entfernten Stelle anlegen, weil kein Pavian ſobald in eine Grube ſteigt, in der ein Artgenoſſe gefangen wurde. Gefährlich ſind in Indien der Tiger⸗ und Elefanten⸗ fang. Elefanten treilßſt man durch gezähmte Artgenoſſen in einen feſten Paliſzdengang, an deſſen Ende die offene Türe des ſtarken Käfigs aus Bambusſtämmen wartet. So⸗ bald der Elefant im Käfig iſt, läßt der auf dem Käfigdach liegende Gehilfe des Fängers die Falltüre zufallen. Der gefangene Elefant nimmt erſt nach Tagen die gebotene Nahrung an. Dann i ſt aber ſeine Zähmung für die geüb⸗ ten indiſchen Maha üts verhältnismäßig leicht. Neuer⸗ dings werden im Ko ngogebiet auch afrikaniſche Elefanten gefangen und gezähn t, obwohl ſie ſeit dem Altertum als unzähmbar galten. 5 N 2 Da ſtimmt was nicht im„Metropol“ Skizze von N. Z. Arbanetz b 5 10 Direktor Peter Muck kam ſpät des Abends an. Er be⸗ auftragte einen Träger, ſeine Koffer in die Bahnhofsgar⸗ derobe zu geben, denn er wollte ſchon mit dem nächſten Zug weiterreiſen. Seit Wochen jagte er von Land zu Land, von Konferenz zu Konferenz. Eine Konzernbildung war im Gang mit all den üblichen Schwierigkeiten, und Direktor Muck zeichnete verantwortlich für das Gelingen des großen Projekts. Kein Wunder alſo, wenn ihm die raſtloſe Tätig⸗ keit der letzten Zeit auf die Nerven zu gehen begann. An der Bahnſteigſperre wurde er von ſeiner Sekretärin erwartet. Er hatte die tüchtige Mitarbeiterin vorausge⸗ ſchickt, damit ſie mit den hieſigen Werken die Beſprechungen einleite. „Nun, Fräulein Kern,“ begrüßte Peter Muck die junge Dame,„wie ſteht die Sache? „Nicht gerade ſchlecht,“ antwortete die Sekretärin.„Es warten Gegenvorſchläge auf Ihre Begutachtung. Ich wohne gleich gegenüber im Hotel„Metropol“, vielleicht bemühen Sie ſich in mein Zimmer, damit ich Ihnen die diesbezüg⸗ lichen Akten vorlegen kann.“ Im Geſpräch vertieft, gingen ſie über den Bahnhofplatz, betraten das Hotel„Metropol“ und ſtiegen eine teppichbe⸗ legte Treppe hoch. Vor ihrem Zimmer blieb die Sekretärin ſtehen und ſperrte auf, während der Chef unwillkürlich auf die Türnummer blickte. Meſſingglänzend ſtrahlte dort die Zahl„23“. Peter Muck ſaß ſeiner Sekretärin gegenüber und es wurde gearbeitet, daß die Zeit nur ſo verrauchte. Einmal zog er gewohnheitsgemäß die Uhr, um gleich darauf in die Höhe zu ſchnellen. Sein Zug ging in wenigen Minuten. Als der Direktor mit dem Gepäckträger keuchend am Bahnſteig anlangte, ſah er vom Zug nur mehr das rote Schlußlicht. Er verſchluckte den Aerger und ordnete raſch ſeine Gedanken im Sinne der notwendig gewordenen Pro⸗ grammänderung. Dann trat er in eine Fernſprechzelle, wählte die Nummer des„Metropol“ und ließ ſich mit ſei⸗ ner Sekretärin verbinden. Er teilte ihr mit, daß er den Zug verſäumt hätte und nun auch im Hotel„Metropol“ nächti⸗ gen würde. Sie möge jetzt nur zu Bett gehen, morgen früh würde man gemeinſchafklich mit der Direktion der Werbe verhandeln. Beim Ausgang des Bahnhofes bildeten die Lohndiener der verſchiedenen Hotels Spalier, da eben ein Fernzug an⸗ gekommen war. Flüchtig ließ Peter Muck ſeinen Blick über die goldgeſtickten Aufſchriften an den Mützen der Hotel⸗ burſchen gleiten, dann winkte er ſeinen Mann heran. Die⸗ ſer Mann nahm dem Gepäckträger die Koffer ab und ging voran über den Bahnhofplatz. Mißmutig folgte ihm der Direktor. Er ſchlug den Kragen ſeines Mantels hoch, denn ein kalter Wind peitſchte ihm den Regen ins Geſicht. Erſt in der freundlichen Hotelhalle beſſerte ſich ſeine Laune. Er verlangte das Zimmer Nr. 24, das auch noch frei war, ſchickte ſein Gepäck hinauf und ging in den Speiſeſaal. Spät erſt begab er ſich zu Bett. Als er am Morgen erwachte, klingelte er und ſagte dem eintretenden Stubenmädchen:„Fragen Sie die Dame auf Zimmer Nr. 23, ob ſie ſchon auf iſt und ob ſie mit mir im Speiſeſaal frühſtücken möchte!“ Das Mädchen kam bald wieder, ſichtlich ſehr verlegen und ſtotterte. 5 „Die Dame läßt ragen,“ gluckſte es endlich,„ob der Herr ſeine fünf Sinne noch beiſammen habe?“ 0 Aergerlich über das irgendwie zuſtandegekommene Miß⸗ verſtändnis kleidete ſich Peter Muck raſch an, ging zur Ne⸗ bentür, vergewiſſerte ſich von der Richtigkeit der Nummer, klopfte und rief einen Guten Morgen. Gleich darauf öffnete ſich die Tür einen Spalt breit und ein wildfremder herber Frauenmund ſchmetterte:„Wenn Sie ſich nicht gleich zum Teufel ſcheren, rufe ich die Polizei!“ f 1 Herr Muck kratzte ſich hinterm Ohr und ſtieg kopfſchüt⸗ telnd die Treppe hinab. Da ſtimmte etwas nicht. b „Sagen Sie einmal, hat Fräulein Kern das Zimmer gewechſelt?“ fragte ex den Portier. 0 „Zimmer gewechſelt?“ echote der Mann und erkundigte ſich nach der Nummer. Dann ließ er den Zeigefinger über eine Liſte gleiten, hielt bei„23“ an, wackelte mit dem Kopf verfolgte das Verzeichnis weiter und ſprach ſchließlich: „Eine Dame namens Kern hat in der letzten Zeit nicht ben uns gewohnt.“ Peter Muck ſchob einigemale den Unterkiefer vor und zurück, dann ſagte er:„Das geht nicht mit rechten Dingen zu, rufen Sie mir den Direktor.“ J Der Hoteldirektor hörte ſich die Sache an, blätterte per⸗ ſönlich im Fremdenbuch, um dann in beruhigendem Ton⸗ fall zu erzählen, wie ihm einmal die überreizten Nerven einen tollen Streich geſpielt hätten. Herr Muck ſaß in der Hotelhalle und brütete dumpf vor ſich hin. Was wurde da geſpielt? Die Sekretärin hatte Do⸗ kumente bei ſich, die für gewiſſe Kreiſe von unſchätzbarem Wert ſein konnten. Ein erbrechen? Aber wieſo wußte man da im Hotel nichts? Oder ging die Sache von Fräu⸗ lein Kern aus, daß ſie ſich falſch gemeldet hatte? Oder aber — war er wirklich 000 ſo weit mit ſeinen Nerven? Schließlich ſtand er ſtöhnend auf, ging zum Fernſpre⸗ cher und ließ ſich mit der Polizei verbinden. Der Kommiſ⸗ ſar vom Dienſt meldete ſich.„Meine Sekretärin iſt auf rätſelhafte Weiſe verſchwunden,“ begann Peter Muck den Fall vorzutragen. Als er damit fertig war, grunſte es ein paarmal am anderen Ende der Leitung, dann fragte der Beamte:„Und von wo aus ſprechen Sie jetzt?“ „Vom Hotel„Metropol“, erklärte Herr Muck.„Was ſoll ich machen?“ „Hm,“ antwortete die Polizeiſtimme.„Das Beſte iſt, Sie warten noch ein Weilchen, ob ſich Ihre Sekretärin nicht doch noch einfindet, und dann kommen Sie zu mir.“ Nach dieſem Geſpräch legte der Kommiſſar den Hörer zurück und nahm die unterbrochene Beſchäftigung wieder auf, Gleich darauf wurde er aber durch das Klingeln des Tele⸗ fons neuerdings geſtört. „Hier iſt Fräulein Kern,“ ſprach eine weibliche Stimme. „Mein Chef, Direktor Muck, rief mich in der vergangenen Nacht an, daß er den Zug verſäumt hätte und hier im Haus ſchlafen wollte. Seither iſt er ſpurlos verſchwunden und der Portier ſowie der Direktor des Hotels behaupten. er wäre beſtimmt nicht dageweſen.“ i Der Kommiſſar legt ſeine Arbeit beiſeite und auf ſeiner Stirn erſchien eine ſtarke Falte.„Von wo aus ſprechen Sie denn eigentlich, verehrtes Fräulein Kern?“ „Vom Hotel„Metropol.“ „Das iſt eine ganz merkwürdige Sache,“ meinte der Kommiſſar,„ſchicken Sie mir gleich den Portier zum Telefon.“ 8 Einige Sekunden ſpäter meldete ſich der Portier und beſtätigte, daß nie ein Direktor Muck im Hotel abgeſtiegen ſei. Der Kommiſſar hing auf und drückte auf einen Klin⸗ geltaſter, worauf der Kriminalſekretär erſchien.„Eine ganz v rückte Angelegenheit,“ begrüßte ihn der Chef,„es ſtimmt was nicht im Metropol—“. Und er teilte ſeinem Unter⸗ gebenen den Sachverhalt mit. Der Fluß ſeiner Rede wurde durch abermaliges Klingeln des Telefons unterbrochen. „Es ſpricht Direktor Muck aus dem Metropol,“ ertönte eine Männerſtimme,„gibt es was Neues?“ b „O ja,“ verſicherte der Kommiſſar,„kommen Sie gleich hierher, und jetzt ſchicken Sie mir den Portier zum Telefon.“ 5 Der Portier meldete ſich. 1 9 „Wiſſen Sie, wer eben geſprochen hat?“ fragte der Beamte. „Gewiß, ein Herr Direktor Muck.“ „Ich dachte, der wäre verſchwunden??) 1 „Nein, er nicht, aber angeblich ein gewiſſes Fräulein Kern.“ „Alſo ſagen Sie Ihren Herrn Direktor Muck, daß er ſich gleich einmal zu mir bemüht,“ damit legte der Kom⸗ miſſar den Hörer wieder auf. f Eine halbe Stunde ſpäter ſaß Herr Muck dem Kommiſ⸗ ſar gegenüber, der ſich kopfſchüttelnd den Bericht nochmals anhörte. Dann ging die Tür auf und gefolgt von dem Kri⸗ minalſekretär erſchien Fräulein Kern. Freudiges Wieder⸗