Bezugspreis: Monatlich Mt. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mmm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag Belriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleiiung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. D. ⸗A. 10. 37 1150 67. Jahrgang Neue Aera der Weltgeſchichte. Der Jahrestag des Ankikomintern⸗Abkommens.— Bedeuk⸗ ſame deutſch⸗japaniſche Reden. Berlin, 25. November. Aus Anlaß des Jahrestages der Ankerzeichnung des deulſch⸗japaniſchen Antikominternabkommens ſprachen Reichsminiſter Dr. Goebbels und der japaniſche Verkehrs⸗ minſſter Nagai über alle deutſchen und japaniſchen Sender. Die Anſprache von Dr. Goebbels hatte folgenden Wort⸗ laut: Vor einem Jahr hat die verantwortliche japaniſche und deutſche Regierung den Entſchluß gefaßt, die Kampfanſage der kommuniſtiſchen Internationale gegen Kultur und Tra⸗ dition, Aufbau und Weltfrieden mit einer Vereinbarung zu erwidern, deren Ziel und Zweck die Immuniſierung ihrer beiden Völker gegen die Seuche des Bolſchewismus und die Errichtung einer Schutzwehr gegen die zerſetzende Wühl⸗ arbeit der kommuniſtiſchen Internationale ſein ſollte. Ein Jahr iſt eine kurze Friſt für internationale Ver⸗ träge. Wenn das deutſch⸗ſapaniſche Antikomintern⸗Abkom⸗ men trotzdem in dieſem einen Jahr eine Bedeutung erlangt hat, die weit über die Grenzen der beiden Völker hinausreicht, ſo iſt das ſchon ein Beweis für die Notwen⸗ digkeit eines ſolchen Abkommens und die ſegensreiche Wir⸗ kung der gemeinſamen Arbeit. Der internationale Bolſche⸗ wismus hat nunmehr erkannt, daß hier ein Damm aufge⸗ richtet iſt gegen die Fluten des Chaos und der Anarchie, der nicht mehr durchbrochen werden kann. Das deutſch⸗japaniſche Antikomintern⸗Abkommen ge⸗ hört keineswegs in die Reihe jener nichtsſagen⸗ den Abmachungen, bei denen die aufgewendete Mühe faſt nie in einem entſprechenden Verhältnis zum ſpäteren Ergebnis ſtand und die deshalb allzuoft in der Nachkriegs⸗ zeit die Völker ſchwer enttäuſcht haben. Dieſes Abkommen iſt Ueberzeugungsſache der aktiven Kräfte zweier junger und entſchloſſener Natjonen, und keine deutlichere Beſtätigung für die Richtiakeit des hier eingeſchlagenen Weges und die Zweckmäßigkeit einer enge⸗ ren Zuſammene konnte es geben als die Tatſache, daß die talieniſche Regierung von der Einladung des Ar⸗ tikels 2 des Abkommens Gebrauch machte und ihm kürzlich ebenfalls beitrat Es kann ferner ſchon am erſten Jahreskage feſtgeſtellt werden. daß die innere Zuſtimmung zu dem Abiommen auch in vielen anderen Ländern ſtändig im Wachſen be⸗ griffen iſt. Dieſe Einſtellung iſt umſo verſtändlicher, als es auch in der Zwiſchenzeit nicht an zahlreichen Tatſachenbeweiſen dafür gefehlt hat, daß die kommuniſtiſche Internationale es immer wieder verſucht, ſich in die inneren Verhältniſſe der Nationen einzumiſchen und dadurch nicht nur deren Frie⸗ den und ſoziales Wohlleben, ſondern auch den Weltfrieden überhaupt bedrohen. Wenn ich daher am Jahrestage des Antikomintern⸗Ab⸗ kommens zugleich im Namen des ganzen deutſchen Volkes meine Grüße der befreundeten japaniſchen Nation über⸗ mitkle, ſo verbinde ich damit den Wunſch: Möge die gemeinſame Arbeit im Rahmen dieſes Ab- kommens, das gegen keinen dritten Skaat gerichtet iſt und der Verkeidigung der Kulturgüter gegen die Zerſetzung und Bedrohung durch die kommuniſtiſche Internationale dient, auch weiter von Erfolg gekrönt ſein! Die Rede von Reichsmtiniſter Dr. Goebbels wurde in lapaniſcher Sprache wiederholt. Zum Abſchluß des deulſchen Teiles dieſer Sendung erklang die japaniſche Na⸗ tionalhumne Die Stimme aus Japan Nach der Umſchaltung auf die japaniſchen Sender ſprach er japaniſche Verkehrsminiſter Nagai. Seine Rede hatte folgenden Wortlaut: An dem bedeutungsvollen erſten Jahrestag des Beſte⸗ hens des japaniſch⸗deutſchen Abkommens gegen die Kom⸗ muniſtiſche Internationale geſtatte ich mir, aus dem fernen Japan dem befreundeten deutſchen Volk, das ebenſo wie das lapaniſche Volk das Ideal des Weltfriedens zu verwirkli⸗ en ſtrebt, auf dem Funkwege meine aufrichtigſten Grüße uu ſenden. Durch die Kenntnis von Wiſſenſchaft, Kunſt und iteratur der Deutſchen habe ich mich ſeit ſeher mit dem großen deutſchen Volk verbunden gefühlt. Wenn ich mir heuke das neue Deutſche Reich, das ſich nach dem Weltkrieg, nach großen politiſchen und wirtſchaftlichen Verwirrungen unter der Fahne des Hakenkreuzes mutig wieder erhoben t. mit ſeinem Führer Adolf Hitler vor Augen ſtelle ſo erfüllt mich aufrichtige Bewunderung. Unfere Völker, denen eine große politiſche, blutgebundene, hohe kulturelle Ueberlieferung gemeint iſt, ſtreben trotz aller Schwierigkeiten ſtets nach Gerechtigkeit und öffent⸗ licher Ordnung Sie ſind beſeelt von dem Ideal eines mo⸗ raliſch begründeten Staates. die ſittlich⸗ nationalen eee en unſerer bei⸗ Völker ſtellen ſich der materia bie emen Welt⸗ anſchauung des Kommunismus ausdrücklich entgegen, die 10 efriedigung gemeiner materialiſtiſcher Intereſſen der Alenſchen dient 425 auf dieſer Grundlage die Welt zu ver ⸗ einen ucht. Der chineſiſch⸗fſapaniſche Konflikt iſt für 9 15 heiliger 80 0, 125 es ane e 5 Kegierung wegen ihrer anti⸗ſapaniſchen Haltung zur Re⸗ enſchaft zu 55 celle Volk von der roten Ge⸗ ben defrelen und den Frieden im Fernen Oſten zu ſi⸗ r . ee eee. Freitag, den 26. November 1987 Das ſogenannte Prinzip des ſtalus quo anke, durch das man bisher den Weltfrieden ſichern zu können glaubke, führt heutzutage vielfach zu Widerſprüchen und Zuſämmen⸗ ſtößen und iſt nun ſeinem Juſammenbruch nahe. Unſer kampf heute hat das Ziel, den Weltfrieden auf eine neue Ordnung und auf einen großen, gerechten Geiſt zu grün⸗ den. Durch die Skärkung des antſkommuniſtiſchen Lagers, deſſen Achſe Tokio— Berlin mit Rom verbindet, werden nach unſerer feſten Aeberzeugung neue ſtarke Grundlagen für den Weltfrieden und damit für das Wohl der Menſch⸗ heit gelöſt. In Tokio findet heute eine große Volksver⸗ ſammlung anläßlich des Jahrestages des Abſchluſſes des ja paniſch⸗deutſchen Antikomintern-Abkommens ſtatt, Am Abend geht ein Fackelzug durch die Hauptſtraßen Tokios. Die ganze Stadt iſt in feſtlicher Stimmung. Ich ſchließe meine kleine Anſprache, indem ich den Ge⸗ fühlen des japaniſchen Volkes Ausdruck gebe und dem gro⸗ ßen deutſchen Volk eine reiche und geſegnete Zukunft wün⸗ ſche, und indem ich gleichzeitig erkläre, daß der Aufbau einer neuen Ordnung und die Sicherung des Friedens im Fernen Oſten von Japan mit Entſchloſſenheit erſtrebt wird. Die Ansprache des Verkehrsminiſters Nagai wurde in deutſcher Sprache wiederholt. Tokio beſchloß die Sendung mit den deutſchen Nationalhymnen. Empfang beim japaniſchen Botſchaſter „Symbol deutſch⸗-japaniſcher Freundſchaft.“ Der japaniſche Botſchafter Graf Muſhakoji gab anläß⸗ lich der Jahresfeier des Abſchluſſes des deutſch⸗ſapaniſchen Abkommens einen Empfang, zu dem ein beſonders großer Kreis von Gäſten erſchienen war. Im Laufe des Eſſens er⸗ griff der japaniſche Botſchafter das Wort zu einer Anſprache, in der er u. a. ſagte: „Es iſt ein Anlaß ganz beſonderer Art, der uns hier zuſammengeführt hat. Zum erſten Male jährt ſich heute der Tag, der eine neue Aera in der modernen Weltgeſchichte eingeleitet hat: Japan und Deutſchland ſind am 25. November 1936 feierlich übereingekommen, den Kampf gegen die Gefahr, die der geſunden Entwicklung ihrer beiderſeitigen Völker von der falſchen Ideologie und der zerſetzenden Tätigkeit der Komintern her droht, von nun an gemeinſam aufzuneh⸗ men. Unabſehbar in ihren Folgen iſt vorläufig noch die welthiſtoriſche Bedeutung dieſes Schrittes, dem ſich, wie Sie wiſſen, vor kurzem Italien in weiſer Einſicht angeſchloſſen hat. Jetzt beſteht bereits, nach dem Wort des Führers, ein„Dreieck“, das den erſten ſyſtematiſchen und zwiſchenſtaatlichen Abwehrkampf gegen das lähmende, lebenszerſtörende Gift der Komintern übernommen hat. Möge unſer Abkommen jetzt und immerdar ein Symbol ſein für die guten Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern, welche, in herzlicher Freundſchaft vereint, mit die⸗ ſem Abkommen kein anderes Ziel verfolgen, als ihre Ent⸗ wicklung zu ſchützen, um dadurch nicht unweſenklich zur Si⸗ cherung des Weltfriedens beizulragen. Der Botſchafter trank auf das Wohl des Füh⸗ rer s,„deſſen alle in dieſer Stunde in Ehrfurcht gedenken, und auf das ewige Blühen, Wachſen und Gedeihen des zu neuer Herrlichkeit wieder auferſtandenen Deutſchen Rei⸗ ches“. Darte antwortet Reichsminiſter Dr. Darre antwortete dem japaniſchen Botſchafter u. a.: „Die weltpolitiſche Bedeutung des Ereigniſſes, das ſich heute zum erſten Male jährt, wurde uns ſoeben durch Sie mit überzeugenden Worten geſchildert. Wie ſehr auch wir hier in Deutſchland von der Bedeutnug der dadurch geſchaf⸗ fenen Abwehrfront durchdrungen ſind, beweiſt die Anteil⸗ nahme, mit der die deutſche Oeffentlichkeit den Abſchluß des Paktes zwiſchen Deutſchland und Japan und den kürzlich erfolgten Beitritt Italiens begrüßt hat. Ich brauche hier nicht zu betonen, daß die deutſche Re⸗ gierung vorbehalklos zu dem Abkommen ſteht und ſtehen wird. Her Führer und Reichskanzler hal das oft genug aus⸗ geſprochen. Wir Deutſchen haben die zerſetzende Täligkeit der Komintern hinreichend im eigenen ie e um ihre Gefährlichkeit zu kennen. Gegen dieſe Bedrohung un⸗ ſerer kulturellen und ideellen Güter wollen wir un⸗ gemein ſam durch dieſen Pakt ſchützen. Der Pakt richtet ſich nicht gegen irgendein Land. 8 Der Reich⸗miniſter erhob ſein Glas auf das Wohl des Kaiſers von Japan und des japaniſchen Volkes. Der Führer in der ſapaniſchen Botſchaft Der Führer und Reichskanzler war aus Anlaß des Jah⸗ restages des Antikomintern⸗Abkommens Gaſt des Kaiſer⸗ lich Japaniſchen Botſchafters Graf Muſhakofi. Ferner waren an dieſem Abend in die japaniſche Bot⸗ ſchaft geladen: Der italieniſche Botſchafter Attolico mit einigen Herren der italieniſchen Botſchaft, von deutſcher Seite Miniſterpräſident Göring, Reichskriegsminiſter v. Blomberg der Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miniſter He ß, Generaladmiral Raeder, der Reichsleiter Roſenberg und Reichsjugendführer von Schirach, als Stellvertreter des Reichsminiſters des Auswärtigen Staatsſekretär von Mackenſen, Botſchafter von Ri b⸗ bentrop, die Staatsſekretäre Dr Meißner, Lam⸗ mers und Funk ſowie Gauleiter Bohle. eee eee ——— —— 28 Feſtbankett und Fackelzug 85 Die Feiern in Tokio wurden abgeſchloſſen mit einem Feſtbankett. Ueber 600 Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens nahmen daran teil, darunter faſt die geſamte deut⸗ ſche und italieniſche Kolonie. An Stelle des verhinderten deutſchen Botſchafters von Dirckſen hielt Botſchaftsrat Dr. W. Nobel eine Anſprache, in der er u. a. ſagte: „Wir wollen geloben im Dienſte des Friedens und der internationalen Gerechtigkeit unerſchütterlich auf un⸗ ſerem Poſten auszuharren, bis die Welt zu den Segnun⸗ zurückge⸗ 25 nationaler Eigenart und Bodenſtändigkeit unden und den Kommunismus als eines der dunkelſten 8 7 8 der Menſchheitsgeſchichte at.“ Im Anſchluß ſprachen der italieniſche Botſchafter Auriti, der ſapaniſche Miniſterpräſident Konoe und Außenminiſter Hirota. Sie gelobten ebenfalls, den Geiſf des antibolſchewiſtiſchen Abkommens der drei Staaten hochzuhalten. Mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt, nahm ſchließlich der japaniſche Nationaliſtenführer Tokutomi das Wort, der die Jahresfeier als einen Markſtein in der deutſch⸗japaniſchen Geſchichte und den Beitritt Italiens als einen Beweis für die werbende Kraft des Abkommens bezeichnete. Am Abend zogen wiederum rieſige Demonſtrations⸗ züge mit über 30000 Fackelträgern vor den Kaiſerlichen Palaſt und die Botſchaften der befreundeten Mächte. Aehnliche Feiern fanden in Jokahama, Oſaka und in zahlreichen anderen Städten Japans ſtatt. endgültig überwunden Tokio feiert den Jahrestag Glückwunſchadreſſen der Botſchafter. Tokio, 25. November. Die erſte Jahresfeier des Antikomintern-Abkommens und den Beitritt Italiens feiert Tokio mit reichem Flag⸗ genſchmuck in den Farben der drei Länder. Ein beſonder⸗ feſtliches Kleid haben die öffentlichen Gebäude angelegt, aber auch die Hauptſtraßen ſind reich geſchmückt. Vor der Eröffnung der offiziellen Feiern tauſchten der deutſche und der italleniſche Botſchafter ſowie Außenminiſter Hirota Glückwun ſchadreſſen aus, in denen auf die Bedeutung des Paktes hingewieſen wird, der ſich nicht nur bewährt, ſondern auch durch den Beitritt Italiens eine beſondere Note erhalten habe. Hirota be⸗ tont in ſeiner Adreſſe, daß das Abkommen nichts mit einem üblichen Intereſſenbündnis zu tun habe, ſondern den Ausdruck einer geiſtigen Gemeinſchaft bedeute Wunſch Ausdruck kämpfer gegen die is ſich weiter ver⸗ gegeben, daß das Abkommen Komintern im Intereſſe des tiefen möge. „Die bewährte deutſch⸗japaniſche Freundſchaft“. Aehnlich äußert ſich Botſchafter Togo vor ſeiner Ab⸗ reiſe nach Berlin. Er ſchätze ſich glücklich, ſtellt er feſt, an dem Abſchluß des Freundſchaftsabkommens mit Deutſch⸗ land mitgearbeitet zu haben, und er ſehe ſeine Aufgabe als neuer Botſchafter in Berlin darin, die bewährte deutſch⸗ japaniſche Freundſchaft zu erweitern und zu vertiefen. Empfang in der deutſchen Botſchaft Die Feierlichkeiten in Tokio wurden am Donnerstag durch einen Empfang in der deutſchen Botſchaft zu Ehren von Prinz Chichibu eingeleitet. An der Veranſtaltung nah⸗ men ferner teil Miniſterpräſident Fürſt Konoe, Außenmi⸗ niſter Hirota, Kriegsminiſter Sugiyama, Marineminiſter 1 ferner Miniſterialdirektor Inouyo, die Generäle mezu, Tata und Homma, die Admiräle Tammamoto und Shimada und der italieniſche Botſchafter Auriti. Von deut⸗ ſcher Seite waren Mitglieder der Botſchaft und Vertreter der Partei erſchienen. Im Verlauf der Veranſtaltung wurde der Staatsoberhäupter der drei Länder ſowie des Duce in herzlichen Anſprachen gedacht. Freund ſchaſtskundgebung Etwa 80 000 Studenten, Schüler und Mitglieder des Deutſch⸗japaniſchen Vereins ſowie anderer nationaler Ver⸗ bände feierten den denkwürdigen Jahrestag der Unter⸗ en dag des Antikomintern⸗Abkommens am Donnerstag m Korakuen⸗Stadion. Nach einer Begrüßungsanſprache des Staatsrats Admiral Arima erklangen die deutſchen Nationallieder, worauf der deutſche Botſchafter von Dirckſen das Wort ergriff. Der Botſchafter ſtellte 8 der begeiſterten Men⸗ ſchenmenge voll Stolz und ankbarkeit feſt, daß dieſer Tag dem geſamten deutſchen und ſapaniſchen Volke gehöre, und unterſtrich die hohe Bedeutung des Beitritts alien; als Zeichen einer gemeinſamen inneren Haltung, die ſich „ auch auf Außenpolitik der drei Länder auswirke. Rio de Janeiro, 25. Nov. Der Jahrestag der Unter⸗ zeichnung des deutſch⸗japaniſchen Antikomintern⸗Abkom⸗ mens wird von der 1 Preſſe als weltgeſchicht⸗ lich bedeutſames Ereignis für die geſamte Ziviliſation bez 5 Die„Gazeta de Noticias“ lte fe A. d., 8 Berliner Abkommen eine neue Aera für die Me it eingeleitet habe. Die„Nacao“! b 1 das Dreieck Berlin⸗Rom⸗Tokio als ein Bollwerk für den Weltfrieden und für die Zivilisation. „Atmoſphäre echter Freundſchaft“ Längere Ausſprache des Führers mit den ungariſchen Gäſten. Berlin, 25. November. Der Führer und Reichskanzler empfing in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen, Freiherrn v. Neu⸗ rath, den kgl. ungariſchen Miniſterpräſidenten Dr. von Da⸗ ranyi und den kgl. ungariſchen Miniſter des Aeußeren von Kanya, die von dem kgl. ungariſchen Geſandten in Berlin, Sztojay, begleitet waren, zu einer längeren vertrauensvol⸗ len Ausſprache. Nach der mehr als einſtündigen Unterredung ſtellte Miniſterpräſident von Daranyi dem deutſchen Reichs kanz⸗ ler die Herren ſeiner Begleitung vor. d Die Berliner Beſprechungen des von Daranyi und des Außenminiſters von Kanya werden von der ungariſchen Regierungspreſſe im Sinne eng⸗ ſter Freundſchaft und Uebereinſtimmung behandelt. Das Regierungsblatt„Budapeſti Hirlap“ ſchreibt, der Beſuch ſei überaus erfolgreich. Eine reine Akmoſphäre ech⸗ ter Freundſchaft wird feſtgeſtellt. Die ungariſchen Staats- männer ſeien von dem Verlauf des Berliner Beſuches außerordentlich beeindruckt. Die Erörterung der aktuellen Deukſchland und Angarn gemeinſam berührenden Problemé hälte die Gemeinſamkeit der Auffaſſungen in der Beurtei- lung der allgemeinen Lage erwieſen. Der Beſuch der bei⸗ den ungariſchen Miniſter bei dem Führer und Keichskanz⸗ ler kennzeichneke zweifellos das Einverſtändnis. Im gleichen Sinne ſtellen die Berichte ſämtlicher Blät⸗ ter feſt, daß die Ueberein ſtimmung zwiſchen der deutſchen und der ungariſchen Auffaſſung in grundſätzli⸗ chen, insbeſondere in den die beiden Länder gemeinſam be⸗ rührenden Fragen uneingeſchränkt ſei. Sämtliche Blätter betonen, daß die Berliner Beratungen von einer klaren und grundſätzlichen Einigkeit gerade in all den Fragen ge⸗ tragen wären, die in der ungaxiſchen Oeffentlichkeit in der letzten Zeit ſo viel erörtert worden ſeien. Der liberale„Peſti Naplo“ ſpricht davon, daß während der Beratungen in Berlin in ſämtlichen aufgetauchten Fra⸗ gen loyales Ein verſtändnis geherrſcht habe. Kei⸗ nerlei Mißverſtändniſſe gebe es dabei. Durch den Beſuch der ungariſchen Staatsmänner in Deutſchland ſeien die ſeit langem beſtehenden Verbindungen zwiſchen beiden Staaten erſtarkt. Auch der„Peſter Lloyd“ verzeichnet eine Feſtigung der Bande zwiſchen Berlin und Budaveſt. „nicht nur unverantwortlich“, ſondern auch als„höchſt un⸗ genau“ hingeſtellt hätte, würden in di matiſchen Kreiſen wegen ihrer heilſamen Wirkung begrüßt. Die Wirkungen ſolcher Spekulationen könnten höchſt ſchadenbringend ſein. In der Tat ſei der augenblickliche Zweck des Beſuches in Deutſchland der geweſen, den erſten Schritt auf die Schaffung einer Atmoſphäre hin zu kun, in der künflige und mehr konkrete Berakungen fruchtbringend ſein könn⸗ ken. Berſuche, den Gang der Dinge zu forcieren, würden eher einen neuen Rückſchlag herbeiführen. Nach zuſtändi⸗ ger britiſcher Anſicht handle es ſich eher um eine Aufgabe ſchrittweiſer Vorbereitung, die, wenn die Halifax-Reiſe wirklich Nutzen bringen ſollte, die kommenden Monate ausfüllen müſſe. Daranhyi über ſeinen Deutſchlandbeſuch Bei einem Empfang von Preſſevertretern auf der un. gariſchen Geſandtſchaft gab Miniſterpräftdent von Darany eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Beſonders hervorzuheben möchte ich jene tiefen Ein drücke, die ich im Deutſchen Reiche im allgemeinen und auch durch die Beſichtigung jener verſchiedenen Inſtitutio nen gewonnen habe, die zu beſuchen uns Gelegenheit ge— boten wurde. Alles, was wir ſahen, iſt ein vielſeitiger Be⸗ weis jener Schöpfungskraft und jener Fähigkeiten, die ir dem deutſchen Volke leben und welche Eigenſchaften die Tatkraft des Führers und Reichskanzlers ſo zielbewußt ir den Dienſt der Größe des Deutſchen Reiches und des zu⸗ künftigen Gedeihens des deutſchen Volkes zu ſtellen wußte Die Besprechungen, die wir während unſeres offizieller Beſuches in Berlin mit den deutſchen Staatsmännern ge⸗ pflogen haben, beſtärkten uns darin, daß die ſorgſame Pflege und Weiterentwicklung der zwiſchen dem Deulſchen Reiche und Ungarn unverändert beſtehenden freundſchaft⸗ lichen Bezſehungen gemäß unſeren friedlichen Zielſetzungen der richtige Weg iſt. Dieſe Freundſchaftsbeziehungen, die in dieſen Tagen 955 in handelspolitiſcher und wirtschaftlicher Hinſicht weitergehend gefeſtigt wurden, dienen nicht nut den Inkereſſen der ungariſchen und der deukſchen Nation, ſondern 128 auch berufen, die Sache des allgemeinen europäiſchen Friedens und Zuſammenwirkens zu fördern. Nach meinen Erfahrungen bilden ſich um jeden Mini⸗ ſterbeſuch Legenden. Ich bin überzeugt, daß auch um unſeren Beſuch an intereſſierten oder nicht gut unterrichte⸗ ten Stellen Kombinationen entſtehen werden. Ich betone deshalb nochmals, daß der Beſuch der Mit⸗ glieder der ungariſchen Regierung gar keinem anderen Zweck gedient hat, als einen allgemeinen Gedankenaus⸗ tauſch zu pflegen und mit den führenden Perſönlichkeiten des Deutſchen Reiches einen freundſchaftlichen Händedruck zu wechſeln. Als Abſchluß und Höhepunkt des Beſuches der ungari⸗ ſchen Staatsmänner in Berlin fand Donnerstag beim Füh⸗ rer und Reichskanzler eine Abendtafel ſtatt. Während des nunmehr abgeſchloſſenen offiziellen Auf⸗ enthalts der ungariſchen Gäſte in der Reichshauptſtadt bot ſich ihnen neben den feſtlichen Veranſtaltungen und dem Beſuch der Jagdausſtellung ſowie von Einrichtungen des Dritten Reiches, an denen ſie beſonderes Intereſſe nahmen, vielfach Gelegenheit zu eingehender Ausſprache mit füh⸗ renden Perſönlichketten des Staates und der Partei. So wurden mit dem Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen die Fragen der europäiſchen Politik und nament⸗ lich diejenigen, die die beiden Nationen unmittelbar be⸗ treffen, in wiederholten freundſchaftlichen Unterhaltungen erörtert. Dieſe Beſprechungen fanden ihre Ergänzung und Beſtätigung in der eingehenden vertrauensvollen Aus⸗ Miniſterpräſidenten N die die beiden ungariſchen Staatsmänner mit em Führer und Reichskanzler geführt haben. u beiderſeitiger Genugkuung ergab ſich erneut die völlige Uebereinſtimmung der Auffaſſungen. Man war ſich darüber einig, daß ebenſo wie bisher duch in Jukunft in allen die be änder berührenden Fragen der feſte Konkakt aufrechterhalten werden ſoll und die gemeinſamen dem Frieden dienenden Ziele durch forklaufenden Gedan⸗ kenaustauſch weiterhin zu verfolgen ſein werden. So dient nach der übereinſtimmenden Ueberzeugung der ungariſchen und deutſchen Staatsmänner die deutſch⸗ ungariſche Freundſchaft und ihre ſtändige Vertiefung nicht nur den Intereſſen beider Länder, ſondern liefert darüber hinaus einen weſentlichen Beitrag zu allen auf die Befriedung Europas gerichteten Beſtrebun⸗ gen. 5 formelle Einladung 933 Auszeichnungen in Paris! Großer Erfolg Deutſchlands auf der Weltausſtellung. Höchſte Anerkennung für die neuen Werkſtoffe. Paris, 26. November. Am Donnerstag nachmittag fand aus Anlaß des Ab⸗ ſchluſſes der Weltausſtellung im Neuen Theater des Troca⸗ dero⸗-Palaſtes in Anweſenheit des Präſidenten der Repu⸗ blik, mehrerer Mitglieder der Regierung, der Generalkom⸗ miſſare ſämtlicher an der Ausſtellung beteiligten Länder und zahlreicher Vertreter des Diplomatiſchen Korps ſowie der in⸗ und ausländiſchen Preſſe die feierliche Verkündung des Ergebniſſes der Preisverteilung durch die internatio⸗ nale Jury der Pariſer Weltausſtellung 1937 ſtatt, ſoweit dieſe bisher feſtſteht. Das Deutſche Reich hat auf dem Gebiet ſeines ge⸗ werblichen und künſtleriſchen Schaffens einen Beitrag zum Gelingen dieſer großen internationalen Ausſtellung gelei⸗ ſtet, der den Vergleich mit keinem anderen Lande zu ſcheuen braucht. Die ſorgfältige und umfaſſende Arbeit des interna⸗ tionalen Preisgerichts, an denen faſt 2000 Sachverſtändige us der ganzen Welt, darunter auch eine große Anzahl deutſcher Fachleute, teilnahmen und deren fachmänniſchem Urteil die ausgeſtellten Gegenſtände und ſonſtigen Leiſtun⸗ gen unterlagen, haben dies noch einmal beſtätigt. Das vor⸗ läufige Ergebnis der Preisverteilung für Deutſchland iſt: 278 Grand Prix(höchſte Auszeichnung), 179 Diplomes d'honneur(Ehrenurkunden), 273 Medailles d'or(Goldme⸗ daillen), 172 Medailles d'argent(Silbermedaillen), 31 Me⸗ dailles de Bronce(Bronce⸗Medaillen); insgeſamt 933 Aus⸗ zeichnungen. In dieſen Zahlen ſind noch nicht berückf Prix, Inkernatio Preſſe in Zuſammenhang mit die aus durchſichkigen Gründen verbrei⸗ in aller Oeffentlichkeit von inkernatio⸗ und unabhängigen Fachleuten widerlegt Die Studentenunruhen in Wien. Die Wiener Innenſtadt ſtand am Donnerstag wieder im Zeichen der Hochſchulunruhen. Vereits um 7 Uhr morgens bezogen Abteilungen der Polizei die wichtigſten Poſten um die Hochſchule. Patrouillen auf Kraftwagen und Fahr⸗ rädern fuhren durch die Straßen, um Anſammlungen ſo⸗ fort verſtreuen zu können Inzwiſchen wurden noch nach den bisherigen milderen Androhungen die erſten Maß⸗ regelungen durchgeführt. Vier Studenten, die von den Be⸗ hörden als Urheber der Streiks und Demonſtrationen be⸗ zeichnet werden, wurden für zwei Semeſter relegiert. „Rapuzenträger“ Das Oberhaupt verhaftet? Paris, 26. November. In Zuſammenhang mit dem Vorgehen gegen die Ge⸗ heimbünde wendet ſich ein Teil der Pariſer Preſſe heftig gegen den ſozialdemokratiſchen Innenminiſter Dormoy. So ſchreibt der Innenpolitiker des„Echo de Paris“: Wenn Frankreich eine fähige und gutwillige Regierung hätte, ſo wäre der ſozialdemokratiſche Innenminiſter bereits ver⸗ haftet und des Verbrechens gegen die Sicherheit des Staates beſchuldigt worden. Das franzöſiſche Regime würde die Lächerlichkeiten nicht lange überleben, mit denen Dormoh es mit ſeiner„Inſzenierung der Affäre der Cagoulards“ überhäufe. Wie Havas berichtet, hat der Direktor der Sicherheits⸗ polizei der Preſſe mitgeteilt, daß die Bezeichnung„Kapu⸗ zenträger“(Cagoulards) von nun ab nicht mehr gebraucht werde, weil man den wirklichen Namen der Verſchwörer kenne. Die entdeckte Organiſation trage den Namen„Ge⸗ heimausſchuß der revolutionären Tat“. General Duſeigneur, der in Zuſammenhang mit der Aufdeckung der geheimen Waffenlager von der Polize verhört und auch die ganze Nacht über in Gewahrſam ge⸗ halten worden war, iſt am Donnerstag dem Unterſuchungs⸗ richter vorgeführt worden. Kurz nach Mittag wurde be. kannt, daß gegen General Duſeigneur Anklage erhoben worden iſt. Andererſeits teilte die Sicherheitspolizei mit, daß der Chef des Geheimen Akkionsausſchuſſes in der Per. ſon des Eugene Deloncle entdeckt und in der Nacht verhaf. tek worden ſei. Mit dieſer Verhaftung glaubt die Polizen das kakfächliche Oberhaupt des„Geheimen revolutionärer Akkionsausſchuſſes“ gefaßt zu haben. „Schrittweiſe Vorbereitung“ Die deutſch⸗engliſche Jühlungnahme. Tondon, 25. November. Die Londoner Preſſe befaßt ſich beſonders mit dem bevorſtehenden Beſuch des franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Ehautemps und des franzöſiſchen Außenminiſters Delbos in London. Die Blätter erwähnen, daß die ge⸗ ſamte politiſche Lage zur Ausſprache kommen werde. Der „Daily Telegraph“ berichtet, die franzöſiſchen Miniſter würden Montagfrüh 9 Uhr in London eintreffen, um 10 Uhr würden bereits die Beſprechungen beginnen. Der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes erwartet u. a., daß die Weltwirtſchaftsprobleme bei den franzöſiſch⸗engli⸗ ſchen dane eine führende Rolle ſpielen werden „mit beſonderer erückſichtigung der Forderung der nicht⸗ de ted Staaten auf freieren Zugang zu en Rohſtoffen und Ueberſeeausbreitung“. Die britiſche Regierung habe gehofft, daß der amerika⸗ niſche Sonderbotſchafter Norman Davis auch nach Lon⸗ don hätte kommen können. Wie verlautet, ſei ihm eine in⸗ zugegangen, doch habe er ſich ent⸗ „Daily Mail“ erwartet ferner, daß man engliſcherſeits die franzöſiſchen Miniſter erſuchen werde, dem britiſchen Beiſpiel zu folgen und Handelskonſule für Nationalſpanien zu ernennen Im übrigen glaube man nach dem Juſam⸗ menbruch der Brüſſeler Konferenz in Waſhington, daß Amerika jetzt ſeine Geſte zur internationalen Zuſam⸗ menarbeit getan habe, und daß das Beſte, was Amerika jetzt tun könne, ſei, ſich mit eigenen Dingen zu befaſſen. Die„Times“ nimmt wie auch„Daily Telegraph“ ge⸗ gen die un verantwortlichen Preſſemans⸗ ver über die deutſch⸗engliſche Fühlungnahme Stellung. Das Blatt ſagt u. a., Chamberlains Erklärungen, die die Preſſeſpekulationen über die Halifar⸗Beſurochungon als ſchuldigen laſſen. ————— Araber vor dem Kriegsgericht 80jähriger Scheich zum Tode verurteilt. Jeruſalem, 24. November. Das Militärgericht in Haifa führte als erſten Militär⸗ gerichtsprozeß eine Verhandlung gegen den älteſten der am Montag in Jenin gefangenen vier arabiſchen Freiſchärler durch. Der Angeklagte, der 80jährige Scheich Farhan Saadi ein enger Freund Fauzi Kaukadſchis, der im vorigen Jahr der Anführer der arabiſchen Freiſchärler war und jetzt ver⸗ bannt iſt, wurde zum Tode verurteilt. Den Antrag der Verteidigung, angeſichts des Alters von 80 Jahren, der nicht bewieſenen Schuld ſowie der hohen Herkunft des Angeklag⸗ ten mildernde Umſtände anzuerkennen, hatte der Anklage⸗ vertreter abgelehnt. Die Urteilsbeſtätigung liegt in Händen des Höchſtkom⸗ mandierenden der britiſchen Truppen in Paläſtina. Die ara⸗ biſche Verteidigungspartei und andere arabische Organiſa⸗ tionen ſowie hervorragende Einzelperſönlichkeiten bereiten eine ſofortige Eingabe bor, durch die ſie die Begnadigung des Farhan Saadi erwirken wollen. Während der Sitzung des Kriegsgerichts kam es zu Araberdemonſtrationen, die jedoch bald auseinandergetrie⸗ ben wurden. Madrid wird beſchoſſen Maueranſchläge kennzeichnen die Stimmung. Paris, 26. November. Wie Havas aus Madrid meldet, haben gegen 22.0 Uhr die nationalen Truppen mit einer heftigen Beſchießun von Madrid begonnen. Bis Mitternacht ſeien über 2000 Granaten abgefeuert worden. Die Beſchießung habe um Mitternacht noch angedauerk. Wie Ueberläufer berichten, werden ſeit einiger Zeit immer wieder Plakate in den Madrider Straßen ange⸗ ſchlagen mit Inſchriften wie:„Es lebe das natio⸗ nale Spanien“,„Bald kommt die Stunde der Gerech⸗ tigkeit und Wahrheit“. Auch werden heimlich die national⸗ ſpaniſchen Farben an die Hauswände gemalt. Trotz ſtren⸗ ger Ueberwachung wiederhole ſich dies faſt jede Nacht. Hutſchau beſetzt Weiterer Vormarſch der Japaner. Am ſüdlichen Flügel der Front haben japaniſche Trup⸗ pen jetzt Hutſchau, auch Wutſching genannt, beſetzt. Andere Einheiten ſind 20 Kilometer nördlich von Wuſhi vorge⸗ ſtoßen. 5 6 2 otei Tugen gaben oie japaniſchen Truppen Eſch g, du eingenommen. Sie marſchieren dort jetzt weiter in Richtung Haiyen am Nordufer der Hangtſchau-⸗Bucht. Ia. paniſche Marineflieger entwickeln eine lebhafte Tätigkeit Sie griffen die rückwärtigen Verbindungen der chineſiſchen Truppen im Raum weſtlich des Tai⸗Sees ſowie mehrere Plätze an der Lunghai⸗Bahn an. 100 Sowjetflugzeuge für die Chineſen. i Wie Reuter aus Schanghai meldet, ſind anale Nachrichten zufolge bei den Luftkämpfen 1 5 Nanking zwei ſowjetruſſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen e 10 ner wird berichtet, daß vor kurzem mehr als 100 1 0 ruſſiſche Flugzeuge in der Provinz Schenſi eingetroff ſeien Kurzmeldungen Londem. Nach Abſchluß der Handelsvertragsverhand⸗ lungen zwiſchen England und USA ſollen im nächſten Jahr Beſprechungen über eine Regelung der engliſchen Kriegsſchulden aufgenommen werden. Berlin. Der Reichskriegsminiſter begibt ſich am 26. No⸗ vember zu einer Beſichtigung nach Halle. London. Der Unterausſchuß des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes iſt erneut für Freitag einberufen worden. 5 Paris. Angeſichts der bevorſtehenden Entſcheidung über die Frage der Beamtenteuerungszulagen herrſcht in den franzöſiſchen Parlamentskreiſen erregte Stimmung. Die große Frage iſt, wie die Kommuniſten ſich gegenüber der Vertrauensfrage der Regierung verhalten werden. Hamburg. Am Freitag wird Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring zu ſeinem Staatsbeſuch in Groß⸗Ham⸗ burg erwartet. Die Stadt iſt zu einem großartigen Emp⸗ fang ihres Ehrenbürgers gerüſtet. Salamanca. Von gutunterrichteter Seite verlautet aus Barcelona, daß der ſowjetſpaniſche Oberhäuptling Negrin in einer Unterredung mit dem franzöſiſchen Kommuniſten Thorez die wichtigſten Forderungen der ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten für eine noch wirkſamere Kriegshilfe Frankreichs dargelegt habe. Polen in der Tſchechei friſtlos entlaſſen. Wie die Polniſche Telegraphenagentur(Pat) aus Mähriſch⸗Oſtrau meldet, iſt in letzter Zeit eine große An⸗ zahl polniſcher Staatsbürger, die in Unternehmüngen des Grenzbezirks von Mähriſch⸗Oſtrau tätig waren, unter Hin⸗ weis auf das tſchechoflowakiſche Geſetz zum Schutz des Staats friſtlos entlaſſen worden. Wie die Pat meldet, hat ſich der polniſche Konſul in Mähriſch⸗Oſtrau zu einer Be⸗ ſprechung dieſer Angelegenheit zu dem polniſchen Ge⸗ ſandten nach Prag begeben Statt Skaatsgouverneure„Bundesſtalthalter“ in Braſillen. Der braſilianiſche Bundespräſident Dr. Vargas 1 durch eine Verordnung sämtliche Gouverneure der Einzel⸗ ſtaaten, ſoweit ſie bisher im Amte waren, beſtätigt, ſie aber ihres Gouverneurspoſtens enthoben und zu„Inter⸗ venloren“(Bundesſtatthaltern) ernannt. Dieſe Maßnahme iſt von größter Bedeutung, da ſie die Stärkung der Zen tralgewalt bewirkt. Geſchäftsrückgang in A821 Betriebseinſchränkungen und Streikhetze. „tewyork, 25, Nov. Der hier ſeit mehreren Wochen 755 altende ſtarke Geſchäftsrückgang äußert ſich in weitgehen en und immer ſteigenden Vetriebseinſchränkungen verſchiedenen Industriezweigen. In der Stahlinduſtrie 155 beiſpielsweiſe gegenwärtig rund 500 000 Arbeiter von Betriebseinſchränkungen betroffen.. zederauf⸗ Dieſe Erſcheinung iſt begleitet von einem Wieder 15 leben der Streikhetze. So hat die Cio⸗Gewerkſchaft 9 Ford⸗Werken erneut den Kampf an ben In einem 9 55 Vetrieb in St. Louis ſind die Mitglieder der Lewis 1 5 ſtehenden Autoarbeiter⸗Gewerkſchaft in den Streik olige ten. Der Betrieb konnte jedoch bisher durch Arbeitswi aufrechterhalten werden. Das Ford⸗Werk iſt von etwa Streikpoſten umlagert, die die in Autos eintreffe beitswilligen mit Steinen bewerfen. Die Polizei reits mehrere Verhaftungen vorgenommen. Au 0 ö ſeuche Buch Bruce Sinz Mun burg delbe Amt San' Schr. denb ſtatt: heim Wies herrſ Schw Mor! dame die z 1 e Mut! warte unter Edua tende reichl wechſ dem der Geſte lung Der antre Arte! Beih len Koſte den dicht Wage nach heſſe Ort Wr unfe man man uch! noch auf nen rene bish iſt Vor ſind ſtür güte mige — b bel ſie Aus Baden und den Nachbargauen. Der Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche ( Karlsruhe. Der Ausbruch der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche wird neuerdings aus folgenden Orten gemeldet: Amt Buchen: Zimmern, Hüngheim, Schlierſtadt, Götzingen; Amt Bruchſal: Waghäuſel, Unteröwisheim; Amt Bühl: Großweier, zheim, Sasbachwalden, Vimbuch; Amt Emmendingen: undingen, Teningen, Wagenſtadt, Vörſtetten; Amt Frei⸗ rg: Bötzingen, Breiſach, Au, Ihringen a. K.; Amt Hei⸗ herg: Heidelberg⸗Handſchuhsheim, Heidelberg⸗Wieblingen; t Kehl: Neumühl, Scherzheim, Muggenſchopf, Renchen, Kork; Amt Mannheim: Hockenheim, Altlußheim, Schriesheim, Brühl, Ketſch, Mannheim⸗Friedrichsfeld, Lau⸗ denbach; Amt Mosbach: Katzental, Neunkirchen; Amt Ra⸗ ſtatt: Illingen, Söllingen, Iffezheim, Hügelsheim; Amt Sins⸗ heim: Richen; Amt Tauberbiſchofsheim: Unterbalbach; Amt Wiesloch: St. Leon; Amt Karlsruhe: Hochſtetten. Während in neun Gemeinden die Seuche erloſchen iſt, herrſcht ſie augenblicklich noch in 229 Gemeinden. * Hohe Zuchthausſtrafe wegen Totſchlags. ö Die vierte Tagungsperiode des Freiburger hatte ſich zunächſt mit einer Anklage wegen ſſen. Seit dem 1. Dezember 1936 wurde die Johanna Vitt aus Wyhl(unterer Eltern glaubten, ihre Und tten ſie erſt am 23 dem Ausbleiben Die Leiche des Mädchens de Worms aus dem Rhein geländet. Das Mädchen, das r von vier unehelichen Kindern war und das fünfte er⸗ wartete, hatte intime Beziehungen zu verſchiedenen Männern unterhalten, u. a. auch zu dem jetzt des Mordes angeklagten 06 dem er die Vaterſchaft des zu erwar⸗ tenden Kindes hartnäckig leugnete, hat er ſich doch auffallend ichlich um eine Abtreibung bemüht. Anfänglich leugnete er, wechſelte ſtets ſeine Angaben und bequemte ſich ſchließlich zu dem Geſtändnis, die Vitt in die Elz geſtoßen zu haben. In der Verhandlung vor dem Schwurgericht widerrief er dieſes Geſtändnis und beteuerte ſeine Unſchuld. Zu der Verhand⸗ lung waren 29 Zeugen und zwei Sachverſtändige geladen. Der Staatsanwalt hatte gegen Oeſchger die Todesſtrafe be⸗ antragt. Das Schwurgericht fällte um 23 Uhr folgendes Urteil: Der Angeklagte Oeſchger wird wegen Totſchlags und Beihilfe zum Abtreibungsverſuch zu acht Jahren drei Mona⸗ ten Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Tragung der Koſten verurteilt. Drei Monate der Unterſuchungshaft wer⸗ den angerechnet. Den Tatbeſtand des Mordes hal das Ge⸗ richt verneint. () Pforzheim.(Tödlich verunglückt.) Vom Laſt⸗ wagen geſtürzt iſt beim Möbeltransport auf der Straße nach Mühlacker der 47jährige Schuldiener Karl Kompoſt von Illingen. Er war ſofort tot. 2 S 8 Sand Sab, Schwurgerichts Mordes zu be damals Brei wurde ſpäter * Mordverdacht bei vorgeläuſchtem Verkehrsunfall. Darmſtadt. Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: die Meldung über einen angeblich am 10. November d. Jin der Nähe von Genſingen in Rheinheſſen erfolgten Kraftwagenunfall führte zur Einleitung eines ſtaatsanwalt⸗ lichen Ermittlungsverfahrens gegen den Kraftwagenführer und Händler Ja Nrollmann aus Sprendlingen(Rhein⸗ heſſen), deſſen Ehefrau bei den erſten Unterſuchungen an Ort und Stelle tot neben dem Kraftwagen aufgefunden würde. Beſtimmte Anhaltspunkte dafür, daß kein Verkehrs⸗ unfall, ſondern die Verſchleierung einer Straftat Kroll⸗ manns vorlag verſtärkte ſich ſchließlich derart, daß Kroll⸗ mann am 22 November wegen Mordverdachts in Unter⸗ ſuchungshaft genommen werden mußte. Der Verhaftete hat noch am gleichen Tage zugegeben, ſeine Frau durch Schläge auf den Kopf getötet zu haben. Nähere Einzelheiten kön⸗ nen mit Rückſicht auf den Stand des Unterſuchungsverfah⸗ rens vorerſt nicht bekanntgegeben werden. Zu ſämtlichen bisher in der Tagespreſſe veröffentlichten Tatſchilderungen iſt jedoch zu bemerken, daß ſie in der Einzeldarſtellung des Vorfalls teilweiſe unrichtig und teilweiſe noch unbeſtätigt ſind. a Kaiſerslautern.[tödlicher Sturz.) In Erlenbach ſtürzte der 75jährige Landwirt Johann Schneider ſo un⸗ Alücklich vonn Gerüſt in ſeiner Scheune ab, daß nach we⸗ igen Stunden durch die Verletzung der Tod eintrat. 0 8* Ene Jelſame Pogegnun Roman von Lisbeth Dill. 21 In die Bank zurückgelehnt, ſchaute über die einige dunkle Wolken zogen. ſich einen Augenblick, dann zogen die gaben ihn frei. »Immer dasſelbe alte Spiel“, ſagte ſie.„Der Mond iſt ein Betrüger..“ „Weshalb?“ „Er malt alles, wie es in Wirklichkeit nicht iſt.“ „Weshalb ſind Sie eigentlich ſo melancholiſch?“ fragte er.„Sie ſind nun aus allen Sorgen heraus, haben eine Stellung...“ „Oh, ich bin nicht traurig“, verſicherte ſie.„Ich bin froh, daß ich Sie heute endlich einmal ſehe. Ich wollte 80 immer ſchon ſchreiben, aber ich habe es nicht ge⸗ n „Das war auch beſſer“, ſagte er. 5 „Das habe ich mir gedacht...“ Sie ſchaute den Glüh⸗ würmchen zu, die im Gebüſch glänzten.„Sie bekommen ſicher viele Briefe von Frauen— nicht wahr?“ „Ich bekomme meiſt Geſchäftsbrieſe oder Dienſtliches.“ »Aber die Frauen, die bei Ihnen hören, oder die Sie behandeln...“ „Die ſchreiben mir keine Briefe“, ſagte er. „Ich habe Sie mir ganz anders vorgeſtellt“, fuhr ſie fort. „Wie denn?“ „Damals in München ſah ich Sie nur aus der Ent⸗ fernung, da ſchienen Sie mir viel älter. In Ihrem Zimmer habe ich Sie erſt gar nicht wiedererkannt.“ „Und jetzt?“ fragte er. „Jetzt?“ Sie ſah ihn von der Seite au.„Jetzt— aber das möcht' ich Ihnen am liebſten nicht ſagen, das macht Sie nur eitel, die Männer ſind es ſo ſchon..“ „Nehmen Sie mich nicht dabei aus?“. ſie nach der Ruine, Der Mond verbarg Wolken weiter und w Pc é0ꝙꝙ0'''ß' ß———P—P————P————————————————————— N 22 KA. ee! „„ 78 1711 Lola e Wie ſoll der Einzelhändler werben! Werbeleiter Albig ⸗Berlin vor dem Mannheimer Einzelhandel. Mit ſichtlicher Freude über den Maſſenbeſuch konnte am Mittwoch abend der Vorſitzende der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Herr Stahl, im Wartburghoſpiz ſeine Getreuen begrüßen, denn der Maſſenbeſuch, das betonte er, beweiſe, welches Intereſſe dieſem Thema von den Mitgliedern ent⸗ gegengebracht werde. Der Redner ſprach dann faſt 2 Stun⸗ den in lebendiger und anſchaulicher Weiſe über die manigfache Art der Reklame und ihre wirkſame Geſtaltung, ſei es in Schaufenſterdekoration, in Diapoſitiven uſw. Er nannte zunächſt das richtige Verhalten im Geſchäft bei der Be⸗ dienung der Kundſchaft. Der Käufer muß erfühlen, welchen Liebhaber⸗ oder materiellen Wert der Käuſer einem Artilel beimißt. Auch ſoll der Käufer höflich und verbindlich an⸗ geſprochen werden. Der Einzelhändler ſoll aber auch eine Sprache reden, die das Volk verſteht. Darüber hinaus müſſe ſich der Einzelhändler der Werbekraft der Werbemittel außer⸗ halb des Ladenlokals bedienen, und zwar vor allem der Zeitungsanzeige, die zum Kunden kommt. Durch die Werbung iſt es nicht nur möglich die Umſätze zu hallen, ſondern auch zu ſteigern. An Hand von ſpielen zeigte dann der Redner falſche und unzweckmäßige Werbung, wobei auch die richtige Geſtaltung einer Zeitungs⸗ anzeige herausgeſtellt wurde. Aber nicht nur auf die Ge⸗ ſtaltung kommt es an. Die Zeitungsanzeige muß klar und verſtändlich, aber zugleich inlereſſant und lebendig ſein. Ein Spfrachſchnitzer ſei die Bezeichnuſtg„Billige“ Preiſe, da es nur niedrige und hohe Preiſe gebe. Zur„Beſichtigung ohne Kaufzwang“ lade man nicht ein, da der Kunde ſchon an dem Worte„Zwang“ Anſtoß nimmt. Man unterlaſſe auch das Dichten. Die Anzeige hat die Aufgabe, eine Verbindung zwiſchen Waren, Käufer und Verkäufer zu ſchaffen, wobei es darauf ankommt, die Dinge herauszuſtellen, die den Kunden ſeſſeln und zum Verkauf anregen. Zweckdienlich iſt es, ſich bei der Abfaſſung des Worklautes beraten zu laſſen. Endlich, ſo erklärte Werbeleiter Albig zum Schluſſe, ſei eine Werbung keine Augenblicksſache, ſondern es komme auf eine plan⸗ mäßige, das ganze Jahr dauernde Wirkung an. Jeder müſſe, ſoviel er kann, werben, der Erfolg einer klayen und gulen Reklame wird nicht ausbleiben. 1 85 Bei⸗ 541 Fahrzeuge beanſtandet. Bei den in den letzten Tagen vorgenommenen Verkehrskontrollen wurden 1217 Kraftfahrzeuge, 1124 Fahrräder und zwei Fuhrwerke hin⸗ ſichtlich ihrer Verkehrsſicherheit kontrolliert. Hierbei mußten insgeſamt 541 Fahrzeuge beanſtandet werden. Gegen 45 Füh⸗ rer dieſer Fahrzeuge wurde Anzeige vorgelegt, während 265 gebührenpflichtig verwarnt wurden. An 231 Kraftfahrzeug⸗ halter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. U Vom Nationaltheater. Am Sonntag, den 28. Novem⸗ ber, wird Beethovens Oper„Fidelio“ in neuer Inszenierung gegeben. Muſikaliſche Leitung: Karl Elmendorff. Regie: Curt Becker⸗Huert. Das Schauſpiel bereitet als Weihnachtsmär⸗ chen in dieſem Jahr Gert von Baſſewitz'„Peterchens Mond⸗ fahrt“ vor. Regie: Hans Becker. 1 Billiger Theaterbeſuch durch„Kraft durch Freude“. Wie bereits früher ſchon an dieſer Stelle bekannt⸗ gegeben, iſt den Seckenheimern Gelegenheit geboten ſehr billig Theater und Konzerte in Mannheim zu beſuchen und zwar zu 90 Pfg. bis zu 1.80 RM. auf den beſten Plätzen im Nationaltheater. Anmeldungen beim Ortswart der Ko. und bei Friſeur Volk. Bei Vorzeigen der Mitgliedskarte der Kulturgemeinde beträgt der Fahrpreis nach Mannheim und zurück nur 35 Pfg. Es wäre ſchade, wenn ſich die Secken⸗ heimer Bevölkerung dieſe überaus günſtige Gelegenheit ent⸗ gehen ließ. 5 — Iſt der Reichsluftſchutzbund ein angeſchloſſener Ver⸗ band der NSDAP.? Der Reichsluftſchutzbund iſt wie z. B. auch die Techniſche Nothilfe, der Deutſche Luftſpörtberband der Reichsbünd für Leibesübungen, der Reichskriegerbund kein angeſchloſſener Verband der NSDAP. Die genannten Ver⸗ bände ſind ſelbſtändige unpolitiſche Organiſationen. „Das— weiß ich noch nicht Ich kenne Sie bis jetzt nur von einer Seite.“ Er zeichnete mit ſeinem Stock Kurven in den Kies. „Mein Leben hing von Ihnen ab. Es war meine letzte Station. Es war nicht einfach, bei Ihnen anzu⸗ kommen, Ihr Diener ſchickte mich immer fort. Einmal hab' ich die halbe Nacht in den Anlagen Ihrem Hauſe gegenüber auf einer Bank geſeſſen und gewartet. Einmal muß er doch kommen, dachte ich, und dann bin ich gerettet. Ich wußte es. Ich trug einen Brief an Sie immer bei mir. Als Sie mich dann abwieſen, verlor ich den Kopf. Ich hatte keinen Mut mehr, weiterzuleben. Aber der Brief hat mich gerettet. Das iſt doch wie ein Wunder. Er hat Sie wieder zu mir geführt. Es war alſo— Beſtim⸗ mung.“ Er ſchwieg. „Haben Sie ſchon die Beſtätigung vom Gericht?“ fragte er dann. „Ja, endlich! Penſion.“ „Und Martin?“ i „Ach, der fragte nicht einmal nach meinen Zeugniſſen.“ Er verläßt ſich auf deine Empfehlung, dachte Bothmer, der den Nachtigallen zuhörte.„Mit wem ſind Sie denn heute unterwegs geweſen?“ fragte er. „Mit ein paar Studenten...“ „Mit was für Studenten 20 n 5 5 „Meine Zimmernachbarn in der Penſion“, ſagte ſie. „Der eine iſt Mediziner und hört bei Ihnen. So ein rieſiger Weſtfale mit vielen Schmiſſen.“ „Ach der“, ſagte Bothmer zerſtreut. a Sie ſah zu der Ruine hinüber.„Nicht wahr, hier hat Eichendorff einmal gelebt?“ s Aber er wollte nicht von Eichendorff ſprechen.„Wie geht es denn bei Martin? Verlieben Sie ſich nur nicht . ſt eee Das iſt ganz ausg: „Weshalb“ Er ſah ſie an.„Martin iſt ein ſchöner Mann Meine Wirtin brachte ſie mir in die Steuerbefreiung für Gratifikationen Erläuterung des Reichsfinanzminiſters Zu dem bekanntgegebenen Erlaß, der die Steuerbefrei⸗ ung für Weihnachtsgeſchenke regelt, iſt eine Erläuterung des Reichsfinanzminiſters ergangen, in der es heißt: Die einmaligen Zuwendungen(Weihnachtsgeſchenke) ſind nur dann von der Einkommenſteuer(Lohnſteuer) befreit, wenn ſie über den vertraglichen(tariflichen) Ar⸗ beitslohn hinaus gezahlt werden. Dieſe Vorausſetzung für die Steuerfreiheit iſt immer dann gegeben, wenn die Zah⸗ lung weder nach dem Einzelarbeitsvertrag noch nach dem Tarifvertrag(Tarifordnung) noch nach einer Betriebsord⸗ nung ausdrücklich vorgeſehen iſt. Die Zuwendung iſt auch dann ſteuerfrei, wenn ſie weder arbeitsvertraglich noch ta⸗ rifvertraglich(tarifordnungsgemäß) noch nach einer Betriebs⸗ ordnung vorgeſehen, aber allgemein üblich iſt oder alljähr⸗ lich gezahlt worden iſt. Es iſt dabei gleichgültig, ob arbeits⸗ rechtlich möglicherweiſe ein klagbarer Anſpruch auf eine ent⸗ ſprechende Zahlung beſteht. Unter Monatslohn iſt der Arbeitslohn zu verſtehen, der, abgeſehen von dem ſteuerfreien Weihnachtsgeſchenk, dem Arbeitnehmer für den Monat der Zahlung des ſteuerfreien Weihnachtsgeſchenks insgeſamt zufließt. Zu dieſem Arbeits⸗ lohn gehören auch ſolche Beträge, die, abgeſehen von dem ſteuerfreien Weihnachtsgeſchenk, freiwillig und widerruflich geleiſtet werden, wie z. B. freiwillig übernommene Sozial⸗ verſicherungsbeiträge. Für die Prüfung der Frage, ob der Monatslohn 200 Mark überſteigt, iſt das in einzelnen Be⸗ rufen vertraglich(tariflich, betriebsordnungsgemäß) vorgeſe⸗ hene und daher ſteuerpflichtige Weihnachtsgeld, auch das ſoge nannte 13. Monatsgehalt im Bankgewerbe, mit dem auf einen Monat e Teilbetrag(ein Zwölftel) dem laufenden Monatslohn hinzuzurechnen. An der Berechnung der Lohnſteuer von dieſen ſteuerpflichtigen Be⸗ zügen im Zeitpunkt der Auszahlung als ſonſtigen(einmali⸗ gen) Bezügen wird hierdurch nichts geändert. Wenn das Weihnachtsgeſchenk in der Zuwendung von Gutſcheinen an das Gefolgſchaftsmitglied beſteht, die zur Entnahme von Waren oder Leiſtungen aus dem Be⸗ trieb des Arbeitgebers oder aus einem fremden Betrieb be⸗ rechtigen, ſo iſt die Steuerfreiheit dieſes Weihnachtsgeſchenks bei Erfüllung aller anderen Vorausſetzungen auch dann ge⸗ geben, wenn die Entnahme der Waren oder Leiſtungen ſelbſt erſt nach dem 24. Dezember 1937 erfolgt. Die Gutſcheine müſſen aber in der Zeit vom 20. November bis 24. Dezem⸗ ber 1937 zugewendet worden ſein. — Zvoeidreiviertel Millionen Hilfeleiſtungen des Roten Kreuzes. 2 735 575mal leiſtete das Deutſche Rote Kreuz im vergangenen Jahre Erſte Hilfe: auf der Straße, auf Sport⸗ plätzen, bei Fabrik⸗ und Grubenunfällen, im Gebirge und auf dem Waſſer, bei Feuer, Seuchen, Gasſchäden, Ueber⸗ ſchwemmungen und Sturmkataſtrophen. Das iſt eine gewal⸗ tige Zahl; um auch weiterhin ſo zahlreich Beiſtand leiſten zu können, unterhält das Deutſche Rote Kreuz eine freiwilltge Helferſchaft von 305 828 Kolonnenmännern und 86 765 weib⸗ lichen Hilfskräften, dazu 1100 000 ſonſt tätigen Männern und Frauen. Alles dies geſchieht freiwillig und ohne Koſten; die Einrichtungen, Rettungsſtellen, Anſtalten, Schulungshäu⸗ ſer, das notwendige Material uſw. aber erfordern Mittel. Ihrer Beſchaffung dient u. a. die diesjährige Rotkreuzlotterie. WHW für die Motten? Es gibt keinen Haushalt, in dem nicht noch dieſe oder jene Kleidungs⸗ oder Wäſcheſtücke aufbewahrt werden, die zwar ſeit Jahr und Tag gicht mehr im Gebrauch waren und wahrſcheinlich auch noch jahrelang ihr zweckloſes Daſein fri⸗ ſten werden, wenn keine Aenderung geſchaffen wird. Liebe Volksgenoſſin, weißt Du, was Du mit dieſer „Sammlung“ bezweckſt? Sie iſt nichts anderes als ein WH W für die Mokten! Wem iſt es nicht ſchon manches liebe Mal ſo ergangen, daß er einen alten Rock, eine Bluſe, oder ſonſt ein Kleidungsſtück weggehängt und ſich geſagt hat, daß man dieſes Stück doch noch nicht gut wegwerfen könne, weil man es ſicher einmal wieder gut brauchen kann. Eines Tages fällt es einem wieder in die Hand und ſiehe da, Motten und andere Schädlinge haben ihr Vernichtungswerk recht gründlich getan es war alſo doch ein WHW für die Motten! Deine Bolksgenoſſen aber warten auf die Kleidungs⸗ ſtücke, die ſonſt in der. verkommen! Denke daran, wenn die Sammler und Sammlerinnen Dich um Deine Gabe zur WH. Kleiderſpende bitten. 7FFFFFCFFCCCCCCCTTTTTTTTTT „Daraufhin habe ich ihn mir noch nicht ang ſagte ſie.„Dazu iſt er doch viel zu alt.“ Bothmer mußte lachen Wenn Martin das gehört hätte r iſt ſo alt wie ich. Fur ſvie alt mag ſie mich halten! Die Frage blieb unausgeſprochen, aber das Wort blies in der Luft hängen: zu alt. Die blaue Dämmerung ſenkte ſich über den Wald hinter ihnen. Uhren ſchlugen in der Ferne. Die Wege wurden einſamer, auf der Inſel war es ſtill geworden. Zusellen bellte ein Hund, das letzte lichterglänzende Schiff zog vor, bei, auf dem Deck ſaßen die Menſchen dicht gedrängt. Es rauſchte vorbei und verſchwand. Das Konzert in dem Biergarten war verſtummt. Ein Zug Menſchen mit bunten Lampions zog über die Brücke, weiße Kleider ſchimmerten herüber, das Waſſer plätſcherte zu ihren Füßen und be⸗ ruhigte ſich wieder. Ueber der alten Ruine ſtand der Mond hell und rund „Im Krug zum grünen Kranze“ ſummten Gitarren. Si⸗ ſaßen wie feſtgebannt, verwunſchen und wunſchlos unter der tief hängenden Weide. Die Stadt war ſo weit. 7 Eine Nachtigall hub leiſe und verſchlafen hinter ihnen im Gebüſch an zu ſingen. Es klang, als würde eine Geige in der Ferne geſpielt. Er kam ſich vor wie als junger Student, an einem Sommerabend in Heidelberg oder Bonn. Wie lange war das her, daß man auf einer Bank geſeſſen hatte in einer blauen Sommernacht, neben einem Mädchen in einem weißen Kleid? Noch ein paar Jahre, dachte er, und alles iſt vorbei. Oder war es ſchon vorbei— das Junge, Berauſchende, das„Leben“ hieß? Noch ſaß es neben ihm, greifbar, verlockend, im weißen Kleid, acht⸗ zehn Jahre. Und er ſah wieder die ſchöne weiße, marmor⸗ kalte junge Frau vor ſich im Keller der Anatomie. Wenn die gewußt hätte. Die meiſten wußten es nicht. Sie leben dahin wie ich. Sehen vor Arbeit das Leben nicht mehr, ſchreiben Bücher, werden berühmt, bekommen Medaillen. Für die runden Rollen ſeiner Ehrendiplome konnte man ſchon keine Kiſte mehr im Hauſe auftreiben, der ganze Boden ſtand voller Kiſten mit„Ruhm auf Rollen“ Das bißchen Leben war ſo raſch zerronnen, nur der Ruhm blieb übrig von allem. Und ſein Name. 5 Sr d n 9 eſehen“, 1 Aus der Koc F⸗Arbeit in Baden Ueber 3,25 Millionen wurden betreut. () Kar he, 26. November. „Der Empfang war ſeitens der Einwohner ein unge⸗ mein herzli und ſchloß ſofort den Kontakt wahrer Volksverbundenheit; die Grundidee aller KdßF.⸗Fahrten“. —„Bekanntwerden mit unſeren Quartierleuten und Freundſchaftſchließen war bald eins“.—„Wir fühlten uns alle wie eine große Familie und waren ſehr zufrie⸗ den und glücklich“. Dieſe kurzen, einfachen Sätze freiwilliger Anerkennung, Zuſammenſchluß mit der NS. Kulturgemeinde wird ſich dieſe Arbeit in Zukunft erweitern und noch umfaſſendere Erfolge zeitigen. Durch das Amt Reiſen, Wandern, Arlaub ſind in dieſem Jah. 40 658(1 36: 26 950) badiſche Volks⸗ genoſſen 8—14 Tage ins Reich gefahren. Der ſeit Anfang an beſtehende Zug, vor allem der unterbadiſchen Kreiſe, nach Oberbayern und dem Allgäu hat unvermindert angehalten. Ihm ſoll im neuen Reiſejahr durch weitere Fahrten noch mehr Rechnung getragen werden. Aber auch die Fahrten nach Thü⸗ ringen und dem Harz erfreuen ſich wachſender Beliebtheit. Im kommenden Jahr werden wahrſcheinlich volle Sonderzüge t. S nach dieſen Richtungen gefahren werden könne hinaus haben in dieſem Jahr die Aufklärungsfeldzüge„Ge⸗ ſunde Luft im Arbeitsraum“,„Der ſaubere Menſch im ſau⸗ beren Betrieb“,„Gutes Licht— Gute Arbeit“, weniger ins Auge fallende, dagegen für die Geſundheit entſcheidende Maßnahmen zur Folge gehabt. Als anerkannt fleißigez Volk verbringen wir die meiſte Zeit unſeres Lebens in der Betriebs⸗ und Fabrikſtätte. Sie ſo geſtalten, daß wir uns in ihnen zu Hauſe fühlen, will das Amt„Schönheit der Arbeit“. Faſſen wir alles zuſammen: 3271878 Volksgenoſſen haben ſo Kraft in Stunden der Freude und der inneren Erbauung gefunden. Ein wahrhaft ſtolzes Ergebnis, das An⸗ a if iner Ful fachen Poſtlarben ſporn ſein wird zu neuen und noch größeren Leiſtungen, big f herausgegriffen aus einer Fülle von einfachen Poſtkarte.. 5 5. der letzte deutſche Schaffende erfaßt iſt. bis zu ausgewachſenen mehrſeitigen Erlebnisberichten krönen„140 Fahrten von eins bis zwei Tagereiſen mit Eiſen⸗ 8 1 5 N ein weiteres Jahreswerk der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch bahn und Omnibus zeigten weiterhin 380 189(1935⸗36: 3 2 7 175 75—. 1 0* Ie 51 ſſo 10 aon 19 oi ſere 1. 0 7 Freude“ Gau Baden. Sie ſtammen von Arbeiterurlaubern e en en 12 989 0 ef Marktberichte Br everkuf 5 ie hei im L mat. 224) Wandergruppen mit! 4 Teilnehmern haber 5 1 N 5 aus Bremen, Leverkuſen und Hamburg, die bei uns im Lande Ständen der Fer 5 pf 5 5 ichen 85 dich 8 0 1 Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 25. Nov. Roggen⸗ zu Gaſt waren und ſind geſchrieben im Drange freudeerfüll⸗ Stunden der Freude in den herrlichen Landſchaftsgegenden und Weizenſtroh loſe oder bindfadengepr J. 8 ter Herzen. Faſt jedesmal nach der Rückreiſe der Gäſte ins[ des Bodenſees, Schwarzwaldes und des Neckartales erlebt. 772 85 Reich flattern ſie, einem Taubenſchwarm gleich, auf die Gaſt⸗ geber nieder, letzter Ausdruck einer herzlichen Stimmung, die ſich allerorts zwiſchen den Urlaubern und ihren Gaſtgebern entwickelt hat. Daraus wird klar, in wie reichem Maße ſich der erhoffte Zweck eines wahren Urlaubs für den ſchaffenden deutſchen Menſchen erfüllt: neue Kräfte zu ſammeln für den harten Alltag, ſich an den Schönheiten der Heimat zu er⸗ freuen, im gegenſeitigen Sich⸗kennen⸗lernen Vorurteile zu be⸗ ſeitigen und das Verſtändnis zu gründen für die Volksgenoſ⸗ ſen anderer Stämme im Geiſte nationalſozialiſtiſcher Kame⸗ radſchaft. Nachdem ſo die Urlaubsregelung für den ſchaffenden deut⸗ ſchen Menſchen ſich dank einer muſtergültigen Organiſation reibungslos abwickelt Andererſeits wurden als Gäſte aus dem Reich 94 497 Kameraden betreut. Sie verbrachten durchſchnittlich neun Tage bei uns. Im Jahre 1935⸗36 waren es nur rund 65 000 Volksgenoſſen, die durchſchnittlich acht Tage im Gau Baden verlebten. An erſter Stelle ſtehen die Sachſen mit 15 Urlau⸗ berzügen, dann folgen Berlin mit 12 und Düſſeldorf mit 10 Zügen. Im kommenden Jahr ſind aus Berlin noch mehr Gäſte zu erwarten. Städte wie Ueberlingen und Meersburg werden von April bis September Berliner Urlauber beher⸗ bergen. Ueberhaupt werden einzelne Gebiete, mit kleinen An⸗ kerſchieden, von Juni bis zum Beginn des Reichsparteitags im September belegt. Für die badiſche Fremdenverkehrswirt⸗ ſchaft ſind die KdF.⸗Urlauber von großer Bedeutung. 867 946 4,10 bis 4,30, drahtgepr. 4,50 bis 4,70; Hafer⸗ und Gerſtenſtroh bind⸗ fadengepr. 3,80 bis 3,90, drahtgepr. 4,10 bis 4,30; Futter⸗ ſtroh(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, geb.) 4,20 bis 4,40 Mark. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei Vollbahnſtation Mannheim. Bei Lieferung über dieſe Station hinaus darf nur die katſäch⸗ lich entſtandene Mehrfracht in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. je 100 kg erhoben werden. rungen unverändert. — Alle anderen Nytie⸗ Mannheimer Wochenmarkt v. 25. Nov. Vom Statiſti⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 kg in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4 bis 4,5, Salatkartoffeln 8; Wit⸗ ſing 8 bis 10; Weißkraut 5 bis 6; Rotkraut 7 bis 10) Blll⸗ un auch in den kommenden Jahren[ debernachtungen für Arlguber und 13790 für Wanderer menkohl, St. 10 bis 60; Roſenkohl 20 bis 25; Kar. noch weiter ausgebaut wird, verlagert ſich der Schwerpunkt wurden in Anſpruch genoninen und etwa 4,5 Millionen Mark Bſchl. 0 bis 8; Gelbe Rüben 7 bis 93 Rote Ruben 7 f ut aller Kdß.⸗Arbeit immer mehr auf das kulturelle Gebiet. allein durch die Großurlauberaufnahme in Umlauf gebracht. 10 Spinat 10 bis 13; Zwiebeln 9 bis 12 Schwarzwur⸗ entg! Hier gilt die Loſung: Kein Tag mehr ohne Kd. Das ganze Weiter beſuchten uns mit 750 Kurz⸗ und Omnibusfahrten zeln 25 bis 32 Kopfſalat, St. 5 bis 15 Endivienſalal St ſchri. Jahr über ruft die NS.⸗Gemeinſchaft zu ihren Veranſtaltun⸗ 114 296 Volksgenoſſen aus anderen Gauen. Auf 398 Kurz: 5 bis 10, Feldſalat 45 bis 60: Oberkohlraben, St. 4 bis treff! gen. Ihr tägliches Programm in den Zeitungen und ihre fahrten der badiſchen Kreiſe ſind 117863 Teilnehmer als 255 Tomaten 10 bis 25; Radies hen Bſchl. 5 bis 7: Rettich habe beinahe ſtündliche Betreuung ſind zu einem Beſtandteil unſeres[Gäſte innerhalb des Gaues Baden betreut worden. St. 5 bis 20; Meerrettich, St. 10 bis 50, 11 Gold 1 K. Grug Frei und len die Freude 10 85 Für die Erhaltung unſerer Leiſtungskraft dienten——— 1 05 nach dem Grundſatz, jedem Deutſchen die freude und Be⸗ 18 911 allgemeine Sportkurſe. 8 mer reicherung an unſeren geiſtigen Schätzen zu ermöglichen. Thea⸗ n ibn haben 340510 1935.60 111 Volk 25 Mannheimer Theaterſchau Mau ter, Film, Konzerte, Vorkragsreihen uſw. ſind nicht mehr eln ihnen ha, 8 5 trafe 1 2055 8 155 5 55 5 teilgenommen. Keine Rekordleiſtungen ſondern nur erforder⸗ Im Nationaltheater: mur für einzelne Klaſſen, ſondern auch für den wirtſchaftlich fehr e 5. ee 5 7. von Schwächſten geöffnet. Das Gewicht der in die Hunderttau⸗ licher Ausgleich zur Arbeit. Aufgabe: den werktätigen Men⸗ Frertag, 26, November: Miete F 9 und 1. Sondermiele Mau ſende gehenden Teilnehmerzahlen beweiſt am deutlichſten, ſchen in ſeiner geiſtigen wie körperlichen Geſundheit gegen jed⸗ 8 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, Abt, Kun wieviel ſchlummernde Wünſche der deutſchen Schaffenden hier welche Gefahren zu ſchützen. Wie wir den geiſtigen Analpha⸗ 148 bis 149: Capalleria ru ſtican a. Oper von aus in planmäßiger geistiger Führung Geſtalt e n e beten ablehnen, ſo können wir es auch nicht zulaſſen, unſer Pietro Mascagni; hierauf: Der Bajazzo. Oper von Büch richtet im einzelnen das Ant ö Volk körperlich zu vernachläſſigen. Neben der körperlichen Er⸗ Leoncavallo. Anfang 20, Ende 22.45 Uhr. beſſe 8 f 5—. tüchtigung erzleht der Gedanke der Leibesübung zur Gemein⸗ Samstag, 27. November: Miete G 8 und 2. Sonder⸗ allen Feierabend, Volksbildungswerl, Ae Kulturgemeinde ſchaft. Er iſt Charakterſchule. Wenn ſeit der Gründung miete G 4 und für die Mannheimer Kulturgemeinde, ſo fl daß mit 6533 Veranſtaltungen 2030 832 Volksgenoſſen der Betriebsſportgemeinſchaften im Juni dieſes Jahres be⸗ Abt. 367 bis 369: Die Reiſe nach Paris. Luſt⸗ werd 1935⸗86: 1085 007) erfaßt worden ſind. Gemeſſen an der reits 24518 Arbeitskameraden heute ſchon ihren regelmäßi⸗ ſpiel von W. Erich Schäfer. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Zu Einwohnerzahl des Gaues Baden hat im Durchſchnitt jeder gen Sportnachmittag haben, ſo ergibt ſich hieraus, wie ſich Sonntag, 28. November: Nachmittags⸗Vorſtellung, freier erwachſene Badener einmal im Jahr an einer Feierabend⸗ der Gedanke der körperlichen Ertüchtigung in allen Volks⸗ Verkauf(Eintrittspreife 0,30 bis 3 Mark): Die Reiſe 5 veranſtaltung teilgenommen. Wie unendlich viel Erleben ſchaf⸗ ſchichten durchſetzt und der Schaffende ſelbſt die ſportliche nach Paris. Luſtſpiel on Erich Schäfer. Anfang berüt fender Menſchen umſchließt die Leiſtung mit 5866 Theaterver⸗ Uebung verlangt. 555 8 14.30, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete C 9 und nach, anſtaltungen und 240 000 Beſuchern, mit 260 Konzerten, be⸗ Auch die Forderung, die Fabrik von allem Häßlichen, 1. Sondermiete C 5 und für die Kulturgemeinde Lud⸗ Kunf ſucht von 135000 Volksgenoſſen. Hier dürfte es mindeſtens Erdrückenden und Schlechten zu befreien und ihr eine Form wigshaſen, Abt. 410 bis 414: In neuer Inſzenierung: Orge ein Drittel ſolcher ſein, die zum erſtenmal dem Erlebnis eines zu geben, in der ſich der Arbeitskamerad wohlfühlt, wird Fidele Oper 505 L. 1915 00 l Anfang 20, 15 Konzertes überhaupt zugeführt wurden. a immer mehr und mehr anerkannt. Ende etwa 22.45 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen auf— Durch Vortragsreihen, Arbeitskreiſe für Malen, Zeich⸗ Schönheit der Arbeit. gehoben). 5 nen, Modellieren, Baſteln, Fotografieren, in denen jeder ſich In der Zeit vom November 1936 bis Oktober 1937 hat 575 einem Talent widmen konnte, wurde 125 11 8918 0 faden die badiſche Wirtſchaft auf die Anregungen und Vorſchläge Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: 11555 528 55 55 19 gene ehe de pe der Arbeitsfront W 755 e Mark Ai bie beſ⸗ HJ, Gef. 29/171. Am Sonntag, 28. November, vormittags 8 N 8 5. e 0 Mark gegen 3,8 Millionen Mark 193536) für die Verbeſ⸗ 9 Ahr, tritt die Gefolgſchaft 29/171, der BdM, das fu 15 5 8 95 15 e—— erung der Arbeitsplätze ausgegeben. Im geſamten wurden Jungvolk und die Jungmädel im Schulhof in Mhm⸗ 5 e 1 der ene ſeit dem Beſtehen von„Schönheit der Arbeit“ im Gau Seckenheim zum Beſuch der Jugendfilmſtunde an. 30 die gemacht, eranſtaltunc ie. 5 l 0 Bade bun 4.5 Millione Mark aus rfen. Darüber 7 8* wegen, ſondern zur Stärkung des Volksganzen. Durch den! Baden rund 13,5 Millionen Mark ausgeworfen N 3 1 5 Auss 2 8 Schloß- Wirtschaft 15 Sonntag, 28. Nov., abends ab 7 Uhr. 1 0 2 8 deten 5 regin den Führ unt n nzen, 5 a geht N 55 fad lichst ein Albert Maas Forn das ist„ Condottieri FCC 115 — Re 8 0 Bilder von unerhörter Schönheit— 8 8 5 fund Ereignisse v. elementarer Wucht 555 3 währ und dazu ein 1 0 le 5 g 2 5 ner Schicksal, das dem Darsteller= 5 JC 0 und Spielleiter Trenker Ge-— 5 2 5 5 Qual eee 105 N 1 2— b SS Aer bee coat 11 Dieses hoch künstlerische Film- 8 5 7 1 e 9 5 8„ e ne 8 2 5 ö 2 Hostenrelz wird schnell beseitigt. est . Mittag 3 Uhr.— 5 Sermania-Drog. Höllstin. f 5 8. S er 9 8 8 8 Ein Poſten 5 —Fiutlerhartoffein 5 würd 1 3 1 N 5— abzugeben. Ferner empfehle: 95 Sammel- nzeiger Knoblauch-Beeren b ö D kuchen, Biertreber und f„Ammer junger“ Arterienverkalkung? elkuchen, Biertrebe Roh nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen 5 8 85 9 8 uber egen Sie vor! Sotseplachen Se Schnitzel, Kar toffelflocken Ge e e een die eee e Hafer 55 wel e. ere,, e. 0 Kainit, 40 proz. Kali, Thomasmehl, CCC del anne n e Mex. Schmich. zadh 5 deine onatspackun a Torfmull und Torfſtreu 7 0(und in be 85 8980 e- 125 werden im Lager entgegengenommen EEC 112121211 aal ruin Enobtauch Perteng 8 duiſ 2 5 5 1 Wir bieten Ihnen in jeder erlaf Atsbauernſchaft, Mh. Fechenheim. ang ggee e Tdolohn Zellel Preislage höchsten 3 15 5 tolfwechselbeschwerden. 133 Beſtellungen auf Maklaſan, 45 denon 1 f. 20 beben: Als Vorbeugung. Wort bei kslehsk Rus tes ben, duelanletel n Jen dſedende Vorbeegungs und weben n n 2 ider gegen die Schweinepeſt:* H H N eme Wagen 8 3 725 ec Drog. Höllstin(Wagner Rob.), Mauptstr. 106 5(nach vorgeschriebenem Aupt p 2: i können im Lager der Genoſſenſchaft gemacht werden. Ch L 0 aden eso dus. Bis zum 18. 42. ud ſüntlche Stoppel⸗ Chlorkalk, Liſol eden lee 32.-37.-43.-54.-65.-72. aue 8 N 5 r 5 zu haben in der 5 beſti rüben von nicht eigenen Grundſtücken zu entfernen. Kapokmatratzen und ſämtliche a f 8 15 Her Ortsbauernführer. Se Oesinfektionsmittel. Neckar- Bote- Druckerei. auf wuns en Zahlungserfesehferund! 929 . f nur beste Verarbeitung„Irggo ung. D 5 a 5 Zinn MVatfreleiten Summif. vom Betten-Spezialgeschäft Netkar⸗Arogerte B. Vorn 9 5 a. 8 1185 als Borbeugungsmittel gegen die stempel A Schmalz 10—— 2 5 W e Mie 5 Inſertion, die treibende Kraft, empfiehlt Dru rei Ehestanüsdarehes gegenüber 8, 4 die immer wieder Amſatz ſchafft! ſdaennheſm 8 f. 8 Stele Sas es Kinderdel 1 2662 2 2 ˙ A Retkar⸗Nrogerie B. Hornung. Near Bote.— 25——ͤ—.—— * e en ed un ee 17 7 75 727 4, 7 4 l.. 412 0 A 8 ga, lit Hallen, Hani Denkt man an das deutſche Handwerk, dann ſteigt vor uns immer wieder zugleich das Bild der alten deutſchen Zunftherrlichkeit auf, wie ſie uns in ihrer Blüte entgegentritt. Der weitgereiſte Mönch Fabri aus Ulm ſchrieb im Jahre 1484:„Wenn daher jemand ein vor⸗ trefflich Werk in Erz, Stein und Holz will geliefert haben, ſchickt er zu dem Deutſchen. Ich habe deutſche Goldſchmiede, Juweliere, Steinmetzen und Wagner unter den Sarazenen Wunderdinge vollbringen ſehen und be⸗ merkt, daß ſie— namentlich die Schneider, Schuſter und Maurer— die Griechen und Italiener an Kunſt über⸗ trafen. Noch im vergangenen Jahre umgab der Sultan von Aegypten den Hafen von Alexandria mit einer Mauer, die für das ganze Morgenland ein erſtaunliches Kunſtwerk war, und bediente ſich dabei eines Deutſchen, aus Oppenheim gebürtig. Mit der göttlichen Kunſt, Bücher zu drucken ſind auch die gewöhnlichen Künſte ver⸗ beſſert worden, wie die Handarbeiten in allem Erz, in allem Stoff und allem Holz. Darin find die Deutſchen ſo iber daß ihre Arbeiten in der ganzen Welt berühmt werden. Zunft kommt von ziemen Gehen wir aber rein ſachlich den Gründen der Welt⸗ berühmtheit des deutſchen Handwerks im Mittelalter nach, ſo ſehen wir, daß neben dem Fleiß und der hohen Kunſt des deutſchen Handwerkers ſich dieſer Stand eine Organiſation geſchaffen hat, die die Ehre des Handwerks und die Güte der Handwerksarbeit wohl zu ſchätzen wußte. Dieſe Organiſation war die Zunft. Zunft kommt von ziemen. Alſo war die Zunft eine Vereinigung, eine Einigung, eine Innung, die über die geziemende Ausübung des Handwerks wachte, die be⸗ ſtimmte Regeln aufſtellte, damit keine unehrlichen Leute in das Handwerk gelangen konnten, und die jedem Pfuſchertum den Kampf anſagten und jedem Stümper das „Handwerk legten“. Die erſte Zunft, von der wir wiſſen, iſt die 1099 urkundlich erwähnte Weberzunft in Mainz. Es erfolgten in raſcher Reihenfolge zahlreiche Errichtungen neuer Zünfte, und man kann annehmen, daß mit dem Ausgang des 13. Jahrhunderts ſich in faſt allen deutſchen Städten die Handwerker zunftmäßig zuſammengeſchloſſen hatten. Die Handwerker wurden in den Städten allmäh⸗ lich eine Macht. Da ſie auch als wehrhafte Verteidiger der Städte bald eine hervorragende Rolle ſpielten, mel⸗ deten ſie berechtigterweiſe ihre Anſprüche auf ein Mit⸗ regiment an. In harten Kämpfen mit den Geſchlechtern, den alten Patriziern, eroberten ſie die Plätze und die Führung im Rat. Aus den Zunftordnungen jener Zeiten geht aber hervor, daß es ſich hier um eine in ſtrenge Formen, in ſtrenges Brauchtum gebundene Sicherung der Ehrbarkeit des Handwerks handelte. Den Rechten und Ehren der Handwerksmeiſter ſtanden Zwangsverpflichtungen gegenüber, die eine Ge⸗ währ für die Güte der Ware bedeuteten und dadurch zu einem hervorragenden Schutz des Verbrauchers wurden. Die ſtrenge Auswahl der Lehrlinge, der Wanderzwang, der reiche Erfahrung und einen weiten Blick zur Folge hatte, ſchließlich die hohen Anforderungen an ein Meiſter⸗ ſtück bildeten ſchon eine Erziehung zur beſonderen Tüch⸗ tigkeit. Darüber hinaus aber gab es Sonderrechte und beſtimmungen, die eine beſondere Prüfung der Erzeug⸗ niſſe möglich machten und ebenſo für eine Kennzeichnung der Waren und ihrer Güte ſorgten. Zeichen guter Arbeit Wandelbare Ware durfte nicht verkauft werden und würde in irgendeiner Weiſe vernichtet. Als wandelbar, d. h. fehlerhaft, galt jede Arbeit, die nicht einwandfrei und probenmäßig war, die Mängel der verarbeiteten Rohſtoffe, unſachgemäße Bearbeitung oder unzuläſſiges Gewicht aufwies. Die Kontrolle der Erzeugniſſe wurde in den Werkſtätten, in den Läden und auf den Märkten durch die„Schauer“ oder„Schaumeiſter“ ausgeübt. So leſen wir, daß in Frankfurt am Main„ein ſcheffen und radherr und die zweene Meiſtermanne, die uff den rat gehnt von unſeme hantwerke und einrichter“ durch die Brothallen gingen und jedes zu leicht gebackene Brot entzweiſchnitten und dem Spital übergaben. Ueber die 11 0598 Güte der Waren wurden genaue Vorſchriften erlaſſen. Um jederzeit den Herſteller einer Arbeit feſtſtellen zu können, wurde in zahlreichen Zunftſatzungen vorgeſchrie⸗ ben, daß der Meiſter ſeine Arbeit mit ſeinem Zeichen merk“) verſehen ſollte. Ebenſo ſchrieb man auch für die Güte der einzelnen Arbeiten beſtimmte Zeichen vor, beſonders bei allen Erzeugniſſen, deren Qualität von einem Laien nicht ohne weiteres nachzuprüfen war. So beſtimmten die Kannegießer in Freiburg in ihrer Ord⸗ nung, um ein beſonders bezeichnendes Beiſpiel zu nennen, daß Geſchirr aus feinem, mit Blei unvermiſchtem Zinn mit einem Rabenkopf, einem Krönlein und einem außerdem mußte Hämmerlein darunter zu ſchlagen ſei, Wurde eine 95 Meiſter ſein Zeichen dazufügen. chung von neun Pfund Zinn und einem Pfund Blei Stich aus dem 19. Ja — hrhundert— A e 2 verwandt, ſo blieb in dem Zeichen das Krönlein fort. Wurde eine Miſchung von einem Pfund Blei und vler Pfund Zinn genommen, ſo durfte nur das Meiſterzeichen mit einem Kreuz auf das Gefäß geſchlagen werden. Geringere Miſchungen erhielten überhaupt kein Zeichen. Von dem erbarn(ehrbaren) und kunſtberühmten Handwerk der Goldſchläger in Nürnberg iſt noch ein vollſtändiges „Zaichenbuch“ vorhanden, in dem die Zeichen durch die Verskunſt eines Meiſters erklärt werden. Die Organiſation der Zünfte, in ihrem Urſprung eine vortreffliche Schutzmaßnahme für Erzeuger und Verbraucher, wurde ſpäter zu einem Kampfmittel gegen aufſtrebende fortſchrittliche Kräfte, der einſt lebendige Organismus erſtarrte, und mit dem Verfall der Zunft⸗ herrlichkeit und dem gleichzeitigen Aufkommen der In⸗ duſtrie verlor auch das Handwerk mehr und mehr ſeinen goldenen Boden und ſeine alte Ehrbarkeit. Wir dürfen bei dieſer Entwicklung aber nicht verkennen, daß es zu jeder Zeit Handwerksmeiſter gegeben hat, die danach ſtrebten, den guten Kern des Zunftweſens in eine neue Zeit hinüberzuretten, und wir müſſen auch die verſchie⸗ denen Gewerbeordnungen der letzten fünfzig Jahre als Verſuch betrachten, dem Handwerksſtand eine neue frucht⸗ bare Organiſation zu geben. Gegenüber der Induſtrie ſetzte ſich das Kunſtgewerbe durch und brachte den Beweis hochwertiger Leiſtungen, die keiner Maſchine möglich waren. Alte Grundſätze in neuer Zeit Für eine wirkliche Neuordnung und Hebung des geſamten Handwerks ſind aber erſt im neuen Staate die Grundlagen geſchaffen worden. Man iſt den Dingen wieder auf den Grund gegangen. Will das Handwerk leben, ſo kann es nur leben durch die Tugenden, die es einſt groß gemacht haben, nämlich durch Ausſchaltung des Pfuſchers und Pflege des hochwertigen Werkſtückes, durch Schaffung des handwerklichen Erzeugniſſes, dem man wieder ein Zeichen ſeiner Güte und ſeines Gehalts gibt. Nur der Mann darf wieder zu Meiſterehren kommen, der zuch wirkliche Meiſterleiſtuna zu verbringen vermag us 5 Der Schneider dem Siſtoriſch Aufnahme: Archiv— M. en Sta 2 als Beiſpiel der Zeit n d a tm N uſeum München 2 8. 1 das Hier iſt die Bedrohung durch die Induſtrie ſehr ſtark geworden. Die Entwicklung läßt Nehmen wir heutigen Herrenſchneiderhandwerk. ſich nicht zurückdrehen. In dieſem Falle heißt es: Mit der Maſſenfabrikation der Konfektion muß das Handwerk des 20. Jahrhunderts rechnen. Nun wird Gleiches nie⸗ mals mit Gleichem überwunden. Das Schneiderhandwerk kann ſeinen Platz nicht behaupten, indem es den„Anzug von der Stange“ liefert. Unter den Händen des Meiſters muß ein Stück entſtehen, das in Material und Ausführung beſſer iſt. Dieſem Ziel dient das Herrenſchneiderhandwerk mit ſeiner völlig neuen Erziehung und Ausbildung aller Berufsangehörigen im allgemeinen und des Nachwuchſes im beſonderen. Achtung vor der Ehre und Würde des eigenen Berufes und Verantwortlichkeit gegen das Volks⸗ ganze ſtrebt die Erziehung an, und hochqualifizierte Leiſtung bei der Herſtellung ſchöner und modegerechter Kleidung die Ausbildung. Das iſt die ben zu den Grundſätzen der alten Zünfte in ihrer beſten Zeit. Und wenn ein Meiſter nach Erfüllung aller Vorausſetzungen die Berechtigung erhält, jedes in ſeiner Werkſtatt ent⸗ ſtandene Stück mit dem von ſeiner„Zunft“ geſchaffenen Gütezeichen— in dieſem Falle eine Vereinigung von Schere, Maßband, Nadeln und Bügeleiſen, die Arbeits⸗ 1 in künſtleriſcher Form— zu verſehen, dann iſt as die Gewähr für beſte Handwerksleiſtung, Anknüpfung an beſte Tradition. So ſtehen die Beſtrebungen, den Erzeugniſſen der Gegenwart Zeichen für ihre Güte zu geben, die den Ver⸗ braucher den wahren Wert einer Arbeit und ihre Qualität erkennen laſſen, den Beſtimmungen in den alten Zunft⸗ ordnungen viel näher, als man ſchlechthin glaubt. Es iſt Treue gegenüber der einzigen Größe des deutſchen Hand⸗ werks, wenn in dem Gütezeichen der Gegenwart alte Symbole ihre Wiederauferſtehung erleben. Damit ſtehen wir am Anfang eines neuen Aufſchwungs des Hand⸗ werks, und es kann kein Zweifel ſein, daß in der Steige⸗ rung der Leiſtung das Handwerk auch wieder einen ſvrichwörtlich aoldenen Boden gewinnt. Fr. Heiner. 8 ͤäbiſche Kad Humoreske von Hans Güntber Ort der Handlung iſt eines der ſympathiſchen ſchwä⸗ biſchen Städtchen mit den anheimelnden Endungen ingen, fingen, bach, ⸗heim oder-hauſen, und tut nichts zur Sache, wenn man nicht mit Beſtimmtheit zu ſagen weiß, ob dieſes verträumte Städtchen im Ober⸗ oder im Unterland liegt. Auch könnte die Geſchichte eben⸗ ſogut geſtern wie vorgeſtern als vor zehn Jahren ge⸗ ſchehen ſein; denn in ſo kurzer Zeit verändert ſich wenig in Obergründingolfingen Aber einiges Aufſehen hat es 68 dort doch erregt, als an einem ſtrahlenden, klaren morgen ſo um die Frühſtückszeit ein kleiner S mit dem Num⸗ mernſchild 1A in u durchs Städtchen kaſte. In engen, w igen das immer ge⸗ fährlicher aus als auf breiten f Der Ge meindediener— in Perſonalunion zugleich Ortshilfs⸗ boliziſt und Feuerwehrhauptmann— bedauerte denn auch nachher lebhaft, daß er zur Zeit der Tat nur mit der Gemeindeſchelle und nicht mit einer Stoppuhr aus⸗ geſtattet war. Sonſt hätte er den Berliniſchen Leuten, die ſein Schild„Obergründingolfingen— Langſam fahren!“ beſtimmt nicht beachtet hatten, einmal heime an ihnen ein Exempel„ſtatituiert“ Fr Glücksſache, und Glück har auch in Obergründi gol icht jeder, zumal wenn ihm im rechten Augenblick oder vielleicht überhaupt die Stoppuhr fehlt In dieſer Hinſicht alſo war Kaſimir Sartorius aus Berlin nichts nachzuweiſen. Daß er indeſſen eine Gans, die aus dem Hof des Großbauern mit langem Hals ge⸗ fährlich und giftig auf ihn zugeſtürzt und in den Wagen zelaufen war, zu einem Braten zuſammengefahren hatte ele ele lonnte er nicht abſtreiten— weder er noch ſeine Freun⸗ din Ingeborg, zumal halb Obergründingolfingen— die ſeinder waren in der Schule— zur Unfallſtelle eilte und bereit war, die Schuld der Fremden zu beſchwören. Der Großbauer, der gerade vom Felde kam, klagte mit großem Lamento über den Verluſt ſeiner Gans— ausgerechnet natürlich der ſchönſten, und auf Martini hatte er ſich ihretwegen heuer beſonders gefreut. Er ſchimpfte nicht ſchlecht auf die vermaledeiten„Großſtädti⸗ ſchen“, denen nichts ſchnell genug gehen lönne Schien der Schaden anfangs unerſetzlich, ſtellte ſich im weiteren Verlauf der Unterhandlung ſehr bald her⸗ zus, daß die Sache mit einem Fünfmarkſtück gutzumachen war. Dafür ſollte es Kaſimir Sartorius dann ſogar frei⸗ ſtehen, die Gans mit nach Berlin zu nehmen. Der aber wußte wirklich nicht, wohin mit dem toten Vogel. Inge⸗ borg wußte es auch nicht. Kaſimir Sartorius machte deshalb den großzügigen Begenvorſchlag, er wolle drei Mark zahlen und dem ge⸗ ſchädigten Eigentümer die Gans überlaſſen. Der Groß⸗ bauer war alles andere denn einverſtanden. Was er mit dem dürren Stück Federvieh, das ihm kein Menſch ab⸗ Kähme, denn anfangen ſolle? Eſſen? Er eſſe um dieſe Jahreszeit„keinen Gansbraten nicht“, und einen mage⸗ ren ſchon gar nicht. Und wie ſich der großſtädtiſche Herr das vorſtelle? Wann ſollte wohl eine Bauersfrau wäh⸗ tend der Kartoffelernte— ſelbſt an Sonntagen, das frage er— Zeit haben, eine Gans herzurichten, ſo wie es ſich gehört? Kaſimir Sartorius war hartnäckig. Vorhin noch 75 85 er es eilig gehabt zu haben. Jetzt aber kam es hm gar nicht darauf an, lumpiger zwei Mark wegen eine Stunde oder mehr zu verlieren. So redete man denn 5 und her, ſchimpfte und gelangte am Ende doch zu einer Einigung. Viele Obergründingolfingener haben ſpäter bedauert, daß ſie auch nicht hatten ſagen können, wie dieſer Streit zu ſchlichten war. Nur einer wußte vorläufig Rat, und das war der Gemeindediener, der unermüdlich beſchwichtigend eingriff and nun gar in ſeiner Eigenſchaft als Gerichtsdiener— auch dieſes Amt vereinigte er mit all den anderen auf einer wichtigen Amtsperſon— ſich mit der Gemeinde⸗ chelle Gehör verſchaffte. Das beſte nach dieſen ergebnis⸗ los verlaufenen Vergleichsverhandlungen ſei, meinte er wichtig, die beiden Parteien begäben ſich zum Rathaus. Dort tage gerade das Gemeindegericht, und einen ſolch ſchwierigen Rechtsfall vermöchte ſowieſo nur einer zu entſcheiden; denn man könne weit gehen im Ländchen, bis man wieder einen ſo klugen und gerechten Richter fände wie den Schulzen von Obergründingolfingen. Nun muß man wiſſen, daß es in dieſen ingen, fingen, ⸗bach, ⸗heim und hauſen⸗Städtchen noch heutigen Tags ſolche Gemeindegerichte gibt. Die Schulzen, die hier Recht ſprechen, urteilen weniger nach den toten Buch⸗ taben der Paragraphen als nach ihrem geſunden Men⸗ chenverſtand. Sie nehmen den Amtsrichtern gar manche mühſame und ärgerliche Bagatellſache ab, und nur ſelten erhebt eine der Parteien Widerſpruch, mit dem der Streit dann doch vor das ordentliche Gericht gebracht werden muß. Einer aber, der mit Stolz von ſich ſagen durfte, daß ſeine Fälle nur in einer Inſtanz verhandelt würden, kämlich der ſeinen, war der Schulze von Obergründingol⸗ ingen. Selbſt der reichſte und tüchtigſte Bauer in der emarkung, kannte er ſeine Obergründingolfingener und wußte von jedem, wo ihn der Schuh drückte. Breit und behäbig ſaß er vor dem einfachen Holz⸗ tiſch. Er wollte die ge ſehr kurze Sitzung— im Sommer und Herbſt haben die Bauern wenig Zeit, ſich zu ſtreiten— gerade ſchließen, als der Gemeindediener mit den beiden fingenern— ſoweit ſie Platz fanden in dem engen Raum — den„Ratsſaal“ betrat. Zuerſt redeten alle durcheinander— aber nur eine halbe Minute. Dann ſchlug der Schulze mit der Fauſt auf den Tiſch und fragte den Großbauern, was denn— um Gottes willen— die ungerupfte Gans hier ſolle. Der Großbauer ſchimpfte nicht lange. Dazu begriff der Schulze zu ſchnell und unterbrach die große Rede, indem er ein zweites Mal mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlug und ſich an Kaſimir Sartorius und Ingeborg wandte. Daß man ich einen derart leckeren Braten für ſo geringes Geld entgehen laſſe, verſtehe er nicht recht. Aber wie geſagt— Kaſimir Sartorius war hart⸗ näckig und dachte gar nicht daran, mehr als drei Mark zu zahlen. Hm. hm, meinte der Schulze, gut, gut, es ſollten ſchon beide Parteien zu ihrem Recht kommen. Auf ſein Geheiß legte der Kläger die Gans, der Beklagte drei Mark Parteten ſowie den Obergründingol⸗ Zuletzt griff der Schulze ſelbſt in den Beutel Er tat zwei Mark zu den übrigen drei und ſchob das Geld dem Großbauern hin.„Und die Gans iſt mein!“ ſagte er, ſchlug lachend mit der Fauſt auf den Tiſch und ſchloß die Sitzung.—— Kaſimir Sartorius und Ingeborg hatten Gefallen ge⸗ funden an dem hübſchen kleinen Städtchen und— nun doch einmal aufgehalten— beſchloſſen, den Tag über hier⸗ zubleiben. Sie würden eben erſt am Abend weiterfahren, und bis Stuttgart— weiter wollten ſie ja heute nicht— waren es ſowieſo nur zwei knappe Stunden mit dem flinken Sportwagen. Nach einem langen Gang durch rotgold glitzernden Herbſtwald, über ſonnige Höhen, die das Städtchen auf allen Seiten einſchloſſen, waren ſie mit geſundem Hunger ckgekommen Als weitaus beſtes Gaſthaus von ganz Obergründingolfingen— es gab immerhin mehr als ein Dutzend für die fünfzehnhundert Bewohner— hatte man ihnen den„Schwarzen Ochſen“ empfohlen. Sie ſtaunten nicht wenig, als der Schulze, über deſ⸗ ſen weiſes Urteil beſonders der junge Rechtsanwalt Kaſi⸗ mir Sartorius herzlich gelacht hatte, ſie begrüßte und ſich als Wirt perfönlich nach ihren Wünſchen erkundigte. Ja, was es denn gäbe? Der Schulze ſchmunzelte. Wenn die Herrſchaften ſich noch etwas geduldeten, könne ſeine Küche mit einem leckeren Braten aufwarten. Er habe die verſchmähte Gans nicht lange aufheben wollen und außerdem ſelbſt Appetit auf die Schlegel. Was der Spaß denn koſten ſolle, erkundigte ſich Kaſi⸗ mir Sartorius neugierig und lachte. Nun, meinte der Schulze, wenn er zwei ausreichende Portionen mit drei Mark berechne, brauchten ſich die Herrſchaften nicht über⸗ vorteilt zu fühlen. Er ſelbſt wäre ja nur einmal— und da nur ganz kurz— in der Reichshauptſtadt geweſen, aber am Kurfürſtendamm müßten ſie wohl mehr dafür geben. auf den Richtertiſch s ſchmeckte vorzüglich. Das fanden nicht nur 18, der junge Rechtsanwalt, und Inge⸗ Vor drei Jahren war ſie Bodmer wieder begegnet. Neun Jahre hatte das Leben ſie getrennt. Wie verändert er war! Der Tod ſeiner Frau hatte eine glückliche Ehe zerſtört. Ein Kind war da, um das ſich nun Bodmers alte Mutter kümmerte. Aber wie nötig erſchien es Hanna auch, daß ſich jemand um den einſamen, ſich abſchließen⸗ den Mann kümmerte! Es ſchien ihr, als hätte das Schick⸗ ſal ſie zur rechten Zeit ſeinen Weg von neuem kreuzen laſſen. Nie ſprachen ſie davon, daß ſie ſich früher einmal geliebt und in einer kleinen Stadt zwei glückliche Jahre verlebt hatten. Vergeblich wartete ſie, daß jener Ton in ſeinem Herzen aufklang, der aus der Erinnerung einer alten Liebe kam. Erſt als ſie öfter von jener kleinen Stadt ſprach, die für ſie immer den Zauber behalten hatte, den die Erinnerung an glückliche Liebestage auszuſtrahlen vermag, ſchien etwas in ihm vorzugehen wie ein fernes Wetterleuchten der Erinnerung. Mehr als ſonſt dachte er an Hanna, und das nächſte Zuſammenſein mit ihr erwartete er ungeduldiger. Als ſie ihm dann mitteilte, daß ſie für einige Zeit zu ihrer Tante in die kleine Stadt fahren würde, kam ein Lächeln in ſein Geſicht.„Eigent⸗ lich möchte ich ſie mal wiederſehen— die kleine Stadt“, ſagte er. Hanna ſchickte Anſichtskarten, und er bekam Sehn⸗ ſucht nach der kleinen Stadt, es war wohl auch Sehnſucht nach Hanng dabei. Da ſchrieb er ihr, daß er für einige Tage hinüberkommen würde. Hanna jubelte. Als er ankam, ſagte ſie:„Ich habe für dich Quartier beſorgt. Es iſt eine Ueberraſchung für dich“, lächelte ſie. „Da bin ich aber geſpannt!“ Er hatte ein Gefühl freudiger Erwartung und heimlicher Beſorgtheit. Dann betraten ſie ein Haus.„Ahnſt du es ſchon?“ fragte ſie. Er blickte ſich um.„Ich glaube—“, ſagte er zögernd, und das Atmen wurde ihm ſchwerer. Ja, da ſtand er in ſeinem alten Zimmer, das er damals bei Frau Hubrich gemietet hatte. War es nicht, als wäre er nur von einem Spaziergang zurückgekehrt? Der Tiſch war gedeckt, Blu⸗ men ſtanden in der Vaſe, und auf dem Schreibtiſch lag ein Buch, als hätte er es vorhin fortgelegt. „Hanna!“ ſtieß er hervor.„Das iſt wirklich eine Ueberraſchung!“ Als ſie nach einem fröhlich verplauder⸗ ten Kaffeeſtündchen plötzlich ging, hielt er ihre Hand län⸗ ger als ſonſt in der ſeinen.„Läßt du mich ſchon allein?“ fragte er. „Sie lächelte ihn an.„Ich komme ja wieder. Es ſoll alles ſein wie damals.“ Da ging ſie ſchnell und ließ ihn allein zurück in ſeinem alten Zimmer mit den Erinne⸗ rungen is kam zunächſt wirklich ſo, wie Hanna es ſich ge⸗ dacht hatte. Wenn er mit ihr die alten Wege ging, erin⸗ nerten ſie ſich an viele Enizelheiten, und beim Erzählen wurde die Fröhlichkeit, die Sorgloſigkeit jener Erlebniſſe wieder in ihnen lebendig. Sie wurden jünger dabei. Einmal rief er:„Und ich habe dich nicht ein einziges Mal geküßt in den zwei Jahren!“ Sie ſaß da und lächelte. Und er nahm ihr Geſicht zwiſchen ſeine Hände. Sie ſah in ſeine Augen Es waren die jungen, ſtrahlenden, wie⸗ dererwachten Augen. Dann küßte er ſie. Es war ja ſo ſelbſtverſtändlich auf dieſer alten Bank im Park. Sie ſah ihren Traum ſich nun langſam erfüllen. Sein Weſen war verwandelt. Sie hatte ihn aus ſeiner Ab⸗ geſchiedenheit herausgelockt. Und dann bekam ſie plötzlich Angſt. Mit einem neuen Blick ſah er den jungen Mäd⸗ chen nach. In dieſen Tagen war auch unverhofft die Tochter der Frau Hubrich aus ihrer Stellung zurück⸗ gekehrt. Bodmer kannte ſie nur als ein Mädchen von ſechs Jahren. Jetzt war ſie achtzehn. Sie hatten auf eine beunruhigende Weiſe ſofort Kon⸗ takt, ſo daß Hanna froh war, wenn das Mädchen Bod⸗ mers Zimmer wieder verließ. Er ſaß dann nachdenklich da, mit einem ſonderbaren Lächeln, und wenn er ſich dann wieder zu ihr, zu Hanna, wandte, konnte man ihm die Verlegenheit eines Ertappten anmerken. Woran hatte er gedacht? Sie fragte jäh danach. Er erwiderte bedächtig:„Sie erinnert mich ſehr an dich. Genau ſo warſt du damals, mit dieſem Lächeln, dieſer kleinen Neugier.“ Als er ſich an dieſem Abend vor ihrem Hauſe ver⸗ abſchledete, fragte ſie zum erſten Male, wie lange er noch in der kleinen Stadt bleiben würde„Es hängt von einer Zeichnung: Grunwald— M. „Und die Gans iſt mein!“ ſagte er und ſchlug lachend mit der Fauſt auf den Tiſch. borg, ſondern auch der Schulze ſowie— nicht zuletzt der Gemeindediener, der den Tag— es gibt viele Poſten für einen Mann in Obergründingolfingen— als Kellner zu beſchließen pflegte und die Platten auftrug. Skigge uon 5 teꝛd, MN. Naabes Nachricht aus dem Geſchäft ab!“ meinte er und blickte, als wäre er mit ſeinen Gedanken abweſend, die ſpärlich be⸗ leuchtete Straße hinunter. „Gehſt du noch wohin?“ fragte ſie an der Haustür. „Ich lann jetzt immer nicht ſchlafen, aber dann werde ich leſen. Gute Nacht. Ich hole dich morgen früh ab.“ Sie hörte ſeinen Schritt in der ſtillen Straße hallen. Lauſchend ſtand ſie noch da, von zwieſpältigen Gefühlen bewegt, dann ging ſie ihm nach, ein dummes, eiferſüch⸗ tiges Mädchen wie einſt. Als Bodmer das Haus aufſchließen wollte, tauchte plötzlich Ilſe im Toreingang auf.„Guten Abend!“ ſagte ſie leiſe.„Wie gut, daß Sie kommen. Ich habe den Schlüſſel vergeſſen.“ Umſtändlich hantierte er mit dem Schlüſſelbund. „Waren Sie ſpazieren?“ fragte ſie.„Ein ſchöner Abend!“ Er öffnete die Tür.„Ja, ein ſchöner Abend!“ wie⸗ derholte er und ſah zum Mond, der hell über dem Markt⸗ platz ſtand. Das Mädchen ſtand noch regungslos im Schatten des Haustores und blickte ihn an.„Wollen wir noch etwas gehen?“ fragte er da heiſer.„Fa!“ kam ihre Antwort, Er zog die Tür wieder zu. Als wäre er ſich der Heim⸗ lichkeit bewußt, drehte er leiſe den Schlüſſel im Schloß. Mit einem verlegenen Lächeln wandte er ſich dem Mäd⸗ chen zu, und ſie gingen davon. Hanna hatte es erſchrocken beobachtet. Sie ſah Bod⸗ mer und das Mädchen noch in die dunkle Gaſſe einbiegen, die zum Park führte, dann ging ſie langſam zurück. Nur ihr Schritt klang auf der Straße, aber die ſonſt ſo fried⸗ liche Stille ſchien ihr nun feindſelig und lauernd. Sie konnte ihre Tränen nicht zurückhalten und ſehnte ſich nach der Geſchäftigkeit der großen Stadt, nach ihrer Arbeit, nach Vergeſſen.. Am nächſten Morgen packte ſie ihren Koffer. Plötzlich ſtand Bodmer lachend mit einem Blumenſtrauß in der Tür. Hanna war überraſcht, ihn mit Blumen zu ſehen. Sie wandte ſich ab.„Ich habe dir zwei Geſtändniſſe zu machen“ ſagte er und lächelte. „Gleich zwei?“ antwortete ſie etwas ſpöttiſch.„Aber ich kann es dir leichter machen, ich muß dir auch etwas geſtehen.“ Ihr Ton verwunderte ihn, aber er lächelte im⸗ mer noch.„Ich weiß alles“, ſagte ſie,„ich ſah dich geſtern abend noch mit dem Mädchen. Ich geſtehe, daß ich dir nachgegangen bin.“ Er war zuerſt betroffen, aber dann fand er ſein Lächeln wieder.„Du warſt alſo eiferſüchtig. Ein Zeichen, daß du mich liebſt.“ Sie blickte ihn unſicher an. „Du packſt?“ fragte er und ſah ſich um.„Da kann ich ja gleich mitfahren.“ Er nahm ihre Hand, obwohl ſie leiſe widerſtrebte. Er zog ſie in einen Seſſel.„Ich will dir alles erklären. Wir leben hier, als könnte man die Zeit zurückdrehen Aber ſie geht vorwärts, liebe Hanna, unerbittlich vorwärts. Im übrigen endete mein harm⸗ loſes Abenteuer mit Ilſe erheiternd komiſch. Als ſie vor⸗ ausging, weil wir nicht zuſammen nach Hauſe kommen wollten, trat plötzlich ein junger Mann hinter einem Baum hervor und ſtellte mich zur Rede— wegen Ilſe! Wir hätten uns faſt geboxt, da beſah ich ihn mir etwas genauer. Weißt du, wer es war? Paul Kramer! Ein großer Burſche iſt das geworden. Vielleicht hätte ich ſo⸗ gar Senge bekommen. Als auch er mich wiedererkannte, mußten wir herzlich lachen. Damals war er wohl zehn Jahre alt und ſpielte mit der Ilſe im Hof. Na, wir er⸗ innerten uns an ſo mancherlei.“ Er lachte. und jetzt lächelte auch Hanna.„Und nach⸗ her bin ich noch eine ganze Weile vor deinem Hauſe au und ab gegangen. Das weißt du nicht, nicht wahr? haſt ſchon geſchlafen oder über die dumme Sache geweint. Und ich habe auch gedacht, daß wir nun die Koffer packen könnten. Ich hatte„ nach meinem Kind, na Ordnung und Beſtändigkeit. Und jetzt kommt das zweite Geſtändnis: Nach dir, Hanna, hatte ich Sehnſucht!“ Die Tante, die ins Zimmer trat, dab anna in ſeinen Armen liegen. Erſchrocken wollte die Tür wieder ſchließen, aber Bodmer rief in guter Laune:„Bitte, her⸗ einkommen und gratulieren!“ 5 Als die Tante 5 die Weingläſer zu ihrer kl 3. nen Verlobungsfeier g lt hatte, hob Bodmer ſein Glas: „Es lebe die kleine Stadt!“ 1 28 — ſellſd zu le ihm hat. wege ſten Sie Dage Jord U dan a können führer den ke Frau wonn gen le überle ihrer ſonde 2 dem im La imme! engere berwu bald! Frau G iſt de. gönnt gönnt iſt eil tung bei ei gänge Rückke hende 77 7 neben bpollſte vorne Seite Frau vertre kann. 6 pörun 2 e. 5 0 ä — — 9, 2 (14. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Karl Hofmeiſter begleitet Heidi Welling in das Hotel. Als einige Stunden ſpäter Lewand eintrifft und Hoſmeiſter zur Rede ſtellt, ſchließt ihn dieſer aus der Reiſegeſellſchaft aus. Während Hofmeiſter Heidi ſuchte, hatte Servatius mit ſeiner geſchiedenen Frau eine Ausſprache. Gabriele Jordan macht ihm den Vorſchlag, die Lebensgemeinſchaft wiederher⸗ Aültellen. Das lehnt Servatius ab. Schließlich deutet er ſein Verhältnis zu Heidi an. Gabriele Jordan warnt ihn, ein ſo junges Leben an ſich zu ketten. Der Profeſſor iſt erſchrocken, als ſie ankündigt, daß ſie ſich an der weiteren Reiſe der Ge⸗ ſellſchaft beteilige; ſie verſpricht aber, ihn völlig unbehelligt zu laſſen. Als Hofmeiſter ſein Zimmer aufſuchen will, teilt ihm der Portier mit, daß ſich Gabriele Jordan angemeldet hat. Damit iſt ihm die Sorge gegenüber ſeiner Geſellſchaft wegen des Ausſchluſſes von Lewand genommen. Am näch⸗ ſten Tage tritt Heidi Hofmeiſter beſonders ſchroff entgegen. Sie ſchämt ſich, daß er ſie in einer hilfloſen Lage geſehen hat. Dagegen ſind die Beziehungen zwiſchen Hofmeiſter und Frau Jordan ſofort äußerſt herzlich. Um ſo ſonderbarer, daß gerade er und Frau Jor⸗ dan anſcheinend gar keinen Kontakt miteinander finden können. Nach einer flüchtigen Vorſtellung durch den Reiſe⸗ führer und ein paar höflichen Redensarten haben die bei⸗ den kein Intereſſe füreinander bekundet. Dagegen ſcheint Frau Jordan lebhaftes Intereſſe für den Reiſeführer ge⸗ wonnen zu haben. Sie unterhält ſich auf den Spaziergän⸗ gen lange und intenſiv mit Karl Hofmeiſter, nicht in der überlegenen, leicht gönnerhaften Art, mit der ſie ihm bei ihrer erſten Begegnung im Hotel gegenübergetreten war, ſondern liebenswürdig, faſt kameradſchaftlich. Der Klatſch iſt eine Pflanze, die überall gedeiht, auf dem Dorf wie in der Großſtadt, am grünen Rhein wie im Land der Palmen und Zypreſſen. Und da dieſe Pflanze immer Nahrung ſucht bei außerordentlichen, aus dem engeren Rahmen heraustretenden Geſtalten, iſt es nicht zu verwundern, daß man ſich innerhalb der Reiſegeſellſchaft bald mit Augenblinzeln und heimlichem Lächeln zuraunt, Frau Jordan bevorzugt den jungen Reiſeführer. Es iſt keine boshafte Abſicht dabei. Karl Hofmeiſter iſt der Liebling der ganzen Geſellſchaft geworden. Man gönnt ihm gern die Zuneigung der ſchönen Frau, und man gönnt auch Frau Jordan einen harmloſen Flirt. Höchſtens iſt ein wenig Schadenfreude dabei, eine gewiſſe Genug⸗ mung, daß man die ſchöne, elegante und überlegene Dame bei einer kleinen menſchlichen Schwäche ertappt hat. Ganz anders aber wirkt dieſes Gerücht auf Heidi Wel⸗ ling. Als ſie am Tage vor der Abreiſe zum erſten Male wieder mit Servatius an einem der gemeinſamen Spazier⸗ gänge teilnimmt, fügt es ſich, daß ſie zufällig bei der Rückkehr zum Hotel ein Geſpräch zweier dicht vor ihr ge⸗ hender Reiſegefährten auffängt. „Wo iſt denn Herr Hofmeiſter geblieben?“ „Na, wo ſoll er denn ſein? Er geht doch da vorne, neben Frau Jordan. Sie hat ihn natürlich wieder mal 3 1 vollſtändig für ſich konfisziert.“ „Wo du hingehſt, da will ich auch hingehen“, ſchmun⸗ zelt der erſte.„Paſſen Sie auf, Herr Krug, die Reiſe endet noch mit einer Verlobung.“ „Ach, Unſinn! Ein kleiner Flirrt.“ Heidi drängt ſich an den beiden Herren vorbei nach vorne. Wirklich, da gehen Karl Hofmeiſter und die„Neue“ Seite an Seite an der Spitze der„Karawane“. Die ſchöne Frau wendet ihm eben das Geſicht zu, ſo daß Heidi ihr F lächelndes Profil erhaſchen ann. Ein Erſchrecken und dann eine Welle ehrlicher Em⸗ pörung durchflutet Heidi. Nicht etwa wegen des dummen Jungen. Pah, der mag tun und laſſen, was er will. Nein, gegen dieſe Frau Jordan richtet ſich ihre Empörung. Wie kann eine Dame ſo ſchamlos ſein, ſich mit ſo einem jungen Taugenichts abzugeben! Das iſt ja direkt unanſtändig! Man ſollte glauben, daß Heidis moraliſche Entrüſtung über Frau Jordan ſie bewegen würde, ſich ihr und Karl Hofmeiſter noch ferner zu halten als bisher, aber merk⸗ würdigerweiſe überredet Heidi ſogar ihren„Bruder“, auch an dem Nachmittagsſpaziergang teilzunehmen, der die Teilnehmer noch einmal zum Petersdom führen ſoll. 21 Es ſind keine beſonders roſigen Gedanken, die Karl Hofmeiſter umdrängen. Trotz der glücklichen Abhalfterung Lewands, trotz des befriedigenden Bewußtſeins, daß er Heidi beigeſtanden hat in der Stunde der Gefahr, trotz ſeiner augenſcheinlichen Erfolge als Reiſeleiter— Karl iſt höchſt unzufrieden mit ſich ſelbſt. Arbeit, Verantwortung und der tägliche Umgang mit all den verſchiedenen Menſchen haben ſeinen Verſtand ge⸗ ſchärft, und die wild⸗phantaſtiſchen Knabenideen verdrängt. Lewand, nun ja, das war ein ekelhafter gemeiner Hund. Aber Servatius— nein, der Profeſſor Servatius iſt nicht aus dem gleichen Holz geſchnitzt. Karl ſchämt ſich tüchtig, daß er einmal die Idee gehabt habe, der Profeſſor könne ſo etwas wie das Haupt einer Mädchenhändlerbande ſein und mit Lewand unter einer Decke ſtecken. Ein Anſchlag auf Heidi iſt zwar von Lewand verſucht worden, aber be⸗ ſtimmt ohne Wiſſen des Profeſſors. Im Gegenteil, ihm, Karl Hofmeiſter, hatte Servatius Heidi anvertrauen wollen. Daß der törichte Struppes ſtatt deſſen mit Le⸗ wand loszog, das konnte Servatius unmöglich vorher ahnen. Alſo— ach, es war ja lächerlich, überhaupt noch daran zu denken! Auch die Theorie, daß Servatius Heidi beſchwatzt habe, mit ihm ins Ausland zu reiſen, um ſie dort zu verführen, iſt bei Karl ſtark ins Wanken geraten. Wenn der Mann das wollte— Karl iſt verſtändig genug, um ſich zu ſagen, daß trotz all ſeiner Wachſamkeit der Profeſſor Gelegenheit genug hätte finden können, ſich Heidi zu nähern. Es bleibt alſo nur eine Möglichkeit übrig: Heidi iſt felber in Servatius verliebt und iſt 11 freiwillig gefolgt, vielleicht ſogar ohne ſein direktes Ein⸗ derſtändnis. Zuzutrauen wäre das dem Struppes ſchon. Wenn dem aber ſo iſt, was will er, Karl A ö dann eigentlich noch? Wozu iſt er dann überhaupt h 15 Heidi liebt den Profeſſor, und er— nun, er wird ſie etwa nicht wollen! Der Mann müßte ja verrückt ſein, wenn er ſich ſo ein liebes Mädel wie den Struppes entgehen ließe! Er wird ſie alſo wiederlieben, Herr und Frau Welling daheim werden ihren Segen geben, und— Heidi und ihr Profeſſor werden als Verlobte nach Deutſchland zurückkehren. Karl fühlt ſich ſo niedergedrückt von dem Gedanken, daß er erſchrocken zuſammenfährt, als der Gegenſtand ſei⸗ ner Grübeleien plötzlich neben ihm ſteht. „Kristina Filia Regis Svediciae“, lieſt Heidi halblaut von der in Form eines rieſigen Marmor⸗Medaillons an dem Pfeiler angebrachten Gedenktafel.„Iſt das das Grabmal der Tochter Guſtav Adolfs, Herr Hofmeiſter?“ Karl hat in dieſem Augenblick nicht das geringſte Intereſſe für die Tragik des Hauſes Vaſa.„Heidi“, ſtößt er erregt hervor,„du mußt mir eine Frage beantworten, 15 Angie dann laß ich dich ganz in Ruhe. Warum biſt Dunn „Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Herr Hofmei⸗ ſter“, ſagt Heidi mit einer Damenhaftigkeit, die bei ihrer kindlich⸗lieblichen Erſcheinung faſt poſſierlich wirkt.„Sie haben mir neulich einen großen Dienſt erwieſen.“ „Red doch nicht ſo geſchwollenes Zeug, Struppes. Sag mir lieber ſchnell...“ Heidi hat ſich umgewandt und blickt forſchend in das Dämmerdunkel des Domes.„Frau Jordan ſucht Sie“, ſagt ſie, den Namen ſtark betonend. ä „So?“ Die ſtändige Dienſtbereitſchaft des Reiſefüh⸗ rers iſt Karl bereits derart in Fleiſch und Blut überge⸗ gangen, daß er ſofort an ſeine Berufspflicht denkt.„Dann warte mal einen Moment. Bin gleich wieder da!“ Zeichnung: Drewitz— M. Als Frau Gabriele einmal ſogar einen raſchen, faſt ſpöttiſchen Seitenblick zu ihr hinüberſendet, macht ſich Heidis Empörung in einem unwillkürlichen Laut Luft. Mit einem bitteren Blick ſieht das Mädchen ihm nach, wie er raſch af die Dame zugeht, die tatſächlich in einiger Entfernung ſteht und ſich ſuchend umblickt. Als Karl nach fünf Minuten ſich von Frau Gabrieles Geplauder losge⸗ macht hat und zum Grabdenkmal der Königin Kriſtine zurückkehrt, iſt Heidi verſchwunden. Es gelingt ihm auch nicht, im weiteren Verlauf des Tages noch einmal ſie allein zu erwiſchen. Dagegen ſtellt er betrübt feſt, daß Heidi beim Abendeſſen im Hotel von einer faſt zärtlichen Freundlichkeit gegenüber dem Profeſſor Servatius iſt. * Am nächſten Morgen bricht man zur Weiterfahrt auf. Karl hat alle Hände voll zu tun, das Gepäck richtig zum Bahnhof befördern zu laſſen, die letzten, kleinen Wünſche ſeiner Teilnehmer zu befriedigen, ſeine„Herde“ auf dem Bahnhof zuſammenzuhalten und jedem einzelnen ſeinen Platz im Zug anzuweiſen. Erſt als man im Speiſewa⸗ gen des Schnellzuges nach Neapel das zweite Frühſtück gemeinſam einnimmt, kann er ein wenig verpuſten. Heidi, die mit Servatius an einem Tiſch ſitzt, wirft zornfunkelnde Blicke hinüber zu der ſchönen Frau Jor⸗ dan, die ſich in geradezu vertrauter Weiſe mit Karl Hof⸗ meiſter unterhält. Als Frau Gabriele dabei einmal ſogar einen raſchen, faſt ſpöttiſchen Seitenblick zu ihr hinüber⸗ ſendet, macht ſich Heidis Empörung in einem ſo unwilli⸗ gen Laut Luft, daß Profeſſor Servatius verwundert auf⸗ ſieht. 5 „Was iſt denn, Kind?“ „Dieſe Frau Jordan!“ ſtößt Heidi zornig hervor.„Da ſchwärmen ſie alle in unſerer Reiſegeſellſchaft von ihr als von einer großen Dame! Und dabei liebäugelt ſie mit einem ſo grünen Jungen wie Karl Hofmeiſter!“ Servatius runzelt die Stirn, aber er wendet doch den Kopf zur Seite und beobachtet unauffällig die beiden Men⸗ ſchen drüben am Tiſch, und was er da ſieht, iſt allerdings nicht dazu angetan, die Furchen auf ſeiner Stirn zu glät⸗ ten. Frau Gabriele ſcheint es wirklich darauf angelegt zu haben, den armen jungen Hofmeiſter toll zu machen. Sie unterhält ſich nicht nur mit ihm, ſie kokettiert ſogar. Es läßt ſich auch nicht leugnen, daß Karl Hofmeiſter heute etwas weniger ſich ſeinem Dienſt widmet als ſonſt. Er ſitzt lange mit Frau Gabriele im Speiſewagen und ver⸗ ſäumt dabei ſogar, ſeine Reiſeteilnehmer auf das ſteil aufragende Monte Caſſino aufmerkſam zu machen. Bei der Ankunft in Neapel iſt er allerdings wieder ganz der alte, organiſiert mit Geſchick die Verteilung der Reiſen⸗ den in die Wagen und die Unterbringung im Hotel„Ve⸗ ſuvio“. Auch auf dem kurzen Spaziergang zur Villa Nazio⸗ nale verſieht er ſein Amt als Reiſeführer vorbildlich. Aber gleich nach dem Abendeſſen ſucht man ihn vergebens, und auch Servatius erfährt auf ſeine verwunderte Frage, daß der Herr Reiſeführer einen Extraſpaziergang zum Caſtel d'Ovo macht— mit Frau Gabriele Jordan. Nur Heidi findet nicht genug Ausdrücke der Empörung, und Pro⸗ feſſor Servatius ſchüttelt unwillig den Kopf. Wie üblich gibt es am erſten Abend in Neapel eine Serenata. Muſikanten in ſchwarzen Hoſen und breiten, roten Schärpen laſſen vor dem Hotel ihre Gitarren erklin⸗ gen, ſingen neapolitaniſche Volksweiſen. Die ganze Reiſegeſellſchaft lauſcht von der Terraſſe, angeſichts der herrlichen Bucht, wohlgefällig dem Vortrag, und niemand bemerkt es, daß Frau Jordan und Karl Hofmeiſter wäh⸗ renddeſſen von ihrem Spaziergang zurückkehren, niemand — außer Servatius. Er ſieht, wie die beiden draußen im Veſtibül einen kräftigen Händedruck tauſchen und Frau Gabriele ſich im Lift zu ihrem Zimmer hinauffahren läßt, während Karl Hofmeiſter ſich ein bißchen ſchuldbewußt und verlegen unter die Schar ſeiner verwaiſten Herde miſcht. Heidi hat ſich, Kopfſchmerzen vorſchützend, bereits auf ihr Zimmer zurückgezogen. Profeſſor Servatius über⸗ legt noch ein paar Minuten, ſteht dann entſchloſſen auf und läßt den Portier durch das Zimmertelephon anfra⸗ gen, ob Frau Jordan noch zu ſprechen ſei. „Sieh da! Der Prophet kommt zum Berge!“ emp⸗ fängt Frau Gabriele lächelnd ihren einſtigen Mann, als er in ihr Zimmer tritt.„Diesmal kommſt du zu mir! Darf ich fragen, was dich veranlaßt, unſere Uebereinkunft zu brechen, die ich— das wirſt du mir wohl zugeſtehen — bisher ſtrikt eingehalten habe?“ „Ich komme um deinetwillen, Gabriele“, ſagt Ser⸗ vatius ernſt, den angebotenen Stuhl nehmend.„Es liegt mir fern, mich in deine Angelegenheiten miſchen zu wol⸗ len, aber— du tuſt mir leid, Gabriele.“ „Und weshalb, geſtrenger Herr Profeſſor?“ „In Rom gefielſt du mir beſſer“, erwidert Servatius kopfſchüttelnd.„Da lag ein Ernſt über deinem Weſen, der mich... wenn ich auch deine damals geäußerten An⸗ ſichten nicht zu teilen vermag.. ſo doch immerhin iR g„Verlier den Faden nicht, lieber Karl Du wollteſt mir ſagen, warum ich dir leid tue.“ f „Nun ja, grade heraus, Gabriele: Das Spiel, das du mit dem jungen Menſchen treibſt, iſt deiner unwürdig.“ „Wen meinſt du denn eigentlich?“ a „Du willſt mich nicht verſtehen, Gabriele! Hältſt du es für eine Heldentat oder für einen Triumph für eine Dame wie dich, wenn du dem jungen Hofmeiſter den Kopf verdrehſt?“ Ein kurzes Leuchten iſt in den Augen der Frau, ein Siegesleuchten.„Ah! Du meinſt unſeren netten kleinen ſteiſeführer! Darf ich fragen, was dich dabei beſonders intereſſiert? Sorgſt du dich um mich oder— um ihn?“ „Es tut mir um euch beide leid, Gabriele. Der junge Hofmeiſter iſt ein wirklich liebenswerter Menſch. Ich ſähe, ungern, daß ſeine Jugend durch dich um eine bittere Ent⸗ täuſchung reicher gemacht wird. Und du ſelbſt, Gabriele — nun wohl, es ſchmerzt mich, daß du dich zu einem der⸗ artig unwürdigen Spiel degradierſt.“ „Ich danke dir, Karl“, ſagt die ſchöne Frau ganz ſanft. „Deine Meinung von mir iſt zwar anſcheinend nicht ſehr hoch, aber du zeigſt mir doch, daß es dir nicht vollkom⸗ men gleichgültig iſt, was ich tue und laſſe, und das genügt mir— vorläufig. Zum Dank will ich dir verraten, daß du dich irrſt. Wenn ich flirten wollte, ſo gäbe es wohl „würdigere“ Objekte dazu als dieſen wirklich netten jun⸗ gen Mann. Hat dein Scharfſinn dir nicht geſagt, daß ich vielleicht den uralten Frauentrick anwende, dich durch ein Kokettieren mit einem anderen— eiferſüchtig machen zu wollen?“ i Servatius macht eine unmutige Kopfbewegung. „Wenn ich wirklich der Eiferſucht zugängig wäre, Ga⸗ briele, du glaubſt doch nicht, daß ich ſo wenig Selbſtach⸗ tung beſitze, um auf einen harmloſen jungen Menſchen wie Hofmeiſter eiferſüchtig zu ſein!“ „Das wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen“, lacht die Frau.„Vielleicht wirſt du doch noch auf ihn eiferſüchtig, wenn ich dir erzähle „Du kannſt dich unmöglich für den jungen Hofmeiſter ernſtlich intereſſieren, Gabriele. Das iſt es ja eben, was 9115 ſchmerzt. Du ſpielſt mit ihm in einer Weiſe, die eine? „. nicht würdig iſt. Danke. Das haſt du vorhin ſchon geſagt Alſo im Ernſt, lieber Karl: Ich intereſftere mich wirklich nicht für unſeren kleinen Reiſeleiter, und ich kokettiere auch nicht mit ihm. Es wäre auch vollkommen ausſichtslos. Verliebte junge Leute in ſeinem Alter pfle⸗ gen hartnäckig treu an ihrem Ideal feſtzuhalten, ſelbſt wenn eine Göttin ſich zu ihnen neigen ſollte. Dieſer junge Herr denkt gar nicht daran, in meine Netze zu fallen und mich hoffnungslos zu lieben. Er liebt nämlich mit ſei⸗ nem ganzen Herzen das junge Mädchen, das in deiner Begleitung iſt.“ i „Heidi?“ Faſſungslos ſtarrt Servatius ſie an.„Das iſt doch.. woher willſt du das wiſſen, Gabriele?“ „Packt dich doch die Eiferſucht, Karl? Die Sache iſt einfach genug. Daß ich mich ein wenig für deine Beglei⸗ terin intereſſiere, wird dich nicht wundernehmen. Auch nicht, daß ich entdeckt habe, was deiner Aufmerkſamkeit wechſeln ab und zu Blicke, aus denen ich ſchließen mußte, daß ſie wohl entgangen iſt: die beiden jungen Menſchen ſich nicht ganz fremd ſind.“. na folat.) Gori Verkapſfelte Perſone ten. S 3 g 18 in dieſem Jahre verbrachte er ſeine Ferien in —— 5 Kudowa. , 7, c, 5 8 15 0 703 Bezugs 8,,, ß 2. Heuer geht's an die See! So lautete ſein Motto 5 2 e e e 5. Gern ſtehe ich für dieſe Reiſe zu deiner Verfügung. 7.,,. 17 4. Wer nergelt, macht ſich unbeliebt. Anze * e e,, dee., 5. Nach dem Rhein richtete er ſeinen Blick. im Tes f 6., 5*, 6 6. 8 1 9055 ces ſich, teilzunehmen. 5 35% 5 35% ö Rt. 1 ,, In jedem der obigen 6 Sätze iſt ein männlicher Per⸗ JJVV—!l˖ 8. Fernſp 5, 8,,, 5 ſonenname verkapſelt enthalten. Wie lauten dieſe?„„% 3 , e, ,, 8 0 e 5 35„„ , E„„ 5 87. , ,, 7 e 9. 88 erſtes wird der Mäßige nicht eſſen, a, 5 5, ollt' auch die Spei i es ſein;— f 5 e, i,. 8 Mein 5 5 der Wei nicht bergeſſen 2 N,,,, 2 Der weder ja zu ſagen denkt noch nein. e,. 25, K 5 „ee,., 5 5 8 ettenrätſel. 3. 5, e U Art Druck Gang Holm Schau Spiel Stock Tier ö 3 5 Ur Zeug.— Aus vorſtehenden 10 Wörtern iſt die gleiche .——— 8 Wel a de Wörter zu bilden, und zwar in der 1 5 5 eiſe, da 3 Si 8. Wortes Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt.) iner 95 a de deaf ben it d ae 31 8 1 2 3 2 Doppel⸗Sinnrätſel. dann zu einer Kette zu vereinigen. der ge Es ſind 13 Wörter zu ſuchen, von denen ein jedes etvor. zwiefache Bedeutung hat. Dieſe müſſen in ihren Anfangs⸗ Auflöſungen aus voriger Nummer: und K buchſtaben, verbindet man ſelbige miteinander, eine ſinn⸗ Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Pik, 4 5 volle Familieneinrichtung uns nennen. Die Wörter be⸗ Zebra, 8. Rad, 11. Arad, 13. Ire, 14. Saar, 15 Nepos, erke deuten: 1. Männlicher Perſonenname— Nachſchlüſſel. 6. Tiara, 17. Ena, 19. Met, 21. Binſe 23, Kuh, 24. Hai, i. 2. Meblſpeiſe— Zuſammenrottung. 3. Verſorgungs⸗ 26. Ino, 28. Helſingfors, 30. Mia. 31. Eta. 33 Ida, 35. e 55 i 9105 Sele— Funger Kaufmannslehrling, 4. Trapesförmiges Moral, 38. Nil, 41. Bei, 43. Si, 44. Beſen, 46. Rogen. i 1 Segel— Zunft, 5. Einzelabdruck— Einbehaltung eines 48.(lan 49. Afe, 51. Bart 52 N 55 Brest. 5 e„Nein, einen Bonbon kann ich dir nicht mitgeben, dafür ſtandan Lohnteiles. 6, Gewaltſamer Diebſtahl— anderes Wort Senkrecht: 1. Panama, 2. Frene, 3. Kap, 5. Ei, 6. Brun⸗ aſſt du aber den Knall hören, wenn ich die Tit ien de für Beginn, 7. Reitſitz— Einſenkung zwiſchen zwei Berg⸗ nenkreſſe, 7. Ré, 8. Raa, 9. Aarau, 10. Drache, 12. Don, ene. ſpitzen. 8. Gedeckter Tiſch— Schreibfläche. 9. Hofſitte— 3—— n 1 ele Aufſchrift. 10. Spielkugel— Tanzveranſtaltung. 11. Wet⸗ 5 Reichs! teränderung— Schutzhülle. 12. Römiſcher Redner— Nachdem der Zuſammenſtoß mit knapper Not vermie⸗ Deutſch fie Ben 13. Anderes Wort für Zwiſt— anderes Wort den e iſt, ſtellt der Schupo den Chauffeur zur Rede; wurde ür Lumpen. 2„Wiſſen Sie nicht, daß Sie einer Dame, die Ihnen Er nal Si 5 5 entgegengefahren komm ſtets die Hälf Straße ſt 6 g 5 Silbenrätſel 555. kommt, ſtets die Hälfte der Straße über⸗ 19 0 et— de— eu— gat— jah— ke— le— no— o— pa geschmeiciig mechen. Dann trotzt sie Wind ö 5 5 5 5 dor R 95 2 ſcher— ti— zam.— Aus den vorſtehenden vier⸗ und Wetter, ohne tissig u. sprde zu werden 105 5 ſie fich 711 5 1 685 ich heraus habe, für 5 0 zehn Silben ſind ſieben Wörter mit je zwei Silben zu i 5 8»elehe Hälfte ſie ſich entſchieden hat.“ e bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach ten.. 8 2. 5 85 5 15 meinſch und Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen, eine 14. Sir, 18. As, 20. Thema, 21. Biſam, 22. Eifel, 23. Ko⸗ Das Eheanbahnungsinſtitut ſchlägt einem Bewe 10 8 Unterhaltung ergeben, Die zuſammengeſetzten Silben ran, 25. Ali, 27. Not, 29. Silber, 32. Flinte, 34. Diele, eine Partie vo 1 01 Fieser 9 5 e ee 11115 haben folgende Bedeutung: 1. kleines Fiſchnetz; 2. feier⸗ 36. Ob, 37. Ai, 39. Iſere, 40. Sen, 42. Lob, 45. Sau, 47. n e aon G liches Gedicht; 3. Mündungsarm der Weichſel; 4. Oper; Gas, 49. Ar, 50. es. ö 8 Verlangen Sie denn ales von Ihren e 5. Raubvogel; 6. indiſcher Fürſt; 7. aſiatiſches Land. Stetgerungsrätſel: 1. Mull Müller, 2. ien:.. e e ene 8„Nun, ſie ſoll viel Geld haben, muß aus einer guten metheu 8 3 05 N Familie ſtammen, ſehr ſchö d außerde ebilde C Kg i 5 ilbe urätſel: 1. Granate, 2. Erve, 3. Meteor, ſein!“ ſtammen, ſehr ſchön und außerdem noch gebilde— Re We 11 4. Elvira, 5. Inſter, 6. Nain, 7. Neunauge, 8. Urſel, 9 Da ich ein Geſchäft“, ſtö Heirats 8. ö 8 5. 5 8 8„9.„Das nenne ich e Beſche 0 er Heiratsver⸗ Fr ai E lanckert⸗ Tenne, 10. Zitrone, 11. Genua, 12. Eskorte, 13. Hitze.— mittler 84 1 1 15 0 118 5 r. Pa 5 eite 122 e 5 9 5 5* 91 150 8 8 8. 2 2 7 . 8 5—„Gemeinnutz geht vor Eigennutz! 5 FC e — 2 2— 1* 41 tragen die[Ge/ Hochprägung Sprichworträtſel: Halt in allem Maß und 2 5 land. 5 5 Ziel, iß und trinke nicht zuviel. Eine Schule im Londoner Oſten macht jedes Jahr in entlich Silben⸗Anfügung. Ergänzungsaufgabe: Eins⸗ tand Zwei⸗gbahn einem Sonderzug einen Ausflug ins Seebad. lie Su Tat Furcht Feld Gram Druck Charge Horn Schub Drei⸗maſter Vier⸗landen Fünf⸗uhrtee Sechs⸗kant Sieben⸗ Als der kleine John ſich auszieht, um ins Waſſer zu LJergan Pan. Stine Heim Sicht Schluß Porter Ras Aſe gebirge Acht⸗erdeck Neun⸗auge Null⸗ſpiel. beigen, bemerkt der Lehrer:„John, du biſt aber furchtbar vollem Miſſion Land Ger.— Einem jeden der vorſtehenden 5 i ſchmutzig!“ Daß Hauptwörter iſt eine der nachfolgenden Silben vorn an⸗——„Ja“, antwortete der Knirps,„ich hatte voriges Jal ten, da zufügen, ſo daß neue Hauptwörter, indes ganz andern Humdo den Zug verpaßt!“ 5 wert Sinnes, entſtehen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer Wörter*—— 8— müſſen, miteinander verbunden, eine Widmung der Liebe„Wo warſt du denn ſo lange, Bobby?“ 4,1 nl: 5 Ae für den Totenſonntag ergeben.— de dit durch ehr eich„Im skittchen, mein Lieber!“ i 1 a ein ent erm ern gries kum mans nach nau ni„Warum denn?“„7 5 ſie der o re trans ty. Rätſel 3 15 Zu tangſam Auto gefahren!“ ere 18 l 8 a ö„Zu langſam?“ 5 bel g 8 0 Wenn der Frühling kommt daher,„Ja, zu langſam! Denn ſonſt hätte mich das Polizei⸗ N Aga 8 unn a Werde ich geſchätzt gar ſehr auto nicht einholen können!“ 85 4 Nervennahrung en Als Kompott, damit du's weißt. 8 peckg. M 1.50— Doppeſpcco 13 faut 9 5 f g g 5 2 8 25— 8 0. gor— N Sag mir nun, wie dieſes heißt.„Deine Rechenaufgabe, wo ſich der Schnellzug Köln robe u. Broschüre kLestenſos vag de gift sie leg. er N t 1 Nor 5„ 5 chen! 5 mir ein paar Zeichen du, Aachen und der Perſonenzug München— köln treffen, iſt 5 85 ſche B Haſt du auch noch Fiſch dazu. ganz falſch. Wie biſt du bloß zu dem Ergebnis gekommen?“ a 858 er 5 Durch Gräten zwar nicht ſehr bequem,„Ich habe beim Reiſebüro angefragt.“. Doch von Geſchmack recht angenehm. 8 2 i 27 —— ae 2.* 2 n und S Nerbosuſat und òchlaflosigheii ele ind die häufigen Folgeerſcheinungen der übermäßigen en pre 5 5 Inanſpruchnahme unſerer Nerven im beruflichen und chem 5 1 ſonſtigen Leben. Man fühlt ſich matt und elend, ohne Luft 5 und Kraft zur Arbelt. ohne Willenskraft und Ausdauer. 5 Kopfhoutschuoppen b 1 525 e e daß auch hin de 2— 2 ver n Nit, sind Wornzeichen beginnenden Hocrousfalls. le ber, üben Sie Ihren grerven D 8 lige u E. 3 ge un N f 5 Nervenſubſtanz, Nervennahrung genannt, zu, die dis D Trilysin mit dem neuen Wirkstoff nehmen. 1 zu ihrer Kräftſgung und Auffriſchung de 5 edürfen. u Flos che 2 0 RM 1.0 2 n d 3.04 1 5 5 5 15 5 1 5 e Nervernährſtolf derſpre 425 8 2— 0 · W,. e 2 Wee Dr. Bader 5 nir ocitin iſt 1 1 3 3.* T OC ITIiN kult 80 und Drogerien erhältlich. Geſchmacksmuſter koſten⸗ 9— 8 los von der Blocitinfabrik. Berlin SW 29/Zw. N Reder n 2 3 8 raue aaa ergriff * U 5 Zinsser- g. ö„M Trotta Hausarbeit gepflegt ausseken Ha Are All t 5 5 e ad* . 5. erdalten qugendlarbe d. eint 0 l 5 8 8 bz 598672, 0966 8 0 des kenn jecde Frad. Reiben Ste bglich vor vnd Kittel Garantie Vlele Dank.(Hnobiauchfaft) 5 5. 5 1 5 955 ooch der Arben Gesicht on Fände at Eokutel echreidenl Auskunſt grata] des bewährte 5 N. N 8 die Au Sin. Denn bleibt tre flovt zart und SG. Fr. A Maller, Manchen 0286 Nittel bei; 5 5 5 f. 1 um ſie Fekutel J nicht fetsend. ruben 20 45 vnd 82 Pfg. Apenrbsenstr. 2 Aer, 5 ö l ſatz bri Ruketol& fetmoltig. Dosen zu 25 und 50 Pfg.—* gu E Un 5 Fallen 8 kostenlos f eee g f 85„ Frede I 1 und 8 7 Die 95 — ogerien. 5 8 5 5 ENR A 83 Namn. Dr. Zinsser& cg.„ fer 1 1 an Versand der lLelpxig 154 5 5 5 i f — F. uer, Mun. 90 f. D: . Dachauerstr. Aaendndendd 1 di Zum Wochenende und„Zum Zeitvertreib Nr. 48 erſcheinen als Benage. 8 mmneteRSꝛ f οοειf 21855 A g. Bi. 87: 620 315. Pl.⸗Nr. 8.— Für die auf diefer Seite erſcheinenden Achtet de S 1 RAin allen Preislagen b a Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für f ammler a. 1 9 f eder die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntags⸗ do W̃ e 8 d 5 ie ihre blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, fämtl. in Berlin Sch 68. Lindenſtr. 101/102. 5 4 auf 1 5 im Hin PALMOIIVE-Rasierseife e E — so qu wie ihr Name Bakkelitehulter d 8 2