Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 10. 37 1150 67. Jahrgang gan l. Glalbensgenenſchaften Reichsminiſter Kerrl in Hagen Hagen, 1. Dezember. Reichsminiſter Kerrl ſprach in der Stadthalle in Hagen im überfüllten Mittelſaal über das Thema„Weltanſchau⸗ ungen und Religionen“. Er leitete ſeine Rede mit Hin⸗ weiſen auf den geradezu märchenhaften Aufſtieg des deut⸗ ſchen Volkes in den letzten fünf Jahren ein, der nur mög⸗ lich geworden ſei, weil ein Führer erſtanden ſei, der dem deutſchen Volke nicht im üblichen Sinne ein politiſches Programm brachte, ſondern jenſeits der alten Parteien Menſchen hinter ſich geſammelt hätte, mit denen er einen neuen Staat geſchaffen hätte. So wenig nach der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung Nationalſozialismus und So⸗ zialismus einander widerſprechen, ſo wenig ſei dies auch mit Religion und Weltanſchauung der Fall Weltanſchauung und Religion liefen darin zuſammen, daß ſie die Summe der Verſuche des Menſchen darſtellten, ſich klar zu werden über die Frage nach ſeinem richtigen Handeln.„Dieſe Frage haben wir endlich zu beantworten verſtanden. Wir haben mit den Mitteln der Vernunft klar und deutlich die Antwort gefunden: Du haſt zu handeln ge⸗ mäß der Kraft, die in Deinem Innern wohnt, gemäß Dei⸗ nem Wiſſen und gemäß Deiner Pflicht. Nur von der Poli⸗ tik her kann die wahre Freiheit des Menſchen werden. Dem Führer verdanken wir noch eine Vervollſtändigung. Er ſehrte uns in einer Zeit der Verzweiflung und des allge⸗ meinen Niederbruches:„Ihr müßt Eure Pflicht tun! Ihr müßt Eurem Wiſſen gemäß handeln, das aus Eurem Blute ſpricht, das Gott in Eure Adern gegoſſen hat! In unſerem Blut ſelbſt liegt das Gewiſſen. Gott hat einen Hinweis ver⸗ hängt in das Blut, daß alle, die eines Blutes ſind, zuſam⸗ mengehören und zuſammenwachſen zu einem großen Orga⸗ nismus einer einzigen Volksgemeinſchaft.“ In feinen weiteren Ausführungen wandte ſich der Mi⸗ niſter den kirchenpolitiſchen Fragen zu und erklärte, daß es nicht ſeine Aufgabe ſei, zu richten, wer in richtiger Weiſe die Bibel auslege, ſondern einzig und allein darüber zu wachen, daß die Einigkeit des deutſchen Volkes erhalten bleibe. Den Konfeſſionen ſtehe er als Staatsmann völlig neutral gegenüber. In die ſtaatliche Rechtsfindung und Rechtsübung habe ſich aber keine Kirche hineinzumiſchen. Aehnlich wie ſchon in ſeiner kürzlichen Rede in Gießen verſicherte Miniſter Kerrl abermals, daß das Ziel der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Kirchenpolitik die völlige Gleichſtellung der Keligionsgemeinſchaften untereinander ſei. Die Zurückführung dieſer Gemeinſchaften auf die Opfer ihrer Gläubigen ſei nicht als plötzliche Ent⸗ feng der hohen Staatszuſchüſſe zu verſtehen. Es ſolle nur angſam und ſicher die Entwicklung auf die Erreichung des Ziels eingeſtellt werden, das unbedingt erreicht werden müſſe. Dieſe Maßnahmen erfolgten aus keinerlei Haß gegen⸗ über den Kirchen Die Bekenntnisfront habe ſich frü⸗ her für die„Stunde der Erbauung“ bei ihm bedankt, die er, der Miniſter, in einem Vortrag geſchenkt habe; umſo unverſtändlicher ſei es aber, daß ſpäter einer ihrer Haupt⸗ jührer böswillige Unterſtellungen in Flugſchriften verbrei⸗ tet habe. Der Miniſter erklärte:„Es liegt mir völlig fern, in Bauſch und Bogen abzuurteilen. Ich erkenne an, daß viele Seelſorger mit uns gekämpft und uns mit allen Mit⸗ teln unterſtützt haben. Ich weiß, daß z. B. die Deutſchen Chriſten völlig poſitiv zum nationalſozialiſtiſchen Staat ſte⸗ hen. Ich muß aber gleichzeitig erklären, daß ich nicht daran denke, etwa eine deutſche chriſtliche Staatskirche herzuſtellen. Der Staat hat nur eines im Sinn: die völlige Sicherſtellung der religißſen Freiheit. Ich werde mit der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft dieſes Ziel erreichen.“ Sogleich nach Uebernahme ſeines Amtes habe er, der Miniſter, Auftrag gegeben, alle Strafanträge gegen Geiſtliche zu ſammeln. die Summe der Anzeigen genüge; es ſei eine geradezu er⸗ ſchreckende Zahl! In keinem anderen Stand gibt es einen ſo unerhört hohen Prozent von Verfahren. Die S ittlich⸗ keitsprozeſſe müßten vor ſich gehen, ſeien aber noch nicht abgeſchloſſen. Nach Angaben des für dieſe Straftaten zuſtändigen Juſtizminiſteriums handelt es ſich dabei um fol⸗ gende Zahlen: Verurteilt wurden 45 Prieſter, 176 Ordens⸗ brüder und Schweſtern, 21 Angeſtellte uſw. zuſammen, 242. Verfahren ſeien noch anhängig gegen 93 Prieſter, 744 Or⸗ densbrüder und Schweſtern und 118 Angeſtellte uſw., zu⸗ ſammen 955. Verfahren waren eingeſtellt oder es erfolgte Freiſprechung in Verfahren gegen 29 Prieſter, 127 Or⸗ densbrüder und Schweſtern, 32 Angeſtellte uſw., zuſammen 188. Es ſei klar, ſtellte der Miniſter feſt, daß hier nicht mehr von Einzelfällen geſprochen werden könne. Zum Vergleich erwähnte der Miniſter die Zahl der Ordensgeiſtlichen vom Jahre 1935. Die Zahl der Ordensangehörigen in Deutſch⸗ land habe 1935 etwa 16 200 männliche Ordensmitglieder in etwa 660 Niederlaſſungen betragen und etwa 102 000 weib⸗ liche Ordensmitglieder in 7990 Niederlaſſungen. Das bedeute alſo daß einer Zahl von 16 000 männlichen Ordensangehö⸗ rigen etwa 8000 Prozeſſe(Sittlichkeitverbrechen und ⸗ver⸗ gehen, Deviſenverbrechen und vergehen, Vergehen gegen das Heimtückegeſetz, Kanzelmißbrauch, Vergehen gegen das Flaggengeſetz, Vergehen gegen das Sammlungsgeſetz uſw.) 15 enüberſtanden. Es ſei aber bedauerlich, daß viele kirch⸗ e Vertreter den Nationalſozialismus ſo wenig verſtünden und 5 ſeine Anhänger die kirchliche Türe zu Gott abzu- ſchließen verſucht hätten. Der Staat werde dort mit ſtar zer Fauſt für unbedingte Ordnung ſorgen, wo die Re⸗ oben mißbraucht werde um die Volksgemeinſchaft zu ſtören 0 5 zu zerſetzen. 5 55 55. nter lan altendem Beifall 0 er iniſter: „Wie herrlich 15 doch, in dieſer großen Zeit leben zu dür⸗ Donnerstag, den 2. Dezember 1987 —— Nr. 281 Die Erzeugungsſchlacht 1938 Der Reichsbauernführer ſpricht zum Landvolk. Berlin, 2. Dezember. Im Hinblick auf die ſtarke Beanſpruchung der Dienſt⸗ ſtellen des Reichsnährſtandes durch die Maul⸗ und Klauen⸗ ſauche und die Gefahr einer weiteren Ausbreitung hat der Reichsbauernführer, wie vor kurzem gemeldet, angeordnet, daß der auf Ende November feſtgeſetzte Reichsbauerntag, die alljährliche Paroleausgabe an das Führerkorps des Reichsnährſtandes, in dieſem Jahr nicht ſtattfindet. Der Reichsernährungsminiſter und Reichsbauernführer Darrs wird daher anſtelle des ausfallenden Reichsbauerntages am Sonntag, den 12. Dezember, von 11.30 bis 12.00 Uhr über alle deukſchen Sender aus der Reichsbauernſtadt Goslar eine Rede an das deut⸗ ſche Landvolk halten, in der er die Parolen für den kom⸗ menden Abſchnitt der Erzeugungsſchlacht und die Aufgaben eee im Jahre 1938 bebanntgeben wird. Dabei wird RKeichsbauernführer Darré alle grundſätz⸗ lichen aktuellen Probleme der Agrarpolitik und Ernäh⸗ rungswirtſchaft behandeln, die heute das Landvolk bei der Durchführung der Erzeugungsſchlacht in der Praxis bewe⸗ gen. Die Reichsſendung am Sonntag, den 12. Dezember, wird damit zugleich der Auftakt zu dem neuen Offenſivab⸗ ſchnitt ſein. Aus der Keichsbauernſtadt wird ſich der Reichsbauern⸗ führer an alle deutſchen Bauern, Landwirle, Landfrauen, Landarbeiter und die im Rahmen der Ernährungswirk⸗ ſchaft täligen Deutſchen wenden. Der Zeilpunkt dieſer be⸗ deutſamen Reichsſendung iſt ſo gewählt, daß jeder die An⸗ ſprache des für die deuiſche Ernährungspolikik verantwork⸗ lichen Reichsminiſter und Keichsbauernführer hören kann. Es iſt Ehrenpflicht des ganzen deutſchen Landvolks, ſich zu der feſtgelegten Zeit vor den Lautſprecher zuſammen⸗ zufinden. Der Landarbeitermangel im Oſten Der Reichsbauernführer in der Kurmark. Berlin, 2. Dez. Der Reichsbauernführer, Reichsminiſter Walter Darrs beſichtigte in Begleitung des Reichsobmannes des Reichsnährſtandes, Behrens, und des Landesbauern⸗ führers Wendt landwirtſchaftliche Betriebe verſchiedener Größen in der öſtlichen Kurmark. Für den verhinderten Gauleiter Stürtz nahm ſein Stellvertreter Wegener an der Fahrt teil. Im Mittelpunkt der Beſichtigungen und Beſprechungen ſtanden die Fragen des Arbeitseinſatzes. Der ſtarbe Land⸗ arbeitermangel behindert beſonders im Oſten die letzten Auswirkungen der Maßnahmen zur Erzeugungsſchlacht. Die Wohnungsverhältniſſe der Landarbeiter wurden eingehend geprüft. Es wiederholte ſich der Fall, daß neu erbaute, vor⸗ bildliche Landarbeiterwohnungen nicht beſetzt ſind. Den Ab⸗ ſchluß der Beſichtigungsfahrt bildete der Beſuch der Jahn⸗ Mühle bei Frankfurt a. d. O., um praktiſche Fragen der Klein⸗ und Mittelmühlen zu beſprechen. Mit dem Vorſit⸗ zenden der Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirt⸗ ſchaft, Zſchirnt, wurden bei dieſer Gelegenheit Maßnahmen der Getreidemarktordnung, der Brotgetreide⸗Ablieferung und der Futtermittel⸗Bereitſtellung erörtert. Zahlen von der Weltausſtellung Die Verlängerungsvorlage vor der Kammer Paris, 2. Dezember. Die Pariſer Weltausſtellung, die für die Eröffnungs⸗ dauer 1937 ſoeben geſchloſſen worden iſt, hat ſeit ihrem Be⸗ ginn ſechs regierende Könige, 61 ausländiſche Miniſter, 9 Parlamentspräſidenten, 7 bberſte militäriſche Chefs, 51 Filmſtars, 38 journaliſtiſche Abordnungen, 210 andere De⸗ legationen und über 500 ausländiſche Gäſte empfangen. Während der Ausſtellungszeit wurden 500 Kongreſſe, 19 große Empfänge und 311 Feſteſſen veranſtaltet. Als Zahlen der ausländiſchen Beſucher werden die folgenden angegeben: 120 000 Engländer, 80 000 Deutſche, 70 000 Belgier, 60 000 Nordamerikaner, 38 000 Schweizer, 35 000 Holländer, 27000 Italiener, 22 000 Tſchechoſlowaken, 20 000 Schweden und Norweger, 19 000 Polen, 17000 Spanier, 2500 Japa⸗ ner, 2000 bis 3000 Sowjetruſſen. Die Ausſtellung hat Frankreich 1,45 Milliarden Franken gekoſtet, wobei aller⸗ dings ein Teil der Bauten ſtehen bleibt und einen eigenen Wert verkörpert. Auf der Einnahmenſeite befinden ſich 15 Millionen Einnahmen aus Eintrittsgeldern und 10 Millio⸗ nen Franken Standgelder der Händler. Etwa 38 000 Per⸗ onen haben durch die Ausſtellung auf ein halbes Jahr Be⸗ feng finden können. b er franzöſiſche Handelsminiſter hat in der Kammer den Geſetzentwurf betreffend die Wiedereröffnung der Welt⸗ ausſtellung im Arn 1938 eingebracht. In der Begrün⸗ dung weiſt er darauf hin, daß das Internationale Ausſtel⸗ lungsamt mit 17 von 21 vertretenen Länderſtimmen die Erlaubnis zu einer Fortſetzung der Weltausſtellung gege⸗ ben habe. Die zur Ueberwinterung erforderlichen Ausgaben von höchſtens 450 Millionen Franken ſollen durch die zu er⸗ wartenden Eintrittsgelder, einen noch feſtzuſetzenden Zu⸗ ſchuß der Stadt Paris und durch die Auflegung von aus⸗ losbaren und tilgbaren Schatzanweiſungen gedeckt werden. Vom Schatzamt wird lediglich ein Vorſchuß von 250 Mil⸗ lionen Franken gefordert. zr fen. Auch heute noch ſind Wunder möglich, in den Stunden der Not errettet und erwählt der Allmächtige; viele ſind be rufen, aber wenige nur auserwählt. Spätere Geſchlechter werden uns beneiden um das, was wir erleben und mit⸗ erleben durften.“ Aeber Arwald und Hochgebirge Der Flugzeugdienſt des Condor⸗Syndikafs. Berlin, 1. Dezember. Kaum zwei Jahre nach dem zehnjährigen Beſtehen der Deutſchen Lufthanſa kann nun auch das befreundete Con⸗ dor⸗Syndikat in Braſilien dieſes Jubiläum begehen. Be⸗ reits am 27. Januar 1927 erhielt das zunächſt als Studien⸗ geſellſchaft gegründete Condor⸗Syndikat als erſte Luftver⸗ kehrsgeſellſchaft in Braſilien die Konzeſſion für den Perſo⸗ nen⸗ und Poſtflugdienſt auf der Küſtenſtrecke zwiſchen Rio de Janeiro und Porto Allegre. Später wurden die Linien erweitert. Am 1. Dezember 1927 erfolgte dann die Grün⸗ dung der Syndicator Condor Ltd. Eine der wichtigſten Aufgaben des Condor⸗Syndikats iſt die Weiterleitung der mit dem deutſchen Transozean⸗ dienſt über Braſilien und Argentinien nach Chile beförder⸗ ten Poſt über ganz Südamerika. Hier hat ſich das Condor⸗Syndikat als ſehr wertvolles Glied im Weltver⸗ kehrs⸗Luftnetz bewährt. Daß es ſich bei dieſer Aufbauarbeit ausſchließlich deutſcher Flugzeuge bedient hat, iſt nicht nur ein Beweis für die enge Zuſammenar⸗ beit mit dem deutſchen Luftverkehr, ſondern auch für die Güte der verwandten Dornier und Junkers⸗Flugzeuge. Dieſe Tatſache iſt beſonders bemerkenswert, wenn man die Bedingungen berückſichtigt, unter denen ſich in Braſi⸗ lien und Südamerika ein planmäßiger Luftverkehr ab⸗ wickeln muß. Die Wetterverhältniſſe ſind teils tropiſch, teils mitteleuropäiſch. In weiten Ausdehnungen muß Sumpf⸗ und Urwaldgebiet überflogen werden, wo ſtarke Gewitterſtörungen auftreten. Die Anden, die auf der Strecke zwiſchen Buenos Aires und Santiago de Chile bis zu 7200 Meter anſteigen, müſſen in reinem Hochgebirgsflug überwunden werden. Streckenſicherung und Bodenorgani⸗ ſation ſind bei der Geſtalt des Landes bei weitem nicht mit den Einrichtungen in Europa zu vergleichen. Bei Gründung des Condor⸗Syndikats waren maßgeb⸗ lich beteiligt der braſilianiſche Großinduſtrielle CEnode E, Pereira Carneiro, die Firma H. Stoltz und Herr Fritz Hammer. Der Reichsminiſter der Luftfahrt, Generaloberſt Gö⸗ ring, hat der Braſilianiſchen Luftfahrtgeſellſchaft Condor⸗ Syndikat zum 10jährigen Beſtehen folgendes Telegramm geſandt:„Durch 10jährige zähe Arbeit iſt das Condor⸗Syn⸗ dikat zum unvergänglichen Fundament des braſilianiſchen Luftverkehrs geworden. Für die dem deutſchen Luftverkehr erwieſene Freundſchaft und ſtete Hilfsbereitſchaft ſage ich meinen beſten Dank und übermittle zugleich meine herzlich⸗ ſten Glückwünſche für weitere erfolgreiche Tätigkeit und Er⸗ haltung der freundſchaftlichen Beziehungen zum deutſchen Luftverkehr.“ Japaniſcher Schritt in Hongkong Vorſtellungen beim britiſchen Generalgouvernemenk. Tokio, 1. Dezember. Großes Aufſehen erregt in Tokio die aus Hongkong ſtammende Meldung, daß der dortige japaniſche General⸗ konſul, offenbar auf Weiſung ſeiner Regierung, im briti⸗ ſchen Generalgouvernement vorgeſprochen und auf die an⸗ tiſapaniſche Tätigkeit dort anweſender Mitglieder der Nan⸗ king⸗Regierung aufmerkſam gemacht“ habe Wie die Nach⸗ richtenagentur Domei dazu mitteilt, habe der japaniſche Ge⸗ neralkonſul erklärt, daß das„weitere Dulden politiſcher Umtriebe ſeitens chineſiſcher Regierungsmitglieder gegen Japan möglicherweiſe zu einer Verwicklung Hongkongs in die Auseinanderſetzungen zwiſchen Japan und China führen könnte.“ In dieſer Domei⸗Meldung wird der Schritt des ja⸗ paniſchen Generalkonſuls in Hongkong ausdrücklich als eine„Warnung“ bezeichnet. Der Generalkonſul habe ge⸗ fordert, daß alle in Hongkong feſtſtellbaren Umtriebe gegen Japan völlig zu unterdrücken ſeien. . Die Operationen gegen Nanking Eine neue chineſiſche Flußſperre. Hankau, 1. Dezember. Nach der Einnahme der Kiang⸗Forts durch die ſapani⸗ ſchen Truppen ziehen ſich die Chineſen weiter in Richtung auf Nanking zurück. Sie verſuchen jetzt, eine neue, von Tſchinkiang über Tanyang in nordſüdlicher Richtung nach Kintan verlaufende Stellung zu halten. Auch eine neue Flußſperre wird bei Tſchinkiang vorbereitet, um fach Möglichkeit das Vordringen ſapaniſcher Kriegsſchiffe na Nanking zu verhindern. Die elf noch in Nanking verbliebenen deutſchen Staats⸗ angehörigen ſind an Bord eines auf dem Yangtſe liegenden Schiffes untergebracht.— Ein engliſches Kanonenboot hat Hankau verlaſſen, um ſich nach Nanking zu begeben. Aenderungen in der ſapaniſchen Mar ine Das ſapaniſche Marineminiſterium hat einige wichtige Perſonalveränderungen in der japaniſchen Marine bekannt⸗ gegeben. Danach wurde der Oberbefehlshaber der vereinig⸗ ten ſapaniſchen Flotte, Admiral Oſami Nagano, in den Oberſten Kriegsrat berufen. Der 1 Befehlshaber der 2. Flotte, Vizeadmiral Zengo Yaſchida, wurde zum Oberbe⸗ 1 der vereinigten Flotte und gleichzeitig zum Be⸗ ehlshaber der 1. Flotte und zum ſtellvertretenden Chef s Marineſtabes ernannt. E Schi⸗ mada wurde Befehlshaber der 2. Flotte. 1 3 ee ere e een. Dr. Meißner zum Staatsminiſter ernannt Berlin, 1. Dez. der Führer und Reichskanzler hat durch Erlaß vom 1. Dezember verfügt, daß der Staatsſekre⸗ kär und Chef der Präſidialkanzlei in der unft die Amtsbe⸗ zechrung„Skaatsminiſter und 5 er Präſidialkanzlei es Führers und Reichskanzlers“ führt und im Range den Keichsminiſtern gleichſteht. Auf Grund dieſes Erlaſſes hat der Führer und Keichskanzler den Staatsſekretär Dr. Meiß⸗ ner zum Staatsminiſter ernannt. 5 Berlin. Adolf Hitler beſuchte mit den Herren ſeiner Be⸗ gleitung das Metropol⸗Theater, in dem zurzeit die Aus⸗ ſtattungsoperette„Maske in Blau“ aufgeführt wird. Keichsminiſter Dr. Frick ſpricht in Stockholm. Berlin, 2. Dez. Auf Einladung der Deutſch⸗ſchwediſchen Geſellſchaft in Stockholm wird Reichsminiſter Dr. Frick am Samstag, den 4. Dezember d. J. in Stockholm einen Vortrag über die deutſch⸗ſchwediſchen Beziehungen und das neue Deutſchland halten. Am Nachmittag vor dem Vortrag iſt ein Empfang des Reichsminiſters Dr. Frick durch den König Guſtaf vorgeſehen. Reichsminiſter Dr. Frick und Frau Frick treten die Reiſe nach Schweden am Donnerstag, den 2. Dezember d. J. in Begleitung von Oberſtleutnant von Grolman, Oberregierungsrat Krebs, Dr. Timm(Nor⸗ diſche Geſellſchaft), Dr. Klein(Nordiſche Verbindungsſtelle) und Gauamtsleiter Knörk von der Auslandsorganiſation der NSDAP an. — 1 5 7 2 4 Nochmals Tardieus Geheimfonds Hinter den Kuliſſen der franzöſiſchen Politik. Berlin, 1. Dezember. Die Verhandlung in dem von Oberſt de la Rocque ge⸗ gen 17 Journaliſten angeſtrengten Beleidigungsprozeß war für die Reden der Rechtsanwälte de la Rocques beſtimmt. Vorher erregte ein von der Frau des Miniſterpräſidenten Chautemps an den Gerichtsvorſitzenden gerichtetes Schrei⸗ ben einiges Aufſehen Frau Chaukemps erklärt, ſie habe erſt durch Zeitungen erfahren, daß ſie angeblich der Frau des Generals Pallu geſagt haben ſolle, ſie hätte von ihrem Gatten gehört, daß de la Rocque ſelbſt die Liſte der im Zuſammenhang mit der Aufdeckung der Geheimorganiſa⸗ tion zu Verhaftenden überbracht habe. Frau Chautemps dementiert in ihrem Brief in aller Form dieſe Unterſtel⸗ lung, die im Prozeßverlauf von dem Herzog Pazza di Borgo gemacht worden war. Von der Gattin des Generals Pallu traf im Verlauf der Sitzung ebenfalls ein Telegramm ein, in dem ſie er⸗ klärte, ſie habe das letztemal Frau Chautemps im Mai d. 0 geſehen Pozzo di Borgo habe ſie überhaupt nicht geſe⸗ hen Die hierdurch in aller Form widerlegten Beſchuldigun⸗ gen veranlaßten Herzog Pozzo di Borgo zu einem Zurück⸗ zieher Er erklärte, er habe dieſe Mitteflung von einem ſei⸗ ner Mitarbeiter erhalten. Dann konnte Rechtsanwalt Olliver ſein Plädoyer be⸗ ginnen De la Rocque habe in Frankreich die Verſöhnung aller Franzoſen verwirklichen wollen. Dann geißelte der Rechtsanwalt die in manche Skandale verwickelte Perſön⸗ lichkeit Tardieus Dieſer habe über die Geheimfonds mehr⸗ mals ſeine Meinung geändert. Heute erklärte er, die Fonds ſeien kein Staatsgeheimnis. Ein ehemaliger Miniſter könne ruhig darüber ſprechen Aber in der Staviſky⸗Affäre habe Tardieu vor dem letzten Unterſuchungsausſchuß ſich hinter das Berufsgeheimnis verſchanzt. Rechtsanwalt Olli⸗ ver nannte dann einige Perſonen, die aus den Geheim⸗ fonds Gelder bezogen hätten Er erwähnte im Zuſammen⸗ hang mit dem Staviſky⸗Skandal einen gewiſſen Paul Levy. Dieſer befand ſich im Zuhörerraum und ſchrie plötzlich in die Verhandlung, er dulde nicht, daß man ihn verleumde. Darauf ließ der Gerichtspräſident Levy aus dem Saal fort⸗ bringen. Ein zweiter Rechtsanwalt de la Rocques bezeichnete die ganze Angelegenheit als eine Rivalität zwiſchen ver⸗ ſchiedenen Zeitungsdirektoren. Abſchließend gab der Haupt⸗ belaſtungszeuge Herzog Pozzo di Borgo eine Erklärung an de la Rocque ab, in der er ſagte:„Sie haben von der Ven⸗ detta geſprochen. Damit haben Sie an meine korſiſche Eigenliebe gerührt. Sie müſſen wiſſen, daß man in Kor⸗ ſika, wenn man in ſeiner Ehre angegriffen wird, nicht die Gewohnheit hat, vor die Gerichte zu laufen.“ —— l ei belſüng gebeng Roman von Lisbeth Dill. 26 Es Par vielleicht das beſte— eine Duſche für den müden Kopf und eine kräftige Maſſage der Nerven. Herr Doldt erzählte von einem köſtlichen Diner, das Seine Ex⸗ zellenz vorgeſtern droben auf der Burg gegeben hatte. Der alte Kammerherr, der dort oben zwiſchen den mittelalter⸗ lichen Reſten der Burg hauſte, mit Koch, Kammerdiener und Haushofmeiſter, gab jedes Jahr im Sommer ein Herreneſſen. Er hatte auch diesmal die Gäſte eingeladen und als Hauptgericht Haſenbraten befohlen. Der Haus⸗ hofmeiſter hatte den alten Herrn, der ſich öfters in der Jahreszeit vergriff, darauf aufmerkſam gemacht, daß im Juli keine Haſen geſchoſſen werden dürfen, aber der alte Herr hatte auf ſeinen Haſenbraten beſtanden. Man durfte Seiner Exzellenz nicht widerſprechen, ſonſt bekam ſie ihren Gichtanfall. So war der Koch ſchließlich darauf verfallen, Katzen aufzukaufen, dicke, fette Katzen, die er fein mit ge⸗ backenen Aepfeln, Rotkohl und Kaſtanien herrichtete. Den Gäſten hatte dieſer Braten köſtlich geſchmeckt. Nun lachte die ganze Stadt darüber. „Aber die Menſchen wollen ja betrogen ſein.“ Herr Doldt wirbelte die Brennſchere. „Nicht alle, Herr Doldt“, ſagte Frau Nelly.„Zu dieſer Gruppe zähle ich nicht. Aber die andern haben's leichter.“ „Richtig, gnädige Frau, ſehr richtig.“ Herr Doldt er⸗ probte die Schere an dem Umſchlag eines Briefes, der auf dem Toilettentiſch lag, und ſein Blick fiel auf den Poſt⸗ ſtempel.„Ach, Heidelberg!“ ſagte er.„Da war ich auch mal auf der Durchreiſe. Der Herr Sohn iſt wohl auch bald mit dem Studium fertig? Ich höre, er iſt ſchon an⸗ geſtellt?“ e 3 a „Das iſt mein älteſter Sohn“, ſagte ſie.„Horſt läßt zum Studieren Zeit“ 5 5 A 8 „Run ja, man iſt auch nur einmal Student“, fand Herr Doldt.„Als ich hierher kam, begegnete ich jeden Morgen dem Herrn Profeſſor in ſeiner Studentenmütze. Er ſab Politiſches Allerlei 9 7 7 Keinerlei neue Gedanken Die Bilanz der Londoner Ausſprache London, 1. Dezember. Die Londoner Preſſe beſchäftigt ſich in ausführlichen Kombinationen mit dem Abſchluß der engliſch⸗franzöſiſchen Beratungen und dem Inhalt des durch Miniſterpräſident Chamberlain bekanntgegebenen Kommunique. Die Blätter ſehen in den Beſprechungen den Auftakt zu weiteren inter⸗ nationalen Erörterungen und glauben die Möglichkeit in Ausſicht ſtellen zu dürfen, daß ſie unter Berückſichtigung der deutſchen Kolonlalforderun gen in ein allge⸗ meines Abkommen zur Regelung der europäiſchen Proble⸗ me einmünden könnten. Faſt alle Zeitungen heben hervor, daß zwar die Kolonialfrage im Vordergrund der Beſpre⸗ chungen geſtanden, aber auch die Frage eines allgemeinen Rüſtungsabkommens eine Rolle geſpielt haben dürfte. Sämtliche Blätter bringen ausführliche Berichte ihrer diplo⸗ matiſchen Korreſpondenten über den Verlauf der Bera⸗ kungen und dazu eigene Leitartikel, in denen ſie jedoch keine irgendwie belangreichen neuen Gedanken bringen. Die holländiſche Außenpolitik Gute Gründe für die Nichtanerkennung Sowjetrußlands Amſterdam, 2. Dezember. Im Rahmen der Haushaltungsausſprache machte der holländiſche Außenminiſter Partijn in der zweiten Kammer einige grundſätzliche Ausführungen zur holländiſchen Au⸗ ßenpolitik. Er ſtellte zunächſt feſt, daß Holland an ſeiner traditionellen Unabhängigkeitspolitik feſthalte und keinerlei geheime Abmachungen mit irgendeinem anderen Staat ge⸗ troffen habe. Die niederländiſche Regierung habe gute Gründe, ſo erklärte er weiter, Sowjetrußland nicht anzu⸗ erkennen, es beſtehe auch kein Verlangen, in Sowjetrußland Handelsvertretungen zu errichten. Anders ſeſ der Fall im nationalen Spanſen, wo ein Bedürfnis für niederländiſche Handelsvertretungen vorhanden ſei. Der Miniſter gab dann nochmals die Haltung der niederländiſchen Regierung in der Garantiefrage wieder und betonte, daß die deutſche Ga⸗ rantie für Belgien als Unterzeichnerſtaat des Locarnopaktes von Bedeutung ſei. Dies treffe ſedoch nicht für Holland zu. Im Verlauf der Ausſprache forderte der Abgeordnete Roſt von Tonningen(NSB) den Ausbau der guten Be⸗ ziehungen zu Deutſchland. — Polens Wiesen of Polens Wirtſchaſtsprojekte Vizeminiſterpräſident Kwiatkowſki vor dem Sejm Warſchau, 1. Dezember. Im Mittelpunkt der erſten Sitzung der diesjährigen or⸗ dentlichen Sejmtagung ſtand eine mehr als dreiſtündige Rede des Vizeminiſterpräſidenten Kwiatkowſki, der zum ans für den Staatshaushalt 1938/39 Stellung nahm. Kwiatkowſki wies nach, daß ſich die Wirtſchaftslage im Laufe des Jahres 1937 gegenüber dem Vorjahr auf den verſchiedenſ ſchen Finanzpolitik erklärte er, daß eine Abwertung, die vielleicht 1934 erfolgen konnte, heute nicht mehr möglich ſei. Das Gleichgewicht im Haushalt müſſe aber unbedingt auf⸗ rechterhalten werden. Die Bemühungen der Regierung auf wirtſchaftlichem Gebiet, hätten zwei Hauptziele: 1. die He⸗ bung er Wirtſchaft unter dem Geſichtspunkt der Bedürf⸗ hiſſe des Staates auf dem Gebiet der Rüſtungen und 2. die Hebung des Lebensſtandards der breiten Maſſe In dieſem Sinne werde der Ausbau des Gdin gener Hafens als Umſchlageſtelle für den ſeewärtigen Handel weiter fortgeſetzt werden, und auch der vierjährige Inve⸗ ſtierungsplan mit dem Ausbau des neuen zenlralen In duſtriebezirks um Sandomir leite nur eine Ent⸗ wicklung ein, die im Jahre 1941 von einem zweiten Plan abgelöſt werden ſolle. Dieſer zweite Plan werde das Ge⸗ biet der Flüſſe Bug, San, Dnjepr mit Lemberg als Mit⸗ telpunkt umfaſſen. die Weſtgebiete würden in dem laufenden Vierjahresplan, vor allem durch den Bau des Kanals Warthe⸗Goplo⸗See⸗Netze berückſichtigt werden, der die Warthe mit der Weichſel und der Oſtſee verbinde We techniſchen Grenzen der früheren Teilgebietsmächte deſeitigt. immer elegant und ſtattlich aus, aber der Herr Sohn! Das iſt was für die Damen! Bei ſolchen iſt's ja ein Wunder, wenn ſie überhaupt noch was lernen. Sie haben's zu leicht im Leben. Wie wird's denn dieſes Jahr mit den Geſellſchaften?“ fragte Herr Doldt, während er das ſchöne, weiche Haar in ſeine berühmten Naturwellen legte.„Es iſt zwar noch Sommer, aber bald fangen die Univerſitätsferien an, und nachher iſt's Herbſt, ehe man ſich's verſteht...“ Bothmers gaben immer das erſte Diner im Oktober. Doldts Schwager, der Stadtkoch, hatte ihn beauftragt, mal etwas zu ſondieren. Er lieferte auch die Weine. Es war ein geſelliges Haus, und es arbeitete ſich gut mit Frau Nelly Bothmer, ſie war nobel und verſtand ſich auf eine kultivierte Küche. Aber diesmal ging ſie nicht auf das Thema ein. Sie blieb einſilbig und zerſtreut. „Bis zum Herbſt iſt es noch lange hin, bis dahin kann viel geſchehen, Herr Doldt...“ ACHTES KAPITEI. Bothmer ging durch die Anlagen am Fluß entlang. Er war unzufrieden mit ſich und der Welt. Er hatte nach Hauſe ſagen laſſen, daß er heute abend nicht zu Tiſch käme. Stroh war am Apparat geweſen, nicht ſeine Frau. Er wollte ihr jetzt nicht an dem großen Tiſch gegenüber ſitzen. Solche ſtummen Mahlzeiten waren wenig an⸗ genehm. Er ertrug ihren forſchenden Blick nicht. Hier draußen wehte eine friſchere Luft. Auf den Tennisplätzen der Univerſität ſah er weiße Geſtalten, es wurde trotz der Dämmerung noch immer geſpielt. Auf dem Fluß zogen die Boote, bunte Studentenmützen, bekränzte Kähne, junge Mädchen— das alte Lied. Irgendein Stiftungsfeſt. Er hörte das Geſumm von Gitarren. Studenten haben immer Sonntag. Ach ja, noch einmal zwanzig Jahre alt ſein! Was gäb' ich darum!, dachte er. Auf dem Turm der Ruine ſah er weiße Kleider wehen, Lachen klang herab. Die waren jung. Als er über die eiſerne Brücke ging, die das liebliche Landſchaftsbild durchſchnitt, ſah er ein älteres Ehepaar vor ſich hergehen. * N ten Gebſeten erheblich gebeffert habe Zur polni⸗ Kurzmeldungen Jugoflawien feiert den Jahrestag ſeiner Gründung Der Staatsfeiertag der Vereinigung der Serben, Kroa⸗ ten und Slowenen wurde in Jugoflawien feierlich began⸗ gen. Im fahnengeſchmückten Belgrad fanden in ſämtlichen Kirchen Gottesdienſte ſtatt, an denen auch Vertreter der Regierung teilnahmen. Dem Gottesdienſt in der orthodoxen Kathedrale wohnten das diplomatiſche Korps und die Gene⸗ ralität bei. Bei dem Gottesdienſt in der Schloßkapelle war die königliche Familie mit dem jungen Peter II. und den Mitgliedern des Regentſchaftsrates zugegen. Sämtliche Blätter veröffentlichen anläßlich des Staatsfeiertages Ge⸗ denkartikel, in denen die Bedeutung der vor 19 Jahren er⸗ folgten ſtaatlichen Vereinigung der Südſlawen gewürdigt wird. Die GPu gegen die Sowjekdiplomatie Der„Matin“ will berichten können, daß unter dem Ver⸗ dacht der„Spionage zugunſten faſchiſtiſcher Mächte“ und des „Attentatsplans gegen Stalin“ zahlreiche ſowjetruſſiſche Militärattaches unter verſchiedenen Vorwänden nach Mos⸗ kau zurückberufen worden ſeien, wo ſie vor ein Militärge⸗ richt geſtellt werden ſollen. Als zabberufen“ nennt der „Matin“ den Militärattache der Sowjetbotſchaft in Paris General Semenoff, ſowie die Militärattaches in Tokio e Teheran, Kabul, Rom, Valencia, Athen und in nkara. Englands Geſchäftsträger geht nach Schanghai. London, 2. Dez. Einer Meldung aus Hankau zufolge wird der Geſchäftsträger der britiſchen Botſchaft in China mit weiteren Mitgliedern der Botſchaft am Freitag nach Schanghai abreiſen. Hierzu wird erklärt, daß man von Schanghai aus die Entwicklung der Lage beſſer verfolgen könne. Ein Mitglied der britiſchen Botſchaft wird jedoch in Hankau bleiben, um mit dem dortigen chineſiſchen Außenamt die Fühlung zu behalten. Aufrichtung der nationalſpaniſchen Arbeiksfronk. Bilbao, 2. Dez. Die ſpaniſche Falange hat im Auftrage der nationalen Staatsführung mit der Neuorganiſation der Arbeiterſchaft der Provinz Vizcaya begonnen. Die alten Gewerkſchaſten werden geſchloſſen von den Organiſationen der Falange übernommen werden, wodurch die geſamte Ar⸗ beiterſchaft Vizcayas in der Nationalſpaniſchen Arbeitsfront vereint wird. Auflöſung der Parteien in Braſilien? Rio de Janeiro, 2. Dez. Durch einen Erlaß hat der Bun⸗ despräſident den Staatsbeamten und Angeſtellten das Dop⸗ pelverdienertum verboten. Die Entwicklung der innerpoliti⸗ ſchen Lage führte im Rahmen einer Gerichtsreform zur Verabſchiedung zahlreicher Bundesrichter und zur Entlaſ⸗ ſung verſchiedener Generäle, die ſich der Nerordnung ge⸗ genüber unzufrieden zeigen. Angeblich ſteht auch die Auf⸗ löſung ſämtlicher bisheriger politiſcher Parteien bevor. Die Gegner des Integralismus erwarten eine Auswirkung die⸗ ſer Maßnahmen auf die Grünhemden. Die Flugzeugkataſtrophe im Pirin-Gebirge. Sofia, 2. Dez. Die vor einer Woche im Pirin⸗Gebirge (Bulgariſch⸗Mazedonien) ums Leben gekommenen ſechs In⸗ ſaſſen des verunglückten polniſchen Verkehrsflugzeuges konnten bisher noch immer nicht geborgen werden. Alle bisher angeſtellten Verſuche ſind geſcheitert, da heftige Schneeſtürme im Gebirge wüten. Ein am Samstag in der Nähe der Unglücksſtätte in einer Berghütte zurückgelaſſener Wachtpoſten iſt durch die Schneemaſſen von der Außen⸗ welt vollſtändig abgeſchnitten worden. Der aus Warſchau eingetroffene Unterſuchungsausſchuß hat eine neue Ber⸗ gungskolonne ausgerüſtet, die am Mittwoch den Aufſtieg zu der 2800 Meter hohen Unglücksſtelle angetreten hat. Polizeiſtreife bei Haifa ermordet. Exploſion eines Kanonenbookes in Paraguay. Rio de Janeiro, 1. Dez. Aus Aſuncion in Paraguay wird die Exploſion eines Kanonenbootes gemeldet. Zwölf Mann der Beſatzung wurden getötet, zehn Mann verletzt. Es war der Botaniker mit ſeiner Frau, ein in Ehren er⸗ grautes Paar. Die Frau las ihrem Mann die Korrekturen ſeiner Werke; in ſeine trockenen Vorleſungen gingen die Studenten nur, weil ſie mußten. Er ſchrieb eben an einem vierbändigen Werk über die Flora der Steinzeit. Bothmer ging grüßend vorbei. Ihm war, als wehe von dieſem ergrauten Paar eine dicke Luft von Staub und Schimmel herüber. 5 Von allen Seiten grüßte man ihn. Patienten, Medi⸗ ziner, Studenten und Damen der Geſellſchaft. Sie grüßten den Pſychiater Bothmer. Wenn man einem Studenten die alte Stadt etwas ſchmackhafter machen wollte, pflegte man zu ſagen: Sie haben da zum Beiſpiel Gelegenheit, bei Bothmer zu hören. Wenn ein Kollege den Ruf an die Univerſität nicht annehmen wollte, hieß es: Ich bitte Sie, Bothmer lebt doch ſchon ſeit zwanzig Jahren dort! Er hatte alle Rufe an andere Univerſitäten ſtets abgelehnt. Er hing nun einmal an dieſer alten Stadt. Und dieſe flache Landſchaft, die nüchterne Umgebung, die Rüben⸗ felder und die armſelige Heide gehörten mit dazu. Die romantiſche Partie am Fluß war oft beſungen worden von Dichtern. Und er fand ſie immer wieder reizend. Auf den ſtillen Bänken unter den Holunderbüſchen ſaßen Paare. Die Liebesinſel dämmerte geheimnisvoll herüber, auf dem dunklen Fluß in den geſchmückten Booten ſangen die Studenten. Eine warme, junge Tenorſtimme aus den bekränzten Kähnen klang über das Waſſer:„Heut hab' ich die Sternlein am Himmel gezählt...“ Ach ja, eure Sorgen. Aber er hörte doch hin. Von dieſer jungen Stimme ſchwang ſich etwas zu ihm herüber, wie eine Brücke. Kahnfahrten im Mondſchein.. Das iſt vorbei, dachte er. Ich gehöre nicht mehr zu ihnen. Mein Name und das bißchen Ruhm, das iſt alles, was bleibt. Und doch— den ganzen Krempel ſamt meinen Medaillen und Ehren gäb' ich darum, wieder dort im Kahn zu ſitzen. Er war auf dem Wege nach der Anſtalt. Ich muß mir den Verſicherungsdirektor noch einmal anſehen. Ich habe Verſtändnis für ihn. Aber weshalb habe ich das auf ein⸗ mal? Früher fand ich ihn verrückt. Man war ſo leicht dazu bereit. Bin ich etwa ſo weit davon? 1. 0 tungs! mit ei ſchenle auf 0 wachu Vorſck denven Der! ö vom Reichs ſamme die a konnte ten u Deutſ ten d Grun! hunde weit 1 gewon Deutf 8 In d durch ins K 0 Goldf ſtraße zahlt an, u bäum jährig liche beglei Kin hatte! hilfe aus gebor Mutt hat verhi! Nach nur urteil zwei bung wegen dernd 0 ſch w — Badiſche Chronik Reichsreferent im Reichsbund der Lebensretter. () Karlsruhe. Der Reichsbund der Inhaber der Ret⸗ tungsmedaille unterhält ſeit einigen Jahren eine Hauptſtelle mit einem Tätigkeitsgebiet, das ſich zur Erhaltung von Men⸗ ſchenleben und Sachwerten einſetzt. Ihre Tätigkeit erſtreckt ſich auf alle Gebiete, wie Abwehr von Anglücksfällen, Ueber⸗ wachung der Urſachen, die zu Unfällen führen können, und Vorſchlag über deren Abſchaffung, Brandbekämpfung, Scha⸗ denverhütung jeder Art, Krankheitsbekämpfung u. dergl. m. Der Reichsbund verfolgt damit die gleichen Ziele, wie die vom Reichspropagandaminiſtertum der NSDAP. geſchaffene Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung, mit der eine Zu⸗ ſammenarbeit von der Reichsbundesführung erſtrebt wurde, die auch jetzt zu einer glücklichen Löſung geführt werden konnte. Der Reichsführer des Reichsbundes hat den Referen⸗ ten und Gaukameradſchaftsführer der Gaugruppe Südweſt Deutſcher Lebensretter, Pg. Otto Hurſt, zum Reichsreferen⸗ ten der Abwehrſtelle ernannt. Die Ernennung erfolgte auf Grund der Verdienſte, die er ſich um den Ausbau des Reichs⸗ bundes und der Abwehrſtelle erworben hat. Otto Hurſt iſt weit über die Grenzen ſeines Gauabſchnittes Südweſt bekannt geworden durch den von ihm einberufenen erſten Appell Deutſcher Lebensretter in der Stadt der Auslandsdeutſchen. 1. (J) Durlach.(Unfall durch ſcheuende Pferde.) In der Hubſtraße gingen zwei Pferde mit dem Fuhrwerk durch und überrannten einen Invaliden, der ſchwer verletzt ins Krankenhaus verbracht werden mußte. () Pforzheim.(Im Weihnachtslicht.) Anſere Goldſtadt zeigt ſich im Weihnachtsſchmuck. In den Geſchäfts⸗ ſtraßen wie auch in den Außenbezirken ſtrahlen am Abend zahlloſe Lichterbäumchen. Vom Samstag, den 11. Dezember, an, werden auf den öffentlichen Plätzen große Weihnachts⸗ bäume brennen und gleichzeitig das Rathaus und die 900⸗ jährige Schloßkirche angeſtrahlt. Schließlich werden öffent⸗ liche Konzerte auf dem Marktplatze die feſtesfrohe Stimmung begleiten. Freiburg.(mutter und Tochter wegen Kindstötung verurteilt.) Vor dem Schwurgericht hatten ſich Mutter und Tochter wegen Kindstötung und Bei⸗ hilfe zu verantworten. Die 24jährige Luiſe Brandenberger aus Teningen b. Emmendingen hatte am 31. März ihr neu⸗ geborenes Kind unter der Bettdecke erſtickt und, während die Mutter weggegangen war, im Ofen verbrannt. Die Mutter hat ſich dadurch ſchwer belaſtet, daß ſie das Verbrechen nicht verhinderte, ſondern gewiſſermaßen noch Vorſchub leiſtete. Nach dem Sachverſtändigengutachten iſt die Mutter Br. nur vermindert zurechnungsfähig. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte die Luiſe Brandenberger wegen Kindstötung und zwei Fällen verſuchter bezw. eines Falles vollendeter Abtrei⸗ bung zu drei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus, die Mutter wegen Beihilfe zum Totſchlag unter Berückſichtigung mil⸗ dernder Umſtände zu zwei Jahren Gefängnis. (=) Büßlingen b. Engen.(Beim Zuſammenſtoß ſchwer verunglückt.) Die 16jährige Maria Lauber wurde bei einem Zuſammenſtoß von ihrem Fahrrad auf die Straße geſchleudert und erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch. An dem Aufkommen des Mädchens wird gezweifelt. 9 h.(Landwirtſchaftliches Anwe⸗ ſen niede Drannt.) In der Nacht brannte in Hein⸗ ſtetten das landwirtſchaftliche Anweſen des Balthaſar Bül vollkommen nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Aus dem Gerichtsſaal L Fahrläffiger Falſcheid. Die Große Strafkammer Mannheim verurteilte am 3. Jun 1937 den 22jährigen Karl Anſchütz aus Schwetzingen wegen fahrläſſigen Falſch⸗ Leides zur Höchſtſtrafe von einem Jahr Gefängnis und die 20⸗ jährige Hildegard Johann aus Mannheim⸗Neckarau wegen Verleitung zum fahrläſſigen Falſcheid zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis. Gegen dieſes Urteil hatten die Ange⸗ klagten Reviſion beim Reichsgericht eingelegt mit dem Er⸗ folg, daß das Reichsgericht den Fall zu neuer Verhandlung an die Mannheimer Strafkammer zurückverwies. Dieſes Ge⸗ richt befaßte ſich erneut mit der Angelegenheit und kam nach mehrſtündiger Verhandlung zu dem Ergebnis, daß die beiden Angeklagten ſchuldig ſind. Die im Arteil erſter In⸗ ſtanz ausgeſprochenen Strafen wurden dahin abgeändert, daß Karl Anſchütz zu ſechs Monaten Gefängnis, Hildegard Johann zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Die Strafe des Anſchütz gilt durch die Anterſuchungshaft als verbüßt, von der Strafe der Johann werden ſieben Monate in An⸗ rechnung gebracht. Die beiderſeitige Eidesverletzung war in einem Anterhaltsprozeß begangen worden. Schwurgericht Mannheim. Am kommenden Montag deginnt die letzte diesfährige Tagung des Mannheimer Schwurgerichts. Es kommen folgende Anklagefälle zur Ver⸗ handlung: Maria Schwarz aus Tauberbiſchofsheim wegen Meineides; Margarethe Gerner aus Waldwim⸗ mersbach wegen gewerbsmäßiger Abtreibung; Georg Hel⸗ big aus Mannheim⸗Seckenheim wegen Totſchlags. Jugendliche Einbrecherbande vor Gericht. () Karlsruhe. Eine jugendliche vierköpfige Einbrecher⸗ bande hatte ſich vor dem Schöffengericht Karlsruhe zu ver⸗ antworten. Die Angeklagten hatten in der Gegend von Bretten mehrere gemeinſchaftliche Diebſtähle ausgeführt, bei denen ſie Kleidungsstücke, Bargeld, Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände erbeuteten. Der eine der vier Angeklag⸗ ten, Bernhard Creutz, hatte außerdem ſeinem Lehrherrn in Lauda aus deſſen Kaſſenſchrank 30 Rpfg. entwendet und ſich eines Zechbetruges in Höhe von 2,80 Mark ſchuldig gemacht. Die vorbeſtraften Angeklagten waren im weſent⸗ lichen geſtändig. Das Gericht erkannte gegen den 19jährigen Wilhelm Metz aus Weinheim auf ein Jahr Gefängnis, gegen den 19jährigen Bernhard Creutz aus Mannheim auf zehn Monate Gefängnis, gegen den 19jährigen Otto Braun aus Baden⸗Baden auf eineinhalb Jahre Ge⸗ fängnis und gegen den 18jährigen Hans Teike aus Stockach auf ein Jahr drei Monate Gefängnis.— Der vorbeſtrafte verheiratete Franz Pfiſtner aus Karlsruhe entwendete bet einer Reichsautobahn⸗Bauſtelle zwiſchen Friedrichstaler Allee und Hagsfeld Ende Juli 32 Kilo Kupferdraht, den er an den ebenfalls vorbeſtraften 33jährigen verheirateten Ludwig Heim aus Karlsruhe verkaufte. Dieſer trug den Kupferdraht zu einer Althändlerin, bei der er 20,80 Mark dafür erlöſte. Dabei legte er ſich einen falſchen Namen zu und unterſchrieb mit dieſem zwei Quittungen. Wegen Diebſtahls bezw. Heh⸗ lerei, Betrugs und Urkundenfälſchung verurteilte das Schöf⸗ Matech beide Angeklagten zu Gefängnisstrafen von je ſechs Aus den Nachbargauen Bulldogg mit Anhängern ſtürzt von der Brücke. Miltenberg. Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich auf der Mainbrücke. Der Bulldogg der Fuhrunternehmers Hörnig aus Ebenheid fuhr mit zwei Anhängern, die nicht beladen waren, aus der Stadt kommend über die Brücke. Kurz nach Paſſieren des Brückenturmes begegnete dem Fahrzeug ein kleiner Kraftwagen. Der Fahrer dieſes Kraft⸗ wagens blieb, weil die Fahrbahn etwas eng iſt, vorſichti⸗ gerweiſe halten, um die Vorbeifahrt des entgegenkommen⸗ den Fahrzeugs abzuwarten. Auf bisher noch ungeklärte Weiſe führ auf einmal der Bulldogg von der rechten Stra⸗ ßenſeite in voller Fahrt auf die linke Seite, dort üher den Gehſteig, durchfuhr das Geländer der Brücke und ſtürzte mitſamt ſeinen beiden Anhängern die acht Meter hohe Brücke hinunter auf den Erdboden. Der Lenker des Bull⸗ 7 es Beſitzers Hörnig, machte auf ſeinem Motorwag dieſen gewaltigen Sturz in die Tiefe mit, und über ihn hinweg ſauſten die beiden Anhänger, Bensheim.(Unfalltod des älteſten Einwoh⸗ ners) An den Folgen eines Sturzes von der Leiter ſtarb hier der im 92. Lebensjahr ſtehende Michael Greß. Er war der älteſte Einwohner von Bensheim. Er war Altveteran aus dem Feldzug 1870-71. Darmſtadt.(Zuchthaus für ungetreuen Poſt⸗ agenten.) Wegen ſchwerer Amtsunterſchlagung, Arkunden⸗ fälſchung und Verletzung des Briefgeheimniſſes wurde ein ehemaliger Poſtagent von der Großen Strafkammer zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von einem Jahr und ſechs Mo⸗ naten ſowie 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Schon bei ſei⸗ ner Bewerbung um die Poſtagentur hatte der Angeſchuldigte die Höhe ſeiner Schulden verſchwiegen. Nach drei Jahren hatte er bereits ein Manko von über 700 Mark und wurde ernſtlich verwarnt. Im folgenden Jahre fehlten wieder 100 Mark. Um das Deftzit zu decken, vergriff er ſich an Geldern der Poſtkunden. Er behielt dreimal eingelöſte Nachnahmebe⸗ träge zurück, ebenſo die darauf folgenden Mahnſchreiben der Firmen und in einem Falle den Zahlungsbefehl einer Firma, während er dem Gericht die Zuſtellung des Zahlungsbefehls beſcheinigte. Angeſichts dieſer Umſtände verſagte das Gericht mildernde Umſtände. e Gelnhauſen.(Mit dem Rad gegen ein Auto). Der 44jährige Arbeiter Leopold Schlöſſer aus Aufenau fuhr mit dem Rad auf ein ihm entgegenkommendes Auto auf. Schlöſſer erlitt ſchwere Verletzungen am Kopf und im Ge⸗ ſicht und ſtarb nach ſeiner Einlieferung im Krankenhaus Salmünſter ** Oberlähnſtein.(Zwei Pferde geſtohlen). In der Nacht wurden hier aus einem Stall zwei wertvolle Pferde geſtohlen, und zwar eine Fuchsſtute, fünfeinhalb Jahre alt, Kaltblüter mit weißer Bläſſe und kurzem Schweif, ſowie ein kleines Reitpferd, dunkelbraune Stute, 12 Jahre alt, mit kurzer Mähne und langem Schweif. Auf der linken Hinterhand ſind zwei Pferdeköpfe eingebrannt. Sachdienliche Mitteilungen nimmt jede Polizeiſtation ent⸗ gegen. i Grünſtadt.(Vom Zuſchlaghammer getrof⸗ fen.) Am Schacht Grünſtadt der Reichsautobahn an der Kirchheimer Straße ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Zwei Arbeiter waren mit dem Befeſtigen von Bohlen beſchäftigt, als ein Arbeiter aus Groß⸗ Bockenheim unverſehens in den Schlag eines anderen hineinlief und vom Zuſchlaghammer ſchwer am Hinterkopf getroffen wurde. Der Getroffene wurde mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung ins Kranken⸗ haus eingeliefert, wo ſich herausſtellte, daß er an zeitwei⸗ ligen Bewußtſeins⸗ und Gedächtnisſtörungen litt. — Degenfeld, Kr. Gmünd.(Tödlich abgeſtürzt.) Die 22jährige Tochter der Witwe Wagner, die zu Ende November in horndorf eine Stellung antreten wollte, iſt kurz vor der Abreiſe tödlich verunglückt. Ohne Wiſſen ihrer Angehörigen hatte ſie ſich in den Oberling der Scheuer be⸗ geben, um von dort Streuſtroh abzuwerfen. Offenbar infolge Fehltritts ſtürzte ſie ab und blieb bewußtlos liegen. Kurz darauf verſchied das Mädchen Ab Geſtändnis eines 18jährigen Brandſtifters. Vor kur⸗ zem war in der Brauerei Kuchlbauer in Abensberg ein Brand ausgebrochen, der einen Schaden von 60 000 Mark verurſachte. Schon einige Tage nach dem Brand wurde ein 18jähriger Burſche unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet. Nunmehr hat er geſtanden, den Brand gelegt zu haben, damit die Unterlagen für einen von dem Burſchen verübten Einbruch in eine Dienſtbotenkammer vernichtet würden. 2 — Schramberg.(Auf der vereiſten Straße per⸗ unglückt.) doggs, der Als der im Bernecktal auf badiſchem Gebiet wohnhafte Lorenz Boos abends mit ſeinem Motorrad an ſeine Arbeitsſtätte in Rottweil fahren wollte, kam er auf der durch leichten Schneefall glatt gewordenen Straße zu Fall. Mit einem Schädelbruch, Verletzungen am Hinterkopf und am Auge mußte der Verunglückte ins Krankenhaus überge⸗ verden. 5 5 füße W und ſchweren Huchen geängelt. Ein ſeltener Fang glückte dem Augsburger Sportfiſcher Berthold Wal⸗ ter. Mit der Spinnangel und einem ee ee Köder fing er oberhalb des Hochablaſſes im ech einen 44 fund ſchweren und 1.45 m langen Huchen. Der glückliche Fiſcher beabſichtigt, die Haut des Fiſches, deſſen Alter auf 15 Jahre geſchätzt wird, präpgrieren zu laſſen. Nach der Augsburger Fiſchereichronik⸗ iſt ein Huchen von ähnlicher Größe im Lechwaſſer noch nie gefangen worden. ar Nachwirkung eines Anwetters: Wald muß abgeholzt werden. Der weſtlich der Gemeinde Dietratsried, Kreis Memmingen, gelegene, 24 Tagwerk große Wald muß voll⸗ ſtändig e werden, eine Folge des ſchweren Hagel⸗ ſchlags vom 21. September 1936. Sämtliche Stämme des anſehnlichen Fichtenbeſtandes werden von oben her dürr, Die Bäume würden daher einem der gefürchtetſten Waldver⸗ wüſter, der Nonne, beſten Unterſchlupf 6“ Gründung der Tobis⸗Filmkunſt Gmb Berlin, 1. Dez. Um die für die Zukunft einer ſelbſtän⸗ digen deutſchen Filminduſtrie wichtigen Patent⸗ und Li⸗ enzfragen intenſiver bearbeiten zu können, hat die Tobis⸗ onbild⸗Syndikat⸗A(Z. Berlin, ihre Produktions, Verleih⸗ und Vertriebsintereſſen an die neugeſchaffene. kunſt⸗ GmbH. übertragen. Dieſe Geſellſchaft wird die künſt⸗ leriſchen und wirtſchaftlichen Aufgaben der e und des Vertriebs der Tobis⸗Filme im In⸗ und Ausland durch⸗ führen. Den Vorſtand der Tobis⸗Filmkunſt⸗OmbhH. bilden die Herren Paul Lehmann, der neben den betrieblichen Aufga⸗ ben die Geſamtleitung der Geſellſchaft innehat, Guſtav Ber⸗ loger, der den Verleih betreut, Hans H. Zerlett und Franz Vogel, die die künſtleriſchen und wirtſchaftlichen Fragen der Filmproduktion bearbeiten Dem Aufſichtsrat gehören u. a. erg rektor Dr. Hans Henkel als Vorſitzender, Staatsſchauſpieler Emil Jannings als ſtellvertretender Vorſitzender, Regiſſeur Willi Forſt in Wien und Staats⸗ ſchauſpieler Veit Harlan. l. Hausmuſik in der Blindenanſtalt Ilvesheim. Die Schüler und Schülerinnen der Badiſchen Blinden⸗ anſtalt, ſoweit ſie ein Inſtrument ſpielen oder erlernen, ließen ſich anläßlich des Tages der Hausmuſik mit einer bunten Vortragsfolge hören. Als Einleitung ſpielte Paul Hufnagel, ein ehemaliger Schüler der Anſtalt, der jetzt am Kirchenmuſikaliſchen Inſtitut in Heidelberg ſtudiert, auf der Orgel Präludium und Fuge d⸗moll von Bach. Ein weileres klaſſiſches Tonwerk bot Frau Hauber⸗Rufer(Ladenburg) am Flügel mit der Sonate in A⸗Dur von Schubert. Direktor Liebig wies in einer kurzen Anſprache auf die Bedeutung der Muſikpflege hin und forderte die Schüler auf, mit Fleiß und Ausdauer ihr Inſtrument zu lernen, damit es ihnen ſtets eine Quelle der Freude ſei. Dann kam die lange Reihe der kleinen Muſikanten, denn jeder, der nur irgend ein Inſtrument ſpielt, wollte den Eltern und Gäſten damit eine Freude machen. Klavier und Geige, Laute und Block⸗ flöte, Mund⸗ und Handharmonika wechſelten ab; manche Kinder bewährten ſich auch im Zuſammenſpiel. Der Kinder⸗ chor und ein Doppelquartett ſangen Volksweiſen. Mit großem Eifer widmelen ſich die blinden Kinder ihrer Aufgabe, ſie hatten ſelbſt ihr Vergnügen daran und kargten nicht mit Beifall für ihre Mitſchüler. . Kammer⸗Konzert. Die Mannheimer Städt. Hochſchule für Muſik und Theater, die durch ihre öffentlichen Auf⸗ führungen zur Belebung unſeres Muſiklebens beiträgt, wartet wiederum mit einer muſikaliſch beſonders intereſſanten Ver⸗ anſtaltung auf, die die Reihe der öffentlichen Konzert⸗Ver⸗ anſtaltungen vor Weihnachten ſicherlich wirkungsvoll ab⸗ ſchließen wird. Im Rahmen eines Kammer⸗Konzerles führt ein aus den erſten Lehrkräften der Anſtalt und Mitgliedern des Nationaltheaterorcheſters beſtehendes Kammer⸗Orcheſter unter Leitung von Direktor Rasberger zwei Werke für Streicher auf, die durch ihren Aufbau und Inhalt muſikaliſch beſonders wertvoll und feſſelnd ſind. Zur Einleitung wird die in Konzertſälen ſelten gehörte Große Fuge für Strei⸗ cher, op. 133, die eines der letzten Werle des unſterblichen Tonſchöpfers L. van Beethoven iſt, gespielt. Anſchließend gelangt für Mannheim die Erſtaufführung der„Sinfonietta für Streicher“ des in Mannheim lebenden und an der Hochſchule wirkenden Komponiſten Wilhelm Peterſen zum Vortrag. Das Werk, das ſinfoniſchen Charakter hat und von nahezu dreivierlelſtündiger Dauer iſt, erlebte in Baſel, Frankfurt a. M., Leipzig und anderen Städten Deutſchlands begeiſterte Zuſtimmung. Der Komponiſt wird anweſend ˖ Die Veranſtaltung findet am Freitag, den 10. Dezember, abends 8 Uhr, im Harmonieſaal, D 2, 6 ſtatt. Der Kartenverkauf hat in den bekannten Vorverkaufs⸗ ſtellen bereits begonnen. 1.— Ausbruch der Viehſeuche in Edingen. Die Maul⸗ und Klauenſeuche hat im Mannheimer Bezirk weiter um ſich gegriffen. Seit geſtern abend iſt in Edingen in der Friedrichs⸗ felder Straße ein Gehöft verſeucht. 2 Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt 1938 in Breslau Als Auftakt für das erſte Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt des DR 1938 in Breslau hatte im 3. Kreis des Gaues Baden vorgeſtern abend die Vereine des Kreiſes zu einem Werbeabend in die Turnhalle des Tv. 1846 Mannheim eingeladen. Welcher Wert dem Abend beigelegt wurde, zeigte das Erſcheinen der Vertreter von Staat, Stadt, Parlei und Wehrmacht. Redner des Abends war der Stellvertreter des Reichsſportführers, Arno Breitmeyer, der nach einigen turneriſchen Darbietungen von Turnerinnen des To. 1846 Mannheim und der Begrüßung durch den Kreisführer Stalf darlegte, warum gerade Breslau als Feſtſtadt gewählt wurde. Er gab dann einen Ueberblick über Umfang und Ausdehnung dieſes größten aller bisherigen Deutſchen Turn⸗ und Spork⸗ feſte ſowie über das Programm in den Tagen vom 23. bis 31. Auguſt 1938. Alle Turn⸗, Sport⸗ und Spielarten mit einer Beleiligung von 15 000 Frauen und 34 000 Männer werden dabei in Erſcheinung treten. Drei Kam fbahnen mit über 200 000 Zuſchauerplätzen ſtehen zur Verfügung. Im An⸗ ſchluß an die Ausführungen Breitmeyers ſprach der Orts⸗ gruppenleiter des DR, Sopel, aus Breslau, über Breslau und das Land Schleſien, wobei er auch betonte, daß für gute Unterkunft Sorge getroffen ſei. Ein Film von der Stadt Breslau und des Schleſierlandes ergänzte dieſe Ausführungen. Mit den Liedern der Nation fand der Abend ſeinen Abſchluß. Wie wir erfahren, hat der hieſige Tv. 1898 eine Spar⸗ einrichtung geſcha ſen, um allen Intereſſenten die Teilnahme an dieſer gewaltigen Turn⸗ und Sportſchau zu erleichtern. Die Koſten belaufen ſich— einſchl. Fahrt— auf etwa 45.— RM. Meldungen für Spareinlagen bei Gg. Schmitt⸗ häuſer. * — Bluͤtgruppenbeſtimmung vollwertiges Bewefsmittel. Noch immer werden in der Oeffentlichkeit Zweifel an der Sicherheit und Beweiskraft der Blutgruppenbeſtimmung er⸗ hoben. Die Gerichte folgen jedoch mehr und mehr dem Gut⸗ achten des Reichsgeſundheitsamtes aus dem Jahre 1936, wonach die beiden Methoden zur Blutgruppenbeſtimmung auf Grund wiſſenſchaftlicher Feſtſtellungen eine volle Sicherheit gewährleiſten. In einem ausführlichen Urteil des Landge⸗ richts Hamburg(Jur. Wochenſchr. S. 2919) werden die ver⸗ e en Angriffe gegen die Stichhaltigkeit der Blutgruppen⸗ eſtimmung widerlegt. Das Arteil ſtellt feſt, daß die Blut⸗ gruppenbeſtimmung ein vollwertiges Beweismitlel in den Vaterſchaftsprozeſſen ſei, um den Nachweis zu erbringen, daß in beſtimmter Mann nicht der Erzeuger eines beſtimmten Kindes ſein könne. 0 Gedenktage 5 3. Dezember 193 7 1818 9285 Ongieniker Max v. Pettenkofer in Lichtenſtein ö ren. 155 g 1857 Der Bildhauer Chriſtian Daniel Rauch in Dresden ge⸗ torben. 5 1888 Der Mechaniker Karl Zeiß, Gründer der Zeiß⸗Werke, 1958 15 Jena N a 5 rwin ur, anzenzüchtungs⸗ und Raſſeforſcher, 8 in Müncheberg i. d. Mark geſtorben. 3 onnenaufgang 8.15 Uhr Sonnenuntergang 16.13 Uhr Mondaufgang 8.40 Uhr Monduntergangs 16.31 Uhr 2. bis 3. Dezember ringförmige Sonnenfinſternis, in Mittel⸗ europa unſichtbar.— Neumond: 9.11 Uhr; Mond in Erd⸗ ferne und Süͤdhende. 5 9 — Spätherbſt vernebelt Europa Schwere Gefahren zu Land und Meer. Die„Silbernebel“ Neufundlands, die ſich oft in mei⸗ lenweiten ſchimmernden Schwaden von der Nordoſtameri⸗ kaniſchen Küſte her auf die Linien der Schiffahrt legen, ſind ebenſo gefürchtet wie die engliſchen Nebel an der Oſtküſte Großbritanniens und die zähen Nebel des Ka⸗ nals, die oft tagelang jeden Verkehr zu Waſſer und zu Lande ſperren. Aber dieſe Nebel, die gewiſſermaßen einen geographiſchen Begriff darſtellen, beherrſchen im Verhält⸗ nis zur Weite des Erdenraumes doch nur ein kleines Ge⸗ biet und man kennt genau ihre Urſachen, die teils in einer Miſchung von kalter und milder Luft, teilweiſe auch in der ungeheuren Rauchentwicklung moderner Induſtriezentren liegen. Die„engliſchen Nebel“ z. B. ſind ſolche Induſtrie⸗ produkte. Aber mit ſolchen„Spezialnebeln“ begnügt ſich die Natur nicht, wenn ſie das Antlitz der Erde„tarnen“ will. Gerade in den jetzigen Herbſtwochen bilden ſich Nebel⸗ maſſen, die nicht durch örtliche Bodenverhältniſſe bedingt ſind, ſondern Erſcheinungen des jahreszeitlichen Klimas von größtem Ausmaß darſtellen. Schon die Tatſache, daß der November, in dem die Nebelzeit beginnt, in den nor⸗ diſchen Ländern der„Nebelmond“ heißt, deutet darauf hin, daß dieſer Nebelreichtum ſeit Menſchengedenken gerade im Spätherbſt die nördliche gemäßigte Zone Europas über⸗ fallen hat. Man ſpricht daher geradezu von einer„Tarn⸗ kappe der Natur“, die alle Länder nördlich der Alpen und weſtlich der Weichſel in den Novemberwochen erhalten. Man braucht auch nur die Wetterſtatiſtiken nachzublättern, um unter der Spalte„Sichtweite“ zu finden, daß regel⸗ mäßig um dieſe Zeit die größte Zahl von dieſigen, nebli⸗ gen, kurz, wie der Fachausdruck lautet,„ſichtloſen“ Tagen beobachtet wird. Mit dieſer Anſammlung von Nebel ſteigt leider auch ſtets die Zahl der Todesfälle,— und zwar nicht nur der Verkehrsunglücke, wie ſie ſich gerade in den letzten Wochen auf den Landſtraßen und auch im Flug⸗ verkehr gehäuft haben. Nein, auch die Kranken werden durch den Nebel geſtört und eigenartiger Weiſe treibt der Nebel auch die Kurve der Selbſtmorde empor. Vielleicht führt die laſtende Schwere der grauen Nebelballen zu Schwermut und auswegloſer Verzweifelung? Daß die Herbſtnebel in Europa gerade den nordweſt⸗ lichen Raum überfallen, hat ſeinen Grund einfach in der Tatſache, daß das Wetter in dieſer Zeit unſeren Erdteil ganz ſcharf in geradezu gegenſätzliche Gebiete aufteilt. Sowohl Oſt⸗ wie Südeuropa unterſcheiden ſich ja während des ganzen Winters weſentlich von dem Gebiet der Nord⸗ deutſchen Tiefebene, die ſich in der Nordfranzöſiſchen fort⸗ ſetzt, von England und Skandinavien. Südeuropa hat mit ſeinem Mittelmeerklima einen ganz anderen Wetter⸗ ablauf, deſſen Auswirkungen von uns durch die Höhen der Alpen ferngehalten werden. Oſteuropa, das in Nord⸗ deutſchland an der Weichſel, in Mittel⸗ und Süddeutſch⸗ land aber ſeine Grenze am Böhmerwald und ſchließlich an den Oſtalpen hat, verfügt über ein ausgeſprochen kon⸗ tinentales Klima. Es ſteht unter dem Einfluß der weiten aſiatiſchen Landmaſſe, iſt daher ſehr trocken und ſehr kalt. Der nordweſteuropäiſche Raum aber liegt im Bannkreis der ozeaniſchen Winde und hat daher ein Seeklima, das über den britiſchen Inſeln am ſtärkſten ausgeprägt iſt und ſich erſt allmählich nach Oſten, alſo gerade über Deutſch⸗ land und Skandinavien abſchwächt. In Oſteuropa be⸗ ginnt mit dem Oktober automatiſch nach beſtimmten Wet⸗ terregeln der Uebergang zu Froſt und Schneewetter und im November herrſcht daher in normalen Wintern in allen oſteuropäiſchen Ländern bereits die Kälte. Auch im Weſten aber und in Mitteleuropa baut der Sommer im September ſtark ab und gebt im Oktober zum Winter über. In jenen Wochen beſtanden daher zwiſchen der oſt⸗ und der weſteuropäiſchen Wetterlage keine weſentlichen Unter⸗ ſchiede. Anders aber wird es mit fortſchreitendem November. Da wird die Uebergangszone zwiſchen reinem Seeklima und kontinentalem Strengwinter zur großen„Nebelküche“. Der ſchnelle Rückgang der Temperaturen über dem Nord- atlantik und den angrenzenden Gebieten Großbritanniens hört auf. Frankreich, Belgien und Holland, ja manche Gebiete Deutſchlands nahe der See kennen ja eigentlich keinen Winter im wahren Sinne. Wohl wird es auch dort mal kalt, Froſt und Schnee ſtellen ſich ein und geben eine Viſttenkarte des Winters ab, aber wochenlange Froſtperio⸗ den mit ſtrenger Kälte und tiefem Schnee gibt es nicht. Bei dieſer erheblich langſameren und geringeren Abküh⸗ lung Weſteuropas bildet ſich nun eine ſcharfe Wetterſcheide gegenüber dem kalten Oſten heraus und die beiden Wet⸗ termächte benutzen unſer Mitteleuropa als Kampfgebiet. So haben wir im November— Dezember die intereſſante Erſcheinung, daß die weſteuropäiſchen Länder zumeiſt faſt die gleichen Temperaturen behalten wie im Oktober, wäh⸗ rend öſtlich der Weichſel und— in geringerem Maße— auch in Mitteldeutſchland als dem weniger ozeaniſch be⸗ einflußten Land das Thermometer weiter fällt. Die Folgen ſtellen ſich nach feſten phyſikaliſchen Ge⸗ ſetzen ein. Aus dem Mißverhältnis der Wärmeverteilung bilden ſich die großen Schlechtwetterzonen und Sturm⸗ wirbel, an denen dieſe Wochen ſo reich ſind. Wo aber Gebiete mit wärmerer und zugleich feuchterer Luft mit kalt⸗trockenen hart zuſammenſtoßen, da entſteht der Nebel, denn die verdunſtete Feuchtigkeit der Luft wird plötzlich abgekühlt und bildet die Milliarden fein zerſtäubter Tröpf⸗ chen, die wir in jedem Nebelfetzen beobachten können. Dieſe Uebergangszonen umfaſſen oft viele hundert Kilometer in Länge und Breite. Trotz ihres rieſigen Umfanges pen⸗ deln ſie aber auch nicht ſelten hin und her, ſpringen tage⸗ lang bald meilenweit nach Oſten, bald ebenſo weit nach Weſten. Sie gleichen Phantomen von rieſigem Umfang, die wie Schemen über Europa tanzen. Denn je nachdem im Fernen Oſten der winterliche Froſt oder über den Weiten des Atlantik die Gewalt des Weſtwindes ſtärker iſt, werden die Nebelſchwaden wie von Rieſenfäuſten hin und her gezerrt. Da kann es ſein, daß auf ein paar hun⸗ dert Quadratkilometer dicht nebeneinander Winterkälte, nebelreiche und nachſommerliche Wärme herrſchen. Wenige Stunden ſpäter aber können alle dieſe Gegenſätze durch eine wallende Nebelfront verwiſcht ſein. Ob unter den Sperrnebeln der engliſchen Induſtriezentren oder im Ka⸗ nal, ob in der Elbemündung oder im rheiniſch-weſtfäliſchen Induſtriegebiet oder unter den Nebelwänden über den märkiſchen Seen, immer iſt der Menſch in dieſer Zeit ein Spielball der Naturgewalten, die ihm die Sicht auf ſeine Umwelt rauben. — Bauernregeln im Dezember. Einen kalten Dezember mit viel Schnee wünſcht ſich der Bauer, denn dann ſind die Ausſichten für das nächſte Jahr umſo beſſer. Aus dem rei⸗ chen Schatz der alten Bauernregeln ſeien hier folgende er⸗ wähnt: Dezember veränderlich und lind— iſt der ganze Winter ein Kind.— Dezember kalt mit Schnee— gibt Korn auf jeder Höh!— Dezember mild mit vielem Regen — gibt's nächſtes Jahr gar wenig Segen.— Im Dezember Froſt, im Januar Kälte und im Februar wieder Froſt iſt halber Dünger.— Auf kalten Winter mit tüchtigem Schnee — folgt ein fruchtbares Jahr mit reichlich Klee.—. Weht der Dezemberwind aus Oſt, bringt er den Kranken ſchlech⸗ ten Troſt.— Dezemberdonner künden das nächſte Jahr mit Winden.— Raucht der Fluß und friert im Grunde— hat toſt— folgt ein langer kalter Froſt.— Hängt zu Wei⸗ nachten Eis an den Weiden— kannſt Du Oſtern Palmen ſchneiden.— Grünen am Chriſttag Feld und Wieſen, wird ſie um Oſtern Froſt verſchließen. Denkt daran am 4. Dezember! Zum„Tag der Nationalen Solidarität“ Der kommende Samstag iſt der„Tag der Nationalen Solidarität“. Zum vierten Male nehmen an dieſem Ehren⸗ tag des neuen Deutſchlands die Miniſter, Reichs⸗ und Gau⸗ leiter, alle höheren Führer der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen, die Staatsbeamten, leitende Perſönlichkeiten der Wirt⸗ ſchaft, Kunſt und Wiſſenſchaft, die Sammelbüchſe in die Hand, um denjenigen zu dienen, die aus eigener Kraft die Not des Winters nicht bannen können. Dienſt an dieſen Volks⸗ genoſſen iſt wahrer Dienſt am Volke, iſt wahre Solidarität, Die Leiſtungen des Winterhilfswerks ſind gewaltig, ſie ſind in der Welt beiſpiellos. Die Aufgaben, die das Win⸗ terhilfswerk zu erfüllen hat, ſind gigankiſch. Es ſoll ja nichk nur die Not unter den Aermſten der Armen nokdürftig be⸗ hoben, ſondern es ſoll wirklich geholfen werden, ſodaß auch dieſe Volksgenoſſen fühlen, daß ſie wertvolle und nicht läſtige Glieder der großen deutſchen Volksgemeinſchaft ſind, die⸗man mit Almoſen abſpeiſt, ſondern daß ſie dasſelbe Recht auf das Leben wie alle anderen haben. Die Anforderungen, die ſich aus dieſer nationalſoziali⸗ ſtiſchen Grundeinſtellung an das Winterhilfswerk ergeben, ſind. rieſengroß. Es iſt deshalb Pflicht eines jeden deutſchen Volls⸗ genoſſen, am„Tag der Nationalen Solidarität“ ſeine Solt⸗ darität durch die Tat zu beweiſen und zu opfern. Die Ergebniſſe der vergangenen Jahre am„Tag der Nationalen Solidarität“ waren ſtolze Zeugen für die deutſche Volksgemeinſchaft; das Ergebnis dieſes Jahres ſoll ein herr⸗ licher Sieg des Opfers werden, um der Welt zu beweiſen, die das deutſche Winterhilfswerk wie ein unfaßbares Wunder be⸗ ſtaunt, wenn ſie es auch nicht immer eingeſteht, daß die Kraft und Stärke dieſer deutſchen Volksgemeinſchaft noch größer geworden iſt. Wer am 4. Dezember nicht nur ſpendet, ſondern wirklich opfert, der hilft nicht nue ſeinen armen Volksgenoſſen, ſon⸗ dern der hilft Deutſchland auch im Arteil der Welt. Denkt daran, Ihr deutſchen Männer, Ihr deutſchen Frauen am „Tag der Nationalen Solidarität“! Lebensmittel⸗ und Kohlen⸗Ausgabe. Morgen Freitag, den 3. Dezember 1937, iſt die nächſte Ausgabe im Lager Saßbacherſtraße. Die Lebensmitlel⸗ und Kohlen⸗Gutſcheine werden aus⸗ gegeben: An Gruppe A von 8— 8.30 Uhr vorm. An Gruppe B von 8.309 Uhr vorm. An Gruppe CE von 9—10 Uhr vorm. An Gruppe D von 1010.30 Uhr vorm. An Gruppe E von 10.3011 Uhr vorm. An Gruppe F von 1111.30 Uhr vorm. Ausweisſcheine ſind mitzubringen und vorſtehende Aus⸗ die Kälte manche Stunde.— Wenn der Wind zu Vollmond gabezeiten ſind genau einzuhalten. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Die Bewirtſchafter von Allmend⸗ grundſtücken wollen ſich, ſoweit ſie nicht Landwirte ſind, bis ſpäteſtens 10. Dezember 1937, jeweils zwiſchen 10—12 Ahr oder 17—18 Ahr bei der Städt. Landwirtſchafts⸗Ab⸗ teilung, Rathaus N 1, Zimmer 53, zwecks Berückſichtigung bei der bevorſtehenden Reuvergebung der den 8. Dezember, will, muß Geländedienſt. N Verfammlungs⸗ Kalender. i To. 98, Frauenabteilung. Wer ſich an der am Mittwoch, ſtattfindenden Nikolausfeier beteiligen ſich bis Samstag bei der Leiterin melden. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: .J., Gef. 29/171. Sonntag, 5. Deg., antreten der Gefolgſchaft am HJ ⸗Heim Seckenheim zum CCC. Lebensmittel: Vorderſchinken, gekocht 125 gr 43 Pfg. Salami⸗ u. Zervelatwurſt 125 fr 50 Pfg. Heines Jägerwurſt Doſe 48 u. 95 Pfg. Ochſenmaulſalat Doſe 46 u. 90 Pfg. 9 Uhr morgens, ſtädt. landwirtſchaftlichen Grund⸗ Münſterkäſe 450% Fett i. T., 125 fr 25 Pfg. ſtücke perſönlich anmelden. Mannheim. 1. Dezember 1937. Der Oberbürgermeiſter. Weihnachts-Bäckerei Unsere Weizenmehle aus ersten Mühlen Weizenmehl Type 502 500 gr-Würfel 42 3 Statt Haselnußkerne empfehlen wir Walnüsse 2. Selbst- aufschlagen 500 ęr 50 Jeder Dame 26 Weihnachten ein Strick-Kleid! Große Auswahl 500 gr 22 4 HKübl Weizenmehl Type 812 S 500 fr 20 3 und aparte Jersey-Kleider Orangeat 125 gr 24 3 anderer Fabrikate. 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Der Mann, der ſich über alles hinwegſetzte,— deſſen Liebe ſelbſtlos genug war, dem Arteil einer Welt zu trotzen. Das erſchütterte ſie. And als die Tränen endlich verſiegt waren, da ſtahl ſich durch alles Leid der erſte ſchüchterne Gedanke, daß es auch für ſie noch ein Glück geben könnte— und immer ſtärker dann das heiße Verlangen, daß dieſer Wunſch Wirklichkeit werden möchte. Mit zitternden Fingern Abſcheu rannte! trauen warb, der nimmt ſie die Feder und ſchreibt:„Ich erwarte Ste bald! Ihre dankbare Elsbeth.“ * 5* Der Leſer hat das Buch in den Schoß fallen laſſen. An⸗ willkürlich horcht er jetzt auf. Das Radio ſchaltet ſich plötz⸗ lich wieder in ſein Bewußtſein, vielleicht, weil gerade ein lautes, eindringliches„Achtung! Achtung!“ ertönt,„wir bringen Ihnen die neueſten Tagesnachrichten. An dem be⸗ rüchtigten Verſicherungsmörder Rudolf Andreas wurde heute morgen das Todesurteil vollzogen...“(Ende.) Wochenende des Herzens Von Fritz Bartel. Na, nun kommt man nach Hauſe. Die Flurtür öffnet ſich, ehe noch der Schlüſſel ins 1 0 gefunden hat— es iſt ganz klar: man wartet auf mich. Ein befreiender Atemzug hebt die alltagsbeſchwerte Bruſt. Es war reichlich viel, was uns dieſe Woche wieder zugemutet hatte— der Aerger mit dem neuen Arbeits⸗ genoſſen, die Sorge um die Arbeitsſtelle, die kleinen Stiche des Werkmeiſters; der ſtändige Kampf mit dem Mieter über uns, der gerade in der Nacht lebendig wird und einen rückſichtsloſen Radau macht; die patzige Art des Hausverwalters, der ſo tut, als ob es eine Gnade wäre, wenn man bei ihm wohnen dürfe und als ob er die Repa⸗ raturen aus ſeiner eigenen Taſche bezahlen müſſe; das Radio, das mitten drin einfach ſtreikt und ausgerechnet jetzt, da man keinen Pfennig übrig hat, nachgeſehen wer⸗ den muß; der Jüngſte, der ſich beim Schnellauf die ganzen Vorderzähne ausgeſchlagen hat und die Aelteſte, die durch⸗ aus keinerlei Neigung für hauswirtſchaftliche Betätigung beſitzt und der ſtändige Groll der Mutter iſt nie ig und nun iſt dieſe herrliche Woche doch zu Ende gegangen. Man lebt noch— und jetzt heißt es: einmal faſt andert⸗ halb Tag völlige Erholung. Und dieſe Ausſpannung fängt auch wirklich gut an. Schon eilen freudige Schritte über den Flur— das iſt Mutter perſönlich— und weiß Gott, wenn man auch hun ſchon ſechzehn Jahre verheiratet iſt: freuen tut's einen doch, wenn man ſo manchmal— nur manchmal bloß— die alte, ewig junge Liebe ſieht, und man ſpürt ſo im tiefſten Familienvaterherzen: Man ſehnt ſich ein bißchen nach mir— mar wird erwartet— auch ihr iſt es nach dieſer miſezablen Woche ein Gefühl der Beſeligung, end⸗ lich den Alltagskram der letzten Tage hinter ſich zu wer⸗ fen und für die kurze Spanne Freiheit ſo aus voller Seele ein Menſch ohne Sorgen zu ſein. Warum auch nicht? Iſt es je in der Weltgeſchichte vorgekommen, daß durch Zanken und Meckern die nächſte Woche beſſer geworden wäre? Mir iſt nicht ein einziger Fall bekannt— weder von Adam und Eva an bis zu Barbaroſſa oder zu unſerer Nachbarin, der Zillebecken. Es genügt uns ja auch voll⸗ kommen das felſenfeſte Selbſtvertrauen: wenn wieder „dicke Luft“ iſt, dann werden wir damit zu ihrer Zeit fer⸗ tig werden und„das Kind ſchon ſchaukeln.“ Deshalb ver⸗ ſtehe ich die Menſchen ganz und gar nicht, die unbedingt und immer bereit ſind, einen Vorſchuß auf künftigen Aerger zu nehmen und denen es eine Freude bedeutet, auch andere harmloſe Zeitgenoſſen an dieſem künftigen Aerger teilnehmen zu laſſen. Oha, ich danke dem Schickſal, daß ich nicht bin wie jene, die ſich um„ungelegte Aerger⸗Eier“ ihre wenigen Muße⸗ ſtunden verderben. Im Gegenteil: es gelingt mir immer wieder, wenn ich meine Nervenkräfte für eine gewiſſe Ar⸗ beit einmal brauche, ſogar den gegenwärtigen Alltags⸗ Aerger, vor dem nach anſcheinend ewigen Geſetzen kein Menſch in der Welt geſchützt zu ſein ſcheint, völlig bei⸗ eite zu ſchieben und mich durch völlige Ausſchaltung aller Horgen zu weiterem Kampf mit der Gegenwart aufs neue ju ſtärken. And dazu iſt nach meiner Meinung für Jedermann das Wochenende in die Welt geſetzt als eine Inſel der Er⸗ zolung— wohlverſtanden, für Jedermann: für die, die mit den Muskeln und die, die mit dem Gehirn arbeiten; für den Künſtler ebenſo wie für den einfachen Frontkämp⸗ fer des Lebens; für den Mann wie— vielleicht ſogar in geſteigertem Maße— für die Frau, weil ſie die Trägerin der Zukunft iſt und die pauſenloſe Hetze des Alltags ſich unmittelbar in ihr auswirken muß zum ſchweren Scha⸗ den für die Familie 5 ** 1 Mit ſolchen und ähnlichen Gedanken hatte ich mich auf dem ganzen Heimweg getragen. Ich erkannte die große ſeeliſche Notwendigkeit des Wochenendes im Tiefſten— das Wochenende iſt meiſt wichtiger als die geſamte Woche. Ich pfeife auf die Zeit vom Montag bis zum Freitag— aber meinen Sonnabend und Sonntag will ich haben. Es war mir alſo gelungen, obgleich die Elektriſche wieder fünfzehn Minuten Verſpätung hatte während der dreiviertelſtün⸗ digen Fahrt mich auch von innen heraus vom„Aerger am laufenden Band“ umzuſtellen auf eine Art„Burgfrieden“ über Sonntag. Am Montag mochte dann die nächſte Woche mit ihren neuen Fallſtricken, Angriffen und Gemeinheiten anxollen— ich würde ihr dann mit ausgeruhten Nerven und Fäuſten ſchon zeigen,„was eine Harke“ iſt. Ein glückliches Lachen um die Lippen, ſo ſehe ich die Flurtür ſich vor mir öffnen; es ſcheint mir wie eine Pforte in ein Paradies anderthalbtägiger Anbekümmertheit und häuslichen Glücks, ein Paradies, das ſich jeder ohne Aus⸗ nahme zu ſchaffen imſtande iſt. Ich gebe mir das heilige Verſprechen, während der nächſten ſechsunddreißig Stun⸗ den nicht zu fachſimpeln, nicht zu knurren und nicht zu muckſen— und da ſteht auch ſchon meine Frau in der Tür und trocknet ſich noch die Hände an der Schürze ab. „Gut, daß du endlich kommſt! Mir iſt ſowieſo ſchon alles angebrannt! Und alles wegen der Kinder!— Wenn du jetzt aber nicht einmal energiſch durchgreifſt, dann ſie ſollen wiſſen, daß ſie einen Mann zum Vater haben, der nicht mit ſich ſpaßen läßt!— Und die Zillebeck hat ſich wieder einmal in einer Weiſe benommen— na, das erzähl ich dir gleich— nach dem Eſſen ſchreibſt du ihr aber ſofort einen geharniſchten Brief!— And dann iſt da die Rechnung vom Zahnarzt wegen Max— dem Herrn mußt du aber gündlich Beſcheid ſtoßen!— Ich bin überhaupt der Meinung, daß...“ * Auch dieſes Wochenende ging vorüber. Ich habe mein Verſprechen gehalten und weder gefachſimpelt noch geknurrt noch gemuckſt. And wenn ich Neigung verſpürte, aufzubegehren, dann habe ich mich immer wieder leiſe dar⸗ an erinnert, daß die früheren Wochenenden nicht durch meine Frau, ſondern durch meine eigenen Quengeleien verdorben wurden. And dann fiel meiner Frau langſam mein vorbildlich ruhiges und heiteres Weſen auf, und dann erzählte ich ihr von meiner neuen Auffaſſung vom Wochenende. Kurz und gut: Wir haben uns alle friedlich geeinigt, dieſe andert⸗ haltägige Arbeitspauſe zum neutralen Gebiet zu erklären, in dem der geſamte Alltagsärger nichts zu ſuchen hat. Schließlich ſind wir doch die unbeſchränkten Herren in der eigenen Wohnung und Familie, und wen und was wir nicht hereinlaſſen wollen in dieſen Kreis des Friedens, das kommt eben auch nicht herein. Na, das wäre doch gelacht! Vielleicht verſuchen Sie es auch einmal mit dieſem Rezept: Wochenende des Herzens. tin gag quf C lm Weſtlich vom afrikaniſchen Kontinent— und doch noch zu Europa gehörend— liegt die Gruppe der Kanariſchen Inſeln, die unter ſpaniſcher Oberhoheit ſteht. Wer ſie je ſah, wird ſie nie vergeſſen. Die„Glücklichen Inſeln“ nennt man ſie, und wahrhaftig erwecken ſie in dem flüchtigen Beſucher den Eindruck, als habe hier die Natur alles Schöne und Herrliche in verſchwenderiſcher Fülle ausgeſtreut. Begünſtigt von einem ausgezeichneten Klima gedeihen hier Bananen und Tomaten, Wein und unendlich viele Gemüſearten das ganze Jahr über. Der Atlantiſche Ozean, der die Geſtade der Inſeln blauſchimmernd umſpült, wartet mit ſeinem Reichtum an Fiſchen auf. Auf grünen Weiden graſen ſchier unüberſehbare Schafherden. Man könnte glauben, den Fuß auf den Boden eines Schlaraffenlandes geſetzt zu haben. Dieſer Glaube ſchwindet jedoch bald, denn hier iſt es wie überall in der Welt: Abſatzſchwierigkeiten bringen den Han⸗ del und Wandel zum Stocken. Not zieht ein, wo Ueberfluß herrſchen müßte. Und ſo kommt es, daß man auf den„Glück⸗ lichen Inſeln“ durchaus nicht ſo glücklich iſt, wie man ur⸗ ſprünglich häte vermuten können. Dieſer Umſtand kann freilich nichts an der Tatſache ändern, daß die Inſeln land⸗ ſchaftlich mit zu den ſchönſten Punkten zählen, die unſere Mutter Erde aufzuweiſen hat. Die Vegetation iſt rein afri⸗ kaniſch, und wer unſere Kartenſkizze aufmerkſam betrachtet, wird wohl von ſelbſt auf den Gedanken kommen, daß die Inſeln einmal Feſtland waren und zum afrikaniſchen Erd⸗ teil gehörten. Vor Tauſenden von Jahren mag einmal eine gewaltige Naturkataſtrophe die heutigen Kanariſchen Inſeln von Afrika getrennt haben. Wie und wann das geſchehen iſt, wird ewig ein Geheimnis bleiben. NRTLANTISCHER 23 Habvefollsche 0 8 7 9 8 An Bord des ſilbergrauen Fruchtdampfers„Tenerife“ nähern wir uns La Palma einer der kleinſten Inſeln der Kanariſchen Inſelgruppe. Aber mag ſie auch klein ſein, ſie beherbergt den größten Vulkan, den die Erde beſitzt. Zwar iſt der Vulkan längſt erloſchen, aber der Ruhm iſt dem Inſelchen dennoch geblieben. Im Morgengrauen tau⸗ chen, tiefſchwarz und ſteil, die zackigen Felswände faſt ſenk⸗ recht aus dem Meer und wachſen empor zu ſchwindelnder Höhe. Selten nur legt ein Dampfer ſich hier vor Anker, und ſo kann es niemanden in Erſtaunen ſetzen, am Kai viele Hunderte der Inſelbewohner erwartungsfroh ſtehen zu ſehen, als der Anker unſerer„Tenerife“ in die Tiefe raſſelt. Und ſchon jagen ſtaubbedeckte Laſtautos heran, beladen mit Bananenſtauden.. ſchon beginnen die Dampferwinden zu kreiſchen und hinab in die weitgeöffneten Schiffsluken gleiten die in Stroh gepackten Bündel, während wachſame Augen die genaue Anzahl notieren. Uns aber, die wir La Palma aufſuchten, um dem toten Krater einen Beſuch abzuſtatten, treibt es von Vord, und ein ſtarkmotoriger Wagen, durch den Funker länaſt beſtellt,. trägt uns Minuten ſpäter die ſchier endloſe Serpentine hin⸗ auf. In immer neuen Windungen kriecht die in die Felſen geſprengte Straße höher, immer höher, und je öfter wir hinabſchauen in die immer größer werdende Tiefe, um ſo winziger erſcheint uns unſere treue„Tenerife“, um ſo ge⸗ waltiger jedoch der Anblick des Ozeans, den wir immer weiter überſchauen können. Dann und wann verbreitert ſich die Straße. Einzelne Häuſer, meiſt ſchneeweiß und von einer unbeſchreiblichen, buntfarbigen Blumenpracht umgeben, huſchen vorbei kleine, dorfähnliche Siedlungen tauchen auf, verſchwinden wieder.. Maultiere, ſchwer beladen, traben mit ihren Treibern vorüber... Blumen, Blumen, Blumen Kakteenſträucher, phantaſtiſch in ihrem Wuchs, ſtrecken ihre ſeltſamen Zweige wie vielarmige Ungeheuer einer märchen⸗ haften Welt in die Luft. Kinder, Blumenkränze im Haar, winken freundlich.. und dann, endlich, die erſte Raſt, die auch gleichzeitig das Ende der Autofahrt bedeutet, denn von hier aus, dem höchſtgelegenen Dorfe der Inſel, führt kein Weg mehr hinauf bis an den Kraterrand. Von hier aus gibt es nur noch ein Beförderungsmittel: das Pferd oder den Mulo, das Maultier. Der Nordländer tut„in ſüdlichen Ländern den Ge⸗ nuß von undeſtilliertem Waſſer zu meiden. Aber wozu auch Waſſer trinken? Löſchen Früchte, beſonders Apfelſinen, nicht viel köſtlicher den Durſt? Doch wir erleben einen gehörigen Reinfall. Apfelſinen? Man ſchaut uns freundlich, aber nichtsdeſtoweniger bedauernd an. Man hat keine Apfelſinen! Zuerſt glaubt man, verulkt zu werden. Wo, zum Kuckuck, ſoll es denn Apfelſinen geben, wenn nicht hier auf den „Glücklichen Inſeln“?1 Aber das bedauernde Achſelzucken verſtärkt ſich.„Wir haben wirklich keine Apfelſinen, sen⸗ hores. Wenigſtens keine reifen. Nur grüne, senbores, nur grüne! Die reifen wurden ſämtlich in der Nacht ge. pflückt und verpackt, um ſie Ihrem Dampfer mitzugeben. So alſo iſt das! Da kann man nichts machen. Zu krinken 1120 wir uns nichts mitgenommen. Und auf durſtlöſchende rüchte müſſen wir nun verzichten. Nun, das ſoll uns nicht abhalten, dennoch zum Kraterrand aufzubrechen Wir brechen auf. Ueber Lavageſtein führt uns der Weg. Weg? Nein, wir reiten durch zerriſſene Schluchten, über ſanfte Hänge, durch kärglichen Wald. Unbarmherzig brennt die tropiſche Mittagsſonne fu uns nieder Die Pferde wurden noch kurz vor dem Aufbruch getränkt. Sie ſind friſch und munter. Uns aber hängt bald die Zunge zum Halſe heraus. Aber umkehren? Lächerlicher Gedanke. a Zackiges, meſſerſcharfes Geſtein iſt es, auf das die Pferde und Maultiere mit unfehlbarer Sicherheit ihre Hufe ſetzen. Ein Sturz aus dem Sattel dürfte empfindliche Nach⸗ teile mit ſich bringen. Vorſichtig klettern wir höher. Immer höher. Dann und wann wird der„Weg“ ſo ſteil, 105 wir die Tiere am Zügel führen müſſen. Reiten wäre jetzt Selbſt⸗ mord. Und ſchließlich winkt uns auch der Preis unſerer Mühe. Wir erreichen unſer heißerſehntes Ziel. wir ſtehen, überwältigt von dem Anblick, der ſich unſeren Augen bietet, am Rande des erloſchenen Kraters, von deſſen Rieſenausmaßen man ſich nur dann eine ungefähre Vor⸗ ſtellung machen kann, wenn man ſich ausmalt, in ein rie⸗ ſiges, ſchwarzgähnendes Maul zu blicken. Und ein Schauer durchrieſelt uns: Hier alſo ſpie einmal die Erde Feuer hier alſo war der Herd jener gewaltigen Beben, die vor Jahrtauſenden weite, weite Landſtrecken auseinanderriſſen, um ſie den gierigen Fluten des nimmerſatten Ozeans preis⸗ ugeben! Ja, Tod und Verderben brachen einmal aus die⸗ 555 Krater, der jetzt tot und erkaltet vor uns in die Tiefe ſtürzt. Nur kärglicher Schatten iſt es, den einige ſchlank auf⸗ ragende Bäume ſpenden. Unſere Gaumen ſind eingetrocknet. Das Sprechen fällt ſchwer. Wir können weit in die Runde ſchauen. Waſſer, Waſſer, ſo weit das Auge reicht. Und wir ſind ſchier dem Verdurſten nahe. Zwei Stunden währte der ufſtieg. Zwei Stunden werden wir 195 unterwegs ſein, um das Dörfchen zu erreichen, in dem unſer Auto harrt. Immerhin, einſtweilen iſt es mit dem Abſtieg nicht ſo weit. Noch haben wir zu arbeiten. Füllfedern raſcheln über Papier. Fotoapparate treten in Tätigkeit, Meßuhren