e ß, e er 7 154 2 eus un vd gun ſezuuvn nohoggzz Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages-· und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlid für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 10. 37 1150 67. Jahrgang Peullche öh ialassengen Rede Dr. Goebbels' in Weſtfalen. 5 Münſter i. W., 2. Dezember. In einer großangelegten, zweiſtündigen Rede in der Münſterlandhalle behandelte Reichsminiſter Dr. Goebbels mit Freimut unter ſtürmiſchen Beifallskundgebungen, die ihn zeitweiſe minutenlang unterbrachen, die politiſchen Fra⸗ gen der Gegenwart und die deutſchen Schickſalsfragen. Dr. Goebbels leitete ſeine Ausführungen mit der Feſt⸗ ſtellung ein, daß die Politik viel mehr ein Problem der Führung als der Verwaltung ſei. Eine wirklich zielbe⸗ wußte Staatsführung werde deshalb zwiſchen ſich und dem Volk niemals einen Mittler dulden. Der Nationalſozialis⸗ mus habe eine Brücke geſchlagen von der Führung der Na⸗ non zur Nation ſelbſt. Und dieſe Brücke ſei die Partei Er berufe ſich nicht immer in überheblicher Weiſe auf den Herr⸗ gott perſönlich als vielmehr auf die Kraft, die der gött⸗ ſiche Wille ihm gegeben habe. Der Miniſter zeigte dann die furchtbare Situation auf, die der Nationalſozialismus vorfand, als er zur Macht ge⸗ langte. Unter Hinweis auf dieſe Lage wandte er ſich mit beißender Ironie gegen jene kleinen Nörgler und zwerghaften Stänkerer, die den aufbauenden Ele⸗ menten im Wege ſtehen, ohne von den politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Dingen wahrhaft etwas zu verſtehen und ohne überhaupt zu berückſichtigen, daß ſechs Millionen Menſchen in Arbeit gebracht wurden, die deutſche Produktion wieder zur Blüte gelangte, die Armee und der Arbeitsdienſt auf⸗ gebaut wurden und Deutſchland in einem relativ kurzen Zeitraum ſeine Ehre und ſeine Achtung in der Welt wieder⸗ herſtellte und befeſtigte. An dieſe Feſtſtellungen als Aus⸗ gangspunkt knüpfte der Miniſter eine Auseinanderſetzung über die deutſche Schickſalsfrage. Für uns iſt die Politik die Kunſt der Volksführung. Man 955 uns vor, daß wir in unſeren Verſammlungen immer dasſelbe ſagen. Wir weiſen aber dagegen darauf hin, daß auch auf re⸗ liglöſem Gebiet Kardinäle, Erzbiſchöfe und Pfarrer ſeit 2000 Jahren immer dasſelbe ſagen und dieſe Tatſache mit tolz unterſtreichen. Ebenſowenig kann aber der National⸗ ſozialismus ſich ändern Unſere Weltanſchauung bleibt wie ſie iſt— Wahrheit Man kann ſie nicht umbilden; die Wahrheit iſt immer eindeutig und gleichbleibend. In offener und freimütiger Weiſe umriß Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels dann die einzelnen aktuellen Probleme, die unſer Volk zurzeit bewegen. Selbſtverſtändlich könne man in der Oeffentlichkeit nicht immer die Taktik des politi⸗ ſchen Handelns erörtern; wohl aber werde man dem Volk ſtets die Ziele der Politik in offener Ausſprache darlegen können. Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung wacht mit Eifer⸗ ſucht über die Einheit des Volkes, und niemals werde ſie erlauben, daß dieſes Bolk durch dogmatiſche oder theologi⸗ ſche Haarſpaliereien wieder auseinandergeriſſen wird. Dr. Goebbels ging dann zur Behandlung des aktuell⸗ ſten Problems, das unſer Volk heute beſchäftigt: Der Durchführung des Vierſahresplans, deſſen Endziel er als die Erringung der abſoluten Souverä⸗ nität des deutſchen Volkes auf den wichtigſten Lebensgebie⸗ ten des Volkes charakteriſierte, i N Unſere Vorgänger haben ihre Unterſchrift unter Dik⸗ kate geſetzt, von denen ſie wußten, daß ſie ſie nicht erfül⸗ len konnken! Wir aber haben dieſem Erfüllungswahnſinn ein Ende gemacht. Was wit in der Kampfzeit verſprochen, haben wir ge⸗ 80 Der Führer hat 11 Forderungen Zug um Zug n die Wirklichteit umgeſetzt. Der Miniſter 1 hin, 9 5 1 1 15 88 durch die Verhältniſſe gezwungen ſei, ſparſam 5 n aber 15 Not 18 erfinderiſch in des Wortes be⸗ ſter Bedeutung, und ſie mache das deutſche Volk für den 5 küchtiger als Nationen, die in Ueberfluß und eichtum leben 1 5 ſoziale Lebensſtandard des deutſchen Volkes ſtehe immer noch höher als der vieler anderer Völker. Es habe das tägliche Brot ſchätzen gelernt und verteile es mit ſozia⸗ liſtiſchem Gerechtigkeitsſinn. An dem, was Deutſchland be⸗ ſize, nehme in Wirklichkeit die 1 Nation teil. Kultur und Bildung ſeien nicht mehr das Vorrecht der Be⸗ aden Das Volk werde mit allen Schätzen des nationalen bens in lebendige Verbindung gebracht. i Wir teilen, erklärte Dr. Goebbels, nicht nur das Leid, ſondern auch die Freude mit unſerem Volk, und in dieſem Teilen beruht eigentlich der innige und herzliche Kontakt zwiſchen Führung und Nation. i Der Redner verwies dabei auf die Tatſache, daß im Winter 1932 der Reichstag ganze 25 Millionen Mark zur Linderung der Not bewilligte, daß aber das nationalſozia⸗ liſtiche Deutſchland aus eigener Kraft und nationalem Ge⸗ meinſchaftsgefühl in vier Jahren für dieſen Zweck die ge⸗ waltige Summe von 1500 Millionen aufbrachte. Das Recht auf Lebensfreude Wir haben, erklärte der Miniſter, dem Volke wieder einen neuen Lebensimpuls gegeben, haben ihm den Min⸗ derwertigkeitskomplex aberzogen. Es hat wieder gelernt, auf die eigene Kraft zu vertrauen. a Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Volk, das in kritiſcher Feit in ſo heroiſcher Weiſe ſeine Pflicht erfüllt hat, auch ein Anrecht 10 Daene 0 eshalb haben wir die ebensfreude, die die Kraft zur täglichen Pflichter⸗ ung gibt, organiſtert. 8 — Freitag, den 3. Dezember 1937 Immer wieder unterbrach ſtürmiſcher Beifall den Mini⸗ ſter, als er weiter ausführte, daß die zuſtändigen kirchlichen Inſtanzen von den Uebeltätern in ihren Reihen nicht abge⸗ rückt ſeien, ſondern daß ſie ſie vielfach hätten abrücken laſ⸗ ſen. Wir brauchen ſagte Dr. Goebbels weiter, unſere chriſt⸗ liche Geſinnung nicht noch unter Beweis zu ſtellen. Die Geſinnung der praktiſchen Nächſtenliebe iſt durch Talen ſo erhärtet, daß ſie keiner Ueber prüfung bedarf. Das Volk hat an theologiſchen Haarſpaltereien kein Intereſſe, ſondern wertet allein chriſtliche Taten. In dieſer Stadt iſt einmal der Teilfriede eines Krieges geſchloſſen worden, deſſen Beweggründe und Ziele uns heute kaum noch verſtändlich ſind. Verſtändnis aber müſſen wir für die Tatſache aufbringen, daß dieſer Krieg uns zwei Drittel unſeres Volksbeſtandes gekoſtet hat. Wir wünſchen und dulden nicht, daß die Nation ſich um Theorien willen zerſpaltel. Wir werden jedem Verſuch, die deuklſche Einigung und Einigkeit zu ſtören, mit allen uns zur Verfügung ſtehenden Mitteln Widerſtand leiſten. Unter Hinweis auf die unbeſtreitbare Tatſache, daß die Unabhängigkeit des deutſchen Volkes, ſeine nationale Frei⸗ heit ſeit 1933 ſtändig wuchs ſo daß man über die Stimme Deutſchlands im internationalen Weltkonzert nicht mehr wie ehedem einfach zur Tagesordnung übergehen kann, zeigte Dr. Goebbels, wie gering dagegen die Opfer ſind, die zur Erreichung dieſes Zieles nun einmal von jedem gebracht werden müßten Ein armes Volk, das von allen Hilfsmit⸗ teln entblößt iſt, könne natürlich keine übertriebenen Expe⸗ rimente machen, ſondern müſſe Diſziplin halten. Wir hatten nichts als unſeren Mut, ſtellte Dr. Goebbels feſt, unſere Energie, und— was das wichtigſte war— die Liebe unſeres Volkes, die uns in ſo reichem Maße zuteil geworden iſt, daß wir vor keinem Problem zurückzuſcheuen brauchten. Eine Nation von 68 Millionen werde ſich in der Welt immer behaupten, wenn ſie einig iſt. Sie werde aber im⸗ mer unterliegen, wenn ſie ſich in verſchiedene Meinungs⸗ lager zerſpalten läßt. Nur wenn man die geſammelte und geballte Kraft unſerer Nation in die Waagſchale werfe, könne unſer Volk als Machtfaktor in der Welt beſtehen. Wir wollen nicht für alle Ewigkeit ein Volk der Träu⸗ mer und Phankaſten bleiben. Wir wollen ein Volk werden, das auch dieſes irdiſche Leben zu beherrſchen und zu orga⸗ niſieren verſteht. Dr. Goebbels wandte ſich weiter gegen den Vorwurf, Deutſchland iſoliere ſich dürch dieſe Politik von der Welt. Jedes Volk iſoliere ſich naturgemäß zunächſt in dem Augen⸗ blick, in dem es anfange den Zuſtand der Schwäche und Ohnmacht zu überwinden Es gewinne aber ſofort wieder Freunde, wenn es ſtark und mächtig geworden ſei. Das hätten wir gerade in der letzten Zeit im Hinblick auf die Stellung Deutſchlands in der Welt erfahren. Deutſchland habe den Zuſtand der Schwäche jetzt end⸗ gültig überwunden. Innenpolitiſch, ſozialpolitiſch, wirt⸗ ſchaftspolitiſch, kulturpolitiſch auf allen Gebieten ſei das Volk geeinigt und im Aufſtieg begriffen, und darüber hin⸗ aus ſei Deutſchland wieder ein mitbeſtimmender Faktor der internationalen Politik geworden. 8 Der Weltfeind Bolſchewismus erkenne, daß ihm nicht mehr ein wehrloſes Deutſchland gegenüberſtehe, ſondern eine Mochtkonſtellation, mit der er rechnen müſſe, die ſich uſammenſetze aus drei jungen Völkern, die nicht geneigt feder, ſich von ihm überrennen zu laſſen. Nirgends ſei die wahre Demokratie, die Herrſchaft des Volkes Hauſe als in Deutſchland. Dr. Goebbels ſprach zum Schluß von der ſchweren Laſt der Verantwortung, die auf dem Führer während der 5 Jahre geruht habe und heute noch ruhe. Vom Werk und Handeln dieſes Mannes gehe ein Strom von Kraft und Segen aus. Es ſei wohl auch ein höherer Wille geweſen. In der ſicheren Hand des Führers fühle ſich die Nation geborgen. Der Führer verkörpere die na⸗ tionale Hoffnung und den nationalen Glauben. Die Pro⸗ klamationen und die Parolen, die die Partei in den Kampf⸗ jahren aufſtellte, ſeien Volksparolen geworden. Sie ſeien die nationale Freiheitsproklamation unſeres Volkes. Mit den Worten„Führer befiehl, wir folgen!“ ſchloß Dr. Goebbels ſeine Rede vor den Zehntauſenden unter den ſtürmiſchen Kundgebungen, die ſich noch lange fortſetzten und auch während der Abfahrt in den Straßen der Stadt andauerten. 62000 Betriebsappelle Meiſter, Geſellen und Lehrlinge kreten an.— Auftakt zum Berufswettkampf Berlin, 2. Dez. Im ganzen Reich finden am 13. De⸗ zember Bekriebsappelle ſtalt unter der Parole:„Reichsbe. rufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen.“ Rund 62 000 Betriebe beginnen damit ihre Teilnahme am Keichsberufs⸗ wettkampf mit dieſem Aufkakt. Meiſter, Facharbeiter, Ge⸗ ſellen und 1 a hen am 1. Dezember an ihr Tage⸗ werk, beſeelt von der Einſatzbereitſchaft, die das ganze ſchaffende Deutſchland erfaſſen wird. 5 beſſer zu Befinden Ludendorffs unverändert. München, 3. Dez. Ueber das Befinden General Luden⸗ dorffs iſt am Donnerstag um 19.30 Uhr d Krank⸗ eitsbericht ausgegeben worden:„Keine Aenderung des ee weder nach der guten noch nach der ſchlechten eite.“ 5 3 Nr. 282 An Frankreichs Jugend Warum ſollten die Söhne und Enkel der Fronkkämpfer nicht Freunde werden? Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, der in Frankreich anläßlich eines privaten Be⸗ ſuches eine ſehr herzliche Aufnahme fand, ſetzt in ſeiner Zeit⸗ ſchrift„Wille und Macht“ die von Camille Chautemps be⸗ gonnene deutſch⸗franzöſiſche Zwieſprache fort. In ſeinen Ausführungen heißt es u. a.: Die Annäherung unſerer beiden Völker iſt eine euro- dälſche Aufgabe von ſo zwingender Nokwendigkeit, daß die Jugend keine Zeit zu verlieren hat, um an ihrer Löſung zu arbeiten.. Vie Worte des Führers und jener eindrucksvolle Aufruf, den der franzöſiſche Miniſterpräſident Camille Chautemps an unſere Jugend richtete, ermuntern uns junge Deutſche, dieſe Erkenntnis zu verwirklichen. Wenn ich ſchon vor meiner Reiſe nach Frankreich bereit und ent⸗ ſchloſſen war, alles zu tun, um die junge Generation Deutſchlands mit der franzöſiſchen Jugend in Kontakt zu bringen und für dieſen Entſchluß in meinem Vaterlande die herzliche Zuſtimmung aller Bevölkerungskreiſe, vor al⸗ lem aber die meiner Kampfgefährten in der Führung der NSDAP gefunden habe, ſo bin ich glücklich, in Paris nicht nur nicht enttäuſcht ſondern im Gegenteil lebhaft er⸗ mutigt worden zu ſein. Ich habe unter den Franzoſen, mit denen ich geſprochen habe, ſo viel Aufgeſchloſſenheit für den Gedanken einer Annäherung der Jugend gefunden, wie ich ſie, offen geſagt, kaum vermutete. Es entſpricht dem Weſen und Geſetz unſerer Jugendor⸗ ganiſation, wenn ſie im Verkehr mit anderen Nationen nichts mehr zu gewinnen ſucht als die Kenntnis des fremden Volkstums. Sie hofft, in dieſem ihrem Streben von allen anderen erzieheriſchen Kräften in der Welt verſtan⸗ den zu werden. Der Beſuch fremder Länder iſt nach Erlangung der Kenntnis des eigenen Landes das wertvollſte erziehe⸗ riſche Element. Die Jugend iſt der beſte Botſchafter der Welt, ſie iſt unbefangen, freimütig und ohne den ewigen Argwohn, von dem die Diplomaten oft nicht zu heilen ſind, weil er gewiſſenmaßen ihre Berufskrankheit iſt. Allerdings darf hinter dem Austauſch der Jugend keine propagandiſtiſche Abſicht ſtehen. Dies würde von vorn⸗ herein alles verderben Der einzige Programmpunkt eines von den Nationen organiſierten Verkehrs ihrer Jugenden unkereinander lautet: Gegenſeitiges Sichkennenlernen. Das genügt. Die Mißverſtändniſſe zwiſchen den Völkern beru⸗ hen in den meiſten Fällen darauf, daß ſie ſich nie kennen⸗ gelernt haben. Ich ſehe es nun als meine Aufgabe an, zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Jugend ein Geſpräch zu⸗ ſtandezubringen, das von deutſcher Seite nicht in ſchönen Aeußerungen von mir beſtehen ſoll, ſondern in vielen per⸗ ſönlichen Unterhaltungen Tauſender junger Deutſcher mit ebenſo vielen Franzosen. Wir werden die erſten Tauſend dieſer franzöſiſchen Ju⸗ end mit der größten Herzlichkeit im Jahre 1938 auf deuk⸗ chem Boden willkommen heißen. Sie ſollen die Schönheit unſerer Landſchaft und unſerer Städte in ſich aufnehmen und mit dem deutſchen Volk Füßh⸗ lung gewinnen. Wenn dann deutſche Jugend nach Frank⸗ reich fährt, werden viele Bekanntſchaften und Freundſchaf⸗ ten erneuert werden, die auf der erſten Reiſe mit jener Unbeſchwertheit und ſeeliſchen Bereitſchaft geknüpft wur⸗ den, die der jugendliche Menſch als eine der ſchönſten Ga⸗ ben der Natur in ſich trägt. Die Toten des Großen Krieges ſtarben in der Erfüllung ihrer patriotiſchen Pflicht und in edler Hingabe an die Idee der Freiheit Aber Deutſche wie Franzoſen waren im⸗ mer von der Achtung vor dem tapferen Gegner erfüllt. Wenn die aus dem Kriege heimgekehrten Fronkkämpfer der beiden Nationen ſogar kameraden werden konnlen, warum ſollten nicht die Söhne und Enkel Freunde werden? Warum nicht? Jugend von Frankreich: Warum nicht? V 74 „Die Fahne des Friedens Paris, 2. Dezember. Die franzöſiſche Regierung hat den Teilnehmern an der 2. Tagung des Ständigen Internationalen Ausſchuſſes der ehemaligen Frontkämpfer ein Schlußbankett gegeben. Der Vorſitzende der franzöſiſchen Frontkämpfergruppe, Desbons, betonte den Friedenswillen der franzöſiſchen Frontkämpfer, die ebenſo wie im Krieg auch im Frieden ihre Pflicht tun wollten. Nachdem der Vorſitzende der ungariſchen Gruppe, Graf Takach, für die gaſtfreundliche Aufnahme in Paris 7 9 5 hatte, ſprach der Reichskriegsopferführer Ober⸗ indober. Er erklärte: „Wir kragen die Fahne eines ehrlichen aufrichkigen Friedens, an den wir glauben.“ In der Rede erinnerte er an die Kameradſchaft der alten Frontkämpfer und wies auf die Stellung Deutſchlands in Europa hin, wo es eee das Herz bilde. Oberlindober brachte dann einen Trink⸗ ſpruch auf die Träger der Zukunft, die Jugend, aus. Der Vorſitzende der italieniſchen Gruppe, Del⸗ eroix, betonte in leidenſchaftlichen Ausführungen den hei⸗ ligen täglichen Kampf um den Frieden, den die ehemaligen soldaten als die Arbeiter des Friedens beſonders würdigen könnten, Im Krieg beſtand die Tragödie der Tapferkeit, 2 iſt die Tragödie der Geduld gegeben; aber es gibt eine Tapferkeit ohne Geduld.“ Im Namen der franzö⸗ 1 Regierung ſprach Unterſtaatsſekretär de Teſſan, er im Weltkrieg als Unteroffizier gedient hatte Die führenden Männer ſammeln Berlin, 3. Dez. Wie in jedem Jahr, ſo werden ſich auch diesmal am„Tag der nationalen Solidarität“ alle führen⸗ den Männer des Staates, der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen, der Kunſt und Wiſſenſchaft, der Preſſe, der Wirt⸗ ſchaft und des Sports an der großen Straßenſammlung des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes beteiligen. Der Ein⸗ ſatz ſolcher Perſönlichkeiten für den Dienſt an der Volksge⸗ meinſchaft iſt naturgemäß in der Reichshauptſtadt beſon⸗ ders groß. Wie alle Jahre zuvor werden Miniſterpräſident Her⸗ mann Göring und Reichsminiſter Dr. Goebbels auch diesmal wieder in der Straße Unter den Linden vor der Paſſage und vor dem Hotel Adlon ſammeln. Generaloberſt Göring wird ſchon vormittags in der Berliner Wertpapier⸗ börſe geſammelt haben. Die Reichsminiſter Dr. Lammers, Dr. Ohneſorge, Graf Schwerin⸗Kroſigk und Seldte, die Stagatsminiſter Dr. Meißner und Dr. Popitz werden eben⸗ falls wie die Reichsleiter Bouhler, Hierl und Roſenberg zum größten Teil wieder ihre„Stammplätze“ beziehen. Der Stab des Führers, mit den Obergruppenführern Brückner und Sepp Dietrich an der Spitze, ſammelt auch in dieſem Jahr in der Nähe des Brandenburger Tores. Die Korps⸗ führer des NSKK und NS, Hühnlein und Chriſtianſen, und Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten ſind im We⸗ ſten der Stadt zu finden. Auch die Staatsſekretäre aller Miniſterien beteiligen ſich natürlich wieder an der Samm⸗ lung. Reichsminiſter Darree ſammelt in Goslar. Dank des Reichsjägermeiſters Nachwort zur Internationalen Jagsausſtellung. Berlin, 3. Dezember. Der große Erfolg der Internationalen Jagdausſtellung wird durch folgendes Nachwort des Reichsjägermeiſters, Miniſterpräfidenten Göring, beſtätigt und unterſtrichen. „Die Internationale Jagdausſtellung iſt für alle Jäger des In- und Auslandes ein einzigartiges, nicht zu überbie⸗ kendes Erlebnis geweſen. Der ungewöhnlich ſtarke Beſuch hat bewieſen, welches Intereſſe aus allen Kreiſen der Be⸗ völkerung dieſer internationalen Veranſtaltung entgegen⸗ gebracht wurde. Die vielen ausländiſchen Gäſte haben die beiſpielloſe Leiſtung der Ausſtellung bewundert und haben dabei Gelegenheit gehabt, die Leiſtungen und Beſtrebungen des nationalſozialiſtiſchen Deukſchlands kennenzulernen. In monatelanger mühevollſter Arbeit iſt dieſe Ausſtel⸗ lung gelungen. Ihr Gelingen war nur möglich durch die ſtraffe Organiſation und Einſatzbereitſchaft aller, der unge⸗ ahnte Erfolg iſt der höchſte Lohn für alle Mitarbeiter. Ich danke meinen Jägermeiſtern, den Forſtbeamten, den Ange⸗ hörigen der deutſchen Jägerſchaft und den Mitarbeitern der Ausſtellungsleitung für die geleiſtete Arbeit.“ * 7 7 1 2 Arbeitsdienſt der weiblichen Jugend Zum 1. Januar noch Plätze verfügbar Berlin, 2. Dez. Die Zahl der Freiwilligenmeldungen für den Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend zum 1. April 1938 iſt ſchon jetzt ſo groß, daß in kurzer Zeit alle verfüg⸗ baren Plätze beſetzt ſind Dagegen können zum 1. Januar 1938 noch einige freiwillige Meldungen berückſichtigt werden. Die Meldun⸗ gen ſind umgehend auf den bei allen Polizeirevieren er⸗ hältlichen Meldeformularen bei den Meldeſtellen der Be⸗ zirksleitungen einzureichen Zum erſten Male werden die An⸗ und Rückreiſe⸗ koſten für die Fahrten zwiſchen Heimatort und Lager in⸗ nerhalb der Heimatbezirke vom Reichsarbeitsdienſt ge⸗ tragen. Gleiches gilt bei einem dienſtlich erforderlichen Austauſch zwiſchen den Bezirken des Arbeitsdienſtes für die weibliche Jugend Deutſch⸗apaniſcher Jugendaustauſch Tokio, 2. Dez. Prinz Chichibu empfing den von der Reichsjugendführung nach Japan entſandten Gebietsfüh⸗ rer Schulze. Der Prinz erkundigte ſich nach vielen Einzel⸗ heiten der HJ und bemerkt dabei, daß zum gegenſeitigen Verſtändnis der beiden Länder beſonders ein gutes Ein⸗ vernehmen der Jugend Japans und Deutſchlands beitra⸗ gen würde. Prinz Ehichibu begrüßte ſodann den Plan eines Jugendaustauſches, worauf Gebietsführer Schulze ver⸗ ſicherte, daß er ſich mit allen Kräften der Förderung der Beziehungen zwiſchen der Jugend Deutſchlands und Japans widmen werde. In dieſem Zuſammenhang iſt bemerkens⸗ wert, daß im Haushalt des japaniſchen Kultusminiſteriums für 1938 100 000 Hen für den Jugendaustauſch mit Deutſch⸗ land vorgeſehen ſind. Roman von Lisbeth Dill. 27 Ich bin ungerecht und gereizt gegen Nelly. Und ſie iſt immer gleichmäßig gütig und ſanft, auch wenn ich auf⸗ brauſe. So war ſie früher nicht, ſie iſt ſo geworden in den letzten Jahren. Sie gibt nach, weil man ihr geſagt hat, ſie müſſe ſich vor Erregungen hüten. Und ich, der das am beſten weiß und ihr ſelbſt Ruhe verordnet habe, vergeſſe das immer. Krank? Nein, das konnte man nicht ſagen, aber ſie war älter geworden. Und dieſer Uebergang zum Alter warf ſeine Schatten voraus. Sie nahm ſich zu⸗ ſammen, ſie wollte geſund ſein, aber ſie war es nicht mehr. Daß er das immer vergaß. Es mußte ſie ja kränken, plötzlich ausgeſchaltet zu ſein aus dem Vertrauen eines Menſchen, mit dem man in inniger Freundſchaft gelebt. Fünfundzwanzig Jahre faſt, fiel ihm ein. Nächſten Mai feiern wir ſilberne Hochzeit. Ich wäre imſtande, auch dieſes Datum zu vergeſſen. Was iſt das nur mit mir? Ich bin verändert, es geht etwas in mir vor. Es war ſo über ihn gekommen, er wußte nicht, wie. Er fühlte es nur, daß es eine be⸗ zwingende Macht über ihn beſaß, die er Gefühlen ſonſt nie zuerkannt hatte. Dieſes Berauſchtſein hatte er ſeit ſeinen Jünglingsjghren nicht mehr empfunden, dieſes Hin⸗ gezogenwerden von Menſch zu Menſch. Hatte er Nelly einmal ſo geliebt? Sicher— er konnte ſich erinnern, wie das damals geweſen war. Ihre Eltern hatten die Heirat mit ihm nicht gewollt. Es waren hochmütige, reiche Leute und Nelly das ſchönſte Mädchen der Stadt, ſie konnte glän⸗ zendere Ehen ſchließen als mit einem unbekannten Aſſiſtenz⸗ arzt. Aber ſie hatte es durchgeſetzt. 5 5. Es war ſchön damals, der Kampf um ihren Beſitz, die heimlichen Briefe, die man in Sturm und Regen abholte, die dunklen Wege, die man ſchlagenden Herzens ging. Und dann— ihre Hochzeit, der Sieg. Aber an jedes Glück ge⸗ „nicht als einze —— „Enttäuſchend dürſtig“ „Times“ über die Lage der Sudekendeutſchen. London, 2. Dezember. Der Sonderkorreſpondent der„Times“ bringt einen rangen Bericht über die Lage der Deutſchen in der Tſchecho⸗ lowakei, insbeſondere daruͤber, wie ſich die Lage des Deutſchtums im Laufe der Nachkriegszeit entwickelt hat. A. a. wird feſigeſtellt, daß die Früchte der Garantie der Minderheitenrechte durch den Völkerbund in der Tſchechoflo⸗ wokei enttäuſchend dürftig geweſen ſeien. Das Ergebnis ſei eine Entwicklung geweſen. die die Friedensmacher von Sk. Germain zweifellos nicht vorausgeſehen hällen. Die Deut⸗ ſchen des Sudetenlandes, enktäuſcht hinſichtlich des Schutzes, den ſie von Genf hätten erwarken können, häkten angefan⸗ gen, über die Grenze auf das Reich zu blicken. Die neue Staatsauffaſſung des herrſchenden tſchechiſchen Elements hätte auch nicht dazu beigetragen, den Deutſchen das Gefühl zu geben, gleichberechtigter Partner zu ſein. In dem Schlußabſatz bringt der Bericht bemerkenswerte Ein⸗ zelheiten über die wirtſchaftliche Diskriminierung des Deutſchtums. Franco— die Hoffnung der Madrider Ein Milizſoldat packt aus.— 100 000 Morde Paris, 2. Dezember. Der„Jour“ veröffentlicht eine Anterredung ſeines Mit⸗ arbeiters mit einem jungen Spanier, der aus Madrid nach geflohen iſt et n hieu der Bevölkerung von Madrid die 3 5 Viele von ihnen ſeien früher noch Mar⸗ an ſich aber unter dem Druck der roken ionalen Idealen zugewandt. Eine nilie erhalte z. B. als einzige Nahrung an einem nd Salz, an einem anderen Tag 200 Gramm in Pfund Bohnen. Grund ch ſoll Gramm Brot erhalten, doch s überhaupt nichts. Nur die Inter⸗ gut ernährt. Sie ſetze ſich zu einem oſen zuſammen, während ihre mili⸗ Anführer Sowjetruſſen ſeien. adrid Tag ein Zucker, me Lei n und poli 5 5 ſten nate des ſpan etwa 40 000 bis 5 Morde von roter habe ihm voller Mordtaten ſeit wiſſen habe. Von einer Verſorgung der Stadt mit landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſen könne faſt nicht mehr die Rede ſein. Schon vor einem Jahr hätten die Milizſoldaten ſämt⸗ liche Ernten in der weiteren Umgebung der Stadt ge⸗ ſtohlen. Seither weigerten ſich die Bauern, überhaupt noch neue Ausſaaten vorzunehmen. 3 e daß er allein bereits 631 Ausbruch des Bürgerkrieges auf dem Ge⸗ Delbos' Oſteuropa⸗Neiſe Am 3. Dezember in Warſchau Warſchau, 2. Dezember. Die Polniſche Telegraphen⸗Agentur veröffentlicht jetzt das amtliche Programm für den Aufenthalt des franzöfi⸗ ſchen Außenminiſters in Polen, der am 3. Dezember erwar⸗ ket wird. Delbos wird während ſeines viertägigen Aufent⸗ haltes vom polniſchen Miniſterpräſidenten empfangen wer⸗ den. Er wird ferner Marſchall Rydz⸗Smigly und den Au⸗ ßenminiſter beſuchen. Weiter ſind ein Frühſtück auf dem Schloß, ein Eſſen und ein Empfang beim polniſchen Außen⸗ miniſter vorgeſehen. Vor der Abreiſe des franzöſiſchen Außenminiſters nach Polen und den Ländern der Kleinen Entenke bekonk man in Paris u. a., daß Frankreich wie England in ihrem Wunſch nach einer allgemeinen Entſpannung zu jeder Aus⸗ ſprache mit Deutſchland und Italien bereit ſeien. Sie be⸗ Abſichtigten auch nicht, von Deutſchland und Italien den Verzichk auf die Grundſätze ihrer Politik zu verlangen. Nach engliſcher und franzöſiſcher Anſicht ſei es nicht un⸗ möglich, zwiſchen den gegenſätzlichen Anſichten Brücken zu ſchlagen, um in realem Geiſt zu der in Europa einmütig erwünſchten Entſpannung zu gelangen. Der Beteuerung des deutſchen Rechtsanſpruch's auf Kolonjalbe⸗ ſitz hätten die beiden Mächte keine brutale Weigerung ent⸗ gegenſetzen wollen, aber ſie hätten erklärt, dieſes Problem ines“ ins Auge faſſen zu können. wöhnt man ſich ſchließlich. Die andere war nun da. Und er kam nicht mehr los. Sie— ſie! Ihr lockendes Bild, ihre junge Stimme. Ueber die Gründe dachte er nicht nach, wollte auch nicht darüber nachdenken. Er wollte nur fühlen, daß ſie da war und irgendwo auf ihn wartete. „Der ſchönſte der Sterne, mein Liebling, biſt du..“, tönte die Tenorſtimme ſchwingend über das Waſſer. Da ſah er ſie ſchon an der Inſelſpitze, ihr weißes Kleid leuch⸗ tete auf der Bank unter der Trauerweide.. Ein paar Tage ſpäter fand im Hörſaal des Patholo⸗ giſchen Inſtituts der Vortrag eines Kollegen aus Bern ſtatt über das Kropfproblem mit anſchließender Dis⸗ kuſſion, an der ſich auch Bothmer zu beteiligen verſprochen hatte. Ein Gewitter war niedergegangen, es regnete ſacht. Das Inſtitut lag weit draußen, abgeſondert von dem Block der Kliniken. Es ſchlug eben acht. Durch den Roſengarten der Burg kam ihm Mörk entgegen in einem jugendlich hellen Regenmantel. „Fromm und ſchweigſam wandelt er hin auf Sternen⸗ teppichen“, deklamierte der Anatom.„Wahrlich mit ſchlechtem Gewiſſen wandelt er über die Dächer.“ „Kommen Sie mit zum Vortrag?“ fragte Bothmer. „Nein, danke, für Kröpfe intereſſiere ich mich augen⸗ blicklich nicht. Ich erwarte eine Dame. Aber ſie iſt un⸗ pünktlich, wie alle Weiber, und unzuverläſſig, ich werde mir ihretwegen noch einen Schnupfen holen.“ Mörk betrachtete ſolche Angelegenheiten als erholenden Zeitvertreib, dem er ſich in ſeinen Arbeitspauſen mit jugendlicher Begeiſteruna widmete.„Es fördert meine Arbeitsluſt und macht mich unternehmend. Im Mittel⸗ alter nannten die Ritter ihre Damen zur linken Hand „Mutgeberinnen'!. Sowas brauche auch ich, obwohl ich mich nicht zu den Rittern zähle. Ich will Kobolde um mich ſehen, denn ich bin mutig“, zitierte Mörk.„Ich habe ſchon einen ſo ſchlechten Ruf“, ſetzte er hinzu,„daß es kaum noch etwas gibt, was mir ſchaden kann, aber andere gehen ja auch zuweilen im Mondſchein ſpazieren.“ Er ſah Bothmer von der Seite an. d e e Einig im Ziel Nokenauskauſch zwiſchen Japan und Nakionalſpanien. Tokio, 3. Dez Bei dem am Donnerstag erfolgten No⸗ tenaustauſch im Auswärtigen Amt über die Anerkennung Mandſchukuos bezw. Nationalſpaniens wurde von beiden Seiten übereinſtimmend feſtgeſtellt, daß Mandſchukuo und das nationale Spanien in dem Ziel einig ſeien. den zer⸗ ſtörenden Umtrieben der Komintern tatkräftig zu begeg⸗ nen und ſo zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und des Friedens in der Welt beizutragen. Das nationale Spanien erkenne deshalb Mandſchukuo als unabhängigen Staat an, während Mandſchukuo in der Regierung General Francos die rechtmäßige Regierung Nationalſpaniens ſehe. Braſiliens Säuberungskampf Rio de Janeiro, 3. Dez. In dem nordbraſilianiſchen Staat Alagoas ſind zwei neue kommuniſtiſche Putſchvorbe⸗ reitungen aufgedeckt worden. Zwei mit zahlreichem Perſo⸗ nal beſetzte bolſchewiſtiſche Agitationszentralen wurden aus⸗ gehoben und ihre Leiter verhaftet. Eine Menge verſchieden⸗ ſter Waffen und umfangreiches Agitationsmaterial wurde beſchlagnahmt. Buenos Aires, 3. Dez. Die argentiniſche ee verwies den hieſigen Chefkorreſpondenten der„Newyor Times“ für Südamerika, John White, auf Grund eines offiziellen Proteſtes der braſilianiſchen Regierung wegen Verbreitung unrichtiger Nachrichten über einen befreunde⸗ ten Nachbarſtaat des Landes. Der Ausweiſungsbefehl tritt mit dem 15. Dezember in Kraft. Giftmoroͤverſuch an Marſchall Blücher Das Mittageſſen im Transſibirien-Expreß Warſchau, 2. Dezember. Einer Meldung des„Expreß Poranny“ aus Moskau zu⸗ folge wurden unlängſt fieben Angeſtellte der transſibiri⸗ ſchen Eiſenbahn Moskau Wladiwoſtok erſchoſſen, und zwar zwei Schaffner, der Koch und ſein Gehilfe ſowie drei Kell⸗ nner des Speiſewagens. Die Erſchoſſenen ſollen einen Gift⸗ mordanſchlag auf den Chef der Roten Armee im Fernen Oſten, Marſchall Blücher, und ſeine Umgebung verſucht ha⸗ ben. Der„Expreß Poranny“ berichtet dazu folgende Vor⸗ geſchichte: Nach der Einnahme des Mittageſſens im Speiſewagen des Jugs, in dem Marſchall Blücher reiſte, ſeien plöſich mehrere Perſonen erkrankt. Vier Offiziere ſeien geſtorben, während zwei nach längerer Krankheit gerettet werden konnten. Bei den übrigen Perſonen ſeien die Vergiftungs⸗ erſcheinungen leichter Natur geweſen. Marſchall Blücher ſelbſt habe an dem Mittageſſen zufällig nicht keilgenom⸗ men. Man habe ſofork eine Anterſuchung vorgenommen, konnte aber nicht finden, worauf die Vergiftung zurückzu⸗ führen ſei. Jedenfalls habe man das geſamte Perſonal dez Wagens zum Tode verurkeilt und auch erſchoſſen. „ Expreß Poranny“ erinnert, daß vor einiger Zeit der Chef der mongoliſchen Volksrepublik, Demid, ebenfalls in einem Speiſewagen vergiftet worden ſei. 2 Kurzmeldungen Mörder und Brandſtifter hingerichtet. Berlin, 2. Dez. Der am 28. Juni 1891 geborene Emil Suhrbeer, Güſt row, iſt hingerichtet worden, der am 2. Juni 1937 oom Schwurgericht in Schwerin wegen Mor⸗ des in Tateinheit mit ſchwerer Brandſtiftung zum Tode und wegen verſuchter Notzucht zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. Suhrbeer hat im Februar 1987 eine 62jährige ſchwachſinnige Frau durch Anlegung eines Bran⸗ des getötet, um die Entdeckung eines an der Ermordeten verſuchten Sittlichkeitsverbrechens zu verhindern. z Finniſches Flugzeug im Eis eingebrochen und ver ſunken. Ein finniſches Flugzeug mußte bei Turoberg, in der Nähe von Stockholm, infolge ſchlechter Witterung auf einem See notlanden. Hierbei ſtieß das Flugzeug die Eis⸗ decke durch und verſank. Die beiden Flieger kamen ums Leben. Grubenunglück in Italien. In einem Stollen des Kohlenbergwerks von Arſa in Iſtrien wurden drei Arbeiter durch niedergehendes Geſtein verſchüttet. Trotz der ſofort aufgenommenen Rettungsmaßnahmen konnten die Leichen der Verunglückten bisher nicht geborgen werden. „Wer war das eigentlich neulich, mit der Sie auf Dr Liebesinſel luſtwandelten?“ fragte der Anatom plötzlich als ſie an der Eichendorff⸗Bank vorbeikamen, auf der ſtumm und eng umſchlungen ein Liebespaar ſaß. „Wer will mich dort geſehen haben?“ „Ich“, ſagte der Anatom, erfreut über Bot mers Er⸗ blaſſen.„Seien Sie froh, daß ich es war, und nicht Ihre Magnifizenz. Mich freut's ja nur, weil es mal ein anderer iſt. Das lenkt die Aufmerkſamkeit etwas von mir ab.“ „Wo haben Sie mich denn geſehen?“ forſchte Bothmer. „Ich ging ganz dicht an Ihnen vorbei, ich hätte der Kleinen unters Kinn faſſen können. Aber ich ſtöre nie das Glück anderer. Ich habe zum Beiſpiel nie eine Ehe ge⸗ trübt, obwohl mir junge Frauen gut liegen. Ich muß mich jetzt an reifere Witwen halten oder an die Geſchiedenen, die ſind ja auch ganz nett. War das ſowas, dieſe Dame? „Lieber Mörk“, ſagte Bothmer,„es war ein armes Ding, dem ich mal einen Dienſt erwieſen habe. Bekannt⸗ lich halte ich Sprechſtunde.“ „Aha..“ Der Anatom angelte mit der ſilbernen Krücke ſeines Stockes eine kleine Roſe von einem Strauch. „Deshalb kam ſie mir ſo gepflegt vor wie dieſe Roſen⸗ knoſpe.“ Er ſteckte ſich die Knoſpe in ſein Knopfloch.„Wie⸗ viel wiegt denn das Mondſcheinfräulein?“ „Höchſtens fünfundachtzig Pfund...“ „Schade“, ſagte der Anatom,„für Frauen unter hun⸗ dert Pfund intereſſiere ich mich nicht. Immerhin, achtzehn Jahre, ſowas fällt einem nicht in den Schoß. Aber ich will Sie nicht aufhalten, verehrter und berühmter Kollege. An der alten Stadtmauer, die von uraltem Efeu um? klammert war, wie eine grüne, dichte Kuliſſe, verabſchteng lich Mört. Bothmer ſag ihn in ſeinem hellen Mantel eien dahinſchreiten. Ich hätte ihm das nicht ſo dürcheene laſſen ſolen. Mörk nahm dieſe Dinge leich. Er fene ſeine Tiſchdamen von ſeinen eigenen oder den Erlebnis 1 anderer zu unterhalten. Er war nicht gerade als 1 5 bekannt. Daß der ihn geſehen hatte, war peinlich. A es war nichts mehr daran zu ändern. ſchen orbe⸗ erſo⸗ aus⸗ den⸗ urde rung 1 ines egen nde⸗ tritt Badiſche Chronik Schwerer Zuſammenſtoß Zwei Tote, ein Schwervekleizter. Karlsruhe, 3. Dez. Gegen 20 Uhr erfolgte an der Straßenkreuzung Durmersheimer⸗ und Zeppelinſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Lieferwagen und einer Bei⸗ wagenmaſchine. Der Lieferkraftwagen kam nach dem Zu⸗ ſammenſtoß ins Schleudern und ſtieß gegen ein Haus, an dem ein Fenſter eingedrückt wurde, das in den Wohnraum fiel. Das Unglück hat zwei Todesopfer gefordert. Der 25 Jahre alte Walter Hartenſtein aus Lahr iſt noch in der Nacht, der 28 Jahre alte Alfons Fioralko aus Berneck am Donnerstag vormiktag geſtorben. Der drikte Schwerver⸗ letzte, der 24 Jahre alte Ernſt Rothmann, hat das Be⸗ wußtſein h nicht erlangt. Fiorakto war erſt ſeit einem halben Jahr verheiratet. L Der S 1 NS- as DI 75 7 Maul⸗ und Klauenſeuche tand in Baden am 30. November. () Karlsruhe, 1. Dez. Nach dem Stande vom 30. November 1937 ſind 261 Gemeinden des Landes Baden von der Maul⸗ und Klauenſer eingerechnet etroffen. 0 iſt dabei die Zahl der Gemeinden, in denen die Seuche in⸗ zwiſchen erloſchen iſt; es ſind deren 15. Leider iſt feſtzuſtellen, a i euchten Gemeinden die Zahl der betrof⸗ n daß in etlichen verf Zal fenen Gehöfte ſtark zugenommen hat * Neue Hauptverhandlung im Mordprozeß Vogt.— 12 Jahre aus für den klagt t. Wegen Mordes Anſtiftung zur jhurde im Juni d. J. der Angeklagte Adolf Vogt ei Bonndorf zum Tode und zum dauernden Ver⸗ luſt der bü ichen Ehrenrechte verurteilt. Dieſen Arteils⸗ ſpruch hob sgericht unterm 20. Auguſt 1937 auf And wies di erneuter Verhandlung an das Walds⸗ huter Abtr aus 0 ogt, im an der Schwan⸗ hinzuſtellen. Na Vortrage des Sach⸗ * 75 der Angeklagte V 7 11 ſchluf ſtändigen tung gege hausſtrafe von 12 ſuchungshaft geklagten Adolf Vogt auf eine Zucht⸗ Jahren. Sechs Monate der Anter⸗ wurden angerechnet. Meineidverleitung und Untreue. () Karlsruhe. Wegen Verleitung zum Meineid ſtand der 45jährige vorbeſtrafte Theodor Gilcher von hier vor der Karlsruher fkammer. Der Angeklagte hatte in einem Privatklageverfahren wegen Beleidigung gegen eine Frau R. die Eheleute Sch., die als Zeugen vernommen wer⸗ den ſollten, aufgefordert, zu verſchweigen, daß er ſie in die Wohnung der Frau R. geſchickt habe, um ſie auszuhorchen, da ſonſt alles verloren ſei. Nach den beeidigten Ausſagen der Zeugen Eheleute Sch. beſtand für das Gericht kein Zwer⸗ fel, daß ſich der Angeklagte der Verleitung zum Meineid ſchuldig gemacht hat. Die Strafkammer verurteilte Gilcher wegen Verbrechens nach Paragraph 159 zu einem Jahre Zuchthaus. Wegen Fluchtgefahr wurde Haftbefehl gegen den Angeklagten erlaſſen.— Wegen Untreue in Tatein⸗ heit mit AUnterſchlagung im Amt ſprach die Karlsruher Strafkammer gegen den Angeklagten P. K. aus Hohenſach⸗ ſen eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten, ſowie eine Geldſtrafe von 60 Mark aus. Der Angeklagte hatte, wie er geſtand, von Februar bis Juli d. J. aus den ihm anver⸗ trauten Kaſſen des Notariats 1 in Bruchſal einen Betrag von insgeſamt 356 Mark unberechtigt entnommen und für ſich verwendet. Das veruntreute Geld wurde inzwiſchen wie⸗ der erſetzt. Von der weiteren Anklage wegen Falſchbeurkun⸗ dung und Arkundenbeſeitigung wurde der Angeklagte frei⸗ geſprochen. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr ſechs Monate Gefängnis heantragt. 9 RNippoldsau.(Hohes Alter einer Krieger⸗ mutter.) Am 6. Dezember 1937 vollendet hier die Krie⸗ germutter Marie Dieterle, geb. Schmid, in voller körperlicher und geiſtiger Friſche ihr 85. Lebensjahr. Während des Welt⸗ krieges ſtanden die ſechs Söhne und drei Schwiegerſöhne der ehrwürdigen Greiſin an der Front. Von ihren Söhnen ſtar⸗ ben zwei den Heldentod, ebenſo ein Schwiegerſohn, ein wei⸗ terer Schwiegerſohn ſtarb im vergangenen Jahre an den Fol⸗ gen ſeiner Kriegsbeſchädigung. Bad Rippoldsau b. Wolfach.(Tödlicher Anfall beim Langholzfahren.) Auf der Landſtraße nach dem Kitiebis, etwa 500 Meter hinker dem Bad, ereignete ſich ein tragiſches Unglück. Als ein Langholzkraftwagen des Fuhr⸗ geſchäfts Moſer u. Klaißle von Kniebis mit ſeiner ſchweren Laſt beladen von der Ladeſtelle abgefahren war, brach die Achſe des Anhängers. Das Langholz ſtürzte vom Wagen ab und begrub den als Schwigger dort ſitzenden Mitinhaber des Fuhrgeſchäfts, Georg Moſer, unter ſich. Die Verletzun⸗ gen, die der Bedauernswerte dabei erlitt, waren ſo ſchwer, daß der Tod ſofort eintrat. Moſer ſtand im Alter von 33 Jahren, war verheiratet und hinterläßt vier Kinder. () Donqaueſchingen.(Erbhof abgebrannt.) In dem Anweſen des Erbhofbauern Johann Boſſert in Im⸗ menhöfe brach ein Brand aus, der* raſch zu einem Großfeuer entwickelte und das Wohnhaus ſowie das Oeko⸗ nomiegebäude in Schutt und Aſche legte. Das Vieh und ein Teil des Mobiliars konnten gerettet werden, dagegen wurden die großen Erntevorräte ein Raub der Flammen. Die Löſcharbeiten waren durch den herrſchenden Waſſer⸗ mangel ſtark beeinträchtigt. Mannheimer Wochenmarkt v. 2. Dez. Vom Staliſtt⸗ ſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für 0,5 kg in Rypfg. ermittelt: Kartoffeln 4 bis 4,5; Wirſing 7 bis 10; Weißkraut 5 bis 6; Rotkraut 7 bis 10; Blumenkohl, St. 10 bis 50; Roſenkohl 18 bis 25; Karotten, Bſchl. 6 bis 8; Gelbe Rüben 7 bis 8; Rote Rüben 8 bis 10; Spinat 10 bis 12 Zwiebeln 10; Schwarzwurzeln 18 bis 32; Kopfſalat, St. 5 bis 18; Endipienſalat, St. 5 bis 15; Feldſalat 45 bis 60 Oberkohlraben, St. 5 bis 12; Tomaten 10 bis 507 Ra⸗ dieschen, Bſchl. 5 bis 7; Rettich, St. 5 bis 20; Meerrettich, St. 10 bis 60; Suppengrünes, Peterſilie, je Bſchl. 5 bis 67 Schnittlauch 6 bis 8; Aepfel 10 bis 32; Birnen 15 bis 35; Zitronen, St. 4 bis 7; Bananen, St. 5 bis 10; Marken⸗ butter 160; Landbutter 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Am„Tag der Nationalen Solidarität“ kämpfen alle ſchinden Männer der Partei und des Staates, des wirk⸗ ſchaftlichen und kulturellen Lebens auf dem Schlachtfeld der Volk„Die Opferbüchſe iſt ihr Schwert, Hilf das Sie er al dabnegh daß de ie Bache füllen ue pfere. 8455 1 e Aus den Nachbargauen Freinsheim.(Vermißt). Seit Sonntag wird der hier wohnhafte 23 Jahre alte Jakob Weißmann als vermißt gemeldet. Weißmann iſt taubſtumm und will ſich angeblich nach Neuſtadt begeben haben, um dort eine Uhr zu kaufen. Bis jetzt iſt über den Verbleib von Weißmann nichts nähe⸗ res bekannt. Der Vermißte trägt dunkel gefäärbten Anzug, blaues Hemd, einen blaugrünen Hut und ſchwarze Halb⸗ ſchuhe. Man bittet, bei ſeinem Auftreten ihn feſtzuhalten und die nächſte Polizeiſtation zu verſtändigen. Pirmaſens.(Wagen Bremſer auf einer Feldbahn beſchäftigt, mit der Erdmaſſen Fung nach Biebermühle abtransportiert werden. Bei einer Abfahrt am Morgen kam der Zug auf den ſteil abfallenden Feldbahnglei⸗ ſen ins Rutſchen, wobei ein Wagen aus den Schienen ſprang. Als der Junge ſich durch Abſpringen retten wollte, kam er zu Fall und ein mit 30 Zentner Erde beladener Wagen ſtürzte auf ihn. Der Junge ſtarb kurze Zeit darnach an der Un⸗ glücksſtelle. Darmſtadt.(Radfahrer vom Auto getötet.) Ecke Heidelberger⸗ und Heinrich⸗Straße wurde der Gefreite Franz Kempf, als er mit ſeinem Rad auf die andere Stra⸗ ßenſeite fahren wollte, von einem Auto überfahren und auf der Stelle getötet. Seligenſtadt.(Laſtzug rannte gegen Haus⸗ wand.) Nachts fuhr ein vom Rheinland kommender Fern⸗ laſtzug durch den Ort Froſchhauſen. In einer Kurve geriet der ſchwere Wagen aus der Fahrbahn und ſtieß gegen ein Haus, wobei der Giebel eingeriſſen wurde. Glücklicherweiſe kamen die Hausbewohner ohne Verletzungen davon, doch mußte das gefährdete Gebäude ſofort geräumt werden. Mainz.(Betrunkene gefährden den Verkehr) Ein auswärtiger 32jähriger Bäckermeiſter hatte bei einem Beſuch in Mainz derart dem Alkohol zugeſprochen, daß er ſchon am Vormittag einen Rauſch hatte. Nachmittags torkelte er dann auf der Fahrbahn der Großen Bleiche umher, ſtellte ſich den fahrenden Kraftwagen entgegen und verſuchte dieſe ſo zum Halten zu bringen. Er wurde in Gewahrſam genom⸗ men und im Schnellverfahren wegen Verkehrsgefährdung in eine ſofort zu verbüßende Haftſtrafe von vier Wochen genom⸗ men. Die gleiche Strafe erhielt ein betrunkener Fußgänger, der kurz vor einem Perſonenauto auf die Fahrbahn gefallen war. Nur durch das entſchloſſene Handeln des Fahrzeugfüh⸗ rers konnte ein größerer Unfall vermieden werden. Schließlich ſtellte die Polizei ein Auto, deſſen Fahrer die für den Durch⸗ gangsverkehr geſperrte Fahrbahn am Bahnhofsplatz in Mainz verbotswidrig befuhr. Es ſtellte ſich heraus, daß der Kraft⸗ wagenlenker betrunken war. Auch dieſer leichtfertige Verkehrs⸗ teilnehmer wurde in eine ſofortige Haftſtrafe von vier Wochen genommen. Heimbach.(Brand in einer alten Mühle.) Zum zweiten Male innerhalb 14 Tagen brach in Heimbach ein Brand aus. In der zum Rittergut Rommersdorf, gehörigen alten Mühle war Feuer ausgebrochen. Glücklicherweiſe gelang es der Wehr bald, das Element einzudämmen. Die alte Mühle iſt eine der letzten Getreidemühlen geweſen, die noch mit einem großen Waſſerrad getrieben wurden. Engers.(Von der Plattform des Zuges ge⸗ ſtürz t.) Unterhalb des Blockes Heimbach wurde zwiſchen den Eiſenbahnſchienen ein junger Mann tot aufgefunden. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, handelt es ſich um den 17jährigen Lehrling Anton Schuſter, der bei einer Neuwieder Firma beſchäftigt war. Der Junge iſt mit dem Zug von Engers waggefahren und während der Fahrt vermutlich von der Plattform abgerutſcht, auf der er vorher geſehen wor⸗ den war. Niederlahnſtein.(In eine Betonmaſchine gera⸗ ten.) Der auf einer Bauſtelle beſchäftigte Arbeiter Ernſt Theis wurde von dem Schwungrad einer Betonmiſchmaſchine erfaßt und mitgeſchleudert. Obwohl ein Arbeitskamerad die Maſchine ſofort abſtellte, erlitt Theis Rippenbrüche und in⸗ nere Verletzungen und mußte in ein Krankenhaus eingeliefert werden. — Vaihingen g. E.(Schwerer Verkehrsun⸗ fall.) An der Straßenkreuzung Hochdorf—Markgrönin⸗ gen geriet ein ſchwerer Perſonenkraftwagen ins Schleu⸗ dern, überſchlug ſich und wurde vollkommen zerſtört. Von den drei Inſaſſen wurden zwei mit lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen aus den Trümmern geborgen, der dritte kam mit leichteren Verletzungen davon. — Leonberg.(In der Hobelmaſchine einge⸗ klemmt.) In der Maſchinenfabrik Stohrer wurde der 15jährige Lehrling Eugen Schindler in einer Hobelma⸗ ſchine eingeklemmt. Mit erheblichen Verletzungen brachte man ihn ins Kreiskrankenhaus. — Höfingen, Kr Leonberg.(Aus dem fahrenden Zug geſtürzt.) Kurz vor der Einfahrt in den Halte⸗ punkt Höfingen ſtürzte abends ein hieſiger Einwohner aus dem noch fahrenden Zug. Er trug eine Gehirnerſchütte⸗ rung und Kopfverletzungen davon. — Steinberg, Kr. Laupheim.(Von ſtürzendem Baum getroffen.) Der 60 Jahre alte Holzmacher Franz Meßmer wurde beim Holzfällen von einem ſtürzen⸗ den Baum getroffen. Er erlitt erhebliche Kopfverletzungen und verſchiedene Rippenbrüche. — Eiſingen.(Tödlicher Sturz von der Lei⸗ ter.) Die 79 Jahre alte Frau Bauer, die in der vergan⸗ genen Woche beim Reiſigholen von der Leiter des Schup⸗ pens herabgeſtürzt war, iſt nunmehr im Krankenhaus den ſchweren Verletzungen erlegen, die ſie bei dem Sturz erlit⸗ ten hatte. ab Mordanſchlag auf die eigene Frau. Der jung verhei⸗ ratete Rupert Schöll in Fiſchen, der bis in die letzten Tage mit ſeiner Frau in beſtem Einvernehmen zu leben ſchien, verübte in ſeinem Haus in Weiler eine ſchreckliche Tat. Er rief ſeine Frau auf den Speicher, angeblich, um ſich bei Arbeiten helfen zu laſſen Plötzlich ſchlug er ſeine ſchwangere Frau mit einem Buchenprügel derart auf den Kopf und die Bauchgegend, daß ſie mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Nach der Tat flüchtete Schöll mit dem Fahrrad, ſtellte ſich aber abends der Staatsanwaltſchaft in Kempten. 4 Omnibus vom Zuge geſtreift. Auf einem beſchrank⸗ ten Ueberweg der Bahnſtrecke Emden—Münſter unweit des Bahnhofs Kluſe wurde ein vollbeſetzter Reiſeautobus aus Papenburg von einem Zuge geſtreift, wobei zwei Per⸗ ſonen ſchwer⸗ und fünf leichtverletzt wurden. Die Verletz⸗ ten ſind dem 1 zugeführt worden. Der Unfall iſt auf vorzeitiges Oeffnen der Schranke zurückzuführen. a Folgen einer ſchadhaften Gasleitung. Durch eine ſchadhaft gewordene Hauptgasleitung in Cyon erlitten 26 Bewohner zweier großer Mietshäuſer im Stadtinnern mehr oder weniger ſchwere Gasvergiftungen. Vier von ihnen befinden ſich in Lebensgefahr. bunasbeihilfe. Der Tag der nationalen Solidarität, Dteſes cal am Samstag, 4. Vezember— ift einer der Höhepunkte der großen nationalſozialiſtiſchen Aktion des Winterhilfswerkes. Führende Perſönlichkeiten des Staates und der Bewegung, der Wirtſchaft und der Kunſt, des ge⸗ ſamten öffentlichen Lebens gehen an dieſem Tage wieder mit der Sammelbüchſe in der Hand auf die Straßen, um Spenden für die notleidenden Volksgenoſſen in Empfang zu nehmen Es gibt keinen ſchöneren Ausdruck des Zuſam⸗ mengehörigkeitsgefühls aller deutſchen Menſchen als die⸗ ſen Tag der nationalen Solidarität: Reichsminiſter und Landesminiſter, Gauleiter, Kreisleiter und Ortsgruppen⸗ leiter, Bürgermeiſter, Fabrikbeſitzer und die Führer aller großen Verbände und Organiſationen— ſie alle bekennen ſich ſtolz und freudig zur Gemeinſchaft des ganzen deutſchen Volkes. Das iſt wahrer Sozialismus der Tat, das iſt deut⸗ ſcher Sozialismus, wie er ſonſt nirgends auf der Welt möglich wäre. Und wie die Sammler auf dem Poſten ſein werden, werden es auch die Opfernden ſein. Jetzt, in der vorweihnachtlichen Zeit, ſind die Menſchen beſonders gebe⸗ freudig und opferbereit Und da alle deutſchen Männer und Frauen ihre nationale Pflicht gegenüber dem Winterhilfs⸗ werk längſt erkannt haben, wird der Tag der nationalen Solidarität auch in dieſem Jahre wieder zu einem großen Erfolg im Kampf gegen Hunger und Kälte führen, in je⸗ nem ſchönen Kampfe, zu dem der Führer und Reichskanz⸗ ler ſelber das deutſche Volk alljährlich aufruft. Weihnachtseinkäufe. Feſtliche Schaufenſter locken. Rauhe Winde wehen nun durch das Land, die letzten welken Blätter fallen von den Bäumen. Grauer Nebel liegt in der Frühe über Stadt und Dorf, und die Natur geht zum Winterſchlaf über. Nun iſt das Weihnachtsfest nicht mehr ſo weit. Ein Gang durch die Straßen unſerer Stadt, an den Schaufenſtern vorbei, ſagt es uns gerade ſo deutlich 2 wie der Kalender und die Natur. Es naht das Feſt, an dem ſich alle durch Geſchenke erfreuen. Bei Groß und Klein ſtellen ſich jetzt ſchon die vielſeitigſten Wünſche ein. Mutter denkt meiſt nur an prak⸗ liſche Sachen für den Haushalt. Die Wünſche der Kinder ſind unbegrenzt. Sie können den Tag gar nicht erwarten, wo der Lichterbaum in ſeiner ganzer Pracht erſtrahlt und ihre ſchon vor Wochen gehegten Wünſche in Erfüllung gehen, die bis dorthin ſich noch öft ändern werden. Denn immer wieder entdecken ſie etwas anderes in den Schauſenſtern, das beſſer gefällt. Die vielen Schaufenſter der Spielwarengeſchäfte ſind für die Kleinen ein in bunter Pracht glitzerndes Märchenland. Da häufen ſich die Spielſachen, die die Werkſtatt des Weihnachtsmannes verlaſſen haben, und jeden kleinen Buben oder jedes kleine Mädchen in Jubelrufe ausbrechen laſſen. Stundenlang können ſich die Kinder an dieſen Wundern ergötzen und ſind kaum noch zum Weitergehen zu bewegen. Alles iſt vertreten, was einem Kinde die Weihnachtsſtube zum Paradies werden läßt: Bei den Jungen ſind außer der Eiſenbahn ein mächtiges Arſenal von Waffen und alle möglichen Kriegsmaſchinen am beliebteſten. An den Marſchkolonen der Soldaten aller Waffengattungen, Infanterie, Artillerie, Kraftfahrer oder Reiler können ſie ſich gar nicht ſatt ſehen. Zum Krieg ſpielen gehören aber nicht nur Soldaten, ſondern auch Kriegs⸗ maberial; da ſind Militärfahrzeuge aller Art, ganze Flak⸗ batterien, Scheinwerfer, Tanks, Haubitzen und Panzertürme, Schützengräben und Burgen fehlen auch nicht. Flugzeuge ſchweben in der Luft, Kriegsſchiffe ſind ſehr begehrt. Un⸗ möglich iſt es, alles aufzuzählen. Die Mädchen wünſchen ſich Puppen, Puppenſtuben mit allen nötigen Töpfen und Pfannen. Die ſchönſten Puppen⸗ modelle in allen Größen lachen aus dem Schaufenſter. Da ſitzen und liegen ſie in den Schaufenſtern und warlen, bis die Puppenmütter ſie abholen, verhätſcheln und verwöhnen. Aber die Puppen wollen nicht nur ſpazieren gefahren werden, ſie brauchen auch ihre Wohnung. Die muß bequem ein⸗ gerichtet ſein, das Bad darf nicht fehlen und ein Himmelbett gehört doch auch dazu. und ſo mancher Mutter wird es manchmal himmelangſt von den Wünſchen der Kleinen Aber auch für die„Großen“ hat der Weihnachtsmann ſeine Vorbereitungen getroffen. In den Haushaltungs⸗ arkilelgeſchäften locken die Schaufenſter, in den Modewaren⸗ geſchäften ſieht man ſo manches, was ſich Mann oder Frau wünſchen denn für jeden hat das Chriſtkind etwas in Bereilſchaft! * Sieben Verkehrsunfälle. Nachts fuhr auf der Reichs⸗ autobahn beim Flugplatz ein Laſtkraftwagen mit Anhänger gegen einen zwecks Behebung eines Reifenſchadens haltenden anderen Laſtkraftwagen mit Anhänger. Hierbei wurde der Beifahrer des einen Kraftwagens leicht verletzt. Beide Fahr⸗ zeuge wurden ſtark beſchädigt. Bei ſechs weiteren Verlehrs⸗ unfällen, die ſich ereigneten, wurden drei Perſonen leicht verletzt und ſechs Fahrzeuge leicht beſchädigt. Sämtliche Ver⸗ kehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrif⸗ ten zurückzuführen. Wieviel Krankenhäuſer gibt es in Deutſchland? Nach einem Bericht im„Heffentlichen Geſundheitsdienſt“ waren 1935 in Deutſchland 2132 öffentliche, 1562 freie gemeinnüt⸗ zige und 1170 private Krankenanſtalten mit insgeſamt 614 888 Betten vorhanden. Die Zahl der verpflegten Kranken betrug etwas über 4,9 Millionen mit 175,6 Millionen Verpflegungs⸗ tagen. Die durchſchnittliche Aufenthaltsdauer eines Kranten währte 35,2 Tage. Jeder 14. Deutſche ſuchte ein Krankenhaus auf. Das ſind zunächſt nur Zahlen. Vertieft man ſich ein wenig in dieſe Zahlen, ſo mag man daraus ermeſſen welche Höhe die Verſorgung Deutſchlands mit Krankenhäuſern be⸗ reits erreicht hat, und wie groß das Vertrauen der Bevöl⸗ kerung zu den Krankenhäuſern, ihren Aerzten, Schweſtern Pflegern und ihren Einrichtungen iſt. Deutſchland au ſeine Krankenhäuſer mit Recht ſtolz ſein. E Anterſtützung für Kriegerwaiſen. Die Verſorgungs⸗ amter wurden ermächtigt, begabten und fleißigen Kriegerwai⸗ ſen, bie nach Vollendung des 21. Lebensjahres und dem Hoch ce der 90 im Winterhalbjahr 1937⸗38 eine Hochſchule oder ochſchulähnliche Fachſchule beſuchen oder ſich in der Abſchlußprüfung befinden, eine einmalige Anter⸗ ſtützung bis zur Höhe von 150 Mark zu gewähren. Auch Schü⸗ ler hö rer Fachſchulen, deren Beſuch für eine abgeſchloſſene Berufsausbildung unbedingt notwendig iſt und erhebliche Koſten verurſacht, können bedacht werden. Vorausſetzung für die Gewährung dieſer Unterſtützung iſt der Bezug einer Erzie⸗ 75 Kein Volk der Erde ſoll uns in unſerem ſozialen Pflicht⸗ gefühl und nationalen Idealismus Aberfligenn e Denkt daran, am„Tag der Nationalen Solidarität“! Weihnachtswünſche des Einzelhandels Im Intereſſe einer geregelten und allſeits zufriedenſtel⸗ lenden Abwicklung des bevorſtehenden Weihnachtsgeſchäftes ee ihre überaus ſtarke Ware iſt wichtig. 3. Laßt euch nicht jede Kleinigkeit ins Haus bringen. Dem einzelnen Käufer macht es nicht viel aus, ein Päckchen mehr oder weniger nach Hauſe zu tragen. Der Kaufmann jedoch müßte in der Weihnachtszeit auf ſchwer entbehrliche Verkaufskräfte verzichten, um allen Wünſchen auf Hausbeſtellungen nachzukommen. 4. Kauft bar. Der Bar⸗ kauf iſt das Oel der Wirtſchaft. Bedenkt, welche Sorgen die Abtragung von Schulden macht, und vergeßt nicht, daß durch Kreditkäufe der Kaufmann gerade während der ſehr ſtarken Beanſpruchung zu Weihnachten und zum Jahresende büromäßig ſtark belaſtet wird. Die Kundenliſten für Fettbezug Neue Haushaltnachweiſe für 1938 Da es ſich vielfach herausgeſtellt hat, daß die Eintra⸗ glich in die Kundenliſten vielfach nicht mehr dem tat⸗ ächlichen Perſonenſtand entſprechen, wird gemäß einem Erlaß der beteiligten Reichsminiſter zur Kontrolle der Kundenliſten der Haushaltnachweis 1938 für die Regelung des Fettbezugs ab Januar eingeführt. Im Gegenſatz zu dem bisherigen Haushaltnachweis iſt er aufgeteilt in einen Haushaltnachweis A für Butter und einen Haushalt⸗ nachweis Bfür Schmalz, Speck, Talg und Rohfett. Der Haushaltnachweis A für Butter iſt bei den Verkaufs⸗ ſtellen abzugeben, bei denen Butter bezogen wird, der Haushaltnachweis B für Schmalz, Speck uſw. bei den Metzgereien oder Verkaufsſtellen, bei denen dieſe Fette auf Kundenliſte bezogen werden. Im Gegenſatz zu dem bisherigen Verfahren erhalten bei der Neuregelung die Verkaufsſtellen und Metzgereien die Haushaltnachweiſe und in der Regel einen neuen Kundenausweis oder beſtätigen, 9 5 ſich die Per⸗ ſonenzahl nicht geändert hat und eine Neuausſtellung da⸗ her nicht erforderlich iſt, auf den alten Kundenausweiſen den Empfang des neuen Haushaltnachweiſes. Die Ausfer⸗ tigung der neuen Nachweiſe ſoll ſo beſchleunigt werden, daß die Aushändigung bis zum Jahresende ſichergeſtellt iſt. Eine Aenderung in der Fettverſorgung tritt dadurch nicht ein, jedoch wird im kommenden Jahr der Abſatz der Fette vom Erzeuger bis zur Verkaufsſtelle mehr ausge⸗ Von Bedeutung iſt noch, daß für einzelne Perſo⸗ nen eines Haushalts eigene Haushaltnachweiſe beantragt werden können, wenn ſie vorausſichtlich nur vorübergehend der Verpflegungsgemeinſchaft des Haushalts angehören, z. B. für Beſuch, Koſtgänger, Lehrlinge, Hausangeſtellte, aber auch für Perſonen die im Laufe des Jahres wegen Eintritts in den Militärdienſt, den Arbeitsdienſt, das Land⸗ jahr uſw. aus dem Haushalt ausſcheiden. Von dieſer Mög⸗ lichkeit ſoll in allen Fällen Gebrauch gemacht werden, in denen mit einer Aenderung im Laufe des Jahres zu rech⸗ nen iſt, um die ſonſt erforderlich werdende Neuausſtellung des Haushaltnachweiſes für den Geſamthaushalt nach vor⸗ heriger Löſchung in den Kundenliſten zu vermeiden. Vorratsfamnern der Tiere Auch die Tiere orgen für den Winter, d. h. diejenigen, die überhaupt die Sorge für ſich ſelbſt übernehmen. Die Haustiere leben ſorges und behaglich weiter. Sie wiſſen, für ſie iſt immer ein Tiſch zedeckt Höchſtens, daß ein Hof⸗ hund einen ſchönen großen Knochen in der Erde vergräbt, um ihn ſpäter wieder hervorzuholen. Sonſt ſammeln die Qaustiere keine Vorräte. Auch das Wild, das notdürftige Speiſe auch im ſtrengen Winter findet, legt nichts zurück für die kalte Jahreszeit. Es weiß auch, daß der Jäger und Heger im Winter für Nahrung ſorgt. Einzelne Tiere legen aber geradezu Wintervorräte an. Der Hamſter ſtapelt be⸗ trächtliche Kornmengen in ſeinem unterirdiſchen Lager auf. Er iſt in dieſer Hinſicht im Sommer ſehr fleißig und trägt in ſeinen Backentaſchen unaufhörlich Körner in die Maga⸗ zine, bis dieſe wohlgefüllt ſind. Dem Landwirt fügt er da⸗ durch bedeutenden Schaden zu. Die Wurzelmaus, die in Sibirien vorkommt, ſammelt zur Sommerzeit emſig Wur⸗ 997 die ſie ſorglich gereinigt unter der Erde verbirgt. Oft at ſie 10 bis 15 Kilo eßbare Wurzeln zuſammengetragen. Geraten die Bewohner der ſibiriſchen Steppe in Nahrungs⸗ not, ſo graben ſie dieſen Vorräten nach. Die ungariſche Steppenratte trägt Aehren in ihren Bau. Auch ihr gräbt man nach, um das Getreide zu gewinnen. Von unſeren Vögeln richten ſich die Spechtmeiſe und andere Spechtarten Vorratskammern ein, und zwar in Baumlöchern oder unter den Dächern. Sie ſammeln Nüſſe, amerikaniſche Arten auch Eicheln. Auch einige Ameiſenarten ſammeln Wintervorräte. Das gilt aber nur von den in ſüdlichen Strichen lebenden Ameiſen. Die Ameiſen der nördlichen Gegenden ſind im Winter im Erſtarrungsſchlaf. Im übrigen muß man feſt⸗ ſtellen, daß auch Tiere vorausblickend ſind und ſich bemü⸗ hen, den Unbilden des Winters zu begegnen. DDD Derr Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 3. Dezember: Miete G 9 und 1. Sondermiete G 5: Cavallerta ruſticana. Oper von Pietro Mascagni; hierauf: Der Bajazzo. Oper von Leon⸗ cavallo. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Samstag, 4. Dezember: Miete H 9 und 1. Sondermiete glichen werden können. Auch ärmeren Volksgenoſſen wird die Fettverbilligung für die unverändert fortgeführt. 5 Amtliche Dekauntmachungen der Stadt Mannheim. In dieſem Jahr werden auf An⸗ ordnung der zuſtändigen Markt⸗ vereinigung Weihnachtsbäume ausſchließlich auf folgenden Plätzen verkauft: Im Stadtbezirk a) auf dem Meßplatz, b) auf dem Zeughausplatz, c) auf dem Platz an der Heilig⸗ Geiſt⸗Kirche, d) auf dem Lindenhof vor dem Altersheim. In den Vororten mit Ausnahme von Sandhofen findet der Verkauf auf den Kirchweihplätzen ſtatt. In Sandhofen findet der Weihnachts⸗ baumverkauf auf dem Platz an der Domſtiftſtraße ſtatt. Außerdem werden Bäume im Almenhof auf dem Platz an der Reckarauerſtraße, Nähe der Halteſtelle Almenhof und auf dem Pfingſtbergplatz verkauft. Der Verkauf beginnt am Freitag; 10. Dezember 1937 und dauert bis 24. Dezember 1937, 17 Uhr. Mannheim, 1. Dezember 1937. Der Oberbürgermeiſter. Winterbekämpfung der Schnaken betr. Aufgrund des§ 3 der bezirks⸗ polizeilichen Vorſchrift vom 14. Ja⸗ nuar 1911 werden hiermit die Haus⸗ eigentümer und deren Stellvertreter aufgefordert, mit der Vernichtung der in Kellern, Schuppen und Ställen überwinternden Schnaken ſofort zu beginnen. Anleitungen zur Bekämpfung ſtehen unent⸗ eltlich zur Verfügung beim Tief⸗ Dopa Rathaus, N 1, Zimmer Nr. 138 und in den Vororten bei den Gemeindeſekretariaten. Am Montag, 18. Dezember 1937 beginnt die vorgeſchriebene amtliche Rachſchau. Zu dieſem Zweck ſind die in Frage kommenden Bäume dem mit Ausweiſen des Tiefbau⸗ amts verſehenen Perſonal zu öffnen, das noch vorhandene Schnaken ſofort auf Koſten der Verpflichteten zu vernichten hat. Die Gebühren hierfür dürfen nicht durch die Be⸗ pie en 9 0 nur durch die Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elek⸗ trizitätswerke eingezogen werden. Mannheim, 1. Dezember 1937. Der Oberbürgermeiſter. Arterlenverkalkung? Beugen Sle vor! Bekämpfen Sie Vordauungsstörungen, Schwindel gefühle und frühes Altern. In Apotheken und Drogerien erhal- ten Sle für 1. RM elne Monatspackung (und in diesen Tagen 8 noch eine nette Taschendose dazu) Tru Anodlauch-Ferten fi.. 5 i 0 118—— 8 Spaniſche Nacht. Oper von Eugen Bodart. Anfang 20, Ende gegen 21.45 Uhr. Vom Nationaltheater. Am Sonntag, den 5. Dezem⸗ ber, wird Vetterlings Operette„Liebe in der Lerchengaſſeie als Nachmittagsvorſtellung wieder in den Spielplan aufge⸗ nommen. Inszenierung: Hans Becker. Muſikaliſche Leitung: Semmelbeck. Beſchäftigt find: die Damen Gelly, Müller⸗ Hampe, Landerich, Stauffert, und Böttcher⸗Fuchs, und die Herren: Scherer, Koblitz, Becker, Friedrich Hölzlin, Bartling und Klaus W. Krauſe. Marktbericht. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 2. Dez. notierten: Weizen, 75⸗77 kg, Feſtpr. per Dezember: Preisgeh. W 14 20,60, W 15 20,70, W 16 20,80, W 17 20,90, W 19 21,20, W 20 21,40, plus 40 Pfg. Ausgl.; Qualitätszuſchläge per 100 kg: Für 1 kg über Durchſchn. 0,15, 2 kg 0,30, 3 kg 0,40; Abſchläge je kg 20 Pfg.; Roggen, 69⸗71 kg, Feſtpr. bis 31. März 1938: Preisgeb. R 14 19,10, R 15 19,20, R 18 19,60, R 19 19,80, plus 40 Pfg. Ausgl.; Qualitäts⸗ zuſchläge per 100 kg: Für 1 kg über Durchſchn. 0,075, 2 kg 0,15, 3 kg 0,225; Futtergerſte, 59⸗60 kg, Feſtpr. per Dezem⸗ ber: Preisgeb. G7 16,90, G 8 17,20, G 9 17,40, G 11 17,70, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 2 Mark per 100 kg; Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgeb. 20 bis 22 die 100 kgz Raps inl. 32; Futterhafer, 46⸗49 kg, Feſtpr. per Dezember: Preisgeb.§ 11 16,20, H 14 16,/0, H 17 17, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriehafer: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 2 Mark per 100 kg; Mühlennachprodukte: Notierungen unverändert; Gerſtenfuttermehl per Dezember: Preisgeb. G 7 18,60, G 8 18,90, G 9 19,10, G 11 19,40; Weizenfutter⸗ mehl 13,50; Biertreber 14; Malzkeime 13,40; plus 40 Pfg. Ausgl. Sonſtige Futterartikel: Notierungen unveränderk; Rauhfutter: Wieſenheu, loſe 5,50 bis 6; Luzernekleeheu, lose J bis 7,20; Strohnotierungen unverändert; Weizenmehl, Type 812, aus Inl.⸗Weizen: Preisgeb. Baden 14, 15, 16 und 17 29,30, 19 und 20 und Preisgeb. Pfalz⸗Saar 19 und 20 29,65; für Januar je 10 Pfg. höher; Roggenmehl und Maismehl ab Mühle: Preisgeb. Baden 14 22,70, 15 22,80, 18 23,35, 19 23,60, Preisgeb. Pfalz⸗Saar 18 23,30, 18 23,50 Mark. Zeitſchriften und Bücher. Die Rechtsmittel in Reichsſteuerſachen. Von Dr. Werner Spohr. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. RM. 1.25.— Die Schrift gibt eine gemeinverſtändliche Ueberſicht über die Rechtsmittel in Reichsſteuerſachen, die dem Steuerpflich⸗ tigen gegen die verſchiedenen Beſcheide und Verfügungen der Steuerbehörden zuſtehen. In leicht verſtändlicher Weiſe wird der Steuerpflichtige nicht nur über die Form der Rechtsmitteleinlegung, ſondern über alle Fragen beraten, die im Rechtsmittelverfahren zu beachten ſind. Der Verfaſſer unterrichtet auch über die Koſten des Verfahrens und im Schlußabſchnitt klärt er ausführlich die Frage, wen der Sbeuerpflichtige mit der Erledigung ſeiner Steuerangelegen⸗ heit, insbeſondere ſeiner Vertretung im Rechtsmittelverfahren, beauftragen darf. Amtlich Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen Frau Lisette Gimber sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.Seckenheim, 3. Dezember 1937. Bohnen. Nalſce friſch vom Röſter, 125 gr v. 55 4 an Misch- Kaffee mit 20% reinem Bohnen kaffee 250 gr 38 3 Jul. Würthwein Morgen Samstag, 4. Dezember, abends 8.15 Ahr findet in der Turnhalle des Turnverein 1898 ein Lichtbilder⸗Vortrag für ſämtliche Vereine und Formationen ſtatt. Die Vereinsführer werden gebeten, mit ihren Mit⸗ gliedern vollzählig zu erſcheinen. Der Beauftragte vom Reichsbund für Leibesübungen. 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Iſt es das Lachen der Kinder, die mit heißen Wangen ihren Wunſchzettel für den Weihnachtsmann geſchrieben haben? Iſt es der Lichterglanz in allen Schaufenſtern, in die wir auf unſeren täglichen Gängen hineinblicken. Sind es die Tannenzweige, die wir in einer Vaſe auf unſerem Arbeitstiſche ſtehen haben? Sind es die warmen, liebe⸗ vollen Gedanken, die wir in unſeren Herzen ſpinnen? Es iſt nicht das eine und nicht das andere, es ſind tauſend lleine Dinge, die den Alltag im Advent verzaubern, und viele heimliche Helfer ſind am Werk, die Hochſtimmung dieſer Tage noch zu ſteigern. Es iſt, als hätten wir den Winter bisher nur grau in grau geſehen, als habe er nur die ſchweren Nebel aus dem Reich der Toten über die Erde gebreitet. Auf einmal aber erwacht ein Wintertag im vollem Schmucke überſonnten Rauhreifes, und das wunderbare Bild der Natur macht uns froh, weihnachtlich froh, läßt unſere Herzen advent⸗ ——— lich geſtimmt ſein, als hätten die Engel des Herrn den lichten Demantzauber über Bäume und Sträucher ge⸗ ſponnen. Das Adventslicht iſt angezündet und leuchtet in uns fort. Wie wunderbar ſind dieſe Tage im Schoße der Familie, wenn alles traulich vereint iſt, und die Kinder in froher Erwartung die erſten Weihnachtslieder erklingen laſſen. Dann fällt der Alltag von uns ab, dann werden die Jahre zu einem Nichts und unſere Sorgenlaſten leicht, weil die ewigen Melodien uns in das Land unſerer Kind⸗ heit zurückführen, uns Tage vorzaubern, da auch wir ein⸗ geſponnen waren in die ſorgende Liebe derer, die unſeren Herzen am nächſten ſtanden. Und ſo iſt es die Liebe, die ſich allenthalben regt und den Alltag verzaubert. Es iſt ſo wunderſchön im Advent, weil mit jedem neuen Licht⸗ lein, das entzündet wird, unſer Ich ſich mehr und mehr im Du verliert, weil wir uns hingeben in der Seligkeit des Freudebereitenwollens. Und nun ſehe man ſich einmal im Alltag um, wie ſich dieſes Bereitſein in Liebe auswirkt. Da ſind Eltern, die ſich die Erfüllung der Wünſche ihrer kinder förmlich abdarben müſſen. Aber was macht es ihnen aus. Sie haben auf einem Gang im Advent ihre Beſorgungen gemacht, ſie haben nach langem Suchen, Wunſch und Möglichkeit der Erfüllung in Einklang ge⸗ bracht. Es iſt ja nicht mit dem Kaufen allein getan. Und ts liegt ihnen gar nichts daran, alles fertig zu laufen. Der Advent bringt eine Fülle Arbeit mit der Herrichtung und Herſtellung der Geſchenke. Da gibt es gar manche lange Nacht, die mit Arbeit angefüllt iſt. Und mit ſolchen Weih⸗ lachtsarbeiten ſchenken wir etwas von uns. So wie die Arbeit wächſt, wächſt die heimliche Freude, weil wir ja immer den vor uns ſehen, dem unſere Gabe gilt, weil der Gedanke an die Freude, die wir ſpenden, unſere Vorfreude gusmacht. Und wie die Eltern, ſo haben auch die Kinder ihre Heimlichkeiten hinter verſchloſſenen Türen. Die gro⸗ zen Kinder baſteln, und die kleinen lernen irgendein Weih⸗ nachtsgedicht, das ſie mit glühenden Wangen immer und immer wieder aufſagen. Man möchte meinen, jeder Tag des Advents habe ſeine beſondere Verzauberung. So am St. Nikolaustag, wenn St. Nikolaus die Kinder beſucht und ſein volles Säcklein ſchüttelt. Es braucht aber kein beſonderer Los⸗ lag zu ſein, der eine beſondere Stimmung auslöſt. Mitten in deine Arbeit dringt der Advent mit ſeinem Zauber ein. Dein Arbeitsraum iſt mit Tannengrün geſchmückt. In der Haſt der Arbeit werden wir die Gegenwart des Schmuckes manchmal nicht ſpüren, aber da zieht in einer kurzen Arbeitspauſe ein Arbeitskamerad etwas aus ſeiner Taſche und zeigt es uns, ein Geſchenk, das er für ſeine Frau beſtimmt hat. Dieſer Arbeitskamerad war uns bis⸗ her noch nie ſonderlich aufgefallen, aber wie er uns dieſes Geſchenk zeigt, wie ſeine Augen prüfend auf uns ruhen, ob dieſes Geſchenk auch den rechten Eindruck macht, wird uns klar, wie beſorgt dieſer einfache Mann iſt, daß die Gabe auch für ſeine Frau recht ſein möge. Und im Hinter⸗ grund dieſer Beſorgtheit ſteht die große Liebe zweier Menſchen, denn um dieſelbe Stunde, da dies geſchieht, weilt die Frau des Arbeiters bei einer Nachbarin und zeigt ihr eine Handarbeit, die für den Mann beſtimmt iſt, zeigt ſie mit der gleichen Sorge, ob ſie auch gut genug ge⸗ allen möge. i Iſt das nicht ſchön? Und wie ſchön iſt es, wenn dieſe liebende Vorſorge ſich über den Kreis der Familie hinaus erweitert, wenn ſie die Gemeinſchaft eines Volkes umfaßt. So wie im Schoße der Familien iſt in den Geſchäftsſtellen der NSW. ein liebevolles Sorgen, wie das Weihnachtsfeſt r die Armen am beſten geſtaltet werden kann. Man raucht nur einmal dieſem Treiben in der Geſchäftsſtelle länger zuzuſehen, um auch hier die Verzauberung des Alltags zu ſpüren. Da hat ein Sammler eine beſonders feine Gabe aufgetrieben, und nun denkt man ſchon daran, wen man damit erfreuen ſoll, wer wohl am würdigſten dieſer Freude iſt. Da ziehen vor den Augen der Amts⸗ walter in der Geſchäftsſtelle die Betreuten vorüber. Da fällt ein Name, und auf einmal ſind ſich alle einig, daß dieſer eine Menſch dieſe Gabe erhalten ſoll. Alle ſpüren eine ungeheure Freude, als ſeien ſie eben ſelbſt beſchenkt worden. Und wenn die Sammler zu dir kommen? Dann gibſt du, gibſt doppelt, weil es ringsumher weihnachtet. In den Straßen iſt es lebhafter als ſonſt, die Tage drängen und die Stunden, da man noch wählen kann, ſind gezählt. Iſt es nicht köſtlich, wenn man einmal einkaufen kann, nicht nur um das Notwendigſte zu beſchaffen, um lebenswichtige Bedürfniſſe zu erfüllen, ſondern um einmal nur Freude zu bereiten? Jeder unſerer Lieben trägt in ſeinem Herzen irgendeinen beſcheidenen Wunſchtraum, der ſich nun vielleicht erfüllen läßt, ſei es ein Photoapparat, ein Buch, ein Muſikinſtrument oder ſonſt etwas, was nicht jeder Tag bringt. Und nun trägt man dieſen Wunſch⸗ traum auf einmal in der Hand und geht mit dieſem Paket durch die adventliche Stadt und das Dorf. Da iſt es einem, als müßte jeder uns anſehen, was dieſes Paket birgt, als ſei die Luft erfüllt von dem ſüßen ſeligen Ahnen kommen⸗ der Erfüllung. Und dann kommt man nach Hauſe, öffnet die Tür. Da dringt uns ein Duft von Stollen und Zucker⸗ werk entgegen, und wieder iſt der Alltag durch dieſen ver⸗ lorenen Duft der Weihnachtsbäckerei verzaubert. Ein ſol⸗ cher Duft vermag aus der Erinnerung eigene Kinderſelig⸗ keit emporzuheben. Dann kommt ein Tag, da gehen wir mit unſeren Kindern auf den Weihnachtsmarkt. Da laſſen wir ſie über alles Geſehene ſtaunen, genießen die unſchuldige Freude Aufnahme: Dr. Paul Wolff(Mauritius) M. e der Kleinen, die ſich alle Freuden dadurch verdoppeln, daß ſie ſie genießen, ohne irgendwelche materiellen Werte ab⸗ zuſchätzen. Ja, wenn wir das doch auch immer könnten! Wenn wir immer wieder eintreten könnten in das Mär⸗ chenland der Kindheit, wenn in uns immer dieſes luſtvolle Jauchzen lebte, mit dem die Kinder in den Tagen des Advents ſich ein Weihnachtsmärchen anſehen! Wir können es, wenn wir nur den rechten Willen dazu haben. Die Adventszeit iſt in Wirklichkeit ja nicht ſo viel anders als der übrige Werkeltag und dennoch ſo ſelig verzaubert, verzaubert allein durch den Willen zum Freudebereiten. verzaubert durch die Liebe, die uns durchdringt, verzau⸗ bert durch die Gedanken des Friedens, die uns im Advent erfüllen. Das erſtaunlichſte iſt es, daß ſich dieſes adventliche Erleben von Tag zu Tag ſteigert. Die ſelige Erwartung des Weihnachtsfeſtes zittert in der Luft. Wir gehen an einer Schule vorüber und hören jubelnde Kinderſtimmen einen Weihnachtschoral ſingen. Wir können der Stimmung dieſer Vorweihnachtstage nicht entfliehen und wollen es auch nicht, weil die Romantik des Advents ſo tief durch⸗ drungen iſt vom deutſchen Gemüt. Und wenn erſt an den Straßenecken und auf den Plätzen die Tannenbäume er⸗ ſcheinen und wir ſie erſt nach Hauſe tragen, wenn uns überall die Familienväter als leibhaftige Weihnachtsmän⸗ ner begegnen, erkennen wir, daß letzten Endes die Verzau⸗ berung des Alltags im Advent darin beruht, daß die Tiefe des deutſchen Gemütes, wie ſie im Schoße der Familie ſich offenbart, durch das Wunder der Weihnacht ihren Schimmer in alle Winkel und Gaſſen leuchten läßt. Das, was uns der Advent ſchenkt, ſollten wir nicht ſo leicht wieder verlorengeben, damit unſer Alltag immer lichter werde! d Fr. Heiner Des Alte Fitz in iotez al &iue& ioocle da Fiecksic cle gꝛoſten uo N. Jetlige Es war im Frühling des Jahres 1745. Friedrich der Große ſtand in Schleſien, es war Anfang Mai, nicht lange vor der Schlacht von Hohenfriedberg. Der König hatte durch einen Zufall den Abt von Kamenz kennengelernt. Friedrich fand großen Gefallen an dem Kamenzer, und er ritt öfter zu ihm hinüber, um mit ihm in einer ſchönen, von Geißblatt üppig umwucherten Gartenlaube zu Mittag zu eſſen, zu plaudern und einen leichten Bergerac zu trin⸗ ken, den er liebte. In dem ſchön gepflegten Garten blüh⸗ ten die erſten Lilien und Päonien, Buchfinken ſangen aus den Zweigen der gelb lodernden Goldregenbäume, es war wie eine Idylle des Friedens. Die Beſuche waren den Oeſterreichern gemeldet wor⸗ den. Eines Abends in der Dunkelheit, als der Ort ſchon im Schlummer lag, klopfte es an das Fenſter des Abtes. Dieſer trat verwundert an das Fenſter und ſah einen öſterreichiſchen Offizier in weißer Uniform auf hohem Rappen vor ſich auf der Gaſſe halten. Es war ein Ritt⸗ meiſter der Dragoner.„Was wünſcht Ihr?“ fragte der Prieſter. „Ihr habt den König von Preußen in Eurem Garten bewirtet“, antwortete der Offizier mit gedämpfter Stimme. „Jawohl“, entgegnete der Abt,„darf ich es nicht?“ „Im Gegenteil“, meinte der Hauptmann, und lächelte verbindlich,„wir wünſchen ſogar, daß Ihr es wieder tut. Nur verlangen wir von Euch als gutem Oeſterreicher, daß Ihr bei dem nächſten Beſuch eine vaterländiſche Pflicht erfüllt.“ „Und welche?“ „Sobald der König wiederkommt, ſchickt Ihr einen Boten und laßt es uns wiſſen. Ihr haltet den Preußen bis zur Dunkelheit zurück, dann können wir ungeſehen und ohne große Gefahr mit einer Abteilung Reiter herüber⸗ kommen und ihn feſtnehmen. Handelt genau nach meinen Vorſchriften. Das Vaterland wird Euch dankbar ſein. Gute Nacht.“ „Gute Nacht, Herr Offizier.“ Der Abt ſchloß verwirrt das Fenſter und wanderte, ehe er ſich niederlegte, noch eine Weile im Zimmer auf und ab. Verrat mutete man ihm zu? O nein, einen Gaſt, der im reinſten Vertrauen kommt, verrät man nicht. Einige Tage ſpäter ritt Friedrich aus ſeinem Lager nach Kamenz hinüber, hinter ihm ein alter Zietenſcher Huſar, ſonſt keine Begleitung. Er ritt langſam, nachdenk⸗ lich, ohne jede Haltung, wie es zumeiſt ſeine Art war. Er blickte ſcharfäugig über die Felder und dachte: noch ſind ſie nicht zerſtampft, aber wer weiß, wie ſie in ein paar Wochen ausſehen, vielleicht iſt dann alles wüſt und ge⸗ tränkt mit Blut. Am Garten des Kamenzer Kloſters machte er halt. Der Huſar ſprang ab und wollte dem König vom Pferd helfen, aber dieſer hatte ſich ſchon heruntergleiten laſſen, wieder ohne jede Haltung, und reichte dem Sol⸗ daten die Zügel. Friedrich trat in die Gartenpforte, der Abt war gerade kniend bei einem Blumenbeet beſchäftigt. Als er den König kommen ſah, warf er ſchnell das Gartengerät beiſeite und ſchritt dem hohen Gaſt mit heiterer Miene entgegen. „Ich danke Euer Majeſtät für den Beſuch“, ſagte er. „Ich muß doch wieder einmal die Schmetterlinge in Seinem friedlichen Garten gaukeln ſehen“, meinte Fried⸗ rich, und wies auf einen Zitronenfalter, der über den Päonienblüten ſchwebte. Die beiden Männer ließen ſich in der Gartenlaube nieder, der König fuhr taſtend den rechten Schenkel hin⸗ unter, wo die Gicht ſaß, der Abt goß von dem Bergerac ein und begann ſofort:„Ich muß Euer Majeſtät eine wich⸗ tige Mitteilung machen.“ Und er erzählte mit halber Stimme von dem nächt⸗ lichen Beſuch des öſterreichiſchen Offiziers und ſeiner Order. Der König horchte nervös auf.„Sacré Dieu“, ſagte er geärgert,„das Schickſal gönnt mir meine Idylle in Seinem reizenden Garten nicht. Ich darf nicht bei Ihm bleiben. Es wäre Frevel, da man auf mich aufmerkſam geworden iſt. Ich muß Ihn gleich wieder verlaſſen.“ Er nahm einen Schluck Wein, griff nach einem kleinen Brot, auf dem ein halbes Ei lag, und er hatte noch nicht davon abgebiſſen, als der Huſar, der auf die Straße ge⸗ treten war, herbeiſtürzte mit der Meldung: „Majeſtät, von den Oeſterreichern herüber kommt eine Abteilung Panduren im Galopp!“ „Iſt es ſchon ſo weit?“ fragte Friedrich, und ſeine pergamentene Miene erſtarrte zu Eis. Die runden flackern⸗ den Augen warfen einen bohrenden Blick auf den Abt. Ein Verräter? dachte er einen Augenblick. Nein, ſo ſieht kein Verräter aus. Der Geiſtliche packte mit aller Geiſtesgegenwart den Huſaren am Arm und ſchob ihn in den Stall.„Zu den Pferden!“ ſagte er,„und keinen Mucks!“ Er verſchloß den Stall und nahm den Schlüſſel zu ſich.„Majeſtät, ich muß Sie verſtecken“, ſagte er nun mit fliegendem Atem,„kein Menſch ſoll Sie finden, nicht der klügſte, nicht der geriſſenſte. Kommen Sie ſchnell.“ Er ſchritt Friedrich voran in die Sakriſtei, ergriff dort ein Prieſtergewand und ſtreifte es dem erſtaunten König, der ſich erſt wehren wollte, über den hageren Körper. Er führte ihn in die Kirche und dort in die dunkelſte und ent⸗ legenſte aller Kapellen. Er gab ihm die aufgeſchlagene Bibel in die Hand und hieß ihn ruhig vor dem Altar ſtehen bleiben, das Angeſicht dem Kruzifix zugewendet als ob er die Meſſe leſe. In der Kirche waren einige Chorknaben mit Säube⸗ rungsarbeiten beſchäftigt. Der Abt holte einen von ihnen 1 M Zeichnung: Grunwald Er öffnete die Tür und ließ den Offizier für einen Augenblick in das Gotteshaus blicken herbei und ließ ihn mit einem Weihrauchgefäß an den Stufen des Altares niederknien, wo Friedrich ſtand und die Meſſe las. Zwei andere Knaben wurden angewieſen, mit ihren duftenden Weihrauchbecken langſam durch das Schiff der Kirche auf und ab zu ſchreiten. Nun begab ſich der Abt ſchnell wieder hinaus in den Garten und kniete, geſchäftig arbeitend, vor einem Blu⸗ menbeet nieder. Es dauerte nicht lange, da hörte er das heftige Getrappel der Pferde. Der Trupp hielt vor der Pforte, geführt von dem gleichen Dragonerrittmeiſter, der neulich zur Nachtzeit dageweſen war. Der Offizier ſprang ab, eine Piſtole in der Hand, er trat in den Garten und fragte:„Wo iſt der König?“ Der Abt erhob ſich mit geheucheltem Erſtaunen und entgegnete ruhig:„Vor einer Viertelſtunde iſt er abgerit⸗ ten, mein Offizier. Er hatte Eile, es war unmöglich, ihn länger zu halten.“ „Verflucht!“ rief der Rittmeiſter erregt,„eine Viertel⸗ ſtunde zu ſpät! Ein Jammer!“ Dann, als er ſich von der erſten Enttäuſchung ein wenig erholt hatte:„Er wird wiederkommen. Laßt dann ſofort vom Kirchturm ein weißes Tuch im Winde flattern, und wir ſind da.“ „Gut“, verſetzte der Abt, indem er mit dem Dragoner auf die Kirchentür zuſchritt.„Er war heute ſchlechter Laune. Er nahm einen Schluck Wein, hat ſich flüchtig die Kirche angeſehen und iſt wieder abgeritten. Ich habe ge⸗ rade ein paar Chorknaben beauftragt, die Kirche von dem Atem des Ketzers zu ſäubern.“ Er öffnete die Tür und ließ den Offizier für einen Augenblick in das Gotteshaus blicken, wo die Knaben da⸗ bei waren, duftende Wolken Weihrauchs durch die Atmo⸗ ſphäre zu verbreiten. Hätte der Hauptmann geahnt, wer ſich in der Kirche befand, er hätte das Glück ſeines Lebens gemacht. So nickte er nur flüchtig, trug dem Abt noch einmal mit nach⸗ drücklichen Worten auf, das nächſtemal das weiße Tuch wehen zu laſſen, und ſchritt dann wieder hinaus zu ſeinen Panduren. Der Abt atmete auf wie von einem Alpdruck befreit. Er wandelte ein paarmal, als wäre nichts geſchehen, im Garten auf und nieder. In ſeinem Hirn erhob ſich gleich einem wilden Spuk das unglaubliche Bild, wie König Friedrich drinnen vor dem Altar im Gewande eines Prie⸗ ſters ſtand und die Meſſe las. Der Abt lächelte, dann lachte er plötzlich laut auf. Er ging in die Kirche und meldete Friedrich, daß die Panduren verſchwunden ſeien und alle Gefahr vorüber. Als die beiden dann draußen im Garten ſtanden, legte der König dem erprobten Freund die Hand auf die Schulter. „Er iſt ein Tauſendſaſſa!“ ſagte er,„Sein Genie hat es verſtanden, einen Prieſter aus mir zu machen. Das hat noch keiner fertiggebracht. Er hat ſeinen König aus höchſter Gefahr gerettet. Das ſoll Ihm nicht vergeſſen werden.“ Der Huſar und die Gäule wurden aus dem Stall ge⸗ holt, man ſtieg ſogleich in den Sattel. „Schade“, meinte Friedrich, mit dem Reitſtock auf die Geißblattlaube deutend,„das iſt nun für immer vorbei.“ Und dann, indem er dem Abt die gichtige Hand vom Pferde herunterreichte:„Ich danke Ihm. Er hört noch von mir.“ Er ritt ab, galoppierend. Während er ſonſt aber ſchlenkrig und völlig ſalopp im Sattel hing, zeigte er heute eine beinahe energiſche Haltung, er gebrauchte die ſchmer⸗ zenden Schenkel mit Nachdruck und ſtob in einer ziemlich regelmäßigen Gangart zu ſeinen Truppen zurück. Er erzählte niemandem, was geſchehen war. Im Laufe des nächſten Winters trafen bei dem Abt in Kamenz drei mächtige Kiſten aus Berlin ein, verſehen mit den vornehmen Etiketten der königlichen Hofkammer. In der einen Kiſte befanden ſich zwei Dutzend Flaſchen alten Bergeraes, in der anderen koſtbares Tafelporzellan aus der Berliner Manufaktur, in der dritten edle Stoffe und Kultgeräte für die Kirche. Ein Schreiben lief nicht ein; doch wußte der Abt auch ſo, wem er dieſe Herrlich⸗ keiten zu verdanken habe. r: ͤ Der bolhlarpus von Seide Von Ralph Urban. Der Portier des Groß⸗Warenhauſes„Zum Zentrum“ waltete in ſeiner glitzernden Uniform ſeines Amtes und atmete Würde ein und aus. Seit einigen Sekunden beob⸗ achtete er einen älteren Herrn, der durch eine der Dreh⸗ türen eingetreten war und nun hilflos in der großen Halle umherblickte. Landbewohner— Großgrundbeſitz— gediegener Mann— ſtellte der Portier für ſich feſt. Dann trat er gewichtig auf den Ankömmling zu, verneigte ſich leicht und fragte:„Welche Abteilung wünſcht der Herr?“ „Tja, hm, die Abteilung weiß ich nicht“, meinte der Mann mit vertraulichem Unterton,„tja, ich ſuche einen Polykarpus von Seide.“ „Einen— wie bitte?“ „Polykarpus von Seide!“ „Aha“, ſagte der Portier und rieb ſich das Kinn. Da es aber nichts gab, was man in dem Warenhaus nicht bekam, winkte er einen Boy heran und beauftragte ihn, den Herrn für alle Fälle in die Seidenabteilung zu führen. Das tat der Jüngling auch und übergab den Kunden an Ort und Stelle einer Verkäuferin, indem er ſprach: „Der Herr wünſcht einen Po— einen Po— Po—“ „Polykarpus von Seide“, ergänzte der Herr. „Aha, von Seide“, meinte die Verkäuferin, während es in ihrem Kopf fieberhaft arbeitete.„Benötigen Sie ihn ſelbſt oder die Frau Gemahlin—“ „Tja, hm, natürlich ich ſelbſt, meine Frau, tja, hm, ſonderbar—“ „Herr Seltenhammer!“ rief die Verkäuferin dem Rayonchef zu, der ſich eben näherte.„Der Herr ſucht einen Po⸗Po⸗karpus aus Seide!“ „Polykarpus aus Seide!“ ſtellte der Herr richtig. „Polykarpus von Seide?“ wiederholte der Rayonchef. — Augenblick, bitte!“ Damit eilte er zum Abteilungs⸗ eiter. „Haben wir einen Polykarpus von Seide?“ fragte er den Vorgeſetzten. „Natürlich haben wir“, meinte der Chef.„Schicken Sie den Kunden in die Abteilung für hygieniſche Artikel!“ Ein Lehrmädchen führte den Herrn in jene Abteilung. „Der Herr möchte einen—“ flüſterte das Mädchen einem Verkäufer zu und errötete,„einen Popokrates von Seide!“ „Tja, hm, Polykarpus von Seide!“ Herr aus der Provinz. „Von Seide“, wiederholte der Verkäufer.„Einen Augenblick, bitte!“ Dann ging er zum Rayonchef, der Rayonchef ging zum Abteilungsleiter, der Abteilungslei⸗ ter zum Etageninſpektor. Der Gewaltige ſchüttelte den Kopf und ſprach:„Es iſt eine Schweinerei, wie kommt es, daß Sie keinen Podingsda in Ihrer Abteilung haben. Laſ⸗ ſen Sie ſich ſofort aus dem Zentrallager welche bringen!“ „Wenn der Herr einſtweilen gütigſt Platz nehmen will“, ſagte der Verkäufer zu dem Grundbeſitzer,„Poly— hmhm iſt gerade ausgegangen, wird aber gleich hier ſein.“ Inzwiſchen telephonierte der Abteilungsleiter mit der Lagerverwaltung.„Polykarpus von Seide?“ meinte der Verwalter habe ich leider nicht auf Lager. Fragen Sie einmal in der Karthotek nach, dort wird man Ihnen ſagen, welche Fabrik die Po—ſachen liefert.“ 8 Der unglückliche Abteilungsleiter rief alſo die Kartho⸗ tek an.„Ich brauche dringend einen Polykarpus von Seide!“ ſchreit er in den Apparat. Polykarpus von Seide?“ wiederholte der Beamte und blätterte in der Kartei nach.„Haben wir nicht!“ Das hörte unglücklicherweiſe der Chef des Hauſes, der gerade das Büro betrat. „Was? brüllte der Mächtige und lief blau an.„Wir haben keinen Polykarpus? In meinem Warenhaus gibt es etwas nicht? Den Chef der Einkaufsabteilung zu mir!“ Der Einkäufer kam leicht ſchwitzend zum Chef.„Wa⸗ rum haben wir keinen Polykarpus von Seide?“ ſchrie ihn der Herr des Hauſes an. „Entſchuldigen Sie, Herr Chef“, meinte der Ange⸗ ſtellte.„Was iſt ein Polykarpus?“ „Was, Einkäufer wollen Sie ſein und wiſſen nicht einmal, was ein Po— hm— Polykratus iſt? Ich wette um meinen Kopf, daß Sie ihn bei der Konkurrenz, dem 5„Zentral“, bekommen. Warten Sie, und wehe nen Schon hob der Chef den Hörer des Tiſchtelephons ab und wählte die Nummer der Konkurrenz. Er ließ ſich berichtigte der dauert!“ mit dem Generaldirektor verbinden.„Mein lieber, ver⸗ ehrter Freund“, begrüßte er den Todfeind,„habt ihr zu⸗ fällig einen Polykrates von Seide?“ „Sie meinen wohl einen Polykarpus von Seide“, klang es vom anderen Ende der Leitung zurück.„Ja, den haben wir allerdings!“ Der Chef ſchnappte nach Luft.„Mein lieber, verehrter Kollege und Generaldirektor“, ſäuſelte er,„möchten Sie nicht die außerordentliche Liebenswürdigkeit haben, mir mit dieſem ver—— von Seide auszuhelfen. Als Gegen⸗ leiſtung werde ich ſofort die Klage zurückziehen laſſen, die meine Rechtsabteilung irrtümlich neulich gegen Sie wegen unlauteren Wettbewerbs eingereicht hat! Wollen Sie alſo ſo gut ſein?“ „Wie lange brauchen Sie ihn denn?“ erklang es ver⸗ wundert. „Sobald wie möglich ſchicke ich ihn Ihnen zurück“, verſicherte der Chef und hängte ab. Dann ſprach er von Perſonalveränderungen. Bald darauf wurde ihm ein junger Mann von der Konkurrenz gemeldet. Als dieſer das Büro betrat, ſah ihm der Chef verwundert auf die leeren Hände.„Und wo iſt der Polykarpus?“ erkundigte er ſich mißtrauiſch. a „Das bin ich“, ſagte der junge Mann freundlich. „Mein Name iſt Polykarpus von Seide!“ Der Chef„Zum Zentrum“ gurgelte, zerbrach einen Federhalter, knirſchte mit den letzten Zähnen, ſtöhnte und ſprach dann honigſüß:„Gehen Sie bitte hinunter in die Abteilung für hygieniſche Artikel. Dort wartet ein Kunde, der Sie kaufen will!“ Als er die Abteilung betrat, erhob ſich ein Herr von Seide und begrüßte ſeinen Neffen:„Tja, hm, da biſt du endlich, mein lieber Polykarpus. Es hat etwas lange ge⸗ „Ja, mein lieber Onkel“, entgegnete der junge Mann, „ich bin auch nicht im Warenhaus„Zum Zentrum, ſon⸗ dern bei der Konkurrenz, dem Warenhaus„Zentral“, an- geſtellt.“ 5 „Tja, hm, ach ſo“, meinte der alte Herr“, dann 155 ich allerdings zugeben, tja, hm, daß der Kundendienſt in dieſem Haus ein ganz vorzüglicher iſt. Ich werde hien eine Zahnbürſte kaufen.“ Der dien le ve 7 fir Sache ich e u ge iebt 98 1 ſteiſe ing grau 7 roffe enne 7 havo onde u de baru ühre 1 ſache ämp zälti ich Fron bert licht aſſen zar jen, kehr Mit! dati! en ligen nom mer! „Dei zend beſck Ich ter, ber an ane — Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W. 62. (15. Fortſetzung.) zm vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Karl Hofmeiſter iſt der Liebling der ganzen Geſellſchaft geworden. Daß er häufig mit Frau Jordan geſehen wird, nimmt man mit gutmütigem Spott hin. Dagegen zeigt Heidi moraliſche Entrüſtung und iſt bemüht, Karl Hofmeiſter und Frau Jordan möglichſt wenig allein zu laſſen. Als ſie ſogar zu ſehen glaubt, daß dieſe ihrem Jugendfreund ver⸗ traute Blicke zuwirft, kann ſie ihren Zorn nicht mehr mei⸗ ſtern. Selbſt Servatius fällt das Verhältnis auf. Er ſucht ſeine frühere Frau in Neapel auf und macht ihr Vorwürfe wegen des Spieles, das ſie angeblich mit Hofmeiſter treibe. Frau Jordan ſieht darin ein Zeichen, daß ſie Servatius noch nicht gleichgültig iſt. Sie macht ihn darauf aufmerk⸗ ſam, daß Hofmeiſter nicht in ſie, ſondern in Heidi verliebt ſei. Servatius fällt aus allen Wolken. „Das iſt erklärlich“, wehrt Servatius unwillig ab. Der junge Hofmeiſter hat Heidi in Rom einen großen Rienſt erwieſen. Darum braucht er doch nicht gleich in le verliebt zu ſein.“ Frau Gabriele lächelt überlegen.„Jedenfalls war nir dieſer Blickwechſel ſo auffällig, daß ich beſchloß, der ache auf den Grund zu gehen. Es war für mich natür⸗ ich eine Kleinigkeit, das Vertrauen des jungen Mannes u gewinnen und ihm ſein Geheimnis zu entlocken. Er jebt Fräulein Welling— und zwar nicht erſt ſeit geſtern. zs wird dich gewiß intereſſieren, daß der nette junge ſteiſebegleiter ein früherer Schüler deines Freundes Wel⸗ ing und— ein Jugendgeſpiele deiner zukünftigen braut iſt.“ „Das hat er dir geſagt?“ Servatius iſt wirklich be⸗ roffen.„Dann... dann müßte doch auch Heidi ihn ennen.“ „Sehr logiſch bemerkt, lieber Karl. Wenn ſie dir nichts ſavon geſagt hat, ſo deutet das nicht gerade auf ein be⸗ onderes Vertrauen. Ich habe ſogar einen triftigen Grund uu der Annahme, daß das kleine Fräulein Welling weiß, barum ihr Jugendgeſpiele ſie hier in Italien als Reiſe⸗ ührer betätigt.“ „Und das wäre?“ „Grade heraus, lieber Karl: der junge Mann iſt euch tachgefahren nach Italien, weil er um ſeine junge Liebe ämpfen will. Du ſiehſt alſo, mein kameradſchaftliches Ver⸗ zältnis zu ihm iſt durchaus gerechtfertigt. Wir ſind wirk⸗ ich Kameraden, denn wir kämpfen beide in der gleichen Front. Uebrigens bitte ich dich, das, was ich dir hier im bertrauen ſage, diskret zu behandeln. Es beſteht für dich licht der geringſte Grund, den jungen Mann merken zu aſſen, was du weißt. Einen unlauteren Wettbewerb oder zar ein unfaires Spiel haſt du von ihm nicht zu befürch⸗ len, ebenſowenig wie von mir— wenngleich du anzu⸗ gehmen ſcheinſt, daß ich im Kampf um dich zu unwürdigen Mitteln greife.“ „Ich nehme das keineswegs an, Gabriele“, ſagt Ser⸗ hatius betroffen, von dem bitteren on, der in den letz⸗ en Worten der Frau ſchwingt.„Eigentlich— hm, ja— ügentlich war es Heidi, die über dein irrtümlich ange⸗ zommenes Kokettieren empört war und mich darauf auf⸗ merkſam machte.“ „Das freut mich“, lacht Frau Gabriele ſtrahlend. „Deine zukünftige kleine Braut verſchweigt dir den Ju⸗ zendfreund und ärgert ſich darüber, daß ich mich mit ihm zeſchäftige! Sieh da! Das ſollte dir zu denken geben. Ich- fürchte, du mußt dich vorſehen!“ Servatius erhebt ſich langſam.„Weiß Herr Hofmei⸗ ſter, daß du meine meine „Sag ruhig,„meine Frau“, Karl. Alles andere wäre unnatürlich. Beruhige dich. Er hat natürlich keine Ahnung davon.“ „Dann danke ich dir, Gabriele. Verzeih meinen, wie ich ſehe, irrigen Verdacht und die Störung, die ich dir dadurch verurſacht habe.“ „Du willſt nicht eine Taſſe Tee nehmen, Karl?“ „Nein, danke. Ich wünſche dir eine gute Nacht.“ Profeſſor Servatius ſteht an dieſem Abend noch lange am offenen Fenſter ſeines Zimmers und ſieht auf das Meer hinaus, um das ſich in weichen Wellenlinien die Hügelketten buchten. Hoch über den Lichtern der Stadt ſteht im Nachthimmel die ſchwelende, rötliche Wolke des Veſuvs wie ein ſtummes Gefahrenſignal.. Dias ſiegesgewiſſe, ſtrahlende Lächeln Gabrieles will ihm nicht aus dem Sinn, und ihre letzten Worte klingen immer noch in ſeinen Ohren. An ſich wäre es ja gleich⸗ gültig, ob Karl Hofmeiſter und Heidi ſich von früher kennen oder nicht. Auch die Gewißheit, daß der junge Reiſeführer ſich in Heidi verliebt habe, würde Profeſſor Servatius kalt laſſen, denn er iſt ſich ſeiner Manneswürde und ſeines Wertes bewußt genug, um über eine ſolche „Konkurrenz“ zu lächeln. Aber Heidi! Warum hat ſie ihm nichts davon geſagt, daß ſie Karl Hofmeiſter kennt? Und wenn ſie es etwa aus kindlicher Verlegenheit verſchwiegen hat hm— auf⸗ fällig bleibt jedenfalls ihr offenſichtlicher Zorn über den vermeintlichen Flirt Gabrieles mit dem jungen Reiſefüh⸗ rer. Warum das? Die anderen Mitreiſenden haben das gleiche angenommen und— darüber gutmütig gelächelt. Heidi aber iſt gradezu empört, nicht über den jungen Hof⸗ meiſter, ſondern über Gabriele. Hm, hm. Das ſieht wirk⸗ lich beinahe aus wie— Eiferſucht. „Der Knabe Karl.. ſagt nachdenklich vor ſich hin..„Der mir fürchterlich zu werden.“ XII. Delphine ſchießen ſilberglänzend ihre Kapriolen vor dem Bug der„Santa Lucia“, die die blauen Waſſer des Golfs von Neapel pflügt. Im Sonnenglitzern verſinkt die weiße Stadt mit ihren Terraſſen. Es herrſcht Feſtſtimmung an Bord. Drei Tage Ruhe auf Capri Bach all den Anſtrengungen der Reiſe, nach dem Jagen durch, die Städte mit ihrer verwirrenden Fülle rofeſſor Servatius nabe Karl fängt an, von Eindrücken— das iſt faſt das Schönſte des ganzen Reiſeprogramms. Der ſonnige Tag, das wolkenloſe Blau des Himmels, die Friſche des blauen Meeres— alles trägt dazu bei, eine frohe und glückliche Stimmung zu ſchaffen. Selbſt die Griesgrämigſten, die an allem etwas zu kritiſieren und auszuſetzen haben, ſind heute in ver⸗ ſöhnlicher Stimmung. Karl Hofmeiſter hat einen guten Tag. Man beſtürmt ihn heute weniger mit Fragen und Wünſchen, ſo daß er ſelber ein wenig die Schönheit der Fahrt über die Bucht genießen kann. Es gelingt ihm ſo⸗ gar, ſich an Heidi heranzuſchlängeln, aber diesmal iſt es Profeſſor Servatius, der die Ausſprache ſtört. Kaum hat er Karl und Heidi, nebeneinander an der Reling ſtehend, entdeckt, als er ſich zu ihnen geſellt und es unauffällig einzurichten weiß, daß die beiden jungen Leute getrennt werden. Karl will es ſogar ſcheinen, als ob der Pro⸗ feſſor heute reſervierter und weniger freundlich zu ihm ſei als ſonſt. Etwas mißmutig ſucht er Frau Gabriele auf, um ſich mit ihr zu unterhalten. Aber auch ſie hör: ihm heute nur zerſtreut zu. Erſt als Karls ſtiller Miß⸗ mut ſich in der Bemerkung Ausdruck gibt, er werde mög⸗ lichſt bald die Reiſetätigkeit aufgeben und nach Hauſe zu⸗ rückkehren, blickt die ſchöne Frau ihn forſchend an. „Warum wollen Sie das? Haben Sie Heimweh?“ Karl ſchüttelt den Kopf.„Das nicht, aber ein ekel⸗ haftes Gefühl der Ueberflüſſigkeit. Sie wiſſen ja, warum ich hier bin.“ „Lieber Herr Hofmeiſter“, ſagt Frau Gabriele ernſt. „Sie haben mir neulich eine wildromantiſche Geſchichte erzählt, von einer Entführung Ihrer kleinen Freundin und noch viel tolleren Vermutungen. Es war gut, daß Sie ſelber gleich hinzufügten, daß Sie allmählich von die⸗ ſer Idee abgekommen ſind. Zu Ihrer vollen Beruhigung kann ich Ihnen verſichern: Profeſſor Servatius iſt nicht nur eine Koryphäe der Wiſſenſchaft, ſondern auch ein Ehrenmann ohne Tadel. Es iſt vollkommen ausgeſchloſ⸗ ſen, daß er Fräulein Welling gegenüber etwas Fragwür⸗ a U—— Zeichnung: Drewitz— M. Kaum hat Servatius Karl und Heidi, nebeneinander an der Reling ſtehend, entdeckt, als er ſich zu ihnen geſellt. diges unternommen, ja, daß er ſie auch nur zu dieſer Reiſe überredet hat.“ „Kennen Sie ihn denn ſo genau?“ „ Frau Gabriele lächelt.„Beſſer vielleicht als alle ande⸗ ren, und meine Bekanntſchaft mit ihm datiert nicht erſt ſeit Rom.“ „Alſo doch!“ entfährt es Karl.„Ich hatte ſchon in Rom den Eindruck, daß Servatius und Sie irgendwie miteinander bekannt ſein müßten. Aber warum halten Sie ſich denn ſo fern von ihm?“ „Nicht gleich wieder mißtrauiſch werden, mein junger Freund. Es gibt da Verhältniſſe, die weder Sie noch Fräulein Welling berühren, die mich aber veranlaſſen, meine alte Bekanntſchaft mit Profeſſor Servatius hier nicht aufzufriſchen. Laſſen Sie ſich das genügen.“ Andere Reiſende treten hinzu, und ihre Fragen unter⸗ binden vorläufig das Geſpräch. Aber Karl geht noch lange nachher im Kopf herum, was Frau Jordan ihm geſagt hat. Sie kennt Servatius alſo, tut aber vor allen ſo, als ſei er ihr fremd. Das läßt doch nur eine Aus⸗ legung zu: Profeſſor Servatius und Frau Jordan müſſen ſich früher einmal nahegeſtanden haben. So nahe kommt Karl in ſeinen Ueberlegungen an die Wahrheit heran, aber ſeine Stimmung wird nicht heiterer dadurch. Was nützt es, daß der Profeſſor vielleicht früher einmal die ſchöne Frau Jordan geliebt hat. Jetzt hat er jedenfalls nur Augen für Heidi und— das iſt das Allerſchlimmſte — auch Heidi widmet ſich ihm ſeit der Abfahrt von Rom mit ausgeſprochener Freundlichkeit. Wenn Karl bisher nichts hatte entdecken können, das auf ein intimeres Verhältnis zwiſchen den beiden ſchlie⸗ ßen ließ,— jetzt beginnt es faſt auszuſehen, als ob ſie wirklich ein jungverlobtes Paar ſeien. Schuld daran iſt Heidi, die ſeit einigen Tagen eine zärtliche Aufmertſam⸗ keit für Servatius zeigt, die faſt zu groß iſt für eine „Schweſter“. Beſonders wenn Karl Hofmeiſter in der Nähe iſt, ſucht ſie aufzufallen. Sie hängt ſich an den Arm ihres„Bruders“, plaudert flüſternd vertraulich mit ihm, lacht und wirft ihm verſtohlene Blicke zu. Natürlich! Der Struppes will ihm, Karl Hofmeiſter, nur ja deutlich zeigen, daß ſie die Braut des Profeſſors Servatius iſt und ihr Schulkamerad— ein dummer Tölpel. Wie ein auf⸗ reizendes Fragen iſt ihr ganzes Benehmen. Haſt du noch nicht genug, Karl Hofmeiſter? Siehſt du immer noch nicht ein, daß du hier überflüſſig biſt, total überflüſſig? „Hotel Victoria!“—„Cocumella!“—„Hotel Lore⸗ ley!“ Den Dampfer umſchwirrend, ſchreien auf der Reede von Sorrent die Bootsleute die Namen der Hotels aus. Braungeſichtige Fiſcher und buntgekleidete Frauen bieten mit ausgeſtreckten Armen Korallenketten an. Aber die „Santa Lucia“ dampft nach wenigen Minuten bereits wieder weiter, der Felſeninſel entgegen, die, in hellen Sonnenglaſt getaucht, aus dem Meere emporſteigt. Knappe drei Stunden dauert die Fahrt von Neapel. Um Mittag dreht die„Santa Lucia“ auf der Reede von Capri bei, und das Ausbooten beginnt unter viel Ge⸗ ſchrei, Gelächter und Gejammer. Auf der ſteinernen Mole harren ſchon die bekannten Typen: die Hotelkommiſſionäre in ihren weißen, goldbetreßten Uniformen, der Carabi⸗ niere in ſeinem Schoßrock und Dreiſpitz, der faſchiſtiſche Milizſoldat in ſeinem„camiee nero“ und die Menge der Capreſer: Bootsleute, Fiſcher und Korallenverkäuferinnen. Es gibt viel Gelärm und Geſchrei am Hafen, als die Reiſenden den Booten entſteigen. Karl hat Mühe genug, die Droſchenkutſcher abzuwehren, die einen Teil ſeiner „Karawane“ in ihre Wägelchen verſchleppen wollen, aber endlich ſitzt man doch in der„Funiculare“, der Drahtſeil⸗ bahn, und gleitet langſam wie im Traum hinauf in das Paradies. Mittageſſen im Hotel„La Palma“, anſchließend ein kurzer, gemeinſamer Spaziergang durch die Anlagen, die Friedrich Krupp einſt den Capreſern geſchenkt, bis zum Ausſichtspunkt, von dem man hinabblickt auf die Farag⸗ lioni und das weite, unendliche Meer. Damit iſt das Pro⸗ gramm für heute erſchöpft. Die Reiſenden ſind wohl zu⸗ frieden damit. Alles iſt hier ſo klein, ſo harmlos zierlich; die Gaſſen, das ganze Städtchen, der kleine Corſo— ſelbſt der Weltunkundige und Aengſtliche kann hier luſtig auf eigene Fauft herumſtöbern, ohne befürchten zu müſſen, ſich zu verirren. Wie losgelaſſene Schulkinder ſind all dieſe Reiſenden, die wochenlang brav am Gängelband des Reiſeleiters durch Italien getrippelt ſind. Gleich nach dem Mittageſſen iſt der ganze Schwarm zerſtoben, und Karl ſieht ſich in der Hotelhalle ſelber ein wenig verdutzt um. Frau Gabriele hat gleich unten an der Marina Bekannte getroffen, ein engliſches Ehepaar, das im„Quiſiſana“ wohnt und ſie zum Tee eingeladen hat. Der dicke Apotheker iſt der letzte, der ſich auf den Nachmittagsbummel macht. Er kneift dem um ſich blickenden Karl ein luſtiges Aeuglein. „Ich hab vorhin, wie wir am Marktplatz vorbei⸗ kamen, ne kleine Kutſcherkneipe geſehen.„Sette anni“ ſteht über der Tür.“ Karl iſt ſchon halb entſchloſſen, ſich dem gemütlichen Herrn anzuſchließen und die Weinkneipe zu beſichtigen, als anhea Servatius die Treppe herunterkommt und ihn anhält. „Haben Sie Luſt, einen kleinen Spaziergang mit mir zu machen, Herr Hofmeiſter? Ich möchte gerne etwas mit Ihnen beſprechen.“ Betroffen über den Ernſt, der in Servatius' Ton liegt, verbeugt Karl ſich ſtumm und ſchreitet an ſeiner Seite durch die winkligen, ſteilen Gaſſen. Erſt als ſie halbwegs hinauf ſind zur Punta Tragara, macht der Profeſſor an einer Steinbank halt, die halb verborgen zwiſchen mächti⸗ gen Agaven ſteht. „Setzen wir uns, Herr Hofmeiſter. Die Ausſicht iſt hier ſo wundervoll, ſo paradieſiſch ſchön, daß ſie jedes harte Wort in der Kehle erſtickt.“ „Wollen Sie mich auszanken, Herr Profeſſor? Sind Sie mit Ihrem Zimmer nicht zufrieden oder...“ Servatius macht eine abwehrende Handbewegung. Es handelt ſich nicht um Ihre Führung, mit der ich durch⸗ aus zufrieden bin. Es handelt ſich um Heidi— Welling.“ Mit einem Ruck ſetzt Karl ſich ſteil aufrecht. Seine Augen heften ſich feſt auf den Mann an ſeiner Seite. „Herr Profeſſor?“ „Ich weiß, daß Sie Heidi länger kennen, und ich bin Ihnen eine Erklärung ſchuldig, warum ich ſie hier in der Reiſegeſellſchaft als meine Schweſter ausgegeben habe. Es war eine Unüberlegtheit Heidis, daß ſie ſich, als ſie in meinem Hotel in Baſel nach mir fragte, dem Portier gegenüber meine Schweſter nannte. Einmal getan, blieb uns nichts übrig, als weiter unter dieſer Flagge zu ſegeln, um peinliches Aufſehen bei den Hotelangeſtellten zu ver⸗ meiden. Iſt Ihnen das verſtändlich?“ Karl nickte mechaniſch. Er hat nur das eine verſtan⸗ den: Daß nicht Servatius, ſondern Heidi ſelbſt der Ur⸗ heber dieſer verdächtigen Myſtifikation iſt. Etwas be⸗ klommen ſieht er den Profeſſor an.„Wenn ich richtig ver⸗ ſtanden habe, ſo iſt Heidi alſo ohne vorherige Abmachung mit Ihnen nach Baſel gekommen?“ „Allerdings. Aber das hat ſich nachträglich geordnet. Ich habe meinem Freund Welling natürlich geſchrieben und ſeine Einwilligung erhalten, daß Heidi die Reiſe mit mir macht.“ N Karls Kopf ſinkt langſam herab.„Dummer Kerl, dummer Kerl“, hämmert es in ſeinem Hirn.„Was willſt du alſo? Es iſt alles in ſchönſter Ordnung. Profeſſor Welling weiß längſt, wo Heidi iſt, und hat ſeinen Segen dazu gegeben. Du glaubteſt, als Held und Erretter zu kommen, und haſt dich vor dem Mädel nur unſterblich lächerlich gemacht.“ „Nachdem ich Ihnen das erklärt habe“, beginnt neben ihm Servatius ernſt,„bitte ich Sie, auch mir reinen Wein nzuſchenken. Warum ſind Sie Heidi Welling gefolgt?“ Karls Geſicht färbt ſich langſam glutrot.„Ach, das war nur nur ſo“, ſtammelt er verlegen.„Es iſt lächer⸗ lich, darüber zu reden.“ i 8 5 Fortſetzung folgt.) e eee N Kreuzworträtſel. 77 2 2 0 e 7 I 7 42 S 4 73 22 48 7 N 8 5 25 7— 20 8 28 0 5⁵ 37 32 85 2 55 8⁰ 57 3⁵⁰ 50 0 21 7 4 77 75 1 427 2 70 50 77 92 35 72 35 56 57 5 70 6 0 2 55 6 8 0 77 8 Waagagerecht: 1. oſtaſiat. Reich, 4. Meeresſäugetier, 7. Stadt in Nordafrika, 12. ruſſ. Gebirge, 13. griech. Unter⸗ welt, 15. europ. Hauptſtadt, 16. Nebenfluß der Donau, 17. nördl. Gebirgsumrahmung Böhmens, 19. vom Wind abgewendete Schiffsſeite, 20. Vergrößerungsglas, 21. nord. Männername, 23. german. Schriftzeichen, 25. Einhufer, 27. Himmelskörper, 28. neuſeeländ. Papagei, 30. volks⸗ wirtſchaftl. Begriff, 32. Schafkamel, 33. Geiſter der Ab⸗ geſchiedenen, 35. Teil des Zimmers, 37. Papageienart, 38. ehem deutſche Kolonie, 39. perſ. Fürwort, 40. deutſche Univerſitätsſtadt, 42. Stadt in Albanien, 43. Metall, 44. ſtarker Strick, 46. Affenart, 47. elektr. Maßeinheit, 49. nie⸗ derländ. Maler, 51. Pelzart, 54. Erdpech, 56. Frauenname, 58. Arm des untern Rheins, 60. Stadt in Nordamerika, 62. Zeitabſchnitt, 63. Stadt in Rumänien, 64. Schlagwerk⸗ zeug, 65. Hautöffnung, 66. flüſſige Speiſe, 67. kurzer Windſtoß, 68. Monat.(ä= ae, 6 de, ü= ue.)— Senkrecht: 1. Nordſee⸗Inſel, 2. ital. Fluß, 3. griech. Waldgott, 4. Teil des Beines, 5. Abſchiedsgruß, 6. Mutter des Apollon, 8. Auerochſe, 9. Fluß in Afrika, 10. Inſekten⸗ freſſer, 11. Schneidegerät, 13. Signalinſtrument, 14. Fluß in Unteritalien, 17. Meeresſtraße, 18. Geſichtsteil, 20. röm. Mondgöttin, 22. Nahrungsmittel, 23. europ. Völkergruppe, 24. Offiziersrang, 26. Landſchaft zwiſchen Elbe und Bober, 27. Nebenfluß der Theiß, 28. Wüſtentier, 29. Staatsgut, 31. Hautfarbe, 32. Milchgerinnungsmittel, 33. kelt. Feen⸗ königin, 34. Furche, 36. nord. Hirſchart, 41. Verbindungs⸗ bolzen, 43. ital. Stadt an der Adria, 45. norddeutſche Stadt, 47. Flachsabfall, 48. Gebirge in Afrika, 50. Schiffs⸗ tau, 51. muſik. Intervall, 52. Niederſchlag, 53. ſüdamerikan. Freiſtaat, 55. Stadt in Ungarn, 56. griech. Siegesgöttin, 57. ital. Hafenſtadt, 59. Vorgebirge, 61. Tonſtück für zwei Inſtrumente, 62. Eingang. Silbenrätſel. Aus den 21 Silben: a e— feu- i la li= ne— nel on pi rauh— reif— rin— ſend— ſkor— ſter— tha— tau— tun— za— zi ſind acht Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuch⸗ ſtaben, beidemal von oben nach unten geleſen, eine volks⸗ tümliche Redeweiſe ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Schlingpflanze, 2. Winterliche Naturerſcheinung, 3. Inſekt, 4. Inſel, 5. Zahl, 6. Waſſerbehälter, 7. Unterirdiſcher Weg, 8. Farbſtoff. Buchſtabeneinfügung. Durch Einfügen je eines weiteren Buchſtabens in die nachſtehenden 9 Wörter, einerlei an welcher Stelle, bilde man 9 neue Wörter, wogegen die eingeſetzten Buchſtaben, verbunden, ein ländliches Volksfeſt nennen. Slave Leer Tee Hoſe Alle Schaden Pump Speer Tor. Mer Nincler hat, habe auch stets 2 Hanssplast- Schnellverband im Haus. Kleine Ver-. letzungen sind schnell hygienisch ver- 8 bunden. Das Kind kan unbehin- 0 dert wWeiterspielen, denn Hansse- plest sitzt unverrückber fest Kürzungsanagramm. Man ſtreiche in den Wörtern: Fonds Peſeta Quadrat Kamerun Skala Kuratel Halfter Radio Grenze Mamſell Paſtete Nabob Togal je den erſten und letzten Buchſtaben und bilde aus den verbleibenden durch Umſtellen neue Wörter, und zwar wiederum Hauptwörter. In ihren An⸗ fangsbuchſtaben müſſen dieſe dann einen Kalendertag im November nennen. Buchſtabenwechſel. In den nachfolgenden 11 Wörtern ſoll je ein Buchſtabe durch einen andern ausgewechſelt werden. Dieſe neuen Buchſtaben müſſen, aneinandergefügt, einen Feſtbraten er⸗ geben. Kontur Quinte Schleier Muſter Hummel Walze Ried Lunte Goſſe Waage Gabel. A ianckert⸗ ochprãgung Auflöſungen aus voriger Nummer: Schach⸗Aufgabe: 1. Daz a5.., Ke3—f2 oder da, 2. Sfödega oder Daß—es matt. a: 1.„Ein Leizieht, 2. Da5—el oder d2 matt, b: 1.„ bö)ab, arab oder f3—f2, 2. Ld6—c5, Daßdcb6 oder—cg matt. Doppel⸗Sinnrätſel: 1. Dietrich. 2. Auflauf. 3. Stift. 4. Gaffel. 5. Abzug. 6. Einbruch. 7. Sattel. 8. Tafel. 9. Etikette 10. Ball. 11. Umſchlag. 12. Cicero. 13. Hader.— Das Gaeſtebuch. Silben rätſel: 1. Keſcher, 2. Ode, 3. Nogat, 4. Zampa, 5. Eule, 6. Rajah, 7. Tibet.— Konzert, Theater. Hromatique Zagen ace, lll bel en nnnennnmnmnmna Billige aber gute Uhren 3. od. Geld zurück. Nx. 3. Hertentesehen- . 5 2 775 ohr m. lt. 36stündig. 0 „Nr. 4. Versilbert. Ovalbũ 7 „Kinder, M. 2.30. Nr. 5. Besser. Werk, Oels os de, Scheiede dabes gediegen dd reclaret Ale 8 Huster zg. Bla 12.89 Abbild va ν Wαν Mampęaclexleiclen warum goch? Machen Sie doch einen Versuch mit einer Vulneral- Behandlung, die sich schon geil 1893 bewährt und oft geholfen hat l Ihrer Apotheke orhaſten Sie Vulnerel-Pröparate Apotheker P. Grundmann, Serin W 30. chroniſ che Vers N Luftröhrenkatarrh, P. kt tis durch rund hartnäckige Bronchitis mit Auswurf, Aſthma 1 kostenlos niecon Achtet den Bennisten 5 Aller ad Gesel Sammler aud 8 50 Segeſßerte Hanzchreſzen ven angeben. Versand der Patienten, zahlreiche ſchriftl. Anerkennungen keenbach Methode des WYHW̃᷑ don Mrzten! Intereſſ. 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Saas 2 klpkl s Human 8 1 aun prescden Verderb Memamdemwoddmddmmddmd die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carf Görg Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, fämtl in Berlin SW 8. Lindenſtr. 101/102. Frischer Atem gründliche, doch schonende Reinigung verhindert den Ansstz von Zahnstein 2 Sroſſe Tube 40 Pl., kleine Tube 25 27 Silben⸗Anfügung: Diktat Ehrfurcht Mans⸗ feld Griesgram Eindruck Decharge Eichhorn Nach⸗ ſchub Kumpan Ernſtine Nauheim Durchſicht Ent⸗ ſchluß Reporter Tyras Oaſe Transmiſſion Ermland Niger.— Dem Gedenken der Toten. Rätſel: Rhabarber— Barbe. Verkapſelte Perſonennamen: 1. Udo, 2. Otto, 3. Ernſt, 4. Werner, 5. Heinrich, 6. Hermann Scharade: Vielleicht. Kettenrätſel: Druck⸗Stock Stock⸗Holm— Holm⸗Gang— Gang⸗Art— Art⸗Ur— Ur⸗Tier— Tier⸗ Schau— Schau⸗Spiel— Spiel⸗Zeug— Zeug⸗Druck. 55 Humor „Glaubſt du an Seelenwanderung?“ „Selbſtverſtändlich, ich bin überzeugt, Kamel geweſen zu ſein.“ „Nanu, ein Kamel?“ „Ja, damals, als ich dir die dreißig Mark geborgt habe!“ früher ein 4. Herr Lehmann iſt mitten auf der Landſtraße von einem Auto überfahren worden. „Iſt er tot?“ fragt Frau Lehmann den ſchnell herbei⸗ geholten Arzt. „Jawohl! Er iſt tot...“ antwortet dieſer. Da richtet ſich Lehmann auf und ruft:„Nein, ich lebe noch!“ Darauf Frau Lehmann:„Biſte ruhig, der Doktor wird es wohl beſſer wiſſen als du!“ *. „Der Zauberkünſtler im Variets Carletti iſt grandios! Du mußt unbedingt hingehen!“ „Ach wo! Das iſt doch alles Schwindel!“ „Das ſage nicht! Ich habe ihm einen falſchen Zwan⸗ zigmarkſchein überreicht— und er hat mir einen echten zurückgegeben!“ N Müller trifft Schulze:„Na, wo kommen Sie denn her?“ „Vom Finanzamt. Ich wollte Steuern bezahlen, aber ich hinkomme, ſteht da an der Tür: Bitte drücken!“ „Na, und?“ „Na. da hab' ich mich eben gedrückt!“ * wie „Was mir heute paſſiert ſchlimmſten Feind nicht.“ „Was iſt Ihnen denn zugeſtoßen?“ „Ich habe das große Los gewonnen.“ Verſagt der Magen verſagt der Menſth! Wenn Magen und Darm nicht in Ordnung ſind, leidet darunter das ganze Befinden des Menſchen. Die bekannten Erſcheinungen wie Uebelkeit, Brechreiz, Druckgefühle im Leib vereinigen ſich mit 1 Erſcheinungen wie Kopfſchmerz, Schwindel, Sodbrennen, Verſtopfung oder Durchfall. Nament⸗ lich wenn man an Fkeſttagen des Guten zuviel getan hat 15 man eine erhöhte Empfindlichkelt der Verdauungsorgane. Will man dafür ſorgen, daß es gar nicht erſt zu ſolchen Beſchwerden kommt brauch man ein Mittel zum Ausgleich, das wit in der auch von der ärztlichen Wiſſenſchaft beachteten Luvos⸗Hell⸗ erde beſitzen, weil dieſe vor allem den Vorzug hat, jede über⸗ mäßige Säurebildung im Magen zu verhindern. Die Luvos⸗ Heilerde nimmt auf ihrem Wege vom Mund durch Magen und Darm Eiweißfäulnisprodukte und giftige Stoffwechſelprodulte die von Bakterien erzeugt werden oder bei der Ver auung ent⸗ ſtehen, ſchwammartig auf und macht ſie für den Körper un⸗ ſchädlich Andererſeits aber gibt ſie an den Körper unent⸗ behrliche Aufbauſtoffe wie Kalk, Eiſen, Magneſia. Kali, Natron und Kieſelſäure ab, die in der üblichen Nahrung häufig nur ungenügend vorhanden 5 Die Luvos⸗Heilerde iſt ein gänz⸗ lich unſchädliches, aber durch ihre vielſeitige Wirkung ideales Mittel zur Behebung dieſer Störungen und Beſchwerden und ur Beſſerung und Steigerung des Wohlbefindens. Es iſt con ſo: Ein paar Wochen lang regelmäßig morgens nüchtern und abends vor dem Schlafengehen Luvos⸗Heilerde eingenom⸗ men, führt normale Stu lwerhälmiſſe herbei und fördert das Allgemeinbefinden Die Luvos⸗Heilerde iſt überall in Apothe⸗ ken. 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