icht Nr. 283 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 4. Dezember 1937 Aus dem Volk— für das Volk NSA. Sie gingen durch das Trommelfeuer des Welt⸗ krieges, 1 marſchierten vor der Feldherrnhalle in Mün⸗ n ſie bahnten ſich den Weg durch Maſſen aufgehetzter enſchen: des Führers alte Kämpfer. Sie waren es auch, die in vielen Verſammlungen das Neue verkündeten, was der Führer ſchaefen wollte und was heute in ſo vielen Punkten bereits Wirklichkeit geworden iſt. Und ſie werden auch am Tag der Nationalen Solidarität wieder auf der Straße ſtehen und, mit der Sammelbüchſe in der Hand, ſich für die einſetzen, denen unverſchuldete Not das Leben noch nicht ſo glücklich und ſchön werden läßt wie der großen Menge der Volksgenoſſen. Menſchenmengen ſcharen ſich um Sammelbüchſen, die das Zeichen des Winterhilfswerkes tragen, der größten ſo⸗ zialen Tat der Welt. Ein Großteil von denen, die früher abſeits ſtanden, opfern für die Volksgemeinſchaft, und auch jene bekennen ſich durch die Tat für das, was ſie früher be⸗ kämpften aus einer Wahnporſtellung heraus, die ihnen art⸗ fremde Elemente aufſchwätzten! Die Idee hat den Sleg davongetragen. Und die Künder dieſer Idee, 5 werden heute umlagert, ſie kämpfen weiter für die Volksgemeinſchaft. Ob ſie heute Reichsminiſter, Leiter ſtaat⸗ licher und ſtädtiſcher Behörden, Führer in Parteiorgani⸗ ſationen ſind, ſie ſind nicht zu„Spitzen“ im alten Sinne ge⸗ worden, ſondern ſtehen mitten in der Volksgemeinſchaft. Denn ſie ſind ja ſelbſt ein Teil von ihr. Es iſt endlich wie⸗ der die natürliche Auffaſſung hergeſtellt worden, ſo wie ſie bei unſeren Altvorderen herrſchte, daß der eine für den an⸗ deren einſtand, daß er ihm Obdach, Eſſen und Trank ge⸗ währte und ihn nicht verkommen ließ. Aus der Bluts⸗ gemeinſchaft heraus kam der Einſatz, ſo wie er heute aus der Volksgemeinſchaft kommt. Es gab eine Zeit, in der dieſe Haltung ein anderes Ge⸗ icht trug, in der, ſo möchte man bald ſagen, alles in das egenteil verkehrt war. Unter dem Einſatz des einen für den anderen, unter der Solidarität verſtand man das Zu⸗ ſammenhalten von Klaſſen, die ſich über die Welt hinaus zur internationalen„Gemeinſchaft“ die Hand gaben, um andere Klaſſen zu bekämpfen. Der Wahnſinn mußte ſchei⸗ tern; und die Beiſpiele der Geſchichte haben denen Recht ge⸗ geben, die die nationale Solidarität auf ihre Fahne ſchrie⸗ ben.— Ebenſo ſpaltete ſich damals die Wohlfahrts⸗ pflege in zwei Lager: in gut geſtellte Menſchen, die Almoſen gaben— und in ſolche, die ſie empfingen. Man veranſtaltete ſogar Feſte, zu denen nur die eingeladen wa⸗ ren, die im täglichen Leben als führende Perſönlichkeiten galten und die ſich auf Grund ihrer finanziellen Mittel eine Unterbrechung ihres etwas gelangweilten Lebens ſchaffen konnten. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Frack und das große Geſellſchaftskleid das äußere Anzeichen dieſer Ver. anſtaltungen waren, und daß ein Mehraufſchlag am„Kalten Büfett“ oder im„Baſar“ das bringen ſollte, was den Ar⸗ men übergeben wurde. Es war mehr eine Beruhigung des Gewiſſens, was dieſe Menſchen zu derartigen„hochherzigen“ Taten führte, noch dazu wenn ſie auf dem Wege zu der Veranſtaltung Menſchen geſehen hatten, denen Hunger und Not im Geſicht geſchrieben ſtanden. Was aber blieb den Armen dabei? Was wurde ihnen zur Linderung ihrer Not gegeben? Oft blieb nicht ſehr viel übrig, denn die Geſtaltung verſchlang ein Großteil der Einkünfte, und das, was als Reſt blieb, wurde einem Ver⸗ ein oder einem Verband überwieſen, der es ſich zum Ziel geſetzt hatte, aus Mitleid den Aermſten zu helfen. Es iſt keine Frage, daß nur derjenige etwas aus der Sammlung erhielt, der dieſem Verband naheſtand, der irgend welche „Beziehungen“ zu den Wohltätigkeitsmännern hatte und der es verſtand, das Mitleid der die Gaben Verteilen⸗ den zu erregen. 5 5 Daß dieſe Maßnahmen gar nichts ausrichteten, noch dazu, wo ſie oft am verkehrten Platz angeſetzt wurden; daß die Geſchenke von den Armen nicht anders als Almoſen gewürdigt wurden, liegt in der Natur der Sache. Die un⸗ eheure Laſt an Not und Elend, die aus den vergangenen Jahren der Mißwirtſchaft der nationalſozialiſtiſchen Regie⸗ rung überlaſſen wurde, konnte nur durch umfaſſende Maß⸗ nahmen beſeitigt werden. Und hier durften auch keine ſtaat⸗ lichen Einrichtungen helfen, um dieſes Erbe auszulöſchen, ſondern das Volk ſelbſt mußte in ſeiner Gemeinſchaft da⸗ 5 einſtehen. Jeder Volksgenoſſe, jede Volksgenoſſin mußte azu ein Opfer geben, um die Wohlfahrtsaufgabe durchzu⸗ führen, die notwendig war. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes wurde bald zu der Einrichtung, die alle zu Betreuenden erfaßte und ihnen aus der Leiſtung der Gemeinſchaft die Mittel gab, um, voll Kraft und Stärke, das Lebensſchickſal ſelbſt zu meiſtern. Der Kampfruf „Keiner ſoll hungern, keiner ſoll frieren!“ rief alle Volksgenoſſen auf, um die größte Not im Augen⸗ blick abzuwenden, um zu verhüten, daß viele Menſchen, die nicht mehr aus noch ein wußten in ihrer Not, den Freitod dem Leben vorzogen. Nach der Bewältigung dieſer dringendſten Tagesauf⸗ gaben fand das Winterhilfswerk neben der weiteren Be⸗ treuung, ſchon ſeine Ausweitung zu den Zukunftsau gaben an der Geſundheitsführung des deutſchen Men⸗ ſchen. Auch dieſe Maßnahmen erhalten ihre Mittel aus dem lufkommen des Winterhilfswerkes. Mit ihrer Hilfe werden die Menſchen von Jahr zu Jahr glücklicher wer⸗ den. Und alles das erreichte die Volksgemeinſchaft und ihre Opferbereitſchaft. So ſtehen auch am Tag der Nationalen Soli⸗ darität, am 4. Dezember, wieder führende Männer und Frauen aus Staat und Partei auf der Straße mit der ammelbüchſe und rufen zur Solidarität aller deutſchen Menſchen auf, Und die Opfer, die die Menſchen geben, wer⸗ den helfen, ben Betreuten die Mittel bereitzuſteilen, um ſie über die Wintermonate hinwegzubringen und die Ge⸗ undheitsführung von Müttern und Kindern, den Trägern 1 unſeres Volkes, zu ſichern. Ein Volk hilft ſich elbſt Zum Tag der nationalen Solidarität Solange dieſe Volksgemeinſchaft unangetaſtet egen bleibt, kann uns nichts bedrohen! Darin liegt die Gewähr 5 die Zukunft des Lebens nicht nur der Nalion, ſonderr mit auch der Exiſtenz jedes einzelnen. * teteltemus, das kann nichts anderes ſein als eine Verpflichtung, nicht nur an das eigene Ich zu denken, ſon⸗ ern vor ſich die großen Aufgaben der Gemeinſchaft zu ſehen und ihnen gemäß zu handeln. en: Die Einheit unſeres Volkes Niar ans d 1 Wi* 5 1 8 g 2 8 rch n 5 dyfe s erſetzbar r, ſondern ein Tribut an dis Vernunft Neue Volkswohlfahrtspflege Rede des Hauptamtsleiters Hilgenfeldt. 8 5 1 Berlin, 3. Dezember. uf dem Vortragsabend des Außenpolitiſchen Amtes der NSDAP hielt Hauptamtsleiter Erl Higenfei am Donnerstag einen Vortrag über„Neue Wege nationalſozia⸗ liſtiſcher Volkswohlfahrtspflege“ 8 Der Redner begann mit der Erinnerung an Punkt 21 des Programms der NSDAP:„Der Staat hat für die He⸗ bung der Volksgeſundheit zu ſorgen durch den Schutz der Mutter und des Kindes“. Dieſe Aufgabe habe der Führer in ſeinem Buch„Mein Kampf“ als„Erfüllung eines heldi⸗ ſchen Kampfes“ eindeutig gekennzeichnet. 5 Bei der Machtübernahme hätten wir in Deutſchland eine Säuglingsſterblichkeit von 7.9 v. H. ge⸗ habt und der Geſamtverluſt in dem Zeitraum von 1919 bis 1935, alſo in 17 Jahren, betrage nicht weniger als 1 310 000 Kinder. Dieſe Kinder ſeien nur dadurch geſtorben, weil die Mütter nicht wußten, wie ſie die Kinder richtig ernähren und pflegen ſollten. Der Kampf, der bald nach der Macht⸗ übernahme durch die NSV und den Reichsmütterdienſt auf⸗ genommen wurde, zeige heute bereits den Erfolg, daß die Säuglingsſterblichkeit im Reichsdurchſchnitt auf 6,59 v. H. Jungen aud e iſt und dem deutſchen Volk 140 000 ungen und Mädel geblieben ſind. d Weiter müſſe dafür geſorgt werden, daß die Kinder, die geboren werden, nun nicht als belaſtete Menſchen durch das Leben gehen. Ein ſehr hoher Prozentſatz— in manchen Reichsgebieten faſt ein Drittel der Männer und Frauen— ſeien mit Mangelkrankheiten belaſtet, die unbedingt ver⸗ meidbar wären. Hier habe der Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk eine ſo gewaltige Aufgabe, wie ſie ſchöner und größer und verantwortungsvoller nicht ſein könne. In ſei⸗ nen 194 Mütterſchulen und mit ſeinen 1750 Wanderlehre⸗ rinnen wirke der Reichsmütterdienſt auf die deutſchen Frauen ein durch hauswirtſchaftliche, durch erzieheriſche und durch pflegeriſche Kurſe. vom Jahre 1935 bis zum Juli 1937 wurden vom Reichsmütterdienſt in 63 000 Kurſen 1245 000 Mütter geſchult und bereitgemacht für ihre große Aufgabe, das Gut zu ſchützen. Wohlfahrtsarbeit ſei vorwiegend eine Aufgabe der deutſchen Frau. Heute arbeiteten in dieſem Sinne 14000 beſoldete weibliche Fachkräfte der RSV und der NS⸗ Frauenſchaft. Ihnen ſtänden ſtändig arbeitende ehrenamt⸗ liche Mitarbeiter der NSW zur Seite, deren Arbeitsleiſtun überſteigt vom Januar 1934 bis Oktober 1937 0155 232 350 000 Tagewerke, mit denen man ein Reichsauto⸗ bahnnetz von 5800 Km Länge bauen könnte. 22 048 Hilfs⸗ ſtellen und 1887 e ee ſpannten ſich heute netz⸗ artig über das ganze Deutſche Reich und ſtänden den Müt⸗ tern mit Rat und Tat zur Seite. Kinderwagen, Säuglings⸗ körbe und Säuglingsausſtattungen im Geſamtwert von rund 20 Millionen Mark kamen zur Verteilung. Den Müt⸗ tern diene die NSV durch ihre Verſchickung in Müttererho⸗ lungsheime, den Kindern durch örtliche Erholungspflege, durch Kinder⸗Land⸗ und ⸗Heimverſchickung. Von größter Wichtigkeit iſt die genügende und richtige Ernährung. Dieſer Aufgabe dienten einmal die Kinderſpei⸗ ſungen, von denen in den Jahren 1936-37 49 478 837 durch⸗ geführt wurden. Bei der Machtübernahme habe man feſtſtellen müſſen, daß die Schweſterſtationen im Deutſchen Reiche er⸗ richtet waren nach partikulariſtiſchen oder materiellen Ge⸗ ſichtspunkten. Weite Gebiete des Reiches waren ſo ſchlecht verſorgt, daß auf 50 000 bis 60 000 Menſchen nur eine Schweſternſtation entfiel. Wo die Bevölkerung arm war, wo ſie wirklich Wohlfahrt und Fürſorge notwendig hatte, geſchah nichts. Es ſei klar, daß die nationalſozialiſtiſche Wohlfahrtspflege ihren beſonderen Einſatz dort machen müſſe, wo die Not am größten ſei. So wurden in erſter Linie die Gebiete der Bayeriſchen Oſtmark, der Rhön und Schleſien vorgenommen. Bisher ſeien von der NS B 2246 neue Ns Schweſtern⸗ ſtationen errichtet, in 1 275 330 Sprechſtundenbeſuchen und 7 000 907 Hausbeſuchen insgeſamt 2 407 148 Perſonen von der Ns⸗Schweſternſchaft bekreut worden. Es ſei ein neuer Weg, denn die Schweſternſchaften der NS⸗Volkswohlfahrt ſeien eingerichtet, um Mutter und Kind zu helfen. Die erzieheriſche und wohlfahrtspflegeriſche Ar⸗ beit an Mutter und Kind ſei die Vorausſetzung für jeden Erfolg im Leben und für das Glück der Familie. Der Ein⸗ ſatz der nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrtspflege richte ſich aber auch auf ein Gebiet, das die Vergangenheit voll⸗ kommen vernachläſſigt habe: die Sorge für das Klein ⸗ kind, das Kind im vorſchulpflichtigen Alter. Gerade hier könnten unendlich viel Schäden verhütet werden, wenn rechtzeitig eingegriffen werde. Im zweiten bis ſechſten Le⸗ bensjahr erwerbe das Kind die Schäden, die es nachher im Leben belaſteten. Dem Kleinkind dienten vor allen Dingen die Ernte⸗ und Dauerkindergärten. Beſtanden vor der Machtübernahme 8300 Kindergärten im geſamten Deut⸗ ſchen Reich, ſo hatte ſich die Zahl im Oktober 1937 auf be⸗ reits 16 000, alſo faſt doppelt ſo viel, erhöht. Zum Schluß verwies der Redner auf das Tuberkuloſe⸗ Hilfswerk der NS⸗Volkswohlfahrt, das die Lücke der So⸗ zialverſicherungen ſchließe. Die Einweiſungen, die Ende 1935 rund 1500 betrugen, ſeien im Oktober 1937 auf 14000 geſtiegen. Die neuen Wege, die die nationalſozialiſtiſche Volks⸗ wohlfahrtspflege einſchlage, ſeien nach der Erkenntnis aus⸗ gerichlet, daß Geſchichte nicht in Tagen und Jahren ge⸗ macht werden kann, daß dies Aufgabe und Arbeit von Gene⸗ rationen iſt. Jede Generation wird weiter leben in den Werken, die ſie hinterlaſſen hat. Nicht aus der Schau der Gebundenheit eines Lebens, ſondern der Schau der Ewig⸗ keit des Volkes erfzält nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrts⸗ pflege ihre Aufgaben. Verbeſſerungen im Schnellzugsverkehr. Die ganzjährig zwiſchen Mannheim Hbf. und Mün⸗ en Hbf. über Stuttgart— Ulm verkehrenden Schnellzüge D 370/369 werden vom 1. bezw. 2. Dezember ds. Is. an wieder regelmäßig in ihren Sommerplänen ab und bis Wuppertal⸗Oberbarmen befördert. Es verkehren: D 370: Wuppertal⸗Oberbarmen ab 8.17, Köln Hbf. ab 9.27, Koblenz Hbf. 10.51, Bingerbrück ab 11.43, Mainz Hbf. ab 12.15, Worms ab 12.50, Audidigs hafen da. Rh. Hbf. ab 13.18, Mannheim Hbf. ab 13.32(München Hbf. an 19.46 Uhr); D369:(München Hbf. ab 8.56 Uhr), Mannheim Hbf. an 15.14, ab 15.18, 1 a. Rh. Hbf. ab 15.32, Worms ab 15.55, Mainz Hbf. ab 16.33, Bingerbrück ab 17.02, Koblenz Hbf. an 17.57, Köln Hbf. an 19.27, Wupper⸗ tal⸗Oberbarmen an 20.33 Uhr. Die Züge halten im Bezirk Mainz auch in Boppard, Bingen und Frankenthal, D 369 ferner auch in St. Goar. Du ſollſt nicht Almoſen geben, ſondern opfern! Beherzige es am„Tag der nationalen Solidarität“ 1 er ae, tein Trägerhemd, Charm. Binder, neueste Muster Schlüpfer, Charm. 98 2.50, 1.30, 95 Trägerhemd, Interl.. 1.30 Sporthemden mit Schlüpfer, Juvena. 1.30] Kragen 6.50, 5.75, 5.15 Schlüpfer, Rokoko 2.45,1.75 Muster Garn. Zil. 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Nur wagen ſie nicht recht, dieſe Emp⸗ findungen zu zeigen, einesteils der Würde wegen, zweitens aber auch, weil eine Herzensſcheu ſie zurückhält, die echten Gefühle zu verraten. Sie ſind ja auch gar nicht gewöhnt daran. Seit Jahren, ſeit Jahrzehnten iſt es üblich, daß die Frau und Mutter dem geſtrengen Hausherrn die ge— ſamte Organiſation des Feſtes einſchließlich der Beſorgun⸗ gen und all der tauſend, ſtimmungsvollen und aufregenden Vorbereitungen abnimmt. So geſchieht es dann wohl, daß der Mann am Hei⸗ ligen Abend den Pflicht⸗Dankeskuß der Kinder verlegen in Empfang nimmt, mit erfreutem Geſicht vor ſeinem Platz und den traditionellen Hausſchuhen, der Kiſte Zigar⸗ ren, dem Schlips und der Flaſche Kölniſchwaſſer ſteht, in⸗ des drüben unter Jauchzen und vielen Uümarmungen zwiſchen Mutter und Kindern die innigſte Harmonie be⸗ ſteht. Um die Freude nicht zu ſtören, wird es meiſt un⸗ ausgeſprochen bleiben, das leiſe, bittere Gefühl des Vaters: Man iſt halt der Herr, der zahlt— und weiter nichts! Man hat ja ſchließlich viel zu viel Arbeit, um ſich um all die Kleinigkeiten zu kümmern. Und wahrſcheinlich muß das ſo ſein— Frauenſache! Es iſt ja ſchon gut, wenn alle zufrieden ſind. Aber das gerade ſollte nicht ſein. Wir Frauen haben es ganz in der Hand, den Männern, den Gatten und Vätern, die gleiche, aufregende und tief beglückende Feſt⸗ freude zu vermitteln, wie ſie uns und die Kinder beſeelt. Vater wird nicht nur um dieſen oder jenen Betrag für die Beſorgungen gebeten, die wir ihm gern abnehmen wollen — lach, wie gern nehmen wir ſie ab, nicht wahr? Und denken nicht daran, daß für ihn gemeinſam mit uns doch auch ein Stückchen Vorfreude herausſchauen würdel). Er ſoll nicht nur ſeine Zuſtimmung zu dieſer oder jener An⸗ ſchaffung geben— er ſoll dabeiſein, auswählen, prüfen, verwerfen und ſich begeiſtern, bei Kleinigkeiten verweilen, überlegen, ob dieſes oder jenes nicht noch eine Sonder⸗ freude für eines der Kinder ſein könnte— und ganz all⸗ mählich in die wahre Vorweihnachtsſtimmung hinein⸗ gleiten. Und wenn Vater dann ſo langſam in die richtige Stimmung und Freude gerät, dann wird es nur ein kleiner Schritt ſein, ihm nahe zu legen, daß er auch noch auf eigene Fauſt für kleine Ueberraſchungen ſorgen ſollte. Auch für die liebe Frau, die„ja alles hat“ oder„ſich ſelbſt alles kaufen kann!“ Aber für uns erwächſt aus dieſem Bemühen die Verpflichtung, uns für ſie auch ein wenig anzuſtrengen. Männer, Väter ſind ſo furchtbar ſchwer zu beſchenken, ſeufzen die Frauen! Handgeſtrickte Pullover und Krawatten tragen ſie nicht, Schreibmappen aus ge⸗ preßtem Leder verſchwinden nach ein paar Tagen in irgendwelchen Fächern und Aſchenbecher haben ſie ſowieſo genug. Außerdem ſtöhnen ſie ja ohnedies über das viele Geld, das alles koſtet! Nein, koſten muß es nicht viel. Aber die meiſten Männer und getreuen Hausväter freuen ſich ehrlich, wenn man eine nützliche und praktiſche Neue⸗ rung für den Haushalt einführt. Wenn nicht mehr der ewige Aerger iſt mit dem zerfetzten Telephonbuch, weil nun eine glatte, unverzierte Hülle aus Baſt darum gearbeitet iſt, wenn eine unzerbrechliche Schale reichlich mit Kragen⸗ knöpfen gefüllt für die Harmonie der Morgenſtunden ſorgt, wenn die Türen nicht mehr gegen die Wand knallen, weil Sicherheitsſtopfen dafür beſorgt ſind. Und es müßte doch mit dem Kuckuck zugehen, wenn man nicht herausbekom⸗ men ſollte, ob die ſchönen, gepunkten Halstücher unter dem Mantel nicht auch in„ſeinem“ Herzen eine leiſe Sehnſucht erwecken! Und Liebhabereien hat er ja ſchließlich auch, ſeine Briefmarken, ſeine Bücherſammlung, ſeine ſchönen Photos— auf all dieſen Gebieten gibt es ſo zahlloſe ſchöne und nützliche Dinge, die ihn wirklich überraſchen und erfreuen. Wirklich, Vater ſollte nicht nur Weihnachtsmann ſpie⸗ len und mit Bart, Sack und Rute erſcheinen, um ihm un⸗ bekannte Gaben zu verteilen, er ſollte ſich wirklich als Weihnachtsmann fühlen. Schenken können, ſchenken mit Herz— gibt es etwas Schöneres? Machen wir es nicht durch Unüberlegtheit zu einem Vorrecht von uns Frauen — ſchließen wir die lieben Männer nicht von dieſer Freude aus! Glück des Schenkens. a Weihnachten iſt das Feſt, an dem das Schenken und das Beſchenktwerden eine einſchneidende Bedeutung ge⸗ winnen. Es gibt wohl kein Kulturvolk auf der Erde, das nicht ein Feſt mit ähnlicher Sitte aufzuweiſen hätte. Freude bereiten, gehört zu den beſten und tiefſten Trieben, die in der Bruſt des Menſchen verankert ſind. Welches Feſt hätte beſſer für dieſen Zweck gewählt werden können als Weihnachten, der Tag, an dem der ganzen Menſchheit vor faſt zwei Jahrtauſenden das koſtbarſt 8 worden ift 0 ſtbarſte Geſchenk zuteil ge TTF Die ganz Kleinen wollen nur beſchenkt ſein, ſie ſind noch ganz egoiſtiſch, ihre Freude bezieht ſich nur auf ſich ſelbſt. Aber es kommt bald anders. Kaum hat ſich das Bewußtſein ein wenig in ihnen gemeldet, ſo wollen ſie nicht nur Freude genießen, ſondern auch Freude bereiten, ſie wollen nicht nur beſchenkt ſein, ſondern auch ſchenken, der urewige Trieb, Freude an der Freude der andern zu haben, ſteigt ſchon mit aller Macht in ihnen empor. Und ſie haben das Bedürfnis ſich dieſe Freude zu erarbeiten. Jur das sino it ja Weihnachten das Feſt ſchlechthin — das Feſt, bei dem ſchon die Vorfreude eine außerordent⸗ liche Rolle ſpielt. Wünſche werden geäußert, hier ſtürmiſch, dort beſcheiden, je nach dem Temperament, die ganz Klei⸗ nen ſchreiben Wunſchzettel an das Chriſtkind oder den Weihnachtsmann, die Phantaſie beſchäftigt ſich ſchon wochenlang vorher mit dem Feſt und ſeinen Ueberraſchun⸗ gen, freudige Erregung ſieht den Heiligen Abend als der ſchönſten, feierlichſten Erfüllung des ganzen Jahres ent⸗ noa Ou Die kleinen Mädchen ziehen ſich in die verſchwiegenſten Zimmer des Hauſes zurück und ſticken heimlich an einer zierlichen Decke für die Mutter; die Knaben ſtellen mit ihren Laubſägen, deren Geſumm aus verſchloſſenen Stuben bricht, allerlei merkwürdige Gegenſtände her, ſie zimmern und kleben Puppenſtuben für ihre Schweſtern, und alles geſchieht mit ſolcher Verſchwiegenheit und ſo be⸗ deutſamem Getue, daß man glauben muß, die unerhörte⸗ ſten Dinge bereiten ſich vor.. Je älter der Menſch wird, deſto lebhafter greift die Freude am Schenken bei ihm Platz, und das Glück des wahrhaft gereiften Menſchen beruht eigentlich nur noch im Schenken, das heißt, nur noch in der Freude, die er ge⸗ nießt, wenn er andern zu einem Glück verhilft. Was be⸗ deutet einem Vater die Freude an den erhaltenen Geſchen⸗ ken gegen die unendlich viel größere Freude, ſeine Kinder mit ſtaunenden Augen und geröteten Wangen über die Gaben des Weihnachtstiſches gebeugt zu ſehen; zu betrach⸗ ten, wie die Gattin bezaubert iſt durch die Erfüllung längſt gehegter Wünſche. Das Schenken iſt eine Kunſt. Nicht nur, was man ſchenkt, iſt von Bedeutung, ſondern auch, wie man ſchenkt, kann von Wichtigkeit ſein. Kindern etwas ſchenken, das iſt nicht ſchwer, es iſt eine einfache und dankbare Aufgabe. Aber es gibt gewiſſe verſchämte Arme, die ſich nur ungern etwas ſchenken laſſen, obwohl gerade ſie Geſchenke not⸗ wendig brauchen, und es gibt gewiſſe andere eigenwillige Charaktere, denen es ſchwerfällt zu danken. In dieſen Fällen erfordert das Schenken Geſchicklichkeit, Takt und Diskretion, es iſt ſchwierig und will auf eine beſondere Art verſtanden ſein, es muß ſo ſcheinen, als habe man da etwas höchſt Ueberflüſſiges, das man auf alle Fälle los ſein möchte, ſo daß der andere einem einen wirklichen Gefallen täte, wenn er die Freundlichkeit hätte, dieſe Dinge zu übernehmen Die größte Freude bereitet man immer den Unbe⸗ mittelten. Es gibt deren heute weiß Gott genug. Man kann ja faſt immer beobachten, daß die Kinder der ärmeren Schichten eine viel urſprünglichere Freude an ihren ein⸗ fachen Geſchenken empfinden als die überſättigten Kinder 2 1 f 2 8* Fe 56 4 Selbſtgemachtes für Weihnachten Das Schenken ſoll einen Ausdruck der Zuneigung be⸗ deuten und erfordert neben vielem Taktgefühl ein Errater der geheimſten Wünſche des anderen. Beſonders für eine Frau iſt ſehr leicht, etwas Paſſendes zu finden. Aber be⸗ ſondere Freude wird das Schenken machen, wenn man ſich die Sachen ſelbſt herſtellen kann. Die Auswahl iſt ſo groß, daß man bei einigem Nachdenken beſtimmt das Richtige findet. Da wären beiſpielsweiſe die vielen netten Dinge, die man aus Kretonne herſtellen kann. Einen neuen Kaffee⸗ wärmer kann eine Frau beſtimmt gebrauchen, auch wenn ſie ſchon einen haben ſollte. Wei⸗ ter wird ein klei⸗ nes Deckchen mit paſſenden Mund⸗ tüchern gewiß viel Freude be⸗ reiten; auf einer luſtigen, bunten Kretonnedecke ſieht auch das einfachſte Geſchirr nett und modern aus. Beſonders hübſch wirken Decken mit aus⸗ gezogenem Rand. Die ent⸗ ſtehenden Fran⸗ ſen müſſen natür⸗ lich mit Schling⸗ ſtich befeſtigt werden. Jede Frau hat ſtets ſo viele kleine Dinge, die ſie gern aus der Hand legen möchte und die dann immer ſo herumliegen. Da iſt es praktiſch, ein Täſchchen zu arbeiten, das an der inneren Schranktür an⸗ gebracht werden kann. Nun ſind alle Dinge wie Tüchlein, Handſchuhe uſw. ſchnell untergebracht, und wenn ſie ge⸗ braucht werden, ſtets zur Hand. Ein Bettjäckchen gehört manchmal zu den geheimſten Wünſchen. Man könnte es ſich ja ſelbſt machen, aber dann wird es doch immer wie⸗ der als überflüſſig auf ſpäter verſchoben. Aber gerade die „überflüſſigen“ Dinge machen immer die größte Freude. — Damit aber auch die praktiſchen Dinge zu ihrem Recht kommen, ſei der moderne Wollſchal erwähnt, der doppel⸗ ſeitig verarbeitet wird, beiſpielsweiſe braun mit gelb, oder grün mit rot., Als ſelbſtverſtändlich wird aber voraus⸗ geſetzt, daß der Schal zu der vorhandenen Garderobe paſſen muß. F. R. H. der Reichen an den unter pompöſem Lichterbaum aufge⸗ türmten Koſtbarkeiten, die ihnen nicht viel bedeuten, da ſie ia ſchon alles beſitzen. Sehr weitſchichtig iſt das Thema, was man ſchenken ſoll. Die Läden ſind vollgeſtopft mit Objekten, es gilt, das Richtige herauszufinden. Es gibt banalen Kitſch— und es gibt gut gemachte Dinge, die geſchmacklich erziehend wirken, Manche Menſchen verſtehen es, mit wunderbarem Geſchick einzukaufen, mit wenigen Mitteln gerade das, was der andere nötig hat, worüber er alſo auf alle Fälle Freude empfinden wird. Es gehört ein gewiſſes pſycholo⸗ giſches Gefühl zu einem glücklichen Einkauf von Geſchen⸗ ken— und vor allem natürlich Liebe. Man darf es ſich nicht zu leicht machen, Liebe macht es ſich niemals leicht man muß das Weſen, den Geſchmack, die kleinen Liebhabe⸗ reien des anderen kennen, dann kann man oft ſchon mii Kleinigkeiten Entzücken hervorrufen. Ohne Liebe aber iſt wahre Freude an dieſem Fef nicht möglich. Wo die ſtärkſte Liebe das Feſt überflutet, da wird auch das ſeligſte Glänzen in den Augen der Feiernden ſein Geh' hin, ſchenke das Beſte aus dir her⸗ aus,— und wenn es das Chriſtkind dann beſonders gut mit dir meint, ſo wird es dir die reinſte aller Weihnachts⸗ freuden beſcheren: die Freude der andern heiter zu ge⸗ nießen. Der Junge iſtſertältet Der Junge iſt erkältet. Er huſtet ſtark und hal Schnupfen. Das kommt im Verlaufe des Winters öfter vor, denn Kinder ſind noch unvorſichtiger als Erwachſene Man wird dieſe Erkrankungen natürlich genau ſo behan⸗ deln wie bei Erwachſenen, und man ſollte die gleichen Vor beugungsmaßnahmen treffen. Wie oft aber erfährt den Arzt, daß Mütter, die, ſoweit es ihre eigene Perſon be trifft, vernünftig ſind und den Anordnungen des Arzte, Folge leiſten, dann unvernünftig werden, wenn es ſich un die Geſundheit des Kindes handelt. Sehr viele Kinder haben ſtändig unter Erkältungs krankheiten zu leiden, weil ſie zu dick angezogen ſind Und immer wieder muß der Arzt die Beobachtung machen daß ſeine Ermahnungen, in bezug auf die Kleidung nich zu übertreiben, einfach in den Wind geſprochen werden Der arme Junge, ſo heißt es dann, wird ſich erkälten. Ja er wird ſich erkälten, wenn er weiter ſo eingepackt wird als herrſche hier Polarklima. Denn je wärmer er einge⸗ packt wird, deſto ſchneller wird er ſchwitzen und deſto eher beſteht die Gefahr der plötzlichen Abkühlung. Dieſe Ab⸗ kühlung, die ſtändig wechſelnden Temperaturen ſind häufig der Anlaß zu Erkältungen. Wenn alſo der Arzt von der Mutter verlangt, daß das Kind nicht ſo dick angezogen wird, dann hat das ſeinen guten Grund: Die Möglichkeit des ſtarken Erhitzens wird unterbunden und damit des Abkühlens. Es iſt notwendig, dieſen Rat des Arztes ſehr ernſt zu nehmen und die durch dicke Kleidung verwöhnten Kinder wieder an zweckmäßige und leichtere Kleidung zu gewöh⸗ nen, d. h. nicht, daß die Kinder mangelhaft bekleidet ſein müſſen, ſo daß ſie frieren. 99 5 V st 5 warmen— mit Verſtan Zweimal Kochen zerſtört den Nährwert. Aus den verſchiedenſten Gründen macht ſich ein Auf wärmen fertiger Speiſen nötig, ſei es, daß verſchieden Tiſchzeiten für verſchiedene Tiſchgäſte unvermeidlich ſind. ſei es auch, daß man aus Sparſamkestsgründen eine größere Menge eines Gerichtes auf einmal fertigſtellt und den übrigbleibenden Teil ſpäter aufwärmt. Gegen dieſen Brauch iſt nichts einzuwenden, wenn vorſichtig und ſach⸗ gemäß verfahren wird. Daran aber fehlt es eben noch vielfach Zunächſt iſt es ſchädlich für die Speiſen, ſie zu lange warmzuhalten. Es treten dann nämlich Veränderungen ein, die den Nährwert beeinträchtigen und auch die Be⸗ kömmlichkeit herabſetzen, ſo daß Leute mit ſchwachem oder ſehr empfindlichem Magen dadurch bedenklich geſchädigt werden können. Will oder muß man aufwärmen, ſo iſt es am richtigſten, die betreffende Speiſemenge raſch abzu⸗ kühlen und ſie erſt dann wieder aufzuwärmen, wenn ſie gebraucht wird. Aber auch dann iſt einiges zu beachten. Vielfach werden die Gerichte nämlich, genau genommen, zu wiederholten Malen gekocht und damit aller Nährwert zer⸗ ſtört. Man ſoll ſie nur eben mundrecht erwärmen, alſo ſo, daß ſie ohne langes Abkühlen genußfertig ſind. Wieder⸗ holtes Aufwärmen iſt völlig zu verwerfen, weil der Nähr⸗ wert und die Schmackhaftigkeit faſt völlig verlorengehen. Man kann ſelbſt aufgewärmten Speiſen einen friſchen Geſchmack verleihen, der an friſchgekochtes Eſſen erinnert. Das geſchieht z. B. durch die Beigabe friſchen Fettes, friſchen Gemüſes und Wurzelwerkes und friſcher Ge⸗ würze. Natürlich muß man den betreffenden Speiſeteil, um eine Ueberwürzung auszuſchließen, beim erſten Kochen nicht mitwürzen. In geeigneten Fällen mag auch etwas ſaure Sahne zur Aufbeſſerung nützlich ſein. Suppen, Ein⸗ topfgerichte, Gemüſeſpeiſen, Soßen werden am beſten er⸗ hitzt, bevor man irgendwelche Zutaten beigefügt hat. Erſt nach der Erhitzung gibt man dieſe Zutaten hinein. Der Brauch, Schnitzel, Koteletts uſw. nochmals zu überbraten, iſt ganz falſch. Die Speiſen werden dadurch ausgetrocknet, außerdem wird die Kruſte zu ſcharf und die Speiſe ſchlecht verdaulich. Man legt ſie auf einen gefetteten Teller und erwärmt dieſen mit Inhalt im Waſſerbad. Das bewahrt dem Fleiſchſtück vollkommene Friſche. Weiche Speiſen wie Nudeln, Gräupchen, Reis u. dgl. wird man am beſten nicht nochmals auf direktes Feuer bringen, ſondern nur im Waſſerbade anwärmen. Dann werden ſie nicht zu weichlich. Aber auch bei Ragouts und Gemüſen iſt dies empfehlenswert. Kartoffelbrei kann man nicht wärmen, ſondern ſollte ihn leicht überbacken. fach empfiehlt es ſich, die Speiſen in neuer, veränderter Form auf den Tiſch zu bringen. — 60 Dr. Oetigu- Tæzen. mus N. Oesleꝛs Bachler. — 5————— 2 achim line ſelllame Begegnung Roman von Lisbeth Dill. 28 Ueber dem verlaſſenen, düſteren Burggarten lagen tiefe Schatten. Auf dem Platz, auf dem im Mittelalter die Ge⸗ richteten gehängt wurden, hockten drei ſchwarze Raben. Sie ſaßen unbeweglich da, als erwarteten ſie, daß ihret⸗ wegen das Schauſpiel wiederholt würde. Die Raben waren von dieſer Burg nicht zu vertreiben. Wie im Tower, dachte er. Dort hatte er ſie vergangenes Jahr ſitzen geſehen, auf dem Richtplatz der Anna Boleyn.. „Wie denkſt du eigentlich über unſere Sommerreiſe?“ fragte Nelly morgens beim Frühſtück. Sie hatten ſonſt wochenlang vorher Pläne gemacht, wobei er ihr überließ, auf den Reiſebüros die Fahrten zuſammenzuſtellen. Sie ſehnte ſich danach, einmal das große Haus zuzuſchließen und im Auto oder auf einem Schiff mit ihm in die Welt zu reiſen. Dann hatte ſie ihn endlich wieder einmal für ſich. Er war unterwegs immer guter Laune, ihre Reiſen gehörten zu ihren ſchönſten Erinnerungen. Aber Bothmer ſchob die Zeitung zurück.„Reiſen? Ich hab' eigentlich noch gar nicht darüber nachgedacht“, meinte er.„Am liebſten blieb' ich hier.“ „Hier? Den ganzen Sommer willſt du in der ſtaubigen Stadt verbringen?“ rief ſie erſtaunt. Das war noch nie vorgekommen. „Ich war ja neulich erſt verreiſt“, ſagte er und blickte wieder in die Zeitung. „Das war eine Dienſtreiſe, aber keine Erholung.“ Er ſchwieg und fuhr fort, in der Zeitung die Verſteige⸗ rungen zu leſen, die auf der letzten Seite ſtanden. „Warum fängſt du eigentlich jetzt ſchon an, mich wegen der Reiſe zu fragen? Dazu iſt noch lange Zeit..“, ſagte er. Und erhob ſich, wie um weiteren Auseinanderſetzungen aus dem Wege zu gehen. Er rief Stroh, daß er ihm Hut und Mappe bringe. Sie blieb beſtürzt zurück. Alles hatte ſich verändert, alles war anders geworden zwiſchen ihnen. Früher hatte er ſich nach Tiſch mit dem Baedeker zu ihr geſetzt und ſie hatten zuſammen beraten, wohin man ging. Wollte er nicht fort? Und was hielt ihn denn hier zurück? Jeder, der gehen konnte, verreiſte jetzt. Die Aſſiſtenzärzte machten beſcheidene, kleine Reiſen in den Harz oder nach Thü⸗ ringen; die Profeſſoren gingen an die oberitalieniſchen Seen oder nach Rom; Martins gingen nach Savoyen; man ſprach in den Fakultätskränzchen nur noch vom Reiſen, vom Wetter, von den Preiſen und empfahl ſich Penſionen und Sommerfriſchen. Jeder fragte:„Nun, und Sie? Wohin gehen Sie denn dieſes Jahr?“ Bothmers machten ſtets große, koſtſpielige Reiſen, aber ſie mußte jetzt immer nur ſagen:„Wir wiſſen es noch nicht.“ Und ſie wußte es auch noch nicht, als die Ferien be⸗ gannen. Die Köchin wollte ihren Urlaub haben, die Putz⸗ frau wollte ihre Eltern beſuchen, und Stroh mußte auch mal ausſpannen. Aber ſie konnte jetzt niemand entlaſſen. Die Leute arbeiteten verdroſſen bei der Glut und dem Staub in dem heißen Hauſe umher, die ließen ſich nicht vertröſten und mit Geld beſchwichtigen. Sie brauchten auch Luftveränderung wie die Herrſchaften, ſagte die Köchin, ſonſt macht man ſchlapp. Die Söhne ſchrieben von ihren Reiſen. Der Aelteſte war mit ſeiner Frau in Tirol. Horſt war mit dem Freund im Paddelboot an der Rhone. Sie hatte ihm einen Reiſe⸗ zuſchuß nach Genf ſchicken müſſen. Der Aelteſte machte nie Anſprüche an ihre Kaſſe, der reiſte mit dem Ruckſack, fuhr dritter Klaſſe, übernachtete in einfachen Herbergen. Aber Horſt wollte nicht wie ein Handwerksburſche reiſen, er ſchlief ungern im Heu und war empfindlich gegen Gerüche, Farben und häßliche Möbel. Er war wie ſie. Bothmer ſah das alles gar nicht, er ſah nur die Land⸗ ſchaft, die Natur. Und ſo war auch ihr Aelteſter, trotzdem er aus einem großen Hauſe kam. Aber an Horſt war das Schönheitsbedürfnis wie eine Haut ſitzengeblieben. Er reiſte mit Geſchick und Geſchmack. Sollte ſie ihn deshalb tadeln? Sein Wechſel war nicht größer als der ſeiner Freunde. Wenn er ihn auch einmal auf einer Reiſe über⸗ ſchritt, was tat's? Sie würde gern auf ihre Reiſe dies⸗ mal verzichtet haben, es würde ſicher für ſie kein Ver⸗ gnügen ſein, aber Bothmer mußte fort. Er konnte ja ſeine Arbeit mitnehmen, wenn die ſo eilte. Aber heraus aus dieſer Stadt mußte er einmal. Zum Abendeſſen kam Bothmer einmal pünktlich heim, er war ſogar vor ihr zu Hauſe. Auf ihrem Teller lag eine blaue Karte. „Ich hab' dir eine Karte für morgen zum Konzert be⸗ ſorgt“, ſagte Bothmer, als Stroh die Beefſteaks präſen⸗ tierte.„Es iſt ein Beethoven⸗Abend. Das iſt ja etwas für dich.“ „Wie nett von dir, mir eine Karte zu beſorgen“, ſagte ſie erfreut. Solche Anwandlungen kamen ihm ſelten. „Ich ſah die Karten im Dürerhaus ausliegen und dachte, es würde dich freuen. Oder paßt es dir wieder nicht?“ „Doch, es iſt ſehr freundlich von dir, aber..“ Daß es durchaus morgen nicht paßte, wollte ſie nicht ſagen.„Wir haben aber morgen Oper— Turandot!“ „Nun, die kannſt du ja immer noch ſehen. Dann bleibt unſere Loge mal leer“, meinte er. „Willſt du denn nicht hingehen?“ fragte ſie. 1 Nein, nein. Ich hab' den Abend dreifach be⸗ e 8 Dieſe Aufmerkſamkeit, daß er zwiſchen ſeiner Arbeit an hr Vergnügen dachte, hätte ſie unter anderen Umſtänden gerührt, aber wie kam er in das abgelegene Dürerhaus, e der anderen Flußſeite neben dem Konzerthauſe ag „Es tut dir ſicher mal gut, Muſik zu hören, es iſt mal etwas anderes“, meinte er. Dieſe Erkenntnis kam ihm zwar ſpät, aber daß er über⸗ haupt an ſie dachte. Alles war ſo ſonderbar. Oder war da ein anderer Beweggrund? Sie vollendeten ſchweigend ihre Mahlzeit. Nach Tiſch zündete er ſich eine Zigarre an und rückte ſich die Schreibmaſchine auf ſeinem Zimmer Jurecht. i 3 „Willſt du noch arbeiten?“ fragte fis. „Ich hab' noch Briefe zu ſchreiben. Iſt noch etwas?“ Er ſchien es eilig zu haben. Sie fühlte, daß er allein ſein wollte und ging. Frau Bothmer war mit dem Frühzuge fortgefahren. Bothmer frühſtückte allein in dem großen, ſchattigen Eß⸗ zimmer. Im Hinausgehen ſah er auf ſeinem Schreibtiſch die Theaterkarten liegen. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er nahm den Hörer und rief eine Nummer an. „Fräulein Hede?“ „Hier bin ich“, klang ihre Stimme weich und ſingend aus der Ferne.„Theaterkarten? Wie lieb von Ihnen. Doch, es geht. Natürlich, furchtbar gern. Ich hab' nichts vor. Turandot“? Herrlich! Und gleich zwei? Ich nehme jemand mit. Werde ſchon jemand finden. Was iſt es für ein Platz?“ „Seitenloge drei, erſter Rang.“ „Oh, wie vornehm! Tauſend Dank...“ „Wofür? Ich bin froh, daß ich nicht hinzugehen brauche. Wenn es geht, komme ich gegen ſechs heraus.“ „Und Ihre Frau?“ ö „Die iſt verreiſt. Alſo unterhalten Sie ſich gut, das heißt, ich glaube, es iſt etwas Tragiſches, von einer wähle⸗ riſchen Prinzeſſin und geköpften Freiern...“ „Das klingt allerdings ſehr tragiſch“, lachte die Stimme. „Schade iſt nur eins...“ „Was denn?“ „Daß ich mir jemand anders mitnehmen muß.“ Er hing ab, ſteckte die Karten in einen Umſchlag und gab ſie einem Dienſtmann, den er vor der Poſt in der Sonne ſtehend fand. Es war ein knickebeiniger alter Mann mit einer roten Mütze, den er öfters zu eiligen Be⸗ ſorgungen benutzte. Er prägte ihm ein:„Nur perſönlich abgeben.“ „Selbſtredend, Herr Profeſſor, wird gemacht“, ſagte der Alte mit verſtändnisvollem Grinſen. Mich kennen hier wirklich zu viele, dachte Bothmer, Man könnte hier keine Geſchichten machen, auch wenn man es wollte. Nachmittags ging Bothmer in ſeinem Sportanzug zur Stadt. Er war kaum fort, als die Köchin in die Bibliothel kam und auf dem Schreibtiſch herumſuchte.„Wo ſind denn nur die Theaterkarten hingekommen?“ fragte ſie Stroh. „Weiß ich nicht. Der Herr wird ſie eingeſtochen haben.“ „Geht denn der ins Theater?“ „Hat er mir nicht geſagt“, antwortete der Diener, der das Silber in der Anrichte abrieb.„Seit wann inter⸗ eſſieren Sie ſich denn für den Herrſchaften ihre Logen⸗ karten?“ „Na, weil die Frau ſie mir doch geſchenkt hat. Sie ſagte, ich ſollte ſie mir nachher holen und mit meiner Freundin hingehen.“ Aber die Karten waren verſchwunden. „Er wird ſie einer Schweſter geſchenkt haben“, meinte Stroh, der mit der Köchin auf Kriegsfuß lebte und es nicht in Ordnung fand, daß die fette Perſon in der roten Samtloge thronen ſollte... „Nun, wie war es geſtern im Theater?“ erkundigte ſich zach ihrer Rückkehr Nelly Bothmer am nächſten Morgen. Die Köchin antwortete gekränkt, ſie ſei gar nicht drin zeweſen' der Herr hätte die Karten benutzt. Es war eine Bosheit von ihr, denn der Herr war zwar am Nachmittag ſortgegangen, aber ſicher nicht ins Theater. Er trug ſeinen Sportanzug, mit dem er gewöhnlich in die Heide ging. „Was er nur auf einmgl dort ſucht?“ wunderte ſie ſich in der Küche.„Da iſt doch niſcht los. Nicht mal richtige Bäume haben ſie dort.“ „Na, die ſucht er ja wohl auch nicht“, brummte Stroh. „Was war denn das mit den Theaterkarten?“ fragte Frau Nelly ihren Gatten bei Tiſch.„Haſt du die Karten doch benutzt?“ „Ich? Wieſo?“ fragte er und blickte in die Zeitung. „Was für Karten?“ „Die Theaterkarten zu Turandot'. Ich hatte ſie näm⸗ lich der Köchin verſprochen.“ Er ſchob ſeine Kaffeetaſſe zurück.„Das konnte ich nicht ahnen. Ich dachte ſie würden verfallen und gab ſie weiter. Oder darf ich nicht auch mal über unſere Loge verfügen? Ich hab' ſie meiner Sekretärin geſchenkt.“ Er blickte wieder in die Zeitung. Er lügt, dachte ſie, und ihr wurde ganz elend dabei. Schweſter Brita ſpielte keine Rolle mehr, ſie war in den Hintergrund getreten, ſeit dieſe Fremde hier aufgetaucht war. „Uebrigens“, fuhr er fort, indem er die Aſche von ſeiner Zigarre abſtieß,„es geht wirklich nicht, die Köchin in unſere Loge neben den Rektor der Univerſttät zu ſetzen. Wenn wir die Karten nicht benutzen, ſo gib das Abonne⸗ ment auf. Und wenn ich mal jemand damit eine Freude machen will, dann erlaube ich mir das eben. Und ſpioniere bitte nicht hinter mir her, auch nicht mit Theaterkarten. Das ſteht dir nicht.“ Sie löſchte die Flamme unter der Kaffeemaſchine. Ihre Hände zitterten. Auf einer Geſellſchaft begegnete Frau Nelly der hüb⸗ ſchen Schweſter Brita. Sie ſah ſehr gut aus, ſie war eine zanz andere in ihrem ſchwarzen Abendkleid, einen Buſch toter Roſen im Ausſchnitt, ein ſchmales Diadem im dunklen Haar, ein Erbſtück ihrer Mutter, die an einem ſüddeutſchen Hof Hofdame geweſen war. Sie kam auf Frau Nelly zu und küßte ihr die Hand. Bothmer war noch nicht da, er kam meiſt erſt an, wenn die anderen ſchon bei Tiſch ſaßen. Man wußte das und es wurde ihm meiſt nachſerviert. Er und Martin wetteiferten darin, bis in die Nacht beſchäftigt zu ſein. Ihr Dienſt hatte keine Grenzen. „Nun, wie war's in Turandot'?“ fragte Frau Both⸗ mer, während ſie das ſchöne Mädchen betrachtete. Wenn es die iſt, dachte ſie, das könnte man begreifen. Brita hob das feine Köpfchen mit den ſchönfriſierten Locken.„In Turandot'? Wieſo?“ „Nun, neulich, die Oper? Mein Mann hat Ihnen doch unſere Logenplätze gegeben?“ In den Augen des Mädchens blitzte etwas auf. Die Loge? Der Chef? Das mußte ein Irrtum ſein.„Ich habe ſeit einem Jahr keine Theaterplätze von ihm bekommen.“ Sie ſagte das ruhig, ſie war zu gut erzogen, um etwas von dem zu zeigen, was niemand etwas anging, auch nicht ſeiner Frau. Aber ſie war ſofort orientiert.„Vielleicht war es eine andere Schweſter? Vielleicht Beate? Wir werden oft verwechſelt.“ „Richtig, das kann auch ſein.“ Nelly ließ das Thema fallen. Es würde ein leichtes ſein, auch die andere zu fragen, dieſe dicke, einfältige Schweſter Beate, aber ſie wollte nichts mehr wiſſen. Sie wollte dieſe dunkle Sache begraben ſein laſſen. Vielleicht ſtieg ſie eines Tages doch ans Licht. Und davor fürchtete ſie ſich. Die ſchöne Brita aber ſah ihr nach und dachte: So, ſo! Die anderen hatten alſo doch recht, die ihr erzählt hatten, daß in der Loge des Chefs das blonde Fräulein mit dem langen Weſtfalen von der inneren Station gethront hatte. Davon hatte er nichts geflötet auf dem Tanztee bei Martins. Als in dieſem Augenblick Bothmer eintrat, raſch und eilig wie immer, ſtattlich und elegant in ſeinem Smoking, ſah ſie ihn an, als ob ſie etwas an ihm ſuche. Aber er war ganz der Alte. Er begrüßte die Damen in ſeiner ritterlichen Art und kam dann zu ihr. „Nun, Fräulein Brita? Immer noch zornige Augen? Haben Sie die ägyptiſchen Zigaretten auf Ihrem Tiſch gefunden? Sie ſind ſehr gut, ſie beruhigen die Nerven.“ „Das habe ich zwar nicht nötig“, ſagte ſte.„Aber ich nehme ſie mit Dank.“ „Sie ſehen übrigens ausgezeichnet aus“, fand er, ſte muſternd. „Meinen Sie mich oder mein Kleid?“ fragte ſic. „Das Kleid ſelbſtverſtändlich.“ Er ſah lächelnd, wie ſie rot wurde vor Zorn und Glück. Wie raſch konnte dieſer Mann einen wieder verhexen! Aber ſie wollte nicht mehr bezaubert werden, auch nicht mit ägyptiſchen Zigaretten. Es war etwas zerbrochen in ihr. Sie konnte ſeiner Frau rußig die Hand geben. Es war aus. Kreuz und Quer Zu welchen Geſchmackloſigkeiten die Rekordjagd in den Vereinigten Staaten führen kann, beweiſt die„Leiſtung“ des methodiſtiſchen Pfarrers Earl Lee in Los Angeles, über die die Zeitungen ſelbſtverſtändlich nur zu gern be⸗ richten. Der Pfarrer hat es fertiggebracht, 21 Stunden hin⸗ durch ohne Unterbrechung zu predigen, womit der„Non⸗ Stop⸗Predigt⸗Rekord“ an ihn gefallen iſt, nachdem er bis dahin von einem farbigen Pfarrer gehalten war, der mit einer Leiſtung von 17 Stunden aufwarten konnte. Die Pre⸗ digt wurde hin und wieder nur für wenige Augenblicke un⸗ terbrochen, wenn der Rekordbrecher ein Stückchen Brot hin⸗ unterſchluckte oder gurgelte Viele Mitglieder ſeiner Ge⸗ meinde verbrachten die ganze Nacht in der Kirche, um für ſich in Anſpruch nehmen zu können, Teilnehmer dieſes wirklich welterſchütternden Ereigniſſes geweſen zu ſein. Vor dem Pfarrer war ein Mikrophon aufgeſtellt, ſo daß auch diejenigen, die ſich außerhalb der Kirche befanden, übers Radio zuhören konnten. Der Pfarrer hatte die Ge⸗ ſchmackloſigkeit, zu erklären:„Ich verfolge mit meiner Re⸗ kord⸗Predigt ein beſtimmtes Ziel. Wenn ich durch ſie Un⸗ gläubige bekehre, iſt mein Bemühen nicht vergebens ge⸗ weſen. Im amerikaniſchen Rundfunk läßt ſich oftmals Frau Ida Wiſe Smith vernehmen, die die Präſidentin der mächtigen weiblichen Temperenzler⸗Vereinigung von Ame⸗ rika iſt. Sie iſt eine von denen, die dafür verantwortlich waren, daß die Kehlen vieler einen guten b lieben⸗ den Amerikaner infolge Prohibition anderthalb Jahrzehnte lang trockengelegt wurden. Neuerdings hat ſie die„Tunnel⸗ Viſion“ entdeckt. Die„Tunnel⸗Viſion“, erklärt ſie,„iſt ein genau feſtſtellbarer Zuſtand, der den davon Betroffenen nur noch erkennen läßt, was geradeaus vor ihm vorgeht, ſo daß er nicht ſehen kann, was sch links und rechts von 1 abſpielt. Ein Durchſchnittsmenſch wird von der Tunnel⸗ Viſion befallen, wenn er zwei Glas Bier trinkt(27 7). Die Alkoholmenge, die er damit zu ſich genommen hat, halbiert überdies noch ſein Reaktionsgefühl und läßt ihn nicht mehr die Farben der Verkehrsſignale unterſcheiden. Bei einigen Perſonen wird dieſer 1 0 zwar erſt() bei drei Glas Bier erzeugt. Aber andere werden von der Tunnel⸗Biſion bereits befallen, nachdem ſie bedeutend weniger getrunken haben. Bei mir wür de e ein halber Teelöffel genügen. Ich lege die Betonung auf wahrſcheinlich. Denn glücklicherweise habe ich in meinem Leben kein Bier ange⸗ rührt.“ Sollte Frau Wiſe Smith vielleicht ſchon von der Tunnel⸗Viſion befallen werden, wenn ſie Bier ſieht oder an Bier denkt? Ein Fremder, der am Sonntag in Newyork eine Oper zu hören wünſcht, erlebt eine Ueberraſchung. Zwar kann er ſich alle Arten von Filmen anſehen, er kann in die be⸗ rüchtigte„Burleske“ gehen, einen Tingeltangelbetrieb, der an Schamloſigkeit alles überbietet, was in europäiſchen Großſtädten geboten wird. Er kann nachts in Harlem, der Negerſtadt, oder an anderen Nachtplätzen von Newyork Schauen von mehr als zweifelhafter Art ſehen Aber eine Oper zu hören iſt unmöglich! Denn es iſt auf Grund eines alten Geſetzes im Staate Newyork verboten, an Sonntagen „Opern zu zeigen, in denen die Sänger und Sängerinnen Kostüme tragen“ Und ſelbſt die Metropolitan⸗Oper, ein Opernhaus von Weltruf, muß ſich dadurch helfen, daß ſie in Sonntagnachmittagsvorſtellungen Partien aus bekann⸗ ten Opern zur Vorführung bringt, in denen die Sänger im Frack und die Sängerinnen im Abendkleid auf der Bühne ſtehen. Alſo gebietet es eine Verordnung, eines der blauen Geſetze, die einſt durch die puritaniſche Prüderie geſchaffen wurden. Neben den„blauen Geſetzen“ beſitzt nun aber hier auch noch jeder Staat andere Geſetze und Verordnun⸗ gen, die uns Deutſchen häufig als eigenartig erſcheinen. Ge⸗ wiß, verſchiedene dieſer Geſetze waren zweifellos in gewiſſen Zeitabſchnitten in Amerika notwendig Aber ſie wirken ſelt⸗ jam auf uns, weil ſie ſich auch heute noch in den Geſetz⸗ büchern der verſchiedenen Staaten befinden, ohne daß die e daran dächten, ſie für null und nichtig zu er⸗ ären. Ueberall findet man in Newyork die ſogenannten Ku⸗ rioſitäten⸗Schauen, in denen Zwerge, Sele Frauen mit Elefantenohren, Männer mit einer Schlan⸗ genhaut, letzte Azteken und Rieſen 1 der Entrichtung eines Eintrittsgeldes von 10 Cents zu ſehen ſind. In Illi⸗ nois werden ausdrücklich Menſchen mit Gefängnis beſtraft, die„durch 750 unnormalen Körperbau auffallende Per⸗ 1 7 zum Zwecke des Gelderwerbes beſchäftigen““ Aber ieſes Geſetz wird ebenſowenig befolgt wie ein anderes, durch das beſtimmte amerikaniſche Verrücktheiten unter⸗ bunden werden ſollen. Wer richtet ſich zum Beiſpiel im Staate Illinois nach der Verordnung, die Dauergehen, Dauertanzen, Kuß⸗Konkurrenzen. Baumhocken und Aehn⸗ liches mit Gefängnis beſtraft? a i FCC ĩ Ä Und wieder schenkt man praktisch! Man kauft: Schöne Stoffe, Damen- und Herren- Wäsche, feine Teegedecke, aparte Tischdecken, Weiß waren, J E E N, N J N N N N De S 2 ee ec eee Bettwäsche, warme Schlafdecken, Reisedecken, Unterzeuge, So 0580 N. E, N„ N 112 1 eee ee Du,. e e „ e e, d e ee e Man Seht zu: D, 2—. e l SN 5 e e 15 ecken, Strümpfe, Schals, Taschentücher etc. ete. 4 2 5 1 N, Lyne ö e ee 7 V e ee Sport und Spiel Fußball der Bezirksklaſſe. Die Tabelle hat für heute unter Berückſichtigung der am letzten Sonntag ausgetragenen Spiele folgendes Ausſehen: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 10 8 1 1 34: 12 17.3 VfTu. R. Feudenheim 10 6 2 3 24.24 14:8 TV Weinheim 10 5 2 4 26:19 12:10 SC. Käfertal 10 5 2 4 27:22 12:10 V Seckenheim 10 4 3 3 25.20 11:9 erm. Friedrichsfeld 9 4 2 3 20:14 10:8 Alem. Ilvesheim 10 3 3 4 S Fortuna Heddesheim 9 4 0 5 1416 810 19 Mannheim 10 3 2 5 12228 812 lympia Reulußheim 8 3 1 4 n SpVg. 07 Mannh. 9 2 1 5 15:19 7. 11 FV Hockenheim 8 2 1 5 11 8 Mannheim 8 2 0 6 ee Das angeſetzte Spiel Friedrichsfeld— Seckenheim fällt wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche aus. Auswärtiger Sport Die letzten Wochen des Jahres 1937 bringen einen für den deutſchen Sport würdigen Abſchluß. Am kommenden Samstag und Sonntag wird der Auftakt dazu gemacht. Auf faſt allen Gebieten werden ereignisreiche Veranſtal⸗ 15 u zur Durchführung gebracht, ſo. a. Länderkämpfe im Turnen und Hockey. Der Fußballſport wartet mit zwei beſonderen Ereigniſſen auf: der Vorſchluß⸗ runde um den Tſchammerpokal und dem Wiederholungs⸗ ſpiel zur Reichsbundpokal⸗Vorrunde Mittelrhein— Bayern in Köln. Im Tſchammerpokal⸗Wettbewerh ſtehen ſich die vier letzten Mannſchaften in Erfurt(Schalke 04— SV Waldhof) und Hannover(Fortung Düſſeldorf— Dresdner SC gegenüber. Um gleich bei den wichtigſten Spielen im Reich zu bleiben, ſei noch der 46. Städtekampf Hamburg gegen Berlin, der diesmal in Hamburg ausgetragen wird, erwähnt. 5 Die ſüddeutſchen Punkteſpiele erleiden wieder eine kleine Einbuße. Das Programm zeigt es: Gau Baden Freiburger Fc— 1. FC Pforzheim, FV Kehl VfR Mannheim, Phönix Karlsruhe 8 Ger⸗ mania Brötzingen, Sp⸗Vgg Sandhofen— Peg Neckarau Gau Wü rttemberg: 1. SSV Ulm— VfB Stutt⸗ dun Union Böckingen— VfR Schwenningen, FV Zuffen⸗ gauſen— Ulmer FV 94, Sportfreunde Stuttgart— Se Stuttgart. Gau Bayern: VfB Ingolſtadt— Sp⸗ Fürth, Wacker München— Fc 65 Schweinfurt.„ Im Ausland kommt unter der Leitung des Schweizer Schiedsrichters Wüthrich in Paris ein Länderſpiel zwi⸗ ſchen Frankreich und Italien zum Austrag. Der Handballſport bringt als wichtigſtes ſüddeutſches Ereignis innerhalb acht Tagen das zweite Gaſtſpiel des 11 9 5 Meiſters MTS Leipzig. Nach ihrem 918⸗Sieg vom orſonntag gaſtieren die eipziger Soldaten am Sonntag in Ulm und ſpielen dort gegen eine Wehrmachtself des Ulmer Standortes. Die ſüddeutſchen Punkteſpiele werden fortgeſetzt. Die Hockeyſpieler wickeln am erſten Dezember⸗Wochenende ein ebenſo um⸗ fangreiches wie an Ereigniſſen großes Programm ab. In Düſſeldorf kommt der 7 Länderkampf gegen Belgien zur Durchführung, der ebenſo wie die vorhergegangenen Tref⸗ en mit einem klaren deutſchen Siege enden ollte. Die d en Punkteſviele e 0 5 f Rundfunk⸗ Programme Reichsfſender Stuttgart: Sonntag, 5. Dezember: 6 Hafenkonzert; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Kath. Morgenfeier; 9 Führen ünd folgen, Morgenfeier der SA. und H J.; 9.45 Max Reger⸗Konzert; 10 uſik am Sonntagmorgen, Schall⸗ platten; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 13 Klei⸗ nes Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 14 Kaſperle in der Klemme, luſtiges Spiel; 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde; 15 Was ſoll das Pfand in meiner Hand, fröhliche Sing⸗ und Spielſtunde; 15.30 In dieſem Haufſe„Nauf den Spuren großer Badener; 16 Sonntagnachmittag aus Saarbrücken; 18 Pelzmärtel und ſeine Geſellen, Funk⸗ und Traumſpiel; 18.45 Vorſchlußrunde um den Tſchammer⸗Pokal, Bericht vom Spiel Schalte 04— S. Waldhof; 19 Nachrichten, Sport; 19.15„Margarete“(Faust), Oper von Gounod 22 Zeit, 3 Wetter, Sport; 22.30 Tanzmuſik; 24 Nacht⸗ muſik. 18. d Montag, 6. Dezember: i 10 Det Ziehſag brummt, die Flöten tirilieren, heut' gibt's ein luf a cen 10.30 Seitdepauſe; 18 Lud⸗ wig Uhland; 19.15 Stuttg⸗ t ſpielt auf; 21 Der heilige 1506 2 55 das Opfer des Monte Grappa; 22.30 Nachtmuſik 8 N 3 N 53 Dienstag, 2. Dezember on Pflan und Tieren und vom Brauchtum im 2 Monat Dezember, Hörfolge; 10.30 Sendepau 18 Familie ee i ee. e Menenſtrang, kleine Melodien des 21 Ki. dne ande ſtehen; 22. 0 ugs 22.30 Por⸗ . Mufik; 23 Zu Tanz und Anterhal U- 0 8. Im Rugby u Baden⸗Württemberg Meiſterſchaftsſpiele zur Durchführung, und zwar HRK— Sc Neuenheim mit erſten und zweiten Mannſchaften. Im Gau Südweſt emp⸗ fängt der Sc Frankfurt 80 franzöſiſche Gäſte, die Union de Sportive Villeneuvois. Die Turner beſtreiten in Budapeſt ihren zweiten Länderkampf mit 11 ngar n. Obwohl die Magyaren auf ſo gute Kräfte wie die früheren Olympiaſieger Peter und Pelle verzich⸗ kommen nur in ten, wird es die deutſche Mannſchaft wieder ſehr ſchwer haben, einen Sieg davonzutragen. Unter„Verſchiedenes“ erwähnen wir am Schluß den Start der badiſchen Fechter in Baſel, die Kunſtkraftſport⸗Reichswett⸗ kämpfe in Ahlen i. W. den Boxländerkampf Norwegen— Polen in Oslo, den Tenniskampf der Lehrer von Sachſen und Bayern in München, die Galopprennen in Karlshorſt und die verſchiedenen Geländeläufe im Gau Bayern. 4 4 4 3 1 Gkimeiſterſchaſten im Schwarzwald Die Vorbereitungen im vollen Gange.— Beſichtigung des neuen Ski- Stadions durch die Landespreſſekonferenz. Freiburg. Die badiſche Landespreſſekonferenz fand in Neuſtadt(Schwarzwald) ſtatt. Die Schriftleiter hatten an⸗ hand von Vorträgen der Vertreter des Fachamts Skilauf der Wehrmacht und der Stadt Neuſtadt Gelegenheit, einen Einblick in die Vorbereitungen für die deutſchen und Wehr⸗ macht⸗Skimeiſterſchaften 1938 zu tun und das neue Ski⸗ ſtadion Schwarzwald zu beſichtigen. Neun Jahre mußte der Schwarzwald warten, wieder die Ausrichtung der deutſchen Skimeiſterſchaften übertragen wurde. Wie im vergangenen Jahre, werden auch in den erſten Februartagen 1938 zuſammen mit den deutſchen auch die Wehrmacht⸗Skimeiſterſchaften ausgetra⸗ en. Zentrale der geſamten Organiſation iſt das Amts⸗ ſtädtchen Neuſtadt im Schwarzwald, wo die geſamten Fä⸗ den für die Vorbereitungen der deutſchen und Wehrmacht⸗ Skimeiſterſchaften zuſammenlaufen. Aber auch die ſki⸗ ſportlichen Anlagen Neuſtadts werden im Rahmen der Skimeiſterſchaften in Anſpruch genommen werden. Es kann ſchon Lacht geſagt werden, daß die Vorarbeiten, die von der derhältnismäßig kleinen Gemeinde bis jetzt geleiſtet wor⸗ den ſind, an Gründlichkeit nichts zu wünſchen übrig laſſen. Den Vertretern der Preſſe wurde zunächſt Aufſchluß gege⸗ ben über die Vorbereitungsarbeiten, die ſofort nach der Bekanntmachung des Reichsſportführers begannen, daß die deutſchen Skimeiſterſchaften 1938 im Schwarzwald aus⸗ etragen werden ſollen. Bei allen Vorbereitungen für die ſporte e Durchführung der deutſchen und Wehrmacht⸗Ski⸗ meiſterſchaften vom 5. bis 13. Februar 1938 wurde auch gleich die Wetterlage berückſichtigt, d. h. für alle in Neu⸗ ſtadt und Umgebung ausgeſuchten Strecken wurden ähn⸗ ſiche Strecken im Feldberggebiet, das unbedingt als ſchnee⸗ ſicher gilt, feſtgelegt. Auf dieſe Weiſe iſt die Gewähr für eine pünktliche und reibungsloſe Durchführung der Mei⸗ ſterſchaften von vornherein gegeben. Ein künſtleriſch ausgeführtes Plakat, das in den näch⸗ ſten Tagen zum Verſand kommt, wird in ganz Deutſchland für die Skimeiſterſchaften werben. Ein Feſtabzeichen in der leichen Ausführung wie das Werbeplakat wird den Zu⸗ 8 bei den Meiſterſchaften als Erinnerung an den Schwarzwald verkauft werden. Neben der ſportlichen Seite werden auch die geſell⸗ ſchaftlichen Veranſtaltungen nicht zu kurz kommen. Ein Schwarzwälder Heimatabend am 12. Februar 1938, der über alle deutſchen Sender verbreitet werden wird, wird vyn Schwarzwälder Brauchtum und Sitte künden. Ein ſchwieriges Problem bildete bei den ganzen Vor⸗ bereitungsarbeiten die Regelung des Verkehrs. Be⸗ onders an den Haupttagen, am 6. und 13. Februar, müſ⸗ en Zehntauſende von Perſonen mit der Höllentalbahn und Schwarzwald befördert bis ihm Poſtomnibuſſen zum Skiſtadion Mittwoch, 8. Dezember: 10 Hirten— der Muſik Meiſter, was Hirten blaſen und singen; 18 Bremsklötze weg!, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.15 Heitere Muſik zum Feierabend, wie es euch gefällt; 21.30 Kommermuſik; 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. Reichsſender Frankfurt a. M.: Sonntag, 5. Dezember: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; Wetter⸗ und Schneeberichke; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Deutſche Scholle; 8.45 Orgelmuſik; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Iſt die Religion der Raſſe gottwidrig?; 10 Unſer ganzes Leben verläuft zwiſchen Führung und Gefolgſchaft; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Nordiſche Welt, Funkfolge; 12 Muſik am Mittag, 14 Kaſperle in der Klemme, luſt ges Spiel; 14.30 Wenn ich Sonntags in mein Kino gehe, Schallplatten; 15.15 Deutſche Scholle; 16 Nachmittagskonzert; 18 Vom Tannen⸗ walde 5. bvorweihnachtliche Funkfolge; 19 Hie tachrichten, Wetter; 19.10 Bel Canto, Caruſo und Gigli ſingen; 19.40 Sportſpiegel des Sonntags; 20 Ope⸗ rettenkonzert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter⸗ und Schneeberichte, lokale Nachrichten 22.15 Spork; 22.30 Wir bitten zum Tanz; 24 Nachtmufik da Montag, 6. Dezember: 11* 1 ſche Scholle, 15.15 Für unſere Kinder; 18.45 8.05 Sendep 7 8 10 2 i 0 0 15 5 en des WH 3. i Achensee zu Gunſten des WSW. und Tanz. iqufdtert, Hörspiel; 22.30 Nachtmuſtt 2 Sal 2 Dienstag, 7. nen a 0 dc Sin een de Heitere Abende 22.30 25 ten; 21.15 24 Der Baj ſazzo, Oper von Leoncavallo. derla tionalelf kam vor 46. 5 platz in London nur zu einem knappen 3:4⸗(3⸗) Sieg, der üb s erſt in letzter Minute ſtellt wurde. Das aus⸗ feen de Abſchneden der Ae eee der u chen Vormachtſtellung im verſetzt und bewieſe daß er 9 weiterhin im Aufſtieg begriffen iſt. ene, werden. Außer den bisher im Schwarzwald üblichen mo⸗ toriſierten Schneepflügen wurde eine Schneeſchleuderma⸗ ſchine, wie ſie beſonders in der Schweiz in Betrieb ſind, angeſchafft, mit deren Hilfe die ganze Straßenbreite von Schneemaſſen geräumt werden kann. Auf dieſe Weiſe wird es ermöglicht, daß die Poſtomnibuſſe von Bärental aus im Gegenverkehr fahren können. Man hat errechnet, daß bis gegen 10. Uhr vormittags 15—20 000 Perſonen befbdert werden können. Der Schwarzwald hat mit dem Ski⸗Stadion„Schwarz⸗ wald“— dieſe Bezeichnung für das neue Ski⸗Stadion Feldberg wurde erſt vor wenigen Tagen von amtlicher Seite gewählt— eine international einzig daſtehende Skiſporktanlage erhalten, die im Rahmen der deutſchen und Wehrmacht⸗ Skimeiſterſchaften 1938 am 13. Februar mit einem Son⸗ derſprunglauf ihre offizielle Weihe erhalten wird. Drei Schanzen vereinigt die Anlage in ſich: zunächſt die große, die Schwarzwald⸗Schanze, die Weiten bis 80 Meter zu⸗ läßt, die mittlere— Feldberg⸗Schanze—, deren kritiſcher Punkt bei 50 Meter liegt und ſchließlich die kleinſte, die Jugendſchanze, bei der Weiten bis 20 Meter erreicht wer⸗ den. Sämtliche drei Schanzen münden in einen gemein⸗ ſamen Auslauf. An dieſe drei Sprungſchanzen ſchließt ſich nach Weſten hin der Torlaufgang an, der durch Baum⸗ ſchlag genügend verbreitert und auch ſchwieriger geworden iſt. Bemerkenswert beim Bau des Tribünenbaues iſt, daß die Tribünen parallel zur Flugbahn des Springers erſtellt wurden. Dieſe Parallelaufſtellung einer größeren Tribüne iſt erſtmalig. Bauherr des geſamten Skiſtadions iſt der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen, Gau Baden, Planfertiger der Geſamtanlage Regierungsbaumeiſter a. D. Vötter⸗Hin⸗ terzarten. Neben dem Landesſportführer, Miniſterialrat Kraft, hat ſich beſonders Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner in hervorragender Weiſe für das Gelin⸗ gen des Werkes eingeſetzt. Die Bauzeit betrug zwei Jahre. eſondere Schwierigkeiten ſtellten ſich den Arbeitern in den Witterungsverhältniſſen entgegen. Im Spätiahr 1936 wurden durch reichen und frühen Schneefall die Arbeiten ſehr behindert. Bis zu einem halben Meter im Schnee ſtehend, haben damals die Arbeiter an dem Werk geſchafft. 15 Mann, die von Baubeginn bis Schluß dabei geweſen waren, erfuhren beim Richtfeſt vor einigen Wochen eine beſondere Ehrung. Aus der Wetktlauffolge, die bereits bekannt iſt, iſt bemerkenswert, daß nach dem 50 Kilometer⸗Dauerlauf am 7. Februar eine zweitägige Pauſe für die Aktiven ein⸗ geſchaltet wird. Am 8. Februar wird in Neuſtadt(Schwarz⸗ wald) ein Abfahrtslauf für die Preſſevertreter eingelegt, für 9. Februar iſt in Titiſee ein Eishockeyſpiel zwiſchen einer deutſchen und einer ſchweizeriſchen Vereinsmannſchaſt eplant. Am gleichen Tage wird die Stadt Freiburg die reſſevertreter zu einem Empfang in die Breisgauhaupt⸗ ſtadt laden. Die vorjährigen Heeres⸗Skimeiſterſchaften werden dies⸗ mal zu Wehrmacht⸗Skimeiſterſchaften erweitert, da in die⸗ ſem Jahre neben dem Heer auch die Luftwaffe teilnimmt, Die Wehrmachtangehörigen laufen zuſammen mit den An⸗ ehörigen des Fachamts Skilauf, werden dann aber ge⸗ 8 noch für die Wehrmacht gewertet. Die rein mili⸗ täriſchen Wettbewerbe werden genau wie im Vorjahre ge⸗ ſondert durchgeführt, um den Rahmen der Skimeiſter⸗ ſchaften im Schwarzwald nicht zu weit zu ſpannen. An der Organiſation der Skimeiſterſchaften wird ſich die Wehr⸗ macht insbeſondere dadurch beteiligen, daß ſie die geſam⸗ ten Fernſprechanlagen erbaut und durch beſonders geſchulte Kräfte bedienen läßt. Auch die Sanitätsmannſchaften der Wehrmacht werden, ſoweit es erforderlich iſt, eingeſetzt. England Tſchechoſlowakei 5˙4(3˙2) Allen Vorausſagen zum Trotz— die eine hohe Nieder⸗ be der tſchechoſtowakiſchen Fußball⸗Nationalelf 1 78 5 n für unabwendbar hielten— gelang es den engliſchen Berufsſpielern nicht, die 1934 in Prag erlittene 2.1⸗Nie e eindeutig wettzumachen. Englands W Na- Zuſchauern auf dem Tottenham⸗ e ae den Fel 1 paga 1 am. belrã 2 1936 Jahr! darit oder ſich Stun 7 Mar