8 . 5 2 25 . 7 2 * 5 5 9 22— 7655 476 Reichsmark Derngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, i der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mt. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 1 5— 37. Jahrgang für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Tages-und Nuzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 10. 37 1150 Nr. 284 das Ergebnis des Tages der nation. Solidarität 33,2 v. H. mehr als 1936. Berlin, 6. Dezember. Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda gibt bekannt: m„Tage der nationalen Solidaritäf“ beträgt Das vorläufige Ergebnis der diesjährigen Sammlung im ganzen Keich 7 655 476,49 Mark. Im Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1936 5 662 279,19 Mark. Gegenüber dem Ergebnis des Jahres 1936 bedeutet das des„Tages der nationalen Soli⸗ darität 1937“ alſo eine Steigerung um 1993 197,30 Mark oder um 35,2 Prozenk. Das Ergebnis dieſes Jahres wird ſich noch weiter erhöhen, da einige Teilergebniſſe zur Stunde nicht endgültig vorliegen. Das Ergebnis des Jahres 1935 betrug 4084 813,49 Mark, das des Jahres 1934 4021 000 Mark. Die Ergebniſſe aus den Gauen Die Ergebniſſe in den einzelnen Gauen Deutſchlands, verglichen mit denen der Jahre 1934, 1935 und 1936 zei⸗ gen folgenden Stand: Gaue 1934 1935 1936 193ꝛ Baden 148 000 140 929,25 204 295,16 339 616,49 Bayer. Oſtm. 110 000 104 918,6 139 023,56 213 510,49 Berlin 300 000 324 324,66 545 258,25 633 285,16 düſſeldorf 104 000 119 633,33 179 375,50 205 377.27 Eſſen 46 000 50 195,04 71 811,80 109 601,26 3 50 000 8s 172,19 149 734,75 218 496,63 alle Merſ. 89 000 23 387,51 94 398,15 118 283.54 hamburg 54000 103 401,77 190 565,19 400 729,00 heſſ⸗Naſſ. 220 000 188 376,29 230 109,92 317 942,58 Kobl. Trier 50 000 46 299,44 20 104,69 117 389,63 Köln⸗Aachen 102 000 116 506,06 139 282,18 150 332.67 Kurheſſen 77 000 66 951,42 92 379,19 108 831,18 Kurmark 180 000 164 307.66 181 816,19 222 524,18 Magd.-Anh. 165 000 168 659,75 195 952,36 218 395,34 Rain- Frank. 48 000 45 856,12 58 358,30 106 744,49 AMecklb⸗Lüb. 90 000 121 401,68 167 915,64 194 468,16 Münch. Hb. 123 000 159 330,09 264 317,36 357 002,51 dſt-Hann. 136 000 198 231,07 298 433,83 308 500,09 Sſtpreußen 134 000 89 378,86 109 066,35 129 208,00 pommern 144 000 116 740,82 129 984.94 202 217,84 Saarpfalz 61000 90 365,40 99 021,63 179 024.52 Sachſen 284000 293 486,97 388 724.60 547 984,28 Schleſien 232 000 191 836,02 248 512,52 311 614,90 Schles.⸗Holſt. 221 000 203 469,76 305 056,42 353 297,44 Schwaben 85 000 73 161,78 121 301,02 226 055,89 Südhann.-Br. 107 000 110 603,64 136 474,81 158 938,78 Thüringen 159 000 122 975,91 139 404,70 289 058,89 Deſ-Ems 76 000 106 010,30 136 960,35 193 056,90 Weſti.-t. 127 000 113 464,79 135 422,30 197 395,14 Beſtf.-S. 99 000 102 723,32 117 064,87 138 441,69 Hürkt. 200 000 189 713.73 321 644.66 388 599,73 4021 000 4084 813,49 5 662 279,19 7 665 476,49 Gamburg iſt durch das Groß⸗Hamburg⸗Geſetz um drei iv an ihre Seite zu ſtellen, um Kreiſe größer geworden.) Or. Goebbels dankt den Gammlern Dazu veröffentlicht Reichsminiſter Dr. Goebbels fol⸗ gende Erklärung: 7 7¹ „Del biesjährige„Tag der nationalen Solidarität“ hat enem Namen Ehre gemacht. In einer einzigartigen ſozia⸗ len Volksabſtimmung hat ſich die deutſche Nation wiederum zum Führer und zu ſeinem Werk bekannt. Ihr moraliſches und finanzielles Ergebnis ſtellt alle daran geknüpften Er⸗ wartungen weit in den Schatten. Die geſammelten Sum⸗ men werden mit dazu beitragen, ungezählten Armen unſe⸗ res Volkes, vor allem Kindern, Müttern und Alten, eine beſondere Weihnachtsfreude zu bereiten. f Es iſt mir ein aufrichtiges Bedürfnis, allen, die an dieſem ſtolzen Ergebnis mitgewirkt haben, den bekannten und unbekannten Sammlern, den Organiſatoren und Pro⸗ pagandiſten und den Millionen gebefreudigen Spendern herzlichſt zu danken. Sie haben einen Nachmittag im Dienſte eines nationalen Sozialismus geſtanden, der ſich nicht in hohlen und leeren Programmen, ſondern in Taten der Op: ferbereitſchaft und Nächſtenliebe dokumentiert. Sie haben dabei mitgeholfen, die Einigkeit und Gemeinſchaft unſeres Volkes zu ſtärken und zu erhärten. 5 a Beſonderer Dank gebührt bei dieſer Gelegenheit den ungezählten namenloſen Sammlern und Helfern des WSW. und der NS, die nicht nur einen Nachmittag, ſondern ein ganzes Jahr in ſchwerem und entſagungsvollem Dienſt un⸗ eres deutſchen Sozialismus ſtehen. uns an dieſem Nachmitlag einmal ſichtbar und demonſtra⸗ e ere innere Verbundenheit mit ihnen und unſere Bewun⸗ berung für ihr Werk zum Ausdruck zu bringen. n. Uns Sammlern vom „Tage der nationalen Solidarität“ war es ein Bedürfnis, Wir alle aber ſind ſtolz und glücklich, einem Volke anzu⸗ gehören, das am„Tage der nationalen Solidarität“ wieder einmal, wie ſo oft, Gelegenheit hatte und nahm, ſeine be⸗ ſten und ergreifendſten Tugenden ſich ſelbſt und der Welt zu zeigen: Gemeinſchaft, Diſziplin, Opferbereitſchaft, Aus⸗ dauer und Humor, eine offene Hand und ein großes güti⸗ ges Herz. Heil unſerm Führer! Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels.“ Ein Volksfeſt des Vertrauens Tag der Nationalen Solidarität in Berlin. Einzigartig war wieder für die Reichshauptſtadt der„Tag der Nationalen Solidarität“. Um 16 Uhr ſollte die große Sammeltätigkeit beginnen, aber ſchon lange vorher hatten 7000 Männer und Frauen in der Reichshauptſtadt mit den roten Büchſen des Winterhilfswerkes ihre Sammelpoſten be⸗ ogen. Hier, in der Millionenſtadt Berlin, waren der größte Teil der Mitglieder der Reichsregierung und viele Reichsleiter, die namhafteſten Männer und Frauen von Bühne, Film und Kleinkunſt, die bekannteſten Federn der Preſſe auf den Straßen, umgeben von einer unüberſehbaren nach Zehntau⸗ ſenden, nach Hunderttauſenden zählenden Menſchenmenge. An⸗ eachtet des kalten Dauerregens hielten die Berliner die Brennpunkte des Sammelns beſetzt. Die erſten, die vor dem Hotel Adlon in der Nähe des Brandenburger Tores Reichsminiſter Dr. Goebbels ihre Spende gaben, waren ſeine Kinder Helga, Hilde und Helmut. Dann öffnete ſich die von SS.⸗Männern gebildete Gaſſe, die den Menſchen nach beharrlichem Warten den Weg freigab. Kaum eine Viertelſtunde war vergangen, da mußte ſchon die zweite Sammelbüchſe genommen werden. Nicht gering war auch die Zahl der Ausländer, die ſich in die Front des Gebenden einreihten. Auch Frau Attolico, die Gattin des italieniſchen Botſchafters, überreichte dem Miniſter eine grö⸗ ßere Spende für das Deutſche Winterhilfswerk. Mancher Auslandsdeutſche konnte ein Autogramm und den Hände⸗ druck des Miniſters in die ferne Heimat mitnehmen. Nicht einen Augenblick riß die Kette der Spender ab, die grüßend vorbeizogen. Dann und wann gab es eine kleine Stauung, wenn ein Kind umſtändlich ſeine Taſchen auskramte und Briefe und Bildchen überreicht wurden. Mancher hatte be⸗ ſonderes zu erzählen, das koſtete dann immer etwas mehr. Einige Pimpfe, die zwar mit ſtrahlenden Augen, aber leerer Hand folgten, ruft Dr. Goebbels zurück.„Na, ihr Bengels, wollt ihr nichts geben?“ Es ſtellte ſich heraus, daß ſie kein kleines Geld hatten, und die nähere Befragung ergab, daß natürlich auch kein großes da war, Dr. Goebbels gab ihnen dann aus ſeiner Privattaſche, was ihnen fehlte. Alte„Stamm⸗ kunden“ brachten Schecks mit mehrſtelligen Zahlen, und man⸗ cher Geldſchein verſchwand im Trichter der Büchſe. Zwei Stun⸗ den waren noch nicht vergangen mußte ſich der Miniſter ſchon die achte Büchſe geben laſſen. Unter den Linden, vor dem Eingang zur Paſſage ſtand ein Muſikzug des Regiments„Hermann Göring“. Miniſter⸗ . Göring, der direkt vom Richtfeſt vom Flughafen empelhof zum Sammelplatz kam, wurde wie immer mit roſenbdeln Judet begrußt. Vor ihm aufgebaut waren wieder zwei große Holztruhen und eine ganze Batterie von Sam⸗ melbüchſen, d. h. was man ſo Sammelbüchſen nennnt Im Sinne des Vierjahresplanes und auch nach der Deviſe „Neues aus Altem“, hatte man aus großen Marmeladeeimern recht aufnahmefähige„Sammelbüchſen“ hergeſtellt, durch deſ⸗ ſen rieſige Trichter es nun faſt zwei Stunden unabläſſig klapperte und klimperte. Aber die Vorſorge war auch nur zu berechtigt: Büchſe um Büchſe füllte ſich. f Anter den Tauſenden, die vorüberzogen, befanden ſich auch viele Gäſte aus dem Auslande. So erſchien auch der britiſche Botſchafter Sir Neville Henderſon mit ſeiner Schwe⸗ ſter, um ſein Teil zu dieſem Tage beizuſteuern. Aus ſeiner Spende ſprach das Verſtändnis auch der offiziellen auslän⸗ diſchen Kreiſe für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes und den Tag der Nationalen Solidarität. Am Herrmannsplatz, dem Herzen Neu⸗Köllns, erſchien Reichsminiſter Heß. Hier, wo man oft in früheren Jahren den Winter ſo bitter ſpürte, hat man den Sinn dieſes Tages verſtanden. In dichten Kolonnen kamen die Neu⸗Köllner, um ihr Sc rflein zu opfern. In unendlichem Strom zogen ſie an ihm vorbei, gut geleitet von den Kameraden der SA., die die Menſchenwogen zum rechten Ziel steuerten. Hilfreich ſpran⸗ gen ſie zu, wenn einem Mütterlein der Sechſer im Sifer des Gefechtes aus den Händen glitt. Sie zügelten ebenſo die Vielzahl der Pimpfe, die mit„Ick hamn aber noch farnich jeſehn“ am liebſten nicht von der Stelle gegangen wären. Stunde um Stunde verging, und es gab kein Ende. Nach Schluß der Sammelzeit in Neu⸗Kölln fuhr der Stellvertre⸗ ter des Führers nach Lichtenberg, wo er in einer Haushal⸗ tungsſchule in der Fiſcherſtraße an einer WH W.⸗Feier teil⸗ nahm. Auch hier konnte Rudolf Heß reiche Ernte bei opfer⸗ freudigen Spendern halten. Und ſo war es überall. Reichsminiſter und Reichsleiter, Staatsminiſter und Staatsſekretäre, das Ehrenkorps der Partei, alle ſammelten. Wie in den Vorjahren, gehörten die Stellen, wo die Reichs⸗ miniſter, Reichsleiter und Staatsſekretäre, die führenden Män⸗ ner aus der tei ſammelten, zu den am ſtärkſten belager⸗ ten Plätzen. Auch ſie haben ihre Erfahrungen zum Nutzen des WH W. zu verwerten gewußt und geſchickt dafür Sorge getragen, daß der Zuſtrom der Spender immer aufs neue angeregt wurde. Der Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorp⸗ müller war erfolgreich auf allen Fern 5 der Rei hauptſtadt„ Reichsfinanzminiſter Gr werin von 3 igk hielt die Ecke Tauentzien⸗ und Nürnbergerſtraße „7———— n Aeber Sonntag : Nach einer Bekanntmachung des Reichsminiſteriums für Polksaufklärung und Propaganda beträgt das vorläufige Ergebnis der Sammlung am„Tag der nationalen Solida⸗ rität“ im ganzen Reich 7 655 476,49 Mark. e: Die nächſte Sitzung des Niszteinmiſchungsausſchuſſes wurde auf Dienstag feſtgeſetzt. 1: In Anweſenheit des Reichsluftfahrtminiſters, Gene⸗ raloberſt Göring, fand das Richtfeſt des neuen Berliner Flughafens ſtatt. 12: Reichsleiter Roſenberg beſuchte die Standarte„Feld⸗ herrnhalle“ der SA. 28: Gauleiter Kaufmann gibt bekannt, daß in Hamburg eine neue Elbhochbrücke im Entſtehen begriffen ſei, die nach ihrer Fertigſtellung das größte Brückenbauwerk Europas dar⸗ ſtellen werde. 15: Ein engliſches Großflugzeug ſtürzte beim Start im Flughafen von Brindiſt ins Meer; unter den Verletzten be⸗ findet ſich der frühere Luftfahrtminiſter Sir Salmond. 2: Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Stojadinowitſch hat ſich von Venedig noch Bologna begeben. . ̃ Den gleichen Hochbetrieb wie der Weſten wies auch die Innenſtadt auf. Ein ſtarkes Aufgebot war natürlich auch für den Potsdamer Platz vonnöten, auf dem es an jeder der vielen Ecken und Zufahrtsſtraßen von„Prominenten“ nur ſo wimmelte. Hier ſah man Reichsarbeitsminiſter Seldte, Reichsarbeitsführer Hierl, den Stellvertreter des Beauftragten für den Vierjahresplan, Staatsſekretär Kör⸗ ker, ferner die Staatssekretäre Pfundtner, Reinhardt, Dr. Krohn und Stuckart. Generalforſtmeiſter Alpers hatte vor ſeinem Dienſtgebäude am Leipziger Platz Aufſtellung ge⸗ nommen. Staatsſekretär Kleinmann hielt den Potsdamer Bahnhof beſetzt. Vor der Reichskanzlei auf dem Wilhelm⸗ platz erregte Frau v. Schroeder von der NSV mit dem rieſigen Bernhardiner„Nero“ berechtigtes Aufſehen. 5 Wie in den Vorjahren, ſo ſtanden auch diesmal wieder die Männer von der Preſſe im Dienſte des Winterhilfswer⸗ kes ihren Mann. Unermüdlich traten ſie an ihren„Leſer⸗ kreis“ heran. Im Zeitungsviertel traf man an allen Ecken und Enden die aus ihrer Arbeit bekannten Hauptſchriftlei⸗ ter und Schriftleiter der geſamten Berliner Preſſe. Ein ge⸗ gadezu lebensgefährliches Gedränge herrſchte in der Fried⸗ richſtraße, dem Sammelpunkt nicht nur unſerer Lieblinge von Bühne und Film, ſondern gleichzeitig auch unüberſeh⸗ barer Mengen gebefreudiger Berliner. Namentlich in den ſpäten Abendſtunden ſtauten ſich hier derartige Menſchen⸗ maſſen, daß die Künſtler von der Polizei gewiſſermaßen in „Schutzhaft“ genommen werden mußten, um nicht von der Menge erdrückt zu werden. Nach Abſchluß der großen Sammelaktion empfing Adolf Hitler in der Reichskanzlei eine größere Zahl von Künſtlern und Künſtlerinnen von Bühne und Film. Er ſprach ihnen den Dank für ihren Einſatz bei dieſem großen Werk der Selbſthilfe des deutſchen Volkes aus und gab jedem einzel⸗ nen einen größeren Betrag für ſeine Sammelbüchſe. Dank der Deutſchen Arbeitsfront Ein Telegramm Dr. Leys an Göring. Berlin, 6. Dezember. Aus Anlaß der Anordnung des Beauftragten des Vierjahresplanes, Miniſterpräſident Generaloberſt Göring,. über die Lohnzahlung an Feiertagen richtete der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Robert Ley nachſtehendes Tele⸗ gramm an Miniſterpräſident Göring: N „Im Namen der in der Deutſchen Arbeitsfront verei. nigten ſchaffenden deutſchen Menſchen danke ich Ihnen für Ihre Anordnung über die Lohnzahlungen an Jeiertagen für die deutſchen Arbeiter. In Ihrer igenſchelt als Be- auftragter des Führers für den Vierjahresplan haben Sie mit dieſer Maßnahme wiederum dem deutſchen Arbeiter eine Anerkennung für ſeine kreue Mitarbeit am Aufbau der deutſchen Wirtſchaft zum Ausdruck gebracht. Deshalb wird Ihre große ſozialpolikiſche Tat, die den von der Deutſchen Arbeitsfront immer wieder aufgeſtellten Grundſatz, daß eine gute Sozialpolitik die 5 Wirtſchaftspolitik iſt, be⸗ ätigt, auch in der deutſchen Wirtſchaft breiteſtes Echo fin⸗ n. Ich bitte Sie, davon überzeugt zu ſein, daß Ihnen die Deulſche Arbeitsfront Ihre Tat, die erneut Ihren Willen ur engſten Ae bee zwiſchen ehalloſen und Deuk⸗ ſcher Arbeitsfront bekundet, durch vorbehalt Einſatz im⸗ mer danken wird.“ Königin Elena an den Führer Dank für die Verleihung des Ehrenzeichens des Roten Kreuzes. Königin Elena von Italien, Kaiſerin von Aethiopien, hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: „Ich erhielt mit lebhafter Freude von S. E. dem Bot⸗ ſchafter von Haſſell die hohe und einzigartige Auszeich⸗ nung, die Euer Exzellenz aus Anlaß der Einweihung der Klinik für Encephalitis in Kaſſel mir zuzuerkennen ſo ütig waren. Sehr gerührt durch das höfliche Gedenken Arer Exzellenz wie durch die ſo liebenswürdige Ehrung, die Sie mir auch im Namen des Deutſchen Volkes bei dieſer Gelegenheit zuteil werden ließen, bitte ich Sie, meinen beſten Dank und mit ihm den Ausdruck meiner herzlichen Gefühle genehmigen zu wollen. i .(gez.) Elena.“ Verordnung über Wehrüberwachung Von der Kontrollverſammlung zur Wehrverſammlung. Zur weiteren Ergänzung der Beſtimmungen über die all⸗ gemeine Wehrpflicht haben der Reichskriegs⸗ und der Reichs⸗ innenminiſter eine Verordnung über die Wehrüberwachung er⸗ laſſen. Entſprechende Beſtimmungen gab es auch für die alte Armee bis 1918. Die neue Verordnung bringt aber naturgemäß die erforderlichen Angleichungen an die Bedürfniſſe der neuen Wehrmacht. Im Frieden wird die neue Wehrüberwa chung wirkſam bei den Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes (d. B.), die bei der Muſterung der Erſatzreſerve J zugeteilt oder zurückgeſtellt ſind; die als Freiwillige der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienſtes oder der SS.⸗Verfügungstruppe ange⸗ nommen ſind, der Reſerve J, Il und der Landwehr J einſchließ⸗ lich der Perſonen, die ſich über das wehrpflichtige Alter hinaus freiwillig der Wehrmacht zur Verfügung geſtellt haben; der Erſatzreſerve ll und der Landwehr II— in Oſtpreußen auch des Landſturms II—, ſolange ſie eine Mobilmachungseinteilung haben, und bei den Wehrpflichtigen d. B. der Erſatzreſerve II/F, die als Förderungsbedürftige nur vom Reichsarbeitsdienſt her⸗ angezogen werden, bis zur Ableiſtung des Reichsarbeitsdienſtes oder während ſie eine Mobilmachungseinteilung haben. Im Frieden wird die Wehrüberwachung nicht wirkſam bei den Wehrpflichtigen d. B. der Erſatzreſerve vom Beginn der Wehrpflicht bis zur Muſterung, ſoweit ſie nicht Frei⸗ willige ſind, ferner der Erſatzreſerve I und der Landwehr l in Oſtpreußen auch des Landſturms II— wenn ſie keine Nobilmachungs einteilen g haben, und der Geburts⸗ ſahrgänge 1901 bis 1912, die keine Mobilmachungseinteilung haben. Im Kriege erfolgt aber auch hier die Wehrüberwachung, ebenſo dann für Perſonen, die wegen Wehrunwürdig⸗ keit ausgeſchloſſen ſind. Melde⸗ und Geſtellungspflichten Aus der Wehrüberwachung ergeben ſich vor allem die Melde⸗ und Geſtellungs pflichten. Darüber hinaus muß der Wehrpflichtige dafür ſorgen, daß ihn ſchriftliche Mit⸗ teilungen der Wehrerſatzdienſtſtellen jederzeit erreichen können. Er hat der zuſtändigen Wehrerſatzdienſtſtelle zu melden: Jeden Wechſel der Wohnung und des dauernden Aufent⸗ haltes, den Antritt einer Reiſe von längerer Dauer als 60 Tage und die Rückkehr, den Antritt einer Wanderſchaft, den Eintritt in den Arbeitsdienſt und die Entlaſſung daraus, ſowie die Ent⸗ laſſung aus dem aktiven Wehrdienſt. Die Meldungen ſind mündlich oder ſchriftlich mit Vorlage des Wehrpaſſes im Frieden binnen einer Woche, im Kriege innerhalb von 48 Stunden zu erſtatten. Beſondere Beſtimmungen ſind für Auslandsreiſen und für die Meldepflichten der Seefahrer aus dem Wortlaut im Reichsgeſetzblatt J, Nr. 127, vom 26. November 1937 zu erſehen. Es iſt auch die Mitwirkung anderer Behörden geregelt, ins⸗ beſondere die bei den polizeilichen An⸗ und Abmeldungen. Die frühere Kontrollverſammlung wird unter der Bezeich⸗ nung„Wehrverſammlun g“ wiedereingeführt. Sie dient der Prüfung und Ergänzung der Wehrpäſſe, der Belehrung der Wehrpflichtigen über ihre Pflichten im Beurlaubtenſtand, der Bekanntgabe von Beſtimmungen, der Prüfung der Perſonal⸗ karteien und dem Vorbringen von Meldungen und Geſuchen. Zur Wehrverſammlung, die möglichſt nicht an Sonn⸗ und Feiertagen abgehalten werden ſoll, können herangezogen werden: die Wehrpflichtigen der Reſerve zweimal im Jahr, im Herbſt und im Frühjahr, die Wehrpflichtigen der Land⸗ wehr und des Landſturms(nur in Oſtpreußen) einmal im Jahr, im Herbſt oder Frühjahr. Es kommen der April bzw. November in Frage. Fahrtkoſten oder Zehrgeld werden nicht gewährt, auch keinerlei Vergütung. Die Verordnung, die auch Strafbeſtimmungen enthält, iſt am 1. Dezember 1937 in Kraft getreten. Weihnachtsüberraſchung der Reichsbahn Reiſeerleichterungen für Mütter mit kleinen Kindern. Die Deutſche Reichsbahn wird vom 15. Dezember ab fol⸗ ende Reiſeerleichterungen für Mütter mit kleinen Kindern ver⸗ uchsweiſe einführen: a] In den Perſonenzügen, von Kinderwagen mit kleinen Kindern in die Traglaſtenabteile zugelaſſen iſt, wird in Zukunft dafür geſorgt werden, daß für Mütter mit kleinen Kindern in Kinderwagen ein„Nichtraucher“ Traglaſtenabteil zur Verfügung ſteht. Wo im Zuge nur ein einziges Traglaſtenabteil vorhanden iſt, wird in dieſem zu⸗ künftig das Rauchen entweder überhaupt verboten oder von der Zuſtimmung aller Mitreiſenden abhängig gemacht. Es darf erwartet werden, daß in letzterem Falle alle Volksgenoſſen in dem betreffenden Abteil bereitwillig das Rauchen einſtellen, ſobald eine Mutter mit kleinem Kind darum bittet. b) Bei D⸗ und Eilzügen iſt die Mitnahme von nicht Boeramen tap er Kinderwagen in die Abteile oder in die Vorräume und Gänge aus Gründen der Wagenbauart auch in Zukunft nicht möglich. Die nicht zuſammenklappbaren Kinder⸗ wagen müſſen wie bisher als Gepäck aufgegeben werden. e) Um aber auch in den D⸗ und Eilzügen die Be⸗ quemlichkeit der mit kleinen Kindern reiſenden Mütter weiter 1 ſteigern, wird in dieſen Zügen von vornherein ein beſon⸗ deres Nichfraucherabteil 3. Klaſſe für Mütter mit kleinen in⸗ dern freigehalten und durch einen Aushang als für Mütter mit kleinen Kindern“ beſtimmt bezeichnet. Dieſes Abteil muß von anderen Reiſenden nötigenfalls geräumt wer⸗ den, wenn Mütter mit kleinen Kindern zuſteigen. Das Zugbegleitperſonal 9 angewieſen, daß es ſich, wie auch bisher, in erſter Linie der mit kleinen Kindern allein reiſenden Frauen annimmt und ihnen beim Ein⸗ und Aus⸗ ſteigen ſowie beim Aufſuchen des für Mütter mit kleinen Kindern beſtimmten Abteils behilflich iſt. Sollte der Andrang von Müttern mit kleinen Kindern ſo groß werden, daß das dafür. Abteil nicht ausreicht, ſo ſoll die Unter⸗ bringung der mit kleinen Kindern reiſenden Müttern in an⸗ deren Abteilen— notfalls in einer höheren unter allen Umſtänden ſichergeſtellt werden. Obwohl nach den Beſtimmungen der Eiſenbahnverkehrs⸗ ordnung für koſtenlos beförderte Kinder unter vier Jahren ein Anſpruch auf einen Platz nicht beſteht, ſoll jedoch in Zu⸗ kunft die Platzzuweiſung an Mütter mit kleinen Kindern nach Möglichkeit ſo bemeſſen werden, daß für die Mutter und jedes kleine Kind e ein Platz zur Verfügung ſteht, damit die Mütter die Möglichkeit haben, das Kind auf der Sitzbank hinzulegen. Wenn Mütter mit kleinen Kindern das Abteil nicht gänzlich füllen, kann das Abteil durch das Zug⸗ perſonal auch mit anderen Reiſenden beſetzt werden, jedoch mit dem Vorbehalt, daß es zu räumen iſt, ſobald etwa auf Unterwegs⸗Stationen Mütter mit kleinen Kindern einſteigen. „In der 2. Wagenklaſſe wird ein beſonderes Abteil für Mütter mit kleinen Kindern nicht freigehalten, jedoch iſt das Zugperſonal⸗ angewieſen, in der Polſterklaſſe reiſende Mütter mit kleinen Kindern ebenfalls gewiſſenhaft zu betreuen und ſie hinſichtlich der Platzzutellung ſo zu behan eln, wie es für die reiſenden Mütter in der 3. Wagenklaſſe vorgeſehen iſt. Platzvorausbeſtellungen für Mütter mit kleinen Kindern ſind möglich, die Platztartengebühr wird jedoch nur für den Platz der Mutter, nicht aber für den des Kindes erhoben. Chronik des Tages Der Führer und Reichskanzler hat dem Chef der ſpaniſchen Nationalregierung, General Franco, zum Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. e Die italteniſche Kammer ſtellte drei Milliarden Lire für den Straßenbau in Aethiopien zur Verfügung. in denen die Mitnahme „vorzugsweiſe Wagenklaſſe— Das größte Brückenbauwerk Europas Brückenpfeiler höher als der Kölner Dom.— Hochhäuſen von 250 Metern Höhe wachſen am Elbufer. Hamburg, 6. Dezember. Die Pläne zum Bau der neuen Elbhochbrücke liegen, wie Gauleiter Kaufmann mitteilte, genau feſt und ſehen den Bau der Brücke in der Höhe des Park⸗Hafens bei Oevelgoenne vor. Da die großen Ozeandampfer die Brücke zu jeder Zeit bequem paſſieren müſſen, wird die lichte Durchfahrtshöhe 70 Meter betragen. Dadurch wird eine ſinnvolle Ausfahrt und Abfahrt notwendig. Auf der Oevel⸗ goenner Seite ſind die Schwierigkeiten nicht ſehr groß, da hier das Elbufer eine ziemliche Höhe beſitzt. Auf der Ha⸗ fenſeite allerdings wird eine weit ins Land hineinlaufende Rampe notwendig ſein, die den Eindruck der Geſamtanlage wirkungsvoll unterſtreicht. Die Pfeiler der Brücke, in der Form eines hochaufragenden Tores, werden mit 160 Me⸗ ter Höhe die Höhe des Kölner Domes beträchtlich über⸗ ſteigen. Um den monumentalen Charakter zu erhöhen, werden die Pfeiler aus Naturſtein beſtehen. Den Verkehr ſelbſt werden acht breite Fahrbahnen bewältigen, die von Fußgängerwegen flankiert ſind. Die Schnellbahn— die heu⸗ tige Vorortbahn— wird unter der Brücke durchführen, da⸗ bei allerdings keine Schwebebahn ſein, ſondern Schienen⸗ bahn. 95 größte Brückenbauwerk Europas ſoll am 10. Jah⸗ restag der nationalen Erhebung, alſo im Jahre 1943 fertig ſein. Es ſoll Hamburg auch bildlich zum deutſchen Tor ma⸗ chen, zu einem Tor, das nach der Durchfahrt den Blick frei gibt auf ein ſchöneres und rößeres Hamburg. Denn dieſes Brückenprojekt ſteht nicht als Einzelwerk da, ſondern ge⸗ hört als Teilſtück zur großen Uferneugeſtaltung und wird ſich mit dem werdenden Hochhaus, das 250 Meter hoch ſein wird, 60 Stockwerke und über 8000 Räume mit 5000 Men⸗ ſchen Faſſungsvermögen haben. Das Warſchauer Geſpräch Ein Hauptthema der Beſprechungen: Sowjetpakt. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos hatte bereits am Tage ſeiner Ankunft in Warſchau eine längere Aus⸗ ſprache mit dem polniſchen Außenminiſter, Oberſt Beck. Im Laufe des Sonnabends bot ſich dann mehrfach Gelegenheit zur Fortſetzung der Beſprechungen. Am Vormittag wurde Delbos vom Staatspräfidenten Moſeieki und von Mar⸗ ſchall Rydz⸗Smigly empfangen und war mittags Gaſt des Staatspräſidenten im Schloß. Delbos gab dem Warſchauer Korreſpondenten der „Daily Mail“ im Zuge auf dem Wege nach Warſchau ein Interview. Wie der Korreſpondent wiſſen will, beabſich⸗ ligt die polniſche Regierung, die Frage der Haltung Sowjetrußlands zu einem der Hauptverhandlungspunkte mit Delbos zu machen. Polen habe ſich immer dem Pakt e Frankreich und der Sowjetunion widerſetzt und tehe auf dem Standpunkt, daß die Vorgänge in Sowjet⸗ rußland die polniſche Behauptung ſtützten, daß Frankreich ſich im Notfall nicht auf eine wirkliche Sowjethilfe ver⸗ laſſen könnte. Die polniſche Preſſe erinnert in dieſem Zuſam⸗ menhang daran, daß der letzte franzöſiſche Staatsbeſuch im Jahre 1935 ſtattfand, als Laval auf der Reiſe nach Moskau in Warſchau Station machte. Von dieſen Zeiten ſei man heute entfernt. Die Enttäuſchung über die Sowjetunion, deren Preſtige erſchüttert ſei, habe dazu ge⸗ führt, daß in Frankreich niemand mehr an das Bündnis mit Moskau denkt, und Miniſter Delbos habe es ab⸗ elehnt, ſich nach Moskau zu begeben. Ein Bündnis mit golen habe für Frankreich eine neue große Bedeutung er⸗ halten, zumal das Syſtem der kollektiven Sicherheit zu⸗ ſammengebrochen ſei. „Politiſch bedeutſamer Höflichkeitsakt“ Im übrigen wird in der polniſchen Preſſe die Begrü⸗ ßung des franzöſiſchen Außenminiſters durch den Reichs⸗ außenminiſter Freiherrn von Neurat h auf der Durch⸗ reiſe in Berlin als großes Ereignis herausgeſtellt. Die Tatſache, daß der Reichsaußenminiſter perſönlich auf dem Bahnhof erſchienen iſt, wird als ein politiſch be⸗ eutſamer Höflichkeitsakt gewertet. Aus ihm gehe hervor, daß die Reiſe des Miniſters Delbos nicht als ein für Berlin unerwünſchtes Ereignis gewertet werden könne. Der regierungsfreundliche„Expreß Po⸗ rann p! ſieht in der Begegnung auf dem Schleſiſchen Bahnhof in Berlin ein Zeichen der Entſpannung zwiſchen Frankreich und Deutſchland und die Ankündigung neuer Annäherungsverſuche. „Reiſebeginn unter günſtigen Amſtänden“ Auch die Pariſer Preſſe nimmt von dem Zuſam⸗ mentreffen Neurath— Delbos in Berlin mit Befriedigung Kenntnis. Der Außenpolitiker des„Petit Pariſien“ meint, der Hauptton liege nicht auf dem, was man geſagt haben könne, ſondern auf der Begegnung ſelbſt, die nach Jahren der Kühle und Verſtändnisloſigkeit als eine Kund⸗ gebung der Höflichkeit gewürdigt werden müſſe. „Epoque“ ſchreibt, die Begegnung Neurath— Del⸗ bos ſei ein unvorhergeſehenes glückliches Ereignis, doch wäre es unvorſichtig, daraus allzu beſtimmte Schlußfolgerungen abzuleiten. Der Sonderberichterſtatter der Havas⸗ Agentur meldet aus Warſchau, daß der polniſche Außenminiſter Beck in ſeiner erſten Unterredung mit dem Außenminiſter Delbos auf die Bedeutung der Beſprechung Neurath Delbos in Berlin hingewieſen habe, die nach Anſicht des Oberſten Beck die pſychologiſche Entſpannung befruchten könnte. Die Freundſchaftsrundreiſe Delbos' beginne alſo unter günſtigen Umſtänden, weil Frankreich zugleich ſeine Treue zu den Sonderabmachungen wie auch ſeinen Wunſch zu entgegenkommender friedlicher Zuſam⸗ menarbeit mit anderen Mächten beweiſe. 8 Die beiden letzten evangeliſchen Geiſtlichen verhaftet Aus Lenin evangeliſchen be en er GPU baten ea dende nden. 5 ro. teſtantiſchen Deutſchen ſondern auch ihre lettiſchen, eſtni⸗ ſchen und finnüchen Glaubensgenoſſen haben 1 örki. chen Pfarrer verloren. FC 5 letzten 0 erlitten a el Gegen Kongo⸗Verleumdungen Erklärungen des belgiſchen Außenminiſters Brüſſel, 3. Dezember. Der Londoner Korreſpondent der Brüſſeler„Metropole“ der ruſſiſche Jude Poliakow, hatte durch Verbreitung eineg frechen Schwindels das Seine zur Vergiftung der interng⸗ tionalen Atmosphäre getan. Gegen dieſe, Deutſchland der Habgier nach fremdem, insbeſondere belgiſchem Kolonial⸗ beſitz verdächtigenden Lügen wandte ſich nunmehr eine Er⸗ klärung des belgiſchen Außenminiſters Spaak. Nachdem von deutſcher Seite bereits die Behauptungen der gewerbs. mäßigen Preſſelügner dementiert worden waren, erfolgte Spaaks Erklärung im Senat in der Form einer Erwiderun auf eine dringliche Anfrage des Vorſitzenden der katholiſchen Senatsfraktion. Der Außenminiſter Belgiens ſtellte feſt, daß die belgische Regierung niemals mit irgendeinem Vorſchlag, der die In⸗ tegrität der Kongokolonie zum Gegenſtand gehabt hat, be⸗ faßt worden ſei Ein ſolcher Vorſchlag könne auch niemals von Belgien in Erwägung gezogen werden; alle über die Kongokolonie umlaufenden Gerüchte müßten ſtets ſkeptiſch aufgenommen werden, denn er erinnere ſich, daß ſolche Ge⸗ rüchte ſchon vor einem Jahr im Umlauf geweſen ſeien. Außenminiſter Spaak erinnerte in dieſem Juſammen⸗ hang auch an frühere klare Erklärungen des l und des Reichsminiſters Dr. Goebbels. Man könne in olgedeſſen den Schluß ziehen, erklärke Spaak, daß die verantworklichen deutſchen i jeden Gedanken, an den belgiſchen Kongo zu rühren, ablehnen. Die belgiſche Regierung werde zudem niemals zulaſſen, daß an die Inkegrikäk der Kolonie gerühri werde. Gefährlicher Kreislauf Folgen der Teuerung in Frankreich. Der franzöſiſche Senat hat die von der Kammer ihm überwieſene Geſetzesvorlage über die Teuerungszulage für die Beamten und die Ruhegehaltsempfänger einſtimmig angenommen. Der Generalberichterſtatter des Finanzaus⸗ ſchuſſes hatte die Vorlage unter Hinweis auf die beträcht⸗ liche Steigerung der Lebenshaltungskoſten in Frankreich befürwortet. In der Ausſprache wies Senator Laudier die Regie⸗ rung auf die Rückwirkungen hin, die die Annahme der Vorlage auf die Finanzen der Departements und Gemein⸗ den haben werde. Die örtlichen Verwaltungen könnten nur mit größter Mühe ihre Haushalte ausgleichen und auf keinen Fall neue Laſten übernehmen. Der Senator warnte die Regierung vor dem gefähr- lichen Kreislauf: Gehaltserhöhung— Lebenskoſtenſteige⸗ rung und wieder Gehaltserhöhung— Lebenskoſtenſteige⸗ rung und ſo fort. Entweder müſſe man mit aller Autori⸗ tät die Preiſe ſtabil halten, oder es müſſe mehr gearbeitet werden. Wenn man fortfahre, nur vier oder fünf Tage in der Woche zu arbeiten, gehe man in Frankreich einer Kataſtrophe ent gegen.(Lebhafte Zustimmung auf allen Bänken.) Finanzminiſter Bonnet erläuterte dann die Vor⸗ lage, wobei er zugab, daß die Lebenshaltun 98. koſten in Frankreich ſeit Mai 1937 um rund 30 bis 3.5 v. Hegeſtiegen ſeien. ä 55 Ein ſtarkes Stück Sopwjetruſſen überwachen die Pyrenäengrenze. Berichte aus Sowjetſpanien beſagen, daß ſich in Puigcerda und anderen Orten an der franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ſpaniſchen Grenze ein Heer von ſowjetruſſiſchen und anderen ausländiſchen Grenzbeamten befinde. Dieſe Bol⸗ ſchewiſten hätten die Aufgabe, den geſamten Grenzverkehr zu überwachen an Stelle von rotſpaniſchen Beamten, die ſich als„Unzuverläſſig“ exwieſen hätten. Nattonalſpaniſche Kreiſe haben energiſch gegen dieſen neuen Bruch des internationalen Nichtein⸗ miſchungsabkommens broteſtiert und darauf hin⸗ gewieſen, daß franzöſiſche Behörden dabei ihre Hand im Spiel haben müßten. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Chautemps, der während der Abweſenheit von Delbos die Geſchäfte des Außenminiſteriums wahrnimmt, empfing den ſowjet⸗ ſpaniſchen„Botſchafter“ in Paris. 40 Kilometer vor Nanking Raſcher Vormarſch der Japaner. Nach einer Meldung der Agentur Domei aus Schang⸗ hai haben japaniſche Truppen den öſtlichen Stadtteil von Kuyung beſetzt. Die Japaner ſind damit in die letzte größere Stadt vor Nanking eingedrungen, die nur noch 40 Kilometer von der chineſiſchen Hauptſtadt entfernt iſt. Auch an den anderen Frontabſchnitten wurde der Vor⸗ marſch fortgeſetzt. Die Abteilungen, die von Liyang ſüdöſtlich von Nanking, vorrücken, haben die Mapan⸗ Berge durchquert und die Ortſchaft Schanghſing erobert, Die gleichen Streitkräfte nahmen Tſchangſchan ein und gingen dann gegen die Ortſchaft Paimatang vor, Ein tolles Teſtament Amerikaniſcher Biſchof vererbt ſein Vermögen— den Kommuniſten. Die Antikomintern veröffentlicht aus Prag eine aus New Vork datierte Meldung, derzufolge der kürzlich im Alter von 82 Jahren verſtorbene ehemalige Biſchof der Proteſtantiſchen Kirche William Montgomery Brown ſein Vermögen der„Propaganda der kommuniſtiſchen Sache nach den Lehren von Marx“ gewidmet habe. Brown habe dieſe Beſtimmung in ſeinem Teſtament getroffen und auch einen gewiſſen Teil ſeines Vermögens für den Vertrieb eines von ihm verfaßten Buches be⸗ ſtimmt, das den Verſuch macht, die chriſtliche Lehre mit kommuniſtiſchen Ideen gleichzuſetzen(h. Kataſtrophe bei einer Hochzeitsfeier 100 Gäſte ſtürzten in den Keller. Warſchau, 6. Dez. 155 dem Dorfe Jezow bei Lodz faub net e in einer Gaſtwirtſchaft i itsfeier ſtatt, an der über f 100 Personen Kunene 5 dae beim Tang waren, brach plötzlich der Fußboden ein. Alle Teilnehmer der Feier flützten bude 8 5 die wurde Tiefe ein Feuer, das die grenzende Küche des Wittshalſſes 10 10 5 72 100 75 85 von d nnn auch schwert riſſen. Woch nbechen Ante Vor aus und Wur bel mei Ha liche Url. eine men 3 Bet Gef gen Em Ma 1200 ruhe Em Ma man Heil geſe hold wert ſchaf Aſa der jäh den eine des büh in der ſtell denf 2 1 rr rere e Badiſche Chronik Heidelberg. iſt im Akademiſchen Krankenhaus der 84jährige Eiſenbahn⸗ beamte a. D. Johann Mayer aus dem benachbarten Zie⸗ gelhauſen geſtorben. Mayer war in Ziegelhauſen von einem Motorradfahrer angefahren worden und hatte ſchwere Kopf⸗ verletzungen erlitten. U Seidelberg.(Das Friſchwaſſer⸗Schwimm⸗ bad wird gebaut.) Der Oberbürgermeiſter legte in der lezten Ratsſitzung den endgültigen Plan für die Errichtung des Friſchwaſſer⸗Schwimmbades auf dem Schlageterplatz(frü⸗ her Wangerowplatz) zwiſchen Radiumbad und Hindenburgbrücke vor. Es werden gebaut: Ein allgemeines Schwimmbecken mit 30 mal 50 Meter Fläche, dabei auch eine größere Abteilung für Nichtſchwimmer, ein Sportbecken von 20 mal 50 Metern mit 2,4 Metern Tiefe, ein Waſſerballfeld von 20 mal 25 Metern Fläche und 5 Meter Tiefe mit 10 Meter hohem Sprungturm ſowie ein Kinderplanſchbecken. An der Südſeite des Platzes wird ein 120 Meter langer einſtöckiger Kabinen⸗ bau geſchaffen, der vorläufig auch Erfriſchungsräume enthal⸗ ten ſoll. In der gleichen Sitzung wurde mitgeteilt, daß die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in Heidelberg, die im Februar 1933 einen Höchſtſtand von 5263 erreicht hatte, was damals einen Jahresaufwand von 3,5 Millionen Mark erfor⸗ derte, jetzt nach genauer Durchprüfung aller Fälle, bis auf eine ganz geringe Zahl zurückgegangen iſt. Es iſt anzuneh⸗ nen, daß Heidelberg in Kürze kaum noch einen volleinſatz⸗ fähigen männlichen Wohlfahrtserwerbsloſen haben wird. Zur ſtärkeren Lehrlingsausbildung für das Handwerk wurden mehrere Räume gemietet, in denen die Erteilung von Fach⸗ unterricht an die Lehrlingsgruppen erfolgen ſoll. Ii Heidelberg.(Stellung aufs Spiel geſetzt.) Vor der Strafkammer hatte ſich der 21jährige Heinrich E. aus Heidelberg wegen Diebſtahls, Betrugs, Urkundenfälſchung und Amtsunterſchlagung zu verantworken. Der Angeklagte wurde im November 1936 bei der Reichsbahn in Kirchheim bei Heidelberg angeſtellt, und ſchon ſehr bald war er allge⸗ mein als ſehr zuverläſſig gehalten, im Schalterdienſt des Hauptbahnhofes Heidelberg verwendet worden. Aus unerklär⸗ lichem Leichtſinn ließ er es ſich eines Tages einfallen, ſich ſelbſt Urlaubskarten nach Berlin und München auszuſtellen und eine zurückgegebene Netzkarte in eigene Benutzung zu neh⸗ men. Die Anregelmäßigkeiten waren indeſſen nicht mit dem Zweck geldlicher Bereicherung begangen worden, denn die Beträge waren gering. Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe. (), Karlsruhe. Dem Winterhilfswerk gingen weiter fol⸗ gende Spenden aus Baden zu: Chemiſche Fabrik Badenia mb. Mannheim 4250; Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗AG. Mannheim 2000; Emil Waldin AG., Lederfabrik, Lahr 1200; Willi Aurich Karlsruhe 1000; Walter Knop Karls⸗ ruhe 1000; Berta Hildebrand Weinheim 300; Raab⸗Karcher mb. Karlsruhe 33 000; Rothändle AG. Lahr 47/14; Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft Mannheim 3500; Her⸗ mann Vogel, Bij.⸗Fabrik, Pforzheim 900; Volksbank e mbh. Heidelberg 500; Rupert Madlener Karlsruhe 300; Brauerei⸗ geſellſchaft vorm. Moninger Karlsruhe 5000; Wilhelm Ger⸗ hold Mannheim 1000; G. Hoffmann Freiburg 600; Drais⸗ werke Gmb. Mannheim⸗Waldhof 500; Einkaufsgenoſſen⸗ ſchaft der Freien Bäckerinnung Karlsruhe 500 Mark. Jubiläum des Kunſt⸗ und Kunſtgewerbe⸗Vereins. J. Pf im. In Anweſenheit des Miniſterialrats Dr. Aſal als Vertreter des badiſchen Kultusminiſteriums beging der Kunſt⸗ und Kunſtgewerbe⸗Verein die Feier ſeines 60⸗ jährigen Beſtehens. Erſchienen waren zur Feier die führen⸗ den Perſönlichkeiten des Kunſt⸗ und Wirtſchaftslebens. In einer Anſprache des Geſchäftsführers wurde die Förderung des Vereins durch die hieſige Schmuckwaren⸗Induſtrie ge⸗ bührend hervorgehoben. Dem Jubelverein ſind Stiftungen in bar und kunſtgewerblichen Sachwerten zugegangen. Mit der Jubiläumsfeier wurde gleichzeitig die Jubiläums⸗Aus⸗ ſtellung eröffnet, die hochwertige Arbeiten auf den verſchie⸗ denſten Kunſtgebieten zeigt. (Tödliche Unfallfolgen.) Hier Die Molkereiwirtſchaft in Baden Zunahme der Milchanlieferung und Buttererzeugung. Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht ſoeben in Ver⸗ bindung mit der letzten Jahresbilanz der deutſchen Milch⸗ wirtſchaft eine Ueberſicht über die Entwicklung der Molkereien und ihre Produktion in den einzelnen Landesteilen. Die Aus⸗ dehnung des Molkereiweſens im Zuge der Marktregelung hut danach in allen Gebieten des Reiches weitere Fortſchritte gemacht. In Baden ſtieg der Milchlieferkreis der vorhandenen 60 Molkereibetriebe von 88 804 Kuhhaltern im Jahre 1935 auf 93 271 im letzten Erhebungsjahr 1936. Die Zahl der zugehörigen Milchkühe betrug 266 167. Der Milchanfall, das iſt die geſamte Milchanlieferung einſchließlich der gegenſeitigen Zukäufe der Molkereien, betrug in Baden im Jahre 1936 rund 266 000 t gegenüber 244000 t im Vorjahr. Dieſer Mehranfall iſt einmal durch die Steigerung der Milcherzeu⸗ gung, ſodann durch die Ausdehnung des Kreiſes der Milch⸗ lieferanten und ſchließlich durch die Einſchränkung der Voll⸗ milchverarbeitung in der Landwirtſchaft verurſacht. Von der den badiſchen Molkereien gelieferten Milchmenge fanden 121 095 t als Friſchmilch Abſatz, während 144 663 t zu Mol⸗ kereierzeugniſſen verarbeitet wurden. Unter den Molkereiprodukten ſteht naturgemäß die But⸗ ter im Vordergrund. Nach den amtlichen Ermittlungen iſt die Buttererzeugung der badiſchen Molkereien von 5455 t im Jahre 1935 auf 6186 t im Jahre 1936 geſtiegen. Davon waren 5692 t(im Vorjahr 5046 t) Markenbutter. An Käſe und Quark wurden in Baden im Jahre 1936 in der Hauptſache hergeſtellt: 812 t Weichkäſe, 1592 t Speiſe⸗ quark und 677 t Quark zur gewerblichen Verwendung. Erleichterungen beim Poſtverſand von Rechnungen. Künftig können Rechnungen an Dritte als Geſchäftspapiere verſandt werden, wenn die ſchriftlichen Angaben nicht über den bei Rechnungen üblichen Inhalt hinausgehen und nur den Gegenſtand der Rechnung betreffen. Die einſchrän⸗ kende Vorſchrift, daß es ſich hierbei um Rechnungen aus früherer Zeit handeln muß, bei denen zwiſchen dem Datum der Rechnung und dem Verſandtage ein Zeitraum von mindeſtens ſieben Tagen liegt, iſt aufgehoben worden. den Nachbargauen Worme luf dem Friedhof vom Tod über⸗ raſcht) paziergänger fanden auf dem Pfiffligheimer Friedhof die Leiche einer alten Frau. Wie feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich um die bereits Fajährige Frau Marie Krä⸗ mer aus der Sitzungerſtraße. Die Greiſin pflegte regelmä⸗ ßig die Gräber ihrer Angehörigen Ein Arzt ſtellte Schlag⸗ anfall als Todesurſache feſt. Bensheim.(Im Nebel aufgefahren). Im blü⸗ henden Alter von 21 Jahren iſt Karl Joſt, der Sohn einer ohnedies vom Schickſal hartgeprüften Witwe, den Folgen eines Verkehrsunfalles erlegen. Er war in der Rodenſtein⸗ ſtraße im dichten Nebel auf ein Auto aufgefahren, deſſen hinterer Teil aus einer Einfahrt noch auf die Fahrbahn herausragte. Dabei erlitt Joſt einen doppelten Schädelbruch, der nach einigen Tagen zu ſeinem Tod geführt hat. Der Soldatenbund Bensheim wird ſeinem Kameraden das letzte Geleit geben. Mainz.(Im 8 2 0 N S Dienſt verunglückt). Auf dem Bi⸗ ſchofsheime thof wurde einem Bahnarbeiter beim Rangieren der rechte Arm abgefahren. Die Sanitätswache brachte ihn ins Städtiſche Krankenhaus. Zug fuhr in Arbeiterkolonne Elf Todesopfer. Die Reichs bahndirektion Stettin teilt mit: Am 4. Dezem⸗ ber, morgens 5 Uhr, fuhr der Perſonenzug 591 Berlin—Groß⸗ Boſchpol zwiſchen Zaärnefanz— Belgard in eine Gruppe von Un⸗ ternehmerarbeitern. Es wurden zehn Arbeiter getötet, zwei ſchwer und ſechs leicht verletzt. Von den Verletzten, die ſofort in das Belgarder Kranlenhaus gebracht wurden, iſt einer in⸗ zwiſchen geſtorben. Die Unterſuchung des Unfalls iſt noch nicht abgeſchloſſen. Beim Geyatter Holzſchuhmacher Eine alte Handwerkskunſt in Baden. Es iſt eigenartig, welche Nebenwirkungen oft der zivill⸗ ſatoriſche Fortſchritt hat. Die gegenüber früher beſſer ge⸗ pflegten, in vielen Fällen geteerten Dorfſtraßen, die reinlichen Ställe, vereint mit der größeren Eitelkeit haben das inter⸗ eſſante und kunſtvolle Handwerk des Holzſchuhmachers faſt zum Erliegen gebracht. In unſerer engeren Heimat finden mir in der Nähe des Rheins in Mörſch, Knielingen, Büchenau uſw. noch vereinzelte Vertreter dieſer ehrſamen Zunft. Einiger⸗ maßen verbreitet iſt das Gewerbe in der Ortſchaft Au bei Karlsruhe, wo 24 Holzſchuhmacher anſäſſig ſind. Meiſt wird das Handwerk des Holzſchuhmachers neben⸗ beruflich von Kleinlandwirten in den Winter⸗ monaten ausgeübt. Wenn die Felder abgeerntet und die Herbſtſaaten dem Boden übergeben ſind, dann richtet der Holzſchuhmacher ſein eigenartiges Werkzeug. Der Verkauf geſchieht meiſt direkt, d. h. die Kunden kommen zu„ihrem Holzſchuhmacher in die Werkſtatt. Iſt aber das Geſchäft ſchleppend, dann packt der Meiſter eine Auswahl aller Grö⸗ ßen vom zierlichen Kinderſchuh bis zum„Rheinkahn“ zuſam⸗ men und bietet in den Nachbarortſchaften ſeine Waren an. „Ich ſuche mir zu dieſem Zwecke immer einen Regentag aus“, meint der Gevatter, den wir aufgeſucht haben und lächelt verſchmitzt,„dann iſt die Kaufluſt am größten“, fügt er erklärend hinzu. 5 f Der Verdienſt iſt freilich ſehr beſcheiden, bietet aber doch eine willkommene Einnahmequelle in den Wintermonaten. Ein geübter Holzſchuhmacher ſtellt in zwei Stunden etwa ein Paar her. Nach Abzug der Koſten für das Holz und 125 ter Berückſichtigung des üblichen Verkaufspreiſes entſprich dann ſein Verdienſt einem Stundenlohn von etwa 30 bis 40 Pfennigen. Maſchinelle Herſtellung iſt wohl möglich, ſie hat ſich jedoch nicht eingeführt, da die Abſatzmöglichkeiten für eine Maſſenherſtellung zu gering ſind. So iſt der Dolf auch heute noch ein handwerkliches Erzeugnis im wahrf 25 Sinne des Wortes geblieben, genau wie zu Urgroßvaters Zei⸗ ten, wie ſich auch in vielen Familien dieſe Kunſt mit 1 Kniffen und Schlichen auf Söhne und Enkel vererbt hat. Das Material des Holzſchuhes iſt Erlen⸗, noch 1 05 Pappelholz, das grün verarbeitet wird, weil es im 9 85. neten Zustand einmal zu hart ist, zum anderen bei der 5 5 arbeitung reißen würde. Der Stamm werd zunächſt a dee len geeigneter Größe zerſägt, die 1 an e einzelnen Stücke zurechtgehauen. 9 5 ür bedlenk ſich der Holz ſchuhmacher eines eigenartigen krummen Beiles, für das ede Vergehen glichkeit fehlt. Mit wenigen wohlgezielten S 5 erh 5 auf der einen Seite, entſpreche F ſen el. Ben ga de Hel um. 55 mekergenau krifft 00 e leichte aber eigentümliche Rundung an das Beil das Holz. Einige Spähne fliegen und deutlich er⸗ kennen wir den künftigen Abſatz des Schuhes. Der Meiſter nennt dieſe Tätigkeit„austereln“ und das runde Beil „Texel“. 5 3 i Noch läßt ſich aber die Form des Holzſchuhes nicht er⸗ kennen. Insbeſondere vermiſſen wir die bekannte Spitze, die an Stelle der Sägefläche kommen ſoll. Zu dieſer Form⸗ gebung bringt der Holzſchuhmacher den Schuh auf den Schneidklotz, ein medriges Gerät, ähnlich einer Bank. An dem Schneidklotz iſt ein„Säbel“ ſo befeſtigt, daß er nach allen erforderlichen Richtungen bewegt werden kann. Dieſes lange Schneidmeſſer trägt ſeinen Namen tatſächlich zu Recht, denn es hat im weſentlichen die Geſtalt eines Dragonerſäbels. Mit einer Fertigkeit, wie ſie nur durch die jahrzehntelange Uebung zu erklären iſt, ſäbelt der Meiſter Spahn für Spahn herunter, und in verblüffend kürzer Zeit mmmt das Stück Holz Geſtalt an. a 5 i Nun kommt das ſchwierigſte Stück Arbeit: die Herſtel⸗ lung des Hohlraumes. Unter Aufwendung einer nicht uner⸗ heblichen Muskelkraft führt der Handwerker mit dem Löffel⸗ bohrer, deſſen Ränder ſcharf geſchliffen ſind, Drehbewegungen nach rechts und links aus und löffelt das Holz richtiggehend heraus. Entſprechend den verſchiedenen Schuhgrößen hält der Meiſter eine ganze Serie von Löffelbohrern bereit. Es bedarf nun noch einer Nachbearbeitung des Bodens mit der„Cho⸗ vette“ und dem Stoßhobel, um dem Boden eine Glätte zu geben, daß die Strümpfe nicht zerreißen, und der Holzſchuh iſt in ſeiner äußeren und inneren Form fertig. 8 Er iſt allerdings jetzt noch nicht gebrauchsfähig; denn er iſt ja, wie bereits erwähnt, aus grünem Holz gefertigt. Zuſammen mit ſeinen Geſchwiſtern kommt er daher in den Brennofen, der etwa mit einer Räucherkammer vergleichbar iſt. Ganze Stapel von Holzſchuhen werden auf einen breiten Roſt geſtellt, unter dem ein mäßiges Holzfeuer ſo lange lodert, bis alle Feuchtigkeit ausgetrieben und der Holzſchuh eine ſchöne braune Farbe erhalten 5 5. 0. Der Holzſchuh iſt, wie wir geſehen haben, ein Erzeugni alter Ad und wird aus deutſchem Holz hergeſtellt. Er verdient umſo weniger die Zurückſetzung, die er in den letzten Jahren erfahren mußte, als er das billigſte Schuh⸗ werk darstellt, das es uberhaupt gibt und lein Tragen außer⸗ ordentlich geſund iſt. Er trotzt nicht nur jeder Näſſe, ſondern ſorgt auch, gute wollene Strümpfe oder Fußlappen voraus⸗ geſetzt, für warme Füße. Man hat Fälle feſtgeſtellt, in denen unterleib⸗ſchwache Kinder durch das Tragen von Sensus vollſtändig geheilt wurden. In 110 5 Erkenntnis der volks⸗ wirtſchaftlichen Bedeutung des Holzſchuh⸗Tragens haben zahl⸗ reiche Lehrer auf den Landorten ihren Schülern erlaubt, in olzſchuhen zur Schule zu kommen. Dieſe werden dann im chulſaal ausgezogen, wodurch— ſo wird verſichert— im Saal weit größere Ruhe herrſcht, als wenn die Kinder in Ledetſchuhen erſcheinen. 5 88 8 E. 5 Der erſte Dezember⸗Sonntag, der zweite im Advent, oder wie ihn die Geſchäftswelt nennk, D „Der Kupferne“, war ein regneriſcher und unfreundlicher Tag. Erſt in den Abendſtunden machte ſich durch ein Einbruch kalter Luftmaſſen ein Witterungsumſchlag bemerkbar. Das kommt heute am Nikolaustag ſo recht zum Ausdruck, da es wieder wintert; es muß ſchneien, wenn Knecht Rupprecht durch die deutſchen Gaue zieht. In den Nachmittagsſtunden wurde unter großer Anteil⸗ nahme Friedrich Kolmer zu Grabe getragen. Der Männer⸗ geſangverein 1861 ehrte in beſonderer Weiſe den allzufrüh dahingeſchiedenen Sängerkameraden. Das Wochenende ſtand vor allem im Zeichen des Tages der nationalen Solidarität, der einen Erfolg aufzuweiſen hatte, der alles übertraf, was man von ihm erhoffte. Im ganzen Reich erbrachte dieſer Tag 2 Mill. RM. mehr wie im vorigen Jahre, in Mannheim wurden über 33 000.— RM. geſammelt, was ein Mehr von 8000 RM. gegenüber dem vorigen Jahr bedeutet. Man ſah überall die führenden Perſönlichleiten mit der Sammelbüchſe, ſie ſetzten ſich ſelbſtlos ein für die notleidenden Volksgenoſſen. Auch die hieſige Bevölkerung zeigte ſich am Tage der nationalen Solidarität durch großen Opferſinn wieder vor⸗ bildlich. Im Turnerheim der 98er Turner fand am Abend ein Lichtbildervortrag ſtatt, in der Pg. Treiber⸗Plankſtadt in⸗ tereſſante Ausführungen machte über den alten und neuen Vierjahresplan. Die Veranſtaltung hätte wirklich einen beſ⸗ ſeren Beſuch verdient. Außerordentlich groß war der Beſuch des WH W⸗ Winterfeſtes am Samstagabend im Ryſengarten, aber auch am Sonntagabend hatte die Veranſtaltung im Roſengarten den gleichen guten Beſuch. Vor allem erfreute ſich auch die Tombola, die damit verbunden war, eines guten Zuſpruchs. Von dem Gebotenen waren die Beſucher reſtlos befriedigt Die Weltkriegsausſtellung„Die lebende Front“ in den Rhein⸗Neckarhallen hat mit dem geſtrigen Tage ihre Pforten geſchloſſen. Nach Zehntauſenden zählen die Beſucher dieſer Schau, und noch am letzten Tage waren es viele Volks⸗ genoſſen, die dieſe Schau beſuchten. Sie hinterließ bei allen einen großen Eindruck. * oßſeuer in Mannheim⸗Neckarau W heim. Aus noch unbekannter Arſache brach in der Nacht in einem eren landwirtſchaftlichen Gebäude, das heute als Lager einer Lebensmittelgroßhandlung be⸗ nützt wird, in dem Vorort Mannheim⸗Neckarau ein Brand aus, der erſt bemerkt wurde, als die hellen Flammen aus dem Dach loderten. In Flammen ſtand ein Seitengebäude und das Rückgebände des Anweſens, und zwar auf eine Front⸗ länge von etwa 50 Meter. Der durch Feuermelder herbeigerufene Löſchzug der Feuer⸗ wache 2 Neckarau war ſofort zur Stelle, ſodaß zunächſt dafür Sorge getragen werden konnte, daß das Feuer nicht auf das bewohnte Vordergebäude und auf die Nachbarſchaft über⸗ griff, die durch Funkenflug und ſtrahlende Hitze gefährdet war. Durch den Einſatz der drei Löſchzüge und Verwendung von zehn Schlauchleitungen konnte der Brandherd völlig ein⸗ gekreiſt werden. Der Schaden iſt recht erheblich, da die beiden Gebäude bis auf das Untergeſchoß des Steinbaues faſt völ⸗ lig ausgebrannt ſind. Von den Flammen ergriffen wurden u. a. auch ein im Rückgebäude ſtehender Laſtkraftwagen, deſ⸗ ſen Benzintank während der Löſcharbeiten explodierke. Gafſtſpiel des Nationaltheaters in Antwerpen. Am 7. Dezember findet in Antwerpen unter dem Protektorat des deutſchen Generalkonſulats ein Gaſtſpiel mit Siegfried Wag⸗ ners Oper„Schwarzſchwanenreich“ ſtatt. Die Aufführung wird zu einem großen Teil von Kräften des Mannheimer Nationaltheaters beſtritten, wo das Werk in der vergan⸗ genen Spielzeit zur erfolgreichen Aufführung kam. Die Lei⸗ tung hat Intendant Friedrich Brandenburg. Dirigent iſt Ge⸗ neralmuſikdirektor Karl Elmendorff, Regiſfeur Generalinten⸗ dant Spring⸗Köln. 0 e Aus der Mannheimer Kunſthalle. Für die ſtädt. Kunſt⸗ halle wurde vor kurzem aus der Ausſtellung„Junge deutſche Bildhauer“ die monumentale Bronzefigur„Der Tiger“ von Philipp Harth erworben. Wie wir erfahren, wurde ein zweiter Guß der gleichen Figur, der dem Reichsluftfahrt⸗ miniſterium gehört, auf der Internationalen Kunſtausſtellung im Rahmen der Pariſer Weltausſtellung mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet. Dieſe Auszeichnung erfolgte auf ein⸗ ſtimmigen Beſchluß der Jury, die ſich aus vierzig hervor⸗ ragenden Künſtlern der verſchiedenen Nationen zuſammen⸗ ſetzte. Der Schöpfer des Werkes, der in Berlin lebende Bildhauer Harth wurde 1887 in Mainz geboren. Er ſtammt aus einem alten mittelrheiniſchen Geſchlecht; ſeine beiden Großväter waren als Bauern und Winzer zwiſchen Mainz und Ingelheim ſeßhaft. Reichsktarifordnung für die Wäſcheinduſtrie. Der Son⸗ dertreuhänder der Heimarbeit im deutſchen Bekleidungs⸗ gewerbe hat gleichzeitig als Sondertreuhänder der Arbeit für die deutſche Wäſcheinduſtrie eine neue Tarifordnung für ſämtliche Zweige der Wäſcheinduſtrie erlaſſen, die eine umfaſſende und durchgreifende Neuregelung der Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen der in dieſem wichtigen Induſtrie⸗ zweig Beſchäftigten darſtellt. Beſondere Bedeutung hat die Tarifordnung für die Durchführung des Entgelt⸗ ſchutzes in der Heimarbeit. Die Tarifordnung ſichert den in der deutſchen Wäſcheinduſtrie in etwa 2500 Betrieben beſchäftigten 100000 Gefolgſchaftsmitgliedern und in Heimarbeit Beſchäftigten gerechte Lohn⸗ und Arbeits⸗ bedingungen. Das Schöffengericht diktierte den beiden A Staatsanwalt beantragten Strafen zu: 5 5 Eichner vier Monate an ei N Leügnens keine Unterſuchungshaft an richt beſtand kein Zweifel, daß Se daß Sei a 0 der dier dne ee 1 P 5 7 i— e — e 2 Kalt ſoll der Dezember ſein! Was man vom Chriſtmond und ſeinem Wetter wiſſen muß. Nun iſt der zwölfte Monat ins Land gekommen, jener Monat, mit dem ein Jahr zu Ende geht. Diesmal ein Fahr, das uns im allgemeinen nicht ein ſonderlich freund⸗ liches Geſicht zeigte. Regenfälle gab es am laufenden Band, und froh waren wir, wenn die Sonne mit ihren oldenen Strahlen unſere Heimat verſchönte. Dezember, das iſt der Monat, da alle Herzen höher ſchlagen. Ein Monat voller Erwartungen. Gar ſchnell gehen dann die feſtlichen Tage vorüber. Eines Abends läuten die Kirchen⸗ glocken ein neues Jahr ein, und wohl jeder hegt den Wunſch, daß ſich das neue Jahr von der freundlichſten Seite zeigen möge. Dezember, das iſt auch der Monat, der ſchon die rauhe Majeſtät des Winters zur Macht führen ſoll. Kälte und Schnee ſollen dem letzten Monat des Jahres ein beſonde⸗ res Gepräge geben, denn vom lauen Wetter will der Land⸗ mann im Chriſtmond nichts wiſſen. Er hält es auch dies⸗ mal mit einer Reihe von Wetterregeln, die ſchon von den Altvordern oft erprobt wurden. Da haben wir gleich ein Verslein zur Hand: Dezember warm, Daß Gott erbarm! Schließlich haben wir ſchon oft erlebt, daß ein mildes Chriſtfeſt eine rauhe Oſtern zur Folge hat. Sagt man doch: Weihnachten im Klee, Oſtern im Schnee! Petrus ſoll uns Froſtwetter beſcherenz wenn nebenbei die Flocken fallen, ſoll es kein Schaden ſein. Eines aber wiſſen wir auch, daß der Dreck immer kommt, der Dreck vor Weihnachten nämlich, der ſich auch diesmal wieder prompt eingeſtellt hat. Wir hoffen aber, daß er wenigſtens zur Weihnachtszeit verſchwindet. Schnee und Kälte geben nicht nur dem Chriſtfeſt ein ureigenes r pe rund um Weihnachten ſollen ſie auch nur Gutes für die kommende Ernte bedeuten: Iſt's zum Chriſtfeſt feucht und naß, Gibt es leere Speicher und Faß! Aber: Iſt die Chriſtnacht hell und klar, Folgt ein ſegensreiches Jahr! Ein milder Dezember wird auch deshalb nicht gern in Kauf genommen, weil ihm ein mäßiger Winter folgen ſoll: Iſt der Dezember veränderlich und lind, So iſt der Winter nur noch ein Kind! Und was hat es mit dem Dezemberdonner auf ſicht Donnert's im Dezember gar, Gibt's viel Wind im nächſten Jahr! Immerhin, eine windige Weihnachten kann auch im nächſten Jahr Segen tragen, vor allem für den Obſtbauern: Iſt auf Weihnachten viel Wind, Voll Obſt nächſtes Jahr die Bäume ſind! Beginnt der Dezember mit einem beſonders kalten Wintertag, ſo können wir uns auf lang andauerndes Winterwetter gefaßt machen: Fällt auf Eligius ein ſtarker Wintertag, Die Kälte wohl vier Monate dauern mag! Des Jahres letzter Monat beſchert uns vielfach dunkle Tage, an denen es überhaupt nicht richtig hell werden will. Das ſoll uns aber nicht weiter betrüben: Je dunkler der Dezember war, Je größer der Segen im nächſten Jahr! Wie die alten, oft bewährten Wetterregeln auch heißen mögen, immer ſpricht daraus, daß der Winter im letzten Monat des Jahres ſeine Viſitenkarte abgeben ſoll. So heißt es zum Schluß: Dezember kalt mit Schnee, Gibt Frucht auf jeder Höh! Im Dezember, mit dem ein Jahr ſcheidet, regen ſi viele Wünſche für das kommende neue Jahr. Es ſoll indes kein Fehler ſein, wenn wir es da mit dem Verslein hal⸗ ten, das uns ſagt: Dezemher ſchließt den Reigen nun; Zu Ende geht ein Jahr. Wir überblicken unſer Tun, Ob gut, ob bös es war! Wirtschaft„Bad. Hof“, Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren beziehungsweiſe werden fällig ſpäteſtens am: 7* 6. Dezember 1937: die Gebäude⸗* N ell flei ſonderſtener für Rovember 1937. AN. 8 50 5 6. Dezember 1937; die von den f mi eaut. Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Hierzu ladet freundlichſt ein Gehaltszahlungen im Rovember 1937 einbehaltene Bürgerſteuer. 10. Dezember 1937: die bis da⸗ Otto Zürn. — Morgen Dienstag E Follachtfest, Ab 8 Ahr abends Wee hin fällig werdende Vergnügungs⸗ ſteuer. 10. Dezember 1937: die auf Grund von Stundungen und For⸗ derungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ eſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ eitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ Krimingl- Roman von unerhörter Sponnung erscheint jetzt i. d. schonen betrages verwirkt. Tiefdruck- Illustrierten Der Schuldner hat außerdem die 8 mit hohen Koſten verbundene nett vos Fun deen erwarten. beds dhe ne beſondere Mahnung jedes ebe ten ers“ einzelnen Säumigen erfolgt nicht. e 1 5 Stadtkaſſe. a, von da erer s J I Hammar beheben ons obe 280 U 91 f mmer boden oven e 8 hm.-Seckenheim Seen chernerstr. 31. uberall fur 20 Pt. zu heben! Kursbeginn x!— 8 1 55 eee abende 8“ Chr. Insertion, die treibende Kraft, Aumeldungen erbeten. eahaf Einzelunterricht jsderzelt die Immer wisder Umsatz schafft Jagò und Fiſcherei im Dezember Herrlich ſind die Dezembertage für den Jäger, wenn er bei ſchönem Wetter von einer Treibjagd zur anderen kommt und bunte Strecken am Ende des Jagdtages gelegt werden können. Fuchs und Schnepfe ſtellen, wie immer, ſo auch jetzt etwas Beſonderes dar, und jeder möchte gern derjenige ſein, der„ihn“ oder„ſie“ erlegt hat. Mit dem erſten Schnee iſt jetzt auch zu rechnen, und dem paſſionier⸗ ten Jäger macht es viel Freude, Marder und Iltiſſe aus⸗ zunehmen. Auch der Schwarzwildjäger kommt fetzt zu ſeinem Recht; denn man läßt keinen Neuſchnee vorüber⸗ gehen, ohne eifrigſt auf Sauen zu kreiſen. Daneben ruft aber auch die Pflicht! Jede freie Zeit ſoll der Jäger für den gewiſſenhaften Abſchuß des weiblichen Wildes ver⸗ wenden. Im übrigen ſteht der Monat Dezember noch ganz im Zeichen der Treibjagden auf Haſen, Kaninchen und Faſanen. Rebhühner dürfen nicht mehr geſchoſſen werden. Von einer Notlage des Wildes kann bisher keine Rede ſein. Oft aber kommt ein hoher Schnee ſehr überraſchend, und dann iſt es ſchlimm, wenn das Wild noch nicht an die Fütterung gewöhnt iſt. Es iſt deshalb Pflicht eines jeden Revierinhabers, dafür Sorge zu tragen, daß die Fütte⸗ rungen beſchickt werden. Wo es noch nicht gemacht worden iſt, tut Eile not. Bei ſehr hohem Schneefall muß der Schneepflug eingeſetzt werden. Heideflächen, Schneiſen, Grasſtellen uſw. ſind freizulegen. Auch denke der Jäger an das erhöhte Salzbedürfnis des Wildes im Winter. Für den Wilderer iſt der Schnee in zweifacher Hinſicht von Bedeutung. Er iſt nicht nur der Verräter, ſondern auch der Helfer. Jeder verdächtigen Fußſpur im Revier iſt nach⸗ zugehen, und der Jäger muß ſie ſich genau merken. Die Sportfiſcherei iſt beſchränkt auf den Fang des Huchens, der jetzt gut an die Angel geht. An warmen Tagen wird manchmal auch noch ein Hecht beißen. Zander und Schied greifen bei gutem Wetter noch ab und zu nach dem Spinnköder. Die Uferfiſcherei lohnt ſich nicht mehr, da nun auch Barſche, Rotaugen uſw. das tiefe Waſſer auf⸗ geſucht haben. Mit dem letzten Dezembertage iſt die ge⸗ ſetzliche Schonzeit des See⸗ und Bachſaiblings, der Lachſe und der Peipusſee⸗Maräne, ebenſo der Seeforelle ſowie ſämtlicher Renkenarten zu Ende. Nur die Schonzeit der Bachforelle erſtreckt ſich noch weiter. Tagung der Jugendſchutzkammer Freiburg. 2 Freiburg. Zum erſten Mal ſeit ihrem Beſtehen tagte die Jugendſchutzkammer beim Landgericht Freiburg. Zur Ver⸗ handlung ſtanden ſechs Fälle wegen Sittlichkeitsverbrechens. Am ſchwerſten lag der Fall bei dem 45jährigen verheirateten Otto Rudmann, wohnhaft in Freiburg, der ſich als Pflege⸗ vater in ſchwerſter Weiſe jahrelang an ſeiner unmündigen Stieftochter verging. Anter Verſagung mildernder Umſtände erkannte die Jugendſchutzkammer auf zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Wegen ſittlichen Verfehlungen jungen Männern gegenüber wurde der 44jährige verheiratete Friedrich Leiſinger aus Hagen i. W. zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die gleiche Strafe wurde gegen den 62jährigen Landolin Griesbaum aus Ettenheim⸗ münſter ausgeſprochen, der ſein verwerfliches Anweſen mit zwei Mädchen unter 14 Jahren trieb.— In den übrigen Fällen gab es Gefängnisstrafen bis zu zehn Monaten. Deutſche Kulturgemeinſchaft Ausbau der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen. Der„Ausſchuß für kulturelle Angelegenheiten zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich“ hielt in Berlin ſeine 2. ordentliche Tagung ab. Hierbei wurden im Geiſte des Abkommens vom 11. Juli 1936 die Möglichkeiten eines weiteren Abbaues noch beſtehender Schwierigkeiten im kulturellen Verkehr zwiſchen den beiden deutſchen Staaten ſowie der Entwicklung der kulturellen Beziehungen auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft, der Kunſt, des Vortrags⸗ weſens, des Rundfunks und des Sports erörtert. Ebenſo wurden Fragen des Film⸗ und Buchweſens eingehend be⸗ handelt. Das Ergebnis der auf der Grundlage des Be⸗ kenntniſſes beider Staaten zur geſamtdeutſchen Kultur ge⸗ führten Beratungen wurde in einer Reihe von Empfeh⸗ lungen, die den beiden Regierungen zur Genehmigung und Durchführung unterbreitet werden, niedergelegt. — Schützt die Obſtbäume gegen Wildverbiß! Wenn Schnee und Froſt eintreten, dann kommt für vieles Wild die Zeit des Hungers. Rehe und Haſen, wilde Kantnchen und ſonſtiges Wild kommen in die Nähe der menſchlichen Sied⸗ lungen und richten häufig in den Obſtgärten erheblichen Schaden an. Deshalb gilt es, die Obſtbäume rechtzeitig vor Wildverbiß zu ſchützen. Am ſicherſten iſt dieſer Baumſchutz, wenn man die Stämme mit einer dichten Stroh⸗ oder Schilf⸗ ſchicht umwickelt. Auch durch einen Bretterverſchlag oder durch ein engmaſchiges Drahtgeflecht können die Bäume geſchützt werden. Außerdem haben ſich verſchiedene Anſtrichmittel be⸗ währt, vor allem ein Anſtrich mit einer Miſchung von Lehm und Rieſeldung, deſſen Witterung dem Wild unangenehm iſt. Ein derartiger Schutz hat aber den Nachteil, daß er von Zeit zu Zeit erneuert werden muß. Das ſicherſte Mittel, Scha⸗ den durch Wildverbiß zu verhüten, iſt die Fütterung des Wildes, weshalb in wildreichen Gegenden Futterſtellen für das Wild unterhalten werden ſollten. Vom Schach. Am Dienstag Entſcheidung im Schach⸗Weltmeiſterſchaftskampf, Der Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Schach geht nun ſeinem Ende entgegen. In der 24. Partie ſiegte wiederum Dr. Aljechin, da Euwe das Spiel nicht fortſetzte, ſondern aufgab. Die 25. Partie wurde am Samstag abgebrochen und wird am Dienstag beendet. Die Stellung Aljechins iſt hierbei entſchieden günſtiger wie die von Dr. Euwe, ſodaß mit einem Sieg des erſteren gerechnet werden muß. Da Aljechin nur noch einen Punkt zum endgültigen Siege be⸗ nötigt, wird man in ihm wohl den Sieger in dieſem großen Ringen ſehen dürfen. Der Vorſprung von Dr. Aljechin iſt ſo groß, daß es Dr. Euwe ſelbſt bei einem Siege in der 25. Partie unmöglich ſein dürfte, in den wenigen noch zu ſpielenden Partien ſeinen großen Gegner einzuholen. Handelsteil Ruhiger Wochenſchluß Die Berliner Aktienbörſe verkehrte am Wochenſchluß in ſtiller Haltung. Auf einigen Marktgebieten kam größeres Angebot heraus. Harpener Bergbau verloren 2 v. H. und wur⸗ den mit 172,75(174,75) notiert. Rheinſtahl ging auf 142, (143,50) zurück. Am Renten m arkt blieb Reichsaltbeſitzanleihe infolge der bevorſtehenden Ausloſung weiter geſtrichen. Umſchuldungs⸗ anleihe der Gemeinden erholte ſich auf 94,95. Am Geldmarkt wurde Tagesgeld mit 2.62 bis 287 etwas niedriger genannt. Am Deviſenmarkt waren die Notierungen wenig ver⸗ indert. Zeitſchriften und Bücher. Die Nummer der Superlative. Mit Recht kann man Heft 48 vom 2. Dezember der„Neuen J. Z.“ ſo nennen! Die„amerikaniſchſten“ Aufnahmen und der aufſehenerregendſte Zeitungsbericht, die Konkurrenz der ſchönſten Frauen und die extravaganteſte Mode, Spitzenleiſtungen der Technik und des Sports, die ſeltſamſten Tiergemeinſchaften und die pein⸗ lichſten Augenblicke, die bärtigſten Witze und die frechſte Skatpartie ſind fur ein Teil des reichhaltigen Inhalts dieſer Nummer. In dieſem Heft beginnt außerdem ein Kriminalroman von unerhörter Spannung„Geheinmis einer Nacht“, der jeden Leſer begeiſtern wird. Die„Neue Illu⸗ ſtrierte Zeitung“ iſt überall für 20 Pfg. zu haben. * Steueranträge auf Ermäßigung, Stundung und Erlaß. Von Dr. Werner Spohr. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.50.— Die Schrift will den Verkehr mit dem Finanzamt erleichtern. 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Dienstag: 5.30 Uhr Rorateamt. 7.15 Uhr Seelengottesdienſt f. d. f Heinrich Eckstein. 4—7 Uhr Beicht. Mittwoch: 6 Uhr Rorateamt.— 7 Uhr Frühmeſſe. 9.30 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Muttergottesveſper. Do. u. Sa.: 7.15 Uhr Roratenamt. Freitag: 6.30 Uhr hl. Meſſe.— 7.15 Uhr Schülergottesdienſt Mannheimer Theaterſchau n Im Nationaltheater: Montag, 6. Dezember: Für die Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 327 bis 341, 348 bis 353, 509 bis 510, 519 bis 520, 549 bis 550, 574 bis 577, 589 bis 590, 594 bis 599, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 1 bis 300: Die Stützen der Geſellſchaft. 1 von Henrik Ibſen. Anfang 20, Ende etwa 22.30 r. Dienstag, 7. Dezember: Miete G 10 und 2. Sondermiebe E 5: Die Stützen der Geſellſchaft. Komödie von Henrik Ibſen. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Mittwoch, 8. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung, Freier Verkauf(Eintriktspreiſe 0,30 bis 2 Mark): In neuer Inszenierung: Peterchens Mondfahrt. Märchen⸗ ſpiel von Gerdt v. Baſſewitz; Muſik von Clemens Schmalſtich. Anfang 15, Ende etwa 17.30 Ahr Abends: Miete A 10 und 2. Sondermiete A 5: Spa⸗ niſche Nacht. Oper von Eugen Bodart. Anfang 20, Ende gegen 21.45 Uhr. Donnerstag, 9. Dezember: Miete D 10 und 2. Sonder⸗ miete D 5: Winterballa de. Dramatiſches Gedicht von Gerh. Hauptmann. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Frertag, 10. Dezember: Miete F 10 und 2. Sondermiele 1 5: Wallenſtein. Dramatiſches Gedicht von Schil⸗ ller. Anfang 19, Ende gegen 23.30 Uhr. 5 Samstag, 11. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung, Freier Verkauf Eintrittspreiſe 0,30 bis 2 Mark): Peter⸗ chens Mondfahrt. Märchenſpiel von Baſſewitz; Muſik von Elemens nene Aufacs ig Ende etwa 17.30 Uhr.— Abends: Miete C 10 2. Sondermiete C 5: Der 20 8 Oper von Albert Lortzing. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. erdt v. 1