ollen uſik; Der oßen 1.30 von nter⸗ —— 5 4 — Dangzpteis: Monatlich Mu. 1.40, durch die Peſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläßſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gütig. Anzeigenſchluß 9 Uhe Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkuͤndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlicg für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 11. 37 1160 7 37. Jahrgang De alten Methoden versagen. Delbos in Bukareſt. Kennzeichnende Nachklänge der Warſchauer Ausſprache. Paris, 8. Dezember. In Paris ſieht man ſich immer mehr zu der Einſicht gedrängt, daß die alten poljtiſchen Methoden Frankreichs nicht mehr anwendbar ſind Der franzöſiſche Außenminiſter wird von ſeiner Rundreiſe ird v zweifellos die Beſtätigung heimbringen, daß die alte Entente in Oſt⸗ und Südoſt⸗ küropg, die einſt ein ſo brauchbares Werkzeug in den Hän⸗ den der franzöſiſchen Außenpolitik geweſen iſt, nicht wie⸗ det zuſammenzuflicken iſt. Das amtliche Kommuniqus über die Ausſprache in Warſchau erzählt natürlich nichts von denjenigen Punkten, über welche die ſonſt ſo oſtentatlv hervorgehobene Einigkeit nicht erzielt werden konnte. Polen kann es der Pariſer Politik nicht ſo ſchnell vergeſſen, daß man einen Pakt mit Sowjetrußland ſchloß, obwohl man doch das Verhältnis Polens zu dem Sowjetſtaat ge⸗ nau kannte. Ferner herrſcht in Warſchau Mißſtimmung über das Bündnis der Tſchechoſlowakei mit den Sowjets. Das Verhältnis zwiſchen Warſchau und Prag iſt bekannt⸗ lich von jeher geſpannt geweſen und wird ſich auch nicht durch die Delbos-⸗Reiſe verbeſſern laſſen. In dieſem Zuſammenhang iſt u. a. eine Darſtellung des„Kurjer Warszawſky“ bemerkenswert, wonach der häßliche Außenminiſter anläßlich einer Beſprechung mit ranzöſiſchen Preſſevertretern in Krakau zum erſten Male näher auf das polniſche Kolonialprogramm eingegangen ſei. Polen ſtelle keine Forderungen auf Zu⸗ erkennung von Kolonien, weil es auch früher keine beſeſſen habe. Falls aber eine internationale Kolonialkonferenz ein⸗ berufen werden ſollte, wünſche Polen an ihr teilzunehmen. Sollte eine internationale Körperſchaft entſtehen, die ſich mit der Verteilung der kolonialen Rohſtoffe befaſſe, dann wünſche Polen in ihr vertreten zu ſein. Weiter habe Po⸗ len großes Intereſſe an der Auswanderungsfrage gezeigt. Die mit der franzöſiſchen Regierung geführten Beſprechun⸗ gen über Niederlaſſung polniſcher Juden auf Madagaskar ſollen nach der Darſtellung des franzöſiſchen Außenmini⸗ ſters einen günſtigen Verlauf nehmen. Was das allgemeine Sicherheitsproblem anbetrifft, ſo gebe es zwiſchen der ſranzöſiſchen und der polniſchen Auffaſſung„gewiſſe Un⸗ terſchiede“. Inzwiſchen iſt die Reiſe nach Buka reſt weitergegan⸗ gen, wo Delbos alsbald nach ſeiner Ankunft von König Carol zur Audienz empfangen wurde, an die ſich ein Frühſtück im königlichen Palaſt an⸗ ſchloß. Vor Vertretern der rumäniſchen Preſſe verſicherte der franzöſiſche Gaſt, Frankreich wolle in enger Ueberein⸗ ſtimmung mit allen befreundeten Ländern arbeiten und die franzöſiſch⸗rumäniſche Freundſchaft diene den Intereſſen beider Nationen und dem Frieden.— Wenn auch nicht daran zu zweifeln iſt, daß man ſehr viel Sympathien für Paris hat, ſo hat doch der Beſuch des Königs Carol in Warſchau gezeigt, daß man auch eigene Wege zu gehen gewillt iſt, deren Richtung nicht in Paris vorgeſchrieben wird. 8 Weltanſchauung und Forſchung Parteiamtliche Stellungnahme Roſenbergs. NS. Berlin, 9. Dezember. Aus gegebenem Anlaß gibt— wie die Nationalſoziali⸗ ſtiſche Parteikorreſpondenz meldet— der Beauftragte des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erzie⸗ hung und Schulung der NSA, Reichsleiter Roſenberg, folgende parteiamtliche Stellungnahme bekannt: a „Verſchiedene Probleme der Kosmo⸗Phyſik, der experi⸗ mentellen Chemie und der vorzeitlichen Erdkunde wurden in letzter Zeit durch eine größere Anzahl von Veröffentlichun⸗ gen in den Vordergrund des Intereſſes gerückt. Vom na⸗ tionalſozialiſtiſchen Standpunkt aus ſtellen die behandelten Fra en naturwiſſenſchaftliche Probleme dar, deren ernſte Prüfung und wiſſenſchaftliche Unterſuchung jedem Forſcher frei ſteht. Die NSDAP kann eine weltanſchauliche dogmati⸗ ſche Haltung zu dieſen Fragen nicht einnehmen; daher darf kein Parteigenoſſe gezwungen werden, eine Stellungnahme zu dieſen Problemen der experimentellen und theoretiſchen Naturwiſſenſchaft als parteiamtlich anerkennen zu müſſen. In der Schulung der geſamten Bewegung, ſoweit dieſe Themen überhaupt behandelt werden, iſt diefe Haltung mit allem Nachdruck zu berückſichtigen.“ „Grüne Woche Berlin 19387 fällt aus Vorſichtsmaßnahme wegen der Maul- und Klauenſeuche Berlin, 9. Dez. Um der Gefahr einer weiteren Aus. breitung der Maul- und Klauenſeuche zu begegnen, hat ſich die Notwendigkeit ergeben, die vom Ausſtellungs⸗ und Meſ⸗ ſeamt der Stadt Berlin veranſtaltete„Grüne Woche“ im Jahre 1938 ausfallen zu laſſen. Desgleichen finden die mit der Grünen Woche zuſammenhängenden Tagungen und Veranſtaltungen des Reichsnährſtandes, wie das Interna; tionale Reit- und Fahrturnier, nicht ſtatt Franco von allen Ma Balkanverbandes. Piel 1 5 Jugoflawien, 3 Rumänien und der Türkei, Donnerstag, den 9. Dezember 1987 Mit beſonderer Spannung blickt man in Paris ver⸗ ſtändlicherweiſe dem inzwiſchen ſogar angeblich in Frage geſtellten Beſuch in der jugoſlawiſchen Hauptſtadt entgegen. Jugofſlawien iſt wohl Mitglied der Balkan⸗ entente, weil es naturgemäß an dieſen Raum gebunden iſt. aber es iſt, ſeitdem Stojadinowitſch Miniſterpräſident und Außenminiſter iſt, in ein freundſchaftliches Verhältnis zu Italien und damit ſelbſtverſtändlich auch zu Deutſchland getreten. Dieſes Verhältnis findet einen Ausdruck in den wirtſchaftlichen Beziehungen zu Rom und Berlin. So iſt Juggſlawien über den Rahmen der Balkanentente hinaus⸗ gewachſen. Daran wird auch der Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters in Belgrad nichts ändern. Zudem iſt nicht anzunehmen, daß ſich Miniſter Delbos beſonders große Hoffnungen macht, da er den jugoſlawiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten unmittelbar nach ſeiner Rückkehr aus Rom ſpre⸗ chen wird, dabei alſo den erſten Eindruck des freundſchaft⸗ 9 7 1 8 les zwiſchen Rom und Belgrad zu ſpüren ekommt. Einen gewiſſen Niederſchlag findet die im Eingang un⸗ ſeres Berichtes angedeutete Stimmung in einer Rede Henry Berengers, des Vorſitzenden des Auswärtigen Ausſchuſſes des Senats. Berenger erklärte auf einem Eſen der Europäiſchen Wirt⸗ ſchafts⸗ und Zollvereinigung(Union Economique et Doua⸗ niere Europienne), das neue Europa bilde mit Afrika und Aſien ein gemeinſames Ganzes, von dem kein Teil ohne gefährliche Auswirkungen geändert werden könne. Man werde ſich ſchließlich, ſo meinte Berenger weiter, vor der Notwendigkeit ſtehen eine Art europäiſchen Kongreß ein⸗ zuberufen. Weber die Achſe Berlin— Rom noch die Diagonale London— Paris— Rom allein ge⸗ nügten, ein dauerhaftes europäiſches Gleichgewicht herzu⸗ ſtellen. Die Frage werde dadurch noch verwickelter, daß Europa nicht ein geſchloſſenes Syſtem auf dem europäiſchen Kontinent darſtelle, ſondern gleichzeitig ein afrikaniſches, aſiatiſches, amerikaniſches und ozeaniſches Syſtem bilde. Der in den letzten drei Jahren neugeſchaffenen europäiſchen Lage müſſe man auch eine neue Form der Zuſammen⸗ arbeit geben. Locarno und Streſa ſeien heute überholte Etappen. Etwas viel Weitergehendes liege in der Luft; es ſei notwendig, dies zu fördern. Die Führer Deutſchlands und Italiens hätten ſtets verſichert, daß die Achſe Berlin—Rom gegen niemand gerichtet ſei. Es könne auch„gar nicht die Rede davon ſein“— ſo verſicherte der Redner—, daß in Europa zwei ſich feindlich gegenüber⸗ ſtehende Blocks gebildet würden. Frankreich, England und Sowjetrußland hätten ja auch erklärt, af ihre 9 fen gen Beiſtandspakte allen Ländern ein Rate Italien und Deutſchland offen ſtänden. Die diplomatiſche Aufgabe ſcheine demnach darin zu beſtehen, zwiſchen beiden Grup⸗ pen eine gemeinſame Richtlinie feſtzulegen und ſie auf die anderen europäiſchen Staaten zu erweitern. Dieſe gemein⸗ ſame Richtlinie könne aber erſt gefunden werden, wenn wiſchen den verſchiedenen Ländern Europas eine wirt⸗ ſchaftiiche und zolltechniſche Einigung geſchaffen ſei. Stojodinowitſch im ponliniſchen Gebiet.— Weiterreiſe nach Mailand Rom, 8. Dezember. Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Stojadinowitſch hat mit ſeiner Gemahlin am letzten Tag ſeines Aufenthalts in der italieniſchen Hauptſtadt in Begleitung des Außenmini⸗ ſters Graf Ciano dem pointiniſchen Gebiet einen Beſuch ab⸗ geſtattet und dabei Littoria, Pontinia, Sabaudio und Apri⸗ lia beſichtigt. In den Siedlungszentren wurde den Gäſten von der Landbevölkerung ein begeiſterter Empfang zuteil Von der erſt im Oktober eingeweihten jüngſten Siedlungs⸗ ſtadt Aprilia aus ſind die jugoflawiſchen Gate nach Rom zurückgekehrt. Sie traten am ſpäten Abend nach einem vom jugoſlawiſchen Geſandten gegebenen Eſſen die Weiterreiſe nach Mailand an. „Corriere della Sera“ ſtellt feſt, das Zuſammentreffen Muſſolinis mit Stojadinowitſch in Rom habe beſtätigt, daß die italieniſch⸗jugoſlawiſchen Beziehungen nicht nur endgül⸗ tig frei von Mißverſtändniſſen ſeien, ſondern daß die poli⸗ tiſche Agitation und die wirtſchaftlichen Beziehungen für eine enge und freundſchaftliche Zuſammenarbeit reif ſeien. Dies ſei ſehr weſentlich, denn Europa hätte genug von Aus⸗ ſprachen und Uebereinkommen mit den üblichen allgemeinen Friedens⸗ und Freundſchaftsbeteuerungen, denen jeder prak⸗ tiſche Wert fehle. f iſchen den beiden Ländern angehe, ſo wer eziehungen 1101 e 1 8 a 8. erfolgen werde. Nr. 287 Berufswettkampf der Schaffenden Die Anmeldungen zum Keichsberufsweitkampf Berlin, 9. Dezember. Die Anmeldungen zum Reichsberufswettkampf laufen in großer Zahl ein. Wenn guch über die Geſamtzahl der An⸗ meldungen erſt nach Abſchluß der Vorarbeiten berichtet wer— den kann, ſo vermitteln die von den einzelnen Reichsbetriebs— gemeinſchaften bei der Führungsſtelle des Reichsberufswett— kampfes angeforderten Flugblätter einen erſten Ueberblick über die Teilnahmefreudigkeit. Insgeſamt ſind bisher über drei Millionen Flugblätter benötigt worden. Allein aus den Zahlen der verteilten Flugblätter, die jeweils nach gemeldetem Bedarf an die Organiſationen weitergegeben werden, läßt ſich erkennen, daß die Werbeaktion des Reichsberufswettkampfes ihre er⸗ ſten Erfolge buchen kann. Dabei iſt der Zeitpunkt der Be⸗ Dee e 4 zu berückſichtigen, da von ihm bis zum Ab⸗ chluß der Werbetätigkeit noch ein erheblicher Zeitraum liegt. Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz führt im Hinblick auf den ea wen der U. a. Folgendes aus: Mit dem Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen iſt das Gefäß geſchaffen, in das alle unſere Energien hinein⸗ ſtrömen können. Dem Sieger winkt nicht Geld und Gut, ſon⸗ dern ein Ehrenplatz am„Tag der deutſchen Arbeit“. Teil⸗ nehmen an dieſem Wettſtreit und um dieſen Preis kann jeder von uns, denn der Kampf wird ausgefochten mit den Waffen, mit denen jeder von uns umzugehen gewohnt iſt, mit denen wir unſere Werkeltagsſchlachten ſchlagen. In dieſem Wettkampf gibt es nicht Gewinner und Ver⸗ nichtete, ſondern nur Sieger und ehrenvoll Unterlegene. Hier kann jeder zeigen, was in ihm ſteckt, ohne in den Ver⸗ dacht des„Schusters“ zu geraten, ohne einem angelernten oder behinderten Kameraden auf die Finger oder die Lohn⸗ tlite zu treten. Denn in dieſem Wettkampf wird von keinem mehr verlangt, als er nach menſchlichem Ermeſſen leiſten kann. Sieger kann für jede Berufsgruppe, in jedem Ort, in jedem Kreis, in jedem Gau und im Reiche nur einer ein, aber Mitbewerber um den Preis, das können wir uns alle zutrauen. Ueber 2 Wettkampf ſteht auch endlich eine Idee, der wir alle verſchworen ſind, die„Arbeit“. Wir erkennen nur einen Adel an und er kommt aus ihr; für uns gilt es ale höchſte Ehre zu arbeiten, eine Macht iſt es, auf die wir in allen Nöten bauen können, auf die wir uns immer verlaſſen können, die uns niemand ſtehlen kann, die uns ſtark macht: die Arbeit. Wir nennen uns ſtolz„Ein Volk von Arbeitern“. denn für uns iſt nun einmal Arbeit nicht Mühſal und Plage, nicht etwas Unvermeidbares, für uns iſt Arbeit eine wirk⸗ liche Idee, ewig und unſterblich. Und um dieſer Idee willen die Kräfte im Wettkampf zu meſſen, iſt Sache unſerer„Ar⸗ beiterehre“, genau ſo wie der Danekspflicht einer mitleids⸗ loſen, aber gerechten und ſegentragenden Idee gegenüber. Gudetendeutſche Kunſt Eröffnung der Austellung in Berlin Berlin, 8. Dezember. Die 1. Sudetendeutſche Kunſtausſtellung wurde im Kron⸗ rinzen⸗Palais in Berlin eröffnet. Unter den Ehrengäſten ſah man den öſterreichiſchen Geſandten Dr. Ing. Tauſchitz, einen Vertreter des itälfeniſchen Botſchafters ſowie Vertre⸗ ter der Geſandten der Tſchechoſlowakei, Jugoſlawiens und der Schweiz. Von deutſcher Seite bemerkte man Reichsleiter Bouhler, den Generalinſpektor für das deutſche Straßen⸗ weſen Dr. Ing. Todt, vom Auswärtigen Amt Legationsrat Altenburg und Generalkonſul Lorenz und einen Vertreter der Prager deutſchen Geſandtſchaft. Von 1977 er Seite waren u. a. anweſend der Obmann des Deutſchen Kulturverbandes Prof. Gößner, der Führer des Bundes der Deutſchen Pfarrer Wehrenfennig und der Vorſitzende des Deutſchen Turnverbande⸗ Profeſſor Bernhard. Die Eröffnung der Ausſtellung nahm im Anſchluß an eine Anſprache Dr Ex win Guido Kolbenheyers der Führer der Sudetendeutſchen Partei Henlein vor, der damit zum erſten Mal in Deutſchland öffentlich ſprach. Die ſudetendeutſchen Künſtler ſeien nicht hierher gekommen, um mit ihren Werken nur für ihre Perſon zu werben, ſon⸗ dern ſie ſeien Zeugen einer ſchöpferiſchen Bewegung die das geſamte deutſche Volk bis in ſeine Tiefen und alſo auch über alle Grenzen hinweg durchſtröme Henlein gab dann einen Ueberblick über die große Kulturleiſtung de⸗ Sude⸗ tendeutſchtum⸗ in der Vergangenheit für die die Burgen, die Kirchen, die Bürger⸗ und Stadtpaläſte und ein reiches Kunſterbe in den Sudetenländern zeugten Indem da⸗ deut⸗ ſche Volkstum dieſe Länder durch die Mühſale vieler Ge⸗ ſchlechter zum Kulturboden gemacht habe hätte e⸗ ſich dort ein ewiges Heimatrecht erworben. ue il unte Kummer ſchon legt ene Verpflichung für e mit in den größen Leiſtüng⸗kampf 5 n Volke⸗ ein⸗ ereiht In den Sudetenländern ſei aus ſamer Wur⸗ 12 ein neuer Kultürwille g a Zeit verkünden wolle: Dieſe dreieinhalb Mill tar ke Volk⸗griippe ſteht als lebendige⸗ Glied in der Kultur gemein ſchaft allet Deut⸗ ſchen in der Welt. ——— Bombenangriff auf Barcelona Aktionen der nationalſpaniſchen Luftwaffe. Bilbao, 8. Dez. Sechs nationale Bombenflugzeuge bom⸗ bardierten militäriſche Ziele an der katalaniſchen Küſte in der Gegend von Reus. Der durch die Bombardements an⸗ gerichtete Sachſchaden iſt bedeutend. Auch über Barcelona erſchienen 15 nationale Bomber, die von zahlreichen Jagd⸗ flugzeugen begleitet waren. Eine hauptſächlich aus Engländern zuſammengeſetzte Abteilung hat zu Ehren des Vorſitzenden der engliſchen Labour⸗Party, Attlee, den Namen„Brigade Attlee“ er⸗ halten. Die rotſpaniſche Heeresleitung will damit, ſo heißt es, den Dank zum Ausdruck bringen für die Unterſtützung, die die engliſchen Marxiſten Spanien gewährt hätten. 4 Eine Klage Francos in Frankreich abgewieſen Paris, 8. Dez. Der Gerichtshof in Rouen hat den An⸗ trag der Regierung Franco und einer Reihe nationalſpani⸗ ſcher Banken auf Beſchlagnahme der mit dem rotſpaniſchen Dampfer„Mydol“ bei der Einnahme Gijons fortgeſchafften Gelder und Wertgegenſtände zurückgewieſen. In der Urteilsbegründung bringt das Gericht zum Ausdruck, daß damit ein„Hoheitsakt“ vollzogen worden ſei, der der fran⸗ zöſiſchen öffentlichen Ordnung nicht zuwiderlaufe und die 2 franzöſiſche Souveränität nicht beeinträchtigen könne. Der Kampf im Naum von Nanking Die Japaner fordern zur Uebergabe auf. Tokio, 8. Dezember. Wie Domei meldet, hat das japaniſche Oberkommando den Befehlshaber von Nanking durch ein kurz befriſtetes Ultimatum zur Uebergabe aufgefordert und zugleich die noch in Nanking verbliebenen Vertreter der ausländiſchen Mächte gebeten, in dieſem Sinne auf das chineſiſche Ober⸗ kommando einzuwirken. Ebenfalls nach einer Darſtellung der Agentur Domei haben die japaniſchen Truppen in den Morgenſtunden den Generalangriff auf Nanking eröffnet. Um die Mittagszeit erreichte die Schlacht ihren Höhepunkt. Die Zitadelle wurde in dieſer Zeit von drei Seiten ange⸗ griffen. Nach einer weiteren Meldung haben die Streitkräfte auf dem linken Flügel der Stadt Ningguofu beſetzt und damit den ben jede Rückzugsmöglichkeit in Hueitſchau abgeſchnitten. Die befeſtigte Stadt Tſchingkiang, 70 Kilometer unterhalb Nankings am ſüdlichen Ufer des Hangtſes, wurde am Mittwoch von den Japanern erſtürmt. Nach einer Domei⸗Meldung ſoll Tſchiangkaiſchek den Oberbefehl in Nanking dem General Tungſchen ach über⸗ tragen haben, der nunmehr die Verteidigung der Haupt⸗ ſtadt mit Unterſtützung des Generals Kutſchutung, des Militärgouverneurs der Provinz Kiangſu, leite Wie Do⸗ mei weiter von der Nanking⸗Front meldet, ſoll ſich Mar⸗ ſchall Tſchiangkaiſchek entſchloſſen haben, den Oberbefehl der chineſiſchen Wehrmacht und ſeine ſämtlichen Staats⸗ ämter niederzulegen. Nach unbeſtätigten Nachrichten aus chineſiſchen und ausländiſchen Quellen ſollen Wangtching⸗ wei und Tſchangtſchuntſchun als Nachfolger Tſchiangkoi⸗ ſcheks in der Exekutive und die Generale Paitſchunghſi und Tſchentſcheng als ſeine Nachfolger im Oberbefehl vorge⸗ ſehen ſein. Dieſe Meldung wird mit allem Vorbehalt wie⸗ dergegeben. *. 5 japaniſchen Wuhu⸗Front die chineſiſchen Trup⸗ Richtung Hangtſchau und Ein Teil des chineſiſchen Auswärkigen Amkes von Hankau nach Tſchungking verlegt. Auf Grund eines bereits in Nanking ſchluſſes hat etwa ein Drittel der Auswärtigen Amtes Hankau verlaſſen, um ſich nach Tſchungkiang zu begeben Die Beamten haben die Aufgabe, eine Verbindungsſtelle des Auswärtigen Amtes bei der bekanntlich nach der Hauptſtadt von Szetſchuan ge⸗ flüchteten chineſiſchen Regierung einzurichten. Der Außen⸗ miniſter und der ſtellvertretende Außenminiſter bleiben vorläufig in Hankau. Gerüchte, die von einer Verlegung des geſamten Auswärtigen Amtes nach Tſchangſcha in der Propinz Hunan wiſſen wollen, werden als unzutreffend bezeichnet. 0 gefaßten Be⸗ Beamten des chineſiſchen Roman von Lisbeth Dill. 32 ZEHNTES KAPITEL. Horſt war eingetroffen, hatte von ſeinem Giebelzimmer Beſitz genommen, und den alten Stroh vorgefunden, der ihn wie ein Vater betreute. Er aß in der Stadt, und im übrigen bereitete er ſich in den Abendſtunden auf ſeinen „Doktor jur.“ vor. Am Tage durchſtreifte er die Um⸗ gegend und die Heide, die er ganz beſonders liebte. Das putzige kleine Malerhaus ſtand noch immer am Waldrande. Es zog ihn an, einmal hinein zu ſchauen. Ein blondes junges Mädchen arbeitete im weißen Kleid in dem Gärtchen und rupfte mühſam Stauden aus. Horſt ſchwang ſich auf den Gartenzaun.„Das iſt keine Arbeit für ſo ſchöne Hände“, meinte er. Sie ſah auf, ſtieß einen Schrei aus und ſtarrte ihn an. „Weshalb ſchreien Sie denn?“ fragte er.„Hab' ich Sie erſchreckt?“ 5 „Wie können Sie ſich denn ſo heranſchleichen!“ rief ſie. „Ich bin hier ſpazierenderweiſe vorbeigekommen. Darf man das nicht?“ i Sie gab keine Antwort und wandte ſich wieder ihren Stauden zu. „Warten Sie mal.“ Mit einem Satz ſetzte er über den f 8434 und ſtand im Garten. Mit einem Griff riß er eine Staude aus und warf ſie fort. Eine nach der anderen zog er aus der Erde. 91 nun ſagen Sie wenigſtens Danke!“, meinte er. ie ſchaute ihn an und lachte.„Sie ſind wirklich. „Was bin ich?“ 5 „Frech!“ ſagte ſte und nahm die Schaufel und ging ins Haus und ſchloß die Tür ab. a „Auf Wiederſehen!“ rief er ihr nach. f Sie ſtand im Fenſterrahmen in ihrem weißen Kleid und ihrem blonden, leuchtenden Haar, und ſah ihm nach, ine ſeiſſame Penennung Kein Rücktritt Tſchiangkaiſcheks Der Marſchall ging an die Fronk.— Ein Dementi des Vizepräſidenten Dr. Kung. Hankau, 9. Dez. Der Vizepräſident des Reichsvollzugs⸗ amtes Dr. Kung nahm in einer Unterredung mit dem Ver⸗ treter des DNB Gelegenheit, die Gerüchte über einen Rück⸗ tritt Tſchiangkaiſcheks nachdrücklichſt zu dementieren. Dr. Kung erklärte, der Marſchall habe Nanking verlaſſen und ſich an die Front begeben um dort die Leitung der militäri⸗ ſchen Operationen S7 übernehmen. Vizepräſident Dr. Kung fügte hinzu, China mache eine ſchwere Zeit durch. Es müſſe große Opfer bringen, um einen ehrbaren Frieden zu erreichen. Kurzmeldungen Ernennung von Profeſſoren auf dem Gebiet der Luftfahrt- forſchung. Berlin, 9. Dez. Auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Luftfahrt, Generaloberſt Göring, und im Einvernehmen mit dem Reichs- und Preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Er⸗ ziehung und Volksbildung, Ruſt, hat der Führer und Reichs⸗ kanzler eine Reihe von Perſönlichkeiten der Luftfahrtfor⸗ ſchung zu Profeſſoren ernannt. Einige dieſer Perſönlichkeiten ſind aus dem Bereich der Hochſchulverwaltung, der größere Teil iſt aus den Luftfahrtforſchungsinſtituten felbſt hervor⸗ gegangen. Hochzeitsgeſellſchaft vom Schnellzug überrannk. Riga, 8. Dez. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich bei der Station Ugalen in Nordkurland. Dort überfuhr ein Schnellzug auf einem ungeſchützten Bahnübergang den Schlitten einer Hochzeitsgeſellſchaft, wobei vier Perſonen den Tod fanden Nach einer Hochzeitsfeier auf einem letti⸗ ſchen Bauernhof, die ſich über mehrere Tage hinzog und bei der ſtark gezecht wurde, begab ſich eine Schlittenkara⸗ wane mit Hochzeitsgäſten zum Bahnhof. Unterwegs wurde ein Wettrennen veranſtaltet. In raſender Fahrt näherten ſich die Schlitten dem Bahnübergang, ohne den ſchon von weitem ſichtbaren und Warnungsſignale gebenden Schnell⸗ zug zu bemerken. Dem an der Spitze liegenden Schlitten gelang es, noch kurz vor dem heranbrauſenden Zuge über die Gleiſe zu kommen. Der zweite Schlitten wurde von der Lokomotive erfaßt und 50 Meter weit geſchleift. Drei Inſaſſen waren ſofort tot, zwei weitere wurden ſo ſchwer verletzt, daß einer bereits auf dem Wege zum Kranken⸗ haus verſtarb und der andere hoffnungslos darniederliegt. Am Steuer durch Mokorgaſe erſtickt Traukenau(Böhmen), 9. Dez. In einer Sandgrube bei Königgrätz luden am Dienstag mehrere Arbeiter Sand auf einen Laſtkraftwagen. Während dieſer Zeit blieben der Kraftwagenführer und ein Arbeiter in dem geſchloſſenen Führerhäuschen ſitzen. Da der Motor arbeitete, drangen Gaſe in den Führerraum ein, die die beiden Inſaſſen be⸗ täubten. Als die Ladearbeiten beendet waren, fand man die beiden bewußtlos in dem Führerraum auf. Sie waren bereits erſtickt. Der Kraftwagenführer war Vater von ſechs Kindern. Verkehrsflugzeug verunglückt. Paris, 9. Dez. Das Verkehrsflugzeug der Strecke Lyon Marſeille, das Mittwoch mittag abgeflogen war, iſt 20 Mi⸗ nuten na chdem Abflug 18 Kilometer von Die entfernt ab⸗ geſtürzt. An Bord befanden ſi chzwei Mann Beſatzung und geſtürzt. An Bord befanden ſich zwei Mann Beſatzung und drei Fluggäſte. Der Radiotelegraphiſt kam ums Leben, wäh⸗ rend die übrigen Inſaſſen verletzt wurden. Paris. Der Arbeitskonflikt in den ſtaatlichen Flugzeug⸗ werken Gaudron iſt noch immer nicht gelöſt; die Streiken⸗ den halten weiter die Werkräume beſetzt. London. Die Reiſe des Majors Attlee nach Sowjetſpa⸗ nien hat in konſervativen Kreiſen eine ſo beträchtliche Em⸗ pörung hervorgerufen, daß der konſervative Abgeordnete Liddall einen Mißbilligungsantrag im Unterhaus einge⸗ bracht hat. Rom. Der Vizekönig von Aethiopien, Herzog von Aoſta, wird in Begleitung des Miniſters für öffentliche Arbeiten, Cobolli Gigli, an Bord des Kreuzers„Zara“ am 15. De⸗ zember von Neapel die Ausreiſe nach Italieniſch⸗Oſtafrika antreten. wie er elaſtiſch und ſchlank die ſandige Straße herunter⸗ ging. Er pfiff eine Melodie vor ſich hin. Nettes Mädel, dachte er. Sein erſter Beſuch galt dem Anatom. Die beiden hatten eine beſondere Freundſchaft füreinander. „Na, nun ſind Sie ja zu den Juriſten übergeſchwenkt? Junge, Junge— Sie enden noch einmal bei den Diplo⸗ maten, ich ſehe Sie ſchon in Konſtantinopel, unter den ſchönen Damen mit ihren Schleiern. Viele haben ihn zwar abgelegt. Aber, wenn ich Sultan wäre, ich würde das Schleiertragen anordnen. Verſchleierte Frauen wirken immer anziehend. In Paris gab's früher Buden auf dem Montmartre, da konnte man Damen in Natura bewundern. Ich bin auch mal hineingegangen, aus wiſſenſchaftlichem Trieb; aber ich war ſchwer enttäuſcht, und alle, die heraus⸗ kamen, machten dumme Geſichter. Das war das beſte an der Geſchichte, die enttäuſchten Geſichter der Männer.“ Er fragte nach Heidelberg und den dortigen Damen. „In Weingegenden haben die Frauen etwas vom Wein, ſte bringen Weinſtimmung mit; in Champagnergegenden iſt man den ganzen Tag berauſcht von dem guten Wein oder den guten Mädchen. Hier wird man von beiden nicht geſtört, und wenn dann mal eine kommt, die uns gefällt, iſt ſie gleich vergriffen.“ Und er berichtete von einer jungen Dame, die ſo ſchön ſei, daß ſie ihm ſogar neulich im Traum erſchienen war. „Wer iſt denn das?“ fragte Horſt. „Eine Malerin.“ „Malerin? Hier?“ N „Sie malt Landſchaften. In der Dürer⸗ Bine, andlung können Sie ihre Schöpfungen ſehen. Sie wohnt draußen in der Heide. Birkenallee vier...“ „Ach ſo— die!“ ſagte Horſt.„Von der hab' ich ſchon im Roten Hahn“ gehört. Sie ſoll mal ins ⸗Waſſer gegangen ſein. Unglückliche Liebe oder ſowas“ „Nun ja, ſchöne Mädchen lieben manchmal unglücklich. Man hat ſie wieder herausgefiſcht, unter Weſtens kräftigen Fäuſten iſt ſie wieder zum Leben erwacht, zur Freude aller Mord aus Rache.— Bluttat im Marſeiller Hafen. Paris, 8. Dez. An Bord des im Marſeiller Hafen genden Hafenkutters„General Chanzy“ der den Maſchinenmeiſter zu ſprechen verlangte. einem heftigen Wortwechſel 309 er einen Revolver und lie⸗ daß dieſer auf dem Wege ins Krankenhaus lizei nahm den Mörder feſt, der, wie ſich herausſtellte, die Tat aus Rache begangen hat. Er war nämlich in dieſem Sommer in die Mannſchaft des Schiffes aufgenommen worden, wurde jedoch bald darauf vom f entlaſſen. Bei dem Täter handelt es ſich ur ſten, der ſchon zweimal wegen ähnlicher verurteilt worden war. Er ſoll im ſpaniſchen Bür das Amt eines„Kriegskommiſſars“ begleitet haben. Britiſcher Dampfer im Roten Meer geſunken. London, 9. Dez. Der britiſche Dam fer„Quarrin Court“(6900 Tonnen), der im Alen Meer in Seeg riet, iſt in der Nacht geſunken. Die 35 köpfige britiſche Be ſatzung konnte von dem italieniſchen Schiff„Capitano J. Cecchin gerettet werden. Die„Quarrington Court“ be. fand ſich mit einer Ladung Eiſenerze und Juteleinwand auf dem Wege von Kalkutta nach Charleston und Balti⸗ more. England plant keine Beſetzung der Azoren. Wien, 8. Dez. Die amtliche Nachrichtenſtelle erklärt: Ein Wiener Blatt veröffentlichte am a Sonntag eine aus Paris datierte Meldung, wonach Großbritannien eine Beſetzung der Azoren plane, um der Möglichkeit vorzubeu⸗ gen, daß dieſe Inſeln von einem eventuellen Gegner als l⸗ Bootsbaſis benutzt werden. Offizielle Londoner Kreiſe haben nun dem Reuterſchen Büro erklärt, daß dieſe Meldung eben⸗ ſo lächerlich wie unbegründet iſt. 5 keene Perſonenkraftwagen fuhr auf Laſtwagen.— Drei Tole. Paris, g. Dez. In der Nähe von Dax fuhr ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen auf einen haltenden Laſtwa⸗ gen auf. Der Anprall war ſo heftig, daß der Perſonenwa⸗ gen vollkommen in Trümmer ging. Drei der Inſaſſen waren auf der Stelle tot. Der Fahrer erlitt wie durch ein Wunder nur unweſentliche Verletzungen. Britiſcher Bomber abgeſtürzt.— Anker den Toben der Biſchof für Aegypten. London, 9. Dez. Wie das Luftfahrtminiſterium mitteilte, ſtürzte ein Bomber des in Chartum ſtationierten 47. Luftge⸗ ſchwaders bei dem Fluge von Malakal nach Gjube im Tal des Weißen Nils ab. Der Pilot, ein Fliegeroffizier, und der an dem Flug teilnehmende Biſchof für Aegypten, Herbert Guy Bullen, fanden den Tod. Fortdauer der Araberunruhen Anſchläge auf den Aegyplen⸗Expreß und die Oelleitung Jeruſalem, 8. Dez. Der Aegypten⸗Expreß wurde zwiſchen Lydda und Jeruſalem beſchoſſen. An einer anderen Stelle wurden Steinbarrikaden auf den Gleiſen entdeckt. Im Süden Paläſtinas wurde auf die Polizeiſtation von Hebron ein Feuerüberfall verübt. In Berſeeba wurde eine Bombe ge⸗ ſchleudert. In allen Fällen gelang es den Tätern, zu ent⸗ kommen. Nach Meldungen aus Haifa wurde wiederum die ira⸗ kiſche Oelleitung beſchädigt und das ausſtrömende Del an⸗ gezündet.— Das Militärgericht in Nazareth verurteilte einen Araber wegen unrechtsmäßigem Waffenbeſitz zu ſieben Jahren Gefängnis. Strenger Froſt in Nordkarolina Winters Einzug in der Newyork, 9. Dez. Ueb i i Kalte welle 81e 3 er den Atlantikſtaaten lagert eing auf minus fallen ließ. Bisher wurde a 790 1 0 n acht Todesfälle durch Erfrieren Waſhington. Das amerikaniſche Marineminiſterium hat vier Bauaufträge in Höhe von 29 Millionen Dollar ver⸗ eben; gebaut werden ein Zerſtörerbegleitſchiff, ein Tender für die Marineflugwaffe, ſowie zwei Zerſtörer. i Sie auch dorr eriepen, ſie ſitzt immer in einer deiſche am Fenſter und tut, als ob ſie kein Mann intereſſiere. Aber mich täuſcht ſie nicht. Leider intereſſieren mich ſolche Damen immer. Wenn ich im Herbſt Rektor werden ſollte, werde ich mich ſehr verſtellen müſſen. Aber vielleicht geht dieſer Kelch noch einmal an mir vorüber. Ihr Vater kann ihn darſtellen. Der eignet ſich beſſer dazu.“— Der„Rote Hahn“, ein kleines, enges Gaſthaus, lag eingedrückt an der Ecke einer ſchmalen Gaſſe, die auf den mittelalterlichen Marktplatz mündete. Das Lokal war alt und verräuchert und niedrig, hatte von jeher wegen ſeiner ausgezeichneten Küche und der billigen Preiſe einen großen Zulauf von Studenten. Horſt ſchaute durch das Fenſter und ſah„ſie“ in einem weißen Kleid in der Ecke ſitzen, eine ſchwarze Baskenmütze auf dem Haar; ſie las in einer Zeitung. Einen Augenblick ſpäter trat Horſt an ihren Tiſch und zog ſeinen Hut:„Sie geſtatten?“ Sie geſtattete, ohne aufzuſehen. „Sie kommen mir ſo bekannt vor, mein Fräulein.., eröffnete Horſt die Unterhaltung.„Kennen wir uns nicht!“ Sie ſah auf und erkannte den jungen Mann, der über ihren Zaun geſetzt war.„Ich erinnere mich nicht...“ „Sie erinnern ſich nicht? Weshalb ſahen Sie mich denn vorhin ſo entſetzt an?“ „Entſetzt?! Das bilden Sie ſich wohl nur ein? Ich hab' Sie gar nicht geſehen“, log ſie. 4 „Nun, ich hab' ja auch nichts Dämoniſches an mir, Er nahm Platz und beſtellte ein großes Helles bei der Kellnerin, die in Münchener Tracht bediente. „Sie ſind alſo Malerin?“ „Seh' ich ſo aus?“ „Nein! Sie ſehen aus wie die meiſten Frauen.“ Er hatte ſich nicht getäuſcht. Sie ging ſofort darauf ein. „Wie ſehen denn die meiſten Frauen aus?“ fragte ſie. Er ſah ſie an.„Wollen Sie ſchon vormittags Kompli⸗ mente?“ 3 i „Wann beginnen Sie denn damit?“ Studenten. die im Roten Hahr verkebren. Sie werden „Nie vor anbrechender Dunkelheit. Wie heißen Sie ofaontlich?“ 5 2 5 erſchien ein Mann, Nach ſtrockte den Maſchinenmeiſter mit fünf Schüſſen nieder, ſo ſtarb. Die Po. Maſchinenmeiſter n einen Anarchi⸗ Mordanſchläge gerkrieg —— e —7 2 — ce 2 77* fe en. en lie- Mann, Nach und her, ſo e Po. te, die dieſem mmen neiſter arch chläge rkrieg ngton 't ge⸗ 5 Be⸗ 10 A. 2 he⸗ wand Balti⸗ : Ein eine eine Ubeu⸗ 2 U⸗ haben eben⸗ Aus dem badiſchen Lande. Hockenheim. Die Maul⸗ und Klauenſeuche hat hier einen bedenklichen Umfang angenommen; da in weiteren Gehöften die Seuche ausgebrochen iſt, beträgt jetzt die Zahl der verſeuchten Höfe 86. 5 () Achern. In Achern wurde die Seuche im Kuhſtall der Papierfabrik Frieſen feſtgeſtellt. Das von der Seuche befallene Vieh muß abgeſchlachtet werden, um die ſonſt er⸗ forderliche Schließung der Fabrik zu vermeiden. Weiter iſt die Seuche im Stalle des Landwirts Alois Weber in Lei⸗ berſtung ausgebrochen. Gamshurſt meldet ſechs neue Seuchen⸗ fälle(jetzt insgeſamt 111), Unzhurſt zwei(insgeſamt 97). U Tauberbiſchofsheim.(Tödlicher Sturz in der Scheuer.) In Aiſſigheim ſtürzte der Landwirt Joſef Emil Stemmler vom Gebälk ſeiner Scheuer auf die Tenne. Der Verunglückte, der im 63. Lebensjahr ſtand, war ſofort tot. ) Pforzheim.(Diebes⸗ und Hehlerprozeß.) Vor der Großen Strafkammer ſpielte ſich ein Diebes⸗ und Hehlerprozeß ab, wie er vor dieſem Gericht ſeit langem nicht zu verzeichnen war. Der 22jährige Hermann Waſſer⸗ bäch in Pforzheim entwendete als Angeſtellter einer Groſ⸗ ſiſten⸗Firma in den Monaten Februar bis Juli d. J. ſeiner Arbeitgeberin für rund 12000 Mark Schmuckſachen, die der Mitangeklagte Karl Engel in Pforzheim und Stuttgart an den Mann brachte. Waſſerbäch, der eine Vertrauensſtel⸗ lung innehatte, geriet in die Hände eines liederlichen Frauen⸗ zimmers, reiſte mit dieſer ins Wochenend und führte ein Schlemmerleben. Engel wußte, daß die Schmuckſachen auf unredliche Weiſe erworben waren. Ueber die Herkunft des ckes machte Engel unwahre Angaben. Er ſtellte ſie beil⸗ in Stuttgart auf einem offenen Verkaufsſtand aus und nannte dort als Herſteller des Schmuckes die„Firma Waſſerbäch u. Co.“. Das Gericht beſtrafte den Dieb mit einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis, den Engel wegen ge⸗ werbsmäßiger Sachhehlerei mit zwei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Offenburg.(Mit dem offenen Licht im Spei⸗ cher.) Ein Dachſtuhlbrand in der Weingartenſtraße iſt nach dem Polizeibericht darauf zurückzuführen, daß ein Bewohner des Hauſes ſich mit einem offenen Kerzenlicht auf dem Spei⸗ 151 beſchäftigte und ſo durch Fahrläſſigkeit den Brand aus⸗ öſte Freiburg.(Jude wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens verurteilt.) Wegen Verbrechens nach Para⸗ graph 175 des Reichsſtrafgeſetzbuches wurden der 28jährige Gottlieb Zimmerli aus Unterfelden(Schweiz) vom Freibur⸗ ger Schöffengericht zu zwei Monaten und der Ze jährige ledige Jude Heinrich Weil aus Donaueſchingen zu zwei Monaten zwei Wochen Gefängnis und zu den Koſten ver⸗ urteilt. Bei Beiden gehen ein Monat drei Wochen der Un⸗ terſuchungshaft ab. Freiburg (Prinz Auguſt Wilhelm ſprach.) In der überfüllten Feſthalle ſprach SA.⸗Obergruppenfüh⸗ rer Prinz Auguſt Wilhelm. Sofort hatte der Redner, der nach dem Fahneneinmarſch und kurzen Begrüßungsworten durch Kreisleiter Dr. Fritſch das Wort ergriff, den Kon⸗ takt mit ſeinen Zuhörern hergeſtellt, als er darauf hinwies, daß die Verſammlungen der Bewegung ein Stück der Innen⸗ politik ſeien. Am Schluß ſeines oft von Beifall unterbro⸗ chenen Vortrages bat der Redner die ältere Generation, der Jugend das Leben nicht zu ſchwer zu machen und zu ver⸗ juchen, die Jugend zu verſtehen. Die Begeiſterung der Ju⸗ gend müſſe die Alten wieder jung machen. Oberharmersbach.(Auto und Zug zuſammen⸗ geſtoßen.) An dem ungeſchützten Bahnübergang Ober⸗ harmersbach—Riersbach ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen einem Kraftwagen und einem Perſonenzug. Die Inſaſ⸗ ſen des Kraftwagens, ein Ehepaar aus Pforzheim, wurden mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus Offenburg ein⸗ geliefert. Waldshut.(Sechs Brandſtiftungen einge⸗ ſtanden, dann widerrufen.) Im letzten Fall der Tagesordnung hatte ſich das Schwurgericht mit einem Men⸗ ſchen zu befaſſen, der ſich in der Anterſuchungshaft zunächſt mehrmals als Brandſtifter von ſechs landwirtſchaftlichen An⸗ weſen auf dem Hotzenwald bezichtigte und zwei Monate ſpä⸗ ter alle dieſe Geſtändniſſe widerrief und auch in der Haupt⸗ verhandlung auf dieſem Widerruf beharrte. Der 29jährige Marzell Wolfensberger, der ſchlecht Anſchluß an andere Men⸗ ſchen fand, war durch Schickſalsſchläge ein nachtragender, verbitterter Menſch geworden, der ſich in ſeiner Gemütsſtim⸗ mung häufig dem Alkoholgenuß zuwandte. Da in der drer⸗ tägigen Hauptverhandlung nicht alle Brandfälle reſtlos auf⸗ geklärt werden konnten, wurde er wegen zweier Verbrechen der vorſätzlichen Brandſtiftung zu insgeſamt fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, von der Anklage weiterer vier Fälle freigeſprochen. Auf die Strafe ſind eineinviertel Jahre Un⸗ terſuchungshaft anzurechnen. „Wozu intereſſiert Sie das? Ich frage ja auch nicht, wie Sie heißen...“ „Das iſt auch nicht nötig“, ſagte er.„Wir werden uns deshalb doch wiederſehen...“ „Wenn man ſich wiederſehen will.“ „Oh, mein Fräulein, welch kalter Ton. Bei Ihrem feurigen Herzen..“ „Was wiſſen Sie von meinem Herzen?“ „Ich bin Herzſpezialiſt.“ „Sie ſind Mediziner?“ fragte ſie raſch. „Natürlich!“ Sie ſtutzte und ſchaute ihn an.„Ich hätte Sie für einen Juriſten gehalten. Und Ihr Name?“ „Meyer...“, ſagte er.„Einfach— Meyer.“ „Wirklich?“ fragte ſie ungläubig. „Sie glauben mir nicht, mein Fräulein? Weshalb mißtrauen Sie einem Mediziner?“ Sie betrachtete ihn.„Ich weiß nicht— Sie kommen mir vor, als hätten wir uns doch ſchon einmal geſehen, irgendwo...“ „Ich habe Ihnen Unkraut ausrupfen helfen...“ „Nein, ſchon früher!“ „Das iſt möglich. Vielleicht haben wir uns mal im Zug getroffen. Ich fahre allerdings dritter, mein alter Herr legt Wert darauf. Oder in einem Warteſaal, wo ich aus Langeweile Bekanntſchaften anknüpfe.“ g „Deshalb kamen Sie wohl auch heute an meinen Tiſch?“ „Nein, ich kam her, weil ich gehört hatte, Sie ſeien gefährlich!“ „Wer hat Ihnen das geſagt?“ „Soll ich meine Freunde verraten? Es genügt, daß ach gekommen bin.“ 5 5 „Ihnen, aber mir nicht“, ſaate ſie. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Schädlinge.) Eine Ehefrau aus der Haardtſtraße machte ſich eines fortgeſetzten Betruges dadurch ſchuldig, daß ſie die öffentliche Fürſorge in Anſpruch nahm und ſich etwa 700 Mark Wohlfahrtsgelder ausbezah⸗ len ließ, obwohl ſie über Einnahmen verfügte, die für ihren Familienunterhalt ausreichend geweſen wären. Ferner wur⸗ den zwei Mitglieder der Ortskrankenkaſſe zur Anzeige ge⸗ bracht, weil ſie ſich arbeitsunfähig krank meldeten, aber noch nebenbei arbeiteten und zum Krankengeld noch Nebenverdienſt einſteckten. Edenkoben.(Schwindler entlarvt.) Die Polizei verhaftete einen Mann namens Mertelsheimer, der aus Worms ſtammt und zeitweilig in Landau beſchäftigt war. Es handelt ſich hier um einen Großbetrüger, der faſt in der ganzen Pfalz ſeine„Gaſtſpiele“ in Form von Zech⸗ prellereien und ſonſtigen Schwindelanfällen gab Okterberg.(Tödlicher Schla g.) Auf dem zu un⸗ ſerer Stadt gehörenden Dreherthalerhof ereignete ſich in der Mittagsſtunde ein Unfall. Ein Fernlaſtzug aus Ander⸗ nach hatte zu einer Bauſtelle Schwemmſteine gebracht. Nach dem Abladen wollte der Beifahrer den Anhänger wie⸗ der an den Laſtwagen koppeln. Dabei muß er durch die Anhängerſtange einen Schlag in die rechte Seite erhalten haben. Bald darauf ſtarb er. Der Verunglückte war 32 Jahre alt und ſtammte aus Andernach. Waldfiſchbach.(Schwindelanfall auf dem Rad!) Die 26jährige Fabrikarbeiterin Anna Weiß aus Linden fuhr mit ihrem Fahrrad von Linden über Rohr⸗ bach nach Steinalben zu ihrer Arbeitsſtelle. Auf der Straße nach Steinalben ſah die Schweſter der Verunglückten, die mit dem Rad hinter ihr herfuhr, wie ihre Schweſter vom Rad ſtürzte. Ein Hindernis war nicht im Wege, ſo daß die Urſache des Sturzes unbekannt iſt, doch iſt anzuneh⸗ men, daß die Verunglückte ſchwindelig wurde. Auf der Straße gehende Arbeiter verbrachten die Bewußtloſe nach Steinalben, wo ſie kurz darnach ſtarb. Waldfiſchbach.(Sich ſelbſt gerichtet.) Im Ar- beitsdienſtlager in Waldfiſchbach erſchoß ſich Kurt Leiner aus Oggersheim. Leiner war verdächtig, ſeit einiger Zeit ſeine Arbeitskameraden beſtohlen zu haben. Einige Dieb⸗ ſtähle konnten ihm auch nachgewieſen werden. Wegen die⸗ ſer Vorfälle ſollte er nun vor dem Amtsgericht Waldfiſch⸗ bach vernommen werden. Lorſch.(Auf der Reichsautobahn e verunglückt.) Der Wagen eines Karlsruhers war au der Heimfahrt von der Düſſeldorfer Ausſtellung auf der Autobahn unweit von Lorſch nachts von der Fahrbahn ab⸗ gekommen und, wie die Spur zeigte, erſt 75 Meter auf dem rechten Grünſtreifen gefahren, bis er an einen Pfoſten rannte. Von dort führten die Spuren über die Fahrbahn weg nach links auf den mittleren Grünſtreifen. Hier hatte ſich der Wagen drei⸗ bis viermal überſchlagen und war umgekehrt liegen geblieben. Ein Laſtwagenfahrer, der zur Unglücksſtätte kam, fand hinter dem Wagen liegend einen herausgeſchleuderten Toten und im Wagen eingeklemmt einen Schwerverletzten. Dieſer, der ſich nun vor dem Schöf⸗ fengericht Darmſtadt wegen fahrläſſiger Tötung zu ver⸗ antworten hatte, beſtritt, den Wagen gefahren zu haben. Er habe hinten geſeſſen und geſchlafen. Doch die Lage, wie man ihn im Wagen gefunden hatte, und ſeine erſte Aus⸗ ſage gegenüber dem Zeugen, er habe den Wagen gefah⸗ ren, waren dem Gericht Beweis genug für ſeine Schuld. Daß er ſich davon zu drücken verſucht hatte, trug mit dazu bei, daß auf ſechs Monate Gefängnis erkannt wurde. Kelſterbach.(Halb erfroren au 2 Ein älterer Mann, der auf dem Weg zu Verwandten na Mainz war, wurde völlig durchnäßt, halb erfroren und dewußtlos am Straßenrand aufgefunden. Er war ſchon zwei Tage zu Fuß gegangen, ohne zu ſchlafen und etwas zu eſſen, da er ſich ſcheute zu betteln, bis er zuſammenge⸗ brochen war. Man ſorgte für den Wanderer und ließ ihn dann nach Mainz bringen. — Böblingen.(Autounglück auf vereiſter Straße.) Auf der Straße nach Stuttgart ſtießen abends in der Nähe des Pumpwerks zwei Perſonenkratfwagen zu⸗ ſammen. Bei dem Unfall wurden zwei Perſonen ſchwer und zwei weitere leichter verletzt. Das Unglück iſt auf die durch Vereiſung entſtandene Glätte der Fahrbahn zurück⸗ zuführen. — 8 Kr. Nagold.(Ein ſchlauer Fuchs oder 0 N Treibjagd ſchoß ein Jagdgaſt, wie berichtet wird, einen Fuchs, den er neben einen anderen auf die Strecke legte. Als er nach einiger Zeit zurückkam, war Meiſter Reineke verſchwunden. Anſcheinend hatte ſich der ſchlaue Fuchs tot⸗ geſtellt, um bei paſſender Gelegenheit die Flucht zu er⸗ greifen. — k Raubüberfall auf einen Poftboten. In Höhenkirchen bei München wurde ein 25jähriger Poſtbote von Unbekann⸗ ten niedergeſchlagen und des Bargeldes beraubt, das ſich in einem Poſtbeutel befand. Die Verbrecher bearbeiteten den Ueberfallenen mit einer Zaunlatte, ſodaß er mit einem Schädelbruch bewußtlos in die Münchener Chirurgiſche Kli⸗ nik eingeliefert werden mußte und bis jetzt noch nicht ver⸗ nehmungsfähig war. Arbeiter hatten den Unglücklichen mit einem Knebel im Mund aufgefunden; er war in Gefahr zu erſticken. A Flüchtig gegangen. Der am Amtsgericht Bad Reichen⸗ 155 angeſtellte Gerichtsvollzieher Joſef Seilmeier hat ſeine ienſtſtelle plötzlich verlaſſen und iſt über die Grenze nach Salzburg geflüchtet. Auf Grund eines Haftbefehls würde er dort noch aufgeſpürt und feſtgenommen. Seine Auslieferung 11 bevor. Die Unterſuchung wird ergeben, wie hoch die eee e ſind. A Den Stiefvater erſchlagen. In der Familie des Land⸗ wirts Joſeph Rothammer in Unterhartberg bei Bogen(Bay⸗ ern) kam es zu einer ſchweren Auseinanderſetzung. Während der Ehemann ſeinen Stiefſohn Alois Sedlmeier am Halſe würgte, ergriff ſeine Frau 1 Rothammer ein Beil und ſchlug damit ihren Mann auf den Kopf, ſodaß er zu⸗ ſammenbrach. Hierauf nahm der Stiefſohn ein Stoßeiſen und ſchlug damit ſolange auf Rothammer ein, bis er tot war. a Zwei Tote auf der Autobahn bei gtöln. In der Nähe von Godorf fuhr ein Perſonenkraftwagen auf einen altenden Fernlaſtzug auf, an deſſen Vorderwagen eine eifenpanne behoben werden ſollte. Der Perſonenwagen überſchlug ſich. Ein Mann und eine Frau wurden getötet. aß Der Stein auf dem Gleis. Wie berichtet, war zwiſchen den Bahnhöfen Altrandsberg und Untervierau der Neben⸗ bahnſtrecke Straubing— Cham durch Auflegen eines etwa 25 kg ſchweren Steines auf das Gleis ein Anſchlag verſu worden. Das Hindernis wurde noch rechtzeitig bemerkt. Wie das„Straubinger Tagblatt“ erfährt, wurde als Täter der N alte Ferdinand Schnitzbauer von Obervierau ver⸗ et. ägerlatein?) Bei einer hier durchgeführten Die Maul- und Klauenſeuche auch in Seckenheim ausgebrochen. In einem Gehöft der Freiburgerſtraße iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Abſperrmaßnah⸗ men wurden bereits getroffen. Der Farxvenſtall wurde ſofort geſchloſſen. Um eine Weiterverbreitung der Seuche zu verhüten, iſt das Hauſieren mit ſofortiger Wirkung unterſagt. Ebenſo werden die Landwirte, Geſchäftsleute und Wirtſchaften er⸗ ſucht, den Schutzſtreifen in genügender Breite, mit dem nötigen Desinfektionsmittel getränkt, anlegen zu wollen. Manchem Geſchäftsmann machen die notwendigen Maß⸗ nahmen Schwierigleiten, aber jeder vernünftige Menſch wird begreifen, daß Opfer gebracht werden müſſen, will man der Seuche zu Leibe rücken. Verbreitet ſich die Seuche weiter, dann aber beſteht die Gefahr, daß wir mit verſchärften Sperr⸗ maßnahmen zu rechnen haben, welche noch viel drückender ſein müßten, als alle bisherigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche. * Vier Verkehrsunfälle. An der Einmündung der Reichs⸗ autobahn in die Seckenheimer Anlage ſtießen ein Perſonen⸗ kraftwagen und ein Kleinkraftrad zuſammen. Der Kraftrad⸗ fahrer kam zu Fall und wurde ſchwer verletzt; er fand Auf⸗ nahme im Städtischen Krankenhaus. Beide Fahrzeuge wur⸗ den ſtark beſchädigt. Bei drei weiteren Verlehrsunfällen wur⸗ den zwei Perſonen verletzt und drei Fahrzeuge beſchädiat. — Winterſchlußverkauf 1938. Am 31. Januar 1988 ve⸗ ginnen in dieſem Winterhalbjahr die Winterſchlußver⸗ käufe, die zur Räumung der Lager von modeempfindlichen Waren beſtimmt ſind. Die Liſte derjenigen Artikel des Textilfachgebietes, die Modeſchwankungen wenig ausgeſetzt und darum auch in dieſem Jahre wieder von den Verkäu⸗ fen ausgenommen ſind, wird in einer. ſoeben im Deutſchen Reichs⸗ und Preußiſchen Staatsanzeiger veröffentlichten Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters bekanntgemacht. Benzintankwagen in Brand 20 000 Liter Benzin und ein dreiſtöckiges Haus in Flammen. Im Rheinauer Hafengebiet geriet ein zwiſchen vier anderen ſtehender Eiſenbahn⸗Tankwagen aus ungeklärter Urſache in Brand. Die Flammen ſchlugen alsbald haushoch. Da dieſer mit 20 000 Liter Benzin gef e Wagen unmit⸗ telbar vor einem dreiſtöckigen Wohnhac ſtand, griff das Jeuer auf dieſes Haus über, zumal das betreffende Bahn⸗ gleis unmittelbar vor dem Hauſe lag.: Die Gefahr eines weiteren Ausbreitens des Feuers war außerordentlich groß, da die an dieſen brennenden Wa⸗ gen gekoppelten Wagen ebenfalls gefüllte Tankwagen wa⸗ ren. Die durch Feuermelder alarmierte Berufsfeuerwehr rückte zunächſt mit einem Löß zug an, kam aber ſofort mit zwei weiteren Löſchzügen an die Brandſtelle, als Groß⸗ feueralarm gegeben würde. Da die Brandſtelle ziemlich ab⸗ gelegen war, dauerte es immerhin geraume Zeit, bis die Feuerwehr an Ort und Stelle ſein konnte. So war bis zum Eintreffen der Wehr bereits das dreiſtöckige Haus in Flammen gehüllt. Die Arbeiten der Wehr beſchränkten ſich zunächſt darauf, die dem brennenden Wagen angekoppelten Wagen zu kühlen, um Explosionen zu verhüten, dann aber auch die Löſcharbei⸗ ten an dem Haus durchzuführen. Mit Hilfe einer Lokomotive und unter Lebensgefahr wurde der brennende Wagen dann von dem Haus weggezogen und abſeits gebracht, ſo daß die Löſcharbeiten an dem Wagen und an dem Haus getrennt durchgeführt werden konnten. Das dreiſtöckige Wohnhaus iſt ſo gut wie ausgebrannt, doch kamen Perſonen nicht zu Schaden, da dieſe rechtzeitig flüchten konnten. Die Ablöſchung des Tankwagens ſelbſt dauerte nahezu zwei Stunden. Das vernichtete Haus war das einzige Ge⸗ äude in weiter Umgebung. Drei auf dem Nebengleis ſte⸗ hende unbeladene Eiſenbahnwagen hatten ebenfalls Feuer gefangen, konnten aber ſo rechtzeitig abgezogen werden daß man ſie ablöſchen konnte, ehe ſie vom Feuer zerſtört wurden. Insgeſamt waren bei der Bekämpfung des Bran⸗ des elf Schlauchleitungen eingeſetzt, wie man auch zum Teil mit dem Schaumlöſchverfahren arbeitete. Dezember⸗Abende Nun ſind ſie when Hachen die langen Abende. Vor⸗ 1 bei iſt es jetzt mit dem Hinauswandern nach des Tages Ar⸗ beit in die freie Natur. Die Dunkelheit zwingt, Ausſpannung 1 ſuchen innerhalb der vier Wände. Langſam ſinkt dis ämmerung nieder. Die Laternen in den Straßen verbrei⸗ ten ſchon ihren hellen Schein.. den häuslichen Räu⸗ men mag man noch nicht das Li 8 Denn es iſt ſo eigenartig heimelig, zwiſchen Hell und Dunkel ein Plau⸗ derſtündchen einzulegen. Da ruhen die immer geſchäftigen Hände der Mutter eine Weile. Nun nimmt ſie ſich Zeit, die vielen Wünſche ihrer Kleinen anzuhören, für die ihr den Tag über ſo manches Mal auch die Minuten en ſoll ſie den Haushalt ſeinen geregelten Gang gehen laſſen. Ein Weilchen ſpäter heißt es:„Um des Lichts geſellgs Flamme ſammeln ſich die Hausbewohner“. Es iſt etwas be⸗ ſonders Trauliches, beim milden Schein der Lampe im Fa⸗ milienkreiſe in geruhſamem Verweilen Waere e oder ſich dem Anhören eines anregenden Vortrages, einer anſprechenden Muſik aus dem Lautſprecher zu widmen. Und dieſes alles bekommt erſt einen beſonderen Reiz an ſol⸗ chen Abenden, an denen der Sturm um die Mauerecken 91285 und pfeift und an den Fenſterläden rüttelt oder der egen in ſchweren Tropfen gegen die Scheiben trommelt. Da finden ſich die Familienmitglieder wieder in enger Ge⸗ meinſchaft zuſammen. So oft hört man aus Kindermund: „Was ſoll ich nur den ganzen Abend anfangen?“ Da iſt leicht Rat gegeben: Laßt ſie 175 beſchäftigen, wie wir älte⸗ ren es in 5 85 Jugend ſelbſt getan, laßt ſie Spiele ſpie⸗ len, Rätſel raten, baſteln, kleine Arbeiten 1 5 en, ein 1 5 Buch leſen. Es iſt Tatſache, daß es oft nicht leicht iſt⸗ inder verſchiedenen Alters gleichzeitig zu beſchäftigen; aber manchmal gibt der Augenblick den richtigen Gedan⸗ ken. Und noch eins. Gerade an den langen A en wün⸗ ſchen die Kinder, daß die Eltern, die i ſich ihnen widmen, ſchlagt es ihnen nicht ab! Später klingt es bitter, wenn die Kinder ſagen: Unſere Eltern hatten keine Zeit ür uns. Die langen Abende ſchlingen ein feſtes Band um e Jungen und die Alten, die ſich beim Geplauder hinein⸗ verſetzen in deren Gedankenwelt und mit ihnen wieder jung werden. 8 5 Raubritter des Verkehrs Die neue Reichs ſtraßen⸗Berkehrsordnung legt ihnen das Handwerk. NS. Sie überholen in Kurven, ſie hupen, um dadurch rückſichtslos fahren zu können, ſie beſchleunigen ihr Tempo, wenn andere ſie überholen wollen— das find die Raub⸗ ritter unſeres Verkehrs, Leute, die aus Protzerei, Dumm⸗ heit, Gedankenloſigkeit und verbrecheriſchem Draufgänger⸗ tum Geſundheit und Leben ihrer Mitmenſchen täglich und ſtündlich mit ſträflichem Leichtſinn aufs Spiel ſetzen. Dieſe Leute ſind die ſchlimmſten Feinde jeder Verkehrsordnung und können nicht ſcharf genug bekämpft werden. Sie ſind Nee das Gegenteil von dem, was wir in unſerem Ver⸗ ehrsleben, das unbedingt auf der Baſis größten Verant⸗ nne eines ſeden abrollen muß, önnen. Dieſen Raubrittern legt die neue Straßenverkehrs⸗ ordnung, die nun am 1. Januar in Kraft tritt, gründlich das Handwerk. Ihrer Bekämpfung gilt vor allem der neue Grundſatz, daß bereits ohne Rückſicht auf den ſeweils ein⸗ etretenen Erfolg die Verletzung einer Reihe von Tatbe⸗ tänden unter Strafe geſtellt wird, die erfahrungsgemäß zu einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer führen können. Die Polizei wird in der Anwendung dieſer ihr erteilten wichtigen Vollmacht nicht kleinlich vorgehen, wird aber in Fällen unverantwortlichen Verkehrsverhaltens mit Gewißheit und mit Recht ſcharf durchgreifen. Zudem ſtellt die neue Verkehrsverordnung einige Punkte, in denen ſich un verantwortliches Ver⸗ kehrsgebaren zeigt, direkt unter Strafe So zum Beſſpiel iſt es klipp und klar verboten, daß Führer eingeholter Fahrzeuge ihre Fahrgeſchwindigkeit wäh⸗ rend des Ueberholens erhöhen. Dem Mann, der ſeinen Ehrgeiz darin ſieht, ſich nicht überholen zu laſſen und der dann das Gaspedal bis zum Boden durchdrückt, wenn ein anderer an ihm vorbeiwill, iſt dieſer Unſinn, der gebrauchen zu ſchweren Verkehrsunfällen führen kann, alſo künftig direkt verboten. Weiterhin iſt es unterſagt, 8 u m Warnzeichen Zweck des eigenen pückſichtsloſen Fahrens und mehr als notwendig abzugeben. Es iſt darunter kei⸗ neswegs ein Hupverbot zu verſtehen, wenn auch natürlich die möglichſte Ruhe ſtets das Verkehrsideal darſtellen wird, ſondern man will es nur vermeiden, daß der rück⸗ ſichtsloſe Kraftfahrer ſeine Ellbogen auf dieſe Weiſe ge⸗ braucht. Es darf jedoch die Abſicht des Ueberholens durch Warnzeichen kundgetan werden, wobei an Stelle des Hu⸗ ens bei Dunkelheit auch Leuchtzeichen durch kurzes ufblenden der Scheinwerfer treten können. Es gibt Leute— auch ſie gehören zu den Raubrittern —, die plötzlich ſcharf abbremſen und genau ſo ſcharf nach links einbiegen, im ſelben Moment des Einbiegens dann aber erſt ihre Richtungs änderung anzeigen. Auch hier ſagt die Straßenverkehrsordnung klipp und klar: „Wer ſeine Richtung ändern oder halten will, hat dies an⸗ deren Verkehrsteilnehmern rechtzeitig und deutlich anzu⸗ eigen.“ Auch das Anzeigen aber befreit nicht von der ge⸗ otenen Sorgfalt. Und ſchließlich iſt das Ueberholen an unüber ſichtlichen Straßenſtellen verboten. d. h. alſo daß man nicht in Kurven überholen kann, aber auch nicht vor Bodenwellen oder auf anſteigender Straße, weil man ja weder ſehen kann, wer hinter der Kurve kommt, noch, was hinter einem Berg oder einer Bodenwelle geſchieht. Das ſind ſo einige Punkte, durch deren Nichtbeachtung ahlreiche Unfälle ſchwerſter Art hervorgerufen würden. Die Polizei wird künftig auf die ſtrikte Befolgung dieſer Vorſchriften achten und, wie geſagt, mit den„Raubrittern“ wenig Umſtände machen. Der Polizei ſtehen ſcharfe Maßnahmen gegen Verkehrsteilnehmer, die die Verkehrsvorſchriften nicht beachten, zur Verfügung. Es iſt immerhin ſchon nicht angenehm, wenn man, wie es die neue Verkehrsordnung vorſieht, den Sonntagvormittag damit zubringen muß, auf Vorladung der Polizei an einem Unterricht über das Verhalten im Straßenverkehr teilzunehmen. Eine Eintragung der Strafe im Führer⸗ ſchein iſt aber noch unangenehmer! Alſo: Achtung vor den Vorſchriften und damit Achtung vor den übrigen Verkehrsteilnehmern. v. St. Die Weihnachtszuwendungen Beſeitigung von Härten. WPD. Der Reichsminiſter der Finanzen hatte durch Runderlaß vom 16. November 1937 die Steuerfreiheit von Weihnachtszuwendungen auf diejenigen beſchränkt, deren Monatslohn 200 Mark nicht überſchreitet. Zute Monatslohn rechnet nun an ſich jede ſteuerpflichtige uwendung, die dem Gefolgsmann in dem Monct zufließt, in dem er die Weihnachtszuwendung erhält. Als eine be⸗ ſondere Härte hat es ſich erwieſen, daß die Steuerpflicht auch für diejenigen eintrat, bei denen die Grenze von 200 Mark nur durch den Empfang von Familienzu⸗ ſchlägen überſchritten wurde. So hatte ein Lediger mit einem Grundlohn von 200 Mark eine freiwillige Weih⸗ nachtszuwendung von 100 Mark nicht zu i Ein Gefolgsmann mit Kindern, der den gleichen Grundlohn er⸗ 9 55 aber durch Familienzuſchläge einen höheren Geſamt⸗ ohn erhielt, war voll ſteuerpflichtig. Dieſen Bedenken trägt die Zuſatzbekanntmachung des Reichsminiſters der Finan⸗ zen vom 4. Dezember dadurch enen daß die Fami ⸗ lienzuſchläge bei der Berechnung der 200⸗Mark⸗ Grenze nicht berückſichtigt werden. Damit iſt den bevölkerungspolitiſchen Erforderniſſen auch in dieſer Hin⸗ ſicht Rechnung getragen. Eine zweite Härte ergab ſich aus der Anrechnung des leberſtundenentgelts auf den Grundlohn. Im Zuſammenhang mit den Arbeiten des Vierjahresplans und insbeſondere auch im Zuſammenhang mit dem Weihnachts⸗ feſt werden nämlich von den Geſolgſchaftsmitgliedern zahl⸗ reiche Ueberſtunden gemacht. Es wird nun Ante eintreten, daß die Grenze von 200 Mark nur dur nrechnung des Ueberſtundenentgelts überſchritten wird. Um auch inſoweit die Härten zu mildern, die mit der Feſtlegung der Grenze von 200 Mark verbunden ſein können, hat der Reichsmini⸗ ſter der Finanzen durch den neuen Runderlaß vom 4. d. M. beſtimmt, daß das Ueberſtundenentgelt bei der Berech⸗ nung des Einkommens nicht mitberückſichtigt wird. — Ausſetzen von Haustieren iſt ſtrafbare Tierquälerei. Mit dem 1 läuft auch vielerorts das Hunde⸗ ſteuerfahr ab, das erfahrungsgemäß oft dazu benutzt wird, den bisherigen Wächter loszuwerden. Es iſt darum notwen⸗ dig, darauf hinzuweiſen, daß nach den Beſtimmungen des neuen Reichstierſchutzgeſetzes es verboten iſt, ein eigenes Haus⸗ tier auszuſetzen, um ſich des Tieres zu entledigen. Ein Aus⸗ ſetzen liegt vor, wenn ein Tierhalter ein Tier, um ſich desſel⸗ ben zu entledigen, iſt eine Lage bringt, in der es an Leben und Geſundheit gefährdet iſt. Haustiere, insbeſondere Hunde und Katzen, ſind jedoch auf den Menſchen angewieſen, weil ſie durch das Ausſetzen meiſt dem Tode des Verhungerns preis⸗ egeben ſind. Das Ausſetzen wird daher, wenn es vorſätz⸗ fich geſchieht, als grauſame tierquäleriſche Handlung nach Paragraph 1 des Reichstierſchutzgeſetzes beſtraft. Die Be⸗ völkerung wird gebeten, Wahrnehmungen dieſer Art von Tierquälerei ſofort der Polizei zu melden. — Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt November auf 105.5(1913 100); ſie iſt— hauptſächlich infolge einiger jahreszeitlicher Preisermäßigungen und der vom Weltmarkt ausgehenden Preisrückgänge verſchie⸗ dener Einfuhrwaren— gegenüber dem Vormonat(105,9) um 0.4 v. H. zurückgegangen. Die Kennziffern der Haupt⸗ ruppen lauten: Agrarſtoffe 104,7(minus 0,3 p. H.), Ko⸗ onialwaren 95.5(minus 1.0 p. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 94.1(minus 0,7 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 126.0(plus 0,1 v. H.). Gedenktage 9. Dezember. 1608 Der engliſche Dichter John Milton in London geboren. 1641 Der Maler Anthonis van Dyck in London geſtorben. 1717 Der Altertumsforſcher Johann Winkelmann in Sten⸗ dal geboren. 1837 Der Tondichter Emil Waldteufel in Straßburg geb. 1848 Der Baumeiſter Gabriel v. Seidl in München geboren. 1912 Der Kunſtforſcher Karl Juſti in Bonn geſtorben. Sonnenaufgang 8.23 Sonnenuntergang 16.1¹ Aus dem Gerichtsſagl 1000 Liter Speiſeöl geſtohlen! Aus einem großen Oellager im Induſtriehafen wurden im Dezember 1936 und Januar 1937 nach und nach insgeſamt 1000 Liter Speiſeöl abgefüllt in 25. und 50⸗Literkannen, geſtohlen. Als Dieb wurde der in dieſem Lager beſchäftigte 35jährige Martin Brauch aus Mannheim⸗Käfertal ermittelt. Der mitange⸗ klagte 66jährige Friedrich Abling aus Nierſtein verſtaute dieſes Diebesgut in einem Nachen und transportierte es nach Nierſtein. Er zahlte dem Brauch pro Liter 30 Pfennig. In Mainz und Nierſtein verkaufte Abling den Liter Oel für eine Mark und erzielte ſomit einen Reingewinn von 700 Mark. Der Einzelrichter ſchloß ſich dem Antrag der Staats⸗ anwaltſchaft an und verurteilte Abling wegen gewerbsmäßi⸗ ger Hehlerei zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus und zu zwei Jahren Ehrverluſt, Brauch wegen Diebſtahls zu acht Monaten Gefängnis. [ Jugendſchutztammer Mannheim. Vor der Mannhei⸗ mer Jugendſchutzkammer ſtand der 29jährige Alfred Koch aus Mannheim⸗Feudenheim unter der Anklage, ſich in drei Fällen fortgeſetzter Tat an ſeinem ſechsjährigen Stiefkind dergangen zu haben. Der Angeklagte hat eine düſtere Ver⸗ gangenheit. Er iſt wegen Zuhälterer mit einem Jahr zwei Monaten Gefängnis vorbeſtraft. Ferner war es notwendig, ihm einige Zeit Aufenthalt im Konzentrationslager Kislau angedeihen zu laſſen. Die Jugendſchutzkammer verurteilte den Angeklagten zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren drer Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Die Un⸗ eb c bat wurde mit einem Monat in Anrechnung gebracht. 8 5 Entartete Frau kommt in Anftalt. i Mannheim. Eine gewohnheitsmäßige und gefährliche Abtreiberin iſt die 59 jährige, ſiebenmal(darunter dreimal ein⸗ ſchlägig) vorbeſtrafte Margarethe Gerner aus Waldwim⸗ mersba ch, die von ihrem erſten Mann geſchieden iſt und einen unſittlichen Lebenswandel führt, ſodaß man ihre Kinder in Fürſorgeerziehung unterbringen mußte. Die Angeklagte iſt auch als Kartenlegerin bekannt geworden. In den Kriegs⸗ jahren ließ ſie ſich mit einem Neger in intime Beziehungen ein. In den Fällen früherer Aufenthalte in Strafanſtalten ſpielte ſie perſchiedentlich die„Geiſteskranke“, entwich aus den Krankenanſtalten, traf ſich mit ihrem Liebhaber und wurde wieder feſtgenommen. Gegenwärtig iſt ſie zur Beobachtung in einer Heilanſtalt. Im Unterſuchungsgefängnis glaubte die Angeklagte, durch einen dreiwöchigen Hungerſtreik die Haftentlaſſung bewirken zu können. Im Juni 1936 hat die Angeklagte an einem 17jährigen Mädchen eine Abtrei⸗ bung vorgenommen und ſich dafür 200 Mark geben laſſen. Nicht aus Mitleid(wie ſie es wahrhaben möchte), ſondern aus Gewinnſucht wurde ſie wieder straffällig. Der ärztliche Sachverſtändige der Heidelberger Univerſitätsklinik ſchil⸗ derte die Angeklagte als eine ſtark entartete, hyſteriſch veran⸗ lagte und durch ihre verbrecheriſche Intenſität gemeingefähr⸗ liche Perſon. Das Schwurgericht verurteilte die Angeklagte Gerner nach ganztägiger Verhandlung zu der vom Staaks⸗ anwalt beantragten Strafe von drei Jahren Gefängnis und dreifährigem Ehrverluſt unter Fortdauer der Haftunterbrin⸗ gung. Das Gericht war von der Gemeingefährlichkeit der Angeklagten überzeugt und ſchloß ſich dem Gutachten des Sachverſtändigen an, die Angeklagte nach Verbüßung der Strafe aus Gründen der öffentlichen Sicherheit dauernd in eine Heil- und Pflegeanſtalt einzuweiſen. Ii Ortsgruppe Seckenheim. Kohlen- und Notkraut- Ausgabe. Am Freitag, den 10. Dezember 1937, werden auf dem Rathaus hier, Zimmer Nr. 10, im 8. Stock, Kohlengutſcheine ausgegeben. Ausgabezeiten: Gruppe A— B von 8—8.30 Uhr Gruppe C— D von 8.30—9 Uhr Gruppe E—F von 99.30 Uhr Das Rotkraut wird anſchließend am O.E.G.⸗Bahnhof ausgegeben. Der Beauftragte des WSW. Weihnachts“ bäume. Weiß⸗ und Rottannen ſtehen ab 10. 12. Donnerstag abend 8 Uhr ſtatt. Verſammlungs⸗ Kalender. Ty. 98. Infolge anderweitiger Benützung des Saales am Freitag findet die Turnſtunde der Turnerinnen heute auf den Planken zum Verkauf. Empfehle dieſelben meinen verehrten Kunden, N. Hauf. Beachten Se unsere Inserate — 1 Kunſt. iel ift jeder Hand. werkerfrau eine ganz große Hilfe— es iſt das billige und zuverlaſſige Reinigungs. mittel fur verſchmierte Berufskleldung aller Arti Wiſſen Sie ubrigens he 1. 40 ein lo 18 v 7 N 2. Es war früher nicht f ,, ganz einfach, dieſe ſpeckige 7 und rußverſchmutzte Berufs- kleidung zu fäubern. Aber dann kam ia Nachtsũüber in 3 heißem iel Waſſer einweichen 5 und am Morgen eine Viertel ſtunde in friſcher ai Soſung kochen— das iſt die ganze des Reiches ausſieht. Volksbund für das Deutschtum im Ausland. Ortsgruppe Mannheim ⸗Seckenheim. Der V. D. A. veranſtaltet morgen Freitag, 10. Dezember, 20 Uhr, in der Halle des Turnvereins 1898 einen Dolfsneulſchen pon. Es ſpricht ein Herr der Bundesleitung Berlin. Jeder Deutſche muß wiſſen, wie es vor den Toren Alle ſind eingeladen. Eintritt frei! J. A.: Hörner. Zu verkaufen: 1 weiß Eiſenbett Für den m. Matr. 8.—, f 1 25 15 1 Fintopf-Sonntag J g See empfehle: ſchrank 4 20—, 1 Puppenküche, Kaufladen, Puppen bettchen, verſch. Spielſach. Anzuſe ab z Ahr bei Weil(ariſch) Sebkenh. Landstr. 9. Taglohn- Zettel zu haben in der Heckarbofe-Druckerel Knorrs Eintopfgericht Würfel 10 Pfg. Maggis Eintopfgericht Würfel 15 Pfg.“ Weizengrieß/ Kilo 24 Pfg. Speiſehaferflocken ½ Kilo 24 Pfg. Graupen ½ Kilo 23, 26, 28 Pfg. Weiße Bohnen ½ Kilo 24 Pfg. Wachtelbohnen i õ—* Kilo 24 Pfg. Linſen Fußballbereinigung 98, hm Secenheim. Der Winterübungsplan iſt wie folgt: Jeden Freitag: 5.30 Uhr Schülertraining Gemüſe⸗ 3 6.30 Uhr Jugend und untere Mannſchaften und Obſt⸗Konſerven 7.30 Uhr J. Mannſchaft und Jungliga Eier⸗Schnittnudel a Anſchließend jeweils Spielerverſammlung. 5 9 5 ab 44 Pfg. Die Vereinsleitung. % Kilo 30, 34, 36 Pfg. Erbſen, geſchälte ½ Kilo 26, 32 Pfg. Eier⸗Makkaroni Tanzschule Hammer be Ueberzählige N 5 2 Gehenſtände Kursbeginn Am210. Dezember,. Abende 8% hr. ffben f Anmeldungen erdeten. einen i N 3 Girka 250 Pfund) zu kaufen geſucht. Offenburgerſtraße 44. g 2 Heute frisch! Flle 4 N A klzelunterrſont jetereelt 5 l. Goldbarſch Sclachſſcweln d 1 Vürhwen Lebensmittel. Grieß⸗Makkaroni Eier-Spaghetti a ½ͤôKilo 45, 52 Pfg. börleh-Spas hett ½ Kilo 38 Pfg. Spätzle ½ Kilo 86, 44 Pfg. Hörnchen ½ Kilo 38 48 Pfg. Vorderſchinken, gekocht 8 125 Er 43 Pfg. ½ Kilo 13 Pfg. Sauerkraut ä or ere 2