—— Denngspreis Monatlich Mä. 1.40, durch die Poſt Mä. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. —— 2 5 5— 2 Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 11. 37 1160 87. Jahrgang Neue Reichsgeſetze. Die letzte diesjährige Sitzung des Keichskabinekts. Berlin, 9. Dezember. Das Reichskabinekt krat am Donnerstag zu ſeiner letzten Sitzung in dieſem Jahr zuſammen, um eine Reihe von Geſetzes vorlagen zu beraten. Zunächſt wurde der Entwurf eines Geſetzes über die Verfaſſung und Verwaltung der Hanſeſtadt Ham⸗ burg angenommen, durch das nach Bildung der Einheits⸗ gemeinde Hamburg die Abgrenzung der ſtaatlichen Verwal⸗ ung zwiſchen dem Reich und der Gemeinde vorgenommen wird. 92 8 Ein Geſetz betr. iften über die Reichsflucht⸗ ſteuer ſchließt ein Lücken auf dieſem Gebiet und ver⸗ längert die Geltungsdauer des Geſetzes um ein weiteres Jahr. a 5 Ein Geſetz über die 31. Aenderung des Beſoldungs⸗ geſetzes, durch das gewiſſe Aenderungen bei der Abgren⸗ zung zwiſchen einigen Beſoldungsgruppen herbeigeführt werden, trägt einigen im Laufe der Zeit entſtandenen Be⸗ dürfniſſen verſchiedener Reichsverwaltungen Rechnung. 5 Durch das Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über Spar⸗ und Girokaſſen, kommunale Kreditinſtitute und Giro⸗ verbände ſowie Girozentralen vom 13. Dezember 1934 wird die Geltungsdauer dieſes Geſetzes bis zum 31. Dezember 1939 verlängert. 8 i Das Reichskabinett gab ſchließlich einem Geſetz über die Gewährung von Entſchädigun gen bei der Einzie⸗ hung oder dem Uebergang von Vermögen ſeine Zuſtim⸗ mung, durch das Entſchädigungen für ſolche Perſonen feſt⸗ geſetzt werden, die durch die Einziehung ſtaats⸗ feindlichen Vermögens oder durch den Uebergang von Vermögen der früheren Arbeitgeber⸗ oder Arbeitneh⸗ merverbände auf die Deutſche Arbeitsfront einen mittel⸗ baren Vermögensnachteil erlitten haben. Insbeſondere handelt es ſich um Entſchädigungen von Gläubigern dieſer aufgelöſten Verbände. Die Entſchädigungen werden in einem beſonderen Feſtſtellungsverfahren feſtgeſetzt. Alsdann wandte ſich das Reichskabinett der Weiterbe⸗ ratung eines Entwurfes des Deutſchen Strafgeſetz⸗ buches zu. * Die Geſchichte des Nationalſozialismus Adolf Hitler hat— wie die Nationalſozialiſtiſche Par⸗ tei Korreſpondenz meldet— nachſtehende Verfügung er⸗ laſſen:„Es iſt für die Partei von größter Bedeutung, daß die geſchichtlichen Zuſammenhänge ihres Werdens und Wirkens einwandfrei, einheitlich und aus der Kenntnis des Kampfes der Bewegung heraus bearbeitet werden. Um eine Behandlung aller mit der Geſchichte der Bewegung zuſammenhängenden Fragen nach dieſen Grundſätzen ſi⸗ cherzuſtellen, beauftrage ich den Chef der Kanzlei des Füh⸗ rers der NS DA und Vorſitzenden der Parteiamtlichen Prüfungskommiſſton zum Schutze des NS⸗Schrifttums, Reichsleiter Philipp Bouhler, mit der Durchführung der hierfür erforderlichen Arbeiten. Alle in Frage kommenden Partei⸗ und Staatsſtellen ſind angewieſen, ihm bei dieſer Arbeit ihre Unterſtützung zuteil werden zu laſſen. Ausführungsbeſtimmungen zu dieſer Ver⸗ fügung erläßt Reichsleiter Philipp Bouhler.“ „Gemeinſchaſt und Perſönlichkeit“ Reichspreſſechef Dr. Dietrich vor den Studenten. Berlin, 10. Dezember. Reichspreſſechef Dr. Dietrich ging in ſeiner Rede vor den deutſchen Studenten davon aus, daß die totale national⸗ ſozialiſtiſche Revolution nicht nur den politiſchen Zuſtand ge⸗ ändert, ſondern das ganze Volk, ſein Leben, ſeine Kultur und die geiſtige Antriebskraft ſeines Handels umgewandelt habe. Er knüpfte an der in ſeinem Vortrag über die philo⸗ ſophiſchen Grundlagen des Nationalſozialismus enthaltenen Darſtellung an, daß das Gebäude des individualiſtiſchen Den⸗ kens auf der grundfalſchen Vorausſetzung errichtet worden ſei, daß der Menſch ein Einzelweſen ſei und als ſolches auch in allen ſeinen Lebensäußerungen betrachtet werden müſſe. Wie der Turmbau zu Babel, ſo habe das Labyrinth der Ge⸗ danken, in das der Individualismus die Philoſophen ver⸗ ſtrickte, ſie immer mehr von der Wirklichkeit entfernt und ihre Sprache verwirrt. Nicht nur ſie ſelbſt, auch das Volk abe ſie nicht mehr verſtanden.„Sie hatten,“ erklärte der eichspreſſechef,„auf dem Sandhaufen der individualiſti⸗ ſchen Erkenntnistheorie ſtatt auf dem naturgerpachſenen Fundament der Gemeinſchaft aufgebaut. Es war ihrem Scharfſinn entgangen, daß der Menſch als isoliertes Ich keine Wirklichkeit beſitzt, daß er in allen ſeinen Handlungen Kolleltivweſen iſt, daß ſein Leben ſich nur in der Gemein⸗ ſchaft verwirklicht, in der naturgebundenen Gemeinſchaft eines Volkes, einer Raſſe, einer Nation, deren Blut er iſt. Von der Grunderkenntnis des raſſiſch bedingten, gemein⸗ lwaltsbewußten Denkens aus ordnen ſich uns die Begriffe es Lebens neu. Nehmen Sie die verſchiedenſten Gebiete un⸗ eres heutigen Lebens, und Sie werden überall das gleiche inden: Der Begriff der 1 hat durch das gemeinſchafts⸗ bewußte nationalſozialiſtiſche Denken einen ganz neuen Sinn dekommen. Der volkspolitiſche Staatsgedanke, der hier erſt⸗ mals in der Geſchichte verwirklicht worden iſt, hat ſtau⸗ nens werte praktiſche Wirkungen erzielt: In vier Jahren hat der Führer mit ihm ein ganzes Volt von innen und außer her befreit, eine beſiegte und unter⸗ drückte Nation wieder zur Weltgeltung emporgeführt. Freitag, den 10. Dezember 1987 Nr. 288 eee 8 Das nationalſozialiſtiſche Denken hat weiter einen völ⸗ ligen Wandel der wirtſchaftlichen Begriffe vollzogen. Es hat ein neues wirtſchaftliches Denken hervorgebracht, das— heute im Vierjahresplan erſt— in ſeinen erſten Auswirkun⸗ gen hervortritt; es iſt berufen, zum erſtenmal in der Welt die wirtſchaftliche Vernunft ohne Rückſicht auf wie immer geartete ſelbſtſüchtige Intereſſen zum Siege zu führen. Das nationalſozialiſtiſche Denken hat auch den Begriff des So⸗ zialismus zum erſtenmal einen leßensvollen Inßalt gegeben. Es hat uns weiter den Begriff wahrer Kunſt wieder ge⸗ ſchenkt und erſchloſſen; und es hat uns das Schönheitsideal der Gemeinſchaft als dem ſtrahlendſten Ausdruck der Seele unſeres Volkes wieder vor Augen geſtellt.“ Dr. Dietrich wandte ſich ſodann dem Verhältnis von Gemeinſchaft und Perſönlichkeit zu. Das Problem von „Bindung und Freiheit“,„Gemeinſchaft und Perſönlichkeit“ erfaſſe den grundlegenden Zuſammenhang allen ſozialen Le⸗ bens überhaupt. Alle Schwierigkeiten, alle Verſtändnisloſig⸗ keit, alle Problematik, alles Aneinandervorbeireden der heu⸗ tigen Zeit komme nur daher, daß wir noch zu nahe am Schnittpunkt zweier grundverſchiedener Denkſyſteme lägen. Das individualiſtiſche Denken ſei der geiſtige Konſtruktions⸗ fehler eines ganzen Zeitalters geweſen. Perſönlichkeit ſei nicht Einzelnes, ſondern Einziges. Entſcheidend für die Per⸗ ſönlichkeit ſei, daß ſie aus innerer Notwendigkeit im Sinne der Gemeinſchaft wirke, und nur in der Gemeinſchaft habe die Perſönlichkeit ihren Lebensraum 5 In ſeinen weiteren Ausführungen ſprach der Redner über den Freiheitsbegriff, wie er ſich nach ſeiner Auffaſſung bei Kant findet, und über„falſche Freiheitspropheten“, de⸗ ren Forderung auf eine entartete Freiheit hinauslaufe. Es gäbe keine Freiheit des Individiums, ſondern lediglich eine Freiheit der Völker, der Nationen, der Raſſen, weil dieſe Gemeinſchaften die einzigen materiellen und geſchichtlichen Wirklichkeiten ſind, in denen ſich das Leben des Einzelnen vollziehe. N Appelle in 62000 Betrieben Der politiſche Charakter des Berufswelkkampfes Berlin, 10. Dezember. Am Montag, den 13. Dezember 1937, werden ſich in rund 62 000 Betrieben Deutſchlands die Gefolgſchaftsmit⸗ glieder zu einem Betriebsappell verſammeln. Die Parole, unter der dieſe Großaktion ſtattfindet, heißt Reichsberufs⸗ wettkampf aller ſchaffenden Deutſchen. Sie ſteht in Zuſam⸗ menhang mit einem bevorſtehenden Ereignis, das den Er⸗ wachſenen wie den Jugendlichen angeht. Die Betriebsappelle fordern auf zur Teilnahme am Wettſtreit der Leiſtungen. Dabei geht es nicht nur um die Höchſtleiſtung, jeder, der Meiſter, der Geſelle, der Fachar⸗ beiter, der Un⸗ und Angelernte, der Lehrling, ſie alle ſol⸗ len unter Beweis ſtellen, daß ſie den Mut haben, ſich zu ihrem Beruf und zu ihren perſönlichen Fähigkeiten zu be⸗ kennen. Durch die Betriebsappelle in 62 000 Betrieben und in rund 4500 Wettkampforten wird der politiſche Charakter des Reichsberufswettkampfes unterſtrichen, denn das Volk iſt es, das zum freiwilligen Meſſen der Kräfte aufruft,. Das Volk braucht ja den Facharbeiter und den Handwer⸗ ker mit ſeinen hervorragenden Fähigkeiten. Auszeichnung deutſcher Spielwaren Große Preiſe und Goldmedaillen in Paris. Paris, 9. Dez. Die Spielwarenabteilung im Deutſchen Haus auf der Internationalen Ausſtellung Paris 1937 bil⸗ dete einen beſonderen Anziehungspunkt für die Ausſtel⸗ lungsbeſucher. Es gab Tage, an denen man überhaupt nicht an die von kleinen und großen Gäſten umlagerten Stände herankommen konnte. Unter den ausgeſtellten Puppen erhielten die der Käte⸗Kruſe⸗Werkſtätten an Bad Köſen und der Marga⸗ rethe Steiff in Giengen a. d. Brenz Große Preiſe. Die Firma Kaemmer u. Reinhardt in Waltershauſen i. Thürin⸗ gen wurde mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Erfreuliche Erfolge erzielten die Holzſpielwaren. Die Firma Wendt u Kühn in Grünhainichen i. Sachſen wurde für ihre Spieluhren, ihren reizenden„Engelberg“ und ihre„Blumenkinder“ mit einem Großen Preis ausgezeich⸗ net, Georg Ch. Vogel in Steinach i. Thüringen für ſeine Holztiere mit einer Goldenen Medaille. 1 Die Zinnfiguren von Ernſt Heinrichſen in Nürnberg erzielten eine Ehrenurkunde, die von Babette Schweizer aus Dießen am Ammerſee eine Goldene Medaille. 5 Die Firma Emil C. Wittich in Steinach i. Thüringen wurde für ihren reizenden Glaschriſtbaumſchmuck mit einer Goldenen Medaille ausgezeichnet. 5 a 5 Das von der Deutſchen Halle gezeigte techniſche Spiel⸗ eug übte eine beſondere Anziehungskraft aus. Dieſe für die deutſche Spielwarenerzeugung ebenfalls ſehr kennzeich⸗ nenden Erzeugniſſe hatten beim Internationalen Preis⸗ gericht beſonderen Erfolg. 5 Die Firma Märklin u. Co. in Göppingen i Württem⸗ berg erhielt für ihre elektriſche Eiſenbahngnlage einen Großen Preis. Ferner erhielten die Zwergziegelei Richter U. Eo, in Berlin für ihren Konſtruktionsbaukaſten, die Firma Walter u. Co. in Berlin für ihren aus Stabilbau⸗ käſten errichteten elektriſchen Kran Ehrenurkunden. Die Frank'ſche Verlagshandlung Keller u Co. in Stuttgart wurde für ihren Kosmosbaukaſten(Chemie) und die Sie⸗ mens u. Halske AG Berlin für ihren Elektrobaukaſten mit Goldmedaillen ausgezeichnet. i —— e * 1 E. N 8 5 7 55. Grand Prix für die Dach Weitere Auszeichnungen auf der Weltausſtellung. Das internationale Preisgericht der Pariſer Weltaus⸗ ſtellung hat der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für das Modell des im Bau befindlichen Seebades Rügen einen Grand Prix zugeſprochen. Das Modell zeigt die Ge⸗ jamtanlage des Seebades bei Binz auf Rügen mit dem 10 Kilometer langen Strand ſowie die vorbildlichen Ein⸗ zeleinrichtungen wie Theater, Kino, Räume und Bauten für geſellſchaftliche Veranſtaltungen. Wie bekannt, werden allwöchentlich 20000 Volksgenoſſen nach der Fertigſtel⸗ lung im Seebad Rügen verbringen, das mit dem Feſtland über den Rügen⸗Damm in unmittelbarer Eiſenbahnverbin⸗ dung ſteht. 6 werden können; zwei dieſer Rettungsboote ſind mit Funk: und Scheinwerferanlage verſehen. Der Rumpf des„Wilhelm Guſtloff“ iſt durch Doppelboden ahlgen Bodenberührung geſichert und außer⸗ dem durch ſtählerne Querwände in 13 waſſerdichte Abtei⸗ lungen aufgeteilt. Auch das Oberteil des Schiffes zeigt nur 5 Quer⸗ und Längswände und iſt in allen übrigen 15 85 durch unbrennbare Anſtrichmittel gegen Feuer ge⸗ ichert. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ erhielt für dasſelbe Schiff auch eine Goldene Medaille. Das Schiff iſt mit ſeinen 25 000 Tonnen das fünftgrößte der deutſchen Handelsflotte und hat für 1460 Urlauber Raum. Zur Förderung der Frühehe Erhöhte Dienſtbezüge verheirateter Schulamksbewerber in Preußen Berlin, 9. Dez. Die bevölkerungspolitiſchen Ziele des na⸗ ee Staats erfordern Maßnahmen auf dem Gebiet des Beſoldungsrechts, die geeignet ſind, die Früh⸗ ehe und damit eine Vorbedingung der kinderreichen Familie innerhalb der Beamten⸗ und Lehrerſchaft zu fördern. Das preußiſche Staatsminiſterium hat in Anlehnung an eine reichsrechtliche Regelung ein Geſetz über die Erhöhung der Dienſtbezüge der verheirateten Schulamtsbewerber be⸗ ſchloſſen, das rückwirkend zum 1. April 1937 in Kraft tritt. Die verheirateten im Volksſchuldienſt auftragsweiſe in freien planmäßigen Schulſtellen vollbeſchäftigten und einſt⸗ weilig angeſtellten Lehrer., ſowie die verheirateten in nicht reien Stellen auftragsweiſe oder vertretungsweiſe vollbe⸗ ſchaftigten Lehrer erhalten im erſten und zweiten Vergü⸗ tungsdienſtſahr die Grundvergütung des fünften Vergü⸗ tungsdienſtfahrs, von Beginn des dritten Dienſtvergü⸗ tungsjahrs an eine Vergütung in Höhe des Grundgehalts der endgültig angeſtellten Lehrer. Nach Ablauf dieſer Zeit rücken ſie im Grundgehalt in gleicher Weiſe auf, wie wenn ſie als Lehrer endgültig angeſtellt worden wären. Auf dem Gebiet des Berufsſchulweſens beſtimmt das neue Geſetz, daß verheiratete nicht vollbeſchäftigte Lehrper⸗ ſonen im erſten und zweiten Anwärterdienſtjahr eine Grund⸗ vergütung nach den Sätzen des fünften Anwärterdienſtjahrs, von Beginn des dritten Anwärterdienſtſahres an eine Grundvergütung in Höhe des Anfangsgrundgehalts der Be⸗ ſoldungsgruppe, in der ſie bei regelmäßigem Ablauf ihrer Dienſtlaufbahn zuerſt planmäßig angeſtellt werden, er⸗ halten. Per ſonenverkehr zu Lande Berlin, 9. Dezember. Vor etwa drei Jahren erließ die Reichsregierung ein Geſetz über die Beförderung von Perſonen zu Lande, das eine nach modernen Grundſätzen ausgerichtete Ordnung des eſamten öffentlichen Perſonenverkehrs zum Inhalt hatte. s erwies ſich als notwendig, zur Verbeſſerung(Ver, einfachung des behördlichen Verfahrens über die Geneh⸗ migung zur gewerbsmäßigen Perſonenbeförderung eine An⸗ zahl von Einzelheiten des Geſetzes zu ändern. Dieſen Not⸗ wendigkeiten iſt in einem ſoeben erlaſſenen Geſetz Rechnung getragen worden. Vor allem bietet dieſes neue Geſetz die Möglichkeit, die behördlichen Maßnahmen auf dem Gebiete des gewerblichen Perſonenverkehrs mehr als bisher in die Hand der unteren Verwaltungsbehörden zu legen. Von die⸗ ſer Möglichkeit hat der Reichsverkehrsminiſter in einer er⸗ ſten Anordnung zur Durchführung des Geſetzes Gebrauch gemacht. Die Zuſtändigkeiten der unteren und mittleren Ver⸗ waltungsbehörden ſind erweitert worden. Damit iſt einer unerwünſchten Zentraliſierung der Bearbeitung von Ein⸗ zelfällen entgegengewirkt. Görings Pflegemufter begraben München, 9. Dez. Unter ſtarker Anteilnahme wurde auf dem Nordfriedhof die Pflegemutter des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Hermann Göring, Frau Thereſe Graf, zu Grabe getragen. Der Miniſterpräſident ließ durch ſeinen per⸗ ſönlichen Adſutanten, SA⸗Oberführer Görnnert, einen Kranz „In Dankbarkeit— Hermann“ niederlegen. Für den Kom⸗ mandierenden General und Befehlshaber im Oustkreis 5, General der Flieger Sperrle, widmete eine Abordnung un⸗ ter Hauptmann Haertel einen Kranz. Unter den Leidtragen⸗ den waren mit den 8 der Familie vor 1 81 die beiden Töchter der Verſtorbenen, die mit Hermann Gö⸗ ring Kindheitstage geteilt haben. Weiterhin gaben der Ver ſtorbenen die letzte Ehre die Schweſtern des Miniſterpr denten Frau Dr. Riegele und Frau Dr. Hueber. ſowie deſ⸗ ſen Schwägerin Frau Elſe Göring. i 285 Der Auftrag der Kommiſſionen Beratungen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes London, 9. Dezember. Der Hauptunterausſchuß des Vorſitzenden des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes trat zum zweiten Mal in dieſer Woche zuſammen, um die von den Sachverſtändigen in den Unter⸗ ausſchüſſen ausgearbeiteten Vorſchläge über die Zurück⸗ ziehung der ausländiſchen Freiwilligen in Spanien zu er⸗ örtern. Die Sitzung wurde nach etwa zweiſtündiger Bera⸗ tung beendet. Die nächſte Sitzung iſt für Dienstagnachmittag einbe⸗ rufen worden. In der Zwiſchenzeit werden die techniſchen Unterausſchüſſe ihre Arbeiten fortſetzen. In der Sitzung wurde die Frage des Auftrages an die beiden nach Spa⸗ nien zu entſendenden Kommiſſionen und die Frage der Zu⸗ ſammenſetzung der Kommiſſionen erörtert. Es ſind jedoch noch einige weitere Einzelheiten in dieſem Zuſammenhang zu klären. Luſtſchlacht über Mallorca Fabriken bei Barcelona bombardierk. Salamanca, 9. Dezember. Der nationale Heeresbericht meldet:„Mehrere feind⸗ liche Flugzeuge bombardierten die Zivilbevölkerung von Palma de Mallorca und verurſachten einige Opfer. Unſere Jäger ſtiegen zum Angriff auf und ſchoſſen acht gegneri⸗ 555 Flugzeuge ab, die ins Meer ſtürzten. Drei weitere eindliche Maſchinen wurden von Luftabwehrgeſchützen heruntergeholt; ſie fielen ebenfalls ins Meer. Im Laufe des Tages bombardierten unſere Flieger mit Erfolg die militäriſchen Ziele bei Barcelona, darunter eine große Fa⸗ brik für Lokomotiven und Schiffsmaſchinen, ferner eine Gasfabrik und die Landverbindung Tarragona—Barce⸗ long. Sämtliche Apparate kehrten wohlbehalten zu ihrem Stützpunkt zurück.“ Die nationale Artillerie hat erneut die Befeſtigungen am Madrider Stadtrand in ihrer ganzen Aus⸗ dehnung unter ſchweres Feuer genommen. General Duſeigneur im Verhör Er beſtreilet die Kenntnis des Waffenlagers Paris, 9. Dezember. Das Verhör des im Zuſammenhang mit der Aufdeckung ſogenannter Geheimbünde verhafteten ehemaligen Flieger⸗ generals Duſeigneur hat begonnen. Der General erklärte, daß der von ihm gegründete„Einigungsausſchuß für Ab⸗ wehrtätigkeit“ keine Geheimorganiſation, ſondern eine bei der Polizeipräfektur rechtmäßig eingetragene Vereinigung ſei Sein Kampf habe allein dem Kommunismus gegolten, und die Satzungen des Bundes hätten die Hilfeleiſtung für Armee und Polizei im Falle eines kommuniſtiſchen Put⸗ ſches vorgeſehen. Er ſelbſt gehöre ebenfalls keinem Geheim⸗ bund an. Der General verwahrte ſich weiter dagegen, von Waffenlagern ſeiner Organiſation Kenntnis. zu ha⸗ ben. Sie habe niemals Kriegsmaterial in ihrem Beſitz ge⸗ habt und ebenſowenig ſeien Mittel für den Erwerb von Waf⸗ fen vorhanden. Nach dieſen Erklärungen des Generals Duſeigneur ſtellte deſſen Rechtsanwalt den Antrag auf ſeine vorläufige Freilaſſung. Berlin. ſtellenl 11 Der Reichspropa der.! tung Volksaufklärung und Propa⸗ gat anſtelle des bisherigen Leiters Henſel mit er Leitung des Reichsfilmarchivs beauftragt. Danzig. Durch eine Anordnung des Treuhänders der Arbeit iſt nunmehr auch in Danzig wie bereits am Feier⸗ tage der Nationalen Arbeit auch für die Arbeitszeik, die infolge des Neujahrstages, des Oſter⸗ und Pfingſtmon⸗ tags, Weihnachtsfeiertages 98, ſowie des erſten und zweiten ausfällt, der Lohn zu zahlen. Paris, Vor dem narineausſchuß der Kammer erſtattete der Abgeordnete Baud einen Bericht über die Effektipbeſtände der Marine; der Ausſchuß beſchloß, die zuſtändigen Stellen zu erſuchen, die Effektivbeſtände für das Jahr 1938 um 10 v. H gegenüber 1937 zu erhöhen. Kairo. Der König eröffnete in der Feſthalle der Staatsuniverſität den 15. Internationalen augenärztlichen Kongreß, dem Vertreter aus faſt allen Ländern beiwoh⸗ nen; die deutſche Abordnung ſteht unter Leitung von Pro⸗ feſſor Loehlein. Fine Jollſane Boqcendüng Roman von Lisbeth Dill. Lriegs 2 33 In dieſem Augenblick betrat der arte Mort in ſeinem hellen Ueberzieher den dunklen Raum. Er ſchwenkte ſeinen aroßen Farmerhut, blinzelte Horſt zu, ſetzte ſich in die andere Ecke an ſeinen Stammplatz und verſchanzte ſich! hinter der Speiſekarte. „Der iſt mir geſtern in der Heide nachgeſtiegen“, ſagte ſte mit einem Blick nach Mörk. „Kann ich mir lebhaft vorſtellen. Trauen Ste ihm nicht. Er iſt flatterhaft und verdient nicht, daß man ſich ſeinet⸗ wegen in Ungelegenheiten ſtürzt.“ „Davor wäre er bei mir ſicher“, ſagte ſie kühl und be⸗ zahlte ihre Rechnung. „Wohin gehen wir jetzt?“ fragte Horſt. „Ich gehe nach Hauſe.“ „Und ich ſchlage vor, wir trinken noch irgendwo einen Mokka. Es gibt hier in der kleinen Konditorei nebenan ſehr guten Apfelkuchen. Darf ich Sie dazu einladen? Bei einer Zigarette beſprechen wir dann das übrige...“ Der alte Mörk ſenkte ſeine Zeitung und ſchaute ihnen nach.„Ach, Nadi..., ſagte er zu der dicken Kellnerin, die ihm ſeine Thüringer Klöße brachte.„Noch einmal Student ſein! Meine ganzen Ehrenmedaillen gäb' ich dafür hin...“ Und er zog die Serviette aus dem grünen Ring. 8. „Na, Herr Geheimrat, Sie ſind ja auch mal Student eweſen“, meinte Nadi.„Und das ſicher nicht zu knapp. ie können's heute noch mit einem Fuffziger aufnehmen.“ „Woher wiſſen Sie das, ſchöne Nadi? Aber zwiſchen einem Fuffziger und einem Zwanziger iſt ein Unterſchied, wie zwiſchen einem Fünf⸗Mark⸗Schein und einem Gold⸗ ſtück. Ich werde alt. Die Damen lieben mich nicht mehr, bei Regenwetter kommen ſie nicht. Was nützt all mein Ruhm? Meine Medaillen imponieren den ſchönen Mädchen nicht. Mit Bonbonnieren kann man keine Wirkungen erzielen. Ich will geliebt werden. Nadi!“— . 2* U 1* Japan will weiterkämpfen Jorkſetzung der Operationen auch nach dem Fall Nankings Tokio, 9. Dezember. Wie die Agentur Domei berichtet, wurde heute in einer Miniſterkonferenz die Uebereinſtimmung der Anſichten da⸗ hingehend erzielt, daß die militäriſchen Operationen in China auch nach dem Fall von Nanking fortgeſetzt werden ſollen, ſofern nicht die Regierung von Nanking ihre bisherige Hal⸗ tung Japan gegenüber aufgebe und Verhandlungen mit Japan wünſche. 5 Die Japaner haben die Mächte aufgefordert, ihre ſtaat⸗ lichen und privaten Schiffe und Landfahrzeuge von chine⸗ ſiſchen Truppenzuſammenziehungen und militäriſchen An⸗ lagen möglichſt weit fernzuhalten oder ſie aus der Kampf⸗ zone überhaupt zurückzuziehen. Die japaniſchen Streitkräfte könnten andernfalls keine Verantwortung für die Sicher⸗ heit ſolcher Fahrzeuge übernehmen. Wie das Hauptquartier der japaniſchen Armee in Zen⸗ tralchina bekanntgibt, hätten zwei Abteilungen Chilinmen, acht Kilometer öſtlich des Purpurberges, beſetzt. Zwei andere Abteilungen hätten Tafſchan, etwa zwölf Kilometer ſüdlich von Nanking, beſetzt. Nach der Einnahme von Suantſcheng (Ningkuo) hätten japaniſche Abteilungen Fangtzun, 16 Ki⸗ lometer ſüdöſtlich von Wuhu, eingenommen. Die Kämpfe bei Fangtzun ſind noch im Gange. Wuhu von den Japanern beſetzt Wie Reuter meldet, haben die japaniſchen Truppen heute morgen um fünf Uhr Wuhu beſetzt. Damit ſoll den in Nan⸗ king befindlichen Truppen der Rückzug abgeſchnitten ſein. Dieſe könnten nunmehr nur noch durch den Uebergang über den Nangtſe einen Rückzug bewerkſtelligen. Die große Flußſperre bei Kiangyin durchbrochen Mehreren japaniſchen Torpedobooten iſt es gelungen, nach faſt zwei Wochen langer Räumungsarbeit bei der großen Sperre bei Kiangyin ſich eine ſchmale Durch⸗ fahrt zu bahnen und die Fahrt den Yongtſe fort⸗ zuſetzen. Sie beabſichtigen, Nanking auch von der Flußſeite her abzuriegeln, woran ſie nur noch durch eine Notſperre in der Nähe von Chinkiang gehindert werden. Kankon und die Kankon—Hankau-Bahn bombardiert Sechs japaniſche Bombenflugzeuge unternahmen einen Angriff auf die militäriſchen Anlagen der großen ſüdchine⸗ ſiſchen Hafenſtadt Kanton ſowie auf die Kanton—Hankau⸗ Bahn. Ueber die Wirkung des Bombardements liegen Ein⸗ zelheiten noch nicht vor. Skrakegiſche Maßnahmen Tſchiangkaiſcheks Meldungen aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle zu⸗ folge ſoll Marſchall Tſchiangkaiſchek nunmehr das Gros der chineſiſchen Armee und die Luftflotte im Gebiet Nantſchang⸗ Kiukiang zuſammenziehen. Nach einer Meldung aus Hankau wird zurzeit eine ſtarke Schiffsſperre auf dem Jangtſe in der Nähe von Kukiang fertiggeſtellt. 0 Ein engliſch⸗japaniſcher Zwiſchenfall beigelegt. Wie in London von gut unterrichteter Seite verlautet, hatte Admiral Little, der Oberkommandant der China⸗ Station, beim japaniſchen Oberkommandanten Bombardierung zweier und der„Tatung“ noch am gleichen Tage ihr Bedauern wegen des Zwiſchen⸗ 91 ern, bine Schanghai, 10. Dezember. Der japaniſche Oberkommandierende, General Matſui, hat durch einen Flieger üb er Nanking einen Brief abwer⸗ fen laſſen, in dem der chineſiſche Stadtkommandant Gene⸗ ral Tangſchenſchi aufgefordert wird, die Hauptſtadt bis zum 10. Dezember miktags freiwillig zu übergeben und einen Bevollmächtigten zu Verhandlungen zu entſenden. Zeneral Matſuf hat damit nach ſapaniſcher Darſtel⸗ lung den Chineſen eine Gnadenfriſt gegeben. Er wolle ſo verhindern, daß alte Kulturſtätten durch Kämpfe in Mit⸗ gen würden. Vor allem aber wolle er eine g der völkerung ermöglichen. Komme der iſche Stadtkommandant der Aufforderung nicht nach, werde ohne Verzug das Signal zum Sturm auf die Haupt⸗ ſtadt gegeben werden. 3 Ende September verließen Bothmers als die letzten Gäſte unter einem grauen Regenhimmel den kalten, wind⸗ durchfegten Harz. Hinter ihnen wurde das Haus„Waldes⸗ ruh“ zugeſchloſſen bis zum Winterſport. Bothmers Arbeit war fertig und nach Leipzig geſchickt. Er hatte ſeine Zeit ausgenutzt. Die Harzluft und die Ruhe hatten ihn er⸗ friſcht. Er war ſehr befriedigt von ſeiner naſſen Sommer⸗ friſche. Die alte Stadt, vom Regen friſch gewaſchen, empfing ſie feſtlich in ihrer mittelalterlichen Schönheit. Horſt holte ſie vom Bahnhof ab. Das Geſicht voll kaum vernarbter Schmiſſe, ſchlank, groß, noch größer als ſein Vater. „Ja, Papa, es iſt nicht angenehm, dein Sohn zu ſein!“ ſagte Horſt, als ſie beim Abendeſſen ſaßen.„Der Ab⸗ klatſch eines berühmten Mannes. Solche Söhne ſind meiſt Enttäuſchungen. Ich bin auch eine..“ „Nun, du ſcheinſt dich darüber getröſtet zu haben“, ſagte Bothmer trocken.„Zum Doktor haſt du dir jeden⸗ falls Zeit gelaſſen. Du biſt jetzt vierundzwanzig, da ſitzen andere ſchon feſt im Sattel.“ Horſt lächelte. Dergleichen ſagte ſein Vater immer. Man gewöhnte ſich daran, und er konnte nichts daran ändern. Er hatte ſich auf der Schule Zeit gelaſſen; man hatte ihm einen Sportwinter in St. Moritz geſtattet, weil ein ängſtlicher Kollege ſeines Vaters nach einer Lungen⸗ entzündung, die er ſich auf dem Eiſe geholt hatte, an⸗ gegriffene Lungenſpitzen feſtgeſtellt hatte. Er war dann erſt in Bonn und dann in Heidelberg geweſen und wollte nun dort ſeinen Doktor machen. „In die Landſchaft paſſe ich ſo gut, Mama!“ Sie glaubte es dieſen ſtrahlenden, hellen Augen. Dieſer junge Mann mit ſeinen ſportgewandten Gliedern, den raſchen Entſchlüſſen, der leichten Lebensauffaſſung hatte etwas von dem heiteren Süden an ſich.„Und die Mädels, ſag' ich euch...“ „Lieber Horſt“, unterbrach ihn Bothmer,„es würde mich viel mehr intereſſieren, wie ſich deine Lehrer zu dir geſtellt haben und wann du ins Examen ſteigen wirſt.“ „In dieſem Winter“, ſagte Horſt.„Ich bin ſchon in den Vorarbeiten.“ d ———— vorgeſehen. Eisſtürme und Schneefälle in AN Harter Winker in den Oſtſtaaten. Newyork, 10. Dez. Schwere Eis ſtürme amerikaniſchen Oſtſtaaten heim, beſonders aber den Staat Bennſylvanien. In Bufallo lag der Schnee 1 Meter hoch und legte den geſamten Verkehr ſtill. Hunderke von Autog und Aukobuſſem ſind auf den Landſtraßen eingeſchneit. In Newyork ſelbſt ſind in der Nacht zum Donnerstag ſieben Perſonen erfroren. Beiſetzung der elf Opfer des Belgarder Unglücks Belgard i. Pommern, 9. Dez. Die elf Streckenarbeiter, die am 4. Dezember mitten aus ihrer Arbeit vom Tode über⸗ raſcht wurden, wurden auf dem Friedhof der Stadt Belgard beigeſetzt. Der Trauermarſch aus Beethovens„Eroica“ leitete die Feierlichkeiten ein. In ihrem Verlauf legten Gauobmann Künzel namens des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley, Gauleiter Schwede namens der NSDdAp Pommerns und Präſident Linnekohl namens des e D. Dorpmüller Kränze an den Särgen nieder, Die Gedenk⸗ anſprache hielt SS⸗Sturmbannführer Bürger. Ein langer Pommerns Ehrung Gerhart Hauptmanns in Wien Wien, 9. Dez. Zu Ehren des Dichters Gerhart Haupt⸗ mann fand im Unterrichtsminiſterium ein Empfang ſtatt. Unterrichtsminiſter Dr. Pernter überreichte dabei Hauptmann das ihm anläßlich ſeines 75. Geburtstages eee 85 25—* 85 1 vom Bundespräſidenten Miklas verliehene öſterreichiſche Ehrenzeichen für Kunſt und Wiſſenſchaft. Dem Empfang wohnte auch der deutſche Botſchafter von Papen bei. Dreifacher Mörder geſtellt Nach erbittertem Handgemenge feſtgenommen 18 Paris, 9. Dez. In dem Pariſer Vorort St. Cloud wurde ein Grundſtücksmakler kürzlich ermordet und beraubt aufgefunden. Ein Verdächtiger, der in einem Landhaus nicht weit von der Mordſtätte geſtellt und nach einem erbifterten Handgemenge feſtgenommen wurde, gab im Verhör an, der 1908 in Frankfurt a. M. geborene Eugen Wiedmann zu ſein. Wiedmann. der zunächſt erklärte, er ſei aus Deutſchland geflohen, um der Militärdienſtpflicht zu entgehen, legte ſchließlich ein Geſtändnis ab, nach dem er den Grundſtücks⸗ mahler ermordet hat. Er hat dann im Laufe des Verhörs zwei weitere Morde eingeſtanden. Er gab zu, eine im Juli d. J. in Paris verſchwundene ame⸗ rikaniſche Tänzerin Jean de Koven ermordet zu haben. Nach längerem Kreuzverhör geſtand er weiter ein, im September einen Autodroſ chkenfahrer bei Orléans umgebracht zu haben, um ſich auf dieſe Weiſe Geld zu ver⸗ ſchaffen. Wiedmann, der bei Beginn der Ermittlungen mit einem gewiſſen Sauerbrey verwechſelt wurde, wohnte in Paris zunächſt in Hotels und verſchaffte ſich einen falſchen Per⸗ ſonalausweis, der auf den Namen Karrer lautete. Er be⸗ tätigte ſich eine Zeitlang als Dolmetſcher auf der Weltaus⸗ ſtellung. Der Verbrecher mietete daun das Haus in St. Cloud, das ziemlich abgelegen war. Die Polizei hat im Garten dieſer Billa zwei Kraftwagen enkdeckt. Der eine deſſen Nummer gefälſcht war, gehörte dem ermordeten Wohnungs⸗ vermittler. Dieſen hat Wiedmann im Keller ſeines eigenen Hauſes ermordet und war dann mit dem Auto des Getö⸗ teten in ſein Haus gefahren. „Schleſien“ und„Deutſchland“ in Sankos. Die Beſatzungen des Linienſchifes„Schleſien“ und des Handelsſchulſchiffes„Deutſchland“, die ſich zurzeit in San⸗ tos befinden, wurden hier und auch in Sao Paolo wo⸗ hin ſie einen Ausflug machten, von den braſilianiſchen Be⸗ hörden und der deutſchen Kolonie herzlich begrüßt. Es ſind zahlreiche Empfänge, Gemeinſchaftsfeiern und Ausflüge rc Seine Mutter fiel ein:„Du ſollteſt den Winter hier⸗ bleiben, dein Zimmer oben im Giebel liegt ſo ruhig, dort biſt du ungeſtört. Ich werde die Bibliothek heraufſchaffen laſſen, dann haſt du alles, was du brauchſt.“ Horſt ſchwieg. Er ſchien nicht überzeugt.„Wie würdeſt du dich dazu ſtellen, wenn ich noch dieſen Winter in Heidel⸗ berg bliebe, Papa? Ich will ernſtlich arbeiten— aber in dieſem Hauſe, verzeih, aber das iſt doch kein Haus, in dem man ungeſtört arbeiten kann.“ Bothmer wurde dunkelrot.„Was fällt dir ein? Du willſt hier Geſchichten machen?“ „Wie meinſt du das, Papa?“ Frau Bothmers Augen irrten von einem zum anderen. In dieſem Augenblick ſahen ſich die beiden ſo ähnlich, daß es ſchien, als ſei Bothmer wieder Student geworden. Vielleicht liebte ſie dieſen Sohn ſo, weil er ihr jene Zeit verkörperte, als ſie beide jung waren und ſich liebten. „Ich will dir etwas ſagen“, ſagte Bothmer.„Es gefällt mir nicht, daß du fortwährend fallen läßt: ein Mädel— die Mädels. Sowas ſagt man nicht.“ „Erlaube mal...“ „Nein— ich ſpreche jetzt!“ rief Bothmer.„Ich habe dir das ſchon lange ſagen wollen, daß es ſich nicht gehört. Von ſeinen Angelegenheiten redet man nicht. Das iſt taktlos.“ i „Aber, Vater..“, verſuchte Horſt ſich zu verteidigen. „Gerade, weil ich davon ſpreche...“ Bothmer erhob ſich.„Es iſt taktlos, ſag' ich dir. Be⸗ halte deine Erlebniſſe für dich und rede nicht davon. Iſt das das einzige, was ihr lernt?“ Horſt wurde blaß. Er ſchwieg. Bothmer ſtand an dem Tiſche, die Handrücken auf⸗ geſtemmt, er ſprach laut und erregt, mit blitzenden Augen. ...... ſ Zündet die Kerzen der Liebe an: Erhöht Eure Spende im Weihnachtsmonat⸗ 12. Dezember— Eintopfſonnkag! — ſuchken die der mein der ſind End meir erwe im Ado alle: ſtür; wür Dad aus, räte die im den den Zwe Unt. Int Tag Lan (Sck W„„ S eerreee De„ e Badiſche Chronik Die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden () Karlsruhe, 9. Dezember. Am Nachmittag des 7. Dezember 1937 war die Zahl der in Baden. von der Maul⸗ und Klauenſeuche erfaßten Ge⸗ meinden auf 291 geſtiegen. Die Zahl der von der Seuche wie⸗ der befreiten Gemeinden iſt bereits hiervon abgerechnet. Damit ſind 19,82 Prozent aller badiſchen Gemeinden verſeucht. Wie das Badiſche Statiſtiſche Landesamt mitteilt, waren Ende des Monats November 1937 in 267 verſeuchten Ge⸗ meinden 5 Ställe verſeucht. Insgeſamk waren am vor⸗ erwähnten Stichtag 24478 Rinder, 3374 Schweine, 796 Ziegen und 662 Schafe von der Seuche befallen. Seit dem Seuchenausbruch in Baden ſind 460 Rinder, 16 Schweine und 8 Ziegen umgeſtanden. Durch polizeiliche Maß⸗ nahmen wurden 215 Rinder, 89 Schweine, 53 Ziegen und 8 Schafe getötet, ſodaß alſo im ganzen 675 Rinder (darunter ſehr viele Kälber), 105 Schweine, 61 Ziegen und 8 Schafe infolge der Maul⸗ und Klauenſeuche bisher verloren wurden. s Jüdiſcher Zechpreller feſtgenom⸗ e Jude Siegfried Goldſtein, der ſich als hler Gegend herumtrieb und dabei Zech⸗ prellereier„wurde feſtgenommen. (J) Fl gen.(Tod in der Kirche.) Der Landwirt und Brieft a. D. Wilhelm Lingenfelſer wurde während des Gottesdienſtes in der Kirche vom Herzſchlag betroffen. Lahr.(Tot aufgefunden.) In Ringsheim wurde im Anweſen des Ortsbauernführers Muttach der 66jährige Adolf Greber tot aufgefunnden. Der Verunglückte verfehlte aller Wahrſcheinlichkeit nach in der Dunkelheit den Weg und ſtürzte die Kellertreppe hinunter, wobei er ſo ſchwer verletzt wurde, daß im Laufe der Nacht der Tod eintrat. (—) Pfullendorf.(Wohnhaus abgebrannt.) Im Dachſtock des Anweſens Alte⸗Poſtgaſſe 12 hier brach Feuer aus, das in den aufgeſtapelten Reiſigbündeln und Holzvor⸗ räten Nahrung fand. Mit zehn Schlauchleitungen ging die Feuerwehr dem Element zu Leibe und konnte den Brand im Laufe des Vormittags auf ſeinen Herd beſchränken. Was den Flammen nicht zum Opfer fiel wurde durch Waſſerſcha⸗ den ſchwer mitgenommen. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. Zwei Familien wurden obdachlos und fanden bei Nachbarn Unterkunft. (—) Konſtanz. Hauf nz.(Fiſcheinſatzeim Bodenſee.) Der Internationale Bodenſee⸗Fiſchereiverband hat in den letzten Tagen 24 000 ſömmrige, 6 bis 9 em lange Jungzander bet Langenargen, Waſſerburg, Hagnau, Meersburg und Attwil (Schweiz) im Bodenſee ausgeſetzt. Erſte Winterſportveranſtaltung im Schwarzwald. Freiburg. Da die Schneeverhältniſſe in den Hochlagen des Schwarzwaldes ſehr gut ſind, wurde vom Fachamt Ski⸗ lauf, Kreis 8 und 9, für kommenden Sonntag ein Form⸗ Langlauf(Trainingslauf) angeſetzt. Die Strecke führt für Senioren über 10 Kilometer und für Jungmannen über 5 Kilometer. Start und Ziel befinden ſich in Hinterzarten. Die Skiſportler des Schwarzwaldes werden es im Hinblick auf 9 ſtattfindenden deutſchen Skimeiſter⸗ 1 die Wetterlage bereits den Beginn des ugs zuläßt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Schwarzwälder Skiläufer jede ſich bietende Gelegenheit benut⸗ zen werden, um ſich in Form zu bringen; denn man will ſich in den kommenden Februartagen des Rufs würdig erweiſen, den der Schwarzwald in Bezug auf ſeine Skiläufer in ganz Deutſchland hat. * Aus dem Gerichtsſaal Die Geliebte und eine Wirtin erſtochen. Mannheim, 10. Dezember. Vor dem Mannheimer Schwurgericht wurde eine ſchwere Bluttat verhandelt, die ſich am 27. Mai in K 4 in Mann⸗ heim zugetragen hat. Der 1902 in Seckenheim geborene Georg Helbig hat damals die Kellnerin Maria Wöhr, mit der er ein Verhältnis unterhielt, und die 39⸗ jährige Tochter des Wirtes„Zum Neckarhafen“, Frau Dertel, erſtochen. Wegen Totſchlags ſtand er nun vor den Geſchworenen. Helbig ſtammt aus einer anſtändigen Seckenheimer Fami⸗ lie, die einen guten Ruf genießt. Nach Beſuch der Volksſchule wollte er Schloſſer werden, fand aber keine Stelle; kurze Zeit war er als Hilfs⸗ und als Streckenarbeiter tätig. Nach dem Kriege war er Briefträger, wurde dann arbeitslos und betätigte ſich zeitweiſe als Muſiker. Seit 1921 arbeitete er in der Rheiniſchen Papiermanufaktur. 1934 lernte er in der Wirtſchaft„Zum Neckarhafen“ die dort beſchäftigte, drei Jahre ältere Frau Wöhr geb. Ulmer kennen, deren Mann gerade geſtorben war. Es entſpann ſich ein feſtes Verhält⸗ nis, aus dem ein Kind hervorging, das von Helbig anerkannt wurde. Mehrmals hatte Helbig auf Heirat gedrängt, immer aber wich Frau Wöhr aus. Es kam oft zu Streitigkeiten, beſonders wenn beide getrunken hatten. Schon im Jahre 1935 kam es zu einer Meſſerſtecherei, weil Frau Wöhr in der Wirtſchaft ſich ſehr mit anderen Männern abgegeben hatte. Anfang Auguſt 1936 hatte der Angeklagte ſich mit der Wöhr verabredet, ihr in den alten Zollamtsgarten das Geld ſeines Zahltages zur Beſtreitung des gemeinſamen Lebensunterhal⸗ tes zu bringen. Er kam etwas ſpäter, worauf die Wöhr ihm eine Szene machte und auch er ſich dann ſehr erregte. Auf der Treppe zur Turnhalle der K⸗5⸗Schule verſetzte er ihr dann plötzlicheinen Stich in den Rücken und lief weg. In den erſten Monaten des Jahres 1937 ſpitzte ſich dann das Verhältnis immer mehr zu Frau Oertel verbot dem Helbig am 2. Mai die Wirtſchaft, da er der Wöhr gedroht hatte, als die Wöhr von einem anderen Mann ich in nicht mißzuverſtehender Weiſe berühren ließ,„Ich ſtech dich tot“. Als er am 22. Mai trotzdem wieder die Wirtſchaft betrat, ließ Frau Oertel die Polizei holen, wodurch Helbig in große Wut geriet. Am Tage vor der Tat ſagte Helbig zu der zum Fenſter herausſchauenden Frau Dertel:„Mit dir rechne ich noch ab!“. Am Tage der Tat wollte Helbig der Wöhr abend⸗ ſeinen Zahltag bringen, er traf ſie aber in der Wirtſchaft nicht an. Mit dem Wirt ging er dann in ein anderes Lokal, wo er bis 9 Uhr dwel Stein Bier trank. Hierauf ging er wieder in das Lokal „Zum Necdathafen“. An alles, was dann kam, will der An⸗ dellagte ſich nicht mehr erinnern können. Als er in die Wirk⸗ ft eintrat, habe er ſeine Geliebte und Frau Oertel mit einem anderen Mann zuſammenſitzen ſehen, von dem chon lange behauptet worden war, daß er es mit den Frauen gut verſtehe“. Darauf habe er die Wöhr aufgefordert, her⸗ auszukommen. Dieſe habe zu ihm geſagt- Seh naus, du Schuft 4. Trotzdem folgte ſie der Aufforderung des Helbig ten lautet Idam neun Monate Aus den Nachbargauen „Harkhauſen bei Speyer.(Schwerer Unfall.) Im Steinwerk Kirrmeier⸗Speyer verunglückte der bei einem Fuhrunternehmer beſchäftigte Joſef Schreiner beim An⸗ koppeln eines Anhängers ſo ſchwer, daß er in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. St. Ingbert.(Tot auf den Schienen). In der Nähe der Bahnſtation Scheidt wurde die Leiche des Reichs⸗ bahnſekretärs Michael Küpper auf dem Bahnkörper gefun⸗ den. Mit welchem Zuge der Unglückliche überfahren wurde, konnte noch nicht ermittelt werden. Auch die Urſache des Unglücksfalles iſt noch nicht bekannt. Alsfeld.(Vier Arbeiter bei Rodungsac⸗ beiten verunglückt.) Bei Abholzungs⸗ und Ro⸗ dungsarbeiten auf einer Waldfläche bei Deckenbach, bei denen mehrere Dampfpflüge mit Rodungspflügen, die an langen Drahtſeilen geführk werden, zum Einſatz kommen, riß ein Drahtſeil. Durch das mit großer Wucht ſeitwärts geſchleuderte Drahtſeil wurden vier Arbeiter verletzt, da von zwei ſo erheblich, daß ſie nach Gießen in die Klinik gebracht werden mußten. Darmſtadt.(Lon einem Unbekannten nie⸗ dergeſtochen) In Reinheim wurde in der Nähe des Finanzamtes ein bei einem Fuhrunternehmer beſchäftigter Knecht mit Stichwunden aufgefunden. Der Verletzte ſchwebt in Lebensgefahr und wurde in das Darmſtädter Kranken⸗ haus eingeliefert. Die Polizei hat die Ermittlungen nach dem unbekannten Täter aufgenommen. deilbronn.(Geiſtesgeſtörter ſtürzt ſich in Hier hatte ſich in einem Gaſthaus in der Mann eingemietet und die Miete für acht Tage im voraus bezahlt. In der Nacht ſprang er aus dem Fenſter ſeines Zimmers auf die Straße, lief an den Neckar und ſtürzte ſich in die Fluten, in denen er ſofort ver⸗ ſank. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Es ſtellte ſich heraus, daß der Name, unter dem ſich der Mann im Fremdenzettel ingetragen hatte, nicht ſtimmte, ſondern daß es ſich um ein! Sojährigen Mann aus Michelbach, Kr. Brak⸗ kenheim, hand!“ zeitweiſe unter Geiſtesſtörungen litt. Af An einem Apfel erſtickt. Das Kind des Metzgers Strauß in Walting aß einen Apfel und verſchluckte ſich, wo⸗ bei ein Teil des Apfels in die Luftröhre geriet. Trotz aller ar es nicht möglich, die Luftröhre freizube⸗ Bemühungen kommen. und ſo trat nach kurzer Zeit der Erſtickungstod ein. — He den Neckar.) Gerberſtraße ein Zwei Kinder mit Gas vergiftet. * Völklingen(Saar). In der Nacht hatte die 26 Jahre alte Ehefrau B. in Völklingen, deren Mann ſich ſeit eini⸗ ger Zeit in Oſtpreußen aufhält, ſich und ihre beiden Kin⸗ der im Alter von drei und fünf Jahren mit Gas vergif⸗ tet. Hausbewohner bemerkten am frühen Morgen Gas⸗ geruch und öffneten, als ſie auf das Klopfen keine Antwort bekamen, mit Gewalt die Wohnung. Beim Eindringen waren die beiden Kinder, ein Junge und ein Mädchen, be⸗ reits tot. Die Mutter, die noch ſchwache Lebenszeichen von ſich gab, wurde in das Knappſchaftslazarett eingeliefert, Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt. * Den Arbeitskameraden getötet. aarbrücken. Vor dem Schwurgericht begann der Pro⸗ 0 l jährigen Fabrikarbeiter Franz Reifſchneider aus Honzerath. Er iſt beſchuldigt, im März d. J. ſeinen ehemaligen Arbeitskameraden Joſef Wagner an der Straße Brotdorf—Hangarten im Verlauf eines Streites durch Schläge mit einem Hammer ſowie mehreren Piſtolenſchüſſen getötet zu haben. Die Hocheiſel im Winterkleid Neue ausgiebige Schneefälle. Adenau, 9. Dez. Am Donnerstagmorgen ſetzte im Ge⸗ biet der Hocheifel erneut ſtarker Schneefall ein. Auf weite Strecken wurde der Verkehr vorläufig unterbunden. Stündlich gehen etwa 5 Zentimeter Schnee nieder. Beſon⸗ ders im Gebiet der Hohen Acht liegt der Schnee ſtellen⸗ weiſe bis 1 Meter hoch. Die auf den Ueberlandleitungen liegenden Schneemaſſen führen Störungen in der Licht⸗ leitung herbei, ſo daß Ausbeſſerungskolonnen eingeſetzt werden mußten. . zeß gegen den 19 ihre 16jährige e Kind hatte ſie bei ſich; ſie befand ſich in anderen Umſtän⸗ den. Helbig will dann nicht mehr genau wiſſen, was folgte. Er glaubte, von ihr einen Schlag bekommen zu haben. Plötzlich ſei er mit dem blutigen Meſſer in der Hand dageſtanden, vor ihm lag die Wöhr. Er rannte davon in die Wirtſchaft„Zum Neckarhafen“, um ſich an Frau Oertel, die die Wöhr immer gegen ihn aufgehetzt habe, zu rächen. Frau Oertel ſtand am Schanktiſch, er verſetzte ihr insgeſamt 11 Stiche in Leib und Rücken. Frau Oertel brach in der Küche, wohin ſie ſich noch zu ſchleppen vermochte, tot zuſammen. * Bekrügeriſche Perſonenſchiffahrtsgeſellſchaft. [ Mannheim. Der 1902 geborene Richard Idam aus Mannheim und der 1890 in Speyer geborene verwitwete Rudolf Tröbliger, gleichfalls in Mannheim wohnhaft, hat⸗ ten ſich 1936 zu einer„Oberrheiniſchen Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaft“ mit dem Sitz in Mannheim zuſammengetan. Tröblinger hatte zuvor mit einem anderen Teilhaber in gleicher Weiſe Rheinfahrten durchgeführt. Da ſich die Fahr⸗ ten reibungslos abwickelten, gab es keine Klagen, das Un⸗ ternehmen erfreute ſich ſogar eines gewiſſen Anſehens. Tröblinger verlegte ſich eines Tages gemeinſam mit ſeinem neuen Teilhaber, der genau ſo wenig Kapital in das Un⸗ ternehmen ſteckte wie er ſelbſt, auf Betrügereien Daß ſie ſich als ihre Opfer Schulkinder ausſuchten macht ihr Tun beſonders verwerflich. In der Zeit von Jun bis Oktober 1936 beſuchten ſie zahlreiche Ortſchaften. beſonders in der Südpfalz. 3 bei den Lehrern vor und verſtanden es, ſie für Klaſſenfahrten auf dem Rhein zu intereſſieren. Die Lehrer kaſſierken von den Schulkindern arglo⸗ die Fahrgelder und händigten ſie den Angeklagten aus In 18 Gemeinden der Pfalz konnten ſie auf diefe Weiſe in⸗ge⸗ ſamt 2400 Mark vereinnahmen, die ſie für perſönliche Zwecke derwendeten; die Dampferfahrten ſind nie au⸗ge⸗ führt worden Idam überwarf ſich ſchließlich mit Tröblm⸗ get und zeigte ihn wegen Betrugs an Anſcheinend hatte er auch die Abſicht da⸗ Geſchäft weiterhin für ſich allein zu betreiben, r auch er entwickelte anfechtbare Geſchäft⸗ praktiken Als ihm die Behörden auf die Schliche kamen. riß er nach Amerika au⸗ kehrte aber al⸗bald nach Deutſch⸗ land zurück, im April 1937 wurde die Polizei ſeiner hab⸗ haft. Das Urteil gegen die bereit⸗ vorbeſtraften Angeklag⸗ 1 e ein—— Ge⸗ ängnis. Tröblinger, in Heilbronn wiederum ſtraffällig ge⸗ 5 wurde r B26 0 von dort vorgeführ: Lolaale Nuudocliau Die Maul⸗ und Klauenſeuche. Sperrung der Freiburgerſtraße. Im Hinblick auf die große Zahl der Landwirte hier, und da die Seuche mitten im Ort ausgebrochen iſt, mußte geſtern die Freiburgerſtraße von Haupt⸗ bis Zäh⸗ ringerſtraße für jeden Verlehr und auch für Fußgänger geſperrt werden. Nur Anwohner dürfen dieſe Straße paſſieren. Bis zur Stunde iſt lein neuer Fall feſtzuſtellen. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, den nötigen Schutzſtreifen an⸗ zubringen. Das geradezu lataſtrophale Auftreten der Maul⸗ und Klauenſeuche in verſchiedenen Gemeinden, das für unſere Volkswirtſchaft einen ungeheuren Schaden bedeutet, verlangt von jedem einzelnen unbedingte Diſziplin und Mitarbeit gegen dieſe Viehſeuche. * „Das hat bis Montag Zeit.“ NSg. Die Maul⸗ und Klauenſeuche bedroht heute den Viehbeſtand im Weſten des Reiches. Nur einzelne Seuchen⸗ erreger wurden vor einem Vierteljahr aus Afrika in Süd⸗ frankreich eingeſchleppt und heute ſchon iſt die Rindviehhal⸗ tung nicht nur Frankreichs, ſondern auch Englands, Bel⸗ giens, der Schweiz und Deutſchlands auf das Stärkſte ge⸗ fährdet. Für jeden Viehhalter ſollte es da eine Selbſtper⸗ ſtändlichkeit ſein, die größte Vorſicht walten zu kaſſen, um ein weiteres Ausbreiten der Seuche zu verhindern. Noch lange nicht braucht ein Dorf vollkommen verſeucht zu werden, wenn der Seuchenerreger nur in einen Stall ein⸗ gedrungen iſt und das Vieh hier von der Seuche befallen wurde. Das zeigen die zahlreichen Beiſpiele, wo es gelun⸗ gen iſt, durch ſofortige Abwehrmaßnahmen eine Weiterver⸗ breitung der Seuche zu verhindern, den Seuchenherd einzu⸗ kreiſen. Von jedem Viehhalter muß daher in dieſen Wochen das Opfer gefordert werden, ſich ſelbſt Beſchränkungen auf⸗ zuerlegen, wenn bei ihm die Seuche ausgebrochen iſt So iſt es nicht mehr als recht und billig wenn kürzlich ein Bauer, der bereits an einem Samstag merkte, daß ſein Vieh von der Seuche befallen war, und der trotzdem am Sonntagvormittag noch erſt die Kirche beſuchte, um dann am Montag den Seuchenausbruch anzumelden, in Schutzhaft genommen wurde. Inzwiſchen hatte er nämlich die Seuchenerreger durch das ganze Dorf weitergetragen, ſo daß nun in allen Gehöften die Seuche ausbrach. zei icht nach vermeiden laſſen. Selbſtverſtändlich iſt r möglich, der S Seuche ganz zu lungsweiſe ſo, wie in dieſem Falle, der Volksgemeinſchaft einen ſchweren Schaden zufügt, kann nicht ſtark genug durch⸗ gegriffen werden H. R. Vom Mannheimer Wohnungsmarkt. Nach den Feſt⸗ ſtellungen des Statiſtiſchen Amts Mannheim betrug der Reinzugang an Wohnungen im Monat November 160(Zugang durch Neubau 145, durch Umbau 30, Abgang durch Umbau und Abbruch 15). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 142 Wohnungen mit 1—3 Zimmern und 33 Wohnungen mit über 3—6 Zimmern. Es wurden 30 neue Wohngebäude von privaten Bauherrn, 51 von Ge⸗ meinnützigen Baugeſellſchaft erſtellt, darunter ſind 29 Klein⸗ häuſer mit 1—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 55 Neubauten, die zufſammen 80 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. * — Einſtellung der Geburtsjahrgänge 1900—1912. Zahl⸗ reiche Anfragen bei militäriſchen Dienſtſtellen laſſen erken⸗ nen, daß in der Bevölkerung Unklarheit über militäriſche Ausbildungsmöglichkeiten der Geburtsjahrgänge 1900 1912 bei den Ergänzungseinheiten beſtehen Es wird des⸗ halb bekanntgegeben, daß Freiwillige der Geburtsjahrgänge 19001912 auch weiterhin bei den Ergänzu inhei eine kurzfriſtige militäriſche Ausbildung erhalte Ferner wird darauf hingewieſen daß die Mö eit, J ſerveoffizieranwärter zu werden, für die ſich freiwillig Mel⸗ denden(Nicht gediente) der Geburtsjahrgänge 19001912 (in Oſtpreußen 19001909) nur noch beſteht, wenn ſie bis zum 30. September 1940 die kurzfriſtige Mannſchafts⸗ 95 le 3 meldeamt zu erfolgen, das weitere wird den Freiwilligen empfohlen ſich re den, damit ſie berückſichtigt werden können. * eitig zu mel⸗ Sieben Verkehrsunfälle. Auf der Kreuzung Nelais⸗ ſtraße und Hockenheimerſtraße in Rheinau ſtießen ein Laſt⸗ kraftwagen und ein Kraftrad zuſammen. Der Kraftradfahrer kam zu Fall und erlitt eine ſchwere Gehirne rſchütterung⸗ Bei ſech⸗ weiteren Verkehrsunfällen wurden vier Perſonen ver⸗ Fahrzeuge zum Teil erheblich beſchädigt. sunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Ver⸗ zurüctzuführen. Narktberichte auf lebhaft a Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 9. Dez. Sämtliche Notierunge ext. Orts gruppe Seckenheim Ausgabe von Fischfilet. Morgen Vormittag von 3—11 Uhr wird bei Jalob Würthwein, Ede Zähringer und Naſtatterſtraße, an die Hilf⸗ bedürftigen Fiſchfilet au⸗gegeben. Ausgabezeiten: Gruppe A don 8 Uhr Gruppe C— D von 810 Uhr Gruppe E von 10-11 Uhr Pro Ig ſind 10 Pfg. 2. ung⸗ zu entrichten. 10, ausgegeben. Ausweis farie iſt mitzubringen. 5 Der Orts beauftragte für das 8. N Verſammlungs⸗ Kalender. b Für die Fußballvereinigung 98. Training und Verſamm⸗ Weihnachts- Bäckerei lung fällt heute aus. i Unsere 45 To. 98. Heute Freitag, abends 8 Uhr, Probe f zur Weihn achtsfeier. 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Wie hatte das kleine Herz geklopft in heißer Erwartung! Wenn das ſchon beim Nikolaus ſo war, wie würde es erſt Weihnachten werden? Wie wird es werden! Das iſt die Frage, die er immer wieder ſeinem Schweſter⸗ chen ſtellt. Aber zuletzt bleibt doch alles geheim, und mau muß ja noch ſo furchtbar lange warten. So iſt die Weihnachtszeit von Geheimniſſen umſpon⸗ nen, nicht nur für die Kinder, für uns alle, die wir uns die Poeſie der Weihnacht erhalten haben. Die holde Heim⸗ lichkeit gehört zum rechten Schenken. Es geht ja nicht nur ums Wunſcherfüllen. Ginge es darum allein, ſo feierten diejenigen die froheſte Weihnacht, die am tiefſten in ihren Beutel greifen können. Wir aber lächeln ſtill vor uns hin, wiſſend, daß das Glück der Weihnacht auf unſere Herzen gegründet iſt. Wer ſeine Lieben das ganze Jahr ſorgend umhegt, wer ihnen die Wünſche an den Augen ablieſt, weiß um ſo manchen unausgeſprochenen Wunſch, den man ſich für den Weihnachtstag im Gedächtnis behielt, um ihn als ſchönſtes Weihnachtsgeheimnis zu erfüllen, um ſo die rohe Ueberraſchung zu bringen, an die niemand dachte. So leben die Weihnachtsgeheimniſſe in dieſen Tagen hinter allen Türen. Da kommt der Vater aus der Stadt: aber er begrüßt nicht zuerſt die Mutter der Familie, nein, er iſt ganz ſchnell in ſeinem Zimmer verſchwunden und bat raſch etwas verſchloſſen. Dann kommt er mit der . Aufnahme: E. Haſe— M. 26% Rte ob gar nichts Außergewöhnliches geſchehen wäre, und dennoch iſt ein geheimnisvolles Leuchten in ſeinen Augen, ruht ſein Blick verſtohlen fragend auf der Mutter:„Werde ich auch das Rechte getroffen haben?“ Nach dem Eſſen läuft er gleich wieder vom Tiſch weg, läuft noch einmal in ſein Zimmer und ſieht ſich die Gabe an, die er gekauft hat, will ſich vergewiſſern, daß ſie ihm immer noch gefällt. Und wie er wieder zurückkommt, verbirgt die Mutter blitz⸗ ſchnell etwas unter dem Tiſch. Das Weihnachtsgeheimnis geht im Hauſe um zwi⸗ ſchen Mann und Frau, zwiſchen Eltern und Kindern, zwiſchen den Geſchwiſtern untereinander, zwiſchen allen Menſchen, die ſich mit einer kleinen Gabe der Liebe über⸗ raſchen möchten. Wochenlang ſchon hat man nach Lieb⸗ lingswünſchen ſpioniert, weil man wegen der trauten Heimlichkeit nicht direkt fragen wollte. Und iſt man über⸗ zeugt, eine ganz unvermutete und dennoch heiß begehrte Ueberraſchung für die Seinen zu haben, ſo trägt man die Freude darüber als das köſtlichſte Weihnachtsgeheimnis durch den Advent. Nicht der iſt glücklich, dem alle Wünſche erfüllt wer⸗ den, ſondern der, dem unerwartet etwas geſchenkt, der von einem Weihngchtsgeheimnis überraſcht wird, das ihm die Liebe, das mühevolle Nachdenken und die Arbeit des Spenders verrät. Es iſt dies das Glück, das durch ein perſönliches Geſchenk geboten wird. Wir wollen die Weih⸗ nachtsgeheimniſſe hüten, und wir wollen Sorge tragen, daß all die Heimlichkeit aus unſerem Weihnachtsbrauch nicht verſchwindet. In all dem Geheimnisvollen, in all dem Wunderbaren, das wir an das Weihnachtsfeſt knüpfen, liegt die Seligkeit der Weihnachtspoeſie. Durch die Geheimniſſe erhalten die Gaben einen wunderbarer Schimmer, einen romantiſchen Glanz, ſie ſind geheilig⸗ durch das zarte, liebende Gefühl des Gebenden, der in der Seligkeit des Gebens glücklich wurde. B S ,. — 2 Tei e, ee Von den merkwürdigſten Som welche die Menſchen ſchon oft in di brachten und viel Schaden und Unheil anrichteten, weiß die Chronik eine ganze Reihe intereſſanter Fälle zu berich⸗ ten. Man braucht ſich nicht zu wundern, wenn ein Som⸗ mer oder Wi mal aus der Art ſchlägt— es iſt alles nern und Wintern, größte Verlegenheit Winter ſchon dageweſen! Sehr heiße Sommer ſind zwar leine Seltenheit, aber im Jahre 1132 war die Hitze ſo groß, daß die Erde ſich mit weiten Riſſen öffnete. Der Rhein verſiegte, Flüſſe und Brunnen trockneten aus. Auch das Jahr 1152 war ein Rekordjahr der Hitze, in welchem man während der Som⸗ mermonate Eier im Sande kochen konnte. In den Som⸗ mern 1303 und 1304 konnte man trockenen Fußes durch den Rhein und die Donau marſchieren. Das Jahr 1556 brachte eine große Dürre über faſt ganz Europa und be⸗ drohte die Menſchheit mit Teuerung und Hungersnot. Im Jahre 1718 regnete es von April bis Oktober nicht ein einziges Mal. Das Getreide verbrannte auf den Feldern, und in den bewäſſerten Gärten blühten die Fruchtbäume zweimal. Die große Hitze vernichtete im Jahre 1746 die ganze Ernte. Die Jahre 1748, 1760, 1764, 1767, 1778 und 1779 waren nicht minder trocken und heiß. Im Jahre 1818 mußte man wegen der großen Hitze die Theater ſchließen. In den Jahren 1830 und 1835 waren viele Flüſſe aus⸗ getrocknet. Das Jahr 1842 war ſo heiß und regenarm, daß man wegen Futtermangels das Vieh um jeden Preis verkaufen mußte. Auch das Jahr 1893 war ein Jahr großer Dürre und Hitze. Schon im Mai war tropiſche Sonnenglut. In Oberitalien regnete es faſt neun Monate nicht. Auch in den ſpäteren Jahren des 19. und 20. Jahr⸗ hunderts, in welchen die Sonne eine geſteigerte Flecken⸗ bildung zeigte, waren die Sommer ſehr heiß und trocken. Es hat auch ſchon Jahre mit ſehr milden Wintern gegeben, ſo daß man glauben konnte, die Natur habe ſich geirrt. Der Winter des Jahres 1186 war faſt ohne Froſt; ſchon im Dezember hatten Raben und andere Vögel Junge. Im Januar blühten die Obſtbäume, und im Februar zeigten die Apfelbäume ſchon kleine Früchte. Ende Mai erntete man ſchon das Getreide, und Anfang Auguſt wur⸗ den Trauben gekeltert. Die Folge dieſes abnormen Win⸗ ters war eine furchtbare Peſt, die in Deutſchland viele Menſchen hinwegraffte. Nicht viel anders war es im Winter 1229, da blühten um Weihnachten ſchon die Veil⸗ chen. Im März 1241 gab es ſchon reife Kirſchen, und im Winter 1287 waren die Bäume neu belaubt. Im Jahre 1538 ftanden in den Monaten Dezember und Januar die Gärten in voller Blüte, zu Neujahr pflückte man Veilchen. Auch die Jahre 1582, 1588, 1607, 1609 und 1617 waren ohne Winter. Um Weihnachten 1624 blühten die Roſen und Pflaumenbäume, im Jahre 1720 faſt den ganzen Win⸗ ter hindurch die Kirſchbaume. Weitere gelinde Winter boten die Jahre 1792, 1795 und 1796. Die Feldblumen blühten vom Herbſt her ununterbrochen fort. Der Januar 1804 war ſo warm, daß Erlen und Haſelnußſtauden am Rhein in voller Blüre ſtaͤnden, die Fuſekten aus ihrem Winterſchlaf erwachten und im Sonnenſchein umherflogen. Das Jahr 1807 hatte gar keinen Winter. Auch in den Jahren 1816 und 1834 war die Winterzeit ſo milde wie ſonſt das Frühjahr. In noch vielen anderen Jahren wie 1873, 1882, 1885, 1895 und 1896 waren die Winter recht milde und ſommerlich. Es hat aber auch eine Reihe ſehr ſtrenger Winter ge⸗ geben, und zwar in den Jahren 1407, 1513 und 1555. Am ſchlimmſten trieb es der Winter 1740, wo man 75 Grad Celſius unter Null meſſen konnte. Dieſe ſibiriſche Kälte herrſchte in Berlin 16 Wochen lang, ſo daß den Menſchen auf der Straße die Naſenlöcher zufroren und der Atem ſich in eine Reifwolke verwandelte; ſelbſt in den geheizten Stuben war es noch kalt. Das Bier in den Fäſſern fror am warmen Ofen ein; in die Erde drang der Froſt zwei Ellen tief, ſo daß man ſchließlich die Toten nicht mehr begraben konnte. Anfang Mai waren die Aecker noch ver⸗ eiſt, alle Gewäſſer froren bis auf den Grund zu, ſo daß die Fiſche im Waſſer erſtickten und ſteinhart wurden. Die Folgen ſolcher abnormen Winter waren oft Krankheit und Not vieler Menſchen ſowie große Teuerung. Die Preiſe für Lebens⸗ und Futtermittel ſtiegen oft um das Zehn⸗ und Zwanzigfache. Ueber ſehr frühe Winter berichten die Jahre 1046 und 1237, wo es im September und Oktober ſchon ſchneite und fror. Im Jahre 1308 fiel Mitte Oktober ſchon ſo viel Schnee, daß man Schlittenfahrten veranſtalten konnte. Noch früher zog der Winter im Jahre 1416 ein, wo am Lukastage eine ſo große Menge Schnee fiel, daß die Früchte in Feld und Garten davon bedeckt waren. Andere frühe Winter hatten die Jahre 1433, 1541, 1583 und 1593, wo im Oktober und November ſchon die Teiche einfroren und früher Schnee fiel. Man erſieht aus dieſer Zuſammenſtellung, daß die Launen der Natur auch ſchon in früheren Zeiten die Welt⸗ ordnung auf den Kopf ſtellten— aber unſere Mutter Erde lächelt und dreht ſich immer noch im ſelben Kreiſe. Alwin Dreßler. 1 72 SI gEUON VU ERCOLE N * CGHESHZ T Uοαναii et EEA Zehn Jahre war Micgela von vielen Männern, deren Namen zu den erſten der Geſellſchaft gehörten, bewundert und begehrt worden. Dann wurden die Verehrer ſeltener, und ihre Namen waren weniger klingend Im Dunkel des frühen Wintermorgens lag Micaela wach und dachte über ihr Leben nach. Es kam jetzt oft vor, daß ſie zu dieſer Zeit— es war gerade ſechs Uhr— mit Herzklopfen aus dem Schlaf aufſchreckte. Angſt zitterte in ihr, die ſie mehr fühlte als mit dem Verſtand begriff. Es war, als riefe eine warnende Stimme aus dieſem kalten beklemmenden Dunkel:„Das Leben verrinnt Micaela verſuchte zu lächeln. Sie war dreißig Jahre alt. Mit vierzig hatte man vielleicht Grund, Angſt zu haben, daß man eine alte Jungfer blieb. Wenn in zehn Jahren aber alles noch genau ſo war wie heute. Micaela knipſte das Licht an. Licht iſt etwas Freund⸗ liches, und Micaela fühlte ſich wohler. Jetzt müßte Truda kommen und heißen Tee machen. Micaela drückte auf die Klingel an ihrem Bett. Truda kam mit kurzem wuſche⸗ ligen Haar und erſtaunten Augen und ſah wie ein kleines Mädchen aus.„Ich möchte Tee, Truda. Gleich, ehe Sie ſich anziehen.“ „Ja“, ſagte Truda,„es iſt aber erſt ſechs Uhr. Sie erwähnte das nicht, um zu widerſprechen. Das Un⸗ gewöhnliche der Situation, daß ihre Herrin mit fiebern⸗ den Augen im Bett ſaß und zu ſo früher Stunde Tee verlangte, verwunderte ſie nur. Auch Truda hatte an dieſem Morgen nicht mehr ge⸗ ſchlafen. Sie hatte wach gelegen und an Danny Patterſon gedacht. Sie dachte auch weiter an ihn, als ſie ihre Arbeit tat. Sein Bild wurde ſo lebendig, daß ſie der Sehnſucht nicht widerſtehen konnte, ihn zu ſehen. Sie nahm den Aſcheimer, um einen Grund zu haben, ſchnell über die ſchmale, eiſerne Hintertreppe in den Hof zu kommen. Dort ſtand Danny und polierte mit Eifer das Auto ſeines Chefs. Als er ſich in ſeiner ſtarken Kraft und ſtrahlenden Jugend von ſeiner Arbeit aufrichtete und Truda zunickte, wurde der Morgen hell. Befangen dachte ſie, wie ſchon oft; Warum liebt er gerade mich?„Ich bringe den Alten nach Tring und bleibe den ganzen Tag dort,“ ſagte Danny. Truda erſchrak.„Und was wird heute abend? Die Karten für den Tanzpalaſt können doch nicht verfallen...“ „Ich bin abends wieder zurück,“ ſagte Danny und lachte ſorglos. „Wir haben ſo lange nicht zuſammen getanzt...“ Als Truda die Treppe zurückging, wandte ſie ſich auf der letzten Stufe noch einmal um. Er iſt anders geworden, dachte ſie traurig, kühler, fremder.. Truda ſchalt ſich ſelbſt eine Törin. Warum konnte nicht alles gut bleiben? Heute nacht würde es ſo ſein wie früher. Die Muſik ſpielte— ſie lag in Dannys Armen, und die bunten Lichter des Tanzpalaſtes machten alles zu einem Traum. Als ſie Micaela Laune beſſer. bewirkte, ſtrich. „Sie können heute abend nicht ausgehen, Truda. Und wenn ich Sie erſt wieder um Erlaubnis fragen muß, ob . haben darf, dann iſt es beſſer, wir trennen uns Truda wurde blaß bei dieſer Drohung. Das hieß, woanders ſein als Danny... Für einen Augenblick ſah ſie in das Geſicht einer egoiſtiſchen, unzufriedenen Frau. fan ihrer Verzweiflung erſchien ihr alles hart und grau⸗ am. das Frühſtück brachte, war deren er. Truda dachte, daß vielleicht der Brief das über den ſie faſt zärtlich mit leiſen Händen Micaela aß mit Genuß den friſchen Toaſt und ſagte: „Ich glaube, ich bin hungrig!“ Sie war jetzt froh erregt. Der Brief war von Malcolm Stuart. Er hatte ſich für heute abend angeſagt.„Heute abend wollen wir etwas ſehr Schönes eſſen. Denken Sie ſich etwas aus, Truda, während ſie den Toaſt röſten.“ „Es iſt mein Donnerstag!“ ſagte Truda.„Ich wollte mit meinem Freund ausgehen... Truda war es nicht gewohnt, von Gefühlen zu ſprechen. Sie ſagte nichts von ihrer Qual und ihrer Verzweiflung.„Es iſt heute mein Donnerstag, leierte ſie, bis es Micaela auf die Ner⸗ ven fie! „Was heißt das— mein Donnerstag? Sie können dafür morgen ausgehen.“ Micaela las den Brief Malcolm Stuarts noch einmal durch, und in ihre Augen kam ein Ausdruck kalter Berechnung. Während ſie ihren Kaffee trank, faßte ſie einen Entſchluß. Der heutige Abend ſollte ein Feldzug gegen Malcolm Stuarts Freiheit werden. Er war ſeit einem Jahr geſchieden und hatte ihr erzählt, daß er in keinem ſeiner großen Häuſer leben konnte. Geiſter ſpuk⸗ ten dort— die Geiſter all der eleganten Menſchen mit den glänzenden Namen, die am Tiſch Enids geſeſſen hatten, als ſie noch ſeine Frau war Malcolm war ein ſtiller Menſch. Die Männer legten ihm das als Unbeholfenheit aus, aber die Frauen hielten ihn für einen idealen Ehegatten. Er war verliebt in Micagela. Heute wollte ſie ihn über ſeine eigene Verliebt⸗ heit aufklären. Als ſie zwanzig Jahre alt und einer der leuchtendſten Sterne der Geſellſchaft war, hätte ſie ſich nie um ihn gekümmert. Aber in dieſen ſchrecklichen Tagen führte ſie die Angſt vor dem Alleinſein zu dieſem ſtillen und beſcheidenen Malcolm Stuart. Truda ſtand mit ausdrucksloſem Geſicht in der Küche. Dann ging ſie langſam zum Telephon. Danny war noch in der Garage.„Hallo, Kleine,“ rief er.„Iſt was los?“ Sie ſagte ihm, daß ſie heute nicht N könne. Er war kaum enttäuſcht.„Dumm, aber ſo was kommt vor, Sorge dich nicht. Ich werde ſchon irgend jemand für die zweite Karte finden. Du hätteſt es mir nur eher ſagen können. Alſo auf ein andermal, Truda.“ Truda legte den Hörer auf und ging zurück in die Küche. Einmal ſchüttelte ſie ein trockenes Schluchzen. Als Micaela von ihren Beſorgungen aus der Stadt kam, fiel ihr auf, daß Truda ſtiller und blaſſer war als ſonſt. Sie hat heute ihre Launen, dachte ſie. Als der Türklopfer durch das Haus klang und Truda gleich darauf Malcolm Stuart meldete, ſtand Micaela vor einer Blumenſchale und ſah in dem Blick des Mannes ein Leuchten wie nie vorher. Cin verlorenes Eines Tages f te meine Straßenbahnlinie neue Fahrzeiten ein und brachte damit mein ganzes Leben durcheinander. Monatelang war ich mit Henry zuſammen jeden Morgen zum Dienſt gefahren, monatelang hatten wir zuſammen ein Mädchen bewundert, das mit uns fuhr, ein wundervolles Mädchen mit blanken Augen, weichem Haar und ſtolzer Haltung. Jetzt fuhr Henry zehn Minuten ſpäter als ich, und wann das Mädchen fuhr, wußte ich nicht, jedenfalls fuhr es nicht mit mir. Unſere Freundſchaft geriet ins Wanken, wir ſahen uns immer ſeltener und unregelmäßiger. Aber meine Zu⸗ neigung zu dem unbekannten Mädchen aus der Straßen⸗ bahn geriet nicht ins Wanken, ſondern ſteigerte ſich von Woche zu Woche, obſchon ich es nie ſah. Nach ſechs Wochen vermutete ich, daß es nicht nur Zuneigung war, was ich für ſie empfand, ſondern Liebe. Und nach acht Wochen wußte ich genau, daß ich unglücklich ſein würde, ſolange ich dies Mädchen nicht wiedergeſehen und ihm meine Liebe geſtanden hätte. Ich verſuchte alles: Ich fuhr eine Straßenbahn früher, Mädchen war nicht da. Ich wagte es, zu ſpät zum ienſt zu kommen, und fuhr zehn Minuten ſpäter mit Henrys Bahn, aber auch hier war das Mädchen nicht, und Henrys behagliche Ruhe reizte mich zum Zorn. Ich be⸗ gann, Henry zu haſſen. Doch dann traf ich endlich das Mädchen. Es waren wiederum vierzehn Tage vergangen. Es war Nachmittag, ich fuhr nach Hauſe, das Mäd hen ſaß mir gegenüber, als wenn es ſo ſein müßte, und lächelte mich an. Mein Herz ſchlug überall, im Kopf, im Hals und in den Knien. Ich konnte nicht ſprechen. Sie ſtieg aus Auch ich ſtieg aus. Sie blieb ſtehen, immer. Es war ein ent⸗ Ich ging auf ſie zu, ſie ſtreckte mir ſchon die Hand entgegen und ſagte zaghaft:„Eigentlich kennen wir uns ja ſchon.“ „Ja“, ſtammelte ich verwirrt, weil es ſo einfach war, ſich kennenzulernen.„Wir fuhren früher immer zuſammen in derſelben Straßenbahn, bis bis der neue Fahr⸗ plan kam.“ „Ein bedeutungsvoller Tag“, meinte ſie.„Auch für Sie?“ fragte ich glücklich. „Damals“, ſagte ſie lächelnd,„erkannte ich, daß ich richtig verliebt war.“ Ich hätte am liebſten einen Luftſprung vor Freude gemacht, aber ſo etwas tut man nicht, wenn man an der Seite eines ſtolzen Mädchens durch belebte Straßen geht. „Und wäre der neue Fahrplan nicht gekommen,“ ſagte ſie verſonnen,„wären wir nie allein zuſammengetroffen.“ 8 D * Von Hans⸗Horſt Brachvoge EH „Ja“, erwiderte ich, Henry, meinem Freund. Wäre er nicht geweſen, hätte ich „ich fuhr damals immer mit ſchon früher Ihre Bekanntſchaft geſucht.“ „Sie waren taktvoll,“ warf ſie ein.„Und dann ver⸗ ſchwanden Sie aus meinem Geſichtskreis.“ „Ich gab meinen Beruf auf, um mich auf die Ehe vor⸗ zubereiten.“ Ich antwortete nicht. Wenn ich ſie auch liebte und meine Liebe ſich in den vergangenen Wochen, da ich ſie nicht ſah, ins Unermeßliche geſteigert hatte, ſo hielt ich es doch für gefährlich, gleich von der Ehe zu ſprechen. 5 Wir lieben uns doch ſo,“ ſagte ſie glücklich,„und wir ſind ſicher, daß wir zueinander gehören!“ „So iſt es!“ erwiderte ich aus vollem Herzen; denn die Freude, daß auch ſie mich liebte und es ausſprach, ver⸗ drängte meine Bedenken, und ich verfluchte heimlich die belebte Straße, denn ich hätte ſie ſo gerne in meine Arme genommen und— wenn es ſein mußte— auch mit ihr über eine Ehe geſprochen. „Wir werden uns heute verloben,“ ſagte ſie,„morgen das Aufgebot beſtellen und in wenigen Wochen heiraten“ „ Ich ſah ſie verdutzt an. Ihre Augen waren voll Glüc⸗ ſeligkeit Hilflos erwiderte ich den Blick und dachte, daß ich jetzt ebenfalls ſehr glücklich ſein müßte, aber ich war es mit einemmal nicht mehr, es ging mir etwas zu ſchnell „Dort iſt ein Kaffeehaus“. einladen?“ „Wie unſere Wünſche ſick rade wollte ich Sie zum Te an, nicht wahr?“ „Ja.“ erwiderte ich verdutzt. „Kommen Sie!“ ſagte ſie ſchnell.„Ich wohne hier. Ez wird eine ganz kleine Verlobung werden. Wir haben keine Gäſte, nur meine Eltern ſind da.“ „Nein!“ ſtöhnte ich, aber es war ſchon zu ſpät. Wir befanden uns bereits im Haus, ſtiegen die Treppen hinauf, ſie öffnete eine Wohnungstür, wir durchſchritten die Diele, befanden uns in einem Zimmer. Angſtvoll abwehrend ſtreckte ich die Arme aus, weil ich dachte, fetzt würde ſie mich umarmen, und dann würden die Eltern aus dem Nebenzimmer treten und ihren Segen geben. Da ſah ich ſie plötzlich am Halſe eines anderen Mannes hängen, der ſie dann losließ, auf mich zutrat, meine noch immer angſt⸗ voll ausgeſtreckten Hände ergriff und herzlich ſagte: „Alter Junge! Wir ſprachen ſo häufig davon, daß wir dich doch eigentlich zu unſerer Verlobung einladen müßten, aber ich hatte den Eindruck, obwohl ich es mit nicht erklären konnte, daß du mich nicht mehr magſt.“ Es war Henry. ſagte ich.„Darf ich Sie ) begegnen!“ rief ſie aus.„Ge⸗ e einladen. Sie nehmen doch r 238 * 4 8 — B —— — 5 S Se Zeichnung: Grunwald— M. Die Unterhaltung lenkte ſeine Blicke auf Truda. Das kleine, blaſſe Mädchen rührte ihn. „Ich bin ſo froh, daß Sie gekommen ſind,“ ſagte ſie, und ihre Stimme bekam einen tiefen erregten Klang, der ihn entzückte. Er wollte Micgelas Hand küſſen, aber dann neigte er ſich vor und küßte ſie auf den Mund. Er er⸗ ſchrak und wußte nicht, warum er es getan hatte. Ihr aber ging der Triumph wie Wein ins Blut. „Sie wohnen hübſch hier...“ Seine Blicke gingen von ihr weg durch den ſchönen Raum. Alles hier war wie Micaela ſelbſt. Verträumt dachte er daran, wie oft ſie zu⸗ ſammen in Konzerten, in der Oper und im Theater ge⸗ weſen waren, zu Pferderennen und auf den Golfplätzen — überall bewegte ſich Micaela mit der gleichen Sicherheit und Anmut. Alles, was man ſich von ſeiner Frau wünſchte, war in Micagela vereint. Frauen mit dem zehnfachen Ein⸗ kommen verſtanden es nicht, ihr Haus ſo künſtleriſch und vollkommen zu führen. Er wunderte ſich wie ſchon oft, warum ſte nicht geheiratet hatte. Der Wein, das gute Diner und das intime Zuſammenſein gaben ihm den Mut, ſie danach zu fragen. 8 „Ich wollte nicht den Erſtbeſten heiraten.“ Die Ant⸗ wort verwirrte Malcolm. Wen hielt ſie für den Erſt⸗ beſten..? Und wer war er Als Truda in der Küche die Rebhühner anrichtete, machten die lange zurückgehaltenen Tränen ihre Augen blind. Immer wieder murmelte ſie Dannys Namen. Sie ſah ihn vor ſich in dem bunten Meer von Licht, das ihr eigener Himmel war. Als ſie an die kurze Zeit ihrer Liebe zurückdachte, erkannte ſie, wie dumm ſie geweſen war. Vom erſten Tage an hatte ſie ſich davor gefürchtet, Danny zu verlieren... Sie hatte ihm nie gezeigt, wie ſehr ſie liebte. Auch heute am Telephon hatte ſie nur geſagt:„Ich kann leider nicht kommen“— und nicht, daß ſie mit ihm ihr Leben aufgeben müßte Die Eßzimmerklingel läutete. Truda wiſchte ſich die Ihre Augen waren rot vom Weinen. Es ärgerte ſie, aber ſie hoffte, daß keiner darauf achten würde. Aber Maleolm ſah es doch. Die Unterhaltung über das gute Diner lenk ten ſeine Blicke auf Truda. Das kleine blaſſe Mädchen mit den vom Weinen geröteten Augen rührte ihn. „Sie ſcheint eben geweint zu haben“, ſagte er, als ſie gegangen war. „Wahrſcheinlich,“ antwortete Micaela gedankenlos, „ſie hat heute ihren Donnerstag, wie ſie es nennt, und bekam ſchlechte Laune, weil ſie erſt morgen frei hat.“ Malcolm lächelte.„Sie hätten ſie gehen laſſen ſollen. Wir beide konnten uns ein paar Koteletts braten, ich hätte es gern getan.“ Micgelas kurzes, ſpöttiſches Lachen enttäuſchte ihn Sie hob ihr Glas und blickte ihn mit Augen an, die dunkel waren vor Verheißung. Unter dem Kerzenlicht ſah ſie wunderbar ſchön aus Plötzlich ſah Malcolm ein Bild, das er in dieſem Augenblick ſelbſt als grotesk empfand. Er lachte, wie je⸗ mand, der über ſein eigenes Lachen nicht froh iſt, und ſagte:„Ich ſehe Sie ſo deutlich vor mir,— mit einem kleinen Rußfleck auf der Naſe. Sie wenden verzweifelt das angebrannte Kotelett um— und dann lachen wir beide wie Kinder...“ „O nein“ ſagte Micaela gleichgültig.„Das iſt nicht mein Stil!“ Wie konnte ſie wiſſen, daß Malcolm ſeine eigenen halblaut geſprochenen Worte plötzlich ſicher und frei machten? Nach Monaten der Schwäche und des Schöwankens wußte er jetzt, was er brauchte. Aber er hatte ſich bewun⸗ dernswert in der Gewalt, ſprach weiter mit Micgela, aß und lobte das Eſſen, während in ihm eine Glocke klang, die ſein neues Leben einläutete. Er war frei Und eben noch war er im Begriff geweſen, dieſe Freiheit wegzu⸗ werfen. In die Arme einer Frau, die ſchön war wie Enid aber auch ebenſo intolerant wie ſie. Sein Haus würde wieder voller Gäſte ſein. Aber wenn eine Stunde der inneren Einſamkeit kam, dann würde Micaela nicht für ihn da ſein, ſo wie es Enid nicht geweſen war.„Malcolm, es iſt ſo langweilig, einen ganzen Abend mit dir allein zu ſein!“ Enids ſanftes Geſicht wurde hart wie Stahl, und viele kleine grauſame Züge entſtellten ihre Schönheit. „Malcolm überkam plötzlich das ſtolze und glückliche Gefühl, daß irgendwo in der Welt auch für ihn eine Frau da war, die mit ihm lachte, wenn er lachen wollte, und ruhte, wenn er müde war, die mit ihm hinauslief in Wind und Regen und auch einmal Hammelkoteletts in der Küche mit ihm braten würde, wenn es nötig war. Aber dieſe Frau konnte niemals Micaela Haviland ſein——— Truda brachte heiße Milch in das Schlafzimmer und hoffte, daß ihr Tag nun zu Ende ſei. Es war elf Uhr, Micaela Haviland ſaß im Bett mit dem gleichen ſeltſamen Ausdruck der Furcht in den fiebernden Augen, den im dunkel beginnenden Morgen hatten. Und genau ſo heftig ſagte ſie:„Gehen Sie doch endlich, ich brauche Sie nicht mehr!“ Ja— Trudas Tag war zu Ende, und alles andere auch. Aber ſie mußte noch Milchflaſchen herausſtellen. Sie öffnete die Tür und ſtieß einen Schrei aus. Ein Mann ſtand dort. Erſt als er ſprach, wußte ſie, daß es Danny war. „Truda!“ Dannys Stimme klang fremd. Sein Geſicht war traurig, aber ſeine Augen ſtrahlten.„Es hat mir keinen Spaß gemacht! Es kam mir wie ein Unrecht vor— ſo ohne dich! Und da habe ich die Karten umgetauſcht— für morgen.“ Truda ſagte nichts. Sie zitterte. Dann legte er ſein junges Geſicht an das ihre und flüſterte:„Du und i Tränen ab und ſtellte die Schüffeln auf den Serviertiſch. wir ſind eins, wenn du es willſt, Truda!“ Ae 1 N Horſt Eggel er mit itte ich N ver⸗ he vor⸗ in den eßlichg gleich id wit denn 9, ber⸗ ch die Arme it ihr Wir nauf, Diele, rend e ſie dem h ich „der ngſt⸗ daß aden mir (16. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Die Aufklärung durch Frau Jordan ſtürzt Proſeſſor Serpatius in Gewiſſenskonflikte. Er fürchtet Karl Hofmeiſter nicht, aber er möchte Heidi nicht beſchweren. Unerklärlich iſt ihm allerdings ihr Verhalten, da ſie bisher nur Abneigung gegen Karl Hofmeiſter gezeigt hat. Auf der Ueberfahrt nach Capri gibt ſich der Profeſſor Hofmeiſter gegenüber reſervier⸗ ter. Es ſieht aus, als ob Heidi und Servatius ein jung⸗ verlobtes Paar ſeien. Das geht auf die Abſicht Heidis zu⸗ rück, die Karl Hofmeiſter ärgern möchte. Auf Capri ladet der Profeſſor den jungen Reiſeleiter zu einem Glaſe Wein ein. Er bringt das Geſpräch auf Heidi und erklärt das Ver⸗ hältnis zwiſchen ihm und der Tochter ſeines Studienfreun⸗ des. Auch die Zwiſchenfälle, die dieſe gemeinſame Reiſe ver⸗ anlaßt haben, fühlt er ſich verpflichtet, zu ſchildern. Er ver⸗ langt aber von Karl Hofmeiſter eine Erklärung darüber, warum er Heidi gefolgt iſt. Karl Hofmeiſter wird verlegen. „Hm“, räuſpert ſich Servatius.„Ich kann mir's un⸗ gefähr denken. Und eben darum wollte ich Sie bitten: Verſchonen Sie Heidi mit Dingen, die nur geeignet ſind, ihre Jugend zu verwirren, ohne zu irgendeinem poſitiven Ziel zu führen. Wenn Sie abreiſen, bleiben Heidi und ich Hier in Capri. Wir ſind alſo nur noch zwei Tage bei⸗ en. Wollen Sie mir männlich das Verſprechen geben, ie in dieſen Tagen keinen Verſuch machen, Heidi ine Einwilligung zu ſprechen oder ihr ſonſtwie daß ohne nachzuſtellen?“ em jähen Ruck hebt Karl den Kopf und ſieht f offen an.„Herr Profeſſor, ich weiß, at und Ihre Frau werden wird. Ich na ja, weil ich glaubte, ſie ſei wenigſtens zu der Flucht überredet Ich glaubte, ſie ſei in Gefahr.“ Stärker und worden. feſter noch wird Karls Stimme.„Heidi und ich haben als Kinder zuſammen geſpielt. Wir waren gute Schulkamera⸗ den, bis ich das consilium abeundi bekam und aus meiner Heimat fort mußte. Da konnt ich ſie jetzt doch nicht ohne weiteres ins Ungewiſſe verreiſen laſſen! Da hilft man ſich doch! Das allein war der Grund, warum ich ihr nachfuhr. Jetzt, wo ich Sie kennengelernt und eingeſehen habe, daß Heidi keinerlei Gefahr droht und ſie mich gar nicht braucht, werde ich froh ſein, wenn ich wieder zu Hauſe Hin.“ 5 Profeſſor Servatius fühlt eine Wärme in ſeinem Her⸗ zen, und ſein Blick ruht freundlich auf dem jungen Mann. Alſo keine„Primanerliebe“, wie er gefürchtet hat, ſon⸗ dern Kameradſchaft, treue Kameradſchaft, die nicht nach Schwierigkeiten fragt. Der junge Menſch hat geglaubt, ſeine Jugendgeſpielin ſei in Gefahr, und iſt ihr unbedenk⸗ lich nachgefolgt, um ſie zu ſchützen. Ein braver, anſtändi⸗ ger Zug! Mit einer raſchen Bewegung nimmt er die Hand Karls. „Ich danke Ihnen, lieber Hofmeiſter, für Ihr Ver⸗ trauen. Die Einſicht, zu der Sie gekommen ſind, iſt voll⸗ lommen richtig. Sie können überzeugt ſein, daß Heidi keinerlet Gefahr droht und ich die Verantwortung für ſie Abernehme. Aber ſo ganz wertlos, wie Sie meinen, war es nun doch nicht, daß Sie Heidi nachgefolgt ſind. Denken Sie an den Abend in Rom und an dieſen Lewand! Weder Heidi noch ich werden Ihnen je vergeſſen, daß Sie da im rechten Augenblick zur Stelle waren. Wenn Sie ſich ſonſt in allem geirrt haben, durch dieſen einen Abend dür⸗ fen Sie getroſt heimreiſen mit dem Bewußtſein, daß Ihre Italienreiſe nicht umſonſt geweſen iſt.“ „Ich habe auch ſonſt auf dieſer Reiſe viel gelernt, Herr Profeſſor. Beſonders durch Sie.“ Servatius lächelt ſtill.„Nun, wir wollen nicht gegen⸗ einander aufrechnen, wer mehr von dem anderen gehabt hat, lieber Hofmeiſter. Wir kennen uns nun und verſtehen uns. Wenn wir uns hier auf Capri Lebewohl ſagen, dann wird kein Reſt von Mißtrauen oder Unwille zurückbleiben, nicht wahr?“ „Gewiß nicht, Herr Profeſſor. Bloß um eines möchte ich Sie bitten. Erzählen Sie Heidi nichts davon, daß ich ſo dämlich war zu glauben... na, Sie wiſſen ſchon!“ Trotzig und verlegen zugleich hebt ſich Karls friſches Jungengeſicht gegen den Mann.„Auslachen laſſe ich mich nämlich von dem Struppes nicht!“ 5 „Sollen Sie auch nicht!“ Servatius erhebt ſich befreit und lächelt in die Sonnenwelt hinein.„Ich werde Heidi kein Wort ſagen, warum Sie ihr nachgefahren ſind.“ a. Sie ſteigen zuſammen den ſchmalen, ſteinigen Pfad hinunter, zwiſchen blühenden Agaven und großgeſternten Margueriten. Tief unter ihnen liegt in azurblauer Ewig⸗ keit das Meer. Schönheit ſtrahlt die ganze Welt aus, von den Zitronen- und Olivenhainen Capris bis hinüber zu den ſamtgrünen Hügelketten von Sorrent und Amalfi. Aber beide ſehen wenig von dieſer Schönheit. Karls Blick haftet ſtarr und betrübt am Boden. Wenn auch die Ver⸗ nunft ihm tauſendmal zuſchreit, daß es gut ſei, Klarheit zu haben, daß er ruhig Heidi dieſem Mann überlaſſen und heimfahren kann— tief in ſeinem Herzen iſt trotzdem ein trauriges Klingen und Klagen, als ob eine goldene Saite dort zerriſſen ſei. Profeſſor Servatius aber ſchaut in ſtil⸗ lem Jubel über die Schönheit Capris hinweg in noch ſchönere Gefilde.„Ich weiß, daß Heidi Sie liebhat und Ihre Frau werden wird“, hat der junge Mann geſagt! Er weiß es! Alle wiſſen es vielleicht längſt: Gabriele, die Reiſegefährten, Freund Welling! Nur er zweifelt immer noch! Nur er wagt nicht, das entſcheidende Wort zu dem lieben Mädel zu ſprechen, das aller Zukunfts⸗ bangigkeit ein Ende machen kann! Nun— morgen! Pro⸗ feſſor Servatius iſt feſt entſchloſſen, morgen ſchon Heidi zu fragen, ob ſie ſeine liebe, kleine Frau werden will. Sehr unſchuldig, ſehr ungefährlich erſcheint ihm in dieſem 5 1 1 5 vor deſſen Jugend er noch geſtern innerlich gezittert hat.— a Auf dem Marktplatz Capris iſt etwas los. W dem kleinen Kirchenportal ſcharen ſich wild geſtikulierende Menſchen um einen Polizeiſoldaten, der vergebens beru⸗ chigend auf ſie einzureden verſucht. Männer und Frauen . ———— 5——— 2 — — ſtürzen aus den Türen der Häuſer und vergrößern den Kreis. Die federgeſchmückten Pferde vor den leichten Kutſchwägelchen drehen neugierig die Köpfe, und ſogar der Alte mit der roten Mütze, das Oberhaupt der Capre⸗ ſer Fiſchergilde, gibt ſeine würdevolle Ruhe auf und ſchlurft auf ſeinen Holzpantinen, den langen Weißbart kraulend, näher heran. „Warum fangt ihr ihn nicht, den Unhold?“ „Wozu habt ihr eure Gewehre, Carabinieri!“ „Soll der Vampir noch mehr Menſchen ermorden! Wie die arme Fiamma und die Beatrice!“ Auch der weißuniformierte Kommiſſionär des Hotels iſt dabei und gibt auf die Fragen Karls und des Profeſſors aufgeregt Auskunft.„Man hat ihn geſehen! Der Poli⸗ zeiſoldat da hat ihn verfolgt, aber er iſt entkommen! Wer? Ah, die Signori wiſſen nicht? Der Mörder! Der Vam⸗ pir, der ſchon zwei Frauen umgebracht hat! Er hat...“ Der junge Kommiſſionär bricht verlegen ab, denn ein unſspilliger Blick hat ihn von der Seite her getroffen. Luigi, der breitſchultrige, kraftſtrotzende Bootsmann, wirft ihm ärgerlich eine Reihe ſprudelnder Sätze ins Geſicht, im Capreſer Dialekt, den ſo leicht kein Fremder verſteht. Ob er das Maul nicht halten kann! Ob er die Gäſte ver⸗ ſcheuchen will mit ſeinem Geſchwätz! Schließlich kriegen die Foreſtiert es noch mit der Angſt und reiſen alle ab. Wovon ſollen dann die Capreſer leben, he? Aber es hilft nichts, daß die beſonnenen Leute auf Capri zu den Fragen der Fremden lächelnd die Zähne blitzen laſſen und die Finger ſpreizen!„Niente, Signori! Es iſt nichts!“ Beim Abendeſſen im Hotel ſpricht die ganze Reiſegeſellſchaft nur von dem„Vampir“. Ein Verbrecher oder ein Irrer, der vor Monaten ſchon in Calabrien ſein Unweſen getrieben hat, iſt vor einiger Zeit g 50 2— Zeichnung: Drewitz— M. Wie ſie geht, ſtolz und königlich jede Bewegung und doch ohne Poſe, ohne das ſelbſtgefällige Wiegen, das manchen ihrer Schönheit bewußten Frauen eigen iſt. S. Deetus, hier auf Capri aufgetaucht. Das heißt: Geſehen hat ihn niemand. Aber zwei Frauen ſind gefunden worden, tot, mit durchbiſſener Kehle. Heüte nun hat ein Poliziſt in den Bergen einen verdächtigen Mann geſehen und ihn verfolgt. Aber er iſt ſpurlos verſchwunden in dem weit⸗ verzweigten Höhlengebiet der Felſenküſte. Morgen will die Polizei einen Streifzug machen. Den ganzen Abend bildet der„Vampir von Capri“ das Geſprächsthema der Reiſegeſellſchaft. Beſonders ängſtliche Gemüter richten an Karl die Frage, ob es da nicht doch beſſer ſei, den Aufenthalt hier abzukürzen und lieber noch ein paar Tage in Neapel zu bleiben. Der Hoteldirektor tut das Seine, um die Gäſte auf andere Gedanken zu lenken. Junge Mädchen und Bur⸗ ſchen in capreſiſcher Nationaltracht ſind plötzlich da, tan⸗ zen zu klappernden Kaſtagnetten im Garten die Taran⸗ kella. Bunte Lampions flammen auf, Geigen und Gitar⸗ ren ſingen. Die zauberhaft milde Nacht, die ſchweren, ſüßen Blumendürfte verjagen das Geſpenſt des„Vam⸗ pirs“, Tanz unter Palmen. Heidi und Frau Gabriele fliegen lachend von Arm zu Arm. Karl muß der Reihe nach mit allen weiblichen Reiſegefährten tanzen. Nur Profeſſor Servatius ſteht einſam unter der himmelanſtre⸗ benden Palme. Während ſein Blick der tanzenden Heidi folgt, die, ſchöner und mädchenhafter denn je, ſich glücklich im Reigen ſchwingt, ſingt ſeine Seele in die Sternen⸗ nacht hinein das Wort, das Karl Hofmeiſter geſprochen: „Ich weiß, daß Heidi Sie liebt und Ihre Frau wer⸗ den wird!“ 15 „Wie ſchön ſie iſt!“ Profeſſor Servatius ſieht in unwillkürlicher Bewun⸗ derung Frau Gabriele nach, die mit Karl Hofmeiſter den breiten Serpentinenweg nach Marina grande hinunter⸗ wandert. Wie ſie geht, ſtolz und königlich jede Bewegung und doch ohne Poſe, ohne das ſelbſtgefällige Wiegen, das manchen ihrer Schönheit bewußten Frauen eigen iſt. Karl Hofmeiſter iſt gewiß kein übler Burſche, aber neben Ga⸗ briele nimmt er ſich plump und ungelenk aus. „Was iſt denn nun mit unſerem 1 7500 die eine Weile an der Marmorbrüſtung des kleine: Korſo AKEL Dl. — 5 — 22 herumget nine hat, tänzelt an Servatius heran.„Oder vielleicht möchteſt du lieber Frau Jordan begleiten, die da wieder mal mit dem Reiſeführer loszieht?“ Servatius reißt ſich gewaltſum von dem ſchönen Bild los, und einen Moment iſt etwas wie ärgerlicher Anwille in ſeinen Augen. Dieſe unangenehme Art Heivis, det jeder Gelegenheit mit ihrer kindlichen Rückſichtsloſigkelt in ſeine Gedanken hineinzutappen, geht wirklich manchmal auf die Nerven. Aber dann erhellt ſich ſein Geſicht. Auch Heidi iſt ſchön! Keine große Dame wie Gabriele und auch keine ſo ausgeſprochene Schönheit. Ihr Geſichtchen hat unregelmäßige, eigenwillige Züge, ihre Bewegungen haben noch etwas von der unausgeglichenen Schlakſigkeit des Backfiſches, aber wie ſie daſteht, den Sommerhut in der Hand, das helle Haar von Sonnenfäden durchzogen, um⸗ weht ſie ein Hauch, den keine Gepflegtheit und kein Par⸗ füm zu geben vermag: der reine ſtarke Duft der Jugend. Profeſſor Servatius atmet tief auf. Gabriele iſt die große Welt, die Kultur, Eleganz, Geſchmack— die da aber iſt die Jugend, die das, was das herankriechende Bewußt⸗ ſein des Alterns in banger Sehnſucht ſucht. „Ja, Heidi, wir wollen gehen“, ſagt er glücklich.„Wo⸗ bin willſt du?“ „Nach dem Monte Solare, dem höchſten Punkt der Inſel. Haſt du ſchon vergeſſen, daß wir das heute mor⸗ gen ausgemacht haben?“ „Richtig, zum Monte Solare.“ der leichten Kutſchwägelchen winken, energiſchen Proteſt. „Warum denn fahren? Ich freu mich auf das Wan⸗ dern über die Bergſtraße da. Im Wagen, beſonders wenn er Schritt fährt, kommt man ſich ja wie ne halbe Leiche vor!“ Es iſt ein weiter Weg von Capri bis hinüber zum Städtchen Anacapri an der anderen Seite der Inſel, ein weiter, aber wunderbar ſchöner Weg. Felsgeklüft zur Linken der Bergſtraße, gelbbraune bizarre Steinmaſſen, zwiſchen denen es grünt und wuchert von Agaven, Kak⸗ teen, Zwergpalmen und hohen, dunklen Pinien. Zur Rechten der freie Blick hinunter in das Gewoge der Oliven⸗ und Zitronenhaine, der Weingärten und Palmen, aus denen weißleuchtende Villen ſteigen, bis hinab zum tiefblauen Meer, das gegen die Felſenküſte brandet. Heiß brennt die Sonne auf den ſtaubigen Weg herab. Servatius, der anfangs, von frohen Gefühlen beſchwingt, zu ſchnell ausgeſchritten iſt, fühlt bald eine leiſe Müdig⸗ keit in ſeinen Gliedern. Heidi aber marſchiert unbe⸗ ſchwert und fidel und jauchzt ihre Wanderlieder in die Welt hinein. Ihr Begleiter atmet auf, als ſie endlich einmal haltmacht und neugierig hinunterblickt auf eine uralte, ausgetretene Steintreppe, die ſich zwiſchen den Felſen hinabwindet. Ueber die Steinbrüſtung hinauslugend hängt Heidi ihren Gedanken nach. Ganz plötzlich wendet ſie den Kopf Servatius zu. „Reiſt Frau Jordan auch übermorgen mit der Ge⸗ fellſchaft weiter, oder bleibt ſie hier?“ „Keine Ahnung.“ Servatius vermeidet es, Heidi an⸗ zuſehen.„Mir ſcheint, du fragſt danach, weil du eben an unſeren Reiſeleiter denkſt. Das iſt töricht, Kind. Erſtens gehen uns die beiden Menſchen wenig an, zwei⸗ tens aber iſt deine Meinung, daß Frau Jordan mit dem jungen Hofmeiſter kokettiert, vollkommen abwegig.“ „Danke ſchön. Ich brauche meine Augen ſelbſt. Aber im erſten haſt du recht: Was geht mich Karl Hofmeiſter an!“ Den Kopf hochmütig in den Nacken werfend, wendet Heidi ſich ab und beginnt weiterzumarſchieren. Servatius legt ihr im Gehen die Hand leicht auf die Schulter. „Wandern heißt nicht Laufen, Heidi. Wir wollen ein gemütlicheres Tempo einſchlagen, denn der Weg iſt noch weit. Es ſpricht ſich auch beſſer im beſinnlichen Schritt.“ „Ich lauf doch nicht! Soll ich dir mal zeigen, was laufen heißt?“ „Nachher, Heidi. Jetzt möchte ich dir zunächſt etwas anderes ſagen, da wir einmal ſo ungeſtört beiſammen ſind. Warum haſt du mir eigentlich verſchwiegen, daß unſer junger Reiſeleiter dein Jugendgeſpiele und Schul⸗ kamerad iſt?“ Trotz der Bitte des Profeſſors beſchleunigt Heidi ihre Schritte und ſetzt raſch den breitrandigen Sommerhut auf, um die Glut ihrer Wangen zu verbergen. „Er hat alſo doch gepetzt!“ „Dieſer Schülerausdruck iſt wohl nicht der richtige, Heidi. Der junge Mann hat dich keineswegs verraten, ſondern ich habe ihm erſt ſelber auf den Kopf zuſagen müſſen, daß ihr euch kennt.“ „Woher wußteſt du denn das?“ „Darüber möchte ich erſt ſpäter mit dir ſprechen, Heidi. Du haſt indeſſen durch dein Verſchweigen ſehr unklug ge⸗ handelt. Haſt du denn nicht bedacht, in welchen peinlichen Verdacht ich bei dem jungen Mann kommen mußte, da er genau wußte, daß du nicht meine Schweſter biſt?“ Heidi ſchweigt verwirrt. Dann geht ſie über den Vorwurf hinweg friſch⸗fröhlich zum Angriff über.„Was Karl Hofmeiſter denkt, iſt mir gänzlich ſchnuppe. Der ſoll nur ja vor ſeiner eigenen Tür kehren. Und du— du haſt ja auch Geheimniſſe vor mir! Warum willſt du mir nicht ſagen, woher du das alles weißt? Hat Vater dir davon geſchrieben oder..“ „Später werde ich dir das erklären, Heidi, vielleicht heute abend noch. Jetzt wollen wir erſt mal einkehren. „Bellaviſta“ heißt das kleine Reſtaurant dort. Da muß gut ausruhen ſein.“ Der Name Bellaviſta iſt wirklich berechtigt. Von der kleinen Veranda, die wie ein Vogelneſt an der Felswand klebt, hat man einen herrlichen Ausblick. Profeſſor Ser⸗ vatius ſtreckt behaglich die Beine unter dem Tiſch und wäre nicht abgeneigt, nach dem Kaffee noch eine kleine laſche Wein hier zu genießen. Die Stille zwiſchen en Gärten und Hainen tut gut und der Fußmarſch war wirklich anſtrengend. Aber Heidi zappelt vor Ungeduld. 5(FTortſetzung folat! Servatius will einem aber Heidi erhebt —:...— Silbenwechſelrätſel. H f 8 Delta Kelter Sterlet Duett Mirza Schema Peking umor 5 5 5 Richtung Nervi Ozon.„Sie ſind die Gattin des berühmten Kunſtfliegerse 85 In vorſtehenden Wörtern iſt die letzte Silbe zu ſtrei⸗ Das iſt ja intereſſant. Aber ſagen Sie mal, haben Sie 1 1 chen und eine der nachfolgenden vorn anzuſetzen. Die An⸗. leine Anaſt, wenn Ihr Mann ſolche gewagte 1 fangsbuchſtaben dieſer neuen Wörter ergeben dann, mit⸗ e Luft vollführt?!“ 5 5 einander verbunden, ein bekanntes Heilverfahren. 1 55 e eee Taſcht liche Angewohn 5 e el fer han hin lap ni on tri ul. 158 8. e. 5 5 8 ä 3 2 5 7 7 3 . 8 Es kommt alles darauf an 2 des dex ent eu feld ge gelt il ke nei org pi ran ri 5 8 5 ri trin ty ul. kleine Verletzungen schnell hygienisch zu ver- 37 Aus den vorſtehenden 18 Silben ſind ſteben Wörter schließen. Mit Jansaplast-elestisch ist* S 4 zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben und Endbuchſtaben, dos Sehr Sirach. Es sitzt N aple 1 3 ,, e beidemal von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort fückber fest, wirkt blutstillend, V 1031 5 =, 2 ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Klebſtoff, 2. Stadt in keimtstend u. heilungfördernd. a 55 pt an. 2 E, Hannover, 3. griechiſcher Dichter, 4. Gewaltherrſchaft,* g ,. 1 5. weiblicher Perſonenname, 6. männlicher Perſonenname, Flora:„Du, Karl, Vater hat geſagt, wir dürfen uns 3 g—— 7. Gegenleiſtung N nicht mehr ſehen.“[Die 2388 Zweiſilbige Scharade. Karl:„Gut, dann treffen wir uns halt im Finſtern“ 1 1 22 8 5 Si ite heise 5 chwillkomme 55 In ſe Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. 8 17 555 91 h 110 Nd 1 5 5 5 8 5 stadt Aitaben Verſe„ 1 655 günſtig 5 9 fällt; Der alte Führer ging mit einer Geſellſchaft durch das Sinn . Buchſtaben⸗ N 75 zweite iſt ein Gott der die t. alte Schloß und gab ſeine Erklärungen ab. en eeirv Stadt in Oldenburg, 8 n e 5 An alle e Als ſie in den großen Bankettſaal eintraten, ſprach er: 1 egiruz Weinort an der Moſel, 1 5 ee 1175 61 Ur it 15 1 59„Hier in eben dieſem Saal wurde vor genau zweihundert 1 agim m 1 Stadt im Gliedſt. Sachſen, nd jede Zeitung gibt dir von ihm Kunde. Jahren die junge und ſchöne Gräfin Klothilde ermordet.“ mehr N 5 in 1 5 i Alle Beſucher, bis auf einen, ſtanden tief erſchüttert den 85 0 155 851 in e da, und dieſer eine ſagte:„Aber vorige Woche haben Sie der! 5 Stadt im Rheinland, uns doch erzählt, daß das in dem Schlafgemach der Gräfin blem. aehlrv Stadt in Weſtfalen, paſſiert ſei.“ Einen 525 5 88 in h Aergerlich wandte ſich der Führer um.„Ich weiß. gegel bdeefgorr Stadt in Hamburg⸗Land ſagte 5 zerboſt,„aber da können wir heute nicht hinein; nun 0 0 8 g.* 8 ir 0 1 cehiknur Weinort an der Moſel, Auflöſungen aus voriger Nummer: es wird dort reingemacht. 8 3 5 5 5 Stadt in e Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Japan 4. Im Reſtaurant. Ein kugelrundes Männlein läßt es en 0 93 935 Sta 5 Weſpreuzen Wal, 7. Tunis, 12. Ural, 13. Hades, 15. Riga, 16. Inn, ſich wohlſchmecken. Er verſpeiſt die ganze Mahlzeit mit at degiln adt in Weſtp eußen. 17. Sudeten, 19. Lee, 20. Lupe, 21. Olaf, 23. Rune, 25. Eſel, dem Meſſer, und als er beinahe fertig iſt, entdeckt er, daß irkl Aus den angeführten Buchſta ben ſind die bezeichneten 27. Mond, 28. Kea, 30. Etat, 32. Lama, 33. Manen, 35. er keine Gabel hat. 1 K Ortsnamen zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben von oben Tuer, 37. Ara, 38. Kamerun, 39. ſie, 40. Bonn, 42. Berat,„Hedal Sagen Sie mal“, ruft er den Kellner,„Sie 1 nach unten geleſen, eine Unterkunftsſtätte für jugendliche 43. Zinn, 44. Seil, 46. Lar, 47. Watt, 49. Neer, 51. Nerz, haben mir keine Gabel gegeben!“ 197 derer ergeben. 54. Teer, 56. Nora, 58. Lek, 60. Reading, 62. Tag, 63. Arad,„Nun, Sie brauchen ja keine mehr!“ Die kopfwechſelrätſel. 64. Pauke, 65. Pore, 66. Suppe, 67. Boe, 68. April—„Doch. Womit ſoll ich denn den Kaffee umrühren?“ N d Mit„H, landwirtſchaftliches Gerät, mit„K“ Turn⸗ 5 0 1 9 9 1 1 8 5 11 4. 8 55 5. Veiſ übung am Reck, mit 28 Teil des Kopfes, mit„R“ Teil 9. Leto, 8. Ur, 9. Neil, 10. Igel,„Saege, 13. Hupe, 14. Was i„ Schvoi schine? Mae des Körpers, mit„S“ Verwandtſchaftsbezeichnüng, mit Sele, 17 Sund is mas, 20, una, 2, Fett 28 5 1 e an der Schreibmaſchine? Wo if er NNW Nn A7 4 2 70 22 55* 28 ſi 0 kdaros. 28 N 20 2 ar 8. 5 8 77 2 1 5 „W! Turnübung am Reck, mit„3“ Singvogel. e 5 85 n 0 15 Nier'„Die will nicht mehr Maſchine ſchreiben, ſeit ſie ver⸗ gewa Wirrwarr. 15 3450 5 2 Wera 48. 8 500 1 51 None heiratet iſt!“ Denk befhioſ SGeiſtlicher Würdenträger, 52 Hagel, 53, Peru. 55. Raab, 56 Nike 57 Bari, 59 Kap,„Mit wem iſt ſie denn verhetratet?“ müſſ denoppu Ort und Bad im Schwarzwald, 61. Duo 62. Tor i„Mit mir! 5 9 aabikn weiblicher Perſonenname, o ei S e 5 er 5. 8 l pf Hausgerät N 8 5 e 5 e 5 1 e Bei Meyers iſt Rohkoſt jetzt Trumpf— man will deutſ g e e ee. 1 15 aaikl herrſchaftlicher Diener, Na peine 353550 a doch was für ſeine Geſundheit 1 5 2 beeeikn Stadt in Hannover, e 5 8 5 8 Rütter ruft dann immer zu Tiſch: der 5 i 5 a geachiche 8 05 Buchſtabeneinfügu ug: Sklave Leier Teer„Kinder— kommt raſch, das Eſſen welkt.“ Gen ee ghi w Schmuck des Wildes Choſe Halle Schwaden Puntpe Speier Thor.— Kirchweih.— N i 1 1 e a N Kurzungsanagramm: Don Eſte Radau e Scho Nach richtiger Birdung der Wörter müſſen die An⸗ Mauer Rane Tafel Ida Nerz Selin We Abo„Von furchtbaren Ascot Schmerzen 9985 fangsbuchſtaben von oben nach unten und die Endbuch⸗ Gog.— Der Mains 3 N 5 res ſtaben von unten nach oben geleſen zwei Winterſporte er- Goa.— 8 1 2 8 5 Jepeinigt.. eben 8 8 8 Bu ch ſta ben we chſel: Komtur Quinta Schreier 8 5 Herz 3 Mutter Himmel Wanze Ries Lunge Gaſſe Wange Gaſel. In 2 Stunden friſch„wie ein jumper Bolt“, 9 15 1— Martinsgans. b 0 8 Trots Hausarbeit gepflegt aussehen ſo ſchreibt Herr W. Offierowfki, Bankbeamter, Hamburg, Ralph bund 8 des kann jede Frau. gelben Sie täglich ver ond Baberadtſtraße 280, am 10. 8. 1937 über die hervorragende Wir⸗ ſeine bach der Arbeit Gesicht und Hände mit kokblol kung des Togal„Am 1. Auguſt wurde ich plötzlich von furchtbaren wie ein. Danp bleibt hte Habt zert und schön, Ischias⸗Schmerzen gepeinigt und zwar ſo ſchlimm, daß ich mich dem kokotol 3 nieht fettend, Toben 20 45 und 82 pfg. nur noch an Stöcken weiterbewegen konnte Ich bin ein kern⸗ gebli kokotol g kettheltig, Dosen zu 25 ound 50 Pfg. geſunder Menſch, habe noch nie an ernſthaften Krankheiten ge⸗ en — litten und mich mit meinen 39 Jahren bisher immer ſehr wohl gefühlt. Die moraliſche Wirkung dieſes Ischias⸗Anfalles war für 2 mich vernichtend, zumal ich zur Zeit Urlaubsvertretungen über⸗ mein nommen habe und alſo nicht mehr aus noch ein wußte. Am wech letzten Freitag ging ich in einer Stimmung der Verzweiflung zur bede. Apotheke und ließ mir Togal geben. Das war um 4 Uhr nach⸗ der mittags. Um 6 hr ſchon ging ich wieder wie ein junger Got rade, durch die Bankräume! Die Wirkung des Togal war einfach Eing wunderbar. Sie wiſſen wohl ſelbſt wie es iſt, wenn man 1 unte rf den furchtbarſten Schmerzen leidet, man kann nicht ſchlafen(i die e Geld anat. 3 kann Ihnen genau ſagen, wann letzte Woche die Sonne aufgeſtiegen ſbönli Norm. geprüft. 20 2tündig. iſt) und ſoll noch die doppelte Arbeit leiſten. Togal war für mich ſtiſch 9 Nin. Vera ben Geb. 11 in der Tat Retter in der Not und ſch möchte Ihnen daher meinen gen . Nea Pe 1 40. 68 erk, Age an Saane. tiefempfundenen Dank ausſprechen“ 9255 el be, Pede e. 480 ö—— Ali ehr lee. 5 Ischias und Nervenſchmerzen können das Leben tatſächlich zur natit Verk M. 2.40. Nr, 8. Armbanduhr, ver- mf, ſitehtgefeZurdenn. Flache 98 g. Qual machen. Togal aber brachte hier oft raſche Hilfe. Auch nes ese lk. odereraband p. 2.60. less. Arnler, fanngrer 2, ind 288 muß. bei Rheuma, Gicht. Kopf⸗ und Zahnſchmerzen, Grippe, Erkältungs⸗ 58 to,, für Damen, kleine Form, mit Ripe Bärnler, Hannover 2?“ in Apothen 5 N* 2 lich ud U. 4.. Ni 99. te. Selddouble, S Jchre Prissens trade 2 aud Nrocelen krankheiten haben ſich Togal Tabletten hervorragend bewährt . Dr. Zinsser g ce Togal befreit nicht nur von den quälenden Schmerzen, ſondern 8 5 0 Nr. 242. Hsehahr, moderne Hoem, Kampf dem leiprig 184 geht zur Wurzel des Uebels und bekämpft die Krankheitsurſache. wir 5 ee 46, Serebrteie euch ückeuhe, Verderb Togal ſorgt für Ausſcheidung der Reizgifte, wirkt entzündungs⸗ Kone e eändlich Kuckuck rufend.. 2.50. hemmend und beruhigend Es löſt ferner Harnſäure, wirkt ein N ebene 35 Berber,. L.. bakterientötend und iſt abſolut unſchädlich. Keine Gewöhnung! aus ickelkette- 25. Doppelkette, vergold., 8 2 jeder 9 N. 70. Kaptel M. 25. Haben Sie Vertrauen. 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RM. r die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigen 2— Ver blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, fämtl. in— 5 riſch 5 8 5. 5 5 In 1 5 2— 8 2 0 8 7 2 5 5 0 ö er e 4 Selbstrasierer sollte sich zu seinem eigenen Vorteil merken: bau Smel⸗ 757 8 i.. 5 Aus 1 4 Alt PALMOILIIVE RAS IERCREM EO e des 7* SHgese= 10 2 33 b 8 schon hob rosjef, L 8 kant 8 der