. 3 Sungspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mb 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 67. Jahrgang Linas neue Regierung Vorläufige Regierung der Republik China“.— Feierlicher Staalsakt in Peking.— Die neuen Männer wollen Verſtän⸗ digung mit Japan. Tokio, 14. Dezember. Nach einer Meldung aus Peking 10 dort, wie angekündigt, am Dienskagvormittag um 11 Uhr Orkts⸗ eil die„Vorläufige Regierung der Republik China“ gebildet worden. Die Bildung der neuen Regierung wurde in feierlicher Form in der Tſchujentang⸗Halle in der„verbotenen Stadt“ vollzogen, über der die fünffarbige urſprüngliche Flagge der chineſiſchen Republik wehte, die von der Nanking⸗Regierung eine Sonderkonferenz des Hauptquartiers durch die Kuomintangflagge erſetzt worden war. Nach dem feierlichen Staatsakt nahmen die Ausſchüſſe ſür Geſetzge⸗ bung, vollziehende Gewalt und Rechtſprechung ſofort ihre Arbeiten auf. Der Vorſitzende des Geſetzgebungsausſchuſſes, Tanger hho, erklärte chineſiſchen und japaniſchen Preſſeverkretern, daß die vorläufige Regierung zunächſt für Ruhe und Ord⸗ nung im Lande ſorgen und dann umfangreiche Maßnahmen zur Herſtellung einer vollen Verſtändigung zwiſchen dem chineſiſchen und dem japaniſchen Volk ergreifen wolle. Der Sprecher des japaniſchen Hauptquartiers in Tient⸗ in beglückwünſchte die Vorläufige Regierung und ſprach die Hoffnung aus, daß die neue Verwaltung, die rechtsmäßig die Traditionen Chinas übernehme, eine geſunde Weiter⸗ entwicklung zeigen werde. Nach dem Fall Nankings Tokio, 14. Dez.„Der Fall Nankings leitet eine neue Aera in Oſtaſien ein und iſt von weittragender politiſcher und militäriſcher Bedeutung für Japan und die Nachbar- ſtaaten“, ſo faſſen die zuſtändigen Kreiſe Tokios ihr Urteil über die Bedeutung dieſes Ereigniſſes zuſammen. Das Hauptquarkier bekont in einer längeren Erklärung, daß die Feindſeligkeiten ſolange weikergehen würden, als Achtangkaiſchel den Widerſtand nicht aufgeben würde. Die jopaniſche Armee würde den milikäriſchen Druck auf die ja⸗ panfeindliche chineſiſche Regierung und ihre Truppen ver⸗ flärkt fortſetzen. Außenpolikiſch müßten inkernakſonale Ak⸗ klonen aufmerkſam beobachtet werden Das ſapaniſche Volk würde nunmehr ſeine Kräfte verdoppeln, um feindliche Ope⸗ talſonen endgültig unmöglich zu machen. 5 Das Blatt„Aſahi Shimbun“ ſchreibt, der Fall Nankings mache die internationale Stellung des japaniſchen Kaiſer⸗ reiches bedeutender und einflußreicher. Das Blatt kündigt und der Regierung unter Vorſitz des Kaiſers an, um Richtlinien für die Feſtlegung des politiſchen und militäriſchen Friedens in Fernoſt aufzuſtellen. Das Hauptquartier, die Regierung und der Beraterſtab ſeien darüber einig, daß auch weiterhin Ent⸗ ſchloſſenheit not tue. Der japaniſche Miniſterpräſident Fürſt Konoe gab zum Fall von Nanking eine Erklärung ab, in der er ſagte, Ja⸗ pan ſei ſtets auf Lokaliſierung und Milderung der Feind⸗ ſeligkeiten bedacht geweſen. Tſchiangkaiſchek habe dagegen mehrfach ernſte Warnungen Japans ausgeſchlagen und hurch ſeine antijapaniſche Politik in Verbindung mit dem milttäriſchen Vorgehen Japan zu militäriſchen Aktionen in großem Maßſtabe gezwungen. Durch den Fall von Nanking ſei die chineſiſche Zentral ⸗ tegierung zu einer bloßen Lokalregierung herabgeſunken. Japan müſſe jetzt ſeine Chinapolikik neu orientieren. Die militäriſchen Operationen würden bis zur völligen erſchla⸗ gung aller antijapaniſchen Bewegungen in Ching durchge⸗ führ. Die japaniſche Regierung werde konkrete Maßnahmen bei der Errichtung eines neuen chineſiſchen Regimes ergrei⸗ ſen, das au die Stelle der„Schalkenregierung“ Tſchiangkai⸗ ſceks krete. Der Miniſterpräſident gab ferner ſeinem Be⸗ dauern Ausdruck darüber, daß auch Angehörige unbeteilig⸗ let Mächte bei den Kampfhandlungen Schäden und Verluſte an Leben und Eigentum erlikten hälten. Er verlangte dann, die fremden Staaten müßten Japan als die einzige Macht in Oſtaſien anerkennen, die eine Stabiliſierung der Verhäll⸗ niſſe herbeizuführen in der Lage ſei. Nur wenn Japan und Ching zuſammenarbeiteten, ſeien die Inkereſſen der dritten Mächte im Fernen Oſten geſichert. Abſchließend erklärte gürſt Konoe, der Fall Rankings bilde nur den Aufkakt zu einer Bereinigung des geſamken China- Problems. Aus Schanghai wird über die Einnahme der bishe⸗ nigen chineſiſchen Hauptſtadt Nanking noch gemeldet: Große krände innerhalb Nankings kündeten in der letzten Nacht le Räumung der Stadt durch die chineſiſchen Truppen an. Chineſiſche Berichte ſprechen von der Zurücknahme der Trup⸗ ben auf Befehl Töchiangkaiſchets Innerhalb der Stadſ flak⸗ lerte häufig Maſchinengewehrfeuer auf. Die Japaner ſuchen ſorgfältig 9128 15 5 ab. um zurückgebliebene chineſiſche Schützen auszuheben. der ienſtſtelle der Die Zwiſchenfälle auf dem Jangtſe ankau, 14. Dez. Der britiſche Dampfer„Wangpu“ mit eutſchen Botſchaft und dem bri⸗ schen Militärattache ſowie Flüchtlingen an Bord wurde an barten Ankerplatz bei Hſiakuan von japaniſcher Artillerie be⸗ choſſen und nach Verlaſſen des Ankerplatzes ſtromauffah⸗ dend über eine Stunde lang mit Feuer verfolgt. Perſonen wurden dabei 5 nicht verletzt. Später wurde zer gleiche Dampfer, anonenbootes befand. zweimal, und zwar auch im Sturz⸗ u durch japaniſche Bombenflugzeuge angegriffen, jedoch icht getroffen. Die an Bord befindlichen drei Mitglieder ber deutſchen Bolſchaft ſind daraufhin auf ein enaliſches der ſich in Begleitung eines engliſchen were urterrea ces —.—— 5 ä—— 5 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlicg für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 11. 37 1160 Mittwoch, den 15. Dezember 1937 Kanonenboot übergeſtiegen. Gegen die Beſchießung des engliſchen Dampfers iſt ſeitens des engliſchen Militärattachés unverzüglich Proteſt bei den japaniſchen Kommandoſtellen erhoben worden. Gleichzeitig wurden die japaniſchen Kom⸗ mandoſtellen deutſcherſeits davon unterrichtet, daß ſich an Bord des Dampfers die Dienſtſtelle der deutſchen Botſchaft befindet. Nach einer weiteren Meldung befindet ſich die Dienſtſtelle der deutſchen Botſchaft wiederum an Vord des Dampfers„Wangpu“. Nach Mitteilung eines amerikaniſchen Preſſebüros iſt ein Deutſcher namens Sperling während des Wochenendes leicht verwundet worden. Alle anderen Deut⸗ ſchen werden als wohlauf gemeldet. Engliſches und amerikaniſches Echo Die Londoner Blätter berichten ausführlich über die Be⸗ ſchießung britiſcher Kanonenboote auf dem Jangtſe und über die Verſenkung des amerikaniſchen Kanonenbootes „Panay“. Es wird von großer Erregung in den Vereinig⸗ ten Staaten berichtet, ſowie über die diplomatiſchen Schritte, die ſeitens der engliſchen Regierung bisher unternommen worden ſeien. Washington und London ſeien augenblicklich in enger Fühlung. In verſchiedenen Zeitungen wird von einer etwaigen„gemeinſamen engliſch⸗amerikaniſchen Flot⸗ tenparade“ in den fernöſtlichen Gewäſſern geſprochen. Die „Daily Mail“ beurteilt die Lage ruhiger. Das Blatt ſpricht zwar ebenfalls von einer ernſten Situation, meint aber, bei dem Feldzug in China ſei es ſchwer, den Verluſt von Aus⸗ ländern und die Beſchädigung ausländiſchen Eigentums völ⸗ lig zu vermeiden. Wie aus Waſhington gemeldet wird, ließ Präſident Rooſevelt durch Staatsſekretär Hull dem japaniſchen Botſchafter in den Vereinigten Staaten, Saito, erklären, er ſei von dem Bombardement auf amerikaniſche und andere nichtchineſiſche Schiffe auf dem Jangtſe ſehr betroffen und darüber beſorgt. Er bitte, das auch dem japaniſchen Kaiſer mitzuteilen. Er, Rooſevelt, ſei noch damit beſchäftigt, ſich Einzelheiten über den Vorgang zu beſchaffen, inzwiſchen aber erwarte er eine formelle Bedauernskundgebung der japani⸗ ſchen Regierung und die Zuſicherung einer vollen Entſchä⸗ digungsleiſtung. Ferner erwarte er, daß Vorſorge gegen eine Wiederholung ſolcher oder ähnlicher Zwiſchenfälle ge⸗ troffen werde. Japan bedauer; Im Auftrag ſeiner Regierung ſprach der japaniſche Bot⸗ ſchafter in den Vereinigten Staaten, Saito, dem Staatsſek⸗ zetkär Hull das tiefſte Bedauern über die Verſenkung des Kanonenbootes„Panay“ aus. Später erklärte er amerika⸗ niſchen Preſſevertretern gegenüber, daß der Zwiſchenfall die Folge eines außerordentlich ſchweren Verſehens geweſen ſei. Irrtümlich hätten japaniſche Flieger das amerikaniſche Kanonenboot für ein chineſiſches Schiff mit flüchtenden chi⸗ geſiſchen Soldaten an Bord gehalten. Nach Mitteilung ſeiner Regierung ſei die Bombardierung durch ein japaniſches Ma⸗ rineflugzeug erfolgt, das den Befehl erhalten hatte, alle mit chineſiſchen Soldaten beſetzten Schiffe auf dem Jangtſe unter Feuer zu nehmen. Wie aus Tokio gemeldet wird, überreichte der japaniſche Außenminiſter Hirolka am Dienskag dem amerikaniſchen Bolſchafter eine Note der japaniſchen Regierung, in der noch⸗ mals das kiefſte Bedauern wegen der Verſenkung amerika⸗ niſcher Schiffe und des Kanonenbootes„Panay“ ausge⸗ drückt wird. Die japaniſche Regierung werde für alle Ver⸗ luſte Entſchädigung leiſten und die ſlie den Zwiſchenfall Verankworklichen zur Kechenſchaft ziehen. Strenge Befehle ſeien erlaſſen, um zukünftig derartige Unglücksfälle unmög⸗ lich zu machen. Die japaniſche Regierung hoffe ſehr, daß die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ungekrübk bleiben und bittet ihre aufrichtige Enkſchuldigung in Waſhingkton auszudrücken. d Debatte im amerikaniſchen Senat Die Beſchießung des Kanonenbootes löſte im Bundes⸗ ſenat(Oberhaus des Parlaments) in Waſhington eine län⸗ gere Debatte aus. Im Laufe der Ausſprache verlangten mehrere Senatoren die ſofortige Zurückziehung aller noch in China verbliebenen Staatsangehörigen der Vereinigten Staaten und ihre umgehende Fortſchaffung aus der Geſah⸗ renzone. Senator Shipſtead von der Farmer⸗Partei ver⸗ langte zur Vermeidung weiterer Zwiſchenfälle ſogar die Zurückziehung aller amerikaniſchen Streitkräfte aus China. Während der republikaniſche Senator Borah erklärte, daß er keinen Grund zu einer draſtiſchen Aktion ſehe, bezeichnete der demokratiſche Senator Copeland die Lage als„ſehr ernſt“. Senator Reynolds(Demokrat) äußerte, es ſei nun endlich an der Zeit, daß Amerika aufhöre, den Poliziſten der Welt zu ſpielen. Man habe im eigenen Lande genügend Gelegenheit, Polizeifunktionen auszuüben. Der Chef der Bundesgeheimpolizei Edgar Hoover habe ja erſt ürzlich feſtgeſtellt, daß in den Vereinigten Staaten über vier Millio⸗ nen Rechtsbrecher und Verbrecher auf freiem Fuß lebten. Auch gegenüber England Japaniſches Bedauern in einer Note. London, 15. Dezember. Am Dienstag nachmittag ſprach der japaniſche Botſchaf⸗ ter in Sonden bet Außenminiſter Eden vor, um ſich wegen der Angriffe auf engliſche Kriegsſchiffe zu entſchuldigen. Nach einer Reutermeldung aus Tokio iſt dem 9 britiſchen Botſchafter eine Note überreicht worden, in der die ſapaniſche Regierung ihr ach Bedauern über den Angriff auf die britiſchen Kriegsſchiffe auf dem 1 8 55 ausdrückt. In der Note werde verſprochen, ſich mit Verantwortlichen auseinanderzuſetzen. Gleichzeitig werde eine Entſchädigungszahlung angebolen. E Nr. 292 eee 2— Das Wehr wirtſchaſts⸗Führerkorps Aufgaben und Zweck.— Verdienſtvolle Mitarbeit an den Aufgaben der Landesverkeidigung. Berlin, 14. Dez Der Führer und Reichskanzler hat im Jahre 1936 die Bildung eines Wehrwirtſchafts⸗Führer⸗ korps angeordnet. Der Reichskriegsminiſter und die Ober⸗ befehlshaber der drei Wehrmachtteile können deutſche Staatsbürger, die ſich um den materiellen Aufbau der Wehrmacht beſondere Verdienſte erworben haben oder er⸗ werben, zu Wehrwirtſchafts⸗Führern ernennen. In dieſer Ernennung kommt gleichzeitig die freiwillige Mitarbeit der Wirtſchaft an allen Aufgaben der Landesverteidigung zum Ausdruck, entſprungen aus der wehrwirtſchaftlichen Geſinnung und aus der Verpflichtung jedes Einzelnen an die Wehrmacht. Mit der Ernennung zum Wehrwirtſchafts⸗ führer verpflichten ſich dieſe Perſönlichkeiten im beſonderen Maße zu einem Treueverhältnis zum Staat und zur Wehr⸗ macht. Auch im Ausland ſind teilweiſe derartige Bindun⸗ gen zwiſchen Wehr und Wirtſchaft üblich geworden. In erſter Linie iſt dieſe Ehrung und Verpflichtung für Führer der deutſchen Wirtſchaft vorgeſehen, die durch hervorra⸗ gende Leiſtungen die materielle Bereitſchaft der Wehrmacht fördern. Im Jahre 1937 ſind durch den Reichskriegsminiſter und durch den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine bereits eine Anzahl von Wirtſchaftsführern zum Wehrwirtſchafts⸗Jüh⸗ rer ernannt worden. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat für ſeinen Bereich am 10. Dezember ds. Is. die erſten Ernennungen feierlich aus⸗ geſprochen. In Kürze wird der Oberbefehlshaber des Hee⸗ res ebenfalls eine größere Anzahl von Betriebsführern als Wehrwirtſchafts⸗Führer verpflichten. Wandergewerbeſteuer neu geregelt Die Steuer iſt eine Reichsſteuer. a Berlin, 14. Dez. Die Beſteuerung des Wanderge⸗ werbes iſt durch das jetzt im Reichsgeſetzblatt verkündete Wandergewerbeſteuergeſetz vom 10. Dezember 1937 neu geregelt worden. Das neue Wandergewerbeſteuergeſetz iſt ein Reichsgeſetz und die neue Wandergewerbeſteuer eine Reichsſteuer. Das Geſetz gilt erſtmalig für die Wander gelber tele 1938, ſo daß die bisherigen Wan⸗ dergewerbeſteuergeſetze und die bisherigen Wanderlager⸗ ſteuergeſetze der Länder mit Ablauf des Jahres 1937 außer Kraft treten. Der Wandergewerbeſteuer unterliegen alle Gewerbe⸗ treibenden, die zur Ausübung ihres Gewerbes eines Wan⸗ dergewerbeſcheins bedürfen. Außerdem ſind noch wander⸗ gewerbeſteuerpflichtig Händler, die außerhalb ihres Wohn⸗ ſitzes im Umherziehen mit land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Erzeugniſſen handeln, auch wenn ſie einen Wandergewerbe⸗ ſchein nicht brauchen. Die Steuer iſt eine Ertrags⸗ ſteuer und bemißt ſich nach dem geſchätzten Gewerbe⸗ ertrag des Kalenderjahres. Der Tarif beginnt mit 2 v. H. und ſteigt in Staffeln bis zum Betrag von 12 v. H. Die Steuer wird von den Finanzämtern erhoben. Dort erhält der Steuerpflichtige den Wandergewerbeſchein erſt dann ausgehändigt, wenn er die Steuer entrichtet hat. Das Genfer Geſchwür Belgiſches Bekenntnis zu wahrer Neutralitätspolitik. Brüſſel, 15. Dezember. Die Abkehr Italiens von Genf hat in der belgiſchen Preſſe ein lebhaftes Echo gefunden. Die Preſſeſtimmen laſ⸗ ſen erkennen, daß dadurch die Politik der Unabhängigkeit, zu der Belgien ſich bekannt hat, auch gegenüber der Genfer Entente in Zukunft ſtärker beeinflußt werden wird. Die kühle Haltung, die die belgiſche öffentliche Meinung in den letzten Jahren gegenüber Genf eingenommen hat und die auch in den Erklärungen der Regierung bezüglich der kollektiven Sicherheitsidee zum Ausdruck gekommen iſt, hat durch den Austritt Italiens aus der Genfer Inſtitution zu⸗ genommen. Beſonders bemerkenswert iſt ein Kommentar, der den Regierungskreiſen naheſtehenden„Independenee Belge“, die u. a. ſchreibt: Nachdem Deutſchland, Italien, Staaten und Braſilien nicht mehr in Genf vertreten ſeien, entſpreche dieſe Einrichtun keineswegs mehr den Abſich⸗ ten ihrer Gründer. Sie en ſpreche auch nicht mehr den Auf⸗ fel rut der belgiſchen Regierung. Die Genfer Entente ei künftig der Klub einer ideologiſchen Gruppe, d. h. ein egen eine andere Gruppe gerichtetes Kriegswerkzeug. enf ſei ſeiner n untreu geworden, und Bel⸗ gien würde ſich zum Mitſchuldigen eines Verrats machen, wenn es noch länger die Zweideutigkeit der Lage hinnehmen würde. as Genfer Geſchwür müſſe ausgeſtochen werden Belgien müſſe entweder Genf verlaſſen oder die Initiative zu einer neuen europäiſchen Politik ergreifen, d. h. die Initiative zu einer internatio⸗ nalen Reorganiſation, die ſich diesmal auf die Zuſammen⸗ arbeit aller Mächte, welcher politiſch⸗weltanſchaulichen Gruppe ſie auch angehören mögen, gründet, und die den Erfahrungen der Nachkriegszeit Rechnung trägt.— Das Blatt übt Kritik an der Haltung Frankreichs und Englands, die eine phantaſteloſe Politik krieber ſchreibt dann weiter: Politik trieben und Japan, die Vereinigten eugt man ſich, daß in den deut A d für eine wa 00 f engage 19 5 0. J en g vorhanden iſt. Nach diefer Seile hin m N werden, wenn man das will. 3 i 1 5 Weitere Preisſenkung für Markenartikel Diesmal in der Lebensmittelinduſtrie. Berlin, 15 Dez. Führende Firmen der Lebensmittel- induſtrie haben mit dem Reichskommiſſar für die Preis⸗ bildung für eine Anzahl von Markenartikeln Preisſenkun⸗ gen durchgeführt. Die Preisſenkungen treten im Kleinhan⸗ del am 15. Dezember in Kraft. Bei den im Preis geſenk⸗ ten 140 verſchiedenen Markenartikeln, die auf 30 Herſtel⸗ lerfirmen entfallen, handelt es ſich insbeſondere um be⸗ kannte Malz⸗ und Kornkaffee⸗Fabrikate mit oder ohne Bohnenkaffeebeimiſchung, Backpulver, Pudingpulver, Fleiſchbrühwürfel, Stärkeerzeugniſſe u. a. Die Preisſen⸗ kungen führen um 3 bis 11 v. H., zum Teil ſogar bis zu 20 v. H. herabgeſetzte Verbraucherpreiſe herbei und be⸗ deuten für die Verbraucher eine fühlbare Entlaſtung. Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem König Georg VI. von Großbritannien zum Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt.— Größere Feierlichkeiten 0 Ehren des Geburtstags fanden, wie aus London gemel⸗ det wird, nicht ſtatt. Berlin. Das geltende deutſch⸗argentiniſche Abkommen über den Handels und Zahlungsverkehr iſt um zwei Jahre verlängert worden. 5—— Deutſch⸗jtalieniſches Gemeinſchaftskonzert Berlin, 13. Dez. Das große deutſch⸗italieniſche Gemein⸗ ſchaftskonzert für das Winterhilfswerk in der Scala, bei dem in Anweſenheit des Führers und einer Fülle von Gä⸗ ſten aus Diplomatie, Regierung, Partei, Wirtſchaft, Kunſt und Wiſſenſchaft der erſte Bariton der Mailänder Scala, Luigi Monteſanto, der weltberühmte Koleraturſopran Toti dal Monte, ſowie das Berliner Philharmoniſche Orcheſter unker Leitung von Generalmuſikdirektor Carl Schuricht mitwirkten, hat einen Ertrag von 13 200 Mark erbracht. Das Konzert ſtand unter dem Protektorat von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels und des italieniſchen Botſchafters Attolico. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtellte am Schluß des Konzerts die Hälfte des Ertrages dem italieniſchen 5 für die Berliner italieniſche Kolonie zur Ver⸗ fügung. Ginkt der Franken weiter? Schlechte Ergebniſſe der Volksfront⸗ Politik. Paris, 14. Dez. Der ehemalige Miniſterpräſident Flan⸗ din nimmt im„Capital“ zum franzöſiſchen Haushalt für 1938 das Wort und kommt dabei zu ſehr peſſimiſtiſchen Schlußfolgerungen. Flandin bringt zum Ausdruck, daß trotz der Anſtrengungen Bonnets zur finanziellen Wiedergeſun⸗ dung die Ausſichten für das neue Haushaltsjahr ſchwerlich ünſtig ſind. Techniſch, ſo heißt es u. a. in dem Artikel, egt Bonnet einen ausgeglichenen Haushalt vor. Praktiſch hänge jedoch der Haushaltsausgleich davon ab, ob die ver⸗ anſchlagten Einnahmen tatſächlich eingehen und die vorgeſe⸗ henen Ausgaben durch die Bedürfniſſe der öffentlichen Dienſte nicht überſchritten werden. Die Erfahrung in Frankreich zeige, daß ausgeglichen aufgeſtellte Haushalte ſich ſchließlich in beträchtliche Unterſchüſſe verwandelten. Er. ſo fährt Flandin fort, wolle kein Unglücksprophet ſein, er könne jedoch nicht glauben, daß erſtens die von Bonnet be⸗ rechneten Steuereinnahmen von ſieben Milliarden Franken im Jahre 1938 vom franzöſiſchen Steuerzahler aufgebracht werden. Zweitens ſeien viele Haushaltsausgabepoſten ver⸗ änderlich und die erforderlichen Mittel könnten nicht auf ein⸗ mal ausbleiben, wenn die Haushaltsſumme erſchöpft ſei, z. B. bei der Steigerung der Arbeitsloſigkeit. Flandin zieht auch ein weiteres Abgleiten des Franken und damit zwangsläufig eine Ausgabeerhöhung in Be⸗ kracht und erwähnt dann die nicht im Geſamthaushalt ein⸗ begriffenen außerordenklichen Ausgaben des Schatzamts zu⸗ unſten der Kollektiokörperſchaften(Departements, Gemein⸗ en, Kolonien), der Rüſtungsfabriken und der nakionalen Eiſenbahngeſellſchaft, Ausgaben, die er auf 35 Milliarden Franken bezifferl Dazu kämen 10,5 Milliarden Franken für die im Jahre 1938 fällig werdende Einlöſung von Schatz⸗ bonds und die Bedürfniſſe der Penſionskaſſe. Flandin gibt am Schluß ſeiner tiefen Ueberzeugung Ausdruck, daß dieſe außerordentlichen Bedürfniſſe in der Sparkraft des Landes kein Gegenſtück und keinen Ausgleich finden würden. Der ſtändige Arbeitsunfriede In Roubaix ſind die Belegſchaften zweier Textil⸗ fabriken, die den Fabrikleitungen den Bruch des Kollektiv⸗ arbeitsvertrages vorwerfen, in den Streik getreten.— In drei Lebensmittelwerken der Pa ri ſer Umgebung kam es ebenfalls zur Arbeitsniederlegung. Die Streikenden ſchritten dabei teilweiſe wieder zur Beſetzung der Werk⸗ räume. ke allume Begegnung Roman von Lisbeth Dill. 1 37 Das kleine Haus in der Heide am Waldrand war jetzt das Ziel ſeiner Gedanken. Es war reizend von innen. Türen und Wände waren in zarten, hellen Tönen ge⸗ ſtrichen. Die kleinen Räume waren wohnlich und luftig. Blumen in bunten Tonvaſen ſtanden überall, auf den tannenen Tiſchen lagen grobgewebte Decken. Einfach war alles, aber hell und heiter. Es war eine andere Welt hier draußen. So jung und neu. An dunklen Herbſtabenden, wenn der Sturm heulend über die Heide ſtrich, ſah man einen Mann am Waldrand entlang, in einen flatternden Mantel gehüllt, auf das Heidedorf zuwandern. Ein Licht brannte dort, hell wie ein Stern leuchtete es ihm entgegen. Die Läden waren geſchloſſen, aber wenn er den Klopfer bewegte, einen alten Meſſingklopfer, eine Schlange, die ſich in den Schwanz biß, öffnete ſich dieſe kleine Tür, zwei Hände zogen ihn hinein. Und er war geborgen. Hier draußen war er wieder zwanzig Jahre alt. Er ſehnte ſich nach dieſen Stunden, er brauchte ſie jetzt. „Wie ſoll ich Ihnen nur für alles danken?“ ſagte ſie immer wieder.„Nachdem ich nun noch die Stelle bei Lauferberg bekommen habe, hab' ich nun keine Wünſche mehr.“ 965 iſt nur ſehr einſam hier draußen“, meinte er. »Ich bin nicht ängſtlich“, ſagte ſie.„Ich kann ſchießen. Und was ſollten ſie ſchon bei mir ſuchen?!“ Und Ibr Leben!“ fraate er. Politiſches Allerlei Verlängerung des deutſch⸗argenkiniſchen Handels. abkommens. Die in den letzten Monaten in Buenos Aires geführten Verhandlungen bezüglich der Verlängerung des geltenden deutſch⸗argentiniſchen Abkommens über den Handels⸗ und Zahlungsverkehr haben zu dem Ergebnis geführt, daß durch Notenwechſel zwiſchen der deutſchen Botſchaft und der argentiniſchen Regierung das bisherige Abkommen, das am 31. Dezember ds. Is. ablaufen würde, etwa unter den gleichen Bedingungen um zwei Jahre verlängert wor⸗ den iſt. Der Berliner Beſuch des Chefs der polniſchen Luftwaffe. Im Verlauf des Berliner Beſuches des Chefs ber pol⸗ niſchen Luftwaffe, General Raiski, fand für ihn und ſeine Begleitung, Oberſtleutnant Stachon und Major Szul, am Dienstag im Haus der Flieger ein kameradſchaftliches Bei⸗ ſammenſein ſtatt, das Gäſte und Gaſtgeber zwanglos zu⸗ einander führte. Von polniſcher Seite waren außerdem anweſend Botſchafter Lipſki und der Luftattache Oberſt⸗ leutnant Szymanſki mit ſeinem Gehilfen Major Steblik. Deutſcherſeits waren zugegen: Der Chef des Protokolls Geſandter von Bülow⸗Schwante, der Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, der Chef des Gene⸗ rulftabes ber Luftwaffe, Generalleutnant Stumpff, ſowie mehrere Generale der Luftwaffe und Amtschefs der Luft⸗ fahrtverwaltung. Reform des Wahlrechts in Ungarn. Der ungariſche Miniſterrat nahm den Geſetzentwurf über die Einführung des allgemeinen und direkten Wahl⸗ rechts an. Ueber den Inhalt des Entwurfs wird mitge⸗ teilt: Das Wahlrecht für Männer wird vom 24. auf das 26. Lebensjahr und für Frauen auf das 30 Lebenjahr er⸗ höht. Frauen, die vier eheliche Kinder haben, erhalten ohne Rückſicht auf das erwähnte Mindeſtalter das Wahlrecht. Wahlberechtigt ſollen nur Perſonen ſein, die ſeit zehn Jah⸗ ren die ungariſche Staatsbürgerſchaft beſitzen, ſeit ſechs Jahren in der gleichen Gemeinde ihren Wohnſitz haben und ſechs Volksſchulklaſſen hinter ſich haben. Von den 240 Ab⸗ geordneten des Parlaments ſollen 120 nach dem allgemei⸗ nen und geheimen Wahlrecht in den Komitaten, die reſt⸗ lichen 120 nach dem bisherigen, allerdings weſentlich um⸗ geſtalteten Liſtenwahlſyſtem gewählt werden. Die Wahl⸗ 1 ſoll beſchränkt und unter Kontrolle geſtellt wer⸗ en. 0 Die Verbände und Vereine Braſiliens werden neuregiſtriert. Der Bundespräſident von Braſilien unterzeichnete eine Verordnung, die eine Neuregiſtrierung ſämtlicher Ver⸗ bände und Vereine mit kulturellen, ſozialen und ſportlichen Zielen vorſieht. Regiſtrierſtelle iſt das Juſtizminiſterium. Beſonderer Wert wird auf die Angabe der genauen Per⸗ ſonalien der leitenden Perſönlichkeiten und ihrer Staats⸗ zugehörigkeit gelegt, desgleichen auf den Nachweis etwaiger finanzieller Unterſtützungen. Die Verordnung wird als eine Erweiterung der Beſtimmungen vom 2. Dezember über die Aufhebung ſämtlicher Parteigebilde bezeichnet. „Keine Kleine Entente mehr!“ Poln'ſche Jeſtſtellung zur Reiſe Delbos'. Varſchau, 14. Dezember. In einer Betrachtung zu der diplomatiſchen Reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters Delbos kommt„Kurjer Po⸗ ranny“ zu der Schlußfolgerung, ihre Bedeutung für die franzöſiſche Politik ergebe ſich hauptſächlich aus dem Zu⸗ ſammenbruch des ſich auf Genf ſtützenden Syſtems der kol⸗ lektiven Sicherheit. Die franzöſiſche Politik müſſe feſtſtellen, daß jeder einzelne Staat der ſogenannten Kleinen Entente für ſich beſonders behandelt werden müſſe. Es gebe heute eine rumäniſche, jugoſlawiſche und tſchechoſlowakiſche Poli⸗ tik, aber keine Politik der Kleinen Entente mehr. Die Kleine Entente ſei ſeinerzeit gegen den 9 Reviſionismus gegründet worden. eue regele jeder Staat der Kleinen Entente ſeine Beziehungen zu Budapeſt nach eigenen Geſichtspunkten. Auf die Kleine Entenke als Geſamtheit könne ſich die franzöſiſche Politik keineswegs mehr ſtützen. Das unruhige Paläſtina Immer neue Zwiſchenfälle. Jeruſalem, 14. Dez In Haifa wurde ein britiſcher Po⸗ liziſt leicht verwundet, und in Tiberias kam ein jüdiſcher Hilfspoliziſt ums Leben Unweit Haifa wurde auf dem Weg nach Nazareth ein mit Juden beſetzter Autobus be⸗ ſchoſſen und eine Bombe gegen ihn geworfen. 13 Inſaſſen wurden verletzt, von denen ſechs ins Krankenhaus gebracht werden mußten. „Mein Leben? Was liegt daran!“ Sie machte eine Bewegung mit der Zigarette.„Sie brauchen keine Angſt zu haben, daß ich Geſchichten mache.“ „Ich habe aber Angſt...“ „Das iſt töricht von Ihnen, denn was geſchehen ſoll, geſchieht doch.“ „Was heißt das?“ Er faßte ſie beim Handgelenk. „Fangen Sie wieder ſo an?“ Er zwang ſie, ihn anzuſehen. Aber ſie wich ihm aus und warf die brennende Zigarette fort. „Hede— ſehen Sie mich mal an!“ Er drehte ihren ſchmalen Kopf zu ſich, aber ſie ſchloß die Augen und ſchüttelte die Locke über der Stirn zurück.„Ich bin nicht mein eigener Herr, es kann ſein, daß ich einmal fort muß, für Tage oder länger. Kann ich das ruhig tun? Ich meine, ohne daß etwas geſchieht?“ „Was ſoll denn geſchehen?“ fragte ſie, ohne die Augen zu öffnen. Im hellen Mondſchein ſchien ihr junges Geſicht wie aus Marmor gemeißelt. „Ich bin Ihr Freund, Hede, Ihr väterlicher Freund.“ Er legte ſeinen Arm um ihre Schultern. Als er dieſe Worte ſprach, glaubte cr ſie ſelbſt. Er wollte ſie beſchützen vor Gefahren. War das ein Unrecht? Aber weshalb ſage ich es nicht Nelly?, dachte er. Sie, die ſo gütig gegen alle Menſchen iſt, die man immer zurückhalten mußte: gib nicht zuviel. Die immer bereit war, anderen zu helfen. Wes⸗ halb ging er nicht zu ihr, morgen, und ſagte ihr alles? Aber irgend etwas war da, das ihn zurückhielt. Es war merkwürdig, daß, ſobald er von Hede reden wollte, ihn eine innere Stimme warnte. Der Mond ſtand groß und voll über der Burgruine. „Hede“, ſagte er. Da ſchlug ſie die Augen auf und warf ihre Arme um ſeinen Hals, er fühlte ihr Herz an dem ſeinen klopfen. ——————————— Kurzmeldungen Begnadigung durch den Jührer. Berlin, 15. Dez. Der Führer und Reichskanzler den 27jährigen Engelbert Gorgon, der in großer wirtſchaſt licher Notlage ſein uneheliches Kind kurz nach der Geburt getötet hatte und deshalb vom Schwurgericht in WS zum Tode verurteilt worden iſt, zu einer 15jährigen Zuch hausſtrafe begnadigt. Weio manns ſechſter Mord Paris, 14. Dez. Der Raubmörder Weidmann hat, wie bereits gemeldet, ein ſechſtes Verbrechen eingeſtanden. Vor dem Unterſuchungsrichter gab er zu, zuſammen mit dem in⸗ zwiſchen verhafteten Helfershelfer Million auch die Straß. burgerin Jeannine Keller ermordet zu haben, der ſie eine Stellung in Vichy verſprochen hätten. Auf der Fahrt na Vichy in dem Automobil des ermordeten Chauffeurs Coufft ſeien ſie im Wald von Fontainebleau übereingekommen, Frau Keller zu ermorden. Weidmann habe die junge Fral durch einen Revolperſchuß in den Hinterkopf getötet und dann an Ort und Stelle vergraben. Zu dem angeblichen Aktenkat auf Delbos. In der Angelegenheit des angeblichen Attentats all den franzöſiſchen Außenminiſter Delbos hat die Poltz eine neue Einzelheit feſtgeſtellt. Der Helfershelfer des i Valenciennes verhafteten Terroriſten Budai Koleman, dez frühere Fremdenlegionär Havel, ſoll während ſeinen Dienſtzeit in Franzöſiſch⸗Marokko mit dortigen Extremiſten in Verbindung geſtanden und mit ihnen den Plan eineg Anſchlags gegen den Generalgouverneur Le Beau ausge⸗ arbeitet haben. Engliſcher Bomber abgeſtürzt Ein weiterer Flugzeugunfall. London, 14. Dez. In der Nähe von Stopham Bridge (Grafſchaft Suſſex) ſtürzte aus bisher unbekannter Arſache ein ſchwerer Bomber der britiſchen Luftwaffe ab. Die Ma⸗ ſchine ging bei dem Aufprall auf den Boden in Flammen auf, wobei die vier Inſaſſen den Tod fanden. Das iſt der 89. Abſturz bei der briliſchen Luftwaffe in dieſem Jahr. Insge- ſamt wurden 147 Todesopfer gezählt. Ein von Paris kommendes Flugzeug der Britiſh Im⸗ perial Airways ſtieß bei ſeiner Landung in Croyden im Schneeſturm auf eine einem Schuppen gegenüberliegende Mauer. Durch den Anprall brach das Flugzeug in der Mitte auseinander. Zwei Fahrgäſte wurden leicht verletzt, wäh⸗ rend der Funker und der Pilot völlig unverletzt blieben. Nachtſchnellzug im Schnee London, 14. Dez. Der Schnellzug von Edinburg nach London erlitt in der Nacht zum Dienstag durch den unge⸗ wöhnlich ſtarken Schneefall in Schottland eine faſt ſieben⸗ einhalbſtündige Verſpätung und mußte ſpäter die Fahrt überhaupt einſtellen. Ein eingeſchneiter Güterzug blockierte den Weg und der Schnellzug blieb infolgedeſſen mehrere Stunden auf der Strecke liegen. 200 Paſſagiere verbrachten eine ungemütliche Nacht, die noch dadurch verſchlimmert wurde, daß plötzlich das Licht ausging. Die Eiſenbahnbeam⸗ ten waren gezwungen, erſt Kerzen aus dem nächſten Dorf zu holen.— Zwei Brüder wurden auf den Eiſenbahnglei⸗ ſen in der Nähe des wartenden Zuges durch einen Schnee⸗ pflug getötet, deſſen Herannahen ſie überhört hatten. Berlin. Der Präſidenr der Akademie für Deutſches Recht Reichsminiſter Dr Frank hate die Mitglieder des Präſi⸗ diums der Akademie zu der alljährlich ſtattfindenden Prä⸗ ſidialſitzung nach Berlin zuſammengerufen. Budapeſt. In Anweſenheit des deutſchen Geſandten von Erdmannsdorff und des deutſchen Militärattaché Oberſt Baron Wrede fand in Stuhlweißenburg in Erinnerung an die große Durchbruchsſchlacht von Limanova eine Trauer⸗ feier für die im Kriege gefallenen Helden des 10. ungari⸗ ſchen Huſarenregiments ſtatt, deſſen Regimentsinhaber Generalfeldmarſchall von Mackenſen iſt. Gläubiger erſchießt Schuldner und Geldvermitktler. Warſchau, 14. Dez. Wegen einer Schuld kam es in einem Dorf bei Lodz zu einer ſchweren Bluttat, der drei Menſchenleben zum Opfer fielen. Der 52 Jahre alte Haus⸗ diener des Finanzamts Dlugowſki begab ſich, als ſeine Mah⸗ nungen um Rückerſtattung ſeines einem Bauern geliehenen Gelds ergebnislos blieben, in deſſen Wohnung und ſchoß ſeinon Schuldner und deſſen Frau auf der Stelle niedet. Dans ſuchte er den Vermittler dieſes Geldgeſchäftes auf und tötete auch ihn durch einen Revolverſchuß. Der Täter konnte auf der Flucht feſtgenommen werden. —— „Sag doch du“, bat ſie an ſeinem Mund.„Wozu ver⸗ ſtellen wir uns? Ich liebe dich und du mich— iſt's nicht ſo? Vom erſten Augenblick an, als ich damals in dein Zimmer trat. Du weißt es wohl“, ſprach ſie an ſeinem Mund.„Du ſahſt mich durch den Spiegel und erſchrakſt ich hab's gefühlt. Es ging mir durch und durch. Nein, ſag jetzt nichts. Tu mir nicht weh. Ich weiß, daß ich un vernünftig bin. Ich tue Unrecht, ich weiß. Aber dieſes iſt mein Recht, es dir zu ſagen. Du haſt eine Frau, haſt Kinder, ein Haus, eine Stellung. Was willſt du mit einem armen Mädchen?! Ich will mich nicht an dich hängen. Nein, nein— ich will nur, daß du zuweilen zu mir kommſt und bei mir biſt, dann bin ich ruhig, ſolange du da biſt. Er löſte ihre Arme und ſchaute ſie an. Sie atmete kurz, ſein Herz hämmerte und raſte. Sie war jung, ein durſtiget, roter Mund bog ſich zu ihm hinüber. Er wußte nichts mehr, als daß er liebte, vielleicht zum erſten Male, vielleicht zum letzten Male. Nach ſolchen Stunden ging er heim wie berauſcht. Alles war ihm gleichgültig geworden, alles verſank, nur„ſie war noch da; ihre Augen, ihr Lachen, ihr weiches, kühles Haar und ihr friſcher, junger, roter Mund. 5 Was daraus werden ſollte, darüber wollte er nicht nachdenken. Sie ſprachen beide nicht davon, ſie rührten nicht daran es gab nur ein Hindernis: ſeine Frau Soweit bin ich nun, dachte er, daß ich ſie als Laſt empfinde. Als Hindernis, das ihm verbot, noch einmal jung zu ſein. Man hat nur ein Leben. Seine Jugend war vorbei, ſein Leben ging zur Neige, aber die zweite Jugend war er⸗ wacht und wollte auch leben, und„ſie“ war's, die ſie ihm ſchenkte. g d Fortſetzung folgt. 1 A D Dee S ESA Cee SHD Sen OGS e 2 8 2 Badiſche Chronik 8 Die Kreisperſonalamtsleiter in Frauenalb. In der Zeit vom 14. bis 16. Dezember findet auf der Gauſchulungsburg Frauenalb eine Tagung der Kreisperſonal⸗ amtsleiter zuſammen mit den Perſonalreferenten der Glie⸗ derungen und angeſchloſſenen Verbände ſtatt. Es iſt das erſte Mal, daß das Gauperſonalamt einen ſolchen Lehrgang durch⸗ führt, zu dem Vertreter des Hauptperſonalamtes der Reichs⸗ leitung erſcheinen werden. Die Tagung erhält ihre beſondere Bedeutung durch eine Rede des Gauleiters, der grundſätzliche e egen über die Perſonalpolitik der NSDAP. machen wird. U Höpfingen b. Buchen.(Unfall an der Fut⸗ terſchneidmaſchine.) Die 13jährige Tochter des Land⸗ wirts Karl Eiermann verfing ſich mit den Kleidern im Ge⸗ triebe der Futterſchneidmaſchine und wurde einige Male her⸗ umgeſchleudert. Das Mädchen, dem die Kleider vom Leibe geriſſen wurden, erlitt einen Oberarmbruch und erhebliche Fleiſchwunden. „, Gondelheim b. Bretten.(Tod auf der Reiſe.) Einen tragiſchen Lebensabſchluß fand Reichsbahnſekretär G. Schäfer. Auf der Fahrt nach Weil b. Lörrach, zum Beſuch ſeiner Kinder, erlitt er vor Raſtatt einen Herzſchlag, der den Tod herbeiführte. e) Pforzheim.(Betrunkener überfahren.) Ein 62jähriger Mann wurde beim un vorſchriftsmäßigen Ueber⸗ queren des Bahnhofsplatzes von einem Perſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Hierbef zog er ſich innere Verletzungen zu, mit denen er ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden mußte. Wie feſtgeſtellt wurde, war der Verletzte betrunken. (0 Raſtatt.(Tod auf den Schienen.) Ein 24jäh⸗ riger lediger Mann aus Raſtatt ließ ſich auf der Strecke zwi⸗ ſchen Niederbühl und Haueneberſtein vom Schnellzug über⸗ fahren. Man fand die gräßlich verſtümmelte Leiche. Der Grund zu der unglückſeligen Tat war Liebeskummer. (Gochſchul nachricht.) Profeſſor Dr. Wurde als ſönlicher Or Freiburg be O Freil r außerordentlicher Profeſſor und per⸗ e Muſikwiſſenſchaft an die Univerſität Tenorbuffo an den Freiburger Städtiſchen Bühnen gewirkt, bis er 1934 in den Ruheſtand trat. iftut irt Johann Mohr aus Orſingen bei Stockach. Es mußte ihm im Krankenhauſe eine Hand abgenommen werden. 41 Kraftpoſtlinien in Schwarzwälder Sligebieten. Nicht weniger als 20 Linien der Deutſchen Kraftpoſt be⸗ fahren im Schwarzwald eine Höhenlage von 1000 Metern And gehen teilweiſe noch höher hinauf. Damit iſt das wunder⸗ bare Skigebiet des Schwarzwaldes in großzügiger Weiſe auf⸗ geſchloſſen. Von dieſen 20 Linien hat der Südſchwarzwald 12, der Nord⸗ und Mittelſchwarzwald je 4 Linien; im Ganzen be⸗ fahren 41 Linien die Skigebiete des Schwarzwaldes. Die Apfelernte in Baden 1937 2094 000 Doppelzentner geerntet. Nach der letzten Obſtberichterſtattung wurde die endgül⸗ tige Aepfelernte des Reiches im Jahre 1937 mit 18,7 Mil⸗ lionen Doppelzentner gegen 5,9 Mill. im Vorjahr und 8,8 Mill, im Jahre 1935 ermittelt. Da hrend der Baumblüte in dieſem Frühjahr die Witterung ſtark wechſelnd war, hat ſich der Fruchtanſatz und demgemäß die Ernte in den einzelnen Obſtbaugebieten des Reiches ſehr unterſchiedlich geſtaltet. In Württemberg, Baden, Bayern und Thüringen ſind gegenüber dem Vorfahr erhebliche Mehrerträge zu verzeichnen, während in Hamburg, Oldenburg, den Provinzen Grenzmark⸗Poſen, Weſtpreußen und Schleswig⸗Holſtein die Aepfelerträge des Vorjahres nicht erreicht worden. In Baden wurde von 3 601 000 tragfähigen Bäumen ein Geſamtertrag an Aepfeln von 2094000 dz erzielt. Das bedeutet einen Durchſchnittsertrag je Baum von 35,2 kg. And zwar wurden von Hoch- und Halbſtämmen 2060 000 dz geerntet, von Niederſtämmen 28 000 dz und von Spalier⸗ bäumen 6000 dz. Die Birnenernte hat in Baden einen Geſamtertrag von 211 000 dz erbracht. Bei dem Geſamtbeſtand von 1875 000 er⸗ tragsfähigen Birnbäumen ergibt ſich danach eine Durchſchnitts⸗ ernte je Baum von 11,3 kg. Nach der Güte der Apfelernte waren im Reichsdurch⸗ ſchnitt 5,9 Prozent gut, 29,6 Prozent mittel und 17,5 Pro⸗ zent gering. — Kraftfahrer im Schnee. Kraftfahrer, die durch ſchnee⸗ beengte Straßen fahren, die ein Ausweichen entgegenkommen⸗ der Perſonen nur langſam und unter erſchwerenden Am⸗ ſtänden(Erklettern der Schneewände) ermöglichen, müſſen entſprechend langſam fahren oder anhalten, bis die Entgegen⸗ kommenden ſich in Sicherheit gebracht haben. Eine Stunden⸗ geſchwindigkeit von 15 Kilometer kann unter Umſtänden zu hoch ſein und bei einem Verkehrsunfall als ſchuldhaft gelten. (RG. 6 121⸗37). Aus den Nachbargauen Das Kapitalver brechen in Wiesbaden 70jährige Frau wurde im Beti erſtickt. Wiesbaden. der Tod der Witwe Eiswaldt iſt, wie ſchon vermutet wurde, durch ein Verbrechen verurſacht worden. Die Frau wurde mit einem Tuch im Bett erſtickt. Eine der Tat verdächtige Perſon wurde in Haft genommen. Die Er⸗ mittlungen dauen noch an. Aeberfall in der Wohnung 79⸗Jährige von Banditen beraubt. — Saulgau. Ein ſchwerer Raubüberfall wurde in Saul⸗ gau verübt. Zwei Männer, von denen einer eine ſchwarze Geſichtsmaske trug, begehrten abends gegen halb 9 Uhr bei einer 79jährigen alleinſtehenden Greiſin Einlaß in die Wohnung, mit der Begründung, ſich nach dem Enkel der Frau zu erkundigen, der jedoch, wie die Täter ſicher wußten, abweſend war. Nachdem die Banditen ſich auf dieſe Weiſe in die Wohnung Eingang verſchafft hatten, forderten ſie von der alten Frau das vorhandene Bargeld und bedrohten ſie mit Erſchießen. Die Bedrohte händigte daraufhin den Räubern ihr ganzes Bargeld in Höhe von 105 Mark auls, worauf dieſe das Weite ſuchten. Nach den Tätern, die den ganzen Amſtänden nach aus der Nähe des Tatortes ſtammen dürften, wird gefahndet. Etwa auffallende Wahrnehmungen ſind umgehend der Gen⸗ darmerie⸗Abteilung Saulgau oder der nächſten Polizei⸗ oder Gendarmerieſtelle zu melden. Scheidt.(Tod durch Unvorſichtigteit in ver Garage.) Der in Scheidt wohnhafte Inſtallateur J. Kie⸗ fer wurde in ſeiner Garage neben ſeinem Auto tot aufge⸗ funden. Der Arzt ſtellte Kohlenoxydgasvergiftung feſt. Kie⸗ fer hatte offenbar den Motor des Wagens laufen laſſen, 8 durch die ausſtrömenden Gaſe betäubt und getötet wor⸗ en. Gießen.(das Trittbrett verfehlt.) Auf dem Verladebahnhof der Station Großen⸗Linden verſuchte der 15 Jahre alte Heinrich Velten aus Göbelnrod auf das Trittbrett eines rückwärts ſtoßenden Laſtautos zu ſprin⸗ gen. Dabei rutſchte der junge Mann ab und fiel unter ein Hinterrad, das ihm über den Kopf ging. Der Tod trat nach kurzer Zeit ein. Lich(Oberheſſen).(Feuer in einer Kirche) In der evangeliſchen Marienſtiftskirche brach abends im Heiz⸗ keller infolge Entzündung eines Holzſtoßes ein Brand aus, der eine rieſige Rauchentwicklung im Kellergeſchoß und in der Seitenkapelle der großen Kirche herbeiführte. Vor⸗ 12 dach d Arbeiter entdeckten den Brand und alarmier⸗ ten raſch die Feuerwehr, die jedoch den weiten Kirchen⸗ raum bereits ſo ſtark verqualmt vorfand, daß die Feuer⸗ wehrleute nur mit Rauchmasken durch den Qualm bis zu dem Brandherd zur Bekämpfung vordringen konnten. Dem energiſchen Einſatz der Feuerwehr iſt es zu danken, daß das Feuer auf ſeinen Herd im Heizkeller beſchränkt werden konnte. Trotzdem iſt der Sachſchaden ſehr groß, beſonders auch in der prächtig ausgemalten Seitenkapelle, deren wundervolle Malereien jedenfalls vollſtändig erneuert werden müſſen. Erheblicher Schaden iſt auch an der Licht⸗ anlage entſtanden — Bietigheim(Laſtauto in Flam men.) Auf der Fernverkehrsſtraße Stuttgart⸗Heilbronn geriet am Stadt⸗ ausgang in Richtung Beſigheim der Motorwagen eines Laſt⸗ kraftwagens aus dem Saargebiet in Brand. Der Anhänger, der ebenfalls gefährdet war, konnte rechtzeitig abgehängt wer⸗ den und blieb vom Feuer verſchont. Die Bietigheimer Feuer⸗ wehr war ſehr raſch zur Stelle und löſchte den Brand. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 10000 Mark. Infolge der durch den Vorfall notwendig gewordenen Sperrung der Straße kam es zu großen Verkehrsſtockungen. — Göppingen.(Ein ſchlechter Scherz.) Als ein Einwohner in Salach ſpät abends vom Wirtshaus nach Hauſe kam, verwehrte ihm ſeine beſſere Ehehälfte den Einlaß, und öffnete ihrem Mann auch auf mehrmaliges Bitten nicht. Die⸗ ſer drohte darauf, er werde, wenn ſie ihn nicht einlaſſe,„in den Bach“ gehen. Die Frau nahm dieſe Drohung nicht ernſt, bis ſie in dem nahen Bach einen ſtarken Plumps vernahm. Nun zweifelte ſie nicht mehr, daß ihr Mann die Drohung wahrgemacht habe, eilte aus dem Hauſe und verſtändigte einige Nachbarn, mit denen ſie den ganzen Bach abſuchte. Sie mögen nicht ſchlecht erſchrocken ſein, als ſie den„Erkrun⸗ kenen“ plötzlich ſeelenruhig an einem Fenſter der Wohnung tehen ſahen. Der Mann hatte nämlich lediglich einen Spalt⸗ lock in den Bach geworfen und den Augenblick, in dem ſeine Frau Hilfe holte, dazu benützt, um in das offenſtehende Haus zu gelangen. A Auto über die Böſchung geſtürzt. Zu einem ſchweren Unfall kam es auf der bekannten Haincher Höhe bei Laa⸗ ſphe. Ungefähr 100 Meter oberhalb der Kurve rannte ein Kraftwagen aus Marburg gegen einen Straßenbaum Der Wagen überſchlug ſich und ſtürzte die Böſchung hinunter. Die. Fahrerin hatte ſcheinbar wegen der Glätte der Straße die Herrſchaft über den Wagen verloren. Die Führerin wie auch die beiden mitfahrenden Frauen trugen ſo ſchwere Verletzungen davon, daß ſie alle in ein Krankenhaus einge⸗ liefert werden mußten. Der Wagen wurde vollſtändig zer⸗ trümmert. e Mannheimer Brief. Weihnachts vorbereitungen.— Das Winterhilfswerk bei der Arbeit. Die Wochen vor dem Weihnachtsfeſt bedeuten für die Geſchäftswelt immer eine Zeit beſonderer Anſtrengungen, nicht nur im Hinblick auf den erhöhten Andrang der Käufer, ſondern auch in der Werbung, denn jetzt zeigt es ſich ja, wer im Verkauf am meiſten zu bieten hat. Dieſe Tatſache beſchränkt ſich nicht allein auf die Innenſtadt, wo ſich die Geſchäftswelt zuſammenballt, wo in den Hauptverkehrs⸗ ſtraßen Laden an Laden ſich reiht, und wo jetzt die Aus⸗ lagen im lockenden Lichterglanz erſtrahlen. Auch die Geſchäfts⸗ leute in den äußeren Stadtteilen ſtrengen ſich von Jahr zu Jahr mehr an, um im allgemeinen Wettbewerb Schritt zu halten; ein Blick in die Schaufenſter zeigt, daß dieſes Beſtreben nicht ohne Erfolg bleiben kann. Auch hier läßt ſich dieſe Feſtſtellung ohne weiteres machen, und ſie wird noch beſtätigt durch die Angebote in unſerem Anzeigenteil. So ergeben ſich jetzt ſchon günſtige Ausſichten auf die Weihnachtszeit, beſonders wenn man die ſeit dem letzlen Jahr geſtiegene Kaufkraft berückſichtigt. Auf zahlreichen öffentlichen Plätzen Mannheims erſtrahlt allabendlich der Lichterbaum, der uns kündet, daß das Feſt der Liebe nicht mehr fern iſt. In unſerem doch noch etwas ländlichen Stadt⸗ teil wird es beſtimmt nicht weniger innig gefeiert als im Lärm der Großſtadt. e Seit der Eröffnung des Winterhilfswerks 1937/8 wur⸗ den bereits wieder einige Schlachten der Hilfsbereitſchaft und Volksgemeinſchaft geſchlagen. Der 4. Dezember, der Tag der nationalen Solidarität, war auch in Mannheim ein Großkampftag gegen Hunger und Kälte. Um ein Drittel hat unſere Stadt das vorjährige Ergebnis an dieſem Tag ühertroſſen. Ein ebenſo großer Erfolg war das große WSH W⸗ Winterfeſt im Roſengarten. Kaum konnte das große Haus mit all ſeinen Sälen die Tauſende von Beſuchern faſſen, die mit ihrem Vergnügen das Bewußtſein verbinden durften, auf dieſe Weiſe etwas zur Linderung der bei manchen Volksgenoſſen noch beſtehenden Not beigetragen zu haben. Schließlich ſei noch erwähnt, daß im Waldpark und auf der Reißinſel eine Jagd ſtattfand, die im Zeichen des Winterhilfswerks ſtand. Auf Einladung der Stadtverwaltung und des Kreisjägermeiſters nahmen daran neben ſonſtigen geladenen Gäſten erſtmals auch Offiziere der Wehrmacht teil. Ilvesheim(Aus dem Standesregiſter) Ge⸗ burten: 24. 11. Philipp Sauer, Tüncher und Anna geb. Probſt einen Sohn Kurt.— Eheſchließungen: 27. 11. Kark Hörn, Elektromonteur und Emma Kahtarina Grohmüller. —. Sterbefälle: 13. 11. Katharina Schneider geb. Weibel, Witwe des Werkmeiſters Peter Schneider, 67 Jahre alk. Nach dem Brand im Mannheimer Schlachthof Die Arbeit der Feuerwehr beendet.— Fortgang der Auf⸗ räumungsarbeiten an der Brandſtätte. i Mannheim. Das Auspumpen der Gefrierfleiſchkel⸗ ler, mit dem die Feuerwehr bereits am Montagnachmittag begonnen hatte, wurde am Dienstag fortgeſetzt und beendet. Wie wir ſchon berichtet haben, war es nötig geweſen, ſämt⸗ liche Keller bis unter die Decke, d. h. etwa drei Meter tief, mit Löſchwaſſer zu füllen. In einem fort wurden die rieſigen Waſſermengen von den Pumpen herausbefördert. Mit dem Abſchluß dieſer Arbeit war auch die Tätigkeit der Feuerwehr, deren Umſicht und Ausdauer alles Lob zukommt, im weſentlichen beendet. Die Forträumung der Brandtrümmer wird ſelbſtver⸗ ſtändlich noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. Inzwiſchen bekamen aber auch ſchon die Metzger Arbeit, denn ein⸗ mal war es ihnen am Montag nicht mehr möglich geweſen, ihre Abteile zu räumen, da ihnen von der Polizei zunächſt nur in kleineren Trupps der Zugang zur Kühlhalle erlaubt werden konnte; zum anderen war das Fleiſch, das vor den Flammen geborgen werden konnte, abzuziehen. Das Groß⸗ vieh war von einem auswärtigen Anternehmen aufgekauft und unverzüglich abgeholt worden, während Schweine, Käl⸗ ber und Hämmel gleich an Ort und Stelle von den Brand⸗ ſpuren gereinigt wurden. Die Arbeiten des Vortages hatten ſich bis in die tiefe Nacht hingezogen. f Bis zur Erſtellung eines Erſatzbaues für das abgebrannte Kühlhaus haben die Mannheimer Metzger vorerſt von pri⸗ vater Seite Kühlzellen eingeräumt erhalten. Zunächſt dürfte dann wohl der Vorkühlraum der Kühlhalle als Notkühl⸗ raum hergerichtet werden. Die zuſtändigen Stellen haben ſich bereits mit der Frage des Erſatzes des Kühlhauſes beſchäftigt. Wie hierüber noch im einzelnen verlautet, ſollen die nie⸗ dergebrannten Baulichkeiten nach Fortſchaffung der Trüm⸗ mer auf der gleichen Stelle neuerrichtet werden. Man beab⸗ ſichtigt, die erforderlichen Arbeiten ſoweit zu beſchleunigen, daß bis zum Eintritt der wärmeren Jahreszeit wieder eine gebrauchsfertige Kühlhalle zur Verfügung ſteht. Wie nochmals betont wird, erfährk der Betrieb des Mannheimer Schlachthofes keine Einſchränkung oder Unter⸗ brechung. Daraus geht hervor, daß auch die Fleiſchverſor⸗ gung der Bevölkerung, wie wir ſchon ankündigten, keine Be⸗ einträchtigung erfährt. i Vom Nationaltheater. Der Verkauf der Weih⸗ nachts gutſcheinhefte des Nationaltheaters hat begon⸗ nen. Die Hefte enthalten vier Gutſcheine zu 25 Prozent Er⸗ mäßigung gegenüber den Tagespreiſen und werden für alle Platzarten ausgegeben.— Am Donnerstag wird Axel Ivers Luſtſpiel„Spiel an Bord“ in dieſer Spielzeit zum letztenmal im Nationaltheater erſcheinen. —— Kathreiner K- Paket Kathreiner 43 Pf FA kg⸗ Paket Rathreiner 22 Pf N Entrümpelungsaktion in Mannheim 1937. Der Polizeipräſident gibt bekannt, daß, nachdem die Entrümpelungsaktion in Mannheim, die durch die Amts⸗ träger des Reichsluftſchutzbundes durchgeführt wurde, be⸗ endet iſt, nun alle noch vorhandenen Gegenſtände, die unter die Entrümpelungsaktion gefallen ſind und nicht von der NSW abgeholt wurden, durch die Altſtoffſammler abgeholt werden. Eine weitere Abholung durch die NS findet nicht mehr ſtatt. Die Bevölkerung wird erſucht, die Altſtoffſammler nicht abzuweiſen, damit die Gegenſtände reſtlos der Ver⸗ wertung zugeführt werden können. * Die erſten Handwerksmeiſter mit DA ⸗Kredit. Von der Möglichkeit, eine ſelbſtändige Exiſtenz mit Per⸗ ſonalkrediten aus der DAF aufzubauen, wurde bereits im November in den erſten Fällen Gebrauch gemacht. Die zu⸗ ſtändigen Stellen der neuen Dienſtſtellen für die Einrichtung ſelbſtändiger Betriebe beim Deutſchen Handwerk in der DA haben dafür geſorgt, daß bereits jetzt in zehn Siedlungen in verſchiedenen Gebieten des Reiches der Ambau von Sied⸗ lungshäuſern in Handwerksbetriebe vollzogen wurde. Im November d. J. wurden die erſten Stellen beſetzt. Nach Zuteilung des Perſonalkredites und der vollkommenen Ein⸗ richtung der Handwerksſtätte beginnt für den neuen Meiſter eine finanzielle Schonzeit von ſechs Monaten. In dieſer Zeit ſoll der ſelbſtändig gemachte Handwerker ſich bewähren. Die Höhe der monatlichen Kreditrückzahlungen wurde nicht ſtarr und ſchematiſch feſtgeſetzt, ſondern den jeweiligen wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen angepaßt. * Zweite Fahrt„Rund um Italien“. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Gau Baden, veranſtaltet vom 6. bis 16. Februar 1938 ihre zweite Italien⸗ fahrt. Dieſe geht diesmal die umgelehrte Streche und zwar von Karlsruhe aus über Pforzheim nach München, über den Brenner nach Venedig, von wo die Einſchiffung auf der„Oceana“ erfolgt. Die Seefahrt führt durch das Adria⸗ tiſche Meer, die Straße von Meſſina nach Palermo, wo Mon⸗ reale beſichtigt wird, weiter nach Neapel, Pompeji und Capri. In Genua endigt die Seefahrt. Die Rückreiſe erfolgt über Mailand Chiaſſo— Bergamo— Baſel. Der Preis dieſer Reiſe beträgt RM. 150.—. Alle Kd F⸗Dienſt⸗ ſtellen nehmen Anmeldungen entgegen. Sie gelten erſt als angenommen, wenn ſie durch das Gauamt Baden der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beſtätigt ſind. 2 — Abzugsfähige Berufsausbildungskoſten. Koſten für die Ausbildung zur Erlangung eines Berufs oder einer Er⸗ werbsſtellung ſind ebenſo wie die Koſten der Berufsaus⸗ bildung, d. h. der Ausbildung, der ſich ein bereits im Beruf oder Erwerbsleben ſtehender Steuerpflichtiger in der Abſicht unterzieht, ſich in ſeinem Beruf oder ſeiner Erwerbsſtellung zu verbeſſern, grundſätzlich nicht abzugsfähig. Dagegen ſind die Koſten für die übliche Weiterbildung im Beruf mit dem Zweck, in dem bereits ausgeübten Beruf auf dem Laufenden zu bleiben und den jeweiligen Anforderungen des Berufs gerecht zu werden, ebenſo als Werbungskoſten abzugsfähig wie in gewiſſen Fällen die Koſten der Fortbildung, angemeſſene Aufwendungen vorausgeſetzt. Solche Fälle liegen vor, wenn ein Steuerpflichtiger Aufwendungen zu dem Zweck macht, ſich in dem bereits ausgeüßten Beruf fortzubilden und ohne Jebergang zu einem ande; Beruf beſſer vorwärts zu kom⸗ men. Reichslollgrio 0 Kur Arboltsbalcha fung De ue 22. u. 2 J. es 11* he Reichs⸗ bahn hat die Zugbegleitbeamten angewieſen, in der Winter⸗ ſportzeit den Reiſenden mit Schneeſchuhen in jeder Weiſe be⸗ hilflich zu ſein. Für die Mitnahme von Schneeſchuhen in die Abteile gelten die gleichen Beſtimmungen wie im Vor⸗ jahr. Sie können in die dritte Klaſſe aller Züge, alſo auch der Eil⸗ und Schnellzüge, und in die zweite Klaſſe der Per⸗ ſonenzüge mitgenommen werden. Soweit jedoch in den Sei⸗ tengängen der D⸗Zugwagen und in den Vorräumen der Eil zugwagen beſondere Einrichtungen für die Unterbringung von Schneeſchuhen eingebaut ſind, können dieſe auch von Reiſenden der erſten und zweiten Klaſſe mitgenommen werden. In Schlafwagen iſt dagegen die Mitnahme von Schneeſchuhen nicht geſtattet. — Schneeſchuhe als Handgepäck. Die Deutſche f . Zahlungsmittel für Privatquartiere in der Schweiz. An Reiſende, die in der Schweiz Privatquartiere in Anſpruch nehmen wollen, können die beſonderen Reiſezahlungsmittel nicht ausgegeben werden. Die Reick telle für Deviſenbewirt⸗ ſchaftung hat dringend erſucht, darauf zu achten, daß zugun⸗ ſten ſolcher Perſonen die zur Beſtreitung der Aufenthaltskoſten erforderlichen Zahlungsmittel ausſchließlich durch Vermitt⸗ lung der deutſchen Verrechnungskaſſe im Wege der Auszah⸗ lung nach der Schweiz überwieſen werden. Da immer wieder Fälle feſtgeſtelll wurden, in denen dieſe Vorſchrift nicht be⸗ achtet worden iſt, wiederholt die Reichsſtelle ihr Erſuchen, die Vorſchriften über die Reiſezahlungsmittel für Reiſende mit Privpatquartier in der Schweiz einzuhalte⸗ Neun Verkehrsunfälle. Auf der Caſterfeldſtraße in Rheinau ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem entgegen⸗ kommenden anderen Perſonenkraftwagen zuſammen. Hierbei wurden beide Wagenſührer erheblich und eine Mitfahrerin leicht verletzt. Die Verletzlen fanden Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Beide Perſonenkraftwagen wurden ſo ſtark be⸗ ſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Ueber die Schuldfrage ſind die Erhebungen im Gange. Bei acht wei⸗ teren Verkehrsunfällen wurden zwei Perſonen leicht verletzt und ſechs Fahrzeuge beſchädigt.— Bei Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßen⸗ verkehrsordnung 82 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 24 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine aus⸗ gehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Sportnachrichten. Gelaͤndekundiger Skilauf mit Koc Um den Volksgenoſſen, die den touriſtiſchen Skilauf beherrſchen, Gelegenheit zu geben, ſich in geländekundlichen Fragen zu vervollkommnen, hat die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ folgenden Winterfahrten Gruppen fur gelände⸗ kundlichen Skilauf angeſchloſſen: AF. 1 vom 25. 12. 37 bis 2. 1. 38 nach Oberbayern (Schlierſee und Umgebung) Preis 37 Mark; UF. 5 vom 13. 2. 38 bis 20. 2. 38 nach (Pfronten und Umgebung) Preis 31,50 Mark; AF.! vom 20. 3. 38 bis 27. 3. 38 nach Oberbayern (Reit im Winkel, Inzell, Ruhpolding und Umgebung) Mels 85,40 Mark. a Die einzelnen Gruppen werden jeweils mit einer Höchſt⸗ Ja von 15 Teilnehmern durchgeführt. Anfänger können nicht eilnehmen. Für die Teilnahme an AF. 1(über Weihnachten und 5 meldet man ſich ſofort direkt an die Gaudienſt⸗ 55„Kraft durch Freude“, Abteilung Wandern, Karlsruhe⸗ aden, unter gleichzeitiger Ueberweiſung des betreffenden Teil⸗ nehmerpreiſes(UF. 1 37 Mark) an die Gaudtenſtſtelle „Kraft durch Freude“) Karlsruhe, Beiertheimer Allee 8 d, Poſtſcheckkonto 1010 mit Angabe des Zweckes der Zahlung. Anmeldung und Fahrtkosten müſſen bis 20. Dezember einge⸗ dem Allgäu eK. 700. 600 gangen ſein. Schmelings neuer Gieg In der 8. Runde k. o. Sieger.— harry Thomas Ring geſchickt. 5 Newyork, 14. Dez. Max Schweling erfocht im ausver⸗ kauften Madiſon Square Garden einen neuen großen Sieg. In Anweſenheit des deutſchen Bolſchafters Dieckhoff ſchlug er den Amerikaner Harry Thomas in acht Runden derart zuſammen, daß ſich Kingrichter Arthur Donovan kurz vor Schluß der achten Runde gezwungen 52 den nicht mehr verkeidigungsfähigen Amerikaner nach ſechs kurzen Nieder⸗ ſchlägen aus dem Ring zu ſchicken und Max Schmeling zum k. o.-Sieger zu erklären. Damit erlebte Thomas die erſte k. o.⸗Niederlage ſeines Lebens Max Schmeling hingegen wurde vom Newyorker Publikum gefeiert wie noch nie; er iſt und bleibt der größte Publikumsboxer, den Amerika ſeit Jack Dempſeys Zeiten geſehen hat. Die Hetze der jüdiſchen Untermeyer⸗Gruppe iſt völlig fehlgeſchlagen, mit Schmelings großem Sieg hat dis deutſche Sache in Amerika einen neuen Erfolg errungen. Schmeling begibt ſich ſofort nach Deutſchland, um das Weihnachtsfeſt zuſammen mit ſeiner Frau und ſeiner Mut⸗ ter zu feiern. Am 30. Januar trifft er in Hamburg auf Ben Foord, für Februar hat er ein Angebot erhalten, in Miami (USA) gegen Steve Doudas zu boxen. Die Pleite der jüdiſchen Bohkolthetze Die Senſation Newyorks war am Dienstag weniger der allgemein erwartete Sieg Max Schmelings über Thomas, als die Tatſache, daß der von langer Hand vorbereitete jü⸗ diſche Boykott überhaupt keine Wirkung ausübte. Dabei waren vor dem Bürohaus der Boxkampfveranſtalter, es Klubs des 20. Jahrhunderts, bereits ſeit einem Monat Boykottpoſten mit Antinaziplakaten auf⸗ und abmarſchiert, und vor dem Madiſon Square Garden waren drei Reihen von jüdiſchen Boykotteuren mit Haßplakaten aufgeſtellt, die die Beſucher der Veranſtaltung abzudrängen verſuchten, ſo daß ein großes Polizeiaufgebot nötig war, um die Eingänge der Halle freizuhalten. Weiter war von den Synago⸗ gen(h, ſeit Wochen die Parole„Geht nicht zum Schmeling⸗ Kampf!“ ausgegeben worden. Dennoch füllten 18 000 Newyorker, die größte Menge ſeit zwei Jahren, die Halle. Max Schmeling wurde bei ſei⸗ nem Erſcheinen von einem langanhaltenden Beifallsſturm begrüßt. Selbſt die„New Vork Times“ muß zugeben, daß dieſer Begeiſterungsſturm eine der größten Ovakionen ge⸗ weſen iſt, die je einem Boxer zuteil wurde. Dieſe Ehrungen für Schmeling beweiſen, daß das Sportpublikum der Vereinigten Staaten nicht vergeſſen hat, was Schmeling für den Boxſport in Amerika getan hat, daß es ihn als ſauberen, anſtändigen und fairen Boxer ſchätzt, und daß es ſich wie bei den Olympiſchen Spielen dagegen ſträubt, die Politik mit Sport zu vermiſchen. uus dem ddmddmdmadmdmmmobterettdtnetdt))) Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 15. Dezember: Nachmiktags⸗Vorſtellung, freier Verkauf: Peterchens Mondfahrt. Märchenſpiel pon Gerdt von Baſſewitz; Muſik von Clemens Schmal⸗ ſtich. Anfang 15, Ende etwa 17.30 Uhr.— Abends: Miete M 11 und 1. Sondermiete M 6 und für die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 419, 905 bis 909: Fidelio. Oper von L. van Beethoven. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Donnerstag, 16. Dezember: Miete H 10 und 2. Son⸗ dermiete H 5 und für die Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen, Abt. 46 bis 49: Zum letzten Male: Spiel an Bord. Luſtſpiel von Axel Jvers. Anfang 20, Ende 22 Uhr. 20. Dezember 1937: die auf Grund von Stundungen und For⸗ derungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ Auliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim werden fällig ſpäteſtens um: 8 20. Dezember 1937: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Dezember 1937 einbe⸗ feitstages in einmaliger Zuſchlag haltene Bürgerſteuer, ſoweit die(Säumniszuſchlag) in Höhe von abzuliefernde Summe den Betrag 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ von Bm. 200.— überſteigt. betrages verwirkt. 20. Dezember 1937 die Gemeinde- der Schuldner hat außerdem die bierſteuer für Rovember 1937. mit hohen Koſten verbundene 20. Dezember 1937 die Hemeinde⸗ zwangsvollſtreckung zu erwarten. getränkeſteuer für Rovember 1937 15 anener Eine beſondere Mahnung jedes in e de 19 85 95 9 da⸗ einzelnen Säumigen erfolgt nicht. fällig werdende Bergnügungs⸗ er b e Stadtkaſſe. Als Weihnachts- Geschenke empfehle ich alle in mein Fach einschlagende Artikel: Gesangbücher in allen Preislagen Briefpapier in feiner Aufmachung. Photo- Alben, Poesie- und Schreib- Albums, Bilder- und Märchen-Bücher, Bau- und Malkasten, Mundharmonikas, Geselischaftsspiele, Zigarren-Etuis, Schüler-Etuis Briefltasetten, Geldbeutel. Geschenkpapier, Konfektteller, Düten und Anhänger. Auch möchte ich meine Buchbinderei und mein Bilder- einrahmungsgeschäft in empfehlende Erinnerung bringen. Rudolf Behringer, Buchbindermeister Freiburgerstraße I. 0 Verſammlungs⸗ Kalender. .. ͤ vd p To. 1893 Heute abend fällt die Turnſtunde der Frauen⸗ abteilung aus. Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: DaAF., Fachgr. Hausgehilfinnen. Die Weihnachtsfeier am 19. Dezember findet nicht ſtatt. Bü. Weihnachtsfeier und Heimabende fallen wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche aus. 8 Kirschlikör, Mokka, Orange, 3.25, 1.85 u. 110 2 Pfefferminz, Cherry- Brandy 8 Bu Weihnachten Danziger Goldwasser„„ 9 empfehle: Gesangbücher, Vergißmeinnicht, Brief- Magenlikör Alter Binger“ 4.— * Papiere, Amateur Postkarten- und Poesie-Alben, Edelbitter JqqßßßßßFͤfTTCTFCCTCTCCTT 4.— W Märchen-, Mal- und Bilderbücher, Schüler-Etuis, Boonekamp ½ Fl. 3.75, ½% FHB s Federkasten, Spiele, Farbkasten, Pinsel, Geldbeutel, Jamaika- Rum Verschnitt TTT Brieftaschen, Füllfederhalter, Mundharmonikas: Fr den Gbhristbhaum⸗ Christbaum und Wunderkerzen, Eislametta, Rauhreif, Feenhaar, Kerzenhalter und Krippen in verschiedenen Preislagen. Ferner: Fest-Seidenpapiere, Servietten, Bindfaden zum Einpacken von Geschenken. Weihnachtsteller und Hüten. 8 Weihnachtspostkarten, Kärtchen und-Anhänger. FCCCCCCCCCCCC 1 05 N eee 8 Dy D. e chultz-Grünlack, Trocken 1 Apfel- und Trauben- Süß most: —— II 9 Als Weihnachts-Gesche empfehle: ÿ1 Fl. 4.80 4 ½1 Fl. 3.40 ½ Fl. 2.80 / Fl. 3.20 1½¼1 FI. 2.60 i 5 ½ Fl. 2.50„4 f ½ Fl. 1.70 ½ Fl. 1.40. ½ Fl. 1.60 ½ Fl. 1.30 Kirschwasser, 50 proz. I Zwetschgenwasser, 50 proz. Zwetschgen wasser 40 proz. 9 Weinbrand, reiner Weinbrand- Verschnitt Li kere: Bergamotte, Kakao mit Nuß, Deutscher Schaumwein; Schultz-Grünlack, Rheinperle ½ Fl. 3 4, ½ FI. 2. . El. 450. ½ El. 2.50 Wermut ½ Fl. 1. 44 11 0[Malaga 1 Fl. 1.40 4 0(Carantiert naturrein ohne Chemikalien) Trauben-Süsmost 1 LAterfl. 1.— 4, 0% Literfl. 0.80 4 Apiel-Süsmost 1 LIterfl. 05s 0, Literfl. 0.60 Hanntweinbrannerei. Weißer Hard zu verkaufen. Konſtanzerſtr, 6. Einleg⸗ ſchwein (ea 1 Ztr. ſchwet) zu verkaufen. Zähringerſtr. 19. Taglohſ Teftel für Bauhandwerker (nach vorgeschirieb, städt. Muster) zu haben in der Neckarbofe-Druckerek ben * III Ortsgruppe Seckenheim. Durchführung einer e neee Wie in den vergangenen Jahren ſoll auch in 1 Jahre eine Sammlung von Weihnachtspaketen und Liebes⸗ gaben für die Kinder der bei dem WSW 1937,38 zur Betreuung gemeldeten Volksgenoſſen durchgeführt N Infolge der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt nun von Polizei eine Sammlung von Haus zu Haus verboten worden und ergeht deshalb hiermit an alle die Familien, die in der Lage ſind, ein Weihnachtspalet oder Liebesgaben 155 ſpenden, die Aufforderung, ihre Spende, gut verpackt, a 5 heute bis einſchließlich Samstag, den 18. Dez. 1937, 325 der NSV⸗Geſchäftsſtelle— Rathaus Zimmer 10— in Ahr 5 1 15 9—11 Uhr und nachm. von 2—5 Uh d zu wollen. Ueber die abgelieferten Liebesgaben erhält jeder Spen⸗ .——ĩ——ẽʃ der eine Quittung. 55 Ortsbeauftragte für das WS W. t S 2 0 . A—— 122