err r R* 1 l oh — Benngspreis: Monatlich Mk. 1.40, burch die Poſt Mz. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 37. Jahrgang eue Der 2000. Kilometer Das Weihnachtsgeſchenk 5 5 an den ührer. Berlin, 17. Dezember. Am heutigen Freitag werden acht Teilſtrecken der Reichsaukobahn dem Verkehr übergeben. Aus dieſem An ⸗ laß hat die e dien 2000 e e die unmit⸗ telbar am Bau der Straßen Adolf Hitlers beteiligt waren, zu einem mehrtägigen Aufenthalt in die Reichshaupkſtadt eingeladen. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenbauwe⸗ ſen Dr. Todt ſprach am Donnerstag vor Vertretern der deut⸗ ſchen Preſſe über die bisher geleiſtete Arbeit und zeigte die für das nächſte Jahr 2000 0 weiteren Bauaufgaben. Die Fertigſtellung von 2000 Kilometern Reichsautobahnen bedeutet, daß ein Viertel des vorgeſehenen Grundnetzes dem Verkehr zur Verfügung geſtellt wird. 2000 Kilometer Autobahn ſtellen die Arbeit von rund 210 000 Volksgenoſ⸗ ſen in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren dar. Dieſe 2000 Kilometer ſind darüber hinaus das Ergebnis von rund 1200 Arbeitstagen, die ſeit dem erſten Spatenſtich bis auf dieſen Tag vergangen ſind. Im Laufe des Jahres 1937 ſind 1000 Kilometer dem Verkehr übergeben worden. Das bedeutet, daß an 300 Ar⸗ beitstagen dieſes Jahr pro Tag ungefähr drei Ki⸗ lometer Reichsautobahnen e wurden. Mit den nunmehr fertiggeſtellten 2000 Kilometern ſtehen dem Verkehr wirklich Lang 0 recken zur Verfügung. Fertiggeſtellt ſind jetzt Bahnen zwiſchen 8 und Nürnberg mit 260 Kilometer, zwiſchen Berlin und Hannover mit 240 Kilometer und zwiſchen Gie ⸗ ßen und Karlsruhe mit 200 Kilometern. Die Einbe⸗ jehung dieſer Strecken in den Verkehr zeigt den ganzen Vorteil und Nutzen der Reichsautobahnen. Der geſamte Gü⸗ terfernverkehr kann jetzt über die Reichsautobahnen geführt werden Die alten Straßen werden nicht mehr vom Güter⸗ perkehr benutzt, der Güterverkehr auf den alten Straßen dient nur noch dem Nahverkehr unter 50 Kilometern. Das Bauziel für 1938. Außer der Fertigſtellung dieſer 2000 Kilometer ſind 10 1600 weitere Kilometer im Ba u. In die⸗ ſen 1600 Kilometern ſteckt das Bauziel des nächſten Jahres, das ebenfalls rund 1000 Kilometer betragen ſoll. 1938 werden die erſten Langſtrecken, die durch ganz Deutſchland laufen, dem Verkehr übergeben und zwar als erſte zuſammenhängende Strecke die 900 Kilometer lange Verbindung Oſtſee—öſterreichiſche Grenze, von Stektin über Berlin, Leipzig, Nürnberg, München bis zur Grenze kurz vor Salzburg. Die Erſparniſſe an Benzin Dr. Todt beſchäftigte ſich im weiteren mit der Wirt⸗ ſchaftlichkeit der Reichsautobahnen. Wir haben den Verkehr auf den Autobahnen von Anfang an genau beobachtet, Meßwerkzeuge und Meßfahrzeuge hinausgeſchickt, um genau feſtzuſtellen, welche Vorteile die Autobahn dem Kraftverkehr gegenüber dem Fahren auf der alten Straße bringt Rund ein Jahr ſind dieſe Meßfahrzeuge unterwegs geweſen. Kleine Wagen, große Wagen und Laſtwagen, mit allen möglichen Inſtruͤmenten ausgerüſtet, wurden benutzt. Ueber die Ergebniſſe dieſer Verſuche machte Dr Todt nähere Mit⸗ teilungen So brauchte ein eee auf der alten Reichsſtraße bei einer Höchſtgeſchwindigkeit von 71 Kilometern 17 Liter Benzin pro 100 km; bei einer Verſuchsfahrt auf der Autobahnſtrecke von Mannheim nach Bruchſal brauchte derſelbe Wagen für dasſelbe Verkehrsziel bei einer höheren Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 80 Kilo⸗ metern nur elf Liter Benzin pro 100 km. Der Ben⸗ inverbrauch ging alſo auf der Reichsautobahn bei mäßig ſchneller Fahrt gegenüber dem Fahren auf den alten Stra- ßen von 17 auf 11 Liter zurück, bei kleineren Wagen iſt die Erſparnis etwas niedriger. Im großen und ganzen liegt die Betriebsſtofferſpar⸗ nis auf der Autobahn zwiſchen 30 und 40 Prozent gegenüber den alten Skraßen. Weiter wurden folgende Verſuche unternommen: Ein Laſtwagen mit Anhänger und acht Tonnen Nutzlaſt verbraucht auf der Autobahn 10 v. H. Benzin weniger als der leere Wagen auf der Reichsſtraße, er fuhr dafür auf der Autobahn um 20 v. H. ſchneller. Dr. Todt betonte, daß es 159 hierbei nicht etwa um einmalige Verſuche handele. Die erſuche ſeien 20⸗ bis 30mal angeſtellt worden, ihre Er⸗ gebniſſe ſeien durchaus exakt. Auf dieſe Weiſe habe man die Wirtſchaftlichkeit der Reichsautobahnen feſtgeſtellt. Unter Berückſichtigung aller dieſer Feſtſtellungen ergebe ſich, daß die Erſparniſſe des Kraftverkehrs 20 bis 30 v. H. höher ſind im Verhältnis zu dem, was für den Bau der Reichsautobahnen angewendet wird. Reichsautobahn und e a der Technik hat ſich für die Reichsautobahnen, wie Dr. e gel nichts Neues ergeben. Die Bau⸗ weiſen, die vor vier wähel Es ſind neue Erfahrungen geſammelt worden, aber es war nicht nötig, arne 111 Begonnenen abzugehen. ähigkei enieure, die a 8 5 85 Ach aft zu bauen. Der Ingenieur kann daß die Bahnen an allen Stellen Deutſch⸗ hunde 5s schöne Landschaftsbild nicht ſtören. Dies gehe 5 5 JCTFTTTVTVTVTb Tb . remecere kur e ————— e Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 11. 37 1160 See Freitag, den 17. Dezember 1937 ———— Nr. 294 auch gerade aus den Stimmen des Auslandes immer wie⸗ der hervor, die ihre Bewunderung darüber ausſprechen, daß eine ſo breite Straße in dieſer Weiſe in die Landſchaft ge⸗ legt wird, ohne das Geſamtbild zu verletzen. Der Fleiß der Arbeiter Dr. Todt betonte, daß die Leiſtung der Belegſchaften im Laufe des letzten Jahres außerordentlich anerkennens⸗ wert war. Wenn jetzt weitere 1000 Kilometer im Laufe eines Jahres fertiggeworden ſind, obwohl ſich viele Schwie⸗ rigkeiten in den Weg geſtellt hätten— Dr. Todt erwähnte den beginnenden Mangel an Arbeitskräften und die Knapp⸗ heit an Rohſtoffen— dann iſt dies an erſter Linie dem außerordentlichen Fleiß aller Mitarbeiter und vor allem im⸗ mer wieder dem Fleiß des deutſchen Arbeiters zu verdan⸗ ken, der in den letzten Wochen und Monaten immer wieder die Parole gelten ließ: Wir werden mit dieſen Straßen fen denn der 2000. Kilometer iſt das Weihnachtsgeſchenk des deutſchen Bauarbeiters an den Führer. Dr. Todt betonte ausdrücklich, daß dieſe Parole nicht von der Leitung ausgegeben worden ſei, ſie habe ſich draußen im Lager gebildet und ſich herumgeſprochen. Sie habe dazu beigetragen, daß ſehr oft bei ungünſtiger Witterung, bei Schnee, Wind' und Regen, die Arbeiter an der Stelle geblieben ſind, ſo daß über das geſteckte Ziel hin⸗ aus ſogar 2026 Kilometer dem Verkehr übergeben wer⸗ den können. Eignung für Rekordfahrten Abſchließend wies Dr. Todt darauf hin, daß ſowohl von Deutſchen wie von Ausländern bereits 100 Weltre⸗ korde auf den neuen deutſchen Autobahnen gefahren worden ſeien Die Erfahrungen, die bei dieſen Fahrten bisher auf der Strecke Frankfurt— Dar m⸗ ſtadt geſammelt worden ſeien, hätten Anlaß gegeben, beim Bau der Strecke Berlin—Leipzig einen Abſchnitt anzule⸗ gen, der es ermöglicht, daß auch der letzte Schnellig⸗ keitsrekord einmal in Deutſchland gefahren werden kann. Bis jetzt kann man ſolche Rekorde nur in Amerika am Meeresſtrand ausfahren. In etwa einem Jahr, ſo betonte Dr. Todt, werden wir in der Lage ſein, dieſe Schnelligkeitsrekorde auch in Deutſch⸗ land zu fahren, und zwar im 8092 der normalen Auto⸗ ſtraße Berlin— Leipzig. Nicht„Preisdiktator“! Vortrag des Reichskommiſſars für die Preisbildung. Kiel, 17. Dezember. Vor dem Inſtitut für Weltwirtſchaft in Kiel ſprach der Reichskommiſſar für die Preisbildung, Gauleiter Wagner, über das Thema„Preispolitik im Rahmen des Vierjahres⸗ plans“. Er führte u. a. aus: „Die Preisſtopverordnung iſt keine ſtarre Maßnahme, keine tote Norm von unbegrenzter Geltungsdauer, die über alle Vorgänge der Preisbildung und damit praktiſch über das ganze Leben der Wirtſchaft verhängt worden wäre. Es iſt für mich eine ausgemachte Sache, daß keine Macht der Welt die Preiſe aller Waren und Produkte dauernd feſthal⸗ ten kann. Der nationalſozialiſtiſche Staat hält es nicht für wünſchenswert, wenn die Verantwortung für die Höhe je⸗ des einzelnen Preiſes von der Wirtſchaft auf die Be hörde übergeht. Die Selbſtverantwortung der Wirtſchaft ſetzt allerdings eine teifgreifende, innere Umſtellung der leitenden Männer in der Wirtſchaft voraus. Solange es hier noch fehlt, wird der Staat immer durch entſchloſſene Eingriffe Entwicklungen abbiegen, die das Intereſſe der ge⸗ ſamten Volkswirtſchaft gefährden können. Die Preisſtopverordnung iſt der wirtſchafts⸗ und ſozial⸗ polikiſche Schutzwall des deutſchen Volkes.“ Der Keichskom⸗ miſſar hat, wie ſeine weiteren Ausführungen zeigten, die⸗ ſen Schutzwall gegen viele und heftige Stürme verteidigen müſſen. Dennoch iſt es gelungen, den Preisſtand vom Herbſt 1936 faſt unverändert zu halten. Auf dem Gebiet der Er⸗ nährung iſt 79995 eine leichte Abſchwächung der Preiſe ein⸗ gekreein. Der Wohnungspreisindex hat ſich im letzten Jahr nicht verändert und nur auf dem Gebiet der Bekleidung iſt eine Steigerung um 3.6 v. 9. eingetreten. Auf den wichtigſten Gebieten des täglichen Bedarfs ſind damit die drohenden Gefahren erheblicher Preisſteigerun⸗ gen von der deutſchen Volkswirtſchaft, vor allem aber von der Verbraucherſchaft, ferngehalten worden. Dieſe Erfolge ſind nicht mit einer ſtarren Politik erzielt worden, die die wirtſchaftliche Entwicklung geknebelt hätte. In einzelnen Fällen ſind ſogar Preiſe e rhöht worden. So wurde z. B. der Roggenpreis um 20 Mark für die Tonne her⸗ aufgeſetzt, um dieſes wichtige Brotgetreide der Verwendung als Schweinefutter zu entziehen und reſtlos der menſchli⸗ chen Ernährung zuzuführen Hand in Hand mit ſolchen Preiserhöhungen ging die Preis ſenkung für Dün⸗ gemittel, die zu einem um 25 bis 30 v. H. geſtiegenen Umſatz in dieſen, für die Agrarproduktion äußerſt wichtigen See führte. 5 8 8 Der Redner ſchilderte weiter, wie eine unermüdliche Wachſamkeit auf allen Gebieten der Wirtſchaft bald zu Preisſenkungen in zahlreichen Wartſchaftszweigen führte. Immer wieder rief er dabei die geſamte Wirtſchaft zur Mithilfe auf, und verwahrte ſich dagegen, als ein „Preisdiktator“ betrachtet zu werden, der keine fremde Initiative dulden wolle. 5 „Staatliche Wirtſchafts⸗ und Preispolitik entbindet die verantwortlichen Männer der Wirtſchaft keineswegs von ihren Pflichten. Die S Jührung regt an, lenkt und gibt die großen N ſie verhindert, daß der Einzelne die Allgemeinheit diat. 8 nerrueer een r * Die preispolitiſche Selbſtverwaltung der Wirtſchaft ſoll durch einen Reichskommiſſar für die Preisbildung nichl aufgehoben werden. Durch ihn werden nur ſolche Gefah⸗ ren beſeitigt, denen weder der Einzelne noch eine Gruppe wirkſam begegnen kann Eines iſt gewiß: Die Breispolitik muß vor allem Ausdruck einer einheit. lichen Wirkſchaftspolitik ſein. Der einheitliche Wille, dem auch ſie unterſteht, muß auf der andern Seite bis in die letzten Wirtſchaftszweige mit echter Diſzwlin geachtet und 177 1* 4 befolgt werden. Acht Richtlinien Nationalſozialiſtiſche Wirkſchafts⸗ und Preispolitik. Hagen(Weſtf.), 16. Dezember. In der Stadthalle wurde eine ee e Kund⸗ ebung veranſtaltet. Im Mittelpunkt ſtand eine Rede des Reichskommiſſars für die Preisbildung, des Oberpräſiden⸗ ten und Gauleiters Joſef Wagner, der in etwa zwei⸗ ſtündiger Rede die Grundſätze der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik entwickelte. Eingangs betonte er, daß die Politik immer den Vorrang vor der Wirtſchaft haben müſſe⸗ da wirtſchaftliches Blühen und Gedeihen unabänderlich ge⸗ bunden ſeien an die Größe, Kraft und Zielſtrebigkeit einer wirklich echten und geſunden Staatspolitik. Die Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft in den fünf Jahren ſeit der Machtübernahme ſei der Beweis dafür, wie auf dem Wege einer kraftvollen politiſchen Entwicklung auch die wirtſchafkliche Geſundung einer Nation herbeigeführt werden könne. Der Redner 1 1 5 acht Richtlinien heraus, nach denen die Wirtſchaftspolitik ſich auszurichten habe: 1. Wirtſchaft iſt und bleibt die Dienerin der Na⸗ tion inſofern, als ſie abhängig iſt von den großen politi⸗ ſchen Zielen und Beſtrebungen des Staates. 2. Eine abſolute Freiheit des einzelnen Wirt⸗ ſchaftenden iſt ebenſo wenig möglich wie die individuelle Freiheit des politiſch Tätigen. 3. Die Grundlagen des Wirtſchaftens müſſen nach Möglichkeit auf einigen wenigen überſichtlichen Prin⸗ zipien beruhen. 4. Der Staat muß in ſeiner ſtaatspolitiſchen Len⸗ kung in geeigneter Weiſe den laufenden Veränderungen der wirkſchafkspolitiſchen Situationen Rechnung tragen. 5. Je größer die vorhandenen Rohſtoffmengen ſind, je reibungsloſer alſo Erzeugung und Verbrauch ſich entwickeln, umſo geringer ſind die Notwendigkeiten für ein Eingreifen von ſtaatlicher Seite; je ſtärker beſtimmte Ver⸗ knappungserſcheinungen auftreten, umſo ſtärker muß ſich die Staaksführung um die Dinge kümmern. 6. Der Staat kann dieſe Aufgaben nur erfüllen, wenn er finanz⸗ und kreditpolitiſch völlig ſouverän iſt. 7. Jede kluge ſtaatliche Lenkung der Wirtſchafts olitik wird immer beſtrebt ſein, die Initiative des Ein ⸗ zelnen in der Wirtſchaft ſo frei ſich aufwirken zu laſſen, wie dies überhaupt denkbar iſt. 8. Den höchſten Grad perſönlicher Freiheit im wirt⸗ ſchaftlichen Schaffen kann der Staat dann gewähren, wenn alle Männer der Wirtſchaft die höchſte Diſziplin ge⸗ genüber der Geſamtheit zum Gegenſtand ihres Handelns gemacht haben. Gauleiter Wagner hob ſodann hervor, daß es für den Nationalſozialiſten kein ſogen. Wirtſchaftsſyſtem gebe. Es ſei vielmehr danach zu 5 daß das was zweckmäßig und vernünftig in der Hand des privaten Wirtſchaftsunker⸗ nehmens liege, dort bleiben ſolle, und das, was zwe nä⸗ ßig in der hand des Staates aus übergeordnetem Inker⸗ eſſe ſein müſſe, dahin gehöre, wie auch gemiſchke Erſchei⸗ nungsformen reſpeklierk würden, wenn ſie zweckmäßig ſeien; denn jedes Unternehmen ſolle ſo in ſeinen Beſſtzver⸗ hälkniſſen geſtaltet ſein, daß es den höchſten Nutzen für die geſamte Volkswirtſchaft erzielen könne. Im letzten Teil ſeines Vortrags beſchäftigte ſich der Redner mit den Fragen der Sozialpolitik, wobei er betonte, daß im Verhältnis vom Lohn zum Preis der Grad deſſen liege, was ſozlalpolitiſch erreicht worden ſei. Ueberge⸗ hend auf ſeine beſondere Tätigkeit als Reichskommiſſar für die Preisbildung führte Gauleiter Wagner dann noch aus, daß die Preispolitik auf die Dauer nur dann er⸗ folgreich ſein könne, wenn ſie gleichzeitig auf die Sozial⸗ und Lohnpolitik Einfluß zu nehmen in der Lage ſei. Ein Unternehmer, der zur Vergrößerung ſeiner Pro⸗ duktion gelernte Arbeitskräfte zu erhöhten Löhnen an ſich ziehe, könne nicht damit rechnen, daß ihm Preiserhöhungen für ſeine Produkte zugeſtanden würden. Kurzmeldungen Wien. Der Bundestag hat eine Reihe wichtiger Geſetze beſchloſſen. U. a. erhielt ein Zuſatzabkommen zum Steuer⸗ übereinkommen mit Deutſchland, das eine weitgehende Sicherung gegen die Doppelbeſteuerung bringt, die Zuſtim⸗ mung. Nom. Ein Beſchluß Irlands, in Rom eine eigene diplo⸗ matiſche Vertretung einzurichten, hat in Italien lebhafte Beachtung gefunden, umſomehr als damit zugleich Irland als erſter Staat des engliſchen Weltreichs die italienische Souveränität über Aethiopien anerkennt. Amſterdam. Das Amſterdamer Gericht ha 12 in einem Gutachten an die holländiſche Wan r die Ausliefe⸗ rung Judko Barmats an die belgiſche Staatsanwaltſchaft ausgeſprochen. f 5 J ondon. 2 aus Haifa zufolge wurden in den Morgenſtunden in Akre zwei Araber erſchoſſen. Der Mör⸗ der konnte bisher noch nicht gefaßt werden. f — „Wir erobern Land“ Ein Filmwerk vom Arbeiksdienſt. Berlin, 16. Dez. Unter Mitwirkung der Reichsleitung des Reichsarbeitsdienſtes hat die Ufa unter der Spiellei⸗ tung und nach dem Buch von Dr. Martin Rikli unter dem Titel:„Wir erobern Land“ einen Kulturfilm hergeſtellt, der in Kürze in den deutſchen Theatern laufen wird. Im Unter⸗ titel wird der Film das Hohelied des Reichsarbeitsdienſtes genannt, und das iſt er in der Tat geworden. Mit Recht hat er die Prädikate„Staatspolitiſch und künſtleriſch wert⸗ poll“ ſowie„Volksbildend“ erhalten; er iſt ferner als Lehr⸗ film auch für Karfreitag, Bußtag und Heldengedenktag zu⸗ gelaſſen worden. Dr. Martin Rikli, deſſen Film„Röntgenſtrahlen“ auf der Pariſer Weltausſtellung mit dem„Grand Prix“ ausge⸗ zeichnet wurde, hat Leben und Arbeit unſerer jungen Ar⸗ beitsmänner, der Friedensſoldaten Adolf Hitlers, während eines ganzen Jahres faſt in allen deutſchen Gauen erlebt. Er hat ihre Lieder bei der Arbeit und am Feierabend auf⸗ genommen und hat ſchließlich auch ihren Ehrentag in Nürn⸗ berg miterlebt Dabei iſt auch ihm der Arbeitsdienſt zu je⸗ nem Erlebnis geworden, das der Führer auf dem Partei⸗ tag der Ehre in die Worte gekleidet hat: „Ihr wißt garnicht, wie lieb euch das deutſche Volk ge⸗ wonnen hat!“ Aus dieſer Begeiſterung und dieſer Liebe heraus hat er unter Verzicht auf jede Spielhandlung und unter peinlicher Vermeidung alles deſſen, was nach Staf⸗ fage ausſehen könnte, ein Filmwerk geſchaffen, das den Arbeitsdienſt ſo zeigt, wie er wirklich iſt und was er uns allen geworden iſt: Die Erziehungsſchüle der Nation. Deutſch⸗franzöſiſche Grenzabkommen Paris, 17. Dez. Verſchiedene deutſch⸗franzöſiſche Grenz⸗ abkommen wurden am Donnerstag in Paris unterzeichnet. Es handelt ſich hauptſächlich um ein Abkommen über den freien Grenzverkehr, das an die Stelle eines Abkommens vom 25. April 1929 tritt ferner um einen Grenzvertrag über den Teil der Grenze, der früher die ſaarländüſch⸗ franzöſiſche Grenze bildete, ſowie um eine Verein⸗ barung über die Eigentumsverhältniſſe verſchiedener Wäl⸗ der in der Nähe der Grenze. Die Unterzeichnung dieſer Abkommen bildet den Abſchluß von Verhandlungen, die im Jahre 1935 nach der Erledigung der Saarfrage be⸗ gonnen wurden Anſchauungsunterricht für Delbos Scharfe Stellungnahme der Sudetendeuktſchen. Prag, 16. Dezember. Der Abgeordnete der Sudetendeutſchen Partei, Sand ner, nahm in Auſſig an der Elbe zu dem Regierungsent⸗ wurf des Parteienauflöſungsgeſetzes Stellung. Der Redner wies darauf hin, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung ausgerechnet zu dem Zeitpunkt. wo der Außenminiſter Frankreichs in Prag eingetroffen ſei, dem Parlament die Novellierung des Parkeienauflöſungsgeſetzes vorgelegt habe, in dem Verſchärfungen eintreten ſollten, die nicht nun jeder auffaſang von Demokratie oder dem Geiſte der Ver⸗ faſſung, ſondern ſelbſt den primitivſten Vorſtellungen von politiſcher Betätigungsfreiheit widerſprächen. Die Abſich! der tſchechoſlowakiſchen Regierung, ſich eine Geſetzesgrund, lage dafür zu ſchaffen, künftighin Parteien nicht nur als Ganzes, ſonbert auch in einzelnen Ortsgruppen und Glie⸗ derungen auflöſen zu laſſen, ihre Amtswalter unter Poli, zeiaufſicht zu ſtellen, um ihnen jede politiſche Betätigung au unterſagen mache die ohnedies ſchon ſo ſchwer⸗ ramponierte Demokratie des tſchechiſchen Staa⸗ tes äußerſt fragwürdig. Abgeordneter Sandner ſagte wei⸗ ter wörtlich: „Im Namen des Sudetendeutſchtums müſſen wir gerade heute, da der Außenminiſter Frankreichs als auch von 5 bevollmächtigter Friedensmacher als Gaſt unſerer! egierung in Prag weilt, gegen eine Geſetzes⸗ vorlage proteſtieren, die geeignet iſt, jeden politiſch tätigen Staatsbürger des verfaſſungsmäßig gewährleiſteten politi⸗ ſchen Rechtes zu entziehen und ihn der Vollzugsgewalt der politiſchen Behörden auszuliefern, wobei wir wiſſen, welche Bedeutung gerade in 9 8 1 5 Zuſammenhang z. B. der Be⸗ richt eines race urge eamten haben kann. Herr Delbos bekommt hierdurch eine ſeltene Gelegen⸗ heit, ſich ſein Arkeil über den Befriedungswillen der Re⸗ gierung gerade an dieſem Beispiel einer von der Regie- rung ſelbſt eingebrachten Geſetzesvorlage zu bilden. Er er⸗ häll ein Bild davon, mit welchen Mitteln man das Sude⸗ tendeukſchtum und die Sudekendeutſche Partei in eine Si⸗ tuation kreibt, die dann von außen her ſo gern als bezeich- nend für den Mangel einer Bereitſchaft zur Verſtändigung angeführt wird.“ 42 Milliarden neue Schulden! Bilanz der franzöſiſchen Volksfrontpolikik. Nachdem die Kammer den Haushalt für die Schönen Künſte angenommen hatte, begann die Ausſprache über das FJinanzgeſetz. Der rechtsgerichtete Abgeordnete Gaſton Gerard wies darauf hin, daß die induſtrielle Er⸗ eugung in Frankreich in der Zeit von 1932 bis 1937 urchſchnitllich nur um 2 Prozent geſtiegen ſei, während der Geſamtdurchſchnitt der Steigerung in der Welt 61 1 8 betrage. Auf dem Gebiet aller Fertigwa⸗ ren ſei die Einfuhr ausländiſcher Erzeugniſſe ſtändig im Steigen begriffen, während die Ausfuhr immer mehr ab⸗ nehme. Der wahre Haushaltsfehlbetrag belaufe ſich auf faſt 30 Milliarden Francs. Ein anderer Abgeordneter wies darauf hin, daß die Kaufluſt des Ichglue Volkes im Laufe des Jahres 1937 ſehr 1115 nachgelaſſen habe. Die Lage der Bauern habe ſich keineswegs gebeſſert. Die Verkaufspreiſe für Ge⸗ treide ſeien im Vergleich zur Vorkriegszeit ſtark geſunken. Der radikalſoziale Abgeordnete Poſut wies warnend auf die Schuldenlaſt von 500 Milliarden Francen hin, die der e Staat Jahr für Jahr hinter ſich herſchleppe. Der er von Reims, Abgeordneter Marchandeau, behandelte die Finanzgebarung der Gemeinden, deren Unterſchuß er auf insgeſamt 26 Milliarden Francen, alſo die 1 der Höhe des ganzen Staatshaushalts bezifferte. Nach ihm nahm der frühere Finanzminiſter Abgeordneter Paul N das Wort. Er 979 1 ſeine Ausführungen unter das Lo⸗ ſungswort: Wahrheit! 8 Allein im Jahre 1937 habe Frankreich 79 5 42: Milliar⸗ den Francen Schulden gemacht. Die Einführung der 40. n ag in den Eifenb e abe deren An⸗ terſchuß noch geſteigerk. Auch im nächſten Jahr werde der Skagt noch über 40 Milliarden Fraucen Anleihen ſuchen müſſen. Seit Mai 1936 ſeien die öffenklichen Laſten um 27 Mi—— 1 75 geſtiegen. Weshalb, fragte er, ſei in Frankreich die Induſtrie 555 wieder belebt worden, 3895 rend die wirkſchaftliche Betätigung in einem Nachbarland wieder belebt worden iſt? 55 7 4* Die engliſche Note an Japan In Tokio überreicht. Tokio, 16. Dezember. Der britiſche Botſchafter in Tokio, Craigie, hat Außen⸗ miniſter Hirota die Proteſtnote der engliſchen Regierung wegen Beſchießung engliſcher Kanonenboote auf dem Jangtſe überreicht. Außenminiſter Hirota hat nochmals das tie fe Bedauern der japaniſchen Regierung aus⸗ geſprochen und verſichert, daß alle Vorkehrungen zur Ver⸗ meidung neuer Zwiſchenfälle ergriffen worden ſeien. Die britiſche Note nimmt in längeren Ausführungen auf die Vorfälle mit den britiſchen Kriegs⸗ und Handels⸗ ſchiffen auf dem Jangtſe Bezug. Nachdem im einzelnen die Angriffe auf die Schiffe dargeſtellt worden ſind, gibt die engliſche Regierung ihrer Freude Ausdruck über die Note der kaiſerlich⸗japaniſchen Regierung, in der dieſe ihr tief⸗ ſtes Bedauern über dieſe Vorfälle ausdrückt. Es wird auch mit Genugtuung feſtgeſtellt, daß die japaniſche Regierung ihre Bereitſchaft kundgetan hat, die Schuldigen zu beſtra⸗ fen. Die engliſche Regierung wünſcht, daß die für die An⸗ griffe auf die britiſchen Handelsſchiffe verantwortlichen ja⸗ paniſchen Offiziere und Soldaten in gleicher Weiſe zur Verantwortung gezogen werden, wie diejenigen, die für die Vorfälle auf den Kriegsſchiffen berantwortlich find. Die Note ſchließt, daß es klar ſei, daß die bisher von der japaniſchen Regierung unternommenen Schritte, um derartige Angriffe zu verhindern, ſich als Fehlſchlag erwie⸗ ſen haben. Die britiſche Regierung müſſe daher jetzt erſu⸗ chen, darüber informiert zu werden, daß tatſächlich Maß⸗ nahmen ergriffen worden ſind, die angetan ſind, derartige von ihr beanſtandete Zwiſchenfälle abzuſtellen. * Das japaniſche Geſchwader ehrt die Toten Im Zuſammenhang mit der Verſenkung des amerika⸗ niſchen Kanonenbootes„Panay“ und der anderen ameri⸗ kaniſchen Schiffe auf dem Jangtſe wird in japaniſchen Ma⸗ rinekreiſen erklärt, daß das japaniſche Chinageſchwader eine Kompanie an den Ort des Zwiſchenfalls entſenden werde, um den Todesopfern die letzte Ehre zu erweifen. Außerdem haben ſich die Angehörigen des Geſchwaders be⸗ reit erklärt, eine Geldſammlung für die Hinterbliebenen der Opfer zu veranſtalten. In den japaniſchen Marinekreiſen hofft man, daß dieſe ſponkane Kundgebung als Beweis für das tiefe Bedauern der japaniſchen Marine über den kragiſchen Zwiſchenfall angeſehen wird. Italieniſcher Journaliſt unter den Toten der„Panay“. Unter den vier Ausländern, die anläßlich des Zwiſchen⸗ falls auf dem Jangtſe auf dem amerikaniſchen Kanonen⸗ boot„Panay“ getötet worden waren, befindet ſich auch ein italieniſcher Journaliſt namens Sandri. Ein Vertreter des Außenamts ſuchte im Aaftrag des Außenminiſters den ta⸗ lieniſchen Botſchafte Auriti auf und drückte ihm das lefſte Bedauern der japantſchen Regterung wegen des Todes Sandris aus. 5 Die Stärke der AS A⸗Flotte in Oſtaſien Waſhington, 16. Dez. Nach Mitteilungen des amerika⸗ niſchen Marineminiſteriums beſteht die derzeitige Flotte der Vereinigten Staaten in den fernöſtlichen Gewäſſern aus 40 Kriegsfahrzeugen mit etwa 4850 Offizieren und Mann⸗ ſchaften. Unter den Einheiten befinden ſich ſechs Flußkano⸗ nenboote vom Typ der verſenkten„Panay“ Mit Aus⸗ nahme der in Schanghai liegenden Kreuzer„Auguſta“ und „Marblehaed“ handelt es ſich durchweg um kleinere Fahr⸗ zeuge, wie 158 8 Kanonenboote, Ü⸗Boote⸗ U⸗Bootten⸗ der und Hilfsfahrzeuge, die gleichmäßig auf die chineſiſche Küſte und auf die Philippinen verteilt ſind. Die Ul⸗Boote befinden ſich ausſchließlich im Winterhafen von Manila. Kurzmeldungen Auch aus dem Inkernakionalen Arbeitsamt ausgeſchieden. Genf, 17. Dez. Im Internationalen Arbeitsamt iſt fol. gendes Telegramm des italieniſchen Außenminiſters Ciano eingegangen:„Teile Ihrem Sekretariat mit, daß die ita⸗ lieniſche Regierung unter dem Datum des 15. Dezember ihren Austritt aus der Internationalen Arbeitsorganiſa⸗ tion notifiziert.“ a Aeberſchwemmungen in Italien Der Tiber neun Meter über normal. Rom, 17. Dez. Die tagelangen, zum Teil wolkenbruch⸗ artigen Niederſchläge der beiden letzten Wochen haben in Mittel⸗ und Süditalien überall rbb hervorge⸗ rufen. Beſonders bedroht iſt die Provinz Umbrien, wo die Nera kilometerweit über die Ufer getreten iſt. Die herein⸗ brechenden Waſſermaſſen waren ſo gewaltig, daß die Land⸗ bevölkerung ſich auf die Dächer retten mußte. In der Nähe von Rieti iſt bei einem durch die Fluten verurſachten Erdrutſch ein Auto mitgeriſſen worden, wobei die beiden Inſaſſen den Tod fanden. n Auch zwiſchen Rom und Neapel ſind 0 einer Strecke von fünf Kilometern die Felder unter Waſſer ge⸗ ſetzt worden. Der Tiber ſteigt täglich um rund einen Meker und hat gegenüber einem normalen Waſſerſtand von fünf Metern am Donnerstagmittag eine Höhe von über 14 Me⸗ tern erreicht. Die Flußregulierung innerhalb der Stadt hat bisher ein Uebertreten verhindert, dagegen ſind im engeren Bannkreis der Hauptſtadt größere Ueberſchwemmungen zu verzeichnen. 5 Zwei Güterzüge zuſammengeſtoßen. Paris, 17. Dez. In der Nähe von Chantilly. 40 Kilo⸗ meter nördlich von Paris, ſtießen am Donnerstag zwei Gü⸗ terzüge zuſammen, wobei zehn Wagen entgleiſten. Zwei Bahnbeamte wurden leicht verletzt. g Sieben Menſchen verbrannt Newyork, 17. Dez. Beim Brande einer Chicagoer Streichholzfabrik, der in wenigen Minuten den geſamten Gebäudekomplex einäſcherte, fanden ſechs Arbeiterinnen und ein Arbeiter den Tod in den Flammen. Sieben weitere Arbeiter erlitten ſchwere Brandwunden und mußten in ein Krankenhaus gebracht werden. Eiſenbahnunglück in Polen. Warſchau, 16. Dez. Zwiſchen Warſchau und Lublin er⸗ eignete ſich am Mittwoch ein Eiſenbahnunglück, wobei ein Eiſenbahn eamter getötet und neun weitere ver⸗ letzt wurden. Vier von ihnen befinden ſich in Lebensge⸗ fahr. Das Unglück ereignete ſich kurz hinter der Station Laskarzew, wo der Perſonen ug e ee in voller Fahrt auf einen dort haltenden üterzug auffuhr. Mehrere Waggons des Güterzuges wurden zertrümmert. Von den Fahrgäſten des Perſonenzuges iſt niemand ver⸗ letzt wor tationsvorſteher, 5 0 Der den die Schuld an dem Unglück trifft, iſt geflüchtet. 5 Aus dem badioclien lande Weitere Verſeuchungen. cc) Karlsruhe. Der Ausbruch der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche wird weiter aus nachfolgenden Gemeinden gemeldet: Biſchweier(Amt RNaſtatt), Rinſchheim(Amt Buchen), Groß⸗ ſachſen(Amt Mannheim), Oeſtringen(Amt Bruchſal), Ober⸗ achern und Mösbach(Amt Bühh, Königſchaffhauſen(Amt Freiburg).— In Holzhauſen(Amt Kehl) iſt die Seuche erloſchen. 1 Heidelberg.(Tödliche Unfallfolgen.) Sei⸗ nen Verletzungen erlegen iſt der Vertreter Lorenz Glock aus dem Stadtteil Handschuhsheim, der in der Steubenſtraße als Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen angefahren wor⸗ den war. Glock ſtand im Alter von 63 Jahren. (), Pforzheim.(Laſtwagen drückt Hauswand enn.) In Dietlingen fuhr der ſchwere Laſtkraftwagen eines Pforzheimer Baugeſchäfts bei der Gaſtwirtſchaft„Zum Rößle“ gegen das Anweſen der Witwe Nittel. Dabei wurde die 60 cm ſtarke Hauswand bis zur Höhe von vier Metern aufgeriſſen, ſodaß das Haus ſofort geſtützt werden mußte. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden. Freiburg.(Richtfeſt.) Innerhalb kurzer Zeit iſt der Neubau der Aniverſitäts⸗Frauenklinik nun ſoweft vor⸗ angeſchritten, daß am Samstag, den 18. Dezember, nach⸗ mittags, das Richtfeſt abgehalten werden kann. (—). Säckingen. Münſterglocke geſprungen.) Die zweitgrößte Gloc des Fridolinmünſters, die etwa 60 Zentner wiegt, iſt geſprungen. Das ſchöne Geläut der Mün⸗ ſterglocken iſt vor kurzem übrigens aufgenommen worden und wird in der Neujahrsnacht im Rundfunk im Rahmen einer beſonderen Sendung zu hören ſein. Der Moro prozeß Fallert Ein Zeuge im Verhandlungsſaal verhaftet.— Das Gericht beſichtigt den Tatort. (), Achern. Der Schwurgerichtsprozeß gegen die Ange⸗ klagte Katharina Fallert, geb. Lehmann, aus Sasbachwal⸗ den begann mit der Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes. Die Angeklagte iſt beſchuldigt: 1. an Fasnacht 1933 einen Steinhauer unter Hingabe von Lebensmitteln beſtimmt zu haben, ihren Bruder Joſef Lehmann zu verprügeln. Später hat ſie dieſem Zeugen 20 Mark gegeben, damit er auf ihren Bruder ſchieße; 2. am 5. März 1933 hat ſie außerhalb ihrer Wohnung eine Schußwaffe getragen, ohne einen Waf⸗ fenſchein zu beſitzen; 3. im Herbſt 1933 hat ſie einem an⸗ deren Zeugen Branntwein und Fleiſch gegeben und ihn in ihrer Wohnung gebeten, den Bruder totzuſchießen; 4. in der Nacht auf 2. Februar 1936 hat ſie ihrem Ehemann Karl Fallert mit einem nicht ermittelten ſtumpfen Werkzeug meh⸗ rere mit großer Wucht geführte Schläge auf den Kopf ver⸗ ſetzt, an denen der Ehemann geſtorben iſt. Der fünfte und ſechſte Anklagepunkt befaſſen ſich mit Abtreibungsverſuchen, wobei die Angeklagte auch einen Arzt unter Geldverſprechun⸗ gen zu beſtimmen verſuchte, die Schwangerſchaft zu beſei⸗ tigen. Bei ihrer Vernehmung gab die Angeklagte eine Schil⸗ derung ihrer perſönlichen Verhältniſſe. Sie iſt am 18. Dezem⸗ ber 1896 in Sasbachwalden geboren. Ihre Eltern, in deren Haus heute noch ihr Bruder Joſef Lehmann lebt, haben auf dem Zinken Schönbüch eine Wirtſchaft. Mit ihrem Ehe⸗ mann Fallert hatte ſie einen zu gleichen Teilen beſtehenden Ehevertrag. Das Leibgedingehaus hat die Angeklagte nach ihrer Verheiratung zu einem Fremdenheim ausgebaut. Mit ihrem Bruder lebte ſie deshalb in Feindſchaft, weil er einen ſchlechten Leumund hatte, dem Trunk ergeben war und ihre Eltern mißhandelte. Die Angeklagte gab zu, daß ſie die beiden in der An⸗ klage aufgeführten Zeugen beſtimmen wollte, ihren Bruder zu beſeſtigen, aber deshalb, weil ſie ihre Eltern vor Angrif⸗ fen und Tätlichkeiten ſchützen wollte. Auch bezüglich der Abtreibungsverſuche war ſie geſtän⸗ dig. Die beiden Zeugen gaben im weſentlichen eine die Aus⸗ ſagen der Angeklagten beſtätigende Darſtellung. Der eine von ihnen wollte ſich allerdings an wichtige Dinge, über die er früher ſchon Auskunft gegeben hatte, nicht mehr er⸗ innern können. Er wurde daher ſofort in Haft genommen. Das Geſtändnis der Angeklagten wurde erweitert durch die Einvernahme des damaligen Nachbarn, der zugibt, zu der Ehefrau Fallert intime Beziehungen unterhalten zu haben, aus denen auch die Schwangerſchaft nach dem Tode des Ehemannes herrührte. Das Gericht begab ſich anſchließend, bevor die Ver⸗ nehmung der Angeklagten zu dem Mordfall erfolgte, zu einem gerichtlichen Augenſchein an den Tatort. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung wurden zunächſt die intimen Beziehungen der Angeklagten zu verſchiedenen Männern erörtert, und zwar bis zum Jahre 1919, als die Angeklagte dann auf Anraten ihrer Eltern den auf ſo tra⸗ giſche Weiſe ums Leben gekommenen Karl Fallert heiratete. Bald nachdem die Angeklagte die Ehe eingegangen war, hat es öfters Anſtimmigkeiten gegeben. Sie ſelbſt ſchilderte ſich als leicht erregbar, und die Tatſache, daß ſie für einige Zeit in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau untergebracht war, begründete ſie mit ihrer Nervenkrankheit, die infolge der vielen Arbeit in der Landwirtſchaft entſtanden ſei. Im Jahre 1932 hat dann ihr Ehemann einen Neffen als Knecht zu ſich genommen, mit dem die Ehefrau Fallert bald in in⸗ time Beziehungen trat, die auch nach dem Tode ihres Man⸗ nes, als der Knecht zurückgeholt wurde, fortgeſetzt wurden. Ihr Ehemann habe in den letzten Jahren auffallend viel getrunken. Den Vorhalt des Vorſitzenden, daß dies wohl deshalb geſchehen ſei, weil der Ehemann Fallert jedenfalls die außerehelichen Beziehungen zu dem Knecht gemerkt haben wird, wollte die Angeklagte nicht gelten laſſen. Als dann der Sohn der Eheleute Fallert ſoweit war, daß er in der Land⸗ wirtſchaft mithelfen konnte, verließ der Knecht den Hof. Die Angeklagte hat ihn aber ſofort nach dem Tode ihres Mannes wieder zurückgeholt, und kurze Zeit darauf wurden die vorerwähnten Beziehungen aufgenommen. Dieſe Tatſache wird jedoch von der Angeklagten beſtritten. In der Nacht zum 2. Februar 1936 wurde der Ehe⸗ mann Fallert vor der Kellertür mit einer ſchweren Schädel⸗ verletzung tot e Bei der Leiche fand man einen großen Bottich, ſodaß der Eindruck erweckt wurde, als ob ein Unglücksfall vorliege. Nach dem bis jetzt feſtſtehenden mediziniſchen Gutachten 1 jedoch der Ehemann Fallert mehrere ſchwere Schläge au den Kopf bekommen haben, an denen er infolge der Verlet⸗ zung der Schädeldecke geſtorben iſt. Im weiteren Verlauf der Vernehmung der Angeklagten zus Tat ſelbſt gibt ſie an, daß in der fraglichen Nacht— e war Samstag auf Soanrag— der Mann in angetrun⸗ kenem Zuſtand in der Stube auf dem Sofa geſchlafen habe; ——— eee wah Lich wach bem gan ſuch! zuve tür kam ſchil! ſie gekle han Sie die ſie d ſitzel artif der und ſuche zu t mert mir len, Gro band Gro 28. Wer ſam! Ren Moi den. ten dem ſten ſich neue Jahr deutſt Ber Zum führu tür d Gebie beſtel der 2 Orge eine genoß die f ſein Leiſti Volk; eines am wahrend ſie und die Kinder zu Bett gegangen wakeft. Das Licht im Wohnzimmer hat noch gebrannt. Um 3 Uhr er⸗ wachte die Angeklagte, weil das Kind geſchrien hat. Dabei bemerkte ſie, daß ihr Mann noch nicht im Bett war. Im ganzen Haus und bei Nachbarsleuten hat ſie daraufhin ge⸗ f Die Angeklagte ſchildert weiter, daß ſie einige Tage zuvor nachts von einem myſteriöſen Klopfen an der Küchen⸗ tür aufgewacht ſei. Der Mann habe ſofort nachgeſehen, kam aber ohne Beſcheid wieder zurück. Auch einen Traum ſchilderte ſie, den ſie in jenen Tagen gehabt habe, in dem ſie Totenkränze gebunden hätte. Dadurch, daß ſich die An⸗ geklagte ein Horoſkop ſtellen ließ, wird in dieſem Zuſammen⸗ hang die Tatſache beſtätigt, daß ſie ſehr abergläubiſch iſt. Sie glaubt immer noch, daß ſich durch dieſes Klopfen an die Tür beſtimmt etwas angezeigt habe. Allerdings habe lie dabei nicht an den Tod ihres Mannes gedacht. Der Vor⸗ ſitzende hielt der Angeklagten vor, daß es doch höchſt eigen⸗ artig erſcheine, daß ſie überall im Hauſe geſucht habe, nur an der Stelle nicht und wo es eigentlie ſuchen, da die Angeklagte ja ſelbſt ſagt, daß ihr Mann öfters kel den Keller gegangen ſei. zu trinken in Hierauf ſtellte der Vorſitzende weitere Widerſprüche und Unwahrſchei ilichk iten en Ausſagen der Angeklagten feſt. Als Frau Fallert nun beim Nachbar war und weinend nach ihrem Mann fragte, kam der Sohn der Angeklagten und rief:„Der Vater liegt im Kellerloch, er iſt ſchon kalt.“ Auch hier ſtellte der Vorſitzende feſt, daß die Angeklagte auf dieſe Nachricht hin ſich geſcheut habe, ihren Ehemann zu ſehen. Dieſe Scheu iſt auch zutage getreten, als der Mann auf der Totenbahre lag. Selbſt lange Zeit nach der Tat hat ſie ſich geweigert, den Keller zu betreten, ſogar dann noch, als das Bluk be⸗ reits weggewiſcht war. Auf weiteren Vorhalt des Vorſit⸗ zenden, daß nach der bisherigen Sachlage der Schädel mit Gewalt, und zwar durch ein oder mehrere Schläge zertrüm⸗ mert wurde, ſagt die Angeklagte immer wieder:„Ich bin mir keiner Schuld bewußt. Sie können ſagen was ſie wol⸗ len, es iſt ein Unglücksfall.“ Großer Bergpreis von Deutſchland vier Wochen ſpäter. Freiburg. Auf Wunſch der ONS. hat der Weltver⸗ band der Automobilclubs das Schauinslandrennen um den Großen Bergpreis von Deutſchland vom 31. Juli auf den 28. Auguſt verlegt.— Die Anregung hierfür gaben die Werke und ihre Fahrer. Der Terminkalender war ſo zu⸗ ſammengeſtellt, daß der Große Preis von Deutſchland für Rennwagen, der Bergpreis und der Große Preis von Monaco an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen ſtattfin⸗ den. Nun ſtellten ſich ſchon in dieſem Jahre Schwierigkei⸗ ten in den Weg, die Wagen in der kurzen Zeit zwiſchen dem Schluß des einen bis zum Trainingsbeginn des näch⸗ ſten Rennens fertigzumachen. Aus dieſem Grund entſchloß ſich die OR S., für die Freiburger Veranſtaltung einen neuen, günſtigeren Termin zu wählen. Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen. Wie bereits bekanntgegeben wurde, wird im nächſten Jahre der bisher jährlich als„Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend“ ſtattgefundene Leiſtungswettkampf als „Berufswettkampf aller ſchafſenden Deutſchen“ durchgeführt Zum Gaubeauftragten des Gaues Baden für die Durch⸗ führung des Berufswettlampſes aller ſchaffenden Deutſchen würde der bisherige Leiter des Reichsberufswettkampfes in Gebiet Baden, Gaujugendwalter, Bannführer Pg. Fri erich, beſtellt. Der Führer hat auf dem diesjährigen Reichsparteltag der Arbeit hervorgehoben, daß durch die Arbeit der politiſchen Organiſationen auf allen Lebensgebieten des deutſchen Voltes eine Leiſtungsſteigerung zu verzeichnen iſt. Jeder Volks⸗ genoſſe ſollte für all die gewaltigen politiſchen Aufgaben, die für ihn in den letzten Jahren gelöſt wurden, dankbar ſein und durch den Nachweis ſeiner eigenen beruflichen Leiſtung ſeine Einſatzbereitſchaft und Verbundenheit zum Volksganzen kundtun. Die Willens⸗ und Leiſtungsſteigerung eines jeden ſchaffenden Volksgenoſſen ſollen die Teilnahme am Berufswettkampf ſelbſtverſtändlich machen. Der Berufswettkampf iſt im nächſten Jahre zum erſten Mal auf alle ſchaffenden Deutſchen erweitert worden. So⸗ mit kann jeder ſchaffende deutſche Volksgenoſſe, ob Lehrling, un⸗ oder angelernter Arbeiter, ob Gehilſe, Geſelle, oder Meiſter am Berufswettkampf keilnehmen. king Jeitſame Boge Roman von Lisbeth Dill. 39 Endlich war Frau Nelly einmal dazu gekommen, ihre Poſt durchzuſehen und die Briefe zu öffnen, die von der Bank auf ihrem Schreibtiſch lagen. Sie hatte ſich keine Stadtbriefe nachſchicken laſſen und ſo fand ſie mehrere Bankbriefe vor, mit langen Abrechnungen, um die ſich ſonſt niemand in dieſem Hauſe kümmerte. Aber gleich bei dem erſten Brief ſtutzte ſie. Es war eine Abrechnung über einen Verkauf von zwei Aktien der Papierfabrik. Hatte ſie denn je einen ſolchen Auftrag er⸗ teilt? Zwei dieſer wertvollen Aktien ſollte ſie hergegeben haben, gerade ehe ſie Junge gaben? Das mußte ein Irr⸗ tum ſein. Ihr Kurs war ſeitdem geſtiegen und ſtieg immer noch. Obwohl die Jungen ſchon herunter waren, hatten die Aktien ihren alten Wert wieder erreicht und waren in kurzer Zeit weiter geklettert. Nach dem Börſen⸗ bericht wurden ſie weiter ſehr geſucht. Sie läutete ſofort in der Bank an und die Stimme des Prokuriſten antwortete:„Jawoll, gnädige Frau, die Aktien ſind fort. Wer den Auftrag gegeben hat? Nun, Ihr Herr Gemahl. Er ſelbſt, jawoll, er war neulich deshalb hier. Ich hab' ihm noch davon abgeraten...“ „Und den zweiten Auftrag?“ fragte ſie. 8 „Den hat er mir aus Braunlage gegeben, im Sep⸗ tember.“ „Für dieſelben Aktien?“ „Jawoll, für die Papierfabrik. Er brauchte das Geld, ſagte er.“ 5 Sie war ſtarr.„Was kann man da tun?“ fragte ſie. „Ja, gnädige Frau, nun iſt's zu ſpät, nun ſind ſie fort 8 Am liebſten hätte ſie geſugt: Kaufen Sie ſie zurück!, aber ſie ſchämte ſich.„Es iſt gut“, ſagte ſie und hing an. Sie ſaß da wie gelähmt und ſtarrte auf das Papier. Der Auftrag war mit ſeinem Namen unterzeichnet. Die Bank richtete die Abrechnungen ſonſt immer an ſie, dies⸗ mal war der Brief an ihren Mann gerichtet, ſie hatte das Aus den Nachbargauen Speyer.(Beim Zuckerrübenausladen ver⸗ 1 uglückt.) In der Zuckerfabrik Friedensau(Limburger⸗ hof) verunglückte der 30 Jahre alte verheiratete Joſef Gut⸗ ting aus Berghauſen beim Entladen eines Eiſenbahnwa⸗ gens. Eine Seitenwand, die ausgehängt wurde, fiel ihm auf den Kopf. Mit ſehr ſchweren Kopf- und Geſichtsverlet⸗ zungen wurde der Verunglückte ins Diakoniſſenkrankenhaus Speyer eingeliefert. 11 übergeführt werden. Bruchweiler.(Unfall bei einem Hausabbru ch). Beim 1 eines Wohnhauſes in der Hauptſtraße ereig⸗ nete ſich ein ſchwerer Unfall. Der 36jährige Bäcker Philipp Steigner wurde von einem herabſtürzenden Balken getrof⸗ fen und erlitt dabei neben Quetſchungen und Rippenbrü⸗ chen ſchwere innere Verletzungen. Er mußte ins Kranken⸗ haus nach Dahn verbracht werden, wo er in bedenklichem Zuſtande darniederliegt. Bad Dürkheim.(Auto überſchlug ſich.) Auf der Mannheimer Straße zwiſchen Ziegelhütte und Einmündung der Gönnheimerſtraße geriet in Bad Dürkheim ein Kraft⸗ wagen aus Gönnheim ins Rutſchen, überſchlug ſich und blieb mit den Rädern nach oben liegen. Von den vier In⸗ ſaſſen ſind zwei ſchwer verletzt ins Krankenhaus eingelie⸗ fert worden. Gebirgsſtraßen erfordern Schneeketten. Bad Homburg. Leider ſieht man jetzt trotz der ziem⸗ lich verſchneiten, vereiſten und glatten Straßen im Taunus immer noch Kraftwagenführer mit Fahrzeugen ohne Schnee⸗ ketten, die damit ſich und den übrigen Verkehr gefährden. So geriet auf der Saalburgſtrecke ein von Frankfurt kom⸗ mender Wagen an der Karlsbrücke ins Schleudern, ſtürzte die Böſchung hinunter und der Fahrer erlitt ſchwere Verlet⸗ zungen. Andere Wagen kamen mit einer Rutſchpartie in den Straßengraben davon, oder mußten nach vergeblichem „Anlauf“ wieder umkehren. Es iſt darum bei Fahrten über die Höhen des Taunus die Mitnahme von Schneeketten drin⸗ gend zu empfehlen, wenn man nicht in Gefahr kommen will, irgendwo liegen zu bleiben. a Bier Todesopfer des Verkehrsunglücks bei Abbach. Das Unglück auf dem 55e in der Nähe von Bad Abbach hat ein viertes Todesopfer gefordert. An einer Schädelzertrümmerung iſt in der Klinik die vierjährige Tochter Eliſabeth des Schreinermeiſters Hartl in Ziegets⸗ dorf geſtorben. Drei Kinder im Alter von drei, vier und ſieben Jahren hat ſomit ein hartes Schickſal mit einem Schlage aus einer Familie geriſſen Die drei Kinder waren ebenſo wie der Rentner Max Lorenz von Ziegetsdorf von einem Auto, das auf der ſtark vereiſten Straße ins Schleu⸗ dern gekommen war, angefahren und umgeriſſen worden Mord nach 13 Jahren geahndet Die 76jährige Stiefmutter zum Tode verurkeilt. Northeim, 17. Dez. Das in Northeim tagende Schwur⸗ gericht Göttingen verurteilte die 76jährige Witwe Hen⸗ riette Heſſe, geb. Fiſcher, aus Northeim wegen Mordes an ihrer Stieftochter zum Tode. Nach der Anklage hat Frau Heſſe am 12. Juni 1924 ihre Stieftochter in die Ruhme geſtoßen, ſo daß ſie ertrank. Ihr Mann war bei dem Vorhaben zugegen und angelte etwa 5 Meter entfernt in dem Flüßchen. Der an der Mord⸗ tat unbeteiligte Sohn Wilhelm Heſſe beobachtete den Vor⸗ fall aus etwa 60—70 Meter Entfernung. Er ſchwieg bis zum Tode ſeines Vaters im Juni dieſes Jahres und erſtat⸗ tete dann Anzeige. Die Ermittlungen ergaben, daß der verſtorbene Ehemann der Angeklagten ſeine Tochter zur Blutſchande gezwungen hatte. Das Verhältnis drohte be⸗ kannt zu werden. Um eine Beſtrafung ihres Mannes zu verhindern, faßte die Angeklagte den verbrecheriſchen Plan, die Tatzeugin zu beſeitigen, wahrſcheinlich im Einverneh⸗ men mit dem verſtorbenen Vater des Mädchens. i 3 Er nahm das ſehr übel, wenn man ſeine Briefe öffnete, aber es war nun ſchon geſchehen. Sie hatte ja nicht wiſſen können, daß er heimlich Bankgeſchäfte machte, hinter ihrem Rücken, ohne eine Verſtändigung mit ihr. Das war noch nie geſchehen. Sonſt kümmerte er ſich nie um Geſchäfte. Und wozu hatte er denn auf einmal dieſes Geld ge⸗ braucht? Damals ſchon, und heute wieder? Was be⸗ deutete denn das? Nichts Gutes, ſie fühlte es. „Gnä' Frau“, ſagte die Stimme der neuen Köchin in der Tür,„Sie wollten doch die Weinblätter beſorgen für die Rebhühner. Die Hühner ſind ſehr klein, ich fürchte, ſie werden nicht reichen. Und das neue Sauerkraut iſt noch nicht gekommen. Ich brauche auch Butter und Speck, und Verſchiedenes, ich hab' es hier aufgeſchrieben“ Sie reichte ihr einen Zettel hin.„Und die Putzfrau läßt ſagen, daß ſie heute abend nicht kommen kann zum Spülen, ſie hat ſelbſt ein Vergnügen vor. Aber wenn ich kochen und ſer⸗ vieren ſoll, das geht nicht, das wird mir zuviel. Es iſt mir überhaupt zuviel, der Beſuch und die großen Zimmer, und an Herrn Stroh hat man ja keine Hilfe. Wenn nun Frau Mücke auch noch ausbleibt, das kann ich allein nicht ſchaffen.“ „Es iſt gut, ich komme und helfe Ihnen“, ſagte Frau Nelly und ſchob die Briefe fort. Ihr Mann hatte heute früh angerufen, ob er heute abend vier Kollegen aus Budapeſt zum Abendeſſen mit⸗ bringen könne.„Es paßt wohl wieder nicht?“ ſagte er, als ſie zögerte. „Doch, gewiß“, ſagte ſie.„Es paßt ſchon, ich muß mir nur überlegen...“ „Nun, dann überlege dir's“, ſagte er.„Um acht Uhr kommen wir, oder um halb neun.“— Ich muß mit ihm ſprechen, nahm ſie ſich vor. Heute abend noch. Als ſich die Herren ſpät verabſchiedet hatten, ſetzte ſich Bothmer an ſeinen Schreibtiſch in die raucherfüllte Bibliothek. „Willſt du noch arbeiten?“ fragte ſie. „Ich hab' nur einen Brief zu ſchreiben. Iſt noch etwas?“ Er ſchier ſebr beeilt und wollte ſcheinbar allein ſein. FFC A Weihnachten im Nationaltheater. Das Nationalthea⸗ ter Mannheim bereitet für den 1. Weihnachtsfeiertag am Samstag, den 25. Dezember, eine Neueinſtudierung von Verdi's Oper„Aida“ unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Elmendorff und in der Inſzenierung von Friedrich Brandenburg vor. Am 2. Weihnachtsfeiertag:„Der Zigeu⸗ nerbaron“, Operette von Johann Strauß. Im Neuen Thea⸗ ter im Roſengarten erſcheint zum erſtenmal der Schwank mit Muſik„Die große Kanone“ von Rudolf Perak. Inſze⸗ nierung: Hans Becker. An zwei Flügeln: Guſtav Semmelbeck und Rolf Schickle. Der Schwank wird an beiden Weih⸗ nachtsfejertagen gegeben. 0 1 18 el 6 — Halteſtellen der Straßenbahn. Der Reichsverkeh miniſter hat eine Verordnung über den Straßenbahnverk erlaſſen, in der beſtimmt wird:„Halteſtellen ſollen, ſoweit die verkehrlichen Rückſichten geſtatten, betrieblich günſtig an⸗ gelegt werden. Die Halteſtellen in öffentlichen Straßen müſ⸗ ſen für die Triebwagenführer und für die Straßenbenutzer gut zu erkennen ſein. Der Reichsverkehrsminiſter kann ein⸗ heitliche Halteſtellenzeichen vorſchreiben.“ * Poſtdienſt an Weihnachten und Neujahr. Am Sonntag, den 19. Dezember, ſind die Paket⸗ ſchalter wie folgt geöffnet: Beim Poſtamt 2(Bahnhof) wie werktags; beim Poſtamt 1 von 12—18 Uhr; bei den Poſtämtern Mhm.⸗Waldhof und Mhm.⸗Sandhoſen von 11—16 Uhr; beim Poſtamt Mhm.⸗Feudenheim von 11.30 16 Uhr; bei allen übrigen Poſtämern in Mannheim und Vororten und bei der Poſtannahmeſtelle des Telegraphen⸗ von 12—16 Uhr. Die Brief ſchalter ſind am 19. ember, am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag ſowie am Neu⸗ jahrstag bei allen Poſtämtern wie Sonntags offen. Eine Paketzuſtellung erfolgt am Sonntag, den 19. Dezember, am 1. Weihnachtsfeiertag und am 2. Januar. Briefzuſtellungen finden am 19. Dezember, am 1. Weihnachtsfeiertag und am 2. Januar wie Sonnags, am teujahrstag nach Bedarf ſtatt. Die Poſtzollſtelle iſt am ember von 8.30—13 Uhr und 2. Weihnachtsfeiertag von 8.30 11.30 Uhr geöffnet. Am 24. Dezember fallen die letzte Tagesbriefkaſten⸗ leerung in der Zeit von 19—20 Uhr ſowie die dritte Briefzuſtellung aus; am 26. Dezember(2. Weihnachtsfeiertag) ruht die geſamte Zuſtellung mit Ausnahme der Eilzuſtellung. * amts — Bei Bürgerſteuer Beſchwerde möglich. Das alte Bürgerſteuerrecht kannte die Beſchwerde als Rechtsmittel nicht. Hieraus haben ſich vielfach Unzuträglichkeiten erge⸗ ben, weil den Steuerpflichtigen lediglich der Weg der friſt⸗ loſen Aufſichtsbeſchwerde offen ſtand, der jedoch nicht immer zu dem gewünſchten Ziel führte. Die Beſchwerde iſt als Rechtsmittel neu eingeführt. Die Notwendigkeit zur Schaf⸗ fung dieſes Rechtsmittels ergab ſich aus dem Umſtand, daß die Steuerpflichtigen ihre Anſprüche auf Berichtigung der Steueranforderungen, Ermäßigung der Bürgerſteuer, Freiſtellung von einzelnen Teilbeträgen uſw. in dem übli⸗ chen Rechtsverfahren nicht verfolgen konnten. — Wenn man die Geburtsanzeige verſäumt. Wird die Anzeige einer Geburt länger als drei Monate verzögert, ſo darf die Eintragung nur mit Genehmigung der unteren Verwaltungsbehörde nach Ermittelung des Sachverhalts erfolgen. Die Koſten der Ermittelung trägt, wer die recht⸗ zeitige Anzeige verſäumt hat. — Wehrmachtsangehörige und Bürgerſteuer. Von An⸗ gehörigen der Wehrmacht, der Landespolizei und des Meichsarbeitsdienſtes ſind die Teilbeträge der Bürgerſteuer nicht zu erheben, wenn dieſe Steuerpflichtigen im Erhe⸗ bungsjahr we'er zur Einkommenſteuer noch zur Lohnſteuer herangezogen Herden. Marktberichte Mannheimer Schweinemarkt v. 16. Dez. Zufuhr und Preiſe: 34 Läufer 24 bis 32, 60 Ferkel, unter ſechs Wochen nicht notiert, über ſechs Wochen 14 bis 23 Mark. Markk⸗ verlauf lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 16. Dez. Sämtliche Notierungen unverändert. Sie blieb vor ihm ſtehen.„Weshalb haſt du denn, ohne mir etwas zu ſagen, Aktien verkauft?“ fragte ſie. Er antwortete nicht gleich.„Ich habe das Geld ge⸗ braucht“, ſagte er und ſchob ſeine Maſchine zurecht. „Aber du verſtehſt doch nichts von dieſen Sachen, wes⸗ halb haſt du mich nicht gefragt? Du haſt unſere beſten Papiere verkauft.“ „Ich denke, dazu ſind ſie da“, klang es zurück.„Was habe ich denn von dieſem ſogenannten Beſitz, wenn ihn Herr Ehlers hinter Schloß und Riegel behält! Was ſtehſt du ſo entgeiſtert da?“ Er knitterte die Zeitung zuſammen. „Was iſt denn ſchon wieder? Es iſt ja mein Geld, nicht wahr? Außerdem war der Brief doch an mich gerichtet. Seit wann werden meine Briefe von dir geöffnet?“ Sie ſah einen ihr völlig fremden Menſchen vor ſich, mit einem Ausdruck, den ſie nie an ihm geſehen hatte. Die Worte erfroren ihr auf den Lippen. Sie rang ein raſches Wort herunter.„Du haſt recht, Hans“, ſagte ſie dann„Es war ein Verſehen von mir, daß ich den Brief geöffnet habe, äber die Bankſachen gehen ſonſt immer an mich, und ich wußte ja nicht, daß du etwas verkauft hatteſt, ohne mich zu fragen. Du brauchſt es nicht, o nein, es iſt dein Geld, wie du ſehr richtig ſagſt, und ich brauche dieſes Geld ja nicht für mich. Du kannſt damit anfangen, was dir beliebt, aber es wäre beſſer, wenn wir uns vorher be⸗ ſprächen, denn du haſt gerade die beſten Aktien hergegeben, die in dieſem Jahre etwas einbringen. Ich hatte ſchon über den Gewinn verfügt. Ich wollte den Jungens eine Weihnachtsfreude machen. Sie hatten ſich gewünſcht, im Winter in die Berge zu fahren...“ „Nun, dann bleiben ſie eben diesmal zu Haufe!“ rief er.„Wie andere Söhne auch! Müſſen ſie denn immer in der Welt herumgondeln? Ich bin früher überhaupt nicht gereiſt, ich habe gearbeitet. Soll ich mich vielleicht krumm . legen, weil meine Herren Söhne in die Schweiz fahren müſſen? Wie?“ „Laſſen wir das, Hans“, ſagte ſie, und glättete die Zeitung, die er unmutig auf den Tiſch geworfen hatte. „Es iſt nichts mehr daran zu ändern. Es war mir nur ſonderbar, weil du mir ſonſt alles überläßt. Aber es iſt ja nun geſchehen.“ Sie nahm eine Vaſe mit welken Blumen von ſeinem Schreibtiſch und aing hinaus Helft der Jugend helfen! Arbeitspl ätze und Material Mannheimer Theaterſchau 4 fi Im Nationaltheater: Vom 17. bis 19. Dezember 1937 findet, wie in jedem 55 0 ir den Berufswettkampf Samstag, 18. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung, freien Jahr, die große Winterhilfsſammlung der Hitler⸗Jugend 1 16. Dez. Wie in den ien iſt es Ehren⸗ Verkauf: Peterchens Mondfahrt. Märchenſpie!l N pflicht der bsführer, den Jugendlichen, die ihren von Gerdt von Baſſewitz; Muſik von Clemens Schmal⸗ ſtatt. Auch in dieſem Jahr wird ſich die Hitler⸗Jugend mit ihren Gliederungen, BdM., Jungvolk und Jungmädel mit allen Kräften für die Sammlung einſetzen. Wir bitten unſere Volksgenoſſen und Volksgenoſſinen, mit offener Hand die npf an 5 1 ag im Betrieb ſtich. Anfang 15, Ende etwa 17.30 Uhr.— Abends: 0 a 1 d Mat 510 1 Abzu 11 1905 er Mi ete und für die Kulturgemeinde Mannheim, 1 7 ihre N. ei 55 iſt ES gleiche bis 756 ferner für d die Kr Üturgemeinde Lud⸗ Teilnehmern am Berufswettkampf fen, Abt. 410 bis 414: Der 37621 1 b — 8 itsplätze und Material für die praktiſche Arbeit an f 5 b ſammlung der Hitler⸗Jugend zu unter] einem Sonntag ſowie die 0e 55 Freizeit für die theo⸗ von Johann Strauß. Anfang 20, Ende 22.45 ſtützen. Sie iſt die letzte große Sammlung des Jahres und retiſche Arbeit zur Verf fügung zu 1 feier 2 5 i 5 5 2 5 5 aten Erfolg der ſozialkſtiſchen Sonntag, 19. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung, freier ee du i alk 1 1 5 1 e 9 5 5 51 Peterchens Mondfahrt. Märchenſpiel herden wie alle anderen S gen. 1 1 8 5 55 5 3 i 25. Der Weihnachtsglücksbrief 1155 80 t 9916 be e von Clemens Schmal Die Jugend will helſen, frohen und gläubigen Herzens. ſtich. Anfang Ende etwa 17.0 Uhr.— Abends. Freut euch mit ihr am Opferwillen der Nation und gebt O Die ſteten Ermahnungen, Weihnachtseinkäufe nicht Miete A 11 92 97 1. Sondermiete A 6 und für die Kul⸗ N 5 2 e 5 5 8 auf den letzten Tag zu verſchieben, beginnen zu wirken. turgemeinde Mannheim, Abt. 564 bis 567, ferner für— ihr, was ihr könnt. Denn ſchon erſe cheinen mit Paketen ſchl e 1 die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 425 bis 429: ihrer 8 1 ſchen im Stadtbild. Wie vernünftig, jetzt ſchon einzukau⸗ Schwarzer Peter. Eine Oper für große und kleine Der Führer des Geb. Baden/ 1. fen! Noch ſind die Verkehrsmittel nicht überfüllt und ohne Leute; Muſik von Norbert Schultze. 9 20, Ende. Gefährdung bringt jeder ſeine Einkäufe nach Hauſe. Auch gegen 22.45 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben), 5 S N kann jeder in den noch nicht überlaufenen Läden 5 u Re 0 5 7 wählen und prüfen. Er hat Zeit zur Ueberlegung und 8 i In 1 Theater Moſengarten):* 5 wird nichts vergeſſen. Auch nicht das wichtigſte Weih⸗ Son e 95. Für die NS.⸗Kriegsopferver⸗ 2 1 nachtsgeſchenk jedes Deutſchen, das ihm keine Transport⸗ 51 Mannheim: Parkſtraße 13. Kriminalſtuck 5 5 ſchwierigkeiten macht, den Weihnachts- Glücksbrief des von Axel Ivers. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr,.. 5 deutſchen Volkes mit dem Los der Reichslotterie für 5 N Arbeits beschaffen Das iſt das Geſchenk der Ueber⸗ Aus parteiamtlichen Mitteilungen entnommen:— raſchung! 424000 mal verwandelt es ſich in klingenden[D., Fähnlein 52/171. Alle Jungens, die ſich keine Uniform 85 Opergebletbs führer Geidiun Die Ziehung f/ Jet am 22. und 23 Dezember beſchaffen können, melden ſich heute abend von 7—8 Uhr ſtatt. 5 im Heim. Spät ere Meldun 19 8 werden nicht berückſichtigt, ö ü...———— 3—— Tage N 46 1 er e er 8 e e eee 57 pelle 1. 2 1* e 0 M Y art 70( 79 5 1 15 N o elt Gebuus G der Flaſ. 8 Die letzte Gelegenheit, mit MuBße einzukaufen und in Ruhe Am Foldenen Fonnta 70 Jon. 5 nr göffnef! 1 Nach N 0— 1 0 ein 15 alle Geschenke auszuwählen! 2 2 2 2 825 Stüc 5 oll 8 Wir erwarten Sie rg und es ist sicher, daß auch Sie von Qualität, Auswahl ir 5 9 und Preiswürdigkeit 5 sein werden. Trag Ke 55 gleic dee e d e e dle hen las in, 5 8 a—— herrl Wäsche„an berne] Achtüns! Achtung! fe Morgen. ih Uf 9 155 Samstag früh 4 ac bg ile 75 i. gr. Auswahl u. billigſtem Prei 5 Sohlachtfest, 1 5 5 5 Verkaufs ſtelle Ilvesheim Un Von 9 Ahr ab Schloßſtraße 122. 12 Wellfleiſch. un Hierzu ladet freundlichſt ein ger f W. Rauſelder Wtw Auali fats K 5 Küchen 0 aufg. In groger Auswahl über obenso unsere der i ſtehe 5 Ieblaf- ührer mmer br Einzel. Wie 5 1. il. 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Jeder Küſtenbewohner weiß: ſie enthält die letzte Nachricht von Seeleuten in höchſter Not! Vielleicht nur ein Zettelchen vom Kalenderblock, ein haſtig abgeriſſenes Stück Packpapier, vergilbt und oft ſo von Feuchtigkeit ge⸗ quollen, daß man es ganz behutſam anfaſſen und erſt ſorgfältig trocknen muß. Und die daraufſtehenden Worte, oft mühſam gekrizelt und kaum leſerlich— die Schiffs⸗ poſition, eine Anſchrift, ein Gruß— beſchwören die ganze Tragödie des ſinkenden Schiffes herauf, wo Seeleute den gleichen Wogen, die ihnen gerade ein naſſes Grab berei⸗ ten, ihren letzten Gruß anvertrauen Solch eine Poſt erhielt Sieke Henningſen an einem herrlichen Frühherbſttag. Drüben, weit auf der unteren Elbe, tummelten ſich die Hamburger Segler, in der Luft ſchwebte jene herbſtliche Süße, die einen beim Gedanken an geliebte Menſchen in der Ferne ſo wehmütig⸗keicht ums Herz ſtimmt Sieke kam gerade aus dem Garten jenſeits vom Ort — dort gedieh alles viel beſſer als hier oben auf dem oft vom Wind tüchtig zerzauſten Blankeneſer Hochufer; Gur⸗ len hatte ſie geholt, zwei ganze Eimer voll. Die ſollten fun eingemacht werden, ſo ſchön füß⸗ſauer, wie der Hol⸗ ger ſie liebte. Und Weihnachten, dachte Sieke ſelig, wenn zu Hauſe war, würden ſie gerade am beſten ſchmecken! Sie ſah den Amtmann mit ſehr verſchloſſenem Geſicht kommen. Unterwegs hatte er wohl den kleinen Holger aufgeleſen, der munter plaudernd neben ihm her trabte; über das Gartentor weg trafen ſeine ernſten Blicke die der jungen Frau. In einer ſeltſamen Ahnung war Sieke ſtehen geblieben, blaß und reglos— nur die Augen in ihrem ſchönen ruhigen Geſicht lebten und fragten und laſen denn auch in denen des Amtmannes die ſchreckliche Antwort, die jeder Seemannsfrau insgeheim ſo geläufig iſt. Noch war kein Wort geſprochen worden, und Sieke hielt immer noch rechts und links die beiden Eimer mit den gelbgrünen, perlhäutigen Früchten. Endlich ſetzte ſie ſie hin. Nun brauche ich ſie nicht mehr einzumachen! Das war ihr erſter Gedanke. Der zweite galt dem Kind. Mit kreisrunden Augen ſchaute es die Erwachſenen an, die ſteif wie Zaunpfähle daſtan⸗ den und es nicht einmal der Mühe wert hielten, ſich zu begrüßen! Dabei war das eine der Amtmann und das andere die Mutter, und ſie war immerhin die Frau von Kapitän Holger Henningſen auf Dampfer„Olivia II“. „Geh hinters Haus, zu Klein⸗Anne!]“ ſagte die Mutter abweſend. Etwas ſpäter hielt ſie die Flaſchenpoſt in Händen. Glättete mechaniſch das Papier, das ſich immer wieder zuſammenrollte, wie um ihr die paar inhaltſchwe⸗ ten Worte, ihres Kapitän Holger Henningſen letzte Worte, vorzuenthalten. Starr ertrug ſie des Amtmann Beileids⸗ äußerung, der die Zweckloſigkeit aller Worte einſah und bald wieder ging; ſtarr folgte ſie ihm zum Gartentor. „Vielen Dank auch, Herr Amtmann!“ ſagte ſie leer. „Ja, das war nun ſchon einige Monate her. Der Schmerz, der zuerſt wie Sturmwind ins Haus gefegt kam und an den Menſchen rüttelte, daß ſie zu vergehen mein⸗ ten, nun hatte er ſich gelegt und tief im Herzen feſtge⸗ ſetzt, ſo tief— nie mehr würde man ihn vergeſſen! Eben⸗ ſowenig das Bild der Fahne, die der kleine Holger auf Halbmaſt gehißt hatte, wie es ſich gehört, wenn ein See⸗ mann den kühlen Seemannstod geſtorben iſt! Unvergeß⸗ lich auch das Bild jenes Kranzes, den die Kinder unbe⸗ holfen gewunden und zur ſchnell dahinſchießenden Elbe hinuntergebracht hatten: die ſollte ihn dorthin tragen, wo⸗ her die Flaſchenpoſt gekommen war. Und dieſe Poſt ſelbſt hatte ſich eingereiht in den Rahmen des täglichen Daſeins. Drüben in dem altmodi⸗ ſchen Familienſekretär hatte ſie ihr Fach für ſich. Wie ein kleines Grab war das, und Sieke ließ es Monate hin⸗ durch unberührt. Jenes zerfetzte Blatt, das Holgers Hand beſchrieben und gefaltet hatte— nur in ganz ſtil⸗ Len und heiligen Stunden ſollte es zu ſtummer Zwie⸗ — rache hervorgeholt werden. In ihrem Gedanken indes ebte es ſtändig. Manchmal im wilden Schmerz nächt⸗ licher Einſamkeit verwünſchte ſie das erbarmungsloſe Papier: Wäre es doch für alle Ewigkeiten im Ozean ge⸗ . um ihr wenigſtens ein Fünklein Hoffnung zu en Erhob ſie ſich aus ſolcher Qual, um wieder die ruhige teſonnene Sieke Henningſen zu werden, ſo maß ſie den rank mit einem ſeltfamen Blick, Denn die beſonnene Frau wußte ja, daß alle, alle Recht hatten, die die Un⸗ Aufnahme: Scherl⸗Bilderdienſt⸗M 22 22 gewißheit für das allerſchlimmſte hielten. Endlich kam eine Stunde, wie ſie ſtiller und heiliger gar nicht zu den⸗ len war: Am Heiligen Abend! 5 Trotz der Teilnahmsloſigkeit, mit der ſie das Leben nun an ſich vorbeiziehen ließ, hatte Siele es nicht übers Herz bringen können, den Kindern den Weihnachtsbaum zu verſagen. All ihre Kraft war nötig, um die kleine Be⸗ ſcherung nicht zu ſtören. Und dann, angeſichts des Baumes, der das ganze Zimmer mit ſeinem unvergleich⸗ lich innigen Licht vergoldete, angeſichts der ſpielenden Kinder, ſetzte ſich Sieke in ihrem ſchwarzen Kleid mit Holgers letztem Gruß in eine Zimmerecke, ganz ſtill: ſie wollte den kindlichen Jubel über die kleinen Gaben nicht ſtören.. g Aber ſie hatte ſich zuviel zugemutet! Ob ſie wollte oder nicht— unaufhaltſam ſtürzten die Tranen; beide Hände mußte Sieke vor die Augen preſſen, um die Kinder nicht aufzuſchrecken, und das Papier, Holgers letzter Gruß, lag ziternd auf ihrem dunklen Schoß. Erſt nach geraumer Zeit riß ein Schreckensruf ſie aus der ſchmerz⸗ lichen Verſunkenheit. Haſtig blickte ſie auf, ah Das Blatt mußte wohl zu Boden geglitten ſein. Der kleine Holger, der etwas von ſeiner Unerſetzlichkeit ahnte, hatte es vor den derb zupackenden Fäuſtchen Klein⸗Annes retten wollen, indem er es in die Höhe hielt—— ohne darauf zu achten, daß er rückwärts dem Weihnachtsbaum zu nahe kam. Gerade ſprang wie durch Zauberei eine der kleinen gelbroten Flammen vom Lichterbaum her⸗ über, und ehe eine Hand ſich rühren konnte, hatte die Weihnachtskerze mit blitzſchnellem Aufflammen Kapitän Henningſens letztes Lebenszeichen verbrannt! Minutenlang ſtand die Frau völlig bewegungslos, mit hängenden Armen! Immer wieder glitten ihre Augen wie zweifelnd von den erſchrockenen Kinderge⸗ ſichtern über das winzige Aſcheflöckchen am Boden zu der Lichterpracht, die trotz des unerſetzlichen Verluſtes ruhig und herzlich weiterbrannte. Aber bevor die Verzweiflung Gewalt über ſie ergrei⸗ fen konnte, drängte eine ſeltſame Vorſtellung jedes andere Gefühl in ihr zurück: Was das nicht ein Zeichen des Him⸗ mels? Hatte ſo etwas überhaupt ohne einen geheimnis⸗ vollen Zuſammenhang geſchehen können? Sollte ihr da⸗ durch vielleicht angezeigt werden, daß es ſich keineswegs um die letzten Worte eines längſt Verblichenen gehandelt hatte?! Unwillkürlich war Sieke in die Knie geſunken, alles Blut wallte ſtürmiſch zu ihrem Herzen— doch, doch!, ſo mußte es ſein! Die göttliche Vorſehung hatte ihr einen Hinweis gegeben, daran man nicht zweifeln durfte! Unter den Tränenſtrömen leuchtete ihr Geſicht verklärt auf. Sie preßte die Kinder an ſich, die von ihrer Bewegtheit mit⸗ geriſſen, leiſe weinten, alle drei beteten ſtammelnd— eine unerklärliche Gewißheit ſenkte ſich über das Zimmer. Bald waren alle drei ſicher in dem Bewußtſein, daß der Vater lebte: der Weihnachtsbaum hatte es ihnen auf ſeine Weiſe mitgeteilt! Und der Weihnachtsbaum konnte nicht lügen! Aehnliches ſagte denn Sieke auch zum Amtmann, als er einige Zeit nach Neujahr kam und eine ſchier unfaß⸗ bare Botſchaft in das kleine Haus hoch über dem breiten Elbſtrom brachte: Holger Henningſen lebte! Er hatte den Schiffbruch überlebt, war auf eine Inſel verſchlagen worden—— gerade am Heiligen Abend hatte ein chine⸗ ſiſcher Segler ihn entdeckt und mitgenommen auf wochen⸗ lange Fahrt nach Auſtralien! Von dort kam ſein Tele⸗ gramm. Der Amtmann ſtaunte: auch die Freudennachricht nahm die Kapitänsfrau mit großer Gelaſſenheit in Emp⸗ fang. Bloß ſtrahlen tat ſie, daß einem das Herz warm wurde.„Am Heiligen Abend!“ ſagte Sieke leiſe und in heiligem Erſchauern.„Ich wußte es, Herr Amtmann!“ Dann, unter Tränen lächelnd:„Wie gut, daß ich die Gur⸗ ken doch eingemacht habe!“. Hier mußte ſie ſchnell aus dem Zimmer laufen. Denn wie mit dem tiefſten Schmerz iſt das auch mit dem höchſten Glück: Man muß mit ihm allein ſein! Eine Vorweihnachisgeſchichte von Lotte Wege Jochen war mit einſgen Kameraden auf Fahrt ge⸗ weſen d kam ſtr d zurück. Er ſah ſchmutzig aus und he Brandwunden an den Händen. „Jochen, wie war's!“ fragte die Mutter.—„Fein“, antwortete Jochen,„auf dem Brocken haben wir Grieß⸗ ſuppe gelocht.“ S ihr durch das Augen glitzerten vor Ve um zehn Feuer gemacht, S und Spiegeleier gebraten.“ „Warſt du bei Taute Ilſe, Jochen?“ „Ach, Tante Ilſe“ ſagte Jochen,„die iſt nett. Die hat mir zwei Rezepte geſchenkt.“ Jochen war als ein großartiger und ſehr leidenſchaft⸗ licher Abkocher zurückgekommen und wurde alle Tage groß⸗ artiger. Eines Sonntags vergaß er ſogar, zum Fußball zu gehen, weil er ger ür eine Apfelſpeiſe Schnee ſchlug. Und Suſi, ſeine Schweſter, folgte ihm ſehr bald nach. „Tüchtige Kinder!“, ſagte der Vater.„Na“, meinte die Mutter bloß, und Martha. die Köchin, winkte über⸗ haupt gleich ab 8 Aber am Tage vor ihnachten ſaßen die beiden doch in der Küche und buken Kuchen. Jochen in der nordweſt⸗ lichen und Suſi in der ſüdöſtlichen Ecke. Suſi in einem friſchen Arztkittel des Vaters und Jochen in einer blauen Schürze von Martha. Sie war lang und ungewohnt, und er trat manchmal darauf herum. Sie hatten die Aermel „el Bodetal gekommen?“ Jochens ügen.—„Natürlich! Nachts peck in die Pfanne geſchmiſſen hochgekrempelt und waren beide bis zum Ellenbogen voller J. Jochen voll gelbem und Suſi voll braunem. Joche umpfe Naſe war mit Mehl beſtäubt, und auf Suſis Backen waren Schönheitspfläſterchen von Kakao⸗ creme verſtreut. Martha wanderte zwiſchen beiden hin und her, gab gute Ratſchläge und ſchlug die Hände über dem Kopf zuſammen über die Unmenge von Geſchirr, die die beiden verbrauchten. Denn Martha mußte es ab⸗ waſchen. Aber Jochen und Suſi konnten ſich um ſolche untergeordneten jen nicht kümmern. Ihre Geſichter waren rot vor Eifer und Vergnügen. Manchmal blickten ſie auf vom Rühren und warfen ſich höhniſch⸗aufſtachelnde Worte zu wie die antiken Helden vor der Schlacht. Suſi und Jochen buken um den Großen Preis des Hauſes Bergmann Wer Heiligabend, 4 Uhr nachmittags, vor der Beſcherung zum Kaffee den gelungenſten Kuchen auf den Tiſch ſetzte, hatte gewonnen. Der Vater würde mit dem Sieger auf drei Tage zum Skilaufen fahren. Jochen und Suſi waren die Favoriten des Kampfes. Die Mutter und Martha waren ſozuſagen freiwillig ausge⸗ ſchieden. Der Vater hatte den Preis geſtiftet und war ſehr aufgeregt, mit wem er reiſen würde. „Deiner“, ſchrie Suſi und rührte,„deiner iſt ja man bloß in Napfkuchen!“ „Deiner“, ſchrie ſchwarz aus!“ „Der Vater fährt mit mir!“ ſagte Suſi und leckte mit Genuß an ihrem Quirl.„Der Vater iſt galant!“ „Der Vater fährt mit mir!“ ſagte Jochen und trat ein Loch in Marthas Schürze.„Der Vater iſt gerecht!“ Die Teige waren zu Ende gerührt und wurden in Formen gegoſſen. Die Formen wurden in den Ofen geſtellt, und die Preisanwärter blieben vor dem Ofen ſtehen. Erhitzt, berſtend vor Spannung und ſehr auf⸗ geregt. Jochen übte zuweilen trockenen Telemark in der Küche, und Suſi betrachtete ihre alte Trainingshoſe. Sie ſangen:„Einmal werden wir noch wach...“ Sie waren übermütig, und jeder für ſich ganz ſiegesgewiß. Selbſt Martha wurde übermütig. Wer iſt das nicht, einen Tag vor Weihnachten? Es roch im ganzen Hauſe nach Back⸗ werk, Tannen und Ueberraſchung. Es war ſchon beinahe ſo ſchön wie am Heiligabend ſelbſt.. Nach einer Stunde waren die Kuchen fertig. Jochen und Suſi ſtürzten ſich darüber, fuhren mit Naſe und Fingern darauf herum und kratzten ein wenig am Rande. „Deiner iſt zu dunkel!“ lachte Jochen.—„Deiner iſt nicht abgebacken!“ triumphierte Suſi fachmänniſch. Und dann wurden der Brünette und der Blonde in die Speiſekammer geſtellt, damit ſie kalt würden. Am nächſten Morgen begegnete Suſi dem Vater im Flur. Er ſah ſchon ganz weihnachtlich aus und war wunderbar vergnügt.„Ich bin ſo aufgeregt“, ſagte der Vater,„was du mir ſchenkſt, und ob du den Preis ge⸗ winnuſt.“ „Was ich dir ſchenke, fängt mit Baan.“ Suſi zwinkerte geheimnisvoll.„Und den Kuchen mußt du mal probieren, Vater!“ Sie gingen in die Speiſekammer. Dort ſtanden der Braune und der Gelbe auf dem Brett, losgelöſt von der hemmenden Form. Der eine länglich, der andere rund, beide mit herrlichen Zuckergüſſen. Suſi nahm ein Meſſer und ſchnitt feierlich von jedem ein Stück ab. „Koſte, Vater!“ Sie blickte mit großen Augen zu ihm auf. Sie war ganz ergebene Erwartung.—„Herrlich!“ ſagte der Vater. „Der Braune iſt ſchöner, nicht?“ fragte ſie erwartungs⸗ voll.—„Wunderbar!“ meinte der Vater.„Aber ich kann mich noch nicht entſcheiden.“ Jochen kam ins Wohnzimmer.„Geh raus, Jochen!“ Die Mutter verſteckte etwas. Jochen hatte in jeder Hand ein Stück Kuchen. Ein gelbes und ein braunes. „Probier doch mal, Muttchen!“ Jochen ſtand da, ein treuherziger, bittender Pfahl, durch nichts von der Stelle zu bringen.—„Gib her!“ ſagte die Mutter eilig. „Der gelbe ſchmeckt beſſer, wie?“ wollte er wiſſen.— „Herrlich!“ lobte die Mutter,„aber ich kann es wirklich noch nicht ſagen.“ Suſi ging zu Martha und Jochen zum Eiermann, der gerade kam, und fragte um das Urteil. Irene kam und Höller, von deſſen Mutter Jochen das Rezept für den Napfkuchen hatte. Die Portierfrau kam, der Fahrer und das Fräulein, das die Karpfen brachte. Und noch andere. Am vierundzwanzigſten Dezember vormittags kommen viele Menſchen ins Haus. Alle mußten die Kuchen probieren. Sehr insgeheim, keiner durfte von dem andern wiſſen. Es konnte ſich aber niemand entſcheiden. Nur der Eiermann ſagte urteilsſicher:„Der Schokoladenkuchen iſt beſſer!“ Er ſagte es aber zu Jochen, und da kam er ſchlecht an. Die Kaffeeſtunde kam. Im Weihnachtszimmer war ſchon alles vorbereitet. Sie waren in der 9 5 geweſen und hatten bereits die Lichter glänzen ſehen in der Kirche und„Stille Nacht.“ geſungen und Vom Himmel Jochen zurück,„ſieht ja ſo eklig B hoch, da komm ich her...“. Sie ſetzten ſich erwartungs voll an den Kaffeetiſch. „Jetzt“— der Vater trommelte geheimnisvoll auf den Tiſch—,.„jetzt geht es los!— Wo ſind die Kuchen?“ Martha kam und hatte in jeder Hand einen Teller Martha lachte. Sie lachte ſo, daß ihr beinahe die Teller hingefallen wären Tiſch. Die Eltern gi 0 Dann fingen die Eltern an q N lagen ein paar Krümel und ein paar Roſinen Der Eiermann, das Karpfenfräulein, Irene vielen„Richter“ hatten die Kuchen aufgekoſtet „Das kann ich nicht prämtiieren!“ ſagte der Vater und verſuchte tiefe Falten.„Das kann er nicht prämiieren!“ behauptete die Mutter und tat böſe. „Das kann kein Menſch prämiieren!“ echote Martha und wiſchte ſich die Tränen aus den Augen. Jochen und Suſi waren blaß geworden vor Schrecken. „Dann hat eben doch die Mama gewonnen!“, ent⸗ ſchied der Vater und küßte ihr die Hand.„Das iſt mir auch das liebſte. Ehre, dem Ehre gebührt!“ Jochen und Suſi nickten erſtarrt. Das Urteil war bitter, aber gerecht. Wie konnte man auch ſo viel ab⸗ ſchneiden für die Koſter, daß nichts mehr blieb für die Preisverteiler! Sie hatten es einfach nicht gemerkt. Sie hatten eben abgeſchnitten. Sie hatten das Lob gewollt und den Preis verwirkt. Das Leben war ernſt. Sie tranken ſchweigend und betreten ihren Kaffee. „Wie iſt das eigentlich, Franz?“ fragte die Mutter. nach einer Weile,„die Kuchen waren ja da! Ich habe ſogar auch gekoſtet.— Gibt es eigentlich Troſtpreiſe?“ „Troſtpreiſe?“ Der Vater war furchtbar erſtaunt. „Natürlich! Aber wen intereſſieren denn Troſtpreiſe? Das ſind doch nur materielle Entſchädigungen. Sieger biſt du!“ Die Kinder blickten auf. Der Vater ſah liſtig aus. Der Vater fing an zu ſtrahlen wie ein junger, ſehr ver⸗ Zeichnung: Grunwald— M. Martha ſetzte die beiden Teller auf den Tiſch... Auf den Tellern lagen ein paar Krümel und ein paar Roſinen, ſonſt nichts. gnügter Weihnachtsmann.„Wenn ihr Troſtpreiſe wollte, ſagte er und zwinkerte mit den Augen,„dann könnten wir ja ſchließlich alle zuſammen reiſen.“ Jochen und Suſi ſahen den Vater an und konnten es nicht faſſen, und dann die Mutter.„Du haſt das ſchon vorher gewußt!“ ſchrien ſie und lachten. Er zuckte die Achſeln. Dann wurden die Türen aufgemacht, und Weih⸗ nachten begann. cu Nolliages Geſthichte eines Printenmannes don heinz Steguweit Weiß nicht, ob es anderswo auch üblich war: In meiner Knabenzeit pflegten die Schüler ihrem Lehrer um die Weihnachtszeit einen großen Mann aus Printenkuchen zu ſchenken. Die Augen waren aus Mandeln, die Litzen aus Zuckerguß, die Knöpfe aus duftenden Roſinen. Dieſer flach gebackene Printenmann wurde vom Bäcker nur auf einem Brett verkauft, feſt ans Holz gebunden, verziert mit farbigen Bändern. Auch wir Zwölfjährigen, wohl fünfzig an der Zahl, legten einen Groſchen zum andern, ſammelten und rech⸗ neten, bis die Summe für den weihnachtlichen Printen⸗ mann beiſammen ſchien. Dann ſchworen wir, denjenigen Kameraden nicht zu verraten, der arm war von Hauſe aus und darum keinen Groſchen gegeben hatte. Unſer Lehrer, Andreas Pollinger hieß er— längſt iſt er tot—. war ein guter Menſch. Bei zehn halben Fehlern — es gab nur halbe Fehler bei Pollinger— ſchrieb er noch„genügend“ ins Heft, und wenn es regnete, nahm er ſo viel Schüler unter ſeinen Schirm, bis er ſelber naß wurde wie ein Pudel. Das Geheimnis der Güte dieſes Mannes iſt ſchnell erklärt: Er war Witwer und hatte fünf kleine Kinder!— Wir alle wußten: Fünf Kindlein und nur wenig Geld im Monat, das häuft die Sorgen hoch auf, das macht ſtill und ſcheu,— der Lehrer Andreas Pollinger verdiente ſchon den Printenkuchenmann auf dem Brett voller Bänder und Schleifen Alſo kam der letzte Tag vor den Weihnachtsferien. Alſo ſtand der Printenkuchenmann in Lebensgröße an der Tafel, während rundum in ſorgfältiger Kreideſchrift zu leſen war: Frohe Weihnachten, Herr Pollinger! Wir konnten den Augenblick nicht abwarten, da der Lehrer ins Zimmer trat, ein Buch in der Hand, eine So Nun kommt die Weihnachtszeit, nun wird man wieder Kind, man träumt vom Tannenbaum und der Familie. Man wird jetzt häufig abends ſeltſam blind. Ob wohl die anderen Menſchen auch ſo ſind? Zum Beiſpiel: Heinrich, Lotte und Emilie? Man bleibt vor den Geſchäften immer wieder ſtehn, man ſieht die Leute kommen, Kinder ſtaunen, man ſteht und ſteht und kann nicht weitergehn, man ſteht und träumt nur, ohne hinzuſehn. Nan hat jetzt wirklich ſonderbare Launen. And ſpäter ſitzt man dann ganz ſtill im Zimmer. Auf einmal hört man eine Melodie, es iſt kein Lied, nur ſo ein vager Schimmer, nicht mal Erinnerung. Wie das Geflimmer rn mildem Kerzenlicht. Man weiß nicht, wie. And plötzlich fühlt man dann, jetzt ſchläft man wirklich ein. Die Melodie wird klarer, man hört Geigen, man fühlt ſich kleiner werden, ganz, ganz klein, man weiß genau: es kann ein Traum nur ſein, ein Traum auch nur der Duft von Tannenzweigen. Brille auf der Naſe. Wir glühten, wir ſchrien durchein⸗ ander, fünf kleine Kinder hatte der Witwer Er kam. Mit Brille und Buch. Alles verſtummte, jeder ſtand einer Säule gleich in der Bank:„Guten Morgen, Herr Lehrer!“ Pollinger hielt inne.„Setzt euch!“ ſagte er, mit dem einen Auge den Printenmann betrachtend, mit dem andern nach der Inſchrift blickend, die auf der Tafel geſchrieben ſtand:„Da habt ihr mir aber eine große Freude ge⸗ macht—!“ Die Stimme blieb hängen. Und die Augen blickten ſeltſam: Fünf Kinder daheim—!„Ja. Eine— ganz— große— Freude!“ l Alſo ſchritt er von Bank zu Bank, jedem die Hand drückend,— da wurden diejenigen Kameraden rot im Geſicht, die der eigenen Armut wegen an der Spende gar nicht beteiligt waren.. gute Kameraden! Doch hatte das ewig lauernde Verhängnis auch dies⸗ mal nicht die Abſicht, hinter der Hecke zu bleiben. Es meldete ſich zuerſt mit einem Klopfen an der Tür. Und es meldete ſich ferner in der Geſtalt des Kaſtellans, der, einen Zettel weiſend, erſchien: der Herr Lehrer Andreas Pollinger möchte dieſe Verfügung des Schulrates zur Kenntnis nehmen und rechts unten unterſchreiben! Unſer Pollinger las. Unſer Pollinger unterſchrieb. Und als der Kaſtellan wieder draußen war, kam's ſtockend aus dem blaſſen Lehrer:„Jungens, ich darf den Printen⸗ kuchenmann nicht annehmen! Der Herr Schulrat hars eben verboten. Es ſoll nicht mehr ſein. Es iſt eines be⸗ amteten Lehrers nicht würdig—!“ Wir ſcharrten. Wir rebellierten,— aber Pollingets Stimme fuhr dazwiſchen:„Ihr habt zu gehorchen! Der Herr Schulrat hat's befohlen! Und der Herr Schulrat hat recht!“ So verſchwand der Printenmann von der Tafel, und der Lehrer teilte ihn auf. Jedem einen Happen. Fünfzig⸗ mal. Und wer da ſagte, er ſei mit keinem Groſchen be⸗ teiligt, der bekann einen beſonders dicken Happen. Und als ſich einer meldete, er habe, der Laubſäge wegen, Ver⸗ wendung für das Brett, gab Pollinger auch dieſes noch her, obwohl er es gerne behalten hätte. Muß ehrlich ſein: Viele von uns Zwölfjährigen weinten. Nur der Lehrer blieb ſtolz und ernſt, auch gab es heute nicht mal halbe Fehler, es gab nur gute Noten Keiner von uns hatte den Mut, ſeinen Printenhappen zu eſſen. Nur als die Schulſtunden dieſes Morgens vor⸗ über waren, rannten wir alle— wir alle ohne Aus⸗ nahme— kreuz und quer durch die Stadt, um ſchneller N Wohnung zu ſein als der blaſſe Witwer elber. Da kam uns eine alte Aufwartefrau entgegen, und hinter der alten Aufwartefrau verkrochen ſich fünf kleine Kinder.„Sind das dem Pollinger ſeine—?“ 5 „Ja. Sind Pollinger ſeine—!“ Das Haus dröhnte vom Geſchrei, als wir die fünfzig Printenhappen au Tiſch und Stuhl, auf Bank und Schrank legten, und auch das lange Brett ſtellten wir in eine Ecke.— Die alte Aufwartefrau ſchlug die Hände zuſammen:„Aber was ſoll denn das—?“ „Nix. Der Herr Schulrat läßt fröhliche Weihnachten wünſchen!“— Es hatte bis dahin noch keinen Schnee ge⸗ geben. Als wir aber auf der Straße waren, haſtig wie gejagte Hündchen, ſchneite es wunderbar und voller Feſt⸗ lichkeit! Vielleicht der— Lohn? Nach Neufahr war wieder Schule. Auf dem Stunden⸗ plan ſtand als erſter Unterricht: Deutſch!— Und Pollinger ließ uns das Lied ſingen:„Wenn alle untreu werden! Dann las er uns Eichendorffs Gedicht vom Frühling vor: „Biſt nicht verarmt, biſt nicht allein, Umringt von Sang und Sonnenſchein!“ Pollingei iſt im Krieg gefallen.— 5 eee 1 e 8 5 5 1 5 . 8 (17. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Karl Hofmeiſter geſteht dem Profeſſor, daß er befürchtet hatte, Heidi ſollte entführt werden. Daher rühre ſein Ver⸗ halten, aber jetzt wiſſe er, daß Heidi ihn, Servatius, liebe. Dieſes Geſtändnis macht Servatius glücklich, er ladet Heidi zu einem Ausflug in die Berge ein. Ehe ſie abmarſchieren, werden ſie vor einem Unhold gewarnt, der den Weg unſicher machen ſoll. Unterwegs verſuchte Servatius, Karl Hofmeiſter in Schutz zu nehmen und ſein Verhalten mit der Sorge um ſie zu erklären. Heidi iſt verärgert und eiferſüchtig auf Frau Jordan, in deren Begleitung ſie wieder Karl Hofmeiſter geſehen hat. Sie wirft ihrem Begleiter vor, daß er Ge⸗ heimniſſe vor ihr habe, und als Servatius verſpricht. ihr alles zu erklären, zappelt Heidi vor Ungeduld. „Wenn wir ſo weitermachen, wird es ja Abend, ehe wir zum Monte Solare hinaufkommen!“ „Wollen wir wirklich bis zur Spitze hinauf, Heidi? Einen Weg gibt es dort nicht. Der Anſtieg iſt zwar nicht beſonders ſteil, aber beſchwerlich durch die glatte Gras⸗ narbe, und viel anders als hier iſt die Ausſicht dort oben auch nicht.“ „Bis zur Spitze oder gar nicht“, fordert Heidis unge⸗ ſtüme Jugend.„Aufbruch, Herr Profeſſor! Keine Müdig⸗ keit vorſchützen!“ Seufzend ergibt ſich Servatius in ſein Schickſal. „Signor! Signor Reiſeführer!!“ Mit wild geſtikulierenden Armbewegungen ſegelt der Bootsmann Luigi an der Marina grande auf Karl Hof⸗ meiſter zu, der eben vom Badeſtrand heraufkommt. „Mein Freund Giovanni, der Kutſcher, erzählt mir eben, daß zwei Leute von Ihrer Karawane zum Monte Solare gegangen ſind. Zu Fuß und ganz allein! Zum Monte Solare, Signor!!“ „Warum ſollten ſie nicht, Signor Luigi?“ Der Capreſer ringt aufgeregt die Hände.„Bedenken Sie doch, Signor: Zum Monte Solare! Eben dort iſt die arme Fiamma ermordet worden! Der Vampir kann ſich in den Felſenklüften dort verborgen halten! Keiner von uns traut ſich ſeither allein dorthin! Und Sie laſſen Ihre Leute gehen, allein, ohne Ortskenntnis, ohne Führer!“ Karl muß lächeln über die Aufregung des Mannes. Natürlich ſteckt der Kutſcher Giovanni dahinter. Wovon ſollen auch die Wagenbeſitzer leben, wenn die Fremden anfangen, zu Fuß und allein durch Capri zu ſtreifen.„Wer von meinen Teilnehmern macht denn heute einen Ausflug zum Monte Solare?“ fragt er obenhin⸗ „Ein älterer Herr mit ſeiner Tochter, Signor!“ Karl ſtutzt.„Etwa Herr Profeſſor Servatius?“ Luigi zieht die Schultern bis zu den Ohren hinauf. „Den Namen des Herrn weiß ich nicht. Giovanni ſagt, die junge Signorina ſei faſt noch ein Kind.“ Das kann in der Tat nur Heidi ſein. Karl macht eine abtuende gleichgültige Gebärde. Was kümmert ihn noch, ob ſie mit Servatius ſpazierengeht. Von über⸗ morgen früh ab ſind die beiden doch allein. Der Boots⸗ mann Luigi aber verſteht dieſe Gleichgültig des Reiſe⸗ führers nicht. Aufgeregt wendet er ſich an einen vorbei⸗ ſchlendernden Milizſoldaten und wiederholt ſeinen Be⸗ richt. e„Eh?“ Der junge Mann im ſchwarzen Hemd bleibt ſtehen und hört aufmerkſam die Erzählung an, macht dann plötzlich kehrt und ſtürmt in die kleine Wachtſtube am Hafenkai. Karl hört aufgeregte Stimmen aus dem offe⸗ nen Fenſter dringen und eine halbe Minute ſpäter laufen drei Schwarzhemden zur Mole, ſpringen in ein Motor⸗ boot, Luigi, der dem Faſchiſten zur Wachtſtube gefolgt war, kommt zurück. 1 5 „Der Korporal telephoniert an den Polizeipoſten in Anacapri“, verkündet er befriedigt.„Sie werden von zwei Seiten her den Monte Solare abſuchen!“. Großer Gott, iſt das ſo ernſt?! Karl fühlt plötzlich ein Zittern in den Gliedern. Droht denn wirklich eine Ge⸗ fahr, daß die Miliz und Polizei alarmiert werden, nur weil zwei Menſchen ohne Begleitung einen Ausflug zum Monte Solare machen. Die Erregung Luigis, über die er ſich eben noch ſehr erhaben fühlte, ſteckt ihn plötzlich an. Mit hartem Griff packt er den Arm des Capreſers. „Wann ſind die beiden fortgegangen, Sulig? „Vor ungefähr drei Stunden, Signor! Wenn ſie nicht unterwegs Naſt gemacht haben, können ſie eben jetzt oben auf dem Monte Solare ſein.“ 8 Einen unſchlüſſigen Blick wirft Karl noch hinüber zum Badeſtrand, wo Frau Gabriele mit ihren engliſchen Bekannten ſeiner wartet. Er iſt eigentlich nur zum Hafen hinabgeſtiegen, um Zigaretten zu kaufen. Aber mag ſie warten! Das hier iſt jetzt wichtiger. Wenn es auch nur blinder Alarm iſt, man muß 5 „Eine Kutſche, Luigi!“ ſtößt er entſchloſſen hervor. „Ich will ihnen nach, zum Monte Solare!“ Mit einem Satz ſpringt er in den Wagen. 5 f 5 „Sie brauchen nicht bis Anacapri zu fahren, Signor! ſchreit Luigi, neben dem anziehenden Wagen herrennend. „Steigen Sie halbwegs aus, direkt hinter der Scala antica! Da führt ein Felſenpfad ſteil aufwärts über den Berg! Wenn Sie den benutzen, erreichen Sie den Gipfel des Monte Solare viel früher!“ l Der Kutſcher nickt lebhaft zu den haſtigen Anordnun⸗ gen Luigis.„Ich weiß Beſcheid! Ich werde dem Herrn den Pfad zeigen. Avanti, Cäſario!“ Und„Cäſcrio“ zieht kräftig an. Draußen auf dem Meer ſchießt das Motorboot der Miliz in weitem Bogen dahin, um die jenſeitige Küſte der Inſel zu erreichen. Die Fremden lachen und baden unten am Strand, füllen die Läden und, Weinſtuben, ſchwärmen in den Zitronen⸗ und Traubengärten von der Inſel der Seligen— Luigi aber ſammelt an der Marina raſch die Schar der Bootsleute und Korallenverkäuferin⸗ nen um ſich, um das wichtige Ereignis zu erzählen, auf die Sorgloſigkeit und Dummheit der„foreſtteri 5 schimpfen und das Schickſal der beiden capreſiſchen Mä 2 fer chen nochmals zu bejammern, die dem Unhold zum gefallen ſind. XIV. Schön biſt du, weite Gotteswelt! Das blonde Haar im friſchen Wind fliegend, die Augen groß und weit hinausgerichtet in die Sonnenpracht, ſteht Heidi Welling oben auf dem kahlen, ſteinernen Gipfel des Monte Solare. Hoch über dem Alltag! Hier iſt nichts von der Klein⸗ lichkeit und Häßlichkeit der Erde. Hier iſt nur noch Schön⸗ heit! Blau und wolkenlos der Himmel droben, zu den Füßen— das Paradies! Sie ſieht nicht die einzelnen Punkte, auf die Servatius ſie aufmerkſam macht. Sie ſieht nur das Ganze, die wunderſam herrliche Inſel, die ſich mitten aus dem blauen Meer erhebt, wie von einem Gott aus Urtiefen emporgehoben. Auch Servatius vergißt über dem Schauen die Müh⸗ ſeligkeit des langen Marſches und des Auffſtiegs, doch ſein Schauen gilt weniger dem Panorama dort draußen als dieſem blühenden, erſchloſſenen Mädchengeſicht. In dieſer Stunde— fährt es ihm durch den Sinn— mußt du die Entſcheidung ſuchen, hier oben, hoch über allem, losgelöſt von aller Erdenſchwere, iſt das Herz geöffnet, bereit, zu geben und zu empfangen. Jetzt oder nie ſoll Heidi das alles löſende, befreiende Wort ſprechen, das dich ſelber wieder jung macht nud alle Geſpenſter bannt. „Heidi“, ſagte er faſt feierlich,„darf ich, wenn wir von dieſer Reiſe nach Hauſe kommen, mit deinen Eltern ſprechen?“ Etwas wie ein unterdrücktes Lächeln fliegt um den Mund des Mädchens, während ſie unentwegt gradeaus auf das Meer ſchaut. Gerechter Strohſack, wie altmodiſch doch der gute Servatius iſt! Das riecht ja förmlich nach Zeichnung: Drewitz— M Servatius hört ein Keuchen vor ſich und ſieht, um die Felsklippe biegend, Heidi, die ſich mit der Kraft der Verzweiflung gegen die umklammernden Arme eines Mannes wehrt. Tanzſtunde und Lavendel!„Ich paſſe nicht zu ihm!“ fühlt Heidi tief in ihrem Innerſten.„Ich hätte viel lieber, wenn er mich fragte, ſtatt die Eltern, wenn er mir ſagte, daß er mich liebt! Aber nach dem Bild, das er ſich von mir macht, müßte ich wohl jetzt ſchämig erröten und nach alter, guter Sitte flüſtern: Sprechen Sie bitte mit meiner Mama!“ Das Schweigen wird unerträglich für Servatius. Sein Geſicht beginnt zu glühen vor innerer Erregung. Worte, die er denkt, formen ſich auf ſeinen Lippen und werden zu Lauten, ohne daß er ſie ausſprechen will. „Sag mir ein Wort nur, Heidi! Laß mich hoffen! Ich will geduldig warten, wenn es dir noch zu früh iſt, will dich erſt dann an dein Wort mahnen, wenn du es ſelber wünſcheſt. Nur gib mir die Hoffnung, daß du einmal meine geliebte Frau wirſt! Sieh, Heidi, ich hätte geſchwie⸗ gen davon, ich hätte den Wunſch deiner Eltern reſpektiert, die dich noch für viel zu jung halten. Aber dieſe Reiſe, das tägliche Zuſammenſein mit dir— die Ungewißheit— Gib mir nur eine Hoffnung, dann will ich weiter ſchwei⸗ gen, bis du älter geworden biſt und mich verſtehſt!“ „Haben Sie ſo viel Zeit?“ ſagt das Mädchen leiſe, unwillkürlich in die alte Höflichkeitsform fallend.„Kann man ſo geduldig warten, wenn man liebt?“ Langſam wenden ſich ihre Augen dem Manne zu, und plötzlich läuft ein glückſelig⸗banges Erſchauern durch ihre Glieder. Sie lieſt die Antwort in ſeinem roten Geſicht, ſeinem flammend begehrenden Blick. „Ich brauche dich, Heidi!“ knirſcht Servatius.„Deine Jugend brauche ich, deine ſonnige Sorgloſigkeit! Bisher hab ich mich ſelber jung gefühlt. Erſt ſetdem ich neben dir gehe, beginne ich zu fürchten, daß ich— alt werde. Sag mir da Wort, das eine, erlöſende, und ich telegra⸗ phiere morgen allen Bedenken der Welt zum Trotz an deine Eltern und teile ihnen unſere Verlobung mit!“ Heidi ſieht wieder geradeaus. Ein Sturm von Ge⸗ danken tobt in ihrem Kopf. Da iſt es nun! Zurückkehren in das heimatliche Städtchen, nicht als unartiges, ausge⸗ riſſenes Kind, das der Profeſſor Servatius eingefangen hat und hübſch wieder zu Hauſe abliefert, ſondern ſtolz und frei— als Braut! Die Verlobte des Profeſſors Ser⸗ vatius, die mit ihrem Bräutigam von einer Sommerreiſe heimkehrt! Ehrliche und neidiſche Glückwünſche, lange, ver⸗ blüffte Geſichter der„Jungs“ daheim, eine herrliche Zeit der Vorbereitungen, neue Kleider, keine Backfiſchfähnchen und Sportanzüge mehr, ſondern richtige Damenkleider, Ermahnungen der Mutter, Freudentränen Tante Erneſti⸗ nes, und dann——— Berlin! Ein Haus, in dem die kleine Heidi die Herrin iſt, Geſellſchaften, Reiſen— Stumm, mit leiſe wogender Brufſt blickt Heidi hinaus über die paradieſiſche Inſel, die zu ihren Füßen liegt. „Und ich will dich auf einen hohen Berg führen und dir alle Schönheit der Erde zeigen...“ Warum kommt dieſer dumme Gedanke gerade jetzt? Warum nicht ſchon vorhin, als ſie das gewaltige Bild zu ihren Füßen ſah?! Ift es ein Mahnruf, eine Warnung, die da aufſteigt aus unbekannten Tiefen? Zu ſpät jetzt. Es gibt kein Zurück mehr. Heidis reines Mädchengefühl zittert noch unter dem Blick des Mannes. Wer ſich ſo hat anſehen, ſo begehren laſſen, ohne ſich zu wehren, der hat ſein Jawort ſchon gegeben. „Sie— können heute ſchon das Telegramm an meine Eltern abſenden.“ Wie ein Hauch weht das Wort zu dem atemlos Lau⸗ ſchenden herüber. Ein erſticktes Lachen,— Servatius reißt jäh das Mädchen in ſeine Arme, küßt ihre Stirn, ihre ge⸗ ſchloſſenen Augen, ihren jungen Mund, der willenlos unter ſeinem Sturm zittert. Keiner der beiden ſieht den jungen Mann, der noch weit entfernt, ſich keuchend den Steilhang hinauf müht und beim Anblick der beiden weithin ſichtbaren Geſtalten dort oben wie erſtarrt hinter einem Felsblock ſtehenbleibt. Eine Minute nur liegt Heidi willenlos in den Armen des Mannes, dann reißt ſie ſich gewaltſam los, ſtürmt mit brennenden Wangen davon, in großen Sprüngen, über Stock und Stein den Hang hinunter. Servatius' Lachen klingt hinter ihr her wie eine Siegesfanfare. Wie anders iſt dieſes Davonrennen, dieſes Fliehen als an jenem Abend am Rhein! Ein Fliehen, das Wiederkommen, Glück, Seligkeit verſpricht. Leicht iſt dem Profeſſor Servatius ums Herz, als er hinter dem Mädchen her den Abſtieg beginnt. Aber in den Gliedern macht ſich die Müdigkeit geltend. „Nicht ſo ſchnell, Heidi! Vorſicht! Vorſicht!“ Sie achtet nicht auf ſeinen Ruf. Immer kleiner wird ihre Geſtalt, bald auftauchend, bald verſchwindend zwi⸗ ſchen den weißgrauen Steinblöcken, die den ganzen Ab⸗ hang in ein Labyrinth verwandeln. Servatius ſchüttelt den Kopf. Sie läuft ja fehl da vorne! Das iſt nicht mehr die Richtung nach Anacapri, von wo ſie bergan geſtiegen ſind. Nun, gleichviel, wo man herunterkommt! Gleichviel, wie lange die Wanderung dauert! Das Glück wandert mit! Jetzt iſt Heidi wieder verſchwunden. Ein ſteil auf⸗ ragendes Chaos von wild zerklüfteten Felsſteinen entzieht ſie dem Blick und—— Das Blut gerinnt Servatius plötzlich in den Adern, unwillkürlich bleibt ſein Schritt am Boden kleben. Aefft ihn ein Spuk? Schreien Geiſter in der klaren Luft? Oder war das Heidi, dieſer erſtickte, fürchterliche Schrei, der von da unten her kam? „Karl!!!“ Todesangſt, wildes Entſetzen ſchrillt in dem Ruf. Mit wankenden Knien ſtürzt Servatius vorwärts, ſtößt ſich die Schienenbeine wund an den Felsblöcken, hört ein Keuchen vor ſich und ſieht, um die Felsklippe biegend, Heidi, die ſich mit der Kraft der Verzweiflung gegen die umklammernden Arme eines Menſchen wehrt. Ein Tier⸗ geſicht hebt ſich eine Sekunde Servatius entgegen, zähne⸗ fletſchend, knurrend. In einer pergamentgelben Raubtier⸗ fratze glühen zwei irrſinnige Kohlen. Lange, ausgemergelte Krallenfinger greifen nach Heidis zurückgebogenem Hals. Servatius will vorwärts ſtürzen, da iſt das Tier ſchon über ihm. Ein Stoß hat Heidi zur Erde taumeln laſſen. Mit weit aufgeriſſenen Augen, gelähmt vor Grau⸗ ſen und Entſetzen, ſtarrt ſie auf das unheimliche Tier, das wie eine Raubkatze Servatius angeſprungen iſt. Der Un⸗ hold iſt eine kleine, alte, verkrüppelte Geſtalt. Man ſollte meinen, ein einziger Fauſtſchlag des hochgewachſenen Mannes da müſſe ihn gegen die Klippen ſchleudern. Aber in dem verkrüppelten Körper ſcheinen Rieſenkräfte zu wohnen. Zu ſeinem Entſetzen fühlt Servatius es: Seine Kraft reicht nicht aus, das Tier zu bändigen. Es hängt ſich an ihn, faucht, kratzt, beißt, preßt die Finger um ſeinen Hals. Vergebens ſchlägt und ſtößt Servatius um ſich. Er fühlt, daß ſein Widerſtand nachläßt. Blut ſickert über ſeine Augen——— „Rette dich, Heidi! Lauf!“ Der röchelnd hervorgeſtoßene Ruf löſt die Erſtarrung des Mädchens. Heidi taumelt hoch, will ſich zur Flucht wenden— da ſinkt Servatius ſtöhnend zuſammen. Eine Krallenhand greift nach Heidis Kleid, zerrt ſie zurück, daß ſie mit angſterſticktem Schrei rücklings in die Arme des Unholds taumelt, aus geiferndem Mund blecken ſpitze Zähne nach ihr——— Stürzen die Steinfelſen zuſammen? Heidi knickt zu⸗ ſammen unter einer Rieſenlaſt, die plötzlich wie vom Him⸗ mel herabbricht. Einen Herzſchlag lang iſt es völlig dunkel vor ihren Augen, dann ſpürt ſie, daß etwas Schwe⸗ res, Erdrückendes auf ihr laſtet. Fauchen, Keuchen, wildes Umſichſchlagen— die Laſt weicht— zwei ineinander ver⸗ krampfte Körper rollen ſeitwärts ins Gras, eine Fauſt ringt ſich los von dem krallenden Griff des Unholds, hämmert mit wuchtigen Schlägen in das verzerrte Geſicht. „Karl!!“ ſchreit Heidi zwiſchen Lachen und Weinen. „Moment nur!“ keucht Karl Hofmeiſter.„Erſt tot⸗ ſchlagen den Kerl! Nachher könnt ihr mich alle. Noch nicht genug, du Bieſt?!“ Wie eine Schlange krümmt und windet ſich der unter Karl am Boden Liegende, tritt, beißt, kratzt— Karls Knie preſſen ſich auf den ausgemergelten Hals unter ihm un⸗ . dreſchen ſeine Fäuſte in das entſtellte Tier⸗ ge 5 (Schluß folgt.) 1. tibetaniſcher Ochſe, 4. Kurort in ehemal. Waffengattung, 8. Perſonalaus⸗ Waagerecht: Südtirol, 6. weis, 11. Metall, 13. Raubtier, 15. deutſcher Badeort, 16. Farbe, 18. Waldtier, 19. Edelſtein, 20. türkiſcher Vorname, 22. Fiſch, 23. Zufluß der Donau, 25. Speiſe⸗ würze, 27. Teil des Beines, 28. Inſektenfreſſer, 30. chineſiſche Währung, 31. Gemütsſtimmung, 32. Wurf⸗ ſpieß.— Senkrecht: 1. japaniſche Münze, 2. Feldmaß, 3. Vorgebirge, 4. Monat, 5. Zufluß der Donau, 6. Stadt an der Donau, 7. deutſcher Klaſſiker, 9. kleiner Fiſch, 10. Gewäſſer, 11. deutſcher Bildhauer, 12. mohammedaniſches Religionsbuch, 14. Fluß in Südfrankreich, 16. Segelſtange, 17. Geländeſenkung, 21. rumäniſche Währung, 24. Strom Afrikas, 26. Pelzart, 27. Gebirgsſchlacht, 29. Platz zum Ausſchauen, 30. Einfahrt.(ä ⸗ ae.) Wortſpiel. A: b: 1. Bergkuppe, Befiedertes Tier, 2. Nordiſcher Dichter, Kleine Inſel, 3. Vogel, Aſt⸗ und Zweigholz, 4. Schnellſegler, Tiernahrung, 5. Waffe, Naturerſcheinung, 6. Kartenblatt, Männliches Haustier, 7. Kleines Gewicht, Mccall, 8. Getreide, Holzſtachel, 9. Verwandter, Verwandter. Bis auf die Anfangsbuchſtaben ſind die Wörter unter 2 und b gleichlautend. Sind dieſe gefunden, ergeben die Anfangsbuchſtaben unter b eine Gefühlserregung für etwas Bevorſtehendes. Tauſch⸗Rätſel. i Durch Austauſchen je eines Buchſtabens in den nach⸗ stehenden 21 Wörtern mit einem anderen ſollen neue Wörter gebildet werden. Dieſe Buchſtaben ergeben als⸗ dann, zu einem Wort verbunden, eine gewerbliche Ver⸗ anſtaltung der gegenwärtigen Zeit. Bohle Matte Zelle Kantel Juli Meter Eid Senne Raupe Grad Bruch Thale Haft Maut Braus Ochſe Tang Weiher Dreck Bahn Anker. Buchſtaben⸗Tauſch. Durch Austauſchen je eines Buchſtabens in den nach⸗ ſtehen acht Wörtern mit einem andern, ſollen neue Wör⸗ ter gebildet werden. Dieſe Buchſtaben ergeben ſodann, zu einem Wort vereint, einen Weihnachtsbrauch in den nor⸗ nſchen Ländern. Tugend Zange Alter Borde Pranke Stuhl Miſtel Kaſſel. Auslaſſungs⸗ Aufgabe. Aus den 13 Wörtern: Aware Leine Kind Patte MNiene Bora Borſte Lehne Oie Kante Muß Lauge Oger oll durch Auslaſſen je eines Buchſtabens ein neues Wort zebildet werden, während die ausgeſtoßenen Buchſtaben, miteinander verbunden, einen Wendepunkt im Jahres⸗ auf ergeben. i nchnnge Mutter! in en Ein guter Hustensirun ur in Hina] 1 D. 2b diebe. Bei Huſten, Erkältungen, hartnäckiger 10 Bralneringe Verſchleimung und Bronchial-Beſchwer⸗„U keg o, K. ausg. den iſt die rechtzeitige Anwendung eines 30 fllelstüchke guten Huſtenſirups nötig. Ein dafür be- 10 bis. fleringe währtes und im Gebrauch ſparſames 19 ode 1 Hausmittel für jung und alt iſt Anſy⸗ 19 8 11 50 Huſtenſirup. 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Versand der 0 noh Method 8 f Buchſtabenrätſel. —— Schickſalsgöttin, —.—— Wohlgeſchmack und Wohlgeruch, —.—— Wollgewebe, — Schalentier, —.—Reiſigbündel, —.—— Salzgefäß, ——.—— Bergſpitze, ——.—— trockenes Arzneikraut, —.—— Stadt in Weſtfalen, ——.—— männlicher Perſonenname. Man ſuche die bezeichneten Wörter, deren mittlere, durch Punkte angedeutete Buchſtabenreihe ein Winterver⸗ gnügen ergibt. Die Anfangsbuchſtaben der Wörter ſind: R A 8 K W M K D H P. Silben⸗Räütſel. a— chen— da— e— gat— gat— ha— ke— ko la— lach— li— lis— met— na— na— nas— no o— ro— ſac— ſchar— ſtiſ— ſur. Aus vorſtehenden 24 Silben ſind neun Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten, und Endbuchſtaben, von unten nach oben, zuſammenge⸗ zogen, ein Sprichwort ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Südfrucht, 2. Teil der Weichſel, 3. Krankheit, 4. Ort in Frankreich, 5. Jägerruf, 6. kleines Boot, 7. Geſtirn, 8. türkiſches Kammermädchen, 9. Erſatzmittel. Telegramm ⸗Rätſel. FFF Südfrucht. — 2 Südd. Wort für Scheune. —— Kleidungsſtück. ————-— Haarſcheide. —— Junges Reh. Stadt in der Altmark. Punkte und Striche ſtehen an Stelle von Buchſtaben. Hat man die angedeuteten Wörter gefunden und die auf die Punkte entfallenden Buchſtaben zu einem Wort ver⸗ einigt, ergeben dieſe ein Winterſportgerät. Schon abends die Haut gut votbereſten. Sesicht und Hande mit Nivea- Creme Pflegen, das macht die Heut geschmeidig. Auflöſungen aus voriger Nummer: Schachaufgabe: 1. Th6— ds, e7& ds, 2. Sb7— ds, Ke5—d5 oder d6—d5, 3. Tf2— 5 oder SdSs—f7 matt.— a: 1.„ e7—es, 2. Td6— da, d7—d6(d5), 3. Sg5—f7 matt. Buchſtaben⸗Verſetzung: Jever, Uerzig, Grimma, Eilſen, Nagold, Dueren, Halver, Erfurt, Rheydt, Bergedorf, Enkirch, Roſtock, Goldap, Elbing.— Jugend⸗ herberge. Kopfwechſelrätſel: Hippe, Kippe, Lippe, Rippe, Sippe, Wippe, Zippe. Silbenwechſelrätſel: Handel, Onkel, Elſter, Hindu, Emir, Niſche, Lappe, Ulrich, Ferner, Trio.— Hoehenluft. Wirrwarr: Biſchof, Oppenau, Bianka, Spiegel, Lakai, Einbeck, Ilias, Geweih.— Bobfleigh— Skilauf. Silbenrätſel: 1. Dextrin, 2. Ilfeld, 3. Euripides, 5 Tyrannei, 5. Ulrike, 6. Georg, 7. Entgelt.— Die Tugend iegt. Zweiſilbige Scharade: Ja— Pan, Japan. liohleberedelung-? 8 Oft genug iſt ja heute von der„Kohleveredelung“ in der Zeitung die Rede. Aber wenige wiſſen nur, was darunter zu verſtehen iſt. denn die Kohle, die im Ofen verfeuert wird, kommt uns doch keineswegs„unedler“ vor. Nun, folgendes iſt der Sachverhalt Es gibt zweierlei Möglichkeiten, einen Brenn⸗ ſtoff zu veredeln, den chemiſchen und den mechaniſchen Weg. Chemiſch„veredelt“ ſich die Kohle z. B. in Benzin, Treib⸗ und Schmieröl. Kohle und Kalk z. B ſind die Ausgangsſtoffe, die zu dem bekannten künſtlichen Gummi, dem„Buna“ verzaubert werden Aber deshalb iſt unſere gute alte Kohle nicht weni⸗ ger gut. Sie iſt nach wie vor unentbehrlich als Wärmeſpender für uns und genügt„unveredelt“ volllommen zur Feuerung in der Küche. für billige und behagliche Erwärmung unſerer J —* Se bee e Diete den de,, Spree debe gelegen A necl aver Au. 5 este, e. Ar 12 59 Ade Westen Ae Der Sammler 5 des WH W. ſteht im Dienſt für D — er iſt 55 Aindeglles der Gemeinſchaft. Nur durch dieſe Gemein⸗ nlite E Zeichnung: Werner— M Der Optimiſt im Kinderzimmer. „Warte, mein Sohn, laß mich erſt ſetzen!“ Weihnachten ſteht vor der Tür. „Was wünſchſt du dir eigentlich, Beate?“ „Etwas, was mich immer an dich erinnert, wenn ich es ſehe.“ „Was ſoll das ſein?“ „Ein Kamelhaarmantel.“ 275 „Bitte, meine Dame“, hieß es auf dem Standesamt: zu der großen Filmdiva,„wir müſſen die Namen Ihrer ſämtlichen früheren Ehegatten wiſſen!“ „Du liebe Güte“, rief der neue Gatte in ſpe aus, „draußen wartet ja unſ're Taxe.“ * Herr und Frau Eſcher kehren müde von Weihnachts⸗ beſorgungen nach Hauſe zurück, nachdem ſie den ganzen Nachmittag Einkäufe in den verſchiedenſten Geſchäften gemacht haben. „Sieh nur, Hans, wie entzückend der Mond iſt!“ ſagt Frau Eſcher. „Ja!“ antwortet Herr Eſcher abgeſpannt und zer⸗ ſtreut.„Was koſtet er?“ Klugermann iſt eingeladen. Die Hausfrau ſtellt den Lautſprecher an. Ein Tenor ſchmettert das„Friederike“⸗ Lied:„Mädchen, mein Mädchen...“ „Eigentlich doch ein fabelhaftes Lied!“ ſagt der Hausherr. „Kein Wunder“, zuckt Klugermann die Achſel⸗ „Goethe 8 „Herr Profeſſor, Sie verſprachen, mit uns über das Gehirn zu ſprechen!“ „Gewiß, gewiß, meine Herren! Nächſten Monat! Die⸗ ſen Monat habe ich etwas anderes im Kopfe!“ Schluß des redaktionellen Teils. Wohnräume und für wirtſchaftliche Wärmeerzeugung in Ge⸗ werbe und Induſtrie. Nur etwa 6 Prozent der deutſchen Braunkohlen z. B. werden durch die Künſte der Zauberin Chemie veredelt und in andere Stoffe umgewandelt. Aber 65 Prozent, alſo faſt zwei Drittel, wandern in die Brilett⸗ fabriken und werden da zum Braunkohlenbrikett veredelt. In Form, Güte, Heizwert, Brenneigenſchaften, in Handhabung und Gebrauch iſt das Braunkohlenbrikett ein richtiger Spar⸗ brennſtoff und ſo„edel“, daß er bei der häuslichen Wärme von allen deutſchen Brennſtoffen an der Spitze marſchiert. Für einen großen Teil der Volksgenoſſen iſt er das Gegebene, um ſich mit beſcheidenen Geldmitteln ausreichende behagliche und geſunde Wärme zu verſchaffen. Natürlich iſt es gut, wenn man dieſe veredelte Braunkohle nicht dadurch verſchwendet, daß man ſie in einem alten, ſchadhaften Ofen oder Herd ver⸗ feuert. Jede Feuerſtätte im Haus ſollte in Ordnung ſein, und iſt ſie nicht mehr herzuſtellen, ſollte man ſich nach Möglich⸗ keit einen neuen Herd oder Ofen anſchaffen. Zu Weihnachten iſt die richtige Gelegenheit dazu, denn zu einem veredelten Brennſtoff gehört eine gute neuzeitliche Feuerſtätte ſchaft lebſt auch dul 15 242 Flasche Flasche Sie Prospekt von Dr. August Wolff, Bielefeld — „Zum Wochenende“ und„Zum Zeitvertretb“ Nr. 51 erſchetnen als Beitage. BA 3. Bi. 37: 620 315. Pl.-Nr. 8.— Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich r die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag S. blatt Deutiſcher Provinz⸗Verleger, ſämtl. in Berlin Sch 38, Lindenſtr. 101/ eic eite.