————————— Dengapreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., h Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachlüſſe gemäß Preisliſte Ax. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Seruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. A 37. Jahrgang —— General Ludendorff München, 20. Dezember. Am Montag um 9,25 Uhr wurde vom Joſefinum folgende Mitteilung ausgegeben: „Heute Montag, den 20. Dezember, 8,20 Uhr, ver⸗ ſchied der Feldherr General Ludendorff ſchmerzlos und ruhig. Das Bewußtſein blieb bis in die letzten Stun⸗ den erhalten. Bei der durch die lange Krankheit nar noch geringen Widerſtandskraft war es unmöglich, dem ſchnell eintretenden Kräfteverfall und der zuneh⸗ menden Kreislaufſchwäche wirklich wirkſam zu begeg⸗ nen. gez. Prof. Kielleuthner, Dr. Forell.“ * In kiefer Erſchütterung ſteht das deukſche Volk an der Bahre Erich Ludendorffs, des aiſchen 80 Feldherrn des Weltkrieges, der in dem gigantiſchen Schickſalskampf deg deutſchen Volkes gegen eine Well von Feinden wie ein Gipfel aus Urgeſtein aus dem Zeitgeſchehen hervorragk. Mit ehernen Lettern ſind Name und Tat des großen Sol⸗ daten, der nun zur ewigen Armee abberufen wurde, in die Tafel der Weltgeſchichte eingegraben. Ueberall, wo deutſche Herzen ſchlagen ſind 05 von aufrichtiger Trauer erfüllt über den heimgang des mannhaften Streiters für die deulſche Freiheil, den vom erſten bis zum letzten Atem⸗ zuge eine wahrhaft glühende Vaterlandsliebe beſeelte. An⸗ ebrochen nahm der Sieger aus kauſend Schlachten, der wie aum ein anderer unter dem Juſammenbruch gelitten hat, den die feigſte Revolte der Weltgeſchichte verſchuldeke, den Kampf gegen die ewigen Feinde des Deutſchkums wieder auf. Am 9. November 1923 hat er Seite an Seite mit Adolf Hitler den Weg in die deutſche Freiheit begonnen, der dann durch des Führers Tat:— die Erringung der beutſchen Wehrfreiheit ſpäter Wirklichkeit geworden iſt. Mit der Erreichung dieſes Hieles das auch das ſeine war, hat das neue Deutſchland zugleich den Dank der Nation abge⸗ ſtattet, den es ſeinem großen Feldherrn ſchuldete. Friedrich Wilhelm Erich Ludendorff wurde am 9. April 1865 auf dem Gut Pruszennia(Poſen) als Sohn des Rittmeiſters a. D. Auguſt Wilhelm Ludendorff gebo⸗ ren. Schon in ſeiner Jugend prägten ſich die Grundzüge ſei⸗ ner Perſönlichkeit: Pflichtbewußtſein, eiſerner Wille, Ehr⸗ gefühl und großer Schaffensdrang, Tugenden, die ihm für den Soldatenberuf, der ihm im Blute lag, beſtimmten. Als 12⸗Jähriger kam er in die Kadettenanſtalt Ploen, und er beſtand das Examen mit ſolchem Erfolg, daß ihm der Oberſt nach der Prüfung ſeine Anerkennung aussprach, ein Vor⸗ gang, der auf preußiſchen Kadettenanſtalten äu erſt ſelten war. Auch in der Hauptkadettenanſtalt Lichterfelde erwies er ſich als ein glänzender Schüler und vorbildlicher Ka⸗ merad. Am 15. April 1882 trat er als Leutnant in die Armee ein und zwar in das Infanterie⸗Regiment 57 in Weſel. Er kam dann in die Militärturnanſtalt und wurde 1889 mit Vorpatentierung in die Marineinfanterie verſetzt. Unter Beförderung zum Premierleutnant trat er drei Jahre ſpä⸗ ter in die Armee zurück und kam zum Leibregiment Nr. 8 u Frankfurt a. d. O. Bald D e rief ihn die Kriegsaka⸗ eme Das Urteil bei der Abſchlußprüfung über ihn lau⸗ tete:„Ein klarer Kopf, den mit gutem Wiſſen und gutem Können gute Formen verbinden“ Nach einer Studienreiſe nach Rußland wurde er 1895 im Alter von 30 Jahren als Hauptmann in den großen Generalſtab berufen, wo der eniale Generalſtabsthef Graf von Schlieffen auf den be⸗ ſüähigten Offizier aufmerkſam wurde Kurze Frontkomman⸗ dos und eine Tätigkeit als Lehrer für Taktik und 118 5 0 geſchichte an der Kriegsakademie unterbrachen ſein Wirken im Großen Generalſtab, bis er 1908, mannigfaltig vorberei⸗ tet und bewährt, als Oberſtleutnant Chef der Aufmarſch⸗ abteilung des Großen Generalſtabes wurde. In einer gan⸗ en Reihe von Denkſchriften, die ſeinen überragenden Weit⸗ lic erkennen laſſen kämpfte er mit unbeirrbarer Zähig⸗ keit um die Verſtärkung der Wehrkräfte Ein Jahr vor dem Kriege wurde er Kommandeur des Füſilierregiments Nr. 39 in Düſſeldorf(hier erlebte er den Triumph, daß ſeine Heeresvorlage 1913 zur Annahme kam) und ein Jahr ſpä⸗ ter als Generalmajor Brigadekommandeur der 85. Infan⸗ teriebrigade in Straßburg. Bei Ausbruch des Weltkrieges wurde er Oberquartier⸗ meiſter der 2. Armee. Am Ende der erſten Mobilmachungs⸗ woche 1914 heißt es in einer amtlichen Meldung, daß zbis⸗ her an den Generalſtab keine Ae gekommen ſeien“, d. h., daß ſich der gewaltige Aufmarſch an zwei Fronten, eine einmalige Leiſtung in der Kriegsgeſchichte, mit der Präziſion eines Uhrwerks vollzogen hat. Der geniale Or⸗ zaniſator bewährte ſich bald darauf auch als hervorragen⸗ er Feldherr, als er in den erſten Kriegstagen wenige Stunden vor dem Fall von Lüttich das Kommando der 14. Infanteriebrigade übernahm, deren bisheriger Komman⸗ deur, General vor guſſow, gefallen war. Sein Feuergeiſt riß die Truppen vorwärts, und als im e r Angriff br tocken drohte, rief er den oldaten zu:„Kerrls, wollt Ihr hier einen General allein egen den Feind gehen laſſen?“ Als erſter kam er, nur egleitet von ſeinem Adjutanten, 5 Zitadelle und fand dort einige hundert Belgier, die ſich auf ſeine geiſtesgegen⸗ wärtige Aufforderung ergaben. Damit fielen Zitadelle und Stadt Lüttich in unſere Hand. Für dieſes Bravourſtück wurde Ludendorff als den erſten Offizier des Weltkrieges der pour le mérite verliehen. ö Tages: und fluzeigenblatt 5 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdlt Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 11. 37 116) Dienstag, den 21. Dezember 1937 — Nr. 297 Wenige Tage ſpäter, am 22. Auguſt 1914, berief ihn ein Telegramm des Generalſtabschefs:„Vielleicht retten Sie im Oſten die Lage“ an die Seite Hindenburgs. Damit fan⸗ den ſich die beiden Männer zuſammen, die länger als zwei Jahre, vom 29. Auguſt 1916 an, als„Oberſte Heereslei⸗ tung“ die ganze Schwere der Verantwortung auf ihre Schultern nahmen. Das erſte Ergebnis der Zuſammenar⸗ beit dieſer beiden überragenden Perſönlichkeiten war die Befreiung Oſtpreußens. Und dieſer glorreichen Waffentat folgten Schlag auf Schlag neue Siege auf allen Kriegs⸗ ſchauplätzen und neue Waffenleiſtungen, wie ſie während des ganzen Krieges in keinem anderen Heerlager erreicht wurden. Als Mikträger großer Entſcheidungen wußte Lu⸗ dendorff der Truppe das Gefühl der Zuverſicht zu geben, als genialer Organiſator im Hindenburg⸗Programm die letzten Energien zu mobilisieren. Strategiſcher Gipfelpunkt General Ludendorff dieſes idealen Feldherrnpaares war die große Offenſiv⸗ ſchlacht des Jahres 1918, wo es nach dreieinhalbjährigem Ringen gegen 20fache Uebermacht den deutſchen Armeen gelang, tief ins feindliche Hinterland vorzuſtoßen. Es kann den Ruhm der Führer des deutſchen Heeres nicht ſchmä⸗ lern, wenn der Endſieg nicht erreicht wurde. Den genfalen Feldherren 15 die Ergänzung durch den genialen Staatsmann, der wie dieſe die deutſchen Armeen 5 die deutſche Heimat zu einheitlichem Willenseinſatz geführt hätte. Dem großen Heerführer Ludendorff ſchlugen 10 ſtirnige Pſeudo⸗Staatsmänner die Waffen aus der Hand. Der Haß beſchränkter und landesverräteriſcher Partefpoli⸗ tiker erzwang am 24. Oktober 1918 die Abdankung des Mannes, deſſen geſchichtliches Verdienſt es iſt, daß trotz un⸗ geheurer Uebermacht kein feindlicher Soldat deutſchen Bo⸗ den betrat! Dieſe Bedeutung Ludendorffs als Feldherr, Organiſa⸗ tor, Stratege und Soldat hat erſt das Deutſchland Adolf Hitlers gewürdigt, mit dem der Feldherr am 9. November 1923 Seite an Seite den Weg zu neuer deutſcher Größe be⸗ ſchritt. Als ſich kurz nach der Wiedererringung der deut⸗ ſchen Wehrfreiheit die ruhmreichen Fahnen der von Adolf Hitler geſchaffenen neuen deutſchen Wehrmacht vor dem Feldherrn des Weltkrieges neigten, knüpften ſie an die Tradition der großen Zeit an, die Ludendorff unvergäng⸗ lich repräſentiert Das ganze deutſche Volk aber dankte mit dem Fuhter an einem„0. Geburtstag Dem großen Sol⸗ daten und gage dem leidenſchaftlichen Mitkämpfer Adolf Hitlers vom F. November 1923, deſſen heißes Herz, er⸗ füllt von der Liebe zu Volk und Vaterland nun aufgehört zu ſchlagen. Ludendorff, der Feldherr Ein großer Feldherr, ein echter Soldat, iſt von uns ge⸗ gangen. Erich Ludendorff gehört zu den Männern, deren Namen überall dort an erſter Stelle genannt werden, wo man das deutſche Heldentum des Weltkrieges preiſt, das über vier Jahre hindurch einer Welt von Feinden Trotz ge⸗ boten hat. Er, eine geborene Führernatur und ein ſtrate⸗ giſches Genie, wird für alle Zeiten zu den ruhmreichſten deulſchen Heerführern zählen, ſolange deutſche Herzen in Liebe zu ihrem Lande ſchlagen, wird man ſeiner in Bewun⸗ derung und Dankbarkeit gedenken. i Erich Ludendorff hatte ſchon im Frieden den ungeheu⸗ ren Ernſt der europäiſchen Lage und der ſich für Deutſch⸗ land daraus ergebenden Notwendigkeiten erkannt. Bereits als junger Generalſtäbler forderte er daher die Heranzie⸗ hung und Durchbildung aller Mannſchaftsreſerven. die Tudendof Veutſchland zur Verfügung hatte. Aber er drang mit ſeiner Forderung 1 durch, was ſich dann im Weltkriege bitter rächen ſollte. Wer weiß, wie anders ſich die militäriſche Lage geſtaltet hätte, wenn das deutſche Heer ſchon im Au⸗ guſt 1914 beiſpielsweiſe über die Erſatzreſerviſten als aus⸗ gebildete Mannſchaften hätte verfügen können, wie Lu⸗ dendorff es gewollt hatte? Als Generalmajor und Oberquartiermeiſter der Armee von Emmich rückte Ludendorff im Auguſt 1914 an die Weſtfront ins Feld. Den Handſtreich auf die Feſtung Lüttich, den er mit der 1 in der Hand ſelber an⸗ führte, bezeichnete er ſpäter als ſeine ſchönſte Kriegs⸗ erinnerung. Am 21. Auguſt 1914 wurde er zum Chef des Generalſtabs der 8. Armee ernannt, an deren Spitze Hindenburg. Damit begann Ludendorffs Laufbahn als Heerführer und Stratege. Schon die Schlacht bei Tannen⸗ berg— 23, bis 30. Auguſt 1914—, deren Operationsplan 52 1 0 entworfen hatte und die von den Truppen un⸗ ter der Oberleitung Hindenburgs und Ludendorffs mit größter Bravour geſchlagen wurde, war eine der milktäri⸗ ſchen Großtaten des eltkrieges. Die ganze rufſiſche Narewarmee vernichtet, 100 000 Mann gefangen, 70 000 Mann tot oder verwundet— das war das Ergebnis diefer Schlacht, die mit einem Schlage die Situation an der Oſt⸗ front zu Gunſten Deutſchlands änderte und die zum Aus⸗ gangspunkte der weiteren großen Operationen wurde. Oſt⸗ preußen wurde endgültig befreit und der Krieg weit hinein⸗ getragen auf ruſſiſches Gebiet. Hindenburg hat das Ver⸗ hältnis zwiſchen ihm und Ludendorff als das einer„glück⸗ lichen Ehe“ bezeichnet.„Wie kann und will der Auüßen⸗ ſtehende das Verdienſt des Einzelnen in einer ſolchen ſchatf abgrenzen? Man trifft ſich im Denken wie im Handeln und die Worte des einen ſind oftmals nur der Ausdruck der Gedanken und Empfindungen des Andern“, ſchreibt Hin⸗ denburg. Der Generalfeldmarſchall 1 ſeinen Mitor⸗ beiter Ludendorff dann als„geſchaffen für ein gigantiſches Werk wie kaum ein Zweiter in der Geſchichte“. Und in der Tat: Als Hindenburg im Sommer 1916, nachdem die Angriffe auf Verdun fehlgeſchlagen waren, an die Spitze der Oberſten Heeresleitung trat und Ludendorff zum Erſten Generalquartiermeiſter ernannt war, da hatte der Feldherr Ludendorff eine geradezu gigantiſche Auf⸗ gabe. Er nahm ſie in Angriff mit der ihm eigenen Tat⸗ kraft, Ausdauer, Umſicht und Kaltblütigkeit. Die Taktik des „elaſtiſchen Widerſtandes“ im Weſten war Ludendorffs ur⸗ eigene Idee. Ihre Anwendung erſparte viel Opfer an Men⸗ ſchen und an Material. Und es iſt nur diefer Taktik zu verdanken, daß die Weſtfront auch den wütendſten Angrif⸗ fen der Feinde ſtandhalten konnte. Aber auf den befden Männern an der Spitze der Oberſten Heeresleitung ruhte nicht nur die ungeheure Laſt der Kriegführung an der Weſt⸗ front, ſie trugen auch die Verantwortung für die milftä⸗ riſchen Operationen an allen übrigen Fronten, dazu kamen die Fragen der Verſorgung ſowohl des Heeres als auch der Bevölkerung mit Verpflegungsmitteln und Bekleidungs⸗ ſtücken, der Sicherung der Munition und der Rohſtoffe, der Ausbildung der Streitkräfte und ihre Ausſtattung mit den neueſten Kampfmitteln und vieles andere. Auf allen dieſen Gebieten hat ſich Ludendorffs Genie bewährt. Wenn man ihm vorgeworfen hat, daß er ſich auch in die Politik ein. miſchte, ſo war dieſer Vorwurf fehl am Platz, denn Luden⸗ dorff hat ſich erſt dann um politiſche Dinge gekümmert, als er ſah, daß die politiſche Führung verſagte, ſo verſagte, daß ein Eingreifen der Oberſten Heeresleitung einfach deren Pflicht war. Ludendorff war es auch. der die gewal⸗ tige Gefahr der feindlichen Hetz. und Wühlarbeit gegen das bsulſche Bolr und hinter der Front erkannte und als Ab⸗ wehr dagegen eine umfaſſende und ſyſtematiſche deutſche Aufklärungs⸗ und Propagandatätigkeit forderte. Daß dieſe Arbeit nicht in dem erforderlichen Ausmaße durchgeführt wurde und ſchon in den Anfüngen ſtecken blieb, war nicht die Schuld des Generals. Auf Ludendorff gehen auch die Pläne zu der oßen Frühjahrsoffenſive 1918 an der Weſtfront zurück, dle eine Reihe ruhmreicher Offenſipſchlachten brachten und die Kräfte der Feinde ſchwer erſchütterten. In allen Lagen, im Grabenkrieg der Verteidigung, wie in der offenen ſchlacht des Angriffs— überall hat rg Erich Ludendorffs Feldherrngeiſt bewährt. Wenn die Feinde, die in den erſten Kriegstagen deutſchen Boden betreten hatten, wieder ver⸗ jagt wurden und wenn es dann im ganzen weiteren Ver⸗ lauf des Weltkriegs den feindlichen Heeren nicht gelang, die eiſerne Mauer zu durchbrechen, die das deutſche Heer tief in der Feinde eigenem Land um unſeres Reiches Grenze gelegt hatte, ſo danken wir das dem Feldherrn Ludendorff und ſeinen tapferen Truppen. Als die entehren⸗ den Waffenſtillſtandsbedingungen der übermütigen Feinde bekannt wurden, verlangte Ludendorff, daß weiter 9 kämpft werde. Daß man auf ihn nicht hörte, daß N Waffen aus der Hand gab, war der größte z ſeines Lebens. In ſeinem Innerſten erſchüttert, trat er ab von der Stätte ſeines ruhmreichen Wirkens und in banger Beſorg⸗ nis ſah er dem entgegen, was nun werden ſollke. Die Ge⸗ chichte der unmittelbaren Nachkriegszeit hat dann erwie⸗ en, wie recht Ludendorff auch hier hatte— die Dir ent⸗ 1 noch weit ſchlimmer 1 herr efürchtete N Ludendorff wäre ſich ſelber untreu geweſen, wenn er nach dem Wiege etwa ein ſtiller Mann geworden wäre. Der glühende deutſche Patriot, dem das Unglück ſeines Vol⸗ kes zu Herzen ging, konnte nicht untätig beiſeite ſtehen Seine Kampfnatur kannte kein müßiges Ausruhen, trieb ihn ſetzt in die politiſche Arena, in der er das deutſe Volk zur Selbſtbeſinnung mahnte. Ludendorff kämpfte ae⸗ en die Lügen von der Alleinſchuld Deutſchlands am Welt⸗ rieg, er trat in Wort und Schrift ein für die Ehre der deut⸗ ſchen Armee, er ſuchte aber auch nach den tieferen Zuſam⸗ menhängen und Urſachen des deutſchen Zuſammenbruchs und kämpfte mit ſeiner ganzen Energie gegen die„über⸗ ſtaatlichen Mächte“, in denen er die Schuldigen für den deutſchen Niederbruch ſah. Am 9. November 1923 machte er an der Seite Adolf Hitlers den geſchichtlichen Marſch zur Feldherrnhalle mit. Deutſchlands Wehrhaftmachung durch den Führer und Reichskanzler dann war für den Feldherrn Freude und Genugtuung am Abend ſeines Le⸗ bens, das nur Deutſchland gegolten hatte. Und nun iſt Ludendorff zur großen Armee abberufen worden. Eines leidenſchaftlichen Kämpfers Herz hat zu ſchlagen aufgehört. Das deutſche Volk krauert um den Feld⸗ herrn, den es zu ſeinen ganz großen Männern rechnet. Es trauert um den Soldaten, aber auch um den glühenden Patrioten, um den kerndeutſchen Mann und um den feſten, unbeugſamen Charakter. Nie wird ſein Andenken verlöſchen und immer wird er Vorbild bleiben als Soldat wie als politiſcher Mitkämpfer Adolf Hitlers, als Mann, der in Krieg und Frieden nur ein Ziel kannte: Deutſchland und dem deutſchen Volke zu dienen! Das Beileid Adolf Hitlers Berlin, 20. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat an Frau Ludendorff folgendes Beileidstelegramm ge⸗ richtet: „Zu dem ſchweren Berluſt, der Sie durch den Tod Ihres Herrn Gemahls getroffen hat, ſpreche ich Eurer Exzellenz meine herzliche Anteilnahme aus. mit dem großen Sol daten und Feldherrn Ludendorff verliert das deukſche Volk einen ſeiner beſten und kreueſten Söhne, deſſen Arbeit in Krieg und Frieden nur dem Wohle Deutſchlande gall. Sein Name wird in der deutſchen Geſchichte ewig weiterleben Ich ſelbſt und die nationalſozialiſtiſche Bewegung werden ihm immer dankbar dafür bleiben, daß er in der Zeit größz⸗ ker nationaler Not ſich unter Einſatz ſeiner Perſon mit denen verband, die zum Kampf für eine beſſere deutſche Zukunft einkraten.“ Generalfeldmarſchall von Blombergs Beileid. Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blom⸗ berg ſandte an Frau Ludendorff folgendes Veileidstele⸗ ramm:„Tief ergriffen durch die Nachtricht vom Ableben hres Gemahls ſpreche ich Ihnen meine aufrichtige und herzliche Teilnahme aus. Mit mir ſteht die Wehrmacht in kiefer und ſtolzer Trauer an der Bahne eines Soldaten und deutſchen Mannes, der für alle Zeiten zu den großen Ge⸗ ſtalten der Geſchichte gehört.“ Dr. Goebbels an Frau Ludendorff. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſandte folgendes Te⸗ legramm an Frau Mathilde Ludendorff:„Hochverehrte gnädige Frau! Zu dem ſchweren Verluſt, den Sie durch den Tod Ihres Mannes, des großen Feldherrn Erich Lu⸗ dendorff, erlitten haben ſpreche ſch Ihnen mein aufrich⸗ tigſtes und herzlichſtes Beileid aus Das ganze Volk nimmt an Ihrem Schmerz innigſten Anteil. Der Name des Ver⸗ ſtorbenen wird die Zeit überdauern.“ N Ludendorffs Totenmaske abgenommen. i 1 12 Uhr mittags hat im Joſefinum, in dem Ge⸗ neral Ludendorff geſtorben iſt, der Münchener Akademie⸗ 1 1 8 Bernhard Bleeker die Totenmaske des Feldherrn abgenommen. Staatsakt für General Ludendorff Anmeldungen für die Teilnahme. 65 Berlin, 21. Dezember. Anläßlich des Staatsbegräbniſſes des Generals der In⸗ fanterie a. D. Ludendorff findet am mittwoch, den 22. Dezember 1937, um 10 Uhr in München(Jeldherrn⸗ halle) ein Skaatsakt ſtatt. Diejenigen Offiziere und Beamten der alten Wehrmacht im Generalsrang, die in näherer dienſtlicher oder perſönli⸗ cher Beziehung zu dem Verſtorbenen geſtanden haben und beabſichtigen, an dem Staatsakt teilzunehmen, werden ge⸗ beten, ihre Teilnahme ſofort telegraphiſch anzumelden, und zwar: a) diejenigen Teilnehmer, die einen Sonderzug ab Ber⸗ lin benutzen wollen, an das Heeres⸗Perſonalamt. Berlin Wü 35, Tirpitz⸗Ufer 72. Abfahrt dieſes Zuges am Dienstag, den 21. Dezember 1937, um 21.45 Uhr von Berlin, Anhal⸗ ter Bahnhof. Am Anhalter Bahnhof befindet ſich eine Aus⸗ kunfts⸗ und Kartenabgabeſtelle der Kommandantur Berlin, b) alle übrigen Teilnehmer an das Generalkommando 7. Armeekorps München. Auskunft und Kartenabgabeſtelle der Kommandantur München im e e München. Ohne Anmeldung iſt eine Teilnahme am Staatsakt nicht möglich. Die Flaggen auf Halbmaſt Berlin, 20. Dezember. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß des Todes des Generalquartiermeiſters des Weltkrieges General der Infankerie Ludendorff ſetzen die ſtaatlichen und kommunalen Verwaltungen und Belriebe, die ſonſtigen Körperſchaften. Anſtalken und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffenklichen Schulen im ganzen Reich am Monkag, den 20. Dezember ds. Js., und am Bei⸗ ſetzungstage die Flaggen auf Halbmaſt. Der Beiſetzungstag rd noch bekanntgegeben werden. f Gleichzeitig weiſt der Reichspropagandaleiter der Ns. DAP, Dr. Goebbels, ſämtliche Dienſiſtellen der NS DA p und aller angeſchloſſenen Verbände an, am heukigen Tage und am Tage der Beiſetzung halbmaſt zu flaggen. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ 9585 ruft das deutſche Volk auf, am Monkag, den 20. ezember und am Tage der Beiſetzung an den Häuſern Trauerbeflaggung zu 1 5 (München) Beförderungen im Propagandaminiſterium. Berlin, 21. f Führer und Reichskanzler hat den Referenten Horſt Walter und den Regierungsrat Kohler 1 ee den Amtsrat Thürber zum 1 niſterialbürodirektor im Reichsmimiſterium für Volksauf⸗ klärung und Propaganda ernannt. Rom. In den Gärten der Villa Torlonia, dem Wohnſitz Muſſolinis, wurde der Fuchswallach„Neander“ als Erin⸗ nerungsgef nk der Stadt Hannover dem italieniſchen Re⸗ gierungschef übergeben. 8. Das Deutſche Rote Kreuz Die grundlegende Neuordnung Berlin, 21. Dezember Nach der geſetzlichen Neuordnung des Deutſchen Roten Kreuzes vom 9. Dezember 1937, durch die etwa 9000 Ein⸗ zelvereine unter einer einheitlichen Führung zuſammenge⸗ ſchweißt werden, hielten das Präſidium, die Leiter der Lan⸗ 5 und die Kreiſe im Kaiſerhof eine Arbeitstagung ab. Der Präſident des deutſchen Roten Kreuzes, NSgg⸗ Obergruppenführer Herzog von Koburg, eröffnete die erſte Tagung des neuen Deutſchen Roten Kreuzes mit Gedenkworten fur General Ludendorff. Er wies dann auf die beſondere Bedeutung des neuen Geſetzes hin, durch das der innere Ausbau und die Arbeit des Deutſchen Roten Kreuzes auf eine ganz neue Grundlage geſtellt würden Das Deutſche Rote Kreuz werde auch in der neuen Form im Rat des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz ſeine Aufgaben erfüllen. Skaatsſekretär Pfundtner überbrachte die Grüße des für das Deutſche Rote Kreuz zu⸗ ſtändigen Reichsminiſters des Innern, Dr. Frick, und führte dann u. a. aus: Das Deutſche Rote Kreuz wird an der Diſziplin, für die das neue Geſetz die Grundlage ſchafft, erſtarken. Es wird in Zukunft auch für den Arbeitsloſen leichter ſein, im Deutſchen Roten Kreuz ſeine Kräfte zu entfalten, denn die Vergünſtigungen, die das Geſetz als beſonders wertvolle Gaben bringt, ſind ganz außerordent⸗ licher Art. Die Gewinnung und Ausbildung der für den Einſatz beſtimmten Männer und Frauen des Deutſchen Ro⸗ ten Kreuzes wird künftig in erheblichem Maße dadurch er— leichtert, daß das Geſetz für die Beurlaubung der Ange⸗ hörigen des Deutſchen Roten Kreuzes zur Teilnahme an Lehrgängen zwecks Ausbildung für die Mitwirkung im amtlichen Sanitätsdienſt der Wehrmacht die gleiche Rechts⸗ grundlage ſchafft, wie für die Beurlaubung der Wehr— pflichtigen zur Ableiſtung von Uebungen bei der Wehr⸗ macht. Auch der wirtſchaftlich Schwächere wird in Zukunft leichter als ſeither in der Lage ſein, ſeine Kräfte dem DRK zur Verfügung zu ſtellen. Dann überreichte Staatsſekretär Pfundtner die Be⸗ ſtellung des SS⸗Brigadeführers Dr. Grawitz zum Ge⸗ ſchäftsführenden Präſidenten durch den Führer und Reichs⸗ kanzler. An den Führer und Reichskanzler wurde folgendes Te⸗ legramm des Herzogs von Koburg, des Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes, geſandt:„Die verſammelten führenden Männer und Frauen des Deutſchen Roten Kreu⸗ zes danken Ihnen, mein Führer, für die durch den Erlaß des neuen Reichsgeſetzes geſchaffene Möglichkeit, das Deut⸗ ſche Rote Kreuz nach Ihren Befehlen im Dritten Reich neu zu bauen und weiterführen zu können. Das DR wird ſich durch reſtloſen und opferbereiten Einſatz in ſelbſtloſem Vlenſt fur Volk und Vaterland bemühen, ſich des Vertrau⸗ ens ſeines Schirmherrn würdig zu erweiſen.“ Adolf Hitler antwortete:„Den in Berlin verſammelten Führern des Deutſchen Roten Kreuzes danke ich für das mir telegraphiſch übermittelte Gelöbnis ſelbſtloſer Mitar⸗ beit. Ich erwidere Ihre Grüße nüt meinen aufrichtigen 5 für Ihr weiteres Wirken im Dienſt des deutſchen olkes.“ b Dann ſprach der Geſchäftsführende Präſident, SS- Brigadeführer Dr. Grawſtz. Deutſchen Roten Kreuzes hervor. Nach Auflöſung der 8904 einzelnen und bisher ſelbſtändigen Vereine ergebe ſich nun⸗ mehr die Möglichkeit, die dringend erforderliche klare Be⸗ fehlsführung zu ſchaffen. Die breite Grundlage des Neu⸗ baus des DRK bildeten die männlichen und weiblichen Be⸗ reitſchaften, die Gemeinſchaften und Einrichtungen für den Bereitſchaftsdienſt Ihre einheitliche Leitung erfolgt durch den DRK⸗Landesſtellen erhielten, denen die großen Kran⸗ kenanſtalten des DRK unterſtehen. Ihnen vorgeordnet ſei das DRK⸗Präſidium, Gech Einzelämter unmittelbar vom Präſidenten und vom Geſchäftsführenden Präſidenten gelei⸗ tet werden. Dem Präſidenten unmittelbar unterſtünden auch die 57 Schweſternſchaften des DRK. In Anrechnung und Würdigung der beſonderen Auf⸗ gaben, die der Frau im Deutſchen Roten Kreuz zufallen, werde in allen Dienſtſtellen und im Präſidium die poli⸗ liſche Führung der Frauen beſonders verankert. Die Tat⸗ ſache, daß die Reichsfrauenführerin ſelbſt die Leitung dieſes Dienſtzweiges übernehme, unterſtreiche ſeine Bedeutung und werde ſich auf die Entwicklung und den Ausbau der ge⸗ ſamten Frauenarbeit im Deutſchen Roten Kreuz einſchließ⸗ lich 115 Schweſternarbeit und des Vereitſchaftsdienſtes aus⸗ wirken. Horthy über die Königsfrage Eine Mahnung des Reichsverweſers Budapeſt, 21. Dezember. Anläßlich der Enthüllung eines Porträts des verſtor⸗ benen Generals der Kavallerie Stephan Horthy von Nagy⸗ banya, des älteren Bruders des Reichsverweſers, hielt auch der Reichsverweſer eine Rede, in der er u. a. erklärte: „Wir müſſen mehr als je zuvor trachten, alles zu vermei⸗ den, was zu einer Zwietracht zwiſchen dem Ungarntum füh⸗ ren könnte. In der letzten Zeit wird in den auf den Partei⸗ verſammlungen gehaltenen Reden oft geſagt: Es müſſe verhindert werden, daß irgendein Diktator die Macht an ich reiße.“ Wer wollte aber hier heute Diktator werden? ch glaube nicht, daß hier jemand bezweifeln würde, daß die unbedingt verläßliche Brachialgewalt die entſprechende Kraft beſitzt, um jedes abenteuerliche diesbezügliche Unter⸗ nehmen zu unterbinden. Damit hängt auch das bedauer⸗ 10 ſtändige Aufwerfen der Königsfrage in der letzten Zeit uſammen. Ich ſelbſt halte es für meine Pflicht, die uralte uſtitution des Königstums zu erhalten. Eine republika⸗ niſche Staatsform iſt bei uns meiner Anſicht nach undenk⸗ bar; aber ich will heute wiederum betonen: Nur die zu⸗ tändigen verfaſſungsmäßigen Faktoren ſind berufen, die ktualität der Regelung der 5 dieſem Gebiet noch ſchwe⸗ benden 1 in einem Zeitpunft feſtzuſtellen, wo die Na⸗ tion es für richtig halten wird, ihren Willen durch die dazu berufenen Organe zu bekunden.“ Schnelles Fallen des Tiber Wieder normaler Verkehr in Rom. Rom, 21. Dez. Ebenſo ſchnell wie der Tiber geſtiegen war, iſt er in den letzten 48 Stunden auch wieder gefallen. Der Pegelſtand betrug Montagmittag nur noch annähernd 12 Meter, ſo daß der Tiber von ſeinem Höchſtſtand bereits um 5 Meter zurückgegangen iſt. Das raſche Fallen des 85 hat natürlich ſede weitere Ho 0 waſſergefahr 1 6 len Verkehrs ermöglicht. beſeitigt und überall die Wiedera nahme des norma⸗ Er hob einleitend die großen geſchichtlichen Verdienſte des die DRK⸗Kreisſtellen, die ihre Weiſungen wiederum von Die Feuersbrunſt in Tſingtau Alle japaniſchen Spinnereien zerſtörk. Tokio, 20. Dez. Die Agentur Domei berichtet, daß alle in der Umgegend von Tſingtau gelegenen japaniſchen Spinnereien durch Feuer vernichtet worden ſeien. Nach einer Information aus Schanghai ſei das Feuer von chi⸗ neſiſchen Soldaten angelegt worden. Der durch den Brand entſtandene Schaden wird auf über 200 Millionen Ven ge⸗ ſchätzt Schiffahrt auf dem unteren Jangtſe geſperrt. Der engliſche Kreuzer„Capetowns“ hat die Fahrt nach Schanghai unterbrochen und iſt nach Hankau zurückgekehrt, da die Schiffahrt auf dem unterem Jangtſe von den Japa⸗ nern nicht freigegeben wurde. Wie weiter gemeldet wird, haben die Chineſen eine neue Schiffsſperre fertiggeſtellt, die ſich unterhalb von Kiukiang befindet. Zur Herſtellung der Sperre wurden Steiſſe aus den nahegelegenen Bergen ge⸗ tragen. Hunderte von Flußfahrzeugen aller Größen, die in⸗ folge des japaniſchen Vormarſchs flußaufwärts gingen, tra⸗ fen in Hankau ein, wo ſie für den Abtransport von Flücht⸗ lingen eingeſetzt werden ſollen Ein Zwiſchenfall bei Hongkong. Die japaniſche Nachrichtenagentur Domei meldet aus Hongkong, daß in Shatowkok ein japaniſcher Dolmet⸗ ſcher⸗Offizier, der Major Takuji Suzuki von chineſiſchen Soldaten und einer mehrere Hunderte zählenden Chine— ſenmenge angegriffen und ſo mißhandelt worden ſei, daß er in ein Krankenhaus gebracht werden mußte Zwei bri⸗ tiſche Offiziere und ein weiterer Japaner, die ben Major begleiteten, ſeien ebenfalls angegriffen worden Dieſer Zwi⸗ ſchenfall trug ſich an der Grenze des britiſchen Pachtgebie⸗ tes zu. Sicherheitszone in Hankau vorgeſchlagen Vorſtellungen der Mächte in Tokio. London, 21. Dez. England iſt wie es in engliſchen Krei⸗ ſen heißt, in Tokio vorſtellia um auf die Zweck⸗ inaß igkeit ber Errichtung einer beſonderen Stlcherheits⸗ z. o ne in Hankau hinzuweiſen. Die franzöſiſche und ame⸗ rikaniſche Regierung ſollen ſich an dieſen Vorſtellungen be⸗ teiligt haben. Die Wahlen in Rumänien 64 Posteien erſcheinen auf dem Plan. Bukareſt, 21. Zez. Am Montag fanden in ganz Rumä⸗ nien Wahlen für die Kammer ſtatt. Nnicht weniger als 64 Parteien hatten dazu Liſten eingereicht, allerdings nur einige große für alle 72 Wahlbezirke, die meiſten Parteien nur in einzelnen Bezirken. Bis zum Abend ſcheinen ſich ernſte Zwiſchenfälle nicht ereignet zu haben, nachdem in 925 vorhergehenden Wochen im ganzen Land politiſche Zuſammenſtöße erfolgt waren, die eine Reihe von Todesopfern gefordert hatten. Das Wahlergebnis wird erſt im Laufe des Dienstags bekanntgegeben werden. Am Mittwoch folgen die Wahlen zum Senat. Kurzmeldungen Gebirgsſchlag auf Grube„Königin Louiſe“ Hindenburg, 21. Dez. Am Montag gegen 10 Uhr wurde eine Strecke im Pochhammerflöz unterhalb der 340⸗m⸗Sohle der„Königin⸗Loeriſe“⸗Grube(Oſtfeld) von einem Gebirgs⸗ ſchlag betroffen, wobei vier Bergleute verunglückten. Zwei von ihnen wurden alsbald lebend zutage gebracht. Einer hat ſchwere Verletzungen erlitten, während der zweite mit leichten Verletzungen davonkam die anderen konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Weſnhnachtsbeſcherung für Reichsdeutſche in Wien Der deutſche Botſchafter und Frau von Papen ver⸗ anſtalteten eine Weihnachtsbeſcherung, zu der wie im vori⸗ gen Jahr über hundert der älteſten Mitglieder der reichs⸗ deutchen Kolonie geladen waren. Zu Beginn der von muß kaliſchen Vorträgen und kleinen Weihnachtsaufführun⸗ gen umrahmten Feier wies Botſchafter von Papen kurz darauf hin, wie vorbildlich im Dritten Reich durch das große Winterhilfswerk die Volksgemeinſchaft verwirklicht werde. Deutſch⸗franzöſiſche Preſſefragen . Preſſechef des franzöſiſchen Außenminiſteriums, Ge⸗ ſandter Comert, hatte in Berlin mit Reichspreſſechef Dr. Dietrich und der Preſſeabteilung des Auswärtigen Amtes Fühlung genommen Hierbei haben, laut DNB, erſprieß⸗ liche Unterhaltungen über alle diejenigen Fragen ſtattge⸗ funden, die im allgemeinen Rahmen die beiderſeitigen zu⸗ ſtändigen Stellen intereſſieren. Ausſprachen dieſer Art ſol⸗ len in der Folgezeit fortgeſetzt werden, um Mißverſtänd⸗ niſſe auf dem Gebiet der Preſſe und des Nachrichtenweſens ſoweit wie möglich zu vermeiden. Wien. Der ehemalige n Unterſtaatsſekretär im Miniſterium des Aeußeren Geſandte a. D. Pflügl hielt in Wien einen Vortrag über das deutſche Recht auf Kolo⸗ nien. Wien. Wegen Hochverrats wurden erneut zwei kom⸗ Ab Funktionäre, und zwar ein 23jähriger Mann und deſſen 20jährige Geſinnungsgenoſſin, zu 20 bezw. zu 10 Monaten ſchweren Kerkers verurteilt. Beneſch nach Paris eingeladen. Parts. 21. Dez Einer Meldung des„Temps“ zufolge wird der Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik, einer Einladung des franzöſiſchen Außenminiſters folgend, ſich zu Begenn des Frühjahrs zu einem amtlichen Beſuch nach Pa⸗ rie begeben. Wieder zwei Morde in Paläſtina. Jeruſalem, 21. Dez Am Montag wurde in Haifa ein arabiſcher Polizeiinſpektor ermordet. Der Täter konnte un⸗ kannt entkommen.— In Jeruſalem wurde ein Jude in der Nacht zum Montag erſchoſſen. Die Olympiſchen Spiele 1940.— Eröffnungskermin feſtgeſetzt „Tokio, 21. 0 Das Organiſationskomitee für die Olym⸗ piſchen Spiele 1940 in Tokio hat jetzt den Zeitpunkt der Er⸗ öffnungsfeier auf den 24. Auguſt, 16 Uhr, und den Termin der Schlußfeier auf den 8 September 1940, 16 Uhr, feſt⸗ geſetzt. Beide Feiern finden im Tokioter Stadion ſtatt⸗ Wie erinnerlich, hatte die ſapaniſche Regierung kürzlich er⸗ klärt, die Spiele unter allen Umſtänden durchführen zu wollen und einen Kredit für die Vorbereitungen zur Ver⸗ fang it geſtellt. Ein weiterer größerer Kredit war für An⸗ 5 ang nächſten Jahres in Ausſicht geſtellt worde zum niſch Füh der getr. der ſchul der nen. Stu wobe ten. 0 d geſch ſich Kam 5 ergri nachl zu e dem Bezie gend Das In 1 der des zöſiſe ſer a mens wie ſuch Stun Platz Kam bewie radſd kes 1 35 ſiſd ſiden. wurd mitgl ben. Geg ar b Gruz teten der Kind allein auch le tz tereck einen geriſſ igen Brucd Tage das auch ihr ſt eine zu be und d 1 0 Wege bverur Frieb Mark ein u wurde abe rk. net. Nota war, Eigen und dadur mäßig wohn der der b —— —— Aus dem badiocuien Claude Straßburger Studenten in Karlsruhe Deutſch⸗franzöſiſche Sportkameradſchaft. () Karlsktuhe. Etwa 40 Straßburger Studenten traſen zum Beſuch des Inſtituts für Leibesübungen an der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Karlsruhe ein. Sie beſichtigten unter der Führung des Direktors Twele die vorbildlichen Einrichtungen der Hochſchulkampfbahn, wo alsdann ein Baskettballſpiel aus⸗ getragen wurde, das mit 23:13 für Straßburg endete. Nach der Mittagspauſe folgte ein Fußballſpiel der beiden Hoch⸗ ſchulmannſchaften. Als dieſe das Spielfeld betraten, intonierte der Gaumuſikzug des Reichsarbeitsdienſtes die Nationalhym⸗ nen. Das ſch 0 öne Spiel ſchloß mit 1:0 für Karlsruhe. Beim Abendeſſen ſprachen Direktor Twele und der Studentenführer Dr. Kritzler herzliche Begrüßungsworte, wobei ſie den franzöſiſchen Gäſten Blumenſträuße überreich⸗ ten.— Zu einem unvergeßlichen Erlebnis wurde der Kame⸗ radſchaftsabend in dem mit Trikolore und Hakenkreuz geſchmückten Gartenſaal des Tiergartenreſtaurants. Es zeigte ſich von neuem die völkerverbindende Kraft der ſportlichen Kameradſchaft. Frohſinn und Heiterkeit regierten die nur zu raſch verfloſſenen Stunden. Im Verlaufe des Abends rgriff der Rektor der Friedericiana, Prof. Dr.⸗ing. Wei⸗ gel, das Wort. Er warf den Blick zurück auf die beiden ſportlichen Wettkämpfe am Nachmittag, die von dem hohen n Können der ſtudentiſchen Mannſchaft der Univer⸗ ſität Straßburg Zeugnis ablegten. Mit dem Wunſche, daß die lieben Gäſte recht angenehme Erinnerungen mit nach Hauſe nehmen mögen, überreichte der Rektor dem Präſiden⸗ ten der Straßburger Studentenſchaft Robert ein großes Bild vom Ehrenhof der Techniſchen Hochſchule. Er fuhr dann fort: Es iſt ein ſehr erfreuliches Zeichen, wenn ſich die Jugend der Nachbarſtagten immer wieder zu friedlicher Gemeinſchaft, zu ſportlichen Kämpfen, zuſammenfindet. Daraus iſt die enge nachbarliche Verbundenheit der beiden großen Völker bereits zu einer herzlichen Freundſchaft herangereift, beſonders in dem Herzen unſerer Jugend. Möchten die freundſchaftlichen Beziehungen unſerer beiden Völker über die Bande der Ju⸗ gend hinweg eine ſtets ſich mehrende Befeſtigung erfahren. Das iſt unſer höchſtes erſtrebenswertes Ziel und Hoffen.“ In dieſem Sinne leerte der Rektor ſein Glas auf das Wohl der ſtude n Kameraden aus Straßburg, auf das Wohl des f und des Oberhauptes der fran⸗ zöſiſchen Nation. Stürmiſcher Beifall war der Widerhall die⸗ ſer aus dem Herzen kommenden Anſprache. Nal fog Volkes Ratsherr Backfiſch entbot den Gäſten den Willkom⸗ mensgruß des Oberbürgermeiſters und der Stadt und brachte, wie es ſchon der Rektor tat, die große Freude über den Be⸗ ſuch zum Ausdruck. Zum Andenken an die hier erlebten Stunden überreichte er eine Radierung des Adolf⸗Hitler⸗ Platzes. Präſident Robert dankte unter ſtärkſtem Beifall ſeiner Kameraden in franzöſiſcher Sprache für die in Karlsruhe bewieſene Gaſtfreundſchaft. Er feierte den ſportlichen Kame⸗ radſchaftsgeiſt und trank auf das Wohl des deutſchen Vol⸗ kes und der Karlsruher Hochſchule. Der Vertreter des fran⸗ zöſiſchen Konſulats, Picard, gab die Gedanken des Prä⸗ ſidenten Robert in deutſcher Sprache wieder. Anſchließend vurde die Ernennung des Rektors Dr. Weigel zum Ehren⸗ mitglied des Straßburger Studentenverbandes bekanntgege⸗ ben.— Am 22. und 23. Januar will man Straßburg eisen Gegenbeſuch abſtatten. G) Bruchſal.(Weihnachtsfeiern in den Reichs⸗ arbeitsdienſtlagern.) Die in den ſechs Lagern der Gruppe 274 Kraichgau des Reichsarheitsdienſtes veranſtal⸗ teten Weihnachtsfeiern bildeten überall ein inniges Erlebnis der Gemeinſchaft. In die Lager hatte man jeweils 20—40 Kinder mit ihren Eltern eingeladen. Die Kleinen wurden nicht allein mit ſchönen gebaſtelten Spielſachen bedacht, ſondern auch ſamt den Eltern feſtlich bewirtet. zone hinten lüb Frau, bie er gerade nach einer Entbindung aus dem Bruchſaler Krankenhaus geholt hatte, wurde mit dem neun Tage alten Kinde ſchwer verletzt. Beide mußben wieder in das Krankenhaus zurückgefahren werden. 05 enberg.(Teure„Augen diagnoſel.) Einen ten Schwindel leiſtete ſich hier eine Hauſiererin. Während Spitzen zum Kauf anbot, ließ ſie durchblicken, daß ſie 0 etwas von Augendiagnoſe verſtehe und dichtete der vor ihr ſtehenden Frau allerlei Leiden an. Sie erbot ſich, gegen eine Gebühr von 40 Mark die Leiden durch Geſundbeten zu beheben. Dieſer Betrag wurde auch wirklich ausgehändigt, und die Schwindlerin verſchwand. Waldshut.(Amtsgelder unterſchlagen.) Wegen Amtsunterſchlagung, Urkundenbeſeitigung und Betrugs verurteilte die Große Strafkammer den ledigen Guſtav Adolf Friebolin aus Säckingen zu drei Jahren Zuchthaus und 1200 Mark Geldſtrafe, im Unbeibringlichkeitsfalle für je 20 Mark ein weiterer Tag Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem Angeklagten auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Vier Monate Unterſuchungshaft werden angerech⸗ let.— Friebolin, der als⸗ Juſtizſekretär bei verſchiedenen Notariaten in Oberbaden bis Anfang Juni 1937 beſchäftigt war, hatte in ſieben Fällen 750 Mark, die er in amtlicher Eigenſchaft empfangen und zu verwahren hatte, unterſchlagen und für ſich verbraucht. Die Verfehlungen verdeckte er dadurch, daß er notarielle Urkunden, die nicht vorſchrifts⸗ mäßig mit Koſtenmarken verſehen waren, in ſeiner Privat⸗ vohnung aufbewahrte; durch falſche Eintragungen täuſchte r Angeklagte ferner ſeinen Vorgeſetzten über das Fehlen er betreffenden Schriftſtücke hinweg. Aus den Nachbargauen Mutter mit zwei Kindern vom Anhänger erfaßt. Stuttgart. Abends kurz nach 8 Uhr ereignete ſich in Zuffenhauſen ein Verkehrsunfall mit Todesfolge. Ein mit einem zweirädrigen Viehtransportanhänger verſehener Perſonentransportwagen mußte an der abſchüſſigen Stelle Ecke Ludwigsburger⸗ und Karlſtraße wegen eines dort par⸗ kenden Perſonenkraftwagens plötzlich bremſen. Infolge der hohen Geſchwindigkeit wurde der Anhänger auf den Gehweg geſchleudert und erfaßte dort eine 34jährige Ehefrau mit ihren zwei Kindern, wovon das eine, ein ſechsjähriges Mädchen, mit einem Schädelbruch tot liegen blieb. Die Mutter und das andere Kind, ein 10 jähriges Mädchen, erlitten ſchwere Ver⸗ letzungen und mußten in ein Krankenhaus verbracht werden. . Boos, Kr. Saulgau.(Wenn zwei ſich ſtreiten). Infolge dichten Nebels bemerkte am hieſigen Ortseingang auf der Straße Saulgau Aulendorf ein Kraftwagenführer ein Fuhrwerk zu ſpät. Da auf der glatten Straße ein ſofor⸗ tiges Bremſen unmöglich war, fuhr das Auto in das Fuhr⸗ werk hinein. Während ſich die beiden Fahrer über die Schuldfrage ſtritten, kam ein zweiter Perſonenkraftwagen daher und ſtieß ebenfalls mit dem Fuhrwerk zuſammen. Sämtliche Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. Offenbach(Jwei Scheuern abgebrannt.— Brandſtiftung) In Mühlheim brannten in der Nacht zwei Scheuern niedern Kurz nach 12 Uhr wurde die Feuer⸗ wehr alarmiert, als es in der Scheuer des Jaſtwirts Chr. Kilb brannte. Um 1 Uhr 40 wurde die Wehr dann nach dem Anweſen des Landwirts Auguſt Joſef Rupo gecufen, wo gleichfalls die Scheler in Flemmer ſtand. An heiden Brandſtätten würden je 321 N de entdeck d Brandſtätten wurden je zwei Brandherde entdeckt ſo daß zweifellos Brandſtiftung vorliegt In der frühen Morgen⸗ ſtunden wurden bereits zwei Jerhaftun zen vorgenommen armſtadt.(Einkochglas explodierte Frau geſtorben.) Als eine Wirtin in Stockſtadt To⸗ maten einkochte, explodierte ein Einmachglas in dem Augenblick als die Frau den Deckel des Einko htopfes auf⸗ hob. Sie erlitt dabei un Geſicht, an den Armen und an der Bruſt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie nach kurzer Zeit im Krankenhaus ſtarb Gießen.(Fuhrwerk vom Zug überfahren.) Auf dem Feldwegübergang der Bahnſtrecke Friedberg Hungen in der Nähe der Station Obbornhofen-Bellersheim wurde das mit zwei Pferden beſpannte Fuhrwerk des Landwirts Hermann Hahn aus Bellersheim von einem Zug erfaßt und überfahren. Hahn wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er einige Stunden ſpäter im Krankenhaus ſtarb. Wolfskehlen(Ried),(Auf der Landſtraße getö⸗ te) Der 53 Jahre alte Landwirt Heinrich Oſterod wurde, als er ſich mit dem Fahrrad auf dem Heimweg befand, auf der Landſtraße nach Goddelau von einem Lieferwagen an⸗ gefahren und mehrere Meter miigeſchlein Der Verunglückte ſtarb an den Verletzungen kurz nach dem Unfalz. * Hofheim i. T.(Vom Poſtomnibus über⸗ fahren) In dem benachbarten Diedenbergen wurde der Lar n idwirt Chriſtian Müller beim Ueberſchreiten der Straße einem Poſtomnibus erfaßt und Dem 1 Von ſtürz Jakob Holzmann von Immenhofen war teilung des Der 34 Jahre alte 5 in einer Waldab⸗ Bauern Proßſt von Apfeltrang mit Holzarbei⸗ Tanne wurde er durch deren Gipfelſtück getroffen was ſofort getötet. Fammentod eines ſchwäbiſchen Dichters Freudenſtadt, 20. Dez. In dem Schwarzwald⸗Kurort Hllwangen ereignete ſich ein ſchweres Brandunglück, bei dem der ſchwäbiſche Schriftſteller und Kunſtmaler Hein⸗ rich Schäff⸗Zerweck einen ſchrecklichen Flammentod erlitt. Gegen 3 Uhr nachts brach in dem von dem Dichter allein bewohnten Haus ein Brand aus, der zwar von den Nachbarn bald bemerkt wurde, aber doch ſo raſch um ſich griff, daß es dem kranken und vollkommen hilfloſen 75⸗ jährigen Greis nicht mehr möglich war, ſich zu retten. Mit Heinrich Schäff⸗Zerweck iſt einer der eigenwilligſten ſchwä⸗ biſchen Dichter dahingegangen. Fernoſtflug über 30000 Kilometer Major Haerles Rückkehr aus Batavia.— Mißgeſchick auf der letzten Etappe des Rückfluges. Regensburg, 20. Dezember. Auf der letzten Etappe ſeines Rückflugs von Batavia mußte Major Haerle, aus Wien kommend, infolge ſchlech⸗ ten Wetters in Regensburg zwiſchenlanden. Während der Landung geriet das Flugzeug in einen 4 Meter tiefen Graben und wurde hierbei beſchädigt. Major Haerle ſelbſt blieb unverletzt. Nachdem Haerle ſeinen Fernoſt⸗Flug über annähernd 30 000 km trotz aller klimakiſchen Schwierigkeiten pro⸗ grammäßig 19 0 hatte, zwang ihn die Wetterlage der letzten Tage, ſeinen Rückflug in Wien zu unterbrechen. Obwohl die Bedingungen für das ohne Funkgerät ausge⸗ rüſtete ſchwachmotorige Flugzeug äußerſt ungunſtig waren, entſchloß ſich Haerle ſchließlich, den letzten Abſchnitt Wien Berlin zu bewältigen. Zur Vermeidung beſonders ſchwie⸗ riger Wetterſtellen mußte er ſeinen Flugkurs weſtlich vom Böhmerwald nehmen. In Regensburg wollte er noch ein⸗ mal Auskunft über den Reſt ſeiner Flugſtrecke einholen. Daß ihn nun hier bei ſeiner Landung das Mißgeſchick er⸗ eilte, iſt als ausgeſprochenes Pech zu bezeichnen und kann die großartige Leiſtung ſeines Fluges in keiner Weiſe ſchmälern. Thomasnacht und Wintersanfang Der Tag von Wintersanfang— der 22. Dezember— iſt auch der kürzeſte Tag des Jahres. Von da ab wird der Bogen, den das Tagesgeſtirn ſcheinbar am Himmel beſchreibt, immer größer und immer höher und damit werden die Tage immer länger. Die Natur hat den Tod bezwungen und beginnt wiederaufzuſtehen.„Lux creseit — das Licht wächſt“, heißt es in der alten Liturgie, die das Kommen des Heilands mit dem Auferſtehen der Sonne und dem Wiedererwachen der Natur in Verbin⸗ dung bringt. Wir ſollen wieder hoffen! Dem kürzeſten Tag geht die längſte Nacht voraus. Der 21. Dezember iſt dem heiligen Thomas, dem Zweifler, geweiht, dem Apoſtel der Aſiaten. Darum heißt die Nacht, die dieſem Tag vorangeht, die Thomasnacht. Dieſe Nacht des Zweiflers Thomas iſt voll ſeltſamer, tiefer Geheim⸗ niſſe. Sie iſt wie die Andreasnacht, die Barbaranacht und die Nikolausnacht eine Losnacht, in der Merkwür⸗ diges und manchmal Unheimliches geſchieht. Auch dieſe Nacht iſt eine Nacht, in der man in die Zukunft ſehen kann, in der die Holden und die Unholden umgehen und in das Schickſal der Menſchen eingreifen können. Der wilde Jäger reitet durch die Nacht, und Frau Perchta wandert über die Felder. Auch hier hat ſich altgermani⸗ ſches Fühlen mit chriſtlichem Glauben vermiſcht; die Natur und ihr Geheimnis ſitzen noch tief drinnen in der Seele des Menſchen und ſuchen ſich ſymbolhaften Ausdruck. Thomasnacht— Wintersgnfang und Winterſonnen⸗ wende, das iſt der Sieg des Lichtes und des Lebens nach dem Kältetod, das iſt die Nacht, nach der ſich alles wendet, und wie wir Menſchen hoffen, zum Beſſeren wendet, und darum dürfen wir in ihr ein bißchen orakeln und das Schickſal befragen, von dem wir Gutes erwarten. Groaſſer kommt auch dieſes Jahr wieder. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Ortsgr. Seckenheim hat auch dieſes Jahr die deutſche Variete⸗Bühne zu einem Gaſtſpiel am Samstag, den 8. Januar 1938, ge⸗ wonnen. Obwohl es ſchwer iſt, von Jahr zu Jahr beſſeres zu bringen, dürfte das in dieſem Jahre wieder gelungen ein. Erſte Artiſten aus den belannteſten deutſchen Varieles konnten verpflichtet werden. So u. a. auch die 2 Rivals mit ihrem fliegenden Reck und Bob Weel, der Mann mit dem Drahtſeil Salto⸗Mortale, von dem Eingeweihle ſagen, daß er Tluxa nicht nachſteht. Groaſſer ſelbſt wird natürlich mit gänzlich neuen verblüffenden Illuſionen aufwarlen. Faſt 3 Stunden wird dieſes Programm in abwechſlungsreicher Folge den Beſucher erfreuen. Alles in allem wird dieſer Abend für Segenheim ein Ereignis werden. Da auch das Militär ſtark das Gaſtſpiel beſuchen wird, dürfte es ſich empfehlen, ſich rechtzeitig bei den Amtswaltern der Deutſchen Arbeitsfront Karten zu 50 Pfg. zu beſorgen. Außerdem Vorverkaufsſtellen Friſeur Volk, Hauptſtr. 129 und Kolonialwarengeſchäft Ludwig Schreck, Meßkircherſtr. 38. Ilvesheim(75. Geburtstag.) Frau Eva Feuer⸗ ſtein Ww. geb. Feuerſtein, kann heute ihr 75. Wiegenfeſt begehen. Der Hochbetagten, die eine der älteſten Leſerinnen unſeres Blattes in Ilvesheim iſt, wünſchen wir alles Gute. Fünf Verkehrsunfälle, ſechs Verletzte. An der Kreu⸗ zung Tatterſallſtraße und Friedrichsplatz ſtießen zwei Per⸗ ſonenkraftwagen zuſammen. Hierbei wurden beide Wagen⸗ führer verletzt. Die Fahrzeuge wurden ſo ſtark beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Bei vier weiteren Ver⸗ kehrsunfällen wurden vier Perſonen leicht verletzt und fünf Fahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Die Verkehrsunfälle der letzten Woche. In vergan⸗ gener Woche ereigneten ſich hier 85 Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 17 Perſonen zum Teil erheblich verletzt. Beſchädigt wurden 27 Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder. * Das Schloßmuſeum an den Feiertagen. Das Schloß⸗ muſeum iſt am erſten Weihnachtsfeiertag geſchloſſen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag(Sonntag, 26. Dezember) iſt das Muſeum von 1116 Ahr bei freiem Eintritt geöffnet. Die Ausſtellung„Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt“ iſt nur noch wenige Wochen zugänglich. Die Beſucher haben, Gelegenheit an Hand der unter dem gleichen Titel ſtehenden, reich bebilderten Schrift von Dr. Jacob, die ſoeben erſchienen iſt und ſich als Weihnachtsgabe beſonders eignet, das um⸗ fangleiche Material die er Schau ſich nochmals zu vergegen⸗ wärtigen. Die Ausſtellung„Allerhand Weihnachts⸗Tand“ kann nur noch bis Anfang Januar 1938 gezeigt werden. Es ſind deshalb für den Neujahrstag und für Sonntag, 2. Januar 1938, unentgeltliche Tage vorgeſehen. Zeit) riften und Bücher. „Steuenſee“: Leibarzt, Staatsmann, Geliebter. Ein phantaſtiſches Leben mit ſaſt beiſpie los glänzenden Au ſteeg und glauenvo lem Ende war dem Graſen Scruenſee beſchie⸗ den, der ſchteill vom Arzt zum Miniſter des Dänenkönigs Chriſtian VII. auffückbe. In ſein Leben iſt auch das Schidſal der unglüalichen Königin Karoline Mathilde ge ettet, die in ſt engen Verbannung ihr trauriges Da ein beenden mußte. Die Verfaſſerin, Dr. Irmgard Müller, ſchildert in der „Neuen J. Z.“ die Eleigniſſe am dä i chen Königsho e. Sie erhalten die ſchöne Tiefdrulk⸗Illuſtrierle„Neue J.. mit der ſpannenden Artilelſerie bei jedem Buch⸗ und Zeitſchriften⸗ händler für 20 Pfg. enn Huter den Ceclęneat Lleihnachialuucheg, Gcli neee hα,s˖ belud hen Oeieg· Cꝛchiem nili DR. Oele Vacitubien, uchi. 9 Vom Weihnachtsbaum und ſeiner elſäſſiſchen Heimat. Weihnachten iſt heute ohne den lichterglänzenden, bunt⸗ geſchmüdten Weihnachtsbaum gar nicht mehr denkbar. Von ihm geht ſo recht eigentlich der ganze Zauber des Heftes aus, der Jung und Alt in gleicherweiſe in Bann ſchliägt, immer und immer wieder. Wo deutſche Menſchen auf der Erde ſich am Weihnachtsabend zufammenfinden, da ſchmückten ſie ein Bäumchen und zünden jſeine Lichter an. So empfinden ſie draußen fern der Heimat die Innigleit der deutſchen Weihnacht. Ueber den deutſchen Voltstumsraum hinaus iſt in Europa der Weihnachtsbaum auch nie ſo recht heimiſch geworden, trotz mancher Versuche. Man kann alſo wirklich den Weihnachtsbaum als einen ausgeſprochenen deutſchen Brauch bezeichnen. Wie alt iſt nun dieſer ſo einzigartige deutſche Brauch, ſo fragen wir unwillkürlich und mochten annehmen, daß er weit in die deutſche, ja die germaniſche Vergangenheit zurück⸗ reicht. Voll Erſtaunen aber müſſen wir erfahren, daß der lichterſtrahlende und geſchmückte Weihnachtsbaum, ſo wie wir ihn heute kennen, erſt 150 Jahre alt iſt, und daß er über⸗ haupt erſt im Verlaufe des 19. Jahrhunderts in allen deutſchen Gauen als allgemeiner Volksbrauch ſich durchſetzte, dann aber mit zwingender Gewalt den deutſchen Menſchen ergriff und ſeinen Zauber ausſtrahlte. Dieſer Vorgang aber wäre nicht denkbar, wenn der Weihnachtsbaum in ſeinen einzelnen Elementen nicht auf uralte deutſche Bräuche und Vorſtellungen zurückzuführen wäre. In Norodeutſchland war der nordiſche Glaube an die Kraft des Lichtes und der Brauch, zur Mittwinterzeit Lichter aufzustellen, lebendiger geblieben als in Süddeutſchland, wie vielmehr das Grün der Tannen beſondere Verehrung genoß. In dem aleman⸗ niſchen Raum, beſonders im Elſaß, läßt ſich deutlich das Herauswachſen des Weihnachtsbaumes aus den Wintermaien verfolgen. Dieſe Landſchaft iſt als die Heimat des Weih⸗ nachtsbaumes zu bezeichnen. Der germaniſche Brauch, an beſonderen Feſttagen des Jahres, das Haus mit grünen Tannenzweigen und Bäumen auszuſchmücken, hat ſich hier durch die Jahrhunderte hindurch im Volte erhalten. Dahinter ſteht der Glaube, daß den Pflanzen, die ſogar im Winter grünen, eine beſondere Kraft innewohnt. Diese gilt es nutzbar zu machen. Wenn man die Pflanzen in Haus, in Hof oder Stall aufſtellt, Menſchen, Tiere und Bäume damit berührt, dann ſtellt man ſich vor, daß ihre ſtarke Lebenskraft auf die Berührten übergeht, Segen ſpendet und Uebel fernhalten könnte. Jahrhunderte bevor wir von dem zuerſt noch lichterloſen aber bunt geſchmückten Weihnachtsbaum im Elſaß hören, laſſen bäuerliche Weistümer auf den Brauch, auf Weih⸗ nachten Maien in die Stube zu ſtellen, ſchließen. So wenn es in einem Weistum des oberelſäſſiſchen Dorſes St. Pilt aus dem 14. Jahrhundert heißt:„denſelben wald und das gefürſte ſor ein ſchultheiß von St. Pult tuon behuten nun(9) nacht vor winnachten, daz wit von ſant Odilien bang unz winnachte und nun nacht darnach.“ In dieſem Zeugnis können wir den älteſten Beleg für den Gebrauch des Wintermaien, des Vorläufers des Weihnachtsbaumes im Elſaß erblicken. Er reicht rund 100 Jahre weiter zurück als die bisher bekannten älteſten Nachrichten hierüber, die aus den Jahren 1436, 1460 und 1472 berichten, daß die Förſter von Schlett⸗ ſtadt darüber wachen ſollten, daß keine Maien im Walde geholt wurden. Auch in der erſten Hälfte des 16. Jahr⸗ hunderts begegnen uns in den Schlettſtädter Rechnungs⸗ büchern mehrfach Einträge, in denen davon die Rede iſt, daß beſondere Männer dafür angeſtellt wurden, die Maien an Weihnachten zu hüten und zu hauen. Um Maien und nicht um einen Baum handelt es ſich auch in den bekannten Verſen Sebaſtian Brants aus dem Narrenſchiff von 1494: 5 Und wer nit etwas nuwes hat Und umb das nuw jor ſyngen gat Und gryn tann ryß ſteckt in ſyn Hus, Der meynt, er leb das jor nit us. Einige Zeit ſpäter wetterte auch Geiler von Kayſersberg in einer Faſtenpredigt, die er im Straßburger Münſter ge⸗ halten hatte, gegen verſchiedene Weihnachts⸗ und Neujahrs⸗ bräuche, darunter auch gegen die damals in der Stadt übliche Sitte,„Tannreiſen in die Stuben zu legen“. Der Uebergang des Weihnachtsmaien, alſo der Zweige zum ſtehenden Weihnachtsbaum, vollzog ſich wohl im Laufe des 16. Jahrhunderts. Aus einem Streit, den die Stadt Kayſersberg mit de Gemeinden Kinzheim und Sigolsheim im Jahre 1556 führte, erfahren wir, daß es den Kayſersberger Bürger nach altem Herkommen erlaubt war,„uf weynacht oben jedem, wer der ſeige, drey meigen und ein pfurk (Stecken zum Tragen) zu hauen.“ Und in der Ammerſchweier Satzungen heißt es, daß kein Bürger mehr als einen Maien auf Weihnachten hauen ſollte und dieſer durfte nicht länger als 8 Schuh ſein. 5 Es iſt ſehr wohl denkbar, daß der eigentliche bäuerliche Brauch des Weihnachtsbaumes in den Städten zum ſtehenden Weihnachtsbaum entwickelt wurde. Sicherlich verdankt der Weihnachtsmaien ſeine Ausſchmückung mit Gebäck und allerlei buntem Tand den ſtädtiſchen Herrenſtuben des Elſaß. Denn aus ihnen beſitzen wir die erſten Zeugniſſe davon. Die Türk⸗ heimer Stubenmeiſterrechnungen von 1597 und den folgenden Jahren berichten von Ausgaben für buntes Papier, Aepfel und Hoſtien zur Ausſchmückung des Weihnachtsbaumes. Auch in Schlettſtadt wurde nach der Schilderung des Chroniſten Beck bereits im Jahre 1600 die„meygen“ in der Herrenſtube auf Weihnachten mit Aepfel, Hoſtien und Zierart geſchmückt. Am Dreikönigstag wurden die Bäume von den Buben der Ratsherren und der Stubengeſellen geſchüttelt. Schließlich liegen auch aus Straßburg Berichte vor, wonach im Jahre 1605 in der Herrenſtube Weihnachtsbäume aufgeſtellt und mit vielfarbigem Papier, Aepfeln, Oblaten, Ziſchgold, Zucker uſw. geſchmückt wurden. So iſt alſo erſt im Laufe der Zeit der Weihnachtsbaum entſtanden. Im 17. Jahrhundert war er aber im Elſaß noch lichterlos. Erſt im 18. Jahrhundert ging er jene wunder⸗ volle Verbindung mit dem ebenſo alten, aber mehr in verbreiteten Weihnachtslicht ein, aus der Norddeutſchland die heutige Geſtalt des Weihnachtsbaumes dann entſtanden iſt. Der lichterſtrahlende Weihnachtsbaum breitete ſich vom Oberrhein dann in allen deutſchen Gaue aus, eroberte ſich die Herzen des deutſchen Raumes. Aber doch blieb im Elſaß bis auf den heutigen Tag der Brauch, aus dem der Weih⸗ nachtsbaum entſtanden iſt, nämlich mit grünen Aeſten und Zweigen, mit ſogenannten Maien Haus, Hof und Stall auf Weihnachten zu ſchmücken, lebendig. Dr. K. Kollnig. Mittwinter⸗ Brauchtum im Odenwald „Mitten im kalten Winter“ heißt es in dem alten Weih⸗ nachtslied, ſei die Roſ' entſprungen. Die geheimnisvollen Heiligen Nächte, die„geweihten Nächte“ zur Mittwinter⸗ zeit, ſind mit einer Menge alten Brauchtums ausgefüllt, das in ſeinen letzten Reſten durch die chriſtliche Verbrämung hindurchſchimmert. Im Odenwälder Brauchtum ſpielt der „Benzenickel“(Nikolaus) eine große Rolle. Seine Attribute des Strohſeils und der Kette ſchreiben ſich aus dem noch vor 50 Jahren geübten Brauch her, den Nikolaus ganz mit Stroh zu umwickeln, wie es auch in der Wetterau einen „Struhnickel“ und im Vogelsberg einen mit Erbſenſtroh umwickelten„Schuttenickel“ gab. Dabei kam es offenbar auf Geraſchel und ſonſtige Geräuſche an, womit vielleicht der Donnergott gebannt werden ſollte. Die Kette ſoll darauf hin⸗ deuten, daß der Nikolaus einſt ein Tier führte nomlich einen Bock, deſſen Hörner durch eine umwickelte Heugabel dargeſtellt wurden(in Mittershauſen„Bohligbock“, in Ober⸗ Schönmattenwag„Hernerſchvaltin“). Die Umdeutung des Bockes in einen Eſel iſt chriſtlichen Urſprungs. Auch der im Odenwald und Ried vorkommende„Feuerdeiwel“, eine aus⸗ gehöhlte, innen beleuchtete Rübe, trug Hörner, aber aus Gelberüben. Der„Hopſaſchimmel“, ein anderes dämoniſches Tier, iſt ein umgehängtes, weiß überzogenes Pferdegeſtell aus Latten.„Erbſenbären“ gehen im Odenwald, im Rod⸗ gau und in der Gegend von Schlüchtern um. Eine merkwür⸗ dige Vermiſchung von Chriſtkind und Frau Holle ſtellt ſich, in dem Mittershauſener Brauch dar, das Chriſtkind als weibliche Geſtalt mitt einer altertümlichen Brautkrone, be⸗ ſtehend aus einem Strohhut mit Glasperlen, auszuſtatten; im Speſſart heißt dieſe an vorchriſtliche Zeiten erinnernde Frau auch heute noch„Hullemädchen“ So weiſen auch die Flechten in der Rute des Chriſtkinds auf ähnlichen Ur⸗ ſprung zurück wie die Zopf⸗ und anderen Formen ver⸗ ſchiedenen Neujahrsgebäcks(Brezeln, Buweſchenkel, Stutz⸗ weck, Haſen, Petzekuchen), die Fruchtbarkeitszeichen dar⸗ ſtellen. 5 Marktberichte (Ohne Gewähr). Frankfurter Getreidegroßmarkt v. 20. Dez. Weizen Feſt⸗ preisgeb. W 13 20,90, Wü 16 21,20, W 19 21,60 W 20 21,80; Roggen Feſtpreisgeb. R 12 19,30, R 15 19,60, R 18 20, R 19 20,20; Weizenmehl, Type 812, Feſtpreisgeb. W 13 29,20, Wͤö 16 29,30, W 19 29,30, W 20 29,65; Roggenmehl, Type 14150, Feſtpreisgeb R 12 22,45, R 15 22,80, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizenfuttermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,75, Wͤä 16 10,90, W 19 11,10, Wᷣ 20 11,20; Roggenkleie Feſtpreisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15, R 18 10,40, R 19 10,50; Treber 14 Mark. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 20. Dez. Luzerne⸗ kleeheu 7,20 bis 7,50 Mark; alle anderen Notierungen un⸗ verändert. Aus dem Gerichtssaal Zuchthaus und Sicherungsverwahrung. Bei der Ent⸗ laſſung aus einer fünfjährigen Zuchthausſtrafe, die er wegen ſchweren Raubes ler ſchoß in Duisburg einen Angeſtellten an und plünderte den Kaſſenſchrank) verbüßt hatte, wurde der 33jährige Mathias Heſſel aus Duisburg von diem Leiter der Strafanſtalt darauf aufmerkſam gemacht, daß die formellen Vorausſetzungen zur Sicherungsverwahrung gege⸗ ben ſeien und man nur deshalb nach eingehender Prüfung von dieſer Maßregel abgeſehen hat, um die letzte Ausſicht auf Beſſerung nicht lſchlagen. Mit dieſer ernſten Warnung verließ am 9. März 1937 der Angeklagte das Zuchthaus, und knappe fünf Monate danach wurde er in Mannheim bei einem neuen Diebſtahl auf friſcher Tat ertappt. Die Strafen haben keinerlei Wirkung auf ihn gehabt. Vier Fünftel ſeines Lebens mußte Heſſel in Zwangserziehung, Gefängniſſen und Zuchthäuſern zubringen. Die Große Strafkammer verurteilte den Angeklagten wegen eines unter den verſchärften Voraus⸗ ſetzungen begangenen Verbrechens nach Paragraph 244 zu einer Zuchthausſtrafe von zweieinhalb Jahren und fünf Jah⸗ ren Ehrverluſt und verhängte außerdem die Sicherungsver⸗ wahrung über ihn. In der Arteilsbegründung wird hervor⸗ gehoben, daß H. ein gefährlicher und gewohnheitsmäßiger Verbrecher iſt, der im Intereſſe der Volksgemeinſchaft dau⸗ ernd in Verwahrung zu nehmen iſt. * ) Strafermäßigung im Berufungsverfahren. Vor der Karlsruher Strafkammer als Berufungsinſtanz hatte ſich der 26jährige vorbeſtrafte Sigmund Meier aus Pforzheim zu verantworten. Der Angeklagte wurde am 13. Auguſt durch das Schöffengericht Pforzheim wegen zwölf Fällen des Be⸗ trugs und der Antreue zu zwei Jahren Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe verurteilt, außerdem wurde ein Berufsver⸗ bot jeglichen Handelsgewerbes für die Dauer von fünf Jah⸗ ren ausgeſprochen. Der Angeklagte betrieb in Pforzheim ein Möbelgeſchäft, das ſtark verſchuldet war und das der Angeklagte durch Schwindelgeſchäfte über Waſſer zu halten ſuchte. An ſeine Lieferanten ſchuldete er rund 5000 Mark, während er ſeine Kunden durch betrügeriſche Machenſchaften um etwa 1800 Mark ſchädigte. Schließlich wurde ihm der Möbelhandel unterſagt und das Geſchäft geſchloſſen. Die Strafkammer ſah in drei Fällen den Betrug gegenüber Kun⸗ den nicht als ſicher erwieſen an und ermäßigte die Strafe auf ein Jahr vier Monate Gefängnis abzüglich zwei Mo⸗ nate Unterſuchungshaft ſowie 70 Mark Geldſtrafe. Das Be⸗ rufsverbot jeglichen Handelsgewerbes bleibt auf die Dauer von fünf Jahren beſtehen. licht aus Gewinnauszug 3. Klaſſe 50. Preußiſch⸗Süddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 2. Ziehungstag 16. Dezember 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 143297 2 Gewinne zu 3000 RM. 161738 15. zu 8 RM. 135880 140944 Pewinne zu O RM. 12470 102616 239799 244774 249 266701 274833 313302 5 8 8 Gewinne zu 800 RM. 46837 61512 152046 182888 64 Gewinne zu 500 RM. 1464 13250 34768 36811 67897 73060 74892 78139 1258866 138161 167731 182810 186858 222893 225852 253298 254248 288070 296112 297547 36542 324768 332310 336888 337713 344230 362291 368041 371493 376994 389572 3833 10 188 Gewinne zu 400 RM. 3016 7808 13145 16616 47810 51999 5344157991 62787 68691 72741 76788 92739 111499 115853 119882 120405 120778 121169 127694 134864 135043 137303 139889 14007 141711 142419 143829 148893 152358 162244 162517 163276 163402 164295 180591 187785 194986 195928 197477 204276 20744 216222 217091 222888 223818 225833 228077 230312 231794 239756 280358 256794 279928 273676 274040 279988 282113 290595 295452 299303 395081 398452 398878 315982 316550 316600 3238318 328870 331026 336300 336316 338394 351487 365859 369780 370063 375770 378385 381335 381468 382597 394440 398683 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 25000 RM. 15099 4 Gewinne zu 10000 RM. 115408 179722 2 Gewinne zu 5000 RM. 8 8 Gewinne zu 2000 RM. 194954 280278 289619 372128 10 Gewinne zu 1000 RM. 1421 110826 144431 236854 285791 18 Gewinne zu 800 RM. 139059 187201 199196 213014 220829 275399 282783 320260 366192 40 Gewinne zu 500 RM. 511 19947 28748 42639 80223 81040 193471 111836 119852 130733 154626 157649 255174 263331 387899 265042 304252 310085 356743 381231 11340 13089 17934 25148 188 Gewinne zu 400 RM. 1587 10891 25931 29315 39183 42394 53367 61296 61334 63793 67427 68681 72328 72854 86255 91152 85770 101520 103634 107900 118147 124001 133938 141974 149078 149924 158058 160381 168885 176150 178429 182590 183843 187127 187155 188479 193909 197320 210608 214429 215858 218255 217796 230810 232301 235095 236845 238668 240658 240757 245244 251618 252009 255081 255283 255571 260331 263103 263668 278013 284048 284678 287032 311372 314403 315394 322141 322629 328773 332152 339282 343411 343946 346249 34936 354768 359190 369529 361836 382196 365066 367779 368043 370811 371730 384742 388837 390632 393018 393452 Die Ziehung der 4. Klaſſe der 50. Preußiſch-Süddeutſchen(276. Preuß) Klaſſen-Lotterie findet am 12. und 13. Januar 1988 ſtatt. Besonders große Auswahl in blühenden und immergrünen Pflanzen. 0 5 Für die lieben Verstorbenen: geschmackvoll garnierte Körbchen, Leuchter, Deter Schwarz Gärtnerei am Friedhof/ Ladengeschäft Offenburgerstr. 28 . Telefon 47287. Bäumchen in weiß und natur. 3 neue billige Schlafzimmer z ae ode 230.— m. fiene 5 terzu ladet freundlichſt ein Schlafzimmer, 3 1g. 9 180 em, m. Faißt 28.— Morgen Von 9 Ahr ab Mittwoch früh Schlachtfest. Shestundller 7 Pirtſchaft„zum Engel“. Wellfleiſch m. Kraut Jakob Kloos. Möbellager für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) Mannheim Eingang nur U 1, 7 9 Panna d 60 Tsslonn.-Zettef zu haben in der Neckäarbote- Druckerei liber 7100 Jacluuliren Das gute liſecic Auch Dei billigen Uhren Derauf Kommt's nl Cdsar Fesenmeger n See Mannheim 0 Verſammlungs⸗ Kalender. 0 Fußballvereinigung 98. Heute abend ab 7 Uhr Trainin in der Reithalle. 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