1 a 5 a 5 5 a a 5 1 * . . a i i g 5 ö ö ö ö ö ö 5 ö b r ö ö a 8 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 24. Dezember 1937 Weihnachten— ein deutſches Jeſt Bölkiſches Brauchtum oder konfeſſioneller Ritus? i NSf. Wenn wir die Gebräuche und Sitten, die Weihnachtszeit in unſerem Volke leben, betrachten ſo fin⸗ den wir vieles alte Erbgut unſerer Vorfahren wieder, das ſich trotz des neuen chriſtlichen Sinngehaltes lebendig er⸗ halten hat. Weihnachten iſt das Feſt der heiligen Nächte in dem wir ſinnbildlich die große Erneuerung des Lichtes, den Beginn eines neuen Jahres und damit des Lebens feiern. Die Winterſonnenwende, der Geburtstag der Sonne als höchſtes Jahresfeſt, galt unſeren Vorfahren als Symbol für die Unbeſiegbarkeit des Lebens, das mit freudigem Jubel und innerer Anteilnahme gefeiert wurde. Schon in der Vorweihnachtszeit erfüllt uns alle eine frohe Erwar⸗ tung auf das kommende Feſt, dem wir unſere Wünſche und Hoffnungen entgegenbringen Dieſe Stimmung froher Er⸗ wartung liegt in jenem uralten Erlebnis begründet, das nur der Menſch des Nordens in der Erwarkung der wie⸗ deremporſteigenden Sonne haben kann. i Wir könnten uns gar nicht vorſtellen, daß dieſes Feſt von einer im Süden entſtandenen religiöſen Vorſtellungs⸗ welt auf uns überkommen iſt. Die Kirche hat hier alt germaniſche Ueberlieferun g übernommen, um wie ſie ſelbſt zugibt, das heidniſche Feſt des„Geburtstages des unbeſiegbaren Sonnengottes? zu verdrängen und es in neue Formen zu gießen. Wenn ſie auch im Laufe des letzten Jahrtauſends das Weihnachtsfeſt in ihren Ritus ein⸗ gebaut hat, ſo hat ſie doch nie vermocht, die ſeeliſchen Kräfte und Werte dieſes Feſtes umzuwandeln. Da⸗ zur her feiern wir Weihnachten nicht als Feſt irgend⸗ einer Konfeſſion oder Kaſte, ſondern als das große Feſtaller Deutſchen in der Welt, die ſich in dieſen Tagen unter dem Weihnachtsbaum ob arm, ob reich, ob fern der Heimat oder in Deutſchland, zu gemein⸗ 8 e e a Ein echtes eihnachtsfeſt ohne den geſchmückten lich⸗ terſtrahlenden Weihnachtsbaum bee wir 1105 1117 nicht denken. Er ſteht im Mittelpunkte des ganzen Feſtes und gilt uns als beſonderes Sinnbild der Weihnachtszeit. Wenn die Dichter ihn als den ſchönſten Baum preiſen, den es 9 Erden gibt, ſo geben ſie hiermit allen jenen Gefüh⸗ len Ausdruck, die das Herz eines deutſchen Menſchen in dieſen Tagen erfüllen. Fragen wir nach dem Urſprung und der Herkunft des Weihnachtsbaumes, ſo werden wir zu⸗ nächſt erſtaunt ſein, zu erfahren, daß der Weihnachtsbaum erſt ſeit ungefähr 200 Jahren in ſeiner jetzigen Form bei uns bekannt iſt. Trotzdem reicht ſein ſinnbildlicher Inhalt viel weiter zurück. Denn in dem Weihnachtsbaum wieder⸗ holt ſich das ewige Symbol des immergrünen Lebensbau⸗ mes, des Weltenbaumes, an deſſen Fuß das ewige Le⸗ benswaſſer entſpringt, an dem drei Schickſalsnornen die Lebensfäden der Menſchen ſpinnen. Verſinnbildlicht der immergrüne Baum die Fortdauer des Lebens, ſo geben die Lichter auf dem Baum das Wiedererſtehen des Lichtes und der Sonne wieder. Ur⸗ prünglich entzündete man um die Weihnachtszeit einzelne Kerzen für die Hausbewohner und die Tiere im Stall, die man allmählich zu mehrarmigen Leuchtern und zu kunſt⸗ vollen Lichterpyramiden vereinigte. Dieſer Brauch iſt heute noch beſonders im Erzgebirge lebendig. Die Kirche hat ſich erſt ſpäter mit dem Weihnachts⸗ baum angefreundet, da das chriſtliche Sinnbild des Feſtes eigentlich die Weihnachtskrippe iſt. Erſt um die Mitte des 19. Jahrhunderts herum nahm man ihn ins kirchliche Brauchtum über Man behing ihn mit Wachsengeln, gold⸗ gedruckten Schriftbändern, mit Bibelſprüchen und Engels⸗ hagr und deutete ihn als das Abbild des Baumes im Pa⸗ radies Trotz dieſer äußerlichen Gleichſchaltung wandte ſich der Vatikan im Jahre 1935 im„Oſſervatore Romano“ ſehr ſcharf gegen den Weihnachtsbaum als ein „Ueberbleibſel heidniſcher und nordiſcher Sitten“, das man endgültig abſchaffen müſſe. Damit wurden alle jene Kreiſe, die uns glauben machen wollten, daß der Weihnachtsbaum nur aus der chriſtlichen Weltanſchauung heraus zu ver⸗ ſtehen ſei, Lügen geſtraft und es wurde noch einmal be⸗ ſtätigt, daß dieſes Brauchtum eine Schöpfung unſe⸗ rer arteigenen nordiſchen Weltanſchauung iſt, auf das wir ſtolz und glücklich ſein können. Die Geſtalt des Weihnachtsmannes, kirchlich Klaus Nikolaus und Knecht Rupprecht genannt, wird auf den alten germaniſchen Gott Wodan zurückgeführt, der die Toten geleitet und in den zwölf heiligen Nächten ſein To⸗ tenheer erdwärts führt. In dieſer ſymboliſchen Geſtalt des „Alten“ verkörpert ſich die lange Kette der Ahnen die bdem Kinde und dem neuen Jahr vorangegangen ſind. Wenn auch manches in der Geſtalt des Knecht Ruprecht oder Nikolaus im Laufe der Zeit umgedeutet wurde, ſo er⸗ kennen wir doch immer noch in ihm den getreuen Eckart, der den Kindern ſeine Geſchenke bringt. Ein deutſches Weihnachtsfeſt ohne das deutſche Weihnachtslied iſt undenkbar. In dem Weihnachts⸗ liede offenbart ſich das ſchlichte und tiefe Gefühl der deut⸗ ſchen Seele. Wir wiſſen viel zu gut zwiſchen konfeſſionell gefärbten Texten und dem echten volkstümlichen Liedgut zu unterſcheiden, als daß wir Bilderſtürmern gleich nunmehr gegen alles rennen, was ſcheinbar äußer⸗ lich nicht artgemäß iſt Die heute meiſt geſungenen Weihnachtslieder ſind Ausdruck deulſcher Gemütstiefe und Frömmigkeit, ſie ſind nicht Eigentum irgendeiner Konfeſſion oder Kaſte ſondern ge⸗ 1 1 5 der i deutſchen Volksgemeinſchaft. Wenn die irche einmal früher zahlreiche alte deutſche Volkslieder ee umdichtete und ihnen konfeſſionelle Texte gab, o lehnen wir ein derartiges Vorgehen für uns ab und wenden uns gegen alle Verſuche von Ueber eifrigen und wildgewordenen Fanatikern, die uns heute mit altgermaniſch friſierten Texten unſere Weihnachtslieder umdichten wollen. 5 5 Die eee Weltanſchauung iſt ſtark und lebendig genug, um ſich ein ei 155 es Weihna ches ⸗ erlebnis zu geſtalten und wird im Laufe der Zei auch ein unſerem Weſen entſprechendes Liedaut entwickeln io. Chriſtabend Wie die hellen Lichter ſcheinen! 8 Und die Kinder ſind gekommen, All die großen, all die kleinen, Haben ihr Geſchenk bekommen. Spielwerk bringt es uns zum Spielen Das geliebte Wunderkind. Spielen mögen wir und fühlen, Daß wir wieder Kinder ſind. Süße Früchte, fremde Blüten Trägt es in der zarten Hand, Wie ſie Engel ziehn und hüten In dem ſel'gen Himmelsland. Und ſo hat es tauſend Gaben Allen Menſchen mitgebracht, Alle Herzen zu erlaben In der hochgelobten Nacht; Auch Verſöhnung, ew'ges Leben, Troſt und Freiheit, Gnadenfüll', Gottes Wort, umſonſt gegeben Jedem, welcher hören will. Nimmermehr kann ich vergeſſen, Was das Him melszkind geſchenkt; Abgrund, reich und unermeſſen, Wo ich liebend mich verſenkt. Marx von Schenkendorf. g 7 . N 15 2 8 8 7 2 2 4— g geſthah am heiligen Abend Von Paul Reinke. Nun war es doch noch Winter geworden, richtiger Winter, Gleich einem Geſchenk des Himmels hatten die Regentage weichen müſſen, und die Flocken tanzten her⸗ nieder und gaben der Stadt das Geſicht der vollkomme⸗ nien Weihnacht. Die Menſchen trafen die letzten Vorbereitungen. Die Mädel und Buben banden um Kleinigkeiten farbige Bän⸗ der, um am Abend die Eltern zu erfreuen. Auf allen Ge⸗ ſichtern lag Erwartung— Freude und Friede. Franz ging langſam vom Weihnachtsmarkt heim; er hatte an einer Bude warme Hausſchuhe gekauft und ein großes Pfefferkuchenherz. Eigentlich wollte er ſeiner Wir⸗ tin fünf Mark ſchenken. Aber auf einmal war es über ihn gekommen, ganz ungewollt, er wollte auch irgend jemand ein buntes Band um ein Geſchenk binden und ſo eine Freude machen, an der man ſpürte, daß ſie ſo recht vom Herzen kam. Vorgeſtern hatte er das Paket für die Eltern zur Poſt gebracht, hatte ſich ſelbſt einen kleinen Tannenbaum ge⸗ ſchmückt. Doch es fehlte ihm etwas, ohne daß er ſagen konnte, was. g Bei Herbert ſoll er heute abend bei deſſen drei Buben den Weihnachtsmann machen. Schön. Aber wenn er dann heimgehen wird, wird er um ſo mehr die Einſamkeit empfinden, die ihn gefangenhält. 5 Franz hat noch nie ſolche Gedanken gehabt— aber heute merkt er, es fehlt ihm etwas. Immer dichter fallen die Schneeflocken, langſam beginnt das Dunkel des frühen Nachmittags hereinzubrechen. Alles um ihn geſchieht, als wäre es weit fort. Auf einmal muß er an den Sommer denken. An das Boot. An das kleine Hauszelt. Er ſieht Inge vor ſich, wie ſie am Spirituskocher ſteht und das Mittageſſen be⸗ reitet. Er ſieht in Gedanken über den See, und am an⸗ deren Ufer verliert ſich das Bild, und übrig bleiben er und ſein Boot, das den Winterſchlaf hält, und die vier goldenen Buchſtaben am Boot. Inge! Ein herrlicher Sommer war es, aber dann kam der Herbſt, der die ſommerhellen Tage auslöſchte, der ihre Liebe auslöſchte wegen eines kleinen, albernen Zanks. Seit drei Monaten hat er Inge nicht mehr geſehen. Franz hat ſich in Vergnügungen geſtürzt, von denen man hinterher das Gefühl hat, daß ſie ohne Sinn waren. Immer mehr Schnee fällt. An einer großen A front zeigt eine Uhr die dritte Nachmittagsſtunde. Er iſt daß wir es gar nicht nötig haben den Beiſtand eiliger Reformer in Anſpruch zu nehmen Wir wollen aber alle h darauf ſein, in dem Weih⸗ 8 mit ſeinem vielſeitigen Brauchtum he tte eines der älteſten Feſte unſerer Ahnen zu feiern. Wir hängen nicht deswegen ſo an ihm, weil es althergebracht iſt, ſon⸗ dern weil es ewig jung iſt ſo wie die in der Vunterſonnen⸗ wende neugeborene Sonne ewig jung und ſtrahlend wie am erſten Tage leuchtet Das deutſche Wetihnachtsfeſt iſt älteſte und ehrwürdigſte Ueberlieferung aus dem Seelen⸗ gut unſerer Vorfahren. In dem ſlolzen Becußtſein ſeiner arteigenen Herkunft und Bedeutung wollen wir ſtets die treuen Hüter ſeiner Reinheit und Schönheit bleiben. Korlheinz Rüdiger, »niger 5 5 5 Inge hat ihm einmal erzählt, daß ſie immer am Heiligen Abend in die Kirche geht, in der ſie 55 iſt, und dem Spiel der Kinder zuſieht, wie ſie die Geburt des Chriſtkindes aufführen. Als Franz gegen fünf Uhr die Kirche betritt, ſieht er Inge beim erſten Blick; er erkennt ſie ſofort an ihrem blonden Haar. Etwas ſchüchtern ſetzt er ſich neben ſie. Da gewahrt auch ſie ihn, ſie ſchrickt zuſammen. Er faßt ihre Hand. Nun ſitzen ſie ſtill und ſchauen dem Spiel der Kin⸗ der zu. Als ſie hinausgehen, haben ſie noch immer kein Wort geſprochen. Viel Schnee iſt gefallen, die erſten Bäume, und die ſchönen Lieder. Er zieht Inge den Handſchuh aus. Und mitten auf der winterlichen, ſtillen Straße ſteckt er ihr den glatten Reif an den Finger. Inge erlebt alles gleich einem Märchen. Nur als ſie in ihrem kleinen, einſtmaligen Stammeafs anlangen, wo ſie heute die einzigen Gäſte ſind, finden ſie die erſten Worte. Dann ſitzen ſie noch lange und lauſchen dem Radio. Und wie ein Kinderchor anſtimmt: „Stille Nacht, heilige Nacht—“ da faßt Franz Inges Hand mit der ſeinen, die nun auch den glatten Reif trägt, da ſucht ſie ſeinen Mund, und in dieſem Kuß fühlen ihre Herzen: Jetzt erſt beginnt für ſie das Weihnachtsfeſt! Ein Weihnachtslied Die Menſchen eilen durch die abendlichen Straßen. Lich⸗ ter werfen ihren Schein über die Dahineilenden. Lichter fd auch vom Nachthimmel ſo viel, aber wer achtet hinter den Fenſtern brennen Menſchen jubeln die alten, chon des Sternenhimmels über ſeinem Haupte, wenn in keſem Haupte die Gedanken durcheinander ſchwirren? Prächtige Helle, flimmernder Glanz ſtrahlt von den weih⸗ nachtlichen Auslagen der Geſchäfte wider. Dort ſtehen Kin⸗ der in Scharen vor den Scheiben und gucken in die far⸗ benbunte Welt der Eiſenbahnen, der Bleiſoldaten, der ma⸗ leriſchen Märchenbücher, der Puppen, der Krippen und der Lebkuchen. Die Großen eilen vorbei— haben ſie ſich noch nicht innerlich eingeſtellt auf das kommende Feſt. das ſa auch für ſie herannaht? Doch horch! Aus einem Hauſe tönt melodiſch ein Weih⸗ nachtslied, eins von jenen alten deutſchen Weihnachtslie⸗ dern, die an jedes Herz rührt, ſei es auch noch ſo mit nüch⸗ ternen Dingen des Alltages angefüllt. Nur ein Weihnachts⸗ lied! Aber es bringt zuwege, daß mancher ſeinen eilenden Lauf hemmt und auf einmal dieſen Klängen lauſcht, daß im Innern eine verwandte Saite klingt und daß der Mund unwillkürlich leiſe mitſingne Wohl kein anderes Feſt wie das Weihnachtsfeſt iſt in unſeren Herzen ſo feſt verankert durch die Lieder, die zu ſeinen Ehren angeſtimmt werden. Schon im Mittelalter gab es eine Reihe von ſchönen Liedern, von denen manches ver⸗ geſſen worden iſt, manches aber auch ſich bis in unſere Tage hinein erhalten hat und lebendig geblieben iſt Für den Charakter dieſer Lieder iſt es bezeichnend, daß die neueren Schöpfungen meiſt Kinderlieder ſind. Dies bedeu⸗ tet einen Wandel gegenüber dem Mittelalter Lieder wie „Vom Himmel hoch da komm' ich her...“,„Es iſt ein Reis entſprungen“ und ähnliche gehen auf mittelalterliche Volksweiſen zurück. Das Weihnachtslied„Stille Nacht, hei⸗ lige Nacht“ ſtammt aus dem Jahre 1818. Sein Dichter iſt der Vikar Joſef Mohr in Oberndorf bei Salzburg, der das Lied am Tage vor Weihnachten zur Verherrlichung des weihnachtlichen Gottesdienſtes dichtete, während in der Chriſtnacht der Organiſt Franz Gruber die ſchöne zu Her⸗ fel gehende Melodie dazu erſann.„O du fröhliche, o du elige, gnadenbringende Weihnachtszeit“ wird nach einer ſizilianiſchen Volksmelodie geſungen. Der Textdichter iſt Johannes Falk. Das ſchöne Lied„Ihr Kinderlein kommet“ komponierte am Ende des 18. Jahrhunderts der Kapell⸗ meiſter des Prinzen Heinrich von Preußen in Rheinsberg. „Alle Jahre wieder kommt das Chriſtuskind“ hat Wilhelm Hey zum Verfaſſer und wird nach einer alten Volksmelo⸗ die geſungen. Das Lied„O Tannenbaum, o Tannenbaum“, ehedem ein ſtudentiſches Trinklied erhielt ſeinen weih⸗ nachtlichen Charakter erſt im 18. Jahrhundert. 5 Weihnachten Markt und Straße ſtehn verlaſſen, Hell erleuchtet jedes Haus, Sinnend geh' ich durch die Gaſſen, Alles ſieht ſo feſtlich aus. In den Fenſtern haben Frauen Buntes Spielzeug bunt geſchmückt. Tauſend Kindlein ſtehn und ſchauen Sind ſo wunderſtill beglückt. Und ich wandre aus den Mauern Bis hinaus ins freie Feld, Hehres Glänzen, heil'ges Schauern, Wie ſo weit und ſtill die Welt! Sterne hoch die Kreiſe ſchlingen, Aus des Schnees Einſamkeit. Steigt's wie wunderbares Singen. O du gnadenreiche Zeit! Joſeph von Eichendorff. . ö J europäfſchen Völker grundlegende Vorgang der Indoger⸗ 1 5 en* f 55 An eren Vorfahren nher gelommen maniſierung läßt ſic wie 0 einem Vergrößerung s W che e 1 nen lüeles, Seer, Das Fundergebnis der viermonatigen Grabung im Feder⸗ in dem kleinen ſüddeutſchen Teilgebiet des Federſeemoores gen daß das Land in den folgend en. Jaher unber ten 1155 Studenten und S A.⸗Männer als verdienſtvolle Helfer.] in allen Einzelheiten faſſen. Während die vorindogerma— 15 94 Hände tüm 1 Aden en ſeemoor.— Eine Fülle von wertvollen Neuerkenntniſſen. niſchen Bewohner des Seerandes noch in ähnlichen ein⸗ in Norden her 11 5 5 95 überblt e deſſen Gipfel Ein Gang durch die Vorzeit. fachen Hütten wohnten wie ihre mittelſteinzeitlichen alemanniſche Gauburg As das 911 0 file we ö Der Winter hat mit eintretendem Froſt den Aus-] Ahnen errichteten die Nordleute großräumige Glebelhäu⸗[ nahm die alemanniſche Herzogsfamilie des 999819 grabungen im oberſchwäbiſchen Federſeemoor, die zu den[er wie ſie es aus der Heimat gewohnt waren. Die ſorg, junge Kloſtergründung am Üfer des Sees unter ihre ergebnis reichſten des Jahres gehören, ein vorläufiges eee 1 5 ene e Schirmherrſchaft. Der Herzog, deſſen Gebeine, im Chor ſel⸗ 1 ue e e zur älte⸗ 95 8 gen, dem Holz gemäßen Gefüge des rechteckigen 185 980 1 2 1 1 8 aufgedeckt wurden, l en iſt die Frucht der vier⸗. N 5. 8. e Ueberlieferung berichtet, mit ſeine eide monatigen„Grabungsſchlacht“, die der Se ker des Amtes Das ſchönſte Ergebnis der diesjährigen Unterſuchun⸗ jungen Söhnen in der Schlacht auf dem Lechfeld,. 88 für Vorgeſchichte der NSDAP d e gen iſt das ſteinzeitliche Dorf Taubried, das völlig frei⸗ Otto der Gr ö. em Rei 411 5 2 10 0 ſchic 207 und des Reichsbundes für dect erde Auf ſchmaker Lund 91 515 to der Große die Ungarn aus dem Reich vertieb. Deutſche Vorgeſchichte, Profeſſor Reinerth⸗Berlin, mit[ Lelegt werde e Unſer Gang durch die Vorzeit mündet mit ihm i Unterſtützung ſeiner Studenten und der SA.⸗Männer der[ Jungſteinzeit um 2000 v. d. Zir. unmittelbar in den See] den großen Agen del duden e e Standarte„Feldherrnhalle“-München ſowie der örtlichen 9 12 ſich 18. in den N Die dicke ä— ö intereſſierten Stellen durchgeführt hat. Moosdecke, ie im warmen K ima der Jungf einzeit einen 7 3 l 5 Ueberſchaut man das Nee und fügt es ein in das nnürtichen Schuß gegen 85 Vodenfeuchtigkeit bot, war Gind Kolonien 1 Laſt! durch die vieljährigen älteren Grabungen Reinerths ent⸗ 15 5.* Ihr legte der Bau⸗ Was England aus Afrika heraushollk 4. ſtandene Bild der Vorgeſchichte jenes kleinen, oberſchwäbi⸗] beruf und Fimmenmann einen aug längs und quer ver- Im Verlag Otto Stollberg, Berlin W g, Köthenerſtrage 0 ſchen Seerandgebletes, ſo werden die Umriſſe immer ſchär⸗ laufenden Balken beſtehenden Schwellenrahmen auf, ein Roſt, 28,29 erſchien ſetzt von Oskar Karſtedt ein Buch te e den Linien des Gemäldes n folgen vermag, er-[auf dem der ganze übrige Bau ruht. Ein hölzerner Fuß⸗ e ee 11 tkaniſches Imperium“. Es ſſt kennt in dem Jahrtaufende umfaſſenden Ablauf des Ge⸗ goden aus waagerechten. dicht bei dicht gelegten Eichen⸗ der erſte Band einer Kolonialgeſchichte die den weißen 5 ſchehens an den Ufern des Federſees die allgemeingültigen ſtämmchen lag ihm auf. Seine Fugen waren mit einem Kampf um Afrika ſchildert i 5 le Grundzüge der deutſchen Vorgeſchichte wieder Für jeden e e en, Karſtedt, der vor dem Kriege lange am Aufbau des 5 ihrer großen Abſchnitte lieferte ſenes einzigartige Fund. Die, foſten, die Wand und Dach ſtützten ſind gleichfalls deutſchen Oſtafrika mitgearbeitet und ſpäter das auch in n gebiet, das ſeinen Namen als„vorgeſchichtliches Wünſch.] ezballon Ste unaftanden an regelmäßigem Abſtand den englischer Sprache erſchienene Afrita⸗Handbuch herauge⸗ land“ zu Recht trägt, ein Fundgut von ſo prachtvoller] Grundriß. Die Wände ſelbſt bauten ſich aus ganz dün⸗ geben hat, kennt die Methoden der englischen Kolonialar⸗ 0 Erhaltung und Vollſtändigkeit, daß die Beschäftigung mit[gen, waagerecht 9 hre Lug enkoben warnndenen] beit don bielen Reifen vor und nach dem Weltkrieg Er f ihm zu einem Gang durch die Vorzeit wird, der ohne[ CErleuſtämmchen auf Auch igre Fugen waren im Innern ſchildert in dieſem neuen Werk die Entwicklung ſämtlicher it. Unterbrechung von den Zeiten des zurückweichenden Eiſes mit 515 0 verſtrichen. Die. ſtarken 5 afrikaniſchen Kolonien und Protektorate ſowie des ſüdafri⸗ bis an den Beginn der mittelalterlichen deutſchen Ge- an beiden Giebelſeiten trugen das ſattelförmige Dach, kaniſchen Dommions wicht bon dem Stanbpunkt Eurogas la ſchichte führt. das mil Schilf dicht gedeckt war. Zwei Räume, Küche aus, onder aus der 1 jedes einzelnen Schutzge⸗ Die Alpen, deren Gipfel zum Federſeemoor hinüber⸗ und end und die offene Vorhalle an der Stirn: biets von innen her, in der richtigen Erkenntnis, daß die 0 ſchauen, trugen noch bis tief 9290 ſchwere Gletſcher⸗„„ ihm überdeckt. 5. koloniale Verwaltung draußen der Schlüſſel für Erfolg 9 decken, als die erſten Menſchen am Ausgang der Altſtein⸗ a Der Gang durch die Jahrtauſende führt uns weiter in oder Verſagen all deſſen iſt, was man Kolonialpolitik 0 zeit das wild⸗ und fiſchreiche Gebiet des damals Rach die Bronzezeit. In Süddeutſchland hatten ſich auf der nennt Daraus kann man leicht erſehen, wie für England, ſi. Gletſchengäſsern gene ten bet 888 Feberſees 1155 indogermaniſchen Grundlage in Vermiſchung mit den dort deſſen Staatsmänner Deutſchland einzureden ſuchen, es pl traten. Südlich ſeiner Geſtade an der frlſchen Quelle heimiſchen andersgearteten Völkern die Urkelten gebildet, müſſe froh darüber ſein, daß es nicht mit kolonialen Sor⸗ 9 der Schuſſen hatten ſie ihr Lager und hinterließen iiie die uns wiederum in ihren Bauwerken im Federſeemoor gen belaſtet ſei, die kolonialen Sorgen ausſehen: Durch die ih Anzahl ihrer kennzeichnenden Feuerſteingeräte die 1 begegnen: in der Waſſerburg Buchau. Schon vor mehre⸗ Südafrikaniſche Union, Rhodeſien und die Goldküſte be. de gd er hate e ge ö ren Jahren wurde jene große, befeſtigte Inſelſiedlung aus herrſcht esmehrals die Hälfte der jährlichen Gold⸗ h e JT 8 der Zeit von 1100800 v. d. Ztr. inmitten der Wieſen, die erzeugung der Erde, und faſt die ganze Diaman⸗ ſe n Stein 1 i 00 518 4000 1 in 5 einſt See waren, entdeckt. In dieſem Jahr gelang es tengewinnung; für Palmöl und Palmkerne 5975 Klim 15 Nacheiszei 55. tr. im mil⸗ den von Paliſaden geſchützten Hafen der Burg freizulegen geben ihm ſeine weſtafrikaniſchen Beſitzungen faſt ein de Jeren K 9 er e e als ſchweifende und in ſeinem Innern zwei wohlerhaltene Einbäume zu, Weltmonopol Rhodeſien liefert ihm Kupfer in je⸗ ih die 91g 1 1555 9885 erſten e de Seßhaftigteit heben, zu denen ſich auch die Paddelruder und die Sitz» der Menge, die Goldküſte deckt Zweidrittel des Weltbedarfs be 5 1 9781 e e g Was 1 5 An⸗ bretter fanden. an Kakao, Sanſibar den geſamten Nelken bedarf he 1 lipſen kleinen e 0 1 18 Zahlloſe Einzelfunde, voran die prachtvolle Töpferei uſw. Man blicke auf den engliſchen Börſenzettel! Gold⸗ 0 gen ae 9 55 15 9 90 A s no jener Zeit, verzierte Schalen, Teller, Vaſen, tönerne Lam⸗ minen die faſt 100 vH Dividende zahlen, Kupfergruben, de leſchen Fiſchfan ihr Mie fe fen Auck 15 19 ven kamen aus den Verſtecken zum Vorſchein, in denen[deren Anteile auf 1700 o ſtehen! So ſehen Englands due 0 1 1295 h man ſie vor der Einnahme der Burg niedergelegt hatte. koloniale Sorgen aus, vor denen das arme Deutchland be⸗ re 8 85 N 3 de bieſe] Wer ahnte, daß man bereits vor 3000 Jahren Stühle mi wahrt werden ſoll! a 5 7 00 5 5 er a daß 1 18 3000 Jahren Stühle mit N ö 5 5 8 3 e n 1 5 89 55 1 5 die Zahl den geſchnitzter Rückenlehne beſaß? Zwei zlerlich ausgeſchnit⸗ abie aftikaniſchen Gebiete ſind Raum ohne Volk, und i 11 Woh 18 5 5 f. Heine t boden duden J tene. geſchnitzte und bemalte Bretter, ähnlich denen an der[während heute weit mehr Engländer aus den Kolonien kr elne Paule ease gene Goſenſege aneh en W die Bonerlelles ue gels e e 1 9. 3„ 5 8 0— 1 85 5 K Do„ 1 7 f oherſiefer 0 1— 18 8 Eil, glehe an—ç b entdecken und damit die älteſten Häuſer auf deutſchem d Dörſer um don See de tülreen die keberteſerung eien Baden des früheren Kolonialbeſitzes zu erſchließen m 1117 äiſch 9 118 der Dörfer um den See weiter: ein großer Schatzfund. f; 55 97 5 europäiſchem Boden nachzuweiſen. enthält ſchöne Gegenſtände ihres Handwerks. Er iſt aber Dadurch daß Karſted, immer wieder bei aller Anerken. 5 iu aher Denlüceanden vom Jager zum Bauern prägt ic) kennzeichnend für die ſtürmiſchen Zeiten kurz vor den den auler Leiſtnlorben Vergleiche anſtellt zwiſchen 15 5 3 3 1. 1 85 0 g l e ulturellen i g e 975 ae pe aus. Die neue Beginn unſerer Zeitrechnung— nicht mehr von Kelten wird dies Buch un ren Nee 1155 ne 1 5 1905 1 5 u e verknüpft mit dem Ein⸗ niedergelegt worden, ſondern von Germanen, die ihn als chen Rechtsanſpruchs auf ſei 115 fertigung des deut⸗ 90 land di 1 1 nor e nach Süd deutſch⸗ erbeutetes Gut den Göttern opferten. Die älteſten germa⸗ bereichert es in in giga 2 85 anten Darüber hinaus 0 1 8 85 aus der Urheimat der Indogermanen im nörd⸗ niſchen Scharen vom Stamme der Sueben, die Süddeutſch⸗ Kenntniſſe N Afrika 1 i aß dne Mien ud die 8 ichen Europa einwanderten. Der für die Geſchichte aller land betraten, ehe noch ein römiſcher Fuß feinen Boden. n Alea ſeine Lebensbedingungen und wirt⸗ ) ſcher Fuß ſeinen Boder ſchaftlichen Möglichkeiten di 2.————— eee 2CSFCCCCC00C0CC00TT00T0T0T0Tb000bTbTbTT——— 8 Eine 2 ine„Du auch?“ fragte ſie und ſah ihren Sohn ſcheu an. könnte. Und ſch komme ihm zuvor. In eintgen Tagen 15 Wußte er etwas? Ahnte er, was vor ſich ging? Aber ihr bin ich nicht mehr hier. Meine Zeit iſt um. Sie baz 0 Roman von Lisbeth Dll. war der Mund verſchloſſen; ſie durfte nicht ſprechen, ſie nicht von langer Dauer, aber ſie war ſchön, es wan eine 45 konnte es nicht.. lurze, aber ſehr lehrreiche Epiſode. Ich glaubte, daß ze Das Duell fand am anderen Morgen draußen in der R 958 VFC 3 85 17 55 e een e, 15 5 8 Vertr. 5 Sie ni a i 55 i Heide ſtatt und verlief ziemlich blutig. dem Weſtfalen 5 Lerträge ſind Sie nicht Vielleicht iſt es eine Vermeſſen⸗ 5 wurde der linke Arm durchgehauen und Mattl trug ſchwere N„. 7. 1 1 5 91 5 Vene e Kopfwunden davon. Die beiden lagen jetzt in der Weſten⸗„Du e e cht e Ma fragte er und 135 e a e e e un ſchen Klinil. beugte ſich zu ihr herab, die ſo ſtill daſaß, die Hände im iſt anfechtbar, immerhin iſt es ein Standpunkt. Sie. In den Zeitungen ſtand nur eine kurze Notiz. Aus Schoß,„ nicht 1 a 1 5 e.. e een e e rf Rückſicht auf B a 8 Sie verſuchte zu lächeln.„Nein, mein Junge böſe bin ſagten Sie einmal— aber ich bedaure, daß mir zum 5 8 ſicht auf Bothmer wurde der Name des Sekundanten„ 1 f 5 Sk igen f g ö 8 uch gekannt, ich dir nie. Du mußt es ja wiſſen. Ich denke darüber nach, Sklaven alle Eigenſchaften fehlen, wie Ihnen zu— einer 8 Die Sache ſickerte trozdem dutch n es deinem Vater ſagen.“ Königin. Mögen Sie glücklich werden und empfehlen 1 C N e 1 othmer war ſchon zum Ausgehen angelleidet, i Sie mich meinem Nachfolger.“ ü Herr Doldt wurde in ſeinem Geſchäft fort; 8 1 5.. Dieſe rief warf ſelbſt ſpätat 8 1 i. darauf angeſprochen. Wiſen Sie, wer dabei belellit war? fenen ſportlechen dugug in dem er ſchlant und jugend. Jeden iel warß er ſalnn ſpasgbende in den nachten Es ſoll der junge Bothmer gewefen ſein. Aber Herr Doldt lich faſt wie Horſts Bruder ausſah. 1 8 er zurück kam, traf er an der Haustür mit u wußte von nichts. Ueber die häuslichen Verhältniſſe ſeiner Ste. hatte Herzklopfen, noch ehe ſie begann. Er nahm ee 1 Kunden ſprach er nicht. Er war durch ſeinen Sohn über 5 5 Fraue. 5 ſagte N„Ich hab 900 eine Zrief ei eckt“, fe Horf 1 P das Duell unterrichtet, der auch im„Roten Hahn“ ver⸗[ alſo er geht„ Hier hat er ſein Zimmer, ſein Elternhaus, i 9 P kehrte. Er wußte, wer die Duellanten waren, und daß ſie aber er findet es ſchöner in Heidelberg.“. e packte er ſeinen Koffer.* 5 8. 8 1 5 Das iſt es nicht“, ſagte ſi Er kan 5„Ich möchte eigentlich ſchon heute fahren“, meinte Horſt ſch unt r Ander geſchl„Das ht“, ſagte ſie.„Er kann hier nicht 1 5 F 5 e 3 5 ädel geſchlagen hatten, die man oft im„Roten arbeiten. 8 5 2 bin ich Montag früh ſchon in Heidelberg.“ 5 1 8 5 othmer war an dieſem Tage in Berli ſo be⸗ „Um die hätt' ich mich nicht auf Piſtolen gefordert“,„Was hindert ihn daran? Ich doch wahrlich nicht!“ 11797 ber ee in Berlin. Und ſo be⸗ H ſagte der Sohn, ein feſcher, ſehr eleganter Junger Maan Nein, dachte ſie, denn Bothmer war jetzt nur noch zur 105 5 Frau Nelly ihren Sohn zum Bahnhof. Es war K der ſeinem Vater ähnlich ſah, aber wenig von deſſen Ge⸗ Tiſchzeit im Hauſe. Jeden Abend war er fort, jeden Nach⸗ 8 ilternacht vorbei, als ſie in ihr ſtilles Haus zurückkehrte. D ſchäftsſinn geerbt hatte. Der junge Doldt wurde bereits mittgg ging er in die Heide. Jin Schlafzimmer ihres Mannes war alles dunkel fett. Er würde einmal das gutgehende Geſchäft über⸗. e drücke es 05 152 a u e pr 0 ; a ah nach der Uhr. i Uckte, ſprechen wollen, aber das Herz war ihr ſchwer, als nehmen, rei eiraten; ſeine Mutter hatte ihm 85: ſie ihn fröhli f i. 5 0— und 5 würde die 1 die en„Am Montagabend er fährt mit dem Nachtzug durch.“ e ihn fröhlich davonfahren ſah und ihr immer noch zu⸗ g „Na, ſchön“, ſagte Bothmer,„wie er will. Er ſoll nur winkte. Er löſte ſich leicht von der Stadt. Obwohl er darin f bedienen laſſen. 5 ſein Examen mach ſonſt bezieht 5 5 181 geboren war, gehörte ſeine Liebe d heit Weſt 5 e end 8 t. 5 8 machen, ſonſt bezieht er von mir keinen„„ eine L dem heiteren Weſten, 4 0 auſchaden, 1 0 ul, dis ee deen W Groſchen mehr.“ Dann ſetzte er ſeinen Hut auf, nahm[dem ſonnigen Rhein. Er fühlte ſich nicht mehr wobl m 15 1 3 ſeinen Stock und ging. daheim. Er ſah, wie ſeine Mutter litt. Aber als Sohn 5 fe Die ſchöne Nelly Bothmer, die er ſo verehrte, mußte Sie ſtieg hinauf zu Horſt und ſie begannen zu packen.] dar er nicht berechtigt, einzugreifen, und das beſchwerte 15 auch ihre Sorgen haben Wenn ſie manchmal ins Geſchäft Dur iſt ka merkwürdig gut abgelaufen“, ſagte Horſt e 115 1792 12 tam, ſah ſte immer ſo zerſtreut aus, und ihre„Geſellſchaft“ Ich wartete immer auf den erſten Donnerſchlag. Bei Als vie arme ſchüne Ma verſchwunden war und er 1 war immer noch nicht in Sicht. f ö Papa weiß man nie, in welcher Stimmung man ihn an⸗ dem Weſten entgegenfuhr, richtete er ſich mit Luftkiſſen in 5 trifft. So war er früher nie. Aber ich bin froh, wenn ich[und Decke ein Nachtlager ein, und da ihn niemand ſtörte, be 5 a dieſe Stadt“— er wollte ſeine Mutter nicht kränken, er er war der einzige Paſſagier in ſeinem Abteil, war er bald di „Es iſt mir unmöglich, Mama!“ ſagte Horſt.„Was hatte auf der Zunge: dieſes Haus—„im Rücken habe.“ feſt eingeſchlafen. de du auch dagegen anführſt und was ich mir auch ſelbſt Montag nachts ging's mit dem ſchnellſten Zuge nach„Seiner Mutter erging es nicht ſo gut. Sie fühlte 1 lage.. Es wäre natürlicher und einfacher, wenn ich den] dem Weſten. Gott ſei Dank! Es war nur noch einiges wieder ihr Herz, das dumme Ding, das ſich bei jeder Be⸗ 1 Winter hier bliebe. Aber, wenn ich meinen Doktor jemals abzuwickeln und ein paar Briefe zu ſchreiben. Den erſten wegung rührte und mahnend ſchlug. Nach ihrer Gewohn⸗ 3 ſie machen ſoll, in dieſem Hauſe kann ich's nicht! Du nimmſt ſchrieb er an Hede. biät ging ſie noch einmal durch das ſiille Haus, ordnete Vater immer noch in Schutz. Das iſt natürlich. Ich ver⸗ Sie hatten ausgemacht, wenn es einmal„ſo weit ſei— hier und räumte dort etwas fort, ſtellte die Blumen in die 10 ſtehe dich. Ihr waret ja ſchließlich einmal glücklich. Aber wollten ſie ſich das offen ſagen.„Es iſt beſſer, als wenn's kühle Diele, was Stroh immer vergaß. f N was jetzt geſpielt wird— ich weiß es nicht und will es einem von dritter Seite mitgeteilt wird“, meinte er. Seit Das Haus ſchlief längſt. Aus dem Unterſtock hörte N nicht wiſſen. Aber ich kann nicht hierbleiben..“ er dieſen rothaarigen Mattl einmal bei ihr geſehen, hatte er[man die ruhigen Schnarchtöne der Köchin, die ihre Tür v8 „Du gehſt alſo und ich bleibe zurück“, ſagte ſie traurig.] ſofort einen Verdacht: Der iſt's... Von dem Weſtfalen.] offenſtehen ließ, weil ſie geleſen hatte, daß man ſich nicht 0 „Ich kann nicht, Ma!“ ſagte Horſt bedrückt. Er ſchaute] ſeinem Freund, hatte er gewußt, daß er Hede kannte. einſchließen ſolle. Denn wenn es brannte, kam man nicht N ſie dabei nicht an, ſondern ſah zum Fenſter hinaus in den[ Das hätte ihn nicht geſtört, denn der Weſtfale war ein mehr heraus. 8 Garten, der ſtill in der matten Herbſtſonne dalag mit Eroberer und nahm, was ſich ihm bot. Er hatte leichte In der Diele tickte die große Uhr ernſt in die ſchlafende 1 ſeinen ſterbenden letzten Roſen und dem verregneten Feuer- Siege. Mit einem Mattl wollte Horſt jedoch nicht in Kon-[ Stille. In ihrem Schlafzimmer hatte Stroh vergeſſen, die E blumenbeet. kurrenz treten. Und er ſchrieb an ſie: 1 5 abzuſtellen. Sie öffnete das Fenſter und ließ die 1 Es iſt ſchön hier bei dir, Ma, wie immer! Aber ich. iſche Nachtluft einſtrö i in den 8 1 5 881 Ver 5 ſtrömen und ſchaute dabei in— kann nicht hier arbeiten. Frag' mich nicht, quäl' mich nicht, 155 9 5 wischen ung aneledas Jerſprechen gegeben. dunklen Garten Sie dachte an Horſt, und die Tränen ich habe das Gefühl, als ob wir an einem Scheidepunkt 1 5 h 1 1 5 10 fe 1 5 liefen ihr langſam über das Geſicht. Es war, als habe 1 1 5 N 5. mir zwa r ich habe da i 8 8 ſtänden, als ob was kommen müßte, was über uns hängt. Gefübl. daß der blaue Brief jeden Taa eintreffen 1 s 1 5 e * (18. Fortſetzung.) a(Schluß.) „Avanti! Avanti!“ Schritte trampeln dumpf über Raſen und Geröll, keuchender Atem— ein Poliziſt und zwei Milizſoldaten kommen aus der Richtung von Anacapri her herangeſtürzt. „Er iſt's! Der Vampir!“ Ein Kolbenſchlag ſchmettert auf den Kopf des wild um ſich ſchlagenden Unholds und läßt ihn endgültig zuſammenſacken. Hochaufatmend ſtehen die Soldaten vor dem ſich etwas mühſam aufrichtenden Karl. „Braviſſimo, Signor! Sie haben ihn geſtellt! Sie haben Capri einen unvergleichlichen Dienſt erwieſen!“ Zerkratzt, zerſchunden von den Krallen des Unholds ſteht Karl Hofmeiſter aufrecht da und lacht aus keuchender Bruſt. An ſeinem Hals liegt ein wild weinendes und lachendes junges Menſchenkind. „Sind Sie verletzt, Signor?“ Einer der Faſchiſten iſt zu Servatius getreten und hilft ihm, ſich aufrichten. Der Profeſſor ſchüttelt ſtumm den Kopf. Seine Augen gehen hinüber zu Heidi, die im erſten Glück der Errettung be⸗ ſinnungslos in Karl Hofmeiſters Arme geflohen iſt, und plötzlich fühlt Servatius ſchwerer und ſtärker die kraftloſe Müdigkeit in ſeinen Gliedern, ſo ſchwer, daß der Faſchiſt ihn ſtützen muß. Alt! Alt und kraftlos! Der da, der junge Menſch, der hat Heidi von dem Wahnſinnigen erretten können! Er ſelber aber——— „Keine Wunde“, konſtatiert der Poliziſt verwundert, der den bewußtloſen Unhold unterſucht hat.„Haben Sie ihn denn nicht niedergeſtochen, Signor?“ „Womit denn?“ lacht Karl trotzig.„Ich hab über⸗ haupt kein Meſſer bei mir. Ich hörte den Hilfeſchrei, lief hinzu und ſprang dem Kerl von dem Steinblock da auf den Rücken herunter. Das iſt alles.“ „Reſpekt, Signor“, ſalutiert der Poliziſt.„Ein tapfe⸗ res Stück Arbeit. Wir wiſſen bereits, daß der Vampir, der zuerſt in Kalabsien und dann hier gehauſt hat, ein ent⸗ ſprungener Irrer iſt. Wahnſinnige haben oft Rieſen⸗ kräfte.“ „Das kann ich beſtätigen“, ſagt Servatius erſchüttert, von dem Faſchiſten geſtützt herantretend.„Ich ſelber ver⸗ mochte nichts gegen den... den Menſchen. Ich wäre verloren geweſen, wenn Herr Hofmeiſter nicht dazuge⸗ kommen wäre, und— Heidi wohl auch.“ Beim Klang ſeiner Stimme hat Heidi jäh den Kopf gehoben, der noch an Karls Hals geborgen ruhte. Zwei verſtörte Augen blicken Servatius an, und plötzlich ſchüt⸗ telt ein wildes Weinen ihre ganze Geſtalt. „Herr Profeſſor“, ſagt Karl ruhig, mit ſanfter Gewalt die Arme des Mädchens von ſeinem Hals löſend,„es war alſo doch gut, daß ich nicht zu Hauſe geblieben bin. Ich gehe jetzt voran und beſorge einen Wagen. Helfen Sie ein bißchen Ihrem Fräulein Braut.“ Ernſt, faſt erſchrocken ſtarrt Servatius in das blutig zerkratzte Jünglingsgeſicht. Einen Augenblick iſt es, als wolle er etwas ſagen, ein Wort, eine Abwehr— dann neigt er müde den Kopf und nimmt Heidis zitternden Arm. „Komm, Heidi, wir wollen verſuchen zu gehen.“ * Ganz Capri iſt heute abend wie im Fieber. Der Nach⸗ mittagsdampfer, der die Eintagsfliegen nach Neapel zu⸗ rückbringt, iſt längſt abgefahren, aber die Straßen und Gaſſen ſind belebter als zur Mittagsſtunde, wenn der Schwarm der Touriſten das Städtchen überflutet. Die Carabinieri haben den furchtbaren Vampir eingebracht, übel zugerichtet, denn ſie haben auf dem Transport von ihren Knüppeln ausgiebig Gebrauch gemacht, ſobald der Unhold nur eine Bewegung machte, die als fluchtverdächtig angeſehen werden konnte. Karl Hofmeiſter iſt der gefeierte Held des Tages. Der Präfekt von Capri hat ſich gleich nach dem Bericht der Polizeiſoldaten perſönlich in das Hotel La Palma begeben, um dem Signor Foreſtieri in ſchmeichelhaften Worten ſeine Anerkennung für die Unſchädlichmachung des Mör⸗ ders auszuſprechen. Die Bootsleute und Fiſcher, die Händler und Gaſtwirte, die Korallenverkäuferinnen und Kutſcher— alle wetteifern, dem„Signor Hofmeiſter“ ihre Dankbarkeit zu zeigen. 5 In der Reiſegeſellſchaft hat es zunächſt ungeheure Er⸗ regung hervorgerufen, als Servatius und Hofmeiſter, beide mit friſchen Kratzwunden und den Spuren eines heftigen Kampfes an den Kleidern, die immer noch wei⸗ nende Heidi ins Hotel führten. Aber noch ehe Karl, not⸗ dürftig gereinigt und erfriſcht, von ſeinem Zimmer wieder herunterkam, war die Nachricht von der Unſchädlich⸗ machung des Mörders durch ihn bereits wie ein Lauf⸗ feuer durch das Hotel gegangen, und ein donnerndes Hurra empfing im Speiſeſaal den tapfern Reiſeführer. Nach dem Abendeſſen verlas der Apotheker aus Krefeld eine von der ganzen Reiſegeſellſchaft genehmigte zund unterſchriebene Depeſche an das Weſtdeutſche Reiſebüro“, in der die Firma zu ihrem Reiſeführer Karl Hofmeiſter beglückwünſcht wurde. Nur eine einzige Unterſchrift fehlte dieſer Lobeshymne, diejenige des Profeſſor Servatius, der ſich ſo krank fühlte, daß er zu Bett gebracht werden mußte, aber, wie der Apotheker launig bemerkte, es be⸗ ſtand wohl kein Zweifel, daß auch Profeſſor Servatius ſich der Allgemeinheit anſchließen würde. Einer unruhigen Nacht folgte ein neuer, ſtrahlend ſchöner Morgen. Das erſte, das Karl erfährt, als er ausgeruht und friſch in der Hotelhalle erſcheint, iſt die Nachricht des Portiers, daß die Polizei noch während der Nacht in aller Stille mit einem Motorboot den Vampir 115 Capri hinüber nach Neapel ins Gefängnis geſchafft abe.. g 5 Das Frühſtück wird hier auf Capri nicht gemeinſam eingenommen. Jeder ſucht in den Morgenſtunden den Speiſeſaal auf, wann er will. Die Frühaufſteher ſind be⸗ reits ausgeflogen, als Karl erſcheint, aber ganz in der Ecke, halb verſteckt hinter einem rieſigen Azalienbuſch, ſitzt mit blaſſem Geſicht Heidi Welling,— allein. Sue. — doe, du ArEL upon. „Guten Morgen, Heidi!“ ſagt Karl ruhig und freundlich.„Oder muß auch ich zu dir jetzt Fräulein Wel⸗ ling ſagen?“ Die Lippen des Mädchens zucken.„Quäl mich nicht, Karl. Du weißt doch, daß ich ſeit geſtern dir mein Leben zu danken hab.“ „Na, ja. Aber ich weiß ſeit geſtern auch, daß du mit Servatius verlobt biſt. Oder ſtimmt das vielleicht nicht?“ Ein Zögern, ein Hoffen iſt in Karls Stimme, aber Heidi ſenkt ſcheu und traurig die Augen auf das Tiſchtuch. „Doch, Karl. Ich bin ſeine Verlobte.“ Einen Augenblick heben ſich Heidis Augen. Traurig, ergeben treffen ſich die Blicke der beiden jungen Menſchen, ein ahnendes Finden und wehmütiges Aufgeben zugleich. Dann zuckt Karl trotzig die Achſeln.„Na alſo. Da wirſt du mir gleich ſagen können, ob Profeſſor Servatius ſchon ausgegangen iſt.“ „Nein, er iſt krank, Karl. Das furchtbare Erlebnis geſtern hat ihn niedergeworfen. Er liegt oben in ſeinem Zimmer, und ſeine Frau iſt bei ihm.“ „Wer!?“ „Frau Jordan. Sie iſt ſeine geſchiedene Frau.“ Karl braucht eine volle Minute, um dieſe neue Ueber⸗ raſchung zu verdauen.„Und du? Mir ſcheint, da gehör⸗ teſt doch viel eher du jetzt zu deinem Verlobten!“ „Ich gehe auch gleich wieder hinauf.“ Heidi erhebt ſich gehorſam und macht eine rührend hilfloſe Handbewe⸗ gung.„Willſt du.. willſt du nicht mit zu uns hinauf⸗ kommen, Karl?“ Frau Gabriele ſitzt am Lager Servatius' und hält ſeine Hände, als Karl und Heidi eintreten. Sie erhebt ſich auch nicht, als die beiden jungen Menſchen zögernd an das Bett herantreten. Nur ihre Augen nicken Kark dankbar zu. * Zeichnung: Drewitz— M. Da bricht ein Leuchten aus Heidis Augen. Mit einem Jubellaut wirft ſie ſich in die Arme des gütig⸗wiſſend lächelnden Mannes. „Guten Tag, Herr Profeſſor“, beginnt Karl etwas unſicher.„Ich hoffe, Sie ſind nicht ernſtlich krank durch die geſtrige Affäre. Soll ich vielleicht einen Arzt holen?“ Profeſſor Servatius, der wirklich bleich und elend ausſieht, lächelt gütig.„Nein, mein lieber Reiſeführer, Sie ſollen ſich meinetwegen nicht bemühen. Es wird ſchon ohne ärztliche Hilfe gehen.“ Eine Weile herrſcht Schweigen in dem Zimmer. Heidi iſt ſtill um Frau Gabrieles Stuhl herum an das Fuß⸗ ende des Bettes geglitten. Karl aber fühlt die Augen des Profeſſors und Frau Gabrieles mit einem eigentümlich forſchenden Ausdruck auf ſich ruhen. Er räuſpert ſich etwas unſicher. „Ja, dann wollte ich nur... Herr Profeſſor, ich trete morgen früh mit meiner Geſellſchaft die Heimreiſe an. Da wollte ich Ihnen noch in aller Ruhe Lebewohl ſagen. Und dann wollte ich... ja, dann wollt ich Ihnen und Ihrem Fräulein Braut auch noch Glück wünſchen— fürs ganze Leben...“ 8 5 „Kommen Sie doch einmal etwas näher zu mir, lieber Hofmeiſter.“ Servatius' Augen deuten nach einem Brief, der auf dem Nachttiſch liegt und deſſen Umſchlag die Anſchrift des Profeſſors Welling trägt.„Der Brief geht heute noch ab. Ich habe meinem Freunde Welling ge⸗ ſchrieben, was Sie für ein prächtiger Menſch ſind und was Sie für Heidi und mich getan haben.“ 3 „Herr Profeſſor...“ „Ruhig, junger Freund. Von mir, der dieſe Stunde geſtern mit Ihnen durchlebt hat, dürfen Sie ſich ſchon das ſagen laſſen, ohne zu erröten. Sie ſind ein braver und tüchtiger Reiſeleiter, aber es wäre ſchade um Sie, wenn Sie es blieben. Das wird auch nicht der Fall ſein. Mein alter Freund Welling wird dafür ſorgen, daß Sie Ihre unterbrochenen Studien zu Ende führen können. Sie werden fleißig lernen und— ſpäter einmal, wenn ich ganz alt und grau geworden bin, werden Sie mich viel⸗ leicht als junger Kollege beſuchen.“ Karl fühlt ein Würgen in der Kehle.„Ich weiß noch „Sie werden ſie beſtimmt finden, lieber Hofmeiſter“, nickt Servatius freundlich.„Sobald dieſe Reiſe zu Ende iſt und Sie wieder daheim am grünen Rhein ſind. Um aber bei der Reiſe zu bleiben: Frau Jordan wird gleich⸗ falls hier bleiben auf Capri, und zwar auf meine Bitte hin, und da ich Ihnen ſomit eine Teilnehmerin entziehe, iſt es nur recht und billig, daß ich den Ausfall wett mache und Ihnen eine andere dafür verſchaffe. Außerdem, was ich vorhin erwähnte, habe ich in dem Brief dort meinem Freunde Welling geſchrieben, daß ich Heidi Ihrer im wahrſten Sinne des Wortes bewährten Obhut anvertraue und daß ſie morgen mit Ihnen und der Reiſegeſellſchaft die Heimreiſe antritt.“ „Ich!?“ Ein halblauter Schrei vom Fußende des Bettes her. Heidi hat ſich, an allen Gliedern zitternd, weit vorgebeugt und ſtarrt Servatius faſſungslos an.„Ich bleibe bei Ihnen.. bei dir. Du biſt doch krank und...“ „Das iſt ohne Bedeutung, Kind. Einen Tag Ruhe und ich bin wieder der alte. Komm einmal her, Heidi, und ſieh mir in die Augen. Ganz ehrlich und ohne falſche Scham! Willſt du nicht lieber heimreiſen, zu deinen Eltern, unter Karl Hofmeiſters Schutz, als mit mir hier im Süden zu bleiben? Still, Kind, du brauchſt mir nichts zu ſagen. Deine Augen ſtrafen die Worte doch Lügen, nach denen du ringſt.“ „Herr Profeſſor“, ſagt Karl gepreßt.„Ich danke Ihnen. Wenn Heidi will und wenn Sie mir Ihr Fräu⸗ lein Braut anvertrauen, dann...“ 5 „— werden Sie ſie ſicher und gewiſſenhaft heim⸗ bringen“, unterbricht ihn Servatius ruhig.„Ich zweifle nicht daran. Wäre nur noch ein kleiner Irrtum zu korri⸗ gieren. Sie haben mir eben einen Glückwunſch darge⸗ bracht. Nicht wahr, den nehmen Sie zurück und ſparen ihn ſich für eine andere Gelegenheit auf. Ich bin nicht berechtigt, ihn entgegenzunehmen.“ Da bricht ein Leuchten aus Heidis Augen. Mit einem Jubellaut wirft ſie ſich in die Arme des gütig⸗wiſſend lächelnden Mannes, und wenn ſie geſtern noch oben auf dem Gipfel des Monte Solare ſtumm und ergeben ſeinen Kuß über ſich ergehen ließ, diesmal iſt ſie es, die den Profeſſor Servatius dankbar und ſtürmiſch küßt. Karl Hofmeiſter aber haſcht nach der ſanft abwehrenden Rech⸗ ten des Mannes und preßt ſie wild. „Herr Profeſſor, Sie ſind ein... ein ganz großartiger Kerl ſind Sie!“ 4. Zwei glückliche junge Menſchen ſtehen ganz hinten am Heck des Dampfers und winken, winken— winken der ent⸗ ſchwindenden Inſel zu, den Fiſchern und Korallenver⸗ käuferinnen, die in ihren Booten dem Schiff ein Stück auf die Reede hinaus das Geleit gegeben haben, den bei⸗ den Menſchen, die oben vom Sonnendach des Hotels La Palma ihre Tücher wehen laſſen. „Das weitere iſt leicht vorauszuſehen“, lächelt der Profeſſor Servatius, als der Dampfer nur noch ein kleiner, ſchwarzer Punkt iſt da draußen im weiten Blau des Meeres.„Welling wird ſein Töchterchen jetzt erſt mal ein paar Jahre in ein Penſionat oder ſo etwas Aehn⸗ liches ſchicken, und der junge Hofmeiſter wird ſein Abitur machen und auf die Univerſität ziehen.“ „Und weiter denkſt du nicht“, lächelt Frau Gabriele zurück.„Dann hätteſt du die kleine Heidi nicht fortzu⸗ ſchicken brauchen.“ Servatius läßt ſich in ſeinen Liegeſtuhl ſinken und blickt ſinnend vor ſich hin.„Es war kein Heldenſtück und keine Großmut, wie die beiden jungen Leute meinten, Gabriele, ſondern nur eine Notwendigkeit. Jugend gehört zu Jugend. Vorgeſtern, als meine Kräfte nicht ausreich⸗ ten, um das Mädchen zu ſchützen, für das ich die Verant⸗ wortung eines Lebens übernehmen wollte, kam mir die Erkenntnis. Ich bin zu alt geworden.“ „Du biſt nicht alt, Karl. Nur das Mädchen iſt viel zu jung für dich.“ „Gleichviel. Es iſt töricht, die ſchwindende Jugend einfangen und zurückhalten zu wollen, töricht und egoiſtiſch.“ „Und was ſoll nun werden, Karl?“ Servatius ſieht die ſtill lächelnde Frau dankbar an. „Nichts anderes, als was jetzt iſt. Ich danke dir, daß du bei mir geblieben biſt.“ 5 „Und du meinſt, ich ſoll weiter bei dir bleiben? Als tröſtender Erſatz für die entſchwundene Jugend. Du weißt wohl nicht, mein Freund, wie grob du biſt?“ „Du biſt kein Erſatz, Gabriele. Das ſagt dir ſchon dein Selbſtbewußtſein. In Rom haſt du mich gebeten, dit zu verzeihen, daß du einmal in deinem Leben einen ſchweren Fehler gemacht haſt. Siehſt du, nun habe auch ich einen ſolchen Fehler begangen, indem ich einem Irr⸗ licht nachlief, nur an mich ſelbſt dachte und nicht an andere. Wir ſind quitt und...“ „— könnten nun alſo von vorn anfangen. Ich be⸗ danke mich dafür, mein Herr! Das alles ſagſt du jetzt, wo dir das ſcheue Vöglein entſchlüpft iſt. Nein, Karl, mor⸗ gen reiſe ich ab und laſſe dich hier, ſo lange, bis du wirk⸗ i nach mir haſt, ſo lange, bis du mich ſelber rufſt! „Ich habe dich gerufen, Gabriele!“ g Prüfend ſenkt ſich Frau Gabrieles Blick in die klaren, ehrlichen Augen des Mannes, und Mißtraunen, Angſt und Strenge weichen langſam aus ihrem ſchönen Antlltz. Mit einer fraulich-innigen Bewegung ſtreicht ihre ſchlanke“ Hand über ſein Haar. 8 „Dann laß mich die Probe machen, Karl. Du keuuſt mich ja, ich habe immer Wünſche. Willſt du mir den erſten erfüllen?“ „Wenn es irgend in meiner Macht ſteht, Gabriele.“ 2— ohne Bedingung! Willſt du? Ja ode⸗⸗ nein!“ „Ja denn, Gabriele! Von Herzen gern!“ „Dann nimm dein Merkbuch und deinen Bleiſtiſt and ſchreib eine Karte, die ich gleich zur Druckerei tragen was: Die Wiederherſtellung ihrer Ehe beehren ſich ans⸗ zeigen: Karl und Gabriele Servatius!“ 8 5 d ¶Laeleu æus Ceoclibultæweclieu/ Iieuſalico-Larleu edel Boel Fußball der Bezirksklaſſe. Die Tabelle weißt nach: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 10 8 1 1 1 8 BfTu. R. Feudenheim 11 6 2 3 24 24 14 8. SC. Käfertal 12 6 2 4 30: 24 14 12 TV Weinheim 18 6 2 5 28:22 14:10 FV Seckenheim 10 4 3 3 25:20 11:9 SpVg. 07 Mannh. 11 5 1 5 21 e 11 Germ. Friedrichsfeld 9 4 2 3 20: 14 10: 85 Alem. Ilvesheim 11 3 3 5 18. 23 9213 ortuna Heddesheim 10 4 0 6 17:20 8 12 Phönix Mannheim 12 3 2 7 14:29 816 Olympia Reulußheim 8 3 1 1747 4 9 Mannheim 9 3 0 6 17 29 6˙12 FV Hockenheim 8 2 1 5 11 Von bezirksamtlicher Seite iſt worden, daß die Terminbegegnung Genehmigung erteilt Seckenheim— Hockenheim am 2. Weihnachtsfeiertag ſteigen kann. Nach faſt 4 wöchent⸗ licher Pauſe ſteigt demnach wieder die erſte Verbandsſpiel⸗ paarung der Rückrunde in enheim. Beide Mannſchaften werden durch die bedingte Sperre an ſpieleriſchem Können eingebüßt haben. Trotzdem iſt zu erwarten, daß ein ſchönes und ſpannendes Spiel von Stapel geht. Sedenheim muß auf der Hut ſein, denn Hockenheim wird ſich mit aller Energie in die Sache hineinlegen, um gut abzuſchneiden. Wünſchen wir dem Spiel einen angenehmen Verlauf. ch ——— Auswärtiger Sport. Der Weihnachts⸗Sportbetrieb des Jahres 1937 wird wie⸗ der von den Fußball⸗ und Winterſportlern getragen. Die übrigen Sportarten ſtehen mit Ausnahme der Boxer, an der Wichtigkeit ihrer Veranſtaltungen gemeſſen, hinter ihnen zurück. Der Fußball⸗Spielverkehr ſteht an den diesjährigen Weihnachtsfeiertagen nicht im Zeichen intereſſanter Freundſchaftsſpiele zwiſchen in⸗ und ausländiſchen Spitzenmannſchaften, ſondern im Zeichen har⸗ ter Punkteſpiele. Vornehmlich in Süddeutſchland, wo zwangsweiſe Ruhepauſen eingelegt werden mußten, wird alles darangeſetzt, rechtzeitig mit den Meiſterſchafts⸗ ſpielen zum Abſchluß zu kommen. Demgemäß iſt das Pro⸗ gramm genau ſo umfangreich wie an allen anderen Punk⸗ teſpieltagen vorher. Es ſpielen: Gau Südweſt: Wormatia Worms— Kickers Of⸗ 1 1(Sa), 1. Fc Kaiſerslautern— Eintracht Frank⸗ urt FeS Frankfurt— Opel Rüſſelsheim, S Wiesba⸗ den— Boruſſia Neunkirchen. f Gau Baden: SV Waldhof— Freiburger Fc(Sa), Sp⸗Vg. Sandhofen— BfR Mannheim, VfB Mühlburg— VfL Neckarau, Germanda Brötzingen— 1. FC Pforzheim. Gau Württemberg: BfB Stuttgart— F Zuf⸗ fenhauſen(Sa), Stuttgarter Kickers— Stuttgarter SE, Sportfreunde Eßlingen— VfR Schwenningen. Gau Bayern: 1860 München— 1. Ic Nürnberg, Sp⸗Vgg Fürth— Bayern München, Schwaben Augsburg gegen 90 05 Schweinfurt. An Freundſchaftsſpielen wurde bisher nur eine Begeg⸗ nung bekannt, und zwar die zwiſchen den Würzburger Kik⸗ kers und Kickers Offenbach. 8 Im Reich iſt der Zuſtrom der aus! ändiſchen Vereine in Anbetracht der nicht ſo weit rückſtändigen Punkteſpiele natürlich ſtärker. Die tſchechiſche Berufsſpie⸗ lerelf des Teplitzer FK gaſtiert in Trier, wo ſie gegen eine Städtemannſchaft antritt. Luxemburgs Meiſter, US Lu⸗ xemburg, trägt an beiden Tagen zwei Spiele in Hamborn aus. Am erſten Tage iſt Hamborn 07 der Gegner und am zweiten Feſttage die Zielinſki⸗Elf Union. Eine franzöſiſche Amateurelf 1 9 85 ſich mit US in Remagen und Neuendorf vor. Schließlich kommt es in Beuthen zu einer Repräſen⸗ tativ⸗Begegnung zwiſchen der ſchleſiſchen Gauelf und einer Auswahl aus Oſtoberſchelſien. Im Handball iſt der Spielbetrieb etwas ruhiger. Nur zwei Meiſterſchafts⸗ ſpiele ſtehen auf dem Programm, deren S0 dennoch ungewiß iſt. Es handelt ſich um die Spiele TS Herrnsheim— Germania! fungſtadt im Gau Südweſt und Tgd Ketſch— SV Waldhof im Gau Baden. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Freitag, 24. Dezember: 9.30 Feſtliche Klänge; 14 Die Auflöſung unſeres großen Weihnachtspreisrätſels;, 14.45 Unterhaltungskonzert, Schall⸗ platten, 16 Wir ſchmücken den Weihnachtsbaum; 17.30 Alte und neue Chorweiſen, 18 Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, feſtliches Konzert; dazwiſchen 20 bis 20.20 Weih⸗ nachtsanſprache des Stellvertreters des Führers, Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß; 21.15 Unterhaltende Muſik am Weihnachts⸗ abend, 22.25 Weihnachten bei der Wehrmacht; 22.45 Fro⸗ her Ausklang. Samstag, 25. zember(1. Weihnachtstag): 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter⸗ und Schneeberichte; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſik am Morgen; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Wanderung in den hellen Morgen; 10 Weihnacht— Paradies der Kin⸗ der, 10.30 Chorgeſang; 11.15 Die Herrin von Wahnfried, zum 100. Geburtstag von Coſima Wagner; 12 Mittags⸗ konzert; 14 Für unſere Kinder: Kaſperles Weihnachtsgeſchenk; 14.30 Die feſtlichſte Stunde, Weihnacht in Heimat und Fremde; 15.15 Waldwinter, Stimmungsbilder aus der Rhön; 16 Geſchenkparade, Königsberger Bilderbogen, Blasmuſik; 19 Die Zauberflöte, Oper von Mozart; 22 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetker⸗ und E chnee berichte; 22.10 Sport; 22.25 Unter⸗ haltung und Tanz: dazwiſchen: Beliebte Stimmen, Schall⸗ platten. 3 Sonntag, 26. Dezember(2. Weihnachtstag): 6 Hafenkonzert; Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Bauer, hör zu, Gymnaſtik; 8.30 Evangeliſche Morgenfeier; 9 Frohe Weiſen, Schallplatten; 10 Wir müſſen dahin kom⸗ men, daß unſer Leben leuchtet, Morgenfeier der J.; 19.30 Weihnachtliche Muſik; 11 Muſik am Vormittag; 12 Muſik am Sport und Spiel eee 1 5 Mittag; 13 Kleines Kapitel der 1 13.15 i Muſik am Mit⸗ ta; 14 Kaſperle im Rieſenurku⸗ luſtiges Spiel; 44.30 Muſit 19 Unterhaltungskonzert; 19.40 Sportſpiege muſil aus alter und neuer Zeit; 22 Nachrichten, Wetter⸗ und b 10 franzöſiſche Rugby⸗ ſpieler in D land, die Pariſer Univerſitäts⸗Fünfzehn. Nach einem Spiel in Heidelberg treten die franzöſiſchen Studenten am zweiten Feiertag in der Reichshauptſtadt ge⸗ gen eine Auswahl der Berliner Hochſchulen an. An den beiden letzten Spielen an Oſtern 1937 in Deutſchland ka⸗ men die Pariſer Hochſchüler in Frankfurt a. M. und Berlin zu einwandfreien Siegen. weilen über die Weih In der Schwerathletik wird über zwei internationale Veranſtaltungen zu berichten ſein. In Augsburg produziert ſich eine öſterreichi⸗ ſche Gewichtheberſtaffel aus! und in Mannheim ringt Baſels Städtemannſcha n Meiſter Eiche Sand⸗ hofen. In Saarbrücken ßlich gaſtiert die durch Ludwig Schweikert verſtärkte Staffel des Reichsbahn SV Berlin. Die Winker warten erſtmals mit einem umfangreichen Programm auf. Beſondere Ereigniſſe ſtehen bei den Eisläufern bevor. Vom erſten Feiertag bis zum Silveſterabend wird in Gar⸗ miſch-Parkenkirchen um den Pokal Dr. Ritter von Halts geſpielt. Der Berliner Schlittſchuh⸗Club beteiligt ſich an einem internationalen Turnier in St. Moritz, an dem außerdem noch Eh Amſterdam, WSC Brüſſel und HC St. Moritz teilnehmen. In hwenningen gaſtiert ge⸗ en die Mannſchaft des Sc am erſten Tage Schwaben Augsburg und tags darauf Rot⸗W iß Baſel.— Wie ſchon in den früheren Jahren, wird der ei Skiwinter erſt an Weihnachten geſtartet. In Schleſien im Harz und in Thüringen und S Feiertage lebhafter Betrieb Sport in Kürze Abgeſagt wurde die Deutſchlandreiſe des Teplitzer F., der Weihnachten und Neujahr in Trier und Beuel und am 9. Januar in Neuendorf ſpielen ſollte. * In Danzig trifft Oſtpreußens Fußballelf am zweiten Weihnachtsfeiertag auf die Danziger Stkadtmannſchaft. Das Treffen gilt gleichzeitig für das Berliner Neujahrsſpiel Bran⸗ denburg— Oſtpreußen. * Der Gau Mittelrhein wird ſeine Fußballer, die am 20. Februar in Reims auf eine Auswahl Nordoſt⸗Frankreichs treffen, vom 14. bis 18. Februar in Duisburg in einem Sonderlehrgang vorbereiten. Wieder ein italieniſcher Flugrekord. Rom, 24 Dez. Das viermotorige Verkehrsflugzeug 8 74“ hat auf der Strecke Santa Marinella— Neapel— Monte Cave— Santa Marinella mit einem Stundenmit⸗ tel von 322,089 km die internationale Beſtleiſtung für Flugzeuge mit 10 000 kg Nutzlaſt auf 1000 km überboten. Den bisherigen Rekord hielt ſeit dem 18. Oktober Frank⸗ reich mit 262,275 km Stundenmittel. Heidelbergs Rugby⸗Nationalſpieler tragen das Probe⸗ ſpiel gegen den SC. Neuenheim am 2. Januar in folgender Beſetzung aus: Kamm; Hübſch 1, Hübſch 2, W. Pfiſterer, Schaller; Schölch, Dr. Loos; Forſtmeyer, Friedel, Engler; B. Pfiſterer, Kocher; Kerber, Dr. Rom, Kobe. 2 Der Magdeburger THC. Grün⸗Rot, der von jeher gute ſportliche Beziehungen mit England unterhielt, ſchickt im kom⸗ menden Frühjahr ſeine erſte Frauen⸗Elf auf eine England⸗ Reiſe. * Englands Hockey⸗Elf trägt in jedem Jahr nur ein Spiel gegen feſtländiſche Mannſchaften aus. 1939 iſt Holland der Gegner und 1940 ſind die Engländer Gaſt in Deutſchland, in den beiden folgenden Jahren wird gegen Franttelch und Belgien geſpielt. 8 Für ein Eishockey⸗Auswahlſpiel Deutſchland— Polen am 7. Januar in Kattowitz ſtehen die Verhandlungen kur vor dem Abſchluß. Eine Kattowitzer Mannſchaft wird ſih im Laufe des Winters in Berlin vorſtellen. Der Reichsſportführer an Gchmeling Während der Ueberfahrt von USA na Deutſchland er⸗ hielt der deutſche Boxmeiſter Max Schme ing vom Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten an Bord der„Eu⸗ ropa“ folgendes Telegramm: „Lieber Schmeling! Der deutſche Sport grüßt ſeinen unermüdlichen und unerſchrockenen Kämpfer in dem Augen⸗ blick, wo er nach ſeinem neuen Sieg nicht nur über einen ſchweren Gegner, ſondern auch über Haß und Verleumdung der ewigen Gegner deutſchen Weſens und ſportlicher Ge⸗ ſinnung wieder den Boden der Heimat betritt Wir alle wiſ⸗ ſen, daß wir Ihnen auch in der Zukunft vertrauen können“ Echmelings triumphaler Empfang Begeiſterung in Berlin. Mit einem Sonderzug des Norddeutſchen Lloyd traf der deutſche Meiſter aller Klaſſen Max Schmeling, am Mittwoch abend auf dem Bahnhof Zoo in der Reichshaupt⸗ ſtadt ein. Obwohl die Oeffentlichkeit durch die Bekannt⸗ gabe der Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof irregeführt worden war, verbreitete ſich die Tatſache des Eintreffens Schmelings auf dem Bahnhof Zoo doch mit Windeseile und im Nu hatte ſich neben den Männern vom„Bau“, den Vertretern der Preſſe, des Rundfunks, den Photographen uſw. eine rieſige Menſchenmenge eingefunden. Miniſterial⸗ rat Dr. Metzner, der Führer des deutſchen Boxſports, be⸗ grüßte den Bezwinger von Harry Thomas und wünſchte ihm für ſeine nächſten Kämpfe beſten Erfolg. Die Begei⸗ ſterung aber kannte keine Grenzen, als Max Sc den Bahnhofsvorplatz betrat, um zu ſeinem Wagen zu gelan⸗ gen. Nur langſam bahnte ſich der Wagen einen eg durch die Menge, immer wieder umbrauſte Jubel den tapferen Kämpfer. Erſte Originalbilder vom Boxkampf Schmeling Thomas. Der deutſche Meiſter aller Klaſſen ſchlug Thomas in acht Runden vernichtend Unſere Bil⸗ der zeigen(rechts) einen der ſieben Niederſchläge. Weltbild(M). zur Kaffeeſtunde, Schallplatten; 15.30 Wir gehen auf des heimlichen Glückes Spur..„ Hörfolge; 16 Feſtliches Nach⸗ mittagskonzert, 18 Mir hole die ſchönſte Vogeſetann, Hör⸗ folge; 19 Nachrichten, Sport; 19.15 Wie ſchön geſchmückt der feſtliche Raum..„ weihnachtliche Muſik; 20 Großes Operettenkonzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Barnabas von Geczy ſpielt; 24 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt g. M.: Freitag, Dezember: 9.45 Hausfrau, hör zu; 10 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind; 10.15 Sendepause; 11.40 Deutſche Scholle; 14 Für unſere Kinder: Auflöſung unſeres großen Kinder⸗ preisrätſels; 14.45 Weihnachten in aller Welt, Schallplat⸗ ten; 15.35 Zeitgeſchehen im Funk; 16 Fröhliche Hirtenmuſtk und Paſtorellen; 16.30 Klingende Märchen, bunter Reigen, Märchenmuſik; 17.30 Der Blindenchor ſingt Weihnachtslie⸗ der, 18 Das blaue Licht, Hörfolge; 19 Heilige Nacht, Nacht der unendlichen Liebe; 19.55 Umſchaltung; 20 Weihnachts⸗ anſprache des Stellvertreters des Führers, Reichsminister Rudolf Heß; 20.20 Die Glocken der Heimat läuten die Weih⸗ nacht ein; 21.30 Ewiges Weihnachtswunder, Funkfolge; 22.25 Weihnachten ber der Wehrmacht; 22.45 Froher Ausklang. Samstag, 25. Dezember(I. Weihnachtstag): 6 Hafſenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter⸗ und Schneeberichte; 8.10 Gymnaſtik, 8.30 Muſik am Morgen; 9 Chriſtliche Morgenfeier; 9.45 Wanderung in den hellen Morgen; 10 Weihnacht— Paradies der Kin⸗ der, Schallplatten; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Die Herrin von Wahnfried, Coſima Wagner zum 100. Geburtstag; 12 Mittagskonzert; 14 Für 5 Kinder: Kaſperles Weih⸗ nachtsgeſchenk; 14.30 Die fe tlichſte Stunde, Weihnacht in Heimal und Fremde; 15.15 Deutſche Scholle; 16 Froher Funk für Alt und Jung, Geſchenkparade; 18 Blasmuſik; 5 20 Weihnachts⸗ Schneebericht; 22.10 Sport; 22.25 Unterhaltung und Tanz; Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: 24. Dezember: Ceſchloſſene Vorſtellung, ohne Peterchens Mondfahrt. Mär⸗ Freitag, Kartenverkauf: chenſpiel von Gerdt von Baſſewitz; Muſik von Clemens Schmalſtich. Anfang 15.30, Ende 18 Uhr. Samstag, 25. Dezember(1. Weihnachtstag): Nachmit⸗ kags⸗Vorſtellung, freier Verkauf: Peterchens Mond⸗ fahrt. Märchenſpiel von Gerdt von Baſſewitz; Muſik von Clemens Schmalſtich. Anfang 14.30, Ende etwa 17 Uhr.— Abends: Außer Miete, neu einſtudiert: Aida Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende etwa 22.45 Uhr. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). 5 Sonntag, 26. Dezember(2. Weihnachtstag): Nachmit⸗ tags Vorſtellung, freier Verkauf: Peterchens Mond⸗ fahrt. Märchenſpiel von Gerdt von Baſſewitz; Muſik von Clemens Schmalſtich. Anfang 14.30, Ende etwa 17 hr.— Abends: Außer Miete und für die Kulturge⸗ einde Mannheim, Abt. 621 bis 622: Der Zigen⸗ erbaron. Operette von Johann Strauß. Anfang 20, ande 22.45 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufge⸗ hohen). a Im Neuen Theater(Roſengarten): Samstag, 25. Dezember(1. Weihnachtstag): Zum erſten Male: Die große Kanone. Schwank mit Mufik von Rudolf Perak. Anfang 20, Ende etwa 22.30 9 5 Montag, 26. Dezember(2. Weihnachtstag): Die große Kanone. Schwank mit Miſik von Rudolf Pera. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Montag, 27. Dezember: Für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 130 bis 150, 321 bis 326, 504 bis 504, 514 bis 517, 544 bis 547, 598 bis 600, 644 bis 647, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Spaniſche Nacht. Heitere von Eugen Bodart. Anfang 20, Ende 21.45 Uhr. 3 —— 2 AWN 1 e GZ= SD Ste Cr 21937 ieder iſt Weihnacht gewor⸗ den. Deutſche Weihnacht! An keinem anderen Feſt haben ſich Volkstum und Chriſtentum ſo innig be⸗ rührt und gefunden, wie am Weihnachtsfeſt. Nirgends anders iſt. die Germaniſierung des Chriſtentums ſo vollkommen geworden, wie hier. Einſt ſind ſie ſich beide ſchon begegnet. Das altgermaniſche Naturfeſt der Win⸗ terſonnenwende, die„wihen nachten“, die geweihten Nächte, da das Licht wie⸗ dergeboren ward aus dem dunklen Schoß der Nacht, und das Feſt des Lich⸗ tes der Welt,—„das Licht von Gott geſandt, in unſer armes Erdenland“, Was Wunder, daß beide in eins ver⸗ ſchmolzen ſind. Kein Volk der Welt feiert ſolche Weihnacht, wie das deutſche Volk. Kein Haus in der ganzen Welt iſt in dieſer Zeit ſo von Lichtſeligkeit durchſonnt, ſo von wonnigen Weiſen durchklungen, von ſolch innigen Liedern durchſungen, von ſolchem Leben und Lieben durchwärmt, wie es das deut⸗ ſche Volk in dieſer gnadenreichen Zeit iſt. Und ſo iſt es wohl das allgemeine Ge⸗ fühl, das alle erfüllt, daß es nichts Schöneres, nichts Herrlicheres und Inni⸗ geres gibt, als die fröhliche, ſelige, gna⸗ denbringende Weihnachtszeit. Könnte man in alle die Häuſer hinein⸗ blicken, in denen Mütter und Töchter, Väter und Söhne im ſtillen und gehei⸗ men mit gegenſeitigem Freudemachen beſchäftigt ſind, könnte man das einmal ſichtbar machen, wie bis tief hinein in ärmſte und allerärmſte Verhältniſſe der Weihnachtseifer dringt, wie die Lichter der Liebe und der Freude ſich langſam entzünden und in ihrem milden Scheine Herzen ſich wieder näherkommen und ſo vieles, was im Laufe eines langen Jah⸗ res an Entfremdung und Liebloſigkeit geweſen iſt, nun in der Wärme dieſer Wochen und Tage wieder gemildert wor⸗ den iſt— dann ahnt und ſpürt man doch wieder etwas von der ewigen, un⸗ zerſtörbaren Wundergewalt der Weih⸗ nacht über die Herzen und Gemüter. So flutet durch den kalten Winter immer wieder die große, alles bezwingende Lichtſinfonie der Freude durch die Menſchheit. Nehmt das Weihnachtsfeſt heraus aus dem Winter, und ihr werdet ſehen: er wird kalt und dunkel, öde und troſtlos werden; ſtreicht den Weihnachtsgedan⸗ ken aus unſerem Leben, löſcht das Weih⸗ nachtslicht aus unſern Herzen, und das Leben wird zweck⸗ und ziellos werden; rottet das deutſche Volk aus mit ſeiner Weihnachtsfeier, und die Menſchheit wird arm und leer werden; nehmt dies Wunder der Ewigkeit heraus aus dieſer Welt, und ſie wird wieder eine verlorene Welt wer⸗ den, wie ſie es ohne Weihnacht geweſen iſt. Nicht umſonſt hat man uns Deutſche das„Weihnachtsvolk der Erde“ genannt. Doch wohl um der Innigkeit willen, mit der wir Weihnacht zu feiern verſtehen und zu feiern pflegen. Zu dieſer Tiefe und Innigkeit iſt nun noch die rechte Größe hinzugekommen. Das ganze Volk ſoll es ſein, das zu Weihnacht in tiefer Verbundenheit um den gro⸗ ßen Lichtgedanken geeint iſt. Und ſo hat ſich auch Weihnacht wieder gewandelt im Dritten Reich der Deutſchen. Es hat ſeine allumfaſſende Bedeutung wiedererlangt. Es iſt nicht mehr bloß das gemütvolle Familien⸗ und Kinderfeſt, ſondern heute iſt es wieder das Feſt der Volksverbundenheit und der Volksgemeinſchaft, deutſcher Volkshoffnung und Volks⸗ freude im tiefſten Sinne der Weihnachtsbotſchaft gewor⸗ den die ja kündet von der„großen Freude, die allem Volke widerfahren iſt“ und widerfahren ſoll. Nicht bloß denen, die die nötigen Mittel haben zum„Feiern“, e gerade auch den Armen und vom Glück Vergeſ⸗ enen. Darum kam ja Weihnacht in jenem von aller Welt zergeſſenen Erdenwinkel zu den armen Hirten und Ge⸗ ringen im Lande, darum umleuchtete der überirdiſche Glanz gerade die, die ſonſt nicht im Lichte wandelten, darum kam dieſe Liebe aus der Höhe nicht bloß zu weni⸗ gen vom Leben Verwöhnten, ſondern zu allen Menſchen, die das Licht über alles lieben, für alles Volk, das auf Gottes Erde lebt und voll guten Lichtwillens iſt. Was wir in der erſten Einſatz⸗ und Todesbereitſchaft in den Schützengräben des Weltkrieges, in der Notgemein⸗ ſchaft der Hungerjahre der Nachkriegszeit und zuletzt und zumeiſt in der neu erſtandenen Kameradſchaft des Natio⸗ nalſozialismus bis hin zur Volksgemeinſchaft des wahr⸗ haft chriſtlichen Winterhilfswerkes gelernt haben, das hat uns auch den Sinn der Weihnacht neu und tiefer verſtehen laſſen. Was ſo aus der ganzen Volksgemeinſchaft heraus erlebt iſt, das ſpricht auch zum ganzen Volke. Als wir alleſamt ſo arm und gering geworden waren, wie einſt die armen Hirten auf dem Felbe, waren wir erſt wirklich reif geworden für das wahre Verſtändnis deſſen, was Weihnacht wirklich iſt und ſein will, nämlich Freude und Troſt für alle, die Hilfe brauchen. Und vielleicht iſt darum gerade der ärmſte Sohn der Weihnacht— der Deutſche— auch zugleich ihr treueſter Sohn geworden. Das iſt Weihnacht im Dritten Reich der Deutſchen. So wollen auch wir wieder erleben, was Otto Brü⸗ der, ein Kriegsteilnehmer, als ſein Weihnachtserlebnis mit ſeinen Mitkämpfern ſchildert:„Wie ich ſo im Sinnen war, ſummte mir ein altes Wort wie eine Heimatweiſe an mein Ohr: Es waren Hirten auf dem Felde in der⸗ ſelbigen Gegend, die hüteten des Nachts ihre Herden Was mich mit unendlicher Liebe dieſen ruhenden Män⸗ Zeichnung: Grunwald— M. nern auf der Nachthöhe verband, was mir ein Wunder war von Stunde zu Stunde, vor dem ich ehrfürchtig ſtand, — in jener Nacht begriff ich es Und ich ſah das Antlitz all der Kriegs⸗ kameraden in der Dunkelheit in der Dunkelheit vor mir aufleuchten. Und da war keines, das nicht den Hirten glich, verwittert von Mühe und Schwere des Alltags, verklärt aber vom Glanz des frommen und bergſeetiefen Glau⸗ bens. Und wie ich mich nun umwandte, da wurde mir ein Anblick, den ich nie vergeſſen habe. Es ſchien, als ſei von Zauberhand das, was mich heimlich be⸗ wegte, zum klaren Zeichen vor mir ge⸗ wandelt worden. Der ganze kleine Berg ſtrahlte, ſoweit das Auge reichte, mitten in der Dunkelheit als ein Meer von Lichtern... Und ſo flimmerten, blink⸗ ten und glitzerten nun die winzigen Flämmchen zwiſchen den Sträuchern wie die Liebe ſelbſt, die unbeſiegbar aller Finſternis trotzt, und der Schimmer ſtieg und ſtieg und rührte an den Saum des Himmels und war heiliger als ein Gebet. Und mit einemmal wehte ein Lied zu mir, ein weihnachtliches, von Mund zu Mund weitergetragen, und ſchließlich erfaßte es alle die Männer und erfüllte die ganze Nacht. Und ich eilte hinauf und lagerte mich mitten unter die Sänger und ſang mit ihnen, und wir waren daheim. Und ſo, dem wunderbaren Ereignis nah, umfing uns eine Brüderlichkeit ſonderlicher Art, eine Verbundenheit, wie ich ſie nie vorher empfunden hatte, und ich erkannte, daß unſer Schickſal zu einem Einklang ge⸗ kommen war, darin die Mannesbruder⸗ ſchaft der Schlachten mit der Menſchen⸗ bruderſchaft vor Gottes Angeſicht ſich zu einem Orgelklang verwob.“ Das war ſchon eine Weihnacht der Deutſchen des kommenden Dritten Reiches. Jetzt im Dritten Reich haben wir ſie erkämpft und gewonnen, dieſe„Brüder lichkeit ſonderlicher Art“, dieſe Verbun⸗ denheit, wie wir ſie früher trotz aller Weihnachtsfeiern doch nicht ſo ſtark ge⸗ kannt haben, jetzt iſt unſer Schickſal in der Notgemeinſchaft unſeres Volkes zum Einklang gekommen. Nun ſoll es ſich auch vor Gottes Angeſicht noch verweben im hohen Orgelklang der Weihnachts freude, die allem Volk geſchenkt iſt. Hier wirkt die„Zauberhand“ der Weih⸗ nacht, ihr Lichtwunder und ihre Licht⸗ gewalt. Es iſt mit Weihnacht ſo, wie der Dichter Hermann Oeſer einmal ſagt: „Sonſt funkelt Gott nur da und dort auf, in Chriſtus brennt er als in ſeinem i Weihnachtsbaum in tauſend Kerzen“. Oder mit dem größten deutſchen Geſchichtsſchreiber, Leo⸗ pold von Ranke, zu reden:„Das Menſchengeſchlecht hat keine Erſcheinung, welche dieſer nur von ferne zu ver⸗ gleichen wäre“. Hier iſt das„klare Zeichen“ in jener Nacht voller Leuchten und Lichtgnaden, die wir die„Hei⸗ lige Nacht“ nennen, da in dem Feuerrätſel auf den nächt⸗ lichen Fluren der Weihnacht Gnade ſich auf die Erde und ihre Menſchenkinder herabließ, bis daß jede Seele weihnachtet durch und durch. Da brennt Gottes Liebe in ihrem Weihnachtsbaum des Chriſtkindes in tauſend- Kerzen für alle, die nur Verlangen und Sehnſucht haben. Darum kommt an der kleinen Krippe alles zuſam⸗ men, was einen Heiland braucht. So war es, ſo iſt es, und ſo wird es immer ſein, ſolange kämpfende, troſt⸗ ſuchende Menſchen über dieſe dunkle Erde gehen. Darum können und wollen wir auch vom Weihnachtsfeſt nie und nimmer laſſen als deutſche Menſchen. Wir ſehen auch die Mächte der Finſternis in der Welt am Werke, wie ſie das Licht wieder verſchlingen möchten in dem uralten Kampf zwiſchen Licht und Finſternis. Aber wie die deutſchen Krieger einſt da draußen, und die Kämpfer des Dritten Reiches da drinnen kämpften um die deutſche Heimat und um deutſches Weſen und damit zugleich auch um die liebe, deutſche Weihnacht, ſo ſtehen auch wir alle um den 1 8 Weihnachtsglauben und ſeinen Segen für unſer Volk. Marquardt. 1 5 W eee e eee MI, NI e 14 E 0 Wg 9 upp/ eee al MAH D 8 l = Chriſtbo Hörſt auch du die leiſen Stimmen eine der Einladu luchen. Ich . Sle aß* len en gegeſſen, de wehmütig. Das 1 Jahr getan war denn das für eine Idee geweſen, Weihnachten Menſchen zu feiern und ohne Baum und ohne K qimnin im Kager Eine Weihnachtsgeſchichte von Joſef Clemens Lohr. F aim fick it eine Male ſehr verlaſſe 5 4 8 g g f 2 5 8 8 e e Seen„ Regen klatſcht gegen die Fenſterſcheiben aus gelb⸗ abſt Aus den bunten ſterzlein dringen? 5 155 e i ee e ee ee e lichem Oelpapier. Ständig rieſelt das Waſſer an den lan 2 hell 5 5 0 Wänden der zugigen Holzbaracken herab. Regen bringt War K 0 Kerze di or einen boße 5 te 2 NN 1 500 S. Die vergeſſenen Gebete Gut gage e h verde f 181 1 1 9290 5 aus dem Weſten der Ozean ſchon Tage und Wochen. 25 a 5 2„ſagte ſie. Ich werde hineingehen. Je erde Weih Sturm jagt über die Dächer und reißt die Dachpappen mit 6 El enzweigle chtsbäume haben und Karpfer 11 jelleicht ſogar Be 5 9 5— 0 5 N 2 ö 1 5 ü dus den Tannenzweiglein ſingen? ie haben und Karpfen und plelleicht ſogar Be Knietief ſteht der Schlamm zwiſchen den einzelnen Buden. 11 25 72 5 2.. 58 1 0 N f 5 9 5 N Zuſammengewürfelt, ja aufeinandergepappt kauern Tau⸗ 5 Hörſt duch du das ſchüchternfrohe, Der Speiſeſaal war leer, und die Bäume brannten 4 55 von deutschen Wefang er alf def Pritſchen 5 die Lich ;. elektriſch. Der Karpfen war fett und ſchweigſam 1 5 68 5 e 5 klei n 9 elektriſch. Der Karpfen war fett und ſchweigſaam. en lan, Camp ein Helle Kinderlachen klingen?„Man möchte lieber zu Hauſe ſein an einem ſolchen e, St Na 17 5 Abend“, begann der Kellner ein mitfühlendes Geſpräch Tagsüber ſchuften ſie im Hafen von St. Nazaire, ent⸗ Schauſt auch du den ſtillen Engel ch ia 810 Edda und traurig. Sie dachte[ laden amerikaniſche Käſten mit Kriegsmaterial, das immer 75 z; 5 e, 57 715 i 1 8 noch anſchwim! ſäubern franzöſiſe Truppen die ein Mit den reinen, weißen schwingen? an zu Hauſe. Und plötzlich wieder an den jungen Mann Studen eld 5 1215 ene e derweil Pet 8 5 aus dem Theater. Der ſaß jetzt ſicher irgendwo in einem Haber ch il bir e ber Ach hn der Krieg 5 1 Mu Schauſt duch du dich ſelber wieder ſchönen Zimmer und küßte ein ſchönes Mädchen und erlitt 5))) das nicht mehr Verzauberungen. Das bedauerte Edda Ende die deutſchen Eruppen ſind zn Haufe daheim Nur Kop 2 2 1 5 Verz 5 gen 8 1 2 8 5„. 3 0 ern und fremd nur wie im Traume? 5 5 wir, wir ſchuften noch in der Fremde. § 8 f 8 8 2 5.. 0 ebe be die n Quer den Baracken gegenübergeſtellt ein einzelner 9 Grüßt auch dich mit Mmärchenqugen i n en ß Raum. Ein Schild mit der Inſchrift„Infirmerie“ hängt en 5 8 5 ihn nicht ſehen, denn die Niſchen waren durch ſchmale Holz⸗ über dem Eingang Wir ſagen„Revier“ In nichts un⸗ Jub Deine ſtindheit aus dem Baume? wände getrennt. Der junge Mann grübelte, warum die terſcheidel ſie ſich von den anderen Holzhäufern. Nur die Süß Ada C ift Leute ſoviel Gefühl hätten am Weihnachtsabend Der Betten ſtehen zu ebener Erde Aber ſonſt zerriſſene * N 1— 2— 7— 7—* 6— 0—**„ Ada Chriſten junge Mann war, wie geſagt, nicht ſentimental. Weih—, r Fro ß 5 Fenſter, triefende Wände, klatſchnaſſer Fußboden, Hunger, nachten iſt ein Feſt, Pfingſten iſt ein Feſt, Himmelfahrt Läuſe und ante ie dr en 8 S, N 2. e— iſt ein Feſt. Es gab, wenn man die S e einrechnet 8 e 5 9551. 1 N; 2 S0 2 8 ee N S iſt e Es gab, e e ee e Die Grippe geht um ſeit Monaten ſchon. Will nicht ſom: er ee.= 18 S über ſechzig Feſte im Jahr. Warum hatten die Leute 55* e N* Fzaſi ein eee 0 3 Ts e 88 8 8 e mehr weichen Die„ſpaniſche Peſt“ ſagen wir. Täglich.— ,,. 0 9 SN ausgerechnet zu Weihnachten ſoviel Gefühl? Denn er 5— e e 92 der e —— 3 7 2 10.* 1. 1 5 8 8 chr 1— 5 N 5„ 9 1 .— N. 5 werden Tote hinausgetragen ungenkrankheiten, Läh⸗ 5 — N merkte plötzlich, daß er auch welches hätte. Er ſchrieb eine mungen und Erblindungen ſind die üblichen Folgen. Nie⸗ horck 1 8 warme Poſtkarte an ſeine Schweſter und bedauerte, daß er and iſt da der 1 hilft Kein Arzl. kein La 1 8 1 5 Jaw nicht zu ihr gefahren war. Es hätte ſich machen laſſen, es keine Meditamente i ein Aſpirin, kein Chinin nichts nicht El nu Il ein wären ſchließlich nur zwei Wegſtunden geweſen. Stefan c einmal Jod Ein fran Sſiſcher Arzt in einma 8 Bruhn ſchüttelte den Kopf. Er hatte Sehnſüchte, und er die Woche 1 i e e Die Kranken 5 Eine wünſchbare Geſchichte von Lotte Wege. erlag Beſtrickungen— ſeit einigen Tagen. Seit er die[ A1 ee f 5 Edda Peterſen lag in ihrem Zimmer auf der Couch und träumte. Sie war die jüngſte, ſchönſte und begabteſte Schauſpielerin des Stadttheaters. Es war Heiligabend, und ſie war ganz allein. Sie hatte nicht nach Hauſe fahren können, man hatte ſie nicht freigelaſſen. Aber ſie war nicht traurig darüber. Sie hatte auch die Einladungen in der Stadt abgelehnt. Denn Edda Peterſen war roman⸗ tiſch, und es erſchien ihr ſchön, das Feſt dieſes eine Mal mit ſich allein zu feiern. Sie liebte zwiſchen den fröhlichen Abenden den beſinnlichen. e Sie lag auf der Couch und war glücklich. Eine Lampe verbreitete mildes Gelb. Es duftete nach Tannenzweigen und Gebäck. Das hatte ſie geſchickt bekommen. Es duftete auch nach Glühwein. Den hatte ihr die Wirtin gebracht. Sie hörte durch die Zimmer die laute Freude der Kinder. Edda Peterſen ſtreckte ſich wohlig und dachte an früher. Als ſie ein Kind war, hatte das Feſt jedesmal einen bitteren Auftakt gehabt. Sie konnte den Weihnachtsvers nicht ſprechen. Sie konnte bloß murmeln, ſtocken und ſich ſchämen, als ob ſie etwas Entſetzliches unternähme. Edda lachte. Es wäre niemand auf die Idee gekommen, daß ſie Schauſpielerin werden würde. Die Kinder nebenan ſangen„Stille Nacht“. Draußen fielen ſeit langer Zeit Schneeflocken vom Himmel, und Edda Peterſen träumte vom Ruhm. Sie ſah das Geſicht des jungen Mannes vor ſich, das ſie nicht vergeſſen konnte. Schauſpielerin geſehen hatte, die wunderbare, junge Edda zahlte.„Sie wollen gewiß noch in die Kirche“, ſagte der weihnachtskranke Kellner. Edda ſah ihn an. Er hatte ihr eine Erleuchtung ge— bracht.„Das iſt ein guter Rat. Vielen Dank“, ſagte ſie und gab ihm ein großes Trinkgeld. ſind auf ſich ſelbſt angewieſen. Die Grippe graſſiert über⸗ all, bei den Franzoſen, den Schwarzen und uns. Hemmte ſie im Frühjahr die deutſche Offenſive, ſo wirft ſie jetzt in Frankreich alles aufs Lager. Die Gefahr iſt rieſenhaft groß. Sie wütet zäher und ſchlimmer denn je. Bei uns leben Tauſende von Männern auf engſtem Raum Ge⸗ ſunde und Kranke. Erſt um vierzig Fieber herum wird im Revier Platz gemacht. Herr über Kranke und Tote und Medikamente iſt der Medizinſtudent Kranz, der ſein Phyſikum hinter ſich hat und alles aufbietet, um die Leiden zu lindern. Auch er kann weiter nicht helfen, hat nichts, bekommt nichts, muß zuſehen, wie einer nach dem andern ins Gras beißt Ein Glück, denkt er, daß Weihnachten vor der Tür ſteht. Dar⸗ auf hoffen ſie alle. Es kommen vielleicht tröſtende Briefe, eine Botſchaft um unſere Heimkehr, Pakete. Die Hoffnung iſt die einzige Medizin, die er hat und ſeine ſtärkſte ſogar. Wenn er zu den Fiebernden von ihrer Rückkehr, den Menſchen daheim zu ſprechen beginnt, beißen ſie die Zähne zuſammen, kehrt der Wille zum Leben zurück, keiner will hierbleiben in der naſſen Bretagne. Kranz weiß, daß die Briefe und Pakete ſchon ſeit Tagen zurückgehalten werden. Die Lagerleitung will ſie am Weihnachtsabend gemeinſam verteilen. Der Abend iſt da. Das Lager iſt von der Arbeit zu⸗ rückgekehrt. Weihnachtsſtimmung herrſcht in den Baracken. Geſchäftig eilt die Lagerverwaltung umher. In Baracke! Es war i Vorf K Ir é iner. 3 5 4 2 85 1 5 F len geſehel 5 10 2 Mit 5 8 li 5 1 0 9995 See 1 als ſie auftrat. Ein gut ausſehender junger Mann blickte 1 1 6 5 it en 5 n fällt 5 903 gelaſſen und gelangweilt. Es war erſichtlich, daß er nur Re 111 5 5 8 15 if 5 e 8 1— ficke da ſaß, weil er durchaus nichts anderes vorhatte. e ee ſteigt 15.. 1 1 die Dieſes Geſicht will ich verändern, nahm ſich Edda vor. 2 Ecke,„ phantaſiert.„Friede, reklan und ſpielte und ſang und weinte und lachte voller Selig— Friedel ſchreit er fortwährend. Ein ganzes Dutzend hat Bahr keit auf der Bühne. Der junge Mann ſah auf und folgte 5 ethahr die Gefahr Vun 0 ihr. Sie fühlte es. Am Ende ſtand er da und klatſchte f 12 e 8. i en nicht und ſah nur verzaubert, gebannt, entzückt in ihr Ge⸗.„Unter dieſen Umſtänden ſieht Kranz von einer Be⸗. r 8 ſicht. Edda verbeugte ſich und lächelte ihm ganz zart zu. 5 5. a Mae 15 5 9 e 7 7 eee n 5 Sie lag auf ihrer Couch und träumte vom Ruhm. Und Zeichnung: Grunwald— M e. Faf f 5 Lichte es erſchien ihr das Geſicht des jungen Mannes, den ſie be⸗ 5 5 5 2 5 iſt etwas dabei. Aber, 2 gelüſtet es bei ſolchem Fiete heim: zwungen hatte. Sie liebte es. Die Kinder ſangen noch. Vor der Kirche blieben ſie ſtehen und lächelten nach Wurſt und Käſe, Speck und Gebäck? Das einzige 1 Weihnachten iſt ſchön, dachte Edda 5„Weihnachten“, ſagten ſie beide zugleich. wären noch Zigaretten geweſen. Die aber hat der franzö⸗ meiſt z 1 5 ſiſche e bei der Kontrolle n 6 fen 4 fh. 8. 3 e„In der Kirche iſt Chriſtmeſſe“, bemerkte der Kellner, und unter die Kuchenkrümel geworfen. Ein Päckchen Ta⸗ 5 1 ſic„ 15 F als er Stefan die Zigarre brachte.„Wenn der Herr nichts bal bleibt übrig, für ihn, für Kranz, vom Vater, der eine word Mann. Was tut man am Heiligen Abend, wenn man ſeit vorhat? Es iſt ſehr ſchön und ſtimmungsvoll.“ f Landapotheke beſitzt, drinnen im Harz. 5 5 acht 8 ne flemde Stadt berſchlagen e e„Stimmungsvoll?“ fragte Stefan, der den weihnacht⸗ Kranz entfernt das Papier und ſtößt auf den Brief. 1 maten kennt: Man geht hinunter in den Speiſeſaal, lichen Beſtrickungen unterlag.„Gemacht. Was ſchreibt der Vater:. 5 Mani dachte Stefan ſeelenruhig, und ißt. Er war ein Sports⸗ 5 8„Lieber Junge! Es iſt nicht viel, was wir Dir ſchen⸗ führt, mann und ein moderner Mann. Lichter glänzten. Der Paſtor bewegte ſich feierlich] ken können. Aber nimm es, es kommt von Herzen. Du zunzl Im Speiſeſaal brannten zwei elektriſche Tannen⸗ hin und her, und Knaben ſangen in jubelnden Chören.] kennſt wahrſcheinlich unſere Not. Aber, wir wollen Dir's in de bäume, und das Radio ſpielte Träumerei von Schu⸗ Weihnachten, dachte Edda, und es durchrieſelte ſie warm] nicht noch ſchwerer machen mit unſerer Klage. Die Blockade gefor; mann. Sehr hübſch, dachte Stefan. Die haben ſich ordent⸗ und feierlich. Schöne Weihnachten, dachte auch Stefan und wird trotz des Waffenſtillſtands mit aller Schärfe durch⸗ Tupfe lich Mühe gegeben. Es war ganz leer im Saal, und er wunderte ſich, wie er ſich froh und leicht fühlte. geführt. Wir haben kein Fleiſch, keine Wurſt und kein Fett. 12 ſetzte ſich in eine Niſche. Der Kellner kam, und Stefan Die Orgel begann mit einem machtvollen, feſtlichen Das wenige, was wir bekommen, reicht nicht für uns.“ ich d. beſtellte gut und viel zu eſſen. Vorſpiel. Die Menge ſang. Nimm daher die Kleinigkeit als Zeichen dafür, daß wir die m „Man möchte lieber zu Hauſe ſein an ſolchem Abend“, Edda ſang. Ich wünſche mir etwas, dachte ſie, und Deiner gedenken. Vielleicht haſt Du Verwendung dafür. begann der Kellner beim zweiten Gang ein mitfühlendes Geſpräch. „Wieſo?“ fragte Stefan erſtaunt. „Es iſt doch Heiliger Abend“, meinte der Kellner und ſah ſehnſüchtig aus. 1„Sie haben wohl Kinder?“ fragte Stefan verſtändnis⸗ voll. „Nein“, ſagte der Kellner,„ich bin Junggeſelle.„Aber ich hätte gern welche heute abend. Man hat ſoviel Ge⸗ fühl am Weihnachtsabend.“ Stefan grübelte und ſchüttelte den Kopf. Stefan war nicht, was man ſinnig nennt. Er war der Meinung, mit über fünfzehn ſollte man darüber hinaus ſein. * Edda Peterſen lag auf ihrer Couch und war nicht mehr ſo glücklich wie zuvor. Weihnachten allein feiern iſt gut. Eine Stunde lang, zwei Stunden. Aber dann fragt man ſich: Wo iſt der Lichterbaum? Wo iſt das Strah⸗ lende? Wo bleiben die fröhlichen Menſchen, die man gern hat? Edda ſeufzte. Sie hätte beinahe gewünſcht, ſie hätte es erſchien das verzauberte Geſicht des jungen Mannes. Stefan ſang. Singen, dachte er, ein wenig befremdet über ſich ſelbſt. Und dann: Aber natürlich ſingen, es iſt ja Weih⸗ nachten. Ich möchte die Schauſpielerin wiederſehen. Der Paſtor betete. Die Glocken läuteten. Die Menge kniete. Edda ſchlug die Augen auf, und neben ihr ſtand Stefan Bruhn. Stefan ſchlug die Augen auf, und neben ihm ſtand Edda Peterſen. Die Menſchen ſtrömten hinaus. Die beiden gingen nebeneinander. Vor der Kirche blieben ſie ſtehen und lächelten. Der Schnee lag hell und weich auf der Straße. Die Feiernden glitten luſtig und lärmend darüber hin. Sterne ſtanden am Himmel.„Weihnachten“, ſagten ſie, beide zugleich. „Ich habe noch nichts geſchenkt bekommen“, ſagte Stefan und nahm ihren Arm. „Ich habe noch nichts verſchenkt“, antwortete Edda und ließ ſich willig führen. Sie gingen ſchweigend und ſehr glücklich durch die Straßen. Sie dachten das gleiche: Welch guter Gedanke, dachten ſie, allein Weihnachten zu feiern. Es ſind ein paar Medikamente. Vielleicht kannſt Du Not lindern damit! Dein Vater!“ a Medikamente! Kranz reißt die Hüllen ab, hält Glas⸗ röhren in der zitternden Hand. Röhren mit weißen Tablet⸗ ten! Chinin! Chinin! Hätte der Weihnachtsabend wirk⸗ lich Beſſeres beſcheren können? Beſſeres zur rechten Zeit als heute Chinin! 5 5 „Kinder!“ ſchreit Kranz in die Baracke,„Kinder, wir haben Chinin!“ Chinin! Welchen Klang hat heute das Wort. Es gilt mehr als Geld und Ruhm und Glück, ja die Freiheit. Jeder Mann bekommt eine Tablette, die ſchwerſten Fälle ſogar deren zwei. Dabei reicht es noch für drei Tage. Menſchen werden dem Leben wiedergegeben, wertvolle Menſchen, die ſchon den Senſenmann hinter ſich ſpürten. Vielleicht kannſt du's brauchen, har der Vater geſchrie⸗ ben! Vielleicht! Still verlief in der„Infirmerie“ der Heilige Abend. Die Kerzen brannten, kniſterten, verbreite⸗ ten einen heimelnden Duft. Und der Sturm und die Brandung ſangen ihr ewiges Lied. ſentges flücht. all ſingt teguweit Erzählung von Hein 3 Er ging durch die ſpäte Stadt, etwas zu kaufen, was abſonderlich ſei. Er, der Holzfäller Albinus, der ſchon lange wußte, daß er daheim, wo Wälder, Berge und Seen waren, nur mit der Gabe gefallen konnte die das Dorf wie ein kleines Wunder überraſchte. Denn: äſende Rehe verſchneite Tannen, rollende Lawinen, das waren die Wünſche der Städter, die in ihren Mauern nicht viel er⸗ lebten. Aber das Dorf? Es ſehnte ſich nicht nach tauſend Lichtern, eher nach einem Leuchten. Dieſes Leuchten durfte klein ſein, wenn es nur ein wenig geheimnisvoll war. er Holzfäller Albinus ſchlug den Kragen hoch, ſah N ynee durch die Straßen wirbeln und ſuchte ein kleines, geheimnisvolles Leuchten, einen Fuchspelz für Petra? Bewahre, ſie hatte ein warmes Wolltuch von der Mutter her! Ein Schaukelpferd für den Buben Unſinn, das Kind ritt täglich des Nachbars Rappen durch die Koppel! Albinus blieb ſtehen, ſpitzte die Lauſcher, die heiß wur⸗ den trotz aller winterlichen Kälte: Hörte er allein das Jubilieren in der Luft? Zwitſchernd, als ſänge ein Vogel? Süß, als locke eine Nachtigall im Baum—? Albinus fühlte, wie die Augen feucht wurden. Vom Froſt? Von der inneren Verzückung? Wieder klang das Singen auf, koſtbar und voll ſommerlicher Milde. Doch nirgends ein Garten, nirgends ein Nachbar, der andächtig war. Nur er, der Gaſt aus der Stille, er ſtand mitten in der Straße, mitten im Strom, horchend, überrumpelt, ſchwelgend: Eine Nachtigall ſang! Jawohl, er kannte den Schlag, kannte die Melodie, und nicht einer äus der Haſt diefer Stadt wollte ſein Ver— i n ins Haus und öffnete die Stube: Petra kniete mit dem Jungen, betend, demütig, entrückt. zücken teilen. Alles verſank im Lärm des Unwichtigen, die üppigen Schauffenſter und die prahlenden Licht⸗ reklamen, die Tannenbäume am Markt und die rollenden Bahnen und Räder. Inimer noch: Es ſchneite, aber die Menſchen zertraten Schnee zu Schlamm. Und eine Nachtigall ſang, aber die Leute waren taub, man mußte ſie ſchütteln. Denn in dteſem Augenblick geſchah doch zwiſchen unheiligen Lichtern ein heiliges Leuchten! Geſchah das kleine Ge⸗ heimnis: Eine Nachtigall ſang—! „Wollen Sie nicht weitergehen?“ fragte der Wacht⸗ meiſter, der den entzückten Mann mitten im Strudel ſtehen ſah. Ja, der Holzfäller Albinus war ein Hindernis ge⸗ worden, er hob den Finger, rief:„Hören Sie nicht—?“ „Was denn—?“ „Eine Nachtigall ſingt im Schnee!“ „Die können ſie für'n Groſchen kaufen, drüben ſteht der Mann!“ Damit wurde Albinus ſanft zum Bürgerſteig ge⸗ führt, wo ein kleiner Greis ſtand, alt wie eine Warze und kunzlig wie ein Bratapfel. Der Greis trug einen Kaſten, in dem Kaſten lagen Zwitſcherflöten, aus Ton gebrannt, geformt wie Vögel und bemalt mit grünen, auch roten Tupfen. g Albinus wiſchte ſich die Augen. So alſo entzauberte das Wunder! Tönerne, mit Waſſer gefüllte Figuren, man gleich Flöten an den Mund ſetzte!— Nun, da der Holzfäller den jubilierenden Spuk aus der Nähe vernahm, ſpürte er, daß der Sang nicht mehr ſüß und wunderlich ſei. Dieſes Lied war kalt und ſtädtiſch, dennoch opferte Albinus einen Groſchen, ſcheu, daß es nie⸗ mand ſehen ſollte, und floh dann durch die nächſte Seiten⸗ ſtraße, abſeits vom Strom, heim, nur heim, dem Bahnhof uigegen, wo der Zug wartete. Doch während er fo flüchtete, horchte er, den Schnee vom Ohr ſchüttelnd, noch einmal zurück: Da ſtieg das Zwitſchern wieder in die Luft, ſern und ſüß, voll ſommerlicher Täuſchung und Milde Was würde daheim Petra ſagen, wenn er ſie mit dem Spielzeug foppte? Wie würde Martin, der Bube horchen, enn mitten im kalten Winter und wohl zu der halben Nacht trotz Schnee und Eis das Lied des Wundervogels Lor dem Fenſter klang—! Das Herz des Holzfällers ſchlug wieder warm und e Not, vielleicht barg er in der Taſche ein kleines, ge⸗ unisvolles Leuchten! 5 So kam die ſtille und heilige Nacht über das Dorf zwiſchen Wäldern, Bergen und Seen. Das Haus des Holzfällers Albinus lag abſeits der großen Reihe, doch nicht minder feſtlich als alle anderen; denn auch Frau den ſich die —— Petra hatte einen Roſinenkuchen im Backverſchlag, auch Martin ſang fromme Reime und entzündete die Kerzen des ſchillernden Baumes. Von der Kirche her rief die Glocke, ſchwingend und treu,— ja, die Stunde war nah, die Segnung des Friedens, da ſich jeder von innen be⸗ trachtete, und wer keine guten Vorſätze faßte, der wollte doch einiges bereuen, was er einmal an Unrechtem getan. Zwölf Uhr Mitternacht glockte der Kirchturm, da ſchlich Albinus argloſen Geſichts, doch den Schelm im Nacken, hinaus., hauchte in die Hände, ließ Waſſer in die Zwitſcherflöte laufen und verbarg ſich im Düſter des Waldes. Hier blies er in den tönernen Vogel, und ſein Lied klang hell durch die Nacht, klang voll geheimer Kraft und Täuſchung. Bald kam ein Triller, bald ein Schluchzen, dann wieder ein keckes Flöten und endlich eine Melodie von lockender Süße. Pauſe gemacht, Petra und der e Und hatte der heitere Narr eine Atem zu holen oder zu warten, ob Frau a Bube vor das Haus treten würden, dann wiederholte er den Schabernack oft und oft, bald den ſchwingenden Triller, bald das Flöten in ſüßer Melodie. Niemand regte ſich im Haus! Stille blieb die Tür, der Widerſchein flackernder Kerzen ſpielte vor den Fen⸗ ſtern; da glühte der Schnee, und der Wind hauchte in den Tanz der Flocken! Albinus verließ ſein Verſteck, kam ins Haus, öffnete lachend die Stube: Petra kniete mit dem Jungen, betend, demütig, entrückt, und ſie erhoben ſich erſt langſam, als ſie den Vater, der eben noch heiter war, nun ſchmerzhaften Auges dort ſtehen ſahen! „Eine Nachtigall ſang im Schneel hört, Albinus?“ „Unmöglich, Petra—!“ „In der Heiligen Nacht iſt alles möglich! Was ſpotteſt du? Die Bienen ſummen im Korb, die Rehe ſprechen, von Himmel fallen Sterne!“ „Sind Märchen, Petra—!“ Albinus wollte das tönende der Bub fiel ihm ins Wort:„Es ſteht ſo im alten Buch, Vater! Hier, lies, die Mutter hat es aufgeſchlagen!“ Ja, dort ſtand es. Von den Rehen und den Sternen. zen, bald das Haſt du es ge⸗ Spielzeug zeigen, aber Von den Bienen im Korb und von der Nachtigall im Schnee. Heilige Nacht! Nichts iſt unmöglich dem Herz aller Reinen, es freut ſich jede Kreatur, ſo lehrte das Buch—! Da ſchlich der Holzfäller Albinus hinaus, in den Ho an den Brunnen, und warf den tönernen Vogel ſo kie hinein, daß niemand ihn je wiederfinden ſollte! Drinnen aber in der Stube brannten noch imme die Lichter. Doch heiliger ſchien das geheime Leuchten ntzündet vom Wunder des Glaubens, genährt von de Demut des alten Buches: eine Nachtigall ſang im Schnee. — allgütiger Vater, My, e eee eee 5 WA „Lobtanz“ zu Weihnachten Das Feſt der Geburt Chriſti wurde von jeher als freu⸗ diges Feſt gefeiert; manchmal wurde bei dieſen frohen Feſtfeiern auch des Guten zuviel getan. Nicht nur, daß bis ins ſpäte Mittelalter, ſtellenweiſe auch bis ins 17. Jahrhundert, das Chriſtfeſt durch Umzüge gefeiert wurde, deren Teilnehmer im Narrenkleid einherzogen, man hielt auch im Mittelalter in den franzöſiſchen Kirchen häufig ſogenannte„Narrenfeiern“ ab und nannte die Weihnachts⸗ feier dementſprechend„das Feſt der Narren“ In Narren⸗ kleidern ging das Volk zur Kirche, und nach der Meſſe hielt man im Gotteshaus dann noch ein Tänzchen ab und ſang zu den frommen Melodien, die die Orgel ertönen ließ, recht weltliche Texte. Auch in Deutſchland wurde das Geburtsfeſt Chriſti gelegentlich mit einem Tanze in der Kirche gefeiert. Flägel erzählt, daß hiervon die Chronik der Stadt Hof in Bayern berichtet. Wenn nach der Weihnachtsmeſſe der Organiſt das ſchöne Weihnachtslied„O Joſef, lieber Joſef mein, hilf mir wiegen mein Kindelein“, ſpielte, dann traten die Bur⸗ ſchen und Mädchen zu fröhlichem Reigen um den Altar herum an,„um ſich der fröhlichen, freudenreichen Geburt C hriſti äußerlicherweiſe zu erfreuen“ erklärt die Chronik und fügt weiter hinzu, daß dieſer Weihnachtstanz der jungen Leute um den Altar der„Pomwitzeltanz“ geheißen habe. Der Brauch ſcheint dann auch im nahen Deutſch⸗ böhmen Nachahmung gefunden zu haben, und hier hat er ſich ſogar bis in die neueſte Zeit erhalten. Man tanzte dieſen Tanz jedoch nicht in, ſondern vor der Kirche und nannte ihn den„Lobtanz“, Ebenſo wie der alte Pomwitzel⸗ tanz galt auch der Lobtanz als ausgeſprochener Weih⸗ nachtstanz. Eigenartige Beiſpiele von Weihnachtstänzen waren ferner die bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in der engliſchen Grafſchaft Yorkſhire üblich geweſenen Schwertertänze. Sie wurden gewöhnlich von einer Truppe geſchulter Tänzer ausgeführt, die alljährlich zur Weih⸗ nachtsgeit ihre Kunſt zeigten, manchmal aber auch von Bauern, die indes die Tänze anſtatt mit Schwertern mit ſtarken Stöcken tanzten. Der Schwerttanz, der jedenfalls eine lange Geſchichte hinter ſich hat, beſtand darin, daß die Tänzer, jeder mit einem Schwert in der Hand, ver⸗ ſchiedene Figuren: Herzen, Sterne oder Vierecke, bildeten und dabei ihre Schwerter in ſehr geſchickter Art kreuzten. Der Tanz erfolgte nach einer altertümlichen Melodie, zu der auch ein Text geſungen wurde. Zur Beluſtigung des Volkes begannen die Tänzer, wenn der eigentliche Tanz zu Ende war, einen Scheinkampf untereinander, der aber ſchnell in Frieden endete, worauf zuletzt ein allgemeiner Janz der zahlreichen Zuſchauer folgte. Polja wird verhaftet Eine Weihnachtsgeſchichte aus Rußland. Von Hans Riebau. „Raſſolow“!, ſagte Dimitri Verga,„Raſſolow, hier man eine Tanne geſchlagen.“ Raſſolow, Gruppenführer der Grenzwache Lomſfk, nahm den Karabiner vom Rücken und beugte ſich zu dem winzigen Baumſtumpf.„Richtig“, murmelte er,„da hat einer von den Kulacken den Wald des ruſſiſchen Volkes beſtohlen.“ „Das iſt nicht ſo ſchlimm“, ſagte Dimitri Verga,„das gibt nicht mehr als zehn Tage Kerker. Aber heute iſt der 24. Dezember. Der Kulacke hat den Baum gefällt, nicht um ſeine dreckigen Glieder zu wärmen, ſondern um— Weihnachten zu feiern.“ „Und das“, hob Raſſolow den Kopf,„und das, meinſt du, koſtet zwei Jahre Zwangsarbeit?“ „Jawohl“, nickte Dimitri Verga,„das meine ich. Und ich meine weiter, daß dies hier“— und er zeigte auf den ſchneebedeckten Boden—„die Fußſpuren ſind, die——“ „Hm“, machte Raſſolow.„Wir werden in der Be⸗ zirkszeitung eine lobende Anerkennung bekommen.“ „Gewiß“, ſagte Dimitri Verga,„wir werden in der irkszeitung von Lomſk eine lobende Anerkennung be⸗ 0 hat Bez kommen, wenn wir Sie gingen den Fußſpuren nach. Eine Stunde. Und noch eine Stunde. Dann ſtanden ſie vor der Tür des Bauern Polja.„Im Namen des Volkes!“ polterten ſie. „Mach' auf!“ Der Bauer öffnete. Die Grenzwächter gingen in die Stube. Ein Griff, und ſie hatten die Tanne hinter dem Bett hervorgezogen. Ein kleines, verkrüppel⸗ tes Ding, aber bedeckt mit Fetzen von Staniolpapier, wie man es in den Zigarettenſchachteln findet. An den ſtärk⸗ ſten Zweigen aber hingen in Mehlſtaub getauchte Tannen⸗ zapfen. Dimitri Verga nahm den Baum, Raſſolow den Bauern. Zwei Stunden gingen ſie zurück durch den Schnee. Dann ſaß Polja in der Zelle der Grenzpolizei von Lomfk, Raſſolow und Dimitri Verga aber warfen den ſilberfun⸗ kelnden Baum auf den Tiſch der Wachſtube. „Zwei Stunden habt ihr ihn getragen?“ fragte der Nommandant.„Warum habt ihr ihn nicht fortgeworfen?“ Raſſolow zuckte die Achſel. Dimitri Verga kratzte ſich den Kopf.„Ein anderer hätte Mißbrauch damit treiben können“, ſagte ſchließlich Raſſolow. „Und außerdem“, murmelte Dimitri Verga,„wir müſſen ihn als Beweisſtück haben.“ Der Kommandant nahm den Baum, ſchüttelte ihn und ſtellte ihn auf den Tiſch. In dem Tiſch war ein Loch, und der Stamm des Baumes paßte genau hinein. Jetzt ſtand er da und funkelte. Raſſolow, Dimitri Verga und der Kommandant betrachteten ihn. Dann ging Raſſolow zu ſeinem Schrank, zögerte, ſchloß auf, nahm eine lange weiße Kerze heraus und ſchnitt ſie in acht Stücke. Die Wachſtube wurde hell. Der Weihnachtsbaum leuchtete. Als aber Raſſolow anfing, eine Melodie zu brummen, ſtampfte der Kommandant mit dem Fuß auf und ging hinaus.— Die Kerzen waren ſchon im Verlöſchen, als er wieder⸗ zam.„Wo warſt du?“ fraate Dimitri Vera⸗ — „Ich habe“, ſagte der Kommandant— und ſeine Bruſt ſenkte ſich—,„ich habe ihn freigelaſſen.“ Wir werden keine lobende Anerkennung in der Be⸗ zirkszeitung bekommen“, flüſterte Dimitri Verga. „Und vier Stunden ſind wir im Schnee gelaufen“, murmelte Raſſolow.„Vier Stunden im Schnee.“ Dann ſangen ſie leiſe aber mit zitternden Bäſſen, ein altes ruſſiſches Weihnachtslied. Der Lebkuchenfreſſer Von Hans Berenbrok. Es war einmal— alle Märchen fangen ſo an und ſo auch dieſes— es war einmal ein junger Mann, der drei hervorſtechende Eigenſchaften beſaß: daß er Fritz hieß, daß er vier Jahre alt war und daß er gerne Lebkuchen aß. Fritz war kein gutes Kind. Gute Kinder eſſen alles, was man ihnen vorſetzt. Fritz aber ſtocherte mittags und abends auf ſeinem Teller herum und ſchnitt dazu eine ſcheußliche Grimaſſe. Nur wenn es Lebkuchen gab, dann freute er ſich und aß mehr als alle andern.„Fritz“, ſagte dann der Vater,„du wirſt dich an Lebkuchen noch einmal toteſſen!“ Aber Fritz hörte nicht auf die Worte des Vaters, und als Weihnachten herankam, diktierte er der Mutter einen langen Wunſchzettel, auf dem ſtand vorn⸗ an: erſtens Lebkuchen, zweitens noch mehr Lebkuchen, drit⸗ tens noch viel mehr Lebkuchen Am Weihnachtsabend ſtand unter dem Tannenbaum eine große Lebkuchenburg. Sie hatte eine feſte Mauer, auf die mit Mandeln freundlich grinſende Geſichter aufgemalt waren, und Soldaten, die auf Trompeten Weihnachtslieder blieſen, und lachende Schornſteinfeger und Frauen, die auf Beſen ritten. Sie hatte einen hohen Turm, ganz aus Lebkuchen, und obendrauf ſaß ein Hahn, der unentwegt krähte. Und Fritz hatte eine mächtige Freude, aber der Vater ſagte gleich:„Das Chriſtkind hat deinen Wunſch erfüllt, Fritz, nun laß aber alles ſchön ganz; erſt morgen wird von der Lebkuchenburg gegeſſen!“ Aber Fritz war kein gutes Kind: als alle ſchliefen, kletterte er aus ſeinem Bett und ging leiſe ins Weih⸗ nachtszimmer. Er riß aus der Mauer ein großes Stück Lebkuchen heraus und aß es auf. Da plötzlich wurden alle Mandelgeſichter zu widerlichen Fratzen, die Frauen auf den Beſen zu Hexen, die Schornſteinfeger waren ſchwarz und drohten mit den Fäuſten, die Soldaten trompeteten ſchrille Signale, der Hahn ſchlug zornig mit den Flügeln; und alle Lebkuchen ſchrien Fritz an: Wir wollen gegeſſen werden! Fritz bekam eine tödliche Angſt, und je mehr die Leb⸗ kuchen ſchrien, deſto mehr aß er; und je mehr er aß, deſto mehr ſchrien die Lebkuchen. Fritz wurde ganz dick und rund, und er bekam furchtbares Bauchgrimmen. Aber es half nichts, alle, alle mußten aufgegeſſen werden Am andern Morgen fanden die Eltern Fritz ſchlafend auf dem Teppich im Weihnachtszimmer; er war gar nicht dick, und er hatte auch kein Bauchgrimmen; ſogar die Leb⸗ kuchenburg war noch da, nur ein Stück war angebiſſen. Aber das Merkwürdigſte war: die ganzen Weihnachtstage rührte Fritz die Burg nicht an, und wenn nicht die Eltern und die Geſchwiſter ſie ſchließlich gegeſſen hätten, ſo ſtände ſie heute noch S——— 0 8—— . 2 22 2 e 2— d——————— g 4 e e—— Mädchenname, 5. Blasinſtru⸗ Waagerecht: 1. ment, 9. ſiehe Anmerkungl, 10. Geiſtesprodukt, 11. Fremd⸗ wort für„Feſt“, 12. engliſcher Adelstitel, 13. europäiſche Münze, 14. Sportgerät, 17. bekannter Tiroler Paſſions⸗ Feſtſpielort, 18. Hafenſtraße, 20. ſüdamerikaniſcher Staat, 22. männlicher Vorname, 23. ſiehe Anmerkungl!, 24. land⸗ wirtſchaftlicher Begriff, 25. Geſtade.— Senkrecht: 1. Beſuchsanzeige, Meldung, 2. Schriftſteller, 3. großes Gewäſſer, 4. Importbier, 5. dargebrachte Gabe, 6. Stern⸗ bild am nördlichen Sternhimmel, 7. Windrichtung, 8. Huf⸗ tier, 13. Betriebsſtoff, 14. Grabſtelle, 15. Horde, 16. muſi⸗ kaliſches Werk, 17. nordiſche Göttin, 18. Geſchäftsabſchluß, 19. Zufluß der Elbe, 21. Name einer ehemaligen ſpaniſchen Königin, 22. Viehfutter.— Anmerkung: Die Reihen 9 und 23 ergeben die Fortſetzung der Ueberſchrift. Kürzungs⸗Rätſel. In den Wörtern: Adele Liſene Marotte Steher Lenore Leiter Felix Schimmer Legende Oberſt Scharlei Rabatte Pudel Zindel Kordon ſtreiche man je zwei neben⸗ einanderſtehende Buchſtaben, ſo daß neue Wörter, und zwar wiederum Hauptwörter in Erſcheinung treten. Die erſten Buchſtaben dieſer Buchſtabenpaare ergeben dann, reiht man dieſe aneinander, einen Teil des Weihnachts⸗ feſtes. Silben⸗Wechſel. Memel Dollart Feuer Schema Choral Zebra Rinde Landwirt Geizhals Trittbrett Kelim Barde Servis. In vorſtehenden Wörtern iſt die letzte Silbe zu ſtrei⸗ chen und eine der nachfolgenden vorn anzuſetzen. Die An⸗ fangsbuchſtaben dieſer neuen Wörter nennen dann, mit⸗ einander verbunden, den ſchönſten Teil des Weihnachts⸗ feſtes. Fehl⸗Aufgabe. Unter Hinzufügung der Silbe„na“ als zweite in jedem Wort ſollen aus nachfolgenden 22 Silben elf Wör⸗ ter gebildet werden, deren Anfangsbuchſtaben, richtig ge⸗ ordnet, ein Wort ergeben, wodurch dem Chriſtfeſt eine beſondere Weihe verliehen wird. a del e er gel go kel kem lo me näh nas ni nied ra re te te to ve zö zu. Verſchmelzungs⸗Aufgabe. Aus den nachſtehenden je zwei Wörtern iſt durch Um⸗ ſtellen der Buchſtaben je ein anderes Wort zu bilden. Die Anfangsbuchſtaben dieſer Wörter müſſen dann, mitein⸗ ander verbunden, einen chriſtlichen Gedenktag nennen. Acht Karre= Sinnesart. Rhein Tete— Weiblicher Perſonenname. Ar Laffe—Italieniſcher Maler. Tann Tier Erziehungsanſtalt. As Note—Tonſtück. Oſt Ruebe Pflanze. Fell Oer—Tafelfiſch. Ar Herd Männlicher Perſonenname. Gans Tee- Waſſerpflanze. Hort Ode— Männlicher Perſonenname. Buchſtaben⸗Ergänzung. Ilm Aſter Panke Eros Rebus Lanke Lend Aar Urban Raufe Ehre Raupe Hering. Aus jedem der vorſtehenden 13 Wörter ſoll durch Anfügen eines weiteren Buchſtabens am Anfang ein neues Wort gebildet werden Die Buchſtaben ſelbſt ergeben, aneinandergereiht, einen Weihnachtswunſch. Sine Wohltat bel Zugluft, Wind, Ohten muß man Schützen Erkältung eto. für Beruf und Sport! Zeballdarcbſässige Ohrpfropfe 80 u. 90 Pfg. i. Aboth. u. 7. Na be 8 derum Akustika benützen Wer Zeitung lieſt, iſt ſtets im Bildel Und wer 18 95 Beſcheid in Aboihehen und Drogerien weiß, Dr. ZIAs ele hal Erfolg! Nie Ein Vorbild. der Pflichterfüllung iſt der freiwillige Helfer des Winterhilfswerkes Sprichwort⸗Rätſel. Den nachfolgenden Sprichwörtern iſt je ein Wort zu entnehmen. Hat man dieſe gefunden, ergeben ſie, anein⸗ andergereiht, den Anfang eines bekanntes Weihnachts⸗ liedes. 1. Dies Haus ſteht in Gottes Hand. 2. Tröſten iſt leichter als leiden. 3. Der Kluge ſchickt ſich in die Zeit. 4. Ein heller Tag vertreibt viel düſtre Wolken. 5. Er ſteckt alles in den Strumpf. 6. Man muß Gott für alles danken. 7. Selbſt gemacht iſt am zuverläſſigſten. Beſuchskarten⸗Rätſel. Egon Riefe Gaſtein. Durch Umſtellen der Buchſtaben auf vorſtehender Be⸗ ſuchskarte ergibt ſich der Feſtgruß des genannten Herrn. Umſtellungs⸗Rätſel. Nadel Natal Eimer Senſe Kioto Delta Graus. In vorſtehenden ſieben Wörtern ſind die Buchſtaben umzuſtellen, ſo daß neue Wörter entſtehen. Dieſe müſſen in ihren Anfangsbuchſtaben— verbunden— einen Chriſt⸗ baumſchmuck nennen. Silbenrätſel. Sag' ich eins⸗zwei⸗drei zu dir, Dann geſtatteſt du es mir. Stadt in Sachſen iſt eins⸗zwei, Und im Garten ſteht zwei⸗drei, Dient wohl dir zum Aufenthalt; Zwei iſt weder warm noch kalt; Stellt auf die zwei⸗eins ſich wer, Um Erforſchung müht ſich der; Ob ein Nachlaß groß ob klein, Möchteſt gern eins⸗drei wohl ſein. Auflöſfungen aus voriger Nummer: Kreuzwort⸗Rätſel: Waagerecht: 1. Yak, 4. Meran, 6. Ulan, 8. Paß, 11. Blei, 13. Baer, 15. Ems, 16. rot, 18. Reh, 19. Smaragd, 20. Ali, 22. Aal, 23. Inn, 25. Senf, 27. Knie, 28. Igel, 30. Tael, 31. Humor, 32. Ger. Senkrecht: l. Yen, 2. Ar, 3. Kap, 4. Mai, 5. Nab, 6. Ulm, 7. Leſſing, 9. Sardine, 10. See, 11. Begas, 12. Koran, 14. Rhone, 16. Raa, 17. Tal, 21. Lei, 24. Nil, 26. Feh, 27. Kar, 29. Lug, 30. Tor. Wortſpiel: 1. Kogel— Vogel, 2. Lie— Oie, 3. Zeiſig— Reiſig, 4. Kutter— Futter, 5. Degen— Regen, 6. Ober— Eber, 7. Gran— Uran, 8. Korn— Dorn, 9. Onkel— Enkel.— Vorfreude. Tauſch⸗Rätſel: Bowle Mette Zille Hantel Juni Mater Cid Sehne Raute Gras Bauch Thule Haſt Maſt Braut Echſe Talg Weiler Druck Bann Anger.— Weihnachtsausſtellung Buch ſtaben⸗Tauſch: Jugend Zunge Aller Borke Planke Stahl Miſpel Kapſel.— Julklapp. Auslaſſungs⸗ Aufgabe: Alwjare Leli)ne Kiln)d Patl(t)e Milehne Bolrſa Borſſhte Lehnle) Olihe Kaln)te Muſt(z) Lalu)hge Ol(gher.— Winters Einzug. Buchſtabenrätſel: Norne, Aroma, Loden, Krebs, Welle, Meſte, Koppe, Droge, Herne, Peter.— Rodelſport. Silbenrätſel: 1. Ananas, 2. Nogat, 3. Schar⸗ lach, 4. Eſtiſſac, 5. Halali, 6. Nachen, 7. Komet, 8. Oda⸗ liske, 9. Surrogat.— Anſehen koſtet nichts. Telegramm ⸗Rätſel: Zitrone Scheitel Kitz Stendal.— Rodelſchlitten. Stadel Hoſe Humor Wally bekommt Weihnachtsgeſchenke. Lauter kleine, feine, entzückende, elegante Paketchen. Wally rührt die Pakete nicht an. „Willſt du ſie nicht Wally?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ f Wally lächelte:„Das Einpacken zum Umtauſchen macht ſo viel Mühe. Ich trage alles lieber gleich wieder ſo ins Geſchäft.“ auspacken und dir anſehen, *. Eine Dame erſcheint am dritten Feiertag in einer Buchhandlung.„Ich habe hier vor Weihnachten ein Buch gekauft, würden Sie es mir umtauſchen?“ „Aber gewiß, meine Dame. Was war es denn für ein Buch?“ „Ein Briefſteller für „Und was wünſchen „Ein Kochbuch!“ Liebende.“ Sie jetzt dafür?“ i Aexelick erfrischend ö gründlich reinigend und dabei doch Jain Zehnschmelz schonend!—— Sroſle Tube 40 Pl., kleine Tube 25 Pf. 2 116 Kopfjucken Trilysin mit dem neuen Wirkstoff beseitigt den lästigen Juckreiz. Dos Had Wird gesund und schön! Fleische z RM I. 82 und RM 3.04 . „„Zum Wochenende; und„Zum Zettvertretb) Nr 52 erſchernen als Betlage. BA 3 Vi 37: 620315 Bl.⸗Ni„ Für die auf dieſer Seite erſchelnenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl Zettung nicht zuſtändig Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, kür Anzelgentetl Carl Görg, Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtl. in Berlin SW 68, Lindenſtr. 101/102. Zeichnung: Stange— M „Wundervoll, Schatzi! Echte Perlen! Aber ein kleiner Wagen wäre mir doch lieber geweſen!“ „Tja, ich habe leider keine Imitation auftreiben können!“ 1 Der Schotte am Telephon:„Lieber James, würdeſt du nicht gern den Weihnachtsbraten mit mir zuſammen eſſen?“ „Aber natürlich!“ Sehr liebenswürdig!“ „Dann ſage, bitte, deiner Frau, daß ſie ein Gedeck mehr auflegt!“ 5 Ein Matroſe erhielt in Ueberſee zu Weihnachten einen Brief, zog einen leeren Bogen Papier aus dem Umſchlag und betrachtete ihn nachdenklich.„Nanu?“ fragte ſein Kamerad.—„Tja“,— ſagte der andere—„in Colombo habe ich nicht geſchrieben, und ſeitdem ſpricht meine Frau nicht mehr mit mir.“ 1 „Darf ich Weihnachten zu dir kommen, alter Junge, zu Hauſe halte ich es nicht aus.“ „Warum denn?“ „Seit mein Goldfiſch tot iſt, fühle ich mich ſo einſam.“ „Ich werde meiner Frau dieſe Weihnachten eine große Ueberraſchung bereiten.“ 8 „Was ſchenkſt du ihr denn?“ „Nichts. Gar nichts.“ „Das iſt doch keine Ueberraſchung?“ „Doch. Sie erwartet etwas.“ * Sie: Und wenn ich mich mit Ihnen in die Ecke ſetze, verſprechen Sie, mich nicht zu umarmen? Er: Jawohl. Sie: Verſprechen Sie auch, mich nicht zu küſſen? Er: Jawohl. Sie: Ja was hat es denn eigentlich für einen Zweck, ſich in die Ecke zu ſetzen? „Du ſollteſt froh ſein, einen ſo ſparſamen Mann zu heiraten!“ ſagt der Vater nach der Verlobung unterm Weihnachtsbaum. „Bin ich ja auch!“ ſagt die Tochter.„Aber es iſt ſchrecklich, mit ſolchem Mann verlobt zu ſein!“ Auflöſung aus voriger Nummer: (Geſchäfttiches— außer Verantwortung der Schrifteitung. 82. 1. Mißerfolge eme ſch echte Angewohnhen! „Hüte dich vor der Gewohnheit des Mißerfolges!“— Das iſt der Kernſatz einer amerikaniſchen Lehre, die eine praktiſche Philoſophie für den Alltag ſein will Es klingt zunächſt ge; wagt, was mit dieſem Lehrſatz behauptet wird Man kann es aber auch anders ausdrücken Nämlich: Nimm dir nichts vor, was du nicht durchführen kannſt! Was du aber nach ſorg⸗ fältiger Ueberlegung angreifſt, das laß nicht auf halbem Wege fallen, ſondern führe es mit allen Kräften zu Ende Denn nichts hebt und kräftigt dich mehr als eine gelungene und voll⸗ endete Leiſtung, nichts zehrn ſtärker an deinen ſeeliſchen Kräften als ſtändige Halbheir als das bohrende Bewußtſein: Es wird ja doch nichts daraus Das gil nicht nur für die großen Entſcheidungen, ebenſo⸗ ſehr und mehr noch für die alltäglichen, die kleinen Es darf nie heißen: Wenn ich hätte— dann würde ich— ſondern: Was ich will, das werde ich erreichen! Natürlich muß man zunächſt die Mittel ſchaffen, die zum Ziel führen. Wer ein Haus kaufen will oder ein Auto, wer eine Familie gründen will, wer die materiellen Grundlagen für künftige Leiſtungen ſchaffen will, der wird mit dem haus⸗ halten, was er han wird ſich ein Bankkonto anlegen und e ſtändig vergrößern, bis er die Mittel zur Hand har die er braucht Es iſt ſelbſtverſtändlich für ihn. ſeine Erſparniſſe ſo ſicher und nutzbringend wie möglich anzulegen und ſich dabel vom Bankfachmann beraten zu laſſen Denn er weiß die Sach ⸗ kenntnis, die Zuverläſſigkeit die gute Organiſatton der Banken zu ſchätzen, er weiß daß die Bank ihm Koſten und Aerger er⸗ ſpart er weiß, daß er mit ihr auch auf lange Sicht gut arbeiten kann, weil er hier Ueberſicht über weite Zuſammenhänge un hilfsbereite Beratung findet Und er weiß, wenn er noch klein anfängt, ihm ſtehen alle Hilfsmittel eines weiwerzweig⸗ ten Bankennetzes zur Verfügung Er hal das Bankkonto richtig erkannt: als einen Schritt auf dem Wege zum Erfolg 70 Aber auch hier gilt die Regel: Nicht lange zögern 5 8 durchhalten nur das bringt Erfolg Auf halbem Wege ſtehenzubleiben, har keinen Sinn Was bedeutet gquerelastisck! Hensaplest ist querelastisch, dadurch kann 2 den Bewegungen nachgeben, ohne zu behindern. Ein idealer Verbend: im Nu snzulegen, Plutstillend, Man? 1 kceirmtõtend u. heilungfördernd.* 3 r ee —ͤ— 25 Sed r Ser ee