ze, nb 8 3 37. Jahrgang Sanngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, * der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47218. Poſtſcheck ⸗ Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüche Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdl Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 11. 37 1160 Rudolf Heß an alle Deutſchen riedensſehnſucht der völker Der ſtärkſte Garant der Ruhe in Europa In ſeiner Weihnachtsanſprache an alle Deutſchen in der Welt erklärte Rudolf Heß u. a., daß das deutſche Volk ſtändig Not und Elend unter ſeinen Volksgenoſſen verringert und ſeine ſozialen Pflichten freiwillig, freudig und in einem Maße erfüllt habe, wie kein anderes Volk der Erde „In Deutſchland“, ſo fuhr der Redner fort,„gibt es das Gerede von Kriegsgefahr und kriegeriſcher Drohung nicht. Das felſenfeſte Bewußtſein, ſelbſt keinen Krieg zu wollen und jeder⸗ zeit die Kraft zu beſitzen, eigener Bedrohung einmütig und ſtark entgegenzutreten, nimmt uns Deutſchen, die wir eine Kriegsangſt überhaupt nicht in uns fühlen, auch die Sorge einer täglichen kriegeriſchen Bedrohung. Dabei wiſſen wir“, fuhr Rudolf Heß fort,„auch der Mann und die Frau der an deren Völker wollen den Krieg nicht. Auch ſie wollen Ruhe, friedliche Arbeit und ein aufbauendes Leben. Die Friedens. ſehnſucht der tüchtigen und anſtändigen Menſchen aller Kultur nationen iſt heute einer der ſtärkſten Garanten der Ruhe in Europa. Auch die in ihrem Streben nach Erhaltung des Friedens immer nachhaltiger wirkſam werdende Kameradſchaft der Frontſoldaten des Großen Krieges und das Kennen⸗ ernen der Jugend deren Väter gegeneinander im Felde ſtanden, nimmt den Kriegshetzern ebenfalls immer mehr die Ausſicht auf Erfolg!“ In unerſchütterlicher Zuverſicht gehe das deutſche Volk an die größten Aufgaben friedlicher Arbeit, die es ſich jemals ge⸗ ſtellt habe und die ungeſtört zu beenden ſein ſehnlichſter Wunſch ſei:„Was im Kampf um Deutſchlands Erneuerung ewonnen wurde, das wollen wir in den kommenden Jahren ewahren ſeſtigen und ausbauen“ Spiegelbilder der Schaffenskraft „Nach dem Willen ſeines Führers iſt Deutſchland dabei“, . Rudolf Heß weiter,„gewaltige Veränderungen eines baulichen Geſichts vorzunehmen. Es ſetzt ſich erade in der gleichen Zeit, in welcher dies bis vor wenigen zahren noch gedemütigte und entehrte, erniedrigte und ver⸗ achtete Millionenvolk ſeinen politiſchen, wirtſchaftlichen, mili⸗ täriſchen und moraliſchen Wiederaufbau vornimmt, in ſeinen Bauwerken die ewigen Zeugen ſeines großen Willens und ſei⸗ ner großen Leiſtungen Es gibt der Weite nattonalſozialiſtiſcher Abel un erhabenen Ausdruck Schafft es dabei für Millionen rbeit und Brot, ſo ſchafft es zugleich für die Nachwelt un ⸗ vergängliche Denkmale ſeiner wiedererwachten Kraft, Denkmale, die in ihrer Größe und in ihrer Schönheit Spie ⸗ elbilder ſind der leidenſchaftlichen Schaffenskraft und des dealismus, die dieſes Volk in unſerer Zeit empfindet! Gewaltige ſoziale Leiſtungen als Zeugnis der Nächſtenliebe gewaltige Monumente als 8 der wieder⸗ erkämpften Geſtaltungsfretheit ſind unſer ſichtbarer Dank an das Schickſal, ſind durch die Tat abgeſtatteter und in Stein und Eiſen geformter Dank eines ſtarken Volkes an ſeinen Gott! Es wird ſtets das Bedürfnis eines jeden anſtändigen Deutſchen ſein, durch Tat und Wort ſeinem Gott für die Kraft und den Segen zu danken, die die Allmacht dem einzelnen und dem ganzen Volk gegeben hat! Rudolf Heß grüßte dann namens der Heimat die Männer der Deutſchen Kriegsmarine und gedachte der Toten die im vergangenen Jahr in Vollzug eines internationalen Auf⸗ trages und für die Ehre der deutſchen Flagge ihr Leben ge⸗ geben haben, und mit ihnen zugleich der Volksgenoſſen, die als Seefahrer im Dienſte der Handelsmarine ſtarben. Gruß an die Auslandsdeutſchen „Mit beſonderer Anteilnahme“, ſo betonte der Stellver⸗ treter des Führers,„grüßt die Heimat in dieſem Jahr die auslandsdeutſchen Flüchtlinge der chineſiſchen Wir⸗ ren, und ſie dankt dabei beſonders den deutſchen Männern und rauen in manchen Ortsgruppen 1 rnen Oſtens, die ſich in vorbildlicher nationalſozialiſtiſcher Kameradſchaft ihrer in Not geratenen Landsleute angenommen haben und ſie noch eute betreuen. Gerade hier haben, wie auch an vielen anderen Riten der Welt, die auslandsdeutſchen Frauen in vorbildlicher Weiſe mitgeholfen, Not und Sorge zu lindern und der neuen deutſchen Volksgemeinſchaft ſchönſten Ausdruck zu geben. Ihrer und der vielen anderen deutſchen Frauen draußen, deren Männer für ihr Deutſchtum und ihr Belennt⸗ nis zu ihm eingekerkert und verfolgt werden, dieſer Frauen, die dennoch in bewundernswerter Treue, Geduld und Hingabe für ihr und ihrer Kinder Deutſchſein ringen, erinnert ſich die eimat in tiefem Mitgefühl, aber auch in anerkennendem 7 Wir wiſſen daheim wohl um den Kummer und die Qual, die Deutſche draußen um ihres Deutſchtums willen tragen; wir wiſſen aber auch, daß ſie dennoch endlich den Lohn ihres Opfers erhalten werden.“ Die Parole der Heimat 5 arole der Heimat rief Rudolf Heß den auslands. F„Wir vollenden unbeirrbar und unabänderlich, was wir 50 nationalſozialiſtiſchen Deutſchland begonnen. Wir haben unſeren Kindern ein freies Reich er⸗ kämpft. Wir geben ihnen eine frohe Jugend, ein geſundes Leben, eine anſtändige Moral und eine ſaubere Weltanſchau⸗ ung. Wir werden dieſer Jugend die Freiheit erhalten und alle Einrichtungen vollenden, die ihr die Zuverſtcht auf eine ſchöne Zukunft geben. 1 F Wir werden den friedlichen Unabha ts kampf der deutſchen Wirtſchaft durchfechten und für die weitere Geſunderhaltung und Geſundung unſeres Volles 5 ſorge treffen. Wir werden die Verbindung zwiſchen Heima und Aus landsdeutſchtum weiter fördern und ebenſo die Verſuche fortſetzen, für das Volksdeutſchtum im Auslande durch Vereinbarungen mit den Gaſtvölkern einen würdigen Zustand herbeizuführen. Wir werden unſere. schaftlichen Beziehungen zu den Nationen, die guten Willen ſind, pflegen und werden nicht müde werden, unſeren 18 f für ein anſtändiges r gegen die bolſchewiſtiſche Mörderelique weiterzuführen. 5 Wir können voll Stolz ſagen, daß, wir Deutſche zum 25 Bloc des Friedens geworden ſind. Montag, den 27. Dezember 1987 — Wo aber immer die Agitatoren der Komintern ihren niedri⸗ gen Lügen Gehör verſchafft haben, da waren, wie nun ſchon ſeit zwanzig Jahren, Krieg und Mord, Haß und Willkür, Zerſtörung und Vernichtung die Folge. Wer haben in fried— lichen a die der Sicherheit der Völker, ihrem Aufbau und ihrer Freundſchaft untereinander dienen, unſer Ziel geſehen und wir wiſſen, daß es zum Beſten unſeres Volkes war und wir ſind überzeugt, auch zum Beſten der anderen Völker. Auf dieſem Wege werden wir wie in der Vergangenheit auch in Zukunft fortſchreiten.“ Rudolf Heß gedachte des verſtorbenen großen Deutſchen Erich Ludendorff, der ſich als einziger militäriſcher Füh⸗ rer aller am Weltkriege beteiligten Nationen den Ehrennamen „Feldherr“ errungen habe, und fuhr dann fort:„An der Schwelle eines neuen Jahres wenden wir unſere Gedanken und Wünſche dem Manne zu, dem jeder einzelne von uns ſeines Volkes und damit ſeine eigene Stellung in der Welt heute dankt. Glücklich, wer mit uns des Glaubens ſein kann, im Handeln dieſes Mannes die ſichtbare Spur eines allmäch⸗ tigen Willens zu ſehen.“ Mit der Bitte:„Herr, erhalte Deutſchland ſeinen Führer Adolf Hitler!“ ſchloß Rudolf Heß ſeine Auſprache „Führer⸗Weihnachtsfeſt⸗ Der Führer bei den alten Parkeigenoſſen. München, 26. Dezember. Wie alljährlich weilte der Führer auch in dieſem Jahr zum Weihnachtsfeſt im Kreiſe ſeiner alten Münchener Par⸗ teigenoſſen Mehr als 1300 SA-Männer und alte Partei⸗ genoſſen hatten ſich auf Einladung des Führers zum„Füh⸗ rer⸗Weihnachtsfeſt“ in dem weihnachtlich geſchmückten gro⸗ ßen Löwenbräu⸗Saal verſammelt, in dem früher ſo manche heiße Verſammlungsſchlacht ausgefochten wurde und der nun im Zeichen dieſer Feier der Kameradſchaft des Füh⸗ rers mit ſeinen alten Münchner Parteigenoſſen ſtand. Die⸗ ſes Zuſammenſein mit dem Führer im engſten Kreis ſeiner alten Kameraden war für alle Teilnehmer dieſer Stunde — das ſah man ihren frohen Geſichtern und leuchtenden Augen an— das ſchönſte Weihnachtsgeſchenk und die größte Feſtesfreude. Als der Führer gegen 13 Uhr mit Obergruppenführer Br ückner, der ſeit Jahren dieſes Weihnachtsfeſt vorbe⸗ reitet, und Gauleiter Adolf Wagner(München) den Saal betrat, grüßten ihn ſeine alten Kampfgenoſſen mit einem brauſenden Sieg⸗Heil, aus dem ihm ſchon jetzt der Dank dafür entgegenklang, daß er auch in dieſem Jahr es ſich nicht hatte nehmen laſſen, zu Weihnachten bei ſeinen alten Münchner Kameraden zu weilen. Das gemeinſame Mittageſſen, das von alten Weiſen der Kampflieder und Märſchen begleitet war, rief in den alten Parteigenoſſen Erinnerungen wach an die große Zeit, in der ſie durch den Kampf zu der wunderbaren natio⸗ nalſozialiſtiſchen Kameradſchaft zuſammengeſchmiedet wur⸗ den, die auch in dieſer Feier wieder offenbar wurde. Und immer wieder gedachten ſie dabei der früheren Weihnachts⸗ feiern mit dem Führer, die ſtets für ſie zu den ſchönſten Stun⸗ den des Jahres zählten. Sie erinnerten ſich wieder an Weihnachten 1931, als beben Brückner zum erſten Mal die armen und bedürftigen SA.⸗Kameraden zu der Feier mit dem Führer in das Braune Haus einlud. Damals mußten in wochenlanger Vorarbeit mühſam die Ge⸗ ſchenke zuſammengebracht werden, die der Führer ſeinen treuen Kampfgefährten überreichte. Von Jahr zu Jahr wurde dann der Kreis immer größer; aus dem Braunen Haus mußte die Feier in die Neichsführerſchule, in den Wagnerbräu⸗ und ſchließlich in den Löwenbräu⸗Saal verlegt werden. Aus der kleinen Weihnachtsbeſcherung von einſt iſt die wunderbare Feier der Kamerabdſchaft geworden, die den großen Kreis der alten Münchener SA.⸗Männer und Parteigenoſ⸗ ſen alljährlich zum Weihnachtsfeſt mit dem Führer vereint. In der Zeit der Not und des Kampfes iſt dieſe Feier ent⸗ ſtanden, und darum gehört ſie auch heute nach dem Siege immer wieder von neuem zu den ſchönſten Erlebniſſen der Alten Garde des Führers. Gauleiter Wagner ſprach dem Führer im Namen der verſammelten 1320 alten SA.⸗Kameraden in warmen Wor⸗ ten ſeine herzlichen Wünſche für das Weihnachtsfeſt aus und er gab der übergroßen Freude der alten Münchener Partei⸗ genoſſen Ausdruck, daß der Führer auch zu dieſem Weih⸗ nachtsfeſt wieder in ihrer Mitte weile. In faſt einſtündigen Ausführungen ſprach dann der 17 0 zu ſeinen alten SA.⸗Kameraden. Er gab einen Rück⸗ lick auf den Weg der Wiederherſtellung der deutſchen Macht und einen Ausblick in die Zukunft und die Aufgaben, die ſie uns ſtellt. Minutenlanger unbeſchreiblicher Jubel umbrandete den Führer, als er geendet hatte. Durch ein Spalier erhobe⸗ ner Arme verließ der Führer die Weihnachtsfeier ſeiner alten Kampfgenoſſen, denen er durch ſeine Worte die ſchönſte Weih⸗ nachtsfreude bereitet hatte.. Erſte und letzte Botſchaft Weihnachtsanſprache des engliſchen Königs. London, 27. Dez. Vom Schloß Sandringham aus hielt König Georg am erſten Weihnachtsfeiertag eine Rundfunkan⸗ ſprache an die Völker des Britiſchen Weltreiches, die in alle Teile des Empire übertragen wurde. König Georg gab zunächſt zu verſtehen, daß er zahlreichen Bitten ſtattgegeben habe, die Weihnachtsanſprache zu halten, daß er aber nicht beabſichtige, dieſe Tradition ſeines ters auch künftig fortzuſetzen. Nach Worten des Dankes für die Liebe und Ergebenheit des britiſchen Volkes ſagte König Georg u. a.: Wenn wir zurückblicken auf das jetzt abſchließende Jahr, ſo ſehen wir über Teilen der Welt die Schatten der Feindſchaft und der 7 e . Nr. 301 Furcht. Wir wollen uns aber zu der Botſchaft von Frieden und gutem Willen hinwenden, die Weihnachten bringt. Wir wollen uns bemühen, daß dieſer Geiſt ſchließlich überwiegt. Jeder von uns kann helfen, wenn er dieſe unſterbliche Bot⸗ ſchaft zur Richtlinie ſeines täglichen Lebens macht. Die Londoner Blätter geben die Weihnachtsbotſchaft des Königs ßer Aufmachung wieder, wobei ſie insbeſon⸗ dere hervorheben, daß es ſich um die erſte und letzte Bokſchaft des neuen Königs handle. Die Renten für Kriegsbeſchädigte Entſcheidender Schritt zum Abbau der Notverordnungen. Das Geſetz über den Ausbau der Rentenverſicherung vom 21. Dezember 1937 bringt für die Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen einen weitgehenden Abbau untragbar gewordener Vorſchriften der Reichsverſiche⸗ rungsordnung, die noch aus der Zeit der Notverordnun⸗ gen ſtammen. Dieſe Vorſchriften bewirkten eine ſcharfe Kürzung der Renten aus der Sozialverſicherung beim Zu⸗ ſammentreffen mit den Renten aus der Kriegsverſorgung. Nachdem ſeit der Machtergreifung die ſchlimmſten Härten gemildert worden waren, wird jetzt ein entſchei⸗ dender Schritt zum vollſtändigen Abbau dieſer Notvor⸗ ſchriften getan. Das Geſetz vom 21. Dezember gibt nunmehr der Mehrzahl der Kriegsbeſchädigten und ihrer Hinterbliebe⸗ nen die volle Sozialrente wieder, für die übrigen wird der zahlbar bleibende Betrag nach Möglichkeit er⸗ höht. Damit iſt beſonders für die älteſten Gruppen der Kriegsopfer ein Fortſchritt erreicht, der zuſammen mit der 1934 bewilligten Frontzulage wohl als eine der bedeut⸗ ſamſten Maßnahmen zugunſten der Kriegsopfer angeſehen werden muß. Außerdem erhalten jetzt alle Kriegsteilnehmer Steige⸗ rungsbeträge für die Dauer ihrer Teilnahme am Welt⸗ kriege. Dadurch wird ihre Rente aus der Sozialverſiche⸗ rung entſprechend erhöht. Der Dank der Bergmänner Das von der Reichsregierung beſchloſſene Geſetz über den Ausbau der Rentenverſicherung mit ſeinen großzügi⸗ en Maßnahmen zur Beſſerung der ſozialen Lage des ergmannes hat gerade im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Indu⸗ ſtriegebiet und insbeſondere bei den Arbeitsmännern des Ruhrbergbaues dankbare Freude ausgelöſt. Dem Dank der deutſchen Bergmänner für die ſoziale Großtat des Dritten Reiches gibt der Leiter der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft Bergbau, Albert Padberg, in folgen⸗ dem Telegramm an den Führer Ausdruck: „Mein Führer! 650 000 deutſche Bergmänner be⸗ grüßen aus dankbarem Herzen die Neuregelung der knapp⸗ ſchaftlichen Verſicherung, die durch eine Gemeinſchaftshilfe des geſamten deutſchen Volkes ermöglicht wurde. Sie ge⸗ loben Ihnen, mein Führer, wie in den früheren Jahren des Aufbaues auch für alle Zukunft Einſatzbereitſchaft und Treue für das deutſche Vaterland.“ Ap den Reichsarbeitsminiſter Seldte und Reichs⸗ organiſationsleiter Dr Ley wurden entſprechende Tele⸗ gramme geſandt. Gleichzeitig richtete der Leiter der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft Bergbau, Padberg, einen Aufruf an die Arbeitskameraden im deutſchen Bergbau, in dem der Ausbau der Rentenverſicherung als einmalige Tat in der deutſchen Sozialpolitik bezeichnet wird. Der bisher be⸗ wieſene Opfermut und die Einſatzbereitſchaft der deutſchen Bergmänner hätten damit eine Anerkennung gefunden, wie es bisher in der Vergangenheit noch nicht der Fall war. Mit einem Treuegelöbnis an den Führer ſchließt dieſer Aufruf. 2 1 2 8. Straßenkontroilen der Fernlaſtfahrer Eine Verfügung des Reichsarbeitsminiſteriums. In einer Verfügung des Reichsarbeitsminiſteriums an die Reichstreuhänder der Arbeit wird angeordnet, daß künftig die Straßenkontrollen der Fernlaſtfahrer von der DA F., Reichsbetriebsgemeinſchaft Verkehr und öffentliche Betriebe, im Einvernehmen mit dem Reichskraftwagen⸗ betriebsverband durchgeführt werden. In der Verfügun heißt es, daß die Kontrollorgane in erſter Linie darau ſehen müſſen, daß Arbeitsſchichtbücher vorhanden ſind. Weiterhin ſollen die Kontrolleure durch Aufklärung und Erziehung auf die ordnungsmäßige und wahrheitsgemäße Ausfüllung der Schichtbücher hinwirken. Beanſtandungen, die ſich im Einzelfall ergeben, ſind dem zuſtändigen Reichs⸗ treuhänder der Arbeit anzugeben. Bei Verſtößen gerin⸗ geren Umfangs wird der Betriebsführer gegebenenfalls ſchriftlich zu verwarnen ſein, im Wiederholungsfalle und in Fällen ſchwerwiegenderer Bedeutung wird eine Straf⸗ anzeige erfolgen. Durch derartige regelmäßige Kontrollen ſoll die korrekte Durchführung der Reichstarifordnung für den Güterverkehr gewährleiſtet werden. N Chronik des Tages Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtattete der von der Sudeten ⸗ deutſchen Kulturgeſellſchaft im eee veranſtal⸗ 0 5 F Kunſtausſtellung 1937“ einen Be⸗ uch ab. 2 8 In Berlin iſt eine Deutſch⸗Bolivianiſche Vereinigung ins Leben gerufen worden, die unter dem Namen Deutſch⸗Bolivia⸗ niſche Arbeitsgemeinſchaft der Förderung der kulturellen und wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Boli⸗ vien dienen ſoll. t 5 N Im Auswärtigen Amt in Berlin wurde ein deutſch⸗eſt⸗ niſches Luftverkehrsabkommen unterzeichnet. 5 1 15 1 1 7 3 5 Die ſtärkſte Verfaſſung Polniſche Stimme über die politiſche Lage in Deutſchland. Die bedeutende polniſche Zeitung„Gazeta Polſka“ beſchäftigt ſich in recht witziger Weiſe mit den„Vorſtellun⸗ gen des durchſchnittlichen zeitungleſenden Europäers“ über die Lage in Deutſchland. Der Berliner Berichterſtatter des Blattes kennzeichnet damit zugleich die Irreführung, der viele Ausländer durch die tendenziöſe Darſtellung deutſcher Verhältniſſe in ausländiſchen Blättern zum Opfer fallen. Dieſer Europäer, erklärt der Berichterſtatter, erwarte auf Schritt und Tritt in Deutſchland Beweiſe von Elend und von Lebensmittelmangel anzutreffen. Statt deſſen ſehe er auf der Straße, in der Straßenbahn oder in irgend⸗ einem Vorſtadtkino nur ſauber und ordentlich gekleidete und gut genährte Menſchen. Er ſtelle ſich vor, daß die Mehrheit der deutſchen Bevölkerung nach Demokratie lechze, daß man ſolche Menſchen leicht irgendwo antreffen und mit ihnen ſprechen könne. Statt deſſen gebe es ſie entweder überhaupt nicht, oder ſie wüßten ſich vorzüglich im Verborgenen zu halten. Jeder, der einen Umſturz in dieſem Lande erwarte, oder auch nur dieſe Möglichkeit in Erwägung ziehe, oder ſie wünſche, gebe ſich einem Irrtum hin. Man könne, ohne zu zögern, ſagen, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Verfaſſung eine der ſtärkſten Verfaſſungen ſei. die innerhalb der ziviliſierten Nationen der Welt beſtehen. Im weiteren Verlauf dieſer Betrachtung über die in⸗ nere Lage in Deutſchland ſtellt der langjährige Berliner Berichterſtatter des Warſchauer Blattes feſt, daß es wohl noch einzelne Unzufriedene gebe. Aber ſchon das Offizier⸗ korps in der Armee habe aufgehört, eine beſtimmte Kaſte im Volke zu ſein. Es gebe keinen Gegenſatz zwiſchen Armee und Partei. Die Partei miſche ſich nicht in die Angelegen⸗ heiten der Armee und die Armee nicht in die Politik. Beide aber arbeiteten für die Nation. Zu den im Ausland verbreiteten unwahren Behaup⸗ tungeyr über die Lage der Kirchen in Deutſchland erklärt der Berichterſtatter u. a., nach ſeinen Beobachtungen denke der Nationalſozialismus nicht daran, irgendeine Kirche zu unter drücken. Er habe nur ein Ziel, eine einheitliche und ſtarke Nation. Wenn man alle die zuſammenfaßt, ſo betont der Be⸗ richterſtatter des polniſchen Blattes zum Schluß u. a., die aus irgendeinem Grund unzufrieden ſind, dann würde ſich irgendein Baron N. mit einem Monokel einfinden, irgendein alter Oberſt von Z., irgendein humanitärer Lite⸗ rat, irgendein„fortſchrittlicher“ Maler mit einem fehler⸗ haften Auge, ein„witziger“ Sänger mit einem Bäuchlein, ein Induſtrieller mit„europäiſchem Horizont“, ein Bankier, der anſtatt Deviſen nur Regiſtermark ſehen möchte, ein demokratiſcher Rechtsanwalt mit jüdiſchem Ausſehen, ein liberaler Paſtor, ein früherer Zentrumsparteiler und irgendein platinfarbenes Fräulein Rita. Mit all diefen zuſammen könne man alen keine oppoſitionelle Bewegung ſchaffen. Die Deuiſchen ien für die heutige Verfaſſung. Ein Norweger über das Dritte Reich. Die Stockholmer Zeitung„Tidningen“ veröffentlicht einen umfangreichen Reiſebericht von dem norwegiſchen Journaliſten Ronald Fangen über ſeine Eindrücke in Deutſchland. Er vergleicht das Deutſchland von 1932 mit dem heutigen Deutſchland und gelangt zu dem Ergebnis, daß das Deutſchland des Dritten Reiches einer wieder⸗ geborenen Welt gleichkomme, während die Zuſtände im Jahre 1932 den niederſchlagenden Eindruck eines bevor⸗ ſtehenden Bürgerkrieges vermittelten. Während damals in ſpukhafter Stimmung alles in Auflöſung begriffen ge⸗ weſen ſei, ſei nunmehr ſowohl die ſoziale als auch die moraliſche Auflöſung der Kriegsjahre über⸗ wunden, und der Zuſtand einer Planloſigkeit und eines Chaos gehörten heute der Geſchichte an. Deutſchland mache den überraſchenden Eindruck eines zufriedeneren und freu⸗ digeren Landes als ſelbſt der Norden. Der Verfaſſer habe in Deutſchland nicht einen einzigen Menſchen gefunden, der unterernährt oder ſchlecht gekleidet geweſen wäre. Der Zuſtand zwiſchen jetzt und früher ſei ſo überraſchend ge⸗ weſen, daß er, Fangen, ſelbſt ſeinen eigenen Augen kaum zu trauen vermochte. Mit einem Wort: keine Not, keine Düſterheit, im Gegenteil: Wohlhabenheit, Licht, pulſierende Tätigkeit, lachende Geſichter. Mit hoher Anerkennung ſpricht der Verfaſſer ferner von dem Winterhilfs werk. Er erklärt, Deutſchland gebe durch ſeinen ernſten Willen zur Abhilfe jeder Not und durch ſeine in der Opferfreudigkeit ſolidare Bevölke⸗ rung der Welt ein Beiſpiel der Hilfsbereitſchaft. g Roman von Lisbeth Dill. 465 Der Nachtwind rauſchte in den Bäumen und wiegte die Aeſte ruhig hin und her. Plötzlich hörte ſie Schritte. Der Wächter ging wohl um das Haus? Aber die Schritte kamen aus dem Garten. Es war zu dunkel, um dort etwas ſehen zu können; ſie unterſchied nur eine Bewegung in dem Gebüſch an der Mauer. Sie bog ſich aus dem Fenſter, um beſſer ſehen zu können und ſah, wie die Zweige des Gebüſchs vorſichtig auseinandergebogen wurden. Ein Ziegel klirrte, dann ſchlugen die Zweige wieder zuſammen und alles war ſtill. Wer konnte denn das ſein, der dort nachts im Garten herumgeiſterte? In der Nachbarſchaft war kürzlich ein⸗ gebrochen worden, während das Ehepaar verreiſt war, Sollte das wieder jemand ſein, der auf der Lauer lag und Wache ſtand, um das Terrain zu ſondjeren? Der Wächter machte pünktlich jeden Abend um elf ſeine Runde um das Haus, er ſah auch gelegentlich mal in den Garten, das wußten die Einbrecher ſicher längſt. Wenn Hans jetzt käme, könnten wir zuſammen nachſehen, dachte ſie. Aber ihr Mann kam nicht. So ging ſie ſelbſt nachſehen. Der Garten war feucht, die Bäume tropften. Ein dichtes Gebüſch ver⸗ barg die rückwärtige Gartenmauer, in deren Mitte eine kleine Pforte war, die der Gärtner benutzte und die ſonſt verſchloſſen war. Er hatte den Schlüſſel dazu. Sie ging auf das Gebüſch zu und griff in die Zweige unz ſah ſich plötzlich einem Geſicht gegenüber, aus dem ihr zwei Augen entgegenleuchteten. Es war zu dunkel, um mehr zu erkennen und das Geſicht verſchwand blitzſchnell; die Geſtalt, die auf der Mauer geſeſſen hatte, tauchte unter mit einer katzenartigen Bewegung, das Gebüſch ſchlug hinter ihr zuſammen. D ine olllame Begegnung ſich auszukleiden. Sie weinte, weinte Hopfſt Horſt Wenn alles andere im Dritten Reich unrecht wäre, ſo müßte doch auf alle Fälle dieſe Arbeit im Namen der be⸗ wußten Solidarität vor jedem Recht beſtehen. Durch das Winterhilfswerk werde nicht nue der ſoziale Fortſchritt gehoben, ſondern auch die Moral des Volkes. 7 1* 2* Flug über die Wüſte Deukſche Beteiligung mit drei Maſchinen. Berlin, 22. Dez. Zu dem in der Zeit vom 24. Dezember 1937 bis 18. Januar 1938 vom Aeroklub von Algier ge⸗ meinſam mit dem Aeroklub von Frankreich ausgeſchriebe⸗ nen Internationalen Sternflug nach Hoggar hat Deutſch⸗ land die Meldung von drei Flugzeugen abgegeben, und zwar werden drei Meſſerſchmittmaſchinen vom Typ 108 mit den Beſatzungen Miniſterialdirigent Mehlig⸗Hofmann (Reichsluftfahrtminiſterium), Oberregierungsrat Dr. Mühl⸗ berger, Oberleutnant Goetze, Leutnant von Harnier von der Luftwaffe und Flugkapitän Klitſch. Funkermaſchiniſt Schnurr von NSF Gruppe Lufthanſa teilnehmen. Der Wettbewerb beginnt am 24. Dezember mit einem Sternflug nach Algier, wo die Teilnehmer bis zum 8. Ja⸗ nuar eintreffen müſſen. Als Startpunkt kann ein beliebiger Flugplatz gewählt werden, gewertet wird die Entfernung der in dieſen Tagen zurückgelegten Flugſtrecke bis zu einer Höchſtgrenze von 5000 Kilometern. Im Anſchluß an dieſen Sternflug gelangt vom 8. bis 18. Januar ein Rundflug Algier— El Golea— In Sa⸗ lah— Tamanraſſet— Biskra— Algier zum Austra auf deſſen letzter Etappe beſondere Orteraufgaben und Auffin⸗ den eines ausgelegten Sichtzeichens zu löſen ſind. Die Ge⸗ ſamtflugſtrecke dieſes Rundfluges über die nordafrikaniſche Wüſte beträgt 1700 Kilometer. Die drei deutſchen Flugzeuge werden gemeinſam am Morgen des 24. Dezember auf dem Flugplatz Verlin⸗ Rangsdorf ſtarten und mit einer Strecke von 5000 Kilome⸗ ter über Breslau— Stolp— Köln— Paris— Lyon— Salamanca— Tanger— Tunis den Internationalen Sternflug nach Algier beſtreiten. Nach Beendigung des an⸗ ſchließenden Wüſtenrundfluges werden die Maſchinen über Tunis— Sizilien— Italien— Frankreich nach Berlin zurückkehren. . 5. 5 „Panay“⸗Zwiſchenſall beigelegt Amerika mit Japans Antwort zufrieden. Vaſhington, 27. Dezember. Der„Panay“⸗Zwiſchenfall iſt nunmehr beigelegt wor⸗ den. Die amerikanſſche Regierung hal am 25. Dezember an das japaniſche Außenminiſterium eine Note gerichtet, aus deren Worklaut hervorgeht, daß die Vereinigten Staaten die am 24. Dezember überreichte japaniſche Note als be⸗ friedigend anſehen. In der be l Note wird feſtgeſtellt, daß die Forderungen, die auf Grund der Verſenkung der„Panay“ erhoben worden waren, durch die japaniſchen Noten vom 14. und 24. Dezember erfüllt worden ſeien. Dieſe Forde⸗ rungen an Japan beſtanden in einem formellen Ausdruck des Bedauerns, der Bereitwilligkeit zu einer vollen Ent⸗ ſchädigung und der Verſicherung, daß definitive Maßnah⸗ men getroffen werden, um weitere Angriffe oder Störun⸗ gen von amerikaniſchen Intereſſen in Ehina zu vermeiden. Japaniſcher Reichstag Eine Thronrede des Kaiſers. Tokio, 27. Dezember. Die 73. Sitzung des japaniſchen Reichstags wurde in Gegenwart des Kaiſers feierlich eröffnet. In ſeiner Thron⸗ rede ſtellte der Kaſſer mit Genugtuung feſt, daß die freundſchaftlichen Beziehungen Japans zu ſeinen Vertrags⸗ mächten eine ſtändig zunehmende Vertiefung erfuhren. Der Kaiſer ging dann auf den Konflikt in China ein und erkannte den Einſatz der Offiziere und Mannſchaften an der Front und die Geſchloſſenheit der geſamten Nation in der Heimat lobend an. Er brachte die Hoffnung zum Aus⸗ druck, daß Japan ſein Ziel dank der Treue und der Hingabe des japaniſchen Volkes erreichen werde. Abſchließend for⸗ derte der Kaiſer den Reichstag auf, angeſichts des Ernſtes der Lage einmütig zuſammenzuarbeiten. Die ganze chineſiſche Küſte blockiert. Nach einer Mitteilung des Kommandanten des japani⸗ ſchen China⸗Geſchwaders iſt, wie Domei meldet, die gegen die chineſiſche Handelsſchiffahrt gerichtete Blockade auch auf Tſingtau ausgedehnt worden, ſo daß nunmehr die ge⸗ ſamte chineſiſche Küſte zum Blockadegebiet erklärt worden iſt. 8— l Frau Nelly bahnte ſich durch das triefende einen Weg und erreichte die Pforte, die abgeſchloſſen war. Ein ſchmaler Weg lief hinter den Garxtenmauern unter⸗ halb der Bahnböſchung hin. Aber der Weg war finſter, ſie konnte niemand mehr ſehen; ſie hörte nur eilende Schritte, die ſich haſtig entfernten. In dieſem Augenblick hörte fahren. Es war Bothmer. Sie ging ihm entgegen. „Du noch auf?“ fragte er verwundert.„Wo kommſt du denn her?“ „Aus dem Garten“, ſagte ſie. „Wie ſiehſt du denn aus?“ Er warf einen Blick auf ihr feuchtes, verwirrtes Haar.„Was iſt denn ſchon wieder los?“ Da er nervös ſchien und, wie ſie wußte, abends keine ärgerlichen Ereigniſſe hören wollte, ſagte ſie nur:„Ich hatte ein Geräuſch im Garten gehört und ſah nach.“ „Du ſollteſt dich lieber hinlegen und ſchlafen“, meinte er „Es iſi hier nebenan kürzlich erſt eingebrochen worden“, ſagte ſie. f „Nun, deshalb braucht ja nicht auch bei uns ein⸗ gebrochen zu werden. Dafür iſt ja der Wächter da. Wes⸗ halb biſt du denn noch wach?“ 35 „Ich kam eben vom Bahnhof. Horſt iſt abgereiſt.“ „Ach ſo, richtig— Horſt.“ Das hatte er ganz vergeſſen „Mein Zug hatte Verſpätung. Weſten hat uns noch zu einem Glas Bier mitgeſchleppt.“ Er warf ſeinen Hut auf den Tiſch in der Diele. „Was iſt denn ſchon wieder?!“ rief er, als ſie die Treppe hinaufſtieg. „Nichts, nichts.“ Ach ja, den Ton kannte er. Immer dieſe Miene, immer Mißtrauen und Zweifel. Wenn er heimkam, empfing ihn ihr ſtummer Vorwurf. Das war nicht mehr zu ertragen Sie ſchloß die Tür hinter ſich und legte ſich hin, ohne ſie einen Wagen vor⸗ Gebüſch 1 7 2* Haltloſe Angriffe der Gowjetregierung Die Brände in den ſowjetruſſiſchen Eiſenbahnwagen. Wie die Polniſche Telegraphen⸗Agentur meldet, hat der polniſche Botſchafter in Moskau dem ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſariat eine Note bezüglich der letzten Grenz⸗ zwiſchenfälle bei Zdolbunow auf der Eiſenbahnſtrecke Kiew—Warſchau überreicht. In der Note werden ſämt⸗ liche Vorwürfe und Unterſtellungen der Sowjetſeite ent⸗ ſchieden und entrüſtet zurückgewieſen. Zu den beiden letzten Zwiſchenfällen auf dem Grenz⸗ abſchnitt der genannten Eiſenbahnſtrecke ſelbſt ſtellt die Polniſche Telegraphen-Agentur unter Berufung auf die maßgeblichen polniſchen Stellen feſt, daß die Angriffe der Sowjetruſſen auf die polniſchen Behörden jeglicher Grund⸗ lage entbehren. Die Unterſuchungen der polniſchen Regierung hätten vielmehr zu der Feſtſtellung geführt, daß das ſowjetruſ⸗ ſiſche Eiſenbahnperſonal die polniſchen Deviſenbeſtimmun⸗ gen verletzt, daß es ſich der Anwendung der Grenzvorſchrif— ten widerſetzt und ſich ein flegelhaftes Benehmen den Ver⸗ tretern der örtlichen polniſchen Behörden gegenüber er— laubt habe. Sowohl der Brand vom 29. November als auch der vom 14. Dezember ſeien entweder durch die Schuld oder durch eine Provokation des ſowjetiſchen Dienſtperſonals entſtanden. Nur dem tatkräftigen Ein⸗ greifen des polniſchen Beigleitperſonals ſei es zu danken, daß das Feuer gelöſcht wurde. Auch die übrigen von ſowjetiſcher Seite vorgebrachten Unterſtellungen ſeien gegenſtandslos. Gegenüber den unverſtändlichen ſowjet⸗ ruſſiſchen Angriffen und ihre Ankündigung, den Eiſen⸗ bahnverkehr auf dem Grenzabſchnitt Zdolbunow⸗Schop⸗ jetowka einzuſtellen, habe die polniſche Botſchaft gleich⸗ zeitig feſtzuſtellen, daß, wie ſich aus dem vorliegenden Be⸗ weismaterial ergebe, die geſamte Verantwortung für die Tatſache einer eventuellen Einſtellung des Verkehrs der ſowjetiſchen Seite zur Laſt fallen würde. Hausbrände in England.— Fünf Tote. London, 26. Dez. Bei einem Hausbrand in Nolſtingham kam eine vierköpfige Familie ums Leben. Der Mann prang aus dem Fenſter des erſten Stockwerkes und zog ſich ſchwere Verletzungen zu, an denen er im Krankenhaus ver⸗ ſtarb. Seine Frau und die beiden Töchter erlitten tödliche Rauchvergiftungen. Bei einem weiteren Hausbrand in Oxford verbrannte ein fünffähriges Mädchen. Vier Tote Opfer einer Eiferſuchtstragödie. Jaris, 27. Dez. Am erſten Weihnachtsfeiertag ermor⸗ dete in Angers ein Nordafrikaner durch Meſſerſtiche zwei Frauen und einen Mann und nahn ſich ſelbſt das Leben. Als Grund der Mordtat wird Eiferſucht vermutet. Irrenanſtalt in Flammen Bisher ſieben Leichen gefunden. Paris, 27. Dezember. Im Irrenhaus von Montredon, einer der größten fran⸗ zöſiſchen Anſtalten dieſer Art, brach Feuer aus. Die Feuer⸗ wehr aus der drei Kilometer entfernten Stadt Du Puy eilte auf den Alarm hin ſofort herbei, konnte aber nicht verhin⸗ dern, daß ein Gebäude, in dem 135 Kranke untergebracht waren, niederbrannte. Wie viele Kranke in den Flammen umgekommen ſind, ſteht noch nicht feſt. Bisher konnten ſieben Leichen gefunden werden. Nur dem Umſtand, daß die einzelnen Gebäude der An⸗ ſtalt, die mit 3000 Kranken belegt iſt, durch hohe Mauern voneinander getrennt ſind, iſt es zu verdanken, daß der Brand nicht auch auf andere Gebäude übergriff. Die Wärter hatten große Mühe, die Kranken in Schach zu halten. Gegen 23 Uhr fiel ein Funkenregen, der auf eine bisher ünge⸗ klärte Exploſion zurückzuführen iſt, in einen Hof, in dem mehrere Irre verſammelt waren. Hierdurch entſtand eine Panik, bei der 12 gefährliche Irre die Flucht er⸗ griffen. Sie werden von einem Polizeiaufgebot in der Umgebung geſucht. Schwere Kämpfe in Galiläa London, 27. Dez. Aus Haifa wird berichtet, daß am erſten Weihnachtstag die Kämpfe in den Bergen von Galiläg in verſtärktem Maße wieder aufgenommen wurden. Auf Sei⸗ ten der aufſtändiſchen Araber gab es, wie Reuter meldet, 30 Verwundete, während auf Seiten der vereinigten bri⸗ tiſchen Kräfte ein Offizier getötet und vier Soldaten leicht verwundet wurden. Die Kämpfe dauerten bei ſtrömendem Regen den ganzen Tag über an. FUNFZEHNTES KAPITEI. Am anderen Morgen frühſtückte Bothmer allein. Stroh trug mit einer erhabenen Miene den Kaffee auf. „Wo iſt meine Frau?“ fragte Bothmer, aus der Zeitung aufſehend. a 8 „Die gnädige Frau läßt ſich entſchuldigen, ſie hat ſchlecht geſchlafen, ſie frühſtückt heute oben. Es ſollen geſtern Diebe im Garten geweſen ſein“, berichtete Stroh. „Diebe? Wieſo?“ fragte Bothmer, der die Sache ſchon wieder vergeſſen hatte. „An der Gartentür iſt jemand übergeſtiegen.“ „Was hat er denn gewollt?“ „Das weiß man nicht. Man hat Fußtapfen vor der Gartentür im Sand gefunden, und das Gebüſch iſt zer⸗ treten, als ob da einer gelegen oder geſeſſen hätte.“ „Ich werde es der Wach- und Schließgeſellſchaft mel⸗ den“, ſagte Bothmer.„Wer von euch hat den Kerl ge⸗ ſehen?“ „Wir haben ihn gar nicht geſehen“, ſagte Stroh.„Die gnädige Frau hat es geſagt.“ 8 5„Ach ſo, dann waren die Fußtapfen wahrſcheinlich von ihr Frau Nelly ließ den Gärtner rufen und ließ ſich die kleine Gartentür aufſchließen. Sie war niedrig genug, um ſich darüberzuſchwingen. Auch über die Mauer, die mit ſchrägliegenden Ziegeln bedeckt war, konnte man leicht ſteigen. Und es war jemand hier geweſen, das dichte Ge⸗ büſch an der Mauer war zerknickt und zertreten, als ob jemand hier geſeſſen habe. Die Fußſpuren hatte der Regen verwiſcht, in dem Gras war nichts mehr davon zu ſehen. Die anderen ſtanden intereſſiert um die offene Garten⸗ pforte herum und äußerten ihre Anſicht über den nächt⸗ lichen Beſuch. 5 „Wenn die Gnädige nicht die Courage gehabt, hätte, ſelbſt nachzuſehen, wär ſicher was paſſiert“, meinte Stroh, der ſehr furchtſam war. N N Aus aller Welt Autodroſchke raſt auf Bürgerſteig. In der Hauptgeſchäfts⸗ ſtraße Magdeburgs, dem Breiten Weg, geriet ein Kraftwagen ins Aeudern und raſte auf den Bürgerſteig. Der Wagen in das große Schaufenſter eines Geſchäfts. Unter den Trümmern des Schaufenſters hervor zog man eine ſchwerver⸗ letzte Frau Insgeſamt wurden acht Perſonen verletzt, haupt⸗ ſächlich Frauen und Kinder. Der Kraftwagenfahrer wurde der Polizei übergeben. zwiſchen Kiel und Eckernförde. Auf der ein⸗ le Kiel Eckernförde zwiſchen den Bahnhöfen j, ſtieß ein von Kiel kommender Per⸗ der Gegenrichtung fahrenden Nah⸗ Der Schaffner Rathje vom Güterzug Heizer des Perſonenzuges ſchwer und ien leicht verletzt lag auf einer oſtoberſchleſiſchen Grube. Ein bei hat ſich auf der Hillebrandtgrube Anto⸗ in Ka 6 zugetragen. Durch Gebirgsſchlag ging le von 10 Meter Länge zu Bruch. Acht Bergleute, die eiteten, wurden verſchüttet Nach mehrſtündigen konnten ſieben Bergleute, die ſchwere Ver⸗ haben, geborgen werden. Der achte Bergmann 3 Stunden als Leiche aufgefunden. In der Stadt Mexiko ſchwerer nienhittte em Erdbeben vier Häuſer ein. Dabei wurde Frau getötet Ein zweiter Todesfall war infolge des ens eines Starkſtromkabels zu verzeichnen, das auf die raße herabgefallen war und dabei einen Paſſanten berührte. Schiffszuſammenſtoß auf der Elbe Hamburg, 27. Dez. Infolge dichten Nebels ſtieß der 1108 Bruttoregiſtertonnen große engliſche Dampfer„Blyth“ mit dem Verkehrsfahrzeug„Otto Wulf“, das in Cuxhaven beheimatet iſt und von dort regelmäßig Fahrten zwiſchen Ham⸗ burg und Cuxhaven macht, in der Nähe von Pagenſand zu⸗ ſammen. Während der engliſche Dampfer nur geringe Schä⸗ den aufwies, iſt das Curhavener Fahrzeug geſunken. Die Mannſchaft wurde jedoch gerettet. Flugzeugunfall im Böhmerwald.— Drei Tote. Prag, 27. Dez. Ein Flugzeug der Luftſtrecke Bukareſt Prag Paris, N 1 das von Wien nach Prag ſtartete, irrte aus bekannter Urſache von der Flugſtrecke ab, ſtieß auf dem Knappenberg ſüdlich von Bergerichenſtein im ſüdlichen Böhmerwald im Nebel und Schneeſturm gegen einen hohen Baum und ſtürzte ab. Dem Unglück fielen die beiden Mit⸗ glieder der Beſatzung, der Pilot und der Radiotelegraphiſt, orpie der einzige Flugpaſſagier, ein Prager Anwalt, zum Opfer. ß Lebende Fackeln bei einem Weihnachtsſpiel. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich bei einer Weihnachtsfeier in einer lettiſchen Volksſchule in Sauppen. Bei der Auffüh⸗ rung eines Märchenſpiels mußte ein zehnjähriges Mädchen die Kerzen am Chriſtbaum anzünden. Da das Kind anſtatt der oberen Kerzen zuerſt die unteren entzündete, fingen ſeine Kleider Feuer. Ein neunjähriges Mädchen, das ſofort zu Hilfe kam, wurde ebenfalls von den Flammen erfaßt. Beide Kinder ſtarben bald darauf an den ſchweren Brand⸗ wunden. Der Schulleiter trug ebenfalls Verletzungen da⸗ von. b Frecher Banditenüberfall. Fünf bewaffnete Bandi⸗ ten haben den Kraftwagen einer Bergwerksgeſellſchaft bei Carcaſſonne überfallen und den Kaſſierer, der 560 000 Frs. Lohngelder bei ſich führte, ausgeraubt. Bei einem Schuß⸗ wechſel wurden der Kraftwagenlenker und einer der Ban⸗ diten durch Repolverſchüſſe verletzt. Die Gendarmerie hat auf allen Landſtraßen der Umgebung Sperren errichtet, um der flüchtigen Banditen habhaft zu werden. 2 Grubenunglück. Infolge eines Gasausbruchs kamen, wie aus London berichtet wird, in dem Bergwerk von Murton in Durham vier engliſche Bergarbeiter ums Le⸗ hen. Drei Kinder erſtickt hatten mit Streichhölzern geſpielt. dine furchtbare Kindertragödie hat ſich in der ungariſchen Wetſchaft Rakos Cſaba zugetragen Drei Kinder im Alter von drei bis ſechs Jahren, die von ihrer Mutter, einer Wäſcherin, in der verſchloſſenen Wohnung allein gelaſſen werden mußten. begannen mit Streichhölzern zu ſpielen und entfachten ein Feuer, das die Wohnung in Brand ſetzte Alle drei Kinder den den Tod durch Erſticken Un 28 Sie letzungen davon. denen es abends orlagen iſt 2 lus den Nachbargauen gshafen.(Selbſtmord eines Ehepaares.) 0 Uhr wurde die Fabrikarbeitersfrau Chriſtine Nolle, Jahre alt, wohnhaft in Ludwigshafen, Kanalſtr. 34, im Keller ihrer Wohnung erhängt aufgefunden. Der Tod war eits eingetreten. Der Ehemann Andreas Nolle, Fabrik⸗ arbeiter, 50 Jahre alt, hatte ſich in ſeiner Wohnung einge⸗ ſchloſſen. Da der herbeigerufenen Kriminalpolizei auf wieder⸗ holtes Klopfen nicht geöffnet wurde, wurde die Türe zur Vohnung geöffnet. Der Ehemann Nolle wurde zann in der Küche ſei Wohnung ebenfalls erhängt auf⸗ gewa gewa fer gefunden. Der Tod war auch bei ihm bereits eingetreten. Der Ehemann Nolle war Trinker und vernachläſſigte ſeine Familie. Zerrüttete Familienverhältniſſe dürften die Urſache des Freitodes der beiden Ehegatten geweſen ſein. Sie hinter⸗ ließen zwei Kinder im Alter von 15 und 3 Jahren, — Pfullit i der Treibjagd tödlich ver⸗ unglückt.) Der ige ledige Wilhelm Liſt war als Trei⸗ ber bei einer Jagd tätig. Bei der Pfullinger Wanne rutſchte er infolge des glatten Bodens von einem Felsvorſprung ab und ſtürzte in die Tiefe. Dabei erlitt Liſt einen Schädelbruch und andere Verletzungen. Er wurde von Holzhauern geborgen und zunächſt in das Unterkunftshaus der Ziegenweide ge⸗ bracht, wo ihm ärztliche Hilfe zuteil wurde! Seine Verlel⸗ zungen waren ſo ſchwer, daß er ihnen noch in der Nacht er⸗ legen iſt. Giftmord an Geliebten. Frankfurt a. M. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Die gerichtliche Vorunterſuchung gegen den Studenten Erwin Ar⸗ mand aus Waſenbach im Unterlahnkreis, der dringend verdächtig war, im Oktober 1938 ein lediges Mädchen beſei⸗ tigt zu haben, iſt abgeſchloſſen. Die frühere Darſtellung des Beſchuldigten, er habe das Mädchen gelegentlich eines Abtrei⸗ bungsverſuches mit einer zufällig am Tatort liegenden Hacke erſchlagen, entſprach nicht den Tatſachen. Unter dem Druck des gegen ihn zuſammengetragenen Beweismaterials hat Ar⸗ mand zugegeben, daß er keinen Abtreibungsverſuch an dem Mädchen vorgenommen, ſondern unter dem Vorwand, es ſei ein Abtreibungsmittel, ihm ein unbedingt tödlich wirkendes Gift zu trinken gegeben hat. Als das Mädchen ohnmächtig wurde, hat er ihm mit einer Pfadfinderbeilpicke den Schädel eingeſchlagen und die Leiche in einem alten Schieferbruch im Waſenbachtal verborgen, wo ſie am 17. November 1937 gefunden wurde. Da alle Umſtände dafür ſprechen, daß es ſich hier um eine mit Ueberlegung ausgeführte Tötung han⸗ delt, wird gegen Armand die Anklage wegen Mordes er⸗ hoben werden. Er wird ſich wegen dieſes Verbrechens wäh⸗ rend der nächſten Schwurgerichtsperiode vor dem Schwurge⸗ richt in Limburg zu verantworten haben. Zwei landwirtſchaftliche Anweſen in Flammen. —»Itzlingen, Kr. Neresheim. In der Nacht entſtand kurz nach Mitternacht aus noch ungeklärter Urſache in den beiden Anweſen des Ortsbauernführers Lutz und des Land⸗ wirts Wohlfrom, die im offenen Viereck erbaut ſind, Feuer. Die Brandbekämpfung wurde durch ſtarken Wind, große Kälte und Waſſermange! ſehr erſchwert, ſodaß die Feuerwehr nur die beiden Wohnhäuſer retten konnte. Außerdem gelang es mit Hilfe der herbeigeeilten Einwohner, noch rechtzeitig das Vieh in Sicherheit zu bringen. Die Scheuern mit Futter⸗ vorräten und landwirtſchaftlichen Maſchinen ſowie, die Stal⸗ lungen wurden vernichtet. Zwei tödliche Unfälle. Zweibrücken. Der in den boer Jahren ſtehende Maurer⸗ polier Albert Wittenmeyer wurde im Hofe der Firma Oltſch u. Co überfahren. Er gab einem Laſtwagenführer ſelbſt den Auftrag, nach rückwärts zu fahren und wurde dabei von dem Laſtwagen erfaßt und zu Boden geworfen. Die hinteren Räder gingen ihm über Bruſt und Leib. Als die Rettungs⸗ wache ankam, konnte ſie nur noch den Tod feſtſtellen. Der Sohn des Verunglückten, der bei der Firma als Lehrling beſchäftigt iſt, ſah dem Unfall zu, ohne ſeinen Vater retten zu können.— In Ixrheim kam die 12jährige Lore Alt auf der Hindenburgſtraße beim Rodeln zu Fall. Zwei Jungen, die mit ihren Schlitten nachkamen, und nicht mehr auswei⸗ chen konnten, fuhren auf das geſtürzte Kind. Die Jungen er⸗ litten Prellungen und einer davon eine äußerliche Kopfwunde. Das Mädchen dagegen brach den Arm und trug innere Ver⸗ der * Die Fürſtengruſt der Markgrafen Beſuch in der Schloßkirche zu Pforzheim. Als einziges unverſehrtes Denkmal mittelalterlicher Größe, als einziger ſtolzer Ueberreſt jener rughmreichen Zeiten, da Pforzheim die Reſidenz der badiſchen Markgra⸗ fen war, erhebt ſich auf dem Schloßberg aus mächtigen roten Sandſteinquadern erbaut, in romaniſchem und goti⸗ ſchem Stil gehalten, die 900 Jahre alte Schloßkirche Ihre einzelnen Teile ſind nicht zur gleichen Zeit eni⸗ ſtanden. Es fehlen über die eigentliche Entſtehungsgeſchichte dieſer Pforzheimer Schloßkirche genaue Angaben, denn auch dieſe werden wahrſcheinlich bei der Plünderung der Stadt durch die Franzoſen im Jahre 1689 mit anderen Akten des Stadtarchivs vernichtet worden ſein. Die ver⸗ ſchiedenen Stilarten der Kirche laſſen immerhin ungefähre Anhaltspunkte über die Gründungszeit und die erſten Bau⸗ zeiten zu. Ohne Zweifel iſt der weſtliche, in romaniſchem Stil gehaltene Teil mit dem Eingangsportal, dem ſtar⸗ ken Unterbau und den mächtigen Pfeilern des Schiffes der älteſte Teil der Kirche. Auf dieſe Feſtſtellung geſtützt, glau⸗ ben viele Chroniken annehmen zu müſſen, daß mit dem 1 5 chenbau ſchon im zehnten Jahrhundert begonnen wurde. Aller Wahrſcheinlichkeit iſt jedoch die Kirche noch vor Voll⸗ endung des Langhauſes zerſtört worden, wobei die Türme einſtürzten und den Unterbau beſchädigten. Lediglich 1955 nördliche Turm wurde wieder aufgebaut und erhielt 0 Aufſatz mit gotiſchen Fenſteröffnungen. Beim 1 bau des dreiteiligen Kirchenſchiffes kamen gotiſche 885 o⸗ gen zur Anwendung. Im 14. Jahrhundert wurden ache in rein gotiſchem Stil 1 Querſchiffe und eine 0 01 5 Sakriſtei angefügt und der Chorabſchluß weiter nach Oſte abgerückt. 8 15 Oalnter Markgraf Karl J. erfolgten die größten h terungen und Veränderungen, die durch die Erhebung der irche in ei iſche Stiftskirche bedingt waren. Schloßkirche in eine katholiſche Stiftskirch Eine unt des Der 27 Oktober 1460 ſah die feierliche Kollegialſtſſtes. Der nch kleine Chor war 11 5 brochen worden, ein großer Hauptchor wurde an 1 975 Stelle errichtet zur Aufnahme des Hochaltars un, Chorherrenſtühle. Außerdem wurde noch eine zweiſtöckige iſtei baut.. 0 die Schloßkirche nur zu oft 1 Zeiten zerſtörender Kriege an ſich e 11 Mordbrenner Melac die pfälziſche und badiſche 1 122 auf Befehl Ludwig 1 05 er he n g twerke au. 5 e e ee Kriege wurde die Schloßkirche zeitweiſe als Heumagazin benutzt. Die Auheſtälte der Markgrafen. Die Pforzheimer Schloßkirche hat neben ihrer kunſtge⸗ ſchichtlichen auch eine große heimatgeſchichtliche Bedeutung für den Gau Baden. Im Jahre 1515 legte Markgraf Chri⸗ ſtanh l., der„glückliche Stammvater beider badiſcher Li⸗ nien“ die Regierung nieder und verteilte das Land unter eine drei Söhne Bernhard, Philipp und Ernſt. Philipp ſtarb wenige Jahre nach dem Vater und die beiden Brüder teilten das Land aufs neue: Bernhard übernahm die Ge⸗ gend um Baden-Baden, während Ernſt ſeit 1515 auch im Beſitz der oberen Markgrafſchaft, nun noch das altbadiſche Land nördlich der Alb erhielt und im Jahre 1535 in Pforz⸗ heim die Reſidenz aufſchlug. Nach der Reformation verſchwanden Hochaltar, der nach den Ausmaßen des Chors zu ſchließen, ſehr breit und ſehr hoch geſtaltet geweſen ſein muß, ſamt dem Chorgeſtühl, wo⸗ hin iſt unbekannt und die Schloßkirche wurde endgültiges Erbbegräbnis der Markgrafen. Ueber drei Jahrhunderte waren die beſonderen Gräber unter dem Chor und die bei⸗ den e dien Gruften unter dieſem die Ruheſtätten einer großen Zahl von Markgrafen, ihrer Frauen und Kinder. So enthält der Chor eine große Anzahl künſtleriſch wert⸗ voller Monumente, wertvolle Schätze deutſcher Bildhauer⸗ kunſt. Zu den intereſſanteſten dieſer hier befindlichen Grab⸗ mäler badiſcher Markgrafen gehört ohne Zweifel der in der Mitle des Chors ſich erhebende mächtige Sarkophag auf dem die Geſtolten des Markgrofen Ernſt und ſeiner zweiten Gemahlin. Urſula von Roſenfeld in kunſtreicher Ausarbeitung ruhen. Der Markgraf iſt in voller Rüſtung, ſein Haupt ruht auf einem weichgefiederten Barett und ſeine Füße auf einem Löwen, dem Sinnbild der Stärke. Neben ihm ſeine Gemahlin. zu ihren Füßen ein Hund. das Sinnbild der Treue. Der Sarkophag iſt auf vier Sei⸗ ten mit Wappen aus den Geſchlechtern des Markgrafen und ſeiner Gattin geſchmückt Zu Füßen des Sarkophags erhebt ſich ein Denkmal für Großherzog Karl Friedrich ein Bruſtbild aus karariſchem Marmor, unter einem von Säu⸗ len getragenen reich verzierten Bilddache, über welches nach altdeutſcher Bauweiſe eine durchbrochene Pyramide empor⸗ tei 1 e weitere zeſchichtliche Erinnerung weiſt noch der Chor der Schloßkirche auf, Die mit herrlichen Glasmale⸗ reien verſehenen Hauptfenſter ſind durch eine Reihe von Wappen aus den vielverzweigten Linien des früheren ba⸗ diſchen Fürſtenhauſes geziert. Das mit beſonders künſtle⸗ riſchem Schmuck ausgeſtattete mittlere Fenſter zeigt in fünf Bildern die Entwicklung des badiſchen Wappenſchildes aus dem 12. Jahrhundert bis in unſere Tage; die Jahres⸗ zahlen lauten: 1250. 1409. 1515. 1803 und 1830. 8 4 Die Weihnachtsfeiertage ſind nun vorüber. Trüb regneriſch und naßkalt waren die Feſttage, die im allgemeinen ruhig verlieſen. Zwang es doch die verſchiedenen Vereine, von größeren ſonſt üblichen Veranſtaltungen wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche Abſtand Def* zu ſiehmen. Deſto gemütlicher feierte man Weihnachten zu Hauſe oder ging in die Stadt, zumal das Wetter für größere Ausflüge nicht beſonders war. In der Frühe des erſten Feiertages gab es Regen, ſodaß die, welche nicht gerade Verwandte oder Bekannte auswärts beſuchten, gerne zu Hauſe blieben. Der Heiligabend brachte noch einen ſtarken Andrang auf die Geſchäfte. Nach Ladenſchluß wurde es aber überall ſtill in den Straßen, und wenn man durch die ſtillen Straßen ging, konnte man überall das Aufflammen der Weihnachts⸗ kerzen an den Chriſtbäumen beobachten: Weihnachten allüberall. Auf dem Friedhof hatten ſich viele zur Dämmerſtunde ein⸗ gefunden und eindrucksvoll wirkten auf jeden Beſucher die zahlreich brennenden Chriſtbäumchen auf den Grabhügeln. Feierliches Glockengeläute rief am frühen Weihnachts⸗ morgen die Gläubigen zur altherkömmlichen Chriſtmette. Auch die Feſtgottesdienſte in beiden Kirchen trugen hochſeſerlichen „Charakter und waren überaus gut beſucht. Auch unſete Garniſon feierte Weihnachten. Während die einzelnen Kompagnien ſchon vorher feierten, haben die aller⸗ meiſten Soldaten ſchon vor einigen Tagen die Kaſerne ver⸗ laſſen und ihren Weihnachtsurlaub angetreten, um in ihrer Familie das Feſt zu begehen, ſodaß auch hier eine gewiſſe Stille eintrat. An den Feiertagen waren in der Stadt die Lokale überfüllt; man bemerkte überall, daß ein frohes Feſt ge⸗ 1 7 wurde; Urlauber beherrſchte das Straßenbild. Die Eiſenbahn hatte den erwarteten Großbetrieb, mußten doch nicht weniger als 203 Sonderzüge abgefertigt werden, mehr als das Doppelle wie im Vorjahre. Dieſer Rieſenverkehr wurde glatt bewältigt, ein glänzendes Ergebnis. Es iſt dabei zu berückſichtigen, daß die Winterſportler infolge der nicht feiert der gerade guten Winterſportberichte aus den niederen Lagen meiſtens zu Hauſe blieben. Inmitten der Feſttagsfreude miſchte ſich aber auch Schnitter Tod. Während man am Weihnachtstag im hoch⸗ betagten Alter Frau Katharina Seitz zu Grabe trug, ver⸗ kündeten die Totenglocken das überraſchende Ableben des Herrn Martin Eder. Ebenfalls wurde Frau Margareta Senn plötzlich ohne vorheriges Krankſein abgerufen. Die Maul⸗ und Klauenſeuche hat hier in den letzten Tagen eine weitere ſtarke Zunahme erfahren. Allein in der Kloppenheimerſtraße ſind jetzt 9 Gehöfte verſeucht. Bis geſtern abend wurden hier 35 Fälle regiſtriert. In 5 Fällen iſt die Seuche teils durch Abſchlach⸗ tung, teils durch Heilung erloſchen. () Karlsruhe. Der badiſche Miniſter des Innern hat ſeine Anordnung zur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche vom 27. November 1937 aufg Hoben und gleichzeitig verfügt, daß ſämtliche ſonſtigen poltzeilichen Beſchränkungen außer Kraft trelen, die nicht im Viehſeuchengeſetz, den Aus⸗ führungsbeſtimmungen und in der badiſchen Vollzugsordnung zum Viehſeuchengeſetz vorgeſehen ſind. Damit ſind insbeſondere die Beſchränkungen für Ver⸗ ſammlungen und Gottesdienſte, das Hauſiergewerbe und die Tätigkeit der Reiſenden in den Sperrbezirken ſowie die Stra⸗ ßenſperren weggefallen. Unberührt von dieſer Verordnung bleiben jedoch alle Sperrmaßnahmen, die verſeuchte Gehöfte betreffen und zum Vollzug des Viehſeuchengeſetzes ergangen ſind. Wenn auch die polizeilichen Beſchränkungen ſo weit als irgend möglich aufgehoben worden ſind, ſo muß doch bei dem gegenwärtigen Stand der Seuche von der Bevölkerung, ins⸗ beſondere in den Sperrbezirk wartet werden, daß ſie ein einſichtiges Verhalten an den Tag legt und möglicht alles vermeidet, was zur Verſchleppung der Maul⸗ und Klauen führen könnte. ſeuche Bierzig Särge ruhen in den Gruflen. Unter dem eben beſchriebenen Chor der Pforzheimer Schloßkirche befinden ſich zwei Gruften. Die älteſte iſt ein nicht übermäßig, großes Grabgewölbe, in der die Särge reihenweiſe ſo dicht beieinander ſtehen, daß kaum Plat 55 Durchgang bleibt. Etwas geräumiger iſt es in dem urch einen Flur verbundenen zweiten Grabgewölbe. In beiden ruhen die Ahnherren des einſtigen badiſchen Für⸗ ſtenhauſes mit ihren Gemahlinnen und Nachkommen, auch jenen, die im zarteſten Kindesalter geſtorben ſind. U. a. ſind hier beigeſetzt: die Markgrafen Ernſt(regierte von 1482 bis 1553) Carl II.(1529 bis 1577), Ernſt Friedrich (1560 bis 1604), Jakob III.(1562 bis 1590) Albrecht von Brandenburg(1522 bis 1557), Friedrich IV.(1617 bis 1677), Friedrich Magnus(1677 bis 1709), Friedrich V. (1591 bis 1659) und Karl Friedrich, Badens erſter Groß⸗ herzog(1728 bis 1811) Ferner ſind noch in der Schloß⸗ kirche beigeſetzt: Markgraf Georg Friedrich 1638 im Mün⸗ ſten zu Straßburg beigeſetzt und dann 1650 nach Pforzheim überführt und Markgraf Karl III. Wilhelm, beigeſetzt 1738 in der Kirche zur Eintracht in Karlsruhe und 1740 nach Pforzheim überführt. Faſt ſämtliche Särge ſind mit ſchwarzem Samt ausge⸗ ſchlagen und Goldborten geziert. Die Särge regierender Markgrafen ſind teilweiſe mit Kronen geſchmückt. Auf zwei Särgen ruht auf Kiſſen in beſonderen Behältern das Herz des jeweils Beigeſetzten. Einige der Särge ſind völlig ſchmuckloſe Zinnſärge. Auf einem der Kinderſärge ſteht nichts als das Wort„Erbprinz“, keine Jahreszahl, keine weiteren Angaben, ſo daß man nicht weiß, wer darin ruht, ein anderer ſehr einfacher Sarg iſt ohne ſede In⸗ ſchrift. In der alten Gruft fällt ein gleichfalls vollkommen ſchmuckloſer Schrein auf, der eher einem Kaſten als einem Sarg gleicht Er birgt, was an der Großherzogin Ste⸗ phanje, der Gemahlin des Großherzogs Karl von Baden, ſterblich war. Sie war bekanntlich die Adoptivtochter Na⸗ poleons, eine Beauharnais, auf Befehl des Imperators dem Großherzog Karl als Gemahlin angetraut. Sie ſtarb 1860 in Nizza und iſt wahrſcheinlich in dem Kaſten, der nun im Grabgewölbe ſteht, von dort nach Pforzheim überführt worden.— In Erinnerung ſei gebracht, daß im Jahre 1920 ein Einbruchsverſuch in die Gruft unternommen wurde, der aber an der ſchwereiſernen, vielfach kunſtvoll verſchloſſenen Falltüre ſcheitern, mußte. Die kahlen der Herrſchaft des Todes geweihten Räume umſchließen mit den insgeſamt 40 Särgen ein gut Stück Geſchichte des Badner Landes. Sie ſprechen zu uns von Vergangenem und Vergänglichem. Mit dem äußeren Glanze iſt hier auch manch leidvolles Schickſal begraben worden. —— ————* 8 5 r„ 888 5—— nerlef Vorzüge gegenüber anderen bewährten Mitteln des— Kechkzeikiger Neujahrsbriefverkehr! Die agen Jah. Der weibliche Arbeitsdienſt deutſchen Arzneiſchatzes haben die geforderten Preiſe ſind resſchluß von den Geſchäftshäuſern zur Verſendung kom⸗ 18 Lager in Baden. 51 5 Se e ee vollkommen ungerechtfertigt menden Druckſachen(Kalender, Plakate, Geſchäftsempfeh⸗ der Lande ee den Vorſiz des die Ausgaben hierfür ſind unnütz. 5 a s 11 uſw.) werden häufig erſt in den letzten Tagen des Preſſereferenten Pg. Bretz ſprach die Bezirksführerin vom g Häufig handelt es ſich um ſogenannte Geheimmittel. die 9557 ene eee e weiblichen Arbeitsdienſt für Württemberg und Baden, Frl ſchon bei früheren Seuchengängen angeprieſen und als u die 1 9015 Dadntec wird die glatte Abwichung des Hammer⸗Stutkgart, über die Eütwicklung 285 Weib Schwindel erkannt morden ſind Dieſe Werbung führt die Zu dieſer Zeit ohnehin ſehr ſtarken eigentlichen Brieſper⸗ lichen Arbeits dienſtes im allgemeinen und im beſonderen n erfahrungsgemäß das, die erkrankten Weder Aue 5 e h en ee, 5 5. f ſtände ohne Hinzuziehung tierärztlicher Hilfe ſelbſt zu bs⸗ Außerdem beſteht bei dem beträchtlichen Umfang der er⸗ über die Entwicklung in den beiden Gauen. Bereits vor der Machtübernahme beſtanden, ähnlich wie beim männlichen Ar⸗ beitsdienſt, loſe Arbeitsdienſtgruppen, die geboren waren aus der Not der Zeit und deren Ziel darauf abgeſtellt war, die arbeitsloſe weibliche Jugend von der Straße wegzunehmen. wähnten Druckſachen in erhöhtem Maße die Gefahr, daß gewöhnliche Briefe kleineren Formats ſich in die Umſchläge einſchieben und ſo in unrechte Hände gelangen. Sie ſind dadurch leicht der Gefahr des Verluſtes oder mindeſtens er⸗ heblichen Verzögerungen ausgeſetzt.— Es liegt daher im Intereſſe ſowohl der Allgemeinheit wie auch der betr. Ge⸗ ſchäftshäuſer, die erwähnten Druckſachen möglichſt frühzei⸗ tig zu verſenden. Es wird ſich in den meiſten Fällen um ſo handeln. Sie gefährdet damit eine wirkſame, im allgemei⸗ nen Intereſſe liegende Seuchenbekämpfung Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft weiſt mit Nach⸗ druck auf die Beachtung der Vorſchriften der Ziffern 3b, e. l b 155 80 4a und de ſeiner 17. Bekanntmach 5. Mai 1936 n Baden hat ſich nach der Machtübernahme um die Wei⸗ ZBFZVTVTVVVVVT 5 eee e 0 0 und der entſprechenden Beſtimmungen der Polizeiverord⸗ terentwicklung des weiblichen Arbeitsdienſtes die damalige 5 8 1 5 ente der NSDAP. 98 heutige Reichs Gebe der Zeftſchen Länder über die Werbuga auf dem frauenführerin, Pan. Scholtz⸗Klink, beſonders verdient A des Heilweſens hin Hiernach iſt jede Werbung für gemacht. Im Jahre 1934 beſtanden im Reiche 13 Landes⸗„. oder Heilverfahren gegen ſtellen für den weiblichen Arbeitsdienſt, die gebietsmäßig zu⸗ 8 1 Peron 12 15 5 e der Tlere ſammenfielen mit den Landesarbeitsämtern. Es erfolgten dann 8 ſich f 1 00 bei Fun Pie e kann 1934⸗35 einige Umgruppierungen. Der Reichsarbeitsführer hat. 8 85 heiß an Tierhalter uſw richtet. darauf unterm 1. April 1936 die Landesſtellen in Bezirke Der Werberat wird in jedem lebertretungsfalle, unge ⸗ eingeteilt. Eine Bezirksführerin hatte zwei bis drei Gaue achtet etwaiger polizeilicher Strafverfahren mit den ſchärf⸗ (die Gaue kommen gleich den Gauen des männlichen Arbeits⸗ ſten 5 Maßnahmen durchareifen und die Verantwortlichen dienſtes) zu betreuen. zur Rechenſchaft ziehen Er bittet alle in Betracht kommen. In ihren weiteren Ausführungen beſchäftigte ſich die Be⸗ den Stellen ſowie auch jeden einzelnen Volksgenoſſen, dieſen zirksführerin mit der verwaltungsmäßigen Arbeit des weib⸗ Fragen erhähte Beachtung zu schenken, ſolchem verantwor⸗ lichen Arbeitsdienſtes. Die Bezirksſtelle für Württem⸗tungsloſen Treiben entgegenzutreten und dem Werberat berg und Baden befindet ſich heute in Stuttgart. Die oder den zuſtändigen Polizeibehörden von Uebertretungen Unterbezirksſtelle für Baden hat ihren Sitz in Karlsruhe unverzüglich Mitteflung zu machen. (Kriegsſtr. 228). Führerin iſt Frl. Stein. Seit April—— 1937 hat der weibliche Arbeitsdienſt nicht nur im Reiche, ſon⸗ dern auch bei uns in Württemberg⸗Baden einen großen Auf⸗ ſchwung genommen. Während bisher 10 000 Arbeitsmaiden in den Lagern untergebracht waren, ſoll dieſe Zahl bis zum 1. April 1938 auf 25 000 erhöht werden. In Württemberg⸗ Baden beſtehen zurzeit 36 Lager des weiblichen Arbeits⸗ dienſtes, davon entfallen auf Baden 18. In jedem Lager Rund funk⸗Programme Reichsſender Stuttgart. Montag, 27. Dezemver: i 18 Friedrich Reidinger, Klavierquartett fis⸗moll; 19.15 Heitere Feierabendmuſik; 21.15 Ernte aus Fels und Eis, 22.30 Bergſteigerſendung; 22.30 Nachtmufik und Tanz. Dienstag, 28. Dezember: 17.30 Der Orgelmann, Schallplattenplauderei; 18 Zwi⸗ ſchen den Jahren; 19.15 Inventur in der Schallkiſte, ll⸗ platten; 20.15 Die Weihnachtslegende des 50. Regiments, Oratorium; 21.15 Der Liebſten ein Ständchen, allplat⸗ ten; 22.15 Politiſche Zeitungsſchau; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 27 Dezember: Miete E 11 und 1. Sondermiete C 6 und für die NSG„Kraft durch Freude“: Lud⸗ wigshafener Kulturgemeinde Abt. 56.„Die Stüt⸗ zen der Geſellſchaft“, Komödie von Henrik Mittwoch, 29. Dezember: 18 Bremsklötze weg!, von deutſchem Fliegergeiſt; 19.15 Muſik zum Feierabend; 20 Tauſend Jahre Liebe, Aus⸗ ſchnitte aus einem Bunten Abend zur Vierjahresfeier der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“; 21 Stunde der ..— T.... ̃ ̃ XTX. ̃ KV ̃˙, 122— ſind 40 Maiden untergebracht. Verantwortungsloſe Reklame Ankündigung von Mitteln gegen Maul- und Klauenſeuche verboten Der Werberat der deutſchen Wirtſchaſt hat feſtgeſtellt, daß in letzter Zeit wieder häufiger Mittel zur Heilung oder Vorbeugung von Tierſeuchen beſonders in ländlichen Zeitungen oder landwirtſchaftlichen Zeitſchriften und den Tierhaltern unmittelbar durch Werbeproſpekte oder per⸗ ſönliche Werbung angeboten werden. Offenbar hat der Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche in verſchiedenen Bezirken des Reiches Herſteller und Händler von Tierarz⸗ neimitteln veranlaßt, die Werbung erneut aufzunehmen Sie ſuchen auf dieſem Wege Abſatzmöglichkeiten für Mit⸗ tel, die in der Mehrzahl der Fälle nach ſachverſtändiger Auffaſſung und Erfahrung zur Bekämpfung der Seuche ent⸗ weder als ungeeignet und als wertlos zu bezeichnen ſind, ſodaß vor der Anwendung gewarnt werden muß, oder kei⸗ Ibſen. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 28. Dezember: Miete B 1 und 1. Sonder- miete B 6 und für die NSG„Kraft durch Freude“: Mannheimer Kulturgemeinde Abt. 242— 244:„Fide⸗ lo“, Oper von L. van Beethoven. Anfang 19.30. Im Neuen Theater(Roſengarken): Montag, 27. Dezember: Für die NSG„Kraft durch Freude“: Mannheimer Kulturgemeinde Abt. 139 bis 150, 321326, 504—507, 514—517, 544—547, 598 bis 600, 644647, Gruppe D Nr. 1—400, Gruppe E frei⸗ willig Nr. 1—700:„Spaniſche Nacht,, heitere Oper von Eugen Bodart. Anfang 20, Ende 21.45 Uhr. Mittwoch, 29. Dezember: Nachmittagsvorſtellung:„Pe⸗ terchens Mondfahrt“, Märchenſpiel von Gerdt von Baſſewitz, Muſik von Clemens Schmalſtich. An⸗ fang 15.30, Ende 18 Uhr.— Abends Miete M 12 und 2. Sondermiete M 6 und für die NS„Kraft durch Freude:“ Mannheimer Kulturgemeinde Abt. 253: „Die Stützen der Geſellſchaft“, Komödie von Henrik Ibſen. Anfang 20. Ende 22.30 Uhr. jungen Nation; 21.30 Die großen deutſchen Meiſter: Hugo Wolf; 22.20 Newyorker Städtebild; 22.35 Zu Tanz und Unterhaltung. Schallplatten. Reichsſender Frankfurt a. M.: Montag, 27. Dezember: 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für unſere Kinder; 15.45 Sendepauſe; 17 Kammermuſik; 19.10 Stuttgart ſpielt auf, heitere Feierabendmuſik; 21.15 Wir wandern durch das hei⸗ tere Jahr; 22.30 Nachtmuſik und Tanz. Dienstag, 28. Dezember: 10 Sportfunk für die Jugend; 10.15 Sendepauſe; 11.40 Deutſche Scholle; 15.15 Für die Frau; 15.30 Sendepauſe; 19.10 Frankfurter Funkbrettl; 21.15 Konzert; 22.30 Unter⸗ haltung und Tanz. Mittwoch, 29. Dezember: 11.45 Deutſche Scholle; 19.10 Anſer ſingendes, klingen⸗ des Frankfurt; 21 Stunde der jungen Nation; 21.30 Frau Holle, Funkfolge; 22.15 Kamerad, wo biſt du?; 22.20 New⸗ horker Städtebild; 22.30 Unterhaltung und Tanz. mein lieber Mann, unser Schwiegervater und Großvater Herr Martin Eder im Alter von 56 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 26. Dezember 1937. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, 28. Dezember, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause, Kloppenheimerstraße 18 aus statt; Todes-Anzeige Heute entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den Tröstungen unserer heiligen Kirche herzensguter Vater, Nach dem Roman 28 von L. Ganghofer, ieee Hansi Knoteck Paul Richter Heute Abend Uhr Turnerbund Jahn“, e. V., Mhm.⸗Hechenheim. Nachruf. Während des frohgeſtimmten Weihnachts- feſtes erreicht uns die ſchmerzliche Kunde, daß unſer Gründungsmitglied und langjähriges Turnratsmitglied Martin Eder Inhaber des Ehrenbriefes der bad. Turnerſchaft unerwartet im noch rüſtigen Mannesalter von uns geſchieden iſt. Mit ihm verliert der Verein einen treuen Kameraden, unbeſtechlichen Karakter und einen ſeiner entſchiedenſten und verdienſt⸗ vollſten Vor⸗ und Mitkämpfer der turneriſchen Ideale, denen er bis zum letzten Atemzuge treu blieb. Sein Andenken wird bei uns in hohen Ehren bleiben. i Der Vereinsführer. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, nach⸗ mittags 3 Uhr ſtakt. Zuſammenkunft ½3 Uhr am „Kaiſerhof“. Es iſt renpflicht aller Mitglieder, N verſtorbenen Tut das letzte Ehrengeleite zu geben. a Verloren Geldbtl. m. Inhalt v. Raſtatterſtr. bis kath. Kirche. Abzg. geg. Belohg. in der Geſchäftsſt. d. Bl Fur die anlaßlicb meines&. Geburts- ſages erwiesenen Aufmerſesamlteilen danſte ich herslich au Gusanns Er imd. Verloren ſeiden. Futteral m. Reisverſchluß für zublapp Schirm a. Mm-Oectenpeim, 27. Dez. 1932. der Halup it Abi geg. Belohg. in der Hauptſtr. 113. Kameradſchaft ehemal. Soldaten. Am Samstag, 15. Januar abends 8 Ahr Taglohn- findet im Nibelungenſaal in Mannheim ein Zettel Soldatentreffen zu haben der alten und jungen Wehrmacht in der ſtatt. Eintrittskarten find bei unſerem Schriitführer Druckerei Jakob Möll,„Zum Pfälzer Hof“ zu haben. des Der Kameradſchaftsführer. Neck ar-Bote. Einladung. Sennell verkautt, Die Pächter der Grundſtücke sbhnell vermietet Leonhard Volz Fiedler werden ist alles, Was die große zur Beſprechung auf Mittwoch, 29. Dez. 1937 abends 7¼ Uhr Oeffentlichkeit wissen in das Gaſthaus„zum Löwen“ soll.— Der schnellste eingeladen. Rechtsbeiſtand Weiser hierzu ist billigste und beste Weg- Eugen Dahm. dis Leitungs-Inserat! 5 D Verſammlungs⸗Kalender, CCC TTT Fußballvereinigung. Morgen abend Training in der Reithalle, 6—1 Uhr untere Mannſchaften 7—8 Uhr Jungliga und 1. Mannſchaft Da die Verbandsſpiele jetzt wieder ihren geregelten Ver⸗ lauf nehmen, iſt das Erſcheinen aller Spieler erforderlich, Bekanntmachung. Mannheimer Steuerkalender für den Monat Januar 1938. Mitgeteilt von der Städt. Nachrichtenſtelle. a) Stadtkaſſe. Es werden fällig. 38: Gebäudeſonderſteuer für Dezember 1937. n. 38: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeit⸗ gebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Dezember 1937 einbehaltenen Beträge. Gemeinde⸗ und Kreisſteuer, 4. Viertel der Vorauszahlungen für 37 aus Grundvermögen. Gebühren für Dezember 1937. Gemeindebierſteuer für Dezember 1937. Gemeindegetränkeſteuer für Dezember 1937. Schulgeld der Höh. Handelsſchulen füt das 5. Sechſtel 1937/8. b) Finanzamt. Lohnſteuer einbehalten im Dezember 1937 bezw. IV. Kalendervierteljahr 1937. O OY 15. Jan. 38: 18. Jan. 38: 20. Jan. 38: 20. Jan. 38: 21. Jan. 38: 5. Jan. 38: 10. Jan. 38: a) Amſatzſteuer für Dezember 1937 bezw. IV. Kalendervierteljahr 1937. a b) Verſicherungsſteuer, Abſchlagszahlung der Vierteljahreszahler für Dezember 1937. 15. Jan. 38: a) Grundſteuer nebſt Landeskirchenſteuerzuſchlag für IV. Rechnungsvierteljahr 1937. b) Börſeumſatzſteuer für Abrechnungszeitraum Tügun⸗ 3 ö dsdarlehen c) Tilgungsraten auf Eheſtands ö d) Beiträge zum Reichen hſtand II. Rate Rech⸗ nungsjahr 1937. Lohnſteuer, einbehalten in der Zeit vom 1.— 15. J. 38, ſoweit der Geſamtbetrag 200 RM. überſteigt. Verſicherungsſteuer für Dezember 1937 bezw. Abſchlußzahlung für IV. Kalendervierteljahr 37. Ferner im Januar 1938 fällig werdende Ab⸗ ſchlußzahlungen aufgrund der zugeſtellten Steuerbeſcheide. 8 Wer eine Zahlung verſäumt, hat ohne weiteres die gebührenpflichtige Erhebung des Rückſtandes durch Nachnahme oder koſtenpflichtigen Einzug im Wege der Beitreibung zu 1 warten. Wird eine Zahlung nicht rechtzeitig geleiſtet, ſo if mit Ablauf des Fälligkeitstages nach geſetzlicher Vorſchrift ein 5 von 2 9% des rückſtändigen Betrages verwirkt. 20. Jan. 38: 31. Jan. 38: — *—(— Neujahrs- Marlen werden in jeder Ausfiihrung angefertigt in deer 5 Neckur-Bete- Druckerei.