Nr. 6 Reckarbote(2. Blatt) Mittwoch, 8. Januar 1941 Forſchung im Volksauſtrag Wiſſenſchaft ſchärft unſer Schwert VII. NSK. Wenn heute in fremden Landen die deutſche Fahn ſiegreich weht und von unvergleichlichen Heldentaten des deutſchen Soldaten kündet und ſo Ausdruck des in vielen Schlachten erworbenen Ruhmes der fungen Wahrmacht des neuen Reiches iſt dann iſt dies zugleich auch ein Siegeszeichen für die deutſche wiff nſchaftliche Forſchung, die in den ver⸗ gangenen Jahren Großes um die Wehrhaftmachung des Volkes leiſtete und ſomit an den deutſchen Erfolgen einen woſentlichen Anteil hat. Es liegt in der Art di ſer Forſchung und ihrer Ergebniſſe ihren Widerhall nicht im täglichen Le⸗ ben des Volkes zu finden, und auch bei bedeutenden Anläſ⸗ ſen die ihr nah eſtehen bleiht ſie beſcheſden im Hintergrund, wohlverhüllt vom großen Mantel des Geheimniſſes, der ſie vor unberufenen Augen ſchützt. 5 Im Einbau der deutſchen Forſchung für die Zwecke der Wehrmacht beſteht in dem Verhältnis des Weltkrieges zu dem des uns heute aufgezwungenen Kampfes ein arundle⸗ gender Unterſchied der bereits deutlich die Einſtellung des damaligen Staates und des heutigen nationalſozialiſtiſchen Reiches zu dieſem ſo überaus wichtigen Problem der Wech⸗ ſelwirkung zwiſchen Forſchung und Wehrkraft ver⸗ finn bildlich Während ßſch damals der Forſcher völlig allein überlaſſen ſah und die Ausnützung ſeiner Erfindung ein⸗ zig und allein dem priva wirtſchaftlichen Prinzip unterge⸗ ordnet war alſo die zu erwartenden Gewinne das Entſchei⸗ dende darſtellten galt im Zuge des Neuaufbaues der Wehr⸗ macht im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland alles als för⸗ derns⸗ und unbedingt unterſtützungswert was die deutſchen Waffen ſtärken und kräftigen konnte Jede Erfindung auch die unbedeutendſte fand Beachtung und wurde ſoweit ſie Tauglichkeit beſaß dem Ganzen nutzbar gemacht Der 1937 ins Leben gerufene„Forſchungsrat“ befaßte ſich mit dieſer beſonderen Aufgabe Er ebnet die Wege um das Kleine und Einzelne dem großen Ganzen nutzbar zu machen. Er faßt die Ergebniſſe zuſammen und greift wo es nottut ſinnvoll planend ein So beſchritt ſchon im Frieden das neue Reich Wege die ihm und damit dem Volksganzen alle Kräfte der deutſchen Forſchung zur Wehrhaftmachung zuführten und die natürlich ſoweit das überhaupt noch im Rahmen des Möglichen liegt, im Kriege noch eine weitere Verſtärkung er⸗ fahren. Churchill ſprach einmal während des Weltkrieges von einem„Vulkan von Kraft“ der in Deutſchland losge⸗ brochen ſei Heute dürfte ihm wohl eine weitere Stetgerung diefes Ausdrückes in Anbetracht der gigantiſchen Entwick⸗ lung im neuen Deutſchen Reiche fehlen. Einer ſpäteren Zeit muß es vorbehalten ſein im einzelnen den Beitrag der deut⸗ ſechn Forſchung zum deutſchen W hraufbau und zu dem ge⸗ waltigen Kriegsgeſchehen darzuſtellen Heute muß, das be⸗ darf keiner Begründung allein die Erkenntnis genügen daß hier Gewaltiges geleiſtet wurde und weiterhin geleiſtet wird. Einige Erinnerungen aus dem letzten Großen Kri'g kön⸗ nen dieſe Erkenntnis vertiefen und ihren realen Hinter⸗ grund wenn auch in einer ſehr ſchwachen Form ahnen laſ⸗ ſen. Männer in entſcheidenden Stellen des Staatsweſens nahmen damals mit aller Entſchtiedenheit an daß ſich Eng⸗ land im Jahre 1914 neutral verhalten würde ſich auf jeden Fall aber ſollte es wirklich auf der Seite unſerer Feinde kämpfen, nach den Regeln der Humanität richten und eine umfangreiche Blockade nicht durchführen würde Nach die⸗ ſen Anſchauungen die von keinerlei volitiſchem Weitblick er⸗ füllt waren richtete ſich unveran: woxtlicherweiſe in großem Umfange die für die Kriegsinduſtrie beſtimmte Einfuhr⸗ und Rohſtoffpolttik die bald, da ſie jeder realen Grundlage ent⸗ behrte zu großen militäriſchen Kataſtrophen führen mußte, die aber dank dem Einſatz der deu ſchen Forſchung in letz⸗ ter Minute immer wieder abgewendet werden konnten Ein tragiſches und auch in dieſem Zuſammenhang ungeheuer aufſchlußreiches Bild entwirft Band 5 des amtlichen Quellen werkes über den Weltkrieg. Es heißt da an einer Stelle:„Der Ernſt der Munitionslage veranlaßte Ge⸗ neral von Falkenhayn bereits wenige Tage nan Uebernah⸗ me der Heeresleitung(14 September 1914) folgende ſchwer⸗ wiegende Weiſung an die Armeeoberkommandos ergehen zu laſſen; Aeußerſte Sparſamkeit mit Artilleriemunition geno⸗ ten, Artilleriekampf auf große Entfernungen Beſtände für En ſcheidung aufſparen“ Und was waren die Urſachen dazu? Es beſtand bereits in den erſten Kriegs⸗ monaten ein unvorſtellbarer Mangel an Salpeter und Salpeterſäure den beiden wichtigſten Ausganmasſtoffen für Pulver und Sprengſtoffherſtellung Anfang September 1914 verfügte das Heer über keine Beſtände von Chileſalpe⸗ ter mehr und auch die Sicherſtellungen in der Privatwirt⸗ ſchaft führten zu einem niederſchme ternden Ergebnis: nur ein Drittel des normalen Friedensbedarfes konnte damit ge⸗ deckt werden Die Einfuhr aus Chile war nicht mehr mög⸗ lich, alſo Rettung von dieſer Seite nicht zu erwar d'en. In höchſter Not berief die Heeresleitung den bekannten Chemi⸗ ker Geheimrat Profeſſor Emil Fiſther in das Große Haupt⸗ quartier und ſtellte ihm die Aufgabe, Salpeter im Land künſtlich aus heimiſchen Quellen zu erzen gen. Die Ausgangsſtoffe für Salpe er und Salpeterſaure Luft und Waſſer waren unbeſchränkt vorhanden Die Schwierig⸗ keit in der Aufgabe boſtand darin beide Stoffe zur Ver⸗ einigung zu bringen und ein Verfahren zu entcickeln das die Großerzeugung ermöglichte Der von Profeſſor Fiſcher ins Leben gerufenen chemiſchen Abteilung im Kriegsminiſte⸗ rium kamen bei der Löſung dieſer äußerſt dringenden Auf⸗ gabe zugute daß bereits in einzelnen kleineren Betrieben ähnliche Arbeiten durchgeführt worden waren, und zum Bei⸗ Begegnung im Kanal. einſchränken, Ein Minenräumboot begegnet einem deutſchen Vorpoſten bout. ſpiel aus dem Nebenprodukt der Kokereien, dem Ammoniak⸗ waſſer, Salpeter und Salpeterſäure hergeſtellt wurden oder aber das gleiche Ergebnis über den Weg der Ammoniak⸗ erzeugung aus dem Luftſtickſtoff und dem Waſſerſtoff des Waſſers erreicht wurde. In fanatiſcher Arbeitskraft gelang es Profeſſor Fiſcher und ſeinen Mitarbeitern, die Großer⸗ zeugung zu ermöglichen, und nun konnten die entſprechen⸗ en Fabriken deren Höhepunkt der Bau des Leuna werkes 1916-1917 war errichtet werden und mi! der Großherſtel⸗ lung begonnen werden. Das Leunawerk deſſen Bau unter den ſchwierigſten Umſtänden geſchah iſt ſelbſt und das auch in unſeren Tagen wieder ein einziges Denkmal für die Großtaten deutſchen Forſchergeiſtes im Dienſte der Wehr⸗ kraft unſeres Volkes Es lieferte bereits in den erſten Mo⸗ naten ſeiner Indienſtſtellung Mitte 1918 15000 Tonnen Ammoniak monatlich und welche Werte die Forſchung dem deutſchen Volk erhält, geht aus zwei nüchternen Zahlen her⸗ vor Vor dem Weltkrieg gaben wir für die Einfuhr von Chileſalpeter 180 Millionen Mark aus ſpäter verkauften wir für jährlich 200 Millionen Mark ſynthetiſchen Stickſtoff ins Ausland Noch viele andere Aufgaben von größter Bedeutung für die Wehrkraft wurden im Weltkrieg von deutſchen Wiſſen⸗ ſchaftlern gelöſt. In der Munitionsherſtellung ſpielt Glyzerin eine große Rolle Als im Jahre 1915 eine Knappheit an dieſem Stoff entſtand die zu den bedenklich⸗ ſten Folgen führen mußte, entwickelte die Forſchung ein Verfahren das bereits im Jahre 1916 ausreichende Mengen von Gärungsglyzerin abgab und den geſamten Bedarf dex Mittelmächte ſicherſtellte. Schießbaumwolle wurde aus gell wolle hergeſtellt und im Jahre 1917 gelang erſtmalig die Erzeugung von Azeton, einem wichtigen Produkt für die Sprengmittelinduſtrie Umſpannen ſchon die Ergebniſſe der Forſchung für die Wehrmacht während des Weltkrieges einen weiten Rahmen und trugen ſie bereits damals einen oft ent⸗ ſcheidenden Charakter bei mancher Kampfhandlung ſo ſind ſie heute im nationalſozialiſtiſchen Staat dank der planmäßi⸗ gen Unterſtützung und Leitung um ein Vielfaches vermehrt worden und haben im vergangenen Kriegsjahr die Erwar⸗ tungen des deutſchen Volkes die dieſes in die Forſchungen ihrer Wiſſenſchaftler geſetzt hatte vollauf beſtäzigt. Buna⸗ reifen und deutſcher ſynth tiſcher Treihſtoff Bekleidung aus Zellwolle, der deutſche Panzerwagen die modernen Waffen unſerer Infanterie deutſche Schnell⸗ und U⸗Boote und die unvergleichliche Leiſtungsfähigkeit unſerer Luftwaffe. das ſind einige Markſteine der durch die deutſche Forſchung ge⸗ ſchaffenen Vorausſetzung für die ſiegreiche Beendigung dieſes Kampfes. 8 Die Reichsbahn im Jahre 1940 Spitzenleiſtungen— Befriedigender Abſchluß Wie bereits im Jahre vorher, iſt die deutſche Reichsbahn auch im Jahre 1040 vor Aufgaben unerhörteſten Ausmaßes eſtelll worden. Die Reichsbahn hatte nicht nur den ſehr barten allgemeinen Verkehr zu bewältigen der insbeſendere infolge der erhöhten Einfuhren aus dem Oſten und Sid⸗ oſten Europas der Kohlenlieferungen an das verbündete Italien ſowie infolge der verkehrsmäßigen Ein beziehungen Und der beginnenden Erſchließungen der eingegliederten Ge⸗ biete eine beachtliche Höhe erreichte. Darüber hinaus mußte ſie auch den außerordentlich großen Auforderungen der Wehrmacht entſprechen Hier ergaben ſich nie zuvor erreichte Spitzenleiſtungen; der Betriebsappara! der Reichsbahn konnte trotz allem ſeine erſtaunliche Elaſtizität und Lai⸗ ſtungsfähigkeit voll beweiſen Das iſt neben ſtraffen Maß⸗ nahmen der Verkehrsleitung in erſter Linie der hingeben⸗ den Arb eit der deutſchen Eiſenbahner zu danken. Die Geſamtein nahmen der deutſchen Reichsbahn im Geſchäftsjſahr 1940 werden ſich vorausſichtlich auf e wa 7,6 Milliarden Mark belaufen gegenüber rund 5,8 Milliar⸗ den Mark im vergangenen Jahr das ſind rund 18 Milliar⸗ den Mark oder rund 3 v H mehr Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen daß die Einnahmen aus den Strecken der eig⸗ gegliederten Oſtgebiete 1940 erſtmals für das ganze Jahr in den Einnahmen der Reichsbahn mitenthalten ſind daß ſich weiter das Reichsbahnnetz durch die Wiedereinaliederung gon Eupen, Malmedy und Moresnet in das Reichsgebiet und durch die Verſtaatlichung einer Reihe von Privatbahnen von Luzemburg Elſaß und Lo hringen gegenüber dem Vorjahr erheblich vergrößert und daß ſich ſchließlich im Perſonenver⸗ kehr die Aufhebung der meiſten Fahrpreisermäßigungen mit Wirkung vom 15 Januar 1940 ausgewirkt hat. Das Ein⸗ bed des Jahres 1940 iſt als außerordentlich be⸗ friedigend zu bezeichnen 5 Natucgemäß haben ſich infolge der erhöhten Leiſtungen und der Vergrößerung des Streckennetzes auch die Auf⸗ wendungen gegenüber 1939 erheblich erhöht. Dabei mußte bei der Bemeſſung des für die planmäßige Anlage⸗ erneuerung erforderlichen Aufwandsbetrages insbeſondere für die notwendige Beſeitigung von Kriegsſchaden im Elſaß und in Lothringen ſowie für den Erſatz von Reichsbahn⸗ anlagen im Zuſammenhang mit der baulichen Neugeſtal⸗ tung deutſcher Städte durch Einſtellung entſprechender Er⸗ neuerungsbetrage Vorſorge getroffen werden. Der danach verbleibende Betriebsüberſchuß reicht zur Deckung der der Reiiysbahn im Rahmen der Geſamtrechnung obliegenden Verpflichtungen aus Die Rechnung der Reichsbahn iſt da⸗ nach in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen. Die Auftoendungen in der Kapftal rechnung haben ſich vor allem infolge der Tilgung dei reſtlichen Arbeitsbeſchaffungswechſel in Höhe von 300 Mill. Mark eegenüber dem vergangenen Jahr weſentlich erhöht. Im Rahmen der planmäßigen Zinsſenkungsaktion der Reichsregierung hat die Reichsbahn bekanntlich die mit 7 v. H. verzinslichen Reichsbahn⸗ Vorzugsaktien zum 1. Juli 1941 zur Einlöſung aufgerufen Keichzeitig har ſie der Oef⸗ fentlichkeit ein Umtauſch⸗ und Zeichnungsangebot für eine 4proz Reichsanleihe 1940 in Höhe von 1500 Mill. Mark un⸗ terbreitet Das Ergebnis dieſern großen Zinskonver⸗ ſton war überaus günſtig Der Geſamtſchuldenſtand der chsbahn iſt weiterhin günſtig. Ihre langfriſtigen Ver⸗ keiten belaufen ſich auf rund 4 Milliarden Mark. Demgegenüber ſtellte ſich ihr Anlagevermögen Anfang 1940 auf faſt 39 Milliarden Mark und ihr Eigenkapital auf rund 20 Milliarden Mark Durch die Uebernahme der Eiſenbah⸗ nen in den Weſtgebieten wird ſich ihr Anlagevermögen wei⸗ ter erhöhen. Zuſammenfaſſend iſt feſtzuſtellen, daß der Ab⸗ ſchluß des Jahres 1940 hefriedigendes Bild zei⸗ gen wird. 1 Brandverhütung im Winter Was man bei Froſt beachten muß! Der Chef der Ordnungspolizei teilt mit: Jede Kälte⸗ periode bringt alljährlich einen außergewöhnlich ſteilen An⸗ ſtieg der Brandſchadenkurven. Hierdurch wird leider wieder einmal die alte Erfahrung eindringlich beſtätigt, daß wäh⸗ rend der winterlichen Heizperiode und vor allem bei ſtär⸗ kerem Froſt die Häufigkeit. der Schadenfeuer zunimmt. Aus dieſem Grunde drängt ſich in einer Zeit der Anſpan⸗ nung aller Kräfte die Frage auf ob dieſe in die Millionen gehenden Verluſte an Volksvermögen etwa eine Folge hö⸗ herer Gewalt ſind oder ob ſie bei entſprechender Vorſicht und Aufklärung der Bevölkerung bermeidbar ſind Die Ant⸗ wort darauf gibt eine Betrachtung der im Zuſammenhang mit den Kälteeinwirkungen ſtehenden Bran durſachen. In erſter Linie liegen die Gründe für die zahlreichen Brände in der Ueberbeanſpruchung der Oefen und ſonſtigen Heizungsanlagen einſchließlich der dazugehö⸗ rigen Rauchabzugsrohre und Schornſtein e. Die für normale Anforderungen gebauten Einrichtungen werden zu Quellen der Gefahr wenn darin zuviel Brennſtoff auf einmal verbrannt wird In zahllolen Fällen geraten dann die in zu großer Nähe der Oefen befindlichen Möbel, auf⸗ gehängte Kleidungsſtücke, Brennſtoffvorräte oder andere brennbare Gegenſtönde in Brand Insbeſondere bilden auch eiſerne Rauchabzugsrohre, die ſich oft zur Rot⸗ glut erhitzen, eine außerordentliche Gefahr für ihre Umge⸗ bung Brände, die an den Durchführungsſtellen ſolcher Rohre durch leicht brennbare Wände oder Decken ohne genügende Iſolierung entſtehen, ſind überaus häufig. Ferner werden an kalten Tagen oft behelfsmä⸗ zige Heizein richtungen zufätzlich verwendet, die aber gerade wegen ihrer vorübergehenden Inanſpruchnahme nicht ſorgfältig genug aufgeſtellt und bewacht werden Häu⸗ fig ziehen ſolche proviſoriſch aufgeſtellten Oefen ſchlecht Die Flammen ſchlagen leicht zurück und bilden ſomit eine Ge⸗ fahr Auchelektriſche Heiz onnen und ähnliche Ap⸗ parate gehören zu den unfreiwilligen Brandſtiftern da ihre glühenden Teile nicht immer genügend gegen Berührung oder Wärmeſtrahlung geſchützt ſind So werden Vorhänge, Teppiche, Papier u a entzündet Es iſt weiterhin erſtaun⸗ lich, wie oft noch Aſche aus den Oefen in Holz⸗ oder Pappgefäße geſchüttet und in dieſen aufbewahrt wird ob⸗ wohl ſich jedermann darüber klar ſein müßte, daß hier eine erhebliche Brandgefahr liegt Eine geradezu unvorſtellbar große Zahl von Bränden, die teilweiſe einen gefährlichen Charakter annahmen, ent⸗ ſtand jedoch im letzten Winter durch das Auftauen ein⸗ gefrorener Hauswaſſerleitungen So wur⸗ den z. B in Berlin über 40 Brandfälle an einem Tage ge⸗ zählt, die auf Auftauarbeiten zurückzuführen waren Zum Erwärmen der Rohrleitungen wurden vor allem Lötlam⸗ 89 verwendet. Um den ſich zeitweiſe ſprunahaft ſteigernden edürfniſſen gerecht zu werden wurden dieſe Auftauar⸗ beiten nicht allein von Fachmännern wie Klempnern und Inſtallateuren vorgenommen, ſondern auch don Perſonen, deren handwerkliches Können in keinem Verhältnis zu den geſtellten Aufgaben ſtand Sie hatten vor allem von den zu beachtenden Sicherheitsmaßnahmen nicht genügend Kenntnis und beſaßen häufig auch nicht das notwendige Verantwortungsgefühl Wer ſich in ſoſchen Fällen einer fahrläſſigen Brandſtiftung nicht aussetzen will, wende ſich alſo an den Fachmann Mindeſtens iſt ſorgfältig zu prü⸗ fen, ob durch die Flamme der Lötlampe nicht brennbare Bauteile oder Gegenſtände in Brand geraten können Fer⸗ ner muß nach Beendigung der Arbeit die Arbeitsſtelle ein⸗ gehend überprüft werden Im übrigen hat jeder Volksgenoſſe die Pflicht, von ſich aus alles zutun, um das Einfrieren ſei⸗ ner Waſſerleitung zu verhindern Die Waſſerwerke der einzelnen Gemeinden haben vor kurzem 1 entſpre⸗ chende Richtlinſey auf die Möglichkeiten hingewſeſen, durch rechtzeitige ſachgemäße Maßnahmen dem Einfrieren der Waſferleitungen vorzubeugen.. a PK. ⸗Böttger⸗Weltbild(M.) * am Rollfeld Wa-⸗Garnath. ampfmaſchine: Eine ſtartberei 4 Jane Bel einem Oberquartiermeiſter Von Kriegsberichter Ernſt Heiß. PK. Auf dem langen Flur des Hauſes, in dem der Ober⸗ quartiermeiſter eines Armeeoberkommandos mit ſeinen vielen Abteilungen Wohnung bezogen hatte, ſtanden die Offiziere und Wehrmachtbeamten gedrängt mit Unterſchriften⸗ und Vorlage⸗ mappen, unruhig von einem Fuß auf den anderen tretend, weil ſie nun ſchon über eine Stunde draußen warten mußten. Kaum hatte einer das Zimmer des Oberquartiermeiſters verlaſſen, kam auch ſchon der nächſte herein. Ein Vorzimmer gab es bei ihm grundſätzlich nicht, denn er war der Anſicht, daß jeder möglichſt ſchnell Zutritt zu ihm haben müſſe. Wir warteten geduldig eine Zeitlang mit, und als, nach geraumer Zeit, der Oberſtleutnant eine kleine Zigarettenpauſe einlegen wollte, konnten wir zu ihm hinein. Er freute ſich über unſeren Be⸗ ſuch, denn er hielt es für ebenſo weſentlich wir wir, daß einmal etwas über ſeine Aufgabe geſagt wurde die zwar nur— und das ganz bewußt— rein dienender Natur iſt, indem ſte allein der Führung und ihren Abſichten dient, dar⸗ um aber nicht weniger wichtig und mindeſtens ebenſo umfang⸗ reich iſt wie dieſe. „Was ſoll ich Ihnen groß erzählen, Sie waren ja ſelbſt Weſten dabei und wiſſen, was dort geleiſtet worden iſt. Ich könnte Ihnen Einzelheiten berichten über das, was das Oberquartiermeiſteramt während dieſer ereignisvollen ſechs Wochen hat herbeiſchaffen müſſen. Ich könnte Ihnen auch von den Schwierigkeiten berichten, die das manchmal gekoſtet und erfordert hat. Aber, wie geſagt, daß und wie alles geklappt hat. Sie können ſich vorſtellen, daß eine ver⸗ ſäumte Stunde während des Vormarſches nicht wieder auf⸗ zuholen geweſen wäre. Wenn vor dieſem Feldzug oder auch meinetwegen auch vor dem Polenfeldzug das Amt eines Ober⸗ quartiermeiſters nicht gerade ſehr bekannt geweſen iſt— ich muß da eine kleine köſtliche Begebenheit einflechten, die mir im Weſten einmal paſſiert iſt, als wir in einem kleinen Ort lagen. Abends ſpät, es war gegen 2 Uhr, ſo lange hatten wir meiſt zu tun, klopften zwei Landſer an unſere Unter⸗ kunft, da ſie draußen im ſchwachen Schein der Taſchenlampe unſer Schild„Oberquartiermeiſter“ geſehen hatten, und baten um ein Quartier. Das iſt auch noch öfter vorgekommen, daß die braven Män⸗ ner meinten, der Quartiermeiſter ſei zum Beſchaffen der Quartiere da. Aber gerade das fehlt in dem ſonſt ſo weit⸗ gehenden Aufgabenbereich meiner Abteilung. Ich bin für alles verantwortlich, was der Soldat zum Kämpfen und zum Leben braucht, nur eben die Quartiere kümmern uns nicht— ſo glaube ich, daß jetzt ſehr vielen Kameraden der Ausdruck Oberquarttermeiſter ein Begriff geworden iſt. Wie denn über⸗ aupt auch der in der erſten Linie kämpfende Soldat bemerkt hat, daß die Nachſchubdienſte keineswegs einfach waren, denn auch die Nachſchubdienſte ſtanden dauernd unter Feuer⸗ wirkung. Ich erinnere nur daran, wie oft die Franzoſen verſucht haben, Unſere Nachſchubſtraßen nachts mit Bomben zu belegen oder Kolonnen, die lebenswichtige Dinge brachten, Benzin, Munition und Verpflegung, auseinanderzuſprengen. Und dieſe ganze Geſchichte zu organiſieren, Tag für Tag die Mengen aus der Heimat oder aus den Sammellagern, die kurz nach dem Vor⸗ marſch in Feindesland angelegt wurden, herbeizuſchaffen, das erfordert ſchon einige Arbeit. Und wenn Sie ſich in meinem Amt umſehen, werden Sie finden, daß mir über 80 Offiziere und Beamte unterſtehen, darunter allein zwei Generalſtabsoffi⸗ ziere, die mir für das reibungsloſe Abwickeln unſerer Auf⸗ gaben verantwortlich ſind. 8 Man kann ſich eben den Kreis unſeres Oberquartiermeiſter⸗ amtes nicht groß und weit genug vorſtellen. Unter anderem gehört auch dazu— nur um ein Beiſpiel zu nennen— die Feldpoſt, die viel begehrte und oft geſchmähte Aber das aben wir ja alle erfahren, wir hören ſofort auf mit dem Schimpfen. wenn der Brief endlich und wirklich da iſt, ſei es auch, daß er zwet oder drei Wochen unterwegs war. Ferner unterſteht mir auch das Sanftätsweſen mit ſeinen vielen Gliederungen und Sanitätskompanien und den Lazaretten ver⸗ ſchiedenſter Größe und mit den Kranken⸗Kraftwagenkolonnen. Daß auch das Veterinärweſen dazu gehört, verſteht ſich von ſelbſt. Umfangreiche Nachſchubbataillone, Kraftwerkſtattzüge oder Betriebsſtofſkolonnen, all dieſe Dinge erfordern ganz planmäßige Ueberlegungen, die von hier ausgehen. 3000 Allometer Tiebe Ein heiterer Roman von Olly Boeheim. im 32 Am gleichen Tage raſte Vera Verries, nachdem ſie einen kurzen Brief an Anita Sileſen hinterlaſſen hatte mit allen verfügbaren Pferdekräften nach Lekſand. Die Sonne hatte ſich verſteckt, aber es ſang in ihrem Herzen Sie war frei! Das einzige, was ihr Lebensbedürfnis war, die Kunſt, hatte ſie ihrer Liebe zum Opfer gebracht. Mis dieſem Trumpf in der Hand wollte ſie vor Arne Ohlſen hintreten. Je näher ſie Lekſand kam, deſto überzeugter war ſie, daß ſie ihre Kunſt tatſächlich für Arne geopfert hatte. Das Blut ſchoß ihr in die Wangen, als ſie den Siljanſee erblickte, Lekſand, Rättvik flogen vorbei. Ihn Herz hämmerte. Nur noch ein paar Kilometer, und ſie war da. 5 N Wenn ſie Arne nicht antraf? Es war nicht auszu⸗ denken. Der Atem blieb ihr ſtehen. Da lag das geliebte kleine Haus. Was ſollte ſie Arne ſagen? Ach, ſie würde ihm um den Hals fliegen und den Geruch ſeiner Haut ſpüren, und ſeine feſten Arme würden ſich um ſie legen, um ſie nie wieder loszulaſſen. Die Bremſen knirſchten. Veras Knie zitterten, als ſie usſtieg. Warum kam er ihr nicht entgegen? Er mußte ch gehört haben. Ihre Hände wurden eis⸗ ſie ertrüge es nicht, vor einem verſchloſſe⸗ ſtehen. Gottlob, die Tür war offen Ein ihr zum Herzen. Er war da, nun mußte Ein heimliches Lachen ſtieg in ihr auf. dann laut und jubelnd,„Arne, der Mann kam aus der Hütte, und ein n ſpielte um ſeine Mundwinkel, während Ohlſen?“ “ wiederholte der Fremde, und machte mit d eine Bewegung, als wollte er ſagen: geplatzt. V war vollkommen verwirrt. Der Mann 5 et aus Ueber der Oberlippe ſtand ſtrich⸗ enſchwarzes tchen, die Wangen waren de d ö nitt und aus⸗ fragte ſie atemlos. Wle wichtig das alles iſt, erſehen Ste daraus, daß ich wäh⸗ rend des Vormarſches jeden Tag mindeſtens einmal, oft ſogar zweimal, zur Beſprechung beim Chef des Stabes ſein mußte, um mich ilber die operative Abſichten zu informieren und dann hinterher in der Beſprechung mit meinen Herren entſprechende Anordnungen zu geben. Daß das nie nach einem vorgefaßten Schema geſchehen kann, werden Sie verſtehen. Von Tag zu Tag, ja doch faſt von Stunde zu Stunde änderte ſich die Lage, und im ſelben Augenblick wirkt ſich das auch in unſerem Apparat aus. Und wenn Sie dann noch bedenken, daß wir zur Heranſchaffung des Erforderlichen in den meiſten Fällen faſt einen ganzen Tag, wenn nicht ſogar 36 Stunden notwendig hatten, ſo mußte ſchon ein Glied unſeres Präziſionsrades haar⸗ ſcharf in das andere paſſen, damit der Laden klappt.“ Draußen klopften ſchon wieder die erſten mit neuen Map⸗ pen.„Ja, ſo geht das auch hier Tag für Tag. Man glaubt, man ſei in Ruheſtellung, gewiß, aber unſer Betrieb arbeitet von morgens bis abends um ſieben. Das eine löſt das andere ab, immer gibt es irgend etwas zu überlegen, zu beraten. Ich bin nur froh, daß ich jeden Morgen regelmäßig die Stunde Sport drüben im Führungsgebäude in der großen Halle mit⸗ machen kann, um den nötigen Ausgleich zu haben und ſich ſelbſt elaſtiſch und ſpannkräftig für die Arbeit zu halten.“ Als wir das Zimmer verließen, trafen uns vorwurfsvolle Blicke, denn die Verzögerung, die durch unſeren Beſuch ein⸗ getreten war, galt für die anderen als nicht gern geſehene Verzögerung des Arbeitsganges. Aber ein freundliches Wort des Oberſtleutnants an die Wartenden klärte ſie darüber auf, auch ihre Geſichter auf, denn auch ihnen war es durchaus angenehm, daß man daheim einmal etwas über die Arbeit eines Oberquartiermeiſters und ſeines Stabes erführe. Was iſt ein Hilfskreuzer? Zu den großen Erfolgen deutſcher Hilfskreuzer auf allen Meeren NS. In letzter Zeit hat der OKW⸗Bericht die Tätigkeit und die Leiſtungen der deutſchen Hilfskreuzer oder Handelsſtörer in Ueberſee wiederholt eingehend ge⸗ würdigt. Nach vereinzelten Meldungen über Seegefechte zwiſchen deutſchen und engliſchen Hilfskreuzern. über An ⸗ griffe auf engliſche Schiffe im Indiſchen Ozean ſowie eng⸗ liſche Schiffsverluſte durch Minen am Kap der Guten Hoff⸗ nung und in auſtraliſchen Gewäſſern wurden ſetzt die Ver⸗ ſenkungsziffern einiger Handelsſtörer mit 60 000, 95000 und ſogar über 100 000 BR bekanntgegeben: Die deutſche Seekriegführung erkannte gleich zu Beginn des Krieges daß die Bekämpfung der feindlichen Ueberſee⸗ 0 Kernſtück des Seokrieges bilden miiſſe Englands geographiſche Lage zwingt den Seeverkehr zur Bündelung an beſtimmten S ellen. Auf dieſe Brennpunkte des Verkehrs werden die deutſchen U-Boote angeſetzt wäh⸗ rend die übrigen Seewege durch Hilfskreuzer oder andere Ueherwaſſerſtreitkräfte beunruhigt werden. 8 Was ſind nun Hilfskreuzer? Antwort: Hilfskreu⸗ zer ſind Kriegsſchiffe, die in Friedenszeiten Handelsdampfer waren und dann im Krieg zur Verſtärkung der Kriegsflotte herangezogen wurden Es iſt ein grundlegender Unterſchied zwiſchen einem Hilfskreuzer und einem bewaffneten Han⸗ delsſchiff. Der Hilfskreuzer führt die Kriegsflagge und wird. von einem in der Rangliſte der Marine geführten Komman⸗ danten befehligt. Er hat in dem Augenblick, wenn er die Kriegsflagge heißt, den Charakter als Handelsſchiff verlo⸗ ren, iſt tatſächlich ganz Kriegsſchiff, will es ſein und iſt als ſolches unzweifelhaft erkennbar. Das bewaffnete Han⸗ delsſchiff aber befördert Frachten und Paſſagiere, führt wei⸗ ter die Handelsflagge und beanſprucht alle Rechte des Kauf⸗ fahrteiſchiffes. Der Gedanke, durch geeignete Einheiten der Handelsflotte die Kriegsmarine zu verſtärken iſt nicht neu. Allerdings ver⸗ trat man bis zum Ausbruch des Weltkrieges allgemein die Anſicht daß hierfür in erſter Linie nur die ſchnellen Paſſa⸗ gierdampfer in Frage kämen. Da aber bei längeren Fahrten die Brennſtoffnerſorgung dieſer auffallenden und viel Kohle bezw. Oel freſſenden Schiffsrieſen Schwierigkeiten machte, mußte Deutſchland hauptſächlich aus Mangel an überſeei⸗ ſchen Stützvunkten auf dieſem Gebiet ſeine eigenen Wege ge⸗ Den une griff auf den normalen, mitzelgroßen Fergchr⸗ Die Frau ſtand wie gelähmt.„Was wollen Sie?“ ſtammelte ſie hilflos. „Daß Sie mich zur Grenze fahren“, erklärte er in ſeinem brüchigen Engliſch, und das dreiſte Lächeln ver⸗ ſtärkte ſich. 5 „Zur deutſchen Grenze?“ fragte Vera verzweifelt. „No, Miß, es kann auch die norwegiſche ſein, die iſt am nächſten.“ 5 5 Fliehen, dachte Vera, raſch in den Wagen und fort. Aber da ſah ſie unter ſeinem lächelnden Geſicht den Lauf laſſen, packte er einige Gegenſtände zuſammen und folgte ihr in den Wagen Bebend zog ſie den Anlaſſer, und ſah im Rückenſpiegel, wie der Fremde ſich ſeelenruhig eine Zigarette anſteckte, die Sachen, vermutlich Diebesgut, im Fond verſtaute und dann behaglich neben ihr die Beine ausſtreckte Der Revolver lag auf ſeinem Schoß, und bei jeder Bewegung, die ſie machte, griff ſeine Hand läſſig danach Es blieb ihr nichts übrig: ſie ſchaltete und fuhr an. „Fahren Sie nicht vor Aufregung gegen einen Baum. Miß“, ſagte der Mann liebenswürdig„Sie haben gar keinen Grund, aufgeregt zu ſein Ich bin ein Gentle⸗ man, ſolange man tut, was ich will. Sollten Sie aber den albernen Einfall haben, zu ſchreien oder anzuhalten. wenn wir einem anderen Wagen begegnen, dann knalle ich los.“ 8 i „Sie ſind alſo—“ 0 „Ein Abenteurer, Miß. Einer, der ſeine eigene Moral hat, die darin beſteht, daß er nimmt, was er kriegen kann. Fahren Sie etwas ſchneller, wenn ich bitten darf. Be⸗ ſchaulichleit liegt mir nicht, und für landſchaftliche Reize habe ich zur Zeit wenig Intereſſe. Immer geradeaus. Ich zeige Ihnen den Weg.“ 8 5. Vielleicht hat er Arne ermordet und bringt mich auch noch um, dachte Vera entſetzt. Sie war dem Einbrecher auf Gnade und Ungnade ausgeliefert Verzweifelt ſah ſie die endloſe Einſamkeit der Walder ſich zu beiden Seiten der Chauſſee ausbreiten Er ſchien ihre Gedanken zu erraten „Ich werde Ihnen nichts tun, Miß“, ſagte er,„denn ich halte Sie für klug.“ 8 3 wWieſo denn klug?“ ſtammelte Vera mit trockenen Lippen. i 8 a „Inſofern, als Sie mir die Perlenkette und die dazu paſſenden Ohrringe Der Wagen hielt Mechaniſch neſtelte Vera die Ohr! ];ringe ab. die Kette, und was ſie ſonſt an Schmuck bel Zähne blitzten in dem dunklen Geſicht. Sie warf ihm wütend ihre Taſche zu. Er kramte, nahm einige Geld.. geringfügige Summe zu d einne Vera ſcheine heraus und legte eine rück Dann ſteckte er die Sachen nachläſſig ein f 5 1s Reiſeflaſche mit Kognak aus 5 der Taſche und rei was es mit unſerem Beſuch auf ſich hatte, und da heiterten ſich der Piſtole auf ſich gerichte! Ohne ſie aus den Augen zu freiwillig aushändigen. Auch die Armbanduhr Stopp! b Dampfer zurück der gleichzeitig auch eine gute Dur ſchnittsgeſchwindigkeit entwickeln mußte. Nur dieſer Se typ war in der Lage, baff Mengen Brennſtoff mit ſich zu führen, dabei war er ſparſam im Verbrauch und konnte mit Hilfe ſeiner Löſch und Ladevorrichtungen große Schwierigkeiten ſeine Kohlenvorräte aus aufgebrachten Schiffen auf hoher See ergänzen. 13 Schon im Weltkriege mußte bei der Ausrüſtung dieſer „Schwarzen Schiffe“ zu Hilfskreuzern vieles berückſichtigt werden; zunächſt die Unterbringung der zahlenmäßig größe⸗ ren Beſatzung als Kriegsſchiff, die nötige Verſtärkung der Decks für die Aufſtellung der Geſchütze der Einbau von Torpedorohren, die Anbringung einer Minenlegevorrich⸗ tung, die Unterbringung der mitzuführenden Minen und eines Aufklärungsflugzeuges und ſchließlich Herrichtung ge⸗ eigneter Räume für Aufnahme der Beſatzungen verſenkter Schiffe. Eine gut ausgebildete Mannſchaft vervollſtändigte dieſe hervorragende Ausrüſtung So fuhren alle die bekannn ten deutſchen Weltkriegshilfskreuzer, wie zum Beiſpiel Möve“„Wolf“„Seeadler“ und andere mehr, nach Durch bruch durch die engliſche Bewachungslinie hinaus auf die Ozeane, zeigten die deutſche Kriegsflagge auf allen Meeren und fügten dem Gegner erhebliche Verluſte zu. Ihre Auf⸗ gabe beſtand nicht darin den Kampf zu ſuchen ſondern durch Legen von Minen auf den Hauptſchiffahrtswegen und durch Verſenkung feindlicher Handelsſchiffstonnage Krieg zu füh⸗ ren gegen den Handel des Feindes und ſeinen überlegenen Sbeſtreitkraften auszuwetchen. War der Gegner auf ſie auf⸗ merkſam geworden, verließen ſie meiſtens ihr bisheriges Tä⸗ tigkeitsfeld um plötzlich und unerwartet in einem ganz an⸗ deren Seegebiet aufzutauchen Die Tätigkeit der Handels⸗ ſtörer zwang ſo den Gegner erſtens zu ihrer Vernichtung ſtarke Seeſtreitkräfte auf allen Meeren einzuſetzen und zwei⸗ tens auch auf den entfernteſten Seewegen Geleitzüge einzu⸗ richten. Hierfür mußten notgedrungenerweiſe Einheiten von der engliſchen Heimatflotte abgezogen werden und ſomit die europäfſchen Seekriegszonen von Kriegsſchiffen entblößt werden. Aehnlich liegen auch in dieſem Kriege wieder die Verhältniſſe.— Beachtliche Erfolge konnten die deutſchen Hilfskreuzer im Weltkrieg erringen. So verſenkte zum Beiſpiel„Möve“ in zwei Unternehmungen rund 190 000 BR und„Wolf“ auf einer 15 monatigen Fahrt 38000 BRT während 74000 BRT feindlichen Handelsſchiffraumes durch die von dieſen gelegten Minen verlorengingen. Bei einem Vergleich dieſer Leiſtun⸗ gen mit den jetzigen wird es deutlich wie hervorragend die neueren Verſenkungsergebniſſe im überſeeiſchen Handelskrieg ſind Nur einem Kommandanten mit eiſernem Willen her⸗ vor ragenden navigatoriſchen Fähigkeiten und einer glück⸗ lichen Hand dazu einer Mannſchaft von beſtem ſeemänni⸗ ſchem und militäriſchem Können, ſind ſolche Ergebniſſe be⸗ ſchieden. ſtehen auf allen Ozeanen deutſche ohne FFF o e S 2 Wieder wie damals Hilfskreuzer fern der Heimat und ganz allein auf ſich ſelbſt angewieſen einem zur See überlegenen Gegner gegenüber. Allerdings ſind die milftäriſchen und techniſchen Bedingun⸗ en, unter denen heute Kreuzerkrieg geführt wird ganz an⸗ ere als im Weltkrieg Sie haben ſich zu Deutſchlands Gun⸗ ſten geändert. Von den neuen Abſprunghäfen am Atlantik führt die deutſche Kriegsmarine den Kampf gegen die briti⸗ ſche Seemacht und packt mit wachſenden Erfolgen den eng⸗ liſchen Lebensnerv: die überſeeiſchen Zufuhrſtraßen. e Der Hausgötze mit der Kleinbildkamera. Auf einer der kleinen Inſeln, die in der Sundaſee verſtreut liegen, machten amerikaniſche Vergnügungsreiſende eine merkwürdige Ent⸗ deckung Beim Betreten eines Eingeborenendorfes kamen ihnen die Farbigen freundlich entgegen und luden ſie' ein, ibre Hütten zu betreten Darin bot ſich den Europäern ein komiſcher Anblick: In feder Hütte hatte der hölzerne Haus⸗ götze an einer Baſtſchnur um den Hals eine— moderne Klein⸗ bildkamera hängen, die gewiſſermaßen als Talisman für den Schutz der Behauſung Sorge tragen ſollte Nach der Herkunft dieſer Gegenſtände befragt, antworteten die Inſulaner ein⸗ ſlimmig, nach einem Sturm habe ihnen der Meeresgott einige Kiſten an Land geſpült, in denen ſich die Photoapparate be⸗ fanden Anſcheinend ſtammte der Fund von einem vor Jahren geſtrandeten Schiff, das in ſeiner Ladung auch mehrere tau⸗ ſend Kameras mit ſich führte Selbſtverſtändlich waren die Apparate alle unbrauchbar geworden. 2 2% S 2 8 2 „Nein, danke“, ſagte ſie und ſtieß ſeine Hand zurück Sie fühlte ſich einer Ohnmacht nahe. 5 5 „Sie müſſen trinken, Miß“, beharrte der Mann.„Ich kann mich nicht von einer Frau fahren laſſen, die im Begriff iſt, in Ohnmacht zu fallen.“ 8 „Vielleicht wollen Sie mich vergiften“, ſagte ſie, kaum ihrer Sinne mächtig. 8 0b no, das könnte ich hier raſcher haben Der Lauf der Piſtole war wieder auf ſie gerichtet, diesmal aus beängſtigender Nähe. Sie ſchluckte den Kognak. 5„Slal“, lachte der Mann und trank ebenfalls. Den Alkohol weckte Veras Lebensgeiſter. Gott im Himmel, dachte ſie, irgendwo muß dieſe Fahrt ein Ende haben! Wenn er mich nur, nicht zum auten Schluß niederknallt Sie fuhr wieder los. Bald würde es dunkel ſein. Die Situation, mit dieſem Ungeheuer durch die Nacht zu fahren, hilflos wie eine Maus in der Falle, war nicht auszudenken Da kam ihr ein erlöſender Gedanke. Der Benzinmeſſer zeigte nur noch wenige Liter. Sie mußte tanken, das war die Rettung. Der Mann hinter ihr ſchien ihre Gedanken zu leſen. 5 55 „Wenn wir tanken“, ſagt er, gilt das gleiche Ab⸗ 2 e e e 2 — n kommen. Ein Mucks von Ihnen, und ich ſchieße Sie glatt 5 über den Haufen, und den Tankwächter dazu. Ich muß 1 über die Grenze, alſo los!“ 5 8 1 Vera trat auf den Gashebel. 8 5 8 „Verſuchen Sie nicht, eine Panne vorzutäuſchen. Ich bin ſelbſt Autofahrer.“ ö 2 „Lügner“, knirſchte Vera,„dann würden Sie ſelbſt 1 fahren!“ a. d „Damit Sie mir die Piſtole an die Rippen ſetzen, ö was?“ 5 a 8 5 „Warum ſchleppen Sie mich überhaupt mit? Sie brauchen doch nur den Wagen!“ „Kleine Sicherheitsmaßnahme, weiter nichts!“ 5 „Sie Gauner, Sie Schuft“, ſchrie Vera am Ende ihrer Kraft.„Sie haben Ohlſen umgebracht!“ i 5 f„Halten Sie mich für einen Dilettanten?“ Der Man nahm aus einem ſchmalen Silberetut eine Zigarette, ſteckte ſie behaglich an und ſagte nach einer Pauſe:„Wa um ſollte ich Ohlſen umbringen? So viel war die kleine Viſite nicht w Sie hat— außer Ihrer reizenden B kanntſchaft— recht wenig eingebracht““?ꝰ. Vera, ih Daß Sie mich auch noch verhöhnen“, rief Tränen hinunterſchluckend,„iſt doppelt gemein“ „Sie unterſchatzen ſich, Miß Ich finde Sie Ind money?“ fragte der Mann, und ſeine weißen Ab Angeklagt, Vorbildliche Flieger Neue Ritterkreuzträger der Luftwaffe. DNB. Berlin, 7. Jan. Der Führer hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarſchall Gö⸗ ring, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz verliehen an: Hauptmann Schlichting. Gruppenkommandeut in einem Jagdgeſchwader: Oberleutnant v. Werra, in einem Jagd⸗ geſchwader; Hauptmann Plewig, Gruppenkommandeur in Einem Stukageſchwader; Oberleutnant Barth, Komman⸗ dant eines Waſſerflugzeuges. . 5 f Hauptmann Schlichting hat ſich an allen Fronten, in Polen und bei den Kämpfen an der Deutſchen Vucht, als Staffeltzpitän im Einſatz gegen Frankreich und England als Gruppenkommandeur hervorragend bewährt. Auch bei weit über 100 Feindflügen hat er höchſte Einſatzbereitſchaft und beiſpielhafte Tapferkeit bewieſen. Hauptmann Schlich⸗ ung erkannte die hohe Bedeutung des Begleitſchutzes, den der Jäger den bombentragenden Kampffliegern zu gewäh⸗ ren hat Mit klarem Blick und hohem fliegeriſchen Können entwickelte er die hierfür taktiſch richtigen Formen und brachte ſie unter uneigennützigem Verzicht auf die in der freien Jagd ſich ergebenden Abſchußerfolge in vorbildlicher Weiſe zur Anwendung So wurde Hauptmann Schlichting zu einem erzieheriſchen Vorbild dem alle jene Jagdflieger nachſtreben denen die ſchwere aber um ſo ehrenvollere Aufgabe des Begleitſchutzes von Bombenkräften anvertraut Wurde Die Erfolge der Stukageſchwader. die er in zahl⸗ reichen Einſätzen an der Weſtfront und gegen England zu ſchützen hatte, ſprachen für ſeine Tatkraft, ſeine Härte und Opferfreudigkeit. Er kann für ſich den Ruhm in Anſpruch nehmen an ihnen entſcheidend teilzuhaben. Hauptmann Plewig, der ſich bereits im Feldzug ge⸗ gen Polen als Staffelkapitän ausgezeichnet bewährte, hat Auch an der Weſtfront ſeine Gruppe zu eniſcheidenden Er⸗ folgen geführt. Er war ſtets an der Spitze ſeiner Gruppe fliegend zunächſt an der Maas, ſpäter bis auf Antwerpen vorſtoßend maßgebend daran beteiligt, daß der Geaner zu einem ungeordneten, luchtartigen Rückzug gezwungen wurde. Durch zahlreiche wagemutige Einſätze auf Aatwer⸗ pen und die Maginotlinie bei Sedan erwarb ſich ſeine Stuka⸗Gruppe Verdienſte bedeutſamer Art und hatte bei dien Angriffen auf Boulogne, Calais und Dünkirchen ent⸗ ſcheidende Erfolge Trotz ſchwierigſter Wetterverhältniſſe und überlegener feindlicher Abwehr gelang es der Gruppe unter Führung ihres kampfesfreudigen Kommandeues ſe⸗ Den geordneten Rückzug der Franzoſen im Raume von Orleans zu verhindern Beim Einſatz gegen England war die Gruppe in höchſtem Maße wirkſam tätig So gelang es ihr u a., einen Geleitzug erfolgreich anzugreifen und! zu zerſprengen. Hauptmann Plewig iſt durch ſeine hohen . fliegeriſchen und organiſatoriſchen Fähigkeiten ſowie durch ein unbändiges Draufgängertum ſtets ſeiner Gruppe ein Vorbild Oberleutnant von Werra hat im Einzelflug aus einer taktiſch ungünſtigen Lage heraus über England zu⸗ mächſt einen landenden Hawker⸗Hurricane Verband erkolg⸗ reich angegriffen und anſchließend den Gefechtslandeplatz im Tiefangriff mit ſeinen Bordwaffen beſchoſſan Hierbei konnte er durch Zerſtörung don Flugzeugen am Boden, don Tankwagen und Treffet in Gruppen feindlicher Sol⸗ daten Erfolge erzielen die in der Geſchichte des Jagöflie⸗ gers dieſes Krieges einzig daſtehen Oberleutnant bon Werra der in einer großen Anzahl von Feindflügen ſich 1 als hervorragender und tapferer Jagdflieger erwieſen hat, iſt durch ſeine überragende Leiſtung der hohen Auszeich⸗ nung würdio geworden Oberleutnant Barth hat ſich in zahlreichen Einſätzen als Kommandant eines Waſſerflugzeuges im Rahmen der laufenden Aufklärung über See durch unermüdliche Ein⸗ ſatzfreudigkeit vorbildlichen Schneid und aroßes taktiſches Verſtändnis ganz beſonders ausdezeichnet. Es gelang ihm. mit ſieben Torpedomürfen ſechs Treffer in Schiffsziele zu raums zu berſenken Dieſe unter ſchwierigſten Wetterver⸗ hältniſſen und bei ſtarker Abwehr durchaeführte Leiſtung bedeutes eisen einzigartigen Erfolg Oberleutnant Vorth Hat durch ſein Vorbild die Beſatzungen ſeiner Staffel zur Nacheiferung angeſpornt und erhält durch die hohe Aus⸗ zeichnung den verdienten Lohn für ſeine beſondere Lei⸗ ſtung Darüber hmaus aber ſoll mit der Zuerkennung des Ritterkreuzes des Eiſernen Kreuzes dem entſagungsvollen und ſchwierigen Einſatz der über See operierenden Luft⸗ ſtreitkräfte eine verdiente Anerkennung zuteil werden. S ueber 300 Tiere ſchwarzgeſchlachtet. Die Strafkammer in Nürnberg verurteilte den 44 jährigen Wolfgang Mauß⸗ ner in Eſchenau zu einem Jahr Gefängnis und den 61 Jahre alten Julius Kohl in Eſch nau zu einem Jahr Zuchthaus Weiter wurden die Genannten geſamtverbindlich zu einer Geldſtrafe von 5000 und 2000 Mark ſowie zur Werterſatz⸗ ſtrafe von 30 000 und 1200 Mark verurteilt! Maußner war in den Jahren 1934 bis 1937 für eigene und fremde Rechnung eine Anzahl von Kühen. Bullen und ahlt zu haben. Kohl hatte es mit ſeiner leiſchbeſchauer nicht immer genau genommen Das Ge⸗ richt kam zu der Annahme daß Maußner für fremde Riech⸗ gung 226 Kühe und 40 Bullen für ſich ſeipſt 25 Schweine, 8 Kälber 75 Kühe und 20 Rinder geſchlachtet bat bringen und hierdurch 36000 Tonnen feindlichen Schiffs⸗ Schweinen geſchlachtet, aber keine Schlachtſteuer dafür he⸗ Tätigkeit als Elſäſſer in der Parteiführung Beauftragungen und Verſetzungen von Kreisleitern im Elſaß. NSG. Das Gauperſonalamt der NSDAP. teilt mit: Der Gauleiter hat mit Wirkung vom 1. Januar 1941 eine Reihe von Verſetzungen und Beauftragungen vorgen om⸗ men Der bisherige Kreisleiter des Kreiſes Säckingen der NSDAP., Pg. Joſef Fitterer, wurde nach Altkirch verſetzt und mit der endgültigen Leitung des Kreiſes Alt⸗ kirch der NSDAP. beauftragt Gleichzeitig erfolgte die Verſetzung und Beauftragung des bisherigen Kreisleiters des Kreiſes Donaueſchingen, Pg. Walter Kirn, nach Rap⸗ poltsweiler. Der Kreisleiter des Kreiſes Kehl, Pg. Heinrich Sauerhöfer, wurde unter vorläufiger Beibehal⸗ tung ſeines bisherigen Kreiſes nach Schlettſtadt verſetzt. Gleichzeitig hat der Gauleiter ſechs verdiente Volkstums⸗ kämpfer des Elſaß mit der kommiſſariſchen Leitung elſäſſiſcher Kreiſe beauftragt, und zwar für den Kreis Straßburg den Pg. Hermann Bickler, für den Kreis Mülhauſen den Pg. Hans Peter Murer, für den Kreis Hagenau den Pg. Renatus Hauß, für den Kreis Zabern den Pg. Rudolf Lang, für den Kreis Molsheim den Pg. Edmund Nußbaum und für den Kreis Gebweiler den Pg. Alexander Krämer. * Der neue Kreisleiter des Kreiſes Altkirch, Pg. Joſef Fitterer, iſt am 2. Juli 1893 in Sandhauſen bei Heidelberg geboren. Nach Beſuch der Volksſchule und des Gymnaſiums rückte er 1916 mit dem Feldartillerieregiment Nr. 270 ins Feld. Nach der Teilnahme an zahlreichen Kämp⸗ ſen an der Weſtfront wurde er im Auguſt 1918 verwundet. Seit 1920 ſteht Pg. Fitterer in den Dienſten der Deutſchen Reichsbahn. Seit dem Jahre 1930 iſt er aktiv in den Reihen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, zuerſt als SA.⸗Mann und Redner, dann als Ortsgruppenleiter und ſchließlich ſeit 1. 1. 1932 als Kreisleiter des Kreiſes Säckingen. Pg. Walter Kirn iſt am 12. Juni 1891 in Mühlen am Neckar geboren. Nach beſtandenem Abitur ſtudierte er in Stuttgart, Hohenheim und Jena Landwirtſchaft und rückte bei Kriegsausbruch als Einjährig⸗Freiwilliger ins Feld. Vier Jahre ſtand er an den Fronten im Oſten und im Weſten als Leutnant d. R. Nach dem Kriege machte er ſich als Land⸗ wirt ſelbſtändig. Seit 1930 iſt Pg. Kirn aktiv in der NSDAP. tätig und ſeit 1935 als Adfutant des Sonder⸗ beauftragten des Stellvertreters des Führers. Am 1. 10. 1937 berief ihn der Gauleiter als Kreisleiter nach Donau⸗ eſchingen. Pg. Sauerhöfer iſt am 17. Auguſt 1901 in Wei⸗ ßenburg im Elſaß geboren. Seine Jugend verbrachte er in Straßburg, wo er bis zur Ausweiſung ſeiner Eltern das Gymnaſium beſuchte. Nach Ablegung des Abiturs in Mann⸗ heim ſtudierte Pg. Sauerhöfer Theologie. Bereits ſeit dem Jahre 1921 iſt er aktiv für die nafionalſozialiſtiſche Be⸗ wegung tätig, trat 1922 in die NSDAP. ein und marſchierte als Student und Aſta⸗Angehöriger in den Reihen der SA. Als Pfarrer in Gauangelloch machte er ſich als Gau⸗ redner der NSDAP. weit über den engeren Kreis ſeiner Tätigkeit hinaus in der Bewegung einen Namen. Am 1. 5. 1936 berief ihn das Vertrauen des Gauleiters als Bürger⸗ meiſter nach Durlach, wo er gleichzeitig Ortsgruppenlei⸗ ter war. Am 1. 10. 1937 erfolgte ſeine Ernennung als Kreisleiter des Kreiſes Kehl. Nach Kriegsausbruch im Sep⸗ tember 1939 meldete ſich Pa. Sauerhöfer als Freiwilliger zur Wafſen⸗SS., in deren Reihen er bis zu ſeiner Beauf⸗ tragung im Elſaß ſtand.. Dr. Hermann Bickler iſt am 28. 12. 1904 in Hott⸗ weiler(Lothringen) geboren. Nach Beſuch des Gym⸗ naſiums widmete er ſich dem Studium der Rechte an der Uni⸗ verſität Straßburg, um ſpäter Volkswirtſchaft an der deut⸗ ſchen Aniverſität Marburg zu ſtudieren. Nach Beendigung ſeiner Studien ließ er ſich als Rechtsanwalt in Straßburg ſtieder. Schon bald nach dem Weltkriege ſchloß ſich Pg, Bicker der Heimatrechtbewegung im Elſaß an. Von 1924— 26 hatte er bereits die Leitung des Heimatbundes der Studen; ten inne, um anſchließend bis zum Jahre 1932 die deutſche Studenten⸗Verbindung im Elſaß zu führen. Von 1932 bis April 1938 lag in ſeinen Händen die Leitung der Elſaß⸗ lothringiſchen Jungmannſchaft. Am 5. September 1939 er⸗ folgte ſeine Verhaftung durch die Franzoſen. Unter den Anklage des Hoch⸗ und Landesverrats zugunſten Deutſch⸗ lands verbrachte er elf Monate in Einzelhaft in Nancy, wo er im Juli 1940 von den deutſchen Truppen befreif wurde 5 Pg. Hans Murer iſt am 19. 8. 1897 in Wittrin⸗ gen(Lothringen) geboren. Nach Beſuch der Realſchule und des Gymnaſiums meldete er ſich freiwillig an die Front und kämpfte in den Reihen einer Maſchinengewehrabteilung im Oſten und Weſten. Bereits im Jahre 1920 wurde er wegen deutſcher Umtriebe von der franzöſiſchen Eiſenbahnverwaltung entlaſſen, worauf er die Verwaltung des heimattreuen Eiſenbahnerverbandes übernahm. Seit 1929 kämpfte er mit Dr. Karl Roos in der elſäſſiſchen Heimatfront, nachdem er wenige Monate zuvor als Abgeordneter in die fran⸗ zöſiſche Kammer gewählt worden war. Vom 28. 10. 1939 bis 16. 7. 1940 ſaß er als Mitgefange ner des elſäſ⸗ ſiſchen Märtyrers Karl Roos in der Gefängniszelle in Nancy. Pg. Renatus Hauß iſt am 25. 1. 1896 in Straß⸗ burg geboren. Am 1. 8. 1914 meldete er ſich kriegsfreiwil⸗ lig zum badiſchen Fußartillerieregiment Nr. 14, mit dem er von 1914 16 und dann auf dem Balkan kämpfte. Als Grün⸗ der und Vorſitzender des Bundes heimattreuer Elſaß⸗Lothrin⸗ ger und Angehböricer der unabhängigen Landesvartei wurde er bereits 1927 erſtmals verhaftet und zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. 1929 erfolgte ſeine Waßl als Ab⸗ geordneter in die franzöſiſche Kammer. mit ihrem Schiff an der Friedrich⸗Wil gen. Bei dem Toten handelt es ſich um einen aus Eſſen⸗Ka⸗ 5. ſeit dem 14. November als vermißt galt und bei einem üblen den beſeitigt wurden, daß das ganze öffentliche Leben dee gelegt wurde. Die Kreisleiter haben ihre Aufgal Baden kehren nun Aus Baden und den Nachbargauen Abſchluß⸗Reifeprüfungen und Eignungsprüfungen bei der Reſchstheaterkammer. Die Abſchluß⸗Reifeprüfungen für die Kunſt⸗ gattungen Schauſpiel, Oper, Operette, Chor und Tanz für die bühnenreifen Berufsanwärter, die für Schauſpiel und Overnchor eine Mindeſtausbildung von zwei Jahren, für die Oper und Tanz von drei Jahren nachweiſen können, ſowi die Eignungsprüfungen derſelben Kunſtgattun⸗ gen für Büßnenanfänger(ohne bisherige Ausbildung) finden bei der Landesleitung der Reichstheaterkammer, Gau Ba⸗ den, in der erſte: Hälfte des Monats Februar 1941 in Karlsruße ſtatt. Die Anmeldungen ſind ſofort, ſpäteſtens bis 20. Januar 1941, an folgende Dienſtſtellen zu rich⸗ ten: Lande⸗ leitung der Reichstheaterkammer beim Landeskul⸗ turwalter Gau Baden, Karlsruhe, Ritterſtraße 22. Weitere 25 Nachricht ſowie Bekanntgabe des genauen Termins erfolgt nach Eingang der Anmeldung. Wie verhalte ich mich bei ſtarkem Schneefall? Die ungeheuren Erfolge des nationalſozialiſtiſchen groß⸗ deutſchen Reiches auf allen Gebieten wären nicht möglich ohne die durch den Führer und ſeine Bewegung geſchaffene Volksgemeinſchaft. Dieſer hat ſich jeder Volksgenoſſe im Dienſte für die Geſamtßeit unterzuordnen und wäre es auch in Dingen, die uns verſönlich vielleicht beſchwerlich ſchei⸗ nen, im Grunde genommen aber eine durchaus geſunde Be⸗ tätiaung bedeuten So darf ſich z. B kein Volksgenoſſe— ſei er, wer er wolle— ausſchließen, wenn es gilt, bei ſtarfem Schneefalf Geßwege und Straßen vaſſierbar zu machen. Wir nutzen doch alle die Vorteile einer ungeſtörten Abwicklung des Verkehrs. Auch hier fordert die Volksgemeinſchaft, daß wir uns gegenſeitig Hilfe leiſten! Heidelberg.(Jäher Tod am Arbeitsplatz.) Der 62 ährige Oberpoſtinſpektor Georg Friſchmuth vom Haupt⸗ poſtamt brach in ſeinem Dienſtzimmer be' den Arbeit zug an⸗ men und war ſofort tt.„„ Freiburg(Ein 75 Jährtger.) Geheimrat Pro⸗ feſſor Dr. Ludwig Aſchoff, der bekannte Pathologe und frü⸗ here Direktor des Pathologiſchen Inſtituts der Univerſität Freiburg, kann am 10. Januar ſeinen 75. Geburtstag be⸗ gehen. Dreißig Jahre lang(1906 bis 1935) hatte Aſchoff, der Ehrendoktor mehrerer Hochſchulen iſt, in Freiburg den Lehrſtuhl für pathologiſche Anatomie und allgemeine Patho⸗ logie inne. Oberkirch.(Verkehrsunfall.) Der 78jährige Werkmeiſter a. D. Thoma wurde von einem überholenden Perſopepkraftwagen angefahren und erheblich verletzt. — Immenſtadt.(Im Urlaub tödlich verun⸗ glückt.) Zwei Brüder aus Dortmund die in Thalkirchdorf ihren Urlaub verbrachten, beſuchten am Nachmirtag vor ihrer Abreiſe den Kanſtanzer Waſſerfall. Plötzlich löſte ſich ein Eisſtück und zretrümmerte dem einen, dem(6 jährigen Leonhard Schürmann, die Schädeldecke. Der Junge war ſo⸗ fort tot. 5 en Durch explodierendes Bierfaß getötet. Am Neufahrs⸗ tage wurde eine verheiratete Frau aus Oſterfeld die bei ih⸗ ren Verwandten in Bottrop zu Beſuch weilte, durch Explo⸗ ſion eines Bierfaſſes. das beim Anſtecken infolge Uever⸗ drucks von Kohlenfäure auseinanderſprang, tödlick verletzt. es Zwei Männer nachts ertrunken. Aus dem Münſter⸗ bach be Stolberg(Rheinland) wurden die Leichen von zwei Männern geborgen. Die Verunglückten hatten ſich in der Neujahrsngcht von einer Feier auf den Heimweg gemacht, ſind aber in der Dunkelheit von der ſehr engen Straße ab⸗ gekommen und in das Waſſer geſtürzt, wo ſie den Tod an⸗ den. Es handelt ſich um zwei Brüder. 5 e Tud durch einen dummen Scherz. Von Schiffern, die 1 chem Hütze bei Mül⸗ heim(Ruhr liegen wurde eine Leiche aus der Ruhr gebor⸗ ternberg ſtammenden, 27 Jahre alten Hilfsweichenſteller der Scherz ums Leben kam Der Verunglückte hatte ein in ſei⸗ ner Begleitung befindliches Mädchen ſcherzweiſe über das Geländer der Brücke in Kettwig gehalten. Hierbei ſtürzten beide über das Geländer in die Ruhr. Während das Mäd⸗ chen gerettet werden konnte ertrank der Mann. 8 FEC in Straßburg, ſpäter Schriftleiter der Zeitſchrift„Frer 2 Volk“, Auch er wurde am 4. September 1939 mit Karl 5 Roos verhaftet und nach Nancy verſchleppt. Im Juli 1940 erfolate ſeine Befreiung durch die deutſche Wehrmacht. Dr. Alexander Krämer iſt am 8. 2. 1911 in Pfaf⸗ fenhofen in Anterelſaß geboren. Nach dem Beſuch des Gynmaſiums ſtudierte er in Straßburg Medizin und war von 1935—39 als praktiſcher Arzt tätig. Er war Gründunas⸗ mitglied der Elſäſſiſchen Jungmannſchaft, Organiſa⸗ tionsleiter und Schatzmeister. Wegen ſeiner politiſchen Tätig⸗ kei; verhafteten ihn die Franzoſen am 18. 9. 1939. Bis 4. 11. 1939 war er in Zabern in Haft und wurde darauf in Althofen bei Barr bis 26. 1. 1940 interniert. Darauf er⸗ folgte ſeine„Ausweſſung“ aus dem Elſaß nach Marſeille. Im Juni 1940 kehrte er in ſeine Heimat zurück und ſtellte ſich dem elſäſſiſchen Hilfsdienſt zur Verfügung. Der Tatkraft und dem Können der kurz nach der Wie⸗ dergewinnung des Elſaß in den neugeſchaffenen e f Kreiſen durch Gauleiter Robert Wagner kommiſſariſch ein⸗ geſetzten Kreisleiter aus Baden iſt es in erſter Linie zu dan⸗ ken, daß in der Zeit von einem knappen halben Jahr nicht nur die Parteiorganiſation nach dem bewährten Vorbild de⸗ Altreiches aufgebaut, ſondern auch die ſchwerſten Kriegsſchä ſeine normalen Bahnen zurückgekehrt iſt und eine ſol Grundlage für eine neue Blütezeit des ſchwergeprüften Lan einem Maß erfüllt, daß jetzt ſchon an ihre Stelle Reihe befähigter und verdienter elſäſſi 55 Vol elſäſſern geführt. Die bisher im Elſaß 4 2 N olcale Nuudochiau Die neue Lebensmittelkarte Die Rationen vom 13 Januar bis 9. Februar.— Erhöhung der Marmeladezuteilung!— Weitere Sonder⸗ zuteilungen. Für die 19. Zuteilungsperiode vom 13. Januar bis 9. Februar 1941 bleiben, wie der Reichsernährungsminiſter durch Erlaß bekanntgibt, die Rationen an Brot, Mehl, Fleiſch, Schweineſchlachtfetten, Butter, Butterſchmalz, Margarine, Käſe Quark, Vollmilch, Kunſthonig und Kakaopulver gegen⸗ über der 18. Zuteflungsveriode unverändert. Die Ration an Marmelade wird ab 13 Januar 1941 von 600 auf 700 Gramm je Zuteilungsperiode erhöht. Auf die Reichsfett⸗ karten für Kinder von 6 bis 14 Jahren werden nach wie vor 200 Gramm Marmelade zuſätzlich ausgegeben. Jeder Verſorgungsberechtigte bekommt auch in der 19. Zuteilungs⸗ periode eine Sonderzuteilung von 250 Gramm Hülſen⸗ früchten und eine ſolche von 125 Gramm Reis. Außer⸗ dem können in dieſer Zuteilungsperfode wieder anſtelle von 125 Gramm Kaffee⸗Erſatz oder Zuſatzmitteln 25 Gramm Tee bezogen werden. Die in der 18. Zuteilungsperiode er⸗ folgte Sonderzuteilung von 500 Gramm Zucker fällt fort; die Zuckerration beträgt alſo wieder wie vor der 18. Zutei⸗ lungsperiode 900 Gramm. Da die alte Reichskarte für Marwelade(wahlweiſe Zucker) mit dem 12. Januar 1941 abläuft, wird mit Wirkung vom 13. Januar an für die 19., 20., 21, und 22. Zuteilungsveriode, alſo bis zum 4. Mai 1941, eine neue Reichskarte für Marmelade (waßhlweiſe Zucker) ausgegeben. Sie gibt den Verbrauchern weiter die Möglichkeit, ſich anſtelle von Marmelade, die in der neuen erhöhten Ration von 700 Gramm je Zuteilungs⸗ periode abgegeben wird, für den Bezug von Zucker zu ent⸗ ſcheiden. Die wahlweiſe zu beziehende Zuckermenge beträgt unverändert 450 Gramm fe Zuteilunasperiode. Die bis⸗ herigen Beſtimmungen finden mit der Maßgabe Anwendung, daß ein Vorbezug von Zucker nicht zuläſſig iſt Unverändert bleiben der Bezug von Kondensmilch anſtelle von Nährmit⸗ teln und die Höße der Rationen an Näßhrmitteln auf Ge⸗ treide⸗ und Kartoffelgrundlage ſowie der Teigwarenrationen gegenüber der 18. Zuteilungsperjode. Die Rationen an Kaffee⸗Erſatz und Zuſatzwitteln bleiben gleichfalls unver⸗ ändert, ebenfalls ſo für Normal verbraucher die Möglichkeit, anſtelle von 125 Gramm Kaffee ⸗Erſatz uſw. 60 Gramm Bohnenfaffee zu beꝛiehen Wird von der Mbalichkeit des Teebezuges kein Gebrauch gemacht, ſo dürfen ſtattdeſſen nur Kaffee⸗Erſatz un. Zuſatzwittel aßgegehen werden. Die Abgabe von Hülſenfrüchten erfolgt auf Ab⸗ ſchnitt Nr. 28 der Nährmittelkarte 19 für Normalverbrau⸗ cher ſowie für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren. Zur reibungsloſen Verſorgung von Hülſenfrüchten iſt es erforderlich, ſie bei demſelben Verteiler wie bei der 18. Zu⸗ teilungsperiode zu berjehen. Deshalb erfolgt die Abgabe nur bei gleichzeitiger Vorlage des Stammabſchnittes der Nähr⸗ mittelfarte 17, der daher weiterhin ſorgfältig aufbewahrt werden muß. Dasſelbe gilt für die Abgabe von Reis auf Abſchnitt Nr 27 der Reichsnährmittelkarte 19. Die Ernährungsämter ſind vielfach dazu übergegangen, die Abgabe von Lebensmitteln, die an ſich nicht kartenmäßig bewirtſchaftet werden, jedoch nur in beſchränktem Umfange zur Verfügung ſtehen, auf Kinder und Jugendliche zu beſchränken. Um dies zu erleichtern, erhalten die freien Ein⸗ zelabſchnitte der Rährmittelkarten für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren von der 19. Zuteilungsperiode ab den Auf⸗ druck„IGD. Bisher war die Einlöſung der Einzelab⸗ ſchnitte für Schweineſchlachtfette für Normalver⸗ braucher und Jugendliche von 14 bis 18 Jahren ſowie bei den Selbſtverſorgern mit Butter auf beſtimmte Wochen ab⸗ geſtellt. Zur Erleichterung der Warenabgabe berechtigen von der 19. Zuteilungsperiode ab die Einzelabſchnikte für Schweineſchlachtfette der genannten Verbrauchergruppen zum Bezuge während des ganzen Verſorgungszeitraumes. Hier⸗ durch erhalten die Verbraucher die Möglichkeit, die Geſamt⸗ ration an Schweineſchlachtfetten in einer Menge zu beziehen. Bohnenkaffee auch in der neuen Zuteflungsperiode. In der 20. Zuteilungsperiode vom 10. Februar bis 9. März 1941 werden die Verſorgungsberechtigten, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, wiederum anſtelle von 125 Gramm Kaffee⸗Erſatz uſw. 60 Gramm Bohnenkaffee bezie⸗ hen können. Die Vorbeſtellung hat auf dem entſprechend ge⸗ hennzeichneten Abſchnitt Nr. 29 der Nährmittelkarze 19 bis 18 Januar 1941 zu geſchehen. i Aus der Kunſthalle. Wegen der Vorbereitungen zu einer neuen Sonderausſtellung„Deutſche Textilkunſt der Gegenwart“ iſt die Kunſthalle mit Ausnahme des Leſeſaals vom 2. Januar bis einſchließlich 18. Januar nicht zugänglich 3 durch Aufſtellen von brennenden Lichtern oder ſonſtigen Leucht⸗ beſtreicht. Die Scheibe wird dann in ganz kurzer Zeit wie⸗ ken aus erleuchteten Räumen in die Dunkelheit iſt gefähr⸗ Berichtigung von Lohnſteuerkarten Jetzt mit eückwirkender Kraft. WPD. Der Reichsfinanzminiſter beabſichtigt, eine Maß⸗ nahme zu beſeitigen, die ſich vielfach als ſehr große Härte für die Steuerpflichtigen herausgeſtellt hat. Nach den bis⸗ herigen Vorſchriften durften nämlich die Gemeindebehörden bei Berichtigung und Ergänzung der Lohnſteuerkarte keine Eintragungen mit rückwirkender Kraft auf der Lohnſteuer⸗ karte dornehmen An iich iſt dieſe Maßnahme mit Recht ein⸗ geführt worden, um eine ſtraffe Ordnung im Reichsfinanz⸗ haushalt halten und um mit Sicherheit über die einkom⸗ menden Steuern disponieren zu können. Es hat ſich feder Steuerpflichtige ſchnelſſtens um die Berichtigung ſeiner Lohn⸗ ſteuerkarte ſelbſt zu kümmern. wenn in ſeinem Familien⸗ ſtand ine Aenderung eintrat, z. B bei der Geburt eines Kindes. In vielen Fällen hat ſich dieſe Maßnahme aber auch als ſehr große Härte erwieſen, insbeſondere fetzt in der Kriegszeit, wo die Arbeitskraft fedes einzelnen Volksgenoſſen 5 1 Anſpruch genommen iſt, daß ſchon Verſäumniſſe ent⸗ chuld⸗ 1 Durch Runderlaß vom 14. Dezember, der jetzt im neue⸗ ſten Reichsſteuerßſatt Nr 104 veröffentlicht wurde, teilt des⸗ all der Reichsfinanzminiſter mit, daß er beabſichtige, bet einer Aenderung der Lohnſteuerdurchführungsbeſtimmungen 1939 das Folgende anzuordnen:„Bei der Berichtigung oder ber e Foßnsung der Lohnſteuerkarte iſt der Zeitpunkt ein⸗ zutragen, von dem ab die Berichtigung(Ergänzung) gilt Es iſt arundſätzlich der Zeftpunkt des Erefaniſſes einzutragen, das die Berichtigung(Ergänzung) veranlaßt. Der Zeitpunkt, der eingetragen wird, darf jedoch nicht liegen: a) vor dem Be⸗ ginn des zweiten Kalendermonats vor der Antragſtellung; b) vor dem Beginn des Kalenderjahres, für das die Lohn⸗ ſteuerkarte ausgeſchrieben iſt.“ Aus dieſer beabſichtigten Anordnung wird ſich für den Arßeitoeber unter entſprechender Anwendung des Paragra⸗ phen 28 der Lohnſteuerdurchführungsbeſtimmungen das Fol⸗ gende ergeben: 1. Der Arbeitgeber darf die Berichtigungen und die Er⸗ gänzungen der Lohnſteuerkarte bei der Berechnung der Lohn⸗ ſteuer arundſäblich erſt bei den Lohnzahlungen berückſich⸗ tigen, die er leiſtet, nachdem ihm die berichtigte oder ergänzte Lohnſteuerfarte vorgelegt worden iſt. 2. Wirkt die Berichtigung oder Ergänzung der Eintra⸗ gung auf der Lohnſteuerkarte auf eine Zeit vor Vorlage der berichtigten(ergänzten) Lohnſteuerkarte zurück, ſo iſt der Ar⸗ beitgebe berechtigt, bei den Lohnzahlungen, die auf die Vor⸗ lage der berichtigten(ergänzten) Loßnſteuerkarte folgen, ſo viel weniger an Lohnſteuer einzubehalten, als er bei den vor⸗ hergegangenen Lohnzahlungen ſeit dem Tage der Rückwirkung zu viel einbehalten hat. Nach dieſen zu erwartenden Aenderungen der Lohnſteuer⸗ durchführungsbeſtimmungen iſt, wie der Reichsfinanzminiſter ausdrücklich in dem Erlaß bekanntgibt, ſchon fetzt zu verfah⸗ ren. Zur Erläuterung fügt er in ſeinem Erlaß noch einige Beispiele an. f — Vereiſte Schaufenſtecſcheiben. Es wird darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß vereiſte Schaufenſterſcheiben niemals gewaltſam, etwa durch Abwaſchen mit warmem Waſſer, körpern direkt an der Scheibe abgetaut werden dürfen, da die Scheibe dadurch mit Sicherheit ſpringt. Schäden, die auf dieſe Weiſe entſtehen, ſind wegen der typiſchen Form der Sprünge ſofort als ſolche erkennbar und werden von den Verſicherungsunternehmungen nicht erſetzt. Am allen Gefah⸗ ren vorzubeugen, empfiehlt es ſich, von vornherein Eisbil⸗ dung an den Schaufenſterſcheiben zu verhüten. Es gibt im Handel mehrere Mittel, die als Paſte aufgetragen und 10 der Scheibe verrieben werden, ohne daß die klare Durchſicht beeinträchtigt wird. Iſt es dafür aber ſchon zu ſpät, ſo kann die Eisbildung ohne Gefahr entweder durch langſame Erwär⸗ mung des ganzen Raumes und gleichzeitiges Abwiſchen des herabrinnenden Tauwaſſers(um das Faulen oder 1 zen des Rahmens zu verhindern) beſeitigt werden, wobei der Heizkörper aber mindeſtens drei Meter von der Scheibe ent⸗ fernt ſein muß. Oder noch beſſer: Man ſtellt einen gewöhn⸗ lichen Ventilator ſo auf, daß der Luftſtrom die ganze Scheibe der klar ſein. Straßenverkehr bei Verdunkelung Vorſicht beim Verlaſſen erleuchteter Räume! Volksgenoſſen Gedankenloſes und haſtiges Herauskre⸗ 0 licher Leichtſinn. Bleibe darum, wenn Du aus einem hel⸗ len Raum auf die Straße kreten willſt, erſt einige Sekun⸗ den ſtehen und ſchließe die Augen. Du gewöhnſt Dich ſo an die Dunkelheit. Aeltere und gebrechliche Leute ſollten bei Verdunkelung der Straße möglichſt fernbleiben oder ſich von rüſtigen Berſonen bealeiten laſſen. Aus— heraus Zur Angabe des Beweggrunds haben wir das Verhält⸗ niswort aus“: ich habe es aus Mitleid getan— die Tat iſt aus Rachſucht zu erklären. ‚Aus' tut hier zu jedermanns Zu⸗ friedenheit ſeinen Dienſt. Nur einer iſt nicht zufrieden: Meiſter Streckerich. Er koppelt an Hauptwörter, die mik aus beſpannt ſind, gern noch ein Wort dran; und nun erſt, wean er mit„‚heraus' oder mit„⸗gründen' von hinten nachſchie⸗ ben kann, kommt ſein Wägelchen von der Stelle. Aus dieſer Erbenntnis heraus ſchreibt und ſagt er nur noch: aus der Erwägung heraus, aus dieſem Geſichtspunkt heraus. Und wir andern? Aus Gedankenloſigkeit heraus tun wir mit, erſt zaghaft und vereinzelt, dann häufiger und ſchließlich aus Angewöhnung heraus oder aus der Einbildung her⸗ aus, das Wörtchen aus' allein genüge nicht. Wir ſollten uns aber klar machen, daß dieſes unnötig nachſchiebende her⸗ aus! zu ſtark auf die Anſchauung wirkt, denn der geiſtige Be⸗ weggrund, die unſinnliche Urſache, die wir mit dem einfachen ‚aus' bezeichnen, erſcheint verwörtlicht und verörtlicht, wenn wir ein verſtärkendes„heraus' anhängen.„Grad“ aus dem Wirtshaus komm' ich heraus“, das geht. Hier, in örtlicher Bedeutung, iſt es angebracht. Aber: aus Dankbarkeit her⸗ aus, aus beſter Abſicht heraus?— mein! man kommt dabez doch nicht aus einer Tür heraus. Auch etwas Gewaltſames kann man bei dem volltönigen aus—heraus' empfinden, Aus der Ueberzeugung heraus— das mutet an, als wenn dabei etwas herausgeriſſen würde oder etwas herausbrodelte. Aus dieſem Grunde(nicht: heraus!) und aus Sparſamkeit (nicht; aus Sparſamkeitsgründen!) ſollten wir uns von dem modiſchen aus— heraus abwenden und zu dem einfachen ‚aus' zurückkehren; es genügt wirklich. In den Kuchenbuden unſrer Jahrmärkte verraten die be⸗ kannten roten Herzen in geſchnörkelter Zuckerſchrift das treu⸗ herzige Bekenntnis: Aus Liebe. Die bloße Vorſtellung, die Aufſchrift lautete: Aus Liebe heraus, würde mit einem Male dieſes ſchwülſtige aus— heraus dem Fluche der Lächer⸗ lichkeit preise Hen. Deutſcher Sprachverein. Die blaue Taſchenlampe NSͤ. Immer wieder hatte Frau Neumann zu ihrem Ehemann geſagt:„Vater, du weißt doch, daß du deine Ta⸗ ſchenlampe abblenden mußt. Wenn du bei Verdunkelung mit deinem nackten Scheinwerfer durch die Gegend gehſt, kann dir das teuer zu ſtehen kommen. Ich werde dir eine blaue Birne für die Lampe kaufen.“ Das tat Frau Neu⸗ mann. Seitdem ſtolzierte ihr Gatte mit der vorſchriftsmäßig abgeblendeten Taſchenlampe durch die Straßen. Neulich mußte Neumann nach Eintritt der Dunkelheit mit der Eiſenbahn fahren. Der Bahnſteig erſtrahlte zwar nicht in friedensmäßiger Feſtbeleuchtung. Immerhin konnte man ſich ganz gut zurechtfinden.„Wozu habe ich meine ab⸗ geblendete Taſchenlampe?“, dachte Neumann. Er ſchaltete den Apparat ein und legte einen kobaltblauen Schrittmacher vor ſich. Der Mann mit der roten Mütze kam herzu:„Schal⸗ ten Sie bitte die Taſchenlampe aus. Das iſt hier verboten“ Neumann, der ſich im Recht glaubte, meinte:„Erlauben Sie mal, Herr Stationsvorſteher meine Taſchenlampe iſt vor⸗ ſchriftsmäßig abgeſchirmt. Bitte.. Blaues Licht! Dagegen iſt doch wohl nichts einzuwenden!“„Sie irren ſich mein Herr“, darauf der Beamte, auch mit blauem Taſchenlampen⸗ licht dürfen Sie auf dem Bahngelände nicht einherſchreiten, Es kann den Zugführer leicht irreleiten. Was glauben Sie wohl, wieviel weiße, rote, grüne Lichter der in der Dunkel⸗ heit zu beachten hat. Jedes Licht gibt ihm eine beſtimmte Fahranweiſung. Wenn dann irgendwo ein Licht auftaucht, das er nicht unterbringen kann Na ſa, kleine Urſachen, große Wirkungen! Aus dem Betrieb der Reichsbahn muß jede Irrtumsquelle ausgeſchaltet werden. Und Ihr Licht da iſt eine ſolche Gefahrenquelle. Alſo bitte Uebrigens hak die Reichsbahn alles getan, damit ſich die Fohrgäſte auch ohne eigene Taſchenlampe auf dem Bahnſteig gut zurecht⸗ finden.“ Zinn. Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Freitag, 10. Januar: Miete F 11 und 1. Sondermiebe F 6: Ülyſſes daheim. Komödie von Walten Gilbricht. Anfang 18, Ende nach 20.15 Uhr. Samstag, 11. Januar: Miete C 11 und 1. Sondermiete C 6: Das Mädchen aus der Fremde. Operetts von Arno Vetterling. Anfang 18, Ende etwa 20.30 Uhr. Sonntag, 12. Januar: Vormittags, freier Verkauf: Die Gänfſehirtin am Brunnen. Weihnachtsmärchen von Trude Wehe, Muſik von Friedrich Gellert. Anfang 11, Ende 13 Uhr.— Abends: Miete H 11 und 1. Sondermiete H 6: Aida. Oper von G. Verdi. Anfang 17, Ende gegen 20 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). a 5 1 4 4 Songenaufgang 9.21 Sonnenuntergang 1744 Mondaufgang 14.19 1 Monduntergang Ausgabe von Seeffſchen. Die pöchſte Fiſchverte' lung erfolgt noch der Kunden liſte und zwar heute Mittwoch. 8. Januar gegen Verſammlungs⸗Anzeiger. Fußballvereinigung. Morgen Donnerstag Training und Spieler⸗ pverſammlung zu den bekannten Zeiten. fsh. uſchinen Vorlage der weißen Ausweiskarte zum Einkauf von aller Syſteme 5 in der jeweils eee Gummi⸗ wverden repariert. FFF— 8 a Nordsee 12251 13264 ſtempel Näheres Zürn, 8 5 und 1561-3040 liefert„Bad. Hof e 5 5 1 5 0 Oruckerei oder Tel. 23493 TTV. Neckarbote. E11 8 ee 1 f 5 8 3 5 5— Johann Schreiber, Friedrichsfeld.— 0 5 i hann Schrelber, Sechenhein 61— 140 34 Zimmerwohnung vedecke, Sechenheiimmm 1— 80 Die Haus hallun en, deren Rummern aufgerufen ſind, heute Mitwoch aber die Fiſche nicht abholen, haben am Donnerstag keinen Ay ſpruch mehr auf Belieſerung.“ r Städt. Ernäbrungsamt. Zuteilung von Futter mitteln für nichtlan dwirtſchaftliche Pferdehalter. Auf den Abſchnitt 4 der Futtermittelſcheine für nichtland wirtſchaftliche Pferdehalter kommen für die Monate Januar und Februar 1941 zur Verteilung: 55 je Pferd bis zu 420 kg Pferdefutter Abſchnitt 4 der Futtermſſflelſcheine für Pferde wird hiermit aufgerufen. a Tie Fun itelſcheine ind ſoſort zwecks Abtren⸗ nung des Abſchnitts 4 den ſeitherigen Futtermittelliefe⸗⸗ ranten einzureichen. 5 N Der Landrat des Kreiſes Mannheim Ernährungsamt— Abt. B.— per 15. Januar oder 1. Februar geſucht. Rr. 20 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Monatsfrau geſucht. Frau Ahlig, Neu-⸗Oſtheim, Trübnerſtraße 55. Telefon 43080. Offerten mit Preisangabe unter a 3 mal wöchentlich von 8—12 Uhr geſucht. Städt. Ernährungsamt Mannheim. Hetzel, Haupſſtaße 98. Achtung, Luftſchutzſchule! Alle Schüler und Schülerinnen in Seckenheim, die im laufenden Schuljahr 13 oder 14 Jahre alt werden oder ſchon gewor en ſind(lauch Schüler der Mittelſchulen uſw.) müſſen ſich in der Luftſchutzſchuſe Seckenheim,„Zut Linde“ melden und zwar:; die Mädchen am Donnerstag, 9. Jan, die Knaben am Samstag, 11. Jan, jeweils um ½ 10 Ah, Deer Leiter der Luftſchutzſchule: Hörner Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts berichte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induftrie, Vereine und Private nötigen Oruckarbeiten in gediegener