Dezugsprets: Monatlich Mk. 1.0, durch die Poſt Mk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 8 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 4. Anzeigenpreisliſte 4 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto Karlsruhe 78439. Jages· und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenhelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim. Hauptſtr. 120. die Entſcheidung über das 41 Jahrgang Donnerstag den 9. Januar 1941 Gchulter an Schulter die Gedanken der britiſchen Plutokraten gehen ſelt⸗ ſame Wege. Schuld daran iſt der Dünkel dieſer Herren. So iſt es zu der die britiſche Politik kennzeichnenden Eintei⸗ kung der Völker in zwei Klaſſen gekommen. Auf der einen Seile ſteht die britiſche Herrenſchicht mit ihren Trabanten, auf der anderen Seite alle übrigen Völker. Gut iſt, was die Plutokratie tut und was ihr in den Kram paßt Schlecht aber iſt alles andere, insbeſondere jede freie Regung eines Volkes und vor allem auch jede Auflehnung gegen die bri⸗ tiſche Weltherrſchaft. davon muß man ausgehen, wenn man jetzt hört, daß engliſche Zeitungen Italien ſo etwas wie ihr Beileid zur Entſendung deutſcher Fliegerformatio⸗ nen in den Mittelmeerraum ausſprechen, ja, daß ein eng⸗ lſches Blatt Italien prophezeit, ohne Deutſchlands Hilfe würde es bald geſchlagen, mit Deutſchlands Hilfe dagegen bald eine deutſche Kolonie ſein Eine ſolche Aeußerung ſteht denn doch einem Lande ſchlecht an, deſſen erſter Kriegsruf in allen Zeiten feiner Geſchichte immer nur ein Appell an die Hilfsbereitſchaft anderer Völker geweſen iſt. Vollends in dieſem Krieg hat das britiſche Weltreich ſelbſt die Auf⸗ opferung kleiner Nationen nicht verſchmäht in der Hoff⸗ nung, ſo Zeit gewinnen zu können. Ohne Bedenken hat England die Polen, die Franzoſen, die Norweger, die Hol⸗ länder die Belgier und vor wenigen Monaten wieder am die Griechen als ſeine Söldlinge in das Feuer geſchickt. Denn die eigenen Intereſſen dieſer Staaten haben keines⸗ wegs einen Waffengang notwendig gemacht. Im übrigen aber bettelt auch jetzt noch England unentwegt um fremde Hilfe, in den Vereinigten Staaten nämlich, und es ſcheut lich nicht, zu dieſem Zweck geradezu einen Ausverkauf des Empires zu veranſtalten. Hinzu kommt noch, daß ein Brite gar nicht in der Lage iſt die deutſch⸗italieniſche Kampf⸗ gemeinſchaft zu begreifen. Deutſchland und Italien kämpfen völlig gleichberechtigt Schulter an Schulter, beide in hei⸗ ligem Zorn gegen einen Feind. Wir führen nicht zwei ge⸗ trennte Kriege, ſondern einen großen Kampf. Ob unſere Kampfgeſchwader die britſchen Rüftungswerke⸗mit Bomben eindecken, ob die Männer unſerer Kriegsmarine fern der Heimat auf allen Weltmeeren ihre Torpedos gegen briti⸗ ſche Geleitzuge abfeuern ob die Panzerwagen unſeres Hee⸗ res und die Sturmkolonnen der Infanterie feindliche Be⸗ feſtigungswerke zermalmten, ob die italieniſchen Truppen in Albanien gegen Griechen kämpfen und in den Sand⸗ 1 1 der Wüſte zwiſchen Aegypten und Libyen gegen immer gilt ritiſche Hilfspvölker aus allen Weltteilen—. britiſchen dieſer Kampf der britiſchen Plutokratie, der Herrſchſucht und der britiſchen Machtgier. Deutſchland und Italien kämpfen gemeinſam, weil ſie beide einen Feind haben, der ſie herausgefordert hat zu einem Kampf auf Leben und Tod. Vom erſten Tage dieſes neuen Krieges an hat Italien entſcheidend zur Nieder⸗ kämpfung Englands beigetragen. Mit Recht verweiſt der diplomatiſche Mitarbeiter der italieniſchen Nachrichten⸗ agentur Agenzia Stefani darauf, in der Stunde der Ab⸗ rechnung werde erſichtlich werden, wie ſehr Italien durch die Zerſplitterung der Kräfte Englands zu dem Schickſal Großbritanniens beigetragen habe. Und der Maſſeneinſatz britiſcher Truppen und ſchwerer britiſcher Tanks in den Kämpfen in der Cyrenaika iſt ohne Zweifel eine Kräfte⸗ erſplitterung die ſich ſchwer rächen wird. Dank dieſem aſſeneinſatz iſt es den Briten nun gelungen, Bardia zu nehmen, was der italieniſche Wehrmachtsbericht vom 7. Ja⸗ nuar in aller Offenheit mitteilt Was aber hat England da⸗ durch erreicht, daß ſeine in Aegypten unter dem Befehl des Generals Wavell konzentrierten Truppen nunmehr nicht mehr öſtlich von Bardig in Aegypten, ſondern weſtlich da⸗ von in der Cyrenaika ſtehen? Italien, deſſen Truppen einem überlegenen Feind der von der See her noch 45⸗em⸗ Geſchütze in den Kampf einſetzen konnte, 25 Tage hindurch harten Widerſtand geleiſtet haben, wird auch weiterhin in feſter Entſchloſſenheit gegen ſeinen Feind anrennen. die Achſe wird auch weiterhin ſich als ein granitener Krafte⸗ block, erweiſen, und wir Deutſchen werden ebenſo auch in Zukunft England überall dort zum Kampfe ſtellen und ſchlagen, wo der Feind auftaucht. Stolz ob des errungenen Erfolges hat der britiſche Be⸗ fehlshaber in Aegypten, General Wavell, prahleriſch er⸗ klärt:„Zwiſchen Hitler und ſeinen Träumen von einem deutſchen Kolonialreich ſtehen wir!“ Wer ſind dieſe„wir“, in deren Namen General Wavell in echt britiſcher Ueber⸗ heblichkeit den Lebenswillen des deutſchen Volkes verneint? Die Söldnertruppen aus allen Ecken des britiſchen Em⸗ 488 155 Nun, dann ſtehen ſie auf einem falſchen Platz, denn Schickſal Englands fällt in Europa. Wenn aber die Briten geglaubt haben, dauk den Unbilden eines nordiſchen Winters vorübergehend ſtärkere Verbände für den Süden freimachen zu können, dann zeigt ihnen die Entſendung deutſcher Fliegerformationen nach Italien daß auch wir alle Möglichkeiten, die ſich bieten, auszunützen verſtehen Schließlich iſt es unſern Fliegern herzlich aſeichgüſtig wo ſie ihre Bomben auf britiſche Krilegsſchiſfſe und britiſche Formationen abwerfen, wenn ſie ſo nur die Kampfkraft Englands ſchwächen. Im ubrigen aber erinnern wir den General Wavell daran, daß ſich vor ihm ſchon andere dem Führer in den Weg geſtellt haben. 8 So z. B. die Herren Beneſch, der ehemalige Marſchacl von Polen, Rydz⸗Smigly, und im letzten Jahre noch der da⸗ malige franzöſiſche Miniſterpräſident Rennaud Was aber iſt von den Proſekten dieſer Wahnverblendeten übrig ge⸗ blieben? Sie alle ſind kläglich geſcheitert weil ſie ſich einem Mann entgegengeſtellt haben. der zum Vollſtrecker einer eſchichtlichen Notwendigkeit berufen worden iſt. Dieſer ampf aber, den Deutſchland und Italien entſchloſſen Schulter an Schulter durchführen. wird beiden Ländern die reiheit bringen. Britiſche Lügen und Irreführungen wer⸗ en daran am allerwenigſten etwas ändern. Nr. 7 Vor der Themſemündung Vorſtoß eines Schnellbookes.— London weiter bombardierk. Berlin, 8. Jan. Das Os W gibt bekannt: „Bei einem Vorſtoß gegen die engliſche Oſtküſte griff ein Schnellboot vor der Themſe⸗Mündung einen durch ZJer⸗ ſtörer ſtark geſicherten feindlichen Geleikzug an und ver⸗ ſenkte ein Handelsſchiff von 2500 BRT. Die Luftwaffe ſetzte auch geſtern bei ungünſtigem Wel⸗ ker ihre Angriffe auf London fort. Kleine Kampffliegerein⸗ heiten belegten im Laufe des ganzen Tages die britiſche Hauptſtadt wirkungsvoll mit Brand. und Sprengbomben. Einzelne Flugzeuge griffen ferner Flugplätze, Bahnanlagen ſowie kriegswichtige Induſtriegebiete in Süd. und Mittel- england erfolgreich an. Sie beſchoſſen dabei auf mehreren Flugplätzen zahlreiche abgeſtellte Flugzeuge im Tiefflug mit Bordwaffen. Weiter wurde eine chemiſche Fabrik ſchwer getroffen. Ein Kampfflugzeug der bewaffneten Aufklärung griff in der mittleren Nordſee nördlich von Greal⸗Barmouth eine britiſche Minenſuchfloktille an und erzielte auf einem der Räumboote mehrere Volltreffer. Das Schiff blieb brennend und in ſinkendem Zuſtand liegen. Ein feindliches Flugzeug wurde im Luftkampf bed Do ver abgeſchoſſen.“ i — 0 Britiſche Bomben verfehlen ihr Ziel. Berlin, 8. Jan. Am 6. Januar verſuchten britiſche Flugzeuge in der Nordſee ein Handelsſchiff ſowie ein Be⸗ wachungsſchiff der deutſchen Kriegsmarine mit Bomben anzugreifen. Obwohl die britiſchen Flieger ihre Angriffe mehrmals wiederholten, verfehlten ſämtliche Bomben um Hunderte von Metern das Ziel. Beide Schiffe blieben völ⸗ lig unbeſchädigt. Das Wachſchiff ſetzte ſeinen Wachdienſt fort, während das Handelsſchiff wohlbehalten in ſeinen Hei⸗ mathafen einlaufen konnte. 8 8 Der italieniſche Wehr machtsbericht Engliſcher Zerſtörer e— Neue Schandtaten der Ro m, 8. Jan. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Worklaut: a „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: In der Cyrenaika Streifen. und Artillerietätigkeit zwiſchen Bardi und Tobruk Unſere Torpedoflugzeuge haben einen feindlichen Zerſtörer bei Sollum korpedierk. Jagd. und Kampfflieger haben feindliche mokoriſierte Einheiten mit Maſchinengewehrfeuer und Sprengbomben belegt. Die feindliche Luftwaffe hat zahlreiche Einflüge auf ver⸗ ſchiedene Oerklichkeiten der Cyrenaikg und auf die Wohn⸗ vierkel von Tripolis durchgeführt, wo es vier Toke und etwa zehn Verwundete gab. Ein feindliches Flugzeug wurde von einem unſerer Jäger im Kampf abgeſchoſſen. An der griechiſchen Front Akkionen lokalen Cha⸗ rakters, in deren Verlauf wir dem Feind ſtarke Verluſte ufügten und ſeine Angriffsverſuche auf unſere vorgeſcho⸗ enen Stellungen abwieſen. Engliſche Flugzeuge haben wiederholt, ohne Opfer zu verurſachen, unſere Sanitätsformationen bombardierk. Drei N Flugzeuge wurden brennend zum Abſturz ge⸗ acht. Unſere Flotteneinheiten haben mit ſichtlichem Erfolg Oerklichkeiten und Fahrſtraßen längs der feindlichen Küſte beſchoſſen. In Oſtafrika iſt der Verſuch der feindlichen Cufl⸗ waffe, eine unſerer Ortſchaften in Eritrea zu bombardieren, durch das ſoforkige Eingreifen unſerer Jagdflieger zum Scheitern gebracht worden.“ e „Sie katen mehr als ihre Pflicht“ Agram, 8. Jan Der militäriſche Mitarbeiter des Agra⸗ mer„Hrvatſki Dnevnik“ erklärt. daß die Italiener bei Bardia mehr als ihre Pelicht getan und ſich heldenmütig 15 zuletzt gegen eine erdrückende Uebermacht verteidigt . 4 ⁵ ⁵ nnn...—“¹Ü TK Inzwiſchen hat auch der italieniſche Miniſterrat in einer Entſchließung ſeinen feſten Willen zum Ausdruck gebracht, den Befreiungskampf der Achſenmächte von der britiſchen Tyrannei mit unerſchütterlichem Kampfeswillen bis zum Endſieg durchzuführen„Giornale d'Italia“ betont Italien verfüge heute und in Zukunft über alle nötigen Mittel an Menſchen und Material, um den Krieg an allen übernom⸗ menen Fronten mit unverminderter Energie fortzuführen und immer größere Kräfte des Feindes auf jenen Kriegs⸗ ſchauplätzen zu binden, auf die er alle ſeine materiellen Kräfte konzentriert hat Dies ſeien die Tatſachen, zu denen noch ein moraliſcher Faktor hinzukommes nämlich der Stolz der Nation, die auch auf die weniger glückliche, aber nicht entſcheidende Stunde mannhaft zu regieren wiſſe Das ita⸗ lieniſche Volk werde ſich nur umſo entſchloſſener für das Vaterland und ſeine Ziele in dieſem Kampf der Armen gegen die Vorherrſchaft des Reichen einſetzen Vergeblich ſeien daher die Verſuche der engliſchen Propaganda und ihrer Lautſprecher Italien— das man als deprimiert dar⸗ ſtellen wolle— ſeinem Verbündeten und den ſich ſelbſt ge⸗ teckten Zielen aßſpenſtig zu machen Das halbamtliche latt unterſtreicht abſchließend, daß dieſer Krieg der Auf⸗ reibung der gewaltigen Kräfte des britiſchen Imperiums gelte, aber nur mit dem Sieg der Achſe enden könne. den Tatſachen entſpri Anlogik und Haß Neue Ergüſſe Rooſevelts. Der Präſident der Vereinigten Staaten, Rooſevelt, hat ſeine von Haß getränkte„Plauderei am Kamin“ durch eine Kundgebung an den Kongreß„untermauert“ Sachlich iſt dieſe Rede ganz belanglos wie übrigens auch die Bri⸗ ten. die anſcheinend angeſichts ihrer Hoffnungen, die ſie auf Rooſevelt geſetzt haben mehr erwartet hatten, anerkennen. Rooſevelt hat in einer offiziellen Erklärung Phraſen wie⸗ derholt mit denen er bereits ſeine Wahlreden und dann bor allem ſeine„Plauderei am Kamin“ beſtritten hat Eine Aenderung iſt ledialich inſoweit zu verzeichnen. als die Geſchichtsklilterungen noch größer geworden und die Pro⸗ vokationen weiter verſchärft worden ſind. Dieſe ganze Kundaebung zeigt, daß Rooſevelt ſich in ſteigendem Maße darin gefällt große Worte im Munde zu führen Nach die⸗ ſer neueſten Kundgebung zu ſchließen maßt ſich Rooſevelt geradezu das Mandat eines„Retters der Menſchheit“ an. Die Theſen allerdings die Rooſevelt dabeſ von ſich gibt. ſind nicht auf amerikaniſchem Boden gewachſen ſondern ſie waren in Europa ſchon ſebendig als die Vereinfaten Staa⸗ ten noch in den Anfängen ihrer Geſchichte ſteckten Hat es Rooſevelt an Zeit gefehlt oder woran liegt es ſonſt daß er mit einer Rede aufwartete die nach ihrem ganzen Tenor und ihrem ganzen Aufbau unüberlegt und ſchlecht gedacht iſt? Offenbar war es Rooſevelts Abſicht⸗ die Achſenmächte und die Freunde dieſer mächtigen Staaten um ſeden Preis zu verdächtigen. Wenn Rooſevelt dabei das alte Gerede von der fünften Kolonne wiederholt und die Stützpunktfrage aufwirft dann könnte er damit nur ſich ſelbſt im Auge gehabt haben und das mit Recht wie die Bemühungen Rooſevelts um Süd⸗ amerika deutlich beweiſen. In ſeinem Haß geht Rooſevelt letzt ſo weit, daß er plötzlich das anbetet, was er noch vor kurzem verdammt hat Während Rooſevelt bisher beſ feder Gelegenheit gegen den Tauſchhandel gewettert hat, preiſt er nun plötzlich Tauſchageſchäfte mit Hrieaswaren als eine große Errungenſchaft an für die die Vereinſaten Staaten dem„Genje“ ihres Präſidenten Franklin Rooſevelt dank⸗ bar ſein ſollen Wenn Rooſevelt des weiteren verſichert daß die Vereinjaten Staaten einem Frieden der dem Sies der Achſenmächte folat nicht zuſtimmen würden dann läßt das uns ziemlich falt Erklärungen ſoſcher Art können unmög⸗ lich ernſt genommen werden! Wir ſind überzeugt, daß die Welt über ſolche Phraſen ebenſo hinweggehen wird wie ſie bisher ſchon über alle die anderen hochtrabenden Erklärun⸗ 1 die Rooſevelt ſchon abgegeben hat, hinweggeſchritten Scharfer Proteſt Japans Wegen des Bermuda⸗Zwiſchenfalles. Tokio, 8. Jan. Außenminiſter Matſuoka erſuchte, wie Domei meldet, den britiſchen Botſchafter Craigie, in der An⸗ gelegenheit des Bermuda⸗Zwiſchenfalles im Außenamt zu erſcheinen. Bekanntlich wurden neun Japaner auf dem Wege nach Liſſabon am 23. Dezember von den britiſchen Behörden in Bermuda rechtswidrig behandelt. Der Außen⸗ miniſter erhob gegenüber dem britiſchen Botſchafter im Verlauf der Beſprechungen ſtrengen Proteſt wobei er, wie amtlich verlautet, hervorhob daß„die von den britiſchen Behörden ergriffenen Maßnahmen einen Mißbrauch der Kriegsrechte und einen illegalen Akt darſtellten, der die Rechte von Staatsbürgern Japans einem neutralen Lande, empfindlich verletzte. Der Außenminiſter forderte, daß die britiſche Regierung ſofort zufriedenſtellende Schritte zur Beilegung des Falles unternähme. „Inſtruktionen an die ſapaniſche Feldarmee“ Kriegsminiſter General Tojo berichtete gelegentlich eines Empfanges beim Kaiſer über die„Inſtruktionen an die Feldarmee“ die mit dem Eintritt ins fünfte Kriegsjahr am Mittwoch am Tage der großen Neufahrsparade, in Kraft treten, nachdem ſie die ausdrückliche kaiſerliche Ge⸗ nehmigung fanden Der Kriegsminiſter erklärte, daß durch dieſe Inſtruktionen der Geiſt der kaiſerlichen Armee auf die große Aufgabe des Aufbaues Großaſiens hingelenkt wer⸗ den ſolle dem ein vollkommener Endſieg den Weg bereiten werde Zur Meiſterung der ſchwierigen zukünftigen Auf⸗ 1115 müſſe Wehrmacht und Volk mit ſoldatiſchem Geiſt er⸗ üllt ſein, deſſen vornehmſte Tugenden, wie General Toſo betonte ſich in Disziplin Kameradſchaft, Gottesglaube Va⸗ terlandsliebe, Opferbereitſchaft, Angriffsgeiſt und Ver⸗ trauen auf den Endſieg erfüllen. i Vergeltungsmaßnahmen Japans a Nach zuverläſſigen Informationen die japaniſche Regierung, wie Domei meldet grundſätzlich beſchloſſen für alle Uebergriffe Englands gegen ſapaniſche Staalsbürger in Handel und Schiffahrt Vergeltungsmaßnahmen 15 üben. Die Regierung vertrete den Standpunkt, daß die bisherigen Uebergriffe Englands eine abſolute Verletzung des inker⸗ nationalen Rechts gegenüber Japan als neukralem Staal darſtellten. 8. 3 5 Ein ruſſiſches Dementn. DNB. Moskau. 8. Jan Der Moskauer Rundfunk ve breitet folgendes„Taß“⸗Dementi:„In einigen ausländ ſchen Zeitungen wurde die Meldung verbreitet wonach d ſowfetruſſiſche Geſandte in Bukar t geblich von ſeinem Poſten abberuft en „Taß iſt ermächtigt mitzuteilen, daß dieſe Meld Churchills„Gehirntruſt“ Das Verſagen der Rüſtungsinduſtrie. Die engliſche Regierung hat giele Sorgen. Eine der Je 5. iſt die Sorge um die engliſche Kriegsproduktion, ſeit die Angriffe der deutſchen Luftwaffe ein Zentrum der engliſchen Rüſtungsinduſtrie nach dem anderen gelähmt ha⸗ ben. Um dieſen Schwierigkeiten zu begegnen, iſt ſetzt in London als neueſtes Experiment einer Regierungsumbil⸗ dung der Viererausſchuß als„Gehirntruſt“ gebildet wor⸗ den. Die Aufgabe dieſer neuen Inſtitution ſoll darin be⸗ ſtehen,„der Politik des Kriegskabinetts hinſichtlich der Ver⸗ teilung der verfügbaren Rohſtoffe Wirkung zu verleihen.“ Die Maßnahme die in einer allgemein gehaltenen Erkiä⸗ rung bekanntgegeben wird, iſt ein neuer Täuſchungsverfuch Churchills gegenüber der engliſchen Oeffentlichkeit. Zeitge⸗ winn iſt ihre ganze Aufgabe Das iſt im Grunde nichts an⸗ deres als ein Fluchtverſuch vor der Oppoſition im eigenen Lande der man nicht eingeſtehen will, daß die Lage hoff⸗ nungslos iſt Dieſes ganze Manöver trägt in geſchickter Weiſe dem engliſchen Hang zur Selbſttäuſchung Rechnung. Auch die engliſche Kritik iſt von dieſem Fehler nicht ſrei. Bereits vor vier Tagen machte ſich der„Daily Herald“. das Organ der Labour⸗Partei, zum Sprecher dieſer Kritik und ſuchte einen Sündenbock für das Verſagen der Rüſtungsinduſtrie. Das Blatt kritiſierte die mangelnde Induſtrieplanung, die nicht verhindert habe daß in kriegswichtigen Induſtriezweigen die Arbeiter nur zur Hälfte beſchäftigt ſind, es kritiſterte die Arbeit der Miniſterien, in denen eine Reinigungsaktion notwendig ſei, und es kritiſierte ſchließlich die Verkehrsver⸗ hältniſſe, die den Erforderniſſen des Krieges nicht ange⸗ paßt ſeien Den wahren Grund all dieſer Mängel, der allein in der Wirkung der deutſchen Luftangriffe zu ſuchen iſt, verſchweigt das Blatt ſeinen Leſern. Es kommt ſchließlich 85 dem Ergebnis daß die einzige Rettung aus dieſen chwierigkeiten die Regierungsumbildung ei. Allerdings ſchränkt das Blatt dieſe Forderung ſeloſt ein mit dem Bemerken daß dieſe notwendige Bildung an der Preſtigefrage ſcheitern könnte.. Inzwiſchen hat Churchill eine neue Patentlöſung in ſei⸗ nem„Gehirntruſt“ gefunden An der Spitze ſteht der Ar⸗ beitsminiſter der frühere Gewerkſchaftsvorfitzende Bevin, von dem die Regierung ſchon lange hofft daß es ihm ce⸗ lingen werde, die Arbeiter in der erforderlichen Weiſe zur Arbeit anzuhalten Wie Churchill ſich dieſe Aufgabe Bevins für die Zukunft denkt, geht aus einer Meldung hervor die der Newyorker Rundfunk aus London brachte. Um der Kritik an der Arbeitsloſigkeit, den ſtilliegenden Fabriken und der fallenden Produktion ein Ende zu machen ſollen wenigſtens eine Million Männer und Frauen zur Zwanas⸗ arbeit in der Induſtrie mobiliſiert werden. Es bleibt abzu⸗ warten, in welcher Weiſe der ehemalige Gewerkſchafts⸗ mann Bevin dieſe Aufgabe der Zwangsrekrutierung ange⸗ ſichts der täglich wachſenden Vernichtung enaliſcher Rü⸗ ſtungsfabriken erfüllen wird Noch Ende Oktober erklärte Bepin in einer Rundfunkanſprache„daß es innerhalb der nächſten ſechs Monate nötig ſein würde die Produktian der Feinde zu übertreffen“ Heute hat Bevin ein Telegramm an den Vizepräſidenten der amerikaniſchen Arbeiterfedera⸗ tion geſandt in dem er ſagt daß England den Krieg nicht führen könne wenn die US A⸗Arbeiter nicht erkennen wür⸗ den wie notwendig die Beſchleunigung der USA ⸗Produk⸗ tion ſei Noch deutlicher auch konnte Miſter Bevin nicht zum Ausdruck bringen, daß er die Lage der engliſchen Hriegs⸗ produktion und ſeine eigenen Aufgaben als hoffnungslos anſieht, a„Nur“ 30 Prozent Div'dende! Der Wirtſchaftsteil der engliſchen Preſſe gewährt in immer wieder neuen Formen Einblicke in die eigentlichen Urſachen des engliſchen Krieges Die Flugzeugmotorenfa⸗ brik S. Smith und Sons ſteigerte im Verlauf der letzlen Monate bis zum Abſchluß ihres Geſchäftsjahres zum 1. Oktober ihren Reinüberſchuß mühelos um eineinhalb Mil⸗ lionen auf faſt 5½ Millionen Mark Die Geſellſchaft ent⸗ ſchuldigt ſich bei ihren Aktionären, daß ſie trotzdem„nur“ das halbe Aktienkapital, 50 Prozent, ſteuerfreie Dividende zahle. Die Kriegsſteuern ſeien aber derart hoch daß ſte über 50 Prozent, die ſie ſchon in den vorausgegangenen bei⸗ den Geſchäftsjahren abführte, vorerſt nicht hinausgehen könne„Die Steuern freſſen alles fort!“ erklärte der pluto⸗ kratiſche Direktor; denn 50 Prozent Dividende hält er für ganz normal, beinahe für ſchäbig Aus dieſer hemmungs⸗ loſen Gewinngier entſprangen die zahlloſen Raubkriege Englands, von denen dieſer engliſche Krieg der letzte ge⸗ weſen ſein muß. Zwei Metzgerläden geſtürmt Nach übereinſtimmenden Berichten aus den ärmeren Vierteln der Großſtädte überhaupt kein Fleiſch mehr zu erhalten. In anderen Orten wie z. B. in Southend wurde der Fleiſchverkauf in den frühen Vormit⸗ jagsſtunden wieder eingeſtellt, da die Vorräte völlig er⸗ schöpft waren In der Grafſchaft Surrey kam es an ver⸗ kerung In Rickmansworth(Buckinaham), das in der wei ⸗ teren Umgebung Londons liegt, wurden zwei Fleiſchereien liegen in der auch der verſchiedenen Quellen iſt in England ſeit Beginn des neuen Jahres in ſchiedenen Stellen zu offenen Demonſtrationen der Bevöl⸗ eingehend Bericht erſtatteten. Politiſches Allerlei Neuwahlen in Aegypten gefordert. Der Führer der ägyptiſchen Wafdpartei, Nahas Paſcha, hat in einer Botſchaft an König Faruk um die Ausſchrei⸗ bung von Neuwahlen in Aegypten Nach der Anſicht Nahas Paſchas ſoll die Wahl das Volk einigen und dem Lande eine klare Antwort Englands über das Statut Aegyotens nach dem Kriege ſichern. Die Botſchaft beſagt ferner, daß der anglo⸗ägyptiſche Vertrag von 1936 wohl den In⸗ tereſſen Englands diene aber die ägyptiſchen ſchädige Militärkraftwagen in Paläſting in die Luft geſprengt. Die Turiner„Stampa“ meldet aus Beirut, daß die ara⸗ biſchen Freiheitskämpfer in Paläſting kürzlich Verſtärkungen erhalten hätten, was zu erneuten Angriffen gegen britiſche Stützpunkte und Verkehrswege in jenen Gebieten geführt habe. Nach den Berichten ſind in der Nacht zwei engliſche Militärtransportautos durch Minen auf der Straße nach Jeruſalem in die Luft geſprengt worden Drei britiſche Soldaten wurden ſchwer verletzt einer von ihnen ſtarb kurz darauf Auch aus Jaffa wird ein ähnlicher Anſchlag gemel⸗ det, durch den ein engliſches Militärauto vollſtändig zer⸗ ſtört wurde. In beiden Fällen gelang es den Aufſtändiſchen, mit den erbeuteten Waffen⸗ und Munitionsſtücken uner⸗ kannt zu entkommen. Südlich des Sees wurde ein engliſches Depot angegriffen, „Nat der Hiſpanität“ Spanien und Latein-Amerika. Madrid, 8. Jan Der ſpaniſche Staatsanzeiger veröffent⸗ licht eine Verordnung des ſpaniſchen Außerminiſteriums über die Zuſammenſetzung des neugeſchaffenen Rates der Hifpanität Die Aufgabe dieſes Rates beſteht darin die ge⸗ meinſamen geiſtigen und materiellen Bedingungen der ſpa⸗ niſchen Stammesgemeinſchaft zu ſchaffen und darüber zu entſcheiden Der Rat wird aus den bedeutendſten Perſön⸗ lichkeiten der hiſpaniſchen Welt auf intellektuellem finan⸗ zieflem, politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet gebildet Die Verordnung regelt dann jim einzelnen die perſonelle Zu⸗ ſammenketzung des Rates bis zu feiner endgültigen Geſtal⸗ tung als überſtgatſicher Organismus auf gemeinſamen Be⸗ ſchluß zwiſchen Spanjen und den hiſpang⸗amerikaniſchen Staaten Der Rat der Hüpanität hat ſeinen Sitz in Madrid. Später wird der Hiſpano-Amerikoniſche Zweig des Rates ſeinen Sitz in einer amerikaniſchen Stadt beſtimmenn Die Falangezeitung„Arriba“ ſchreiht daß die kalan⸗ giſche Weltanſchauung eine entſchiedene und klare Haltung und Verwirklichung des hiſnand amerfkaniſchen Ideals ver⸗ lange. Es ſei mit dieſer Fonſtituierung ein ſibernatianaler Organismus ins Leben getreten welcher die öfonomiſchen Ideale der hiſpan enen dichſe in der Molt nertrete. Die Lage der Türke! Eine Rede des Miniſterpräſidenken. Iſtanbul. 8. Jan Anläßlich des Beginns der Parla⸗ mentsferien hielt Miniſterpräſident Saydam eine Rede in der er über die außenpolitiſche Linie der Türkei ſprach Er erklärte u a., es ſei das Ziel der Türkei auf die Erhal⸗ tung ihrer eigenen Sicherheit bedacht zu ſein Die Türket verfolge aufmerkſam aber ruhig alle politiſchen und mili⸗ täriſchen Vorgänge der Welt In einem Ueberblick über die Geſamtlage der Türkei führte er aus die Regierung gel entſchloſſen, der Bevölkerung ein Mindeſtmaß don Verpfle⸗ gung Kleidung und Heizmaterial zu ſichern Heute könne man ſich nicht mit der Beſchaffung von Dingen befaſſen, die nicht zum täglichen Bedarf gehörten Die Regierung richtet ihre Hauptaufmerkſamkeit auf die Vermeidung von Wucher und Preistreibereien auf die Anlage von ſtaatlichen Vor⸗ catslagern, auf die dringende Notwendigkeit der Erhöhung der landwirtſchaftlichen Erzeugung und auf die Lenkung der Einfuhr Für die Großſtädte iſt die Einführung eines Ein⸗ heitsbrotes angekündigt. d Drei Verbrecher hingerichtet DNB. Berlin, 8. Jan Heute iſt der am 23 November 1922 geborene Alfons Herzke aus Dt. Krone hingerichtet worden, den das Sondergericht Schneidemühl als Gewalt⸗ verbrecher zum Tode verurteilt hatte. Herzke hat ſeine Mutter erſchlagen die ihm wegen ſeines liederlichen Le⸗ benswandels Vorhaltungen machte. 5 Ferner wurde der am 15 April 1913 geborene Waclaw Fabiczewſki hingerichtet den das Sondergericht in Frank⸗ furt a O als Gewaltverbrecher zum Tode verurteilt hatte. Jabiczeroſkt, ein Volkspole, hat ſich in ſchwerſter Weiſe an einem 14jährigen deutſchen Jungen vergangen Außerdem iſt der 28fährige Joſeph Klouck aus Mrzky in Böhmen hin⸗ gerichtet worden den das Sondergericht Kiel wegen Raub⸗ mordes zum Tode verurteilt hatte Klouck, ein oielſach vorbeſtrafter dem Trunk ergebener Menſch, hat ſeinen Ar⸗ beitskameraden ermordet und beraubt. Kurzmeldungen Berlin. Die Reiſe der Japan⸗Abordnung der Hitler⸗ jugend fand ihren offiziellen Abſchluß durch einen Empfang beim Reichsjugendführer Artur Axmann, dem die HJ⸗Füh⸗ rer über ihre Erlebniſſe auf der dreimonatigen Japanreiſe Berlin. Daß die Revolution. der 57 8 gen e Gander Mittelmeer“, das Dr. ſiewärtigen Amt. ſetzt im Verlag Volt und Reich Wächt⸗ eberſen⸗ und Reichswalter des NSS B 109 ſeines 50. Geburtstages durch die zu S und ihnen die Handtaf rten ähnlichen Ueberfall 5 nach app von Genezareth Geſandter und Leiter der Preſſeabtei⸗ in Siber gerahmten Bides nnn ener erz die Europa erfaßt hat, nicht vor dem Mittelmeer halt machen kann und wird, iſt Der Führer ehrte den Gauleiter der bayeri⸗ 1 zahlen dahinraffte und doch— für die Geſamtheit des Kon⸗ lichſte Glied der europäiſchen Völkerfamilie, nämlich das ohne Waffen der vielen gewonnenen Schlachten gleich⸗ Volkstum ohne Waffen Ns. Nach allen Erfahrungen der Weltgeſchichte be⸗ deuten für die betroffenen Völker Krieg und Blutver⸗ lu ſt das Gleiche Wir kennen keine entſcheidende Ausein⸗ anderſetzung in der Weltgeſchichte, deren Verlauf dem Kriegsgott nicht Hekatomben von Menſchenopfern darge⸗ bracht hätte, und nicht ſelten iſt allein durch die Opfer waͤh⸗ rend des Ringens der vermeintliche Sieger ſchon um die Frucht ſeines Sieges gebracht worden weil er ſich nicht mehr von dem furchtbaren Aderlaß erholen konnte, den ihn ſein Triumph gekoſtet hat. Das fürchterlichſte und war⸗ nendſte Beiſpiel hierfür bot wohl der Weltkrieg, der die Jugendblüte der europäiſchen Völker in hohen Millionen-. tinents— in ſeinem Ausgang nicht gleichzeitig einen Aus⸗ gleich neuen Lebensaufſtiegs bot Denn, ganz abgeſehen von der für uns ganz klaren Schuldfrage, hinterließ dieſer Krieg das Bild eines zerfleiſchten Erdteils, der ohne eine klare Ueberlegenheit des Geiſtes oder der Waffen auf ſeiten der Sieger, nun wieder verſuchen mußte, ſich aus eigenen Kräften neu zu beleben Daß man in dieſem Prozeß das erwieſenermaßen tüchtigſte und fleißigſte mithin unenkbehr⸗ deutſche Volk zu einem fronpflichtigen Helotendaſein zer⸗ dammen wollte, ſpricht vor der Geſchichte gegen die„Sie⸗ ger“ von Verſailles Die von blindem Haß und uneriött⸗ lichet Raffgier diktierte Verewigung des Zuſtandes gon Siegern und Beſiegten und die daraus resultierende„Neu⸗ ordnung“ Europas in den Pariſer Vorortverträgen von 1919 ͤ mußte da ſie nicht der Geſamtheit des Erdteils nützen konnte, der Geſamtheit des Erdteils ſchaden— alſo auch den ſcheinbaren Gewinnern England, Frankreich und ihren demokratiſchen Trabanten ganz zu ſchweigen von Italien. das bereits in der Stunde der Waffenruhe von ſeinen Ver⸗ bündeten ſchamlos betrogen wurde 85 Soll ein Krieg wirklich entſchieden werden, ſo muß er ein grundſätzliceneues Kräfteverhältnis zwischen den Partnern ſchaffen und aus der überlegenen Kraft des wahren Siegers endlich auch eine neue Form des Gemein⸗ ſchaftslebens hervorgehen laſſen Der Weltkrieg hat dieſe Bedingungen nicht erfüllt. wohl aber werden ſie vor unſe⸗ ren Augen bereits in der gegenwärtigen Auseinanderſet⸗ zung Tatſache Im Gegenſatz zu 1914/18 beſtimmt zunächſt die ganz klare militäriſche Ueberlegenheit des Siegers dies⸗ mal den Ausgang des Ringens Das ehemalige Polen hat ſeine Exiſtenzrerechtigung mit der militäriſchen Herausfor⸗ derung des Reiches verſpielt Ueber die Klarheit der eut⸗ ſchen Waffenſiege in Norwegen Holland und Belgien kann kein Zweifel ſein Das ſind keine Zufallsergebniſſe, venn im Abſtand weniger Wochen ja Tage, die Armeen dreier Staaten kapitulierten, das ſind Geſchichtsentſchei⸗ dungen von weitwirkender Bedeutung. Am gänzlichen militäriſchen Niederhruich Frankreichs iſt ehenfalſs nicht zu deuteln Englands endgültiger Fall ſteht noch aus, wohl aber zeichnet ſich vor dem hiſtoriſchen Hintergrund dieſer er⸗ eignisreichen Wochen das deutliche Bild ſeines Zuſammen⸗ bruches ab Daß er gründlich und vollkommen ſein wird, iſt jedes Einſichtigen völlige Ueberzeuaung Mit der„Boll⸗ endung des größten Sieges der deutſchen Geſchichte“ aber, den der Führer für 1941 verheißen hat iſt das Kräfte⸗ verhältnis in Europa klar Die Achſe hat ſich dann die abfolute Vorrangſtellung und Führungsberechti⸗ gung erkämpft Erkämpft in einem Kriege, deſſen Fronten gewaltig deſſen Auswirkungen auf die Weltgeſchichte noch unabſehrbar ſind i 5 Und nun zur Gegenprobe, die für den„Untergang des Abendlandes“ den wir Nationalſozialiſten aus unſerem Lebensgefühl heraus immer leidenſchaftlich verneint haben, von entſcheidender Bedeutung iſt: Wohl zum erſten Male in ſeiner Geſchichte erlebt es unſer Volk daß Krieg und Blutverluſt nicht miteinanderidentiſch ſind. Einmal hat die Genfalität der Feldherrenkunſt und voliti⸗ ſchen Führung Adolf Hitlers die Blutverluſte der kämpfen⸗ den Truppe auf ein Mindeſtmaß herunterzudrücken ge⸗ wußt. Zum anderen aber ſind im Strome der modernen Völkerwanderung aus Oſt⸗ und Südoſteuropa ſo⸗ wie aus den baltiſchen Ländern ungefähr zehn⸗ mal ſovſel lebendige deutſche Menſchen in das Rei gezogen als deutſche Soldaten in den weltbedeutenden Schickſalsſchlachten ihr Leben laſſen mußten Der Blutver⸗ luſt des geſamtdeutſchen Volkes im Weltkrieg wird mit drei Millionen Menſchen ohne die an Englands Hunger⸗ blockade zugrunde gegangenen Frauen und Kinder bezif⸗ fert der Gewinn an deutſchen Menſchenleben umfaßt heute ſchon während dieſes Krieges nach Abzug der Gefallenen nahezu vierhunderttauſend Menſchenſ Zu Reich aller Deutſchen kamen außer den vielen hundertta ſend in den befreiten Gebieten des Oſtens und Weſt anſäſſig aeweſenen Volksgenoſſen: 5 aus Lettland N 51 000 Deutſche, aus Eſtland 12 000 Deutſche, aus Wolhynien und Galizien 130 000 Deutſche, aus dem Chulmer und Lubliner Land 31 000 Deutſche. aus Beſſarabien 90 000 Deutſche, aus dem Nordbuchenland 45 000 Deutſche, aus dem Südbuchenland 45 000 Deutſche. aus der Dobrudſcha 14000 Deutſche, als Blutzuſtrom hinzu. Das iſt ein Volkstumsf kommt. Die europäiſche Geſchichte kennt kein Gege beispiel für einen ſolchen Kraftzuwachs ein kriegführenden Volkes, kein Gegenbeiſpiel für eine gen Führerkonzeption die das Blutopfer eines Krieges in ei Sieg des lebendigen Volkstums umwandelt!. Dieſen Tatbeſtand vor Augen, können wir erſt Ado Hitlers Willen in ſeiner ganzen Bedeutung ermeſſen, nach dem er entſchloſſen iſt deutſches Blut, weil es unerſetzlich iſt, ſoweit wie irgend möglich zu ſchonen und den unzn felhaften Sieg der deutſchen Waffen zu einem unveraleich⸗ lichen Triumph des deutſchen Blutserbes auszuweiten Wit wiſſen daß ihm dafür nicht nur unzählige deutſche f milien die dem Führer ihre Männer, Brüder und S als Soldaten anvertraut haben, ſondern viele Geſchleck kommender Zeiten durch ihren Willen zur Arbeit und 2 ein lebendiges Denkmal ſetzen werden . 1 F 5 Neue Frontbühnen. Haß, pl e Mit d Shosseuteg vun uus used use ao moge neee led uu ud vu ohe 19/0 agg ua usbonzuß ipod ue aun ig iqogab pozunmezz ueohinavusbie ncgg ueuſe 0 lilac Hanſgonch gg Seſoch 890 uehunuds ee ohen enen eue bon o ls ö iin ep od gun jpguvg used fefa Hanſgong 18 a ednet nemo tn go; Hlueglvag unlpich ei pn iqlejqkeiun öunpfoa uebi Tele vBunnoahuvog se gp ngenſeg aun lcgleg one maus um usgujqpnzcß uegiem used sn igen anlgolc zd i ubaunqaea aun uppen ustphhakuf»aungz dle uagech mouſef ne ci ird tuvinla z azueqpg uegunzeg seinvc; nepaeheg ee eeeeeee neeueebebu ee Bunielbogz de u zogiannmun n uenechug hac ape gun sqog vues eee ee ee en eechussgech 1 esa! 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Defoe ung gaſat zougog adang wur neun oh udn Zzoujes ug zengatjuvob dug bspavzuzz Zuupzecß dag nv bungesbosg og 50 „eee vungoelocz u Adabqeaequn ubeaoguv usgeu g eee ene Aefeig nöneeg zende uscgusſudbav 400 5 e neee eee ee eee ec uo wunnehumusainzz 66 gon ud opa unh un luda noch Sclugs sog uod 0 zuobav od gba u Sn udo eee dune geen eee ucunuesbiz og zog 0g uda uscalk opcode noc. nv n eee ee eee ee dun enen ee ee aner eee wee eee ed z eue dee ehen e iat hegen Viqupz ane e eee eden ee een eng ee ue dene ehen ub dhv nv gaoguv oon nei eue een ne neren eee Pod Seeg eee ne wolofaleg gun ionovenv iy Zugangs due ne eee en ehem eh Daente neuf Saegugſeg 50 nec uv avabuöoſſoagz 89 aun ig meg uon feige uf davaoc neinzobgog aeg uogupg usegſeg use eee eee nee eee eee en ehe en een eee Sudden Pine 8g aun og usgvabuoſeacß ug usch ane 309 zo Sog min con se eau jego logjemobuv gjudußß ee ec en en eee ee enecee ee, em enen ec hee eh een ebene ee, usungz ut uu ub aun gjoch awoof uv zanvid ge emen dadllgah nog uvu jeznunda nz og zog zovoz ot een be an en e enen ee e e eee uu ugg szgogz og ha zwai uoſpg uogescsbchvn na u eg n eee eiue ua buen eig d une ene den ee enten; ec ee wehe ee eee e ee ed ouekzodang ogusvoh oon Jeg gec eeeee ute ie eg een eee eee ee hee aeg ugg upig ov upp meg 8161 oro u sup, 1 75 gavuneg eee dene eee ehe en e % agg eee eech eee unk eie gun n ung jelug ad dpi ze un npneg Auen ne none ee en eech eee eie ee 0 er eee ee ehe eee ecengaeunun 906 e, neee ieee eee bee ae ee ene a e ene een eue een ie de eee N ebenen ee enge ee neee eee 0 uda ug uesezcz ger anu i Lonzutbig dg oe jeu dee egen een meg een eee g eg eee eee een eee e eee eu eig n e ue dia gun govic gusbo jon nelſchppu up joan e een ee enn enn e eech heunec; ee eee eee enen eg eee dehnen wen aaa node zog cho ge uhu ueguz uss! u eie ee enen eee ee e dec leg eigen ee ee e wen en ene eee eee e enn eee ee een e enge 10 gun senqoacd gupfszoite dogg gun dauppegs ue „10 guete aun godange sog See cod gag Se ee neee een een e igen se umu ehen e ee eee n eee ö umozpnane och „jj MV!!!«?ßm ßdßßfßfß d Der Arzt erlaubt dem Patienten einige Zigaretten zur Beruhigung. Der Adjutant aber ſitzt die Nacht über am Telephon. Alle zehn Minuten laufen Meldungen bei ihm ein. Der Polizeichef zieht mit Bedauern die ſchon aufge⸗ nommene Nachforſchung nach Ort und Zeugen des Ge ſchehens zurück Statt deſſen ſetzt er die Reviere in höchſte Dienſtbereitſchaft . E a 8 Zeichnung: Drewitz— M. „Sie müſſen ſich ſofort hinlegen!“ Saſcha bleibt einen Augenblick regungslos. Der Ton von Tanjas Stimme klingt ſo beruhigend. „Ich habe heute noch viel dümmere Sachen gemacht“ erwidert er lächelnd. Und da dreht ſich der Tag plötzlich wie eine Rieſenſchaukel heran: Der Morgen mit der Fahrt zu Feodora, das widerliche Geſicht Sochows im Blumen⸗ laden, die Paradeaufſtellung im Vorraum des Kaſinos, die Zigeunermuſik, die Zigeuner— eine Zigeunerin!„Sie haben heute noch Glück, hoher Herr!“ hatte ſie gewahrſagt. Hoher Herr! Ja gewiß— ein hoher Herr! Sitzt auf den Wolken, der hohe Herr mit dem Andreaskreuz auf der Bruſt, und hat eine Frau mit roten Haaren auf den Knien. Aber eine Peitſche ſauſt über den Himmel. Quer über den Himmel. Dann ein Schuß! Eine Kugel! Es gefiel ihr zu gut bei mir. Sie wollte bei mir bleiben, die Kugel Saſcha fiebert. Er will auffahren. Arme drücken ihn ſanft nieder. Und jetzt ſind drei Geſichter da. Das iſt Waſſil und daneben Dr. Werenko, der Stabs⸗ arzt— und das iſt— Waſſils Schweſter, Tanja—, Sie nehmen den Verband von der Wunde. Auch der Arzt ſchiebt die Hand unter die Schulter. Er nickt. Was er nur zu taſten hat? „Herr Rittmeiſter!“ „Ja, Herr Stabsarzt?“ „Wir wollen die Kugel gleich entfernen. „ fühlt ſich ganz wohl bei mir.“ Der Stabsarzt geht an den Waſchtiſch. Tanja packt ſein Beſteck aus. 5 e Sie mir aſſiſteren können, gnädiges Fräu⸗ n?“ Pauſe. Saſcha lauſcht— es dauert eine Weile, bis die Antwort kommt. n „Ja, wenn Sie es mir geſtatten, Herr Stabsarzt?“ Ste geht hinaus. f „Ein Steckſchuß, mein lieber Rittmeiſter, keine ſchlimme Sache, ein paar Wochen Ruhe; nur nicht be⸗ wegen, das iſt die Hauptſache.“ ee f, d ⁊ Dieſer Doktor Werenko iſt ein ſpaßiger Menſch. Nur nicht bewegen, ein paar Wochen Ruhe. Entſetzen ſteht in Saſchas Augen.. f Waſſil iſt jetzt dicht bei ihm.„Von wem iſt der Schuß, Saſcha?“ g Saſcha antwortet ſchwerfällig. N Nun ſteht Wernko beſorgt da, er hat ſofort alles be⸗ griffen. Der Großfürſt, das iſt eine ſchlimme Sache! Er fragt noch ein paarmal. Ob Saſcha erkannt worden iſt? Was hinterher geſchehen iſt? Daun überlegt er. Der Großfürſt hat Saſcha nicht zur Rede geſtellt, er hat ihm keine Meldung bei ſeinem Vorgeſetzten anbefohlen. Der Großfürſt will die Oeffent⸗ lichkeit vermeiden, das iſt ſicher. Aber was geſchieht im ſtillen gegen den Rittmeiſter? Saſcha iſt verloren! 5 Tanja kommt mit einigen Schüſſeln und Tüchern erein. Da ſitzt ihr Bruder Waſſil, die Hände vor dem Geſicht, als weine er. N Der Verwundete liegt auf dem Bett, eigentlich nicht ſehr blaß und elend, und doch ſieht ex trotz der offenen Augen aus wie ein Toter. i Der Stabsarzt reinigt ſeine Meſſer in Alkohol. Waſſil bekommt die Lampe zu halten. Tanja nimmt Saſchas Hand. Er hat die Augen offen, aber ſie ſehen nichts. Der Arzt beginnt ſeine Arbeit. Langſam ſinkt Saſchas Blick in Tanjas Augen, die ſich immer größer, ruhiger öffnen. Dann ſchneider Dr. Werenko die Kugel heraus. Er denkt dabei: Was wird mit dem Verwundeten nach der Operation geſchehen? 4 f Der Offizier vom Dienſt des Garde⸗Ulanen⸗Regiments hat ſofort den Adjutanten des Regiments angerufen. Aber dieſer weiß, daß eine nächtliche Recherche in den Quar⸗ tieren der Herren Offiziere erfolglos ſein würde, weil nach dem Regimentsfeſt jeder ſich von den Strapazen dieſer Feſtlichkeit auf ſeine Art. aber beſtimmt nicht zu Hauſe erholt. b Deshalb meldet er dem Kommandanten von Peters⸗ burg, daß der Kommandeur benachrichtigt ſei— was nicht wahr iſt—, und daß morgen früh beim Appell das ge⸗ ſamte Offizierskorps des Regiments aufgerufen werde. Aehnlich melden die übrigen Regimenter der Garniſon. Die Lazarette und Militärkrankenhäuſer dagegen entwik⸗ keln eine imponierende Geſchwindigkeit, um eine Reihe von Fehlanzeigen an den Kommandanten gelangen zu laſſen. Weil nichts aus dieſen Meldungen herauskommt, überlegt der Kommandant, ob er ſofort einen Alarm der geſamten Garniſon anſetzen ſoll. Er läßt bei dem Adju⸗ tanten des Großfürſten anfragen, erhält jedoch ablehnenden Beſcheid. Aber morgens um halb fünf erſcheinen Ordonnanzen in den Quartieren der Offiziere und bringen den Befehl, daß um ſieben Uhr ein Appell ſtattfindet. Und nun beginnen ſchwere Stunden für die Burſchen. Sie ſtürzen wie eine Meute von Jagdhunden auf die Straßen und ſuchen nach ihren Herren. Jeder weiß, daß ihm ſchwerer Arreſt droht, wenn ſein Herr nicht um 1 5 Uhr auf dem Kaſernenhof bei ſeinem Truppenteil eht. 5 Nur Saſchas Burſche Waluſchka nimmt ſich Zeit. Er weiß, wo er ſeinen Herrn findet. Er klopft um 6 Uhr an die Hausmeiſterloge des Proſhenſkiſchen Hauſes: Der Herr Rittmeiſter müſſe ſofort geweckt werden, um ſieben ſei Appell. Der Hausmeiſter ſieht ihn ſehr finſter an; er möchte etwas ſagen, aber er hält ſich plötzlich die Hand vor den Mund. Dann wird er ganz offiziell:„Ich habe für den Herrn Rittmeiſter geſtern abend um neun Uhr einen Wagen beſorgt und dann das Haus verſchloſſen!“ Dem armen Waluſchka fährt der Schreck in die Glieder. f Er weiß nicht, wo ſein Herr ſein kann, aber auf alle Fälle fängt er an zu laufen. Atemlos hetzt er zurück zum Quartier. Vielleicht iſt der Rittmeiſter nach Hauſe ge⸗ kommen. Aber niemand iſt in der Wohnung, das Bett ſteht leer wie ſeit geſtern abend. 5. 75 Fortſetung folk FTVTVJVVVVVVV. 25 2 Totenvogel im Urwald Tebenteuer zweier Frauen von Chriſtian Munk. Das Glas fiel vom Tiſch, denn die Männer ſprangen wie zwei Tiger aufeinander los. Die Kerze erloſch, denn eine der Frauen hatte ſie in irrſinniger Angſt umge⸗ ſtoßen. In völliger Dunkelheit hörte man das raſende Keuchen der Männer, bis der Entſetzensſchrei einer Frau hinausdrang. Dann wurde es ſtill, totenſtill. Eeine Tür wurde zugeſchlagen, und ein Schatten ver⸗ ſchwand mit lautloſen Sätzen in der Nebelnacht draußen. Die beiden Frauen erhoben ſich entſetzensbleich aus der Ecte, in die ſie ſich geduckt hatten, und zündeten die Kerze wieder an. Im flackernden Lichtſchein erkannten ſie einen Mann, der am Boden lag und ſtöh nt. Es war Guiraldez! Sie hoben ihn auf und legten ihn auf die Bank. Sie wiſchten ihm das Blut vom Ge⸗ ſicht, ſie öffneten ſein Hemd, und verbanden die Stich⸗ wunde. Sie gaben ihm zu trinken und legten ihm ein kühlendes Tuch auf die Stirn. Dann ſetzten ſie ſich neben ihn und ſchwiegen. a„„ Es waren junge Frauen. Sie hatten indianiſche Ge ſichter, ſteinern und rein, und ihre Haare waren voll und ſchwarz. Jede hatte den Verwundeten heimlich zu ſtrei⸗ cheln verſucht, jede wartete auf ein Zeichen von ihm Es war klar, daß jener eiferſüchtige Joſé das nicht länger ausgehalten hatte, denn es ging ſeit Wochen ſo, ſeitdem ſie im Fluß oben nach Diamanten tauchten. Allmählich war ein Kampf zwiſchen den beiden Frauen um Gui⸗ raldez entſtanden, und darum hatten die Männer kämp⸗ fen müſſen. g e Joſé war geflüchtet; der Verwundete ſtöhnte, und die beiden Frauen blickten bang auf ihn nieder. Was ſollte geſchehenß Vs 2 i 5 Sie ſaßen in der winzigen Bretterhütte, die in einem gottwerlaſſenen Urwaldwinkel ſtand, und ringsum draußen rauſchte der große Urwald. Plötzlich ſtöhnte der Verwundete auf:„Da, der Totenvogel..“ ſtieß er hervor, und die beiden Frauen erſchraken und eilten zur Tür. Ja, man hörte deutlich den unheimlichen Schrei des Totenvogels durch die Nach ſchallen. Die Frauen ſchlugen die Tür wieder zu und lärmten am Herd, damit der Verwundete nichts hören follte. In dieſem Augenblick ſtand es für beide feſt, daß ſie Guiraldez fortſchaffen mußten, damit der alte Thome ihn entzaubern könne. N N Als die Frühſonne über den Bäumen aufging, tru⸗ gen ſie den Mann zum Fluß hinab Sie holten das Ge⸗ wehr, die Decken und das Fleiſch und luden alles in das Boot. Dann legten ſie den Verwundeten in die Spitze des Bootes und griffen zu den Blattpaddeln Mit den ruhigen Bewegungen der Indianerinnen lenkten ſie das Boot ſtromabwärts Sie hatten beide bei dem Verwun⸗ deten ſitzen wollen, aber Marta ſaß jetzt hinten, und ſi ſah mit einem ſchrägen Blick, daß Helena öfter ihm das Tuch auf der Stirn kühlte und thn leiſe ſtreichelte. Sie ruderten den ganzen Vormittag, aber ſie ſpracher kein Wort miteinander Als die Sonne hoch über threr Scheiteln ſtand, blickten die beiden Frauen ſich langſam an, und ſie erſchraken, denn ſie erkannten, daß ſie Fein dinnen waren. f a Sie ruderten den ganzen Tag, und es ſah aus, als hätte ſich nichts verändert. Das kleine Boo glitt lautlos unter den tropfenden Lianen vorbei. Ein ſchweigendes Boot, ein Boot, ii dem gehaßt und geliebt wurde, zwei Frauen mit blauglänzenden Scheiteln ſchwangen die tropfenden Paddel, die im Sonnenlicht aufblinkten. Die Sonne ging unter. Es hat nie eine Frau mehr auf das Wort eines Mannes gewartet als die indianerblütige Maria, die am Steuer ſaß. Sie ließ ihre Augen nicht von Guiraldez. Und Helene, die neben ihm ſaß. wartete mit angeſpann⸗ ten Sinnen darauf, daß der Mann erwachen und jemand rufen würde. Wer würde es ſein? Es war ein Gottes⸗ urteil, das wußten die Frauen Und ſie warteten auf Tod und Leben aus einem bewußtloſen, weißen Mund Als es dunkel auf dem Strom wurde, erwachte Gui⸗ raldez von dem unheimlichen Schrei des Totenvogels, der durch den aufſteigenden Nebel drang. Die beiden Frauen erſtarrten und ſahen mit flehenden Geſichtern auf den 0 725 * Maria atmete tief ein u id rich hatte verloren. Helena beugte ſich über den bl n Mat ſeine Stirn Er verſuchte zu lächeln. Er blickt, den abendgrünen Urwaldhimmel, an dem die Sterne auf blitzten) Raſch“ ſagte die glückliche Helena und we zu Maria um, die immer noch unbeweglich hint Boon ſaß und deren ſchwarze Augen unheimlich glühten „Raſch, wir müſſen die Nacht durchfahren, te rettet wird...“ Und ſie ergriff wieder die ruderte mit allen Kärften, die in ihren bra steten„ Aber Maria ruderte nicht. Maria ſaß e grübelnden Geſicht hinter der Feindin und ſtarrt deren nackte Schultern. Dann nahm ſie ein Meſſe im erſten Mondſtrahl matt aufblinkte, und ſcho zw ſchen zwei Bretter am Boden des Bootes, die ſie au einanderbrach, ſo daß Waſſer eindrang Es krachte e „Was hat gekracht?“ fragte Helena und nicht um„Es war ein treibender Stan Maria tonlos. Das Waſſer drang eilig in das „Hörſt du nicht Waſſer plätſchern?“ fragte Hel verſuchte, im Dunkeln das mattleuchtende Geſicht des Verwundeten vor ſich zu erkennen„Es liegt an meinem Paddel“, entgegnete Marta, mon hörte ſie men Helena ſtand auf und beugte ſich über de deten Jetzt begann Maria zu rudern, ſie fühlte, Waſſer immer höher ſtieg, das Boot begann ſe 5 werden und zu ſchwanken Helena bemerkte es nicht, denn ſie kniete vorn bei Guiraldez, ſie kühlte ſeine Stirn und ſtreichelte ſein Haar Das Boot begann zu ſinken Da ſchrie der Totenvogel zum drittenmal! Plötzlich ſchrie Helena auf:„Mein Gott!“ Leiſe fragte Maria durch die Dunkelheit:„Was iſt geſchehen, liebe Helena??? „Er iſt tot!“ ſchrie. Helena, und ſie warf ſich ſchluch⸗ zend über Guiraldez Man ſah ſie kaum noch, es war eine ſchwarze, unheimliche Nacht. 5 1 15 Im Boot ſaß bleich die Leidenſchaft und ſtarrte nach vorn, wo ein Toter lag, und wo Helena ſchluchzte. Maria ruderte das Boot dem Land entgegen, aber es gehorchte nicht mehr. Es ſank Aufgurgelnd tauchte es in den Fluten des Stroms unter und nahm den Toten mit ſich. Als die beiden Frauen ſchwimmend das Ufer er⸗ Nn nicht der Totenvogel Aber ſie ſahen ſich n Gebiet der und Südpolgebiet das Ziel 9 nde ine ueeavbig obne uezushoch meg jqn ve feat 130 Inte cone oon uses ugboueg ͤ fern 1 ane Wiese zeig ue l eee ee lei A en enen ee ee eee eee ee eee ee wans non dig ejeulng Leglvung wann un ebnen udeaungmogz e Männer gegen Panzerwerke Pioniere und Jufanterie im Kampf um das Werk 954 der Maginot Linie . III. NS. Das kleine Zimmer des lothringiſchen Wohnhau⸗ ſes, in dem ſich der Bataillonsſtab der Pioniere einauartiert hatte, wurde durch den Schimmer einer Kerze ſpärlich er⸗ leuchtet. Auf dem Tiſch in der Mitte des Raumes lagen Karten und Skizzen An der Wand tickte mit gleichmaßigem Pendelſchlag eine alte Uhr. Der Major ſchritt mit auf den Rücken gelegten Händen im Zimmer hin und her. Mit kur⸗ zem Ruck wandte ſich der Bataillonskommandeur dem fungen Offizier zu der im Halbdunkel des Raumes in der Nähe der Tür wartend ſtand„Das Ergebnis Ihres Spahtruppunter⸗ nehmens“ ſagte der- Maſor„iſt gut und aufſchlußreich. Se⸗ hen Sie Herr Leutnant.— die Entſcheidung iſt einfach und klar“, Der Major beugte ſich am Tiſch über die flüchtige leiſtifſkizze. die der Spähtruppführer entworfen hatte. Aufmerkſam verfolgte der Leutnan: die hinweiſende Hand auf der Karte.„Hier der Kampfwaſſergraben. etwa 10 m breit. Dahinter die Kampfwagenſchienenſperre ſtark ausge⸗ baut und verdrahtet Dann gleich die erſten Bunker und dort“— der Major deutete die Umriſſe an—.„das ſtarke Werk 954“ 5 Ruhig ſchwang der Ton der Stimme des Majors im Raum als er wieder hin⸗ und herſchreitend ſagte:„Der Be⸗ fehl lautet, das Werk unter allen Umſtänden zu nehmen. Das Schickſal der im Elſaß und in Lothringen eingeſchloſſe⸗ nen ſtarken franzöſiſchen Kräfte muß in wenigen Tagen be⸗ ſiegelt ſein. Unſere Aufgabe iſt es in die Kampfwagen⸗ ſchienenſperre eine Gaſſe zu ſprengen, um unter Einſatz von Infanteriegeſchützen das Vorſtoßen auf die Bun⸗ ker zu ermöglichen und ſie nach planmäßiger Vorbereitung durch Artillerie und Stukas in überraſchendem Angriff zu nehmen Die Vorbereitungen für die Sprengung in der Kampfwagenſchienenſperre ſind ſogleich zu treffen. Herr Leutnant! Suchen Sie die dafür geeigneten Leute aus. Ge⸗ ben Sie die erforderlichen genauen Anweiſungen. Sie ſind mir verantwortlich dafür daß an dieſer Stelle des Angriffes alles geſchieht, was die möglichſt ſchnelle Ueberwindung der Sperren unter geringfügigſten Verlüſten vorausſetzt.“„Zu Befehl, Herr Major!“ Der Leutnant legte grüßend die Hand an den Stahlhelm und verließ das Zimmer. Eine Stunde war ſeit dieſem Geſpräch vergangen, als ſich die beiden Gefreiten, die der Leutnant zur Aus⸗ führung des ſchwierigſten Teils der ihm geſtellten Aufgabe Hſtimmt hatte auf den Weg zur Kampfwagenſchienenſperre machten. Die Nacht war warm und hell, der Himmel klar und voller S erne. Die Männer kannten den Weg ſie wa⸗ ren ſchon beim Sprengtrupp dabeigeweſen Sie wußten daß die Gefahr beſtand von franzöſiſchen Poſten entdeckt zu wer⸗ den. Deshalb mußten ſie ſich mit aller Vorſicht dem Waſſer⸗ graben nähern. Abwechſelnd ſchleppten ſie den ſchweren Eſſenträger, der die Sprengbüchſen und Zündmittel ent⸗ hielt, die in der Schienenſperre anzubringen waren. Die und auf die flankierenden Maſchinengewehrneſter. Ein wah⸗ rei Höllentanz wär dieſes Bombardement aus den Lüften, ein tobender Vulkan das Feuer der ſchweren Artillerie Ein Berg aus Granit Beton und Stahl wurde in ſeinem tief⸗ ſten Innern erſchüttert Aber noch wehrte ſich der tapfere Gegner Miß Feuer beſtrich den Graben hang an den ſich die deutſchen Stoßtrupvs herangearbeftef hatten Ungeachtet deſſen mußte der HReßergang erzwungen werden Hell und ſcharf ertönte die Stimme des grauhaarigen. Maſors des Bataillonskommandeurs: Pfonere nach vorn“ Elektriſierend mirfte der alte Kamypkruf] Schlauchhogte nehmt auf!“ kommandierte der funge Pionferlentnant Die Männer ſtürzten an die Floßſßcke haben ſie auf die Schul⸗ tern„Im Laufſchritt marſcht“ Wie im Hehungsgelände eilten die Mannſchaften den Vorderbang des Graßens hin⸗ ah Der immer noch ꝛäh ſich wehrend⸗ Fond eyfannte mas zn mengen Augenblicken geſchſoſſen mufite Er fonzentyferte Das Abwehrfener eines ſchweren Maſchinengewehres auf die Pionſere und Schlauchpogte am Graßen rand Männer brachen aufſchreſend ſtöhnend hlutend zuſam⸗ men Als einer der erſten unter ihnen der funge Leutnant Er griff nach dem Herzen ſchla nach finten über rollte in das schmutzig ⸗geſhe Waſſer dos Grabens das ſich von ſef⸗ nem Bſut färßte Aus den Schlauchbgaten zitenſe die Luft, die ſchrumyften mie melke Neyfol zuſammon Das erſte im Waſſer liegende Rogt nerſank mit ihm drei vermundete Pio⸗ niere Eine kritiſche Situgtion entſtand cen wenigen Minſt⸗ gen hatte das mörderiſche Noner des Feindes den erſten Ueßergangsnerſuch perefteft Gin Gefreſter und drei Mann waren unnermundet gehließen Sie bargen die goſſrockton und geballten Ladungen aus den Floſiſßckon und richteton ich ſo ſehneall und aut es ging aur Verteidiaunng ein gpit ihrem c erwjiderten ſie das Teuer auf den etſna 50 Meter von ihnen entferntliegenden Bunker Humßalich war es an die⸗ ſen unaufhörlich fenerſveſenden Block mit Nabkampfmitteln Hheranzukommen und ihn durch die Nirfung geshaffter Na dungen zum Schweigen zu bringen Funkſpruch nach hin⸗ —.———. 3000 Kilometer Eiebe Ein heiterer Roman von Olly Boeheim. 33 Der Mann biß ſich auf die Lippen. Seine dichten schwarzen Brauen zogen ſich zuſammen und bildeten einen waagerechten Strich.„Wir halten das nächſte Auto an, werſtanden? Die Unterhandlung führe ich. Sie bleiben am Steuer ſitzen, ohne Laut.“ 5 Vera nickte Der letzte Rettungsanker war dahin Sie ſtoppte gehorſam, als ihnen bald danach ein Wagen ent⸗ gegenkam. Aber der Gauner harte Pech. Der Fahrer konnte kein Benzin abgeben. Während der Mann ver⸗ handelte, drehte Vera blitzſchnell den Hahn zum Reſerve⸗ tank ab. Nun mußte der Wagen nach ein paar hundert Metern ſtehenbleiben Aber was dann? Dann ſaß ſie mit dem Verbrecher auf der Landſtraße und war ihm reſtlos ausgeliefert. Sie ſtammelte ein Angſtgebet und fuhr mit 3 bleichen Lippen weiter. Da plötzlich, ſie glaubte an eine Viſion, an eine 2 Fieberphantaſie— hoppelte ein grünes klappriges Etwas wie ein lahmer Haſe die Chauſſee entlang. Ihr Herz ſchlug wie ein Hammer. Mein Gott, das war die Rettung, das war Peter Renz mit Onkel Franz. „Ein deutſcher Wagen“, ſagte der Mann, der jede Regung ihres Geſichts verfolgte.„Ich ſagte Ihnen ſchon vorhin, ich bin ein Gentleman. Aber wenn ich angegrif⸗ fen werde, verteidige ich mich wie ein Tiger. Ich knalle die ganze Geſellſchaft über den Haufen, wenn Sie mich mit einem Blick, einem Wort verraten. Sie ſind mein kleiner Flirt, okey!“ 5. 5 Onkel Franz machte direkt einen Hopſer, ſo ſcharſ bremſte Peter, als Veras Wagen vor ihm hielt. Wie verabredet, waren Arne Ohlſen und Peter Renz och nie in ſeinem Leben in einer ſo fidelen, vierrädrigen Badewanne geſeſſen, wie er reſpektlos Onkel Franz nannte, und die beiden waren von einer vertrallten am nächſten Tage nach Stockholm geſtartet. Ohlſen hatte JjJJJJFFCTVCCCCCCCCCCTTTTTT Sie machten nicht Baden und den Nachbargauen Bammental.(Hochbetagt geſtorben.) Im 91. Lebensjahre ſtarb unſer älteſter Einwohner, Küfermeiſter Heinrich Rauſch. Er hat noch wenige Tage zuvor in ſeinem Geſchäft gearbeitet. () Bruchſal.(An den Folgen eines Sturzes geſtorben.) Im Styrum⸗Krankenhaus verſtarb in der Nacht der in Neu bafte Schneider Hubert Heiler an den Folgen einer ſchweren Koyfverletzung. Heiler fiel beim Heuholen vom Heuſtock herunter und zog ſich dabei einen ſo ſchweren Schädelbruch zu, daß er noch in derſelben Nacht ſeinen Norſatun gon brſag, Donaueſchingen.(Glückhafte Schlitten par⸗ tie.) Großes Glück hatte eine in einer Gaſtwirtſchaft in Kirchenhauſen eingekehrte Schlittenpartie. Kaum hatte man Platz genammen als ein teilnehmender Bergmann auch ſchon 500 Mark beim Glücksmann gewonnen hatte. Auch auf die übrigen Teilnehmer fielen einige kleinere Gewinne. (—) Radol'zen zuAter Toter.) In den Abendſtunden wurde hier am Hafen ein 45 bis 50 Jaßre alter Mann bewußtlos aufgefunden und in das Städtiſche Kranfenpaus verbracht Am anderen PVormiftag ſtürste ſich derſeſhe Mann in ſelßbſtmörderiſcher Aßſicht aus dem Fenſter es Kranfenßauſes und blieb tot liegen. Die Perſonalien ſtohen noch nicht ßeſt, da keinarſef Mapfere vorgefundent wurden. (=] Kogſtanz.(Pflichtvergeſſenheit wird nicht geduldet.) Vor dem hieſigen Schnellrichter hatten ſich zwef junge Burſchen zu verantworten, die hier ihren Woßnſitz hatten und eine Dienſtyerpflichtung nach Nord⸗ beutſchlanrd ejindeganden waren. Als es ihnen dort nicht mehr gefiel, fuhren ſie heimlich nach Konſtanz zurück in der Ermartung, daß damit die Angelegenheit für ſie erledigt ſei. Aber das zuſtändige Arbeitsamt verſtand keinen Spaß und ſtellte Strafantrag, der den beiden Ausreißern je 14 Tage Gefängnis einprachte. (—) Ueberlingen.(Der Tod in der Badewanne.) Der 16 jährige Sohn Bernd des Hauptlehrers Joſef Hilpert nahm abends i; der elterlichen Wohnung ein Bad. Dabei fiel eine eleftriſche Stehlampe in die Badewanne, wodurch ſich der Starkſtrom entlud und den Tod des jungen Mannes herbeif hre () Konſtanz.(Im Schlamm ſtecken geblieben.) Ein in dieſer Art ſeltener Anfall ſtieß einem Radfahrer auf dem Weg nach Wollmatingen zu. Er ſtürzte in einen art der Straße entlangführenden Graben und blieb mit dem Kopf nach unten im Schlamm und Waſſer ſtecken. Der Verunglückte verdankt ſein Leben einem anderen Radfahrer, der bald dar⸗ auf die Strecke paſſierte, das Rad liegen ſah und nach dem Fab rer ſuchte. Er wurde in bewußtloſem Zuſtand ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Aus (Nabe renn!— Artrtherfſefeuer auf den Rufer hinter der Seßffſenen⸗ ſperre am Graßenrand Wenige Minuten ſyßter krachten die erſten Einſchläge Neher dem Graben pängen Surenawolken Syfftter ſchwirren Die Erde wird gukge⸗ riſſen Syrengtrichter klaffen Hud jetzt haut es in don Büun⸗ ker binein Rauch und Damp ſpiyholf guf eine Fla mms ſo⸗ dert FJäh if das feindliche Ahmehrfoſter noyrſfſummt Auf die⸗ ſen Nigen blick kommt ales an! Zum zmoitenmal ertönt der Moefohl: Pioniere nach vorn!“— Floßeßcke klatſchen in das Maſſer Pioniere springen hinein Infanteriſtop folgen Im Waſſer ktreißen die Bogte Und da iſf auch der Graßen überwunden Da ſtürmen ſchon die Soldaten die klit⸗ ſchige lebmige Böecchung hinauf Die Pioniere ſind mitten in der Sperre die Gewehre umgehängt die geßallten Ladungen in den Händen Mit schnellen Sprüngen arbeiten ſie ſich an den Bunker heran. Raſch werden die Zyprengladungen an den Schießecharten des Bunfers angebracht! Die Zündung brennt die Männer ge⸗ hen in Deckung Eine gemaftige Dotonation erſchüttert die Luft Die Schießſcharten des Bunkers zerreißen pollends Zitternd und zerſchlagen kriechen ein Offizfer und zmöff Mann aus den Trümmern bernor Aſchfahl find die Geſſch⸗ ter zerriſſen und blutig die Uniformen Die Franꝛoſen he⸗ hen die Hände ſtammeln unnerſtändliche Worte Sie wer⸗ den nach hinten gewieſen Pak und Inkanferfegeſchſitze voll- ten durch die geſprengte Schienepſverre Immer neue Wollen folgten Vorn arheiten ſich die Pionſexe mif Flammen werfern und Handaranaten an den Kern des Wer⸗ kes 954 heran Der moraliſch vollkommen erſchütterte Feind leiſtete keinen Widerſtand mehr. 5 Das Werk 954 eines der letzten Bollwerke der Magfnot⸗ linie zeigte die meißſe Fahne Sieg! Zehn Tage ſpßter ertönte das hiſtoriſche Signal: Das Ganze halt!“ Der Feldzug in Frankreich war ſſegreich beendet! Orrie Müller. erade die geiſtreichſten Geſtchter, ars ſie den Wagen erkannten und Vera, die danebenſtand und ſie mit gefrorenem Lächeln begrüßte, während ein fremder, gut ausſehender Mann den Arm um ihre Schulter gelegt hatte, und mit ſtrahlendem Lächeln den Hut zog. Peter Renz griff mit offenem Mund nach dem Erſatz⸗ kaniſter und füllte den Benzintank nach, während der Mann eifrig mit Arne Ohlſen ſprach. Die Unterhaltung wurde auf ſchwediſch geführt. N 5 Erſtaunt ſtellte Peter Renz feſt, daß der Reſervetank von Veras Wagen noch gefüllt war. Da ſtimmte etwas nicht. Er ſuchte ihren Blick und erhaſchte fekundenlang angſtgeweitete, hilfeflehende Augen. Der Fremde hiell ſie in zärtlicher Umklammerung feſt und ſprach auf Arn Ohlſen ein. Blitzſchnell machte ſich Peter an den beiden Hinterrädern zu ſchaffen. Dann ſchloß er den Benzintan! und ſagte liebenswürdig:„Der Schaden wäre kuriert gnädige Frau!“ Das Paar bedankte ſich, und Vera ſtieg fluchtartig in den Wagen, nachdem ſie ſich mit ſeltſam gefrorenem Lächeln von Arne Ohlſen verabſchiedet hatte „Was ſagen Sie dazu?“ ließ Peter hören und ſtarrte mit offenem Mund dem anfahrenden Wagen nach.„Das ſage ich dazu“, erklärte Arne Ohlſen und ſpuckte in weitem Bogen aus.„Und das gilt für alle Weiber!“ „Ich fürchte, Sie ſind ein ſchlechter Pſychologe wie alle Weiherfeinde“, entgegnete Peter Renz.„Ich fref einen Beſen— da ſtimmt etwas nicht!“ i „Wohl bekomm's!] Alles ſtimmt auf ein Haar! Nui ich, als ewiger Idealiſt, bin wieder mal reingefallen Und um ſich nach rechter Weiherart an mir zu rächen führt das Dämchen mir perſönlich ihren neuen Liebhaber vor. Gott, war ich ein Eſel, mich von Ihnen beſchwatzen zu laſſen, nach Stockholm zu fahren.“ 5 „Abgeſehen von Ihrer ſchönen Selbſterkenntnis haben Sie unrecht.“ f „Wie wollen Sie die Situation anders deuten?“ Arne Ohlſen lächelte ſpöttiſch.„Gewaltſame Entführun Hintertreppenroman— was? Ach, was für Blaſen ſie in einem ſo unfertigen Jungengehirn bilden! Sherlock Holmes⸗Geſchichten! Sie machen ſich ja 1 5 erlich ich bloß nicht auf Sie gehört und wäre in * ſchwarze — Roßwangen, Kr. Balingen.(Das Ende des Rehbocks) In unſerer Ortſchaft trieb ſich ſchon länger ein Rehbock umher und ſuchte vor allem die Gemülegarten auf. Als er von einigen Kindern verfolgt wurde, rannte er ſo heftig und oft gegen eine Umzäunung, daß er ſchließlich verendete — Ehningen, Kr. Böblingen.(Auge verloren) Als der Landwirt Chr. Klein eine Kuh in den Farrenſtall führen wollte, ſtürzte er infolge der Glätte mit dem Tier. Dabei ſtieß die Kuh dem Mann das Horn ſo unglücklich ins Auge. daß es verloren ging. 5 Mülhauſen(Elſ.).(Sühne für fahrläſſige Tö⸗ tung.) Mitte Dezember vorigen Jahres ereignete ſich in Flachslanden(Elſ.) ein bedauerlicher Vorfall. In einer Wirt⸗ ſchaft geriet ein Jagdaufſeher mit einem im Verdacht des Wilderns ſtehenden anderen Mann in einen Wortwechſel, der ſich auch ſpäter vor dem Lokal fortſetzte. Hier lud der Jagdaufſeber ſein Gewehr; der andere Mann glaubte, daß das gegen ihn gerichtet ſei und ſprang auf den Jagdaufſeher zu, um dieſem das Gewehr zu entreißen. Während des Hand⸗ gemenges löſte ſich ein Schuß, der den gänzlich unbeteiligten Viktor Knöpflen traf und ihn tödlich verletzte. Die Angele⸗ genheit ſtand nun vor der Mülhauſer Strafkammer zur Ver⸗ handlung. Das Gericht bezeichnete ſowohl den Jagdaufſeher als auch den des Wilderns beſchuldigten anderen Mann im gleichen Maße als ſchuldig. Durch ihren Streit mit ſeinen verbänggisvollen Folgen ſei ein funges Menſchenleben leicht⸗ fertig vernichtet worden. Das Urteil lautete für beide An⸗ geklagte auf je drei Monate Gefängnis und 100 Franken Geldſtrafe. en Schillers Urgroßnichte geſtörben. In Möckmühl ver⸗ ſchied Frau Kießling⸗Krieger im Alter von 79 Jahren. Sie war die Urenkelin von Schillers füngerer Schweſter Luiſe, alſo eine Urgroßnichte des Dichters. Die Verſtorbene die eine ausgezeichnete Kennerin des Werkes Schillers war, hak im Laufe ihres Lebens aus dem Beſitz der Nachkommen des Dichters viele wertvolle Schiller⸗ Erinnerungen geſammelt, die ſie in einem eigenen Schiller⸗Zimmer treu behütete und die ſie dem Schiller⸗Muſeum in Marbach vermachte. r Im Urlaub von einem Eisſtück erſchlagen. Das„All⸗ gäuer Anzeigeblatt“ meldet aus Thalkirchdorf: Zwei Brüder aus Dortmund huldigten in der letzten Zeit hier dem Ski⸗ ſport. Am Nachmittag vor ihrer Abreiſe aus dem Arlaus beſuchten ſie den romantiſch gelegenen Konſtanzer Waſſer⸗ fall, Plötzlich löſte ſich ein Eisſtück und zertrümmerte dem einen der Brüder, dem 16 jährigen Schüler Leonhard Schür⸗ 1 7 die Schädeldecke, was ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. e Tod unter einer Lawine. Aus Kitzbühel wird gemel⸗ det, daß die Skiläuferin Hildegard Gazert, wohnhaft in München, am Torſee von einer Lawine, die vom Schütz nie⸗ derging, in die Tiefe geriſſen wurde und daß die Alpine Rettungsſtelle das ſunge Mädchen nur noch als Leiche ber⸗ gen konnte en Knabe beim Spielen ertrunken. Der fünfjährige Sohn der Familie Götz aus Treſchelhammer(Bayer. Oſtmark) der ſeit dem zweiten Weihnachtsfeiertag vermißt worden war, wurde nun bei Preſſath in der Heidenaab als Leiche aufge⸗ funden. Der Junge iſt wahrſchein ich beim Spielen in den Fluß gefallen u Sieben Geſchwiſter ein halbes Jahrtauſend. In dem kleinen oberbayeriſchen Ort Siebenmihle bei Dorfen leben ſieben Geſchwiſter— vier Frauen und drei Männer— die miteinander 501 Lebensjahre zählen. Die älteſte Katharina Tafelmayer zählt 81 Jahre ihre Schweſter Marig iſt zwei Jahre fünger, dann folgen zwei Brüder im Alter von 77 und 75 Jahren eine Schweſter von 65, ein Bruder mit 63 und die jüngſte Schweſter mit 61 Jahren. Im ganzen waren 28 zehn Geſchwiſter. Ein Bruder ſtarb vor zwei Jahren im 73. Lebensjahre, einer fiel im Weltkrieg, und nur der letzte — dem ganzen Geſchlecht verſchied ſchon im jugendlichen Alter. Mutter und Kind in Todesgefahr. In den Morgen⸗ ſtunden wurde eine Frau in Mülheim(Ruhr) mit ihrem ſieben Monate alten Kind in ihrer Wohnung bewufitlos auf⸗ gefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß die Frau und ihr Kind durch Ahgaſe des Küchenherdes, die bel dem ſtarken Wind in die Wohnung entwichen bewußtlos geworden wa⸗ 8 ren. Ihr Befinden ha ſich inzwiſchen ſo weit gebeſſert daß Lebensgefahr nicht mehr beſteht. 2 *Die Schußweffe im Bett. Am Morgen des Neufahrs⸗ tages ließ ſich in Hamborn ein 12 jähriger Junge, der mit ſeinem Vater im Bett lag, einen Repolver erklaren. Nach⸗ dem der Vater zur Sicherung den Patronenrahmen aus dem Magazin genommen hatte gab er ſeinem Sohn die Schuß⸗ waffe Der Junge hatte dieſe kaum in der Hand als ſich ein Schuß löſte und eine Kugel dem Vater in die Bruſt drang. Die Kugel durchbohrte die Lunge und hatte den ſofortigen Tod des Mannes zur Folge. Der Vater hatte beim Entlee⸗ verſtaut hatte. wegen. darling,“ ren des Magazins vergeſſen, daß ſich im Lauf noch eine Ku⸗ Gal f „Erlauben Sie mal, Herr Ohlſen] Ihr gekränkten Mannesſtolz in allen Ehren, aber beleidigen laſſe ich mich trotzdem nicht. Wenn Ihnen meine Rennmaſchine nicht gut genug iſt, können Sie ja ausſteigen. Es iſt natürlich equemer, in einem von Papas Geld gekauften Luxus⸗ wagen zu fahren als—“ Blaß vor Wut ſchlug Ohlſen die Wagentür zu, daf Onkel Franz in allen Fugen erbebte. 5 „Wollen Sie etwa tippeln?“ fragte Peter Renz höflich. a „Meine Sache!“ ſchrie Ohlſen zurück und war mil ſeinem leichten, wiegenden Gang in einem Waldweg, det zum nächſten Dorf führte, verſchwunden. Onkel Franz knatterte mit raketenähnlichen Erploſionen ab. Peter Ren ſaß mit geſpanntem, erregtem Geſicht am Steuer. Onkel Franz gab her, was er hatte. Zum erſtenmal in ſeinem Leben überholte er einen Wagen, aber es war nicht ſein Verdienſt. Das Auto hatte eine Reifenpanne. Vera ſaß wie verſteinert am Steuer, während der Mann nervös um den Wagen herumging. a 0b damned“, fluchte er,„gleich beide!“ 2 Renz zeigte ſich hilfsbereit. Da aber nur ein Reſerve⸗ rad vorhanden war, konnte er auch nichts machen. Den Fremde fluchte durch die Zähne. 5 5 Peter Renz nickte eifrig. Rättvik war nicht mehr weit. „Ich gehe in die Klappe“, ſagte Vera zitternd. 20b no sweetheart, wir ſitzen vorn zu dritt“, entſchied der 1„Lehn dich an mich, mein Liebling“ . eter blieb die Spucke weg. Er hatte ſich doch an⸗ führen laſſen, und Arne Ohlſen ſollte recht behalten. Dieſs Vera Verries war ein durchtriebenes Luderchen. Er be⸗ kam rote Ohren. Die beiden ſtiegen ein. Er hatte ſich ſchön blamiert mit ſeinen Sherlock⸗Holmes⸗Phantaſien. Schweigend und mißmutig ſtartete er, nachdem er einen Reifen von Veras Wagen abmontiert und in der Klappe Aber plötzlich fühlte er Veras Hand, die verzweifelt ſeinen Arm preßts. ö VU'ÿlfß „Fahren Sie doch zu“, flüſterte der Fremde nervös, „damif wir den Zug bekommen. Freuf ich auf Nor Lalcale uud ocliau Zuchthaus für Machenſchaften mit Fahrſcheinen. Ver⸗ brechen und Vergehen im Amte belaſten den Sünder beſon⸗ ders arg. Ein Hilfsſchaffner der Straßenbahn Mannheim⸗ Ludwigshafen hatte im vergangenen Frühjahr und Sommer Fahrſcheine und Fahrſcheinhefte„auf eigene Rechnung“ ver⸗ ſilbert. Durch Vorgriffe auf noch nicht fällige Blocks mit höheren Nummern, Führung doppelter Verrechnungskar⸗ ten und ihre teilweiſe Beſeitigung verſtand es der Angeklagte, die Kontrolle lange zu täuſchen. Der 38jährige Lorenz Kolb aus Mannheim ließ als Hilfsſchaffner insgeſamt 393,50 Mark im die eigene Taſche wandern. Er handelte keineswegs in wirtſchafflicher Notlage So kaufte er ſich z. B. einen Rund⸗ funkapparat für 200 Mark! Das Urteil lautete auf 14 Monate Zuchthaus. Die Große Strafkammer ſtellte aus⸗ drück ich die Beamteneigenſchaft des Straßenbahnſchaffners feſt. 55 — Die Bekämpfung der Froſtbeulen Kalte Tage werden vielen Menſchen gefährlich, die an Froſtbeulen leiden. Ab⸗ geſehen von der beim ſogenannten„aufbrechenden Froſt“ be⸗ ſtehenden allgemeinen Infektionsgefahr, kann auch durch Rei⸗ ben oder Kratzen an den eigentlichen Froſtbeulen ſchwerer eſundheitlicher Schaden entſtehen. Den Sitz der Froſtbeu⸗ en, die dem Menſchen recht läſtig werden können, bilden be⸗ ſonders Naſe und Ohren, Hände und Füße ſowie alle jene Stellen, an denen der Blutkreislauf durch künſtliche Been⸗ gung oder Einſchnürung unterbrochen iſt. Eine beſondere Eigenart des Leidens iſt es daß es bei jenen Perſonen die einmal darunter litten, meiſt alljährlich wiederzukehren pflegt. Um Froſtbeulen zu verhüten, trage man keine zu N engen Schuhe und vermeide die Verwendung abſchnürender Bänder. Das beſte Mittel iſt Abhärtung der Haut und För⸗ derung der Blutzirkulation. Hausmittel ſind unter anderem warme und kalte Wechſelbäder und Froſtſalben. Bei aufge⸗ brochenen Froſtballen ſuche man ſofort einen Arzt auf. — Wenn der Einberufene kündigt. Da ſich in letzter Zeit die Fälle mehren, daß Wehrmachtsangehörige, deren Ent⸗ laſſung bevorſtand oder die Arbeitsurlaub erhalten hatten, ihr Arbeitsverhältnis unter Berufung auf den Runderlaß RAG Nr. 311/39(Erlaß vom 17. Oktober 1939— Va 5551/ dieſ ohne Zuſtimmung des Arbeitsamtes kündigten, obwohl dieſe Kündigungen den arbeitseinſatzmäßigen Erforderniſſen widerſprechen, ſo hat der Reichsarbeitsminiſter in einer neuen Verfügung des Reichsarbeitsblattes Nr. 35/36, Teil 1, Seite 614, folgendes verfügt: Der Runderlaß Nr. 311/39 wird aufgehoben und ſtatt deſſen beſtimmt daß auch der Wehr⸗ machtsangehörige für die Kündigung ſeines Arbeitsverhält⸗ niſſes der Zuſtimmung des Arbeitsamtes nach§ 1 der Ar⸗ beitsplatzwechſelverordnung bedarf. Der Erlaß trat am 23. Dezember 1940 in Kraft. Er findet keine Anwendung auf Kündigungen, die vor dieſem Zeitpunkt ausgeſprochen wor⸗ den ſind. Die Unternehmer bedürfen zur Kündigung von Gefolgſchaftsmitgliedern die zum Wehrdienſt einberufen ſind, nach der neuen Verfügung ſowohl der Zuſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit als auch der Zuſtimmung des Arbeitsamtes. N 5 Eislaufmeiſterſchoften der badiſchen H NSG. Zum zweiten Male führt die Hitler⸗Jugend des Gaues Baden im Mannheimer Eisſtadion ihre Eislaufmeiſterſchaften durch. Damit beginnt wieder die Zeit der entſcheidenden Kämpfe im Winterſport, denn in den kom⸗ menden Wochen werden überall in Baden die Skimeiſterſchaf⸗ ten der Banne und Untergaue ausgetragen, denen dann Ende Januar die Gebiets⸗ und Obergaumeiſterſchaften, die wieder, wie lljährlich, in Neuſtadt im Schwarzwald ſtattfinden, folgen werden. Am 10. und 11. Januar werden die beſten Jungen und BoM.⸗Mädel um den Titel des Gebiets⸗ und Obergau⸗ meiſters im Eislauf kämpfen. Vorwiegend ſind Läufer und Läuferinnen aus Konſtanz, Freiburg und Mann⸗ heim beteiligt. In den drei Eisſportarten Eiskunſtlauf, Eisſchnellauf und Eishockey winfen Siegsrehren. Die Kunſt⸗ läuſer und Kläuferinnen werden die vorgeſchriebenen Pflicht⸗ ſtauren laufen, in der Großveranſtaltung am Samstaanach⸗ mittag aber ein Kürprogramm zeigen, an dem die Mann⸗ heimer Zuſchauer ſicher ihre Freude haben werden. Die Schnelläufer jagen in verſchieden langen Strecken über die Eisbahn. Am Freitag wird bereits das Eishockeyſpiel um die badiſche Jugendmeiſterſchaft von den Bannen Konſtanz⸗ 114 und Mannheim⸗171 ausgetragen. Die Siegermannſchaft wird dann am Sonntag zum Entſcheidungskampf um die Gruppenmeiſterſchaft gegen die Mannſchaft des Gebietes Württemberg antreten. Dieſes Spiel wird mit beſonderer Spannung erwartet, denn die Schwaben ſind eine gute Mann⸗ ſchaft, die es unſeren Jungen nicht leicht machen werden. Die Jungen und Mädel, die aus all dieſen Kämpfen als Sieger hervorgehen, werden dann Baden bei den dies⸗ jährigen Jugendmeiſterſchaften in Harmiſch⸗Parten⸗ kirchen vertreten. 8 auszuzeichnen., Alle Inhaber von Die Preisauszeichnung Vereinheitlichung für Handel und Handwerk WPD. Unter Aufhebung aller bisher erlaſſenen Preis⸗ auszeichnungsvorſchriften bis auf zwei Ausnahmen für Spinnſtoffe und Möbel hat der Reichskommiſſar für Preis⸗ bildung das Preisauszeichnungsrecht durch eine Verordnung vom 16 November 1940 für Handel und Handwerk verein⸗ heitlicht. Die Verordnung unterſcheidet zwei große Gruppen von Gewerbe lreibenden die zur Preisauszeich⸗ nung der angebotenen Waren verpflichtet find: die große Gruppe derjenigen für die die Paragraphen 1 und 2 der Verordnung allgemein gelten und die Gruppe derieni⸗ gen für die infolge des Sondercharakters der angebotenen Ware oder Dienſtleiſtung gewiſſe Sondervorſchriften erfor⸗ derlich ſind. In die große allgemeine Gruppe fallen alle die⸗ enigen die als Einzelhändler oder auf andere Weiſe m Kleinhandel Nahrungs⸗ oder Genußmittel Blumen (Zierpflanzen) Papierwaren für den Schulbedarf und Schreihpanfer, ferner Waren die der Bekleidung dem Haus⸗ halt der Körperpflege und Waren die der Land⸗ und Gar⸗ ten bearbeitung dienen veräußern Für dieſen Kreis von Gewerbetreivenden gelten die nachſtehend genannten Preis⸗ auszeichnunasvorſchriften auch für alle Waren die im Klein⸗ handel nach Muſterhüchern angehoten werden. Die genann⸗ ten Gewerbetreibenden ſind verpflichtet die oben aufgeführ⸗ ten Waren mit den geforderten Preiſen auszu⸗ zeichnen Die Auszeichnung hat unter Angabe der handels⸗ üblichen Verkaufseinheit zu erfolgen und zwar: 8 1. Bei Waren die in Schaufenſtern in Schaukäſten innerhalb oder außerhalb des Ladens auf Verkaufsſtänden oder in ſonſtiger Weiſe ſichtbar ausgeſtellt werden, durch gut lesbare Preisſchilder; 2. bei allen Waren, die zumals baldigen Verkauf bereitliegen entweder dadurch daß die Waren oder ihre Umhüllungen oder die Behältniſſe(Regale) in denen ſie ſich befinden, beſchriftet oder mit Preisſchildern verbun⸗ den werden oder dadurch, daß Preisverzeichniſſe an ſeicht ſichtbarer Stelle gut lesbar anzubringen ſind oder Preis⸗ liſten zur Einſichtnahme aufgeleat werden: 3. bei den Waren die nach Muſterhüchern angebo⸗ ten werden dadurch daß die Preiſe für die Verkaukseinheit auf den Muſtern oder damit verbundenen Preisſchildern oder Preisverzeichniſſen gut lesbar angegeben werden. Und nun die zweite Gruppe von Gewerbetretbenden. für die gewiſſe Sondervorſchriften erforderlich ſind Da wer⸗ den zuerſt in Paragraph 3 Fleiſcher Bäcker und Kon⸗ ditoren genannt, die unbeſchadet der Verpflichtung. die Waren die in den Regalen und auf dem Ladentiſch zum als⸗ baldigen Verkauf bereitgehalten werden durch Preisſchilder i außerdem die Preiſe für die weſentlichen Waren in Preisverzeichniſſe aufnehmen müſſen, von denen je eins im Schaufenſter und im Verkaufsraum an leicht ſichtbarer Stelle gut lesbar anzubringen iſt Im Paragraph 4 werden Friſeure, Schuhmacher, Wäſchereien und Plättereien ſowie chemiſche Rei⸗ nigungsanſtalten genannt, die die Preiſe für ihre weſent⸗ lichen Leiſtungen in Preisverzeichniſſe aufzunehmen dvaßen, von denen je eins im Schaufenſter und im Verkaufsraum an leicht zugänglicher Stelle und gut lesbar anzubringen find. Der Kreis der Gewerbetreibenden der in dieſer Weiſe die Preiſe auszuzeichnen hat kann und wird wahrſcheinlich durch Bekanntmachung im Deutſchen Reichsanzeiger noch erwei⸗ tert werden. Der Paragraph 5 bringt dann die Sondervorſchriften für Ga ſtſtätten und Speiſewirtſchaften einſchließlich der Gartenlokale Dieſe haben Preisverzeichniſſe für Zpei⸗ ſen und Getränke in hinreichender Zahl auf den Tiſchen aus⸗ zulegen und jedem Gaſt vor Entgegennahme von Auf rägen und bei der Abrechnung auf Verlangen vorzulegen Auf den Preisverzeichniſſen muß außer den Preiſen für die angebo⸗ tenen Speiſen und Getränke auch der Tag der Ausſtellung des Preisverzeichniſſes und die eventuell zur Erhebung ge⸗ langenden Zuſchläge in einer Anmerkung verzeichnet ein. Für kleinere Betriebe iſt inſofern eine Erleichterung geſchaf⸗ fen,, als ſtatt der Speiſe⸗ und Getränkekarten die auf den Tiſchen ausliegen müſſen an gut lesbarer Stelle Preisver⸗ Gaſträumen angebracht werden können. Gaſtſtätten⸗ und Speiſewirtſchaften in denen regelmäßig warme Speiſen verabfolgt werden haben außer den genannten Preisauszeichnungen neben der Ein⸗ gangstür oder in deren Nähe ein Preisverzeichnis in⸗ zubringen das von der Straße aus gut lesbar iſt und die Preiſe für die fertigen Gedecke ſowie die Tagesge⸗ richte enthält. Geſondert aufgeführt ſind auch die Beherbergungs⸗ betriebe. Dieſe haben am Eingang oder bei der Anmel⸗ dungsſtelle ihres Betriebes an gut ſichtbarer Stell ein Ver⸗ zeichnis der vorhandenen Zimmer anzubringen, auf dem für jedes Zimmer die auch an den Zimmern ſelbſt anzubriagende Zimmernummer ſowie der Preis für ein oder mehrere Bet⸗ ten der Penſionspreis der Bedienungszuſchlag der Früh⸗ ſtückspreis und der bei Nichteinnahme des Frühſtü⸗ks gegebe⸗ nenfalls eintretende Zuſchlag zum Zimmerpreis anzugeben ſind Falls Saiſonpreiſe berechnet werden, iſt auch dies ge⸗ nau anzugeben. Zur weiteren Kontrolle für den Gaſt muß auch auf ſedem Zimmer ein Preisverzeichnis vorhanden ein, auf dem die ihm genannſen Angaben für das betreffende Zimmer enthalten ſein müſſen. Die nächſte Gruvpe von Sonderbeſtimmungen betreffen die Garagen Die Garagenheſitzer haben ebenfalls am zeichniſſe in den Eingang oder bei der Anmeldeſtelle ein gut ſichtbares Prei verzeichnis anzubringen. Schließlich werden im Paragraf 8 und 9 noch Preisauszeichnungsbeſtimmungen für Kleie derablagen und für Leihbüchereien(Mietbüchz reien) erlaſſen. Wie wir ſchon eingangs ſagten, ſind alle bisher erlaſſenz Preisauszeichnungsvorſchriften mit der neuen Verordnuß aufgehoben bis auf di jenigen für Möbel und Sping⸗ ſtof fe. Hier gelten weiter die Verordnung über die Preiß bildung für Spinnſtoffe und Spinnſtoffwaren im Einzt handel vom 17. September 1939 in deſſen Paragraph 8 9 Preisausz ichn ungsvorſchrift enthalten iſt Danach müſſe⸗ die Handelsunternehmen die Verkaufspreiſe auf der Eig kaufsrechnung vermerken ferner iſt die Ware mittels einz Anhängers oder durch einen Vermerk auf der Umhülluß oder in ſonſtiger Weiſe mit der Kennummer der Rechnun zu verſehen und muß mit einem nach dieſer Verordnung zu läſſigen Verkaufspreis gekennzeichnet verden Die Kennzeichnung des Verkaufspreiſes kann für ſolche Wu ren die ſich noch in beſonderen Lagerräumen befinden ode ſonſt noch nicht zum ſofortigen Verkauf heſtimmt ſind untez bleiben. Waren die ſich wegen ihrer Größe oder Aufm chung zum Verkauf mit der vorgeſchriebenen Kennzeichnung nich“ eignen bedürfen dieſer Kennzeichnung nicht wenn de Kennummer der Rechnung die Warenart und ⸗güte und de geforderte Preis in eine Liſte eingetragen werden. Fi Möbel ſind die Preisauszeichnungsvorſchriften in der Ver ordnung über die Feſtſetzung von Höchſtaufſchlägen für de Handel mit Möbeln vom 11. Juni 1940 enthalten. Da heiß es in Paragraph lo daß die in den Verkaufsräumen der Ei zelhandelsunternehmen befindlichen Möbel durch einheitlich Preisſchilder zu kennzeichnen ſind. Zum Schluß iſt noch etwas über die Preisauszeich nungen ſelbſt zu ſagen. Dieſe müſſen nicht nur deu lich lesbar ſein ſondern die Preisſchilder dürfen nut einſeitig oder auf beiden Seiten gleich beſchriftet ſei Die für die Spinnſtoffe geforderten Merkmale der Auszeich nung, nämlich daß die Kennzeichnungen nur mit Schrei maſchine Auszeichnungsmaſchine, Stempel Tinte oder Ti tenſtift vorgenommen werden müſſen, ſind in der neuen Veh ordnung nicht generell wiederholt, es iſt deshalb anzuneh men daß es für die einzelnen Gewerbezweige bei der bi herigen Ar: der Beſchriftung verbleiben kann. Die Preiß überwachungsſtellen können mit Zuſtimmung des Reichs. kommiſſars für die Preisbildung anordnen, daß die Prei, verzeichniſſe den nachgeordneten Preisbehörden zur Abſtem pelung gebührenfrei vorzulegen ſind. Die Verordnung tritt am 1. Januar 1941 in Kraf und gilt auch für die eingegliederken Oſtgebiete. Wandern im Winterwald Wie ein Traumbild liegt im Winter die weiße Schne⸗ decke über die Landſchaft ausgebreitet, und doch gibt es Meg ſchen, die dieſes einzigartige Bild nicht ſehen. Im Wing ſetzen ſich viele hinter den Ofen, freuen ſich an den ſchöneh Eisblumen am Fenſter, erwarten mit Sen ſach den nächſteg Frühling und vergeſſen darüber die Pracht des Winters i Walde. Zu der weißen Schneedecke, die über dem Land lieg kommt noch das tiefe Schweigen in der⸗Natur, in den Wil dern, das nur von Zeit zu Zeit durch die Axthiebe eiſez Holzhauers, durch den Knall einer Büchſe, oder durch de Peitſchenſchlag eines Fuhrmanns unterbrochen wird. Aber die Schneedecke iſt kein Leichentuch, und das Schweigen f kein Tod. Das Schneetuch iſt ein glitzender Mantel feinſte Kunſt, unter dem die ſich bereits zu neuem Leben rüſtend⸗ Tier⸗ und Pflanzenwelt gegen Unbill der Witterung ein ſchützt. Und das Schweigen, das über dem Lande liegt, ft. wie der geſunde Schlaf eines Kindes, das zum Leben un Lehenskampf neue Kräfte ſammelt. Wer die Winterlandſchaft richtig durchwandert, wandelt wie im Märchen Der Wanderer kennt die ihm im Somme ſo vertraute Landſchaft nicht mehr. Wo in der Sonnengll des Sommers Nadelwälder nach Waſſer ſchmgchteten, ſtehe jetzt ſchneeüberhängte ſo putzige Baumgebilde, wie wir ſe als Kinder in den Märchen vom Schneewittchen und den ſieben Zwergen und der böſen Here kennen und lieben gelernt haben. Wir glauben, die Geſtalten dieſer Wunderwelt müß⸗ ten aus den verſchneiten Tannen hervortreten. Aber auc der Wanderer, den weniger die Poeſie als die freie Be wegung in friſcher Luft in den Wald lockt, kommt im Win ter auf ſeine Rechnung. Klar und würzig iſt die Luft im wil, terlichen Wald, reiner als im Sommer und es tut ihm auß nichts, wenn zuweilen ſteif und kalt der Wind um die Ohren ſauſt. Allerdings, das Marſchieren in tiefer Schneedecke ſtell ungleich höhere Anfordrungen an Herz, Lunge und Füße als das Wandern im Sommer auf trockenen Wegen ul Pfaden. ö Auch dem Freund der Tierwelt zeigen ſich eigenartig Bilder, wenn er im Winter ſeine vierfüßigen Freunde beo, achten kann. Das Rehwild, das ſonſt vor Wanderern ſthel flüchtet, macht in der winterlichen Zeit der Hunger weniger ängſtlich, ja die Tiere werden faſt zutraulich. Selbſt de ſcheue Fuchs überlegt es ſich, ob er auskneifen ſoll. Wa ſich aber gar die Mühe nicht verdrießen läßt, ſich an eine Wildfutterplatz heranzupirſchen, der kann im Winter daß Leben der Waldtiere kennenlernen wie ſonſt in keiner Jah reszeit... Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Seckenheim. Morden Freitag Nachmittag ½3 Ahr findet im „Bad. Hof“ eine f Verſammlung ſtatt. Erzeugungsſchlocht 1941. a Es pricht der Kreisbauernführer. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen Hierzu ſind auch die Flauen eingeladen.. Der Ortsbauernführer. Cpongel. Kirchenchor, Möm.Lechenbeim Vorerst keine probe. findenden Ver ſammlung der Orts bauernſchaft erwarte ich vollzähliges Erſcheinen. Lund frauen! Zu der morgen Freitag im„Bad. Hof“ ſtatt⸗ Die Ortsamtsleiterin. Sind Sachen für Dich unbrauchbar Und steh'n herum schon Jahr und Jahr, Gib eine„Kleine“ heut' noch auf Und morgen kommt es zum Verkauf 5 Schonerdecken g in allen Ausführungen und Preislagen. Ehestandsdatleben/ Ratenzahlung gestalh Repafatuten werden angenommen, vet B. Hoffmann-Schmitthäust Oherhifeherstrage 15 Draht- und Auflage Matratze Tal alp flan zerfach ſc aft Mhm.⸗Seckenheim. . Anſchlleßend findet eine Vetiſemmlung betr. Anbau von Virginia⸗Tab ak flat. 5 i i Verſommlungs Anzeiger. Fußball vereinigung 98. Das für heute angeſetzte Training fäll! — un ſtöndehalber aus. Die Spielerverſammlung dagegen findet, wie feſ gelegt um ½ 9 Uhr ſtott. Da am kommenden Sonntag die Rückfunden⸗Spiele beginnen, werden die Spieler gebeten reſtlos zu erſcheinen. a CTrirtenne ts LanTopneisteg beginnt wieder die Turxſtunde für Schüler und zwar in der Zeit von 6,30 bis 730 Uhr. an di⸗ Erzeugungsſchlacht⸗Verſamn lung g Der Fachſchafts vor ſitzende. 1 Am Dienstag, 14. Januar, abends 7.30 Uhr im Schloß- Saal bringt die Bad. Bühne Minna von Barnnelm von Lessing. Hutgeschäft Volk, Hauptstraße 129 Deutsche Irbeltstront MSb.Kroſt durch Trede“. 0 Eintritt: 1.20 Mk. und 80 Pfg. Für Wehrmacht 60 Pfg, Vorverkauf: Kolonialwaren-Handlung Schreck, Meßkircherstraße 38, jJ•JJJJ ß d 1