deun⸗ hin⸗ we⸗ fach erſto⸗ ge⸗ Son⸗ olks⸗ orbe⸗ der ie iſt Fohl⸗ Han⸗ Fohl⸗ der ichts⸗ Otto Mag⸗ Tode erholt junge e am Nr. 9 Neckarbote(2. Blatt) Samstag, 11. Januar 1941 Briſtol— kurz photographiert! Auch Jäger können uns nicht ſchrecken!— Nach einem erſten vergeblichen Anflug war der zweite erforderlich. Von Kriegsberichter Dr. Hermann Kindt. PK.„Wirkungsbilder von Briſtol herzuſtellen, eine Bild⸗ reihe zu ee ſo lautete der kurze Auftrag, den der Fern⸗ ſchreiber übermittelte. Der Fernaufklärer weiß, daß um ſolch eine Bildreihe, die der Führung die Unterlagen für weitere Einſätze liefert, oft zäh und verbiſſen gekämpft werden muß Abgeſehen von der aktiven Abwehr des Feindes, den Jägern, der Flak, den Ballonſperren iſt in dieſen ſtürmiſchen Tagen ein viel bösartigerer Gegner aufgetreten, der hinterhältig und unvermutet auftritt: Das Wetter! Anſtändige Bilder ſind nur bei gutem Wetter zu machen. Dunſt, Wolkenfetzen, Dämme⸗ rung— der Aufklärer kann dieſe Hilfen eines geſicherten Au⸗ uges nicht ausnutzen, weil ſeine Arbeit ſich im hellſten Licht vollzieht und darum die aktiven Abwehrkräfte mit der Ge⸗ walt eines Magneten an ſich bindet Leutnant Z. befehligt die Maſchine, die den Auftrag Briſtol zu fliegen hat, als Beobachter. Er iſt in der Reihe der eingeteilten Beſatzungen mit ſeinen Männern an der Reihe. Zwei Maſchinen waren vor ihm über Briſtol ge⸗ weſen, aber ſie hatten böſes Wetter angetroffen, ſo daß Auf⸗ nahmen nicht gemacht werden konnten. Heute läßt das Wetter ein paar Hoffnungsfetzen. Der blaue Himmel ſcheint über einer hohen, weithin aufgeriſſenen Wolkendecke, und als ſich das Flugzeug über der Mitte des Kanals befindet, iſt die Wolkendecke vollends verſchwunden. Von weitem bereits iſt die engliſche Küſte zu erkennen, die Buchten und Häfen, die Kliffs der Steilküſte und die For⸗ mation des ſo oft angeflogenen Gebietes überhaupt. Wieder nähern deutſche Männer ſich dieſer Küſte, die einſt die „ſplendid iſolation“ ermöglichte— diesmal iſt es die Be⸗ ſatzung eines Aufklärers mit liſtigen Augen, mit einem vor⸗ züglichen Bildgerät.„Feindberührung vermeiden, Aufklä⸗ kungsergebnis erzielen und heimbringen“, lautet die Deviſe dieſer einſamen Luftwanderer, die in einem Einſatz eine ge⸗ waltige Strecke zu bewältigen pflegen. Jeder Mann der Beſatzung iſt auf ſeinem Poſten. Nach vorn, rechts und links ſpäht der Beobachter, der Bordfunker 59975 den Rücken, den freien Ueberblick nach unten hat der ordmechaniker in ſeiner Wanne. Er muß ſeine Beine arg tſammenklemmen, und ſolch ein Höhenflug auf dem Bauch ellt ſchon ſeine Anforderungen: aber der Beobachter hält alle Mann zuſammen. Er ſpricht mit dem Flugzeugführer, ſie unterhalten ſich über das, was ſie unten ſehen, das iſt natür⸗ lich. Ab und zu ruft der Beobachter den Bordfunker an, doch läßt dieſer oft genug was von ſich hören: Er flucht furcht⸗ bar, wenn die Funkverbindung nach unten abgeriſſen iſt. Ruhig liegt der Mann in der Wanne.„Jawohl, prima“, iſt ſeine Antwort, wenn der Beobachter ihn nach ſeinem Be⸗ inden fragt, ſeine Ruhe iſt unerſchütterlich wie ein Holm res Flugzeuges. Als die Maſchine den gelben Saum der engliſchen Süd⸗ küſte überfliegt, bemerkt der Beobachter plötzlich einen eng⸗ liſchen Jäger. Ruck, zuck, ſie drehen kurz ab, bis auch beim aufmerkfamſten Spähen nichts mehr von ihm zu ſehen iſt. Doch ſie haben wenig Glück. Als ſie erneut Kurs aufs Ziel nehmen, treibt ſich ein paar Minuten ſpäter ein Pulk von ſechs oder ſieben engliſchen Jägern unter ihnen herum. Tapfer Aiegt die deutſche Maſchine weiter, die anderen ſcheinen ſie nicht bemerkt zu haben. „Ein Jäger hinter uns“, ſchreit da der Bordfunker. Eilig jagt von hinten ein Engländer heran, deutlich ſind be⸗ reits ſeine Kokarden zu erkennen, jeden Augenblick muß er ſein Feuer eröffnen.„Muß ſich doch der Burſche von vorhin verſteckt haben und dann auf Höhe gegangen ſein“, meint der Beobachter. Doch es bleibt keine Zeit zum beſinnlichen Be⸗ obachten, er läßt kurz abdrehen. An dieſer Stelle iſt heute nicht durchzukommen, hier haben die Engländer offenbar eine be⸗ 5 aktive Sperre gelegt. Alſo nach Hauſe, friſch getankt. eldung beim Staffelkapitän. Neues Wetter wird eingeholt, es ſieht noch immer günſtig aus. 5 Leuinant Z. entſchließt ſich kurz, er befiehlt den weiten Start er will die Bilder von Briſtol auf jeden Fall heim⸗ ringen. An anderer Stelle überfliegen ſie jetzt die Südküſte. Sin wogender Dunſt liegt über dem Land, ſie können ſich dennoch gut orientieren. Nach guten zehn Minuten iſt das tück Land überflogen und ſie ſehen Waſſer unter ſich, den riſtolkanal. Schließlich taucht halblinks unten Briſtol vor nen auf, das Ziel, um das nun ſchon dreimal vergeblich ge⸗ flogen worden iſt. Die Wollendecke hat zugenommen. ſie durch- Koßen ſie im Sturzflug und fliegen nach raſcher, ſorgfältiger Orientierung eine Bildreihe. Der Beobachter iſt glücklich. Jwar will es bereits dämmrig werden, aber das Licht ſcheint noch eben zu reichen. Raſch verſchwinden ſie im ſchützenden Wolkenvorhang, drehen eine Kurve und ſtoßen erneut nieder Kums, rums, haut nun ſchwere Flak dazwiſchen, die ſie ins Viſter genommen hat. Deutlich erſcheinen die ſchwarzen Sprengwolken dicht unter der Maſchine Was macht's? Auch die zweite Bildreihe kann ſie nicht ſtören, fröhlich lacht der Beobachter, als ſie jetzt endgültig in der Wolkendecke ver⸗ ſchwinden. Wieder zieht das Flugzeug ſeine Bahn über dem Briſtol⸗ kanal, Doch was iſt da unten los? Lichterloh brennt es. ein ſchwerer Qualm wälzt ſich in den Himmel, gelb freſſen 10 die Schwaden nach oben: Es brennt im Hafen von Avon⸗ duth! Und es brennt kräftig dort, die Oelbehälter müſſen ausgezeichnet getroffen worden ſein. Solche Fanale bezeichnen den Weg der deutſchen Luftwaffe, ſie grüßen die einſamen Männer, die viele taufend Meter über England nun den Kurs nach Hauſe genommen haben. 5 5 —— Am Gefechtsſtand beglückwünſcht der Staffelkapitän die Beſatzung.„Stur ſind Sie ja nun einmal, Z.“, meint er. Aber Leutnant Z. iſt noch nicht zufrieden. Ruhelos geht er hin und her, daß der Bretterboden der Baracke unter ſeinen Pelzſtiefeln knirſcht. Als das Telephon klingelt, greift er haſtig zum Hörer:„So, noch gut geworden? Die Aufnahmen ſind alſo auswertbar?“ Dem Staffelkapitän meldet Leutnant Z. dann:„Auftrag erfüllt. Aufnahmen von Briſtol hergeſtellt. Die Bildſtelle hat eben die Filme entwickelt und feſtgeſtellt, daß ſie gut auswertbar ſind.“ Schon meldet der Draht die erſten Ergebniſſe der Aus⸗ wertung weiter. Die Meldung über den Flug folgt, und ein Kurier bringt die bearbeiteten Aufnahmen zu den Befehls⸗ ſtäben: Auch Jäger, Flak oder ſchlechtes Wetter hindern unſere Flieger nicht daran, ihre Aufträge eiſern zu erfüllen. Es waren Aufnahmen von Briſtol befohlen, ſie wurden bei⸗ gebracht durch Mut, Entſchloſſenheit und Zähigkeit. Sie ſind die beſte Waffe unſerer Flieger, ſie ſind der Trumpf in ihrer Hand bei jedem Einſatz. Legionäre und Feldgraue Rumänien nach dem Umbruch— Die deutſche Lehrtruppe NS. Land in Bewegung. Volk in Umbruch. Wagen⸗ und Eiſenbahnzüge voll Menſchen und Gepäck auf allen Straßen und Strecken Völkerſtröme von Um⸗ und Rückſied⸗ lern in beiden Richtungen über die veränderten äußeren Grenzen. Demobiliſierung einer Millionenarmee. Zuſam⸗ menballung unendlicher Flüchtlingsmaſſen politiſcher und geologiſcher Erdbeben in allen Zentren des Landes Banal, aber treffend zum Vergleich das Bild eines aufgeſcheuchten Ameiſenvolkes in deſſen kunſtvollen Bau ſoeben das Geſchich mit hernen Füßen trat Das war Rumäniens Geſicht vor dem Eintritt in das Jahr 1941. Schon dieſes rein äußere Bild iſt bewegt genug, ſo daß man leicht den Schwingungsgrad des Geſchehens ahnt. das ſich dahinter im Innern vollzieht Wer im Lande die Gren⸗ zen Großrumäniens von 1918 das Europa der Paxiſer Vor⸗ ortsverträge die gewalttätige Feudalkorruption Carols(l. und über dem allem die bibelfeſte Weltherrſchaft der briti⸗ ſchen Geldfackariſt kratje für unverrückbare Großen von Got⸗ tes Gnaden gebalten hatte der mußte ſich am Ende dieſes er⸗ eianfsreſchen Jahres freilich genau ſo aus allen Wolken ge⸗ fallen vorkommen wie etwa derjenige der in der Nacht des großen Erdbebens nlötzlich aus dem Bett geworfen und halb⸗ nackt auf die Straße getrieben wurde. Viel mehr Grund, innerlich bewegt zu ſein als der Rumäne dieſer Tage kann ein Menſch wohl kaum haben Dies feſtgehalten verdient vermerkt zu werden daß er im übrigen ſein Geſchick mit ver, hältuſsmößiga großer Faſſung trägt England wäre es nicht ſelbſt wenn es in ſeiner offiziellen und inoffiziellen Propa⸗ ganda auf den billigen und auf den erſten Blick fatalplau. ſiblen Schlager verzichten würde daß ſein Sieg— ſiehe 1918 — Großrumänien der Sieg Deutſchlands aber— ſiehe 19401 — das Gegenteil bedeute Indem z gefliſſentlich darauf hin⸗ weiſt daß der Sturm der heute das politiſche Geſicht ganz Europas umgeſtaltet aus Deutſchland kommt. verſchweigt es natürlich andererſeits ebenſo gefliſſentlich daß dieſer Sturm von niemand anderem als von der Politik Enalands herauf⸗ beſchworen wurde und daß es im rumäniſchen Teilabſchnitt Europas nur die notoriſchen Fehler des früheren england⸗ hörigen Regimes waren die das Land im ſchickſalhaf ten Augenblick in ungünſtigſter Poſition und Verfaſſung der vollen Wucht dieſes gewaltigen Zeitenſturmes ausſetzten. Allein ſchon dieſer Hinweis läßt erkennen welches Maß von polftiſcher Einſicht und Selbſthebherrſchung der Rumäne heute aufbringen muß. Es gilt nach einem ſchönen Traum ſich mit der Wirklichkeit abzufinden. Die Myſtik der Legionärsbewegung Codreanus gepaart mit den klaren Gedanken des S aatsführers General Anto⸗ nescu ſcheinen vom Schickſal in einzigartiger Weiſe dazu be⸗ fähigt und auserſehen den ſchmalen und ſteilen Weg in die Zukunft des rumäniſchen Volkes zu finden und zu führen. Seit der dramatiſchen Stunde da ſich König Carol gezwun⸗ en ſah alle Macht für die zur Verfügung zu ſtellen gegen dle er ſte bis dahin eingeſetzt hatte iſt die Legionärsbewegung nach italieniſchem und deutſchem Vorbild die einzige politi⸗ ſche Willens rägerin der Nation. Wie ſehr ſie jedoch— und nach derart lang zurückgeſtauter und dann plötzlich durchge⸗ brochener Entfaltung iſt dies durchaus natürlich— noch ſelbſt im Fluß begriffen iſt. das kann man an manchen Anzeichen des gegenwärtigen rumäniſchen Alltags ſehen. Auf dieſem faſt in ſeder Hinſicht heißen und beweaten Bo⸗ den ſteht nun ſchon ſeit vieſen Wochen der deutſche Sol⸗ dat. Zunächſt iſt er wohl auch ein neues Element der Be⸗ wegung mindeſtens ſoweit ſein Antransport ſein Auftreten im Straßenbild die noch weitere Steigerung der Fülle der Erſcheinungen durch ihn in Frage kommt. Auch er, und ſelbſtredend er erſt recht iſt meiſt ahne es zu wiſſen oder 5 nur zu ahnen umbrandet vom Gewoge naiver oder auch raffiniert gemachter Meinungen. Stimmungen Gerüchte. Selber davon unberührt wirkf er trotzdem oder gerade eben deshalb wohltuend beruhigend auf ſeine ganze Umgebung. In ſeiner Eigenſchaft als Lehrtruppe für die rumäniſche Wehrmacht erſcheint er als der weithin ſichtbare Reprä⸗ ſentant der europäiſchen Neuordnuna und der unbedingten Sicherheit deſſen was Rumänien verblieb. In dem Maße in dem ſich das Verhältnis zum Reich fe⸗ ſtigt und vertieft, feſtigt ſich auch der ſchwankende Grund Rumäniens und wird bereit aus den Trümmern des aroßen Umbruchs und Bebens neues Leben erſtehen zu laſſen. 8 8 Dr. Joſef Barth. Mondaufgang 16.24 8 5 a. NG⸗Zellen im öffentlichen Dienſt DB Berlin. 10 Jan Mit Genehmigung des Stell⸗ vertreters des Führers hat im Auftrage des Reichsorganji⸗ ſationsleiters Dr Ley der Leiter des Fachamtes„Energie — Verkehr— Verwaltung“ Pg Körner, mit dem Leiker des Hauptamtes für Beamte Pg Neef, eine Vereinbarung getroffen. die eine Zuſammenfaſſung aller Kräfte der NS⸗ DAP in den Betrieben und Verwaltungen des öffentlichen Dienſtes vorſieht 8 Alle Parteigenoſſen und ⸗genoſſinnen ſowie auch alle Parteianwärter und»anwärterinnen ohne Unterſchied, ob ſie Beamte Angeſtellte oder Arbeiter ſind bilden in allen öffentlichen Verwaltungsſtellen und Betrieben eine natio⸗ nalfozialiſtiſche Zelle(NS Zelle). Die Zelle gliedert ſich er⸗ forderlichenfalls ſe nach der Stärke, in Blocks. Mit der Leitung der NS Zelle muß der Betriebsobmann der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront oder der Vertrauensmann des Reichs⸗ bundes der Deutſchen Beamten beauftragt werden, ſe nach⸗ dem welche Beſchäftigungsgruppe in dem Betrieb in der Verwoltung zahlenmäßig überwiegt Durch die Bildung der NS. Zelle entfallen Werkſcharen und politi⸗ ſche Stoßtrupps in den öffentlichen Betrieben und Verwal⸗ kungsſtellen. 5 Nund um die Bobdenſeefiſcherei 25 Fiſcharten im Bodenſee.— Von der Arbeit des Inſtituts für Seeforſchung und Seebewirtſchaftung. Wenn man von der Bodenſeefiſcherei ſpricht, dann ſtellt ſich der Laie im allgemeinen die kleinen Fiſcherboote vor, die am Morgen und am Abend von den Dörfern am See aus hinausfahren, ihre Netze auswerfen und dann wieder mit dem mehr oder weniger großen Fang nach Hauſe zurückkehren. Wenig bekannt dagegen iſt die planmäßige wiſſenſchaftliche Erforſchung und Betreuung des Fiſchfanges im Bodenſee. Der Arbeit des Inſtituts für Seefor⸗ ſchung und Seebewirtſchaftung der Kaiſer⸗Wil⸗ helſn⸗Geſellſchaft in Langenargen unter Leitung von Dr. Hans-Joachim Elſter iſt es eigentlich zu danken, daß den am Bodenſee tätigen 600 hauptberuflichen Fiſchern eine Erlſtenz⸗ grundlage geſchaffen wurde. Denn nur eine wiſſenſchaftlich untermauerte Planwirtſchaft ermöglicht es, bei den ſich alle vier Jahre wiederholten Extragsſchwankungen, Ertrag und Verbrauch miteinander in Einklang zu bringen. Der Bodenſee beherbergt ungefähr 25 Fiſcharten, von denen im Oberſee der Blaufelchen der am meiſten vorkommende Fiſch iſt⸗ Außerdem birgt er Hechte, Seeforellen und Zander, während der Unterſee hauptſächlich Brachſen, Kretzer, Barſche, Sil⸗ berfelchen, Trüſchen und andere Weißfiſcharten liefert. Die Hauntnahrung der Fiſche bildet das Plankton, worunter man die Geſamtheit der im Waſſer freiſchwebenden lebenden Tiere verſteht. Dr. Elſter unternimmt häufig Fahrten auf den See, um Unterſuchungen aller Art anzuſtellen, z. B. Tiefenmeſ⸗ ſungen, Waſſerproben zu nehmen, Plankton zu fangen. Eine der wichtioſten Aufgaben des Inſtituts iſt ferner, den Boden⸗ ſeefiſchern mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Sehr große Aufmerkſamkeit wendet das Inſtitut auch der Schäd⸗ lingsbekämpfung zu. Von den alljährlich bis zu 60 Milſionen in den Bodenſee eingeſetzten jungen Blaufelche wächſt nur ein ganz geringer Teil davon zu größeren Fiſchen heran, die Mehrzahl der jungen Felchen wird von fiſch⸗ freſſenden Vögeln oder anderen Fiſchen verſchlungen. Der Haubentaucher z. B. kann bis zu 15 Meter ins Waſſer tauchen. Ein Hauptſchädling iſt auch die Trüſche. Das Inſtitut in Langenargen iſt fortwährend beſtrebt, die Fiſchereimethoden durch Anlage von Laichwieſen, Bau von Reſſern uſw. zu verbeſſern und durch den Bau von Großtrebällern eine Vorratswirtſchaft zu ermöglichen. Auch auf dem Gebiete des Unterrichts hat das In⸗ ſtitut ſchon mancke wertvolle Arbeit geleiſtet. Viele Studie⸗ renden der Deutſchen Hochſchulen kommen in jedem Jahr an den Bodenſee, um Einblick in das umfaſſende Wiſſens⸗ gebiet der Bodenſeeforſchung und der Koregonen zu be⸗ kommen Gedenktage 11. Januar. 1797 Der Maler Karl Rottmann in Handſchuhsheim 8 geb. 1860 Der Volkswirt Guſtar Ruhland zu Heſſenthal im Speſſart geboren. 1882 Der Naturforſcher Theodor Schwann, Vegründer der Zellerlehre, in Köln geſtorben. 1923 Widerrechtlicher Einfall der Franzoſen und Belgier ins Ruhrgebiet. 1923 Der ehemalige König Konſtantin von Griechenland in Palermo geſtorben. 5 1940 185000 Südtiroler optieren für Deutſchland. 2 2 42 2 a 2 2 Sonnenaufgang 9.20 Sonnenuntergang 17.48 Monduntergana 7.08 Startbahn des Nahauftlärers. PK. ⸗Horſter⸗Weltbild M. Marine⸗Artilleriſten an de wieder in llebung, um im Ernſt Männer gegen Panzerwerke . Stunde um Stunde verging. An der Grenze zwiſchen Tag und Nacht verloſch der Glanz der Sterne, leuchtete der erſte Schimmer des frühen Morgens auf. Nebelſchwaden kro⸗ 175 über den Boden hin. Da hob einer der Pioniere den Ropf. Es war ihm, als habe er ein Geräuſch und kurz dar⸗ auf menſchliche Stimmen gehört. Und dann ſah er haſtig und geduckt graue Geſtalten durch den dunſtigen Schleier huſchen. Deutlich erkannte er die flachen Raupenhelme der Poilus. Eng ſchmiegten ſich die Soldaten an den Boden an, riffbereit die Handgranaten und Piſtolen. Jeden Augenblick onnten ſie entdeckt und angegriffen werden. Mit klopfen⸗ dem Herzen horchten ſie auf jedes Geräuſch. War es nicht, als ob ſich jetzt Schritte näherten? Die innere Erregung dämmend, hob der eine der Gefreiten leicht die Hand.— „Ruhe, nur Ruhe“, flüſterte er.— Jetzt plötzlich verſtummte bas Geräuſch der ſich nähernden Schrikte, das leichte Klirren der Waffen. Was nun?— Die Spannung der Männer war aufs höchſte geſtiegen! Hatte ſie der Poilu erkannt? In der nächſten Sekunde ſchon war die Antwort auf dieſe Fragen fällig. Aber es geſchah nichts anderes als daß der Pollu ſich umwandte und langſam in entgegengeſetzter Richtung wie⸗ der von dannen ſchritt. Die unmittelbar drohende Gefahr war vorerſt überwunden. 5 Ein Lächeln der Befreiung glitt über die harten Züge der Männer. Sie hatten nur noch den einen Wunſch daß die deutſche Artillerie ſprechen und die nervenanſpannende Stimmung zerreißen möge. Und da, eher als gedacht, wurde der Wunſch der Männer erfüllt. Aus der gut ge⸗ tarnten deutſchen Stellung ziſchten Feuerblitze herüber. Wummernd, heulend toſend ſauſten die ſchweren Geſchoſſe durch die Luft. Mit donnernden Aufſchlägen zerplatzten ſie im Bereich der feindlichen Stellungen. Schlag auf Schlag tiegen Erdfontänen hoch, Steine, Eiſen, Trümmer weit ver⸗ chleudernd. Ohne Unterlaß ſprachen jetzt in immer ſteigern⸗ em Maße die deutſchen Waffen. Die Männer in der Dek⸗ kung hätten jubeln können Nun war der Zeitpunkt des er⸗ löſenden Handelns da. Nun durften ſie ſprengen!„Zün⸗ dung brennt!“ ſchrien ſie ſich, ſo laut ſie es vermochten, 2 Im Schrei der beiden Worte ſchwangen alle Gefühle der zefreiung von dem Druck des Schweigens im Dunkel der nächtlichen Stunden mit. Gewaltig war die Detonation, die nach wenigen Augenblicken dem Ruf folgte. In eine dicke ſchwarze Wolke gehüllt wirbelten Schienenſtücke, Drähte, Steine, Erdklumpen durch die Luft. Aber dann klaffte an der von den Pionieren angelegten Sprengſtelle die Lücke breit genug, um eine Gaſſe für Infanteriegeſchütze und Pak bilden zu können. Helle Freude ſtieg in den Herzen der Män⸗ ner auf Ihr Einſatz, ihre Arbeit und ihr ſtundenlanges Warten waren nicht vergeblich geweſen. Ihr Auftrag war erfolgreich erfüllt. a g Heftiger ſchoß die Artillerie. Alle ſchweren deutſchen Waffen hatten ihre Schlünde geöffnet. Ein Feuerbefehl folgte dem anderen. Fieherhaft arbeiteten die Kanonjere. Ruckar⸗ tig ſchnellten die Rohre nach hinten und ſtießen wieder nach vorn. In bläulichen Pulverdampf waren die Geſchütze und ihre Bedienungen gehüllt. Grangte auf Granate zog rau⸗ ſchend durch die Luft. Und dann löſten ſich aus dem matten Blau des Himmels dunkle Punkte, die ſchnell brauſend nä⸗ her kamen, größer wurden, Flügel hatten und mit aufheu⸗ lenden Motoren tief herabſtießen.„Stukas!“ ſchrien die ſturmbereiten Pioniere und Infanterſſten. Deutſchlands ge⸗ fürchtetſte Waffe wurde zur Niederzwingung des Werkes 4 eingeſetzt Nun waren ſie heran, nun ſchlugen die Bomben auf Bunker und Kuppeln in das Draht⸗ und Grabengewirr beiden Gefreiten waren zum Aeußerſten entſchloſſen und ſich deſſen bewußt, daß von ihnen und ihrer Arbeit zum großen Teil der Erfolg des Kampfunternehmens und damit das Le⸗ ben vieler zum Sturm auf das Werk 954 angeſetzter Kame⸗ raden abhängig war. Der Leutnant hatte klare Befehle er⸗ teilt. Der Graben mußte durchſchwommen, die Sprengkör⸗ per und Zündleitungen in dem dichtverſchloſſenen Eſſenträ⸗ ger unverſehrt nach drüben gebracht werden. Sie waren dann im Gewirr der Schienen und Drähte ſo zweckmäßig anzubringen 5 vorgenommene Sprengung unter allen Umſtänden den er⸗ warteten Erfolg hatte. Die vorzeitige Zündung würde den Gegner der in den der Sperre nahegelegenen Bunkern ſaß, alarmieren und ſeinen Widerſtand unerwünſcht vorzeitig herausfordern. Kriechend hatten die Pioniere den letzten Teil des Weges bis zum Graben zurückgelegt. Nun lagen 15 an ſeinem Rand und ſahen, daß die Hänge hüben und rüben ziemlich ſteil und glatt waren. Unter ihnen ſtand ohne Bewegung tief und dunkel das Waſſer Es 8 1 verlieren, es mußte gehandelr wer⸗ .. bete Gi das Tano hoh Sihond 3000 Kilometer Biebe . Ein heiterer Roman von Olly Boeheim. Siebzehntes Kapitel. Als Peter Renz am nächſten Morgen ausgeſchlafen, vergnügt und voll Tatendrang, drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe des Hotels hinunterſprang, prallte er in der Halle mit Arne Ohlſen zuſammen. 5„Hallo!“ rief Peter luſtig, verſtummte jedoch als er in Ohlſens Geſicht ſah. Der Mann war blaß, das Haar hing ihm in die Stirn, ſeine Augen waren umſchattet, ſeine Krawatte hing halb gelöſt über dem Sporthemd. 5„Was iſt denn mit Ihnen los?“ rief Peter ehrlich ebrſchrocken. „Hat man Sie etwa auch überfallen?“ Arne Ohlſen ſank auf einen Seſſel und wiſchte ſich die Schweißtropfen von der Stirn.„Ach, wenn es nur mich beträfe,“ ſagte er mit einer Stimme, die vor Er⸗ regung heiſer war,„bei mir haben ſie allerdings auch eingebrochen. Wenn ſchon] Aber denken Sie ſich, Veras ſteht leer auf der Chauſſee. Keine Spur von ihr. 5 ir begegneten, muß ſie verſchleppt haben.“ anzüglich,„das ſind ja Sherlock denen Sie ſo recht hatten, Peter! Nur ich, in blinder Eiferſucht, wollte nichts ſehen.“ Augen wurden ganz klein vor Vergnugen. hen Sie, Herr Ohlſen, ich habe einen Bären⸗ ich Sie zum Frühſtück einladen? Sie ſehen ls hätten Sie ſchon etwas zu ſich genom⸗ i ährend des eigenen Artilleriefeuers N 1 e gleich höhere Bedeutung als bei uns. hat Frau Veries den Dieb in Ihrem Haus überraſcht, als entkleideten ſich dee Manner und veſeſrigren den Enentrrager an einer langen Leine. Dann ließ ſich der eine Gefreite an der Grabenböſchung hinunter in das kühle Waſſer gleiten. Er erreichte mit ſchnellen kräftigen Stößen das jenſeitige Ufer Nun wurde ihm die Leine des Eſſenträgers hinüber⸗ geworfen, er zog ihn ſorgfältig zu ſich heran und barg mit Vorſicht ſeinen gefährlichen Inhalt am oberen Rande des Grabens. Mit Hilfe der wieder nach drüben geſchleuderten Leine glitt abermals durch des Kameraden Hand die geleerte Trommel durch das Waſſer um erneut den gleichen Weg zu⸗ rückzulegen, als ſie mit den Uniformen, der Wäſche und den Piſtolen und Handgranaten der Soldaten gefüllt war. Ihr folgte lautlos ſchwimmend der zweite Mann. Haſtig ſtreif⸗ ten die Pioniere die Kleidungsſtücke über die naſſen Körper. Sie atmeten erleichtert auf, als es geſchehen war. Kein feind⸗ licher Vorpoſten hatte den Grabenübergang bemerkt. Es war alles ſtill.— Von fernher klang das Ballen eines Hun⸗ des. Der Wind trug den Duft blühender Bäume herbei. Vorſichtig ſpähten die Pioniere nach allen Seiten aus, ehe ſie ſich mit ihrer Laſt an das Gewirr der Schienen und Drähte heranſchlichen. Ermutigt durch das ungeſtörte Ueber⸗ ſchwimmen des Grabens wandten ſie ſich voller Eifer der ſie nun erwartenden ſchwierigen und langwierigen Arbeit zu. Das Bild das ſich den beiden Männern in der hellen Nacht bot war verwirrend. Schienen und Drahte bildeten ein unbeſchreibliches Durcheinander. Sie waren ſo dicht und feſt miteinander verſchlungen, daß es unmöglich ſchien in dieſe Sperre auch nur einen Meter weit einzudringen. Aber es mußte geſchafft werden!— Die Sprenabüchſen mußten innerhalb der Sperre ſo plan⸗ und zweckmäßig an⸗ gebracht werden daß die Sprengung den zu erwartenden Erfolg haben muß ſe. Die Pioniere flüſterten ſich menige Worte der Verſtändigung zu. Dann begannen ſie zu ſchneiden. Auf dem Boden liegend ſchoben ſie die Kör⸗ per in das ſtachelige Geſpinſt der Drähte hinein befreiten in mühſeligem alle Willenskräfte branſpruchendem Vor⸗ wärtsdringen im Zug einer ſchmalen Gaſſe eine Schiene nach der anderen von den ſie umſpannenden Drähten“ Hin und wieder unterbrachen ſie die Arbeit der Scheren und der Zangen, um in die Nacht hinauszulauſchen, denn ſie durften ſich auch nicht für die Dauer eines Augenblickes der völligen Sorgloſigkeit hingeben. Immer mußten ſie der Ueber⸗ raſchung durch einen feindlichen Späherupp gewärtig fein. Solange alles ruhig blieb, galt es die Zeit zu nutzen. Die Männer waren ſchweißgebadet. Die Hände ſchmerzten von der ununterbrochenen Bedienung der Scheren. Kaſt zwei Stunden waren vergangen, da erſt war die Arbeit weit ge⸗ ſchafft daß die Sprengbüchſen ang bracht und die Zündlei⸗ kungen gelegt werden konnten. Behufſam gingen ie Män⸗ ner vor. Sie wußten daß der kleinſte Fehler an der Zünd⸗ leitung die volle Wirkung der Sprengung in Frage ſtellen und vermeidbare Blutopfer erfordern konnte. Ihnen war eine verantwortungsreiche Aufgabe übertragen. Nun hatten ſie ſich ihrer würdig zu erweiſen. Alles ging gut!— Auch in der Nähe des erſten feind⸗ lichen Bunkers blieben die Pioniere unbemerkt. Deutlich ſck⸗ hen ſie die Umriſſe der Befeſtigungen vor ſich.„Morgen“, dachten ſie„wird dieſes Bild ein anderes ſein!“ Im Geiſte ſahen ſie über den rauchenden Trümmern die deutſche Fahne wohen. Das war der Lohn ihrer Arbeit. Freudig ſch'ugen ihre Herzen! Die Männer atmeten auf, als alle Zündleitun⸗ gen gelegt und die Sprengkapſeln angeſchloſſen waren. Noch einmal überprüften ſie das Werk. Dann drückten ſie sch ſtumm die Hand.„Geſchafft!“ Die Sprengſtelle war ſchnell errichtet, die notdürfige Deckung gegen das Feuer des Bunkers raſch aufgeworfen In ihr verweilten die Pio⸗ niere. Sie atmeten ruhig blickten in den ſternenklaren Him⸗ mel und wandten die Gedanken der Heimat zu. Dort ruhten die Menſchen in tiefem Frieden, deretwegen ſie vor dem Feinde wachten. Eine Jagd im Mittelalter Unter dem Klang der Hörner begann ſie. Das Wort„Jagd“ läßt das Waidmanns Herz höher ſchla⸗ gen. So iſt es heute. ſo war es ſchon vor vielen Jahrhunder⸗ ten. Bei unſeren Vorfahren hatte die Jagd jedoch eine un⸗ Der Jagdtag war ein Feſt für alle Teilnehmer Beſonders die großen Hoffagden boten ein buntbewegies frohes Bild. Einen ausführlichen Be⸗ richt über eine derartige Hofſagd unter Karl dem Großen ver⸗ danken wir dem fränkiſchen Dichter Angilbert, einem Vertrau⸗ ten und mii zahlreichen Miſſionen beauftragten Freund des Kaiſers Dieſe Jagd fand im Brühl bei Aachen, einem ſchönen, von der Wurm durchfloſſenen Jagdpark, ſtatt„Das Jagd⸗ elände war von Mauern umgeben“ ſchreibt Lindner in ſeinem erk:„Die Jagd im frühen Mittelalter“„Die Jagd fand alſo in einem Park ſtat. Damit waren Vorausſetzungen ge⸗ eee. „Das iſt es ja“, ſchrie Ohlſen, der alle Faſſung ver⸗ loren hatte.„Menſchenskind, jetzt weiß ich ja erſt, was mir dieſe Frau bedeutet! Daß ich überhaupt nicht mehr ohne ſie leben kann!“ N Ohlſen umklammerte Peters Hände.„Das Auto war leer. Der Kerl— ſicher iſt es derſelbe, der bei mir ein⸗ gebrochen hat— zwang die Frau, ihn zu fahren, ein ur⸗ alter Gaunertrick. Dann kam die Panne. Folglich blieb ihm nur die Flucht durch den Wald, und die Frau hat er womöglich umgebracht, damit ſie ihn nicht verrät.“ „Ganz gut kombiniert“, ſagte Peter Renz,„folglich ſie im Begriff war, Sie aufzuſuchen.“ „Richtig!“ l. ge iſt alſo das Opfer ihrer Liebe und Ihres Miß⸗ trauens geworden, Herr Ohlſen.“ „Der Gedanke bringt mich um!“ „Er macht aber Frau Veries nicht wieder lebendig.“ „Mein Gott!“ ſchrie der Mann verzweifelt.„Ich 4 1 ö e 1 geben. die keineswegs als kennzeichnend für die Jagdtechnlt der karolingiſchen Zeit angeſehen werden dürfen Der Aachener Brühl war ein Lieblingsrevier des Kaiſers, hier J pflegte er„zu erſagen das Wild mit Hunden und ſchwirren⸗ 5 den Pfeilen“ Zwei Jagdarten finden nebeneinander Erwäh⸗ nung, die Hetze und die Schießjagd mit dem Bogen, beide offen⸗ bar als gleichberechtigt geachtet“ Angilberts in epiſcher Breite ſich dahinziehender Jagd⸗ bericht gewinnt in Lindners meiſterhafter Schilderung mit. reißende Kraft:„Am Jagdtiag erhob ſich ſchon früh am Mor⸗ 3 gen Lärm in der Reſidenz Das Hofgefolge ſammelte ſich ſchon * früh an der Schwelle des kaiſerlichen Palaſtes, dienſteifrig tra⸗ fen die Diener die letzten Vorbereitungen und in den Lärm ihres geſchäftigen Treibens miſchte ſich das Schreien des Fuß⸗ volkes und das Wiehern der ungeduldig wartenden Pferde, Des Königs Roß war reich mit Gold und anderem Metall geſchmückt Nicht lange ließ der Herrſcher auf ſich warten. An Größe ſein großes Gefolge überragend, geſchmückt mit einer goldenen Kopfzier ſehen wir ihn an der Spitze einer ſtatt lichen Schar Grafen und Herren zur Jagd ausziehen Jüng⸗ linge trugen das Jagdgerät, Speere mit Eiſenſpitzen und vier⸗ fach geſäumte Netze Hunde ſchwere Saupacker, die Angilberſ als Moloſſer bezeichnet. 18 Hörnerklang hatte die Hofgeſellſchaft die Jagdgründe erreicht halten Eifrig ſuchten die Packer in Hecken und Dickungen, 3 „Reiter umkreiſten das Holz: entgegen den flüchtigen Rudelnn ſtellt ſich die Scharr“ Dieſe Worte des Dichters deuten auf ein eingeſtelltes Jagen hin. Durch Warten wurde das Wild am Entkommen gehindert; mit Netzen ſcheinen die wichtigſten Wechſet verſtellt worden zu ſein Endlich wurde in einem Tal ein Keiler hochgemacht Noch hatten nicht alle Hunde ſeine Spur aufgenommen, einige Packer hetzten ihm nach, andere hatten noch nicht zur Meute zurückgefunden der eine verfolgts ſtumm das flüchtende Wild während ein anderer durch lautes Bellen ſeinem Eifer Ausdruck verlieh Dieſe hatten,„vom Geruche getäuſcht“ die Spur noch nicht aufgenommen, ſene das flüchtende Wild eräugt und ihm nachageſetzt Freudig lärmend verfolgten die Jäger das Wild die Sauhunde durch den Klang ihrer Hörner ermunternd Flüchtend verſuchte das wehrhafttk Schwein zu entkommen durcheilte weite Strecken des Parke! und ſchien an unwegſamen Orten Vorſprung zu gewinnen, aber die Meute ließ nicht ab und ſtellte endlich den müden 3 Keiler auf einer Bergkuppe Mutig verſuchte das Wild ſich 5 ſeiner Verfolger zu erwehren und wirbelnd flogen, getroffen vom Schlag des wütenden Schweines, die Hunde durch dien Luft Inzwiſchen hatten die Jäger den Keiler erreicht: der Kaiſer ſelbſt fing ihn ab.„durchbohrt mit dem Schwert des Wildes Bruſt und taucht ihm den eiſigen Stahl hinein in dag Herz“ Kaum war der tödlich getroffene Keiler zuckend ver⸗ endet, als der Kaiſer ſchon die Fortſetzung der Jagd befahl Freundlich redete er ſeinem Gefolge zu den Tag mit fröh⸗ lichem Jagen zu verbringen, als ſich auch die Schar der Edlen in kleine Gruppen verteilte um dem Kaiſer nachzueifern Auch Karl beteiligte ſich weiter an der Jagd; nach Angilberts Be⸗ richt führte er einen Wurfſpeer mit ſich„Unzählige Rotten von Sauen“ waren die Beute des Tages„Ueberall ſinken ge⸗ fällt zur Erde viel Leiber der Tiere“ Die Strecke wurde vom Kaiſer an das Gefolge verteilt Dann wandte ſich die Jagd⸗ geſellſchaft nach einem für das Jagdmahl auserkorenen ſchattt⸗ gen Platz in der Nähe eines Quells Hier waren reichgeſchmückte Zelte aufgeſchlagen. in denen das Gaſtmahl bereitet wurde 8 5 5 Inkaſtatue bringt Glüd. Ein peruaniſcher Fiſcher hatte bei einem ſeiner letzten Fiſchzüge einen im wahrſten Sinne des Wortes lohnenden Fang zu verzeichnen Als er an der Küſte bet Chiclayo ſein Netz heraufholen wollte. kam er nicht damit zuſtande Er bat daher ſeine Kameraden, ihm doch be⸗ hilflich zu ſein, da ſein Netz ſo ſchwer ſei, daß er es allein gar nicht heraufziehen könne Wie erſtaunten alle, als ſie die goldene Statue eines alten Inkakönigs in das Netz verſtrick fanden! Der Fund iſt dem Muſeum in Lima überwieſen wor⸗ den. während der Finder ſelbſt eine überaus reichliche Beloh⸗ nung zugeſprochen erhielt. die es ihm ermöglicht, ſich eine eigene kleine Fiſcherflotte anzuſchaffen. 6 3 Wiedergeburt der Rikſcha. Mit der Einſchränkung des Kraftwagenverkehrs infolge der Verknappung von Treibſtoff feiert die Rikſcha Japans„Menſchenkraftwagen“, eine Wieder⸗ geburt Nachdem ſie bereits faſt ganz aus dem Straßenbild berſchwanden, konnten kürzlich wieder 300 Rikſchas in den Straßen von Oſaka gezählt werden; ähnlich iſt es in Japans Hauptiſtadt Mit der Rikſcha erſteht ein Teil des alten roman⸗ tiſchen Japan der Uebergangszeit zu neuem Leben. Die ſtädti⸗ ſchen Behörden, die romantiſchen Regungen wenig zugänglich ſind haben ſich unverzüglich mit den Rikſchaverkehrsverbänden ins Einvernehmen geſetzt, um die Fahrpreiſe und Arbeits⸗ bedingungen zu kontrollieren. Bekanntlich iſt die Rikſcha kein urſprünglich japaniſches Gefährt, vielmehr war die Sänfte das Hauptverkehrsmittel des alten Japan; die Rikſcha iſt die Er⸗ findung eines ausländiſchen Miſſionars. 8 CTC würde alles, was ich habe und bin, dafür geben, wenn ich ſie wieder wohlbehalten in die Arme nehmen könnte.“ „Ein ganz hübſches Angebot“, ſagte Peter voll An⸗ erkennung. Ohlſen hielt inne. Seine umſchatteten Augen ſuchten Peters völlig unbeteiligtes Geſicht. ä „Wiſſen Sie, was ich möchte?“ fragte Ohlſen mit zu⸗ ſammengebiſſenen Zähnen.. 8 ö „Vermutlich möchten Sie mir eine kleiſtern“, an wortete Peter. N 5 9 „Weiß Gott, Sie haben es erraten.“ „Darf ich Ihnen etwas ſagen? Wenn einer von uns beiden Ohrfeigen verdient— ich meine natürlich nur eine ſymboliſche Ohrfeige vom lieben Gott— dann ſind Sie es. Unterbrechen Sie mich nicht. Sie trauen Gott und der Welt nicht, weil Ihnen Ihre Frau mit einem anderen durchgegangen iſt, ja, ich weiß, weil ſie nur Ihr Geld liebte. Da ſpielen Sie Robinſo Cruſoe, laſſen Ihren Betrieb verſchludern und ſtoßen einen Menſchen wie Vera Verries, der Sie wirklich liebt, von ſich. Und das alle einer Frau wegen, die ſoviel Bahß gar nicht wert iſt. „Was nicht wert iſt?“ fragte Arne Ohlſen mit kreis⸗ runden Augen. 5 5 „Daß man ſo viel über ſie nachdenkt, und ſo viel A hebens macht. Was uns nicht unterkriegt, macht u ſtärker. Na, und Sie werden ſich doch nicht unterkrieg laſſen? Das wäre doch noch ſchöner!“ i „Ach, mein Gott,“ rief Ohlſen vollſtändig vernichte „dieſe alte Geſchichte iſt für mich tot und erledigt. Abe nie würde ich es verwinden, wenn Vera etwas zugeſtoßen wäre.“ Er barg den Kopf in den Händen.„Nie, ni Aber ich bin ja ſchon halb verrückt. Ich ſitze hier un müßte doch auf dem ſchnellſten Weg zur Polizei.“ „Warten Sie noch einen Augenblick— es nicht ſo!“! 5 8 5 „Ach, Sie haben gut reden— warum ſoll ich den warten? „Weil Sie Vera 8 dann gleich mitnehmen kö wird ja bald ausgeſchlaſen haben, rief Peter und beg den ganzen Sachverhalt zu erzählen. lauſchte Arne Ohlſe i Blaß un „ Sie führten auch die zuſammengekoppelten Die Hunde wurden gelöſt und zum Suchen ange- wir darauf Einfa. 157 0 9 9 1 2 mach und ſchön Die Frau und die Kunſt. Es gibt Pfahlbürger, die ſagen: Was hab ich mit Kunſt zu tun! Das iſt was für die Reichen— ich hab gar kein Geld dazu! Und dann kommen wir plötzlich in das Zimmer eines werktätigen Menſchen, von dem wir beſtimmt wiſſen, daß er keinen Ueberfluß an Geld hat, und ſehen an der Wand ein ſchönes, ſchlichtes Bild. Die Milch ſteht auf dem Tiſch in einem irdenen Topf, blau mit weißen Tupfen, deſſen Form uns entzückt, und drei Aepfel liegen auf einem Holzteller, den eine derbe Bauernhand ge⸗ ſchnitzt hat, deſſen ſtillvolle Randprägung aber feinſter Künſtlergeiſt erdachte. Ein Kiſſen liegt auf dem Stuhl, das in mindeſtens zehn Farben beſtickt iſt; aber wie dieſe Wollreſtchen verarbeitet ſind— das iſt Kunſt, fröhliche, lebenbejahende Volkskunſt. Auf dem Tiſch am Fenſter ſteht das Bild von zwei Kindern— eine Photographie— aber in einer wunderſchönen Berechnung von Licht und Schatten in guter Raumausnutzung— Künſtleraugen haben die Stimmung eines glücklichen Augenblicks feſt⸗ gehalten. Auch Bücher ſtehen auf einem Bordbrett. Nur wenige— aber keine zerleſenen Schundromane, ſondern ſolide, einfache Einbände, und Namen von Klang leſen Wir fühlen, daß dieſe Geiſtesgüter gehütet und gepflegt werden, ein Fleck auf dem Einband oder im Text des Buches tut dem Herzen des Beſitzers weh. Kunſtſinn, Freude am Schönen— liebevoller Be⸗ fitzerſtolz ſprechen zu uns, und wir wiſſen ſofort, daß wir am Hauſe eines Menſchen ſind, der ſein Leben zu ge⸗ stalten weiß. Ob wir da arm ſind oder reich, alt oder jung, die Freude an der Kunſt müſſen wir uns bewahren oder erobern, ſie gehört zum deutſchen Menſchen. Es gibt kein Volk der Welt, das ſo viel Liebe zur Natur, Liebe zum Heim und Liebe zur Kunſt hat wie wir; da müſſen wir dieſer Freude am Schönen auch dadurch Ausdruck geben, daß wir Kunſt und Schönheit in unſere Zimmer tragen. Schlichte Einfachheit iſt Schönheit, niemals eine wertloſe Ueberflüſſigkeit. 5 Viele Leſertunen werden meinen, daß Schönheits⸗ pflege gerade in jetziger Zeit etwas ſehr Ueberflüſſiges, za ſogar Unpaſſendes ſei. Sie verwechſeln oberflächliches, eitles Schönſeinwollen mit einer ſachgemäßen, planvollen Geſundheitspflege Wir haben ſelbſtverſtändlich jetzt noch weniger als ſonſt Zeit, mühſame Schönheitskuren durch⸗ zumachen, koſtſpielige, wichtige Rohſtoffe erfordernde Prä⸗ parate anzuwenden und uns mit geld⸗ und kraftrauben⸗ den Prozeduren abzuquälen. Richtig verſtandene Schön⸗ heitspflege iſt aber viel einfacher und zeitſparender. Sie muß nur mit Ruhe und Geduld durchgeführt werden; man kann nämlich kein Wunder über Nacht erwarten. Nach eintger Zeit aber werden wir mit Freude merken, daß wir uns elaſttſcher und friſcher fühlen, daß wir geſund und jugendlich ausſehen— und dann werden auch all die kleinen Kümmerniſſe des Alltags uns nicht mehr ſoviel anhaben können und man wird uns die An⸗ ſtrengungen unſerer Arbeit nicht mehr ſo ſehr anſehen. Wenn der Mann, der Verlobte oder der Sohn auf Ur⸗ laub nach Hauſe kommt, wird er an feiner leiſtungs⸗ fähigen, tapferen Frau, Braut oder Mutter ſeine helle Freude haben. Das beſte Schönhettsmittel iſt eine gewiſſe ruhige Lebenszuverſicht und eine gute Ausgeglichenheit. Wenn wir bei jedem kleinen Aergernis die Stirn in Falten ziehen und die Mundwinkel hängen laſſen, dann wird unſer Geſicht bald Runzeln und Falten haben. Heiterkeit des Herzens, Selbſtbeherrſchung und innere Ruhe werden f ſich nicht nur im Seelenleben, ſondern auch in den Ge⸗ ſichtszügen und der Körperhaltung eines Menſchen aus⸗ wirken und ſie verſchönen. 2 Wenn wir auch noch ſoviel zu tun haben, ſollten wir doch jeden Tag eine Viertelſtunde für unſer körperliches Wohlergehen erübrigen. Ob wir möglichſt am offenen Fenſter Gymnaſtik oder Atemübungen machen, ob wir nach Rundfunkmuſik einmal ganz für uns allein in rüch⸗ tiger Bewegung tanzen, ob wir einen Waldlauf machen oder unſeren Körper durchmaſſieren, das bleibt ganz dem Belieben jedes einzelnen überlaſſen. Die Hauptſache iſt, daß wir wirklich Freude an unſeren Leibesübungen haben und uns danach erfriſcht und entſpannt fühlen. Neben der friſchen Luft und der Bewegung iſt das Waſſer ein wichtiges Schönheitsmittel. Geſunde Menſchen müßten ſich eigentlich jeden Tag von Kopf bis Fuß waſchen. Wir brauchen dabei gar nicht immer Seife zu benutzen, kaltes Waſſer allein oder, wenn möglich, im Wechſel mit warmem Waſſer hat erfriſchende, verjüngende Kraft. Wenn die Haut durch häufige Waſſeranwendung im Winter rauh wird, fetten wir ſie mit Creme ein. Eine natürliche, geſunde Lebensweiſe, moglichſt ohne Alkohol⸗ und Nikotingenuß, ein rechtes Gleichmaß zwi⸗ ſchen Arbeit und Freizeit und darüber hinaus das Ge⸗ fühl, etwas Nützliches zu leiſten und ſein Leben zu meiſtern— das ſind die beſten Mittel zur Schönheits⸗ pflege. Sie haben jetzt im Kriege mehr denn je Berech⸗ i tigung. f Die koſtbaren Wollſachen A3weckmäßiges Reinigen der Winterwäſche. Die Winterwäſche unterſcheidet ſich ſtark von der Zimmermann. Sommerwäſche, da, abgeſehen von der Haushaltswäſche, vorwiegend Wollſachen der Reinigung unterzogen wer⸗ den müſſen. 5 5 n bedarf einer gewiſſen Einlaufen oder Hart⸗ Trotz vorſichtiger Behandlung kann es vorkommen, daß Strümpfe, Jumper, Weſten und ſo fort durch zu warmes Waſchen hart und filzig werden. Man kann den Schaden aber wiedergutmachen, indem man lauwarmem Waſſer etwas Weinſteinſäure hinzufügt, auf einen Liter etwa einen Eßlß zel In dieſem Waſſerbad drück und knetet man die Gegenſtände gut durch und ſpült ſie ir warmem Waſſer nach. Neue Wollſachen, namentlich Strümpfe, ſollte mau vor dem Gebrauch einige Stunden in friſches Waſſer legen, dem man etwas Borax zugeſetzt hat. Auch dem Spülwaſſer gibt man Borax bei. Die Sachen ſind dann ſchmiegſamer und haltbarer. fundere Roden— andere Methoden Alles kehrt wieder zu ſeiner Zeit. Kürzlich bin ich einer alten Bekannten begegnet, einer aus Mutters⸗ und Großmutters Tagen. Beim Aufräumen des Nachlaſſes der lieben Großmutter öffnete ich eine Schublade, und da lag ſie. Vorſichtig nahm ich die Rieſen⸗ nadel mit dem ſilbernen Schmuckknopf an einem Ende und der ſcharfen Spitze am anderen heraus. „Da iſt ja Großmutters Hutnadel!“ rief Mutter und griff danach.„Wie hat ſich doch ihr Mann ſtets über die geärgert! Er pflegte ſie nur das Mordinſtrument! zu nennen.“ „Und ſo etwas habt ihr wirklich wunderte ich mich. „Wie hätten wir wohl ſonſt um die Jahrhundert⸗ wende und noch früher mit den damals modernen Rieſenhüten fertig werden ſollen?“ lachte Mutter.„Anno dazumal hätteſt du dich auch damit abfinden müſſen, liebes Kind! Ihr heutzutage habt es allerdings darin beſſer!“ ſetzte Mutter nachdenklich hinzu. „Was iſt denn das?“ wollte ich wiſſen und zeigte auf eine kleine ſilberne Hülſe, die neben der Rieſennadel ge⸗ legen hatte. „Ach, der Sicherheitsſchutz der Nadel!“ rief Mutter lachend aus.„Ich entſinne mich noch gut, welch einen Kampf es gekoſtet hat, bis dein Großvater ſeine liebe Frau davon überzeugte, daß jede Hutnadel ohne dieſe Sicherheitsmaßnahme tatſächlich eine Gefahr für die Menſchheit ſei! Denn unvorſichtig in den Hut geſteckt, cagte ſie meiſt mit der ſcharfen Spitze noch ein ganzes Ende hervor. Das aber war vor allem im Straßenverkehr gefährlich. Wie leicht konnt' das ins Auge gehn!“ konnte man damals die beliebte Redewendung auf die Hutnadel⸗ ſpitze anwenden. Aber bits deine Großmutter ſich von dieſer Notwendigkeit wirklich überzeugen ließ, das hat eine ganze Weile gedauert!“ Auf dieſe Weiſe machte ich die erſte Bekanntſchaft der Hutnadel von Anno dazumal. Daß ich ihr aber heute wieder begegnen ſollte, hätte ich nicht geahnt. Eben hatte ich mir einen neuen Hut erſtanden. Er paßte ſo hübſch zu der neuen Lockenfriſur im Nacken. Nur das Band. das ſich hinten um die Locken ſchlang, hielt nicht feſt genug. „Ei, da nehmen wir eben eine Hutnadel!“ meinte das blondlockige Fräulein, das mich bediente. Mir ftel zu meinem Schrecken gleich die von Großmutter ein: „Aber ich bitte Sie, doch kein ſolches Mordinſtrument!“ wehrte ich faſt erſchrocken ab. „Mordinſtrument?“ Erſtaunt ſah mich die Blond⸗ lockige an.„Aber wie können Sie nur ſo etwas ſagen..“, und damit holte ſie ein paar kleine, zierliche Gold⸗ und Silbernadeln herbei, die ſie geſchickt durch Band und Locken ſteckte,. Und ſo habe auch ich, die Enkelin, wieder eine Hut⸗ getragen?“ ver⸗ nadel! Zwar iſt ſie völlig verſchieden von jener, mit der einſt unſere Mütter und Großmütter die federgeſchmückten Rieſenhüte befeſtigten. 8 Ja, ja, andere Moden— andere Methoden..., aber wiederkehren tut alles einmal zu ſeiner Zeit. Smada. 8 Gleiche Kleidung für Geſchwiſter Geschmister, die fast gleichaltrig sind, sehen in der gleichen Kleidung immer sehr neil und gefällig aus, Aller- dings müssen sie flein sein, sonst wirbt die leich heil wie eine erzwungene Verniedlichung, ganz abgeseſten dabon, daſi bor allem fungen, wenn sie erst zur Schule, gehen, ihren eigenen Kopf, in dieser Bealehung haben. Mit dieser Ein- e dien und Vom Wacholder Seit den älteſten Zeiten gilt der Wacholder als Heil⸗ und Schutzmittel. Schon ſein Name Wacholder, mittelhoch⸗ deutſch Queckolder von queck, quick, das iſt friſch und lebendig, deutet wie ſein beſtändiges Grün auf lebenerweckende Kraft. Sein weiterer volkstümlicher Name Kranewitt heißt ſoviel als niederes Kienholz. Bis in die Urzeit unſeres Volkes reicht der Glaube an die wunderbaren Wirkungen des Wacholders. Mit einer Wacholdergerte laſſen ſich nach dem Volksglauben Schlangen, Mücken und Fliegen vertreiben, und ein Wacholderſtrauß auf dem Hut ſoll vor Müdwerden, Schwindel und dem Wundſaufen ſichern. Zum altgermani⸗ ſchen Brandopfer wurde Wacholder verwendet; Harz und Wacholder bildeten den germaniſchen„Weihrauch“, den Wald⸗ rauch. In ſpäteren Zeiten zündete man beim Auftreten der Peſt zur Desineizierung der Krankenräume Wacholderzweige an und warf Wacholderbeeren auf glühende Kohlen. Der Wacholderſchnaps, das Kranewittbier und die Kranewittſulze galten als Mittel gegen die Waſſerſucht. Seſt uralten Zeiten iſt der Wacholderſtrauch als vorzügliches Anti⸗ ſeptikum bekannt. Mancher Jäger benützt die friſch erhal⸗ tende Wirkung des Strauches und ſchiebt in den ausgewei⸗ deten Leib des erlegten Tieres Kranewittſtauden. Auch die Hausfrau legt Wacholderbeeren zum Konſervieren dem Fleiſch bei und mit Vorliebe werden Wacholderbüſche zum Räuchern des Fleiſches verwendet. Das Holz des Wacholders dient zu verſchiedenen Drechſlerarbeiten. Der virginiſche Wacholder liefert das ſogenannte Zedernholz zu Bleiſtiftfaſſungen und Higarrenkiſtchen. Der Wacholderſtrauch iſt eine Zierde des Waldes, ein Strauch, der von etwas Geheimnisvollem um⸗ geben zu ſein ſcheint. Friſches Kompott ohne fflepfel Mit Möhren kann man allerhand machen. Wer weiß, daß die Möhre oder Mohrrübe im Winter ein herrliches Kompott liefert? Die wenigſten! Damit die Kenntnis recht weit verbreitet werde, wollen wir hie; das Geheimnis preisgeben. Von den geputzten rohen Möhren werden mit einem ſehr ſcharfen Meſſer oder auch dem ſogenannten Bunt⸗ meſſer zarte Löckchen abgeſchnitten, aber nur ſo weit, wie der rote Teil der Möhre reicht(von den gelben inneren und etwas härteren Stücken machen wir etwas anderes). Auf 500 Gramm Möhrenlöckchen nehmen wir den Saft von zwei Zitronen, etwas Zitronenſchale, 200 bis 259 Gramm Zucker und entſprechend Waſſer. Alles zuſammen wird weichgekocht und ergibt nach dem Erkalten ein gutes und vitaminreiches Kompott. Hat man gerade eine Flaſche »Apfelmoſt zur Hand, nimmt man ſtatt Waſſer dieſen; das Kompott ſchmeckt dann noch beſſer. Die gelben Innenteile verarbeitet man zu rohem Möhrenſaft. Man gibt ſie zweimal durch die Maſchine und preßt ſie im Beutel aus. Der Saft wird morgens getrunken, er wirkt ſtark auf die Verdauungsorgane. Nicht nur als Kompott, auch als Kuchenbelag ver⸗ wenden erfahrene Hausfrauen die Möhren. Die geputzten Möhren werden in feine Stücke geſchnitten, mit Zitronen⸗ ſaft und Zucker ſehr weich gekocht und durch ein Sieb ge⸗ ſtrichen. Auf ein halbes Pfund der Maſſe rechnet man zwei Eigelb, verrührt alles gut und zieht zuletzt den Schnee unter. Mit dieſer Maſſen kann man einen be⸗ liebigen Tortenboden füllen und backen. Nahrhaſte sunpen Suppen ſind Lückenbüßer Wenn man ſonſt nichts weiß und hat, dann muß eine Suppe herhalten. Für den Abend immer ſchon ein guter Anfang, wenn die Suppe f kräftig iſt und mal ganz anders ſchmeckt. Probieren Sie doch mal dieſes aus: Für zwei Liter Suppe reichen zwei bis 5 drei große Mohrrüben, ein oder zwei weiße Rüben, etwas Sellerie, eine Porreeſtange, eine kleine Zwiebel Das Ge⸗ müſe wird geſchält, geputzt, gewaſchen und in ſehr feine Streifen geſchnitten, die mit etwas Salz und ganz wenig Fett auf hellem Feuer angeſchwitzt werden. Dann füllt man mit zwei Liter Waſſer auf und läßt das Gemüſe darin weichkochen. Schließlich ſtreut man unter Rühren drei Eß⸗ löffel Grieß langſam in die kochende Suppe. Dann läßt man noch zehn Minuten kochen und ſchmeckt die Suppe ab. Will man Nudeln beſonders ſchnell anrichten. ſo kann man die weichgekochten Nudeln nach eigenem Ge⸗ ſchmack mit Fleiſchreſten, Pilzen uſw. in der offenen Brat⸗ pfanne backen Für Kinder ſind die Nudeln in Milch weich⸗ zukochen und als ſüßer Pudding mit Ei oder ähnlich wie Milchreis anzurichten. Kleine Beigaben von Vanille, Zi⸗ tronenſchale oder Fruchttunke machen ſie zu einem beſon⸗ 8 ders beliebten Gericht. i 1 5 Wochenküchenzettel. Anregungen für die Zeit vom 13. bis 19. Januar. Montag: morgens: Milchmalzkaffee, Vollkornbrot, Marmelade; mittags: Sellerieſuppe, Makkaroni, Tomaten⸗ ſoße; abends: Schalenkartoffeln, Quark, Pfefferminztee. 5 i Dienstag: morgens: Gebrannte Mehlſuppe, Quark⸗ brote; mittags: Tomakenſuppe(Reſt), gefüllter Krautkopf, gedämpfte Kartoffeln; abends: Bratkartoffeln(Reste), Gur⸗ kenſalat(eingeweckt), deutſcher Te.„„ f Mittwoch: morgens: Milchſuppe, Vollkornbrot, Mar⸗ melade; mittags: Geröſtete Grießſuppe, Rindsbraten, Salz⸗ kartoffeln, Rotkraut; abends: Weckauflauf, Dörrobſt. N Donnerstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbro Butter; mittags: Graupenſuppe, Gulaſch(Reſte vom Mitt⸗ woch), Kohlrübenſalat, Kartoffelbrei; abends: Peterſilienka toffeln, ſüßſaure Kürbiſſe(ſelbſt eingemachtꝛ.„ Freitag: morgens: Müsle mit Butterbrot; mittags Gemüſeſuppe, Grießklöße, Kompott; abends: Bratka ‚ Buttermilch. 1 35 Samstag: morgens: Bauernfrühſtück, Malz mittags: Dicke Gemüſeſuppe mit Speck(Eintopf) Wiriſchaſtswoche 8.5 proz. Reichsſchatzanweiſungen— Günſtige Schiffahrts ausſichten— Preisſenkung im Textileinzelhandel Es iſt noch keine zwei Jahre her da beherrſchte das 3.5 brozentige Papier die Börſe ſa auch öproz. Effekten waren noch auf dem Kurszettel zu ſehen. Klar und zielbewuß! 9 den die behördlichen Stellen inzwiſchen ihre Zinsverdbilli gungspolitik weitergeführt. Die in der erſten Zeit des Krie ges herausgekommenen Reichsſchatzanweiſungen und Reichs anleihen waren noch mit 4.5 Prozen! Zins ausgeſtatter. in Laufe des Jahres 1940 erlaubte es die ſtarke Geldffüſſiakeit dieſen Zinsfatz auf 4 Prozent herabzuſetzen wobet es gar nicht nötig wurde. eine Reichsanleihe zur Zeichnung aufzu⸗ legen ſo feicht war das Geld durch Reichsſchatzanweiſungen zu beſchaffen Große Summen Geldes und Kapitals frei ge⸗ worden durch verſchiedene Urſachen ſuchten Anlage. Am Pfandbriefmarkt war längſt kein Material mehr zu haben die meiſten Aktien waren überbewertet. Es iſt erſt wenige Wochen her ſeit man bei den Pfandbriefen langſam zum Aproz Typ überging Nun hat das Reich die Zinsſenkungs⸗ aktion weiter kräftig vorangetragen, indem es die erſte Folge der Schatzanweiſungen 1941 nur noch mit einem Zinsſatz von 3,5 Prozent verſah und die Laufzeit auf nahezu 15 Jahr feſtſetzte. Bet einem Ausgabekurs von 98,75 Prozent ſtellen ſich die tatſächlichen Zinskoſten auf nur 9 fünf Achtel Pro⸗ ent, ſo daß die weitere Verbilligung des Staatskredits eine e iſt So hat ſich ſeit Kriegsbeginn die Geldaufnahme ür das Reich immer billiger geſtaltet. im Zeitraum eines Dreiviertelſahres um ein ganzes Prozent. Es beſteht kein Zweifel daß auch die 3.5proz. Reichspapiere flotte Abnahmt finden, ſo daß auch weiterhin vorläufig von dem Zeichnungs⸗ verfahren Abſtand genommen werden kann. Daß anderer, feits die weitere Zinsſenkung für Reichsſchatzanweiſungen den anderen Wertpapieren beſonders den Aktien neuen Auf⸗ trieb verleiht, iſt eine ſelbſtverſtändliche Folge. Deren Kurſe haben denn auch in den erſten Tagen des neuen Jahres kräftig angezogen, ſo daß die Grenze an der die Rendite der Aktien auch nicht höher iſt als die der Staatspapiere, im allgemeinen ſchon erreicht, ja teilweiſe überſchritten ſein dürfte. Viel bemerkt wurden die Kursſteigerungen von Schiff⸗ fahrtspapieren, vor allem Lloyd und Hapag. Das iſt kein Zufall England wird nach dem Kriege das Land ſein deſſen Schiffahrt am meiſten geſchwächt iſt. Von dieſem Schlage wird es ſich niemals erholen können Umgekehrt bereitet man in Deutſchland ſchon heute die Fri⸗densentwicklrung vor Die Börſe hat erkannt daß auf dem Gebiete der Schiffahrt be⸗ reits fetzt der Grund für einen großzügigen Aufbau gelegt wird. Kapitalverſtärkungen bei der Stettiner Vulkanwerft und der Danziger Werft ſind ein weiteres Zeichen dafür Vor allem aber iſt 28 die Gleichſtellung des Schiffsregiſters mit dem Grundhuch die die Möglichkeiten zu einer Schiffshy⸗ pothek zu Schiffsbeleihungsbanken und zum Schiffspfand⸗ brief ſchafft Der künftige Aufbau der deutſchen Handels⸗ flotte iſt damit ſchon heute auf breiteſte Kapital baſts geſtellt. Deutſchland baut in ſicherer Ruhe ſchon jetzt im Kriege die Zukunft auf die Zufunft ſeiner See- und Weltgeltung wäh⸗ zend ein hritiſches Schiff nach dem anderen Tag für Tag ohne Ausſicht auf Erſatz auf den Meeresboden ſinkt. Daß die Preispolitik tatkräftig bemüht iſt den allgemei⸗ nen Preisſpiegel ſo wenig wie möglich ſteigen zu laſſen be⸗ weiſen die neuen Beſtimmungen für den Textileinzel handel, Mit Wirkung vom. Februar an iſt eine Kürzung der bis⸗ herigen Handelszuſchläge verfügt worden. Man erwartet von ihr daß ſie für den geſamten Textilhandel die Verkaufs⸗ preiſe um durchſchnittlich 5 bis(6ey H ſenkt Der unerwar⸗ tet groß gebliebene Umſatz des Textileinzelhandels und ſöine bisherigen Erträge bahen dieſe Neuregelung veranlaßt Alle ſolche Möglichkeiten für Preisſenkungen wahrzunehmen iſt um ſo michtiger als aus mannigfachen Gründen hier und da die Produktionskoſten ſteigen und ſolche Verteu⸗rungen auch in den Verkaufspreiſen zum Ausdruck kommen müſſen, weil ſie andernfalls die Exiſtenz von Betrieben gefährden könnten. Gerade in der Textilerzeugung ſind die Koſten zum Teil merklich geſtiegen. Ein Teil dieſer Verteuerung wird nun durch die Ermäßigung der Handelsſpanne abge⸗ fangen. Pilſener Arquell— besonders friſchl Erinnerungen an ein Erlebnis in Böhmen.— Zum fünften Opferſonntag. Es war im Winter des vergangenen Jahres, als ich in jener böhmiſchen Garniſonſtadt lag, wo das beſte Bier der Welt gebraut wird. Wir fungen und alten Artilleriſten betrachteten den ſchäumenden Met als willkommenen Aus⸗ gleich für unſeren ſtrammen Dienſt an Geſchütz und Zug⸗ maſchine. In den dienſtfreien Abendſtunden hallte das alt⸗ ehrmürdioe noch aus den kriegoriſchen eiten der Kaiſerin Maria Thereſia ſtammende Gemäuer unſerer Kantine wider vom zackigen Geſang deutſcher Soldatenlieder, und ein enges N der Kameradſchaft umſchloß Rekruten und alte Sol⸗ Aben Sonntags ſtteg dann wohl ein Bummel durch's Städtle mit anſchließendem Genuß von Bohnenkaffee und Torte in einer„Kavarna“, zu deutſch„Cafe“. Da ſaßen wir nun unter den Söhnen und Töchtern des Landes, Tſchechen mit einer voljtiſchen Einſtellung, deren zwanzigjährige, ſorgfältige Beoinfluſſung durch weſteuropäiſche„Ideale“ meiſt unver⸗ kennbar war. Gleichgültige Blicke begegneten uns und zeug⸗ ten von einer dicken Eiskruſte um die Herzen des chauviniſtiſch verhetzten Volkes. Da hatte ich ein kleines Erlebnis, das offen bewies, wie ſogar dieſe harte Eiskruſte von der Wärme des deutſchen Ge⸗ mütes aufgetaut werden kann. Mitten unter die brodelnde Menge einer ſolchen Konzert⸗Kavarna trat an einem Sonn⸗ tagnachmittag ein deutſches BdM.⸗Mädel. Es trug ein etwas nermoſchenes, aber ſauberes blaues Röckchen ſowie das ſchmucke weiße Hemd mit dem Abzeichen des Sudetengaues und aing mit ſeiner WH W.⸗Sammelbüchſe mutig von Tiſch zu Tiſch. Aber überall traf es auf die ablehnende, über⸗ ſehende Haltung der plötzlich mit anderen Dingen und ihrer Unterßaltung intenſin ßeſchäftigten Tſchechen. Etwas hilflos blickte die Kleine umher. Dann ſchritt ſie plötzlich entſchloſſen auf den Kapellmeiſter zu, der gerade die Geige zur Hand nehmen wollte und flüſterte ihm ein paar Worte ins Ohr. Er lachte ein bißchen erſtaunt, daß feinem Enſemble ein paar halblaute Anweiſungen— und ſchon ſtiegen die Klänge eines alten böhmiſchen Volksliedes auf. Unſer BdM.⸗Mädel aßer ſtand frei und ungezwungen neben ihm und ſang mit heller, lieblicher Stimme den Tert zu der gemütvollen Melodie. Das Stimmengewirr im Raum war längſt verſtummt. Und als die Kleine geendet hatte, da ſchlug ihr ein Beifall entgegen, der auch die letzten Eisreſte um das eine oder an⸗ dere noch harte Herz dahinſchmelzen ließ. Der Erfolg ihrer Sammlung war dann gewaltig, und die WSH W.⸗Büchſe wurde ſichtlich ſchwer. Das war auch ein Pilſener Uraquell, der da ſo unverhofft bei dem leicht erregbaren Völkchen beſonders friſch aufſprudelte! Ein Urquell der Freigebigkeit und Hilfsbereitſchaft, des menſchlichen Verſtehens um all⸗ gemeingültige Werte! Da die Tſchechen ſo warmherzig an⸗ geſprachen— ja ſogar angeſungen wurden, machten ſie die großdeutſche Sache des WH W. auch zu der Ihren. Es ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt, daß wir bisher im Hintergrund verblie⸗ benen Soldaten unſere tapfere kleine Volksgenoſſin dann im Triumpfzug an unſern Tiſch holten und ihr Sammelergeb⸗ nis für den Opferſonntag weiter verbeſſern halfen. Wieviel leichter hat man es in der Heimat zu ſpenden Auch der kommende Opferſonntag am 12. Januar wil jeden Deutſchen bereitfinden, ſeine ſelbſtverſtändliche Pflicht zu kun. Laßt den Urquell warmen, gebefreudigen Blutes in Euern Herzen aufſpringen und gebt ſoviel Ihr könnt! Epori⸗Vorſchau An der Spitze des umfangreichen Sportprogramms am kommenden Wochenende ſind der deutſch⸗italieniſche Ringer⸗ länderkampf in Stuttgart und das Fußballtreffen Baroee⸗ lona- Stuttgart zu nennen mit denen die Reihe internatio⸗ naler Kraftproben im neuen Jahr fortgeſetzt wird Beſonde⸗ res Intereſſe beanſprucht weiter das Reichsbund⸗Wiederho⸗ lungsſpiel der Fußballmannſchaften von Südweſt und Nordmark in Saarbrücken. Unſere Skiläufer nützen in großer Zahl die vielen Startgelegenheiten, die ihnen kurz vor den Hauptereigniſſen des Jahres noch zur Vorbereitung verbleiben. Im Fußball hat der Bereich Südweſt in der Meiſterſchaft nur ein Spiel Germania 94 Frankfurt Union Niederrad In Heſſen wird die Rückrunde erſt in acht Ta⸗ gen fort geſetzt. Punkteſpiele ſind auch im Handball und Hockey ge⸗ plant doch iſt fraglich, ob die Platzverhältniſſe dies geſtatten. Den erſten Länderkampf der deutſchen Sportler im neuen Jahr führen diesmal die Ringer durch, der in der Stukt⸗ garter Stadthalle vorausſichtlich einen ſchönen Rahmen finden wird. Unſere Gegner ſind die Jialiener. die uns im Vorjahr in San Remo eine 413⸗Niederlage bereiteten. Die deutſche Staffel Gehring(Ludwigshafen). Schmitz (Köln), Weidner(Stuttgartjß, Schweickert(Berlin), Schäfer(Ludwigshafen), Ehret(Ludwigshafen) und Hoͤrnfiſcher(Nürnberg) hat das Zeug in ſich um dieſes Er⸗ gebnis zu berichtigen. Die Südweſt⸗Schwimmer ziehen in Wies baden ein Hallenfeſt auf das recht gut beſetzt iſt. Beachtenswert iſt auch ein„Feſt der Meiſterinnen“ in Bochum, wo unter an⸗ deren auch Liefl Weber(Bayreuth) an den Start geht. Der Winterſport hat den um dieſe Jahreszeit üb⸗ lichen Hochbetrieb. Der Bereich Heſſen richtet in Kaſſel be⸗ reits ſeine Meiſterſchaften im Lang⸗ und Sprunglauf mit Kombination, ſowie in der 4 mal io km⸗Staffel aus. C Heſſen Preußen Kaſſel, Schlömer(Willingen) im Springe und in der Kombination ſowie Knüttel(Gersfeld) im Lanz lauf haben die Titel zu verteidigen. Im Kaſſeler Habichts⸗ wald, der ſchnell und leicht zu erreichen iſt werden an beiden Tagen ſicherlich ſtarke Felder zuſammenkommen. Von den zahlreichen Veranſtaltungen in den übrigen Bereichen in⸗ tersſſieren vor allem die Tiroler Meiſterſchaften in Seefeld und Kitzbühel ſowie das Springen in Garmiſch⸗Par enkir⸗ Till. chen, weil hier die deutſchen Weltmeiſterſchaftskandidaten unter die Lupe genommen werden. Folge 2 JumJeitoer treib Silbenrätſel. „— d as be be bo de di dort e— e— e— en— en— er— ger— hel— i— ir ju— ko— lau— ler— li— li— mant— me— mo 7 rei— ſa— ſchan— ſe— ſis— ſkor— tal— te— ti ti— tow— tü— tyſch— ve— zil. Aus vorſtehenden Silben ſind 18 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Zitat von Schiller ergeben(ch ein Buchſtabe). 1. Baſtfaſer, 2. Figur aus„Don Carlos“, 3. Edel⸗ ſtein, 4. Stadt in Ungarn, 5. Tierkreis(Sternbild), 6. Stadt in Weſtfalen, 7. griechiſches Heldenepos, 8. Betäu⸗ bung, 9. Fellzurichterei, 10. Bezeichnung für die Schweiz, 11. Buſchwindröschen, 12. Gebirge in Mittelaſien, 13. ruſſiſche Stadt an der Wolga, 14. Flachland, 15. Neben⸗ fluß des Ob, 16. Göttin der Gerechtigkeit, 17. muſikaliſches Uebungsſtück, 18. Landſchaft in Tirol. Schnell und ſejcit anzulegen ist dieser quer- elosfische Schnellverband. Faltenlos schmiegt er sich an und folgt allen Bewegungen, ohne dabei zu behindern. ans 2 Gleichklang. Im Rätſelwort iſt mir's beſtimmt, Daß Rätſelwort zur Frau mich nimmt. Das Rätſelwort nimmt ſelbſt ſich da Fodoch mit Fuß Das ſüimmt Feiſrwahr! Der verſteckte Brahms. Radierung— Weingeiſt— Großherzigkeit— Erieſee— Unachtſamkeit— Zigeuner— Alaunſtein— Oſterlied— Farbblindheit— Streichkonzert— Reitkunſt— Meiſter⸗ ſinger— Lindenblüte— Urenkelin— Sindbad— Fern⸗ ſprecher.— Jedem der vorſtehenden Worte ſind drei auf⸗ einanderfolgende Buchſtaben zu entnehmen, die, anein⸗ andergefügt, einen Ausſpruch von Johannes Brahms ergeben. Verſchmelzungsrätſel. Feder— Magd— Ode— Po— Hans— Bode— Lade— Haſe— Gas— Maus— Lei— Land—. Hinter jedes Wort iſt eins der untenſtehenden Wörter derart zu ſtellen, daß unter Verwendung eines noch zu erratenden Verbin⸗ dungsbuchſtabens wieder Hauptwörter entſtehen. Die Ver⸗ bindungsbuchſtaben nennen dann, im Zuſammenhang ge⸗ leſen, einen bekannten deutſchen Dichter. Ade— Alter— Berg— Bund— Burg— Dieb— Loch— Meter— Nuß— See— Turm— Wand. 5 Sonderbare Erbteilung. Ein reicher Araber hinterließ ſeinen drei Söh⸗ nen bei ſeinem Tode ſiebzehn Kamele. In ſeinem letzten Willen hatte er beſtimmt, daß der älteſte Sohn die Hälfte, der zweite ein Drittel und der Jüngſte ein Neuntel der Kamele erhalten ſolle. Die Söhne rechneten hin und her, zerbrachen ſich die Köpfe und ſuchten ver⸗ aber dennoch verzwickten Rechenaufgabe. Da kam der Kadi des Dorfes auf ſeinem alten Kamel dahergeritten, er war weit und breit als ein weiſer und ſchlauer Mann bekannt; ihm trugen die Söhne denn auch ihre Erbſchaftsteilung vor und baten um Rat. Der ließ denn auch gar nicht lange auf ſich warten, ſo daß die drei Söhne zufrieden zogen. Wie hat nun der Kadi dieſe Erbteilung vorge⸗ nun Dore fai ſlabii hi i hẽjjoa ln, 2* e ee * die gute Abführ- Schokolade N74, 1.39 in 1. U. Or. e. Nach. Sede tn e- Sen 82 c VVT dada Kamp. daWerderbl Viele anerkenn Magen⸗ u. Darmempfindlichen beſt vertragen. Sle 2 ſof. ein. Verſuch! 9 Tabl. uus 79 Pfg. In all. Avpotb erhältl. o. Trineral Gmb.., München G 27/319 nommen? 5 8 Sliederreißen Gicht Schmerzen rau Marie Lorenz, Private, Wien 23. Fiſchamend J. W. 227, ſchreibt am 25. 1. 40:„Seit Jahren litt ich an Glieder⸗ reißen u. gichtiſchen Schmerzen . Am in den Kniegelenken ſo ſtark, daß ich zeitweiſe einen Stock benützen mußte. Schon nach Verbrauch weniger Trineral⸗Oval⸗ tabletten konnte ich nachts wieder ſchlafen u. heute nach wenigen Monaten ſind die Schmerzen bereits ganz verſchwunden u. kann mit meinen 62 Jahren u. 106 kg Körpergewicht marſchieren wie früher.“ 5 0 18 2 N Ischias, e N beiten. Grippe, Nerven⸗ u. Kopfſchmerzen hel e ö J wirkf. Trit e S werden 91 v. 3 5 Seruchlos in Tabletten 95 Pfg. u. 2.85 in Apotheken. Verl. Sie kostenl. Brosch.„Lebensfreude durch Gefundbeit!⸗ Tfltaſacaaaataßeacacacecaneaaadaaanaaſaadagamandanaatacee kleiprig 81 gebens nach einer Löſung dieſer zwar einfach ausſehenden, mit der vom Kadi vorgenommenen Teilen von dannen 3 Zum Wochenende: u.„Zum Zeitvertreib Für die auf dieſer Seite erſcheinenden An Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich Auflöſungen aus voriger Nummer: Stilbenrätſel: 1. Dresden, 2. Ilias. 3. Erlan⸗ gen, 4. Setubal, 5. Tiara, 6. Einkommen, 7. Tokio 8. Edelweiß, 9. Flieſen, 10. Runkelſtein, 11. Egede, 12. Ulme, 13. Diogenes, 14. Ebro, 15. Wattenſcheid.—„Die ſtete Freude weilt an keinem Ort.“ ö Die verwehten Vokale: Biene— Beine. Eine Silbe:„met“, Kismet, Komet, Met te, Met—ze. soNbkEg- KLASSE e 2 8 Nr. 2 erſcheinen als Beilage. Pl.⸗Nr.g. zeigen iſt der e für die Schriftleitung Kurt Winkle Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provinz⸗Verleger⸗ erlin SW 68, Lindenſtraße 101/102. 5 Anzeigenteil Car! G0 5 fſämtlich t 1 geſe mei Fal Wa fält ger zarte mit und Die tapferen Männer der Waffen⸗, Sie ſtehen immer in der vorderſten Front.— Freiwillige mit und ohne Dienſtzeitverpflichtung werden forklaufend a angenommen. NSG. Wenn einmal die Geſchichte unſerer Zeit und ganz beſonders dieſes Krieges geſchrieben wird, dann wird die Waffen⸗% mit allen Formationen mit an erſter Stelle Erwähnung und Würdigung finden. In Friedens⸗ zeiten vom Führer mit beſonderen Aufgaben betraut, hat die Waffen⸗/ im bisherigen Verlauf dieſes Krieges den Beweis erbracht, daß ſie immer in vorderſter Front ſteht, wenn es um den Fortbeſtand des Volkes uad Vaterlandes geht. Schulter an Schulter mit unſerer Wehr⸗ macht ja ſogar oft den anderen Kampfverbänden weit vor⸗ aus eilend, hat die Waffen⸗/ ſich tapfer und todesmutig geſchlagen und hat Siege an ihre Fahnen geheftet, die im⸗ mer wieder in der Geſchichte aufleuchten werden als ein Fanal höchſten Soldatentums Wir ſahen die Männer der Waffen⸗/ auf allen Kriegsſchauplätzen und haben tauſend⸗ fältiges Zeugnis davon, daß ſie von einem unbändigen Freiheits⸗ und Kampfeswillen erfüllt ſind, der ſie zu höch⸗ ſten ſoldatiſchen Leiſtungen befähigt. „Meine Ehre heißt Treue!“ Man muß angeſichts dieſer Tatſachen zu der Annahme neigen, daß es ſich jeder wehrfähige junge Deutſche zur höchſten Ehre anrechnen muß, in der Waffen⸗/ ſeine Wehr⸗ pflicht zu erfüllen. Die Waffen⸗/ nimmt für ſich in An⸗ ſpruch, eine Elitetruppe zu ſein und ſie kann es um⸗ ſomehr, als ſie eine Ausleſe von deutſchen Männern dar⸗ ſtellt, die vor ihrer Einſtellung 1 Herz und Nieren ge⸗ prüft ſind. Der Führer hat der/ folgenden Wahlſpruch mit auf den Weg gegeben„Meine Ehre heißt Treue!“ In dieſem Wahlſpruch zeigt ſich der Geiſt, der der Waffen⸗/ eigen iſt. Treue zum Führer und damit zum deutſchen Tolk, Treue zum Blut, zu den Ahnen und En⸗ keln, Treue zur Sippe, Treue zum Kameraden und Treue zu den unverrückbaren Geſetzen des Anſtandes, der Sauber⸗ keit und der Ritterlichkeit.. 5 Die Waffen⸗/, nimmt fortlaufend Freiwillige 1 ohne Dienſtzeitverpflichtung an. Jeder Freiwillige kann ſeine aktive Dienſtpflicht in der Waf⸗ fen⸗, erfüllen und ſich für einen beſtimmten Truppenteil innerhalb der Waffen⸗// wie Infanterie, Artillerie, Panzer⸗ kruppen, Panzerabwehr, Kradſchützenabteilung, Nachrichten⸗ einheit, Pioniere uſw. bewerben. Die Einſtellung erfolgt, wenn die Eignung hierfür feſtgeſtellt iſt. Der Freiwillige kann ſich auf 4½ oder 12 Jahre ver⸗ pflichten,(Unterführeranwärter) oder er tritt als Kriegs⸗ freiwilliger in die Waffen⸗// ein. 8 Bei einer Mindeſtgröße von 1,70 m muß der Bewerber „ein Alter von 17 bis 39 Jahre haben. Er muß wehrwürdig ſein, einen ariſchen Nachweis erbringen können, er darf we⸗ der gerichtlich noch polizeilich beſtraft ſein und muß am Tage ſeiner Einſtellung ſeine Lehrzeit ordnungsgemäß be⸗ endet haben. Bewerber, die bereits in der Wehrmacht ge⸗ dient haben oder für dieſe ausgehoben worden ſind, können nicht eingeſtellt werden. In der Waffen ⸗/ ſteht jedem die Führerlaufbahn offen, wenn die Befähigung und Bewährung erwieſen iſt. Abitur iſt nicht Vorausfetzung, je⸗ doch erhalten Schüler der 8 Klaſſe einer höheren Schule bei 5 Einſtellung in die Waffen⸗/ entſprechend den erlaſſenen Beſtimmungen das Reifezeugnis. Für Freiwillige beſon⸗ derer Berufe beſteht die Möglichkeit, die Sanitäts⸗ Verwal⸗ tungs-, Führer⸗, Waffen⸗ und rkaftfahrtechniſche Laufbahn einzuſchlagen. Nach der Entlaſſung aus der Waffen/ er⸗ folgt Fürſorge und Verſorgung nach dem Fürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetz. Jeder Freiwillige, der ſich zur Waffen⸗ 4 meldet, muß ſich deſſen bewußt ſein, Frieden dem vom RF/ aufgeſtellten Ordensgeſetz der zu unterwerfen hat. Höchſte Anerkennung durch den Führer. Für die bereits eingeſetzten Einheiten der Waffen⸗/ aber hat der Führer die höchſte Anerkennung ausgeſprochen, als er in ſeiner Reichstagsrede nach Schluß des Feldzuges im Weſten ſprach:„Im Rahmen dieſer Armeen(des Hee⸗ res) kämpften auch die tapferen Diviſionen und Standarten der Waffen /,„Die deutſche Panzerwaffe hat ſich mit dieſem Kriege in die Weltgeichichte eingeführt Die Männer der Waffen⸗/ newmen an dieſem Ruhm teil,“ und der i ſeine eigene Standarte als Feldzeichen ver⸗ lie 8 Meldungen zur Waffen ⸗/ nimmt entgegen die Ergän⸗ zungsſtelle Rhein(XII) der Waffen⸗5/, Wiesbaden, Hinden⸗ Huraallee 59. ö 5 a 5 Gtandhaft und treu! Gedanken zum 5. Opferſonntag am 12. Januar. „Standpaft und treu und treu und ſtandhaft, 5 die machen ein recht teutſch Verwandtſchaft.“ 5 1 Jshann Fiſchart, Straßburg(15461590). NS. Ueber alle Zeiten hinweg lebendig bleibt das Mahnen der Deutſchen am Oberrhein, der Straßburger Wimpfeling und Brant, an Kaiſer und Reich, an die deutſche Nation. Der Gedanke der Reichsreform von 1500 hatte ſich zerſchragen. Maximilian, der letzte Ritter, war in ſein Grab geſtiegen. Ein Spanier hatte ſeinen Thron eingenommen, der nicht einmal die Sprache ſeiner Deutſchen verſtand. Im Weſten aber war ein harter Feind entſtanden. Burgund war bereits an Frankreich verloren gegangen. 1552 gingen auch die lothringiſchen Städte Metz, Verdun und Toul dem Reich verloren. Der Schmalkaldiſche Krieg verurſachte die erſten Erſchütterungen:.. Da trat Johann Fiſchart in die Fußtapfen der Straß⸗ burger Maßſer ſtandhaft und treu, das ſollten die Deutſchen ſein. Am Oberrhein fühlte man wohl am erſten das heran⸗ nahende Unglück des Reiches im Weſten. And noch einmal erhob ein Deutſcher dieſer Landſchaft ſeine Stimme und es daß er ſich im ſtanden war. Küchenkohl denn nicht— meine Aus Baden und den Nachbargauen Badiſche Werbe⸗ und Sonderſtempel Ebenſo wie die Briefmarken ſind auch die aus ver⸗ ſchiedenen Anläſſen verwendete Sonder⸗ und Werbeſtempel begehrte Sammelobjekte. Aus der großen Anzahl ſeien im folgenden einige der weniger bekannten badiſcheen Son⸗ derſtempel, die ſowohl als Hand⸗ als auch Maſchinen⸗ ſtempel Verwendung fanden, aufgezählt. Die Hauptſtadt Karlsruhe beſitzt eine ganze Anzahl ſolcher Stemvel. Wir nennen: Karlsrußer Herbſtwoche 1922 mit dem Bild der Pyramide. Der Sonderſtempel der„Großen deutſchen Kunſtausſtellung Karlsruhe 1923“, iſt deshalb bemerkenswert, weil er am Ende der Inflationszeit mit heute phantaſtiſch anmutenden Frankaturen ſteht. Wenig bekannt iſt auch' der Stempel„Karlsruhe, die Stadt der guten Seifen“. Aus der Reihe der Mannheimer Sonderſtempel iſt der von 1934 intereſſant, weil er ſchon ein Jahr vor der Abſtimmung, das Saargebiet zuſammen mit Mannheim als „Südweſtdeutſches Wirtſchaftsgebiet“ propagiert. Verkehrs⸗ techniſch intereſſant iſt der Stempel aus den Benzjahr 1933, auf dem ein modernes Auto zuſammen mit der alten Benz⸗ kutſche abgebildet ſind. Freiburg hat beſonders ſeine landſchaftlichen Schön⸗ heiten in Sonderſtempeln wie dem von der„Schwebebahn auf den Schauinsland“ feſtgehalten. Auch das 25jährige Jubiläum des Freiburger Stadttheaters wurde Anlaß zu einem ſchönen Bildſchmuckſtempel. Baden⸗Baden bringt die Wirkung ſeiner Thermalquellen ebenſo wie die welt⸗ berühmte Saiſon mit dem Rennen in Iffezheim. Die Goldſtadt Pforzheim lädt durch beſondere Werbeſtempel zum Beſuch ihrer Induſtrie und durch ihre Pforten zum Beſuch des Schwarzwaldes ein. Heidelberg und Konſtanz laſſen ihre geſchichtlich reichbewegte Ver⸗ gangenheit aufleben. Die 500⸗Jahrfeier der Heidelberger Aniverſität iſt ebenſo wie die Zeppelinausſtellung im Hus⸗ haus zu Konſtanz in einem beſonderen Stempel verewigt worden. Daneben haben auch kleinere Städte, wie das wein⸗ frohe Marburg, fa ſogar Dörfer die werbende Kraft des Sonderſtempels in Anſpruch genommen. Es iſt nicht nur unterhaltend, ſondern auch äußerſt belehrend in einer Samm⸗ lung badiſcher Sonder⸗ und Werbeſtempel zu blättern. (J) Forchheim b. Karlsruhe Der 16jährige Sohn der Witwe Helfer geriet unter- einen Omnibus und wurde ködlich verletzt. (J) Forchheim b. Karlsruhe.(Im Kinderwagen verbrannt.) Ein Korbwagen, in der Nähe des Her⸗ des ſtand, geriet infolge der Hitze in Brand. Das darin⸗ liegende neun Monate alte Kind hat dabei ſo ſchwer gelitten, daß es nach kurzer Zeit ſtarb. 3 Villingen.(Tödlicher Sturz.) In der Gerber⸗ ſtraße kam der Stadtarbeiter Franz Weber ſo unglücklich zu Fall, daß er einen Schädelbruch davontrug, an deſſen Fol⸗ gen er kurze Zeit darauf, ſtarb. i Tauberbiſchofsheim.(Das 99. vollendet.) In Wertheim beging dieſer Tage Frau Sabine Ehrler, geb. Hammerich, die einem alten Bauerngeſchlecht aus Dittwar entſtammt, in erfreulicher Rüſtigkeit ihren 99. Geburtstag. Birkenau i. O.(Kind tödlich verbrüht.) Im Nach⸗ barort Tröſel fiel das dreifährige Kind der Familie Haſſel in einem unbewachten Augenblick in einen Bottich voll hei⸗ ßem Waſſer. Es wurde in das Wienheimer Krankenhaus übergeführt wo es bald darauf ſeinen ſchweren Verbrühun⸗ gen erlag. 73 5 Mainz.(Brennende Kerze verurſacht Kel⸗ lerbrand.) In einem Hauſe der Adam⸗Karrillon⸗S raße hatte ein Einwohner mit einer brennenden Kerze im Keller hantiert und damit einen Kellerbrand entfacht der glück⸗ licherweiſe gelöſcht werden konnte, ehe größerer Schaden ent⸗ 0 der — Balingen.(Kleinkind an Rauchvergiftung umgekommen.) In einer verſchloſſenen Wohnung, in der ſich zwei Kinder im Alter von zwei und vier Jahren befanden, geriet das Sofa in Brand. In die Wohnung ein⸗ dringende Nachbarn fanden das jüngere Kind bewußtlos auf. Es erlag bald darauf der erlittenen ſchweren Rauchvergif⸗ tung, Das andere Kind wurde ins Krankenhaus gebracht. an Marie Hamſun lieſt in Deutſchland. Die norwegiſche Schriftſtellerin Marie Hamſun, Gattin von Knut Hamſun, wird von Mitte Januar an eine zweimonatige Vortragsreiſe durch das Reich unternehmen. Marie Hamſun iſt in Deutſch⸗ land ein bekannter und gern geſehener Gaſt. un Vom Schwungrad getötet. Der den in das Schwungrad und wurde zur Seite geſchleudert. Zwei Stunden ſpäter ſtarb der 64 jährige Mann. Aus Eiferſucht die Geliebte erſtochen. Wie die Juſtiz⸗ preſſeſtelle bei dem Amtsgericht Wunſiedel mitteilt, verſetzte in den Luiſenhurggaſtſtätten der 30 Jahre alte Fritz Küſpert von Tröſtau dem 23 jähr. Hausmädchen Margarete Köni mehrere Meſſerſtiche in die Bruſt die den alsbaldigen To der König herbeiführten. Der Täter verſteckte ſich, wurde aber ſchon nach kurzer Zeit feſtgenommen. Das Motiv der Tat iſt Eiferſucht und verſchmähte Liebe (Tödlicher Anfall.) ane e J get Bauer Korbinian Bauer in Pfaffing bei Steinkirchen geriet beim Futterſchnei⸗ Vom Weg alte Einwohnerin Maria Sternecker wollte in den frühen Morgenſtunden über die Brücke in Elſendorf(Mainfran⸗ ken) gehen die über den Bach führt. Die alte Frau kam vom Wege ab, geriet in das Waſſer und mußte, da keine Hilfe zur Stelle war ertrinken. *Gemeinſam geſtorben. Im Alter von 84 Jahren dſt in Kirchdorf der Bindermeiſter Georg Juli dieſer Tage geſtor⸗ ben. Seine Ehefrau folgte ihm am Tage darauf im Alter von 81 Jahren im Tode nach. 5 e Tadesſturz von der Treppe. Der einarmige Mechaniker Karl Mayer in Bad Kiſſingen glitt nachts, als er ſich nach Hauſe begab, auf der Treppe ſeines Hauſes aus kam rück⸗ wärs zu Fall und trug einen Schädelbruch davon. Au deſſen Folgen ſtarb er, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. 5 Eine Kinderhand ragte aus dem Waſſer. An der Werſe bei Ahlen ſah ein Mann an einer zum Fluß führen⸗ den Steintreppe eine Kinderhand aus dem Waſſer ragen. Es elan ihm die Hand zu ergreifen und einen Jungen an Land zu ziehen. Wiederbelebungsverſuche gelangen. Es ſtellte ſich heraus, daß mehrere Kinder an der Werſe geſpielt hatten und ein Junge ins Waſſer geſtürzt war. Daraufhin waren die übrigen Kinder voller Angſt fortgelaufen, ſo daß ohne das zufällige Vorbeikommen des Retters das Kind er⸗ trunken wäre.. 5 ** Zugunfall bei Verona. Im Bahnhof Nogara bei Ve⸗ rona ſtreifte bei der Durchfahrt während der Nachtſtunden ein Perſonenzug einen aus Bologna kommenden Güterzug. Hierbei wurden zwei Perſonen getötet und 32, zum Teil ſchwer, verletzt. ** Hollündiſcher Dampfer geſunken. Der holländiſche Dampfer„Soemba“(6718 BRT) ſank im Atlantik infolge Verlagerung der Stahlladung. Mindeſtens 34 Mann der Be⸗ ſatzung ſind ertrunken. Die Ueberlebenden ſind in einem oſtkanadiſchen Hafen gelandet. Aus dem Gerichtssaal Freiburg.(Vergehen gegen das Volks ver⸗ ratsgsſetz.) Die Strafkammer des Landgerichts Freiburg chatte ſich mit einer Anklage wegen Verbrechens gegen das Volksverratsgeſetz und Deviſenvergehens zu befaſſen. Nach eingehender Beweisgufnahme wurde der Angeklagte zu zehn Monaten Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe weiteren zehn Tagen Gefängnis verurteilt. Von der er⸗ hobenen Anklage wegen Deviſenvergehens wurde er frei⸗ geſprochen. Soweit Verurteilung erfolgte, hat der An⸗ geklagte die Koſten des Verfahrens zu kragen. ö () Konſtanz.(Diebin verurſachte den To d eines Gendarmen.) Das Amtsgericht verhandelte gegen ein 18 jähriges Mädchen aus Rickenbach bei Ueberlingen, das ſeine Stellung bei einem Metzgermeiſter in Frickingen ſchnöde mißbrauchte. Sie griff in die Ladenkaſſe, machte dann den Schlüſſel zum Kaſſenſchrank ausfindig und entwendete daraus nachts die Summe von etwas über 1000 Mark. Um die Täterſchaft don ſich abzulenken, ſchlug ſie ſofort Lärm und erzählte den raſch herbeigeeilten Hausbewohnern eine unglaubhafte Geſchichte von einem Einbruchsdiebſtahl. Das Mädchen wurde feſtgenommen. Auf dem Transport zu Schiff nach Konſtanz unternahm Anna einen Fluchtverſuch und ſprang in den See Während ſie gerettet werden konnte, büßte der nachſpringende Gendarmeriebeamte in Erfüllung ſeiner Pflicht das Leben ein. Erſt kurz vor der Verhandlung legte die Angeklagte, die bis dahin hartnäckig geleugnet hatte, ein Geſtändnis ab; ſie erhielt fünf Monate Gefängnis. Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für Scheckſchwindler. — Stuttgart. Der aus Bayriſch⸗Schwaben gebürtige 32⸗ jährige Jakob Ewig in Stuttgart⸗Zuffenhauſen wurde vom Sondergericht Stuttgart als gefährlicher Gewohnheitsverbre⸗ cher und Volksſchädling wegen fortgeſetzten Betrugs, zum Teil in Tateinheit mit erſchwerter Urkundenfälſchung, zu ſechs Jahren Zuchthaus und ſechs Jahren Ehrverluſt ver⸗ Urteilt. Außerdem wurde feine Sicherungsverwah⸗ rung angeordnet. Ewig, der wegen Vorbereitung zum a verrat, ſchweren Diebſtahls und Betrugs vorbeſtraft iſt, 0„vorbe ſchwindelte im Oktober vorigen Jahres vier Kriegerfrauen 8 Stuttgarter Kleiderkarten unter dem Vorwand ab, eine Stu 5 Firma, als deren Vertreter er ſich ausgab, beabſichtige, kin⸗ derreichen Kriegerfrauen zu Weihnachten Kleider und Schuhe zu ſchenken. Zu dieſem Zweck benötige er vorübergehend die Kleiderkarten der Frauen. Dann verſchaffte ſich der An⸗ geklagte bei einer Bank ein Scheckheft und kaufte im Laufe von dreieinhalb Wochen bei 15 Geſchäftsleuten in Stutt⸗ gart, Bad Cannſtatt und Feuerbach unter falſchem Namen Kleidungsſtücke, Uhren, Schmuckſachen, Ledertaſchen und andere Gegenſtände im Geſamtwert von 1200 Mark zu⸗ ſammen, die er durchweg mit ungedeckten Schecks bezahlte. Beim Kauf der Textilwaren bediente er ſich der von ihm ergaunerten Kleiderkarten. Schon wenige Tage nach einer Warnung der Polizei vor dem Schwindler konnte Ewig in einem Ladengeſchäft feſtgenommen werden. Ein großer Teil der von ihm erſchlichenen Waren fand ſich noch unverwertet in ſeiner Wohnung vor und wurde den Eigentümern zurück⸗. gegeben, Stunde der Beſinnung An den Quellen der Kraft aus dem Reichtum der deutſchen Seele NS. So ſchreibt Karlvon Clauſewitz 1812:„Ich glaube und bekenne: daß ein Volk nichts höher zu achten hat als die Würde und die Freiheit ſeines Daſeins; daß es dieſe mit dem letzten Blutstropfen verteidigen ſoll, daß es keine heiligere Pflicht zu erfüllen, keinem höheren Geſetze zu ge⸗ horchen hat; daß der Schandfleck einer feigen Unterwerfung nie zu verwiſchen iſt; daß man die Ehre nur einmal verlie⸗ ren kann; daß die Ehre des Königs und der Regierung eins iſt mit der Ehre des Volkes und das einzige Palladium ſei⸗ nes Wohies; daß ein Volk unter den meiſten Verhältniſſen unüberwindlich iſt in dem großen Kampfe um ſeine Freiheit: 135 ſelbſt, der Untergang dieſer Freiheit nach einem blutigen und ehrenvollen Kampfe die Wiedergeburt des Volkes ſichert und der Kern des Lebens iſt, aus dem einſt ein neuer Baum die ſichere Wurzel ſchlägt.“ 8 Oeſchichte ist nichts Vergangenes, Geſchichte iſt immer⸗ währende Gegenwart Es lebten ſonſt nicht ewig die Großen des Volkes unter uns: Helden und Dichter, Staatsmänner und Soldaten. Es lebte ſonſt nicht unerſchütterlich immer wieder emporblühend der Glaube des Volkes an ſich ſelbſt, an Würde und Freiheit ſeines Daſeins Es lebte ſonſt nicht ewig das Wiſſen des deutſchen Volkes um ſeine Ehre es lebte nicht ſein Wille, die Ehre 125 verteidigen die Ehre zu 1 5 durch den Entſchluß zum Op ſelbſt. 55 i „Warum ſo hartl“— ſprach zum Venen e le;„ſind wir denn nich um ſo weich? O meine Brüder Brüder? Warum ſende zu drücken fer und durch das Opfer wolli ibr nicht Schicthal ſein und Unergitzliche wie könntet Und wenn eure Härte nicht blitzen ihr mit mir— ſiegen? ö H. j ben und ſchneiden und zerſchneiden will: wie könntet ihr einſt mit mir— ſchaffen? Die Schaffenden nämlich ſind har Und Seligkeit muß es euch dünken eure Hand auf Jahr la 8 wie auf Wachs e au Willen von Jahr auſenden zu ſchreiben wie auf Erz är⸗ ter als Erz edler als Erz Ganz bart iſt allein das Ed lite. Dieſe neue Tafel o meine Brüder ſtelle ich über euch: wer⸗ abgekommen und ertrunken. Die 77 Jahre N det hart!“ Friedrich Nietzſche in„Alſo ſprach Zarathuſtra.“ De . für die Entſchädigung bei Seuchenverluſteu betr. vieh und Tieren des Pferdegeſchlachts(Pferde, Eſel, bis eluſchließlich 18. Januar 1941 au) für die Aliſtadt im Nathau⸗) N 1, Zimmer 164 Lalaale Nuudocliau Zum Theaterabend der„NS. Kraft durch Freude“. Die Aufführung von Leſſing's meiſterlichem Luſtſpiel „Minna von Barnhelm“ am 14. Januar 1940 in Secken heim durch die Badiſche Bühne, im Einſatz der NSG. Kraft durch Freude, ve ſpricht einen der genußreichſten Theaterabende der Spielzeit. Das bewährte Enſemble der Badiſchen Büh⸗ ne, das ſich beim Publikum bereits den beſten Ruf e ſpielt hat, wird auch„Minna von Barnbelm“ in der Inſzenie ung von Fritz Becker zum erwarteten Erfolg führen. Beſchäf igt in den Hauptrol en ſind: Ot i Shütz, Marlieſe Fritz, Otei Höcker, Theo Friedrich, Werner Klos, Armand Margulies, Leo Faeber und Adolf Sexauer ſowie eine neu hinzutre⸗ tende ſchauſpieleriſche Kraft und geben dieſe die Gewähr für eine hochtünſtle ciſche und für das Werk ſelbſt begeiſterte „Durchführung. Sicher wird auch dieſe Aufführung dazu beitragen, die Bande zwiſchen Publikum und Künſtlerſchaft immer enger zu knüpfen. * Förderung von Arbeiterwohnſtätlten. Nach den Durchführungsbeſtimmungen des Reichsmini⸗ ſters der Finanzen vom 1. Auguſt 1940 zu der Verordnung über die Förderung von Arbeiterw huſtät en vom 1. April 1937 können Anträge auf Bewil igung von Geundſteuer⸗ beihilfen für nach dem 1. 4. 1937 fertiggeſtellte Wohnſtätten bis zum 31. März des auf das Kalende jahr der Bezugs⸗ fertigkeit folgenden zweiten Kalenderjahres noch geſtellt werden. Für die in der Zeit vom 1. April 1937 bis 31. Dezember 1938 bezugsfertig gewordenen Arbeiterwohn⸗ ſtätten dürfen Anträge noch bis 31. März 1941 geſtelſt wer⸗ den. Nach ungenütztem Ablauf dieſes Termins entſällt die Möglichkeit der Beihi fegewährung. Arbeiterwohnſtä ten im Sinne der Vo ſchriften ſind Wohnſtät en, die nach Größe, Art und Ausſtat ung, ſowie nach der Höhe der Laſten oder Mieten für die Acbeiterſchaft beſtimmt ſind. Vorausſetzung für die Ane clennung iſt, daß die Mieten und Laſten be⸗ ſtimmte Grenzen(40 Mk. monatlich, ausgahmsweiſe 50 Mk.) nicht überſteigen. Das Entſprechende gilt für Kleineigen⸗ heime.— Weitere Auskunft er eilt die Abtei ung Wo, nangs⸗ fürſorge im Amtsgebäude N 2, 3. Stock, Zimmer 3, wo⸗ ſelbſt auch die erforderlichen Antragsvordrucke erhältlich ſind. 5 f 2 3 2 Ab 1. Januar 1940 Reichs bahngütertarif auf Proter⸗ toratsbahnen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1941 wurde im Zuge der Eingliederung des Protektͤrats in den großdeut⸗ ſchen Wirtſchaftsraum ſowohl im Wechſelverkehr zwiſchen dem Protektorat und dem übrigen Reich als auch im Bin⸗ nenverkehr des Protektorats der deutſche Eiſenbahngüter⸗ tarif eingeführt Alle Einzelheiten über diefe wichtige Ta⸗ rifmaßnahme und insbeſondere über die im Zuſammenhang hiermit getroffenen Ausnahmebeſtimmungen können aus dem AT A⸗Teil der Deutſchen Verkehrsnachrichten Nr. 296 entnommen werden. 7 Meldepflicht für leerſtehende Wohnungen und unbenützte Wohnräume. 5 Der Polizeipräſident gibt bekannt: Gemäß 8 29 des Bad. Polizeiſtrafgeſetzbuches ergeht zur Ergänzung meiner Anordnung vom 18. Dezember 1940 folgende Polizei⸗ liche Anordnung: Ale leerſtehenden Wohnungen und unbenützten Wohnräume ſind von dem Verfügungsberechtig⸗ ten ſofort un er Angabe der Zimmerzahl, des Stockwerkes und der geſetzlichen bezw. letzten Miete zu melden. Die gleche Verpflichtung hat bis auf wei eres der Verfügungs⸗ berechtigte, wenn Wohnungen und Wohnräume durch Kün⸗ digung, Todesfall, gegenſeitige Vereinbarung oder auf an⸗ dere Weiſe demnächſt frei werden. Die Anzeige hat in dieſen Fällen innerhalb 3 Tagen nach Eintritt der Urſache des Freiwerdens zu erfolgen. Hat der Verfügungsberechtigte mehr Wohnräume in Benützung, als er für das Wohnde⸗ dürfnis ſeiner Familie benötigt, ſo hat er dies ebenfalls zu melden. Als entbehrlich gelten dabei Räume außerhalb der abgeſchloſſenen Wohnung(Dachgeſchoßräume, Unterg⸗⸗ ſchoßräume uſw.), wenn dem Wohnungsinhaber nach der Abtretung ſoviele Wohnräume verbleiben als die Zahl der Haushaltsangehörigen beträgt. Von den Räumen innerh ilb des Abſchluſſes wird ein Raum mehr belaſſen als der Haus⸗ halt Ange örige zählt. Bei Berechnung dieſer Zahl werden aber 2 Kinder unter 7 Jahren als eine Perſon gerechnet. Perſonen, die nur vorübe gehend in den Haus alt aufge⸗ nommen ſind, werden nicht gezählt; dagegen Familienan⸗ gehörige, wenn ſie vor ihrer Einberufung zum Heeresdienſt im Haushalt wohnten.(Küchen, Badezimmer und nich zum dauernden Aufenthalt von Menſchen im Sinne der Bai⸗ vorſchriſten geeignete Räume, ſowie Räume für be ufliche Zwecke bleiben außer Betracht). Die Meldungen nach Ziffer 1 und 2 ſind an den Oberbürgermeiſter der Stadt Mann⸗ heim(Zimmer 47) ſchriftlich zu erſtat en. Der Verfügungs⸗ berechtigte hat den Beauftragten der Stadt, die ſich als ſolche ausweiſen, in der Zeit von 9—16 Uhr die Beſichti⸗ gung der mel epf ichtigen Wohnungen und Räume zu ge⸗ ſtatten. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung wer⸗ den mit Geloſtrafe bis 150.— Rm. oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. — 3½ prozentige Reichsſchatzanweiſungen. Das Reich ſtellt mit Wirkung ab 2. Januar 1941 auf den In haber lau⸗ tende 3% prozentige Schatzanweiſungen des Deutſchen Rei⸗ ches von 1941, Folge J, fällig am 16. September 1955 mit Zinsſcheinen per 16. März 1941 ff. zur Verfügung. Dez Zinslauf beginnt am 16. September 1940. Es iſt erwünſcht, daß im Intereſſe der Arbeitserſparnis in weiteſtem Um; fange von der Möglichkeit der Schuldbucheinrragung und der Sammelverwaltung ſowie der Sammelverwahrung Ge⸗ brauch gemacht wird. Soweit dies ficht geſchieht werden auch Stücke in Abſchnitten von 100 500. 1000, 5000. 10000, 50 000, 100 000 und 500 000 Mark zur Verfügung geſtellt Die Abgabe erfolgt zum Kurſe von 98,75 v. H. unter Stückzin⸗ ſen berechnung zuzüglich Börſenumſatzſteuer. Die Lumbard⸗ fähigkeit! der Schatzanweiſungen iſt vorgeſehen, ebenſo wird nach Erſcheinen der Stücke die Einführung in den amtlichen Börſenhandel erfolgen. i nicht müde zu werden 8 7 N 5 Der 3. Opferſonntag ſteht vor der Tür NS. Der kleine Heinerle hatte 20 Pfennig geſchen 3 bekommen. Mit denen durfte er machen, was er wollte. G konnte ſie ins Sparſchweinchen ſtecken, konnte ſich Leckereie dafür kauſen oder ſonſt etwas damit anſtellen. Heinerle an der Hand der Mutter durch die Straßen und dachte nach über die rationelle Anlage von 20 deutſchen Pfennit Er war noch zu keinem Ergebnis gekommen, als er ei alten einarmigen Mann faſt umrannte, der am Brück geländer ſaß und mit Kleinkram handelte. Heinerle h den Alten ſo kräftig angeſtoßen, daß der Kramkaſten fc heruntergefallen wäre. Das kat dem Buben leid, ſo 1 daß er ſeine 20 Pfennige dem Einarm gab. Er wußte nicht, daß das Geld noch am ſelben Abend im Wirtsha vertrunken wurde. d Heute iſt Heinerle groß, ein funger Mann in Amt d Würden. Heute gibt er 2 Mark, wo er früher 20 Pfennig gab. Heute weiß er aber auch: Meine Spende, die ich deſß WoW gebe, kommt an den richtigen Platz! Der 5. Opferſonntag ſteht vor der Tür. Er 1 Uns opferfreudiger denn je finden. Die guten Ergebniſſe der v hergegangenen Sammlungen ſollen uns ein Anſporn — ſein, ſondern die erreichte Höhe zu halten und nach Möglichkeit noch zu ſteigern. Gib darum, deulſchet Volksgenoſſe, am 12. Januar, ſoviel Du irgend zu geben vermagſt! bis 46,5, Bullen 35,5 bis 44,5, Kühe 18 bis 44,5, Färſe 36,5 bis 45,5, Kälber 46 bis 59, Hämmel 46 bis 49, Schweiß 5125 bis 35775 Marktverlauf: alles zugeteilt. Mannheimer Ferkelmarkt. Auftrieb und Preiſe: Fer über ſechs Wochen 25 bis 32, Läufer 32 bis 48 Mark. Mar verlauf: mittel. 5 Mannheimer Großviehmaekt Notierungen: Ochſen 9 Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Samstag, 11. Januar: Miete C 11 und 1. Sondermie C 6: Das Mädchen aus der Fremde. Operel von Arno Vetterling. Anfang 18, Ende etwa 20.30 Uh Son tag, 12. Januar: Vormittags freier Verkauf: Die Gänſehirtin am Brunnen. Weihnachtsmärchen von Trude Wehe, Muſik von Friedrich Gellert. Anfan 11, Ende 13 Uhr.— Abends: Miete§ 11 und 1 11 8 0 8 0 H 6: Aida. Oper von G. Verdi. Anfan „Ende gegen 20 Uhr.(Eintauſch von Gutſchei aufgehoben). 2 ſch 1 1 9 1 Statt Karten 8 2— im 72 Lebensjahr. Mhm-Seckenheim, 10. Januar 1941. All zu rasch entriß uns der unerbittliche Tod nach kurzer, aber schwerer Krankheit meinen treusorgenden Mann, unseren guten Vater und unvergeßlichen Großvater, Bruder, Schwager und Onkel Georg Jakoby Elisabetha Jakoby geb. Bühler g 5 Familie Heinrich Jakoby Familie Schreckenberger, Karlsruhe Familie Georg Jakoby jr. u. Enkelkinder: Rudi, Otto, Gerhard Auf Wunsch des Entschlafenen fand die Einäscherung in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir höflichst Abstand zu nehmen. Statt Karten und Onkel 5 Mhm.-Seckenheim, 10. Januar 1941. 1 All zu früh und unerwartet entriß uns der Tod meinen lieben Mann, unsern guten Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager i Wilhelm Freund. Die Feuerbestattung fand in aller Stille statt. In tiefem Schmerz: f 1 Frau Kath. Freund geb. Reinhard und Kinder a Familie Georg Volz Familie Georg Reinhard und alle Angehörigen. Anllice vebennmecurg der 66 dt Ml unhe m. N Hie Feſtſtellung e und Erhebung der Beiträge der Tierbeſitzer I. Die Zählungslißten über den Beſtand an Bind⸗ Mauleſel, Maultiere) liegen vom 11. Januar 1941 b) für die übrigen Vororte in den beneffenden Ge⸗ mein deſekretariaten zu jedermanns Ein ſicht auf. Die Liſten ſind für die Berechnung der Beiträge maßgebend, welche von den Tierbeſitzern zur Deckung ber Viehſeucheneniſchädigung zu en richten ſind. Anträge Berichtlaurg der Liſten ſind innerhalb obiger friſt vorzubringen. 8 d rdebeſitzer, 94 Auskunft über Beseitigung dureh natürliche Methode erhalten Sie sofort kostenlos und unverbind- lich von ehemaligem schweren Stotterer, der selbst durch die Tiefen seelischer Zerrüttungen „sesengen ist. Falls Zusendung im verschlossenen ohne Aufdruck gewünscht wird, bitte ich um Einsendung von 24 Pfg. in Briefmarken). Prakt. Aerzte und Lehrer, die selbst Stotterer waren, wurden nach anderweitig. Mißerfolgen durch meine Methode in 1020 Tagen gründlich u. dauernd von ihrem g Uebel beſreit Originaſzeugnisse zur Ver ügung. Keine Anwen- [dung von Medikamenten oder ch Hypnose. Nur die Sprechangst muß duch systematischen Neu- ß aufbau der Sprache beseitigt Werden. 35 jährige Praxis. L. Warnecke, Berlin SwWes SBepgcelstrafe 31a, — wei kräftige Gum. f bh: Jungen, bull Halchinen 90 ld g Stempel 5 50 er- Handwerk“ Haller Syſteme erlernen wollen, liefert werden repariert. anf Oſtern 5 in jeder Näheres Zürn, geſucht. Ausführung b„Bad. Hof“ und Größe oder Tel. 23493 K. Baumann, Oruckerei Umschlag Neckarbote. Schloſſerei. Draht- und Autage- Matratzen Schonerdecken in allen Ausführungen und Preislagen. Ehestands darlehen/ Ratenzahlung gestattet. Repatatufen werden angenommen. e, b. lallmann,Scbmütänser Odberkirchetstrage 15. ö fernem ene 1 Männergeſangve ein. Vorerſt 8 Deutſches Ad Heute Samstag 2.30 Trauer-Dapiere werden schnellsts angefertigt in der Druckerei des„Neckar- Berſammlungs⸗Anzeig Sängerbund. Sonntag Mittag 1 Uhr Probe. d Liedertafel. Heute Abend punkt 8 Uhr Probe. 6 falken die Proben zußballvereinigung. Die für morgen angeſetz len auf Grund ſportbehördlicher Verf Parteiamtliche Mitteilungen. Jungmädel. Samstag kein Dienſt. Sonntag 9. gendfilmſtunde. Erſcheinen Pflicht. 20 P bringen. 8 gzug J und al e Jungenſchafts⸗ und Jungz d V. Heim an 55 ee e K r er e ed 0 Sn Senn G VVV 2 7 & K rr