Nr. 12 Neckarbote(2. Blatt) Mittwoch, 15. Januar 1941 Churchills Hühnerbein Die Rede des Reichsmarſchalls Göring bei der Auszeichnung deutſcher Bergleute anläßlich einer Feier⸗ ſtunde im Haus der Flieger in Berlin iſt von den briti⸗ ſchen Plutokraten als recht unangenehm empfunden worden. Bemüht das engliſche Volk in Illuſionen zu wiegen, hat London ſelbſtverſtändlich ſich wohlweislich gehütet, den wirklichen Tenor dieſer Rede bekannt werden zu laſſen. Nicht genug damit, haben die britiſchen Agitatoren alles getan, um die Rede des Reichsmarſchalls ins Gegenteil zu verkehren So behaupten ſie frech, Hermann Göring habe zugegeben daß Deutſchland unter den britiſchen Luftangrif⸗ fen ſchwer zu leiden habe; er habe eingeſtanden, daß die deutſchen Bomben aus minderwertigem Erz hergeſtellt wür⸗ den und ſchließlich ſoll der Reichsmarſchall nach den engli⸗ ſchen Lügen die deutſchen Bergarbeiter auch noch gebeten haben doch ja nicht zu verzweifeln. 5 Den deutſchen Bergleuten, die die Rede des Reichsmar⸗ ſchalls mit angehört haben, braucht nicht erſt geſagt zu werden, daß die britiſche Agitation wieder einmal auf einer plumpen Lügenkampagne ertappt worden iſt Ebenſo wiſ⸗ ſen die deutſchen Volkgenoſſen, die im Rundfunk Zeuge der Kundgebung im Haus der Flieger waren, oder die, die die Rede des Reichsmarſchalls in ihren Zeitungen nach⸗ geleſen haben, daß Hermann Göring denn doch weſentlich anderes geſagt hat, als man es ihm in London unterſtellt. Die Rede des Reichsmarſchalls war ein Dank an die deut⸗ ſchen Bergarbeiter, die durch ihre harte und unermüdliche Arbeit die Vorausſetzungen für die grandioſen Siege der Jahre 1939 und 1940 geſchaffen und das Fundament für neue Waffentaten, die den alten würdig ſind, gelegt ha⸗ ben. Eine Arbeiterſchaft, die auf allen Gebieten die Erzeu⸗ gung geſteigert und im Zeitraum eines Jahres die Eiſen⸗ erzförderung geradezu verdoppelt hat, die iſt zumindeſt von einer Verzweiflung weit entfernt, die iſt zukunftsfroh und ſchaffensfreudig, die packt kräftig zu; ſonſt würde es ihr eben nicht möglich ſein, die Produktion noch mehr zu ſteigern. Gleichzeitig iſt dieſe Erhöhung der deutſchen Produktion aber auch ein Beweis dafür, daß die nächtlichen Angriffe der RA vom Standpunkt der Kriegführung aus geſehen wirkungslos ſind, weil in den weiten Räumen, in denen heute deutſcher Einfluß gilt, vom Nordkap alſo bis nach den Pyrenäen, die geſamte Rüſtungsinduſtrie, wie Reichsmarſchall Göring in aller Offenheit feſtſtellen konnte, in gleichem ja in geſteigertem Tempo fortſchreitet. In England dagegen hat mit der Geſamtwirtſchaft auch die Rüſtungsinduſtrie eine gewaltige Einbuße erlitten. ſetzen wird, bürgt die Energie unſerer Luftwaffe, die, wie jeder neue OKW⸗ Bericht erneut beſtätigt unermüdlich in ihren Angriffen iſt und Wirkungen erzielt, die eine Ueber⸗ raſchung nach der anderen auslöſen Wir zweifeln nicht daran, daß die Menſchen in England die Augenzeugen deutſcher Bombardements geworden ſind, ich darüber klar ſind daß dieſe Bomben, die Fabriken und Ha⸗ fenanlagen in rauchende Schutthaufen verwandeln, nicht aus minderwertigem Erz hergeſtellt ſind, ſondern daß ſie beſtes Material enthalten und ein echtes Produkt deutſcher Präziſionsarbeit ſind.. 5 8 Es iſt das Verhängnis Englands, das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland von vornherein unterſchätzt zu haben. So hat man in London weder an die Feſtigkeit der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft geglaubt, noch an die Schlagkraft unſerer Wehrmacht, noch an den Weitblick der deutſchen Di⸗ plomatie und an dies Energie unſerer Wirtſchaft Allerdings hätte das ein Verſtändnis für Dinge bedingt die dem plu⸗ tokratiſchen. England recht fern liegen Selbſt in dieſer Stunde noch. wo das ganze britiſche Volk in harten Leiden geprüft wird, die ſeine Plutokraten heraufbeſchworen ha⸗ ben beſteht der uralte ſoziale Gegenſatz zwiſchen arm und reich unvermindert fort. Während die breiten Volksmaſſen des Inſelreiches in Auswirkung der deutſchen Gegenblockade darben müſſey, können die Plutokraten, geſtützt auf ihre Geldſäcke, ſchiemmen und ein wahres Luderleben führen. Wie ſchlimm es in dieſer Hinſicht ſein muß geht daraus hervor, daß ſelbſt engliſche Blätter— ſo dieſer Tage die „Times“— Beſchwerde führen, daß die reichen Müßiggän⸗ ger überall im Lande Unwillen erregen Nicht nur, daß die Plutokratenclique in gewiſſen Hotels mit dem Geld um ſich werfe, ſondern es ſei ſetzt auch dahin gekommen, daß gut ſitujerte Leute, die nur aus Uebervorſicht ihre Stadt verlaſſen hätten, den Flüchtlingen aus den gefährdeten Be⸗ zirken die Plätze wegnehmen Insbeſondere gehen den Plutokraten auch die von der deutſchen Preſſe übernomme⸗ nen Berichte über die Schlemmereien der oberſten Schich⸗ ten auf die Nerven Um den Eindruck dieſer Schilderungen zu verwiſchen, ſchildert jetzt der„Daily Expreß“ ein Früh⸗ ſtück, bei dem der britiſche Miniſterpräſident Churchill ſich . eben Hühnerbein mit drei Erblen und etwas Apfelmus begnugt haben ſoll. Vieſe Einfachheit iſt denn doch zu ſehr geſucht. Churchill hat ſich damit ein Pro⸗ pagandafrühſtück geleiſtet, das geradezu als eine Verhöh⸗ nung Englands bezeichnet werden muß. f Im übrigen: haben die Londoner gelacht, als ſie die Mär von Churchills Hühnerbein mit den drei Erbſen ver⸗ nahmen, ſo wird ihnen das Lachen vergangen ſein, als ſie in dem Blatt„Daily Mirror“ die Erlebniſſe eines gewiſſen Charles Stewart laſen, der ſeiſem Lande 16 Jahre als Soldat gedient hatte. Zum Dank dafür ließen ihn ſetzt die würdigen Vertreter der britiſchen„Demokratie“ mit ſei⸗ ner Familie auf der Straße ſitzen, nachdem ſeine Wohnung während eines deutſchen Vergeltungsangriffes durch eine in der Nähe niedergehende Bombe zerſtört worden war. Stewart erzählte dem Korreſpondenten des genannten Blattes zunächſt daß er, nachdem er endlich ſelbſt eine Woh⸗ nung gefunden hatte, dieſe ſofort im Voraus bezahlen mußte Er ſei dann zu den örtlichen Dienſtſtellen gegangen. Nachdem er 2½ Stunden gewartet hätte, ſei er vor einen Beamten gekommen, dem er die Sachlage erklärte, ſein Dienſtbuch zeigte und den er um Unterſtützung bat, ſeine noch ganz gebliebenen Möbel in die Wohnung zu ſchaffen. „Wann iſt das Haus bombardiert worden?“ fragte der Beamte„Samstag abend“„Dann müſſen Sie warten, der offizielle Bericht iſt noch nicht durchgekommen.“ Der Be⸗ amte habe ihn mit den Worten verabſchiedet, er müſſe ſich vom Aufſeher eine Ausweiskarte geben laſſen, dann wür⸗ den ſeir a ſeine Möbel in die neue Wohnung geſchafft werden. zen Tag habe er nun auf der Suche nach dem en Aufſeher verbracht. Als er ihn am Abend gefunden hatte, to ſchlimmer für Sie.“ Dafür aber, daß dieſer Rückgang ſich auch in Zukunft fort⸗ ehr wohl tte, habe ihm dieſer ſeine Hilfe mit rt:„Wenn man auf der Dienſtſtelle überhaupt nicht geſprochen werden... Bitie, Fräulein, ſchreiben Sie WPD. Immer wieder kann man heute feſtſtellen, daß in kaufmänniſchen Betrieben, Rechtsanwaltbüros, Behörden uſw. die Schreibmaſchine den Stenogrammblock verdrängt. Die Abteilungschefs und Prokuriſten, die Betriebsführer und Direktoren einigen ſich kameradſchaftlich untereinander über den Einſatz der wenigen Schreibkräfte, die zur Verfügung ſtehen Und dieſe wenigen Schreibkräfte ſtecken oft bis an die Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit in der Arbeit.„Bitte, Fräu⸗ lein, ſchreiben Sie...“„In das Stenogramm oder gleich tn die Maſchine?“ iſt oft auf dieſe Aufforderung die Gegen⸗ frage Und manchmal heißt es dann etwas ffervös:„Steno⸗ gramm?! Wo denken Sie hin, ich muß gleich in eine Sitzung und den Brief noch vorher unterſchreiben“ oder„Sie haben noch ſoundſoviel Poſt zur Erledigung liegen, und dieſer Brief muß unbedingt noch hinaus. Aber die anderen Briefe ſind auch eilig. Und dann habe ich dem Kollegen ihre Mithilfe zu“ Uhr verſprochen.“ g Alſo zun Stenogramm keine Zeit. Die Uebung de; Stenotypiſtinnen auf der Schreibmaſchine iſt nach Aus⸗ lagen von Männern der Wirtſchaft, die das recht gut und ſicher zu beurteilen vermögen, gerade in den letzten Jahren nich! unerheblich gewachſen Auch die Schreibmaſchinenindu⸗ ſtrie hal ſich hier manchen Notwendigkeiten, die das Tempo der Arbeit in der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaft bedingen, bei der Konſtruktion der Maſchinen angepaßt und dieſe un⸗ entbehrlich gewordenen Arbeitsmittel immer mehr vervoll⸗ kommnet. Alle dieſe Umſtände, der Mangel an Zeit in den Büros, das Fehlen an Arbeitskräften und andererſeits die Anpaſſung der Schreibmaſchineninduſtrie an die Notwendig⸗ keiten der kaufmänniſchen Tagesarbeit führten immer mehr zur erheblichen Ausſchaltung eines Teils der eigentlichen Stenotypiſtinnenarbeit, und die Frau im Büro hat ſich von Monal zu Monat mehr zur kaufmänniſchen Arbeitskraft ent⸗ wickell. Umfragen in der Wirtſchaft zeigen deutlich dieſe Ent⸗ wicklung. Wir wiſſen heute ſchon, daß an das Können und die Fähigkeiten der Frau— insbeſondere des fungen Mäd⸗ chens— immer höhere Anſprüche geſtellt werden müſſen. Das große Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront, das als einer der von Dr. Ley verkündeten Programmpunkte nach dem Kriege ausgebaut werden wird, iſt auch hier in der Lage, die dringenden Forderungen der deutſchen Wirt⸗ ſchaft in weiteſtem Maße en m erfüllen. Die Wirtſchaft ſelbſt hat allerdings— Notwendigkeiten gehorchend— dieſem großen Berufserziehungswerk auf dem Teilgebiet der Stenotypiſtinnen ſchon weit vorausgegriffen. Oft ſagte man uns bei Anfragen, daß ein großer Teil der Stenotypiſtinnen in neſem oder jenem Werk ſchon ſeit lan⸗ ger Zeit gewohnt ſei, ſelbſtändig nach beſtimmten kurzen An⸗ Feiſungen zu arbeiten und die Poſt beiſpielsweiſe nach weni⸗ gen gegebenen Sti worten zu erledigen. Hier zeichnet ſich ſchon der künftige Beruf der hochwertigen Stenotypiſtin als unentbehrliche Fachkraft ab. Es iſt alſo zu fordern, daß dieſe weibliche Bürokraft nicht nur die Stenographie und die Schreipmaſchine behertſcht, ſondern auch weitgehend kauf⸗ männiſches Wiſſen mitbringt Eine Gefahr liegt in dieſer ſelbſtändigen Arbeit inſofern, als allzu leicht die Flüſſigkeit do Stenographie verlorengeht Vor dieſer Gefahr kann man uber weder die Wirtſchaft noch die Stenotypiſtin ſchützen Der Kaufriann oder der Betriebsführer eines großen Werkes darf ſich nicht über manselhafte ſtenographiſche Uebung ſei⸗ ner eingearbeiteten wertvollen Sekretärin beſchweren, wenn er nich ſelpſt dazu beiträgt, durch laufendes Stenogrammdiktat ihre Fähigkeiten zu erhalten und zu ſteigern und die Steno⸗ typittin ſelbſt muß dieſe Gefahrenpunkte ihres Berufes er⸗ kennen und rechtzeitig durch Eigenübung dem Leiſtungsſchwund vorgreifen. Aber das Wichtigſte iſt und bleibt, daß die weibliche Arbeitskraft ſelbſt die Bedeutung und den Wert ihrer Mik⸗ hilfe in der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaft erkennt. Nicht die Parole:„Noch vor der Ehe etwas verdienen!“ hat in künftiger Zeit Gültigkeit, ſondern allein die Parole:„Dem Volke und feiner Wirtſchaft dienen!“ Mangelware und Laufkundͤſchaft Ein bemerkenswertes Arteil. WPD. Im allgemeinen wird jede Ware, die öffentlich ausgeſtellt iſt, auch zum Verkauf bereitgehalten werden und umgekehrt. Berückſichtigt man aber, daß die Einhaltung dieſes Grundſatzes oft zu ebenſo end⸗ wie zweckloſen, nur zeitraubenden Geſprächen mit den ſogenannten Wander⸗ oder Laufkunden führen würde, ſo wird man begreifen, daß ge⸗ wiſſe Waren ſogar ab und zu den neugierigen Blicken ſolcher Leute entzogen und zur Sicherung des Bedarfs der Stamm⸗ kunden unter dem Ladentiſch bereitgehalten werden müſſen. Seinem lange erprobten und bewährten Kaufmann gegenüber muß man fedenfalls die Ueberzeuauna haben, daß er Ware nur ann und deshalb unter den Ladentiſch ſtellt, weil er ire gerechte Verteilung ſichern will. Einem ſolchen Kauf⸗ mann kann, wie ein unlänaſt ergangenes Urteil der 1. Straf⸗ kamme des Landgerichts Liegnitz zeigt, nicht zur Laſt gelegt werden, Erzen eviſſe die vum ibonswichſſgen Bedarf der Be⸗ völſerung gehören, zurückgehalten und dadurch böswillig die Deckung disſes Bedarfs gefährdet zu haben. Das Gericht gel ungte in der Sch“ endeung zum Freiſpruch auf Koſten den Reichskaſſe(der Kaufmann hatte ſich wegen Ver⸗ geßens gegen den Paragraphen 1 der Kriegswirtſchaftsver⸗ ordnung bom 4. September 1939 zu verantworten gehabt) und beſtätigte in der Begründung des Freiſpruches die in der Praxis bewährte Unterſcheidung zwiſchen Stamm⸗ und Lauffunden Mört'ich heißt es dazu im Urteil: „ Nach den an den Einzelhandel ergangenen Richt⸗ linien genügt es, wenn die Laufkundſchaft von der jeweiligen Mangelware wenigſtens etwas zum Kauf erhält. Eine unter⸗ ſchiedsloſe Belieferung der Stamm⸗ und Laufkunden begün⸗ ſtigt aber das Hamſtern von Mangelware inſofern, als Lauf⸗ kunden alsdann die Möglichkeit haben, in einer Vielzahl von Geſchäften geringe Mengen einzukaufen Wenn der Kunde als Stammkunde eines Geſchäftes dort einmal mit der Man⸗ gelware beliefert wird, iſt ſein Bedarf zunächſt gedeckt und wird es ihm auch nicht gelingen, in ähnlicher Weiſe in einem alleen Geſchäft bedient zu werden, deren Stammkunde er nicht iſt.— Was der Angeklagte getan hat, war daher nicht ſtrafbar. Der Angeklagte hat keine Waren„zurück⸗ behalten“ Dies hätte er nur, wenn er die Waren dem be⸗ ſtimmungsmäßigen Verkauf entzogen hätte. aber nicht getan, vielmehr ſie jeweils im gewöhnlichen Ge⸗ ſchäftsgang verkauft, jedoch teilweiſe unter bevorzugter Be⸗ dienung beſtimmter Kunden. Davon, daß der Angeklagte durch dieſe Art des Verkaufs böswillig die ahne g N darfe(in dieſer betreffenden Magelware) gefährdet Dies hat er 1791: Der Dichter Fran, 1871 15 5 8 Münchener Bier am Nordkap ftirkenes, die letzte Station des Weihnachtsſchiffes.— In der nördlichſten Balterieſtellung der Welt. Von Kriegsberichter A. Ruppert(PK.). NS. Die ſchwere Schiffsſchraube durchwühlt das brak⸗ kige Waſſer des Hafens von Kirkenes. Eine breite Bug⸗ welle ſchlägt vorauf an die Kaimauer Dort ſtehen Gebirgs⸗ ge. Flieger. Sie winken dem Weihnacht s⸗ i ff zu. Schon lange hatten ſie es erkannt, denn geiſterhaft ſchwebte am Bug des Frachtdampfers ein rieſiger Tannen⸗ baum in ſtrahlendem Lichterglanz durch das Dämmerdunkel der Polarnacht heran Der feſtliche Fahnenſchmuck bleibt auch ſpäter, am Kai, in dem matten Zwielicht kaum ichtbar. Der Lichterbaum aber erſcheint allen wie ein Symbol dieſer Weihnachtsaktion des Reichskommiſſars Norwegen und des Reichspropagandaminiſters Die gewaltigen Entfernungen, die in dieſem Krieg überwunden werden mußten machten auch neue Methoden und neue Wagniſſe in der Truppen⸗ betreuung erforderlich Faſt die Hälfte der Strecke Ham⸗ burg-Newyork hat dieſes Weihnachtsſchiff bei ſeiner An⸗ kunft im Hafen Kirkenes zurückgelegt. Kein Weg war zu weit, keine Fahrt zu gefährlich, um allen deutſchen Solda⸗ ten, zumal denen im Lande der Polarnacht, im zweiten Kriegsjahr ein frohes Feſt zu bereiten. 2 Im nördlichen Eismeer erlebten die„Weihnachtsmän⸗ ner“ bei Windſtärke 10 eine ſtürmiſche See, die mit an die Berichte der Polarfahrer— lange war die Nordkap⸗Paſſage gefürchtet— erinnerte. Die Männer am Ufer kannten dieſe Route aus eigener Erfahrung Sie wiſſen auch daß die Heimat weiter entſernt iſt, als die geographiſche Karte es ausweiſt Darum erſcheint ihnen allen dieſer Frachter mit dem großen Transparent „Frohe Weihnachten“ wirklich als das glückhafte Schiff. Dann ſetzt ein Sturm auf das Schiff ein, als ſollte es gekapert werden Zweihundert Mann als Löſchkomm indo? Die Steuerleute machen eroße Augen, und der Kapitän überlegt mit einem fröhlichen und einem zweifelnden Auge, ob er bei dieſer Veſcherungsſtimmung die Ladung heil aus den Luken ſchaffen könne. Die Soldaten können nicht ab⸗ warten, bis die Ladebäume kreiſen Und niemand verwehrt es ihnen, daß ſie nun wie in jungen, längſt vergangenen Jahren einmal durchs„Schlüſſelloch“ ſehen. Dieſes Schlüſſel⸗ loch iſt ſo groß daß ſie zu mehreren bequem hinuntecklet⸗ tern und einige Kiſten oder Fäſſer heraufholen können Wie eine Parole wird es an Deck und an Land mit Hallo weiter⸗ gegeben:„Dortmunder Bierl Münchner Bier Waren das in den langen Wochen ohne deutſches Bier nicht beinahe Fremdwörtet geworden] Behutſam wird das erſte Faß an Land geſchafft als wäre zerbrechliches Kriſtall darin. Die nächſten— viele an der Zahl— holt der Hebe⸗ baum aus der tiefen Verladeluke n Einer hat eine Inſtrumentenkiſte entdekt und ruft mit lauter Stimme ſeinen Kamexaden, den Unterberger Toni, heran:„Eine Zither, eine Zither!“ f Am Tage darauf hörten wir die Zither in der Weih⸗ nachtsfeier einer oſtmärkiſch⸗bayeriſchen Gebirgsjä zerkom⸗ anie Es war eine Familienfejer wie daheim Der Beneral ſaß zwiſchen dem Hauptmann und dem Feldwebel Da ver⸗ ſtummte ieder Mund als der zarte weiche Klang der Zither die Melodienbrückt bis in die ferne Heimat ſchwingen ſieß. — Ale dann die leckeren unterhaltenden und flüſſigen Ga⸗ ben ausgepackt waren wurde ein ſpontaner Jägergraß auf das Weihnachtsſchiff ausgebracht, das noch in dieſer Nach im Hafen vor Anker lag.— N Vier Weihnachtsſchiffe waren nach Norwegen unter⸗ wegs Keine Hafenſtadt, keine Truppenunterkunft, kein ein⸗ ſamer Poſten iſt vergeſſen worden. i Der einſamſte Poſten und der nördlichſte war eine Kü⸗ tenbatterie öſtlich des Nordkaps Wer weiß etwas von die⸗ 15 Kanonieren, die weit über die Zone menſchlicher Kultur hinausmarſchierten, um an ihren Langrohren Wache zu halten? Was für ſie ſelbſtverſtändlicher Einſatz iſt wie eder andere, erſcheint uns Landratten an Bord als ungewühn⸗ liches, großes Kriegsſchickſal. Waren uns je die Berichte von kühnen Wikingern und tapferen Expeditionen ins Eis⸗ meer von Romantik umwittert, ſo erfaßt uns, ohne daß es einer ſagt, tiefe Ergriffenheit beim Anblick dieſer Kanoniere der nördlichſten Feuerſtellung der Welt. Eine unvergeßliche Weihnachtsſtunde haben wir bei die⸗ ſen Männern verbracht. Und im Loabuch des Weihnachts⸗ ſchiffes iſt die letzte Seite ihnen gewidmet. N Zweite Kleiderfammlung der NV Wir dürfen ünſere aus Oſteuropa heimgekehrten Volks⸗ genoſſen nicht frieren laſſen! 8 NSG. Im Gegenſatz zum erſten Kriegswinter, der e 57 uns nur eine Kleiderſammlung brachte, führen wir im gegen⸗ 5 wärtigen Kriegs⸗WoHW. zwei Sammlungen durch. Der Anlaß hierzu iſt ein ſchöner, großer, außerhalb des Rah⸗ mens der üblichen Kleiderſammlungen liegender: Die Rück⸗ kehr deutſcher Siedler aus fremden Ländern ins Deutſche Reich! Aus dem europäiſchen Oſten ſind ſie dem Ruf des Führers gefolgt und ſind gekommen mit Weib und Kind und Hausrat über weite, weite Strecken.„„ Nun ſind ſie wieder bei uns und ſollen merken, wie es iſt, wenn man von einem ſtarken Reich in deſſen Obhut ge⸗ nommen wird, was es heißt, Staatsbürger im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland zu ſein. Sie kannten den Begriff der Volksgemeinſchaft bisher nur in engerem Sinne, wie der kleine Volksverband ſie im fremden Land gepflegt hat. Nun werden ſie ſpüren, wie es tut, wenn hundert M lionen füreinander da ſind. 5 5 Der Winter iſt bisher nicht allzu mild mit uns gegangen. Wir alle brauchen warme Kleider, um u der Kälte zu ſchützen. Für unſere heimgekehrten Volk ſen werden wir darum vom 20. bis 25. Januar Kleiderſammflung detanſtalten, die ein vo werden muß Warmes Zeug brauchen wir, Stof der, Handſchuhe uſw., alles, was koch verwendet werden Jede Hausfrau ſchaue noch einmal in ihrem Schrank, Wäſchekommode, in ihrem Koffer mit den abgel 8 dern nach, wo ſich noch ein entbehrliches Stück findet.„ ſchuſen Großdeutſchland, durch Opfer wird es en Auch die kleinen Opfer kragen bei zum ewigen Be Reiches. Beſonders groß und ſchön iſt der hinter der Kleiderſammlung ſteht. zum guten Gelingen des Werks bei! S 85 545 ch ſieg der 9 5 führt zur 9 4 4 Stuka⸗Angriff im Mittelmeer Von Kriegsberichter Hans Rechenberg. DNB...(PS.). Seit dem Eintreffen auf dem italieni⸗ ſchen Flugplatz ſtehen die Maſchinen unieres Verbandes ſtartklar. Die fliegenden Beſatzungen erhoffen mit Span⸗ nung den Einſatzbefehl, ſprungbereit zum neuen Einſatz an der neuen Front. Es gilt, den Gegner an einer ſeiner ver⸗ wundbarſten Stellen, im Mittelmeer, zu packen und zu ſchlagen. Schon am Tage vorher lag etwas in der Luft, Heute ſoll es nun beſtimmt klappen. Die Karten des Mittel⸗ meeres ſind aufmerkſam ſtudiert. Beſonders Eifrige rechnen bereits die vermutlichen Kurſe aus. Von der Startbahn wird der Befehl durchgegeben:„Sofort einen Kraftwagen zum Gefechtsſtand!“ Ein Aufklärer iſt eben gelandet, die Meldung muß ſchnellſtens dem Kommodore vorgelegt wer⸗ den. Sollte es ſoweit ſein? Auf alle Fälle ſteigen wir ſchon mal in die Kombination. Schwimmweſten an! Die Span⸗ nung wird auf keine lange Probe geſtellt. Zehn Minuten el ſchon iſt die Staffel angetreten. Prompt iſt der Ein⸗ atzbefehl da, den der Staffelkapitän vom Gefechtsſtand mit⸗ bringt, kurz, aber umſo gehaltsreicher. Der Aufklärer hat in etwa 350 Kilometer Entfernung einen ſtarken eng⸗ liſchen Verband feſtgeſtellt. Mindeſtens ein Flugzeug⸗ träger, zwei Schlachtſchiffe mehrere Kreuzer und Zerſtörer, und in dieſem geradezu maſſterten Geleit einige Handels⸗ dampfer Die Ziele werden aufgeteilt, die Startfolge iſt be⸗ kannt, erſter Start in zehn Minuten. Eine Maſchine nach der anderen hebt ſich von der Bahn. Ueber dem Platz ſammelt ſich der Verband zum geſchloſſe⸗ nen Angriff Kette auf Kette folgt der Führermaſchine im befohlenen Kurs. Ueber See ſtoßen Zerſtörer zu uns, die den Jagdſchutz übernehmen. Das Wekter iſt, wie ſo vieles andere bei dieſem Einſatz für uns erſtmalig and neuartig. Unter uns das blaue Meer, über uns ſtrahlender Himmel, im Weſten leichte Bewölkung. Die Sonne ſtrahlt im voll⸗ 5 Glanze des Südens für uns allerdings ohne Wirlung, eim in unſerer Angriffshöhe iſt es kalt. Vielleicht nicht ganz ſo kalt wie im Norden, immerhin reicht es voilſtändig aus. Das ſpiegelglatte Meer unter uns bietet keinerlei be⸗ ſondere Ueberraſchungen, beim Anflug weniaſtens nicht, und es dauert auch noch einige Zeit; dann kommt es aller⸗ dings ganz dick. Der Verband rechts voraus“ ruft mir der Flugzeugführer im Bordmikrophon zu. Vorläufig aller⸗ dings weit voraus, denn eine ganze Zeitlang kann ich bei den für mich vorn zur Verfügung ſtehenden Sichtmöalich⸗ keiten nichts erkennen. Jedenfalls ſind wir— auch für mich — auf Sichtweite heran.„Eins, zwei drei... Jeeben mindeſtens 15 Schiffe“, zählt der Flugzeugführer. Man ſcheint uns noch nicht bemerkt zu haben. Das wird eine ſchöne Ueberraſchung geben! 5 „Die Flakſchießt!“ Um uns herum ſieht nan auch ſchon die Sprengwolken, deren Zahl bald um ein Hundert⸗ faches die Anzahl der angreifenden Maſchinen überſteiat. Die Flakabwehr der. engliſchen Kriegsſchiffe iſt reichlich, faſt allzu reichlich für uns gedacht. Und aut, das muß man ſchon ſagen. Es gehört ſchon allerhand Erfahrung, kliegeriſches Können und Einſatzbereitſchaft dazu. bei dieſem Feuer durchzuſtoßen Und natürlich auch etwas Glück„Die ſerſte Maſchine ſtürzt“, ruft der Flugzeugführer mir zu. Nur noch kurze Zeit, dann greifen wir auch an. Uns iſt in⸗ zwiſchen warm geworden. Jedenfalls fühlen wir nichtg mehr von der Außentemperatur.„Wir greifen an! In kurzen Sekunden ſtürzen wir auf wenige hundert Me⸗ ter hinunter Der fflugzeugführer liegt ſchwer im Ziel. Sturz Angriff, Abfangen und Abflieaen, nles zuſammen uert nur Sekunden, ſe nach Abflug und Anariffshöhe Es gibt aber Augenblicke, in denen Sekunden länger ſcheinen als zu anderen Zeiten Minuten Einen ſolchen Augenblick erleben wir jetzt wieder. Nach dem Abfangen ſehe ich den erſten Flugzeugträger in Breitſeite, dann den Verband un⸗ n ter uns, der inzwiſchen auseinandergezogen iſt und mit voller Kraft fährt. Ein Flugzeugträger eingerahmt von zwei Schlachtſchiffen, dazwiſchen zahlreiche Friegs⸗ und Handelsſchiffe. Ein lohnendes Ziel. Meine ganze Aufmerk⸗ ſamkeit gilt dem Flugzeugträger und den zu beobachtenden Einſchlägen die erſten feſtſtellbaren Treffer der vor uns fſtürzenden Maſchinen ſind zwei Waſſerſäulen in nächſter Nähe des Trägers Während ich noch— leicht enttäuſcht 8 meine Meldung dem Flugzeugführer weitergebe, ſehe ich an Deck des Flugzeugträgers eine mächtige De to⸗ nation, der ſofort eine ſtarke Rauch⸗ und Feuerentwick⸗ lung folgt. Getroffen! Augenblicke ſpäter erplodiert eine weitere Bombe hart an der Steuerbordwand des FFlua⸗ zeugträgers der bald von ſchwarzen dichten Rauchſchwa⸗ den eingehüllt iſt. Unter uns blitzt das Mündemasfeuer der Flak auf. Es ſchießt tatſächlich aus allen Rohren und von . 3000 Kilometer giebe Ein heiterer Roman von Orly Boeheim. Peter Renz kam hereingeſauſt. ö e. „Feines Publikum, Anni Herr Ohlſen ſagt, die erſte Preſſe ich drin. Darunter ein Kritiker, deſſen Ausſpruch über Tod und Leben entſcheidet. Gefällſt du ihm, biſt du gemacht.“ g. 0 „Um Gottes willen, und wenn er mich verreißt?“ „Wie kann er etwas verreißen, von dem er begeiſtert muß?“ 5 5 „Du biſt ſehr ſicher, Peter!“ 8 „Von deinem Können war ich immer überzeugt, ta, ebenſo wie von deinem verflixten Minderwertig⸗ etzt ſich ſchwer 1 1 mich allen Seften auf ine und die nach ans angrelfenden Ma⸗ ſchinen. Langſam wird es nun Zeit wegzukommen. Auf⸗ paſſen auf Jäger!“ Sie können uns ebenſo unande⸗ nehm und noch viel unangenehmer werden als die feuernde Flak, deren Sprengwolken in allen Höhen den Himmel ver⸗ dunkeln. Unſere Maſchine bleibt diesmal von Jägern unge⸗ ſchoren Andere Maſchinen unſeres Verbandes werden da⸗ [ur umſo nachhaltiger von engliſchen Jägern verfolgt und wovon nach der Landung die zahlreich feſtge⸗ ſtellten Treffer eine beredte Sprache Flakeinſchüſſe in manchen Tragflächen. Angeſichts des beobachteten Erfolges des Angriffs auf den Flugzeugträger iſt unſere Stimmung beim Rückflug außerhalb der Gefahrenzone der Flak ordentlich gehoben Bei angegriffen, richtet gerade d Flugzeugträger be Neuer Start wir den Verband erkennen, querab von uns Kilometerweit ab davon mit Volldampf dem Hafen entgegen, der Reft des am Vormittag angegrif⸗ fenen Verbandes. Die Flak empfängt uns diesmal weſent⸗ lich früher und mit gleicher Heftigkeit wie beim erſten An⸗ griff Der Flugzeugträger und die Schlachtſcliiffe ſind nicht mehr im Verband; auch die Handelsdampfer fehlen. Sturz⸗ angriff auf einen der dickſten Kreuzer! Bein ſerfontänen um das ebenſo auf der Mel er Aufklärer über das von ihm feſtoeeſtellte Ergebnis unſeres Angriffes. Die Trefferwirkung auf dem tätigt ſich, dazu weitere Beſchädigungen eines Schlachtſchiffes und Treffer auf anderen Kriegsſchif⸗ fen. Neue Aufklärung, neuer Angriff nach kurzer Zeit nach Betankung und Beladung von Maſchinen und Veſatzungen. Teile des Verbandes ſind inzwiſchen in zurück in Richtung Malta geſichtet worden allgemein li Ziel und anderen Schiffen Treffer klar erkennbar. Beim Rückflug, der in bedenklicher Nähe der Inſen Malta erful⸗ gen muß, wird die Aufmerkſamke: der Veobachtung ſtark abgelenkt durch nie notwendige Wachſamkeit vor den eng⸗ liſchen Jägern, denen in Malta 155 Start gegen uns zur Verfügung ſtehl. Sie ſind Auch chon da! Hinter uns! Einige Augenblicke geteilt zwiſchen wachzamſter Beobachtung des kurzen Feuerſtößen gehen vorn gut, es iſt doch eine Erleichterung hinten, oben und unten frei iſt von Jädern. einiger Kameraden unſerer Gruppe ſind allerdings anſtän⸗ dig von Treffern durchlöchert, wie ſich be! nach der Landung herausſtellt. Mit dem letzten Dämmerſchein landen wie auf unſerem Einſatzhafen. Der erſte Angriffstag an das große Erlebnis des neuen Jahres iſt ſtanden. Das Ergebnis unſeres Einſatzes beſtätigt durch Aufklärungsmeldung: Schwere Beſchädigangen des Flua⸗ mehrere erkannte Treffer Beſchädiaung eines Schlachtſchiffes, Volltreffer aul einem Zerſtörer und Trefferwirkung in allernächſter Näl zeugträgers durch Beſuch in Burgos Reiter unter ſpaniſcher Flagge.—„Kahlgeſchorene“ Rekruten. Jeden Tag Wein. 8 5 Von Kriegsberichter Bernick. Pet. Pferdegetrappel und gellende Reiterrufe locken uns an einen zerklüfteten Lehmhang öſtlich von Burgos nach Madrid führt. ſchaftlich bewegtes Bild! mit der Reitpeitſche am Hang, Pferden ſelbſt in die Rekruten. eine oder andere gen an. Die Offiziere ihrer Kaſerne in datenleben zu gewähren. mit herzlicher Kameradſcha wir ſehen dort an der Wa die Bilder vom Führer und vom Duce.— Wir der Mannſchaftsunterkünfte. Soldaten in mancher Beziehung ungewohntes Bild. Bettenbau bei den Deutſchen nicht jedermann Hand geht, ſo hat der ſpaniſche Soldat noch Wenn ſchon der ſo glatt von der Zügel und Dann kommen die Reiter gruppenweiſe über die Bergkuvpe auf das Hindernis zugeiggt, ſich mühſam aus dem klebrigen Lehm erhebt, um ſein Pferd wieder einzufangen, ſetzen die folgen⸗ den immer bedenkenloſer und ſtürmiſcher zu ihren Sprün⸗ dieſer Eskadron laden uns zu einem Beſuch i Burgos ein. ſchen Kriegsberichtern einen Einblick in das ſpaniſche Sol⸗ Der Regimentschef empfängt uns ſt in ſeinem Arbeitszimmer, und nd neben dem Bild Es Hier Peter Klingelzeichen ſchrillte. „Kann ich noch etwas für dich tun, Anita?“ „Ja— rausgehen!“ „Gemacht!“ Er trat auf Anita zu, ſpuckte ſie kräftig an, ſchrie„Hals⸗ und Beinbruch“ und verſchwand. „Das iſt der prächtigſte Junge, den ich in meinem Leben getroffen habe“, ſagte Vera Verries.„Er bringt tatſächlich die unmöglichſten Dinge fertig. Wenn ich denke daß er gewiſſermaßen Arne und mich endgültig zuſam⸗ mengebracht hat „Ach, Sie wären auch ohne Peter Renz mit Herrn Ohlſen zuſammengekommen“, ſagte Antta.„Wenn man füreinander beſtimmt die Augenlider legen?“ „Etwas, Kind, und Aber Anita war ſie vor dem Spiegel lähmt“, Es klopfte an d gegeben. E i iſt— ſoll man 8* 8 8 doch zu früh fertig. Zitternd ſtand f:„Ich bin ſagte ſie mit verſagender Stimme. D as ſind ja reizende Ausſichten!“!“! ä er Tür, ein rieſiger Fliederſtrauf ke hoffen ber Auck diesmal zeht es Welch ein ſtolzes und leiden⸗ 0 Junge Kavalleriſten der ſpaniſchen Armee drängen ihre raſſigen Gäule an einen ſteilen Lehm⸗ hang heran und ſetzen ihnen dann d Zuerſt ſpringt jedes Pferd einzeln, und der Eskadronchef ſteht lange Querſtriche, daß die Mandelform herauskommt. Haſt du heute noch trainiert?“ „Ein paar Lockerungsübungen.“ 5 „Du haſt noch zwanzig macht nervös, wenn Minuten vor dem Auftritt w wie mit der Zeit vor Abga ſteig. Beide dehnen ſi dich nicht.“ 8 Minuten Zeit. Ich finde, es zu früh fertig iſt. Mit den eiß man ſo wenig anzufangen ng des Zuges auf dem Bahn⸗ ich bis zur ſprechen. Dazu die und Jäger außer⸗ dung beim Kommodore be⸗ ſchneller Fahrt e Richtung Malta! Bevor egt die engliſche Feſtung Abflug Waſ⸗ ſtarke Rauchentwicklung, das ideale Sprungbrett gef ihrichen Geaners und wenn die Sicht nach der Unterſuchung der neuen Front, erfolgreich über⸗ beider Schlachtſchiffe. der Landſtraße, die ie Sporen in die Flanken. greift den widerſpenſtigen korrigiert die Haltung der und obwohl der macht ihnen Freude, deut⸗ Francos auch betreten eine bietet ſich für den deutſchen „Nun hören Sie aber auf zu unken und ſtecken Sie Ihr Buch ein“, rief Vera. Renz gehorchte. Das erſte ich noch mehr Blau auf Endloſigkeit. Alſo beeile an allen Gliedern ge⸗ lüſterte Anita ſelig un — 8 tlich die Lähmung be. i — Die Maſchinen auf die vier e völlig abgeräum Sie können 5 Wir erfahren auch, es ſich um Jungen handelt, die während des Bürger⸗ ſonders ſtolz auf ihr volles ſchwarzes Haar. Deutſcher erſt daran gewöhnen, daß die ſpaniſchen Soldaten Man trifft heute nuch vielfach auf die Spuren der 25 Legion Condor 1 und die Hochachtung vor dem deutſchen Soldatentum und den deutſchen Waffen iſt gerade im ſpaniſchen Offizierkorps ſtark 5 ausgeprägt. Aber wenn auch der Geiſt und die Erfahrungen 1 der ſtärkſten Wehrmacht der Welt hier nachwirken, ſo hat die 11 Armee Francos dennoch ihr ureigenes Geſicht und 5 ſpeiſt ihren Geiſt aus den Wurzeln einer alten und großen ſe ſpaniſchen Soldatentradition. Stolz ſchlägt der Regimentschef 55 eine Seite im dicken Band der ſpaniſchen Militärgeſchichte auf 2 und lieſt uns die Namen der vielen Schlachten vor, an denen„0 dieſes 16. Kavallerieregiment, das frühere Reiterregiment Bour⸗* bon, ſeit ſeiner Aufſtellung im Fahre 1640 beteiligt war. Und dann geht es zur Küche. Es geht ſchon auf Mittag zu und das Eſſen iſt gerade in jenem verheißungsvollen Zu⸗ ſtand, da allein der Duft ſchon hungrig macht. Die rieſigen Kochtöpfe, das Geſchirr und die Speiſebehälter ſind von pein⸗ licher Sauberkeit, und die Stühle und Tiſchplatten ſind von den Rekruten mit ihren Bürſten und Scheuerlappen buchſtab. lich gehobelt worden Es gibt gerade Coeido, ein ſpaniſches Nationalgericht, eine ſtark⸗ gewürzte Suppe mit Rindfleiſch, Kartoffeln, Kohl, Paprikaſchoten und Tomaten, alles in Oel N Zum Mittageſſen, das meiſtens aus zwei Gängen eſteht, gibt es jeden Tag Wein und Obſt. Das Abendbrot iſt ebenfalls immer warm, und nach ſpaniſcher Sitte wird dann noch reichlicher gegeſſen als zu Mittag.. Das neue Spanien hat heute als Erbe des Bürgerkrieges, als Schuld der Vergangenheit und als Folge des gegen alle europäiſchen Aufbaukräfte gerichteten engliſchen Krieges eine Bürde wirtſchaftlicher Schwierigkeiten zu tragen. Aber über dieſe Gegenwartsſorgen hinaus erhebt ſich der Geiſt der ſpani⸗ ſchen Armee, die als ein Magnet für alle aktiven Kräfte und als eine Schule des nationalen Gewiſſens ihre große Aufgabe in der Zukunft dieſes jungen Staates haben wird. Buren gegen die britiſche Fremoͤ⸗ 5 herrſchaſt National-buriſches Treffen auf dem Majuba⸗Berg. San Sebaſtian, 14. Jan. Als nationales Symbol des Burentums in Südafrika und hiſtoriſche Stätte ihrer erſten Befreiung vom britiſchen Joch kaufte die buriſch⸗nationale Hilfsorganiſation der Oſſewag⸗Brandwag den Majuba⸗ Berg und hielt an dieſem dem Burentum heiligen Ort zur Jahreswende ein großes Volksfeſt ab auf dem 20 000 Be. ſucher im Geiſte der buriſch⸗ nationalen Beſtrebungen zuſam mentrafen Im Jahre 1877 war die Transvaal⸗Republil wegen ihres ungeheuren Goldreichtums ein wehrloſes Op— fer der britiſchen Gold⸗ und Geldintereſſen geworden. De Lebenswille des Burenvolkes konnte jedoch nicht gebrochen werden, und ſo entſpann ſich unter dem Oberkommand des ſpäteren Präſidenten Paul Krüger unter Joubert und 5 Preſtorius 1880 der erſte Freiheitskrieg der Buren, der mil dem Siege am Mafſuba⸗Hill endete, und mit der darauf folgenden Konvention zu Pretoria waren die Briten ge⸗ zwungen. die Selbſtändigkeit der Burenrepublik von Trans bal anzuerkennen. i. Die Erwerbung des Majuba⸗Berges als nafionale Ge. denkſtätte hat heute für die nakional⸗buriſche Bewegung eine N ganz beſondere Bedeutung. Sie ſieht in dieſer Erwerbung die Verpflichtung, den ſtolzen Freiheitskampf des buriſchen Bolkes im Geiſte der ſiegreichen Schlacht um den Majuba⸗ Berg bis zur Beſeitigung der britiſchen Fremdherrſchaft fortzuführen. 5 3 e 1 Peter Renz hatte ni daß ein glänzendes 8 N aſchentuch ſein, lere Begeiſterung das zuſammengefaltete Tuch, alſo ge⸗ wiſſermaßen Halbmaſt, und Enttäuſchung, wenn er das perten goldene Re einer Gottheit un Altar. Das Publi viel mit der Lei Verpflichtung Von Anton Holzner 2 RNS. Es wird immer wieder darüber nachgegrübelt, was eigentlich für den Menſchen die letzte Verpflichtung zu ittlichem Handeln zu anſtändiger Lebenshaltung und ehren⸗ haftem Beſtehen in allen Lebenslagen darſtellt. Die Erfah⸗ Tung lehrt, daß in den ſchwerſten Entſcheidungen im An⸗ geſicht des Todes Menſchen und Völker von verſchiedenarti⸗ gen Motiven geleitet werden Furcht vor Strafe und Hoff⸗ nung auf Lohn in dieſer oder einer fenſeitigen Welt harter. Gehorſam gegenüher eſner als notwendig erkannten Pklicht, Begeiſterung für eine Idee Liebe zu Familie Volk und Hei⸗ mat kreten immer wieder als letzte Hintergründe für das Verhalten der Menſchen in Erſcheinung In den Stunden der Entſcheidung kommt es zwar in erſter Linie darauf an. daß der Menſch ſich bewährt Die Motive die zur Bewäh. rung geführt haben kreten dabei in den Hintergrund Bei der Erziehung und Charafterſchuſung des Menſchen. heim inneren Aufhau eines Volkes bei der Formung einer Welt muß aber größter Wert darauf geleat werden daß die Men⸗ ſchen von jenen ſietlichen Trieberäften erfüllt werden die alle härteſten Kraftyroben beſte hen Todes und der höchſten Not ehenſo Beſtand haben. wie in Zeiten des Wohllebens und des Glücks Dabei iſt zu beach⸗ ten, daß Motive die für ein Volk von höchſter Durchſchlags⸗ Kaft ſind bei einem anders gearteten Volk wirkungslos bleiben können. Der nordiſche Menſch hat zunächſt aus ſeinem blutsmä⸗ igen Empfinden heraus ein natürliches Ehrgefühl das ihm jagt daß er tun und laſſen loll was ehren haft und anſtän⸗ dig, beziehungsweiſe ehrſos und gemein iſt. Dieſes Ebrge⸗ fühl iſt ihm Richtſchnur und Triebkraft für ſein Handen und ſeine Haltung Er weiß daß er mit Kräften ausgeſtattet iſt, die nach einer höheren göttlichen Ordnung der Entfaltung harren, daß er von einer Natur umgeben iſt die ſeinem Werke dienſthar wird wenn er den Geſetzen des Lebens ge⸗ horcht. In dieſer herrlichen Aufgabe göttliche Kräfte zur Entfaltung bringen zu dürfen und das göttliche Schöpfungs⸗ werk fortführen und vollenden zu können ſieht der nordiſche Menſch eine Triebkraft die das Leben lebenswert macht und fittliches Handeln zur Selßſtverſtändlichkeit werden läßt Der nordiſche Menſch iſt nie allein Er kühlt ſich nie als Einzel⸗ gänger Er weiß daß er durch die engen Bande von Blut und Heimat eingebettet iſt in die große Gemeinſchaft des Volkes Das Wohl des ganzen Volkes ſteht als großes hei⸗ liges Ideal über dem Wohl des einzelnen. Was dem Volke dient iſt gut und recht Das Wohl und das Glück das Leben und Blühen des Volkes iſt eine Triehkraft für ſit liches Han⸗ deln, die für kühnſte Taten und reſtloſen Einſatz Schwung u verleihen mag. Für Sippe. Volk und Heimat ſind nor⸗ iſche Menſchen zu allen Zeiten wenn es ſein mußte die här⸗ teſten Wege gegangen haben dem Tod ins Auge geſehen die erbittertſten Feinde überwunden. Gut und Leben hingege⸗ hen und unfaßbare Heldentaten vollbracht. Wenn es um das Wohl des Volkes geh, dann kennt der nordiſche Menſch kern Zögern und Schwanken kein Feilſchen und Rechnen, dann kennt er nur den Einſatz ſeiner ganzen Kraft. Der nordiſche Menſch glaubt an ein ewiges Leben. In feinen Kindern und Enkeln, in ſeinen Taten und Werken lebt er fort Darüber hinaus glaubt er an ein Weiterleben uin den ewigen Kräften des göttlichen Lebens in fraendeiner Form. Auch dieſer Glaube an ein ewiges Leben ſtellt für ihn Halt und Kraft Wegweiſer und Richeſchnur für ſittlich⸗s Handeln dar. Auch dieſer Glaube an ein ewiges Leben iſt für ihn ein wirkungsvolles Motiv ſittlicher Verpflichtung. Der nordiſche Menſch iſt in ſeinem ganzen Leben zutiefſt er⸗ füllt pon iner relfgiäſen, Ehrfurcht vor den göttlichen Kräften des Lebeus Et reiß daß diefes ganze Lehen der Welt nicht ſinnlos iſt fondern heiligen Geſetzen der Gu'theit gehorcht. Gern ordnet er ſich dieſen ewigen Geſetzen Gotees ein. Dabei treibt ihn aber nicht die Furcht vor der Stroke Ihm genügt vielmehr als Triebkraft für ſein Handeln das Bewußtſein daß es groß ſchön und gut iſt die Geſetze der Gottheit zu erfüllen und daß es niedrig und gemein iſt ſich den ewigen Geſetzen des Lehens entgegenzuſtellen. So verfügt der nordiſche Menſch über ernen Reichtum an Triebkräften für ſein ehren haftes und gutes 1 Verhalten. Die Geſetze ſeiner ſittlichen Verpflich⸗ ung ſind nicht kalt und leer. Aus unerſchöpflichen Tiefen And aus reichen ſchönen und natürlichen Qnellen fließen dieſe Kräfte ſeiner letzten ſittlichen Verpflſchtung. Dabei ſteht bald das eine Mo iv, bald das andere mehr im Vorder⸗ grund Gemeinſam aber ſind alle dieſe Triebkräfte ein un⸗ berwindlicher Garant für das ieghafte Lehen des einzelnen und der Gemeinſchaft. Oroͤnung des öffentlichen Vortragsweſens Ein Auftrag an das Deutſche Volksbildungswerk.— Eine „Gauarbeitsgemeinſchaft für Erwachſenenbildung“ unter Leitung von Gauſchulungsleiter Hartlieb gegründet. NSG. Die Tätigkeit des Deutſchen Volksbildungswer⸗ Jes nahm in den letzten Jahren in ſteigendem Maße einen großen Amfang an, der dieſer Organiſation eine beherrſchende Stel⸗ lung im öffentlichen Bildungsweſen verſchaffte. Dem hier⸗ durch gewonnenen Anſpruch, das geſamte öffentliche Vor⸗ tragsweſen zu ordnen, wurde durch Bildung einer„Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft für Erwachſenenbildung“ entſprochen. Der Stellvertreter des Führers billigte die Richtlinien dieſer Reichsarbeitsgemeinſchaft. In den Gauen wurden die„Gauarbeitsgemeinſchaften für Erwachſenenbildung“ gegründet mit dem Auftrag, inner⸗ alb der Gaue das geſamte Vortragsweſen durch das Deut⸗ ſche Volksbildungswerk zu betreuen. Leiter der Gauarbeits⸗ gemeinſchaft für Erwachſenenbildung in Baden iſt Gauſchu⸗ lungsleiter Pg. Wilhelm Hartlieb. Die Geſchäfte der Gauarbeitsgemeinſchaft führt Gauvolksbildungswart Pg. Looſe. In der Gauarbeitsgemeinſchaft ſind vertreten: Das Gaupropagandaamt, das Gauamt für Kommunalpolitik, das Minfſterium des Kultus und Anterrichts, das Miniſterium des Innern, der Deutſche Gemeindetag. 5 Durch die Tätigkeit dieſer Gauarbeitsgemeinſchaft ſoll Tünftig verhindert werden, daß ein Ueberſchteiden von Vor⸗ tragsthemen und Terminen ſtörend das öffentliche Bildungs. weſen beeindruckt. Es ſoll unter Führung des Deutf Volksbildungswerkes eine Zuſammenfaſſung aller tätigen Kräfte erfolgen, wobei die ſelbſtändige Arbeit der übrigen Vortragsorganiſationen keineswegs gehindert wird. Dieſe Maßnahmen werden für die Zukunft auch für die an Vor⸗ trägen intereſſierten Volksgenoſſen von entſcheidender Be⸗ deutung ſein, denn es wird ihnen oftmals die Wahl einer Eütſcheidung zwiſchen vielen Vorträgen an einem Abend, wo⸗ möglich über das gleiche Thema, erſpart ſein. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts: i gez. Schmitthenner. und im Angeſicht des! Kunſtdenkmal in der Rauchkammer.) Aus Baden und den Nachbargauen — Die Mietbeihilfe für gewerbliche Räume des Handels. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat durch Runderlaß im Mini⸗ ſterialblatt des Reichswirtſchaftsminiſteriums, Heft 36, Durch⸗ führungsrichtlinien für die Mietbeihilfe bei gewerblichen Räu⸗ men des Handels herausgegeben. Hiernach darf eine Miet⸗ beihilfe nicht gewährt werden, wenn das Unternehmen un⸗ abhängig von den Auswirkungen des Krieges wirtſchaftlich nicht geſund iſt. Hierunter ſind insbeſondere Unternehmen zu. verſtehen, die eine ſelbſtändige Eriſtenz nicht gewährleiſten. Andererſeits kann aber Mietbeihilfe gewährt werden für Räume die erſt nach dem 1. September 1939 angemietet wurden. Allerdings darf der Mietpreis der neuen Geſchäfts⸗ räume nicht höher ſein als der der bisherigen. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter erklärt ferner ſein Einverſtändnis dazu, daß auch Betriebe des Saatgut⸗, Samen⸗ und Futtermittelein⸗ zelhandels Mietbeihilfe erhalten können, ferner Betriebe des Nährſtandgroßhandels. 8 Mosbach.(Den Verletzungen erlegen.) Der Altratsdiener Markus Brechter, der kürzlich mit ſeinem Pferdegeſpann ſchwer verunglückte, iſt jetzt an den Folgen der erlittenen Verletzungen geſtorben. () Beuchſal,(Beim Leichengang dom Tode überraſcht.) Bei dem Begräbnis des Fuhrunternehmers Fuchs wurde der Onkel des Fuchs, der ſich unter dem Trauer⸗ geleite befand, in der Leichenhalle von einem Herzſchlag ge⸗ troffen, ſodaß er tot zu Boden ſank. Der ſo plötzlich Ver⸗ ſtorbene konnte im vergangenen Sommer mit ſeiner Frau das Feſt der Goldenen Hochzeit begehen. Anton Fuchs hat ein Alter von 75 Jahren erreicht. 5 () Laegembrücken b. Bruchſal.(Eiſernes Ehejubi⸗ läum.) Das ſeltene Feſt der Eiſernen Hochzeit konnten Adam Häußler und Frau Eliſabeth begehen. [) Pforzheim.(Einen Kind 40 Mark abge⸗ nommen.) Auf der Schloßbergſtraße wurde ein neunjäh⸗ riges Mädchen von einer unbekannten Frau angeſprochen, die dem Kinde einen Geldbetrag von 40 Mark abnahm. Das Mädchen war mit einem ſo hohen Betrag zum Einkaufen unterwegs. 5 Georgen i. Schw.(Vorgeſchichtliches Steindenk⸗ mäler haben oft ihre beſondere Schickſale, dem ſie ihre Erhal⸗ tung verdanken. So kam bei Erneuerungsarbeiten auf dem Hirz⸗Bauernhof um die Jahrhundertwende ein Bildſtein aus der Rauchkammer zum Vorſchein, der vom Bauern wegen der darauf abgebildeten Figuren beiſeitegeſtellt wurde. Jahr⸗ zehntelang ſtand er im Hirg⸗Bauernhof, ohne daß ſich ſon⸗ derlich ſemand um ihn kümmerte. Erſt in jüngſter Zeit hat ſich die Wiſſenſchaft ſeiner angenommen. Mit größter Wahr⸗ ſchͤinlichkeit handelt es ſich um ein keltiſches Denkmal, das als ſehr frühe bodenſtändige Kunſtübung des Schwarzwaldes zu betrachten iſt. (—) Villingen.(Tödlicher Sturz.) In der Ger⸗ berſtraße kam der Stadtarbeiter Franz Weber ſo unglück⸗ lich zu Fall, daß er einen Schädelbruch davontrug, an deſ⸗ ſen Folgen er kurze Zeit darauf ſtarb. Schiffahrt bis zum Bodenſee Dit Neuprojektierung dere Waſſerſtraße Baſel—Bodenſee. Zu den ſeit einer Reihe bol Jahren der Oeffentlichkeit durch Tagungen, Vorträge und Aufſätze bekannt gewordenen Proſekten über die Weiterführung der Schiffahrt von Baſel auf dem Rhein bis zum Bodenſee iſt auf der letzten General⸗ verſammlung des Nordoſtſchweizeriſchen Schiff⸗ fahrts verbandes für Schiffahrt Rhein— Bodenſee durch Ingenieur Blattner eine Neuprofektierung zur Erſchließung dieſer Rheinſtrecke vorgetragen worden. Aus Veröffentlichun⸗ gen dieſes neuen Projektes geht hinſichtlich der Einzelſtau⸗ ſtufen folgendes hervor:. In Birsfelden ſoll das Schleuſengelände ins Gebiet des neuen linksrheiniſchen Birsfelder Hafens zu liegen kom⸗ men. Angeſichts des großen Hafenverkehrs käme praktiſch nur noch die große Schleuſe in Frage. Für den Großausbau von Augſt⸗Wyhlen, das ſchon eine Schleuſenanlage beſitzt, ſoll eine neue Schleuſe auf die rechte Seite des Rheins ge⸗ nommen werden. In Rheinfelden ſind noch Sondier⸗ bohrungen im Gange, ſodaß man ſich über das Projekt des neuen Wehres und der anſchließenden Schleuſenanlagen noch nicht ſchlüſſig werden konnte. In Albbruck⸗Dogern ſoll die Schiffahrt nach dem ſchweizeriſchen Projekt in einem linksſeitigen Rheinuferkanal vor ſich gehen, während das N St. Badiſche Waſſerbauamt noch eine Variante mit Schiffahrt im offenen Rhein unterhalb des beſtehenden Stauwehres unterſucht. 5 5 . Rheinau gehört zur Gruppe der drei Stauſtufen, für die ſich die Schweizer und kantonalen Heimatſchutzrreſſe de⸗ ſonders intereſſieren. Von Rüdlingen bis Balm, d. h. bis in die Nähe von Alt⸗Rheinau, ſoll die Schiffahrt auf dem offenen Rhein verbleiben, während im Rheinknie, oberhalb des Kloſters, ein Wehr erſtellt werden foll, das das Waſſer aufſtaut und in zwei beſonderen Tunnels zum neuen links⸗ rheiniſchen Kraftwerk bei Balm bezw. zu den ebenfalls auf dem ſchweizeriſchen Ufer vorgeſehenen Vorhafen⸗ und Schleu⸗ ſenanlagen leitet. Das landſchaftlich einzigartige 1 Rheinau würde bei dieſer Anordnung vollkommen aus dem Geſichtsbereich des Krafthauſes und der Schiffahrtsanlagen komme: Auch bei der Stauſtufe Rheinfall gehen die neueſten Projekte von dem Gedanken aus, die lokalen Natur⸗ ſchönheiten ſo zu erhalten, daß die Schiffahrtsanlagen vom Rheinfall ſelbſt nicht ſichtbar ſind. Dabei iſt auch Vorſorge getroffen, dem Rheinfall aus Heimatſchutzgründen nicht das nötige Waſſer zu entziehen. Der Stauſtufe der Stadt Schaff⸗ hauſen komme heute ſchon erhöhtes Intereſſe zu, da die Stadt mit dem baldigen Umbau des undichten„Moſerdam⸗ mes“ rechnet. Mit dem Umbau ſoll gleichzeitig eine Zuſam⸗ menlegung der beſtehenden drei Kraftwerke in eine Zentrale und die Korrektion des Rheins verbunden ſein. In Hemis⸗ hofen würde nach dem Plan auf die Kraftnutzung verzich⸗ tet, um die Wehr⸗ und damit die Bodenſeeregulierung un⸗ abhängig von Kraftwerkintereſſen durchführen zu können. In der Schweiz wird noch geltend gemacht, daß mit dem Ausbau der Schiffahrtsſtraße bis zum Bodenſee die Erſtel⸗ lung der Kraftwerke nach einem ſorgfältig überlegten Pro⸗ gramm vor ſich gehen müſſe. Schon bis Ende 1942 würden die hudroelektriſchen Kraftanlagen der Schweiz voll ausgenützt ſein. Auf dem Elektrizitätsmarkte ſeien aber für die Zukunft noch große Entwicklungsmöglichkeiten offen. Die Aniverſität Straßburg vor einer neuen Blütezeit. Die Univerſität Straßburg ſteht im Rahmen des ge⸗ ſchichtlichen Umwälzungsprozeſſes und einer ſich auf allen Ge⸗ bieten— ſo auch auf geiſtigem und kulturellem— ſich voll⸗ ziehenden Neuordnung vor einer neuen Blütezeit und wird in nicht allzu ſerner Zeit den ihr gebührenden Platz im deutſchen Geiſtesleben wieder einnehmen. Hier wird eine nationalſozialiſtiſche großdeutſche Hochſchule entſtehen mit einer bewußten Unterſtreichung, der das deutſche Weſen am meiſten fördernden Unterrichtsfächer wie Geſchichte, Germa⸗ niſtik, Vorgeſchichte, Raſſenkunde und Biologie. Bei einem faſt vollkommen verſchwundenen Lehrkörper und der Notwendigkeit der Neueinrichtung und Neubeſchaf⸗ fung faſt aller wiſſenſchaftlichen Lehrmittel und Lehrgegen⸗ ſtände bietet die Univerſität Straßburg im neuen Geiſt die Möglichkeit zu einem durch keinerlei kompromißhafte Ueber⸗ nahme von Tradition geſtörten Neuaufbau nach rein nationalſozialiſtiſchen Prinzipien. Sie wird ihrer Aufgabe gerecht werden, die Einheit der Wiſſenſchaft, die Einheitlich⸗ beit des Lehrkörpers, die Erziehung und Charakterbildung der Studenten anſtelle reiner Fachvermittlung zu verbürgen. Sie wird die um Geſtaltung ringenden Kräfte des El ſa ß in lebendige Wechſelwirkung zu⸗ und miteinander bringe“ Speyer.(Sie hatte genug vom Leben.) Eine 88 Jahre alte Frau hat ſich in einem Anfall von Lebensüber⸗ druß erhängt. Frankenthal.(Wäſche ohne Punkte und Bezah⸗ lung beſorgt.) In der Nacht wurde ein ſchwerer Ein⸗ bruchsdiebſtahl in ein Modewarengeſchäft verübt. Die Ein⸗ brecher zerſtörten die Ladentür und raubten Unterwäſche im Were von mehreren hundert Mark Mainz. f Ware f ers.) Der von der Kriminalpolizei ſeit Tagen geſuchte arenhallsbekrüger iſt inzwiſchen in der Perſen des Schneiders Friedrich Kern feſtgenommen worden. Alle von ſichergeſtellt werden. Der Täter Vergehen vorbeftraft. iſt bereits wegen gleicher — neckarſulm.(Mit der Lokomotive zufam⸗ mengeſtoßen.) Der verheiratete Laſtkraftwagenfahrer Franz Heinzmann aus Offenau fuhr vor einiger Zeit mit ſeinem mit Kies beladenen Wagen von Kochendorf nach Ha⸗ genbach. Heinzmann ſchenkte der Strecke nicht die notwen⸗ dige Aufmerkſamkeit, obwohl er einen ſchrankenloſen Bahn⸗ übergang überqueren mußte. So bemerkte er den heran⸗ nahenden Zug erſt, als der Lokomotivführer die Notſignale gab Beim unvermeidlichen Zuſammenſtoß wurde der Laſt⸗ wagen ſchwer, die Lokomotive dagegen nur unbedeutend beſchädigt; Perſonen kamen nicht zu Schaden. An Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat erhielt Heinzmann wegen fahrläſſiger Handlungsweiſe eine Geld⸗ 5 ſtrafe von 100 Mark. — Eislingen Fils.(Schwerhörige vom Zug überfahren.) Zwiſchen Eislingen und Salach wurde die ſchwerhörige 73 Jahre alte Zeitungsträgerin Maria Mett⸗ mann beim Ueberſchreiten der Gleiſe vom Zug erfaßt und tödlich überfahren. i 8 Don Pablo am Kanal Von Kriegsberichter Hans Schmodde. . PK. Der graue Himmel hängt bis auf das Dach. Wolken liegen tief und ſchwer, als wären ſie der eigenen Näſſe über⸗ rüſſig. Es regnet, regnet... Der kleine Ofen raucht, „Wirf eine Handvoll Tannenzweige rein“, ſagt Karl,„dann raucht es lauter Weihnachtsſtimmung!“ Und Karl reibt ſich die Hände, der gute Kerl; ach, Männer, ein gutes Lächeln manchmal und ein gutes Wort kann Wunder wirken. Don Pablo kommt von nebenan. Er ſchließt die Tür und zieht den Schlüſſel ab. Geheimnisvoll, ſeit Wochen ſchon darf niemand dort hinein: es iſt ein Zimmer ſonſt wie jedes andere, doch jetzt in dieſen Tagen iſt es der Vorhof zur Glück⸗ ſeligkeit, wenn man ſo ſagen darf.„Na“ fragt Don Pablo laut und fröhlich. Marrakeſch?? Uns iſt nicht lächerlich zumute, wir ſchweigen ſtill. Nur einer zeigt zum Fenſter, ſtumm, mit einer müden Kopfbewegung.— O ſchönes Flandern. Troſtlos kannſt du ſein zur Weihnachtszeit. Die Gräben voller Waſſer, das Waſſer ſchwarz und ſchwarz die Erde. Himmel lauter Trauerweiden 5 N Don Pablo lacht. Er lacht ganz hinten in der Kehle ein freundlich⸗kollerndes Gelächter.„Das bißchen Regen“, ſagt Don Pablo,„laßt euch davon unterkriegen?“—„Nein, nein, wir wollen uns nicht unterkriegen laſſen, und ſonſt iſt es uns gleichgültig, das Wetter, ach mein Gott.—„Aber zu Weihn%, ſagt eine. b 5 eigen wieder. achten 1 funkten ſie zu uns 1, die Burſch Wo „Was ſitzt ihr hier ſo wie der Tod von Schwarz vor 3* nachtsfeſt hatten!“ egenüber, eihnachten tsab Ein wenig Heimatſtimmung. Kappen, die Bäume Es blintert etwas in dem Dämmerlicht. Das iſt Don Pablos Spanienkreuz. In Silber. Er hat es aller Ehren wert verdient.„Was fehlt dir?“ ſagt er, und ſeine Stimme. die immer fröhlich war, iſt plötzlich ernſt geworden Ich bin ſetzt ſchon das viertemal im Felde am Weihnachts⸗ feſt. Zweimal in Spanien und nun hier. Ich habe Eltern Iſt das ſo in Schnee gefallen iſt?“ fragt er nach Der kleine bringt d iſt ſchwer von . Im 1 [Feſtnahme eines Warenhaus betrit⸗ ihm erſchwindelten Waren konnten in ſeinem Unterſchlupf N Die Zäune tragen alle weſße i 1 ſind bereift, und Eiszapfen hängen an den Dächern 5 85 28. Lolcale Nuudocliau . RNauhreif Wenn die lange Winternacht dem Morgen weicht, dann bietet ſich dem Auge oft ein eigenartig ſchönes Bild: Rauh⸗ wif liegt auf den Dächern und Zäunen, auf den Bäumen, Sträuchern und Drähten Der Reif iſt der elegantere Bru⸗ der des Schnees. Er überzuckert mit ſeinem ſchimmernden Be⸗ lag alle Dinge und dann glitzern ſie millionenfach und aber⸗ millionenfach, wenn Sonnenſchein darüber gleitet. Auch ein Künſtler iſt er. Mit Rauhreif geſchmückte Bäume gleichen wahrhaften Märchengebilden und ſind Kunſtwerke wie aus einem beſonders zerbrechlichen und koſtbaren Material. Zum deutſchen Winter gehört der Rauhreif genau ſo gut wie der Schnee, und oft genug koͤmmt es vor, daß dieſer winterliche Reif fehlenden echten Schnee erſetzt. Spatzen und Amſeln hüpfen hurtig im Geäſt der bereiften Bäume und vielleicht denkt an einem ſonnigen Nachmittag die Amſel ge⸗ rade auf dem höchſten Aſt an das erſte Einſtudieren ihres Frühlingsliedes, wenn zwiſchen ihren Füßen der Reif zer⸗ ſchmilzt. Im Lichte belebender Winterſonne aufglitzernd hellt der Reif unſeren Tag auf und läßt das Wunder des Lichtes, um das ſo viele trübe Wintertage die Menſchen bringen, auch in die Herzen einſtrömen. Turm und Haus, Dach und Gie⸗ bel, Strauch und Wieſe im Rauhreif: auch das iſt ſchöne deutſche Heimat, die wir lieben, weil ſie die Natur für alle Zeiten liebenswert macht! d * — Keine Winterſchlußverkäufe im Jahre 1941. Auf Grund des Paragrapheug des Geſetzes gegen den unlauteren Wett⸗ bewerb in der Faſſung des Geſetzes zur Aenderung des Ge⸗ ſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb vom 26. Febrnar 1935(RGBl. 1 S. 311) iſt vom Reichswir ſchaftsminiſter an⸗ geordnet worden daß die Winterſchlußverkäufe des Jahres 1941 nicht durchgeführt werden. ö 5 — Söchſtlänge der Laſtzüge. Der RK B. weiſt in den Deutſchen Verkehrsnachrichten Nr. 3 darauf hin, daß jede mißbräuch'iche Ausnutzung der Auflockerungsanordnung über die Höchſtlänge der Laſtzüge, die durch Runderlaß vom 30. Auguſt 1939 erfolgte, ſchwerwiegende Folgen für den Beſitzer des Laſtzuges haben kann. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß bei zahlreichen Laſtzügen ſehr erheblich die Länge von 22 Meter überſchritten wurde. Wenn es ſchon ſchwer iſt, einen Laſtzug aus drei Fahrzeugen, der in der Regel 22 Meter lang iſt, in den Wintermonaten bei erhöhter Schleudergefahr mit der nötigen Sicherheit zu fahren, ſo iſt es bei längeren Laſtzügen faſt unmöglich. Der Reichsverkehrsminiſter hat deshalb auf eine Anfrage des RB. einen Beſcheid erteilt, in dem er zum Ausdruck bringt, daß die Ueberwachungsorgane angewie⸗ ſen ſind, jede mißbräuchliche Ausnutzung der Auflockerung zu ahnden. Außerdem beſteht bei zu langen Laſtzügen die Ge⸗ fahr, daß die Güterverſicherung des RB. unter Umſtänden von dem ihr zuſtehenden Regreßrecht Gebrauch macht, falls ſich die Nichtbeachtung der Vorſchriften der Straßenverkehrs⸗ zulaſſungsordnung als ein Verſchulden des Unternehmers in 0 Perſon und als Urſache eines Güterſchadens her⸗ ausſtellt. 5 a * Film' chau. Der Ufa⸗Film„Mädchen im Vorzimmer“ iſt ein hei⸗ terer Film aus dem Leben der berufstätigen Frau von heute, optimiſtiſch in ſeiner Grundſtimmung, ernſt und ver- ontwortungsbewußt in der Geſtaltung eines feſſelnden Themas! Beate Wilmerding(Magda Schneider), die Sekretärin und rechte Hand des Chefs im Verlag Hart⸗ mann, hat ſich nach einer Enttäuſchung ganz ihren beruf⸗ lichen Aufgaben gewidmet und vergißt faſt, daß ſie ein junges Mädchen wit Höffunngen und Wünſchen des eigenen Herzens iſt. Als ein Mann in ihr Leben tritt, ſteht ſie vor einer ſchweren Entſcheidung Magda Schnei⸗ der, die nach längerer Pauſe wieder einmal in einem Ufa⸗ Film cuftritt, ſpielt die tüchtige Sekretärin des Verlag— leiters mit jener Friſche und Ratürlichkeit, die ihre große Beliebtheit verſtändig machen. Die übrige Beſetzung mit im NSadD ſowie ſonſtige Dienſtzeiten im Staatsdienſt und bekannten Darſtelſern trägt zum Erfolg dieſes reizenden und feſſelnden Films weſentlich bei. K. Grimm. gegebenenfalls mit dem Sonderſchutz der Schwerbeſchädigten. — Rußegehalt gegeben, das nach Art und Höhe in vollem Reichsarbeitsdienſtſchein für Frauen Fürſorge und Verſorgung für die werulſchen Angehörige des Reichsarbeitsdienſtes. Der Reichsarbeitsdienſt für die weibliche Jugend, der jetzt in der arbeitsreichen Zeit mit ſeinen 2000 Lagern kriegswichtige Hilfe in gewaltigem Umfang geleiſtet hat und laufend 90 000 Familien, die vornehmlich auf dem Lande leben, betreut, der an der Weſtgrenze den deutſchen Rückgeführten geholfen hat und in den Familien in den neuen Oſtgebieten und im Protektorat wertvolle Deutſch⸗ tumsarbeit verrichtet, hat jetzt eine neue Anerkennung ſeiner Leiſtungen erfahren durch die vom Führer ſelbſt vollzogene Regelung ſeiner Fürſorge und Verſorgung. Die verantwortungsvotle Aufgabe, die den Fuhrerinnen im Reichsarbeitsdienſt geſtellt iſt,„die weibliche Jugend im Geiſt des Nationalſozialismus zur Volksgemeinſchaft und zur wahren Arbeitsaufſaſſung, vor allem zur gebührenden Ach⸗ tung der Handarbeit zu erziehen“, veranlaßt den Staat, für die Reichsarbeitsdienſtführerinnen zu ſorgen, und zwar nicht nur, indem er ihnen während ihrer Zugehörigkeit zum Reichs⸗ arbeitsdienſt eine angemeſſene Lebensmöglichkeit gibt, ſondern auch durch die Sicherſtellung einer ausreichenden Fürſorge und Verſorgung im Falle des Ausſcheidens aus dem Reichsarbeitsdienſt in Form von Beſchädigtenfürſorge und ⸗verſorgung, Dienſtzeitfürſorge und ⸗verſorgung und Hinter⸗ bliebenenverſorgung. Das Fürſorge⸗ und Verſorgungsgeſetz für die weib⸗ lichen Angehörigen des Reichsarbeitsdienſtes und ihre Hinterbliebenen gewährt Fürſorge als Hilfe für eine Ueber⸗ gangszeit nach dem Ausſcheiden aus dem Reichsarbeitsdienſt, insbeſondere Betreuung, Abfindung und Uebergangsgebühr⸗ niſſe. Das Geſetz gewährt Verſorgung, wenn der Lebens⸗ unterhalt dauernd ſichergeſtellt werden muß. Die Beſchädigtenfürſorge und ⸗verſor⸗ gung, die ſchon in einem Geſetz vom 11. November 1939 vorläuſig geregelt war, gewährt allen weiblichen Angehörigen des Reichsarbeitsdienſtes(alſo auch den Arbeits maiden) im Falle einer Arbeitsdienſtbeſchädigung Heilfürſorge und Verſehrtengeld. Der Verſehrten wird unter Berückſichtigung ihrer Arbeitsverwendungsfähigkeit ein Arbeitsplatz zugeſichert, Arbeitsverwendungsunfähige erhalten eine Dauerrente mit Zulagen, die ſich nach dem Grad der Verſehrtheit, nach dem Familienſtand und nach dem zuletzt erreichten Dienſtgrad richten. Die Dienſtzeitfürſorge und verſorgung berückſichtigt Art und Dauer der Dienſtleiſtung im Reichsarbeitsdienſt. Neben der Dienſtbelohnung, die ſchon die längerdienenden Arbeitsmaiden erhalten, iſt es das Ziel der Dienſtzeitver⸗ ſorousa, ſicherzuſtellen, daß die Reichsarbeitsdienſtführerin, wenn ſie in einem Lager keinen Dienſt mehr leiſten kann, an anderer Stelle außerhalb des Reichsarbeitsdienſtes eine an⸗ gemeſſene Tätigkeit ausüben kann, wobei die Dienſtzeit im Neichsarbeitsdienſt durch Anrechnung in feder rechtlichen Be⸗ ziehung voll berficksichtigt wird und bei längerer Dauer ein Rechtsanſpruch auf eine bevorzugte Stelle im Staatsdienſt— gegebenenfalls als Beamtin— beſteht. Außerdem wer⸗ den zur Erleichterung des Ueberganges in einen neuen Beruf Ueberoangsgebüßbrniſſe gewährt. 5 Eine Beſonderheit bei der Verſorgung der weiblichen An⸗ gehörigen des Roichsarßeitsdienſtes iſt die Bexrückſichtigung des bei weitem häusfaſten Ausſcheidungsgrundes: der Heirat. Die Reichsarbeitsdienſtführerinnen erhalten bei einer Geſamt⸗ dienſtzeit im Reichsarbeitsdienſt von vier Jahren ab eine mit jedem Dienſtiahr ſich ſteigernde Heiratsabfindung von 500 bis 2000 Mart(bei neun Dienſtjahrer) Füt die Reichsarbeitsdienſt ührerinnen, die— insbeſon⸗ dere in den Stäben— zehn und mehr Dienſtfaßre im Reichs⸗ arheitsdienſt verbleiben, iſt eine beſondere Verſorgung vor⸗ geſeßen; nach zehnjähriger Dienſtzeit kann die Reichs⸗ arbeitsdienſtführerin an Stelle des Reichsarbeitsdienſtſcheines, der ſie zur bevorzugten Anſtellung im Staatsdienſt berechtigt, eine Geldabfindung wählen, die 5000 Mark beträgt. Dienſtbelohnung— die zum Beiſpiel bei zehnfähriger Dienſt⸗eit 800 Mark beträgt— und andere Fürſorgeleiſtun⸗ gen werden daneben gewährt. Bei noch längerer Dienſtzeit wird— ebenſo wie bei Erreichung beſtimmter Altersgrenzen Umfang dem Rußegehalt der Beamten entſpricht. Dabei wird außerdem die geſamte Dienſtzeit im Reichsarbeitsdienſt und die zu beſtimmter Ausbildung notwendige Zeit angerechnet. Amliche Beharnmachungen Bei ſchwerer Dienſtunfähigkeit wird Ruhegehalt ſchön na zehnfäbrioer Dienſtzeit gegeßen. „Schließlich regelt ein beſonderer Teil die Fürſorge unn Verſoroung der Hinterbliebenen nach den glei Grundſätzen wie bei den Reichsarbeitsdienſtführern. Mit dieſe Verſorounas regelung iſt die im Reich erßeftsdienſtgeſetz be in den meiſten Punkten geregelte Rechtſtellung der Rei arhbeitsdienſtführerin endgültig feſtaelegt. Sie bilden jetzt neben den Beamten, Offizieren und Reichsarbeitsdienſtführen * a 9 — eine neue Gruppe der unmittelbaren Staatsdiener, m einer Reihe von Sonderpflichten und rechte die ſich aus den Aufgaben des Reichsarbeitsdienſtes und der Tatſoche ergeben, daß es ſich bei dieſer Gruppe ausſchl lich um Frauen handelt. Zum Kamyf bereit! Zum Wochenſpruch der NSDAP. 4 „Adolf Hitler ſagt: zu kämpfen ſind wir geboren a denn aus dem Kampf ſind wir gekommen!“ 0 Nec. Wenn es je einen Menſchen gegeben hat, der vox ſich behaupten konnte, ſein Leben dem kämpferiſchen Einſaß gewidmet zu haben, ſo iſt das Adolf Hitler. Dieſer Einſaß hat niemals perſönlichen Dingen gegolten, ſondern er wa — immer darauf gerichtet, die Lebensbedingungen des deutſchen Volkes zu beſſern und darüber hinaus ſeine kulturelle Hal, tung auf immer hößere Ebenen hinaufzuführen. Aus dieſen Kampf kam Adolf Hitler, als er im Jahre 1933 die Füh⸗ rung des deutſchen Volkes übernahm, und dieſem Kampf iſt er treu geblieben.. Es mag in den Reihen unſerer Gegner Politiker gegeben haben, die in den Jahren nach 1933 darauf warteten, daß der Führer an kämpferiſcher Tatkraft nachlaſſen würde, weil er ſeine perſönlichen Ziele mit der Machtübernahme ig Deutſchland erreicht hätte. Dieſe Leute hatten das Beiſpef zahlreicher liberaliſtiſcher Politiker vor Augen, die den Weg gegangen waren, kein Mittel unverſucht zu laſſen, bis ſie aß die berüchtigte„Futterkrippe“, wie wir ſie aus dem Deutſch⸗ land der Syſtemzeit noch alle im Gedächtnis haben, gelangt waren, um dann auf ihren„Lorbeeren“ auszuruhen. 92 Das Weſen Adolf Hitlers als Staatsmann und Felde herr werden dieſe Geiſter aus kapitaliſtiſch⸗plurokratiſchen Geblüt nie verſtehen. Sie werden niemals begreifen, daß ex Mann das ganze Handeln ſeines Lebens von Selbſtloſigkek und Idealismus beſtimmen läßt, wie es der Führer tu Daß dieſer Idealismus die konkreten Tatſachen nicht außer acht läßt, wenn es gilt, die Rechte des deutſchen Volkes in der Welt zu wahren, das haben die Ereigniſſe der letzteg Jahre zur Genüge bewieſen. Sie haben zugleich uns allen gezeigt, daß wir hinter einem Mann ſtehen, der den i 16 um höchſte geiſtige Werte zu führen bereit war und bereſt iſt, der aber keineswegs davor zurückſcheut, den Kampf auch mit der ſcharfen Waffe des 85 Ein Mann führt uns, zum Kampf geboren, aus dem Kampf gekommen, zum Kampf bereit! 5 Die Neufahrsvorſätze. 1 NS. Urſula war das, was man ein Windbeutelchen wennt. Ins eine Ohr hinein, aus dem andern heraus! Ihn Gedanken reichten von zwölf bis Mittag. Verabredungen hielt ſie ſelten inne, aus Vergeßlichkeit. Briefe beantwortet ſie noch ſeltener. Die waren im Durcheinander ihrer Schreib⸗ ecke wie Sandkörner im Kohlenbunker verſchwunden. e 3 dieſer Fahrigkeit litt das Mädchen am meiſten. Gleich naß der Jahreswende ſagte es zur Mutter:„Das wird mit den neuen Jahr anders! Ich lege mir ein Büchlein an. Da h ein wird alles geſchrieben, woran ich mich erinnern muß, And meine Schreibecke wird ſauber aufgeräumt. Wäre ja noß ſchöner, wenn's bei mir keine Ordnung gäbe!“ Dem kühnen Entſchluß folgte die Tat. In einem Merkbüchlein zog Are viele rote Striche. Anſchriften und Daten wurden eingetra gen. Auf der Schreihplatte lag alles in Reih und Glied. war eine Freude 3 a Drei Tage waren vergangen. Da geriet die Mutter i Arſels Schreibecke. Mein Gott, was gab das da ſchon wi der für ein Drüber und Drunter! Aus dem Merkbüchl waren mehrere Blätter herausgeriſſen. Das erſte Blatt den wichtigen Notizen hing in dem Buch wie die Zunge Schnabel einer toten Gans. Als Urſel aus dem Geſchäft kam, meinte die Mutter:„Aber Urſel, dein Entſchluß Ordnung hat ſchon wieder die Puſte verloren. Was man im neuen Jahr vornimmt, muß man auch durchführen. Ni auf dem Sprungbrett ſtehenbleiben! Salto hinein, und dam mit den guten Borſätzen um die Wette geſchwommen! üb- alchinen aller Syſteme werden repariert. Näheres Zürn, der stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 15. 1. 1941.: Gebäudeſonder⸗ A und Grund feuer, Rate für]„Bad. Hof“ anuar 941. 5 oder Tel. 23493 15. 1. 1941: die von den Arbeit⸗ 1 gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ 8 t 5 9 5 1940 ein⸗ 9 ehaltene Bürgerſteuer. 1 2 0. 1.1941: Gemeindegetränke⸗ Läufer⸗ für Dezember 1940. ſchweine 5 von 30 kg aufwärts. Beſtellungen nimmt entgegen Ludwig Bolz, 75 Hauptstraße 173. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben NMann, den guten Sohn, Bruder, Schwager und Onkel nach langer, schwerer Krankheit, im Alter von nahezu 47 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. 5 Nan nheim-Seckenheim, 14, Januar 1941. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Nachmittag ½ 4 Uhr Todes-Anzeige. Georg Grieser In tiefer Trauer: Sophie Grieser geb. Gattung und Angehörige. von der Leichenhalle Seckenheim aus statt. Zum möglichst baldigen Eintritt SsSuchen wir noch ein 8 Wir drucken Laufmädchen, Laufmädchen, 5 auch als Registraturhilfe 0 beschäftigt werden soll. Schriftliche Bewerbung mit kurzg 5 Lebenslauf usw. erbeten n die eutecte stenzeuguerenfabrik Preisliſten, Broſchüren, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine u. Private nötigen Oruckſachen Diucerei des. Necor. Bote eklame, die tr. Nannheim- Friedrichsfeld. 8 6 3 Geſchäfts berichte, Proſpekte, Satzungen, in zweckentſprechender Ausſtattung. die immer wieder Amſatz schafft!“ 5 Fußballnoroinigung 1898, gm.⸗gomonßeim Todes ⸗ Anzeige. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht davon Kennt zu geben, daß unſer Mitglied. 8 5 5 7 5 Herr Georg Grieſer unerwartet verſtorben iſt. i 1 Dem treuen Kameraden werden wir ein ehrendes And enten e 5 Oie Vereinsführu PS. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Ra mittag ½ 4 Uhr ſtatt. g 5 D Verſammlungs⸗Anzeiger. Fußballvereinſgung 1898. Morgen Donnerstag Abend Tr und Spielerverſammlung für alle Aktiven zu den gewohnt ri* 2 A .. Der Leutnant Vary. Schauſpiel von 2 Schäfer. Anfang 18. Ende etwa 20 Uhr. Donnerstag, 16. Januar: Miete G 12 und 2. miete G 6 und für die RSG.„Kr Kulturgemeinde Mann 554 bis 560: Di 9 deutſchen Schwertes aufzunehmen. E.=. D D e 2 — 0— 22