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Du Berlin, 16. Jan Das Oberkommando der Wehr: macht gibt bekannt: Die Luftwaffe belegte geſtern am Tage bei bewaffne⸗ ter Aufklärung ein Truppenlager ſowie ein weiteres Ziel in Südoſtengland mit Bomben. In der Nacht zum 16 Ja- nuar griffen Kampffliegerverbände krotz ungünſtiger Wel kerlage in rollendem Einſatz kriegswichtige Ziele in einen Stadt Mittelenglands, in geringem Umfang auch London an. Der Bahnhof von Dover erhielt mehrere Volltreffer.— Engliſche Häfen wurden weiter vermink. Der Feind warf in der letzten Nacht in Norddeutſch⸗ land an mehreren Stellen Spreng- und Brandbomben. In Wilhelmshaven enkſtanden mehrere Häuſerbrände. Das kat. kräftige Eingreifen des Sicherheits- und Hilfsdienſtes und des Selbſtſchutzes konnte ſedoch eine Ausdehnung dieſei Brände verhindern. Auch im Hafengebiet zündeten einige Brandbomben, ohne ſedoch nennenswerten Schaden anzu⸗ richten. Die Verluſte in Wilhelmshaven betragen 20 Tote und 35 Verletzte. Anter der Wirkung deutſcher Brandbomben Stockholm, 16. Jan. Zwar verſuchen die amtlichen eng⸗ Aſchen Berichte die Wirkung der deutſchen Vergeltungs⸗ ſchläge auf die britiſche Hauptſtadt dadurch herabzuſetzen, daß automatiſch gemeldet wird, die Brände ſeien bald„un⸗ zer Aufſicht“ geſtellt worden Wie ſchwer es aber den Lon⸗ Jonern wird, des Feuers Herr zu werden das der Bomben⸗ agel der deutſchen Luftwaffe bei ihren Angriffen verur⸗ acht, davon zeugt ein Eigenbericht von„Stockholms Tid⸗ ningen“ Nachdem das Blatt die Einführung der obtigato⸗ riſchen Luftſchutzpflicht mit Beginn nächſter Woche gemeldet hat, geht es auf den Brand eines unbeſetzten Regierungs⸗ gebäudes ein und berichtet, daß dieſes Großfeuer allge⸗ meine Erbitterung hervorgerufen habe. „Standard“ brachte in ſeiner geſtrigen Nummer eine Jeichnung zur Charakteriſierung der Juſtände bei den bri⸗ üſchen Behörden. Dieſe Jeichnung zeigte zwei britiſche Be ⸗ amte, die die Dienſträume mit den Worten verlaſſen:„Jehl iſt alles geſchloſſen. Wir haben das Waſſer abgeſtellt und alle Türen und Fenſter geſchloſſen. Nun können wir be⸗ ruhigt auf das Land reiſen“ Die Unterſchrift dieſer Jeich⸗ nung heißt:„Die lernen es niemals!“ Die Karikatur der engliſchen Zeitung iſt nicht nur ein Beweis für die miſerable Organiſation britiſcher Behörden, ſondern gibt auch der bangen Erwartung Londons auf das, Was noch kommen wird. deutlich Ausdruck— Der engliiche Sicherheitsminiſter Morriſon hat eine Verfügung erlaſſen, nach der ſämtliche Engländer zwiſchen 16 und 60 Jahren zum Feuerwachdienſt herangezogen werden und zwar Män⸗ ner und Frauen. Angeblich ſoll es begüterten Kreiſen in dieſem Falle nicht geſtattet ſein. andere Perſonen far die ebernahme des Feuerwachdienſtes zu dingen. Die Feuer⸗ wWachleute müſſen monatlich 48 Dienſtſtunden ohne Vergü⸗ tung leiſten. Drei feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Berlin, 16. Jan. Nach den beim OK W vorliegenden Meldungen wurden am 15. Januar 1941 drei feindliche Flugzeuge im Luftkampf abgeſchoſſen. Eigene Verluſte tra⸗ ten nicht ein. „Praktiſch kein Gold mehr auf der Inſel“. Newyork, 16. Jan. Finonzminiſter Morgenthau erklärte, wie„Newyork Times! meldet, vor dem Außenausſchuß des Abgeordnetenhauſes, daß Enaland praktiſch kein Gold mehr auf der engliſchen Inſel habe. Es ſei entweder in den Vereinigten Staaten oder unterwegs dorthin in verſchie⸗ denen Teilen der Welt. 5 Dampfer Mendoza Einzelheiten zum neuen britiſchen Uebergriff in den ſüdamerikaniſchen Gewäſſern. Montevideo, 16. Jan. Der wiederholte Verſuch der Aus⸗ fahrt des franzöſiſchen Dampfers„Mendoza“ trotz der eng, liſchen Blockade und des engliſchen Hilfskreuzers„Aſturia in Sicht, erweckt neuerdings regſtes Intereſſe. Nach ſeiner Ausfahrt am Dienstag von der Reede von Montevideo an⸗ kerte die„Mendoza“ in der Nähe von Isla Gorriti bei Punta de Leſte in der Neutralitätszone. Die engliſche Ver⸗ folgung dauerte an. Außer dem engliſchen Hilfskreuzer, der 100 in ſtändiger Sicht hält, ging in Punta de Leſte um itternacht ein engliſches Marineflugzeug nieder unter dem Vorwand des Fehlens von Brennſtoff 5 a Havas berichtet aus autoriſierten franzöſiſchen Kreiſen, daß die„Mendoza“ in der Nacht vom 12. auf den 13. Ja- uuar in einer Entfernung von 18 Meilen don der Küfte von der„Aſturia“ angehalten wurde. worauf die„Men⸗ dea“ ſich auf 1.3 Meilen der Küſte näherte und ankerte. Vas engliſche Priſenkommando don dier Olftzteren und zwanzig Mann blieb unter vollkommener Mißachtung der utuguahiſchen Hoheiisgewäſſet dom 13.10 bis 13.35 Abt an Bord und berſuchte mit verſchiedenen Mitteln den Ka⸗ bpitän zu veranlaſſen, Freetown anzulaufen Die ſtandhafte Weigerang des Kapitäns veranlaßte ſchließlich den Rückzug des Priſenkommandos⸗ Nr. 14 Freitag, den 17. Januar 1941 „Eine fürchterliche Exploſion“ Reuter⸗Korreſpondent ſchildert den Stuka-Angriff auf die „Illuſtrious“. Liſſabon, 16. Jan Ein Reuter⸗Korreſpondent, der ſich an Bord des von deutſchen Stukas im Mittelmeer angegriffenen Flugzeugträgers„Illuſtrious“ befand, gibt eine Schilderung von der furchtbaren Wucht dieſes An⸗ griffes „Drei Junkers“, ſo ſchreibt er, tauchten zunächſt aus den Wolken auf und die Geſchütze aller Schiffe eröffneten ein kräftiges Sperrfeuer Der Himmel war erfüllt von dem Durcheinander platzender Granaten und auf⸗ und abſchießen⸗ der Maſchinen Der Lärm war fürchterlich. Als die füh⸗ rende Maſchine im Sturzflug herabkam, beobachtete ich, wie ſie eine ſchwere Bombe löſte, die auf uns zufiel aber eben hinter dem Hec ins Meer ſtürzte. Eine fürchterliche Exploſion erſchütterte dann das Schiff, als eine Tau⸗ ſend⸗Pfund Bombe uns traf Die Luft war erfüllt von faſt erſtickenden Dämpfen; aber die Flakgeſchütze des Flugzeugträgers dröhnten weiter“„Illuſtrious“ war of⸗ fenſichtlich unmittelbar unter der Brücke getroffen.. Die deutſchen Maſchinen ſeien auch weiterhin ſo niedrig geflogen, daß es ſich anhörte, als landeten ſie faſt auf dem Abflugdeck In fortgeſetzten Zwiſchenräumen ſei das Schiff von Treffern in nächſter Nähe erſchüttert worden Den deutſchen Piloten, ſo meint ſelbſt der engliſche Korreſpondent, könne die Hochachtung vor der Art und Weiſe, mit der ſie ihren Angriff durchführten, nicht verſagt werden Die Flugzeuge ſchienen von allen Seiten zuſammen⸗ zukommen und dann eines nach dem anderen im Sturzflug herunterzugehen. Angeſichts des ungeheuer heftigen Flak⸗ feuers hielten ſie ihre Bomben bereit. um ſie erſt in letzter 1 7 zu löſen und dann ſchnellſtens wieder abzuſchwen⸗ en. Der erſte Anblick nach dem Angriff waren zerſplitterte und verbogene Stahlröhren und Drähte an der Stelle, wo wir vor einigen Minuten geſtanden hatten Das deck war bedeckt vom Schaum der Feuerlöſcher. Das Abfluadeck war von einem Ende bis zum anderen mit den Trümmern von der Bombenexploſion bedeckt. Weiter vorn ſah man den gedrehten Kran, einen Haufen von Bombenſplittern und leere Granathülſen Das elektriſche Licht funktionierte noch. Die Räume unter Deck waren geräumt und zu Lazarett⸗ ſtationen umgewandelt. Während einer verhältaismäßig ruhigen Periode, die hierauf folgte, ſei das Deck geſäubert worden. Die Atempauſe ſei nur von kurzer Dauer geweſen. Wie⸗ der ſei eine Reihe von Maſchinen durch das Sperrfeuer der engliſchen Geſchütze hindurchgekommen. Auf dieſen Angriff ſei ein weiterer Stuka⸗Angriff erfolgt bei dem in nächſter Nähe der„Illuſtrious“ Treffer niedergegangen ſeien, die viele Lecks verurſachten. London bei Nacht Amüſierbetrieb der Plutokraten.— Elend der breiten Maſſe. Genf, 16. Jan Das„Journal“ veröffentlicht eine in⸗ tereſſante Schilderung ſeines Sonderkorreſpondenten Robert Donald, der Ende Dezember nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in London wieder in Frankreich eingetroffen iſt, über das Londoner Nachtleben. Unter dem Titel„Die letz⸗ ten Tage von Pompeji“ berichtet der franzöſiſche Korreſpon⸗ dent zunächſt über die Einrichtungen, die der Plutokraten⸗ elique und ihrem Anhang in den großen Londoner Hotels, Klubs und Tanzdielen zur Verfügung ſtehen Die Tanzdie⸗ len, die nach dieſem Bericht um 23 Uhr ſchließen, ſind meiſt unterirdiſch angelegt worden, und zwar einige Meter unter der Erdoberfläche, teilweiſe befinden ſie ſich in den großen Hotels, ſo z. B. im Savoy, wo übrigens ſchon immer ein unterirdiſcher Ballſaal vorhanden war In dieſen Räumen könne man feine Weine und alle Delikateſſen haben und dann ſchlafe man ſchließlich in Feldbetten die zu fünf Schilling je Kopf angeboten würden. Der Berichterſtatter fährt dann fort: Die reichen Leute haben ſich in ihren Pa⸗ läſten komfortable Unterſtände gebaut wo ſie ihre intimen Freunde empfangen Ich habe im vornehmen Weſtminſter⸗ Quartier einen Unterſtand von größtem Luxus beſucht, der in den Grundfundamenten eines großen Gebäudes angelegt iſt Er wird wie ein Klub durch ein Direktionskomitee ver⸗ waltet, das aus einem Lord einem General und einer Her⸗ zogin beſteht Die Zeitungen haben ſogar ſchon die Errich⸗ kung von Aktiengeſellſchaften angezeigt, deren Zweck der Bau von unterirdiſchen Hotels iſt Aber die armen Teufel, ſo erzählt der franzöſiſche Journaliſt weiter, ſuchen vor al⸗ lem die öffentlichen Luftſchutzräume auf Die Untergrund⸗ bahn nahm jede Nacht mehr als eine Million von Londonern auf. Sie ſei ein ſicherer Unterſtand, teilweiſe bis zu 20 Me⸗ tern unter der Straße Die Leute eilten im Moment des Nachtalarms in das Innere der de ee und ver⸗ ließen ſie erſt am nächſten Morgen Auf dieſe Weiſe ſehe man überhaupt nichts von der Luftſchlacht Das Publikum, das ſich in die Untergrundbahnſchächte flüchte, ſei von ganz beſonderer Art Es beſtehe teils aus Arbeitsloſen, teils aus Geſindel, aus Bettlern und den berufsmäßigen Krüppeln. Dieſe Oaſen der Ruhe“ enkbehrten übrigens jeden dom ⸗· forts. Man kenne dork ſe die elementarſten Regeln der Hygiene nicht. Zur Zeit. wo er London verlaſſen habe— do fährt der franzöſiſche Zournaliſt fort— dag geißl Mitte Potenkimſche Dörfer der ruſſiſche General Potemkin, der als Günſt⸗ ling der Zarin Katharina II im 18. Jahrhundert die ruſſi⸗ ſche Politik beherrſchte ließ, als die Zarin einmal die öde ſüdruſſiſche Steppengegend bereiſte, in einiger Entkernung vom Wearande künſtliche Dörfer aufbauen damit die Kai⸗ ſerin den Eindruck gewinnen ſollte, ſie fahre durch eine Ge⸗ gend voll blühenden landwirtſchaftlichen Lebens. Seither ſpricht man von„Potemkinſchen Dörfern“ und meint da⸗ mit irgend ein Blendwerk das ein geriſſener Kerl ahnunas⸗ loſen Leuten vormacht, um ſich bei ihnen ein Anſehen zu verſchaffen Dem enaliſchen Volke werden- zurzeit gar viele Potemkinſche Dörfer vorgegaukelt. Neuerdings verſucht ſich Miſter Greenwood auf dieſem Gebiet Er iſt Mi⸗ niſter ohne Arbeitsbereich und gehört der engliſchen Regie⸗ rung gewiſſermaßen als Paradepferd an Weil er nämlich aus der Labourparty kommt der Partei alſo, die angeblich Arbeiterintereſſen vertritt. Das engliſche Kabinett, das in Wirklichkeit nur eine Plutokratenelique iſt, ſchickt ihn gerne vor wenn es gilt, die breiten Maſſen bei der Stange zu halten Dann redet er davon, daß England„gutnachbarliche Beziehungen“ zu den anderen Staaten wünſcht— dieſes England das den fetzigen Krieg vom Zaune gebrochen hat, weil es damit Deutſchland vernichten wollte Ueberaus lä⸗ cherlich aber wirkt Greenwoods Eingehen auf die zialen Fragen die von den Plutokraten nach dem Krieg angeblich „gelöſt“ werden ſollen Schamlos ſchmettert er los:„Groß⸗ britannien wird nach dem Krieg in ſeiner Mitte das tra⸗ giſche Schauſpiel der abſcheulichen Armut nicht dulden. und auch nicht die Exiſtenz jenes Induſtrieproblems, das in der Vergangenheit nicht gelöſt worden iſt— die Peitſche der Arbeitsloſigkeit“ Das ſpricht der Vertreter einer Regierung, die auch in dieſem Krieg 700 000 enaliſche Arbeiter ohne Brot ſein läßt obwohl an Rüſtungsaufgaben wahrlich kein Mangel iſt Nicht den gerinaſten ernſthaften Verſuch haben dieſe Plutokraten unternommen etwa die Londoner Slums zu beſeitigen oder das unausſprechliche Elend in den Arbeiter⸗ vierteln der enaliſchen Induſtrieſtädte durch katkräftige ſoziale Maßnahmen auszurotten. Die Mittel dafür waren in Hülle und Fülle vorhanden, aber ſie dienten zum feuda⸗ len Leben in prächtigen Landſitzen zur Zucht non Renn⸗ pferden und Windhunden Und dieſe ſelben Leute wagen es heute vage Versprechungen den ſozialen Taten des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland entgegenzuſtellen: eine Drei⸗ ſtigkeit die ihren Urſprung nur in der Unwiſſenheit und Ueberheblichkeit ſener arroganten Plutokratenkaſte findet. Ihre Eitelkeit gefällt ſich darin alberne Märchen für Wirk⸗ lichkeiten darzubieten— während länaſt die deutſchen Waf⸗ fen das entſcheidende Wort ſprachen Aber Potemlinſche Dörfer können nur auf ein paar Augenblicke wirken Dann erweiſen ſie ſich als das. was ſie ſind— nämlich Blend⸗ werk, leerer Schein. Und mit derlei Dingen kann man kei⸗ nen Krieg gewinnen! Dezember, habe man kaum begonnen, in den U- Baynſchach⸗ ten wenigſtens die primitivſten Bedürfnisanſtalten zu bauen. Ob inzwiſchen beſſere Zuſtände geſchaffen worden ſeien, wiſſe er nicht; aber man könne annehmen, daß ſich die armen Teufel noch für lange Zeit damit begnügen müß⸗ ten, eingewickelt in ihren Lumpen auf dem bloßen Juß⸗ boden zu ſchlafen. Die Geſellſchaft, der die A-Bahn gehöre, beſchränke ſich darauf, die außerordenklichen Einnahmen, die die Ausgabe einer Million Jahrkarten in jeder Nach darſtellen, einzukaſſieren! Von den Zerſtörungen Londons berichtet der genannte Korreſpondenteu a.: In dem Viertel der Miniſterien, einige Meter von der berühmten Downing ⸗Street 10 entfernt, dem Wohnſitz des britiſchen Premierminiſters iſt der Palaſt des Schatzamtes durch eine Bombe in Stücke geriſſen worden. Faſt alle großen Hotels haben ihren Anteil an Geſchoſſen bekommen Das gleiche iſt von den Bahnhöfen zu ſagen. Der italien iſche Wehr machts her icht Italieniſches U- Bool korpedierte feindlichen leichten Kreuzer. Weiteres U-Boot verenkte 5000. Tonner im Atlan lik. DNB. Ro m. 16. Jan. Das Hauptquartier der Wehr⸗ macht gibt bekannt: An der griechiſchen Front wurden feindliche Angriffe durch ſofortige Gegenangriffe zurückgeſchlagen. In der Cyrenaika die übliche Artillerietätigkeil an der — von Tobruk. Im Gebiel von Giarabub Täligkeit un⸗ erer mokoriſierten Kolonnen. Unſere Flugzeuge haben Fabrſtraher, Berſorgungsſtützvunkte und feindliche Stel⸗ ungen ſüdöftlich von Tobruk mit Bomben belegkl. Ein feindliches Bombenflugzeug wurde über Tobruk von der Marineflak abgeſchoſſen. f 5 In Oſtafrika geringe Arkillerietätigkeit an der Sudan⸗ Front Der Stützpunkt von Port Sudan wurde von unſerer Luftwaffe erfolgreich angegriffen. Der Jeind hal einen An⸗ griff auf Aſſab unternommen, wobei leichter Schaden ver⸗ urſacht wurde. Eines unſerer U-Boote unter dem Befehl von Korvekten⸗ kapitän Mario Spano hat im Mittelmeer in der Nacht zum 11. einen feindlichen leichten Kreuzer korpedierl. Ein an⸗ Lüge und Bluff Dr. Ley rechnet mit den engliſchen Plutokralen ab. Detmold, 16 Jan. Auf dem traditionellen Erinnerungs⸗ treffen in Detmold gab Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley eine Rückſchau auf das Ringen der Partei, wobei er be⸗ tonte, daß Deutſchland heute einen parallelen Kampf führe. „Es ſind die gleichen Gegner in England, die gleichen Par⸗ teien. Kapitaliſten. Juden und alles was an Helfershelfern dazu gehört. Die gleichen Gegner, die wir in Deutſchland vernichtet haben, ſammeln ſich in England zum letzten Kampf! Aber nicht nur die Gegner ſind die gleichen auch die Methoden mit denen man uns begegnet, kennen wir von ehedem Der Einſatz der Lüge des Bluffs und der Per⸗ leumdung läßt nichts zu wünſchen übrig und wird nur noch übertroffen von der verbrecheriſchen Leichtfertigkeit, mit der ſich die verantwortlichen Regierungsleute Englands über das Elend ihres eigenen Volkes hinwegſetzen!“ In ſeinen weiteren Darlegungen unterſuchte der Reichs⸗ organiſationsleiter der ND p die Mittel, mit denen die kapitaliſtiſchen mächte ihre Gewalt zu monopoliſieren ſich bemühten. Dr. Len beleuchtete unter dem ſtarken Beifall ſeiner Hörer die Welt der Lords und deren ſnobiſtiſchen Anhang.„Jedes ſchöpferiſchen Gedankens bar, nur von ihrer Gier nach Gewinn und Lotterleben beherrſcht, füh⸗ len ſie ſelbſt, daß ihre alte Welt abtreten muß und den jungen Völkern Deutſchland und Italien Platz machen muß. England hat noch nie einen ſoſchen Gegner gehabt wie Adolf Hitler. der Führer und der Duce werden der Welt des Verfalls die neue ſunge Kraft, die aus dem National- ſozialismus und dem Faſchismus ſtrömt, für die Geſtaitung Europas entgegenſtellen.“ 8 „Den pſeudo⸗ozialiſtiſchen Träumereien der„Times“ er⸗ teilte Or Ley die verdiente Abfuhr.„Während aut der einen Seite die Perücken und Zöpfe verteidigt werden ver⸗ ſucht das Blatt auf der anderen Seite plötzlich mit ſoziali⸗ ſtiſchen Phraſen einen Wandel der Geſinnung der in Eng⸗ land herrſchenden Mächte vorzutäuſchen Wir erleven alſo auch hier das gleiche Schauſpiel wie im Syſtemſtaut vor unſerer Machtübernahme:„Der von uns entſchleierte und erheblich auf ſeine ſchmutzigen Finger geklopfte Gegner er⸗ klärt, daß natürlich auch er ſchon lange das Gute und das Beſte gewollt habe!“ Unter der brauſenden Zuſtimmung ſeiner Hörer ſtellte Dr. Ley abſchließend feſt:„Wenn alſo — wie wir ſehen— unſere Gegner und die Mittel ihres Kampfes die gleichen ſind dann wird die Welt wiſſen daß auch wir, die Partei und unſer Führer, von gleicher Ent⸗ ſchloſſenheit, von gleichem Mut und von der gleichen Ge⸗ wißheit des endgültigen Sieges erfüllt ſind!“ Der Feind Europas Erneukes Bekenntnis der Londoner Plutokraten zum Hungerkrieg gegen die Neufralen. Berlin, 16. Jan Das engliſche„Blockade“⸗Miniſterium nahm am Donnerstag Stellung zum Anhalten des franzö⸗ 13 Lebensmittelſchiffs„Mendoza“ durch einen engli⸗ chen Hilfskreuzer in Uruguays Hoheitsgewäſſern. Selbſt⸗ verſtändlich beſtritt dieſes Miniſterium, daß ſich nach dem Scheitern des engliſchen Blockadeverſuchs gegen Deutſchland nunmehr mit dem Hungerkrieg gegen Frauen und Kinder der neutralen Staaten befaßt, den neuen engliſchen Rechtsbruch, obwohl dieſer durch die Mitteilung des Kapi⸗ tans der„Mendoza“ und auch durch die fadenſcheinigen Ausflüchte des engliſchen Geſandten gegenüber dem Au⸗ ßenminiſter Uruguays einwandfrei nachgewieſen iſt. An⸗ maßend ſtellt er feſt, die Franzoſen hätten ſich nicht um ein „Navy Cert“ für das Schiff bemüht. das Miniſterium würde ein Navy Cert aber auch ablehnen und die Blok⸗ kade für keines der in Montevideo Ladung aufnehmen⸗ den franzöſiſchen Schiffe aufheben Das iſt ein neues offenes Bekenntnis der Londoner Plutokraten zum Hungermord an Völkern, die am Kriege überhaupt nicht teilnehmen. Nachdem alle ihre militäriſchen Pläne an der Schärfe der deutſchen Waffen zerſchellt ſind und in ganz Europa keine Möglichkeit mehr beſteht erneut Fuß zu faſſen haben ſich dieſe Verbrecher dem teukliſchen Verſuch zugewandt die Neutralen oder aus dem Krieg ausgeſchiedenen Staaten durch Abſchnürung der Lebens⸗ mittelzufuhren gefüoſg zu machen. Das hindert die enali⸗ ſchen Heuchler allerdings nicht bei ſeder Gelegenheit von Humanität zu reden und unerbetene Weltverbeſſerungs⸗ pläne vorzutragen. Der Fall„Mendoza“ und die arro⸗ gante Erklärung des Blockademiniſteriums, daß auch für den bisherigen Verbündeten. der ſich für Enalands In⸗ tereſſen his zum Weißbluten aufopferte keine Lebensmittel durchgelaſſen werden ſollen, iſt ein kraſſes Beſſpiel. was von enaliſchen Humanitätsbeteuerungen zu halten iſt Empörung in Uuruquay über engliſche Gewalktätiakeit. Montevideo, 16 Jan Ein Teil der hieſigen Preſſe be⸗ ginnt auf die unerhörte engliſche Neutralitätsverletzung zu reagieren.„La Tribuna“ bringt neben einem Tat⸗ ſachenbericht einen ſcharfen Artikel aus dem in Rio de Ja⸗ naeiro erſcheinenden Blatt„Noticias“. Die Zeituna ſelbſt ſtellt feſt!„Das Anhalten des franzöſiſchen Dampfers »Mendoza“ innerhalb der Gerichtsbarkeit unſerer Ge⸗ wäſſer bedeute eine flagrante Verletzung die nicht geduldet werden kann und weitgehende Erklärungen der enaliſchen Regierung erfordert Die enaliſche Haltung hat nicht nur unſer Land verletzt, ſondern widerſpricht auch dem Willen der iberoamerikaniſchen Völker, die ſich in der Feſtlegung einer kontinentalen Neutralitätszone in Pa⸗ nama kategoriſch ausgedrückt hat.“ Deutſch⸗bulg ar ſches Kultur⸗ u. Schulabkommen Ausbau der kulturellen Beziehungen.— Juſammenarbeitk )) 5 Berlin, 16. Jan. Im Reichsgeſetzblatt Nr. 2 Teil 2 vom ſanuar 1941 wird das„Geſetz über das deutſch⸗bulga ⸗ ſche Abkommen über die Zuſammenarbeit auf kulturellem i Gebiet einſchließlich des Schulweſens“(deutſch⸗bulgariſches Kultur- und Schulabkommen) veröffentlicht. ach dem Geſetz werden. wie es in dem die allgemeinen rellen Beſtimmungen umfaſſenden Teil heißt. die ver⸗ Veran 111 am Meiſi⸗ r er er Re s der bisherigen Jugendorganiſationen ſowie des deutſchen Botſchafters Ott verlas Kultusminiſter Haſhida als Prä⸗ ſident der neuen N das Kaiſerliche Erziehungs⸗ ſe Pioolitiſches Allerlei Am Pranger Neue Agitationslüge des Londoner Rundfunks durch die 5 Geſchichte Südafrikas widerlegt. Berlin, 16. Jan. In einer ſeiner üblichen Hetzreden ver⸗ breitete ſich der Londoner Rundfunk darüber, was für die Briten aus der ſüdafrikaniſchen Union herausgeholt wer⸗ den kann Er ſuchte dabei Deutſchland die gleichen Abſich⸗ ten zu unterſchieben, von denen England bei ſeiner Aus⸗ plünderungspolitik gegenüber Südafrika geleitet wird. Deutſchland habe es, ſo meinte der britiſche Rundfunk, vor allem auf das ſüdafrikaniſche Gold abgeſehen. Mit dieſer Agitationslüge verſucht die Londoner Lügenſtrategie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu ſchlagen. Einmal ſoll Deutſchland als unerſättliche Eroberungsmacht and dann ſeine Wirtſchaftslage die nicht auf der Goldwährung auf⸗ gebaut iſt. als unhaltbar und dem Zuſammenbruch nahe hingeſtellt werden. Die Geſchichte Südafrikas ſpricht jedoch eine nur zu beredte Sprache von der Macht, deren impe⸗ rialiſtiſche Politik einzig und allein darauf gerichtet war, ſich des ſüdafrikaniſchen Goldes zu bemächtigen und deren Politik auch heute noch im weſentlichen nur von dem Be⸗ ſtreben diktiert wird die fetten Dividenden jüdiſchen Goldgeſellſchaften zu ſichern. Jür die Briten allerdings iſt das Gold der unentkbehr⸗ liche Treibſtoff ihrer Wirktſchaftsführung. Nur beginnt ſſch Anforderungen der dieſer Treibſtoff unter n hohen Kriegswirkſchaft zum Leidweſen der britiſchen Kriegshetzer bedenklich zu verflüchtigen. Für dieſe allerdinos eine ge⸗ fährliche Entwickl triegsführung und -wirkſchaft, die rater Arbeitslei⸗ ſtung ſteht, hal d ſeiden de Bedeutung verloren. 222 2 2 2 Britiſcher Terror in Indien Maſſenverhaftungen.— Aber die Inder wehren ſich. Moskau, 15. Jan. Die„Prawda“ beſchäftigt ſich mit der Lage in Britiſch⸗Indien, die hier laufend mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt wird. Die Welle der Unterdrük⸗ kungsmaßnahmen in Indien, ſo ſtellt das Moskauer Blatt feſt iſt immer mehr im Anſteigen begriffen. Die engliſchen Behörden führen maſſenweiſe Verhaftungen durch unter verſchiedenen Gruppen der Bevölkerung, Verhaftungen betreffen Teilhaber an dem ſogenannten Feld⸗ zug des individuellen bürgerlichen Ungehorſams Hunderte aktiver Mitglieder des Indiſchen Nationalkongreſſes wur⸗ den in der letzten Zeit von den Engländern verhaftet, die Hahl derjenigen, die wegen Antikriegsagitation ins Gefäng⸗ nis getocrfen wurden beträgt viele Tausende. Die Gerichte arbeiten mit Hochdruck Die„Prawda“ ſchildert weiter ein⸗ gehend die eigenartige von Gandhi erſonnene Form des „Feldzuges des ind viduellen bürgerlichen Ungehoriams“. der nach dem Willen Gandhis keine Maſſenbewegung des Volksproteſtes ſein ſoll, ſondern auf der agitatoriſchen Tätigkeit einiger Tauſende ausgewählter Redner und Pro⸗ pagandiſten beruhe. Jedoch verlaufe auch dieſe Bewegung keineswegs friedlich. Es ſei in der letzten Zeit in zahlreichen Städten und Provinzen in Indien zu Streiks und Unruhen gekommen. In Nagpore ſeien 17 000 Textilarbeiter in einen politiſchen Streik geireten, weitere 10 000 Arbeiter des Kohlenberg⸗ baues hätten ſich ihnen angeſchloſſen. Schon vorher hätten 15 000 Arbeiter in Kalkutta die Arbeit niedergelegt. In Bombay, Delhi und anderen Städten Indiens ſeien Gene⸗ ralſtreiks ausgebrochen und blutige Zuſammenſtöße zwiſchen Demonſtranken und Polizei vorgekommen. Die Redner der Kampagne des bürgerlichen Ungehorſams durchziehen das ganze Land und halten überall gegen den engliſchen Krieg gerichtete Vorträge. Sie rufen dazu auf, England keine Hilfe an Menſchen und Geldmitteln im gegenwärtigen Kriege zu gewähren. Der Anſchlag auf König Faruk Wie der Anſchlag des Intelligence Service gegen König Jaruk vereitelt wurde. 5 Mailand, 16. Jan Der Rundfunkſender von Damaskus verbreitete Enthüllungen über die Attentatsverſuche des britiſchen Intelligence Service auf das Leben des Königs Faruk und Königin⸗Mutter von Aegypten Danach iſt der Sonderberichterſtatter des Königs Ibn Saud, Chiodd, vor zwei Tagen von König Faruk empfangen worden Im Ver⸗ laufe der Unterredung enthüllte Chiodd dem König die Pläne der Attentäter Unmittelbar darauf gab König Faruk dem Militärkommandanten der Stadt Kairo Befehl zwei Majore und einen Hauptmann die alle den in der Kriegs⸗ ore konzentrierten anglo⸗auſtraliſchen Streitkräften ange⸗ ören, zu entfernen Die Namen von zwei Offizieren ſind bereits bekanntgegeben worden: Henry Miſcchell und Ernſt Hutchinſon Man erfuhr auch, daß der Oberkommandierende der britiſchen Luftſtreitkräfte in Griechenland Dabbriac. in die Verſchwörung verwickelt ſei. Die Welle der Entrüſtung, die dieſe faſt offiziell inſpi⸗ rierte Berſchwörung ausgelöſt hal, wurde noch durch eine Korrupfionsaffäre verſtärkt, die faſt gleichzeitig aufgedeckl wurde. Man ſtellte feſt. daß drei britiſche Sergeanken ſich unberechtigter weiſe 400 000 Pfund Sterling angeeignel und verſucht hatten, die Unterſchlagung dadurch zu bemän ⸗ teln, daß ſie erklärten, die Summe ſei von Arabern geſtoh⸗ len worden Die Unterſchlagung wurde ſedach aufgedeckt. Die drei Sergeanten wurden nach London gebracht, um dort abgeurteiſt zu werden Das Tragiſche an dieſer Affäre iſt jedoch. daß einer der Araber. die fälſchlich angeklagt wor den waren. das Geld geraubt zu hahen, in einem Schnell⸗ verfahren vom britiſchen Militärgericht verurkeilt und ſoforl hingerichtet worden war. Zuſammenſchluß der japaniſchen Jugendverbände Tokio. 16. Jan Der Zuſammenſchluß der ſapaniſchen Jugend unter Auflöſung der bisherigen Jugendver⸗ könde erfolgte am Donnerstag im Rahmen einer feierlichen am Schrein Unter Teilnahme treter der Regierung, der Wehrmacht und edikt und eine Adreſſe des Miniſterpräſidenten Konoye. ia] Kultusminiſter Haſhida ſtellte in einer Anſprache I feſt, daß die Zukunft Japans auf den Schultern der ver⸗ J einigten Jugend ruhe und daß die Jugend unter Ableh⸗ der liberaliſtiſchen Weltanſchauung allein den„kai⸗ 5 f lichen Weg“ au verfolgen babe. der Generalietre. rganiſation. Aſahina, betonte die enge är der neuen Organiſation, Af aſammenarbeit mit der Hitleriugend. der britiſch⸗ beſonders viele landhilfegeſetz in dieſem Augenb England brauche von den unterſtrei ſt tigſt mit der Jugend des lichung ihrer Ideale teilzunehn „Seite an Seite mit den Verbündeten“. Der japaniſche Kriegsminiſter General Tojo betonte in einem Vortrag vor führenden Männern des militäriſchen und politiſchen Lebens, daß Japan allen zu erwartenden Schwierigkeiten entſchloſſen gegenübertreten und ſie Seite an Seite mit ſeinen Verbündeten überwinden werde. Dem Vortrag wohnten zahlreiche aktive und im Ruheſtans lebende Generale, viele ehemalige Miniſterpräſidenten und Miniſter ſowie der gegenwärtig amtierende Juſtizminiſter. der Chef des Generalſtabes und die Abteilungsleiter in Kriegsminiſterium bei. Entlarvte Epione Die Tätigkeit der Freimaurerlogen in Rumänien. Bukareſt, 15. Jan. Das in der Nacht vom 4 zum 5. Januar anläßlich zahlreicher Hausſuchungen gefundene um⸗ fangreiche Material über die Tätigkeit der Freimaurerlogen in Rumänien konnte erſt zu geringen Teilen aus gewertet werden Doch haben bereits die bisherigen Ergebniſſe alls Vermutungen beſtätigt Die Logen haben nach ihrem Ver⸗ bot weiter beſtanden und gearbeitet, waren politiſch tätig und häufig genug politiſches Werkzeug des Judentums. Aus den aufgefundenen Büchern und Schriften ergab ſich vor allem, wie ſtark die Logen in den bisherigen regieren⸗ den Kreiſen verankert waren Höhere ehemalige rumäniſche Miniſter vor allem ſolche die das beſondere Vertrauen Ca⸗ rols genoſſen, waren Hochgradfreimaurer und ſtanden au der Spitze einzelner Logen Die politiſchen Verbindungen zu England wurden in mehreren Beiſpielen deutlich. In der Loge, in der die mei⸗ ſten führenden Perſönlichkeiten zuſammenkamen hakte der engliſche Sondergefandte Lord Lloyd. der im Herbst 1939 die engliſchen Kriegsintereſſen auf dem Balkan verkreten hat, einen Ehrenſitz Unter den Akten einer anderen Loge fand man unter anderen vertrauliche Nachrichten eines Rumänen aus Cernowitz, der dort mii dem engliſchen Kon⸗ ſul in Verhandlung ſtand Die Brieſe gingen an eine ſüdi⸗ ſche Adreſſe. Der Chef der größten Freimaurerloge Rumä⸗ niens, der letzte rumäniſche Geſandte in Portugal. Pongal, unterhielt über einen Agenten des Secrel Service, der frü⸗ her in Rußland und in der Türkei kätig war, Beziehungen zu verſchiedenen fremden Nachrichtendienſten. Die Funde, die man im Rotary⸗Klub in Ploeſti machte, erbrachten den einwandfreien Nachweis, daß dieſe angeb⸗ lich rein geſellige Organiſation eine Freimaurerloge war, die unter Leitung des Engländers Clark ſtand, derſelbe, der ſchon 1916 an der Zerſtörung des rumäniſchen Oelgebietes aktiv beteiligt war Die bei den Zuſammenkünften gehal⸗ tenen Vorträge z B über die Waſſer⸗ und Elektrizitäts⸗ verſorgung von Bukareſt und über die techniſchen Einzel⸗ heiten der Oelinduſtrie, lieferten einen wertvollen Beitrag für die wirtſchaftliche und militäriſche Spionage Englands in Rumänen. 5 Hull über das Englanoͤhilfgeſetz Altes Märchen von einer Bedrohung der Us A vor dem i außenpolitiſchen Ausſchuß. Berlin, 16. Jan. Außenminiſter Hull ſprach am Mitt⸗ woch vor dem außenpolitiſchen Ausſchuß des Repräſentan⸗ tenhauſes über das Englandhilfgeſetz. Er bezeich⸗ nete das Geſetz als Maßnahme um die US A⸗Hilfsquellen in einer Form einzufſetzen, die am beſten der Sicherheit Amerikas und der Weſthemiſphäre diene. Das Geſetz werde vor allem die ſchnellſte Form der Durchführung bieten, und Schnelligkeit ſei dringend notwendig Hul behauptete dann, daß, ſollte die Kontrolle der Meere von Deutſchland, Italien, Japan gewonnen werden, die Gefahr für Amerika. die heute bereits groß ſei, um ein Vielfaches größer werde. Im gleichen Zuſammenhang beſchwor er in gewohnter Form das Bild von der drohenden Gefahr her⸗ auf, Deutſchland könnte leicht den Atlantik überqueren, ins⸗ beſondere den Südatlantik, falls Amerika nicht bereit und fähig ſei, zu tun, was jetzt England wolle. Außenminiſter Johnſon gefragt, ob die Beſtimmung des Englandhilf⸗ eſetzes über Reparaturen von Schiffen Kriegführender in iS Hafen nicht ein Bruch des internationalen Rechts dar⸗ 11 85 Hull umging eine präziſe Antwort, indem er ſagte. aß nur eine realiſtiſche Verwertung des Geſetzes eine geſunde Anſicht darſtelle. Die Frage ſei ob man warten ſolle, bis die Grenzen„friedliebender Länder“ überſchritten ſeien, oder ob man den Standpunkt einnehmen ſolle, daß man einer e der Erobe⸗ rung“ gegenüberſtehe und ſomit Geſetze der Selbſtvertei⸗ digung anwenden ſollte, ehe es zuſpät ſei Nur ein„prak⸗ tiſcher Geſichtspunkt“ könne ausſchlaggebend ſein Auf die Haager Konvention Hull, die Haager Konvention ſei auf den gegenwärtigen europäiſchen Krieg nicht mehr anwendbar, da nicht mehr alle Kriegführenden ihr angehörten. Auf eine Frage des Demokraten Burgin, ob das Eng⸗ landhilfgeſetz eine größere Kriegs 8 fahr bedeute als die frühere Neutralitätspolitik, erwiderte Hull ſchließ⸗ lich:„Wir können nicht mit gefalteten Händen ſtill⸗ ſitzen, bis der Angreifer unſere Grenze überſchreitet.“ 5 England auf Rooſeve is Hifegeſetz angewieſen Newyork, 16 Jan. Vor dem Außenpolitiſchen Aus⸗ ſchuß des Unterhauſes erklärte Finanzminiſter Morgen⸗ thau, das britiſche Empire ausſchließlich Kanada, werde für das laufende Jahr 3,019 Milliarden Dollar für bereits vergebene Rüſtungskäufe in USA benötigen Davon ſeien zur Zahlung verfügbar 1.555 Milliarden Dollar aus ge⸗ ſchäkten Dollareinnahmen während des Kalen⸗ derjahres 1941 Das Dollarauthaben am 1. Januar 1941 belaufe ſich auf 1.775 Milliarden Dollar. England könne alſo in dieſem Jahr für das, was gekauft worden ſei, bezahlen Aber wenn es darauf ankomme, notwendiges Ka⸗ pital für das zu finden, was England brauche, ſo ver⸗ füge England nicht darüber. 5 a a 5 Morgenthau wurde dann 1 warum das Eng⸗ ick notwendig ſei. Er machte zur Erklärung einen Unterſchied zwiſchen den bereits vergebenen Aufträgen, auf denen die Zahlen beruh und den Aufträgen, die 2 vergeben werden müßten. ö den USA große Lieferungen, verfüg aber nicht über die notwendigen Dollarreſerven, um bezahlen 8 Preßburg. Aus Anlaß des Beſuches des Füh Hlinka⸗Jugend, Alcis Macek, bei der Reichsjugen c die ſlowakiſche Preſſe den Will ſchen Jugend, als füngſte Hull wurde von dem Demokraten von 1907 eingehend, meinte „ e e ee ee ſpektion und eine Sonderkommiſſion des Stunden im Nationalmuſeum und ſprach „Opfer polniſcher Mordgier“ Eine Schauſammlung klagt an vor dem Forum der 2 Geſchichte. f Berlin, 16. Jan.„Opfer polniſcher Mordgier. Das Ur⸗ geil ſpreche die Welt!“ Inhaltsſchwer und wuchtig ſtehen dieſe Worte auf einem Spruchband über der Schauſamm⸗ lung der Greueltaten an den Volksdeutſchen in Polen. Die⸗ ſes erſchütternde Spiegelbild wüſteſter Volksverhetzung und ſataniſcher Mordluſt iſt bis zur endgültigen Ueberführung in die militäriſche Akademie in Berlin im Reichskriminal⸗ polizeiamt untergebracht. Sofort nach Bekanntwerden der furchtbaren Blutbäder unter den Volksdeutſchen in Polen gingen im Auftrage des Oberkommandos der Wehrmacht die Heeres⸗Sanitäts⸗In⸗ Reichskriminal⸗ polizeiamtes mit aktiven Beamten des Berliner Morddien⸗ ſtes an die Unterſuchung und Aufklärung. Die beteiligten Gerichtsärzte haben ſich auf rund 250 Fälle als beſonders Kufſchlußreiche Beiſpiele beſchränken müſſen, weil es un⸗ 1 8 war, den ganzen Umfang der Polengreuel zu er⸗ faſſen. Das umfangreiche Anſchauungsmaterial iſt ſo grauen haft, daß das menſchliche Empfinden ſich gegen eine Wie⸗ Ddergabe von Einzelheiten ſträubt und es der Oeffenklichkeil michl zugänglich iſt Die ſtummen Zeugen klagen an, daß wehrloſe Deutſche jeden Lebensalters ohne Kückſicht auf das SGeſchlecht und den Körperzuſtand hingemordel wurden, an⸗ gefangen vom Säugling, ſa vom Kind im Mutterleib bis zur 82jährigen Greiſin, kaum eine der gewaltſamen Todes- Arten fehlt in der kraurigen Chronik: Erſtechen, Erſchlagen, Erwürgen, Ertränken, keils allein, keils in Verbindung mit⸗ einander oder mit Schüſſen. Lederne Pferdezügel wurden zum Erdroſſein verwandt, und ſelbſt Fälle des Verbren⸗ nens lebender Verwundeter und des Vergrabens eines Ver⸗ letzten bei lebendigem Leibe ſind glaubwürdig bezeugt. Die Hauptmordwaffe war das polniſche Militärgewehr. 8 Dieſe Tatſache wirft ein aufklärendes Schlaglicht auf die Organiſation des Deutſchenmords denn mit einer modernen Schußwaffe kann nur der morden, der damit ausgerüſtet wurde Immer wieder treten Merkmale ſadiſtiſcher Quäl⸗ ſucht hervor. Ausſtellung in Stockholm. 8 In einem glänzenden künſtleriſchen Rahmen fand im Stockholmer Nationalmuſeum in Anweſenheit des ſchwedi⸗ ſchen Kronprinzen und anderer Mitglieder des königlichen Hauſes, des ſchwediſchen Außenminiſters und Kulturmini⸗ ſters, des deutſchen Geſandten, von Vertretern des Aus⸗ wärtigen Amtes und des Reichsminiſteriums für Volks⸗ aufklärung und Propaganda die feierliche Eröffnung der deutſchen Buch⸗ und Graphik⸗Ausſtellung ſtatt zu der die ſchwediſche Regierung eingeladen hatte Die Ausſtellung fand in ihren Abteilungen Dichtung, Philoſophie, Erzie⸗ i Hungskunſt, Propaganda und Nationalſozialismus die aus⸗ ſchwediſchen Ehrengäſte. dem Eröffnungsakt 1½¼ ſeine uneinge⸗ geſprochene Bewunderung der Kronprinz Guſtab weilte nach ſchränkte Bewunderung aus Gewaltverbrecher hingerichtet Berlin, 16. Jan. Die Juſtigpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Heute früh iſt der 22jährige Anton Cawron aus Gradau Kreis Koſten) hingerichtet worden, den das Sondergericht Frankfurt a d Oder als Gewaltverbrecher zum Tode und dauernden Ehrverluſt verurteilt hat Cawron war ein pol⸗ niſcher Landarbeiter, der ſich mehrfach der Arbeit entzogen und ſchließlich ſeinen Vorgeſetzten hinterrücks durch einen wuchtigen Schlag mit einer Schaufel niedergeichlagen hat. Berlin, 16. Jan. Am 16. Januar iſt der 29 jährige Ni⸗ folay Bednarſki aus Broſowa hingerichtet worden den das Sondergericht in Dortmund am 28. Dezember 1940 als Gewaftverbrecher zum Tode und dauernden Ehrverlaſt ver⸗ urteilt hat Bednarſki war ein nach Deutſchland verpflich⸗ teter polniſcher Landarbeiter der ſeinen Arbeitsplatz heim⸗ lich verlaſſen hatte und deswegen in Haft genommen wor⸗ den war. Um aus dem Gefängnis entweichen zu können, verſuchte er, zwei Aufſichtsbeamte zu töten und verletzte ſie durch zahlreiche Meſſerſtiche. i Englands Werben um ASA Newyork, 16. Jan. Wie„Newyork Times“ meldet, gab das engliſche Außenminiſterium bekannt, daß der britiſche Oberkommiſſar in Kanada, Gerald Campbell, zum Geſand⸗ ſen in Washington ernannt worden ſei, um Lord Halifax zu unterſtützen. Die engliſche Bolſchaft in Waſhingkon werde ſomit durch den früheren Außenminiſter als Botſchafter und durch zwei Geſandte beſetzt ſein. Das unterſtreiche die Bedeutung. die England dem Waſhingtoner Poſten beilege. 3000 Kilometer Eiebe Ein heiterer Roman von Orly Boeheim. N e 5 Er hob ſein Glas:„Wir wollen trinken! Auf Vera Verries, die ein junges Menſchenkind königlich beſchenkt hat, und auf Anita Sileſen, den tanzenden Funken.“ Er wandte ſich mit ernſtem Geſicht dem jungen Mädchen zu.„Von Ihnen hängt es ab, ob der Funke, der zweifel⸗ los da iſt, zur Flamme des Genies angefacht wird, oder ob er im Alltag verlöſcht. In dem Atem, Kind, mit dem er angefacht wird, muß deine ganze Seele ſein. Kunſt rdert den ganzen Menſchen. Sie iſt eine herriſche Göttin und verträgt keine anderen Götter neben ſich.“ Die Gläſer klangen zuſammen. Anita ſtand mit blaſſen Lippen vor dem wiſſenden Antlitz des alten Mannes. Peter ſuchte Anitas Augen. Sie nickte ihm und hob ihr Glas Erik Schmitterlöf folgte ihrem Blick trank Peter ebenfalls zu; ſein Lächeln jedoch war und gezwungen. Nachdem die Tafel aufgehoben war, erſtreute ſich die Jugend im Park, während die alten Herrſchaften in der Bibliothek und im Leſezimmer den kka nahmen. Auf der Raſenfläche drehten ſich die erſten aare im Tanz;. „So wie in jener erſten Nacht am Meer werden wir e mehr tanzen, Anita“, ſagte Erik Schmitterlöf nach⸗ ich.„Jetzt, wo du eine anerkannte Tänzerin hiſt, wage geſamt Erſatzpflicht ſind daher regelmäßig 1 5 Aus Baden und den Nachbarganen 1149 606,85 Mark in einem Monat Erfolgreiche WH W.⸗Sammlungen am Oberrhein im Mona Dezember 1940. NSG. Einen beiſpielloſen Erfolg verzeichnet das zweite Kriegswinterhilfswerk des deutſchen Volkes mit ſeinen Samm⸗ lungen am Oberrhein im Monat Dezember 1940. Gleich der vterte Opferſonntag vom 8. Dezember erbrachte im Gau Baden und im deutſchen Elſaß einen Geſamtertrag in Höhe von 767 017,61 Mark gegenüber 729 449,75 Marl im Monat November mit einer Steigerung von 37 567,87 Mark. Am höchſten ſpendeten die Kreiſe Mosbach mit Durchſchnittsſpenden von 31,19 Pfg., Mannheim mit 30,10, Donaueſchingen mit 29,87, Ueberlingen mit 29,68 und Wolfach mit 29,10 als Leiſtungen, die weſentlich über dem Gaudurchſchnitt von 20,99 Pfg. liegen und deshalb auch beſonders anzuerkennen ſind. Als erſter elſäſſiſcher Kreis ſteht Weißenburg an 8. Stelle mit 26,30 Pfg., womit eine achtbare Leiſtung geſchaffen wurde. a Die vierte Reichsſtraßenſammlung am 14. und 15. Dezember mit den Sammlern der HJ. und des BdM. erbrachte gleichfalls einen ſchönen Erfolg. Es konnten ins⸗ 420 157/11 Mark geſammelt werden, gegenüber 417 763,13 Mark im Monat November. Der Kaſperle alſo hat ſeine Sache gut gemacht, in dieſer Sammlung ſteht an erſter Stelle der Kreis Donaueſchingen mit 19,44 Pfg. dann folgen Kreis Pforzheim mit 17,25, der elſäſſiſche Kreis Weißenburg mit 16,94, Kreis Wolfach mit 16,87 und Kreis Ueberlingen mit 16,48 Pfg. bei einem Gaudurchſchnitt von 11,53 Pfg. je Einwohner. Die Spendefreudigkeit der Deutſchen am Oberrhein wird ſich auch fernerhin mit beſtem Erfolg entfalten. Das neue Glück am Oberrhein, die Wiederherſtellung des deutſchen Rau⸗ mes, wird alle Volksgenoſſen in Baden und im Elſaß immer wieder zu neuem Einſatz anſpornen. Kein Freibrief zur Antätigkeit Wo liegen die Grenzen der Schadenerſatzpflichl? Neben der Frage, wer für den durch einen Verkehrs⸗ unfall angerichteten Schaden aufzukommen hat, iſt zu⸗ meiſt von großer praktiſcher Bedeutung, in welchem Um⸗ fange der Erſatzpflichtige Erſatz zu leiſten hat. Es entſpricht der Billigkeit, daß der Verletzte auch von ſich aus alles tun muß, um den erlittenen Schaden wieder auszugleichen. Der ganz beſtimmte Grenzen gezogen. Das hat das Reichsgericht in einer neuen grundſätzlichen Entſcheidung betont und dabei wich⸗ tige Richtlinien für die Höhe und den Umfang des Schaden⸗ erſatzes aufgeſtellt. In dem der Entſcheidung zugrunde liegenden war ein Laſtkraftwagenführer von einem anderen umge⸗ fahren worden; er hatte Knie⸗ und Fußgelenkſchäden mit erheblicher Beinſchwäche davongetragen. Der Erſatzpflich⸗ tige machte zu ſeiner Entlaſtung geltend, es könne ihm nicht zugemutet werden, für alle Zukunft den Lebensunterhalt des Verletzten in vollem Umfang ſicherzuſtellen. Der Ver⸗ unglückte müſſe auch ſelbſt wieder arbeiten. Das Reichsgericht trat dieſer Auffaſſung bei und führte in dieſem Zuſammenhang folgendes aus:„Jeder ar⸗ beitsfähige Verletzte hat die Pflicht, die ihm verblie⸗ benen Arbeitglräfte nuhhringend wieder zu verwerten. Es — kann nicht gebilligt werden, daß er ſein ganzes ferneres Le⸗ ben lang tätigkeitslos eine Rente verzehrt und ſeime Ar⸗ beitskraft brachlie gen läßt; er hat ſich vielmehr ernſt⸗ lich darum zu bemühen, ſich wiederum einen Verdienſt zu verſchaffen. Das Maß dieſer Verpflichtung wird davon ab⸗ hängen, welche Erwerbsmöolichkeiten nach der Perſönlich⸗ keit des Verletzten(Alter Vorbildung Kenntniſſe, eeliſche und körperliche Anpaſſungs⸗ und Umſtellungsfähiakeit) und der Verletzung(Art und Schwere der Unfallfolgen, verblei⸗ bende Betätigungsarten) im Rahmen der zur Zeit der Ent⸗ ſcheidung gegebenen und der für die Zukunft wahrſchein⸗ lichen Wirtſchaftslage auf den in Betracht kommenden Er⸗ werbsgebieten noch übriableiben“ Von einem jungen, gering verletzten Ledigen wird man die Arbeitsannahme in einem anderen Bezirk zum Beiſpiel eher erwarten können als es vielleicht einem familienge⸗ bundenen oder auch einem älteren Verletzten zuzumuten ſein wird Ein in erheblicherem Umfang Verletzter, der auf die Hilfe ſeiner Verwandtſchaft angewieſen iſt, wird gleich⸗ falls nicht beliebig verpflanzt werden dürfen. Heidelberg.(Tödlicher Unfall im Schacht.) In Wiesloch verunglückte der 25jährige Arbeiter Krotz aus Mühl⸗ Nen tödlich. Beim Einfahren im neuen Schacht iſt der dauernswerte aus dem Förderkorb gefallen. „Ich verſtehe dich nicht.“ „Bei dem einen Tanz,— verliebte Elfe' oder ſo ähn⸗ lich hieß er wohl—, trugſt du nur dünne Schleier. Mir war es wie eine Entweihung. Tauſend Augen ſahen deine geheimſten Schönheiten, vor denen ich ſelbſt die Augen ſchloß, weil ſie mir heilig waren.“ „Du denkſt falſch“, ſagte Anita traurig,„ganz falſch! Es gibt keine Nacktheit in der Kunſt. Entweder iſt es Kunſt oder nicht Wenn du meine Nacktheit geſehen haſt — ja— dann habe ich ſchlecht getanzt. Dann brachte ich es nicht fertig, die Grenze zu erreichen, bei der man die Nacktheit vergißt“ 85 3 8 .„Ich kann nie vergeſſen, daß meine Geliebte ihren Körper dem Publikum zur Schau darbietet.“ 5 „„Ich fürchte, Erik, wir verſtehen uns in dieſer Frage nicht ganz“ 8 3 f 8 i „Verſtehen oder nicht, es iſt nun einmal geſchehen.“ „Du ſprichſt von meinem Tanzabend wie von einem Unglück.“— 8 1 5„Wenn ich ehrlich ſein will, Anita, ſo war es für mich peinlich. Ein Unglück wäre es geweſen, wenn meine Eltern dich ſo geſehen hätten. Meine Mutter wäre entſetzt ge⸗ weſen. Natürlich wäre es mir lieber, du hätteſt in Schwe⸗ den überhaupt nicht getanzt.“ i „Nicht getanzt?“ fragte Anita verſtändnislos. an den Nagel hängen!? 355 „Du ſprichſt, als ſei es beſchloſſene Sache?s „Ja, wenn wir heiraten, wirſt du die Tanzerei doch 8„Ich nehme doch an, Anita, daß du den Mann, den 8 du liebſt, auch heiraten willſt. Du biſt doch meine kleine Frau.“. „Dummes, kleines Mädel! Hätteſt du mich vorher Anita löſte die Arme von ſeinem Nacken „Du hätteſt mir den Tanzabend verboten??? „Ja, mein Liebling, er war doch zwecklos“ 1 8 8 A wecklos?“ Anita ſtrich ſich über die Streitfall Ja, Liebſter“, ſagte Anita und lag an ſeinem Hals. gefragt, dann hätte ich dich gar nicht erſt tanzen laſſen.(“ 5 Heidelberg.(Dreijähriges Kind tödlich ver⸗ unglückt.) Das dreijährige Töchterchen Helga des Einwoh⸗ ners Wurſter iſt einem tragiſchen Unglücksfall zum Opfer ge⸗ fallen.. () Langenbrücken b. Bruchſal.(Gratulanten zur Etſernen Hochzeit.) Das ſeit 200 Jahren in Langen⸗ brücken nicht mehr begangene Eiſerne Ehefubiläum konnten die Eheleute Adam Häusler und ſeine Frau Eliſabeth geb. Martin vor einigen Tagen in körperlicher und geiſtiger Rüſtig⸗ keit begehen. Zahlreiche Glückwünſche und Geſchenke gin⸗ gen zu dieſem Tag dem„eiſernen Paare“ zu. Landrat Dr. Denzel überbrachte die Glückwünſche und ein Geſchenk der badiſchen Regierung, Bürgermeiſter Pg. Schulte vermittelte Glückwünſche und ein Bild des Führers als Geſchenk der Ge⸗ meinde und der Ortsgruppe der NSDAP. Auch Frauen⸗ ſchaft und Freiwillige Feuerwehr überbrachten die herzlichſten Glückwünſche und überreichten Geſchenke. Es war ein Feſttag, an dem die ganze Gemeinde lebhaften Anteil nahm. OHammerſtein b. Lörrach.(Mit dem Schlitten in ein Auto.) Der Sohn des Maurers Sütterlin fuhr mit einem Schlitten eine ſteile Straße herab und ſtieß dabei auf der Landſtraße mit einem Auto zuſammen. Der Junge erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Im Lörracher Krankenhaus erlag er ſeinen Verletzungen.. Straßburg.(Opfer einer Gas vergiftung.) An⸗ wohner der Hirſchſtraße kamen einem ſtarken Gasgeruch auf die Spur, der aus einem der Häuſer drang. Die Vermutung lag nahe, daß in einem Hauſe oder in der Gaſſe ſelbſt eine Gasleitung defekt geworden war, zumal auch in den Kellern der umliegenden Wohnungen Gasausſtrömungen feſtgeſtellt wurden. Beſonders verdächtig erſchien ihnen, daß bei den Eheleuten Uffland die Läden und Türen feſt verſchloſſen waren, ſodaß ſie die Polizei ſowie die Feuerwehr alarmierten. Beim gewaltſamen Eindringen in die Wohnung des Ehepaa⸗ kes fand man die beiden alten Leute leblos in ihren Betten liegend auf. Der hinzugezogene Arzt konnte nur noch den Tod durch Gasvergiftung feſtſtellen. Holzſchuhe als volkstümliches Schuhwerk NSG. Holsſchuhe ſind praktiſch und vielfach verwendbar, einerlei ob es ſich um Holzgaloſchen, Holzzweiſchnallenſchuhe oder um Holzſchnürſchuhe handelt. Daher kommt es, daß ſich weite Kreiſe der Bevölkerung den Holzſchuh dienſtbar gemacht haben. Berufstätige aller Art, beſonders Handwerker und Bauern, tragen Holzſchuhe ſchon ſeit Jahrzehnten als ein ihnen unentbehrliches Schuhzeug. Kommt noch dazu, daß Holzſchuhe im Winter beſonders wärmeleitend ſind. Der Holzſchuh hat ſich jetzt auch als Straßenſchuh in den verſchiedenſten modernen Formen beſtens eingeführt. Vor allem ſind auch für Kinder Holzſchuhe in vielſeitig prak⸗ tiſcher Ausführung vorhanden. Uebrigens ſind Holzſchuhe bezugsſcheinfrei und verhältnismäßig auch preiswert. Im Hinblick auf die augenblicklich begreiflicherweiſe etwas an⸗ geſpannte Rohſtofflage erſcheint es ratſam, auch künftighin Holzſchuhe als altes volkstümliches Schuhzeug mehr als bis⸗ her zu tragen. 5 Tankausweiskarten des Reichsgebietes im Elſaß gültig. NSG. Wie das Bezirkswirtſchaftsamt mitteilt, haben die jeweils gültigen Tankausweiskarten des Reichsgebietes nun⸗ mehr auch für das Elſaß Gültigkeit. Die Zapfſtellenverwal⸗ ter im Elſaß ſind angewieſen, Treibſtoffe(Vergaſer⸗, Dieſel⸗, Traktorentreibſtoff) künftighin auch gegen Abſchnitte der gül⸗ ticen Tankausweiskarten des Reichsgebietes abzugeben. Zur⸗ zeit wird die Serie U ausgegeben. 28 bebe Die Grillparzer⸗Woche, die Wies als Geburtsſtadt des Dichters aus Anlaß des 150. Jahres⸗ tages ſeiner Geburt veranſtaltet, begann mit einer Reihe feſtlicher Veranſtaltungen, die in einer glanzvollen Auffüh⸗ rung der„Ahnfrau“ im Burgtheater ihre Krönung fand. Hyoytelbrand in Grindelwald. Das Grand⸗Hotel„Bar“ in Grindelwald das größte Fremdenhaus des bekannten eee Kurorts iſt abgebrannt. 5 5 * Jriſcher Schriftſteller James Joyee geſtorben. Der bekannte in Zürich lebende iriſche Schriftſteller James Joyce, der 5 des Romans„Odyſſeus“ der während einiger Jahre in den Vereinigten Staaten verboten war, iſt an einer Darmoperation im Alter von 58 Jahren geſtorben. „Infolge feindlicher Einwirkung“, Der engliſche Ge⸗ neralpoſtmeiſter ſicht ſich zu der Mitteilung gezwungen daß die geſamte Briefpoſt für Neuſeeland, die Cook⸗ und die Tongo⸗Inſeln im Stillen Ozean, die zwiſchen dem 16. und dem 30 Oktober aufgegeben worden iſt, als verloren zu gel ten hat.—„Infolge feindlicher Einwirkung“ ſagt der Ge⸗ neralpoſtmeiſter. Bandenüberfall auf einen Bankbolen in Havanna, Das Neuyorker Vorbild hat hier ſchnell Schule gemacht. Auf der Hauptverkehrsſtraße überfiel eine bewaffnete Bande einen Bankboten und den ihn begleitenden Schutzmaem. Letzterer wurde erſchoſſen. Die Bande entkam mit 15000 Dollar in Kraftwagen. Auf der Flucht ſchoß ſie nach allen Seiten. Ein Fußgänger wurde verletzt. 55 du, daß dieſer Abend mein größtes künſtleriſches Erleb⸗ nis war?“.. „Das Getanze? Nein, das iſt mir zu hoch.“ „Getanze? Du ſprichſt von meiner Kunſt, ich in einem Tingeltangel aufgetreten.“ 8 „Für mich beſteht darin kein allzugroßer Unterſchied.“ „Erik!“ Anita ſchrie es heraus. Ein paar vorüber⸗ gehende Gäſte wandten erſtaunt den Kopf.„Du tuſt mi „Nach Oslo?“ 5 ü „Ja, Anita. Zu meinen Eltern. Die wohnen ſchon ſeit mehreren Jahren dort. Meine Mutter iſt Norwegerin, und als ihr Vater ſtarb und ein Haus hinterließ, ſind meine Eltern nach Oslo übergeſiedelt. Sie werden ſich ſehr freuen, wenn ich ihnen meine Braut vorſtelle.“ „Du biſt ſehr lieb, Erik, aber—.“ 3 Erik Schmitterlöf trat einen Schritt zurück:„Wa heißt— aber!“! 5 5 X „Das alles ſtürzt ſo auf mich herein. Ich bin ga ſchwindlig davon. Laß mir doch etwas Zeit“ „Ich habe keine Zeit, Anita. Mein Urlaub iſt CLalcale feuudchiau Den 78. Geburtstag kann heute Herr Leonhard Marzenell, Kloppenheimerſtraße 111 begehen. Die beſten Wün ſche. — Keine Beflaggung am 18. und 30. Januar. Der eichsminiſter des Innern und der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda geben bekannt: Die am Reichs⸗ gründungstag(18. Januar) und am Tag der nationalen Erhebung(30. Januar) übliche allgemeine Beflaggung un⸗ terbleibt in dieſem Jahr. Brandſtifter unſchädlich gemacht. Anter Zubilligung des Paragraphen 51 Abſ. 2 wurde der 33jährige Wilhelm Krat⸗ zer aus Lemberg(Pfalz) wegen Brandſtiftung zu zwei Jah⸗ ven ſechs Monate Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Außerdem ordnete die Strafkammer Sicherungs⸗ verwahrung an. Kratzer, der ſchon erhebliche Vorſtrafen auf⸗ zuweiſen hat, zündete aus Aerger, weil er von ſeiner Wirtin zur Zahlung gemahnt worden war, in ſeiner Manſardenſtube in Mannheim das Bett an, um einen Dachſtuhlbrand her⸗ vorzurufen. Der Brand wurde jedoch rechtzeitig bemerkt und konnte gelöſcht werden, ehe größerer Schaden entſtand. Wie Kratzer ſelbſt zugibt, wollte er ſich damit an ſeiner Wirtin rächen. Eine ähnliche Tat hatte ihm 1937 eine zweijährige Zuchthausſtrafe eingebracht, die 1939 verbüßt war. 555 8 Freiwillige vor! Jeder Junge kann in den Landdienſt der Hitlerſugend kommen. 8 In den vergangenen Jahren haben durch den Land⸗ dienſt der HJ Tauſende von Jungen und Mädel erfah⸗ ren, daß ſie nicht nur die Landarbeit erlernen, ſondern auf dieſe Weiſe ſoviel Luſt und Liebe zu dem Leben auk dem Lande finden können, um immer auf dem Lande bleiben zu wollen Für dieſe Jungen und Mädel ſorgt die HJ im Rahmen des Landdienſtes für ſicheren ſozialen Schutz und berufliches Weiterkommen. Der vierzehnjährige Junge, der heute in den Landdienſt eintritt, kann ſpäter ſeinen eigenen Hof beſitzen. Dies hängt natürlich von ſeiner eigenen Leiſtungsfähigkeit und a Sparſamkeit ab. Für ſolche Jungen ſetzt ſich der anddienſt der HJ ein. In den nächſten Jahren ſollen die erſten Siedlungen errichtet werden. Nicht eder, der im Landdienſt tätig iſt, braucht aber einen landwirtſchaft⸗ lichen Beruf zu ergreifen. Der Landdienſt iſt beſonders für die eine Ausbildungsſtätte die ſich frühzeitig freiwilſi g zum Arbeitsdienſt, zum Heeresdienſt, zu den/ Verfü⸗ gungstruppen uſw. melden wollen. Er ſoll die Nachwuchs⸗ organiſation für die Schutzſtaffel ſein, da der Land⸗ dienſt nach Zielſetzung und Erziehungsarbeit dafür beſon⸗ ders geeignet iſt. Die Landarbeit iſt vielſeitig und zeſund, kräftigt körperlich und charakterlich und erzieht zu einer freien und frohen Haltung. Der Ausbau des Landdienſtes iſt in dieſem Jahre noch weſentlich verſtärkt. Jeder Junge erhält die ſeinem Alter und ſeiner Arbeitsleiſtung entſprechende Entlohnung. Die Arbeitszeit iſt ſo geregelt, daß genug Zeit zur Erho⸗ lung bleibt. Ein freier Nachmittag in der Woche er⸗ möolicht die weltanſchauliche und berufliche Schulung und die Durchführung des notwendigen Ausgleichsſportes. Jeder geſunde Junge im Alter von 14 bis 18 Jahren kann ſich für den Landdienſt anmelden und muß ſich für ein Jahr verpflichten. Das Land braucht heute jeden, der bereit iſt, mitzuarbeiten und die Ernährung des Volkes zu ſichern. Der Landdienſt der HJ ruft darum ganz beſonders⸗ die Jungen und Mädel aus der Stadt zu dieſem Dienſt am deutſchen Boden! Richtige Vorratshaltung Die Ausgtebigkeit und Schmackhaftigkeit aller Nah⸗ rungsmittel hängt zu einem großen Teil mit davon ab, wie die Vorräte aufbewahrt wurden. Fleiſch ſoll ntemals im Papier liegenbleiben. Das Papier ſaugt viel Fleiſchſaft auf und entwertet damit das Fleiſch. Auch auf Holzbrettern darf Fleiſch nicht längere Zeit liegen, weil auch die Holzfaſern Fleiſchſaft auf⸗ faugen. Man legt das Fleiſch am beſten ſofort auf einen Teller oder ein Emailbrett und deckt es zu. Gehacktes oder gewiegtes Fleiſch und die inneren Organe ſollen ſo ſchnell wie möglich verwendet werden. Alle Flaſchen mit Oel, Eſſig und anderen Flüſſig⸗ keiten ſind ſtets ſorgfältig zu verkorken. Deutliche Auf⸗ ſchriften auf allen Flaſchen ſind ſehr wichtig, damit keine Verwechſlungen vorkommen. Vom Aufbewahren der Nahrungsmittel in Tüten iſt abzuraten, weil die Tüten leicht zerreißen oder undicht werden Für Hülſenfrüchte verwendet man Beutel aus grobem durchläſſigem Stoff oder alte angeſchlagene Töpfe, die ſich zum Kochen nicht mehr verwenden laſſen a Durch richtige Vorratshaltung, die nur ein wenig Ueberlegung und Vorſicht erfordert, wird der Haushalt vor Verluſten und unnützen Geldausgaben bewahrt. —— Vom oder zum Land? Die erſte Vorausſetzung, die es in einem Staate über⸗ haupt ermöglicht, einen Krieg zu führen, iſt die geſi⸗ cherte Nahrungs freiheit ſeines Volkes. Hat ſich ſchon durch die Induſtrialiſierung und die unerhörte Weiterentwicklung der Technik ein ſteter Strom vom Land zur Stadt hin entwickelt, ſo muß man auch gerade in Zwangszeiten verſtehen, daß dieſe Bewegung durch ein mächtiges Aufrüſtungsprogramm, und ſchließlich ſelbſt durch den Krieg keinesfalls zu unterbinden iſt So wandelte ſich die Verteilung der Bevölkerung vom Land zur Stadt bei Gemeinden mit 2000 und mehr Einwohnern und das Land bei Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern in den letzten 70 Jahren grundſätzlich. Im Jahre 1871 mit der Begründung des Deutſchen Reiches durch Bismarck betrug der ländliche Anteil der Bevölkerung noch annähernd 64 v. H Bis zum Jahre 1939 iſt er auf 31,6 abgeſunken, ſo daß das Kräfteverhältnis zwiſchen Land und Stadt in dieſer Zeitſpanne ſich genau umkehrte. Damit aber gab das Land nicht nur ſeinen Geſamtgeburtenüberſchuß ſondern auch einen weſentlichen Teil ſeines Bevölkerungsbeſtandes an die Stadt ab. Wir müſſen uns aber immer vor Augen halten, daß das Landvolk der weſentliche Träger der Geburten für die Vermehrung iſt In allen Bevölkerungsſchichten— im beſonderen auch den ſtädtiſchen— war in den Ehen, die kei⸗ nen Anteil am Boden hatten, die Kinderloſigkeit und Kin⸗ derarmut zum Teil doppelt ſo ſtark verbreitet, wie unter den Ehen, die ein Stückchen Land beſaßen. Es ſind deshalb keine leeren Worte, wenn der Reichsbauernführer immer wieder den Mahnruf dem Volke vor Augen hält:„Ohne Bauerntum ſtirbt das Volk“, denn bislang geht die Zahl der Berufsangehörigen in der Landwirtſchaft ſtändig zu⸗ rück Dies mögen nachſtehende Zahlen uns einmal eindring⸗ lich vor Augen führen Zur Erklärung ſei noch vorausge⸗ ſchickt. daß die Beyölkerung insgeſamt(in Tauſend) nach dem Reichsgebſetsſtand vom 1 Januar 1938 feſtgehalten wird und das Jahr 1882 mit hundert Einheiten angenom⸗ men wird Wir haben dann folgendes Bild: a Jahr Bevölkerung Berufszugehörige 1882 Durchfchnitt⸗ insgeſamt in Land⸗ und Forſt⸗— 100 licher Rück⸗ 1000 wirtſchaft gang je Jahr in 1000 v. H. 8 1882 40 200 16000 40 100 40 000 1907 55 600 15 000 27 94 50 500 1933 66 000 13 700 21 85 241 600 1939 68100 12 200 18 76— Von 1933 bis 1939 verringerte ſich demnach der Be⸗ ſtand der Berufszugehörigen in der Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaft um 1½ Millionen, ſo daß der Geſamtanteil des Land⸗ volkes nur noch 18 v H beträgt. Damit ſind wir an einem Minimum angekommen, das außerordentlich bedenklich iſt, denn weitere Menſchenverluſte in der Landwirtſchaft bedeu⸗ ten: entweder Unmöglichkeit intenſiver Bewirtſchaftung unſeres Bodens, damit Aufgabe der eigenen N grundlage, deren ungeheure Bedeutung uns gerade dieſer Krieg vor Augen führt und zuſätzlich Verminderung der Exiſtenzgrundlagen für kinderreiche bäuerliche Familien, oder Unterwanderung des bäuerlichen Sektors durch raſſiſch minderwertige andere Völker In beiden Fällen er⸗ gibt ſich daraus zwangsläufig eine untragbare Abhängig⸗ keit des deutſchen Volkes vom Ausland, alſo eine wirtſchaft⸗ liche, politiſche und völkiſche Gefährdung. Der Bevölkerungsſtand in den ländlichen Gemeinden iſt ſeit 1933 faſt unverändert geblieben Auch die Großſtädte haben in dieſer Zeit nur eine verhältnismäßig geringe Be⸗ völkerungszunahme von 2.6 o H. aufzuweiſen. Dagegen ha⸗ ben die kleinen Städte(5000 bis 20000 Einwohner) mit 9,6 v H eine anſehnliche Bevölkerungszunahme zu verzeich⸗ nen. So iſt praktiſch die geſamte Bevölkerungszunahme von 2,9 Millionen Menſchen in dieſer Zeit faſt ausſchließlich den Städten zugute gekommen. f Daraus ergeben ſich für uns zwangsläufig ganz klare Erkenntniſſe, welche ſchon jetzt, insbeſondere aber nach Ab⸗ ſchluß dieſes Krieges ſtaatsſeits gewandelt und gelenkt wer⸗ den müſſen: einmal die Bekämpfung der Landflucht und die Schaffung einer ſozialen Aufſtiegsordnung auf dem Lande, zum anderen die Eröffnung einer geſicherten Exiſtenzgrün⸗ dung auf dem Weg über den Erwerk eines eigenen Neu⸗ bauernhofes Dem Blutentzug vom Land muß geſteuert werden, denn die Geburtenziffern der Stadt reichen noch lange nicht für die Erhaltung des Volkes aus. i Zur Bauerntumspolitik als Zukunftsaufgabe führte der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Walther darré aus:„Der Gedanke von der„Aufrüſtung des Dorfes“ für ſeine kommenden Aufgaben der Blutsſiche⸗ rung muß deshalb ebenſo Gemeingut des ganzen Volkes werden, wie es die Wiedererrichtung unſerer Wehrmacht ge⸗ worden iſt Dieſe Aufgabe umſchließt kulturelle Ziele eben⸗ ſo wie wirtſchaftliche Bei der Neubildung deutſchen Vau⸗ erntums ſind Anſätze für die neue Entwicklung bereits in die Wirklichkeit umgeſetzt worden Dies iſt aber nur ein Anfang Das erſtrebte Ziel wird dann erreicht werden, wenn auch hier die Idee der Bauerntumspolitik durch Partei und was aus ihrem eigenen Kern und ihrem eigenen allgemeinen Staat ebenſo zur Sache des ganzen Volkes gemacht wird, wie es auf dem Gebiet der Ernährungswirtſchaft der Falß war.“ Die Stunde der Beſinnung NS.„Und wiederum iſt für eine Nation nur das gut, Bedürfnis hervorgegangen, ohne Nachäffung einer anderen. Denn was dem einen Volk auf einer gewiſſen Altersſtufe eine wohltätige Nahrung ſein kann, erweiſt ſich vielleicht für ein anderes als Gift. Alle Verſuche, irgendeine ausländiſche Neuerung einzu⸗ führen. wozu das Bedürfnis nicht im tiefen Kern der eigenen 1 Nation wurzelt, ſind daher töricht und alle beabſichtigten Re⸗ volutionen ſolcher Art ohne Erfolg; denn ſie ſind ohne Gott, der ſich von ſolchen Pfuſchereien zuruͤckhält. Iſt aber ein wirkliches Bedürfnis zu einer großen Re. form in einem Volke vorhanden, ſo iſt Gott mit ihm, und ſie gelingt „In derſelben Weiſe tröſtet auch nur Glauben. Ja, das deutſche Volk verſpricht eine zugrunde gegangen ſein. Da ſie aber fortbeſtanden ſind, und in ſolcher Kraft und Tüchtigkeit, ſo müſſen ſie nach meinem Glauben noch eine große Beſtimmung haben, eine Beſtim⸗ mung, welche um ſo viel größer ſein wird, denn jenes ge⸗ 1 es Römiſchen Reiches und der als ihre Bildung jetzt höhen; waltige Werk der Zerſtörung d i des Mittelalters, 0 eh 4 Johann Wolfgang von Goethe in Geſprächen mit Eckermann und Luden. 3 n. Immer iſt das deutſche Volk, auch in Zeiten ſeiner äuße⸗ ren Zerriſſenheit, im Glauben und im Herzen ſeiner Größten ein Volk geweſen, eine große, dom Schickſal berufene Ge⸗ meinſchaft. Nun es auch äußerlich zur Einheit des großdeuk⸗ ſchen Volkes zuſammengeſchweißt iſt ſteht es an der Schwelle f ſeiner größeren, herrlicheren Zukunft. „So ahne ich in und durch Preußen eine zeitgemäße Ver⸗ jüngung des alten ehrwürdigen Deutſchen Reichs und in dem Reiche ein Großvolk, das zur Unſterblichkeit in der Welt⸗ geſchichte menſchlich die hehre Bahn wandeln würde. Auf dem 38 rechten Elbufer geboren, in einer altpreußiſchen Landſchaft trank ich mit der Mutterliebe die Liebe zum Vaterlande. Nie iſt ſie ſeitdem an der Hoffnungsloſigkeit geſtorben; ſchon als Knaben erweckte ſie mich aus dem Schlummerdaſein, be⸗ ſchwingte meinen Geiſt als Jüngling und begeiſtert mich noch jetzt unter Trümmern. Deutſchland, wenn es einig mit ſich, als deutſches Gemeinweſen, ſeine ungeheuren, nie gebrauchten Kräfte entwickelt, kann einſt der Begründer des ewigen Frie⸗ dens in Europa, der Schutzengel der Menſchheit ſein!— Das ruht auf ſeiner Lage und ſeinem Volke und bleibt ſelbſt durch ſeine neuern Verhältniſſe.“ 55 Friedrich Ludwig Jahn im„Deuſchen Volkstum“. 1810. 3 N Gewinnauszug Ohne Gewähr d 4. Klaſſe 4. Deutſche Reichslotterie Nachdruck verboten 4 Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar e einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen I, II und II 1. Ziehungstag In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 4000 RM. 43507 2 Gewinne zu 3000 RM. 252589 184586 18494 Gewinne zu 2000 RM. 175527 266493 276257 10 Gewinne zu 000 RM. 25120 84884 143795 21437 214823 271414 72 Gewinne zu 500 RM. 18943 30360 3967] 5408 82840 83620 34% 305553 152182 160843 150865 190988 195919 216358 235391 2487. 259314 282197 283377 257240 332496 363604„ 4 220 4051 J 7459 10192 14984 17489 2044 27579 21714 22588 30507 31357 36444 38375 35891 4857/2 44069 524 5707 64808 6540 700 Jef öh des goss 93616 10274 102810 103090 105437 195/23 107886 11247 114275 118402 122621 122840 124121 126779 1475 152927 162672 165719 169329 174731 180895 18098 185/62 183402 191125 1952) 201623 20554 205764 211219 22567 235909 288592 2595 294% 250974 262972 264754 25672 256958 270657 270754 278802 274123 776288 2776/3 2825/0 782817 285153 29447 08803 311582 311984 311957 312295 3124/1 314068 314461 315667 316612 317688 335706 342808 348808 342914 357052 354214 35/804 360929 354043 37121 37/718. 375890 380603 382936 383937 3899/4 352153 394232 394552 395117 Außerdem wurden 450 Gewinne zu je 300 RM und 6585 Gewinne zu je 150 RM gezogen. 1 In der Nachmittagsziehung wurden gen en 23 Gewinne zu 100000 RM. 311868 ö 5 23 Gewinne zu 25000 RM. 3 Gewinne zu 10000 NM. s Gewinne zu 5000 RM. 1717/5 204574 3 Gewinne zu 4000 RM. 288558 2 Gewinne zu 3000 RM. 13459 307775 392277 12 Gewinne zu 2000 RM. 35785 60530 1936890 30833 2 Gewinne zu 1000 NM. 210393 34708 91 Gewinne zu 500 RM. 451 13184 61294 78880 118808 122280 129366 138702 141842 148420 201793 219728 221988 225487 254256 25/039 268856 25892 281610 278413 310419 308513 316251 330591 34532 359950 374698 224 Gewinne zu 400 NM. 2941 6301 17076 18954 20067 21472 23353 48412 49008 49039 4046 5088 57081 80460 8816 63/70 85203 65582 68930 7289?2 7808 7% vi sis 81954 88508 9236 93867 98898 98778 103504 103588 10444 107834 109234 1158s 149% 1245 127063 13146 138086 142546 14944 167952 164683 155939 170102 171586 177215 175220 175803 183505 186371 194% 201715 208838 2145 21717 22797 225353 23162 2313/7 247304 242976 245708 250822 251890 252508 25/989 270105 282970 2896/3 300708 301884 304375 305413 920174 320622 883504 334901 337185 340784 357017 355890 357457 351409 367641 570762 370796 3/2433 383680 38414 387/53 350292 392216 393324 395865 39674 Außerdem wurden 504 Gewinne zu ſe 300 RM und 55 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Für die uns anläßlich unserer 5 Vermählung erwiesenen Aufmerksam- KFeiten danken wir herzlichst Emil Schnabel u. Frau Maria a 5 geb. Neuthinger. 8 Num. Sectenheim. 17. Januar 1941. Pfer 5 Mannbeim⸗Seckenheim. 5 Am Sams tao, 18. Jaruor müſſen ſämtliche P ferde d Fohlen zwecks Reueinſchätzung vorgeführt werden zwar: Oberdorf und lintze Seite der Freiburgerſtraße ½12—2 Uhr, anſchließend Unterdorf und rechte Seite reiburgerſtraße bis 5 Uhr. Ver ammlungs⸗ Anzeiger. erein 1898(Handball⸗Abteilung) Haute Freitag Abend de⸗Verſt cherungsverein ears — Willy Birgel in dem neuen Ufa-Film: Zarah 5 LI r h- Maschinen fliſte und zwar morgen Samstag ab 8 Uhr gegen aller Syſteme werden repariert. Druckerei Neckar- Bote. Ausgabe von Seefiſch en. Die nächſte Fiſchverteilung erfolgt nach der Kun den Vorlage der weißen Ausweiskarte zum Ein kauf o . p einigin ö„ 8 500 Das Hocz ner Königin Eine uberragende Fumschöpiung: ber Kl. 2848s bn n 00 Werktags 1 Ui eue. ad 6.30 Uhr. ä Sonntag Nachmittag 1 Uhr für die Kinder: Sm n 5 5. 1 85 5 EV Die Haus hal fun en, deren Rummern aufgerufen ſind am Samstag aber die Fiſche nicht abholen, haben am Montag keinen Anſpruch mehr auf Belieferung des Training in der Schulturnhalle. Die Handballſpiele am kom⸗ menden Sonntag fallen aus. 58 . Wirtschaft Zur Burnhalle.. Tanz. Musik. klierzu ladet freundlichst ein i Am Sonntag von 712 Uhr Nähkarten find eingetroffen und können bei der 7 1. Stützpunktleiterin Marie Tranſier E Raſtatterſtraße 41 abgeholt werden. bamenschneider-Innung Mannheim. Städt. Ernährungsamt. werden in jeder Ausfün Ernst Nudolph u. Frau. 1 asgrieren bringt vin! schnellstens angefertigt in Neckar- Bote · Druck J. 1 Weiſe der Glaube an Deutſchlands Zukunft. Ich halte ihn ſo feſt als Sie, dieſen f 5 V Zukunft und hat eine Zukunft. Das Schickſal der Deutſchen iſt, mit Napoleon zu reden, noch nicht erfüllt. Hätten ſie keine andere Aufgabe zu erfüllen gehabt, als das Römiſche Reich zu zerbrechen und eine neue Welt zu ſchaffen und zu ordnen, ſie würden längſt 14. Januar 1948 5 ere Cen 2. eee e 3236 178/ 52203 fi2506 138714 144636 76%5 Seefiſchen in der jeweils zuſtändigen 161 8 8 . 3 461— r