Nr. 18 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 22. Januar 1941 Nur kriegswichtige Ziele! Zwei Dokumente aus den Geheimakten des franzöſiſchen Generalſtabs. DNB. Berlin, 20. Jan. In La Charite ſind, wie er⸗ innerlich, ſeinerzeit die Geheimakten des franzöſiſchen Ge⸗ neralſtabes in deutſche Hand gefallen, die vom Auswör⸗ tigen Amt geſichtet und bearbeitet werden. Das Auswaär⸗ tige Amt veröffentlicht nun aus dieſem wertvollen Ma⸗ terial zwei weitere Dokumente, welche die deutſche Luft⸗ kriegsführung in Polen betreffen. Es handelt ſich um Aus⸗ zuge aus einer Denkſchrift des franzöſiſchen Luftattachés, General Armengaud und aus einem Bericht des Schwad⸗ ronchefs Choiſy, Mitglied der franzöſiſchen Militärmiſſion in Polen. Beide Zeugen, denen man gewiß keine Voreingenom⸗ menheit zu Gunſten Deutſchlands wird vorwerfen wollen, ſtellen übereinſtimmend mit aller nur wünſchenswerken Deutlichkeit feſt, daß die deutſche Luftwaffe nur kriegs vich⸗ kige Ziele bombardiert und die polniſche Zivilbevölkerung geſchont hat.. Es hätte dieſes Zeugniſſes der beiden franzöſiſchen Offi⸗ ziere für das über jede Kritik erhabene Vorgehen der deutſchen Luftwaffe nicht bedurft. Nachdem der Führer bel Beginn des Krieges öffentlich bekanntgegeben hatte, daß die deutſche Luftwaffe den Befehl habe, ihre Angriffe auf militäriſche Obſekte zu beſchränken, war es eine Selbſtverſtändlichkeit daß dieſer Befehl auf das ſtrikteſte befolgt werden würde. Trotzdem iſt es von Intereſſe, dieſe unangreifbaren dienſtlichen Berichte aus den Archiven des ehemaligen Verbündeten Polens den Propagandalügen der polniſchen Emigranten und der Engländer gegenüberzu⸗ ſtellen Während Deutſchland im Vollgefühl ſeiner Kraft die Geſetze der Menſchlichkeit und anſtändiger Kriegsfüh⸗ rung achtet, haben die Engländer vom erſten Tage an ihre ohnmächtige Wut an Kirchen und Krankenhäuſern an Frauen und Kindern ausgelaſſen Erſt nach immer wieder⸗ holten, aber vergeblichen Warnungen und nach monate⸗ langem Warten hat die deutſche Luftwaffe zum Gegen⸗ ſchlag gegen die Verbrechen der Royal Air Force ausgeholt und übt nun mit immer ſtärkerer Wucht das unverwirk⸗ bare Recht der Vergeltung aus. In dem Bericht des franzöſiſchen Militäratta⸗ ch ss, datiert Bukareſt, den 14 September, über die Lage bei ſeiner Abreiſe aus Polen am 9. 10. und 11. Septem⸗ ber heißt es u a.:„Die deutſche Luftwaffe hat von Anfang an, auch um den Preis ſchwerer Verluſte, ungefähr ſo ge⸗ arbeitet wie 1914/15 bei uns, als es noch keine Jagdflieger und kaum Flakartillerie gab: Ihre Aufklärungsflüge fliegt ſie in 1800 bis 2000 m Höhe; ebenſo ihre horizontalen Bom⸗ bardierungsflüge; bei den Sturzangriffen ſtößt ſie tief her⸗ unter; ſie arbeitet wie auf dem Schießplatz Daher ſitzen ihre Bomben auch ſehr genau; ſie zielt— und oft mit Erfolg— auf Fabriken, Stützpunkte und Flugplätze, Bahnhöfe und andere kechniſche Kunſtbauten, ſogar auf die kleinen Brücken über Eiſenbahnen und Straßen, auf Fern⸗ ſprechzentralen und Befehlsſtellen; oft benutzt ſie ſehr groß⸗ kalibrige Bomben. Aber trotz der Möglichkeiten. die ſich ihr bieten, gelingt es ihr im allgemeinen nicht die Brücken zu treffen. Dieſe Tätigkeit der deutſchen Luftwaffe hat, wie ich es ſchon in meinem Bericht vom 31. Auguſt vorausgeſagt habe, einen ſehr erheblichen Einfluß auf den Verlauf der Operationen gehabt, Aus dieſem Sachverhalt ergibt ſich, daß es ſehr ſchwie⸗ rig war, die allgemein militäriſche Lage zu beurteilen und zunächſt einmal darüber Beſcheid zu wiſſen. Es zeige ſich, daß die viel zu weit ausgedehnte polniſche Front durch Gruppen motoriſierter Diviſionen, die durch die Zwiſchen⸗ räume zwiſchen den Deckungsarmeen durchgebrochen wa⸗ ren, gewiſſermaßen in verſchiedene Abſchnitte zerriſſen worden war, und daß die Schnelligkeit dieſer Grappen das Heranbringen der Reſerven vexeitelte, auf die die Polen gerechnet hatten, um den deutſchen Angriff abzuwehren Zu der ſchnellen Beweglichkeit dieſer Gruppen kam noch hinzu, daß die polniſchen Einheiten zu einem ſehr erheblich lang⸗ ſameren Manövrieren gezwungen waren denn ſie wurden entweder zu Fuß oder in Laſtkraftwagen oder mit der Eiſenbahn nach vorn gebracht ſo daß ihre Fortbewegung von hinten nach vorn ſich im Durchſchnitt höchſtens im Tempo eines Fußmarſches vollzog Dem deutſchen Vorge⸗ hen war daher der Erfolg völlig ſicher Die polniſchen Ar⸗ meen wurden in den erſten Tagen zer prengt. Das polniſche Oberkommando, anſtatt an einem Waſſerlauf eine neue Front aufzuſtellen und die Deckungseinheiten darin zu ſammeln warf ſeine Reſerven zum Gegenangriff vor und vermehrte damit die Verworrenheit der Lage und die ſchnelle Nee eng einer Streitkräfte 5 Am Schluß dieſer ſehr ſummariſchen hiſtoriſchen Dar⸗ ſtellung muß ich noch beſonders darauf hinweiſen welche Lehre man aus dem Beginn dieſes Feldzuges ziehen kann hinſichtlich der Wirkungen der leber legenheit zur Luft auf die Ausübung des Oberbefehls and auf die Kriegsführung Deutſchlands Ueberlegenhen zus 5 e erste und wichtigſte Urſache der 1 derlage denn ſie hat das Oberkommando un. 8 adern des mobiliſierten Landes faſt ausgeſchaltet. uit Ich muß ausſprechen, daß die deutſche Luftwaffe nach den Kriegsgeſetzen gehandelt hat; ſie hal nur militärische Ziele angegriffen, und wenn oft Zivilperſonen getötet oder verwundet worden ſind, ſo deswegen, weil ſie ſich neben milikäriſchen Zielen befanden Es iſt wichtig, daß man das in Frankreich und England erfährt, damif keine Repreſ.⸗ ſalien unternommen werden, wo kein Anlaß zu Repreſſa⸗ lien iſt, und damit nicht von uns aus ein kokaler Luftkrieg entfeſſelt wird. „Wie bei einer Aebung. Der Bericht des Schwadronchefs Choiſy von der franzöſiſchen Militärmiſſion in Polen behandelt nur die Tä⸗ tigkeit der deutſchen Luftwaffe im Rücken der dolniſchen Front innerhalb eines Dreiecks deſſen Spitzen ſind: War⸗ ſchau—Breſt Litowfk—Lemberg Es heißt darin: „Die deutſche Luftwaffe, die ſich vom erſten Tage des Kampfes an die unbedingte Beherrſchung des Luftraumes errungen hatte und von der gegneriſchen Flak in keiner Weiſe behindert wurde, machte den Eindruck als führe ſie vom 1 bis 10 September den Kampf im Rücken des Fein⸗ des nach dem Programm das ihr genau unterrichtetes Oberkommando vorgeſchrieben hatte Da ſie ihre Aufträge in voller Sicherheit ausführen konnte und von einem außergewöhnlich ſchönen Wetter begünſtigt wurde hatte ſie die Möglichkeit ſich ihre Ziele zu merken(vorherige Er⸗ kundungen oder photographiſche Aufnahmen) und ſie mit einer Präziſion und einer Ruhe zu bombardieren, wie bei einer Uebung zu Friedenszeiten. Daraus erklärt ſich, daß die Zivilbevölkerung und auch die Ortſchaften ſelbſt verhältnismäßig berſchoni geblieben ſind Nächtliche Bombenangriffe haben nicht ſtattgefunden. Die Bombardierung von Warſchau iſt ein bezeichnendes Beispiel dafür. Die einzigen Ziele, auf die direkt gezielt worden iſt, waren die Bahnhöfe die Flugplätze, das großze Hauptquartier und die Weichſelbrücken. Es erſcheint zweckmäßig darüber anzufügen, welche Lehren man aus dieſer Periode des Luftkrieges ziehen kann. Alles in allem iſt zu ſchlußfolgern, daß die deutſche Luftwaffe in dem Zeitraum vom 1. bis 10. September 1939 auch im Rücken der polniſchen Front bei ihrer Krieas⸗ führung nur die Zerſtör ung militäriſcher Ziele im Auge gehabt hat Es beſteht jedoch kein Zweſfel daran, daß ſie dieſen Auftrag nur deshalb durch möglichſte Schonung der Zivilbevölkerung erfüllen konnte, weil ſie im Beſitz ſo zuverläſſiger Nachrichten war weil ſie in ſoſcher Sicherheit operieren konnte und weil die außergewöhn⸗ lichen atmoſphäriſchen Verhältniſſe ihr zu Hilfe kamen.“ Beſuch in einer Wehrkreis⸗Lehrküche Einer der entſcheidenden Faktoren unſerer erfolgreichen Kriegsführung: Gute und geſunde Koſt der Wehrmacht Der beiſpielloſe Siegeszug der deutſchen Wehrmacht im vergangenen Jahre ſſt neben der genialen Führung und der Güte der dentſchen Waffen vor allem der Kampfkraft und dem hervorragenden Geiſte der Truppen zuzuſchreiben, die in⸗dieſem Ringen um Deutſchlands Freiheit Leiſtungen vog⸗ bracht haben die immer wieder die Bewunderung der Mili⸗ tärfachleute der ganzen Welt hervorrufen. Aber dieſe Lei⸗ ſtungen kommen nicht von ungefähr ſie ſind das Ergebnis eingehender und ſorgſamſter Schulung der Waffe und lie⸗ gen nicht zuletzt in der ausgezeichneten Verpflegung der Mannſchaft begründet Der Führer hat wiederholt zum Ausdruck gebracht wie wichtig ihm eine sachgemäße Er: nährung ſeiner Soldaten erſcheint und ſein Wort daß nicht nur gekocht ſondern daß gut und geſund gekocht wird und daß in dieſer Hinſicht alles nur denkbar Möaliche ge⸗ 5 iſt zum Leitgedanken der zuſtändigen Stellen ge⸗ worden. b Wie ſehr in dieſer Richtung gearbeitet wird bewies eine Beſich iaung der Wehrkreis⸗Lehrküche IX die reiche Aufſchlüſſe über die Aufgaben dieſer Stelle brachte und den ee Kreiſen höchſte Anerkennung zu⸗ teil werden ließ. 5 Es iſt Wich dieſer in ſedem Wehrkreis befindlichen Lehrküchen die bei der Verpflegung der Truppe mitwirken⸗ den und beteiligten Perſonen— ſeien es nun Beamte Ver⸗ pflegungsunteroffiziere oder Köche— ſo zu ſchulen daß ſie in der Lage ſind ein abwechflungsreiches und ſchmackhaftes Eſſen zu liefern, das in Bezug auf Güte wie auf Bi amin⸗ gehalt jeden Anforderungen einer modernen und zeitgemä⸗ ßen Ernährungslehre gerecht wird Schon darin zeigt ſich der Unterſchied zu den früheren Gepflogenheiten daß man im Gegenſatz zum letzten Kriege heute nur Soldaten für Neſen wichtigen Poſten beſtimmt, die in näherer Beziehung zu ihrer nunmehrigen Tätigkeit— ſeien es nun Bäcker oder Fleiſcher— ſtehen. Sehr vielſeitig ſind die Gebiete die mit den Kurſusteilnehmern behandelt werden müſſen. Iſt zunächſt das eingehende Vertrautwerden mit den Koch⸗ deräten wie Keſſel Feldküchen und dem Neuling. dieſes Krieges, der Fldkochkiſte noch verhältnismäßig einfach, ſo iſt das Kochen ſelbſt ſchon eine weit größere Aufgabe ſoll in jeder Beziehung die Forderung nach einer magenfüllenden wie genußreichen Mahlzeit erfüllt werden.. Gebocht werden in erſter Linie die Gerichte wie ſie in jeder deutſchen Küche gebräuchlich ſind. Das Entſcheidende iſt die Art des Kochens. So werden vorzugsweiſe Kartof⸗ feln in der Schale gekocht, um einmal an Abfall zu ſparen, zum anderen und weſentlicheren Teil aber die ſonſt ſerlo⸗ rengehenden wertvollen Teile zu erhalten Selbſt das Kar⸗ toffelwaſſer findet noch Verwendung. Wich ig iſt in jedem Falle, daß die Vitamine und Salze nach Möglichkeit erhal⸗ N erhöht Gew 1 en Gewürzen d 0 Verfügung ſtehen und durch deren ſachge⸗ dung— wie aus einem demonſtrierten Bei⸗ ig— zum Beiſpiel eine Suppe in verſchieden⸗ ichtungen hergeſtellt werden kann. Vermie⸗ h vor allem die Gleichförmigkeit der Nah⸗ rung ein under Appetit ſträubt. i Rolle ſpielt bei der Ernährung der deut⸗ ſchen Wehrmacht das Sojamehl, das infolge ſeines gro⸗ ßen Eiweißgehaltes berufen erſchei das Fleiſch in einigem dem Spei⸗ Maße vollwertig zu erſetzen. Eine Neuerung auf d 5 ſezettel iſt Renntierfleiſch, das als Gulaſch auf den Tiſch kommt und mit ſeinem rebhfleiſchartigen Geſchmack von =* en Soldaten gern gegeſſen wird. In beſonderem Maße wird den Verhäl:miſſen im Felde Rechnung getragen Kommt in den Standorten vor allen Dingen friſche Ware zum Verbrauch ſo werden in Feindſtellungen, meiſt Konſerven verwandt. Eine ſe⸗ ſondere Bedeutung haben hier die Trockengemüſe die waſ⸗ ſer⸗ und ſerbſt gasdicht verpackt in jeder Weiſe hergeſtellt werden. 8 Findet der Kurſusteilnehmer ſo in der Praxis ein veiches Tätigkeitsfeld vor ſo gib ihm eine eingehende theoretiſche Schulung die Grundlagen der Ernährungswiſſenſchaft und zeigt ihm auch ſo die große Bedeutung und Verantwortung, die ihm im Rahmen der ſachgemäßen Ernährung ſeiner Kameraden zukommt. Die Zukunſt des elſäſſiſchen Weinbaues Löſung der Hybridenfrage.— Einſchaltung der Abſatz⸗ organiſation des Reiches. NSG. Ueber die vorausſichtliche Entwicklung des el⸗ ſäſſiſchen Weinbaues, der in den letzten Jahren einen Kampf um ſeine Exiſtenz gegen Paris führte. gab eine Un⸗ terredung mit dem Leiter des Staatlichen Weinbauinſtitu⸗ tes, Verſuchsſtation Kolmar, Landwirtſchaftsrat Sick, Auf⸗ ſchluß. Er ſchilderte zunächſt den Ausfall der vorjährigen Ernte, der in quantitativer Hinſicht der geringſte ſeit 20 Jahren, in qualitativer Hinſicht aber gut geweſen ſei. Der Durchſchnitt liege nach der Moſtſtatiſtik ſogar über dem eines normalen Jahres Größere Poſten, vor allem der beſſeren Sorten, ſeien noch beim Winzer zu haben. Die ſtarkte Reblausverſeuchung und die Maſ⸗ ſenkonkurrenz der Südweine, verbunden mit dem Mangel an Arbeitskräften, haben zu einer Verminderung der Anbaufläche ſeit 1900 von 25000 auf etwa 15 000 ha geführt. Etwa 5000 ha ſind Hybriden Die Hybridenfrage wird in einer im Intereſſe des geſamten Weinbaues lie⸗ genden, befriedigenden Weiſe gelöſt. Der Neuaufbau mit Pfropfreben iſt im vollen Gang Etwa 7500 ha ſind jetzt ſchon auf Amerikanerunterlage umgeſtellt. Die Moderni⸗ ſierung bezw. Techniſierung, in der das Elſaß inen be⸗ zrächtlichen Vorſprung vor allen anderen Weinbaugebieten beſitzt, wird allgemein durchgeführt. Die neuen Anpflan⸗ zungen werden auf Draht gezogen, die Zeiterſparnis in der Bodenbearbeitung kommt dann der Schädlingsbe⸗ kämpfung zugute. Die Arbeitserſparnis durch die Moder⸗ niſierung iſt ſo beträchtlich, daß ein Winzer heute 2—2½ ha u ohne fremde Arbeitskräfte bewältigen kann. Mit der Rückkehr des Elſaß zum Reich iſt bald eine 3 Aenderung in der Lage des elſäſſiſchen Wein⸗ aus zu erwarten Frankreich ſchwimmt bekanntlich in Wein, beſonders ſeit in Algerien der Weinbau im großen betrieben wird Die Folge war, daß man zu Beginn dieſes Krieges Sſidweine zu 1.40 Franken den Liter frei Kolmar erhalten konnte. Die Regierung ſuchte mit allen erdenk⸗ lichen Mitteln die Ueberproduktion abzudroſſeln. Trotzdem wurden alljährlich große Mengen Wein vernich⸗ tet Alle geſetzlichen Maßnahmen waren für den anter pri⸗ mitiveren Verhältniſſen arbeitenden dds eli Weinbau zugeſchnitten und gingen auf Koſten des elſäſſiſchen Wohl waren die elſäſſiſchen Tualitätsweine in Frankreich ſelbſt begehrt; es ſind dies vornehmlich die Rieslinge aus typiſchen Lagen, die Gewürztraminer, die Ruländer, El⸗ ſäſſer Weißkleoner und auch Muskateller, während Gut⸗ edel, Sylvaner und Ortlieber ausgeſprochene Kon um ⸗ weine ſind Sie ſetzen aber viel Arbeit im Anbau mit den neuzeitlichſten Methoden voraus. Die bewährte Abſatzorganiſation des Reiches wird fetzt auch den elſäſſiſchen Weinen, die zweifellos zu den deutſchen Spitzenweinen zählen zugute kommen Damit iſt die Ge⸗ währ gegeben daß die Mühe des elſäſſiſchen Winzers end⸗ lich belohnt wird wie ſie es verdient. Der Opferſonntag ſoll Rusdruck 5 des Opferwillens des geſamten Volkes ſein. AZJanzleniſches Unterſerboot in Bei Ausbruch des 15. der Welt. So manche ſchlafloſe u seinem anden 1 f eder te die italien iſche Unterſeebogtwafſe mit zu den ſtärkſten badache des Kr berbrechersGölkechl debt auf br Kante 2* „ 88 Neun feite Brocken Von Kriegsberichter Herbert Kühn. DNB..(P..) Korvettenkapitän Hans Gerrit v. Stockhauſen iſt mit ſeinem Unterſeeboot von viel⸗ wöchiger Feindfahrt glücklich im Stützpunkthafen eingelau⸗ fen. Vor einigen Tagen meldete der Bericht des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht die von ihm verſenkte Zahl der feindlichen Schiffstonnage. Neun Dampfer waren es insge⸗ ſamt, die durch dieſes deutſche Unterſeeboot auf den Grund des Meeres geſchickt werden konnten. Acht Dampfer waren engliſcher Nationalität, einer fuhr für England! Und fünf große Brocken waren Tanker! Tanker, deren Inhalt für den Feind beſonders wertvoll iſt und die mitſamt ihrer koſtbaren Ladung dem Feind gewaltſam entzogen wurden. Ein ſtolzer Erfolg, den das Boot und ſeine tapfere Be⸗ ſatzung mit nach Hauſe bringen durfte. Lobende Anerken⸗ nung aus dem Munde des Flottillenchefs im Stützpunkt⸗ hafen und die Verteilung von hohen Kriegsauszeichnungen waren der äußere Dank, den die wackeren Männer von„U empfangen konnten. Wir plaudern mit Korvettenkapitän v. Stockhauſen und ſeinem 1. Artillerieoffizier? Die Fahrt war diesmal wirklich ſehr ſchön. Feindliche Gegenwirkung haben wir ſo gut wie gar nicht zu ſpüren bekommen. Weiß der Teufel, woran es gelegen haben mag! Eines Abends kam der erſte Burſche in Sicht! Ein ſchö⸗ ner großer Dampfer, den wir bald als einen Tanker aus⸗ machen konnten. Alſo Edelwild! Wir jagten ihn ein paar Stunden, bis er günſtig ins Sehrohr einwanderte Torpedo hinüber!! Treffer! So ſchnell iſt wohl ſelten ein Schiff unter die Meeresoberfläche geſchoben worden. Wir tauchen auf und kaum haben wir die Köpfe über die Reeling geſteckt, als wir den Dampfer neben uns, mit hoch aus den Fluten ragendem Heck, blitzſchnell verſchwinden ſehen konnten. Uns fiel ſchon vorher die hohe Decklaſt, die er mit ſich trug, auf, und nun ſahen wir auch die Beſcherung vor uns Nach ſei⸗ nem Abſacken ſchwammen da einige Kiſten im Bach um⸗ her, aus denen Rumpf und Tragfläche von Flugzeugen her⸗ ausſchauten, ſchon mit Abzeichen verſehen und rot⸗weiß⸗ blauer Kokarde! Das war natürlich eine Freude für uns. Bewies uns doch dieſer Fund ganz eindeutig, daß dieſer Burſche wertvolles Kriegsmaterial auf den europäiſchen Kriegsſchauplatz tragen ſollte. Wir ſuchten weiter ein paar Tage. Vergeblich. Dann aber meldete uns der Ausguck eine Rauchfahne und gleich darauf ein paar Maſtſpitzen. Wir jagten und konnten bald auf günſtige Schußpoſition laufen. Der Aal traf ihn mit⸗ ten in den Bauch, aber er rührte ſich überhaupt nicht! Na, dem haben wir bald nachgeholfen, indem wir auftauchten und ihn mit der Artillerie beharkten. Wir feuerten zunächſt einige Warnſchüſſe und ließen dann der Beſatzung genü⸗ end Zeit. um in die Rettungsboote zu gehen. Der erſte chuß ſaß ſogleich auf der Brücke, die anderen Schüſſe gin⸗ gen ebenfalls als Volltreffer in den Rumpf des Schiffes, bis wir ihn unter Waſſer ſchieben konnten. Als das Heck hoch aus dem Waſſer ragte, konnten wir gerade noch ſeine große Kanone ſehen, die aber unbeſetzt war. Die Tommies da drüben hatten keine Zeit mehr, ſie in Betrieb zu ſetzen! Der letzte Schuß, den wir abgaben, raſierte dieſes Geſchütz glatt vom Oberdeck! Alſo gehörte der Dampfer dem 1. Ar⸗ tillerieoffizier? Eine Flaſche Rum oder Sekt, dazu ein Wunſch frei, nach dem Einlaufen in den Hafen. Eine zunächſt etwas langweilig anmutende Sache war einige Tage ſpäter die Jagd auf einen Dampfer Aber wir tellten feſt, daß es ſich ebenfalls um einen Tanker handelte. lſo ran! Das war nicht ſo leicht getan. Wir ſchlichen uns heran und prompt bekam er ſein Torpedo hinüber. Aber auch dieſer Burſche ſoff nicht ab. Er brannte auch nicht. Erſt nach einer ganzen Weile neigte er ſich etwas vorn⸗ über. Mit ſeinen großen Kanonen feuerte er wild in der Gegend umher, irgendwo, dahin, wo er uns wohl bvermu⸗ tete. Wir ſandten ihm einen zweiten Aal hinüber und konnten beobachten, daß eine Kanone, die Munition und die Bedienungsmannſchaften in die Luft flogen. Jetzt ſtellle 195 der Dampfer aufs Heck, wälzte ſich ſo ein bißchen von ackbord nach Steuerbord im Bach herum und verſchwand in einem richtigen Sogtrichter im Ozean. Dann begann wieder die Suche. Endlich wurden wir be⸗ lohnt. Ein großer dicker Frachter kam ſeines Wegs daher⸗ gedümpelt. Auch er bekam ſein Torpedo und— es war wie verhext! Auch er machte keine Anſtalten, von der Bildfläche 1 verſchwinden! Wieder mußte die Artillerie eingreifen. ber auch das ging nicht ſo einfach. Es mußten ſo an die 60 bis 70 Schüſſe geopfert werden, bis er endlich einſah, daß es doch keinen Zweck hatte. Mit einem hörbaren Seuf⸗ zer ging er Kurs auf Meeresgrund! 5 1. Kapitel. 5 Es iſt, um auf die Bäume zu klettern! Früher, als Vater noch Geld hatte. war das Haus voll Menſchen. Jeder hat es ſich hier wohl ſein laſſen. Nun, da er ſelbſt mal etwas braucht, da leiht ihm keiner etwas. Dein Vater faſelt etwas von einer Zwangsverſteigerung Tegernburgs. Iſt das nicht, um auf die Bäume zu klettern!“ Lin helles, ſchönes, friſches Mädchenlachen klang durch das hohe Zimmer. Zwei blaue, klare Augen ruhten auf Tante Edgarines gebückter Geſtalt, auf dem Krückſtock. Sitta ſagte:„Nein, Tante, auf die Bäume klettern kannſt du wirklich nicht.“ 1 „Lache lieber nicht, Gitta es iſt ſehr ernſt, ſag ich dir! Dein Vater hat nur noch eine letzte Hoffnung.“ 1„Na alſol Dann iſt's ja qut.“ Das junge Mädchen ſagte es erleichtert, ſchwang ſich nit kühnem Satz auf den wuchtigen Tiſch hinauf und ord— t 5 Vaſe mit blauen Kornblumen und weißen Mar⸗ en. Tante Edgarine ſetzte ich Sie ſeuſzte leiſe. Mein Gott, ſollte ſie bloß dieſem Kind beibringen, daß es ver⸗ ratet werden ſollte? 5 f f Sitta war achtzehn Jahre alt geworden im vorigen at. Andere Mädchen hatten in dieſem Alter nichts deiraterei im Kopf. Die kleine, ſchöne Gitta war och ein Kind in ihrem ganzen Fühlen, und Denken. hatte ſich gerade ſelch ain rßſter Ahn darauf die Kleine zu heiraten! Er hatte ſie nur ein ein⸗ i geſehen. Das war im vorigen Jahr geweſen. Aber ffün hätte ſich däs inzibiſchen hier draußen her⸗ umgeſprochen, was los war. Es wurde ſtill um uns. Die Funkrufe um Hilfe hatten den Feind veranlaßt, einen an⸗ deren Dampferweg anzuordnen. Die Verblüffung mag nicht ſchlecht geweſen ſein. Kein Dampfer fuhr unter Geleit oder mit Sicherung. Hier hatten ſie uns gewiß nicht vermutet! War das die engliſche Seeherrſchaft? War das die vielge⸗ prieſene Beherrſchung aller Meere? Na, wir ſuchen uns einen anderen Treck. Und bekamen auch bald wieder einen Dampfer vor die Rohre. Es war am Silveſterabend. Wir beobachteten dieſen fetten Happen und ſchickten ihm auch prompt— ſo gewiſſermaßen als Silveſtergruß— einen Aal herüber, der mittſchiffs ſaß und das Wild in die ewigen Jagdgründe hinübermechſeln ließ! Alles, was irgendwie im Boot entbehrlich war oder wachfrei hatte, kam auf die Brücke geſtürzt. und faſt mit dem Glockenſchlag 12 verſank der Tanker in den Fluten! Dann kam noch ein Dampfer, den wir in der Dunkelheit mit der Artillerie fertigmachen konnten. Auf ziemlich nahe Entfernung jagten wir ihm ein paar Granaten herüber, die ſeinen Leib buchſtäblich durchlöcherten. Durch die Em⸗ ſchüſſe leuchtete roter Feuerſchein aus dem Innern des Schiffes zu uns herüber, ſo daß ſie wie lauter kleine Bul⸗ las ausſahen. Auf einen Treffer ging die geſamte Bereit⸗ ſchaftsmunition in die Luft mit einer rieſigen Detonation. Die Brocken flogen nur ſo in der Gegend umher! Dann war es aus. Der Dampfer legte ſich müde auf die Seide, ſo tief, daß wir faſt in ſeine Schornſteine hineingucken konn⸗ ten Dann hatte auch dieſes Schiff einen ſicheren Ankerliege⸗ platz auf dem Meeresgrund angeſteuert. „Neun Dampfer, viele Zehntauſende Bruttoregiſtertonnen feindlichen Schiffsraumes, die durch„U...“ dem Feind entzogen werden konnten! Tauſende von Zentnern, Kubik⸗ metern und Litern an Material, die der Kriegswirtſchaft Englands bitter nötig fehlen werden— Flugzeuge und Mu⸗ nition, Lebensmittel, Brennſtoffe, Eiſenerz, Papier, Holz, Mineralien und Waffen. Angriff übers Mittelmeer Mit dem Gruppenkommandeur gegen Malta.— die eng⸗ liſche Inſel im Hagel deulſcher Bomben. Von Kriegsberichter Mühlbradt(PK). NSg. In aller Frühe fahren wir zum Horſt hinaus. Nur wenige Wolken ſtehen am Himmel, die Sonne ſendet ſchon ihre wärmenden Strahlen. Palmen, Mandarinen⸗ bäume flitzen vorüber, Eſelskarren werden überholt, und ſchon haben wir die Horſteinfahrt erreicht. Ein erſter Blick auf das Rollfeld ſagt uns, daß etwas in der Luft liegt. Maſchine neben Maſchine befindet ſich auf dem Platz, bereit zum Großeinſatz! Kampf⸗ und Sturzkampfflugzeuge ſtehen noch friedlich nebeneinander, denen ſich auch Zerſtörer für den Jagdſchutz hinzugeſellen. Wenige Stunden ſpäter ſollen ſie den Feind mit verderbenbringender Ladung eindecken. Fieberhaft laden die Flughafenbetriebskompanien Bom⸗ ben und Munition, die Tankkolonnen tanken die Maſchinen auf, letzte Einſatzbeſprechungen geben Aufklärung über das Angriffsziel. Heute iſt Malta das Ziel. Im Hafen von La Valetta liegt nach den Meldungen der Aufklärer ein Flug⸗ zeugträger. Der Startbefehl iſt heraus, zur befohlenen Zeit rollen wir auf die Startbahn. Ich fliege mit dem Gruppenkom⸗ mandeur, der als erſter ſtartet. Ihm folgen die Ketten ſei⸗ ner Gruppe Nach einer kurzen Schleife wird geſammelt, und im Verbande geht es über den Teich.„Iſt alles da von der Gruppe? Wie groß iſt der Abſtand? Sind die Zerſtörer in Sicht?“ Dieſe Fragen ſtellt der Kommandeur, denn auch in den Lüften, ſelbſt am Steuer einer ſeiner Maſchinen, läßt ihn die Sorge um den Einſatz ſeiner Gruppe nicht los. Vieles gilt es, zu bedenken.„Donnerwetter, ſo ein elender Dunſt, hoffentlich verliert keiner den Anſchluß“, ſagt der Kommandeur„Wenn nur Malta offen iſt“ meint der Be⸗ obachter. Die Spannung des Anfluges beherrſcht alle. Oft iſt es ſo dick, daß wir unſeren Kettenhund nur knapp ſehen.„In zehn Minuten müſſen wir da ſein, wir müßffen jetzt auf Jäger achten“ gibt der Kommandeur durch. Die Spannung wächſt. Noch immer ſitzen wir im dicken Dunſtſchleier. Noch fünf, vier, drei, zwei Minuten, dann e Malta auftauchen. Wir fliegen tief unter den Wol⸗ en. a Malta, La Valetta.„Und da liegt der Flugzeugträ⸗ ger!“ ruft der Beobachter. Der Kommandeur hat den Träger auch geſehen,„prima, genau im Viſier“. Wir ſtürzen, doch jetzt hat auch die Flak die Ruhe verloren. Erſt ſpät haben ſie uns erblickt. Wir fliegen aus dem Dunſt heraus Nun ſchießen ſie aus allen Rohren. Links und rechts haben unſere Kameraden eben⸗ falls zum Sturs angeſetzt.„Gut liegende Flak“, ruft der 1 Das war wie vom Himmel gekommen für den mit ſchwerſten Sorgen kämpfenden Mann. Denn Klaus Rüdeskreuth war ein reicher ſchleſiſcher Grubenbeſitzer. Schloß Rüdeskreuth war ſein Eigentum, und außerdem beſaß er große Ländereien. Albert hatte geſagt, Rüdeskreuth ſei ein ſchöner Menſch. Allerdings bedeutend älter als Gitta und auch wohl viel zu ernſt für ſie. Aber darauf könne eben jetzt keine Rückſicht genommen werden. Gitta hätte ſich zu fügen. 8 So hatte der Herr Neffe geſprochen. Und ſie, die alte wacklige Tante Edgarine, konnte nun die heikle Angele- i 5988 übernehmen! Warum denn auch nicht? Seit wann ätte man denn das Unangenehmſte nicht immer ihr auf⸗ geladen?. „Gitta, ſei einmal ganz ernſthaft, es tut bitter not!“ „Ja? Was haſt du denn, Tantchen?“ 2 Jetzt war doch herzliche Beſorgnis in der weichen Mädchenſtimme. Gitta ſprang vom Tiſch, legte ihre Blu⸗— men hin und kam zur Tante herüber, die tief in dem hohen Lehnſtuhl ſaß. ü N „Gitta, du biſt die einzige, die helfen kann. Herr Nüdeskreuth will dich heiraten!“ So! Endlich war es heraus! Tante Edgarine taſtete ſehr aufmerkſam ihren Krück⸗ ſtock ab, als hätte ſie da irgendeinen Schaden bemerkt. Gitta ober ſah die Tante ſtarr an, ſagte: ö „Tantchen, das iſt doch nicht möglich! Ich kenne ja Herrn Rüdeskreuth kaum, und dann könnte er ja beinahe mein Vater ſein.“. „Er hat an deinen Vater geſchrieben, hat gebeten, ſich um dich bewerben zu dürfen.“ * a Beobachter. Wölkchen über Wölkchen ziehen in den Himmet, doch wir ſtürzen auf den Flugzeugträger zu, deſſen ſtarke Flak ſich kräftig wehrt. „2300, 2200..“ uſw. ruft der Beobachter. Die Bom⸗ ben fallen wie Hagel, denn auch die Nachbarmaſchinen werfen. Unſere Maſchine fängt ſich auf, mit mächtigem Tempo geht es über die feuerſpeiende Inſel. Deutſche Flie⸗ ger über Malta! Es kracht unter uns aus allen Knopf⸗ löchern, doch vergeblich, wir ſind ja außer Reichweite Nur die Jäger können uns noch gefährlich werden, aber auch ſie finden uns nicht. Wir landen glatt, nach uns die anderen Kameraden der Gruppe„Meine Bomben ſaßen gut, dicht am Ziel.— In nächſter Nähe waren mächtige Exploſionen zu beobachten“ — ſo meldet Beſatzung um Beſatzung. Es ſteht feſt: Malta, die engliſche Kriegsburg im Mittelmeer, hat die erſten gro⸗ ßen Schläge erhalten. Der Flugzeugträger, zwei Docks und Werftanlagen ſind ſchwer beſchädigt. Die deutſche Luftwaffe hat ganze Arbeit geleiſtet. „Der Todeskurier“ Das neue Focke-Wulf. Flugzeug. Das Auftauchen des Focke⸗Wulf⸗„Kurier“ iſt auch in Italien mit lebhaftem Intereſſe begrüßt worden, ſieht man doch in italieniſchen Fliegerkreiſen in dem neuen deutſchen Flugzeug die ideale Kampfmaſchine die nicht nur ungemein ſchnell iſt, ſondern gleichzeitig über einen großen Aktions⸗ radius und ſtärkſte Bewaffnung verfügt und auch mit gu⸗ 1 Recht als eine fliegende Feſtung angeſprochen werden nn. N Die römiſche Preſſe widmet dem neue viermotorigen Giganten der Luft ihre beſondere Aufmerkſamkeit und kün⸗ digt ſeine Indienſtſtellung in großer Aufmachung an. Die deutſche Luftwaffe, ſo unterſtreicht der Berliner Vertreter der„Tribung“, hat eine gewaltige Verſtz kung erfahren, wobei die ſerienmäßige Herſtellung des Focke⸗Wulf⸗„Ku⸗ rier“ die deutſche Ueberlegenheit in der Laft für England noch gefährlicher macht, da nunmehr auch die entfern⸗ teſten Gegenden der britiſchen Inſel vor deutſchen Bombardements nicht mehr ſicher ſeien. Die Luftwaffe des verbündeten Deutſchland, ſo betont„Giornale d'Italia“. deren Hilfsquellen unerſchöpflich ſind hat durch den neuen „Todeskurier“ eine weitere Verſtärkung erfahren ein Flug⸗ zeug, das auf Grund beſonderer techniſcher Neuerungen von der Witterung und vor allem den Cigwirkungen der Kälte ſo aut wie unabhängig iſt, und durch ſeine erſten im⸗ poſanten Erfolge gegen große Frachtd mpfer im Atlantik bereits eine außerordentliche Gefährlichke!! bewies. Auf Grund der ſerienmäßigen Produktion so hebt der Berliner Vertreter des„Lavoro Fafeiſta“ hervor dürfte man als⸗ bald den neuen vortrefflichen Typ. der aus dem„Condor“ entwickelt wurde, auch über dem Miltelmeer auf⸗ tauchen ſehen. Jeder neue Monat bringe immer weitere Fortſchritte. Jeder Monat bringe nicht wiedergutzuma⸗ chende Verluſte für das engliſche Kriegspotential mit ſich. Anekdoten Einmal weilte der Berliner Arzt Treptow in einer Abendgeſellſchaft. Eine als geizig bekannte Dame wollte die Gelegenheit benutzen, koſtenlos einen ärztlichen Rat zu exhalten. Sie begann alsbald, dem Geheimrat darüber zu klagen, daß ſie öfter Schmerzen in der Magengegend ver⸗ ſpürte. Ob Treptow ihr wohl ſagen könne, was ſie dagegen tun ſolle.“ Treptow, der die Abſicht durchſchaute und ſich darüber ärgerte, ſagte laut, ſodaß die ganze Geſellſchaft es zu ihrem Vergnügen hören konnte:„Ja, dann muß ich Sie ſchon unterſuchen] Ziehen Sie ſich auf der Stelle aus!“ Die Dame bekam einen puterroten Kopf, erhob ſich eilig 95 der Tafel und ward an dieſem Abend nicht mehr ge⸗ ehen. s In ſeinen Jugendiahren war Menzel Linksbänder Als er einmal mit ſeiner linken Hand etwas zeichnete kam ein Bekannter zu ihm und ſagte ſcherzend:„Du zeichneſt ja mit der linken Hand. Adolph! Das kann doch nichts Rechtes wer⸗ den!“ Menzel zeichnete weiter und überreichte dem Spötter bald das fertige Blatt. Dieſer war unangenehm überraſcht, denn die Zeichnung ſtellte ihn ſelber in einer höchſt lächer⸗ lichen Verzerrung dar.„Ja, mein lieber Freund“ ſagte Menzel lächelnd.„ich kann mir lebhaft denken daß Dir dieſes Bild nicht recht iſt!“ Der gleiche Philoſoph hörte ſich einmal die ſalbungsvolle Seichenrede eines bekannten Schriftſtellers an. Später wurde er gefragt, wie ihm der Nachruf gefallen habe.„Ach“, ſagte der Philoſoph,„ſie erinnerte an das Schwert Karls des Großen!“„Mit dem Schwert..“„Ja“ beſtätigte der Philoſoph.„Auch dieſe Grabrede war lang und flach.“ er ausſieht.“ 8 Gitta warf verächtlich den Kopf mit den dicken blon⸗ den Locken zurück. Ihre ſchmale Hand ſtrich über die Stirn. Dann fragte ſie: „Steht es denn ſo ſchlimm um uns, um unſer Tegernburg, daß Vater allen Ernſtes dieſen Wahnſinn er⸗ wägen muß?“ 5 „Ich ſagte dir doch, daß ſehr wahrſcheinlich Tegern⸗ burg unter den Hammer kommt. Iſt das nicht ſchlimm genug?“ „Ja, aber wie kann denn das ſein? Wir— Papa war 8 doch immer wohlhabend!“ „Papa hat ſchon lange nichts mehr. Vergiß nicht, er hat immer die ganze Verwandtſchaft mit durchſchleppen müſſen. Das frißt viel Geld, dieſe Wohltaten, die die werte Verwandtſchaft für ſich in Anſpruch genommen hat.“ „Ja, und ſeit Papa nichts mehr geben kann, kommt keiner mehr von ihnen. Wie verächtlich ſo etwas iſt!“ ſagte das Mädchen. 5 „So iſt es. Aber ſieh mal, Gitta: da muß man ſich doch gerade über Rüdeskreuth ſehr wundern. Sicher weiß der doch auch, wie es hier ſteht, und er will dich trotzdem.“ Das Mädchen ſenkte den Kopf. Eine rieſengroße Furcht überkam ſie. Sie ſah im Geiſt einen großen, breit⸗ ſchulterigen Mann, ſah dunkle, gebietende Augen, hörte eine tiefe Stimme kurz und fachlich ſprechen. Sie erin⸗ nerte ſich, daß ſie einmal gedacht hatte: der Mann iſt nur eine Gelomaſchine. Der ſpricht nur kurz und befehlend mit Untergebenen, denkt Tag und Nacht darüber nach, wie er noch mehr verdienen könnte, und würde wohl einer Frau niemals ein zärtliches Wort ſagen. f 5 Sie wußte auch, daß das Perſonal in dem vornehmen 50 in Kiſſingen ſtets ganz beſonders auf ſeine Wünſch auſchte. 8 1 5 a Eine Herrennatur— ein Befehlshaber, vor dem f ich fürchtete n 1 ee e en ETV oder Auge völlige Lolcale uud ochiau Wenn der Saft in die Bäume ſteigt „Fabian und Sebaſtian treiben den Saft im Baum hinan“, ſagt eine alte Bauernregel. Sie will damit an⸗ deuten, daß nun der härteſte Winter überſtanden iſt und die Natur ſich im Innerſten wieder zu regen beginnt. Das geheimnisvolle Strömen der Baumſäfte iſt das erſte An⸗ zeichen ihres Wiedererwachens. Die Namen der beiden Heiligen Fabian und Sebaſtian— Fabianus iſt ein um die Mitte des 3. Jahrhunderts regierender Papſt, Se⸗ baſtian ein von Bogenſchützen unter Diokletian getö⸗ teter Märtyrer— haben mit der Bauernregel keine Be⸗ ziehungen, wenngleich Sebaſtian in allen Darſtellungen vor einem Baum abgebildet wird und ſein Märtyrertod von der mittelalterlichen Legende mit natürlich zu erklären⸗ den Wunderkräften in Verbindung gebracht wird. Um dieſe Zeit treiben die Reben ebenfalls ihr erſtes Blut, wenn es der Winter nicht gar zu ſtreng meint; und in ſüdlicheren Ländern, wo der Weinbau ſeit Urzeiten be⸗ heimatet iſt, wird am 22. Januar St. Vincenz als Wintertag gefeiert. In der oberbadiſchen Weinge⸗ gend iſt St. Urban der Winzerpatron. Sein Tag fällt auf den 25. Januar. Die Winzer veranſtalteten früher häufig Bittprozeſſionen auf St Urban, auch erlangt en ſie nach dem altem Volksbrauch auf Urbanstag das Recht auf die kommende Ernte Der Vorort Herdern bei Freiburg, jeit alters her als Weingegend bekannt, hatte einen N Vers auf St. Urban gezimmert: Der heilige St. Urbe ſ Manne, i kenns! Dr Win iſch für d' Menſche, Un's Waſſer für d' Gäns. ſeit(ſagt) dammermußk A bend in der Hochſchule für Muſik. Am Sonntag, den 26. Januar, findet der 4. Kammermuſik⸗ Abend ſtatt. Die Vortragsfolge enthält u. a. die berühmte C⸗moll⸗Sonate von Beethoven für. und Kla⸗ vier. ** Die Neuregelung der Kinder beit ilfen Die Oberfinanzpräſidenten werden durch amtliche Be⸗ kanntmachung in den Tageszeitungen rechtzeitig zur Ab⸗ gabe der Anmeldungen auf Gewährung von Kinderbeihil⸗ ſen auffordern Die Haushaltsvorſtände werden gebeten, bis dahin Anfragen an die Finanzämter zu unterlaſſen. Solche Anfragen können die Finanzämter vorläufig nicht beantworten Die Kinderbeihi lfen werden für den Monat Januar 1941 zunächſt in bisheriger Höhe weiterbezahlt. Kinderbeihilfen die der Kinderbeihüſe„Verordnung vom 9. Dezember 1940 gemäß angeſetzt werden, werden von dem Zeitpunkt an nachgezahlt, von dem ab ſie bewilligt ſind. — An die Schme verwundeten! Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Da feſtgeſtellt worden iſt, daß noch nicht alle in dieſem Kriege ſchwerverwundeten Angehörigen des Heeres, insbeſondere diejenigen, die bereits aus dem aktiven Wehrdienſt entlaſſen worden ſind, im Beſitz der ihnen zuge⸗ dachten Auszeichnungen, zum Beiſpiel des Verwundetenab⸗ zeichens find, werden ſie hiermit aufgefordert, ſich bei ihrem zuſtändigen Wehrmeldeamt zu melden. Unter den 5 Fuß von ſchweren Verwundungen fallen Verluſt von Hand, Fuß Taubheit oder an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit. Als Schwerverwundete ſind weiter anzu⸗ ſprechen Hirnverletzte und ſolche Kriegsbeſchädigte, die Ent⸗ stellungen des Geſichts erlitten haben. — Zur Aleks ves r für das Deutſche Handwerk. Der Reichsarbeitsminiſter veröffentlicht im Reichsgeſetzblatt 1 Nr. 2221 vom 31. Dezember 1940 eine Verordnung, in der auf Grund des Geſetzes über die Altersverſorgung für das Deutſche Handwerk vom 31. Dezember 1938 im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter der Paragraph Satz 2 der Erſten Verordnung zur Durchführung und Er⸗ gänzung des erwähnten Geſetzes vom 13. Juli 1939 durch folgenden Halbſatz ergänzt wird:„Der Handewerer hat aber, ſoweit er neben ſelbſtändiger Tätigkeik' auch in einem Beſchäftigungsverhältnis bei einem Unternehmer ſteht, gegen dieſen einen Anſpruch auf die Unternehmerhälfte des erſpar⸗ ten Pflichtbeitrags, und zwar auch dann, wenn er auf Grund eines Lebensve rſicherungsvertrags Verſicherungsfre iheit oder Halbverſicherung geltend macht.“ — Richtlinien für den hauswirtſchaftlichen Unterricht. Das Sachgebiet Hauswirtſchaft des NS⸗Lehrerbundes hat Richtlinien für den hauswirtschaft lichen Unterricht im Kriege herausgegeben. Alle Nahrunsmittelzubereitungen müſſen auf ihre heutige Eignung überprüft und durch zeit⸗ gemäße Methoden erſetzt werden. Es iſt zu biegen daß die Febensmittelzuteilung auf geſunden Grundlagen beruht. Beiſpiele für gute Tagesbeköſtigungen ſind den Schülerin⸗ nen mitzugeben. Beſonderer Wert iſt auf den Vitaminge⸗ halt der Nahrung zu legen. Die Schülerinnen ſind don einer gedankenloſen Nahru ngsaufnahme Nahrungsmittel in ſeiner Be edeutung für die Geſunderhal⸗ tung hinzuführen. Auf gute Tif ſchgewohnhei⸗ en iſt auch wäh⸗ rend des Krieges Wert zu legen. In der Nadelarbeit dür⸗ fen nur nützliche Gegenſtände gearbeitet werden, wobei die Verarbeitung von Reſten und Altmaterialien im Vorder⸗ grund ſteht. Auch beim Waſchen ſind die alten Fehler zu vermeiden. Die Verantwortung der Familie im Kriege 5 Des Reiches Jukunft wird nur durch reichen Kinderſegen geſichert. NSG. Deutſchland ſteht nach ſeinem Endſieg als erſte Macht Europas vor ungewöhnlich großen Aufgaben, eben den Aufgaben eines tonangebenden Reiches gegenüber. Männer aller Berufe werden ſowohl im Reich, wie in eu⸗ ropäiſchen und überſeeiſchen Gebieten in großer Zahl be⸗ nötigt. Die Ausſichten für alle Deutſchen ſind die denkbar beſten. Dieſe großartige Wendung des Schickſals der Deut⸗ ſchen war dadurch allein möglich, daß Adolf Hitler das deutſche Volk noch im letzten Augenblick aus ſeiner Ver⸗ zweiflung über ſein Schickſal der Syſtemzeit herausriß, ihm wieder Selbſtbewußtſein eingab und es ſich wieder auf ſeine wahre Miſſion unter den Völkern des Erdballs beſinnen ließ. Dieſer unfaßbare Wandel im Zeitraum von nur we⸗ nig Jahren wird einmal in der deutſchen Geſchichte als das größte ſtaatsmänniſche Wunder aller Zeiten angeſehen werden. Wir aber ſtehen heute nicht nur beſſeren Zukunftsaus⸗ ſichten gegenüber, ſondern haben auch eine größere Verantwortung der neuen Zeit gegenüber zu tragen. Die größere Verantwortung für den 11 10 deutſchen Vol 1 und für die deutſche Familie liegt da auf bevölkerungspolitiſchem Gebiet. Hat Adolf Hitler unſere Zukunft geſichert, ſo liegt es an uns, für dieſe Zukunft und ſeine großen Aufgaben auch den Nachwuchs zu ſchaffen und dieſer Nachwuchs muß ent⸗ ſprechend der Größe des Großdeutſchen Reiches n ausfallen. Ein⸗, Zwei⸗, oder auch nur Dreikinder⸗Syſteme, wie in früheren Epochen, darf es bei uns nicht mehr ge⸗ ben. Stärker denn je muß der Ruf„Deutſchland muß wieder Kinderland werden!“ alle deutſchen Gaue durchhallen. Es iſt überhaupt der dringlichſte Ruf unſerer Zeit, der deutſchen Zukunft die vielen, zur Würdiaung des 8 vielen Menſchen zu geben, auf daß das Reich durch ihr Kraft erhalten bleibt und in ſeiner Größe fortleben kann. War es einſt in der Syſtemzeit, als Kinderſegen eine Schande galt, für viele Familien ein Riſiko, eine Anzahl Kinder zu haben, ſchon weil die Ausſichten für dieſe Kinder denkbar ſchlecht waren, ſo iſt das heute genau e Wir brauchen heute den ſtarken Nachwuchs, rieſige Heere kerndeutſcher Menf 111 um überhaupt nur alle Aufgaben richtig erfüllen zu können, die das Weltreich Adolf Hitlers in der nächſten Zukunft zu erfüllen hat. Für jedes deutſche Kind eröffnen ſich Zukunftsausſichten, wie es ſie niemal⸗ zuvor in der deutſchen Geschichte gegeben hat. Soll unſer Sieg mit den Waffen für alle Zeiten ein vollendeter ſein, muß Deutſchland ein derart geburten⸗ ſtarkes Land werden, wie niemals zuvor. Der deutſche Volksgenoſſe und vor allem die deutſche Frau mögen hier⸗ aus die große Verantwortung erkennen, die ihnen gegen⸗ über dem 8 erwachſen iſt. Das Heldentum des Mannes im Felde muß ſeine Ergänzung durch die heroiſche Haltung der Frau und Mutter in der Heimat finden, wenn das Großdeutſche Reich, das der Führer geſchaffen hat, in Ewig⸗ keit beſtehen ſoll. Verwendung der geſammelten Brotmarken Schon bald nach Einführung des Markenſyſtems bei Kriegsbeginn hat ſich ergeben, daß der Durchſchnitt der deut⸗ ſchen Haushaltungen bei weitem nicht die ganze Menge Brot⸗ marken braucht, die ihr zuſteht. Andere Haushaltungen wie⸗ der, ſolche kinderreicher Familien oder ſolche, deren Haupt⸗ nahrung aus Brot beſteht, können neben der ihnen zuſtehen⸗ den Menge Brot noch ein zusätzliches Quantum gebrauchen. Um hier einen Ausgleich zu ſchaffen, hat die NSV. die Brotmarkenſammlung eingeführt, durch die am Ende jeder Verſorgungsperiode die nicht gebrauchten Marken ge⸗ 1 und ihrer Weiterverwertung zugeführt werden. Wie dieſe Aktion funktioniert, ſei an Hand einiger Zahlen aus der Sammlungsperiode vom 21. Oktober bis 17. November 1940 gezeigt. Etwa 37,5 Tauſend Haushaltungen haben gegen 53 Millionen Gramm Brot aufgebracht. Zuſammen mit dem Reſt aus der letzten Sammlung ſtanden über 57 Millionen Gramm, das ſind 57 000 Kilobrote, zur Verfügung. Der angemeldete Bedarf betrug jedoch nur etwa 24000 kg Brot, ſodaß ein Ueberſchuß von mehr als 33 000 kg übrigblieb. Von dieſem erhielten, entſprechend dem Bedarf dieſer Gebiete, der Gau Thüringen 5000 kg, der Gau Sudetenland 15 000 kg in 115 98 Rstſe⸗ und Gaſtſtättenmarken. So wird ein gerechter Au e in der Ernährungspolitik des Krie⸗ ges eli Gengenbach.(An Bl ut vergiftung. geſtor ben.) Nach kurzer Krankheit iſt Frau Amalie Frey zeb Arm⸗ bruſter, Mutter von ſieben noch unmündigen Kindern ge⸗ ſtorben. Sie hatte ſich vor einigen Tagen eine gerinafügig ſcheinende Schnittverletzung zugezogen. Es ſtellte ſich Blut⸗ vergiftung ein, die der Frau das Leben koſtete. (J Pforzheim.(Aus dem 3. Stockwerk geſtürzt.) In einem Anfalle von Atemnot ging ein im dritten Stock wohnender 49 Jahre alter Mann an das Fenſter, un Luft zu ſchöpfen. Er bekam das Uebergewicht und ſtürzte auf die Straße. Der Verunglückte zog ſich einen Bruch beider Beine und vermutlich auch Verletzungen am Rückgrat zu. Es be⸗ ſteht Lebensgefahr. Freiburg.(Direktor der Ludendorffſchule geſtorben.) Profeſſor Dr. Emil Ganter, Direktor der Ludendorffſchule, iſt 61 Jahre alt geſtorben. Er wirkte vor 1934 in Heidelberg als Profeſſor an der Oberrealſchule und dann als Direktor der Mädchenſchule. 8 Es ist Thatsache, dass die Fabrikate, welche von Or. Oetker in Bielefeld für Küchenzwecke fabriziert werden, einen wirklichen Fortschritt bedeuten! Eine Oeixer · Anzeige aus Gruß mutters Zeiten ale Oeibees Was bedeutet Dr. Oetker fuͤr Dich, liebe Hausfrau? Der Gruͤnder der Firma, Kommerzienrat Dr. Auguſt Oetker, hatte ein ungewoͤhnliches f Verſtaͤndnis fuͤr die kleinen Sorgen und Wuͤnſche der Hausfrauen. Darum begann er vor nunmehr 0 Jahren, Hilfsmittel zur Erleichterung ihrer taͤglichen Arbeit zu ſchaffen. 8 So entſtand das inzwiſchen millionenfach bewaͤhrte Backpulver„Backin“, dann die verſchledenen Oetker⸗Puddingpulver und Backoͤle, Dr. Oetker Vanillinzucker, Soßen⸗ pulver, Einmachehuͤlfe, das ausgezeichnete Kindernaͤhrmittel„Guſtin“ und als Neueſte 5 Dr. Oetker Gelierhuͤlfe zur vorteilhaften Selbſtbereitung von Marmeladen und Gelees. 5 Ale dieſ Etzengniſe haben im Laufe der Jahre unzaͤhligen Hausfrauen durch ihre Zuverlaͤſſigkeit, Guͤte und Preiswuͤrdigkeit das Wirtſchaften erleichtert. Dazu kamen die bewahrten Oetker⸗Rezepte, die in Millionenauflagen Jahr fuͤr Jahr in die deutſchen Haushalte gelangten und dort anerkannt gute Dienſte leiſteten. Allein von den Oetker⸗Back⸗ Rezeptbuͤchern und Dr. Oetke Suech wurden bis jetzt 15 Millionen Stuͤck N So gilt mit Recht der Spruch: Or.. hilft der Sal 0 0 Fiunſchau. ö Der Wien⸗Film im Verleih der Ua„Meine Tochter lebt in Wien“ iſt eine köſliche Filmkomödie mit Hans darſtellern wie Dorit Kreysler, Hans Olden, Charlott Daudert, Theodor Danegger, Elfriede Datzig, Anton Pointner uſw. Hans Moſer, als der Herr Florian Klag⸗ hofer, Beſitzer eines kleinen Gemiſchtwarengeſchäfts in der 5 Nähe von Wien, will ſeine einzige Tochter Gretl an den . f reichen, aber keineswegs anſehnlichen Gruberbauern ver⸗ „ heiraten. Gretl aber rückt ihm aus und geht nach Wien, um dort ihr Giück zu ſuchen. Wie dieſes Glück beſchaffen iſt und wie der Vater ſelber nach Wien reiſt, um ſeine Tochter in ihrer eleganten Villa aufzuſuchen, das zeigt der Film in urkomiſchen Zwiſchenfällen und Verwechs⸗ lungen. K. Grimm. Eiſenbahner mit dem Noten Band Hoher Anerkennung würdig ſind die Leiſtungen der Reichsbahnbedienſteten in dieſem Kriege. Ob Bahn⸗ hofsvorſteher, Lokomotivführer oder Schaffner— ſie alle ſtehen in treuer, oft harter Pflichterfüllung auf ihrem Poſten. Einer aus ihrer Arbeitsgemeinſchaft iſt der Zugführer. f „Na, da wäre es ja wieder mal ſo weit! Alles da?“ Der Zugführer, ein ergrauter Veteran ſeines Berufes, be⸗ grüßt auf dem Bahnhof das Begleitperſonal ſeines Zuges, das ihm in ſeinem Verantwortungsbereich unentbehrlicher Helfer iſt. In 30 Minuten ſoll die Fahrt beginnen. Man hat alſo noch etwas Zeit. Gut ſo! Denn es muß da noch allerlei erledigt werden, Mütze die Signalſcheibe heben kann. Der Reisende macht ſich gemeinhin wenig Gedanken dar⸗ über, was„hinter den Kuliſſſen“ des Bahnverkehrs für die reibungsloſe Durchführung einer Zugfahrt alles be⸗ dacht und getan werden muß. Für ihn genügt es, mit der Löſung der Fahrkarte ein Anrecht auf eine ſchnelle und, wie ſich verſteht, auch ſichere Beförderung erworben zu haben. Was kümmern ihn ſchon die Pflichten der Menſchen, die den Zug betreuen? Ohne Gedankenſchwere begibt er ſich in ihre Obhut, in der Gewißheit, laut Fahrplan um die und die Zeit am Ziel zu ſein. 0 Und der Beamte mit dem breiten roten Band über der Vruſt? Natürlich kennt ihn jeder als den Zugfüh⸗ rer. Doch ſeine Pflichten im Dienſte des Zuges, deſſen Füh⸗ rung ihm obliegt? Seine Verantwortung für jeden einzel⸗ nen Reiſenden? Keiner fragt danach. Denn ſie wiſſen es nicht anders: Man iſt unter ſeiner Fürſorge geborgen. Die Betreuungsarbeit des Zugführers ſetzt ſchon ein, ehe die Röder zu rollen beginnen. Mit der„Zug⸗ übernahme“ geht es los, einer Arbeit, die den Zeitraum einer halben Stunde vor Fahrtbeginn voll in Anſpruch nimmt. Zu den vielerlei Notwendigkeiten, die der Betreuer der Reiſenden mit Umſicht und Peinlichkeit zu beobachten und zu veranlaſſen hat, gehört als eine der wichtigſten Maßnahmen dieſe: das Zuggewicht und die Bremsverhält⸗ niſſe des Zuges müſſen feſtgeſtellt werden, Angaben, die für die Tätigkeit des Lokomotivführers unentbehrlich ſind. Der Zugführer beſtimmt das Zuggewicht natürlich nicht mit der Dezimalwaage, ſondern er hat es weſentlich einfacher: die Eiſenbahnwagen weiſen ſich mit— für den Laien ge⸗ heimnisvollen— Schriftzeichen und Zahlen ganz von ſelbſt aus, ſodaß der Zugführer ſeine Schrikte nur von Wagen zu Wagen zu lenken braucht, um die erforderlichen Angaben auf dem„Bremszettel“ für den Lokomotivführer feſtzulegen. Der kann nicht einfach„ins Blaue“ davonfahren, ſondern muß über die Laſt unterrichtet ſein, die ſeine Maſchine zu ziehen und vor allem auch zu bremſen hat; denn die Ge⸗ ſchwindigbeit auf 100 Kilometer zu ſteigern, iſt weit weniger ſchwierig, als den Zug aus ſolch„fliehendem“ Zuſtand ſchnell und ſicher wieder zum Halten zu bringen. 5 a ö Schon rückt der Zeitpunkt der Abfahrt näher. Zug⸗ führer und Schaffner haben ſich davon überzeugt, daß alles in Ordnung iſt. Die Kupplung„ſitzt“, die Zugſignale haben ihren Platz, die Heizung arbeitet gut und— ere nicht minder Wert gelegt wird— in allen Abteilen herrſch Sauberkeit. Nun noch die Bremsprobe! Ohne ſie ver⸗ läßt kein Zug den Bahnhof, denn, wie geſagt, Bremſen iſt auf der Fahrt oft alles. Klappt! Die Reiſe kann beginnen! * Unterwegs! Ein neues Kapitel der Betreuungsarbeit des Zugführers und ſeiner Helfer, der Schaffner, beginnt. Den Menſchen, die ſich„ſeinem“ Zuge anvertraut haben, gewährt er auf der Fahrt in ſelbſtverſtändlicher Hilfsbereit⸗ ſchaft ſeine ganze Unkerſtützung, ob es ſich nun um Mütter mit ihren Kleinen, um Ferienkinder, Gebrechliche, oder alte Leute handelt. Wenn ſich unvernünftige Reiſende durchaus nicht darüber einig werden können, ob das Fenſter ihres Ab⸗ teils geſchloſſen oder geöffnet bleiben ſoll, dann hat er auch mal als die„höchſte Inſtanz“ des Zuges die Nolle eines„Schiedsrichters“ zu ſpielen. g Moſer in der Titelrolle und anderen beliebten Luſtſpiel⸗ ehe der Bahnhofsgewaltige mit der roten ungeregelten Humusmaſſe läßt ſich durch Aeberraſchend groß iſt erwieſenermaßen die Zahl jener, die ſich auf Reiſen begeben, ohne ſich vorher über die Fahrt⸗ zeiten und die Anſchlüſſe unterrichtet zu haben. Zwar ſteht ihnen auch da der Zugführer gern mit einer Auskunft zur Seite, doch iſt er— das muß allen, die es angeht, eindeutig geſagt werden— in erſter Linie der Verantwortliche für das Wohl und Wehe der Reiſenden und kein Aus⸗ kunftsbür o. Wie oft aber hat er ſagen müſſen, daß das eigenmächtige Hinüberwechſeln in eine höhere Wagenklaſſe unſtatthaft iſt?' daß der Reiſende nur ſoviel Gepäck in das Abteil mitnehmen ſoll, als er über und unter ſeinem Platz unterzubringen vermag, daß das Studium des Fahrplanes vor der Reiſe ebenſo als eine Selbſtverſtändlichkeit betrachtet werden muß wie die Beachtung der Lautſprecheranſagen auf den Bahnhöfen und der kriegsbedingten Maßnahmen der Reichsbahn! Na ja, der Zugführer kennt ſchon ſeine Pappenheimer. Als ei or, der ſeil Jahr und Tag„auf der Achſe“ ſeines Amtes waltet, gewann er einen Schatz reicher Erfahrungen, wurde er Menſchenkenner und geduldiger Erzieher. Glücklich am Ziel! Die Wagen leeren ſich. Jeder Fahrgaſt geht wieder ſeines Weges. Der Zugführer über⸗ gibt das Gepäck und die Briefſendungen, liefert ſeinen Fahrt⸗ bericht ab. Wenige Zeit ſpäter übernimmt er den Gegenzug, ſeiner Heimat zu. Beſuch des Heimabendͤs iſt Pflicht! Der Dienſt der Hitler-Jugend in den Abendſtunden. NSG. Der Heimabend der für alle Einheiten der Hitler⸗Jugend und des BDM Stunden weltanſchaulicher und politiſcher Schulung umfaßt, die auch jetzt im Kriege nicht vernachläſſigt werden darf, wird nach wie vor durch⸗ geführt. Er gehört zum feſten Dienſtprogramm, genau wie der Sportnachmittag und der Geländedienſt. Er iſt in An⸗ lehnung an die Polizeiverordnung vom 9. März 1940, die zum Schutz aller Jugendlichen gegen die Gefahren der Dun⸗ kelheit auf Veranlaſſung des Mimiſterrates für die Reichs⸗ verteidigung geſchaffen wurde, zeitlich ſo gelegt worden, daß Jungmädel und Pimpfe von ihrem Dienſt noch in der Dämmerung heimkommen. Für die Hitler⸗Jugend und BDM⸗Mädel wurde der Dienſt in die frühen Abendſtunden verlegt, um auch für ſie ein zeitiges Nachhauſekommen zu Jungen berufstätig ſind, und erſt nach 19 Uhr abends aus den Geſchäften kommen, ſind dieſen Bemühungen al⸗ lerdings gewiſſe Grenzen geſetzt. In den Städten, in de⸗ nen des öfteren mit Fliegeralarm zu rechnen iſt, wurde der Dienſt, ſoweit er durchführbar iſt, und genügende Räume zur Verfügung ſtehen, auf die Vormittagsſtunden der Sonntage verlegt. Dort, wo der Dienſt jedoch in den frühen Abendſtunden durchgeführt werden muß, iſt dafür geſorgt, daß entweder im Heim ſelbſt, oder aber in nächſter Nähe ein Luft⸗ ſchutzkeller vorhanden iſt, der ſofort aufgeſucht wird, wenn unerwartet früh Alarm gegeben wird. Der Heim⸗ abend iſt Pflichtdienſt im Sinne des Reichsgeſetzes über die Hitler-Jugend vom 1. Dezember 1936 und der durch Reichsgeſetz vom Führer erlaſſenen Ausführungs⸗ beſtimmungen, und jeder Jugendliche iſt verpflichtet, regel⸗ mäßig am Heimabend wie an jedem anderen Dienſt teilzu⸗ nehmen. kelheit nach Hauſe gehen, vor Gefahren zu ſchützen, werden die Einheiten des HJI-Streifendienſtes laufend verſtärkt, geſchult und ausgebildet. Sie verſehen in Zu⸗ ſammenarbeit mit den Polizeiorganen ihren Dienſt, in⸗ dem ſie nach Einbruch der Dunkelheit darauf achten, daß ſich Jugendliche nicht unnötigerweiſe auf der Straße aufhal⸗ ten, und daß die Jungen und Mädel, die vom Dienſt kom⸗ men, auf bem ſchnellſten Wege nach Haufe gehen. Die Angehörigen des Streifendienſtes haben die Möglichkeit, die Jugendlichen, die ſich ihren Anordnungen nicht fügen, 3 feſtzuſtellen und ſowohl der Polizei, als auch der zuſtän⸗ digen HJ⸗Dienſtſtelle zu melden. Das zieht in jedem Falle Beſtrafung im Dienſt und Benachrichtigung der Eltern nach ſich, in ſchwierigen Fällen dazu noch Beſtrafung durch die Polizei. 5 In dem Erlaß des Jugendführers des deutſchen Reiches vom 14. November 1940 heißt es:„Die im Laufe der letz⸗ ten Monate eingegangenen Berichte haben ergeben, daß dank“ der guten Zuſammenarbeit zwiſchen Polizei und dem HJ-⸗Streifendienſt Verſtöße Jugendlicher gegen die Polizei⸗ verordnung zum Schutze der Jugend nur noch in unbedeu⸗ tendem Maße vorkommen.“ False den Die wichligſten Fattoren zur Erhaltung und Mehrung der Bodenfruchtbarkeit und Bodengeſundheit ſind eine geordnete Waſſerführung, eine ſachgemäße Humuswirtſchaft, eine ſorgfältige Boden bearbei⸗ tung, ein geregelter Kalkzuſtand und eine ausreichende und richtige Düngung. Hohe Erträge vermag ein geſunder Boden nur zu erbrin⸗ gen, wenn ihm das richtige Maß an Feuchtigkeit zur Verfügung ſteht Der Boden erhält das zur Erzeugung der Pflanzenmaſſen notwendige Waſſer teils aus Niederſchlägen, teils aus dem Grundwaſſer. Aufgabe des Ackerwirtes iſt es, den Waſſerbedarf des Bodens und die aus den verſchiedenen Waſſerquellen zur Verfügung ſtehenden Waſſermengen aufein⸗ ander abzuſtimmen. Der Grundwaſſerſtand der landwirtſchaft⸗ lichen Nutzflächen iſt möglichſt laufend zu überwachen. Wäh⸗ rend des Winters iſt das Grundwaſſer niederzuhalten, damit eine tiefgreifende Durchlüftung des Bodens ſtattfinden kann. Im beginnenden Frühjahr kann unter Umſtänden eine leichte Hebung des Grundwaſſerſtandes bei Grünland am Platze ſein, wenn dam; k gleichzeitig eine Erwärmung des Bodens verbun⸗ den iſt Sonſt ſoll auch zu dieſem Zeitpunkt der Grundwaſſer⸗ ſtand verhältnismäßig niedrig ſein! um eine raſche und gleich⸗ mäßige Abtrocknung des Bodens zu erzielen Während des ſtärkſten Pflanzenwachstums alſo im Spätfrühſahr und Vor⸗ ſommer kommmes darauf an, daß das im Boden aufgeſpeicherte Waſſer durch entſprechende Maßnahmen rechtzeitig zurückge⸗ halten und ſo ein zu ſtarkes Abſinken des Grundwaſſerſtandes verhindert wird 5 Die Hauptaufgabe des Bauern und Landwirtes beſteht alſo darin den ungünſtegen Auswirkungen einer Waſſerführung, entgegenzuarbeiten, auf Böden, deren Grundwaſſerzuſtand in Ordnung iſt, für einen geregelten Waſſerhaushalt zu ſorgen Dazu gehört die Erhaltung der Winterfeuchtigkeit und ein ſparſames Umgehen mit dem Bodenwaſſer während des Frühjahrs und Sommers. Auf dem Acker wird die Winterſeuchtigkeit durch dſe Herbſt⸗ furche erhalten Während der Machstumszeit muß man durch geeignete Anwendung der verſchiedenen Bodenbearbeitungs⸗ geräte dafür ſorgen, daß nicht zuviel Waſſer verloren geht. Wollen wir unſer Ackerland und die Grünlandflächen in einem guten Zuſtand erhalten, ſo iſt wefter für eine ge⸗ regelte Humuszufuhr zu ſorgen. Jun Erreichung einer geregelten Humus wirtſchaft iſt in erſter Linie die Stärke der Viehhaltung im Verhältnis zur landwirtſchaftlichen Nutzfläche ausſchlaggebend. Die Viehhaltung muß in einem geſunden Verhältnis zur landwirtſchaftlichen Nutzfläche ſtehen. Ein Teil des infolge ſchwachen Viehbeſtandes fehlenden Stalldüngers und der damit dem Acker⸗ und Grünland verlorengehenden erweiterten Gründüngungs⸗ anbau erſetzen Dabei iſt aber darauf zu achten, daß die für Gründüngungspflanzen beſtimmten Flächen möglichſt mit ſol⸗ chen Zwiſchenfruchtpflanzen bebaut werden, die ſich als Futter verwerten laſſen Auf dem Wege über den Tiermagen kommen la die Enderzeugniſſe dem Boden wieder zugute. Auf dieſe Weiſe erreicht man die beſte Verwertung der Zwiſchenfrüchte und ſteigert gleichzeitig die Humuserzeuaung. Abgabe von Tee. Nachdem die Mehrzahl von Verteilern mit Tee f beliefert iſt, können diejenigen Berſorgungsberechligten, die in der Kartenperiode 17 auf den Abſchnitt N 27 der Rährmittelkarte Tee beſtellt haben, gegen Vorlage der Rährmittelkarte 17 und gegen Abgabe der Ab⸗ ſchnitte 25/26 der Rährmittelkarte 19 f f 8 25 gr Tee 8 beziehen. Auch die Inhaber von blauen Berechtigungs⸗ ſcheinen und Vorbeſtellſcheinen über Tee können die gleiche Menge Tee erhalten. Soweit einzelne Ver⸗ eiler noch nicht mit Tee beliefert ſind, wird dies in“ den nächſten Tagen geſchehen. Die Verteiler haben nach Ablauf der 19. Kartenperiode die zuſammenhängend bgetrennten Martenabſchnijte N 2526 aufzukleben ind geſondert von den übrigen Rährmittelkarten⸗ chnitten bei den Bürgermeiſterämtern bezw. bei den des Ernährungsamtes in Mannheim zur einzureichen. Zur Ablieferung iſt der be⸗ 6 der Kleinverteiler befindliche Vordruck am 17. 1. 1941 im Dienste für Führer, Volk und Vaterland unser innigstgellebter Sohn, Bruder, Enkel und Neffe Helmut Grabinger nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 22 Jahren. Mannheim-Seckenheim, 22. Januar 1941. Die Beisetzung findet auf dem Ehrenfriedhof in Mannheim statt. durchgeführt wird Die günſtigſte Form des Humus findet man in einem gut verrotteten Stalldünger vor. Guter Stalldünger berbeſſert nicht nur die phyſikaliſchen und chemiſchen, ſondern vortrefflich die biologiſchen Eigenſchaften des Bodens Um möglichſt viel Qualitätshumus zu erzeugen, iſt in erſter Linie der Aufbewahrung des Stalldüngers größere Beachtung zuzu⸗ wenden als bisher Vor allen Dingen darf der Stalldünger nicht zu feucht lagern. Der ſich bildende Sickerſaft muß alſo Abfluß finden Dazu iſt es erforderlich daß ſich eine Sicker⸗ ſaftgrube unter der Düngerſtätte befindet. Wenn ſich auch nicht jeder Bauer und Landwirt entſchließen kann, eine neuzeitliche Düngerſtätte einzurichten, muß zumindeſt dafür geſorgt wer⸗ den, daß der Dung feſt. aber nicht zu feucht lagert Wir müſſen litätshumus zu erzeugen und die Aufbewahrung des Stall⸗ düngers mit der größten Sorgfalt durchführen.. Nun kommt es weiter darauf an, die durch eine 8 Humuswirtſchaft geſchafſene Bodenfruchtbarkeit Jahr um Jah: zu gleicher Auswirkung zu bringen Das erreicht man im tügemeinen, wenn der Acker einen vollkommenen Gale innimmt. Dieſer Zuſtand iſt nicht unmittelbar durch die. irbeitung herzuſtellen. Vielmehr ſchafft dieſe nur die Vor zedingungen. die eine Garebildung ermöglichen. Die Boden bearbeitung iſt ein rein chemiſcher Vorgang, der den Boden mehr oder weniger ſtark lockert, ihn damit durchlüftet und ſein Waſſerführung und Waſſerſpeicherung verbeſſert. Auf dieß Eigenſchaften kommt es aber an. Die Bakterien und ſonſtigen Rleinlebeweſen brauchen ebenſo wie die höheren Pflanzen Luft und Waſſer zum Leben und vermehren ſich daher auf einem Boden mit guter, Durchlüftung bedeutend ſtärker als au einem dicht gelagerten Getreidefeld In der Ackerkrume herrſch nun ſelten Luftmangel Eher iſt das ſchon im Untergrund der Fall. In ſolchen Fällen nun zelbz die heſte Lockerung dei Ackerkrume allein nichts . Wenn die Bodenbearbeitung in der richtigen und ſorg bie Sn Weite erfolgt iſt, dann iſt zwar die Grundlage für ie Steigerung der Erträge gelegt. Sie kann aber nicht zu dem gewünſchten Erfolg führen, wenn ſie nicht durch eine rich tige Anwendung der Handelsdün gemittel ergänzt wird. Genau ſo wie der landwirtſchaftliche Betrieb nur dann Erträge abwirft, wenn alle Betriebszweige organiſch aufein⸗ ander abgeſtimmt ſind kann auch die Düngung nur Erfolg haben, wenn man alle Maßnahmen, die damil zufammem hängen, organiſch zuſammenwirken läßt Das Ziel aller Maß⸗ nahmen der Düngerwirtſchaft iſt die Erhaltung und Mehrung der alten Kraft des Bodens durch ausreichende Verſorgung mit gut gepflegtem wirtſchaftseigenem Dünger und darüber hin⸗ aus durch Zuſätzliche Anwendung von Handelsdünger Es darf nie vergeſſen werden, daß der Handelsdünger um ſo beſſer wirkt je geordneter und ſorgfältiger die natürliche Düngung efüh Denn Stalldünger ſind hauptſächlich Nahrung für den Boden der Handelsdünger da⸗ gegen iſt vor allem Nahrung für die Pflanzen Die Pflanzen Wenn Wirtſchafts⸗ und Handelsdünger zur beſten Wirkung gelangen ſollen, iſt eine weitere Vorausſetzung daß der Kall⸗ 3 zuſtand des Bodens in Ordnung iſt Todes-Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied Gefreiter in einer Motorsportschule In tiefem Schmerz: Die Mutter: Anna Plum, verw. Grabinger Der Pflegevater: Albert Plum Die Brüder: Erich, Werner u. Wilhelm. und Angehörige. f 8 5 Die Zeit wird noch bekannt gegeben. 8 Mannheim⸗Seetzenheim. Ausgabe von Wertgutscheinen 3 für den Monat Jaunar 1941. Die Ausgabe findet Honnerstag, den 23. und Freitag. den 24. Januar von 9—11.30 Uhr im Rathaus, 3. Stock ſtatt. Die Zeiten ſind genau einzuhalten. Der Ortsbeauftragte Mir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts berichte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen ermöglichen. Durch die Tatſäche, daß die meiſten dieſes Um nun die Jungen und Mädel, die während der Dun⸗ in der Stalldüngerpflege unbedingt dahin kommen, viel Qua⸗ und Gründüngung ſind gedeihen aber nur auf einem geſunden und fruchtbaren Boden. eee 2 -= Geer oe e e Pre