Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mon tag, 27. Jannar 1941 K Nr. 22 55 7 2 7 7 15 Baupläne beweiſen Friedensliebe Eröffnung der.„Neue deutſche Baukunſt“ in r⸗ Ofia. zt⸗ 5 DNB. Sofia, 26. Jan. Die Ausſtellung„Neue deutſche Baukunſt“, die unter der Schirmherrſchaft von König Bo⸗ th ris III. ſteht, wurde in Anweſenheit der Spitzen des bulga⸗ 2 riſchen Staates von Staatsſekretär Eſſer feierlich eröffnet. 5 Der bulgariſche Miniſter für Oeffentliche Bauten, Inge⸗ 75 nieur Waſſileff. würdigte dabei zunächſt den hohen 18 Stand der deutſchen Technik und Architektur. Das deutſche Volk habe der Menſchheit viele große Werke auf dieſem er Gebiete geſchenkt. Die neuen Formen der deutſchen Bau⸗ an kunſt des Nationalſozialismus ſeien auch für andere Völ⸗ r— ker bahnbrechend, nicht zuletzt durch die ſchöpferiſche Ein⸗ ter ſchaltung des ganzen Kunſtſchaffens in das Gebiet der Ar⸗ n chitektur. Bulgarien ſei glücklich, daß die bulgariſche Archi⸗ 4 tektur unter dem Einfluß der deutſchen Baukunſt ſtehe. fe; Dieſer Einfluß der deutſchen Architektur ſei das Ergebnis 18 der alten traditionellen Freundſchaft zwiſchen den beiden Völkern. Das ſprechendſte Zeugnis hierfür ſei die Tatſache, M. daß 70 von 100 aller bulgariſchen Ingenieure und Archi⸗ 25 tekten ihre Ausbildung an techniſchen deutſchen Hochſchulen genoſſen hätten. en Staatsſekretär Eſſer führte in ſeiner Eröffnungsrede er⸗ u. a. aus: Der Führer hat es zutiefſt erkannt und oft in ichh ſeinen Reden zum Ausdruck gebracht, daß ein Volk mit Le⸗ zu benswillen und Lebensanſpruch ſich ſeine Denkmäler vor 3 allem in Leiſtungen der Architektur ſchaffen muß; daß aber die ſteinernen Zeugen einer nationalen Baukunſt der gei⸗ zu ſtigen Geſamthaltung des Volkes entſprechen müſſen, daß die ſie der Volksgemeinſchaft zu entſpringen und ihren Zwek⸗ in⸗ ken zu dienen haben, daß ſie dem ganzen Volk das Be⸗ che wußtſein ſeiner Kraft und Stärke geben müſſen und da⸗ cht durch die ſichtbaren Grundlagen eines geſunden nationalen im Stolzes ſein müſſen. So konzentrieren ſich die Probleme der om Baukunſt im neuen Deutſchland, in die die gegenwärtige s- Ausſtellung enen Einblick ermöglicht, neben dem Bau von ſt- Wohnungen vor allem auf die öffentlichen Monumental⸗ es bauten. Unter ſolchen Umſtänden iſt es vielleicht begreiflich, en wenn das ganze große deutſche Reich von heute gewiſſer⸗ uß maßen eine einzige architektoniſche Aufgabe darſtellt. Die deutſche Baukunſt drückt ſeit 1933 dem geſamten Leben des hte Volkes im d itſchen Raum ihren Stempel auf. Mit Bau⸗ nk⸗ gufträgen aller Art hat der Führer der Sieben⸗Millionen⸗ ie⸗ Armee der deutſchen Arbeitsloſen ein Ende bereitet. Ueber p- das ganze Reichsgebiet wird ein Netz baulicher Höhepunkte ch⸗ das von den Prachtbauten deutſcher Repräſentation zu den ur⸗ Zweckbauten großer Bahnhöfe oder neuer Induſtrieſtädte n⸗ bis zu den Kaſernen und Fliegerhorſten der deutſchen Wehr⸗ en 201 und den Wohnungsſiedlungen der Arbeit reicht, das d⸗ weithin erkennbare Zeichen ſein für den neuen deutſchen 13. Gemeinſchaftsgeiſt und die Idee und Dynamik des Natio⸗ afe nalſdzialismus, welche völlig auf den Frieden gerichtet iſt lee wenn die unerläßliche Lebensgrundlage und Lebensſiche⸗ 155 rung unſeres Neunzig⸗Millionen⸗Volkes im Herzen Euro⸗ 2 pas gegeben iſt. 55 Die Bauten Adolf hitlers und ſeine Planungen auf 8 dieſem Gebiet ſind ein unerſchülterliches Dokument dafür, 0 daß er und ſein Volk den heukigen Krieg nichi . gewollt haben. Wer ſich kulturelle Ziele ſolcher Art ſetzt c. und menpmenſale Aufgaben ſtellt, die die Höchtlleiſtung eines Rieſenvolkes während eines Menſchenalters erfor⸗ 155 dern, der verurteilt den Krieg als den Zerſtörer aller kul⸗ 3 5 turellen Werte und allen kulturellen Skrebens aus kiefſter en Seele. Dieſe Ausſtellung iſt wie oielleicht nichts ſonſt ein M. T Beweis für ls inen Friedenswillen. i nd König Boris beſucht die Ausſtellung s König Boris beſichtigte in Begleitung ſeiner Gemahlin lb und eines kleinen Gefolges am Samstagnachmittag die am er⸗ Vormittag exöffnete Ausſtellung„Neue deutſche Baukunſt“, ft. In der Vorhalle der Ausſtellung wurde der König erwartet nit von Slaatsſekretär Eſſer dem bulgariſchen Bautenminiſter 5 Waſileff, dem Deutſchen Geſandten Freiherrn von Richt⸗ f hofen und dem Leiter der kulturpolitiſchen Abteilung im Auswärtigen Amt Geſandten von Twardowſki. ſowie pom us Oberbürgermeiſter von Sofia, Iwanoff, und einigen bul⸗ on⸗ gariſchen Würdenträgern. Staaksſekre är Eſſer führte den um König durch die Ausſtellung, über die ſich der König ſehr be⸗ en⸗ friedigt äußerte. Am Nachmittag wurde Staatsſekretär irt⸗ Eſſer von König Boris empfangen. 5 ö ing„Zeichen der Herzlichkeit der Beziehungen 1 ds⸗- Aus Anlaß der Ausſtellung„Neue. deutſche Baukunſt . widmet das Negierungsblatt„Dnes“ ſeinen Leitaufſatz den d deutſch⸗bulgariſchen Freundſchaftsbeziehungen. Sowohl die hohen Gäſte aus dem Reich, als auch die Ausſtellung ſelbſt ſeien nach Meinung der Zeitung eine neue Kundgebung der Herzlichkeit, die ſeit langem die deutſch⸗bulgariſchen dicht en⸗ hungen kennzeichne. Die deutſch⸗hulgariſche Freuudſchaft lie⸗ ſei nicht künſtlich oder zufällig entſtanden Sie beſtehe auf zei der Grundlage der Waffenbrüderſchaft des Weltkrieges und im des gemeinſamen Schickſals danach. Der innere Rahmen der ere deutſch⸗bulgariſchen Beziehungen ſei das gemeinſame Stre⸗ tze ben der beiden Völker nach mehr Gevech igkeit, mehr Lebens⸗ zu baum und mehr Entwicklungsmöglichkeiten. hte N V i 5 2 2 2** 5 Gegenſeitige wirtiſchaftliche Hilfe er⸗ Staatsſekretär Dr. Lamdfried in Mailand. ihr DNB. Mailand,? Jan. Das traditionelle Jahreseſſen der deutſchen Hande mer für Italien wurde diesmal in Mailand in Anw. eit der deutſchen und italieniſchen Wirtſchaftskommiſſion, des Staatsſekretärs im Wirtſch afts⸗ Berlin, Alfieri, zahlreicher Perſönlichkeiten der Wirtſchaft und von über 200 Mitgliedern der Handelskammer beſon⸗ ders feſtlich begangen. ges unve 9 anzupaſſen⸗ auch das Syſtem der deutſchen delspolitik. Die deutſchen und hungen ſeien ein beſonderes Bei geſamteuropäiſchen Wirtſchaft rem Maße erforderlich und rechu 5 miniſterium, Dr. Landfried des italieniſchen Botſchafters in 1 5 Giuſeppe Verdi, einer der bedeutendſten Opernkomponiſten 5 ſchaftskreiſe die Notwendigkeit und den Sinn dieſes meinſamen Strebens erkennen. Am Sonntag vormittag hielt Staatsſekretär Dr. Land⸗ fried im Deutſchen Hauſe von Mailand vor den Angehöri⸗ gen der Deutſchen Kolonie einen Vortrag über wirtſchafts⸗ politiſche Fragen. ge⸗ ug von Gozial⸗Gewerken des deutſchen Handwerks NS. Die Gauwaltung Baden der Deutſchen Arbeits⸗ front teilt mit: Zurzeit werden im Gau Baden von der DA Grün⸗ dungen von Sozial⸗Gewerken des deutſchen Handwerks durchgeführt, die die gemeinſchaftliche Förderung und Durch⸗ führung von ſozialen Einrichtungen und Maß⸗ nahmen in den Betrieben zum Ziele haben. Insbeſon⸗ dere ſoll die Errichtung von Wohnheimen und Wohnſied⸗ lungen für die Betriebsangehörigen, die Erſtellung von Be⸗ triebsküchen, die Gemeinſchaftsverpflegung, die Einrichtung von Geſundheitsdienſten, die Schaffung von Gemein ſchaftsräumen, um nur einige der dringlichſten Auf⸗ gaben zu nennen, gefördert werden. Alich die Frage des Urlaubs, die in erſter Linie den Kleinhandwerker und be⸗ ſonders den Alleinmeiſter betrifft, ſoll im Zuge dieſer So⸗ zial⸗ Gewerke durch Stellung von Erſatzkräften eine Löſung finden. Die Stärke dieſer Sozial⸗Gewerke, die in der Ge⸗ meinſchaft begründet ſind, findet ihren Ausdruck in der Zielſetzung des von der DA durchgeführten Leiſtungs⸗ 8 der deutſchen Betriebe.* isher wurden in den Städten Villingen, Emmendin⸗ gen und Bruchſal Sozial⸗Gewerke errichtet, während in kürzeſter Friſt die Städte Karlsxuhe, Mannheim, Freiburg, Konſtanz, Radolfzell, Singen, Lörrach, Sinsheim, Baden⸗ Baden, Raſtatt uſw. nachfolgen werden. Durch die Neu⸗ ſchaffung von Sozialgewerken ſoll der Handwerker, genau wie der Schaffende der Induſtrie, ebenfalls das Gefühl des ſozialen Verſorgt⸗ und Geborgenſeins erhalten und in die⸗ ſer beruhigenden Gewißheit ſeiner Arbeit und ſeiner tägli⸗ chen Verpflichtung nachkommen. Engen.(Von der Lokomotive mitgeſchleift) Ein bei Tunnelarbeiten beſchäftigter Arbeiter wurde von einer vorbeifahrenden Lokomotive erfaßt und getötet. Der Unfall wurde erſt bei der Station Engen bemerkt; bis dort⸗ 5 war der Verunglückte von der Lokomotive geſchleift wor⸗ en. 1 J a 3 Ver heſſerte Neichsverſicherung Verjährungsfriſten aller Verſicherungszweige laufen erſt nach Kriegsende ab.— Wieder freiwillige Krankenver⸗ ſicherung möglich.— Anwartſchaften auf Renten erlöſchen wührend des Krieges nicht. f Die Reichsregierung hat am 15. Januar 1941 ein vom Reichsarbeitsminiſter vorgelegtes Geſetz über weitere Maß: nahmen in der Reichsverſicherung aus Anlaß des Krieges beſchloſſen(RGBl. I S. 34). Das Geſetz bringt verſchiedene wichtige Verbeſſerungen, von denen folgende hervorgehoben ſeien: 5 Für alle Verſicherungszweige, auch die Arbettsloſenverſlcherung, gilt die Be⸗ ſtimmung, daß alle Verfährungsfriſten und Aus⸗ ſchlußfriſten für die Anmeldung von Anſprüchen früheſtens mit dem auf das Kriegsende folgenden Kalenderjahr ab⸗ laufen. In der 5 Krankenverſicherung läßt das Geſetz 1 i die nach den Ni erordnungen erheblich eingeengt waren, wieder in einem vom Reichsarbettsminiſter zu beſtimmenden Umfange zu. bisher nicht freiwilliges Mitglied einer Krankenkaſſe werden, das neue Geſetz ermöglicht dies jetzt. Bereits von der Ver⸗ ſicherungspflicht Befreite können noch bis zum 30. Juni 1941 bei der zuſtändigen Krankenkaſſe rung beantragen. 5 Erweiterte Leiſtungen ſind für Verſicherte vorgeſehen, die an einer anſteckungsgefährlichen Geſchlechtskrankheit leiden. Sie erhalten ebenſo wie ihre berechtigten Familienangehöri⸗ gen zeitlich unbegrenzte Krankenpflege und, wenn dies wegen der Krankheit erforderlich iſt, auch freie Krankenhausbehand⸗ lung. Die Koſten für Arznei, Verband⸗ kleinere Heil⸗ und Hilfsmittel werden von der Krankenkaſſe in vollem Umfange getragen. Eine Krankenſcheingebühr oder ein Arzneikoſten⸗ anteil ſind nicht zu entrichten. In der Rentenverſicherung ift Vorausſetzung eines Rentenanſpruches u a. die Erhaltung der An wartſchaft. Sie gilt als erhalten, wenn beim Eintritt des Verſicherungsfalls die Hälfte der Verſicherungs⸗ zeit mit Beiträgen belegt iſt(Halbdeckung). Das neue Geſetz beſtimmt zugunſten der Verſicherten, daß für die Halbdeckung die Zeiten, in denen der Verſicherte während des Krieges Kriegs- Sanitäts- oder ähnliche Dienſte leiſtet, nicht mit⸗ gezählt werden, wohl aber die etwa hierfür entrichteten Bei⸗ träge. In der Zeit vom 26. Auguſt 1939 bis zum Ablauf des auf das Kriegsende folgenden Kalenderjahres erlöſchen die Anwartſchaften überhaupt nicht. 5 5 Während Verſicherte, die eine Invalidenrente beziehen wol⸗ len, die Erfüllung einer beſtimmten Wartezeit nachweiſen Vor 40 Jahren ſtarb Giuseppe Verdi. aller Zeiten, ſtarb am 27. Januar 1901 in Mailand Zum el Gewährung von Mehrleiſtun gen, Wer von der Verſicherungspflicht befreit war, konnte die Weiterverſiche⸗ lich, die Lücke bei der dort„Hitler and his dogs“(„Hitler und ſein fſuchten die engliſchen Krämermuſikanten den gutgl the waſhing on the Siegfried Line, ſamt ſieben müſſen, gilt nach dem neuen Geſetz bei Verſicherten, die wäh⸗ rend des Krieges als Soldaten geſtorben oder infolge einer Beſchädigung bei beſonderem Einſatz oder einer We rdienſt⸗ beſchädigung invalide berufsunfähig) geworden ſind, die Wartezeltohne weiteres 413 erfüllt. Ferner wird den Verſicherten. die während des Krieges— ohne Kriegsteil⸗ nehmer zu ſein— durch feindliche Maßnahmen an der Rück⸗ lehr aus dem Auslande verhindert ſind die Zeit ihrer Ab⸗ weſenheit— längſtens vom 26. Auguſt 1939 bis zum Ablauf des Kalenderjahres in dem der Krieg endet— auf die Warte⸗ zeit angerechnet Das Geſetz gibt weiter deutſchen Staatsange⸗ hörigen und Volksdeutſchen, die nach dem 25. Auguſt 1939 aus dem Ausland in das Reichsgebiet heimkehren, bis zum vollendeten 55. Lebensſahr die Berechtigung zum fretwilgen Eintritt in die Rentenverſicherung. ö Für den Rentenbezug ſind zwei Beſtimmungen wich⸗ tig: Renten, die wegen Invalidität oder Berufsunfähigkeit gewährt worden ſind, dürfen nicht deshalb entzogen werden oder ruhen, weil der Berechtigte während des Krieges er⸗ neut eine Tätigkeit ausübt Iſt der Verſicherte nach dem 25. Auguſt 1939 geſtorben, ſo iſt für die Dauer des Krieges der Beginn der Hinterbliebenenrenten nicht mehr von dem Tage der Antragſtellung abhängig; die Rente beginnt viel⸗ mehr mit dem Ablauf des Sterbemonats. Aus den Sondervorſchriften für Handwerker iſt namentlich hervorzuheben, daß auf Grund eines vor dem Juli 1939— im Gebiet der Freien Stad! Danzig vor dem 1. Januar 1940 8 abgeſchloſſenen Lebensverſicherungsvertrages, der den Vor⸗ ſchriften des Handwerkerverſorgungsgeſetzes nicht genügt gleichwohl Verſicherungsfreiheit oder Halbverſicherung 55 Wirkung vom Inkrafttreten der Handwerkerverſorgung 5 gemacht werden kann, wenn der Vertrag vor dem 1. Apr 1 1941 dem geltenden Recht angepaßt wird. Moderniſierte Landwirtſchaft 5 Staatsſekretär Backe vom Reichsernährungsminiſterium ſtellt im„Deutſchen Baumeiſter“ die Forderungen zuſammen, die an künftige landwirtſchaftliche Bauten zu ſtellen ſind. Er wendet ſich dagegen, daß die landwirtſchaft⸗ lichen Gebäude als notwendiges Uebel hingenommen werden. Die der Landwirtſchaft in Europg geſtellten Aufgaben der Erzeugu ngsſteigerung ſeien mit den vorhandenen Gebäuden nicht zu löſen. je das Auto feſte, breite und ſchwere Straßen bedinge, ſo brauche die moderne Landwirt⸗ ſchaft neue Höfe und neue Dörfer. Durch Einſatz der ge⸗ ſamten Volkswirtſchaft müſſe ihr die Möglichkeit gegeben werden. den Hof zu moderniſieren und ratio⸗ naliſteren. Die Notwendigkeit von Neu⸗ und Umbauten ergebe ſich zwingend aus der Technik in der Landwirtſchaft, aus den neuen Produktionszweigen und aus der Bekämpfung. der Landflucht. Der Ausdruſch des Getreides auf dem Felde 8 habe die Scheune weitgehend überflüſſig gemacht. Notwendiger ſei die Ausdehnung des Dachraumes über den Ställen geworden, die das Stroh als Streu und Futter brauchen. Mit dem Sinken der Bedeutung der Scheune ſei die Rolle der Maſchinen⸗ und Wagenſchuppen ge⸗ ſtiegen. Die intenſive Landwirtſchaft erfordere ein ſehr viel höheres Maſchinenkapital. Der Wagenſchuppen müſſe im Idealfall Notſcheune, Dreſchplatz und Unterkunft für Ma⸗ ſchinen und Kunſtdünger ſein Als neues Gebäude trete der Schlepperſchuppen in Erſcheinung. Ein weiteres neues Gebäude ſeien die Gärfutterbehälter. Auch die Düngerſtätte ſei ein entſcheidendes Problem. Der Staatsſekretär erklärt zuſammenfaſſend, daß das Problem der Bekämpfung der Landflucht vor allem darin liege, die Arbeit in Haus, Hof und Feld ſo zu erleich⸗ tern, daß ſie nicht ſchwerer iſt als dieſelben Arbeitsvorgänge in der Induſtrie. Bei den künftigen Neu⸗ und Umbauten müſſe den r der b. eee e V iſierung weitgehend echnung getragen rden. 8 8 Notwendige Inſtandſetzungen Das Reichsarbeitsminiſterium veröffentlicht die Begrün⸗ dung zur Verordnung über die Ausdehnung des Rechts, notwen⸗ dige Inſtandſetzungsarbeiten anzuordnen, auf Neubauten wie auf mittlere und größere Wohnungen. Dieſe Notwendigkeit habe ſich beſonders auch bei den im letzten Winter durch oſt und ungenügende Beheizung entſtandenen Gebäudeſchäden gezeigt. Namentlich ergebe ſich das Bedürfnis für die Ver⸗ ordnung auch aus den Kriegsverhältniſſen, welche in beſonde⸗ rem Maße ein zwangsweiſes Eingreifen notwendig machten, um Schäden zu beſeitigen und weiteren Schaden zu verhim⸗ dern. Aber auch mit Rüekſicht auf die Mieter ſei es erforder⸗ 8 0 zwangsweiſen Durchführung notwen⸗ diger Inſtandſetzungen zu ſchließen, um das Gefühl der Be⸗ nachteiligung und mangelnden Schutzes nicht erſt auflommen zu laſſen. Die wangsweiſe Durchführung von Inſtand⸗ ſetzungen ſei auch weiterhin grundſätzlich nur bei Wohn⸗ räumen möglich. Es gebe jedoch Inſtandſetzungen, die nurn einheitlich für ein Gebäude vorgenommen werden können, wie i von Rohrbrüchen oder Mängeln der Zentral⸗ heizung. In dieſen Fällen ſeien, wenn ein Gebäude Woh⸗ nungen und Geſchäftsräume enthalte, auch in den Geſchäfts⸗ räumen die notwendigen Inſtandſetzungen vorzunehmen. 5 Engtiſcher Ausverkauf in Norwegen Ein Zeitungsinſerat, das Bände ſpricht.. (Von unſerem Osloer BR.⸗Korreſpondenten) Wer will engliſche Grammophonplatten kaufen? Vor einigen Tagen konnte man in der Osloer Tageszeitur 9 „Aftenpoſten“ ein Juſerat leſen, das 1 In hall hatte:„Kurioſität— die Grammophonplatte Weill hang oul liſchen Kriegsplatten, wenig gebraucht, zu verkaufen, Ein Osloer Bürger will alſo ſeine engliſchen Grammo⸗ phonplatten loswerden. Noch vor kurzer Zeit war in einem großen Teil der bürgerlichen Kreiſe Norwegens die engliſche Grammophonplatte„Weill hang out the waſhing on the Sieg⸗ fried Line“(„Wir wollen unſere Wäſche an der Siegfried⸗Lin zum Trocknen aufhängen“) der„große Schlager der Saifon“ Ueberall hörte man ihn ſpielen, ſingen und pfeifen. Warf ma einen Blick in ein norwegiſches Muſikgeſchäft oder einen Buch⸗ laden, konnte man eines zu zehn wetten, daß in ſeinem Scha fenſter das„berühmte“ Notenheft„We'll hang out the waſl on the Siegfried ⸗Line“ hing Neben ihm andere engli Kriegsſchlager mehr. Die Engländer, das wiſſen wi i weniger muſikbegabt, dafür aber haben ſie ein großes Mau In ihren Kriegsſchlagern offenbarte ſich dieſe, ihre einz große Begabung. Sie wollten nicht nur am Weſtw g Wäſche zum Trocknen aufhängen, ſondern am ö auch ſchon einen Spaziergang nach Berlin beſuchen. Mit ſolchen und ähnlichen Propagand wegern den zu früh genommenen Vorſchuß auf den Si I Gedächtnis des italieniſchen Meiſters wird u. a. in Mün⸗] Das chen e 2. bis 7. Februar eine Verdi⸗Woche 50 55 425 f Kühne Jagd auf Geleitzug 12 000⸗Tonner im Tiefangriff erledigt— Harter Kampf mit feindlichen Jägern— Notwaſſerung vor der Küſte Von Kriegsberichter Robert Baur. .. 25. Januar.(Pe.) In einem Lazarett in Küſtennähe wird zwei deutſchen Fliegern, Leutnant D. und Gefreiten H., die einen tollkühnen Angriff mit ihrem ſchnellen Flugzeug ge⸗ flogen haben, die erſte Hilfe zuteil. Dann erzählen die beiden Männer von dem Flug ihres Lebens. Fernaufklärer, die die weite See im Norden der Straße von Dover abgeſucht haben, meldeten einen engliſchen Geleit⸗ zug, der ſich im Schutze ſtarker Bewölkung vor Angriffen unſerer Luftwaffe ſicher wähnte. Aber kaum war die Funk⸗ meldung durch, da ſtartete ſchon Leutnant D. mit ſeiner Ma⸗ ſchine. Ohne gegneriſche Abwehr erreichte das Flugzeug das Planquadrat, in dem ſich der geſammelte Geleitzug befinden mußte. Kaum war Leutnant D. mit ſeiner Maſchine durch die Wollendecke durchgeſtoßen, als auch ſchon vom Geleitzug aus das Feuer aufgenommen wurde. Ohne ſich jedoch um das gut⸗ liegende Abwehrfeuer zu kümmern, ſuchte ſich Leutnant D. den größten Frachter des Konvois, einen 12 000⸗Tonner, aus, auf den er ſofort zum Angriff anſetzte. In verwegenem Flug löſte er die Bomben, von denen eine den ſchweren Frach⸗ ter ſteuerbords traf. Der gewaltigen Exploſion folg⸗ ten, wie von Bord des Flugzeuges aus einwandfrei beobachtet werden konnte, 4 zwei weitere Detonationen, dann brach aus dem Rumpf des ſchwer getroffenen Fracht⸗ dampfers eine weithin ſichtbare Flamme her⸗ vor... In dem gleichen Augenblick, in dem Leutnant D. ſeine Maſchine nach oben zog, um aus weiterer Entfernung den Untergang des getroffenen Frachtdampfers zu beobachten, meldete ſein Bordſunker zwei feindliche Jäger, die, von oben kommend, zum Angriff anſetzten. In dem nachfolgenden, ſich über acht Minuten hin ziehenden Luftkampf verſuchte der Flugzeugführer, den hartnäckigen Gegner abzu⸗ ſchütteln, der in der allein fliegenden Maſchine eine ſichere Beute ſah. Immer wieder zum Angriff anſetzend, jagten ſie Garbe um Garbe auf unſer Flugzeug, das zahlreiche Einſchüſſe erhielt. Durch einen Volltreffer in die Kabinen⸗ verkleidung wurden beide Männer, die ſich in dieſem ungleichen Luftkampf hervorragend bewährten, leicht verletzt. Kritiſch wurde die Lage für ſie in dem Augenblick, in dem der linke Motor auszuſetzen begann und dann ſtehenblieb. Aber der nächſte Angriff blieb aus, der Gegner mußte die Maſchine, die im Tiefflug dem Feſtlande zuſteuerte, unbe⸗ helligt ziehenlaſſen. Seine Abſicht, die ſchwer in Mitleidenſchaft gezogene Maſchine auf dem Feſtland zu landen, konnte Leutnant Di nicht mehr verwirklichen. Drei Kilometer vor der Küſte mußte er notwaſſern und mit ſeinem Begleiter, der ſich während des Luftkampfes, trotz ſeiner Kopfverletzung, die ihn ſtark in der Sicht beeinträchtigt hatte, verzweifelt gegen den übermächtigen Gegner gewehrt hatte, die Maſchine verlaſſen. Schwimmend erreichten die beiden tapferen Flieger eine ſeichte Stelle in Küſtennähe und wurden dann von Infanteriſten, die den verletzten Kameraden entgegengegangen waren, ſofort in einem Kraftwagen zum nächſtgelegenen Lazarett gebracht. i Nacherlebnis des Feldzuges im Weſten.— Zu dem erſten großen Dokumentarfilm des Heeres. Für den Soldaten, der einen Feldzug vom erſten bis zum letzten Tag miterlebte, bleibt es ein eigenartiges Gefühl, eben 1 Feldzug plötzlich auf einem Stück Leinwand ablaufen zu ſehen. Rolle des Zuſchauers gedrängt; der bisher Handgranaten ſchmiß, der mit dem Revolver gegen feindliche Neſter ging, der ſein ziviles Daſein mit dem Waffenhandwerk vertauſchte, war plötzlich wieder in die Paſſivität gerückt worden. Wohl eigenartig, aber auch einmal ganz lehrreich. Denn wie der Soldat draußen im Kampf unter dem ewigen Wirbel des Er⸗ lebens ſteht, ſo auch hier im„Krieg auf der Leinwand“. Nicht etwa, weil die eigene Marſchroute wieder auftauchte, weil bekannte Namen, die die Laune des Krieges zu ſchickſal⸗ l Lettern unſeres Lebens ſtempelte, wieder an uns vor⸗ überrollen. Nein, wir ſehen zum erſten Male auch den Kampf des Nachbarabſchnitts, ſehen die Kämpfe an anderen Fronten Aber mehr noch: Wir ſehen das, was uns draußen nur im Unterbewußtſein lam— wir ſehen den deutſchen Soldaten 2. Kapitel. a 8 Gittas Hochzeitstag! Ein Sonnentag! So ſtill, ſ. feierlich war der Morgen. Die hohen alten Kiefern hinten im Park dufteten, und die Roſen ſandten ganze Wellen betäubenden Geruches. Gitta war zeitig aufgeſtanden und in den Park gegangen. Mamſell Mariechen blickte aus kotumränderten Augen hinter dem jungen Geſchöpf her. Die halbe Nacht hatte ſie geweint, weil Gitta ſo weit mit fortging! Und auch jetzt griff Mamſell Mariechen in die Taſchen ihrer ſchneeweißen geſtärkten Schürze und zog ein Tüchlein hervor, das ſie ganz ſchnell noch einmal an die Augen drückte. Gitta aber ging, um von ihren Schwänen, ihren Vögeln, ihrem Park Abſchied zu nehmen. 5 Abſchied! Auf lange Zeit! Denn Rüdeskreuth reiſte ja mit ihr ſechs Wochen nach Italien, und wenn ſie zurück⸗ kamen, dann nahm er ſie mit in ſeine ſchleſiſche Heimat, ie ja nun auch die ihre war. Sitta ſtand am Teich. Ihre Hände waren gefaltet. Ihre ſchönen blauen Augen blickten verzweifelt ins Waſſer. V Ich haſſe ihn. Wie ich ihn haſſe! Und Vater und Tante Edgarine halten mir immer vor, daß er unſer Wohl⸗ Der bisher kämpfende Soldat wird plötzlich in die 1 täter iſt und daß ich überglücklich zu ſein habe, weil er mich nimmt. Gerade mich! Er hätte ganz andere haben können. Ob ſie gar nicht ahnen, daß ſie mir mit ſolchen Reden dieſen Rüdeskreuth noch verhaßter machen?“ Langſam ging ſie weiter. Ganz langſam, weil ſie all verſchwiegene Schönheit ihres Parkes noch einmal voll und ganz auskoſten wollte. 3 Ihr Hochzeitstag! N a m elf Uhr wollte Rüdeskreuth kommen. Dann wur⸗ den ſie ſtandesamtlich getraut. Und um zwei Uhr war die kirchliche Trauung in der Dorfkirche. Da mußte man ſich anſtarren laſſen und freundlich lächeln. Denn man war ja eine glückliche Braut! 5 8 Wenn doch erſt dieſe ganze Zeremonie vorüber wäre zan allein mit ſeinem Leid ſein dürfte! Wenn dieſer 7 anze Tag erſt zu Ende wäre! 8 8 Sitta Tegernburg ſchritt weiter. Die Schwäne chwammen neben ihr am Rande hin. Durch den Parf — Olaa fuhr auf: den ſtürmenden, kämpfenden, ſiegenden und ſterbenden Sol⸗ daten, der in ſeiner ſelbſtverſtändlichen Schlichtheit und Ein⸗ fachheit der Hauptdarſteller iſt. Es bleibt aber zugleich eigen⸗ artig, daß der Zeichner dieſes unbekannten Soldaten einer von ihnen, einer aus den feldgrauen Reihen iſt, um nichts weniger tapfer, um nichts weniger mutig, um nichts weniger kampferprobt als die Männer von der Infanterie, den Pio⸗ nieren, der Artillerie uſw. Freilich, leicht war es für den unbekannten Kämpfer mit der Kamera nicht immer, filmen zu müſſen und nicht ſchießen zu dürfen. Aber der Befehl band den unbekannten Soldaten mit der Kamera. Der Befehl ſagte ihm, das Lied ſeiner un⸗ bekannten Kameraden feſtzuhalten. Wie viele Männer dieſen Befehl hatten? + 7 licht! Ich weiß es Ich weiß nur, daß ſie 600 Kilometer drehten und daß ſie in dieſen 600 Kilometern den Befehl in einer einzigartigen Form ausführten. Glaubten wir in dem engen kleinen Raum nicht, wir wür⸗ den noch einmal im unüberſichtlichen Heidegelände den Toten. lanz der 50 feindlichen Diviſionen im Keſſel von Flandern miterleben? Glaubten wir nicht, die ganze Raffiniertheit des Befeſtigungsſyſtems in der Weygandlinie noch einmal vor uns ſtehen zu ſehen? Die vier Tage, in denen wir uns Meter um Meter durch dieſen Gürtel von Stahlrohren, Eiſendrähten, Kreuzfeuer, Minenſperren, Artillerieſperrgürtel arbeiteten, er⸗ ſteht noch einmal. Ob wir es in der„Wochenſchau“ nicht auch wiedererkannt haben? Nein, all dieſe Kämpfe in ihrer ganzen Schwere nicht, nicht in einem ſolchen Ablauf, in ſolcher Wie⸗ dergabe, die ſich von Bild zu Bild zu einem wirklichen Helden⸗ lied ſteigert. a Freilich, Glück hatten die Männer mit der Kantiera auch, wie es eben dem Soldaten frommt. Zu mancher Kiſte in Eiſenbahnwaggons, in den Requiſiten Gefangener haben ſich Feindfilme gefunden: Schönſte Trophäen für den deutſchen Kameramann. Und als Trophäen haben denn auch dieſe Feindfilme Eingang gefunden in den erſten großen Doku⸗ mentarfilm des Heeres„Sieg im Weſten“, zeigen in ihm, wie ſehr die Schläge des deutſchen Heeres dem Gegner zuſetzten und ſteigern ſo noch das von dem feldgrauen Kameramann gezeichnete Bild des unbekannten deutſchen Soldaten. Dr. von Imhoff. Schon jetzt heißt es: überlegen! Wie ſoll mein Garten im Frühjahr beſtellt werden? Nun liegt unſer Garten unter dem Schutz der weißen Schneedecke; was können wir da noch für ihn tun? Sehr viel, wir können ihm bei ſeiner gewaltigen Arbeit helſen, das ganze ſommerliche Wachstum vorzubereiten, das uns nach wenigen Monaten ſchon wieder mit Duft und Farben erfreuen wird Es ſieht zwar wie Winterſchlaf aus, wenn der Schnee die Erde deckt, wenn Sträucher und Bäume ſcheinbar ſtarr und leblos daſtehen. Wer aber einmal eine Blumen⸗ zwiebel oder eine der dicken, braunglänzenden Kaſtanienknoſpen von oben nach unten durchgeſchnitten hat, der weiß, daß alles, was ſich die Pflanze für den nächſten Sommer an Wachstum und Blüte vorgenommen hat, ſchon fertig darin ſteckt. So wartet ſie voller Spannung und geladen mit Lebenskraft auf ihr Stichwort, die Frühlingswärme. um Blattwerk und Blüte zu entfalten und Farben und Düfte zu entwickeln. Ende Januar ſteigt bereits der Saft in den Bäumen empor.„Fabian Sebaſtian läßt den Saft in die Bäume gahn“, ſagt eine alte Bauernregel. Alſo ſoll auch bis dahin jeder Schnitt an den Obſtbäumen beendet ſein. Auch wollen wir ſehr vorſichtig mit dem Auslichten ſein, lieber zuwenig als zuviel. Wenn es ungeübte Hände tun, fällt ihnen oft das beſte Frucht⸗ holz zum Opfer. Auch dürfen wir bei der Pflege unſerer Obſt⸗ bäume und Sträucher nie müde werden, nach Raupenneſtern, Eigeſpinſten und Eiern des Ringelſpinners zu ſuchen und ſie gründlich zu vernichten Kranke und zu dicht ſtehende Bäume, die ſchlecht tragen, können noch an milden Januartagen entfernt werden. Das Aſtwerk wird zu willkommenem Brennholz aus⸗ getrocknet, während wir die Stämme den holzverarbeitenden Handwerken überlaſſen Um Wildſchaden zu vermeiden, beſſern wir ſchadhafte Zäune aus und achten auf ſtets unverſehrte Schutzumhüllung der jungen Bäume. Auch zum Umſetzen des Kompoſthaufens eignen ſich milde Januartage Eingekellertes und in Erdgruben eingewintertes Gemüſe muß ſtändig durchgeſehen und von allem Faulen und Schimmeligen befreit werden. Jetzt iſt auch die Zeit, Spaliere, Lauben und Gartenmöbel auszubeſſern und auf die kommende Zeit im Freien vorzubereiten. Für die Arbeiten, die draußen gemacht werden müſſen, wartet man natürlich auf mildes 8 8 e ee e 2 kam es geraſt, ſuchend, dann vor Freude laut ſaulend: Harras, ihr einziger wahrer Freund! Ihn mußte ſie auch hier zurücklaſſen. Wenigſtens vorläufig. Aber wenn ſie erſt von ihrer Reiſe zurück war, würde ſie ihn holen, odet der Vater würde ihn ihr bringen. 5 Gittas Hand ſtrich weich und zärtlich über den ſchö nen Kopf des Tieres. 8 a a „„Leb' wohl, Harras. Ich hole dich beſtimmt. Ganz be— ſtimmt hole ich dich!“— Viele Gäſte kamen. Leute, die ſchon lange keinen Fuß mehr nach Tegernburg geſetzt hatten, weil ſie befürchteten um Geld angegangen zu werden, alle waren ſie heute da Zum Teil, zum großen Teil ſogar, ſtammten ſie aus der Verwandtſchaft. 15 Tante Kläre mit ihren zwei häßlichen, ältlichen, vie! zu jugendlich aufgeputzten Töchtern kam zu Gitta, als ſie fertig angezogen in ihrem Zimmer ſtand. Ihre Augen fun kelten giftig, als ſie ſagte: „Du hätteſt es alſo glücklich geſchafft. Wer hätte denn das gedacht, daß dir ſolch ein Fang glücken würde! Ich ſag' es ja, auch der Männerfang muß angeboren ſein. Meine beiden lieben Töchter hatten nie Glück. Nie! Aber eigentlich— na ja, zu bedauern biſt du doch. Rüdeskreuth ſoll ja ſchon ein alter Herr ſein.“ Gitta ſah die Tante mit großen Augen an. Am lieb ſten hätte ſie laut herausgelacht, aber ſie beherrſchte ſich, Die ſpitze rote Naſe Tante Kläres wurde noch ſpitzer, o! ſie ſagte: 8 N „Hoffentlich vergißt du deine Verwandten nicht, wenn du erſt Herrin auf Rüdeskreuth biſt?“ 8 „Beſtimmt nicht. vergeſſen.“ b Tante Kläres Naſe hob ſich witternd. War das ein Hieb? Aber Gitta lächelte ſie faſteſtrablend an, a In dieſem Augenblick wurde Rüdeskreuth gemeldet. Da ging Tante Kläre ſchnell durch eine andere Tür davon. Aber ſie erhaſchte doch noch gerade durch die Türſpalte die bande vornehme Perſönlichkeit Rüdeskreuths und ſagte Ihr habt ja auch mich niemals rüben zornbebend zu ihren Töchtern: „Ach, ich könnte mich totärgern heute! Auf wie vielen Verlobungen und Hochzeiten ſind wir alle drei nun eigent⸗ lich ſchon geweſen, um uns auslachen zu laſſen? Ich bin eben eine bedauernswerte Mutter, welk N als Töchter habe!“ 5 heiter: Glück heiraten. ich dumme Gänſe Wetter ode erledigt ſie nach Möglichkeit in e e die Ende 5 8 chon eine beachtliche Kraft entwickelt. iche iſt es auch, die Niſtkäſten einer Prüfung zu unterziehen, o es genug ſind, ob ſie noch dicht ſind und feſt ſitzen. In ſedem Winter müſſen ſie abgenommen und gründlich gereinigt werden, damit das Ungeziefer, das in den Reſten des alten Neſtes über⸗ wintert, vernichtet wird und den jungen Vögeln im Frühling nicht das Leben ſchwer macht. Und füttern! Reichlich füttern, ſolange Froſt und Schnee die Futterſuche erſchweren. Den wichtigſten Teil der Gartenarbeit am Jahresanfang aber leiſten wir nicht mit unſeren Händen in Garten und Schuppen, ſondern mit Ueberlegung und einem Schuß Phan⸗ taſtie am Familientiſch. Es gilt nämlich jetzt, den Anbauplan für den Frühling fertigzumachen. Dazu brauchen wir zunächſt eine genaue Berechnung des Familienbedarfs an friſchem Ge⸗ müſe und Obſt und an Konſerven für den Winter. Dieſe wohl⸗ überlegte Vorſorge läßt ſich ſpäter durch nichts mehr erſetzen. Bei dieſer Planung werden nur Sorten berückſichtigt, die im vorhandenen Boden ohne zu hohe Anſprüche an Pflege und 5 Dung immer gute Ernten brachten. Unzuverläſſiges wird aus⸗ gemerzt, und Verſuche mit neuen, unbekannten Sorten wird die Hausfrau, die während des Krieges den Garten vielfach allein beſorgen muß, ganz unterlaſſen. In der Plan fertig, prüfen wir unſere Beſtände an ſelbſt⸗ geernteten Samen und machen uns eine Liſte von allem, was wir an Sämereien, Pflanzen und Sträuchern und Bäumen brauchen und in der nächſten Zeit beſtellen werden. Jetzt ſind nämlich die Kataloge der Samenzüchtereien und Baumſchulen da. Es gibt viele Gartenfreunde, die dieſe Kataloge zu ihrer Lieblingslektüre zählen und ſie mit Ungeduld erwarten, und nur der Eingeweihte weiß, wieviel Sommerglück ſie einem ſchon in den Winter tragen, wenn man ſie zu leſen verſteht. Da lieſt man die Namen zarteſter Frühgemüſe, ſpürt ihren Wohlgeſchmack auf der Zunge und gelobt, ſie im nächſten Sommer noch beſſer zu pflegen und noch ſorgfältiger zuzuberei⸗ ten. Wir leſen die Namen von Rankroſen und anderen Klet⸗ terpflanzen und ſehen unſere Lauben, die wir ſoben mit klammen Händen ausgebeſſert haben, ſchon im üppigen Schmuck ihrer Blüten. 5 So wird ſchon im Januar Frühling für jeden, der einen Garten hat. Durchaus kein Frühling der grauen Theorie, ſon⸗ a dern einer, den er ſich den Tag für Tag erarbeitet und erſehnt, wie der Garten ſelbſt. 8 M. Sch. Der Sinn des Opfers Jugend Großdeutſchlands am Todestag von Herbert Norkus. Am 24 Jaunar gedachte die Jugend Groß deutſch⸗ land ihres um die Einheit und Stärke des Reiches gefallenen Kameraden Herbert Norkus. Reichsjugendführer Artur Axmann, in deſſen Gefolgſchaft Herbert Norkus in den Jahren des Kampfes marſchierte, legte am Grabe und an der Mordſtelle des fungen Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung einen Kranz nieder. Am Abend war die Führerſchaft der Hitler⸗Jugend Ber⸗ lins in den hiſtoriſchen Pharus⸗Sälen verſammelt Im Rah⸗ men einer Feierſtunde ſprach der Reichs jugendführer über den Sinn des Opfers dieſes jungen Mitkämpfers der Kampfzeit Im beſonderen betonte er die Bedeutung des Einſatzes der Kampfzeit für das Geſchehen unſerer Tage. Das Opfer eines Herbert Norkus' und der vielen anderen Blut⸗ zeugen der Bewegung ſei zu einer Zeit dargebracht worden, als noch wenige Menſchen an den Führer und ſeine Idee glaubten. Für Millionen deutſcher Jungen und Mädel be⸗ deutete diefes Opfer in den vergangenen Jahren ein ver⸗ pflichtendes Zelchen der Hingabe und des uner⸗ ſchütterlichen Glaubens an den Führer. Für alle Zukunft werde Norkus der jungen Generation ein leuchtendes Symbol bedingungsloſen Opfers für das Reich ſein. Am Anfang aller großen Erfolge habe immer das ſelbſtloſe Opfer geſtanden Dies gelte auch beſonders in dieſen Wochen, da das Reich zum entſcheidenden Endkampf um die Freiheit Europas antritt. Die Feierſtunde wurde durch die Spielſcharen und einen gestalte des Gebietes Berlin in eindrucksvoller Weiſe geſtaltet. * Kräfte ſammeln iſt kein Müßiggang; Wer zu einer ſtarken Tat befohlen, Braucht zuvor das tiefe Atemholen, Braucht die Stille vor dem mächtigen Klang. 8 Heinrich Anacker. „Vielleicht ſind auch wir zu bedauern. Häßliche Eltern haben keine ſchönen Kinder, und wir büßen das nun.“ Halb ohnmächtig vor Wut ſank Tante Kläre in einen Seſſel. Kamilla kümmerte ſich nicht um die Mutter. Sie fächelte ſich Luft zu und meinte boshaft: N „Ich weiß gar nicht recht, wozu du dich eigentlich aufregſt, Mama! Du weißt doch, daß Frau von Broſchen ſagte, das gebe ja doch noch ein dickes Ende. Albert Tegern⸗ burg hätte ſeine Tochter zu dieſer Heirat gezwungen Und Frau von Broſchen meinte auch noch, daß Rüdeskreutl ein häßlicher, finſterer Menſch ſei. Ich für meinen Die Ohnmacht der Mutter war ſofort behoben. Si richtete ſich kampfbereit auf. „Quatſch, mein Kind! Ich ſah eben vorhin Rüdes kreuth. Ein großer, ſchöner Menſch iſt er. Daß du es weißt* Daher bin ich ſa außer mir, daß dieſer Gitta alles alückt Aber auch alles. Denn Rüdeskreuth hat Geld wie Heu. Mißveranüat blickten die Töchter nach der Tür.“ Oben ſtand Gitta ihrem Verlobten gegenüber. Er legte ihr einen Strauß dunkler Roſen in die — Und Gitta dachte noch einmal:„Was für ein Menſch iſt das? Er iſt wie ein dunkles Rätſel in mein Leben ge⸗ kommen. Er braucht auch gar nicht gut zu mir ſein, ich will ihn haſſen dürfen.“ 5 5 Unterwegs zum großen Saal fragte er ſie „Ich hatte den Eindruck, daß dir dieſe Schauſtellung auch zuwider iſt, Gitta.“ e „Ja, ſehr!“ ſagte ſie haſtig. 8 e Er drückte kaum merklich ihren Arm, meinte faſl „Ja, nicht wahr, wenn man wenigſtens ein großes eigen könntel Aber ſol“ 8 it dieſen paar Worten ſtellte er klar, daß es au für ihn kein Glück bedeutete, Gitta von Tegernbucg Gitta ſchwieg. Schwieg, weil ſie ſonſt etwas unend lich Bitteres geſagt hätte, was ſie ja doch nicht u und auch nicht durfte. Aber ſie hatte den ganzen Empfinden, als ob er ſich im gehe Verwandten. überhaupt über all A ie inem ſteht. hren hſten erei⸗ Klet⸗ mit muck inen ſon⸗ wie ch. rkus. ſch⸗ enen tur den der ſchen Ber⸗ Rah⸗ rer fers des Das Zlut⸗ eden, Idee be⸗ er- mer⸗ unft nbol aller Iden. teich opas inen Veiſe tern inen Sie 41 lich ſchen 1 gern. agen reuſl BVermißte deutſche Maſchine „ Sid de Verdienter Jagoͤgeſchwader⸗Kommodore Ritterkreuz für Major von Maltzahn. DNB Berlin, 26. Jan. Der Führer und Oberſte Befehls- Haber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Oberbefhls⸗ chabers der Luftwaffe, Reichsmarſchall Göring, das Nitter⸗ kreuz des Eiſernen Kreuzes Major Freiherrn von Maltzahn, Kommodore eines Jagdgeſchwaders. Major von Maltzahn hat, an der Spitze ſeines Geſchwa⸗ ders fliegend, 13 Luftſiege errungen und damit bewieſen⸗ daß er als Kommodore nicht nur den taktiſchen Einſatz ſei⸗ nes Verbandes erfolgreich leitet, ſondern zugleich auch als Jagdflieger das Vorbild ſeiner Flugzeugführer iſt. Das von ihm geführte Jagdgeſchwader hat ſeit Kriegsbeginn die hohe Zahl von 150 Flugzeugen und 115 Sperrballonen abgeſchoſ⸗ ſen Die hohe Auszeichnung des Kommodore bedeutet da⸗ rum gleichzeitig eine verdiente Ehrung des ruhmreichen Meſchwaders. Major Günther Freiherr von Maltzahn wurde am 20. Oktober 1910 zu Wodarg bei Demmin als Sohn eines Rit⸗ ktergutsbeſitzers geboren. 1931 trat er als Reiter in das Reiterregiment 6 ein, wurde 1932 zum Unteroffizier beför⸗ bert und zum Fahnenjunker ernannt. 1934 erfolgte ſeine Beförderung zum Leutnant. Als die Luftwaffe geſchaffen wurde, meldete er ſich freiwillig, wurde 1935 übernommen und fand zunächſt als militäriſcher Lehrer bei einer Flug⸗ zeugführerſchule Verwendung. Zu einem Jagdgeſchwader Ferſetzt, wurde er 1938 als Oberleuenant Staffelkkapitän, 1939 wurde er zum Hauptmann befördert und bei Kriegs⸗ heginn zum Gruppenkommandeur ernannt. Am 24. Okto ber 1940 wurde er außer der Reihe Major und am 30. No⸗ vember Kommodore eines Jagdgeſchwaders. Das Eiſerne Kreuz[I. Klaſſe erhielt er im September 1939, das Eiſerne Kreuz J. Klaſſe wurde ihm im Mai 1940 verliehen. * Beiſetzung Major Dörings DNB. Wien, 26. Jan: Mit allen militäriſchen Ehren wurde am Samstagnachmittag auf dem Wiener Zenfral⸗ friedhof der Major im Generalſtab Hellmuth Döring, der in Bukareſt feiger Mörderhand zum Opfer gefallen war, feierlich zur letzten Ruhe beſtattet. Vor der Friedhofs⸗ kapelle würdigte nach der Trauerrede des Wehrmachts⸗ pfarrers der dienſtälteſte Vorgeſetzte des Gefallenen Major Döring als Menſchen und Soldaten. Hierauf wurde der Sarg auf den Soldatenfriedhof übergeführt. Den Trauer⸗ zug eröffneten ein Muſikkorps und die Ehrenabordnung des Heeres. Den Sarg ſelbſt geleiteten Offiziere mit blan⸗ kem Degen. Es folgten die Angehörigen des Toten, zahl⸗ reiche Generale, Gauleiter von Schirach, eine rumäniſche Militärabordnung und ein weiteres großes Trauergeleit. An der letzten Ruheſtätte des Toten legte der Stellvertre⸗ tende Kommandierende General und Befehlshaber im Wehrkreis 17 den Kranz des Führers und Oberſten Be⸗ fehlshabers nieder Hierauf erwies ein Vertreter der rumä⸗ niſchen Wehrmacht im Namen des Königs Michael und des rumäniſchen Staatsführers General Antonescu dem Toten den militäriſchen Gruß und legte einen Kranz nieder. Kartenpflicht für Migetti. Nach einer Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittel⸗ wirtſchaft darf das Erzeugnis Migetti künftig nur auf die zum Bezuge von Teigwaren beſtimmten Abſchnitte der Nähr⸗ mittelkarten und auf die Nährmittelabſchnitte der Reiſe⸗ marken und Urlauberkarten abgegeben werden. Brotary⸗Nah⸗ rung wird auf die Reichsbrotkarte abgegeben, und zwar auf je 400 Gewichtseinheiten Brot 75 Gewichtseinheiten Brotary⸗ Nahrung. Himmler vor den Befehlshabern der Ordnungspolizei. Die Beſehlshaber und Inſpekteure der Ordnungspolizei aus dem geſamten Großdeutſchen Reich und den beſetzten Gebieten waren zu einer Dienſtbeſprechung in die Reichshauptſtadt be⸗ fohlen. General Daluege gab ihnen nach einem Rückblick über den bisherigen Einſatz und die Leiſtungen Befehle für die kommenden Aufgaben im großen Entſcheidungsjahr 1941. Der Chef der Ordnungspolizei führte außerdem den neuen Ge⸗ neralinſpekteur der Schutzpolizei,/ Oberführer Generalmajor Schreyer, in ſein Ammein Zum Schluß gab der Reichsführer 7 und Chef der Deutſchen Polizei. Heinrich Himmler. die grund⸗ ſätzlichen Anordnungen für den Kriegseinſatz der Ordnungs⸗ polizei in Zuſammenarbeit mit der Sicherheitspolizei und mit dem geſamten Korps der/ Gemeinſchaftsveranſtaltung des Reichsinnenminiſteriums. Der Reichsminiſter des Innern Dr Frick hatte die Gefolg⸗ ſchaft ſeines Miniſteriums wie alljährlich zur Erinnerung an die Machtübernahme durch den Führer zu einer Gemeinſchafts⸗ veranſtaltung eingeladen An Stelle des vor dem Kriege üb⸗ lichen Kameradſchaftsabend trat ein gemeinſamer Beſuch der Staatsoper, die in ihrer Bayreuther Beſetzung eine glanzvolle Aufführung der„Götterdämmerung“ darbot. Begabtenförderung im Kriege Die Begabtenförderung 1 Hauptaufgabe des Sozial gates. Ein Kernſtück des deutschen Sozialſtaates iſt der Ge⸗ danke, daß jedem einzelnen eine Ausbildung entſprechend ſeinen Fähigkeiten und Leiſtungen zuteil werden ſoll, un⸗ abhängig davon, welche wirtſchaftlichen Mittel ihm ſei⸗ tens des Elternhauſes dafür zur Verfügung ſtehen. An der Verwirklichung dieſes en e Grundgedankens wurde ſeit 1933 gearbeitet, und gerade der Verufswettkampf iſt dafür der beſte Beweis. Im Kriege haben wir dieſe Ar⸗ beit nicht ruhen laſſen, ſondern nach Maßgabe der verän⸗ derten Umſtände fortgeführt. Obwohl im Augenblick die mi⸗ litäriſchen Aufgaben im Vordergrund ſtehen müſſen, ſind jedoch ſchon jezt die kommenden So zlalaufgaben umriſſen worden, ſei es der Bau von Arbeiterwohnungen, die Schaffung einer umfaſſenden Altersverſorgung oder ein gründlich durchgearbeitetes Berufserziehungswerk Ebenſo wird auch eine ausgebaute Begabtenförderung zum Kern⸗ ſtück des ſozialiſtiſchen Deutſchlands gehören, und die Vor⸗ arbeiten, die von der Dienſtſtelle Reichsberufswettkampf ſeit Jahr und Tag auf dieſem Gebiete geleiſtet werden konnten, werden dann in eine neue Form einmünden, Die Begabtenausleſe eine Vorbedingung für den Arbeiks⸗ 8 l einſatz. „Die Beſtrebungen, die bereits heute von verſchiedenen Stellen eingeleitet ſind, werden in Zukunft einer Zuſammen⸗ faſſung und Vereinheitlichung bedürfen, damit alle wirt⸗ ſchaftlichen Mittel zum beſten Einſatz kommen, und eine gleichmäßige Vorausleſe ſichergeſtellt iſt. Dieſe Ordnung er⸗ fordert nicht nur das ſozialiſtiſche Denken der NSDAP, ſon⸗ dern ohne ſie wird auch den kommenden Forderungen des Arbeitseinſatzes nicht Rechnung zu tragen ſein. Schon jetzt haben wir auf allen Gebieten einen bedenklichen Man gel gerade an Führungskräften, und nach dem Kriege wird das noch viel ſtärker der Fall ſein. Wir müſſen dann damit rechnen, daß die großdeutſche Wirkſchaft eine hohe Zahl von Führungskräften bereitſtellen muß, und das trotz der zahlenmäßig ſinkenden Nachwuchsziffern, die bis 1948 noch zu erwarten ſind, und trotz der Mangel⸗ erſcheinungen, die wir im alten deutſchen Wirtſchaftsraum vor dieſem Kriege ſchon fanden. Es muß dann möglich ſein, jeden im deutſchen Volke vorhandenen beruflich Begabten für dieſe großen Aufgaben aufzuſchließen, und damit nicht nur dem einzelnen ſein Weiterkommen zu ermöglichen ſon⸗ dern gleichzeitig die Erreichung der großen vom Führer ge⸗ ſtellten Ziele ſicherzuſtellen. Der Berufswettkampf— ein wichtiges Förderungs mittel. Trotz des Krieges und der dadurch bedingten Einbe⸗ rufungen auch in den Dienſtſtellen des Reichsberufswett⸗ kampfes iſt die Arbeit an der Sieger förderung nicht zum Stillſtand gekommen. Die Kameraden und Kamera⸗ dinnen, die nicht anderweitig verpflichtet wurden, führten ihre Ausbildung fort, und es wurden ihnen wie bisher die entſprechenden Mittel zur Verfügung geſtellt Es ſollte nie⸗ mand die Ausbildung ohne Zwang abbrechen, damit er recht bald in der Wirtſchaft für die dort wartenden Auf⸗ gaben bereiiſteht. Ein erheblicher Teil der Sieger und Sie⸗ gerinnen hat inzwiſchen die Schule verlaſſen und iſt entwe⸗ der in Dienſtverpflichtung genommen worden oder konnte ſich ſelbſt den erſten beruflichen Einſatz ſuchen. Es war er⸗ freulich zu ſehen, daß faſt alle trotz widriger Umſtände, die an manchen Orten einem Studium entgegenſtanden, mit ausgezeichneten Zeugniſſen die Schule verlaſſen konnten. Das freute uns nicht nur für ſie ſelbſt und für die Aus⸗ leſe des Berufswettkampfes, ſondern vor allem für den gu⸗ ten Namen, den ſie damit für ſpäter den Siegern des Be⸗ rüfswettkampfes geſichert haben. Es liegt uns daran, daß ſich mit dem Namen„Sieger des Berufswettkampfes“ an allen Anſtalten und Schulen das Bild eines fachlich und charakterlich ausgezeichneten und vorbildlichen Schülers ver⸗ bindet. Man ſoll wiſſen, daß alle, die von der Deutſchen Arbeitsfront und der Hitler⸗Jugend eine berufliche Förde⸗ rung erhalten, dieſelbe auch verdienen und dieſer Aus⸗ zeichnung für die Gemeinſchaft wert ſind. Der Krieg verurſacht keinen Skillſtand in der Jörderung. Den einzelnen iſt die Verſicherung gegeben worden— und ſie mag hier ausdrücklich noch einmal wiederholt ſein— daß die Einberufung ſelbſtverſtändlich nur eine Unterbre⸗ chung und nicht eine Beendigung der Förderung bedeutet. Es ſollen niemandem in ſeiner beruflichen Entwicklung aus ſeinem Arbeits⸗ oder Wehrdienſtverhältnis irgendwelche Nachteile entſtehen, ſondern alle Stellen ſind ſich darüber einig, daß ſie nach dem Wehrdienſt durch entſprechende Fernaufklärer über Afrika kehrte nach erfolgreichem Flug treten, um nicht mehr den eigenen Flughafen creichen konnte und da⸗ her auf einem anderen Feldflughafen gelandet iſt Nach kur⸗ gen mit Vereiſung. r Aef in heftige, aus Südweſten wehende offi Erſt beim⸗Start erfu Briten Ichwer au ſchaflen mach einer Stärke von hundert Kilometern daherbrauſten. In der Zielgegend mußte außerdem noch einem heftigen Sand⸗ ſturm ausgewichen werden. Trotzdem hatte es der Wetter⸗ gott aber gut gemeint, donn das Gebiet am Suezkanal konnte gut eingeſehen, und ſomit konnten befehlsmäßig die vorgeſehenen Stationen angeflogen werden. Infolge der ſtarken Stürme war es unmöglich, mit dem vorhandenen Benzinvorrat den Rückflug zum Ausgangsvunkt durchzu⸗ führen. Leutnant F entſchloß ſich daher nach Uebermitt⸗ lung der Aufklärungsergebniſſe dem Kampfverband, der ja auch, wie der Wehrmachtsbericht meldete, in der Nacht vom 18. Januar 1941 erfolgreich angriff, eine Zwiſchenlandung vorzunehmen und zu tanken. 5 8 Nach ſtürmiſchem Flug, auf dem keine Flak⸗ und Jagd⸗ abwehr angetroffen wurde, landete die Maſchine auf einem italieniſchen Feldflughafen. Kameraden der itglieniſchen Luftwaffe kamen fan ne e zur Maſchine und begrüßten die Beſatzung. Immer wieder brachen Rufe auf den Führer und auf 9 59 5 aus. Der Fliegerkomman⸗ dant hieß die Beſatzung herzlich willkommen und begrüßte ſie als erſte deutſche Flieger die in dieſem Kriege in dieſem Teil des Mittelmeerraumes gelandet ſind. Nach einer Be⸗ wirtung mit Kaffee und anderen Erfriſchungen wurde Leut⸗ nant F. zum örtlichen Befehlshaber der italieniſchen Luft⸗ waffe gebeten, der ſich lange enslich mit ihm unterhielt und ſich über den Auftrag informieren ließ. Am Abend fand ein jeller Empfang beim Gouverneur ſtatt, wo zwiſchen den deukſchen und italieniſchen Fliegerkameraden eine anre⸗ ende Unterhaltung in Gang kam. ſe ewieſen, daß die deutſch⸗italieniſche Fliegerkameradſchaft ein unlösbarer Beſtand geworden iſt. So wie beim Einſatz die deutſchen Kampfverbände unter dem Schutz der italieni⸗ ſchen Jager ſtarten ſo verbindet auch eine herzliche Kame⸗ radſchaft die Flieger der beiden Nationen untereinander. einem Tag Aufenthalt ſtartete die Maſchine unter aem Na iſch Belſal der italſeniſchen Kameraden zum Rückflug. Auch auf dieſem 929 wurde keine Abwehr beobachtet. r die Beſatzung, daß der Einſatzhafen den Funkſpruch vom Vortage, wonach die Maſchine zwiſchen⸗ elandet war, infolge atmoſphäriſcher Störungen nicht er⸗ alten hatte und der Ausfall der Maſchine eine Beſorgnis der Staffel war, Dieſer erſte Flug eines Fernaufklärers über Afrika und der daraufhin eingeſetzte Kampfverband 5 die letzten Angriffe auf Malta bringen ſchon jetzt den weis, daß die deutſche Luftwaffe im Mi“ lmeerraum den Dieſe Stunden haben Simon mit Note 410.2. Beſter Kombinationsſpringer wa den fünften Rane (Berlin) vor Bara — Uebergangsbeſtimmungen wleder in den Studienabſchnftt eingegliedert werden, der ihrer Ausbildung entſprechen wird. Die wirtſchaftliche Unterſtützung durch die Dienſtſtelle des Reichsberufswettkampfes iſt ihnen ungeſchmälert in dem Umfang ſicher, in dem ſie bisher auf eine Förderung rech⸗ nen konnten. Neue Aufnahmen in die Förderung haben während des Krieges nur wenige erfolgen können. Das liegt nun einmal daran, daß manche Jahrgänge dafür faſt ausfallen, und 1150 anderen wurde hier bewußt Zurück⸗ haltu ng geübt. Nicht ohne zwingenden Grund ſollen jetzt dem Arbeftsleren Kräfte entzogen werden, und vor allem ſoll auch nicht im geringſten der Gedanke entſtehen, daß nur einige die berufliche Förderung erleben, während an⸗ dere draußen kämpfen und warten müſſen. i Auch ältere Arbeitskräfte ſind in die Förderung einbezogen. Aufgenommen in die Förderung ſind vor allem auch ältere Arbeitskameraden, die zum Wehrdienſt nicht mehr herangezogen wurden. Sie erhalten durch die Förderung in vielen Fällen einen einſtweiligen Abſchluß ihrer bisheri⸗ gen beruflichen Ausbildung— alſo etwa die Meiſterprü⸗ fung, Werkmeiſterlehrgang, um dann ſofort wieder im Ar⸗ beitsleben mit nunmehr größerer Verantwortung ihren Einſatz zu finden. Gerade von den Siegern des Berufs- wettkampfes her kann der Mangel an guten Meiſtern, Werkmeiſtern, Abteilungsleitern und anderen Führungs⸗ kräften bei geeigneter Ausleſe eine Erleichterung erfahren. So werden jetzt die Vorarbeiten fortgeſetzt. die jetzt und vor allem ſpäter mit zur Löſung der ſo brennen⸗ den Nachwuchs- und Führerfrage durch die Deutſche Ar⸗ beitsfront beitragen werden. Damit hat der Reichsberufs⸗ wettkampf ſeinen letzten Sinn gefunden Er ſoll uns nicht nur ein alljährlich ein Bild vom Leiſtungsſtand aller Schaf⸗ fenden vermitteln, ſondern vor allem auf beruflichem Ge⸗ biet auch die Vorausſetzungen für die Forderung des Füh⸗ rers ſchaffen:„Jeden entſprechend ſeiner Leiſtung und ſeinen Anlagen auf den rechten Platz zu bringen.“ Aus Baden und den Nachbargauen Ausgabe von 2 291 073,50 Mark an WH W. Wertſcheinen. NS. Eine recht erfreuliche Mitteilung macht der Gau⸗ beauftragte für das Kriegswinterhilfswerk im Gau Baden und im Elſaß. Danach kommen allein im Monat Januar 1941 an die Hilfsbedürftigen des Landes am Oberrhein WhHW⸗Wertſcheine in Höhe von 2 291 073,50 Mark zur Ausgabe. Während hiervon für den Zau Baden 1142 086,50 Mark zur Verfügung ſtehen, werden im El⸗ ſaß Wertſcheine im Betrage von 1148 987 Mark veraus⸗ gabt. Aus der Gegenüberſtellung dieſer erheblichen Werte und der Einwohnerzahlen, die für Baden dem Elſaß gegen⸗ über mit 2:1 auskommen, ergibt ſich eine äußerſt aktive und kameradſchaftliche Hilfe aller Deutſchen im Reich für die beiden einſtigen Grenzländer. Mit der Januar⸗Wertſchein⸗ ausgabe bewährt ſich wiederum der neue deutſche Sozial⸗ ſtaat des Führers auf das Beſte, deſſen Leiſtungen und ehr⸗ liches Wollen in aller Welt immer unerreicht geblieben ſind. Seit der Machtübernahme war es die vornehmliche Sorge der Nationalſozialiſten, den Familien der wirtſchaftlich noch ſchwachen Bevölkerungsteile zu helfen. Badener und Elſäſſer vergelten auch dieſe Hilfe durch ihre Treue und Opferbereitſchaft, durch Vertiefung ihrer neuen Gemeinſamkeit, die Adolf Hitler ihnen jetzt mitten im Freiheitskampf der Deutſchen zum Geſchenk werden ließ. Erſter Kriegskurſus für Studenten in Freiburg. In der Zeit vom 20.— 22. Januar fand in der hieſigen Univerſität der erſte Kriegskurſus für Studenten des Frei⸗ burger Wehrmachtskreiſes ſtott. Der Kurs, zu dem ſich eine große Anzahl Dozenten aller Fakultäten zur Ver⸗ fügung geſtellt hatte, war von über 160 Teilnehmern be⸗ ſucht, die hauptſächlich aus Süddeutſchland kamen, jedoch war mancher von den Teimehmern darunter, der Süd⸗ deutſchland nur in geringem Maße kannte und in Freiburg zum erſten Male war. Der Zweck des Kurſus war eine all⸗ gemeine geiſtige Auffriſchung der bei der Wehr⸗ macht ſtehenden Studenten, daher auch die Wahl der Vor⸗ tragsthemen mit allgemein intereſſierendem Charakter. Un⸗ ter den Teilnehmern waren ſämtliche Fakultäten vertre⸗ ten. Die Studenten waren von der Einrichtung des Kurſus, den Freiburg als erſte deutſche Univerſität durchgeführt hat, hoch erfreut was wiederholt zum Ausdruck gebracht wurde. Aber auch bei den Wehrmachtsdienſtſtellen hat der Kurſus große Anerkennung gefunden. 5 Wieder Rennwoche in Mannheim und Baden⸗Baden. Der Leiter der Oberſten Behörde für Vollblutzucht und rennen, Oberlandſtallmeiſter Dr. Seyffert, hatte die Ver⸗ treter der deutſchen Rennvereine zu einer Tagung nach Ber⸗ lin eingeladen. Die Beſprechungen dienten in erſter Linie der Geſtaltung des Rennjahres 1941. Bemerkenswert iſt, daß in dem Jahresprogramm auch die Internationale Rennwoche in Baden⸗Baden und die Rennen in Mannheim vorgeſehen ſind. Todtnau.(Schweres Fahrſtuhl⸗Unglück.) Ein tödlicher Unfall ereignete ſich bei den hieſigen Textil⸗ werken. Der ſeit vielen Jahren dort tätige 70jährige Meiſter Wetzel wurde aus bisher nicht feſtgeſtellter Urſache, vom Fahrſtuhl erfaßt und erdrückt... Schlepperführerlehrgänge in Salem und Eppingen Von Montag, den 27. Januar bis Samstag, den l. Fe⸗ bruar 1941 einſchließlich finden in Salem Kreis Ueberlin⸗ gen und von Montag, den 24. Februar bis Samstag den J. März 1941 in Eppingen Schlepperführerlehrgänge ſtatt. Die Ausbildung erfolgt ſowohl an Dieſelſchleppern als auch an Glühkopfriaſchinen(Bulldogg). Als Teilnehmer kommen Jungbauern don 14—17 Jahren und Aeltere, die nicht vor der Einberufung ſtshen, in Frage. Die Teilnahme von Jungbäuerinnen und Frauen iſt beſonders erwünſcht. Eine Tolunehmergebühr von 4 Mark wird erhoben. Deutſche Skimeiſterſchaften.. Weltmeiſter Guſtl Berauer(WH, Petzer) wurde bei den deuiſchen Skimeiſterſchaften in Spindelmühle erwartungs gemäß auch Sieger in der Kombination und damit dritten Male hintereinander deutſcher Meiſter. Er ſiegt obwohl er im Sprünglauf nur den 11. Platz belegte Note 433.4 vor Joſef Gſtrein mit Note 421.2 und Haus Lahr(WH /Harrachsdorf) mit Note 213.3 und 48.5⸗Meter⸗Sprüngen. Er kam in der Geſamtwe Ehepaar Baier vor Geſchwiſter Paufin— Ergebnis der deutſchen ie e e ee für 55 e die am Samstag in München entſchieden liner Paar erhielt Platzziffer 5,5, Platzziffer 11,5 erhielten. Dritte n/ Falck elf Paare. 5 8 5 Kundgebung in der Turnhalle. „Die Fahne hoch, Deutſchland beſtimmt die Zukunft“. Unter dieſer Parole ſtand geſtern Rachmittag die Kund⸗ gebung der RSD AP. in der Turnhalle, die einen überaus guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Nach einem Chorvortrag der Ortsſängerſchaft und den Beg üßungsworten des ſtell⸗ vertretenden Ortsgruppenleiter ergriff Kre sleiter Dr. Hans Erley⸗Waldshut das Wort. In klaren und überzeugenden Worten zeigte er den Schickſalskampf des deutſchen Volkes auf, das zur letzten und höchſten Entſcheidung angetreten ſei. Im Jahre der Entſcheidung gilt es in noch ſtärkerem Maße dem unbedingten Glauben und der Rereitſchaft bis zum letzten Ausdruck zu geben. Mit voller Siegeszuver⸗ ſicht können wir den kommenden Tagen entgegenſehen, denn unſere Wehrmacht und ein geſchloſſener unerſchütter⸗ licher Glaube zu unſerem Führer wird uns den Endſieg bringen. Seine Ausführungen gipfelten ſich zu einem Treuebekenntnis zu Führer und Vaterland. * Ein Jahr Gefängnis für Fleiſchkarlendiebſtahl. Das Amts⸗ gericht verurteilte die 48 Jahre alte Franziska Lahnert aus Linz am Rhein zu einem Jahr Gefängnis abzüglich acht Wochen Haft. Die Lahnert, die ſeit 13 Jahren bei der Stadt⸗ gemeinde eine Putzſtelle innehatte, wurde im Oktober ver⸗ gangenen Jahres ſtraffällig, indem ſie aus einem Schrank in nder Abteilung Wirtſchaftsamt zehn ganze Fleiſchkarten für insgeſamt 50 Kilo entwendete. Anſere Soldaten hungern nach Büchern Jortführung der Bücherſammlung der Partei für die ge⸗ ſamke Dauer des Krieges. NSG. Dem Buch wohnt eine geheimnisvolle Kraft inne. Als eine der ſtärkſten Waffen des Geiſtes iſt ihm die Macht gegeben, den Menſchen aus den Niederungen des Alltags emporzuführen zu einer höheren Schau des Da⸗ ſeins, die dazu angetan iſt, Willen und Verantwortung zur Erfüllung der Aufgaben dieſes Lebens zu ſtärken und zu mehren. Es wird nicht zu unrecht geſagt, daß ein gu⸗ tes Buch der beſte Helfer in der Bedrängnis und der nach⸗ haltigſte Troſt in der Einſamkeit ſein kann. Die Wünſche und Sehnſüchte vieler Tauſende, denen ihre Verwirklichung nur ein haſtiges Leben mit ſeinen Anforderungen in ſo vielen notwendigen und nüchternen Dingen verſagt blieb, finden ihre geläuterte Darſtellung in den unvergänglichen Werken der Dichter, deren Schaffen ſomit eine weſentliche Vorausſetzung legt zur Unſterblichkeit ihres Volkes. f Ueber den Einfluß des Schrifttums auf die Einſatzbe⸗ ceitſchaft des Soldaten des großdeutſchen Freiheitskampfes können wir in zahlreichen Feldpoſtbriefen nachleſen. Stets hat der unerſchöpfliche Reichtum des deutſchen Buches, ha⸗ ben die Werke klaſſiſcher Dichtkunſt wie die Erzeugniſſe einer gediegenen Unterhaltungsliteratur und nicht zuletzt auch die Kinder der heiteren Muſe in den Feldſtellungen und Barackenlagern, in den Fliegerhorſten und auf den Schiffen der Kriegsmarine in manchen ſtillen Stunden der Freizeit eine ſtarke und feſte Brücke zur Heimat geſchlagen. Mit beſonderer Liebe und Sorgfalt hat ſich unmittelbar nach Kriegsbeginn die Partei die Zuſammenſtellung aus⸗ geſuchter Büchereien für die Wehrmacht angelegen ſein laſſen, zu denen nach einem Aufruf von Alfred Roſen⸗ berg Buchſpenden aus allen Kreiſen der Bevölkerung in reicher Auswahl bereitgeſtellt wurden. Nun iſt der Lele⸗ hunger unſerer Soldaten allerdings noch keineswegs als geſtillt anzufſehen. In den vielen begeiſterten Dankesbriefen, die uns nach den erſten Buchſpenden erreichten, kommt im⸗ mer wieder der Wunſch nach neuem Leſeſtoff zum Aus⸗ druck. Wenn daher— wie ſchon mitgeteilt— Reichsleiter Alfred Roſenberg die e der Bücher ⸗ ſammlung der Partei für die geſamte Dauer des Krie⸗ ges angeordnet hat, dann wird die Bevölkerung ſich der neuerlichen Bitte. die durch die Zellen⸗ und Blockleiter für unſere Soldaten an ſie herantragen wird, nicht verſchlie⸗ ßen und in ihren erneuten Buchſpenden einen kleinen Teil der Dankesſchuld der Heimat an jene abtragen, die für ſie unter den Fahnen ſtehen. ö — U— Nie ganz frisch Brot ſoll nie ganz friſch gegeſſen werden. Wenn es etwas gelegen hat, iſt es noch nicht altbacken, dann hat es erſt die Eigenſchaften, die man von einem e gut be⸗ kömmlichen Brot verlangt. Es ſättigt mehr als ein ganz friſches. Ganz abgeſehen davon, daß das friſche Brot ſehr ſchwer ver⸗ daulich iſt, iſt deſſen Verzehr wirtſchaftlich eine Verſchwendung, denn man ißt im Verhältnis mehr davon. Es„ſchneidet ſich im Nu weg Auf dem Lande, wo die Mahlzeiten gut und kräftig ſein und vor allem eine ganze Zeit vorhalten müſſen, hat man ſchon lange die Gewohnheit, das Brot immer erſt abliegen zu en, ſehe es verbraucht wird. 8815 5 neue zu erſetzen ſind, pfleglich zu behandeln. Wenn Geſchiedene wieder heiraten.— Steuerlich Fort⸗ ſetzung der erſten Ehe. Ehepaare, aus deren Ehe nach fünf Jahren noch kein Kind hervorgegangen iſt, kommen in die Steuergruppe I und müſſen eine erhöhte Steuer zahlen. Der Reichsfinanzhof hatte dazu einen intereſſanten Streitfall zu entſcheiden. Die Eheleute waren von 1931 bis 1936 kinderlos verheiratet. 1936 wurde die Ehe geſchieden. Im Auguſt 1938 haben ſich die Ehegatten wieder miteinander geheiratet. Kinder ind auch aus dieſer Ehe bisher nicht hervorgegangen. Die Eheleute beantragten nun die Veranlagung in Steuer⸗ gruppe Il. weil die zweite Ehe noch nicht fünf Jahre beſtan⸗ den habe. Der Reichsfinanzhof hat in dieſem Falle die fünf⸗ jährige Schonfriſt abgelehnt. Wenn ſich geſchiedene Ehegatten wieder miteinander verheirateten, ſo ſchlöſſen ſie bürgerlich⸗ rechtlich eine neue Ehe. Steuerrechtlich ſei es jedoch keine neue, ſondern die Fortſetzung der erſten Ehe. Dieſe Auffaſſung ent⸗ ſpreche der Volksanſchauung. Froſt in den Gliedern Zweifellos hat der Winter ſeine Schönheit und Freuden, aber es muß doch zugegeben werden, daß er auch eine gewiſſe Lebenserſchwerung mit ſich bringt. Vor allem wer in der Kälte mit ungeſchützten Händen arbeiten muß, und dazu gehört ja die Hausfrau, lernt die unan⸗ genehme Seite des Winters kennen. Die Folge iſt nun oft, und zwar in erſter Linie bei blutarmen Menſchen, der ſogenannte„Froſt“ Sind die Erfrierungen nur leicht, laſſen ſie ſich erfolgreich mit warmen Bädern ſowie Wechſelbädern, denen man etwas Alaun oder Eichen⸗ rindeaufguß zuſetzt, behandeln. Regelmäßige Einreibun⸗ gen mit Glyzerin, Kampfer⸗ oder Mentholſpiritus, „Kampfer⸗ oder Elpzerinſalbe wirken ſchmerzlindernd und heilend, ſogar bei Froſtbeulen im Anfangsſtadium. Schwerere Erfrierungserſcheinungen, wie offene Froſt⸗ beulen, gehören unbedingt in ärztliche Behandlung. Im übrigen iſt es falſch, froſterſtarrte Hände oder Füße am Ofen zu erwärmen. Damit erſt ruft man die Gewebs⸗ ſchädigungen hervor. Richtiger iſt es, die Blutzirkulation durch Bewegung und Maſſage der kälteſteifen Glieder in lauem Waſſer anzuregen und ſomit langſam„aufzutauen“. Ohne Pflege hält der beſte Schuh nicht NS. Jetzt im Kriege iſt ſeder verpflichtet alle Beklei⸗ dungsſtücke, beſonders die Schuhe, die nur ſehr ſchwer durch Nur durch richtige Pflege können eine lang Tragdauer des Schuhwerks und die Einſparung wichtiger Rohſtoffe erreicht werden. Wer es einrichten kann ſollte jeden Tag die Schuhe wech⸗ ſeln Gleich nach dem Tragen J a iſt wird er auf den Leiſten geſpannt und dadurch wie⸗ der in ſeine urſprüngliche Form gebracht. Daran anſchlie⸗ ßend müſſen Straßenſtaub und ⸗ſchmutz entfernt werden, damit er nicht während des Stehens in das Oberleder ein⸗ dringen und Schaden anrichten kann. Hartnäckige Flecken, die durch leichtes Bürſten und Abreihen nicht verſchwinden, entfernt man am beſten mit einem in Benzin getränkten Läppchen.(Helle Lederſchuhe, die durch vieles Tragen ihre urſprüngliche Farbe eingebüßt haben, werden durch eine Ganzabreibung mit Benzin wieder wie neu.) Erſt dann wird das Schuhputzmittel, das für die vielerlei Schuharten ver⸗ ſchieden iſt, aufgetragen. Wenn es gut in das Oberleder ein⸗ ezogen iſt— was am beſten über Nacht geſchieht— werden bie Schuhe mit einer Bürſte nachgeputzt und mit einem wei⸗ chen Tuch nachpoliert. Nun erſt ſteckt man die Schuhe in einen Schuhbeutel, die ſich aus alten Strumpflängen leicht und koſtenlos herſtellen laſſen, und ſtellt ſie auf das Schuhbord damit die Luft von allen Seiten an die Schuhe heran kann. Die Unterbringung in einem ge⸗ ſchloſſenen Schrank iſt nicht zweckmäßig da dann die getrage⸗ nen Schuhe nicht genügend ausdünſten können. In den kalten und feuchten Tagen des Winters muß auf die Schuhpflege ganz beſondere Sorgfalt verwandt werden. Alle ſchweren Schuhe, wie Sportſchuhe, Wanderſchuhe, Stiefel Skiſtiefel uſw. dürfen nie im naſſen Zuſtand e oder zum Trocknen in die Nähe des Ofens oder er Heizung gebracht werden. Die ſchlimmſten Schäden, wie riſſiges und ſprödes Oberleder, werden durch gewaltſames Trocknen verurſacht. Die naſſen Schuhe müſſen zunächſt vom Schmutz befreit und dann gut mit Zeitungspapier ausge⸗ ſtopft und auf die Seiten gelegt werden, damit die feuchten Sohlen abtrocknen können. Nach einiger Zeik vertauſcht man die Papiereinlagen gegen Schuhſpanner und läßt die Schuhe langſam an der Luft trocknen. Wenn ſie gut ge⸗ trocknet ſind werden Oberleder und Schuhſohlen mit geeig⸗ neten Präparaten überſtrichen, damit die Schuhe möglichſt waſſerundurchläſſig bleiben. 8 5 Wildlederſchuhe werden mit einer Gummi⸗ oder Stahlbürſte gereinigt und aufgerauht, bevor man ſie über⸗ pudert. Speckige Stellen behandelt man vorher mit Sand⸗ papier, da ſie ſonſt den Puder nicht annehmen. Die Ueberſchuhe die zeit ſo gute Dienſte leiſten, müſſen auch beſonder ehandelt werden. Während der Sommermongte dürfen ſie nicht ir⸗ gendwo verſtaubt herumliegen ſonſt iſt man im Winter, wenn ſie wieder hervorgeholt werden, von ihrem häßlichen Ausſehen enttäuſcht. Nach Möglichkeit ſoll man die Gummi⸗ ſchuhe gleich nach dem Tragen abwaſchen und mit Glyzerin oder einem anderen Gummipflegemittel einreiben. So be⸗ halten ſie ihren Glanz und der Gummi wird nicht ſpröde Und ſchlecht. Wer all dieſe Schuhputzregeln befolgt und außerdem noch darauf achtet, daß kleine und große Schubſchäden ſofort re⸗ geputzten pariert werden, der kann gewiß ſein, daß er ſeine Schuhe gut behandelt und dadurch zur Sicherſtellung des Schuhver⸗ brauchs, der während der Dauer des Krieges auf ein Min⸗ deſtmaß beſchränkt werden muß. weſentlich 1 555 1 2 8 2 wenn der Schuh noch warme] reſten; abends Gemüſe die uns in der n ahres⸗ 5 1901 Sonnenaufgan, Tücke des Objektes? Iſt der Hammer tückiſch, der meinen Daumennagel trifft oder bin ich ungeſchickt? Der Menſch iſt nun einmal ſo ver anlagt, daß er ſich nicht ſelber gerne die Schuld gibt. Er ſelbſt, das Subjekt, iſt ein wahres Prachtſtück, aber die böſen Objekte die berſten faſt vor Niedertracht. Da iſt zunächſt der berühmte Kragenknopf, der ſich nach ſeinem Hinabfallen mit geradezu teufliſcher Bosheit zu verbergen weiß, da iſt ferner das nicht minder berühmte Butterbrot, das in ohe⸗ ſter Weiſe unſere heiligſten Gefühle verletzt und unfehlbar mit der beſchmierten Seite auf den guten Teppich fällt. Da g de Deckel von Kaffeekannen, tückiſche Löcher im Läuferteppich und tauſend ſind herausgefallene Bildernägel, abgleitende andere Dinge, die uns ſcheinbar nur gar zu gerne einen Schabernack ſpielen. Iſt es nicht geradezu eine Gemeinheit wenn uns der letzte Zug, der uns noch pünktlich zum Dienſt bringen kann, unmittelbar vor der Naſe abfährt oder wenn der Schlauch am Hinterrad, der zwar ſchon lange hätte nach geſehen werden müſſen, gerade heute endgültig den Dienſt verſagt? Eine wahre Verſchwörung von tückiſchen Objekten ſcheint da zu beſtehen, ö Unſer Bleiſtift ſieht doch wirklich harmlos genug aus, aber ehe wir es uns verſeben, iſt er uns mit ſcharfer Spitze in die Hand gefahren. Wie niederträchtig benimmt ſich auch dieſer Hocker, wenn er einfach umkippt und uns ſchmerzhaft hin⸗ fallen läßt, als wir ihn beſteigen wollen, um den Gang nach der Leiter zu ſparen.. Oder iſt es mit unſerer Unſchuld doch nicht ſo weit he Nun, der einſichtige Leſer, ſo ſchreibt der„Unfall⸗Verhü⸗ tungs⸗Kaleuder 1941“ wird längſt gemerkt haben, auf weſſe Seite die Schuld an den eben geſchilderten peinlichen Zuf len zu ſuchen iſt. Eine geſchickte Hand läßt weder Kragen⸗ knopf noch Kaffeekannendeckel fallen, und eine Hausfrau kennt keine nachläſſig befeſtigten Bilder und auch wo wir unſerer täglichen Arbeit nachgehen. ſorgſame keine Löcher im Teppich. Dem pünktlichen Mann fährt ſeine Elektriſche gerade zur rechten Zeit vor und dem gewiſſen⸗ haften Radfahrer iſt der prall gefüllte Schlauch ein zuber⸗ läſſiger Diener. Gib dem Bleiſtift die Hülfe und der Feile das Heft, und ſie werden dich niemals verletzen. Benutze den Hocker nur zum Sitzen und die Leiter nur nach vorheri⸗ ger gewiſſenhafter Helfer gefunden. Wochenküchenzettel Für die Jeit vom 27. Januar bis 2. Februar 1941. Prüfung, dann haſt Du zwei weitere Montag: morgens: Milchſuppe, Vollkornbrot, Mar- melade; mittags: Sagoſuppe, Selleriekartoffeln mit Fleiſch⸗ Hagebuttentee. Dienstag: morgens: Müsle, Butterbrot; mittags: g i Geröſtete Grünkernſuppe, heiße Wurſt, Meerrettichbeiguß. vom Mittag(Reſte), Streichkäſe, Schalenkartoffeln; abends: Bratkartoffeln(Reſte vom Mikl⸗ tag), Gelberübenſalat, deutſcher Tee. Mittwoch: Buttermilchſuppe, Vollkornbrot; mittags: Helle Zwiebelſuppe, Kohlrübenpuffer, eingemachtes Kom⸗ pott; abends: Saure Kartoffelblättchen, Pfefferminztee. Schwartemagen, Donnerstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Marmelade; mittags: Gelberübenſuppe, ſaure Sülz, Scha⸗ lenkartoffeln; abends: Makkaroniauflauf, Spitzwegerichtee. Freitag: morgens: Brotſuppe, Vollkornbrot; blechkartoffeln, Buttermilch. Samstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, But⸗ Fleiſchküchle, ter; mittags: Grießſuppe, Wirſinggemüſe, Schalenkartoffeln; abends: Schalenkartoffeln, Leberwurſt⸗ ſoße, Meliſſentee. Sonntag: morgens: Einfacher Gugelhupf, Malzkaffee ß mittags: Wirſinggemüſe(Reſte vom Samstag), Rindsbra⸗ ten; abends: Streichwurſtbrote, Gürkchen. Vrombeerblätter⸗ tee. i Kohlrübenpuffer: Zutaten: 200 Gramm Mehl, 200 Gramm gekochte, ter Kaffeetöffel Milei, Salz, 1 Eßlöffel Zucker,/ Liter Ma⸗ germilch, 375 Gramm roh, ſehr fein geriebene Kohlrüben. Zubereitung: Sämtliche Zutaten zu einem dickflüſſigen Brei vermiſchen und in heißem Fett dünne Puffer backen. Gedenktage 2 7. Januar. 1521 Eröffnung des Reichstages zu Worms. eriebene Kartoffeln, 1 Ei, 1 gehäuf⸗ Tomatenſoße, mit⸗ g. tags: Bauernſuppe, Dukatennudeln, Saftſoße; abends: Back 1 1756 Der Tondichter Wolfgang Amadeus Mozart in Salz.. burg geboren. 5 1775 Der Philoſoph Friedrich Wilhelm v. Schelling zu Leonberg in Württemberg geboren. a 1786 Der preußiſche Reitergeneral Hans Joachim v. Zieten in Berlin geſtorben. 1808 Der proteſtantiſche Theologe und Philoſoph David Friedrich Strauß in Ludwigsburg. N 5 1814 Der Philoſoph Johann Gottlieb Fichte in Berlin geſt. 1859 Wilhelm II., ehemaliger deutſcher Kaiſer, in Berli eboren. i 8 er italieniſche Tondichter Guiſeppe Verdi in Mailand ie 5 22 5 5 72— Sonneauntergang 18. Monduntergang 18. 9.06 Mondaufaana 8.39 dbsc fang Jer Veibertalen und der Lebensmittelkarten. glb. Hulkele nt Kiel verloren. Abzugeben Staufenerſtraße 25. Faſt täglich werden bei uns Kleide rkarten ab⸗ gegeben, die verloren wurden oder in Geſchäften liegen geblieben ſind und die den Eigentümern nur darum nicht zugeſtellt werden können, weil ſie nicht oder nur teilweiſe beſchriftet ſind. Die gleichen Anſtände ergeben ſich auch bei Lebensmittelkarten immer wieder. Daraus ergibt ſich, wie wichtig die Angabe der vollen An⸗ chrift auf den Bezugsausweiſen iſt. Es iſt übrigens usdrücklich vorgeſchrieben, daß dieſe mit der vollen ſchrift zu verſehen iſt. Wir bitten dringend, das eachten und die Beſchriſtung nachzuholen, wo er unterlaſſen worden iſt. rnährungs⸗ und Wirtſchaftsamt Mannheim. i 8 Mehrere für Kleider bügeln ö gesucht. i Vorzustellen von 111 Uhr. Färberei Kramer Seckenheimer Landstr. 270. Landwürſſchaflliche Ein- und Perkaufsgenoſſenſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Beſtellungen zur Lieferung von Ei.inlegſchweinen werden in unſerem Lager entgegengenommen. Ale enflber- Hunnen „% bid i kaufen gefuh),, VPVMTV nen ß 5 Angebote mit Alter und Preis an Neckar-· Bote- Druckerei 5 Ausſtatlung. Münch, Bonndorſerſt. 35.—TT.. — 8 . 6 77 5 0 a ö g 5. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpette, Geſchäfts berichte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, 8 Vereine und Private nötigen Druckarbeiten in gediegener „