ſſen⸗ ther⸗ Feile Nutze heri⸗ tere * J ͤ Bezugspreis: Monatlich Mn. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim dages. und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Felertage, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.. 41. Jahrgang Bombenvolltreffer auf ein Handelsſchiff.— Brennendes Handelsſchiff geſichtet. DNB. Berlin, 27. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Kampfflugzeuge griffen am 26. Januar Geleitzüge und einzeln fahrende Schiffe an der Südoſtküſte Englands er⸗ folgreich an. Zwei Bombenvolltreffer auf einem Handels- ſchiff bei Orfordneß verurſachten eine heftige Exploſion. Aufklärungsflugzeuge ſichteten nördlich Greal Jarmouth ein brennendes Handelsſchiff, das am Vortage von einem Kampfflugzeug angegriffen worden war. i Der Feind warf in der letzten Nacht in Weſt⸗ und Mit⸗ teldeutſchland an verſchiedenen Stellen Brandbomben und wenige Sprengbomben. Entſtandene Brände konnten ſchnell gelöſchl werden. Der Sachſchaden iſt unbedeutend. Der An⸗ griff forderte vier Tote und ſechs Verletzte unter der Zivil⸗ bevölkerung. Drei eigene Flugzeuge werden vertnißt. Im Dienſte Englands verloren. Newyork, 27. Jan. Der holländiſche, für England fah⸗ rende Dampfer„Weemſterdijk“(6869 BR) ſandte Mackay Radio zufolge einen Hilferuf aus. Das Schiff ſinke nach einer Exploſion, und die Mannſchaft verlaſſe das Schiff zwölf Meilen vor der britiſchen Küſte. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Kämpfe bei Derna und im Sudan. Ro m, 27. Jan. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Monkag hat folgenden Worklaut: »Das Haupkquartier der Wehrmacht gibt bekannk: An der griechiſchen Front Kampfhandlungen von örtlicher Bedeutung und geſteigerte Spähtrupptätigkeit. Unſere Flug⸗ zeuge haben feindliche Truppen mik Bomben belegt. In der Cyrengika haben unſere Truppen in leb⸗ haften Kämpfen öſtlich und ſüdlich von Derna den feind⸗ lichen motoriſierten Abteilungen beträchkliche VBerluſte bei⸗ gebracht. Unſere Luftwaffe hat ſtarke Zuſammenziehungen von mokoriſierten Verbänden und Arkillerie mit Bomben und Meß- Jeuer belegt. Zwei engliſche Flugzeuge wurden von unſeren Jägern abgeſchoſſen. In Oſtafrika dauerten an der Sudan- Front die Kämpfe fort an denen die Abteilungen unſerer Luftwaffe durch heftige und erfolgreiche Angriffe ohne Unterlaß keil⸗ nahmen An der genig-Front haben unſere Abteilungen eine ſtarke feindliche Kolonne überraſcht und ihr empfind⸗ liche Verluſte beigebracht.“ Lieber über Bord! Seeleute in britiſche Dienſte gezwungen. In einem portugieſiſchen Hafen iſt vor einiger Zeit der in engliſchen Dienſten ſtehende holländiſche Minenleger „Willem van den Zaan“ eingelaufen. Das Schiff führte die holländiſche Flagge, übernahm Brennſtoff, Proviant und Waſſer und lief am gleichen Tage abends wieder aus, um die Fahrt nach Kapſtadt fortzuſetzen. Die Mannſchaft be⸗ tand aus Holländern und Engländern. Bei der Ausfahrt des Schiffes ſprangen zwei holländiſche Mitglieder der Be⸗ ſatzung von Bord. Der Matroſe Heere aus Born in Holland kam mit der Schiffsſchraube in Berührung und fand den Tod. Dem Matroſen H Spaan aus Utrecht gelang es an Land zu ſchwimmen, wo er interniert wurde. Er hat ſpä⸗ ter berichtet, daß er zuſammen mit vielen anderen Ange⸗ hörigen der Beſatzung während des kurzen Aufenthalts im Hafen verſucht hatte, von Bord zu kommen, um ſich der Dienſtleiſtung für England zu entziehen. Unter der hollän⸗ diſchen Beſatzung ſeien faſt alle aufs äußerſte überdrüſſig beworden, noch weiterhin für England zu kämpfen. Denn einer hätte eine vernünftige Antwort auf die Frage ge: wußt, wofür und warum man eigentlich für g Kriegsdienſte leiſtet Von den Abſichten der Beſatzung habe die Schiffsführung irgendwie Kunde erha ten. Darauf wurde eine ſcharfe Bewachung aller Holländer durch die an f Bord befindlichen Engländer eingerichtet. In den Nachmit⸗ tagsſtunden ſei es unter den holländiſchen Matroſen zu einer Revolte gegen die Engländer gekommen die aber mit Waffengewalt unterdrückt wurde. So hätten er und ſein Kamerad Heere bei der Ausfahrt kurzerhand den Entſchluß gefaßt, über Bord zu ſpringen. Daß die Engländer neutralen Seeleuten auch auf den von England geraubten Handelsſchiffen das Leben zur Hölle machen, geht aus zahlreichen Fällen von Selbſ 5 mord hervor. So wird bekannt, daß der Kapitän Heh⸗ mann von einem ſkandinaviſchen Dampfer in Li⸗ verpool Selbſtmord begangen 555 Auch der Kapitän 15 ſtrön, deſſen Schiff in der Englandfahrt tätig war hat ſich das Leben genommen. In ſüdamerikaniſchen Häfen ſind die ſkandinaviſchen Kapitäne Nyberg und A Jonſon über Bord . als ihre Schiffe wieder nach England auslau⸗ en ſollten und befinden ſich wegen Nervenzuſammenbruchs an Land. Alle dieſe Kapitäne gehörten derſelben Reederei an Ein anderer Kapitän dieſer Reederei erhielt von eng ⸗ liſchen Agenten ein verlockendes Angebot. einen Dampfer zu übernehmen, der in einem Hafen des Fernen Oſtens ohne Kapitän feſtliegt, da dieſer ausgeſtiegen war. Er hat das Angebot abgelehnt, obwohl er ſich arbeitslos in Süd⸗ amerika an Land befindet und die Engländer ihm eine hohe bensverſicherung kaufen wollten. Luftangriffe auf Geleitzüge tungen durften hierüber kein Wort berichten Aber die amt⸗ England reden von Chriſtus und meinen Kattun“. Dienstag, den 28. Januar 1941 Der tote Guez⸗Kanal In welchem Umfang bereits die Sicherheit des engli⸗ ſchen Seeweges nach dem Fernen Oſten erſchüttert iſt, be⸗ wies die kürzlich ergangene Anordnung, wonach die Suez⸗ Kanal⸗Geſellſchaft von der Regelung ihrer finanziellen Ver⸗ pflichtungen befreit wird. Der ägyptiſche Finanzminiſter erläuterte dieſe Anordnung nunmehr dahin. daß ſie durch die gegenwärtigen Umſtände notwendig geworden ſei. Wie der Miniſter weiterhin erklärte, ſei die Geſellſchaft zurzeit nicht in der Lage, ihre Verpflichtungen hinſichtlich der Di⸗ videnden und Schulden zu erfüllen. Die„gegenwärtigen Umſtände“, die zu den erwähnten Maßnahmen geführt ha⸗ ben und die ſchamhaft verſchwiegen werden, ſind aller Welt nur allzu gut bekannt Der Weg nach dem Fernen Oſten wird für die britiſche Schiffahrt immer weiter und immer gefährlicher, wozu die in der letzten Zeit geſteigerte Aktivi⸗ tät der Luftwaffe der Achſenmächte noch beſonders beige⸗ tragen hat. Im übrigen ſchadet es den Aktionären der Suez⸗Kanal⸗Geſellſchaft gar nichts, wenn ſie jetzt nichts ver⸗ dienen; haben ſie doch ſeit Jahrzehnten ungewöhnlich hohe Dividenden, bis zu 100 Prozent, eingeſtrichen! 5„Heimwehren“ auch auf Malta. Die unaufhörlichen Luftangriffe gegen die Inſel Malta haben, wie ſich„Popolo di Roma“ aus Genf melden lüßt, den Gouverneur veranlaßt, durch öffentlichen Aufruf die geſamte Bevölkerung zum Militärdienſt heranzuziehen, d. h. nach dem Vorbild des Mutterlandes Heimwehren zu bilden. Eingeſtändniſſe auf Amwegen Was briliſche Ordensverieihungen verraten. Der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht hat wiederholt mitgeteilt, daß die deutſche Jaftwaffe erfolg⸗ reiche Angriffe auf feindliche Flagplätze durchführte. Der britiſchen Oeffentlichkeit gegenüber wurde jedoch dieſe Tat⸗ ſache von der engliſchen Zenſur vorenthalten, und die Zei⸗ liche„Londoner Gazette“, das offizielle Verkündunge blatt der britiſchen Regierung, hat jetzt eine Reihe von Ordens⸗ auszeichnungen des Flieger⸗ und weiblichen Hilfsperſonals der Luftwaffe veröffentlicht, in denen zum erſten Male— was man natürlich überſehen hatte— indirekt gleichzeitig der Erfolg deutſcher Angriffe gegen militäriſche Ziele ein⸗ geſtanden wird. Ein Luftwaffengefreiter iſt ausgezeichnet worden, weil er„während des deutſchen Angriffes auf einen Flugplatz Verwundeten die erſte Hilfe leiſtete, als die Bomben fie⸗ len. Während eines weiteren Angriffes auf den gleichen Flugplatz hat er abermals erſte Hilfe geleiſtet. Er hat ſich in einer lobenswerten Weiſe verhalten, als Flugzeuge in Flammen aufgingen.“ Ein anderer RAF ⸗Angehöriger iſt ebenfalls im Zuſammenhang mit einem„heftigen Bomben⸗ angriff auf einen Sti punkt der RAF“ gelobt worden. Eine weibliche Hilfskraft auf einem RAF Flugplatz, der ebenſo wie die übrigen natürlich nicht genannt wird, war in der Telefonzentrale tätig,„als die Station von fünf feindlichen Flugzeugen bombardiert wurde“. Im Gegenſatz zu den Communiqués des britiſchen Informationsminiſte⸗ riums, wonach deutſche Angriffe ſelbſtverſtändlich von vorn⸗ herein immer erfolglos ſind, wird in der Begründung der Ordensauszeichnung wörtlich zugegeben:„Das Gebäude, in dem auch die Telefonzentrale untergebracht iſt, erhielt einen Bombentreffer, und andere Bomben gingen ganz in der Nähe nieder Ueber das Perſonal ging ein Regen von Mauertrümmern und Splittern nieder“. In einer weiteren Begründung heißt es ſchließlich, daß— wiederum bei einem deutſchen Bombenangriff auf einen nicht genannten Flug⸗ platz—„jedes Fenſter herausgedrückt wurde“, und„daß ganze Gebäude ſeden Augenblick einzuſtürzen drohten“. Gott und Kattun Baumwollbörſe in einer Kirche. ſamkeit der deutſchen Luftangriffe gibt der„Daily Mail“. Das Blatt berichtet nämlich, daß die großen engliſchen Baumwollgeſchäfte in Mancheſter in dieſem Jahre in einer Kirche abgeſchloſſen werden mußten. Die Börſe von Man⸗ cheſter ſei durch einen Bombentreffer beſchädigt. Seit Be⸗ ginn des neuen Jahres habe die Börſe daher in der Pneu⸗ monia Alley, d. h„Schwindſuchtgaſſe“, hinter der ehe⸗ maligen Börſe ſtattgefunden. Jetzt ſcheint aber auch dieſe Notunterkunft nicht mehr brauchbar zu ſein; denn die Baumwollmakler, die am 10. Januar ihre Abſchlüſſe mit Indien, Braſilien und dem Kongo tätigen wollten, mußten dies in einer kleinen Kirche tun. Eine undurchdringliche Menſchenmenge umbrandete, wie„Daily Mail“ ſchildert, die Tafeln, aut denen die letzten Baumwollpreiſe und Kurs⸗ ſchwankungen angezeigt wurden, und der ganze Raum war derart überfüllt, daß ein Teil der Geſchäfte auf der Straße abgewickelt werden mußte. Noch ſchlimmer ſtand es aber um die Verbindung der Händler mit ihren Banken und Klienten. Für ſämtliche Abſchlüſſe ſtand nur ein einziger Fernſprecher zur Verfügung. 5 Bei den engen Beziehungen, die im plutokratiſchen Eng⸗ land ſeit je zwiſchen Religion und Geſchäft beſtanden haben, wird dieſes ſeltſam anmutende Bild unfreiwillig zu einem Einen vielleicht unbeabſichtigten Beweis für die Wirk⸗ f nne . eee väſaftigſte Biſſen für die Diktatoren“. Bund überredet. der gegen Amerika und andere tionen gerichtet ſei. recht 1 Symbol Sagt doch ſchon der alte märkiſche Dichter Fontane, der die Engländer durchſchaut hatte:„Sie ſicherſte Mittel, um die Niederlage Nr. 28 Weit vom Krieg! Aber Flüchtlinge finden keine unterkunft. Selbſt ein konſervatives Blatt wie die„Times“ kann nicht länger die Tatſache verſchweigen, daß die Wohlhaben⸗ den und durch den Krieg enorm verdienenden Kreiſe es verſtanden haben ſich aus den Gefahrenzonen herauszu⸗ halten und dank ihrer wohlgefüllten Brieftaſche ein Leben in beſchaulicher Zufriedenheit zu führen. Ein Sonderbericht⸗ erſtatter der„Times“ ſchildert aus einer nicht namentlich genannten Stadt daß es in gewiſſen von Bombenangriffen verſchonten Gebieten kaum noch möglich iſt, ein Unterkom⸗ men für eine Nacht zu finden.„Die Hotels, die nicht von Regierungsſtellen beſchlagnahmt wurden, ſind mit wohl⸗ habenden„Flüchtlingen“ überfüllt, die oft genug ohne jeg⸗ lichen Grund geflohen ſind. Sie eſſen und trinken und ha⸗ ben keine andere Verbindung mit dem Krieg als durch die Nachrichten, die ſie in den Zeitungen leſen, die oft mitten im Bombenhagel gedruckt und transportiert werden muß⸗ ten. Manchmal kommen dieſe„Flüchtlinge“ ſogar aus an⸗ deren ſicheren Gebieten, zuweilen, wenn eine verirrte Bombe einmal zufällig in der Nähe niederging, beladen ſie ſchnell ein Auto mit Nahrungsmitteln und Bequemlichkei⸗ ten und ziehen ſich in einen womöglich noch entfernteren Teil der Inſel zur Das arößte Hotel dieſes Ortes iſt in der Hauptſache von Leuten überfüllt, die hier ſeit Monaten und noch länger wohnen obwohl viele aus den offiziell „ſicheren“ Gebieten kommen und noch nie das Geräuſch einer fallenden Bombe gehört zu haben. Da ſchlafen ſie nun nach einem Menü von Suppe, Fiſch, Fleiſch. Nachſpeiſen, Wein und Kaffee und drei weiteren Mahlzeiten im gleichen Maßſtabe Tag für Tag. Inzwiſchen kommen Flüchtlinge aus London Birmingham, Coventry. Sheffield, Merſey Side, Mancheſter, von der Süd⸗ und von der Oſtküſte.“ Der Berichterſtatter ſchildert in dieſem Zuſammenhang, daß an einem einzigen Tage 300 ſolcher wirklichen Flüchtlinge die Straßen auf- und abwandern, einige von ihnen dicht vor dem körperlichen Zuſammenbruch, und keinerlei Unterkunft finden konnten Schlemmerleben für die Nichtstuer, die ſich von der auf⸗ reibenden Tätigkeit des Couponſchneidens erholen wollen, und keine Quartiere für die Opfer des Plutokratenkrieges — wir ſind der„Times“ für dieſe Feſtſtellung dankbar, die man ja diesmal kaum als„Nosipropagando“ wird obtun können. a. zurck Männer arbeitslos. Frauen und Kinder ausgebeutet. Die unglaubliche Tatſache, daß in England, dieſem Land der„Freiheit“ Hunderttauſende von Männern arbeitslos ſind während man ffrauen und Kinder zu ſchweren Arbei⸗ ten preßt, weil dieſe Arbeitskräfte ſich weſentlich billiger ſtellen, wird durch einen bezeichnenden Prozeß änterſtri⸗ chen, der vor einem Polizeigericht in Nordengland zur Ver⸗ ice kam. Eine große Rüſtungsfirma war von der ufſichtsbehörde angezeigt worden weil ſie nicht in einem Einzelfalle ſondern ſtändig Knaben, die hier beſchäftigt wurden, weit über den zuläſſigen normalen Arbeitstag hin⸗ aus Ueberſtunden machen ließ Die Firma berief ſich jedoch. wie„Daily Herald“ berichtet, darauf, daß das Verſor⸗ gungsminiſterium verſprochen habe, alle derartigen Maß⸗ nahmen zu decken, wenn nur ja die Produktion innegehal⸗ ten werden könnte Auf die Idee, erwachſene Arbeitsloſe heranzuziehen, iſt die Betriebsführung natürlich»icht ver⸗ fallen. Das Gericht ſchlug jedoch bereitwilligſt das Verfah⸗ ren nieder, bis eine Erklärung des Verſorgungs- und des Arbeitsminiſteriums vorliegt. Bullitt will Krieg Hetzrede des früheren UAS A-Botſchafters in Paris. Wafhington, 27. Jan. William Bullitt, der bis zum Ausbruch des Krieges Botſchafter der Vereinigten Staa⸗ ten in Frankreich war, gab vor dem Ausſchuß des Reprä⸗ ſentantenhauſes für auswärtige Angelegenheiten einige Er⸗ klärungen ab, mit denen er ſeinen Standpunkt über die ge⸗ genwärtige Politik der USA formulierte. Wie das runde Dutzend ſeiner Vorredner an gleicher Stelle, fühlte auch er ſich verpflichtet, die drohende Gefahr, in der Amerika an⸗ eblich ſchwebt, ſo plaſtiſch wie möglich darzuſtellen. Die Gefahr ſei augenblicklich ſo groß, daß die Entſcheidung über die wirkſame Anwendung der Verteidigungsmittel ebenſo wichtig ſei, als ob das Land ſchon angegriffen worden wäre Indem er behauptete, die weſtliche Hemisphäre ſei der übertraf er eine gleichgeſtimmten Vorredner um ein Vielfaches mit der „Feſtſtellung“, eine Invaſion in die weſtliche Hemiſphäre ſei faſt gewiß Wenn die britiſche Morine ausgeſchaltet und die„totalitäre Macht“ die Herrſchaft über den Atlantiſchen Ozean oder den Stillen Ozean erlangen würde, habe die Zwei⸗Ozeanflotte der Vereinigten Staaten bereitzuſtehen. Im gleichen Atemzug tiſchte Bullitt das Marchen von der „Fünften Kolonne“ auf, die in vielen ſüdamerikani⸗ ſchen Ländern exiſtiere und deren Vorſtoß gegen den Pa⸗ namakanal im Falle einer Vernichtung der britiſchen Flotte ſchnell zur Wirklichkeit werden würde Bullitt ſtellte weiter die von dem japaniſchen Außenminiſter Matſuoka wieder⸗ holt zurückgewieſene Behauptung auf, Deutſchland habe Italien und Japan zu dem Beitritt in einen 6 um Schluß ſeiner Rede sprach Bullitt unverhüllt wil 5 Satz aus, kbas er eigentlich hakte ſagen wollen:„Das beſtimmk zu ver re der Eintrikt der As A in den Krieg Krämerſeelen Bismarck charakteriſiert England. Von Dr H Trautmann Bismarck hat die Methoden der Politik Englands ſehr klar erkannt Seine Feeſtellungen und Erkenntniſſe ſind heute für uns während des Entſcheidungskampfes gegen England beſonders wertvoll. Am meiſten ſtieß ſich Bis⸗ marck an der engliſchen Heuchelei Zu Tirpitz hat der alte Fürſt zurückblickend auf ſeine reichen Lebenserfahrungen geäußert:„Die Engländer ſind nun einmal Krämerſeelen in der Politik“. Drei Grundzüge der engliſchen Politik hat Bismarck feſtgeſtellt: Die Ausbreitung von revolutionären Grund⸗ ſätzen in Europa.— Alle politiſchen Handlungen werden mit idealiſtiſchen Schlagwörtern verbrämt.— Alle andern 1 werden für die eigenen Zwecke ſkrupellos ausge⸗ nutzt. Schon im Jahre 1855 hat Bismarck zum erſten Grund⸗ ſatz feſtgeſtellt:„Die klügſten Engländer... denken ſich das anze Feſtland wie eine Pulvermine, an die ſie nur den unken zu legen brauchen, um jeden widerſetzlichen Mo⸗ narchen in die Luft zu ſprengen. Der Kalkül wäre aber nur da richtig wo Schwächſich und Bullenkalb auf dem Throne ſäßen.“ Und in ſeinen„Gedanken und Erinnerungen“ ſpricht Bismarck mit Erbitterung von einem Ausſpruch Palmerſtones aus dem Jahre 1851, in dem England als der einſichtige Sekundant eines ſeden für ſeine Freiheit kämpfenden Volkes bezeichnet worden war. ö Im letzten Jahrzehnt ſeiner Kanzlerſchaft hat ſich Bis⸗ marck beſonders gegen das Aſylrecht wenden müſſen, das England allen revolutionären Geſtalten anderer Lander gewährte Dazu kam die engliſche Ausfuhr von revolutio⸗ nären Schriften und Preſſeerzeugniſſen in das geſamte Europa Ueber dieſe verantwortungsloſe Politik hat Bis⸗ marck Worte gefunden die ganz in die heutige Zeit vaſſen: „Die Völker Europas wohnen infolge der heutigen Ver⸗ kehrsverhältniſſe ſo nahe aneinander, daß es keinem auf die Dauer möglich ſein wird die Sicherheit und das Wohl⸗ ergehen ſeiner Nachbarn als eine gleichgültige Sache zu be⸗ handeln Wenn der eine Staat, das eine Land auf die an⸗ deren beliebig ſeinen Unrat, ſeine Gifte, ſeine Mörder und Räuber, ſeine Brandbriefe über die Grenze wirft ſo wird der Egoismus, der in England mit dem Ehriſtentum ver⸗ kräglich iſt, darüber leicht hinweggehen, ſolange keine Rück⸗ wirkung erfolgt.“ Nicht weniger ſcharf hat ſich Bismarck gegen die engli⸗ chen Phraſen von Ziviliſation und Menſchlichkeit gewandt. ekannt iſt die Empörung, die Bismarck erariff, Als die Belagerung von Paris nicht vorwärts ging, da die deut⸗ ſchen Truppen es nicht beſchoſſen Noch in den„Gedanken und Erinnerungen“ zittert die Empörung darüber nach, daß die Anſicht, die Feſtung Paris nicht wie jede andere Feſtung angreifen zu dürfen,„auf dem Umweg über Berlin in unſer Lager“ aus England gekommen ſei„mit der Re⸗ densart von dem Mekka der Ziviliſation“ und anderen in dem Cant der öffentlichen Meinung in England bblichen und wirkſamen Wendungen der Humanitätsgefühle, deren Betätigung England von allen andern Gegnern erwartet, aber ſeinen eigenen Gegnern nicht immer zugute kommen läßt(„Gedanken und Erinnerungen“ II. 113.) Aehnlich war es im Jahre 1877 Da verfolgte England den Plan, daß Deutſchland den Türken gegen die Ruſſen beiſtehen ſolle. Der engliſche Hintergedanke dabei war daß ſich das Deutſche Reich aus„Humanitätsgründen“ mit ſei⸗ nem Nachbar verfeinde. Ironiſch äußerte Bismarck dazu, daß dies nur„im Intereſſe der Menſchlichkeit, wie die„Ti⸗ mes“ demonſtrierte und die Königin Viktoria uns ans Herz legte“, geſchehen ſollte. 8 „Menſchlichkeit, Friede und Freiheit“ ſo fährt Bismarck fort,„iſt immer ihr Vorwand. wenn es nicht Chriſtentum und Ausbreitung der Segnungen der Geſittung unter Wil⸗ den und Halbbarbaren ſein kann, zur Abwechſlung. In Wahrheit aber ſchrieben die„Times“ und die Königin im Intereſſe von England das mit dem Unſeren nichts ge⸗ mein hatte. Das Intereſſe Englands iſt, daß das Deutſche Reich mit Rußland ſchlecht ſteht; unſer Intereſſe, daß wir 8 ihm ſo gut ſtehen, als es der Sachlage nach möalich 555 Dieſer Verſuch Englands, Deutſchland mit Rutland zu verfeinden, lag ganz auf der alten politiſchen Linie Eng⸗ lands das, wie Bismarck dazu feſtſtellte, immer darauf ausgegangen ſei,„unter den Mächten des Kontinents Zwie⸗ tracht zu ſtiften oder zu erhalten, und ſich des einen gegen den andern zu bedienen, ſo daß ſie zu Englands Vorteil geſchwächt und geſchädigt wurden“. Erſt habe der Kaiſer in Wien für England Kriege führen müſſen, dann Preußen. ſo fährt Bismarck fort Ebenſo bezeichnend iſt die Aeußerung Bismarcks in den „Gedanken und Erinnerungen“(J. 310), daß man ſelbſt in der Lage eines hilfsbedürftigen engliſchen Freundes nicht mehr als platoniſches Wohlwollen und belehrende Briefe und Zeitungsartikel von England zu erwarten habe. Ohne ae des Großen Siege hätte England Friedrich ſchon rüher fallen gelaſſen(„Gedanken und Erinnerungen“(l, 233). Und in den 8er Jahren tat Bismarck noch den be⸗ zeichnenden Ausſpruch:„Um England zum Bundesgenoſſen zu haben muß es eher als wir im Krieg ſein und unſeres eiſtandes bedürfen. Wir werden, wenn wir früher in den Krieg geraten, auf den Beiſtand Englands ſtets vergeblich warten, auch wenn letzteres ſoviel politiſche Vorausſicht hätte, um ſich die Gefahren ſeiner Lage nach einer Nieder⸗ lage Deutſchlands vollſtändig klarzumachen.“ Frankreich hat die Richtigkeit dieſes Ausſpruches im Frühſahr 1940 an ſich erfahren müſſen. a Am meiſten von allen engliſchen Untugenden hat Bis⸗ 8 i e engliſche Unzuverläſſigkeit abgeſtoßen. In Band 149 ſchreibt er dazu: i 5 Ddie Politik einer ſeden Großmacht wird immer wan⸗ delbar bleiben im Wandel der Ereigniſſe und Intereſſen, aber die engliſche iſt darüber hinaus von dem Wandel ab⸗ hängig, welcher ſich durchſchnittlich alle 5 bis 10 Jahre in dem Perſonalbeſtande des Parlaments und des Miniſte⸗ ums zu vollziehen pflegt. England gehört eben zu des Ge⸗ chickes Mächten, mit denen nicht nur kein ewiger Bund, ſondern auch keine Sicherheit zu flechten iſt, weil daſelbſt die Grundlage aller politiſchen Beziehungen wandelbarer als in allen anderen Staaten.„ Der engliſche Premierminiſter Salisvury lehnte im 1889 das Bismarck ſche Bündniswerben mit den be⸗ enden Worten ab:„Jetzt herrſcht die Demokratie, und ihr iſt perſönliches und Parteiregiment eingezogen, s jede engliſche Regierung in unbedingte Abhänaig⸗ von der Aura popularis(Volksgunſt) gebracht hat.“ be lätigte der engliſche Premierminiſter elbſt die che Anſicht von der 0 b iſt ſehr bezei„ d ch Urteile Bismarcks r die Politik Englands mit den Anſichten Friedrichs des Großen decken. Das iſt in der Tat kein bloßer Zafall, ſon⸗ nzuverläſſiakeit. . ſeiner„Gedanken und Erinnerungen“ Seite 147 und Graf Cſaky geſtorben Tod des ungariſchen Außenminiſters. Budapeſt, 27. Jan. Graf Cſaky, in deſſen Befinden ſeit zwei Tagen ein ſchwe⸗ rer Rückfall eingetreten war. iſt in der Nacht in einem Bu⸗ dapeſter Krankenhaus geſtorben. Der nach längerem Leiden verſchiedene Graf Stephan Cſaky ſtammt aus einer alten ſiebenbürgiſchen Adels⸗ familie und wurde im Jahre 1894 in Schaeßburg(Sieben⸗ bürgen) geboren. Er beſuchte die Wiener Konſularakade⸗ mie und promovierte pährend des Weltkrieges zum Doktor der Staatswiſſenſchaft an der Budapeſter Univerſität. An den Friedensverhandlugnen in Trianon nahm er bereits als ungariſcher Diplomat in der Eigenſchaft eines Lega⸗ tionsſekretärs teil. Seine Auslandspoſten waren Rom. Ma⸗ drid, Liſſabon und Bukareſt Im Jahre 1932 wurde Cſaky Preſſechef des Außenminiſteriums unter Graf Bethlen und wurde 1935 Kabinettschef des damaligen Außenminiſters Kanya. An der Münchener Viermächtekonferenz im Jahre 1938 nahm Graf Cſaky als Beobachter der ungariſchen Re⸗ Roper teil. Nach der Rückgliederung des Oberlandes im ovember 1938 wurde Cſaky Außenminiſter noch im Ka⸗ 5 5 Imredys und begleitete dieſen Poſten bis zu ſeinem ode. Skaatsbegräbnis für Graf Cſaky. Das Staatsbegräbnis des verſtorbenen Außenminiſters Graf Stephan Cſaky findet am Vormittag des 30. Januar ſtatt Die feierliche Aufbahrung erfolgt im Kuppelſaal des 1 Die Totenfeier wird von Kardinal⸗Fürſtbiſchof eredy zelebriert. Die Totenrede hält der Miniſterpräſi⸗ dent. Die Geſchäfte des Außenminiſters leitet einſtweilen der Miniſterpräſident, Graf Paul Teleki. „Einen der beſten Männer verloren“ Rom, 27. Jan. Der Tod des ungariſchen Außenmini⸗ ſters Graf Cſaky hat in ganz Italien lebhafte Anteflnahme hervorgerufen. Der verſtorbene Außenminiſter der befreun⸗ deten ungariſchen Nation genoß. wie man in italieniſchen olitiſchen Kreiſen betont, allgemein in der internationalen iplomatiſchen Welt lebhafte Sympathien und galt in Rom als eine der vornehmſten Erſcheinungen der ungariſchen Diplomatie. Auf dem Boden der traditionellen italieniſch⸗ ungariſchen Freundſchaft und der von ſeinem Vorgänger, Graf Kanya, eingeſchlagenen Politik der Anlehnung an die Achſenmächte, die der verſtorbene ungariſche Außenminiſter konſequent vertieft habe, habe er mit der Heimkehr der Karpatho⸗Ukraine und von Siebenbürgen die Früchte der klugen und beharrlichen Reviſionspolitik mit ſicherer Hand einbringen können. Mit der unmittelbar vor ſeiner Er⸗ krankung erfolgten Unterzeichnung des Beitritts Ungarns denn Berliner Dreimächteabkommen und kurz darauf mit em Abſchluß des ungariſch⸗ſugoflawiſchen Freundſchafts⸗ paktes habe Graf Cſaky die internationale Stellung Un⸗ garns in entſcheidender Weiſe befeſtigt und damit die Wie⸗ dergutmachung des Ungarn im Rahmen des Verſailler Ver⸗ trages angetanen Unrechts in die Tat umgeſetzt. Das bleibe das geſchichtliche Verdienſtrecht des verſtorbenen Staats⸗ mannes, mit dem Ungarn einen ſeiner beſten Männer ver⸗ loren habe. Die beutſchen Gäſte in Sofia „Neue deulſche Baukunſt“ ſtark beachtet. Sofia, 27 Jan Die Ausſtellung„Neue deutſche Bau⸗ kunſt“ hat bereits am erſten Tage einen für die bulgariſche Landeshauptſtadt ungewöhnlichen Erfolg aufzuweiſen Die Sofioter Blätter veröffentlichen ausführliche und mit Bil⸗ dern verſehene Berichte über die Eröffnungsfeier, in denen vor allem übereinſtimmend das Friedenswerk des Dritten Reiches hervorgehoben wird, das die Ausſtellung über die neue deutſche Baukunſt in hervorragender und anſchaulicher Weiſe zum Ausdruck bringe. Der Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Am⸗ tes, Geſandter von Twardowſki der als Vertreter des Reichsaußenminiſters aus Anlaß der Eröffnung der Aus⸗ ſtellung„Neue deutſche Baukunſt“ in Sofia weilt, wurde von König Boris empfangen Zu Ehren des Staatsſekretärs Eſſer und der deutſchen Gäſte gab der Oberbürgermeiſter der bulgariſchen Landeshauptſtadt ein Abendeſſen mit an⸗ ſchließenden großen Empfang In ſeiner Tiſchrede erklärte der Oberbürgermeiſter 6 ua. das neue Deutſchland ſchaffe eine Schule und einen Stil der Baukunſt und beeinfluſſe alle anderen Kulturvölker. Politiſches Aller ei Selbſthilfe der La- Plata- Staaken. Montevideo, 27. Jan. Am Montag begann hier eine Konferenz der La-Plata⸗Staaten. Von den fünf teilnehme⸗ den Nationen ſind Urugudy, Paraguay und Bolivien durch ihre Außenminiſter vertreten, während Argentinien und Braſilien Delegationen entſandt haben. Das Ziel der Be⸗ ſprechungen 1 die Steigerung des regionalen Handelsaus⸗ tauſches, um den Rückgang der Ausfuhr, die durch die eng⸗ liſchen Blockademaßnahmen ſchwer geſchädigt worden iſt, einigermaßen auszugleichen. Die Landeserzeugniſſe der La⸗ Plaka⸗Staaten gingen vor dem Krieg zum weitaus größten Teil 155 Europa. Gerade die letzten Monate haben aber gezeigt, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika krotz aller marktſchreieriſchen Propaganda nicht imſtande ſind, für dieſen Verluſt einen Ausgleich zu ſchaffen. Die La⸗ Plata⸗Republiken wollen alſo verſuchen, ſich durch Selbſt⸗ hilfe eine wirtſchaftliche Entlaſtung zu ſchaffen. Willingdon„beglückt“ auch Ecuador. Die in der Tarnung einer Wirtſchaftsabordnung durch Südamerika reiſende britiſche Willingdon⸗Miſſion hat auf dem Seewege Peru verlaſſen. Sie will als nächſtes Land Ecuador mit ihren dreiſten Betteleien und anmaßenden „Propaganda⸗Tiraden„beglücken“. Bei der Begrüßung im Regierungspalaſt zu Lima hatte der Abgeſandte Churchills mit typiſch britiſcher Anmaßung und Verlogenheit u. a. er⸗ klärt, die Aufgabe der Miſſion ſei die Vorbereitung des Ta⸗ ges, wo die Weltfreiheit wieder hergeſtellt ſei.()) Die durch England verſchuldeten Abſatzſchwierigkeiten der füdameri⸗ kaniſchen Länder verdrehte der britiſche Miſſionscheſ dahin. als wenn ſie die Folge der deutſchen Beſetzung zahlreicher zen heuchleriſchen Phraſen des britiſchen Agitators natür⸗ lich nur eine durchaus„humanitäre“ Nebenerſcheinung und völlia ſchuldlos. N 5 5 dern es liegt darin zweifellos die überzeitliche Gültiakeit gewiſſer engliſcher Grundſätze über Jahrhunderte hinaus. die wir immer aufs ſchärfſte bekämpfen. 8 Grundſätze, die uns Deutſchen immer fremd geblieben ſind, — 8 Der ungariſche Außenminiſter europäiſcher Länder ſeien deren Wirtſchaftsleben dadurch zerſtört ſei Die Tatſache der engliſchen Blockade iſt nach an der Schrumpfung des ſüdamerikaniſchen Außenhandels Maiſuoka gegen Hull Japan ſteht entſchloſſen zum Dreimächtepakt. Tokio, 26. Jan Außenminiſter Matſuoka antwortete an Fragen, die ihm im Budget⸗Komitee des Untechauſes geſte wurden, wobei er die„Feſtſtellungen“ Hulls vor dem außen⸗ politiſchen Ausſchuß des Repräſentantenhauſes der USA zu⸗ rückwies. Der japaniſche Außenminiſter ſagte u. a.: „Die Behauptung, daß Japans Aktion in der Man⸗ dſchurei der erſte Schritt zur Zerſtörung der Grundlage der ziviliſierten Welt geweſen ſei, iſt eine offene K N der Tatſachen Die mandſchuriſche Angelegenheit war ni die Urſache, ſondern das Ergebnis einer internationalen Entwicklung die bereits ſeit Jahren in dieſem Teil der Erde vor ſich geht, und die vor ſich geht unter einem Druck, der der angelſächſiſchen Haltung entſpringt. Wie würden die Vereinigten Staaten gehandelt haben, wenn ſie ſich unter ähnlichen Bedingungen gefunden hätten? Japan wird vorgeworfen, es trage ſich mit Plänen, eine beherrſchende Stellung im ganzen weſtlichen Pazi⸗ fük zu errichten. Immer und immer wieder hat Japan feſt⸗ geſtellt, daß ſeine Ziele die find, ein friedliches, blühendes und größeres Oſtaſien zu ſchaffen, wo es keine Eroberung, keine Unterdrückung und Ausbeutung mehr gibt. Ich kann nicht einſehen, wie Hull gegen dieſe japaniſche Abſicht ein⸗ genommen ſein kann. Aber nehmen wir einmal an, daß Japan ſolche dunklen Pläne ſchmiede wie ſie Hull vorſchwe⸗ ben, ſind das wirklich ſo außergewöhnliche Pläne? Wenn man die amerikaniſche Politik unterſucht, kann man ſich nur darüber wundern, daß Amerika Japan wegen die⸗ ſer Gründe kritiſiert. Amerika übt einen beherrſchenden Ein⸗ fluß auf die weſtliche Halbkugel aus, und es würde logi⸗ ſcher ſein, wenn Amerika ſich davon zurückhalten würde, ſich um andere Gebiete wie z. B. Oſtaſien Sorge zu machen wo doch Japan eine Poſition einnimmt, die den Frieden 1 und Ordnung gewährleiſtet. Was die„ehrgeizigen Pläne“ betrifft, die Ja⸗ pan zugeſchrieben werden, ſo genügt es, zu ſagen, daß Ja⸗ ſolchen Pläne hegen. ſeine Augen ſchließen. pan und ſeine Verbündeten keine Amerika will vor den Realitäten Amerika verſteht nicht eine Lage wie die in Ching und will ſie nicht verſtehen Solange Amerika eine Politik aufrecht erhält, bei der China als erſte Verteidigungslinie angeſehen wird, ſolange wird die Entwicklung freundſchaftlicher Be⸗ ziehungen zwiſchen Japan und Amerika ein bloßer Traum bleiben Keine der drei Mächte Japan, Deutſchland oder Italien hat ſich ein Programm unbegrenzter Er⸗ oberungen vorgenommen, noch haben ſie die Abſicht„die Grundlagen der ziviliſierten Welt zu zerſtören“. Im Gegen⸗ teil, ſie ſind aufrichtig und ernſtlich bemüht, eine gerechtere und rechtſchaffenere Welt zu formen, indem ſie gemeinſam eine neue Ordnung errichten. Würde es dem Weltfrieden nicht zuträglicher ſein, wenn das amerikaniſche Volk dazu gebracht werden könnte, eine geiſtige Haltung einzuneh⸗ men. die andere verſtehen? Wir ſollten an die Weltfrage mit offenen Augen herangehen. Engſtirnigkeiten und „Kreuzzugsgeiſt“ verſchlechtern die internationale Lage nur, die ſchon ſchlecht und gefährlich genug iſt. i Der Außenminiſter wies dann darauf hin, daß die Ver⸗ einigten Staaten offenſichtlich Auſtralien und Neu⸗ ſeeland als ihre erſte Frontlinie betrachten und auf dieſe Weiſe die Monroe⸗Doktrin verfälſchen.„Es iſt albern von den Vereinigten Staaten, zu ſagen, daß Japan unver⸗ ſchämt ſei, wenn es den weſtſichen Pazifik beherrſchen wolle. Japan muß den weſtlichen Pazifik beherr⸗ ſchen, nicht des eigenen Intereſſes, ſondern der Menſchheit wegen Japan muß von Amerika verlangen daß es ſeine Haltung überprüft, und wenn es dies nicht tue ſo beſtehen nur geringe Ausſichten für freundſchaftliche Beziehungen zwiſchen Japan und den Vereinigten Staaten. Der Aufſtieg oder Niedergang der Weltziviliſation hängt von Amerikas Haltung ab. Es entſpringt einem Mißverſtändnis, daß Ja⸗ pans nationale Machtentfaltung für die Verſteifung der amerikaniſchen Haltung verantwortlich ſei, und wir müſſen das Unſrige tun, dieſes Mißverſtändnis zu beſeitigen.“ Matſuoka erinnerte dann an die Verpflichtungen aus dem Dreimächtepakt und bekonke nachdrücklich, daß Japan ſeine Verpflichtungen nicht vergeſſen werde.„Niemand in Japan erhebt die Frage, was Japan kun würde, falls Amerika in den europäiſchen Krieg eintritt“, ſagte der Außenminiſter. * Japans Vermittlung in Indoching. Außenminiſter Matſuoka begrüßte lands, die von Japan angebotene Vermittlung anzuneh⸗ men. Er betonte in dieſem Zuſammenhange, daß keinem dritten Lande unter Nichtbeachtung Japans geſtattet werden könnte, ſich in die Angelegenheit einzumiſchen.* Allerlei Neuigkeiten . Ein-Graf wandert ins Arbeitshaus. Der 3 jährige g Belteln?s und Landſtreicherei vor dem Solinger Strafrichter zu der⸗ Graf S. von H. aus Duisburg haste ſich wegen Bereits einmal einſchlägig vorbeſtraft war der antworten. 5 5 Klingenſtadt 5 äude durch Feuer zer⸗ um bekanntgibt, wurd im Haushaltsaus-⸗ ſchuß des Reichstags den Entſchluß Frankreichs und Thai⸗ n D e ese Ss 4 Aus Baden und den Nachbargauen Autoritäre Demokratie 8 Gauleiter Wagner beim Appell der Polikiſchen Leiter⸗ zu⸗ Anwärker in Straßburg. Am Sonntag nachmittag nahm Gauleiter Robert Wag⸗ un- ner im Sängerhaus in Straßburg den großen Appell der det Politiſchen Leiter⸗Anwärter im Elſaß ab. Es handelt ſich um Angehörige der Kreisſtäbe und Ortsgruppenleiter c der Kreiſe Erſtein, Hagenau, Molzheim, Schlettſtadt, Wei⸗ 15 ßenburg, Zabern und um den Kreisſtab der Ortsgruppen⸗ 8 und Zellenleiter des Kreiſez Straßburg. Der Appell war der zugleich eine machtvolle Willenskundgebung des deutſchen. die es nationalſozialiſtiſchen Elſaß. ger. In ſeiner Rede ſtellte der Gauleiter in intereſſanten Ver⸗ gleichen zunächſt die zwei politiſchen Grundgedanken im 5 Völkerleben gegenüber: den der autoritären und den ine der parlamentariſchen Demokratie. Beide ſeien ſo 0 ke alt wie das Völkerleben ſelbſt. Die Geſchichte gebe die beſte et⸗ Antwort darauf. welche von beiden die richtige ſei. Der des 1 parlamentariſche Gedanke tauge nicht für das wirtſchaft⸗ 19, liche, berufliche oder kulturelle Leben aber ausgerechnet in nn der Politik, die doch alle Lebensgebiete umfaſſe, ſoll er rich⸗ ns tig ſein? Die Urheber des parlamentariſchen Syſtems ſeien aß unſchwer feſtzuſtellen. Die Verkünder ſeien entweder ve⸗ schlechte Kerle geweſen oder ſchwache Köpfe. Es laſſe ſich nn leicht die Rolle des Weltjudentums nicht nur in der mo⸗ an dernen, ſondern auch in der Demokratie des Altertums die. nachweiſen. f. in. Der Führergedanke ſei in unſerer Zeit als ein gi. neuer Geſtalter auferſtanden. Sein Träger in Deutſchland ſich— ſei die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei. Die ek, Aufgabe der Partei ſei es, das ganze Volk mit dieſem Ge⸗ den dankengut zu erfüllen. Nicht jeder ſei zur Führung und g Ausbildung anderer berufen. Die ganzen überragenden Ja⸗ Werte und Eigenſchaften müßten dem Menſchen angeboren Ja⸗ ſein. Einen völlig unſchöpferiſchen Menſchen könne man nie en. zum ſchöpferiſchen erziehen. Der Erziehung müſſe daher die en. richtige Ausleſe vorangehen. Es gebe keine unglücklichere ill Zeit für ein Volk als die, in der die beſten Kräfte lahm⸗ cht liegen und die Minderwertigen regierten. en Der Rednar warnte vor einer Ueberſchätzung des blo⸗ Be⸗ ßen Wiſſens. In ſchweren Zeiten ſei der ideale Einſatz, die im Hingabe noch entſcheidender,„Erziehen Sie das elſäſſiſche n 8 Volk“, ſo rief der Gauleiter aus,„zu den großen ſoldati⸗ ir: ſchen Tugenden, der Treue und Tapferkeit, der Opferwil⸗ die ligkeit, zum Fleiß, zur Hingabe an die Ideale unſerer Zeit, n zum Glauben an ein beſſeres Leben in dieſem Erdendaſein be und vor allem zum Vertrauen auf Adolf Hitler. Erziehen im Sie unſer Volk zum politiſchen Soldaten um. Ein Volk iſt en genau ſo viel wert wie ſeine Führung, wie eine Truppe zn genau ſo viel wert iſt wie ihre Führung.“ h Als Hauptaufgabe der Politiſchen Leiter kennzeichnete ge der Gauleiter, Träger der Weltanſchauung, der Aufklärung nd und Erziehung des Volkes zum Nationalſozialismus und ür, Vertrauen zum Führer zu ſein. r. Förderung des Wohnungs⸗ und Siedlungs⸗ 15 weſens rn Die Badiſche Landeskredikanſtalt für Wohnungsbau r⸗ erläutert ihre Grundſätze. le. Die Badiſche Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau, r welche die Aufgaben des Landes auf dem Gediet des Woh⸗ eit nungs- und Siedlungsweſens durchführt, hät zu Beginn ne des Jahres den Verwaltungsbehörden die Grundſätze für en ihre Förderungsmaßnahmen im Baujahr 1941 mitge⸗ en teilt. In einem Rückblick auf das abgelaufene Baujahr 1940, eg welches ein volles Kriegsjahr war, weiſt die Anſtalt dar⸗ as auf hin, daß der Wohnungsbau im Jahre 1940 in noch a⸗ stärkerem Maße als im Jahre 1939 hinter den durch den er Krieg bedingten Aufgaben der Bauwirtſchaft zurücktreten en mußte, ſo daß die zur Verfügung ſtehenden öffentlichen Mittel für die Erſtellung neuer Wohnungen nur in gerin⸗ us gerem Umfange als im Vorjahr eingeſetzt werden konnten. 1 Im Jahre 1940 hat die Landeskreditanſtalt 116 Darlehen in über rund 328 000 Mark für die Errichtung von 200 Woh⸗ üs nungen gewährt. Die zwangsläufige Einſchränkung des er Wohnungsbaues hat die Landeskreditanſtalt veranlaßt, die Inſtandſetzung des vorhandenen Wohnungsbeſtandes nach Möglichkeit verſtärkt zu fördern. Im Zuge dieſer Inſtandſetzungsaktion wurden 132 Inſtandſetzungsdarlehen über rund 140 000 Mark und 2369 Inſtandſetzungszuſchüſſe 1 über rund 250 000 Mark— dieſe unter finanzieller Betei⸗ 2 ligung der Gebäudeverſicherungsanſtalt gewährt, Innerhalb Roman von Gert Rathberg ige 15 6 8 „ Die kirchliche Trauung war ſehr ſtimmungsvoll ge 9 wuoeſen. Vier kleine Mädchen hatten Blumen geitreut. n Sitta hatte den bitteren Duft der Myrtenblüte in ſich hin uf eeingeſogen.. Am Abend tanzte man im großen Saal. Alle Fenſte ft waren weit geöffnet, und draußen auf der Wieſe hatten 125 die Leute vom Gut und die Dorfbewohner von Tegeroburg en ihr Feſt. Wie große glühende Augen leuchteten die vielen te. Lampions in der Dunkelheit. h- Gitta ſtand am Fenſter, ſah hinaus. Neben ihr ſtand ihr Gatte, hatte den Arm um ſie gelegt. „du biſt müde, Gitta?“ „Nein, nicht im geringſten.“ „„Tanzen wieſt du aber nicht mehr. Mir gehört der 6 lezte Walzer, dann müſſen wir uns umkleiden. In einer Stunde geht unſer Zug.“ i 8 Ehe Gitta etwas ſagen konnte, klangen die berücken⸗ on n den Töne des Blumenwalzers durch den Saal,. t.„Der letzte Walzer für uns heute, Gitta. And Gitta folgte ihm. Folgte ihm, tanzte, lehnte ſick an ihn und wußte:„Jetzt ſehen ſie wieder alle her zu uns Daß ſie auch ſehen könnten, wie ſehr ich ihn haſſe!“ 5„Gitta, gefällt dir der Blumenwalzer? Tſchaikowſz ſchrieb ihn für eine Frau!“ 5 „Hitta ſah zu ihrem Gatten auf. Sein Arm umfaßt ſie feſter.„Gitta, ich liebe dich!“ 8 Sitta ſchloß er ihr auf g ir zu glauben, er würde ſich be ch! Mich w 5 will er! bnte ſie in ſeinem Arm. Er tanztt f ihm herüberſah. der Reichs maßnahmen wurden für 184 Kleinſied⸗ lungen, Volkswohnungen und ländliche Arbeiterwohnungen rund 600 000 Mark und für 259 Kleingärten rund 77 000 Mark bewilligt; durch Anerkennung als Arbeiterwohnſtöt⸗ ten kamen 799 Wohnungen in den Genuß der Grundſteuer⸗ beihilfen; für die Teilung von Wohnungen, den Um⸗ bauẽ ſonſtiger Räume zu Wohnungen ſowie für Inſtand⸗ ſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an Wohngebäuden wur⸗ den rund 460 000 Mark als Zuſchüſſe bewilligt. Im Jahre 1941 ſetzt die Anſtalt die Förderung des Kleinwohnungsbaues durch Gewährung von Dar⸗ lehen nach den bisherigen Beſtimmungen fort, ſoweit die Errichtung von Neubauten unter den Kriegsverhältniſſen möglich iſt. Im Hinblick auf die geſtiegenen Bauko⸗ ſten können die ſeitherigen Darlehen von 2000 Mark für jede einwandfreie Wohnung etwas erhöht werden. Auch die Inſtandſetzungsarbeiten an Wohngebäuden, an land⸗ wirtſchaftlichen und kleingewerblichen Betriebsgebäuden, die Erweiterung vorhandener Wohnungen durch Aus- oder Einbau einzelner Räume und der Einbau von Luftſchutzräu⸗ men werden in gleicher Weiſe durch Inſtandſetzungsdar⸗ lehen wieder gefördert. Hierbei erhalten kinderreiche Bauherren die Inſtandſetzungsdarlehen auf die Dauer von fünf Jahren zu einem auf 3 Prozent geſenkten Zinsſatz ge⸗ genüber dem Regelſatz von 4 Prqzent, bei Darlehen bis zu 1000 Mark(bisher 800 Mark) wird auf dingliche Sicher⸗ heit verzichtet, wenn ein oder zwei taugliche Bürgen ge⸗ ſtellt werden. 2 8 Zur Beſeitigung feuergefährlicher baulicher Zuſtände an Wohngebäuden ſowie an landwirtſchaftlichen und kleingewerblichen Betriebsgebäuden ſtellen die Ge⸗ bäudeverſicherungsanſtalt und die Landeskreditanſtalt wie⸗ derum je einen Betrag von 100 000 Mark bereit, aus dem die Landeskreditanſtalt verlorene Zuſchüſſe an Gebäudeeigentümer in Höhe von 30 Prozent des für die Beseitigung feuergefährlicher Zuſtände erforderlichen Auf⸗ wands gewährt. Dieſe Maßnahme, die vor allem für die ländlichen Gemeinden von Bedeutung iſt, bietet vielen Ge⸗ bäudeeigentümern die Möglichkeit, Arbeiten durchführen zu laſſen, die wertvolles Volksvermögen vor Zerſtörung ſchüt⸗ zen. 5 Der Wohnungsbau nach dem Kriege ſoll nach dem Willen des Führers in beſonderem Maße die Vorausſetzun⸗ gen für ein geſundes Leben kinderreicher Familien ſchaf⸗ fen. Um mit dieſen Zielen der künftigen Wohnungsbauför⸗ derung ſchon im kommenden Baujahr einen Beitrag zur Verbeſſerung der Wohnungsverhältniſſe kinderreicher Bau⸗ herren zu leiſten, ſtellt die Landeskreditanſtalt im Baujahr 1941 neben oder an Stelle von verbilligten In⸗ ſtandſetzungsdarlehen an kinderreiche Bauherren auch Inſtandſetzungszuſchüſſe bis zu einem Betrag von 250 000 Mark zur Verfügung. Aus dieſen Mitteln können kinderreiche Gebäudeeigentümer, die nicht in der Lage ſind, die notwendigen eigenen Mittel aufzubringen, einen verlo⸗ renen Zuſchuß für die Erweiterung und Verbeſſerung ihrer eigenen Wohnung durch Ausbau oder Einbau weiterer Räume erhalten. Als kinderreich gelten hierbei Familien mit vier und mehr im Haushalt lebenden, minderjährigen, erbgeſunden Kindern. Der Zuſchuß beträgt in der Regel bis zu 30 Prozent der Baukoſten, im Einzelfalle höchſtens 1000 Mark. Auch zur Förderung der Baukultur ſtellt die Lan⸗ deskreditanſtalt erſtmalig einen Beitrag Lis zu 20 000 Mark zur Verfügung. Aus dieſen Mitteln werden beſonders gute Bauentwürfe und Bauausführungen durch Anerkennungs⸗ zuſchüſſe an die Bauherren gefördert. Die Zuſchüſſe ſollen den Bauherren die Zuziehung eines tüchtigen und bewähr⸗ ten Planfertigers erleichtern Ueber die Höhe des Zuſchuſ⸗ ſes entſcheidet die Landeskreditanſtalt im Einzelfall. Der Zuſchuß wird ausbezahlt, wenn die Bauausführung dem Entwurf entſpricht, handwerklich gut und werkgerecht iſt und wenn ſich die Bauausführung auch gut in das Orts⸗ und Landſchaftsbild einfügt. Ueber alle Fragen, die mit den Förderungsmaßnah⸗ men der Landeskreditanſtalt zuſammenhängen, erteilen die Landräte und Bürgermeiſter Auskunft. 0 () Pforzheim.(Ein Kind fiel aus dem Fen⸗ ſter.) In Conweiler hatte eine Frau ihr dreijähriges Kind allein in der Wohnung zurückgelaſſen. Während dieſer Zeit machte das Kind ſich am Fenſter zu ſchaffen und öffnete dies Es bekam dabei das Uebergewicht und fiel vom zwei⸗ ten Stockwerk hinab Mit erheblichen Verletzungen mußt das Kind ins Krankenhaus eingeliefert werden. ß ſicher und elegant. Die anderen hatten nach und nach auf gehört zu tanzen und ſahen herüber. 5 Tante Aurelie Bodenſtein ſagte es, blickte geringſchät⸗ zig auf ihren kleinen, dicken Gatten und nahm dann nock einmal mit Genuß das„Gemälde“ in ſich auf, das Gitte und ihr Gatte boten. f Der Blumenwalzer verhallte. Gitta ruhte noch imme; im Arm ihres Gatten. Hatte noch immer die Augen ge ſchloſſen. Und Klaus Rüdeskreuth lächelte.. Eine neue Tanzweiſe erklang. Niemand bemerkte, daß das junge Paar verſchwand. Man lachte, tanzte, un⸗ terhielt ſich. a. f AInzwiſchen fuhren Rüdeskreuth und Gitta zur Sta⸗ tion. Es war alles vorbereitet. Gitta brauchte ſich um nichts zu kümmern. Rüdeskreuth verließ ſie nicht eine Minute. 5 5 Müde ſaß Gitta dann in ihrer EckeQ „Möchteſt du nicht ein bißchen ſchlafen? Der Tag heute war anſtrengend. Paß auf, ich mache dir ein Lager urecht. Ein paar Stunden wird es gehen. Und in Berlin 13 5 wir dann Schlafwagen. Das iſt bequemer.“ Gitta ließ willenlos alles geſchehen. Sie war ſo müde, ſo verängſtigt, daß ſie nicht mehr klar denken konnte. Trotz, dem ſchlief ſie dann nicht, ſondern lag nur mit geſchloſſenen Augen. Ihr gegenüber ſaß der Mann zu dem ſie nun ge⸗ hörte. Feſt, unlöslich, für immer! Deſſen Eigentum ſie war! Seine— Sklavin!. a Gitta öffnete die Augen ein wenig, ſah das braune, eiſerne Geſicht, ſah den Mund, der nur befehlen konnte, wandte ſich wieder ab.. N i 8„Ich bote dich Oh, wie ich dich haſſe! Aber ich dar es dir nicht zeigen. Denn du biſt der Wohltäter! Unſer Wohltäter! Und ich RNüdeskreuth tat, als leſe er. Aber er ſah nur imme zu Gitta hin. Er bemerkte auch, daß ſie einige Male z lächelte! Lächelte über dieſen Haß, den er nicht verdiente 3 5 muß nun den Dank abtragen und die Augen, unterdrückte den Angſtſchrei werde darunter zerbrechen!“ N Lippen wollte, dachte:„Es war ja alles Er wußte, daß ſie ihn haßte. und— Sk. Georgen.(Ein Zeichen der Aufwärtsent⸗ wicklung.) Bei der Bezirksſparkaſſe St. Georgen wurde dieſer Tage erſtmals die Fünf⸗Millionen⸗Grenze der remen Spareinlagen überſchritten. Damit iſt ein Höhepunkt in der raſchen Aufwärtsentwicklung der Kaſſe ſeit der Machtüber⸗ nahme erreicht. Am 1. Januar 1933 war ein Spaxreinlagen⸗ und Girobeſtand von 1736 951 Mark vorhanden. Ende 1938 war der geſamte Beſtand an Einlagen auf 3 583 700 Mark angewachſen. Heute ſind an Spar⸗, Giro⸗ und Scheckeinla⸗ gen 5 560 131 Mark zu verzeichnen, ſo daß die geſamten Einlagen um nicht weniger als 320 Prozent ſeit dem 1. Ja⸗ nuar 1933 geſtiegen ſind. Die Bilanzſumme beläuft ſich auf 5 760 000 Mark. Gebweiler.(Tod durch eigene Unvorſichtig⸗ keit.) Der in den 33er Jahren ſtehende Einwohner Strub aus Feldkirch benutzte für einen Gang nach Bollweiler einen Weg entlang der Bahnlinie Bollweiler—Enzisheim. Beim Ueberſchreiten der Gleiſe wurde Strub, der das Her⸗ annahen eines Zuges nicht bemerkt hatte, von der Lokomo⸗ tive erfaßt. Der Unvorſichtige erlitt einen ſchweren Schä⸗ delbruch, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte Mutzig(Elſaß).(Beim Waſchen ertrunken) Die 65 Jahre alte Roſalie Pfeiffer verlor an der Waſch⸗ pritſche am Fabrikkanal das Gleichgewicht und ſtürzte ins. Waſſer. Sie wurde durch die Strömung über das viele Me⸗ ter hohe Schleuſenwerk hinabgetrieben Erſt im ſogenann⸗ ten„Holzblatzbächel“ konnte die Frau geborgen werden, doch blieben Wiederbelebungsverſuche ohne Erfolg. » Den Sarg veſteut, ausprobiert, vann geſtorven. Ein als Sonderling bekannter Einwohner der Ortſchaft Mal⸗ gertsham(Bayer. Oſtmark) hatte ſich vor einiger Zeit von einem Schreinermeiſter einen Sarg anfertigen laſſen, dieſen auch ausprobiert und ſich in den Sarg hineingelegt. Von der vorgenommenen Probe war der Sonderling befriedigt. Bald darauf mußte man den Mann in dem von ihm ſelbſt angeſchafften Sarg ins Grab ſenken da er nach kurzer Krankheit aus dem Leben geſchteden war.. a * Tod bei der Sprengung. Bei einer Sprengung in einem Steinbruch in der Gemeinde Siebers(Bayern) wur⸗ de der Steinmetzgehilfe Romualdo durch Steinſchlag am Kopf ſo 1 9 getroffen, daß der Tod ſofort eintrat. * Schlaganfall beim Billardſpiel. Von einem Schlag⸗ anfall wurde der 66 Jahre alte Telegraphenoberwerkführer beim Poſtamt Kaufbeuren Auguſt Reiſer getroffen, als er in einer Gaſtſtätte dem Billardſpiel huldigte. Kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus trat ſein Tod ein. 5 * Marder im Hühnerſtall. Als die Landwirtsfrau Lipp in Höchſtadt am Morgen ihren Hühnerſtall betrat, mußte ſie zu ihrem Schrecken die Wahrnehmung machen, daß über 36 Hühner verendet waren. Nachts hatte ſich ein Marder in den Hühnerſtall geſchlichen und die Tiere totgebiſſen. 60 Hühner durch Kohlenoxydgas vergiftet. In einer Hühnerfarm der Ortſchaft Flintsbach war zur Erwärmung des Stalles ein Ofen angeheizt worden, der im Laufe der Nacht Kohlenoxydgaſe ausſtrömte. Am Morgen waren 60 Leghennen tot im Stall. * Neugebautes Wohnhaus eingeſtürzt. In einer der letzten Nächte iſt in der Ortſchaft Hinterdegenberg bei Straubing das neugebaute Wohnhaus des Landwirts Rackl eingeſtürzt. Obwohl das ganze Haus in ſich zuſammenfiel, erlitten die Hausbewohner keinen Schaden. e Abends im Mark weiher erteunken. Der Landwirt Johann Rötzer in Neukirchen⸗Balbini ertrank auf dem Heimweg, den er in den Abendſtunden angetreten hatte, im Marktweiher. Er war vom Wege abgekommen und konnte ſich aus dem Waſſer nicht mehr herausarheiten. n Rauhmord im Heizungskeller. Gegen 9 Uhr vormit⸗ tags wurde im Keller ſeines Hauſes in Weilheim der 67 Jahre alte Ingenieur Herbert Lenz mit einem ſchweren Kopfſchuß tok aufgefunden. Lenz war offenbar während der Bedienung des Zen tralheizungsofens niedergeſchoſſen worden. Die Leiche würde darauf in das anſtoßende Waſch⸗ haus geſchleift. Es liegt Raubmord vor, da dem Toten ein Geldbetrag von 60 Mark geraubt wurde. Als Täter kommt der in Nürnberg geborene Chriſtian Horlamus. der nach der. Tat flüchtig ging in Betracht. — Ohne geſunde Zähne gibt es keine Geſundheit. Grund genug, um die Zähne täglich zu pflegen! feſt. Wo war Klaus Rüdeskreuth? Eilig nachte ſie ſich fertig. Dann ſchlüpfte ſie hinaus. Draußen auf dem Gang ſtand ihr Mann und rauchte eine Zigarre. Er wandte ſich um, kam auf ſie zu. Guten Morgen, Gitta! Gut geſchlafen? Und ſchon fertig? Das iſt ſchön. Da können wir doch gleich unseren Kaffee einnehmen. Vom Speiſewagen aus kannſt du dann ſchon die italieniſche Landſchaft bewundern. 5 Völlig ungezwungen plauderte er mit ihr. Arm in Arm gingen ſſe in den Speiſewagen hinüber. 5 Der Schlafwagenſchaffner lächelte hinter ihnen her. Ja, ja, das war auch wieder ſolch glückliches Paar auf der Hochzeitsreiſe.. Gitta lernte zum erſtenmal das Reiſen von der wun⸗ dervollſten Seite kennen. Jeder Wunſch wurde ihr erfüllt, noch ehe ſie ihn ausgeſprochen. Sie wohnten in den erſten Hotels, beſuchten jede Sehenswürdigkeit. Sie genoſſen miteinander die herrlichen Plätze Italiens, waren in Anzio und ebenſo in Frascati. Sie ſahen Rom. Aber ſie wan⸗ derten auch am Arno dahin, und Florenz zeigte ſich ihnen mit ſeinen Koſtbarkeiten. Sie beſuchten dieſe und ſene Feſtlichkeit. Es war erſtaunlich, wieviele Bekannte Rüdes⸗ kreuth in Italien hatte. Da waren vornehme Menſchen, die man einige Tage auf ihren Märchenſchlöſſern beſuchte, und in Rom war es das Diplomatiſche Korps, in dem man verkehrte. Gitta wurde auf allen Feſtlichkeiten viel um⸗ ſchwärmt. In Florenz war es vor allem ein ſchlanker Flie⸗ geroffizier, der ſich auf den erſten Blick in dieſe blutjung blonde deutſche Frau verliebt hatte. 35 Gitta gefiel der Offizier auch. Aber an Liebe ſie dabei nicht. g. 5 Doch ſie war froh, und ihre Wangen glühten roſt, Der Flieger tanzte ſehr viel mit ihr. Bi⸗ Tante, der Gräfin Eſtioni eine War kreuth ſei einer ihrer liebſten Freunde. dal wolle? Rüdeskreuth ließe ſich i öge das beizeite hineinſtechen. Er möge das Laltale Nuudcliau 2 Schulferien und Fremdenverkehr Zur neuen Schuljahrseinteilung WPD. Die neue Einteilung des großdeutſchen Schul. jahres hat nicht nur ſchul⸗ und erziehungspolitiſche Seiten; 5 wird, weil ſie zugleich auch mit einer Vereinheitlichung er Ferienordnung verbunden iſt. auch ſehr e Einfluß auf die Abwicklung des geſamten ſommerlichen remden⸗ und Erholungsverkehrs haben. Schon immer ha⸗ 55 die Schulferien und ihre zeitliche Lage innerhalb der Reiſezeit eine wichtige Rolle im Fremdenverkehr geſpielt, weil alle Familien die ihre ſommerliche Erholung gemein⸗ ſam mit ihren Kindern verbringen wollen. mit der zeitlichen Einteilung ihrer Reiſe von Beginn und Ende der Schul⸗ ferien abhängig ſind Je ſtärker alſo in Zukunft der Erho⸗ lungsverkehr des Sommers ſowohl im Gebirge wie an der See und in den übrigen Erholungsgebieten ſich auf. die er⸗ freulicherweiſe wieder kinderreicher gewordene Familie ein⸗ ſtellt um ſo maßgebender wird der zeitliche Einfluß der Schulferien auf die Abwicklung des Fremdenverkehrs ſein müſſen. 55 Nun iſt es eine Klage aller Hotel⸗ und Gaſtſtätten he ⸗ triebe der deutſchen Erholungslandſchaften, daß die Ha upftk⸗ reiſezeit des Sommers, alſo die volle Auslaſtung der Betriebe, viel zu kurz nämlich weit kürzer iſt, als es der witterungsmäßigen Sommerzeit entſpräche, daß ſich alſo die Ho ſels und Fremdenheime erſt bis zum letzten Platz füllen, wenn eigentlich ſchon faſt einen Monat lang herrliches Som⸗ merwetter iſt, und daß ſie ſich bereits wieder größtenteils leeren, lange ehe wirklich herbſtliche für die Erholung im Freien weniger geeignete Tage kommen, kurzum die Haupk⸗ reiſezeit iſt bedauerlich kurz und in der meiſt wit lerungs⸗ mäßig ſtark begünſtigten Früh⸗ und Spätſommerzeit fehlt es an einer vollen und damit wirtſchaftlichen! der Betriebe und Unternehmungen. womit die General⸗ unkoſten im Verhältnis zur Er ragsmöglichkeit raſch ſteigen. Deshalb ſind ſeit langem Beſtrebungen zur zeitlichen Ausweitung der Haupftreiſezeit. mindeſtens auf drei volle Sommermonate von Mitte Juni ßis Mitte September im Gange. Beſtrebungen, die nach Ein⸗ führung der Sommerzeit noch eine zuſätzliche Berechtigung gerade für den September erhalten haben bei welchem frü⸗ her der frühe Einbruch der abendlichen Dunkelheit— der jetzt um eine Stunde verſchoben iſt— eine gewiſſe Beein⸗ krächtigung mit ſich brachte. Wenn man ſich dabei auch in den letzten Jahren in beſonderem Maße an die Deutſche Ar⸗ beitsfront wandte, um zu erreichen, daß die in den Betrie⸗ ben in Umlauf geſetzten Urlaubsliſten die Vorteile der Rei⸗ ſen vor und nach den hauptbelaſteten Monaten Juli un! Auguſt beſonders hervorheben ſo waren und ſind doch di Fachleute darüber einig, daß der entſcheidende Anſtoß fü! eine zeitliche Ausweitung der Hauptreiſezeit nur und aus ſchließlich von einer richtigen Schulferienein tei lung abhängt weil die Familien mit Kindern auch im ſom⸗ merlichen Erholungsverkehr die wichtigſte Bevölkerungs⸗ gruppe darſtellen Selbſt die im Frieden in den letzten Jah ren ſtark in den Vordergrund gerückten Kraft⸗durch⸗Freude Reiſen treten in ihrer Bedeutung gegenüber den Reiſen der Familien mit Kindern zurück zumal ſie durch Häufung der Angebote von Reiſen außerhalb von Juli und Auauſt und Kürzung der Angebote in dieſen beiden Haupt monaten einer weſentlich leichteren zeitlichen Lenkung unterliegen. Bisher war das Haupthindernis der geplanten Reiſezeit ausweitung der nur hiſtoriſch zu erklärende zeitlich nicht ausreichend geſtaffelte Beginn der Sommer⸗ ferien in den einzelnen Reichsgebieten. Die allerfrühe⸗ ſten Schulferienanfänge lagen in der letzten Juntwoche— alſo 10 Tage ſpätter, als ſie eigentlich liegen ſollten— dit ſpäteſt liegenden Ferien(Süddeutſchlands und der Oſtmark! endeten in der erſten, ſtatt in der zweiten Septemberwoche dafür gab es zwiſchen dem 20. Juli und 5 Auguſt zwei Wo⸗ chen in denen alle Schulen in ganz Großdeutſchland gleich eitig Sommerferien hatten, womit naturnotwendig eine be⸗ badete Ueberlaſtung aller Einrichtungen in den Erho— lungsgebieten verbunden war. Die Forderungen der Hotel⸗ fachleute gingen daher dahin bei einer Feriendauer von 6 bis 7 Wochen in etwa der Hälfte der deutſchen Gaue die Fe⸗ rien bereits in der zweiten Hälfte Juni. in der an⸗ deren Hälfte erſt Anfang Auguſt beginnen zu laſſen, ſo daß ſich die beiden Svitzenbelaſtungen möalichſt wenig Ausnutzung überlappen ſollten. Die Hotelfachleute dachten dabei weniger an die mit einer ſolchen Ausweitung verbundenen beſſeren Ertragsmöglichkeiten, als vor allem daran damit die un⸗ vermeidlichen Unzuträglichkeiten einer Hauptreiſezeitüber⸗ füllung vorzubeugen und ihre Betriebe gleichmäßiger und damit nationalwirtſchaftlich geſehen beſſer auszunutzen. Je länger die volle Beſetzung dauert, auf eine deſto längere Zeit verteilen ſich dann auch die hohen fährlichen Abſchrei⸗ bungs⸗ und ſonſtigen gleichbleibenden Koſten uſw. und der bisher unausweichliche Zwang, der übrigens auch vom Reichskommiſſar für die Preisbildung anerkannt wurde. in der Hauptreiſezeit höhere Preiſe für dieſelben Leiſtungen anzufetzen entfiele damit für viele, jetzt nur allzukurz aus⸗ genutzte Betriehe. 5 Wenn alſo jetzt mit der neuen Schuliahreinteilung in den meiſten Reichsgauen gleichzeitig eine Verlänge⸗ rung der großen Sommerferien auf meiſt acht Wochen erfolgt(weil die Herbſt⸗ oder Kartoffelferien nur für ausgeſprochen ländliche Orte erhalten bleiben) wird es notwendig ſein, auch für dieſe neue Ferienordnung neben den ſchuliſchen und erzieheriſchen Geſichtspunkten auch die Belange eines wohlgelenkten Fremdenverkehrs im Auge zu behalten um dieſen berechtigten Wünſchen nach Reiſezeit⸗ ausweitung Rechnung zu tragen. Dazu wird es bhöchſt er⸗ wünſcht ſein für eine beträchtliche Anzahl von Gauen und »Landſchaften die großen Ferien bereits Mitte Juni beginnen zu laſſen und die andere Hauptgruppe der Landſchaften mit ihrem Ferienbeginn in die zweite Hälfte des Juli zu ver⸗ legen ſo daß die großen Ferien hier bis Mitte September dauern Daß auch nach dieſer Neueinteilung einige Wochen bleiben werden, in denen in⸗ganz Großdeutſchland gleichzeitig Schulferien find, iſt nicht mehr ſo ſchlimm, wie bisher weil ſich innerhalb einer geſamten Feriendauer von 8 Wochen erfahrungsgemäß die drei bis vier Wochen dauernden Rei⸗ ſen der Familien mit Kindern ziemlich e verteilen. ſo daß auch der Andrang in den Erholungslandſchaften ſich nicht auf kurze Zeit zuſammendrängt. Hierfür wäre aller⸗ dings außerdem erforderlich, daß die nunmehr voll in die Sommerferien verlegten Jugendlager und„fahrten der Hitler⸗Jugend uſw. nicht grundſätzlich am Ferkenanfang liegen, weil ſonſt der frühere Ferienbeginn im Juni dem Familienerholungsverkehr nur unzureichend. ig. — Jetzt an die heimiſche Vogelwelt denken! Auch im Winter ſuchen ſich die hei uns verbleibenden Vögel nach be⸗ ſter Möglichkeit ihre Nahrung ſelbſt. Sie machen auch in dieſer Jahreszeit ſoweit es die Verhältniſſe erlauben noch Jaad auf Ungeziefer. Trotzdem ſind die Vögel aber in der Jetztzeit auch auf die Hilfe des Menſchen angewieſen, ſo wie mir im Frühling und Sommer die Vögel brauchen. Je⸗ der Gartenfreund und Waldkenner weiß um dieſe Lebens⸗ gomeinſchaft auf Gegenſeitigkeit. Darum wollen wir in den Wintertagen unſeren gefiederten Sängern die offene Hand zeigen. Es gibt im Alltag in jedem Haushalt, bei jungen und alten Leuten, und bei Kindern ganz beſonders manche Gelegenheit, um an die Vögel draußen zu denken. Und wer etwa ſchon einen Kanarienvogel oder einen Wellenſittich fütttert, kann ebenfalls noch die beimiſche Vogelwelt zuſstz, lich unterſtützen indem er die jemeils verbleibenden Renk, ſtände den im Freien lebenden Vögeln zur Nachleſe über⸗ läßt. Unſere gefiederten Sänger ſind im Winter für jede— auch die klefffſte Gaße danfßar. — Recht der Jugend auf Berufserziehung. Anläßlich der Münchener Jahrestagung der Akademie für Deutſches Rech trat der Jugendrechtausſchuß der Akademie zuſammen. Im Vordergrund der Münchener Beratungen ſtand der Ent⸗ wurf eines Geſetzes über die Berufserziehung der deutſchen Jugend. Die Forderung des Ausſchuſſes geht dahin, daß jeder Jugendliche vom 14. bis 18. Jahr in einem Berufs, erziehungsverhältnis ſteht, daß es keine fugendlichen Unge⸗ lernten von vornherein geben darf und daß ſich jede Be⸗ rufserziehung in Form ſwie Dauer ohne Rückſicht auf diz wirtſchaftlichen Verhältniſſe des einzelnen ausſchließlich nach der Gianung und Begabung des jungen Menſchen richten muß. Jungen und Mädel, die in einem Betrieb arbeiten, ſollen einem dauernden und planmäßigen erzieheriſchen Einfluß unterſtehen, gleichgültig ob ſie in ein fachliches Lehrverhältnis von längerer Dauer eintreten oder nur kurz angelernt werden. 8. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 27. Januar. Sämt⸗ liche Notierungen unverändert. Sporinachrichten. Fußball Meiſterſchaftsſpiele. Südweſt: n Boruſſia Neunkirchen— FV Saarbrücken 3.1 1. FC Kaiſerslautern— TS 61 Ludwigshafen 4:0 FK 03 Pirmasens— Sp⸗Vgga Mundenheim 4:0 Sc Burbach— VfR Frankenthal 3:4 Baden: VfL Neckarau— Tura Ludwigshafen(Geſ.⸗Sp.) 213 Württemberg: VfB Stuttgart— Union Böckingen 9·˙4 TS 46 Ulm— Stuttgarter Kickers 0·˙2 SW Feuerbach— Stuttgarter SC 173 Bayern: BC Augsburg— Würzburger Kickers 3:0 Schweinfurt 05— Schwaben Augsburg 5·3 1860 München— Wacker München 3:0 Der Wiener Karl Wazulek gewann in Zell am See zum dritten Male die deutſche Meiſterſchaft im Eisſchnellaufen. Er zeigte ſich auf allen vier Strecken(550. 1500. 5000, 10 000 Meter) ſeinen Mitbewerbern klar überlegen. Den zweiten Platz belegte Bieſer(München) vor May(Berlin). »Weltmeiſter Sepp Bradl(WH Mühlbach) gewann am Schlußtag der deutſchen Skimeiſterſchaften in Spindelmühle den Spezialſprunglauf mit Note 228.5 und Sprüngen von 76 und 815 Metern vor Weiler(Oberſtdorf) mit Note 223.7 (77.5 und 78) und Gering(/ Arolſen) mit Note 221.7(77.5 und 78) Die Staffelmeiſterſchaft über Amal 10 km gewann der Bereich Oſtmark in 2:42:56 Stunden vor Bayern und Bayern[I. 5 Bei den deutſchen Meiſterſchaften im Waſſerſpringen in Wien ſicherte ſich Heinz Kitzig den Titel im Turmſprin⸗ gen vor Sobeck(Spandau), Haſter(Berlin) und Stork (Frankfurt). 5 5 Walter Neuſel(Berlin) gewann in der überfüllten Ber⸗ liner Deutſchlandhalle den Ausſcheidungskampf zur deut⸗ ſchen Boxmeiſterſchaft im Schwergewicht gegen Adolf He u⸗ ſer Der Bonner gab in der Pauſe zur 10. Runde auf. 32 8 Nationatihegter Mannheim „Der verkaufte Großvater“. Es berührt von vornherein ſympathiſch, daß Franz Streicher ſein Stück beſcheiden einen Schwank nennt, ob⸗ wohl es mehr Lebensweisheit und Humor manche andere Stücke, die uns anſpruchsvoll als„Luſtſpiel“ präſentiert wurden. Mit zweieinhalb Stunden Spieldauer iſt dieſer Schwank zwar etwas lang geraten, und er köngte, ohne Handlung und Wirkung zu beeinträchtigen, an eini⸗ gen Stellen gekürzt werden, allein wir wollen ihm dieſen. kleinen Mangel gerne nachſehen. Kann man ſich doch herz⸗ lich freuen über die wohlgelungenen bayeriſchen Bauern⸗ typen und vor allem über dieſen verſchmitzten Großvater, deſſen„Verkauf“ zunächſt merkwürdig anmutet, ſpäter aber eine Beleuchtung findet, die den ganzen Handel in ein an⸗ deres Licht bringt. Wie ſchließlich dei verkaufte Großvater dem Gauner von Haslinger, er ihn für 100 Mark„ge⸗ kauft hatte, einen Streich ſpielt und ihn überliſtet, iſt mit ſo viel Komik und dabeſ ſo lebensecht geſchudert, daß man herzlich ſchmunzeln und lachen muß. Ohne Karikatur ſind die Typen ſicher und köſtlich gezeichnet. Für Ernſt Langheinz iſt die Rolle des verkauften Großvaters wie eigens geſchaffen; da kann er ſeine ganze Kunſt der Charakterkomik ſpielen laſſen, und er tut es ohne zu übertreiben oder zu verzerren. Ueberhaupt iſt die ganze Regie Rudolf Hammachers auf ein zwar kräftiges, aber keineswegs aufdringliches Spiel eingeſtellt. Fried; rich Hölzlin und Robert Kleinert ſtellten zwei handfeſte, echte bayeriſche Bauern hin jeder eine gute Type auf ſeine Art. Hanſi Thems gab der an ſich etwas farblosen Figur der Ev Leben und Liebreiz. Die übrigen Darſteller taten ihr Beſtes zum Erfolg dieſes Schwankes, Mit lebhaf⸗ tem Beifall dankte das Publikum für die vergnügten zwei⸗ einhalb Stunden. Cornel Serr. enthält als Danksagung. Sohnes und Bruders Helmut Grabinger raden seiner Luftnachrichtenschule, Mannbeim-Seckenheim, 28. Januar 1941. Züähringerstraße 35. N Getröstet kehren wir zurück von der Ruhestätte unseres lieben und danken aus innięstem Herzen für die vielen Beweise aufrich- tiger Anteilnahme, insbesondere dem Stammpersonal und Kame- der Motorsportschule, dem Standort Mannheim-Ludwigshafen, der Kreisleitung und der Orts- gruppe Mannheim-Seckenheim für das ehrenvolle Geleit bei der Ueberführuns und Beisetzung und die wundervollen Kranzspenden. Herzlichen Dank dem Standortgeistlichen, Herrn Bauer, und Herrn Rektor Faß für die wohltuenden, tröstenden Worte am Grabe, für den ehrenden Nachruf der Firma und Gefolgschaft H. II Rucken⸗ brod, den Hausbewohnern und der Nachbarschaft für die Kranz- und Blumenspenden sowie für das letzte Geleit. Familie A. Plum-Grabinger JJ A ee, eee. a 5 g 5 0 J N N * e 8 Heute Dienstag und morgen Mittwoch der neue Ufafilm: A erstes Frlehnls mit Ilse Werner. Anfang 7.15 Uhr. AEA SL 128. e ee ela ee mit Bezugschein II, solange Vorrat! Neu eingetreffen: Damen-Halbschuhe Holzschuhe Bezugscheinjrei). 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