Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. b Jages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 3 4 2 3 Ait. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Ahr 0 3 0 41. Jahrgang um— 22%%44%éẽ᷑i— 5 al 9 Plutokratiſches in). Die Plutokraten verſchieben ihr Geld nach USA. am Während die britiſchen Plutokraten in ihrem blin⸗ ihle den Haß den Kreuzzug gegen das deutſche Volk predigen, 3 7 ſind ſie gleichzeitig eifrig am Werke, ihre zuſammengeraff⸗ 3.1 ten Reichtümer in Sicherheit zu bringen. So berichten 7.5 ſchwediſche Blätter von einem Deviſenſchwiadel 1 größten Ausmaßes in England. Mitglieder der bri⸗ und kiſchen Plutokratie, die beim erſten deutſchen Blitzangriff nach Amerika flohen und damals ihr Vermögen in England gen zurücklaſſen mußten, haben neuerdings eine Möglichkeit ge⸗ 01 funden, die engliſche Deniſenkontrolle zu hintergehen. Mit . Hilfe einer Gefellſchaft internationaler Abenteurer iſt es es ihnen gelungen, engliſches Geld im Werte von vielen zehn⸗ 1 tauſend Pfund aus England hinauszuſchmuggeln Der Zwi⸗ 2 ſchenhand wurde dabei bis zu 50 Prozent Proviſion gezahlt, um wenigſtens einen Teil des Vermögens über den Atlan⸗ tk zu retten. Der Deviſenſchmuggel wurde auf folgende —— Weiſe durchgeführt: Die geflüchteten Plutokraten ſchickten auf mehrere tauſend Pfund lautende Wechſel nach der iri— ſchen Hauptſtadt Dublin. Da Irland noch zum Sterlingblock gehört, innerhalb deſſen finanzielle Transaktionen ohne and Kontrolle möglich ſind, konnten die Geldleute Schecks von ub⸗ beliebiger Höhe nach Irland ſchicken und einem Bankkonto als gutſchreiben laſſen. Der iriſche Agent brauchte dann nur iſel den Scheck noch an die ihm aufgegebene Adreſſe in den Ver⸗ 1 einigten Staaten zu richten. Damit gewann das ganze Schie⸗ 1 bergeſchäft das Geſicht einer harmloſen Finanzaktion mit 1 einer iriſchen Bank. Natürlich iſt von dieſer Möglichkeit in 1 größtem Umfange Gebrauch gemacht worden Wie hätte man 1 es auch anders von den britiſchen Plutokraten erwarten iber Großſprechereien und Wirklichkeit. an? Es iſt eine typiſch engliſche Methode, die heutigen Zu⸗ ater ände auf der Inſel im roſigſten Licht erſcheinen zu laſſen. „ges tan braucht nur an den großſprecheriſchen Arbeitsorgani⸗ mit ſationsplan des Miniſters Bevin denken. In kraſſem Gegen⸗ Rant atz zu dieſen Schönfärbereien ſtehen die geradezu kataſtro⸗ ſind Phalen Zuſtände in manchen britiſchen Fabriken. Gerade ö in dieſen Tagen hat der„Sunday Expreß“, der ſich auf ften ſeinen Beſitzer, den Miniſter für Flugzeugproduktion, Ange Beaverbrock, ſtützen kann Verhältniſſe aufgedeckt über die ihne bisher kein anderes britiſches Blatt ein Wort zu verlieren inge ewagt hät. Der„Sunday Expreß“ weiſt die britiſche Oef⸗ ges, fentlichkeit vor allem auf die Arbeitsmethoden der Flotten⸗ 81 Werft von Devonsporth hin, die das britiſche Blatt als wei„ſteinalt“ bezeichnet. Die Arbeiter dieſer Werft müßten oft pe ihre Werkzeuge ſelbſt herſtellen. Dabei ſei es ſogar die Re⸗ oſen gel, daß Arbeiter auf die Herſtellung von Schrauben, die oller im Höchſtfall einen Wert von fünf Pence hätten, eine Ar⸗ haf⸗ beitszeit im Werte von fünf Schilling verwenden müßten. wei⸗ Das Arbeitstempo bezeichnet das britiſche Blatt als ge⸗ „„ radezu traurig. Den lieben langen Tag ſtünden die Arbei⸗ ter diskutierend herum. Schon vormittags begännen andere mit der Reinigung der Maſchinen, um dann bis zum Feier⸗ abend überhaupt nichts mehr zu kun. Dieſe veralteten Pro⸗ duktionsmethoden haben zuſammen mit der Lockerung der Arbeitsdiſziplin natürlich einen gewaltigen Leiſtungsrück⸗ gang zur Folge. Aber wie geſagt, Herr Bevin muß es ja wiſſen—„Englands Wirtſchaft ſteht im Zeichen des Fort⸗ ſchritts!“ Sehr aufſchlußreich über die ſkandalöſen Zuſtände in dem angeblich„neuen Zeitalter“, von dem die britiſchen Plutokraten ſo gerne ſprechen, ſind auch zwei Briefe an den Daily Herald“, die das Blatt veröffentlicht. In dem erſten Brief heißt es:„Wir brauchen einen Transportminiſter, der auch gegen gewöhnliche Leute menſchlich ſeig kann. Niemand kann z. B. hinreichend die unglaublichen Schwie⸗ rigkeiten von Munitionsarbeitern auf dem Wege von und zur Arbeit beſchreiden. Man behandelt in Eng⸗ land das Vieh beſſer als die Arbeiter.“ Der zweite Brief lautet:„Die engliſchen Zeitungen ſollten lieber die Klagen und Beſchwerden der britiſchen Seeleute an die Oeffentlichkeit bringen, ſtatt fortgeſetzt ihr Heldentum zu preiſen Die ſozialen Verhältniſſe in der britiſchen Schiff⸗ 2 ſind rückſtändiger als in allen anderen Ländern. Un⸗ ere Leute werden auf den Schiffen eingedrängt in Quar⸗ tiere gepfercht die wenig oder keinerlei Ventilation haben. Sie haben faſt keine Freizeit und die Nahrung. die man ihnen verabreicht, iſt kaum eßbar.“ Solche Briefe, mit deren gelegentlichem Abdruck die engliſchen Zeitungen ſich ein Alibi zu verſchaffen verſuchen, ſind eine eindeutige Illu⸗ ſtration zu den in England fetzt plötzlich ſo beliebten ſozialen Sirenenklängen und beleuchten die verbrecheriſche Schuld der plutokratiſchen britiſchen„Weltbeglücker“. Ein bemerkenswertes Eingeſtändnis. von all dem natürlich nichts. Er fährt fort, ſo zu tun, als ſei alles in beſter Ordnung, und er feiert das engliſche Volk als ein wundervolles und heroiſches Volk, allein ſchon deshalb, Weil es durchhalte, was auch immer kommen möge. Dann warf Prieſtley die Frage auf ob Großbritannien nur allein kämpfe, um das„Regime Hitler“ zu ſtürzen und meme, das ſei nicht der Fall, es komme vielmehr darauf an, die Bedingungen aus der Welt zu ſchaffen die die Nazis groß⸗ 1 5 hätten Dabei entſchlüpfte dem Rundfunkredner das ehr aufſchlußreiche Eingeſtändnis, daß„nach dem Welt⸗ krieg in der ganzen Welt Mißwirtſchaft und Intrige ge⸗ herrſcht“ habe Das ſei der Boden gewesen, auf dem ſich der deutſche Nationalſozialismus habe entfalten können In die⸗ ſem Punkt mag dieſer Sprecher der britiſchen Plutokratie nach 1918 und bis zum heutigen Tage aber war England und der Beſeittgung dieſes Unruheherdss gilt der Kampf des deutſchen Volkes.„„ 5 Der britiſche amtliche Rundfunkredner Prieſtley weiß recht haben Die Quelle dieſer Mißwirtſchaft und Intrigen 777 Mittwoch, den 29. Januar 1941 Militäriſche Ziele in Südoſtengland beſchoſſen. Du Berlin, 28. Jan. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt: a „Im Seegebiet weſtlich Irlands erzielte ein Fernkampf⸗ flugzeug Volltreffer auf ein kleines Handelsſchiff. Ein bri⸗ kiſcher Hafen wurde vermink.. Jernkampfbatterien beſchoſſen in den Abendſtunden des 27. Januar militkäriſche Ziele in Südoſt⸗England. Der Feind flog in der letzten Nacht weder in das Reichs⸗ gebiet noch in die beſetzten Gebiete ein Jagdflieger ſchoſſen geſtern ein feindliches Flugzeug vom Typ Lockhegd⸗Hudſon cb. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.“ „. ſetzten ihre Tätigkeit fort“ Minenräumboote gegen feindliche Flieger. Jeindliche Flugzeuge verſuchten, eine Flottille von Mi⸗ nenräumbooten mit Bomben anzugreifen. Trotz ſchweren Wetters und hoher See gelang es unferen Booken, die Flugzeuge abzuwehren und zwei von ihnen ſchwer zu be⸗ ſchädigen, ſo daß ihr ſpäterer Verluſt wahrſcheinſich iſt. Anſere Minenräumboole ſetzten ihre Tätigkeit fork. Ferner wehrten Vorpoſtenboote ebenfalls einen Angriff britiſcher Flugzeuge an der Nordküſte erfolgreich ab. Ein abgewieſenes Flugzeug zeigte ſtarke Kauchentwicklung, ſo daß mit ſeinem ſicheren Verluſt gerechnet werden kann. „Empreß of Auſtralta“ torpediert Newyork, 28. Jan. Nach einer Meldung der Agenkur Aſſociated Preß aus Miami(Florida) hat die Funkſtation Tropical Radio Hilferufe des großen britiſchen Turbinen⸗ Jahrgaſtſchiffes„Empreß of Auſtralia“(21833 BRD) auf⸗ genommen Das Schiff melde, es ſei 200 Meilen von der weſtafrikaniſchen Küſte im Atlantik korpediert worden. Die Torpedierung der„Empreß of Auſtralia“ iſt ein neuer, ſchwerer Schlag für die britiſche Handels⸗ und Transporterflotte. Der Dampfer hat eine Tonnage von 21833 BRT. Das Schiff hieß früher„Tirpitz“, das 1914 auf der Vulkanwerft in Stettin erbaut und durch das Ver⸗ ſailler Diktat der deutſchen Handelsflotte geraubt worden war. Auf dieſem Dampfer, der inzwiſchen völlig umgeſtal⸗ rr —— gen wirkungsvoll bombardiert. Angriff auf Cantia unternommen und dabei tet und moderniſiert worden war, unternahm der engliſche König im Frühjahr, 1939 ſeine Amerikareiſe. Die„Empreß of Auſtralia“ war jetzt als Truppentransportdampfer ein⸗ geſetzt. Ihr Verluſt trifft die britiſche Kriegsmarine um ſo empfindlicher, als erſt vor einigen Wochen der 42 000 BRT große Paſſagierdampfer und Truppentransporter„Empreß of Britain“ unweit der iriſchen Küſte vernichtet wurde. Letzter Hilferuf N Die Funkſtation Tropical Radio in Miami(Florida) hat von der„Empreß of Auſtralia“ insgeſamt drei Hilfe⸗ rufe aufgefangen. Der erſte beſagte, daß das Schiff ange⸗ griffen ſei und mit dem Bug ſinke. Rettungsboote ſeien ausgeſetzt Der zweite Funkſpruch teilt mit, daß das Schiff weiterhin angegriffen werde. Rund zwanzig Minuten nach dem erſten SOS⸗Ruf fing die Station den dritten und letz⸗ ten Funkſpruch auf, der unverſtändlich war und plötzlich unterbrochen wurde.. Von einem Kriegsſchiff beſchoſſen Neuyork, 28. Jan. Mackay Radio fing den Hilferuf eines nicht identifizierten Dampfers auf, der ſich ungefähr 1000 Meilen von der kaliforniſchen Küſte entfernt befinden ſoll. Der Hilferuf beſagte der Dampfer werde von einem unbe⸗ kannten Schiff beſchoſſen. Die Küſten wache ſandte ein Hilfs⸗ ſchiff nach dem angegebenen Standort aus, obwohl die Ech:⸗ heit des Hilferufes angezweifelt wurde. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Den Griechen ſtarke Berluſte beigebracht.— Feindliche kolonnen bei Derna zurückgewieſen. Rom, 28. Jan. Der italieniſche Wehrmachtsberichkt vom Dienstag hat folgenden Worklaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechiſchen Front haben wir in Kämpfen von ört⸗ licher Bedeutung dem Gegner ſtarke Berluſte beigebracht. Es wurden Gefangene gemacht und aukomakiſche Waffen er⸗ beutet. Abteilungen unſerer Luftwaffe haben heftige An⸗ griffe auf feindlſche Kraftwagenkolonnen, Truppenzuſam⸗ menziehungen und Stellungen durchgeführt. In der Cyrenaika dauern die Kämpfe öſtlich von Derng an. Unſere Truppen haben eine feindliche Kolonne zurückgewieſen und ihr Verluſte beigebracht. Es wurden Ge⸗ fangene gemacht. Unſere Luftwaffe hal Panzerfahrzeuge und Infanterie mii Bomben und Maſchinengewehrfeuer be. legt. Anſere Jäger haben im Luftkampf zwei feindliche 91883895 vom Hurricane-Typ abgeſchoſſen. In Oſtafrika haben Abteilungen unſerer Dubat(Ein⸗ geborenentruppen) an der Kenia-Front eine vorgeſchobene feindliche Stellung überraſcht und dabei dem Gegner be⸗ krächtliche Berluſte an Mann und Material zugefügt. Jor⸗ mationen unſerer Luftwaffe haben feindliche Laſtkrafkwa⸗ Unſere Jäger haben ein Flugzeug vom Gloſter⸗Typ abgeſchoſſen. Ein weiteres Flugzeug wurde von unſeren Aufklärungsfliegern abge⸗ en. a b 5 ö 195 der Nacht zum 28. haben feindliche Flug 1 1157 nige Bom⸗ ben abgeworfen, die weder Schaden noch Opfer zur Folge ikten.»Ein weiterer Angriff auf Neapel und Amgebung 10 ganz leichte Schäden verurſacht, aber keine Opfer gefor ert.“ 5 Lächerliche britiſche Lüge Kläglicher Zuſammenbruch.—„Anruhen in Norditalien“ 8 aus den Fingern geſogen. DNB. Rom, 28. Jan. Ein klaſſiſches Stück hat ſich wie⸗ der einmal die britiſche Propaganda geleiſtet Am Sonntag gab ſie die Senſationsmeldung bekannt, Norditalien ſtehe unmittelbar vor einer Revolution. Deutſche Truppen wür⸗ den eilig über die Grenze gebracht, um den Aufſtand nie⸗ derzuhalten. In Mailand und Turin ſeien Straßenkämpfe der Aufſtändiſchen gegen deutſche Truppen und Schwarz⸗ hemdenformationen im Gange. Kurz darnach erhielt dieſe Senſationsmeldung noch einen tüchtigen Schuß Farbe Es wurde behauptet, die Arbeiter von Mailand und Turin hätten eine ſtarke ſozialiſtiſche Tradition und bildeten das Rückgrat des Widerſtandes gegen die„faſchiſtiſchen Aus⸗ beutungsmethoden“ Als dann kurz von zuſtändiger italieniſcher Seite in aller Form mitgeteilt wurde, daß es ſich bei dieſen Ge⸗ rüchten um böswillige und vollkommen gegen⸗ ſtandsloſe Erfindungen handele mit denen die engliſche Propaganda auf ihre eigene Oeffentlichkeit und insbeſondere auf die Oeffentlichkeit der USA den für ihre Politik erforderlichen Einfluß ausüben wolle, bekamen die Briten doch Angſt vor ihrer eigenen Courage. Mit ſehr gedämpfter Tonart verkündete der Sprecher, man könne „über direkte Kämpfe in Norditalien noch nichts Genaueres ſagen. Die Lage ſei aber außerordentlich geſpannt“! Inzwiſchen wurde von zuſtändiger italieniſcher Seite ausländiſchen Preſſevertretern noch erklärt, daß ſeder ein⸗ zelne Journaliſt in der Lage ſei, ſich von der Unſin⸗ nigkeit dieſer Gerüchte zu überzeugen, die wie auf ein geheimnisvolles Stichwort von der engliſchen Propa⸗ ganda und amerikaniſchen Zeitungen verbreitet wurden, und daß dieſe böswilligen Gerüchte mit Recht bereits von verſchiedenen ausländiſchen Journaliſten dementiert wur⸗ den. Gerade zu lächerlich ſei es auch, wenn der eng⸗ liſche Rundfunk behauptet, daß deutſche Truppen „zur Aufrechterhaltung der Ordnung“ hätten eingeſetzt wer⸗ den müſſen. In dieſem Zuſammenhang ſei feſtzuſtellen, daß „außer dem deutſchen Fliegerkorps ſich keine deut⸗ ſſchen Truppen in Italien befinden“. Die böswil⸗ ligen Erfindungen der engliſchen Preſſe wurden ſchließlich von Agenzia Stefani mit den ironiſchen Worten:„Für den Fall, daß die Mailänder und Turiner über die Vorgänge in ihre Städten nicht auf dem Laufenden ſein ſollten“, ver⸗ öffentlicht. 5 So mußte denn Reuter in der Nacht von Sonnkag zum Montag die Flagge ſtreichen und bekennen: Die Meldun⸗ gen über Unruhen in Italien haben keine Beſtätigung ge⸗ funden.“ Bei dieſem mitten in der Nacht herausgegebenen Dementi ſprach natürlich die Spekulation mit, daß von den Senſationsmeldungen des Mittags irgendetwas ſchon hän⸗ genbleiben werde, auch wenn ſie buchſtäblich aus den Fin⸗ gern geſogen waren. ch „Gieg im Weſten“ Der Dokumenkarfilm des deutſchen Heeres. DNB. Berlin. 28. Jan. Der große Dokumentarfilm des Heeres„Sieg im Weſten“ wird demnächſt in beſonders feſtlich geſtaltetem Rahmen ſeine Uraufführung in der Reichshauptſtadt und in zahlreichen Städten des Reiches erleben. Dieſes auf Anordnung des Generalfeldmarſchalls von Brauchitſch während der Weſtoffenſive im Mai und Juni des vergangenen Jahres geſchaffene Filmwerk ſtellt als dokumentariſcher Film inſofern etwas Erſtmaliges dar, als es während der Kampfhandlungen ſelbſt entſtanden iſt. In engſter Zuſammenarbeit mit den Kommandoſtellen wurden beſtimmte Gruppen von Filmberichtern an den Schwerpunkten des Kampfes eingeſetzt, und ſo konnten von der Truppe bis in die rückwärtigen Dienſte hinein zu glei⸗ cher Zeit Aufnahmen gemacht werden. Hinſichtlich der kriegsgeſchichtlichen Darſtellung iſt dieſer Film mit dem eine ſich auf längere Sicht erſtreckende eigene Filmarbeit des Heeres eingeleitet wird, alſc durchaus neue Wege ge⸗ gangen. Insgeſamt ſind faſt 900 000 Meter Rollfilm ver⸗ arbeitet worden. Das Ergebnis dieſer Arbeit iſt das abendfüllende, etwa 3500 Meter lange Filmwerk„Sieg im Weſten“, das den dritten Teil eines den ganzen Krieg umfaſſenden Heeres⸗ dokumentarfilms darſtellt. Ein einleitender Teil„Der Entſcheidung entgegen“ zeigt in einer großen hi⸗ ſtoriſchen Linie über drei Jahrhunderte hinweg mit dem Schwerpunkt der Zeit vom Weltkrieg bis zur Gegenwart den Einſatz des deutſchen Menſchen für den vaterländiſchen, Gedanken. Im Hauptteil. der den Titel„Der Feldzug“ führt, wird nicht nur die Operation der Weſtoffenſipe, ſon⸗ dern überhaupt das Soldatentum und die kämpferiſche Ver⸗ pflichtung des deutſchen Mannes in dieſem Kriege aufge⸗ zeiat Beſonderer Wert iſt dabei darauf gelegt, mit Hilfe zahlreicher Karten und eines beſonders anſchaulichen Textes die großen, in der Kriegsgeſchichte aller Zeiten einmaligen Operationen dieſes Feldzuges verſtändlich zu machen. Zu⸗ gleich wird durch eine Schilderung des deutſchen Soldaten und ſeiner Erlebniſſe eine ſtarke Darſtellung des Kampf:; geſchehens vermittelt. Bewußt zeigt das Werk immer wie⸗ der Frontaufnahmen, ſtellt aber weiter einzelne große Komplexe der verſchiedenen Waffengattungen her⸗ aus, um das Verſtändnis für deren beſondere Aufgaben zu erſchließen, und hebt nicht zuletzt auch die Verbindung zwi⸗ ſchen Front und Heimat hervor. N. Man darf dem neuen Werk, das dem in der Geſchichte einzigartigen Siegesmarſch unſeren unvergleichlichen Sol⸗ daten im Weſten ein Denkmal ſetzt, mit beſonderer Spa ang entgegenſehen. 5 5 5 .„„ 2 * Viel ſchlimmer als 1917 „Gürkel enger ſchnallen“.— der einzige Rat. Der neue engliſche Botſchafter in Washington, Lord Ha⸗ lifax, erklärte nach einem Londoner Eigenbericht von„Af⸗ tonbladet“ amerikaniſchen Preſſevertretern u. a., er ſei ſicher, daß noch ſchwere Zeiten den. Es ſei klar, daß Deutſchland gewaltige Anſtrengungen mache, um die Blockade zu intenſivieren. Das werde einen fortgeſetzten harten Druck auf die britiſche Handelsflotte, auf die britiſche Kriegsflotte und auf die britiſche Luftwaffe, ja auf alles bedeuten. Im„Daily Herald“ gibt ein britiſcher Seeoffizier, Ka⸗ pitän Acworth, ein bei aller Schönfärberei doch verhältnis⸗ mäßig nüchternes Bild der ſchweren Gefahren, die England aus dem deutſchen Handelskrieg drohen. Auf Grund der fri⸗ ſierten Angaben der britiſchen Admiralität beziffert er die engliſchen Handelsſchiffsverluſte mit 77 Millionen Tonnen jährlich, um dann fortzufahren: „Wir haben dieſen Krieg mit faſt 2000 Schiffen weni⸗ ger begonnen als 1914. Wir haben viel mehr Schnäbel zu ſtopfen, und unſere Nahrungsmittelerzeugung im Mukler⸗ lande iſt niedriger als im April 1917. dem ſchwerſten Mo⸗ nat des Weltkrieges. In jenem grimmigen Monat hatten wir die franzöſiſche, ikalieniſche und japaniſche Flokte als Helfer, während ſetzt eine dieſer Flotten gegen uns kämpft und mindeſtens eine weitere ein potenkjeller Jeind iſt Im Jahre 1917 hatte der Feind nichk die Benußungsmöglich⸗ keit der Kanal und Anklankikhäfen. die er jetzt innehak. Wir dagegen konnten die iriſchen Häfen benutzen, die wir nichl haben; und laſt not leaſt: wir hakten damals das krium⸗ phierende gonvoiſyſtem noch in Keſerve, während wir es jetzt anwenden“. 5 Kapitän Acworth unterſtreicht in dieſem Zuſammenhang die Erklärung des Ernährungsminiſters Lord Woolton, daß die gegenwärtige Gefahr größer ſei als die des Jahres 1917, als genau wie jetzt— die Verſenkungsziffer die Neu⸗ bauziffer überſtieg. Als Gegenmaßnahme ſchlägt der Ma⸗ rineoffizier unter anderem vor., den Gürtel bedeu⸗ tend enger zu ſchnallen und rückſichtslos auch die umfangreichen Spveiſekarten der teuren Hotels, Reſtaurants und Klubs des Weſtens zu beſchränken. Ferner ſolle der Oel- und Benzinverbrauch auf das äußerſte einge⸗ ſchränkt werden.„Denken Sie daran, daß ein großer Teil unſerer zur Ader gelaſſenen Flotte aus Einweg⸗Tankern beſteht, die nichts anderes mit ſich führen können als Oel auf der Hinfahrt und Salzwaſſer als Ballaſt auf der Rück⸗ fahrt, aber auch geleitet werden müſſen, wenn ſie leer fah⸗ ren. „Schlimmſte Bedrohung Englands“ Der aus London nach Newyork zurückgekehrte JNS⸗ Korreſpondent Nixon ſchildert den Krieg gegen die englische Schiffahrt als die ſchlimmſte Bedrohung Englands. Infolge für England kommen wür⸗ der ſtändigen Bombardierung des Kanals und der Süd⸗ küſte müſſe die geſamte engliſche Schiffahrt auf die Weſthä⸗ fen konzentriert werden. Durch die Verminung bleibe aber nur eine Zufahrt nördlich Irlands, und damit ſei der An⸗ griff auf Schiffe für Flieger und U-Boote ſehr erleichtert. England fehle es außerdem an Jagdflugzeugen größerer Reichweite, um die deutſchen Bomber abzuwehren. Die Flotte ſei über weite Teile der Welt verſtreut, habe ſchwere Verluſte erlitten und müſſe eine Aufgabe meiſtern, die wäh⸗ rend des Weltkrieges von fünf Flotten gelöſt wurde. Eng⸗ land ſtehe, ſo ſtellt der amerikanſſche Augenzeuge ſchließlich beſchönigend feſt, noch nicht vor dem Hungertod, aber den⸗ noch ſei die Bedrohung durch die ſtändig ſteigenden Schiffs⸗ verluſte nicht zu unterſchätzen. Die Verſchärfung des Lebensmittelmangels. „Die fortſchreitende Verſchärfung des britiſchen Lebens⸗ mittelmangels wird gelegentlich auch von engliſcher Seite 1 So hat ſich Englands führende Wirtſchaftszeit⸗ chrift„The Economiſt“ neulich in bemerkenswerten Aus⸗ führungen gegen das„mangelhafte Rationierungsſyſtem des britiſchen Ernährungsminiſteriums“ gewandt. Das Blatt führte aus, daß infolge der deutſchen Beſetzung der weſteuropäiſchen Verſorgungsländer wichtige Lebensmittel⸗ zufuhren in großem Umfange verloren gegangen oder auf vielfach verſfängerte Seewege hätten verlagert werden müſ⸗ en. Die ſcharfen deutſchen Angriffe auf die britiſchen Zu⸗ uhrwege hätten die Lage noch weiter verſchlimmert und etzt zur Bildung von Schlangen vor den Lebensmittelge⸗ chäften geführt. Zunächſt habe ſich dies vor allem beim Er⸗ werb von Eiern gezeigt, die, obwohl außerordentli knapp, aus irgendwelchen dunklen und unverſtändlichen Gründen nicht rationiert ſeien. britiſchen Lebensmittelgeſchäften auch Schlangen wegen Milch, Zwiebeln, Zitronen und Gemüfſen aller Art gebildet, und dieſe Tatſache ſei ein ernſt zu nehmendes Problem. »daute Hilferufe“. 8 Auch das finniſche Blatt„Frontman“, das Organ des 1 5 Frontkämpferverbandes, ſtellt feſt, 2 ſich der lockadering um England immer feſter ſchließe. Der Urhe⸗ ber der Blockade ſei ſelbſt zum Blockierten geworden, und war in einem Umfang, daß er jetzt laut um Hilfe ru⸗ 15 müſſe Churchill wiſſe, daß England allein nicht mehr ertig werden könne. Die Frage ſei aber, ob Amerika über⸗ haupt noch helfen könne oder wolle, ſelbſt wenn England dafür große Teile des Empire zu verkaufen bereit ſei. ö a Willkie bei Churchill Wie Reuter meldet begab ſich Willkie, der Sonderge⸗ ſandte Rooſevelts, nach einer Zuſammenkunft mit dem Außenminiſter Eden zu Churchill, um mit dieſem zu lun⸗ chen. Willkie übergab Churchill bei dieſer Gelegenheit die Fefkgache Botſchaft Rooſevelts. Später traf er mit dem rbeitsminiſter Bevin zuſammen. Indiſche Proteſtkundgebung in London Die indiſche Liga in London beging zum 11. Male den ogen.„Unabhängigkeitstag“ Indiens. In zahlreichen Re⸗ den wurde die britiſche Verwaltung Indiens ſcharf ange⸗ ordert. Die Verſammlung hörte ſtehend die Verleſung der ndiſchen„Unabhängiakeitserklärung“ an, in der es heißt. daß die engliſche Herrſchaft Indien wirtſchaftlich, politiſch. kulturell und geiſtig ruiniere und daß die Fortſetzung der Unterwerfung ein„Verbrechen gegen Gott und die Men⸗ ſchen“ bedeute Ein Redner kadelte in heftigen Worten die britiſche Arbeiterpartei weil ſie nichts gegen die Unter⸗ drückung Indiens unternehme Ein anderer Redner bezeich⸗ nete die Vereinigten Staaten als mitſchuldig an Enalands imperialiſtiſchem Krieg. Zum Schluß der Tagung wurde feſtgeſtellt daß Votſchaften der politiſchen Führer Indiens an die Verſammlung nicht eingetroffen ſeien, da dieſe„alle im Gefängnis“ ſäßen. f. a i fle und die Freilaſſung der politiſchen Gefangenen ge⸗ Inzwiſchen hatten ſich aber vor den Ungarn nichts anderes als eine Mnſtifikaljon moi dieſe Gau Schleſien geteilt In die Gaue Niederſchleſien und Oberſchleſien. 5 DB Berlin, 27 Jan Die Reichspreſſeſtelle der NS⸗ DA gibt bekannt:„Durch die Wiedergewränung alten ſchleſiſchen Gebietes iſt Schleſien mit etwa 7½ Millionen Einwohnern zu einem Gau geworden, der der Fläche und Einwohnerzahl nach weſentlich größer iſt als alle anderen Gaue der NSDAP Auch als ſtaatlicher Verwaltungsbezirk hat Schleſien einen Umfang erreicht, der für die intenſive Betreuung ſeiner Bevölkerung auf allen Lebensgebieten zu groß geworden iſt. Um eine ſeinem Umfang entſprechende politiſche Führung und ſtaatliche Verwaltung dieſes Ge⸗ bietes zu gewährleiſten, hat der Führer beſtimmt, daß der bisherige Gau Schleſien in die beiden neuen Gaue ödber⸗ ſchleſien und Niederſchleſien geteilt wird Gleichzeitig iſt in der preußiſchen Geſetz-Sammlung das„Geſetz über die Bil⸗ dung der Provinzen Oberſchleſien und Niederſchleſien“ ver⸗ kündet worden. Durch dieſes Geſetz wird die Provinz Schle⸗ ſien in zwei Provinzen geteilt, und zwar derart, daß eine Provinz Oberſchleſien aus den Regierungsbezirken Katto⸗ witz und Oppeln und eine Provinz Niederſchleſien aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz gebildet wird. Da der bisherige Gauleiter, Oberpräſident Joſef Wagner, der zugleich ſeinen Heimatgau Weſtfalen⸗Süd führt und durch das Amt des Reichskommiſſars für die Preisbildung beſonders ſtark in Anſpruch genom⸗ men iſt, den Wunſch geäußert hat, von ſeinen ſchleſiſchen Aemtern entbunden zu werden, hat der Führer mit der Neuordnung in Schleſien zugleich dem Wunſch des Gaulei⸗ ters und Oberpräſidenten Wagner entſprochen und an die Spitze der beiden neugebildeten ſchleſiſchen Gaue auch neue Gauleiter und Oberpräſidenten geſtellt. Zu Gauleitern ernannte der Führer für den Gau Nie⸗ derſchleſien den Parteigenoſſen Karl Hanke, für den Gau Oberſchleſien den Parteigenoſſen Fritz Bracht In Uebereinſtimmung hiermit hat der Führer den Gauleiter Bracht zum Oberpräſidenten der Provinz Oberſchleſien und zum Oberpräſidenten der Provinz Niederſchleſien den Gau⸗ leiter Hanke ernannt, der nach Teilnahme an den Feldzü⸗ en in Polen und Frankreich aus dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda ausſcheidet. Amtseinführung der neuen Oberpräſidenten Reichsmarſchall Hermann Göring führte die vom Führer neu ernannten Oberpräſidenten Gauleiter Bracht für Oberſchleſien und Gauleiter Hanke für Niederſchleſien in ihr Amt ein. In ſeiner Anſprache betonte der Reichs⸗ marſchall die befonderen Pflichten, die das Amt eines Ober⸗ e in Kriegszeiten in erhöhtem Maße mit ſich ringt. Zum Tode Graf Cſakys Anteilnahme des Führers DB. Berlin 28. Jan. Aus Anlaß des Ablebens des Kgl. ungariſchen Miniſters des Aeußeren, Graf Stephan Eſaky, hat der Führer dem 5 e des Königreichs Admiral Horthy von Nagybanya, nachfolgendes Telegramm übermittelt: „Eure Durchlaucht bitte ich, zum Ableben S. Exz. des Kgl. ungariſchen Außenminiſters Grafen Eſaky meine auf⸗ richtige An eilnahme entgegenzunehmen. Adolf Hitler.“ An die Gattin des Verstorbenen richtete der Führer fol⸗ endes Beileidstelegramm:„Zum Ableben Ihres von mir gochgeſchätzten Herrn Gemahls bitte ich Sie, ſehr verehrte Frau Gräfin, meine herzlichſte Anteilnahme entaegenzu⸗ nehmen Adolf Hitler.“ Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop ſprach mit folgendem Telegramm Miniſtervräſident Graf Teleki ſeine Anteilnahme aus:„Eure Exz. bitte ich anläßlich des Ablebens S Exz. des Kgl. ungariſchen Außen⸗ miniſters Grafen Cſaky meine und der Deutſchen Reichsre⸗ glerung aufrichtigſte Anteilnahme entgegenzunehmen. Mit Grafen Cſaky verliert Ungarn einen Patrioten der durch ſoine klare, zielbewußte Politik ſich unvergängliche Ver⸗ dienſte um das Wohl ſeines Landes und um die Vertiefung der deutſch⸗ungariſchen Freundſchaft erworben hat. Joachim von Ribbentrop.“ Tumult im Stadtrat von Mancheſter Der Stadtrat von Mancheſter hat ſich nach einem Be⸗ richt des„Mancheſter Guardian“ in einer Sonderſitzung mit den Folgen des letzten deutſchen Luftangriffs auf die Stadt., der Rieſenbrände hervorrief, beſchäftigt. In der Sit⸗ ung kam es zu einer großen Skandalſzene als von ver⸗ ebene Stadtverordneten das völlige Verſagen der Brandabwehr ſcharf kritiſiert und die Hilfloſtakeit der Be⸗ hörden bei der Wohnungsbeſchaffung für Leute, deren Häuſer niederbrannten, beklagt wurde. Der Vertreter des Bürgermeiſters erklärte, die Stadt habe jetzt einen ausge⸗ zeichneten Plan, der eine Wiederholung der Vorkommniſſe während des letzten Angriffs unmöglich machen werde. Dieſer Plan ſei vom Geſundheitsminiſterium als beſonders ſchön bezeichnet worden. Eine Stadtverordnete rief da⸗ zwiſchen:„Ihr habt nur Pläne auf dem Pa⸗ ter(9) In dieſem Augenblick erhob ſich auf der Zu⸗ börerbühne ein großer Tumult, der die Sitzung vorüber⸗ gehend unterbrach Mehrere Leute riefen u. a.:„Alle eure Pläne ſtehen immer wieder nur auf dem Papier“ Beſon⸗ ders ſcharf kritiſiert wurde es, daß die Stadtverwaltung den Obdachloſen die nur im plutokratiſchen England mög⸗ liche Zumutung ſtellte ſie ſollten ſich ſelber eine Wohnung 1 1 Erſt ſehr entſchiedene Proteſte führten dazu, daß ie Stadtverwaltung einige leerſtehende„vornehme“ Pri⸗ vathäuſer beſchlagnahmte, um ſie„gegebenenfalls“ Obdach⸗ loſen zur Verfügung zu ſtellen. Wer ſich mit Piraten einläßt Englands Griff nach dem Kongo⸗Gold. Rom, 28. Jan.„Habgierige Finger greifen nach dem Kongo⸗Gold“ Mit dieſen Worten kennzeichnet der diplo⸗ matiſche Mitarbeiter der Agenzia Stefani die Ankündigung aus London, daß die britiſche Regierung ſich durch ein Uebereinkommen mit der nach England geflüchteten angeb⸗ lichen belgiſchen Regierung nicht nur die Goldproduktion von Belgiſch⸗Kongo, ſondern ſogar die Goldreſerven und Deviſenbeſtände der Kongobank geſichert habe. „Ein neuer Akt der Piraterie“ ſchreibt der diplomatische Mitarbeiter.„England zieht ſeine Opfer bis aufs Hemd aus, nachdem es ſie ins Unglück geſtürzt hat. Es eignete ſich ſchon das Gold des Negus, Polens, Norwegens und Hol⸗ lands an, jetzt greifen ſeine haboierigen Finger nach dem Kongo⸗Gold Das angeblich zwiſchen England und der ſo⸗ genannten belaiſchen Regierung getroffene Abkommen iſt Regis rung ſich nur aus Perſonen zuſammenſetzt, die im Dienſte Englands ſtehen. Das ſind die Methoden britiſchen Frei⸗ beutertums, und es iſt nicht der geringſte Zweifel daß die ⸗ ſes Schickſal auch andere willfährige Komplizen Englands treffen wird. Nur ausgeplündert werden kann derfenige, der ſich mit den Piraten einläßt.“ 8 Politiſches Allerlei Zwetkowitſch eröffnet neuen Sender Miniſterpräſident Zwetkowitſch hielt anläßlich der Er⸗ öffnung des Rundfunkſenders in der ſüdſerbiſchen Haupk⸗ ſtadt Skepje eine auch über den Sender verbreitete Rede, in der er nach einem Ueberblick über die in den letzten Jahren in Südſerbien geleiſtete Aufbauarbeit u. a. erklärte, daß Jugoflawien den Frieden wünſche. Der innere Frie⸗ den ſei ſedoch ohne Verwirklichung der ſozialen Gerechtig⸗ keit überhaupt nicht denkbar. Die Konferenz der La- Plata-Staaten. Die Wirtſchaft⸗Konferenz der fünf La⸗Plata⸗Staaten Argentinien, Braſilien, Uruguay, Paraguay und Bolivien, die am Montag durch den Außenminiſter Paraguays in Montevideo eröffnet wurde, wird in der hrafllianiſchen Bundeshauptſtadt ſtark beachtet. Die der Regierung naheſte⸗ hende Abendzeitung„Noite“ bezeichnet in einem Leitarti⸗ kel dieſe Konferenz, auf der vor allem Selbſthilfemaßnah⸗ men gegenüber den durch Englands Schuld entſtandenen Abſatzſchwierigkeiten erörtert werden ſollen, als grund⸗ legenden Schritt zur Aufſtellung von Richtlinien nachbar⸗ niſchen Erzeugung. Die Konferenz habe die Aufgabe, die Gefahr ruinöſer Konkurrenz innerhalb der wirtſchaftlich gleichartigen Zone Südamerikas auszuſchalten und eine har⸗ moniſche Löſung zu finden, die eine volle Entwicklung des ganzen Wirtſchaftsgebietes gewährleiſtet. Chileniſch-argenkiniſche Jollunſon? N Der chileniſche Außenminiſter gab amtlich bekannt, daß Argentinien Vorverhandlungen für den Abſchluß einer chileniſch⸗argentiniſchen Zollunion vorſchlug. Der Außen⸗ miniſter dankte für dieſe Geſte der Freundſchaft and ſtellte die Antwort nach Befragung des Republikpräſidenten in Ausſicht. 5 Japan iſt vorbereitet Marine bietet jeder Evenkualſtät die Stirn. Tokio, 28. Jan. Der Marineminiſter, Admiral Koſhire Oikawa, erklärte in Beantwortung einer Frage im Hau haltsausſchuß, daß„die japaniſche Marine im Skande i jeder Eventualitäf die Stirn zu bieten“. Im Juſammen⸗ ng mit der amerikaniſchen Marineexpanſion erklärte der iniſter, daß der japaniſche Marineplan„nichts unkerlaſſen hat, um auf das Schlimmſte vorbereitet zu ſein“. Der frühere japaniſche Flottenchef Suyetſugu ſprach über den Rundfunk zu den Japanern in Amerika. Er be⸗ tonte, daß Japan keinen Krieg wünſche, aber doch auf alles vorbereitet ſei, wenn die USA ihre Bedrohung fortſetzten. Das Kabinett Konoye habe die Haltung Japans nach innen und außen verſtärkt, und die ſapaniſche Wehrmacht ſetze ſich entſchloſſen für die Ziele der Regierung ein. 0 i In der Montagſitzung des ſapaniſchen Reichstages gab Miniſterpräſident Konoye die feierliche Verſicherung ab, daß er entſchloſſen ſei, mit allen Kräften den Chin a⸗ konflikt zu Ende zu führen. Er halte es für ſeine Pflicht ſein Letztes⸗für die Bereinigung des Streitfalles daranzuſetzen. Die Erklärung Konoyes wurde von den Ab⸗ geordneten mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Wie die USA ſich die Beendigung des Chinakonfliktes dachten— ſie glaubten den Japanern ihre nationale Ver⸗ pflichtung mit Geld abgelten zu können— geht aus der Rede des Außenminiſters Matſuoka im Haushaltsausſchuß des Reichstages hervor, in der er u. a. ſagte:„Die USA haben den letzten beiden japaniſchen Kabinetten vor meiner Amtszeit Anleihen angeboten unter der Bedin⸗ gung, daß Japan ſeine Kontinental⸗ und Südpolitik halb⸗ wegs einſtellt oder ganz aufgibt. Die USA wollten alſs eine Annäherung an Japan durch Anleihen verſuchen, wenn Japan den Chinakonflikt beendet und ſeine Truppen aus China zurückzieht. Einige unſerer Finanzleute waren an dieſen Anleihen intereſſiert, aber das Opfer groß, und deshalb war der amerikaniſche Vorſchlag unan⸗ nehmbar. Ich bin der Meinung, daß kein einziger Japaner bereit iſt, die politiſchen Ziele Japans aufzu⸗ geben. Der amerikaniſche Vorſchlag wäre gleichbedeutend mit einem Gegenvorſchlag an die USA, ihre Monroe Doktrin aufzugeben und die Philippinen ſofort unabhän⸗ 15 zu machen. Wenn die US in dieſer Richtung denken önnten, würde die Frage äußerſt einfach ſein.“ Bangkok berät den Waffenſtillſtandsvorſchlag. „Bangkok. 28. Jan. Die Regierung von Thailand hat eine außerordentliche Kabinettsſitzung abgehalten, um über die Stellungnahme zu den vorgeſchlagenen Waffen⸗ ſtillſtandsbedingungen zu beraten. geſchlag ff — Kaffee und Kakao Kein Abſatz.— 253 000 Sack vernichtet. Die größten Abſatzſchwierigkeiten hat Braſilien mit einem ſeiner wichtigſten Erzeugniſſe, mit Kaffee ferner auch mit Kakao. Reuter meldet, daß nach einer Nachricht aus der Kaffeezentrale Santos im Dezember 253 000 Sack Kaffes vernichtet wurden, um„die großen Ueberſchüſſe bis zu einem gewiſſen Grad zu verringern“. Daß Braſilien 7 Ver ⸗ luſt dem plutokratiſch⸗kapitaliſtiſchen Weltwirtſchaftsſyſtem im allgemeinen und den britiſchen Piratenmethoden im be⸗ ſonderen verdankt, das ſagt Reuter allerdings nicht. Es iſt höchſte Zeit, daß mit dieſem wirtſchaftlichen Unfug der Ver⸗ nichtung von Produkten, zu dem Länder durch die kapitali⸗ ſtiſchen Wirtſchaſtsmethoden gezwungen werden, aufgeräumt und eine neue wirtſchaftliche Ordnung in der Welt geſchaf⸗ fen wird. 5. Bei Kakao kommt außer den Gründen allgemeiner Art für die Abſatzſchwierigkeiten noch die britiſche Schleuder⸗ konkurrenz in den Vereinigten Staaten hinzu. Der engliſche Kakao kommt aus Nigeria und der Goldküſte. Während Braſilien ſeinen Kakao bisher vor allem in USA abfetzen konnte, hat England ſich nun dieſes Marktes bemächligt mit der Begründung daß es Deviſen brauche. Nächſt Bra⸗ ſilien iſt es die Dominikaniſche Republik, die durch dieſe Dumpingmanöver Englands ſchwer geſchädigt wird. Kurzmeldungen Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing in An⸗ weſenheit von Gauleiter Bohle die Landes⸗ und Kreis⸗ frauenſchaftsleiterinnen der Auslandsorganiſation, die zur⸗ zeit zu einer Arbeitstagung in Berlin verſammelt find. Vichy. Juſtizminiſter Alibert hat. wie amtlich gemeldet wird, aus Geſundheitsrückſichten demiſſioniert. Zu ſeinem Nachfolger wurde der Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsjuriſt Joſeph Barthelemy ernannt. i Buenos Aires. Außenminiſter Roca hat ſein Rücktritts⸗ geſuich eingereicht. das auf innerpolitiſche Differenzen zu⸗ rückgeführt wird. licher Zuſammenarbeit auf allen Gebieten der ſüdamerika⸗ War zu