Nr. 24 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 29. Jannar 1941 Männern bedient werden, in arger wehrt werden Das Schlachtſchiff und ſeine Männer Von Kriegsberichter Dr. Walter Lohmann(PH) NS. Ich habe in dieſen Tagen ein Schlachtſchiff erlebt. Für die Landratte mag es ein Erlebnis ſein, nur mal auf den Planken eines ſolchen Stahlrieſen zu ſtehen im unmit⸗ telbaren Angeſicht der gewaltigen Geſchütztürme mit ihren drohend himmelswärts gereckten Rohren, hinaufzublicken zu den wuchtigen Aufbauten mit den übereinanderliegenden Kommandobrücken und Leitſtänden und den weitausladen⸗ den Meßgeräten, das Auge über die weite Fläche der De von der Schanz bis zur Back ſchweifen zu laſſen oder gar bei einem Gang durch das Schiff ſich erſt des ganzen Ausmaßes eines ſolchen Koloſſes, ſeiner zahlreichen Räumlichkeiten und verwirrenden Vielfältigkeit ſeiner maſchinellen Anlagen hewußt zu werden. dieſes ſtählernen Labyrinths in dem überall ein geheimnisvolles Leben vulſiert und in deſſen Schächten und Kammern und Decks Hunderte von Matroſen und Heizern Wache halten arbeiten, ſchlafen hingegeben einem rätſelhaft anmutenden Lebensrhythmus, der ihrem Daſein den Stempel aufdrückt und der beſtimmt wird von dem ſchrillen Triller der Bootsmannsmaatpfeife. So. géwiſſermaßen am Rande erlebt, bleibt ein Schlacht⸗ ſchiff eine Anhäufung von Material und Menſchen von Maſchinen und Funktionen, verblüffend und impoſant aber doch erdrückend verwirrend und fremd. ein Koloß vor dem es einem grufelt und dem man aufatmend den Rücken kehrt. Ein Schlachtſchiff will anders erlebt ſein, ſoll es ſich einem erſchließen, ſoll man es richtig erfaſſen, als einen lebendigen Organismus von höchſter Vollendung im Zuſammenſpiel von Menſch und Maſchine als ein von tauſendfachen Kraft⸗ linien durchpulſtes und doch einem einzigen Willen gehor⸗ chendes Kampfinſtument ſtärkſter Schlagkraft, als mächtigſte in Stahl und Eiſen gefaßte artilleriſtiſche Kräfteballung und Vernichtungsmaſchine auf See, die es gibt. So will ein Schlachtſchiff denn auch erlebt ſein in voller Funktion, im kämpferiſchen Einſatz, in letzter Anſpannung von Menſch und Material, in der Entfeſſelung aller ihm inne⸗ wofmenden Kräfte. 5 Die wuchtioſte Offenbarung des Schlachtſchiffes iſt die Sprache ſeiner ſchweren Artillerie. Wenn die Dril“⸗ lings⸗ und Doppeltürme zu ſprechen anfangen, wenn die langen Stahlrohre zu Feuerſchlünden werden wenn das Donnern der Geſchütze übers Meer rollt. wenn dicke Rauch⸗ wolken das Schiff umhüllen und es in allen Fugen wie unter einem Erdbeben zittert, dann iſt es, als ob Urgewal⸗ ten entfeſſelt wären. 5 5 5 Aber das iſt nur der äußere Eindruck eines Vorganges. hinter dem ſich ein wunderſames Kräfteſpiel, ein feinglied⸗ riges Räderwerk vielfältigſter Funktionen von Männern und Maſchinen durch das ganze Schiff hin abrollt deſſen rei⸗ bungsloſes Ineinandergreifen erſt zur endlichen Auslöſung jener Effekte führt, die. wir an dem Schlachtſchiff bewundern und auf denen ſeine Kampfkraft beruht. 5 Da ſteht oben auf dem Vormars, 35 Meter hoch über dem Meeresſpiegel, der J. AO lerſte Artillerieofftzier) im gepan⸗ zerten Hauptleitſtand zwiſchen einer verwirrenden Fülle komplizierter Ziel⸗ und Meßgeräte die von mehreren ö Beengtheit und lenkt doch ſicher und ruhig inmitten des Trubels der Befehlsüber⸗ mittler, und der einlaufenden Meldungen den Einſatz der ſchweren Artillerie, ein Herrſcher im Bereich der Schiffsge⸗ jchütze. Und von hier laufen die elektriſchen Kraftlinien und die Strippen der Bü's durch das Schiff zu den Panzertür⸗ men und Geſchützen zu den Leit⸗ und Befehlsſtänden. die mit dem Einſatz der Artillerie zu tun haben, und wo nun wieder die Befehle empfangen, weitergeleitet oder ausge⸗ führt werden. 5 Ein vielmaſchiges, von zahlloſen Adern durchpulſtes 8 8 — 2 2 2 Kraftfeld, das jedoch nicht in ſich abgekapſelt ſondern ſiunvoll mit anderen wichtigen Kraftfeldern gekoppelt iſt, die zuſam⸗ men den großen Schiffsorganismus bilden, der auf den Kommandanten ausgerichtet iſt als den Träger der Verantwortung für Schiff und Beſatzung Er iſt auf der Kommandobrücke oder im Kommandoſtand mit allen dieſen Kraftfeldern und ihren Leitern verbunden, empfängt ihre Meldungen und erteilt ſeine Befehle geſtützt für den inne⸗ ren Schiffsbetrieb auf ſeinen l. O(Erſten Offizier), der im Gefecht tief unten in der Kommandozentrale, zu der man ſich vom Kommandoſtand auf der Brücke durch einen engen Schacht hindurchſchleuſen kann, den wichtigen und wieder ein eigenes Kraftfeld bildenden Leckſicherungsdienſt über⸗ wach! und überhaupt für die Sicherheit des Schiffes ſorgt. Erſt im Klarſchiffzuſtand, im Gefecht entfaltet der Schiffsorganſsmus ſeinen vollen Lebensrhythmus. Da iſt bis zum letzten Matroſen und Heizer jeder Mann eingoſetzt an den Maſchinen. Geſchützen und Geräten verwachſen Mann und Maſchine in gemeinſamer Leiſtung. Und mügen auch Hunderte von ſtählernen Schotten das Schiff bienen⸗ korbartig in ungezählte Zellen zerlegen, der Organismus leiſtet durch Kabél und Draht und Sprachrohr in allen ſei⸗ nen Teilen eng verflochten ſeine Gemeinſchaftsarbeit als gäbe es keine räumlichen Abtrennungen. 5 5 Jeder Mann, jede Zelle jedes Kraftfeld— ſei es Schiffs⸗ führung, Artillerie, Leckſicherungsdienſt Maſchine— arkei⸗ tet in ihrem Bereich, im feſtgefügten Umlauf ihrer Funktfo⸗ nen ruhig, ſtcher exakt, unerſchüttert, mag da kommen was will, mögen die feindlichen Granaten ins Schiff ſchlagen, mögen Männer und Maſchinen ausfallen Waſſereinbeiche erfolgen. Feuer ausbrechen. Alles iſt hundertmal geübt jede nur erdenkliche Störung xmal durchprobt worden und im Anſchlluß an die Gefechtsübungen hat jeder ob Offizier, Maat oder Matroſe und Heizer unter dem kritiſchen Auge des J. O's des l. AO's oder des leitenden Ingenieurs ſein Verhalten veran worten und begründen müſſen. Nur ſo iſt es möglich, daß was immer auch paſſieren mag die Kampfkraft des Schiffes bis zur letzten Möglichkeit ein⸗ ſatzfähig bleibt daß mögen Männer fallen und Geräte zer⸗ fetzt werden der Kampf unberirrt weitergeht die Artillerie ihre vernichtende Wirkung übt, die feindlichen Flteger ahge⸗ und feindlichen Torpedos durch geſchicktes Manövrieren ausgewichen wird. Und man bedauert es nur, erlebt man das grandioſe Bild eines kämpfenden Schlacht⸗ ſchiffes daß man nicht zugleich auf der Kommandohrücke⸗ dem Vormars im Maſchinenleſtſtand und in der Komman⸗ dozentrale und noch an vielen anderen Stellen des Schiffes ſein kann daß man nicht mal mit einem Blick die. heit der Vorgänge überſchauen, durch die ſtählernen. e und Schotten wie durch Glas in alle S ellen des Schiffs organſsmus blicken kann daß man die Größe des Schau. ſpieſs das ſich da wuchtig und ergreifend abſpielt doch nur in Ausſchnitten, kaleidoſkopartig zu erfaſſen vermag. 1 55 iſt mir das Schlachtſchiff zu einer Offenbarung e als Verkörperung eines im Dreiklang von Menich Ma 1915 und Maſchine einzigartigen ſchwimm nden e ments Aus Stahl und Eiſen, Maſchjinen und 3 wuchs ein lebendiger, blutvoller Organismus 5 5 unperſönliche, impoſante Schlachtſchiff e 25 einer imponierenden Perſönlichkeit unter den Kriegsfahr nigen i 2 5. Jeder oyferſonntag mahnt uns on das Blutopſer unſerer Soldaten. wir wollen une ebenbürtig er-. Ruf an die Jugend Der Landdienſt der Hitler⸗Zugend weiſt d Zukunft. Es hat für uns immer von neuem etwas Erſchütteendes, wenn deutſche Bauern, die ſich weit im Oſten eine neue Heimat mitten im fremden Volkstum ſchufen dem Ruf des Führers folgend, Hof und Herd verlaſſen, um den Heim⸗ weg ins Reich anzutreten. Dieſe Menſchen kommen, um ſich eine neue Heimat zu bauen, um den Boden zu pflügen, zu ſäen und zu ernten für Deutſchland um den lorendigen Wall im Oſten zu bilden, der ſtärker und unüberwindlicher ſein wird als je eine Feſtung in der Geſchichte der Völker. Denn Bauern ſind dieſe Menichen, die das Reich zurück⸗ ruft, und glücklich ſind ſie, wenn ſie ein Stück deutſcher Erde unter den Füßen haben und wieder eine Pflugſchar in den Händen 8 Nur bäuerliche Siedlungen konnten ſich ihr D ihre Sprache, ihre Kultur über Jahrhur i en Weg in die 0 E 1 rte 3 ütſchtum, 5 mitten in einem fremden Volk erhalten Sie find das ievenoige Zeugnis für die ungebrochene Kraft, die im Blutſtrom des deutſchen Bauern lebendig war und immer zebendig ſein wird Das deutſche Volk muß wieder ein Volk von Bauern werden, wenn es nicht nur für heute und morgen, ſondern für Jahrtauſende Beſtand haben ſoll. Durch nichts kann die Richtigkeit dieſer Forderung eindringlicher beſtätigt wer⸗ den, als durch den Zug der deutſchen Bauermöhne heim ins Reich Wem könnten dieſe deutſchen Bauern beſſer Vor⸗ bild ſein als der deutſchen Jugend in der auch wieder die Sehnſucht nach dem Boden aufgewacht iſt und die an⸗ fängt, ſich mit eigenen Handen eine neue Heimat zu bauen, Der Landdienſt der Hitler⸗Jugend ruft jeden deut⸗ ſchen Jungen und jedes deutſche Mädel, denn wie ſollte dos deutſche Volk wieder ein Volk von Bauern werden, wenn die Jungen den Weg nicht wieder zurückfinden würden von der Stadt aufs Land? Daß der jährliche Ruf an die Jugend nicht ungehört verhallt, dafür ſind die Tauſende deutſcher Jungen und Mädel Beweis, die im Frühjahr jeden Jahres in die Landdienſtlager aller deutſchen Gaue einziehen um das oftmals harte Leben des deutſchen Bauern zu teilen, Von Jahr zu Jahr wird die Zahl derer größer, die ſo viel Freude an der Landarbeit gefunden haben, daß ſie nie wie⸗ der in die großen Städte zurückwollen. Aber auch die Land⸗ jugend erkennt klar die Aufgabe und bleibt auf dem Bo⸗ den, den ihre Väter ſchon bebauten Der Landdienſt der HJ hat ihnen den Weg, den ſie zu gehen haben, klar vor⸗ gezeigt, und dieſe Tat wird ſpäter einmal als eine der ge⸗ ſchichtlichſten Taten der Hitler-Jugend gewertet werden müſ⸗ ſen. 4 Vielgeſtaltig ſind die Berufe, die heute den Jungen und Mädeln in der Landwirtſchaft offen ſtehen. Die Ausleſe der Tüchtigſten aber wird durch den Landdienſt die Möglich⸗ keit haben, als Neubauern auf eigenem Grund und Boden eine Exiſtenz zu finden. So wird der Landdienſt zu einer Keimzelle eines neuen Wehrbauernſtandes. Weites Land im Oſten wartet auf dieſe Ingend, Land, das einmal ſchon deutſcher Volks⸗ und Kulturboden war. Welch herr⸗ liche und große Aufgabe iſt es, dieſes Land vor einer frem⸗ den Tünche zu befreien, um ihm das klare deutſche Geſicht zurückzugeben. Die Jugend zeigt, daß ſie ſich losſagen kann von man⸗ cherlei ſtädtiſchen Vergnügungen und Bequem⸗ lichkeiten, die doch keine Zeichen von Kultur ſind. Mit ſtar⸗ ken, frohen und bereiten Herzen kommen dieſe Pioniere deutſcher Kultur in den Oſten, ganze Menſchen müſſen ſie ſein, die im Oſten beſtehen und geſtalten wollen. Die Jungen und Mädel, die ſich heute in der Heimat zum Landdienſt der HJ melden, erfüllen damit genau ſo ihre Pflicht wie ihre älteren Brüder, die auf den Schlacht⸗ feldern des größten Krieges aller Zeiten kämpften und jetzt zum letzten und größten Entſcheidungskampf gegen Eng⸗ land angetreten ſind. Wenn nach Beendigung des Krieges dieſe jungen Soldaten mit dem Pflug über die ſchwere Erde im Oſten gehen werden, wird die Jugend des Landdienſtes zu ihnen ſtoßen, die zu jung war, um mit der Waffe am Feind zu ſtehen. Von der Geſunoͤheit des Landvolkes Für die Geſunderhaltung des Landoolkes iſt ichon eine gewaltige poſitive Arbeit ſeit der Machtübernahme von den zuſtändigen Organisationen wie Reichsnährſtand. NS und Reichsfrauenſchaft geleiſtet worden Im Geg naß w früher, wo alle pfiegseiſchen Maßnahmen faſt 15e ſchließ⸗ lich der Ackerwirtſchaf oder der Tierzucht galten ſiad heute überall, auch in den entlegenſten Ortſchaften Oorfkin⸗ derkrippen, Erotekinder gärten und ſomtige fürſorgende Maßnahmen eingerechtet worden um die Bäuerm von ihrer ſchweren Arbe etwas zu entlaſten. Die Mütter derotong, die Har shal helfe rinnen. die werdenden Müttern zur Seite ſtehen, haben gerade in der Geſand⸗ erhallenng der bigerſichen Frauen ſchon laendlich viel getan Es war aber uch eine vordringliche Aufgabe, die hier gelößſt werden mußte denn daß das Baueratum lebensnoterendig für Volf und Staat iſt, dürfte jedem ein⸗ zelnen jetzt ſo richtig bewußt geworden ſein. 3 Weltbild(M). . Außenminiſter Graf Cſaly Tr. Der ungariſche Außenminiſter Graf Cſaky, in deſſen Be. finden ſeit zwei Tagen ein ſchwerer Rückfall eingetreten [Die deutſche Paarlaufme wurde im Maxi u war, iſt in der Nacht zum Montag in einem Budapeſten g Krankenbaus verſtorben. e . ſchieden. ihnen viel beſſer bekommen. Da die Aufgaben, die unſerem Landvolk übertragen ſind, auch künftig nicht kleiner werden, muß alles getan werden, um ihm jede nur mögliche Erleichterung zu ſchaf⸗ fen, denn es iſt nicht ſo wie man ganz allgemein überall annimmt, daß die Geſundheit des Bauern von Haus aus unverwüſtlich iſt. Nach dem Kriege wird im Bauernſtand eine neue ſoziale und geſundheitliche Aufbau⸗ arbeit einſetzen, die durch Einführung von Maſchinen und Einrichtungen aller Art ſowie durch die Zuführung geeigneter Arbeitskräfte eine allgemeine Arbeitsentlaſtung bringen werden Der Bauer wird dann wieder zum Urbild kerngeſunder Kraft werden, wenn er auch alle die natür⸗ lichen Vorteile ausnützt, die ihm das Landleben bietet. Warum ſoll es ſich der Bauer beiſpielsweiſe in der Klei⸗ dung bei ſeiner Arbeit nicht auch ſo leicht machen, wie es der Arbeitsdienſt im Sommer ſchon lange tut? Er kann ſich ſo vor Erkältungen viel beſſer ſchützen. Niemand zieht ſich nämlich ſo warm an, wie gerade der Bauer, und nie⸗ mand wird deshalb auch ſo ſtark von Erkältungskrankhei⸗ ten heimgeſucht wie er. Auch die Kleinſten auf dem Lande werden oft ſogar noch im Hochſommer mit einem dicken Strickkleidchen an in den Kinderwagen in der Stube ver⸗ packt, ſtatt daß man ſie im Garten an einem ſonnigen Plätzchen, das man einzäunt, nur mit einem Spielſchürz⸗ chen bekleidet oder nackt herumſpringen läßt; das würde Auch in den Schlaf zim⸗ mern werden in der Nacht noch viel zu wenig die Fenſter offengelaſſen. Man ſchläft doch viel beſſer und ruhiger, wenn man friſche Luft hat und nicht zugedeckt bis über die Ohren ſich in einem dumpfen Zimmer in ſein Federbett verkriecht. Und nun noch zu einem Hauptkapitel: Wie ſteht es mit dem Baden? Gibt es nicht häufig Gelegenheiten, die ſich prächtig eignen würden? Sie werden nur nicht erkannt. Da und dort könnte man leicht den Bach etwas aufſtauen und ſo eine Badegelegenheit im Freien ſchaffen. Faſt in jedem Bauernhaus iſt in der Waſch⸗ oder Futterküche auch eine Möglichkeit, wenigſtens am Samstga heißes Waſſer zu machen und eine Brauſe für den Sommer einzu⸗ bauen. Welch herrliche Erfriſchung könnte man ſich damit verſchaffen! In beinahe jedem Dorf wäre es auch durch Eigenbau möglich, eine Gemeinſchaftsbrauſe zu erſtellen und ſo viel zur Kräftigung und Geſunderhaltung beizutragen. In der Ernährung wird häufig auf dem Land un⸗ verſtändlicherweiſe auch gerade Gemüſe, Salat und Roh⸗ koſt nicht ſo geſchätzt, wie die andern Speiſen, obwohl ſie doch beinahe vor der Türe wachſen, und wegen ihrer Friſche und ihrem Vitamingehalt ja ſo außerordentlich wichtig für unſere Ernährung ſind. Ebenſo wichtig wie eine geſunde Koſt und eine vernünftige Kleidung ſind für das Landvolk aber auch gewiſſe Leibesübungen, denn für die vielfach einſeitige und lang andauernde körperliche Be⸗ wegung muß ein Ausgleich und eine Lockerung geſchaffen werden, die der Bauer genau ſo notwendig braucht, wie ſie der Städter zur Bewegung und Stärkung ſeiner Kräfte notwendig hat. Das Landvolk iſt der Blutsquell des deutſchen Volkes, von ſeiner Kraft hängt unſer Gedeih und Verderb ab. Des⸗ halb wird auch heute alles Mögliche getan, um den Bauern⸗ ſtand in jeder Hinſicht zu fördern und zu unterſtützen und jeder vernünftige Menſch auf dem Lande wird durch ſeine Einſtellung und Mitarbeit auch dazu beitragen, daß unſer Landvolk geſund erhalten bleibt. Studenten als Nitterkreuzträger „Anſprache des Stellvertreters des Führers. München, 27 Jan Die 15 Jahrfeier des RS DStB. fand in einer durch die Kriegsumſtände bedingten ſchlichten Form in der Hauptſtadt der Bewegung ſtatt, Reichsſtuden⸗ tenführer Dr Scheel ſprach dabei über die n dee Nalſonalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes un ſtellte dabei drei Forderungen auf: Der deutſche Student muß erzogen werden 1. zu einem Kämpfer für den Führer und den Nationalſozialismus, 2. zu einem Könner von höchſter beruflicher Leiſtung und 3 zu einem Soziali⸗ ſten, der kompromißlos den ſozialiſtiſchen Gedanken der deutſchen Revolution in ſich trägt und in ſeinen Taten ver⸗ wirklicht Nach der Gefallenenehrung wurde das ſtudentiſche Füh⸗ rerkorps vom Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß im Führerbau empfangen. Er führte ein⸗ leitend aus daß keiner ſe geahnt habe daß die 15⸗Jahres⸗ feier des Nationgſſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes einſt in einem Reich ſtattfinden würde das ſo reſtlos im Zeichen des Natfonaſſozjalismus ſtehe wie das vom Füh⸗ rer geſchaffene Er wandte ſich dann insbeſondere an die fünf Ritterkreuzträger aus den Reihen des deutſchen Studententums die bei dem Empfang zugegen waren. und rief ihnen zu:„Ihr ſeid die Auserleſenen, die mit der Tat ſichtbar für alle Welt bewieſen, daß der Geiſt von Langemarck auch in der deutſchen Stu⸗ dentenſchaft von heute lebt Ihr habt die höchſte Pflicht des Studenten voll erfüllt“ Der Sſellvertreter des Führers gab zum Schluß dem Wunſche Ausdruck, daß der national⸗ ſozialiſtiſche Student auch künftia in der erſten Reihe derer ſtehen möge, die erfolgreich nach beſter Kraft dargach rin⸗ 190 die Bewährungsprobe für Führer und Reich zu be⸗ ehen, Sie verteidigten ihren 808 Muſizierende Soldaten Inſtrumente erklingen im Kameradenkreis.— Bachſche Orgel⸗ werke in einer bretoniſchen Kirche. (P.) Seit je iſt das deutſche Volk Träger einer muſi⸗ kaliſchen Kultur von weltweiter Bedeutung. Keine Nation der Erde die Anſpruch darauf erhebt, wahrhafte Muſikpflege zu betreiben, kann an den deutſchen Schätzen der Jahrhunderte vorübergehen. Mag die Welt die Brücken zum neuen Reich ſchon vor den kriegeriſchen Auseinanderſetzungen im Ränke⸗ ſpiel der Politik geſprengt haben— die Muſik als Brücke zum geiſtigen und künſtleriſchen Deutſchland han ſie benutzt, ohne der ganzen Nation dafür gebührend Zoll zu zahlen. Nun hat der Krieg auch hierin Wandel geſchaffen. Der deutſche Soldat ſteht in einer fremden Umwelt, deren Raum er ſich durch ſeine kühnen Waffentaten exoberte. Tauſende und aber Tauſende deutſcher Männer tragen das Gewehr, leben außerhalb ihrer gewohnten Sphäre. Sie bringen hier⸗ hin nicht nur einen feſten Beſitz geiſtig⸗politiſcher Vorſtellun⸗ gen aus der revolutionären Welt des neuen Reiches mit um daran die Haltbarkeit der Begriffe und Einrichtungen im fremden Land wach und kritiſch zu prüfen, ſondern ſie tragen in ſich auch die Erinnerung an wertvolle kulturelle Einrich⸗ tungen ihrer Heimat die ihnen als aktiv daran teilnehmende Mitglieder ſogar Lebensnotwendigkeiten waren Die Muſil iſt dabet ein nicht geringer und unweſentlicher Beſtandteil der vielfältigen Kunſtpflege. Iſt es darum verwunderlich, daß der Soldat in einer Zeit des Wartens wenn er wieder ſeſte Quar- tiere bezogen hat, ſich an ſeine frühere muſikaliſche Betäti⸗ gung erinnert? Man darf nun freilich nicht annehmen, daß jeder klavier⸗ ſpielende Soldat in dem Augenblick, da er in einem franzöſi⸗ ſchen Gaſthaus ein mehr oder weniger verſtimmtes Klavier entdeckt, ſich nun über das„wohltemperierte Klavier“ oder die„Apaſſiongta“ hermacht. Die an ſich herzhafte, derbe und laute Welt des Soldatiſchen iſt dem Gedeihen einer Muſik⸗ pflege mit Anſprüchen nicht ohne weiteres dienlich. Der Sol⸗ dat muſiziert gern Und er ſingt gern, das iſt eine alte Tat⸗— ſache. Ohne die herzerfriſchende Kraft des deutſchen Soldaten⸗ und Volksliedes iſt ſeine Welt nicht zu denken. Dazu erklin⸗ gen, heute wie im Weltkrieg, in den Quartieren der Nor⸗ mandie oder des flandriſchen Dorfes die Inſtrumente, die — unter den Vorausſetzungen der Heimat— unter dem ſchlicht gewählten Namen„Volksmuſik“ weite Kreiſe beim Selbſtmuſi⸗ zieren vereinigen: die Hand⸗ und Mundharmonikas vor allem, die in unzähligen Exemplaren an die Truppen verteilt wer⸗ den. Durch ſie bekommt das ſchlichte Singen und Muſizieren im ſoldatiſchen Kreis neue und friſche Impulſe Um das ungekünſtelte und volkstümliche Selbermuſizieren in allen ſeinen Arten vom Harmonikaſpiel über das gemein⸗ ſchaftliche Singen zum Konzert eines kleinen Unterhaltungs⸗ orcheſters, braucht alſo dem, der das muſikaliſche Leben der Nation im Kriege mit beſondeker Anteilnahme verfolgt, nicht bange zu ſein. Wie aber wird unter Soldaten und im Krieg die Tradition ſener anſpruchsvollen Muſikkultur fortgeſetzt, die das künſtleriſche Leben in der Heimat ſo reich machte, und an der ſchließlich ein Teil der jetzt waffenführenden Männer einſt⸗ mals teilnahm? i Mit dem grauen Rock zieht der Mann auch in vielen Din⸗ gen ein neues inneres Gewand an. Das nimmt nicht wunder und iſt gut ſo. Aeſtheten werden in ihm meiſt ſehr ſchnell kuriert. Aber das Rechte bleibt. Das mag ein Erlebnis aus der Zeit des Vormarſches erläutern. Wir trafen am Tage nach dem Durchbruch durch die Pariſer Schutzſtellung ſpät abends in einem Dof unweit Paris ein, waren müde zum Umfallen. Da hörten wir über die Straße aus einem Haus die Töne eines Klaviers in der abendlichen Stille, die kang⸗ ſam gekommen war, deutlich vernehmbar. Wir gingen näher und ſahen einen Kameraden ganz für ſich aus einem dicken Notenbuch ſpielen. Umwelt und Krieg und Müdigkeit und Hunger ſchien er völlig vergeſſen zu haben. Als er uns kom⸗ men hörte, ſagte er leiſe, ohne aufzublicken:„Mozart“. Und nach einer Weile:„Ich habe den Band hier auf dem Noten⸗ pult gefunden.“ Er ſpielte gut, mit dem echten Sinn für die zauberiſche Klangwelt des deutſchen Meiſters. Mozart⸗Sona⸗ ten waren es in einem franzöſiſchen Haus, das ſeine Bewohner in Eile und Unordnung verlaſſen hatten. det des Wartens und der Der junge Offizier nagte an der Unterlippe. Er ſah das ja alles ein, aber die ſüße blonde Frau hatte ihn eben ganz und gar bezaubert. 2 „Ich bitte um Verzeihung, Tante Jolantha. Ich weiß, was ich den Gäſten deines Hauſes ſchuldig bin.“ Da nickte ihm die Tante freundlich zu.. „Ich habe gewußt, daß du unſer vernünftiger Junge biſt. Und— du willſt doch ſicherlich nicht, daß Pamina Lorino weint?“ Er blickte ſie überraſcht an. Sagte etwas beſtürzt: „Ja, aber Tante Jolantha, das— war doch— ich meine, Pamina iſt doch meine Jugendgeſpielin. Das nimmt man doch nicht ernſt.“ i Die Tante zuckte die Schultern.„„ „Pamina liebt dich aber. Und ſie iſt wirklich eine Schönheit geworden. Signor Manter möchte ſie zur Frau.“ Dann ſſt es ja gut!? Aobber es klang merkwürdig gereizt. Und die Tante lächelte ihr kluges, mütterliches Lächeln. 5 8 Er ging raſch davon. Gleich darauf ſah ſie ihn mit Pamina tanzen. Sie atmete tief auf. Es war doch nicht nötig, daß drei Menſchen wegen der Unbeſonnenheit eines vierten tief unglücklich wurden. Lliebenswürdig lächelnd wandte ſich die alte weiß⸗ haarige Frau wieder ihren Gäſten zu. a Rüdeskreuth tanzte mit ſeiner Frau. ß J Eſtioni gefällt dir?“ 2 al“ Nüdeskreuth ſagke:„„ „Sei immer wahr und offen zu mir, Gitta. Das iſt s einzige, was ich von dir verlange.“ 8 f SGittas blonder Kopf ruhte an ſeiner Bruſt. Und der Mann wandte den Kopf weg, weil er den Duft des blonden s kaum noch ertrug. Wie ſchwer war es doch, ſich ſo errſchen zu müſſen! Dieſem liebreizenden Kind nur ler den Freund zu zeigen— niemals den Gatten! ber er wollte es nicht. Ganz von ſelber ſollte Gitta N den. Er liebte ſie. Hatte ſie in Kiſſingen in 4 izen kindlichen Harmloſigkeit beobachtet. Er kannte auch ihren Vater, kannte ihn von allen ten. Schon von früher, was ſener nicht wußte. Er war Spieler. „„ chon zu Lebzeiten ſeiner Frau andere fordert dabei noch mehr zu Tage. Der Wille des Sordaren aus eigenen Mitteln für ſeine Kameraden einen Abend mit der vielgeſchmähten„ſchweren Muſik“ zu geſtalten, findet auch im fremden Land Wege zur Betätigung. Gerade beſondere Anläſſe, wie ſie etwa die vorweihnachtliche Zeit darſtellte, haben dafür anregend gewirkt. Man konnte in einer kleinen breto⸗ niſchen Stadt eine ſoldatiſche Adventsmuſik erleben, die in ihrer ſtilvollen Programmgeſtaltung und ihrer Durchführung durchaus neben Veranſtaltungen dieſer Art in der Heimat be⸗ ftehen kann. Das Neuartige und ſeltſam Berührende war da⸗ bei die ganze Atmoſphäre. war der Klang Bachſcher Orgel⸗ werke, weihnachtlicher Chorlieder deutſcher Meiſter in einer franzöſiſchen Umwelt. Natürlich gaben den Anſtoß einige Sol⸗ daten, die ihrer zivilen Tätigkeit nach vertraut mit derartigen muſikaliſchen Beſtrebungen ſind, alſo mit der Orgelbewegung und mit jener Neuentdeckung der barocken Muſtf, In einer Nachrichtenkompanie hatten ſich muſikaliſch intereſſierte Kame⸗ raden zuſammengetan, ein Unteroffizier als Geiger, ein Ge⸗ freiter als Flötiſt und ein Funker als Celliſt. So fand ſich alſo— ein glücklicher Zufall— dieſes Trio zuſammen, das durch ſeine Zuſammenſetzung vorbeſtimmt iſt für Werke kam⸗ mermuſikaliſchen Charakters. Dabei iſt keiner von ihnen etwa Berufsmuſiker: der eine iſt Volksſchullehrer, der andere Kauf⸗ mann— er hat früher in der Muſikarbeit der HJ. geſtanden — und der dritte Student. Ein Orgelſpieler kam aus einer anderen Einheit hinzu, ſo war es ſchon möglich, die Advents⸗ muſik in ihrem inſtrumentalen Teil abwechflungsreich zu ge⸗ ſtalten. Geige und Cello wurden von franzöſiſchen Quartier⸗ wirten geborgt, der Flötiſt hatte ſein Inſtrument im Polen⸗ krieg eingebüßt, aber ſich inzwiſchen wieder ein neues gekauft. Schwierig war die Beſchaffung der Noten. Zum Teil ließen ſich die Muſiker ihre eigenen Ausgaben ſchicken, teils fanden ſie Orgelwerke in dem Inſtitut vor, in dem die Abend⸗ muſik erklang. Im Mittelpunkt ſtand hier, wie in der Hei⸗ mat bei derartigen Gelegenheiten, das Orgelwerk Bachs. Dazu trat für die inſtrumentale Seite ein Werk eines alten italieni⸗ ſchen und eines niederländiſchen Meiſters. Für den vokalen Teil ſetzte in Bachſchen Kantatenliedern ein Feldpoſtaſſiſtent ſeinen warmen Bariton ein. Und die Erfolge eines aus der ſoldatiſchen Gemeinſchaft geborenen Singens dokumentierte der Chor einer Luftwaffenbaukompanie. Dieſer Chor hatte ſich— wie eben ſo oft die muſikaliſche Betätigung in der Truppe entſteht— aus der Notwendigkeit heraus entwickelt, die eigenen Kameradſchaftsabende einmal zu verſchönern. Er begann, zunächſt einfache Volkslieder zu ſingen, fand ſich mit ſeinen etwa fünzehn Stimmen immer mehr zuſammen und brachte es daher bald fertig, den nicht einfach zu ſingenden Satz der linearen barocken Muſik eines Michael Praetorius in„Es iſt ein Roſ' entſprungen“ in wenigen Tagen einzuſtu⸗ dieren So ſpielten und ſangen Soldaten für ihre Kameraden ein anſpruchsvolles Programm, deſſen Durchführung ihnen nicht leicht war 5 Dem deutſchen Soldaten geht der Sinn ſeiner ernſten muſikaliſchen Betätigung, die Zeugnis eines ſtarken Idealis⸗ mus iſt, manchmal in eigenartigen Begegnungen auf. Als Träger der neuen politiſchen Ideen wird der deutſche Soldat im fremden Land angeſehen Er iſt aber auch der Ueberbrin⸗ ger einer kulturellen Leiſtung, auf deren Beiträge die Welt niemals verzichten kann. Kriegsberichter Dr. Friedrich Wagner. Pioniere im Nachteinſatz Von„/ Kriegsberichter H Walter Döring. ſind ußt. Die Tochter war ahnungslos. Völlig ahnungslos! Und ſie würde doch eines Tages das alles büßen müſſen, denn Albert Tegernburg hatte das Vermögen ſeiner Frau und das eigene längſt verſchleudert, berpraßt! In ſinnloſer Lebensgier und Spielleidenſchaft. Annelieſe! Die feine, ſtille Annelieſe! Sie war zwei Jahre älter geweſen als er, Rüdeskreuth. Aber er hatte ſie geliebt. Vielleicht war es auch nur eine erſte törschte Schwärmerei geweſen. Aber ſie war ihm heilig. Und im⸗ mer hatte er an ſie gedacht. Und als er eines Tages wie⸗ der bei ſeinem Onkel, dem Bruder ſeiner Mutter, auf Be⸗ ſuch weilte und ſich ſchon auf ein Wiederſehen mit Anne⸗ lieſe Hülſen freute, da erfuhr er, daß ſie ſich gerade heute verlobte— mit einem Herrn von Tegernburg. Es war ihm durch und durch gegangen. Zorn und Schmerz hatten in ihm getobt. Aber er hatte ja keinerlei Rechte an Annelieſe gehabt. Bitter fragte er ſich:„weshalb hat Annelieſe das getan? Sie wußte doch, daß ich ſie gern habe, daß ich nur ihretwegen ſo oft zu meinem Onkel Volkern komme.“ Er ging dann zum Gärtner, ſuchte die ſchönſten wei⸗ ßen Roſen aus und ſchickte ſie hinüber nach Hülſenhof. Den ganzen Tag lief er ruhelos hin und her. Am Abend, als man ſchön zuſammenſaß, ſagte der Onkel: „Ja, ja, die kleine Annelieſe! Nun hat ſie den Tegern⸗ ſchaß nehmen müſſen, Hülſen hatte gründlich abgewirt⸗ ſchaftet. Aber ich will nichts gegen ihn ſagen, er hat ſich alle Mühe gegeben. Er hatte das Gut ſchon völlig über⸗ ſchuldet übernommen. Es iſt ſchwer, jahrelang Schulden 8 tilgen. Ich habe aber gehört, daß Tegernburg ſpielt. orläufig iſt ein großes Vermögen da. Aber ein Spieler wird ja mit dem größten Vermögen fertig.“ Das war es alſo! Das! „Du ſiehſt ja ſo komiſch aus, Klaus. Geht es dir etwa nahe? Mit zwanzig Jahren kannſt du doch unmöglich bei⸗ raten, nicht wahr? Da hätte Annelieſe noch zehn Jahre warten müſſen. Und das konnte man in Hülſenhof nicht mehr. Da wäre inzwiſchen alles zuſammengebrochen. Du biſt ja auch noch von deinem Vater abhängig. Und der war nie ein Freund davon, anderen Menſchen auszuhelfen. Ich will nichts gegen ihn ſagen, aber uns hat er ja auch nicht geholfen, als wir ihn mal notwendig brauchten. Na, es iſt auch ſo gegangen. Und dein Vater, nein, wirklich, i einen ſolchen Menſchen gibt es nicht gleich wieder, einen g ſo tüchtigen! Mit ſeinen Arbeitern und Beamten iſt er ein⸗ 9105 Er pumpt nur nicht gern. Ejoentlich auch richtig.— Na, nun iß mal tüchtig Junge! Die Hähnchen mit Schoten und Gurkenſalat hat die Tante nur deinetwegen zum Abendbrot gegeben. Ich werde ſonſt nicht ſo verwöhnt.“ d Und Onkel Volkern trank einen gewaltigen Schluck, „ uſtete und lachte dans. 5 5 ä * Fuße gegeben, aber dach ſo daß immer e zaltbe, auf dem Truppenndungsplatz, und immer waren ſie dabei, neue Erkenntniſſe, von der Praxis des Krieges gelehrt in ſich aufzunehmen und zu verwerten. Auch heute abend geht es wieder zu einer Nachtübung hin⸗ aus in ein unbekanntes Gelände. Ein etwa 20 Meter breiter Fluß ſoll von der Kompanie überbrückt werden. Schon oft haben die Männer mit ihrem Gerät einen Flußübergang ge⸗ ſchlagen, ſchon oft haben ſie in 25 bis 30 Minuten eine 16⸗Tonnen⸗Brücke erſtehen laſſen. Heute gilt es jedoch, ohne jedes Licht, im völligen Dunkel der Nacht, zu ar⸗ beiten. Seit einer Weile fahren die Wagen nun ſchon ohne Beleuchtung über die hart gefrorene Straße dahin, und jeden Augenblick muß der Befehl zum Halten kommen. Kurz vor einem kleinen Dorf biegt die Kolonne links in einen Feldweg ein, und im Dunkel der Bäume einer Obſtplantage werden die Fahrzeuge abgeſtellt. Am jenſeitigen Dorfausgang führt die Landſtraße nach wenigen hundert Metern über einen Fluß, und dieſer Ueber gang iſt von einem zurückweichenden Gegner zerſtört worden. In kürzeſter Zeit muß eine neue Brücke entſtehen, damit der verfolgenden Infanterie Verſtärkung zugeführt wer⸗ den kann. Der Kompanietrupp geht als erſter vor. Er hat die Aufgabe, ſeſtzuſtellen, wo die günſtigſte Möglichkeit zur Ueberbrückung vorhanden iſt. Wenige Minuten ſpäter iſt von ihm der Fluß erreicht. Sofort wird ein Schlauchboot auf— geblaſen, und während drei, vier Männer überſetzen, um das lenſeitige Ufer zu erkunden, gehen die übrigen daran, dies, ſeits eine günſtige Stelle, die ohne größere Vorbereitung zum Brückenſchlag geeignet iſt, ausfindig zu machen. Hierbei ſtellen? ſich in der Dunkelheit eine Unzahl von Schwierigkeiten ein Endlich iſt der richtige Untergrund gefunden. Sofort raſt ein Melder zurück zur Kompanie, um die erſten Fahrzeuge mit dem Baumaterial und den Pionieren heranzuholen. Während Wagen um Wagen an die Bauſtelle vorgezogen wird, während Schlag auf Schlag die Fahrzeuge entladen und wieder ab⸗ transportiert werden, erfolgt ſchon die Feſtlegung des Ufer⸗ ballens. In kurzer Zeit hat man ihn im Halbdunkel der Nacht an der Uferböſchung verankert. Schon werden die Rollen zum Ausfahren der Träger an ihm befeſtigt! In⸗ zwiſchen ſind die einzelnen Teile der Brücke an der Bauſtelle zu⸗ lammengetragen und aneinandermontiert. Trotz der immer ſtärker werdenden Kälte ſind ſämtliche Männer- mit Eifer bei der Sache. Sie kennen nur ein Mittel gegen das Frieren: die Arbeit! Immer wieder ſtehen die Männer nach der voll⸗ zogenen Arbeit in Doppelreihe angetreten und warten auf neue Befehle. Alles geht genau wie am Tage vonſtatten Dann. iſt der Träger fertig— und ſchon rollt er über das Flußbett hinweg und überſpannt es in weitem Bogen. Kaum hat der Ausleger am jenſeitigen Ufer Land gefaßt, da ſprin⸗ gen die erſten Männer auf den ſchmalen Träger und balan⸗ eieren hinüber, um ihn auch drüben durch Uferbalken mit dem Erdboden feſt A0 verankern. Alles iſt trotz der Dunkelheit in einem flotten Tempo vor ſich gegangen. Dann iſt auch der zweite Träger fertig. Minuten ſpäter überbrückt auch er den ſtrömenden Fluß, und während man nun daran geht, auch den dritten auszufahren, werden die Wagen mit dem Brücken⸗ belag durch einen Melder zur Bauſtelle herangeholt. ſie werden ſofort entladen, und Teil auf Teil wird an den Trägern beſeſtigt, bis ſich von Ufer zu Ufer eine ſtählerne Fläche ſpannt. Nun ſind nur noch die letzten Arbeiten vor⸗ zunehmen. An den Seiten werden die Geländer angebracht, und noch ehe der letzte Handſchlag getan, rollen ſchon von der Landſtraße her die Fahrzeuge zum Ueberſetzen heran. Nun erſt blitzen die Scheinwerfer auf, und während Wagen auf Wagen über die Brücke rollt, ſtehen die Pioniere an den Ufern und ſchauen zu, wie ihr Werk, die Arbeit einer guten Stunde, nun den ſchwerſten Fahrzeugen ſtandhält.— Doch kaum hat die Kolonne die Brücke paſſiert, da erliſcht wieder die Helle der Scheinwerfer, und es beginnt die Arbeit des Abbauens, Mit unerſchöpflichem Schwung ſind die Männer auch hierbei am Werk, und als wieder eine Stunde vergangen, hören wir nur noch von Ferne das Rattern und Stoßen der davonfahren⸗ den Fahrzeuge auf der Landſtraße und das Brummen der Motoren zu uns herüberklingen. Um uns her aber iſt es ſtill geworden. Waſſer überſpannte. Still liegt vor uns das Flußbett, an den Ufern von der ſtrengen Hand des Winters in(Eis ge⸗ zwungen, und nur der Wind raſchelt in dem Schilf, aus dem dann und wann das Gluckſen des Stromes zu hören iſt. 0 —— 8 8 5 8 2 ͤ——————— Und er Klaus Rüdeskreuth, hatte ſich Mühe gegeben, ſich ein wenig an der Unterhaltung zu beteiligen. Den plumpen Eingriff des Onkels in eine überaus heilige, zarte Sache hatte er ſchmerzhaft gefühlt. Aber er konnte dem alten biederen Haudegen das auch nicht übelnehmen. Er hatte ihn wohl nur über die Sache aufklären wollen. Aber es blieb ein tiefer Riß in ihm. N Nach drei Jahren ſtarb ganz plötzlich ſein Vater. Er, Klaus, hatte ſich gerade auf einer Weltreiſe befunden, die er auf Wunſch ſeines Vaters machte. Er kam ſofort zurück, aber die Beerdigung war doch bereits faſt eine Woche vorüber. Nun ruhte der wortkarge Mann mit dem ehernen Willen neben der Mutter, die ganz jung geſtorben war. Und der Sohn ſah ſich mit dreiundzwanzig Jahren vor eine ungeheure Aufgabe geſtellt. Mit Hilfe eines alten Direktors, eines treuen Freun⸗ des der Familie Rüdeskreuth, ſchaffte er es, daß er mit dreißig Jahren die Unternehmungen und Beſitzungen ſelbſt leiten konnte. Heute war er einundvierzig und beſaß eine junge Frau von achtzehn Jahren! s Gitta! Wie er ſie liebtel Wie es über ihn gekommen war, als er ſie ſah! Sie, die ihrer Mutter ſo ähnlich ge⸗ worden war und die unter dem Schutz eines Vaters lebte, der nur immer an ſich, an ſein Vermögen dachte. Eine ron den beiden Frauen, die in ſeinem Leben als lichte Ge⸗ ſtalten ſtanden, war an dieſem Leichtſinn eines Tegernburg e Die andere, ſeine Tochter, ſollte es nicht! Die ollte eine Heimat haben, die ihr niemals genommen wer⸗ den konnte. Aber ſie ſollte auch frei ſein können, wenn ſie plötzlich eines Tages zum jungen Weib erwachte und ihre Liebe auf einen anderen Mann fiel. Und darum machte er keine Rechte an ſie geltend. Darum blieb er ihr nur ein Freund. Frauen hatten bisher nichts in ſeinem Leben zu ſuchen gehabt. Es gab keine, die ihn hätte feſſeln können. Wohl waren Frauen auf ſeinem Weg geweien, Aber er hatte ſie alle als minderwertig abgetan, da ſie ſich nur ſei⸗ nes Reichtums wegen an ihn herandrängten. Die Frauen ſeiner Freunde achtete er, weil es vor⸗ nehme deutſche Frauen waren, die in ihrer Mütterlichkeit und Treue die Zierde ihres Heims waren. 5 Trotzdem hatte er nie daran gedacht, ſich zu verheira⸗ ten, bis er Gitta Tegernburg in Kiſſingen ſah. 1 Einige Erkundigungen hatten genügt. Bald wußte er über die Verhältniſſe Beſcheid. Und— er liebre Gitta Liebte das kindhaft ſunge Geſchöpf. Er mußte Gitta, d Kind. Annelieſes, vor dieſem Leichtſinn ihres Vaters ret. ten, daß ſie nicht eines Tages arm und heimatlos war. And ſo- hatte er um ſie geworben. Hatte dadu Tegernburg gleichzeitig wieder feſten konnte, wieviel Albert Tegernbura in Zukun N ft ausgab. Auch Nichts verrät mehr, daß hier eben eine Brücke das n S See ea Helden der Fforde Enkſcheidender Ankeil an der Eroberung Norwegens. Kitterkreuze an drei Seeofftziere. DNB Berlin, 28. Jan. Der Führer und Oberſte Be⸗ fahlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Ober⸗ befehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. o. Raeder, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Konter⸗ admiral Kummetz, Führer einer Kampfgruppe, Kapitän zur See Thiele, Kommandant eines Kreuzers, und Ka⸗ pitän zur See Heye, Kommandant eines Kreuzers. Die Verleihung erfolgte beſonders in Anerkennung der Ver⸗ dienſte der genannten Offiziere bei der Eroberung Norwe⸗ gens. Die endgültige Würdigung der durch die Beſitznahme Norwegens erzielten ſtrategiſchen Erfolge zeigte erſt in vol⸗ lem Umfange den entſcheidenden Anteil, den dieſe Offiziere an dem Gelingen der Geſamtoperation hatten. Konteradmiral Kummetz als Führer einer Kampf⸗ gruppe und Kapitän zur See Thiele als Kommandant eines Kreuzers hatten die Beſetzung des Oslofjordes und die erſten Truppenlandungen vorbereitet und trotz feindlicher Gegenwehr erfolgreich durchgeführt. Hierbei hat ſich Konteradmiral Kummetz gerade in ſchwierigſten Situa⸗ tionen als vorbildlicher tapferer und unerſchrockener Füh⸗ rer erwieſen Nach ſeinem Ausfall durch Untergang ſeines Flaggſchiffes, des Kreuzers„Blücher“, hat Kapitän zur See Thiele die ſelbſtändige Führung des Kriegsſchiffsverbandes übernommen und ſomit den Enderfolg in dem ihm zugewie⸗ ſenen Abſchnitt ſichergeſtellt. Kapitän zur See Heye hat an der Spitze eines kleinen Verbandes den befeſtigten Drontheimfford aufgebro⸗ chen und damit den für die Eroberung Mittelnorwegens weſentlichſten Hafen Drontheim in deutſche Hand gebracht. Danach hat er bei verſchiedenen Unternehmungen im Nord⸗ meer unter vollem Einſatz ſeines Kreuzers hervorragende Erfolge erzielt. „Konteradmiral Oskar Kummetz wurde am 21. Juli 1891 als Sohn des Oberzallreviſors und Hauptmanns d. R. Ferdinand Kummetz zu Illowo, Kreis Neidenburg(Preu⸗ ßen) geboren. Er trat am 1. April 1910 als Seekadett in die Kriegsmarine ein. Während des Weltkrieges war er Wachoffizier auf einem Torpedoboot, nahm an zahlreichen erfolgreichen Unternehmungen gegen den Feind teil und wurde mit dem EK f und ll ausgezeichnet. Am 209. 9. wurde der 1936 zum Kap än zur See beförderte Offizier Chef des Stabes der Marineſtation der Oſtſee. An der Norwegenaktion nahm Konteradmiral Oskar Kummetz als Führer einer Kampfgruppe von Seeſtreitkräften teil. Kapitän zur See Auguſt Thiele wurde ain 26. Auguſt 1893 als Sohn des Konteradmirals Auguſt Thiele in Char⸗ lottenburg geboren. Am 1. April 1912 trat er in die Kriegsmarine ein Die erſten Jahre des Weltkrieges er⸗ kehte er als Leutnant zur See auf den Linienſchiffen „Preußen“ und„Deutſchland“. Er zeichnete ſich durch her⸗ vorragende Leiſtung aus und erhielt das EK f und ll. In den Jahren 1935 bis 1939 war Thiele zuerſt als Fregatten⸗ kapitän, ſeit 1937 als Kapitän zur See nacheinander Kom⸗ mandant der Segelſchulſchiffe„Gorch Fock“ und„Horſt Weſſel“. Kurz nach Beginn des jetzigen Krieges wurde ihm das Kommando über einen Kreuzer übertragen, mit dem er erfolgreich an den Unternehmungen der Kriegsmarine gegen Norwegen teilgenommen hat. Kapitän zur See Hellmuth Heye wurde am 9. Auguſt 18,5 als Sohn des Generaloberſt g. D Wilhelm Heye in Beckingen(Saar) geboren Am 1. April 1914 trat er in die Kriegsmarine ein Nach ſeiner erſten Ausbildungs⸗ zeit auf der Marineſchule war er als Leutnant zur See in den Jahren 1916⸗17 bei der Hochſeeflotte kommandiert. Gegen Ende des Weltkrieges war Heye Wachoffizier auf Unterſeebooten. Für ſeine Leiſtungen wurden ihm das EK und Es ll verliehen. Nachdem der 1933 zum Korvet⸗ tenkapitän beförderte Offizier zwei Jahre Chef der 4. Tor⸗ pedoboothalbflottille geweſen war, wurde er als Referent in das damalige Reichswehrminiſterium(Marineleitung), und zwar in die Operationsabteilung, berufen. Nach fünf⸗ lähriger Tätigkeit in dieſer wichtigen Dienſtſtellung wurde er Kommandant des Kreuzers„Admiral Hipper“. Aeber 9 Millionen mehr! Ueber 22,6 Millionen am Opferſonnlag. Der am 12. Januar 1941 durchgeführte 5. Opferſonntag im 2. Kriegswinterhilfswerk 1940/41 erbrachte nach bisher vorliegenden meldungen das Ergebnis von 22 675 384,00 Mark. Im Vergleich zum Opferſonntag des 1. Kriegswinter⸗ hilfswerks im Januar 1940 hat ſich das Ergebnis um 9 246 874,52 Mark, das ſind rund 69 v. 5. erhöht. Der durchſchnitkliche Betrag je Haushalt ſtieg von rund 58 auf 98 Pfennige. Neue Regierung in Rumänien Ein Uebergangskabinett. DNB. Bukareſt, 28. Jan. General Antonescu hat, wie amtlich bekanntgegeben wurde, ein Uebergangskabinett ge⸗ bildet. das folgendermaßen zuſammengeſetzt iſt: 5 General Antonescu leitet das Außenminiſterium, dagegen hat er das Miniſterium für die Landesverteidi⸗ gung, das er bisher ebenfalls leitete an General Ja⸗ cobjei abgegeben. Die drei Unterſtaatsſekretäre im Hee⸗ tesminiſterium— General Dobre für Rüſtungs⸗ und Ver⸗ Waltungsfracg n. General Pantazi für das Landheer und Oberſt Jienescu für die Luftfahrt— wurden unverändert beibehalten, ebenſo bleibt General Popescu Innen⸗ miniſter Wirtſchaftsminiſter wurde General Poto⸗ plan n, Unterſtaatsſekretär Dimitrink. Koloniſatlon: Ge⸗ neral Zwiedenek. Finanzminiſter: General Stones cu. Landwirtſchafksminiſter: General Si⸗ chitin, Unterſtaatsſekretär Pane. Erziehung und Kultur: General Roſetti. Miniſter für ſoziale Fürſorge: Profeſſor Tomescu. Juſtizminiſter: Kaſſations⸗ gerichtsrat Docan. Staatsminiſter für Preſſe und Propa⸗ ganda: Profeſſor Crainic. Miniſter für Koordination: Dra⸗ omir. Staatsminiſter ohne Geſchäftsbereich: der bisherige uſtizminiſter Mihai Antonescu. EChriſtian Aus Baden und den Nachbargauen Schwetzingen.“ot aufgefunden.) Auf der Ge⸗ markung Reilingen wurde die Leiche eines etwa 40 Jahre alte unbekannten Mannes aufgefunden. () Pforzheim.(Sturz mit Todesfolge.) Auf dem Kleinbahnhof in Dietlingen ſtürzte der in den 60er Jahren ſtehende Arbeiter Wilhelm Schwarz und zog ſich dabei einen Schädelbruch zu. Man fand den Verunglückten bewußtlos auf und ſorgte für ſeine ſofortige Ueberführung in das ſtädtiſche Krankenhaus. Dort iſt Schwarz geſtorben, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. f () Pforzheim.(Fuhrwerkeſtürzt über die Bö⸗ ſchung.) Auf dem Krebspfad geriet ein mit Dung belade⸗ nes Zweiſpänner⸗Fuhrwerk ins Rutſchen und ſtürzte eine etwa 2½ Meter hohe Böſchung hinab. Das Fahrzeug überſchlug ſich und begrub den Lenker, den verheirateten Landwirt Ernſt Stahl, unter ſich. Erſt nach/ Stunden wurde das abgeſtürzte Fahrzeug von Vorübergehenden ge⸗ ſehen und wieder aufgerichtet. Stahl konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Die Pferde blieben unverletzt. () Bruchſal.(Spende der Bienenzüchter.) Bei einer Verſammlung der Bruchſaler Ortsfachgruppe Imker wurde feſtgeſtellt, daß die Imker trotz ſchlechter Erträge einige Zentner Honig für Lazarette und Krankenanſtalten abgeliefert haben. () Konſtanz.(Tod durch 1 e e e In Güttingen bei Kreuzlingen würde ein 84 Jahre alter Mann bei der Speiſezubereitung von einem Unwohlſein befallen. Man fand ihn ſpäter in der Küche durch Gas ver⸗ giftet tot auf. 5 5 (—) Donaueſchingen. Wegen Fahrläſſigkeit fünf Monate Gefängnis.) Vor der hier tagenden Strafkammer des Landgerichts Konſtanz hatte ſich der Kan⸗ tinenpächter von Blumberg zu verantworten, in deſſen Kan⸗ tine vor einiger Zeit, wie ſeinerzeit berichtet, eine Benzin⸗ flaſche explodiert war. Durch die Exploſion waren drei Mädchen ſchwer verletzt worden, eines iſt ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. Der Pächter hatte eine Flaſche mit 20 Liter Benzin ſo nahe an den geheizten Ofen geſtellt, daß ſie platzte und das ausfließende Oel in Brand geriet. Wegen fahrläſſiger Tötung wurde der Angeklagte zu fünf Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. (— heidenhofen Kr. Donaueſchingen.(Vor Alters⸗ ſchwäche geſtürzt.) In der Frühe ſtürzte plötzlich der größte Teil des Dachſtuhles des Oekonomiegebäudes des d Bauern Philipp Höfler ein. Die meiſten Futtermittel und landwirtſchaftlichen Maſchinen wurden unter den Trüm⸗ mern begraben und beſchädigt. Auch iſt das geſamte Ge⸗ bäude nunmehr in einem ſolchen Zuſtand, daß es abgeriſ⸗ ſen werden muß. Das Gebäude war im Jahre 1841 erſtelli Schlettſtadkt.(Die Kriegsſchäden im Kreis.) Der Koſtenaufwand für die Wiederherſtellung der Kriegs⸗ ſchäden an Gebäuden im Kreis Schlettſtadt iſt auf über 8 Millionen Mark veranſchlagt. Die am ſchwerſten heimge⸗ ſuchte Ortſchaft Markolsheim mit 196 zerſtörten Anweſen wird vollſtändig neu aufgebaut werden. Die Erhebungen über die Schäden an beweglichen Gütern ſtehen gleichfalls vor dem Abſchluß Es ſind von rund 3500 Familien Scha⸗ denerſatzforderungen angemeldet. Mühlhauſen.(Ein ſaftiger Denkzettel.) Die Sucht, mehr wiſſen zu wollen als andere, veranlaßte einen Mann, üble Gerüchte in einer Ortſchaft des Sundgaues auszuſtreuen, wodurch die Bevölkerung in einen großen Schrecken verſetzt wurde. Der Mann gab ſich als Polizeibe⸗ amter aus und prahlte dämit, zu wiſſen, daß etwa 20 Fa⸗ milien aus dem Ort ausgewieſen würden. An den Behaup⸗ tungen war natürlich kein wahres Wort Das Gericht ver⸗ hängte über den Panikmacher eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr. 8 Todesſprung aus dem Zug. Am Abhang der Eiſen⸗ hahnlinie Dachau—Walpertshofen wurde von vorüberge⸗ henden Perſonen beobachtet, daß ein paar Stiefel aus dem Schnee herausragten. Die Nachforſchungen ergaben daß ein toter Mann unter dem Schnee lag. Man vermutet, daß der Mann gach Ueberfahren einer vor der Unglücksſtelle gele⸗ enen Station aus dem Zug geſprungen iſt und dabei den od a hat 2 5 Von einer Lawine verſchüttet. Aus Bregenz wird be⸗ richtet: Bei einer 1 8 von Gargellen auf die Alpe Ver⸗ bellen wurde der 44 Jahre alte Chemiker Heinrich Titel aus Schweinfurt durch eine Lawine verſchüttet. Er war vom . gekommen, wo er als Gaſt geweilt hatte. Die iche konnte geborgen werden. 5 5 101 Jahre alt. Die Witwe Joſefine Abenſtein in Wai⸗ olshauſen(Mainfranken) kann am 30. Januar das ſeltene eſt des 101. Geburtstags feiern. n Mörder gefaßt. Der 24 Jahre alte Gewaltverbrecher 0 orlamus aus Nürnderg, der am 24. Januar in Weilheim den Diplom⸗Ingenieur Herbert Lenz ermordet und beraubt hat, wurde in Hechendorf feſtgenommen. Der 8 iſt geſtändig. Er wurde dem zuſtändigen Gericht über⸗ e Bodenſenkung bringt Häuſer zum Einſturz. An der Grenze der Stadt Somber(Batſchka) ſind infolge einer Bo⸗ denſenkung 15 Häuſer eingeſtürzt. Weiteren Häuſern droht ein Genen Schickſal. Die ga dic end iſt auf das in die⸗ ſer Gegend in letzter Zeit ſtändig ſteigende Grundwaſſer zu⸗ rückzuführen. * Hochwaſſer in Spanien. Infolge von Ueberſchwem⸗ mungen die das Hochwaſſer des Tafofluſſes verurfachte, 12 alle Verkehrsverbindungen nach Andaluſien und der. küſte unterbrochen. a Der Brand im Flottenſtützvunktgebäude. Laut Aſſo⸗ ciated Preß wurde bei dem Brand im Verwaltungsgebäude des Flottenſtützvunktes Norfolk in Virginia Schaden in Fand von 275000 Dollar angerichtet. Verſchiedene Büroge⸗ iude mit zahlreichen Dokumenten wurden vernichtet. * Erdſtöße in Norwegen. In Bergen wurde in der Nacht zum Montag ein Erdbeben regiſtriert, deſſen Zentrum ungefähr 125 bis 150 Kilometer von Bergen entfernt lag. Wie der wiſſenſchaftliche Leiter des Bergener Muſeums er⸗ klärt. handelt es ſich um die heftigſten Erdſtöße die man bisher in Norwegen beobachten konnte. Eiſen bahnunglück in Nordſpanien. Zwiſchen den Sta⸗ tionen Jimena und San Pablo ſtießen zwei Güterzüge in Pahl Verſagens der Bremſen in voller 3 5 zuſammen, ahlreiche Wagen ſowie die Lokomotiven ſind zertrümmert 1 Sechs Tote und mehrere Schwerverletzte wurden geborgen. Syſtem der Lärmbekämpfung Gegen Kuheſtörer kann gerichtlich vorgegangen werden. Das Wort Lärm enthält ſchon den Begriff der Läſtig⸗ keit in ſich. Auch für den nicht in Lärmbetrieben arbeiten⸗ den Menſchen beſitzt der Lärm geſundheitsſchäd⸗ liche Eigenſchaften, ſo daß ſeine Bekämpfung eine hygieni⸗ ſche und wirtſchaftliche Forderung iſt. Glücklicherweise ſind die Menſchen verſchieden veranlagt. Der robuſte Menſch iſt naturgemäß weniger lärmempfindlich als der Nerven⸗ menſch, der Künſtler und Gelehrte, der keine Ablenkung ſei⸗ ner Aufmerkſamkeit durch Lärm verträgt. Unter dieſer Ueberempfindlichteit gegen Geräuſche litten z. B. Goethe. Schiller, Schopenhauer, Wagner u. a. Dabei muß geſagt werden, daß die Empfindlichkeit durchaus nicht ge⸗ gen alle Arten von Geräuſchen beſteht. Läßt man den ge⸗ werblichen Lärm beiſeite, deſſen Bekämpfung ganz beſon⸗ dere Sorgfalt gewidmet wird, ſo bleiben im weſentlichen zwei Gruppen von Lärm übrig: der Verkehrslärm und der Wohnlärm. Die Hygieniker und Techniker, die ſich mit der Bekämp⸗ fung des unnötigen Lärms befaßten, ſuchten zunächſt einmal ein Verfahren, um dem Lärm meßbar zu Leibe zu gehen. So wurde ein Lärmzähler konſtruiert und ein Tongenerator erfunden. Als Maß für den Gehöreindruck wurde der Begriff„Pho'n“ feſtgeſetzt. Man unterteilte die Gehörempfindungen in Töne und Geräuſche Gewöhnlich iſt Lärm ein Gemiſch von beiden Die im Hörbereich vor⸗ kommenden Schallenergien die ſich zwiſchen Stille und Schmerzempfindung im Ohr auswirken, können durch Ver⸗ gältniszahlen ausgedrückt werden. Die Wiſſenſchaſt rechnet alſo nach folgendem Syſtem in Phon ausgedrückt: Stille gleich 0, Blätterrauſchen gleich 10. Geflüſter gleich 20. Fuß⸗ gängerſchritt gleich 30. mittlerer Wohnungslärm gleich 40, Unterhaltungsſprache gleich 60. Straßenlärm gleich 70, Kraftwagenmotor gleich 80, Straßenbahn gleich 90, Hupen gleich 100, Flugzeuge gleich 120.. Der Lärm ſtört nicht nur, wie geſagt, ſondern er kann auch Anlaß zu ſchweren geſundheitlichen Störungen fein. Deshalb hat ſich das Reichs arbeitsminiſterjum der Lärmbekämpfung ſchon lange angenommen. Es wurde ein Ausſchuß gegründet, deſſen Aufgabe darin beſteht, alle Arbeiten auf dem Gebiet der Lärmbekämpfung ein⸗ heitlich auszurichten. Ebenſo hat ſich der Verein deutſcher Ingenieure dieſes Problems angenommen. Auch die Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften befaßte ſich damit Ferner arbei⸗ ten die Deutſche Geſellſchaft für Arbeitsſchutz in Frank⸗ furt a. M., das Amt für Schönheit der Arbeit bei der Deutſchen Arbeitsfront und das Amt für Schadenverhütung in der NSW für Lärmminderung. Bei der Bekämpfung des Lärms ſpielen erzieheriſche Momente eine große Rolle. Das trifft vor allem beim Wohnungslärm zu. Für die Unbelehrbaren ſei ge⸗ ſagt, daß es auch einen ausgedehnten Rechtsſchutz gibt. Erſt vor kurzem hat das Preußiſche Oberverwaltungsgericht in einem Reviſionsverfahren u. a. folgendes ausgeführt: Weit mehr als in früheren Zeiten muß heutzutage, wo der Einſatz der ganzen geiſtigen und körperlichen Kraft aller Volksgenoſſen zum Nutzen der Allgemeinheit eine ſelbſt⸗ verſtändliche Pflicht iſt. grundſätzlich darauf geachtet wer⸗ den, daß der Wohnungsfrieden gewahrt und in der Woh⸗ nung die für die Arbeit oder Erholung notwendige Ruhe nicht geſtört wird und zwar nicht nur nachts, wo ein ge⸗ ſteigertes Ruhebedürfnis beſteht, ſondern auch zu ſonſtigen Zeiten. Das gilt umſo mehr, als die Empfindlichkeit gegen⸗ über Geräuſchen ſich namentlich bei den in der Groß⸗ ſtadt tätigen Volksgenoſſen in den letzten Jahrzehnten nicht unweſentlich geſteigert hat.“ Heute in der Kriegszeit, wo von jedem ein erhöhter Arbeitseinſatz erwartet wird, muß andererſeits die Rück⸗ ſichtnahme auf das Ruhebedürfnis unter allen Umſtänden erwartet werden. Die Beamten ſammeln Aufruf des Reichsbeamtenführers. DNB Berlin, 27. Jan. Reichsbeamtenführer Neef hal zu der am 1. und 2. Februar 1941 ſtattfindenden 5. Reichs⸗ ſtraßenſammlung des Kriegswinterhilfswerkes folgenden Aufruf an die deutſche Beamtenſchaft gerichtet: „Deutſche Beamte und Beamtinnen! Am 1. und 2. Fe⸗ bruar wird die deutſche Beamtenſchaft bei der fünften Reichsſtraßenſammlung des 2. Kriegswinterhilfswerkes 1940½1 aktiv eingeſetzt Ihr werdet ſomit an dieſen beiden Tagen in beſonderer Weiſe Gelegenheit haben, Euch in den Dienſt der deutſchen Volksgemeinſchaft zu ſtellen Freudigen Herzens werdet 9 an dieſem großen ſozialen Werk mit⸗ helfen. Der Kampf, der Deutſchland auf ezwungen worden iſt, bedeutet die endgültige Auseinanderſezung zweier ein⸗ ander entgegenſtehender Weltanſchauungen: In Deutſchland: das ſittliche Gebot echten Sozialismus als einer gerechten Lebensordnung für alle Volksgenoſſen, auf der Feindſeite: VV 1 ein kapitaliſti⸗ f em, das nur wenigen Bevorzu irkli ach gebe 9 f rzugten wirkliche ine der großartigſten und umfaſſendſten Einrichtungen die der deutſche e aus eigener Kraft 125 Leben 4 hat, iſt das 1 Aus der blutmäßigen erantwortlichkeit und dem Willen 1 entſtanden, un⸗ ter deutſchen Menſchen keine Not und keine Entbehrung zu dulden, iſt das deutſche Winterhilfswerk durch unzählige Spenden und Opfer zu einem gewaltigen Werk der tätigen deutſchen Volksgemeinſchaft geworden. Angeſichts des gie. les der plutokratiſchen Weltausbeuter, den deut chen Sozial⸗ ſtaat zu vernichten, reichen ſich die deutſchen Volksgenoſſen im Kriegswinterhilfswerk als Sozialiſten der Tat nur noch feſter die Hand. Meine Berufskameraden! Wenn Ihr am 1. und 2. Fe⸗ bruar auf den Straßen und Plätzen des Großdeutſchen Rei⸗ ches zur Sammelaktion antretet, ſo geht Ihr mit der ſtol⸗ zen Gewißheit au Eure Aufgabe, die fünfte Reichsſtraßen⸗ ſammlung des 2 Kriegswinterhilfswerkes zu einem großen Erfolg zu geſtalten. Aber es kommt auf jeden Einzelnen, ſeine innere Bereitſchaft, ſeine Auffaſſung als Träger eines ſozialen Amtes an Sammler und Spender dienen dem deutſchen Volk Sammelt mit offenem Herzen. und Ihr werdet mit offenem Herzen holten JJCE!!(ĩõöĩ ⁵» 35 Seifenverbraucher ohne Seifenkarte: ber — Lolcale Nuuuidocliau Ausweiszwang und Kennkarte. Unter der Bevölkerung herrſcht trotz mehrfacher Hin⸗ weiſe in der Preſſe da und dort immer noch Unklarheit über die derzeitigen Beſtimmungen der Ausweispflicht. Zur Aufklärung in dieſer Frage erhalten wir vom Polizei⸗ präſidium folgende amtliche Notiz: Nach§ 2 der Verord⸗ nung über den Paß⸗ und Sichtvermerkzwang, ſowie über den Ausweiszwang vom 10. September 1939 iſt jeder über 15 Jahre alte deutſche Staatsangehörige verpflichtet, ſich im Reichsgebiet auf amtliches Anfordern durch einen amtlichen Lichtbildausweis über ſeine Perſon auszuweiſen. Aus⸗ länder und Staatenloſe ſind wie bisher verpflichtet, einen Nationalpaß oder Fremdenpaß ſtets mit ſich zu führen. Als Ausweis für deutſche Reichsangehöbige gilt jeder von einer Behörde oder parteiamtlichen Dienſtſtelle ausgeſtellle Lüchtbildausweis. Es ſind demnach Wehrpäſſe, Reiſepäſſe, Führerſcheine, Gewerbelegitimationskarten, Wandergewerbe⸗ ſcheine, Waf enſcheine, Fiſcherkarten, Jagdkarten, Mi glieds⸗ buch der NSDAP., Ausweiſe der Amtsträger der Parbei und ihrer Gliederungen, ſowie des Luftſchutzes und des Roten Kreuzes ete.,ſoweit ſie mit Lichtbild verſehen ſind, als gültige Ausweiſe im Sinne der Verordnung anzuſehen. Auch die von der Handwerkskammer ausgeſtellten Hand⸗ werkskarten gelten als amtlicher Lichtbildausweis. Da die früher ausgeſtellten grünen Perſonalausweiſe ihre Gültig⸗ keit verloſen haben, kommt für ſolche über 15 Jahre alle Perſonen deutſcher Reichsangehörigteit, welche keinen der oben angeführten Lichtbildausweiſe beſitzen, als Inland⸗ ausweis nur die Ausſtellung einer Kennkarte in Frage. Somit haben alſo alle deutſchen Reichsangehörigen über 15 Jahre, die bis jetzt noch ohne Lichtbil ausweis ſind, ſich im Laufe der allernächſten Zeit eine Kennkarte zu beſchaffen. 2 Eile mit Weile. Eine 17⸗Jährige, die noch eiligſt vor einer fahrenden Straßenbahn die Straße überqueren wollte, wurde erfaßt und angefahren. Sie erlitt erhebliche Beinoer⸗ d und mußte ins Krankenhaus transportiert wen en. Go abwechfſlungsreich wie möglich! Der Dienſt in den Landdienſtlagern der 93. NSG. Die Eltern, die ihr Einverſtändnis zur Anmel⸗ dung ihres Jungen oder Mädel für den Landdienſt gegeben haben, wird es intereſſieren, wie ſich das Leben im Lager geſtaltet. Die Arbeitszeit iſt durch einen Arbeitsvertrag geregelt, den die HJ für jedes Lager mit den Bauern des Dorfes ahſchließt Sie darf 54 Stunden in der Woche mich! Uberſchreiten. Nur in den bier Häupterntemonaten darf ſie bis auf 60 Stunden ausgedehnt werden. Ein freier Nachmittag iſt jede Woche der kör⸗ perlichen und beruflichen Ertüchtigung der Jungen und Mä⸗ del vorbehalten. Zwei der freien Nachmittage im Monat dienen der weltanſchaulichen Schulung, die La⸗ gerführerin oder der Lagerführer, die Untergauführerin oder der Bannführer halten ſie ab Die Themen ſind poli⸗ tiſch und geſchichtlich und befaſſen ſich z. B. mit der Oſt⸗ ſiedlung oder mit der Landflucht und ihrer Bekämpfung. Die beiden erſten arbeitsfreien Nachmittage im Monat dienen der fachlichen Schulung Bei den Mädeln wird da z. B über Geflügelzucht und Milchwirtſchaft ge⸗ ſprochen Die Mädel fertigen aus Altem Neues an und ha⸗ ben Koch⸗, Flick⸗ und Hauswirtſchaftsſtunden. Alles was ſie neu lernen, können ſie im Einſatz im bäuerlichen Haushalt verwerten und damit die Landfrau unterſtützen. Landwirt⸗ ſchaftslehrerinnen und Siedlungsberaterinnen leiten die fachliche Schulung. In die Lager der Jungen kommen zur fachlichen Schulung die Kreisgefolgsſchaftswarte der Kreis⸗ bauernſchaften, landwirtſchaftliche Lehrer und einzelne Fach⸗ warte, z. B. Melker⸗ und Gärtnerfachwarte. Sport und Singen, die Vorbereitung von Dorf⸗ abenden und Kindernachmittagen tragen dazu bei, die Jun⸗ gen und Mädel im Landdienſt geſund zu erhalten und eine enge Verbindung mit dem Dorf zu ſchaffen. Ein freier Sonntag im Monat wird zu Fahrten und Wande⸗ rungen verwandt und ergänzt die Heimakſchulung. Einmal im Jahr, meiſtens im Winter, wenn es in der Landwirtſchaft nicht ganz ſo viel zu tun gibt, erhalten die Jungen und Mädel 15 Tage Urlaub um nach Hauſe fahren zu können. Während des ganzen Landdienſtjahres iſt den Eltern Gelegenheit gegeben, in das Lager zu kommen und ihre Junger ind Mädel an Beſuchstagen zu ſehen. Filmſchau. Der Ufa⸗Film„Ihr erſtes Erlebnis“ mit Ilſe Werner und Johannes Riemann in den Hauptrollen ſchildert die Geſchichte einer erſten Liebe nach dem Roman„Tochter aus gutem Hauſe“ von Suſanne Kerckhoff. Es iſt die bitterſüße Geſchichte eines jungen Mädchens, das nach Kämpfen und Konflikten zu der Einſicht kommt, daß nicht dle große Liebe, tondern eine blinde Schwärmerei zu ſeinem erſten Erlebnis führte. Die an ſich ernſte ja faſt proble⸗ matiſche Handlung des Films werd mit der Schilderung einer Ateliergemeinſchaft junger Künſtler, die ſtets zu hundert Streichen aufgelegt, ſich vom Ernſt des Lebens nicht beſchweren laſſen, ihrer Schwere entkleidet und be⸗ luſtigend und bezaubernd aufgelockert.. So werd ein all⸗ gemein menſchlich intereſſierendes Thema in heitere Form gefaßt und mit Mut gelöſt. Auch die muſikaliſche Be⸗ arbeitung durch Georg Haentzſchel und die Lieder von Juliane Kay paſſen ſich dem Charakter des Films in fein⸗ ſinniger Weiſe an. Grimm Die Kohlrabe— Ehrenrettung einer Viel⸗ geſchmähten Sie war ein braves nützliches Weſen und überall vor⸗ handen, wo man ſie brauchte und ſo wurde ſie in jenen leß⸗ ten Jahren des Weltkrieges die unentbehrliche Ge⸗ hilfin jeder Hausfrau. Es iſt nicht zu leugnen, ſie war etwas fad und nicht gerade anregend und ſehr alltäglich, ſo⸗ daß ſie zu dem Paria unter allen lebensnotwendigen We⸗ ſen herabgedrückt wurde. Man ſchätzte ihre unauffälligen, getreuen Dienſte kaum mehr ſo recht, und fand ſie ſchließ⸗ lich ſogar unerträglich, ja unbeſchreiblich gewöhnlich. Dann verſchwand ſie nach dem Kriege ebenſo ſtillſchweigend wie ſie einſt gekommen war Man traf ſie doch gelegentlich wie⸗ der in merkwürdig neuer, jugendlicher Aufmachung, friſch, geſchmackvoll, anregend Sie war eigentlich wie umgewan⸗ delt, es wäre intereſſant geweſen zu erfahren, wieſo das kam, vielleicht weil ſie ſeltener geworden war. Da begegnete ich ihr neulich ganz zufällig bei Bekann⸗ kannte ſie auch gar nicht, ſo reizend erſchien ſie mir. Als ich bat, ſie mir vorzuſtellen, weil ich mich an den Namen nicht mehr erinnerte, lächelte meine Freundin:„Ihr ſeid doch alte Bekannte! Schau ſie dir nur recht an. Das arme Weſen war eben ein⸗ für allemal abgeſtempelt bei den Spießbür⸗ gern, die ja bekanntlich von ihren vorgefaßten Meinungen nie abkommen werden. Du weißt ja, wie ſchwer es iſt für die meiſten, in einer Sache umzulernen. Ich habe ihren Wert längſt entdeckt und ohne Vorurteile ſie bei mir auf⸗ genommen, und ſie war immer gut und freundlich bereit, mir zu dienen.“ „Ja, und ihr Name“, drängte ich.„Na, die Boden⸗ kohlrabe, die Steck⸗, auch Kohlrübe genannt, wenn du es durchaus wiſſen mußt, und warum ſie ſo herrlich ſchmeckt, das ſoll dir kein Geheimnis bleiben.“ Ein Kilogramm Kohlrüben, 30 Gramm Fett, 50 Gramm Mehl, Salz, Peterſilie, Tymian; die Kohlrüben werden ge⸗ waſchen, geſchält und in feine Blättchen geſchnitten und in wenig Salzwaſſer gargemacht. Man bereite eine Mehl⸗ ſchwitze, die man mit Abkochwaſſer ablöſcht und mit Zugabe von Milch und den Kräutern verfeinert. Auch Rohkoſtſalat läßt ſich von Kohlrüben herſtellen. 8 N Geſchmorte Bodenkohlraben: die in Wür⸗ fel geſchnittenen Kohlrüben werden in Speck oder Fett ge⸗ dünſtet, mit Waſſer nachgefüllt und gargedämpft. Die Tunke kann nach Belieben mit etwas Mehl gebunden wer⸗ den. — Deutſches Frauenwerk Abteilung Hauswirtſchaft—Volkswirtſchaft, Gau Baden. — Vorſicht bei Froſtſchutzmitteln. Um den Verbraucher vor unzureichenden oder gar ſchädlichen Kühlwaſſerzuſatzmit⸗ teln, insbeſondere Froſtſchutzmitteln, zu ſchützen, war bekannt⸗ lich auf Grund einer Ueberprüfung aller im Handel befind⸗ licher Mittel 9 Art durch die Reichsſtelle„Chemie“ eine Zulaſſung erfolgt. Für 28 Froſtſchutzmittel iſt nach einer Be⸗ kanntmachung der Reichsſtelle„Chemie“ vom 20. Dezember 1940(„Reichs⸗Verkehrs⸗Blatt“, Ausgabe B, Nr. 1, vom 11. Januar 1941) die Zulaſſung jetzt widerrufen worden, während andererſeits vier Froſtſchutzmittel neu zugelafſen wor⸗ den ſind. Jedem Kraftfahrer iſt zu empfehlen, ſich dieſer nicht mehr zugelaſſenen Froſtſchutzmittel anzuſehen. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Ab dieſer Woche findet das Training wieder wie üblich in der Schulturnhalle ſtatt und zwar: 6-7 Ahr Schüler, ab 7 Ahr Jugend und Senioren. Anſchließend Spieler⸗Verſammlung im Lohal. Ab kommenden Sonntag nehmen die Yflich ſpiele ihren Fortgang. weshalb die Aktiven gebeten werden, reſtlos zu erſcheinen. Der Sport wart N Parteiamtliche Mitteilungen. „Gefolgſchaft 47/171. Heute Mittwoch wird im Rahmen eines e die Gefolgſchaft wegen Einberufung des bisherigen folgſchaftsführers der neuen Führung übergeben werden. Antreten um 19.30 Uhr vor dem Heim. ö Oeutſches Jungvolk. Heute Mittwoch Heimabend der Jungzüge: Jungzug 1 und 2 von 18-19 Uhr, Jungzug 3a und 3b von 17-18 Uhr, Jungzug 4a und 4b von 1617 Uhr. Der Sp elmannszug tritt um 17.30 Uhr mit Inſtrumenten vor dem Heim an, Samstag: Das ganze Fähnlein tritt um 2.30 Uhr vor dem Heim an. 5 5 b i Tadian Jette (nach vorgeschriebenem städt. 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Die Hausfrau läßt ihre Platte kaufen Wie man im Haushalt auch in Kriegszeiten für Ab⸗ 1 wechflung ſorgen kann. i Das iſt die beliebte Revue: Am Montag gibts Knödel mit Brüh, Am Dienstag kommt Fleiſch und Salat, Am Mittwoch'ne Mehlſpeis nix ſchadt', Am Donnerstag eſſen wir räß, Und am Freitag gibts Bibbeleskäs g Und da wären wir bei dem Bibbeleskäs angelangt den unſere guten Hausfrauen mit immer neuer Begeiſterung am fleiſchloſen Putztag auftiſchen in der allbeliebten Ver⸗ einigung mit Pellkartoffeln, es iſt ja ſo herrlich bequem immer dieſelben Platten des Küchenzettels laufen zu laſſen und nicht allzuviel nachzudenken, und dabei wird man ſelber ſo allmählich ein plattes Gewohnheitstier. Und der Bibbeleskäs iſt ſo dankbar, ſo ergiebig und ſo einfach. Liebe Hausfrau, lege doch einmal eine neue Platte auf, ſonſt läuft ſich ſa dein Küchengrammophon noch zu Tode. Wie wärs mit dem hübſchen Küchenfoxtrott: 8 Am Montag gibts en Auflauf, Aus weißem Käs' gemacht, Wenn ich ihn trag im Topf auf, f Meine Familie lacht Oder ſo einen rührenden, langſamen Walzer: Ach wie ſo herrlich ſchmeckt die Speiſe, Aus Gelatine und aus Quark, Ach ich liebe ihn ſo heiße, Mit Roſinen nicht ſo karg. 5 Siehſt du, immer ein wenig Abwechſlung. Du drehſt dich ja auch ſonſt nicht nur im Walzertakt und ſo erlöſe auch den Bibbeleskäs aus ſeiner freitäglichen Sturheit und laſſe ihn immer neu auferſtehen. Denn die Moral von der Ge⸗ ſchichte, es iſt auch für den Umſatz der Geſchäfte notwendig, daß er ſich über die ganze Woche verteilt. Alſo nächſte⸗ Woche Programmwechſel, deutſche Hausfrau. „Quark⸗Gelee mit Kompott: 250 g Quark, 8 Liter Milch, 50 g Zucker, 6 Blatt weiße Gelatine, 2 Eß⸗ löffel Waſſer. Der Quark wird durch ein Sieb geſtrichen, mit Zucker und Milch glatt gerührt, die in Waſſer einge⸗ weichte Gelatine wird ausgedrückt, in zwei Eßlöffel heißem Waſſer aufgelöſt und darunter gegeben Dann füllt man 3 die Quarkmaſſe in die mit Waſſer ausgeſpülten Taſſen und ſtürzt ſie kurz vor dem Anrichten. Mit Kompott verziert man die Speiſe. Quark⸗Kartoffel⸗ Auflauf: 500 g in feine Scheiben geſchnittene Pellkartoffeln, 2503 Quark,/ Liter Milch, 1 Ei. 2 Eßlöffel gewiegten Schnittlauch oder Peter⸗ ſilie, oder auch Zwiebel, ein Eßlöffel Fett. etwas Speck in Würfel, Salz. Der Quark wird mit Milch, Ei und Gewürz glatt gerührt und der Speck dazugegeben Alles wird mit den Kartoffelſcheiben gemiſcht, in eine gefettete Auflaufform geſut, mit Fettflöckchen beſetzt und 30 Minuten im Ofen gebacken. Lügen die Sterne? Nein! Die Sterne lügen nicht! Sie könnten es auch nicht, denn es gibt im ganzen Univerſum keinen einzigen Stern, der uns Rede und Antwort ſtehen würde. Es ſind die Men⸗ ſchen ſelbſt, die ihnen geheime Kräfte und Wirkungen re f ſchreiben. Schon von Anbeginn der Welt. Sie dichteten ihre fämtlichen Götter und Heldengeſtalten in den geſtirnten Nachthimmel hinein. Auch manches liebe Tier gelangte ſo zu himmliſchen Ehren und gab den Tierkreiszeichen ſeinen Namen: Löwe, Steinbock, Stier, Widder. Skorpion. Krebs und Fiſche. keit ihrer lieben Mitmenſchen richtig auszuwerten wiſſen, ſind nun dieſen zwölf Zeichen blind ergeben und ſetzen ſie ewiſſermaßen als geiſtigen Vormund über ihr Leben. Wer aran glaubt iſt dieſem unſeligen Zauber verfallen bis an ſein ſeliges Ende. Er macht keinen Schritt, ohne ſeine Sterne zu befragen, und er unternimmt nichts wenn dis Sterne ungünſtig ſtehen. Er quält ſich mit Aſpekten, mik zweitem und viertem Haus, mit Planeteneinflüſſen und Mondſtellungen. 5 5— Wir wollen aber nicht Sklaven der Sterne ſein, ſondern pir wollen ſie lieben als Fackeln der Unendlichkeit unſeres Weltalls. Es iſt ein harmloſer, aber ſchöner Brauch wenn zwei junge Menſchenkinder, die ſich von Herzen aut ſind. beim Fallen einer Sternſchnuppe etwas Gmeinſames wün⸗ ſchen. Scheffel hat das in ſeinem„Ekkehard“ hühſch erzählt. Sich aber mit Haut und Haaren den Sternen zu verſchrei⸗ ben und ihnen unterwürfig zu dienen, iſt unmännlich und undeutſch. VVVVVüffrü Wir wollen an uns ſelbſt glauben und an unſeren Willen, die Kameradſchaft und die Gemeinſchaft unſeres Volkes zu unterhalten und ſie zu ſtärken, daß win den Sieg und die Zu⸗ kunft erringen und es jedem einzelnen beſſer ergehe. Wir denken an unſere Mütter und Kinder, daß ſie asrade jetzt ihren vollen Schutz in der Gemeinſchaft finden, daß keines von ihnen ſchwach und elend wird. K N geeinten Willens herrſcht. da kann uns kein Waſſermann. kein Skorpion und kein Krebs etwas anhaben. Wir wollen ſie ſogar zwingen, ſich einmal reſtlos für unſere Gemein⸗ ſchaft einzuſetzen. Und ſie werden alle perſönlich kommen- am 1. und 2 Februar 1941 bei der Reichsſtraßen⸗ ſammlung des Kriegswinterhilfswerkes, di von den Gliederungen der Partei, von SA,/ NS und von dem NS⸗Fliegerkorps durchgeführt wird, Da wird es nicht weniger als 45 Millionen Waſſermänner, Fiſche, Widder. Stiere, Zwillinge, Krebſe Löwen, Jungfrauen e Skorpione. Schützen und Steinböcke geben. S wollen alle den Weg zu uns finden. Wir dürfen dieſe hü ichen farbigen Maſolika⸗Abzeichen ruhig an den Man ſtecken, ohne daß wir uns damit heimlichen Mächten v chreiben. Wir verſchreiben uns nur einem einzigen Ziele: em Dienſt an unſerem Volke. Dafür darf uns kein Opfer zu groß und kein Skorpion zu giftig ſein. Wir brauchen für dieſe Straßenſammlung kein Horoſkop zu ſtel⸗ len, denn wir wiſſen, daß ſie ein ganz großer Erfola werden wird— ein Bekenntnis des deutſchen Volkes zur Heimat und ihren kämpfenden Soldaten. Viele Gaue haben mit⸗ 9 dieſe Milionenzahl von Abzeichen herzuſtellen. Ba⸗ n(Staatliche Meſolika⸗Manufaktur in Karlsruhe), Ha burg, Hannover⸗Oſt Düſſeldorf, Thüringen, Schleswi Holſtein Steiermark, Oberdonau(Schleiß⸗Keramik in Gmunden). Wien(Keramos) und Koblenz⸗Trier(Eifelge⸗ biet) haben ſich in dieſe Arbeit geteilt. Für die Bemalung Heimarbeiterfamilten eſetzt werden denen damit für lauge Wochen zuſätz! Arheit und Brot geſichert werden konnten. 8 5 Wenn am! und 2 Februar die Männer der Partei [Straßen und Plätzen der Städte und Dörfer mit ih zeichen antreten, dann. ihnen daß Deutſchland d'! nicht erſt rufen muß damit du ein Opfer bringſt. Den! Fdieſen beiben Tagen nicht erſt an dich, ſondern an dein zes Volk, das nur dann wirklich ſtark iſt, wenn jede 2 N * 4 DEMWI VI! Sonnenunterge Leichtgläubige Menſchen und ſolche, die die Leichtgläubig⸗ 1 70%/. œ3Ñͥ ͤ́ẽww——ær· ̃̃‚w˙1—ꝛ¹˙Aꝛ m, ‚—Ü⏑¾ʃ.L r WTP²¹˙VFrœ᷑t᷑rt.. ͤ 88 Wo die Kraft unſeres FFFTFT7JCCCCCTCCCTCTCTPPCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCV