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Jahrgang Mißbrauch der U A.⸗Flagge Bewaffneter britiſcher 7000⸗Tonner im Indiſchen Ozean verſenkt.— Neue Schläge gegen britiſche Schiffe an Eng⸗ lands Küſte.— Erfolgreiche Luftangriffe auf Bengaſi. i DNB. Berlin, 22 Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Indiſchen Ozean verſenkten deutſche See⸗ ſtreitlräfte den bewaffneten btitiſchen Handelsdampfer „Canadian Cruiſer“ von 7 178 BRT. Der Dampfer hatte zur Täuſchung die Flagge der Vereinigten Staaten geſetzt und amerikaniſche Abzeichen auf die Bordwand gemalt. Ein Unterſeebos! meldet die Verſenkung eines Han⸗ delsdampfers von 4350 BRT. Kampfflugzeuge griffen geſtern britiſche Handels- ſchiffe an der Oſt⸗ uieb Weſtküſte Englands an, verſenkten einen 4000 BRT. Dalſtpfer und heſchädigten zwei große Tanker und mehrere Schiffe ſchwer. In der Nachf zum 22. Februar belegten Kampfflie⸗ gerverbände die Hafenanlagen von Swanſea wirkſam mit Bomben. Häfen An der vermint. Im Mittelmeerraum richteten ſich erfolgreiche Angriffe der deutſchen Luftwaffe gegen die Kajanlagen im Hafen Bengaſi, den Flugplatz Berka und Truppen⸗ anſammlungen ſüdlich Bengaſi. Der Feind warf in der letzten Nacht an wenigen Stellen Nord⸗ und Weſtdeutſchlands Spreng⸗ und Brand⸗ bomben. Lediglich ein Bauerngehöft wurde zerſtört. Marineartillerie ſchoß in der Deutſchen Bucht ein britiſches Flugzeug ab. Swanſeg drei Nächte lang angegriffen Erfolgreiche Bombardierung des wichtigen Kohlenhafens durch die deutſche Luftwaffe. 5 Aus ausländiſchen Meldungen geht hervor, daß der große Kohlenhafen Swanſea an der Südküſte von Wales in drei aufeinanderfolgenden Nächten von der deutſchen Luftwaffe, angegriffen worden iſt. Der Angriff in der Nacht zum Sonnabend hat nach dem Bericht des Londoner Nachrichtendienſtes mehrere Stunden lang gedauert, Gebäude und Kaufläden ſeien beſchädigt wor⸗ Ueber die Angriffe der beiden vorhergehenden Nächte liegen aus ſchwediſcher und amerikaniſcher Quelle zahlreiche Einzelheiten vor. So unterſtreicht„Svenska Dagbladet“, daß Aroßer materieller Schaden entſtanden ſei. Die Agentur United Preß ſchildert den Angriff in der Nacht zum Freitag. Die Stadt habe ſchon bei dem erſten Angriff ſtark gelitten. Einige Gebäude ſeien völlig abgebrannt. Beim, zwei⸗ ken Angriff in der Nacht zum Freitag ſeien die Brandſchäden jedoch noch erheblicher geweſen. Einige Straßen hätten wegen der Einſturzgefahr geſperrt werden müſſen. In einer Haupt⸗ ſtraße ſeien Geſchäftshäuſer und Büros beſchädigt worden. Aus dieſen Angaben, die die ſtrenge britiſche Zenſur paſſie⸗ ten mußten, geht eindeutig hervor, daß die deutſche Luftwaffe wieder ſchwere Schläge gegen einen Hafenplatz geführt hat, der durch ſeine Lage von beſon derer kriegs wichtiger Bedeutung iſt, Erfolge im Nordatlan' ik Verſenkungen nordweſtlich der Hebriden.— Hull mit ſchweren Bomben belegt.— Luftangriffe bis nach Nord⸗ ſchokkland.— Erfolge im Miktelmeerraum. Berlin, 23. Jebr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Rordweſtlich der Hebriden wurden am 19. Jebruar über die Mitteilung im Wehrmachtsbericht vom 20. Jebruar hinaus noch zwei weitere große Handelsſchiffe des Feindes durch Bomben ſo ſchwer getroſſen, daß ſie als verloren be⸗ trachtet werden können. Am 22. Februar konnten im glei⸗ chen Seegebiet ein Dampfer von 7000 BR durch Bomben verſenkt und zwei große Handelsſchiffe beſchädigt werden. Leichte Kampfflugzeuge griffen einen Flugplatz in Oſt⸗ england an und zerſtörten eine Halle ſowie vier Flugzeuge am Boden. Flugzeuge der bewaffneten Aufklärung bombar⸗ dierten eine Jabrikanlage in Nordſchotkland und griffen ein Truppenlager, mehrere Güterzüge und motoriſierte Kolon⸗ nen in Südengland mit Bordwaffen an. In der letzten Nacht belegten Kampfflugzeuge krotz un. günftiger Wetterlage die Hafenanlagen und kriegswichlige Ziele in Hull wirkungsvoll mit Bomben ſchweren Kalibers. Im Mittelmeerraum erzielten deulſche Kampfflugzeuge Treffer mit Bomben mitkleren Kalibers auf einem kleine⸗ ren Kriegsſchiff, einem großen Handelsſchiff und in den afenanlagen von Benghaſi. Im Raum ſüdlich von Age⸗ big wurden zwei Flugplätze und Truppenanſammlungen durch Bomben und Bordwaffen mit gukem Erfolg bekämpft. er Feind flog weder am 22. noch in der Nacht zum 23. 2. in das Reichsgebiet ein. i In der Jeit vom 15. bis 22. Februar wueden im Luft⸗ kampf, durch Flak. und Marinearkillerie 32 feindliche Flug⸗ britißhen Weſtküſte wurden zwei 25 e abgeſchoſſen, daneben zahlreiche feindliche Flug zeuge deuſſchen Boden zerſtört. Während der gleichen Zeit betrugen die en Berluſte 15 Flugzeuge.“ Die Erfolge unſerer Fernkampfflieger nordweſtlich der e vorgelagerten Inſelgruppe der Hebriden zeigen, daß unſere Luft⸗ und Seeſtreitkräfte die britiſche Schiffahrt wähnten Luftkämpfen an Montag, den 24. Februar 1941 im ganzen Atlantik wirkungsvoll ſtören und ſchädigen. Vor kurzem erregte die Vernichtung eines britiſchen Geleit zuges im Südatlantik Aufſehen in der ganzen Welt, jetzt beweiſen die Verſenkungen im Seegebiet nordweſtlich der Hebriden, daß auch die Nor d atlantik⸗Route für die britiſche Schiffahrt keineswegs mehr ſicher iſt. Die italieniſchen Wehrmachtsberichte Engliſche Kolonnen im Sudan zum Rückzug gezwungen. Ro m, 23. Febr. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlauk: 5 5 „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: An der griechiſchen Front keine Kampfhandlungen von Bedeutung. Unſere Flugzeuge haben einen feindlichen Skützpunkt wirkungsvoll bombardiert. In Nordafrika bei Giarabub Spähtrupp- und Ar⸗ killeriekätigkeit. N Im Gebiet des Aegäiſchen Meeres haben unſere Flugzeuge einen feindlichen Dampfer angegriffen. Griechi⸗ ſche 1 Anlagen auf der Inſel Mytilini(Lesbos) wurden wirkungsvoll bombardiert. In Oſtafrika beiderſeitige Artillerietätigkeit bei ge⸗ ren. Im Sudan wurden feindliche Kolonnen, die ſich unſe. ren Stellungen zu nähern verſucht hatten, in ſofortigem Gegenangriff unter großen Verluſten für den Gegner zum Feiczeg gezwungen. Am unteren Juba hält der Druck des Jeindes an, dem unſere Truppen zähen Widerſtand enk⸗ gegenſetzen. Der Jeind unternahm Einflüge auf Maſſaua und Diredaua ohne bedeutenden Schaden anzurichten.“ Erfolgreiche Stuka⸗Angriffe Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: „Das Haupfquarkier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechiſchen Front nichts von Bedeukung zu melden. Unſere Bombenverbände haben zu wiederholten Malen erfolgreich einen feindlichen Floktenſtützvunkt ange⸗ griffen. Ein Flugzeug iſt nice zurückgekehrt. 8 In Nordafrika iſt von der Landfront nichts Be⸗ ſonderes zu melden. Flugzeuge des deutſchen Fliegerkorps haben im Sturz⸗ flug Angriffe gegen in einem Hafen der Cyrenaika liegende Dampfer unternommen. Ein Dampfer wurde mit ſchweren und mittleren Bomben getroffen. Am 21. haben deutſche Fiugzenge einen feindlichen Flugzeugſtützpunkt und einen feindlichen Hafen gründlich bombardiert, des weiteren wur⸗ den Truppenkolonnen wirkungsvoll mik Maſchinengewehr⸗ feuer belegt. In Oftafrika wurde im Gebiet von Tam⸗Ceue(Eri⸗ krea) ein feindliches Unternehmen abgeſchlagen. Im unkeren Juba⸗Gebiel wurde eine motoriſierte Kolonne, die ſich un⸗ ſeren Stellungen in Tarba zu nähern verſucht halte, im Ge⸗ genangriff von einem unſerer Amhara⸗- Bataillone unter empfindlichen Verluſten für den Gegner zum Rückzug ge⸗ zwungen. Feindliche Flugzeuge haben eine Ortſchaft im Geggiam ohne größeren Schaden anzurichten, bombardiert. Ein feindliches Flugzeug wurde von der Abwehr abge⸗ ſchoſſen. Ueber dem unteren Juba⸗Gebiel wurde ein wei⸗ teres britiſches Flugzeug von unſeren Jagdflugzeugen abge⸗ ſchoſſen. Während des im geſtrigen Wehrmachtsbericht ge⸗ meldeten feindlichen Einflugs auf Maſſaua wurden zwei engliſche Flugzeuge von unſerer Luftabwehr abgeſchoſſen. Ein unter dem Befehl von Korvettenkapitän Riccardo Boris ſtehendes Unterſeebook hat im Aktlankiſchen Ozean 9 85 1 Tanker von 6500 Tonnen korpedierk und verſenkt.“ 1 8 Sir n s rr Nolgelandetes geuiſezes Slugzeng schießt engliſchen Jüger ab Zu der trotz verſchlechterter Wetterlage in den letzten drei Tagen ſehr lebhaft gewordenen Kampftätigkeit der im Mittel⸗ meerraum eingeſetzten Streitkräfte der Luftwaffe der Achſen⸗ mächte, die u. a. täglich durchgeführte Aufklärungsflüge im mittleren und weſtlichen Mittelmeer brachte, meldet einer der Sonderherichterſtatter der„Agenzia Stefani“ folgende intereſſante Einzelheit: Zwei zu einem im Raume ſüdlich Bengaſi eingeſetzten Ver⸗ band des deutſchen Fliegerkorps gehßrende Flugzeuge waren von feindlichen Jägern geſtellt und abgedrängt worden, wobei das eine Flugzeug wegen Motorſchadens im vom Feind be⸗ ſetzten Gebiet landen mußte Ein engliſches Jagdflugzeug, das die Landung des deutſchen Flugzeuges bemerkt hatte, umkreiſte das gelandete Flugzeug und beſchoß es mit Ma⸗ be bis es der deutſchen Beſatzung es Flugzeuges gelang, mit einem Feuerſtoß den Gegner bei einem neuen Anflug abzuſchießen. giegreiche Lutkämpfe 15 italieniſche gegen 30 engliſche Jäger Zu den im italieniſchen Wehrmachtbericht vom Freitag er- der griechiſch⸗albaniſchen 1 Front werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Auf e der kämpfenden Truppe war ein Verband rüfte unter Begleitung von 15 Jägern auf. eſtiegen, um feindliche Truppenanſammlungen zu zerſprengen Dabei 145 en die italleniſchen Jäger auf dreißig feind⸗ leichter Luftſtreit liche Maſchinen vom Muſter P3L. und Glouceſter ſowie eine 15 e Anzahl feindlicher Bomber nicht genau feſtſtellbarev p unter Begleitung von Erkundungsflugzeugen. Die ita⸗ lieniſchen Jäger warfen ſich unverzüglich und trotz zahlenmäßi⸗ ger Unterlegenheit dem Feind entgegen und ſchoſſen mit Sicherheit zehn P3L. ab ſowie wahrſcheinlich acht weitere Maſchinen nicht genauer bezeichneten Typs. Dadurch hatten die italieniſchen Bomber freies Spiel für ihre Aufgabe und konnten die gegneriſchen Abteilungen zerſprengen. 7 e nicht für andere Länder. lung des plutokratiſchen Amüſierpöbels mit„Näch ft Die feindlichen von Jägern begleiteten Bomber wurden von einem anderen italieniſchen Verband gezwungen. von ihrer Route abzuweichen und ihre Bomben auf Gut Glück abzu⸗ werfen. Bei dieſem Zuſammenſtoß wurden mit Sicherheit eine Blenheim und eine Gloueeſter abgeſchoſſen, während vier weitere Apparate verſchiedenen Typs gleichfalls als abgeſchoſſen angenommen werden. Während eines anſchließenden Kampfes mit ſechs Spitfires- und etwa 20 Glouceſter, die als Schutz zweier zur Verſorgung eingeſchloſſener griechiſcher Truppen ein⸗ geſetzter griechiſcher Maſchinen flogen, wurde ein italieniſcher Jäger abgeſchoſſen. So hat die italieniſche Luftwaffe trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit wieder einmal glänzende Ergebniſſe von ihren Feindflügen heimgebracht, während dem Gegner ge⸗ rade das ftreten in geſchloſſenen Formationen zum Ver⸗ derben wuche. 8 Croß ſoll dran glauben Scharfe Vorſtöße gegen den britiſchen Schiffahrtsminiſter. „Verſchwendung von Tonnage und Mannſchaften.“ Die ſcharfe Kritik der engliſchen Oeffentlichkeit an der immer ſchwieriger werdenden Verſorgungslage iſt Churchill höchſt unangenehm geworden. Um die An⸗ griffe von ſich ſelbſt abzulenken, läßt er jetzt kurzerhand den engliſchen Schiffahrtsminiſter Croß zum Sündenbock ſtempeln. Ebenſo wie die„Daily Mail“ wendet ſich auch die engliſche Schiffahrtszeitung gegen den Miniſter, dem man die Hauptſchuld an den Schwierigkeiten zuſchiebt. Die„Daily Mail“ betont, daß Croß es nicht ver⸗ ſtanden habe, die Verſchwendung von Tonnage und Mannſchaften wirkungsvoll zu beſeitigen, und verlangt eine Reorganiſation des Miniſteriums und eine Neu⸗ beſetzung des Miniſterpoſtens. Die Hauptſchwierigkeit ſei der Mangel an geeigneten Schiffsbeſatzungen. Zu den ſchweren Sorgen, die England das„Problem der Lücke“ verurſacht, das immer ſtärker werdende Aus⸗ einanderklaffen von Steuereinnahmen und Spareingän⸗ gen gegenüber den gigantiſchen Ausgaben, die vor allem der deutſche Handelskrieg verurſacht, tritt noch die Paſſi⸗ vität des Außenhandels hinzu. In den Außenhandels⸗ ziffern, die Anfang Februar veröffentlicht wurden, iſt, wie berichtet, feſtgeſtellt worden, daß die Einfuhren die Exporte an engliſchen Gütern um(in deutſches Geld um⸗ gerechnet) rund 6 Milliarden Mark überſteigen, nachdem bereits im Vorjahr ein Defizit von 2,6 Milliarden Mark vorhanden war. „Die Schiffahrt bringt nichts mehr ein“ Zu dieſen Ziffern, die geeignet ſind, den britiſchen Regierungskreiſen ſchweres Kopfzerbrechen zu machen, gibt„Daily Herald“ einen intereſſanten Kommentar, in dem er die Entwicklung als„eine ernſte Ange⸗ legenheit“ bezeichnet. Das Blatt weiſt darauf hin, daß im Jahre 1938 die in geringerem Umfang paſſive Handelsbilanz durch ſogenannte„unſichtbare Exporte“ faſt, ausgeglichen wurde. Die engliſche Schiffahrt habe näm⸗ lich rund 1 Milliarde— immer in deutſchem Geld— eingebracht, 2 Milliarden kamen aus fremden Inveſtie⸗ rungen herein und 350. Millionen durch Verſicherungs⸗ geſchäfte uſw. Jetzt aber ſtellt„Daily Herald“ betrübt feſt, bringe die Schiffahrt nichts mehr ein, weil die britiſchen Schiffe für die Regierung fahren und Im Gegenteil habe man eine ungeheure Tonnage fremder Schiffe in Dienſt nehmen müſſen, ſo daß alſo hier in Wirklichkeit eine paſſive Bilanz entſtehe. Ob die Einnahmen aus Verſicherun⸗ gen ſich gehalten hätten, ſei zweifelhaft. Die Einnahmen 915 Inveſtierungen dürften auf 1,5 Milliarden geſunken ein. Die Geſamtſumme des„unſichtbaren Exports“, der bislang die Handelsbilanz günſtiger geſtaltete, könne da⸗ her kaum höher als auf 1,75 Milliarden geſchätzt werden, was bedeute, daß die tatſächliche Zahlungsbilanz Englands eine Paſſivität von 5 Mik⸗ liarden Reichsmark auſweiſe. N Plutokratiſche Kriegshetzer amüſieren ſich„zugunſten der Nächſtenliebe“. Wie Reuter mit ſichtlichem Stolz berichtet, hat in New 19 8 ein Empfang ſtattgefunden, der von der Theaterabtei⸗ ung der berüchtigten Kriegshetzervereinigung„Geſellſchaft zur Hilfe für den britiſchen Krieg“ veranſtaltet wurde. Bei dem Empfang, der unter dem Motto„Karneval für Groß⸗ britannien“ geſtanden habe, habe es ſich um die größte Veranſtaltung gehandelt, die jemals„zugunſten der Nächſtenlie be! in New Pork ſtattgefunden habe(J). Reu⸗ ter fügt hinzu, daß der Ertrag der Veranſtaltung für de Ankauf von Kriegsmaterial für England verwen⸗ det werden würde. i a Engliſche Plutokraten, denen der Boden der bri⸗ tiſchen Inſel zu heiß geworden iſt, haben alſo im trauten Ver⸗ ein mit den ſonſt von ihnen verachteten Dollargeld⸗ ſäcken von Wallſtreet ein ihrem Lebensſtil gemäßes Feſt efeiert. Man wird die eleganteſten Abendkleider und den koſt⸗ barſten Diamanten⸗ und Perlenſchmuck der Welt zur Schau ſſen tellt haben, und der Champagner wird in Strömen iche e ſein. Wenn man ſich ſo gut amüſiert, kann man natürlich auch einmal in die Taſche greifen und ein kleines Scherflein von den Rieſengewinnen opfern, die dieſer„reizende Krieg“ ab⸗ wirft, vor allem, wenn dafür Kriegsmaterial angeſchafft wird, an Hessen Fabrikation man ſchließlich doch irgendwie ſelbſt wieder profitiert. Was dieſe widerwärtige Bloß b 1 755 en⸗ liebe“ zu tun hat, wird ein von angelſächſiſcher Heuchelei unberührter Geiſt nie begreifen. Uns ſcheint, daß man dieſen üblen Krie 1 viel treffender als Totentanz der enen enden plutokratiſchen Welt be⸗ zeichnen würde. Englandhilſegeſetz Weg zum Krieg Scharfe Worte eines Senakors. „DNB. Newyork, 23. Febr. Wie Aſſociated Preß aus Waſhington meldet, erklärte der demokratiſche Senator Clark, daß das Englandhilfegeſetz den Weg zum Krieg bedeute. Sich an das amexikaniſche Volk wendend, ſagte er: „Ihr bewegt Euch durch gefährliche Stromſchnellen von Miß informationen. Halbwahrheiten, rührſeliger Hyſterie und wohlfinanzierter Propaganda. Durch internationale Finanzmänner. die große Reichtümer aus dem Blut Eurer Söhne ziehen werden, werdet Ihr dorthin gebracht. Die endgültige Folge des Englandhilfegeſetzes wird ſein, Eure Söhne den Tyrannen aller Welt zu verpachten und zu ver⸗ leihen Die Schuld wird jedoch nie bezahlt werden, weil viele Eurer Söhne nicht zurückkehren werden. Ironiſcher⸗ weiſe iſt die Nummer des Geſetzes 1776, eine heilige Jah⸗ reszahl in der Geſchichte der Vereinigten Staaten. Es dürfte ein ſonderbarer, Schickſalsſtreich ſein, wenn die gleiche Zahl, die den Vereinigten Staaten bie Freiheit gab, dieſe Freiheit wieder wegnimmt.“ 8 Abſchließend warnte Clark:„Wenn Ihr kleinen Leute Amerikas und Euere Kindeskinder für die nächſten hundert Jahre arbeiten und ſchuften müßt, um Zinſen für Milliar⸗ den und aber Milliarden zu zahlen, die Europas bluliger Krieg koſtet, nur um die Habgier internationaler Jinan⸗ . 92 befriedigen, dann werdet Ihr wiſſen, was Krieg be⸗ eukek. a Sorgenvolle Betrachtungen „Amerika mit engliſcher Hilfe gegen Englands Zukunft.“ Das engliſche Volk macht ſich in zunehmendem Maße Gedanken über den Wert der durch Churchill für England mobiliſierten amerikaniſchen Hilfe. Churchill, der ohnehin über enge verwandtſchaftliche Beziehungen zu Amerika ver⸗ fügt, wiſſe, warum er ſich der USA verſichert, habe; denn 5 ſeien der letzte Rettungsanker für ihn ſeloſt geweſen, er es ihm ermöglicht, ſeine Politik weiterzuführen und alle ihm gefährlich werdenden Strömungen zu unterdrük⸗ ken. Man beginnt zu erkennen, daß England ſich bedin⸗ gungslos den USA ausliefert. Nachdem England den Krieg in Europa auf dem Schlachtfelde verloren hat, büßte es die Freiheit des Handelns ein. Die amerikaniſche Hilfe iſt ein zweiſchneidiges Schwert, denn ſie macht England in zunehmendem Maße zu einem Objekt der US A⸗Politik. So iſt auch das in England in⸗ zwiſchen geflügelte Wort zu verſtehen:„Amerika führt heute mit engliſcher Hilfe Krieg gegen Englands Zukunft“. Die breite öffentliche Meinung Englands iſt über dieſe Tatſache ſehr erregt. Die„Daily Mail“ vom 15. Jantkar beſchwört daher ihre Leſer, nicht ſo neidiſch auf die gewaltigen Kriegsgewinne Amerikas zu ſchimpfen, wenn auch zugegeben werden müſſe, daß es ungeheure Gewinne ſeien. Wie wei⸗ terhin aus Zuſchriften an die engliſchen Zeitungen hervor⸗ geht, beginnen ſich engliſche Kreiſe darüber zu beunruhigen, daß die amerikaniſchen Rüſtungsinduſtriellen mit ihren Lieferungen, die ohnehin nicht ſo bald zu erwarten ſeien, ſpäterhin kein Intereſſe an einer Einſtellung dieſer Pro⸗ duktion haben werden. Periode der Prosperität“— für Kriegsgewinnler Der„ehrenwerte“ Edmund Parler, Präſident einer großen britiſchen Handelsgeſellſchaft mit vorwiegend auſtra⸗ iſchen und neuſeeländiſchen Intereſſen, die durch den Krieg Rekordgewinne erzielte, begann laut Londoner „Times“ ſeinen Bericht vor der Generalverſammlung mit den Worten:„Sowohl das Empire wie die Dominions haben, wie man wohl ſagen kann, eine Periode der Pro ſpe⸗ rität während des Berichtsjahres erlebt, die ſich natürlich auch in den Ergebniſſen unſerer Geſellſchaft widerſpiegelt.“ Der„ehrenwerte“ Plutokratenhäuptling vergaß hinzuzu⸗ fügen:.. während Polen, Franzoſen, Norweger, Holländer und Belgier als Kanonenfutter„wäh⸗ rend des Berichtsjahres“ in den Tod geſchickt und auch ehntauſende von Engländern in Flandern für die britiſchen eltmachtintereſſen geopfert wurden. Er gibt Polen auf 3 Spotocki will US A-Bürger werden Neupyork, 23. Febr. Als erſter der englandhörigen Kata⸗ a die ihr Land ins Unglück brachten. und es ann ſchnöde im Stich ließen, hat jetzt der frühere volniſche Botſchafter Spotocki Schritte zur Erlangung der amerikani⸗ ſchen Staatsangehörigkeit eingeleitet,„Times Herald“ teilt mit, daß Spotocki Rooſevelt aufſuchte, der daraufhin die 1 f 13 Behörden anwies, die Formalitäten 115 beſchleunigen. Spo⸗ tocki erklärte einem Reporter,„er habe keine Hoffnung, daß aber wieder ſelbſtändig werde und er je wieder auf ſeine Güter zurückkehren könne.“ 5 Den Londoner Sandkaſtenpolitikern, die mit einigen ver⸗ ſtaubten Marionetten„polniſche Regierung“ ſpielen, wird ieſe Erklärung nicht gerade angenehm ſein. Bezeichnend iſt daran, daß Spotocki das Rennen aufgibt, nachdem er ge⸗ merkt hat, daß er nie wieder auf ſeine Güter zurückkehren wird. Nun hofft dieſer ſaubere polniſche„Staatsmann“ durch die amerikaniſche Staatsangehörigkeit ſeine Perſon und wenigſtens das, was er an geſtohlenem Volksgut mit ſich gehen ließ, in Sicherheit zu bringen. Bernhards Freude an der Schnelligkeit. Newyork, 23. Febr.„Newyork Times“ hringt die auf⸗ ſehenerregende Meldung, daß die Fliegerausbildung des Prinzen Bernhard bereits weit vorgeſchritten ſei. Er trai⸗ niere in Spitfires und Hurricanes und habe ſchon mehrere Soloflüge hinter ſich.„Aber er beabſichtige nicht, in die britiſche oder holländiſche Luftwaffe einzutreten. Sein Wunſch, Pilot zu werden, ſed eine natürliche Auswirkung ſeiner Freude an der Schnelligkeit.“— Dieſe Nachricht dürfte auch in Amerika mit einigem Schmunzeln aufgenommen worden ſein. Daß der Bieſterfelder Held, der ſich in Bou⸗ doirs unvergängliche Ruhmesblätter errang, ſein koſtbares Leben in der Luftwaffe aufs Spiel ſetze, wird niemand er⸗ wartet haben. Gerne glauben aber wird man ihm ſeine Freude an der Schnelligkeit. Der tapfere Bernhard hat ſie bei der Flucht aus Holland hinlänglich bewieſen und trifft demnach ſchon Vorſorge, demnächſt auch aus Englond recht⸗ zeitig entwiſchen zu können. 50 000 Bäume enkwurzelt. — Madrid, 23. Febr. Durch den orkanartigen Sturm der verfloſſenen Tage ſind in der Provinz Vigo rund 50000 Bäume entwurzelt worden. Der Materialſchaden an Licht⸗ und Telephonleitungen iſt noch nicht zu überſehen, da Hun⸗ derte von Kilometern der verſchiedenſten Leitungen unter⸗ brochen und zerſtört wurden. Viele Ortſchaften der Pro⸗ vinz befinden ſich immer noch ohne Licht und ſind telepho⸗ niſch und telegraphiſch von der Umwelt abgeſchnitten. Man rechnet damit, daß Monate vergehen werden bis alle Schä⸗ den ausagebeſſert ſind. 8 „England zur Niederlage verurteilt!“ 1 Die Agentur Stefani zur allgemeinen Kriegslage. In den maßgebenden itolieniſchen Kreiſen wird die all⸗ gemeine Lage, wie der diplomatiſche Mitarbeiter der Agenzia Stefani mitteilt, mit abſoluter Ruhe und Feſtigkeit ange⸗ ſehen. Gewiſſe engliſche Urteile über die militäriſche und politiſche Lage ſowie die Geiſteshältung Italiens werden als einfach grotesk und bar jeder Grundlage angeſehen. Die allgemeine Kriegslage wird in italieniſchen Kreiſen wie folgt dargeſtellt: 1. Die Gewißheit des Sieges der Achfe iſt eine mathema⸗ tiſche Berechnung. Gleich, welche Hilfe ihm noch zuteil werde weiteſten — England iſt zur Niederlage verurteilt. 2. Die deutſch⸗italieniſche Solidarität— die Solida⸗ rität zweier Revolutionen— iſt unzerſtörbar. 3. Die innere italieniſche Front ſteht felſen⸗ fe ſt. Nichts iſt geſchehen, was auf das Gegenteil hindeuten könnte. Die afrikaniſchen Ereigniſſe werden mit dem ge⸗ ſunden italieniſchen Menſchenverſtand als einfache— nicht entſcheidende Epiſode beurteilt. Jedwede Spekulation des Gegners auf die italieniſche Moral iſt zu elendiglichem Schei⸗ tern verurteilt. 5 4. Italien iſt ſtolz darauf, in dieſem Augenblick mit ſeinen Kräften den härteſten Druck des britiſchen Impe⸗ riums auszuhalten. Dieſe Tatſache ſtellt Italien auf eine harte Probe, die die Nation mit mannhafter Feſtigkeit und wachſender Tatkraft durchſteht. 5. In Afrika und im Orient wird Italien ſeine militäriſchen Aufgaben mit unverrückbarer Energie bis zum äußerſten erfüllen, beſeelt von dem eiſernen Vorſatz, dem Gegner das Spiel ſo ſchwer wie möglich zu machen und ge⸗ leitet von dem Grundgedanken, daß der Konflikt nicht an den Fronten zweiter Ordaung, ſondern an den Hauptfron⸗ ten entſchieden werden wird, auf denen England un⸗ weigerlich zur Niederlage verurteilt iſt. 6. Es beſteht in Europa bereits ein kontinentales anti⸗ britiſches Bewußtſein, das ſchon Anſätze zeigt, eine Weltauf⸗ faſſung zu werden. Vor dem Gerichtshof der Menſchlichkeit iſt England dazu verurteilt, ſich entweder zu ändern oder zu verſchwinden. 2 Kontinent gegen Inſel Entſcheidende Wende— Roſenberg in Hamburg DB. Hamburg, 23. Febr. Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg ſprach in einer gewaltigen Kundgebung der Gaulei⸗ tung Hamburg der NS Da zu den Maſſen der Hanſeſtadt. Nach Grußworten des Reichsſtatthalters, Gauleiter Kauf⸗ mann, ſtellte Alfred Roſenberg das Entſcheidende dieſer Zeitenwende leraus den Aufbruch eines und vernunftigen Ordnungsprinzips in Europa und der Welt unter entſchiedener und führender Mitarbeit des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland. Ein in ſeinen ſchöpferi⸗ ſchen Kräften ſo ſtarker Kontinent wie der europäiſche könne in ſeiner künftigen Entwicklung nicht von der vorgelagerten britiſchen Inſel beſtimmt werden. Das Schickſal Europas müſſe wieder von den zentralen Kräften dieſes Erdteiles ge⸗ ſtaltet werden. England und Frankreich haben in der Ver⸗ blendung ihrer politiſchen Parolen die geſchichtliche Schuld auf ſich geladen, das Werden dieſes neuen Europa zu igno⸗ rieren. Heute ſteht der britiſchen Pirateninſel ein Geſamt⸗ europa gegenüber, eine Tatſache, wie ſie in 1000 Jahren europäiſcher Geſchichte nicht dageweſen iſt. Nach einigen Jahrhunderten ſchwerer Schickſale vollzieht ſich für das große deutſche Volk die entſcheidende geſchichtliche Wende. Gegenüber den unanſtändigen Verſuchen amerikani⸗ ſcher Politiker, das nationalſozialiſtiſche Deutſchland in der Welt moraliſch zu verfemen, ſtellte Alfred Roſenberg ſich daß es dem deutſchen Volke völlig gleichgültig ſei, wie ich die Vereinigten Staaten ihr inneres Staats⸗ und Volks⸗ leben einrichten, Dem deutſchen Volke jedoch Kulturloſig⸗ keit und Barbarei vorzuwerfen, ſtehe niemanden zu, am wenigſten den Vereinigten Staaten, die ſelbſt erſt am Be⸗ ginn der Entwicklung einer eigenen Kultur ſtänden. Der⸗ artige infantile Ueberheblichkeiten gegenüber der altehr⸗ würdigen Kultur Europas und des deutſchen Volkes als des Herzvolkes Europas gelte es ſchärfſtens zurückzuweiſen. Reichsleiter Rößen berg ſchloß unter anhaltenden Zuſtim⸗ mungskundgebungen; Nach mehreren Jahrhunderten iſt die deutſche Löfung wieder die einzig mögliche Löſung des. Jahrhunderts geworden. Damals hieß ſie„chriſtlich⸗euro⸗ päiſch“ heute„germaniſch⸗europäiſch“. Sie wird für unſere Kinder und Kindeskinder die einzig mögliche Ga⸗ rantie eines dauerhaften Friedens ſein. Eine europäiſche Machtkonſtellation unter Deutſchlands Führung wird ſo ſtark ſein, daß keine andere Machtkonſtellation ſie je zu ſtür⸗ zen vermag.“ g Burmaſtraße erneut bombardiert Wie Domei aus einem japaniſchen Marine⸗ und Flug⸗ zeugſtützpunkt meldet, haben vier japaniſche Marineflugzeug⸗ einheiten Kunming, die Hauptſtadt der Münnan⸗Provinz, arfgeſucht und militäriſche Ziele in der Nähe von Kunming bombardiert. 3 Weitere Einheiten von vier japaniſchen Marineflugzeug⸗ Abteilungen haben die Gebiete in der Nähe des Salwin⸗ Fluſſes angegriffen und wiederum die Huitung⸗ Brücke, den Schlüſſelpunkt der Burma⸗Route, bombardiert und dieſe ſchwer beſchädigt. Oc M.⸗Weltbild(M). Vom Treffen Raeder—Riccardi. „Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, und der Unterſtaatsſekretär des Kgl. Italieniſchen Marineminiſteriums, Admiral Riccardi, trafen ſich auf italieniſchem Boden zu Beſprechungen über gemeinſame Operationen. neuen, gerechten. In Scheinwerſer der Wir'ſchaft Der gewaltigen Steigerung der deutſchen Zuckerrüben anbaufläche, die ſich von 338000 Hektar 1936 auf 715 006 Hektar 1940 erhöht hat, und der Intenſivierung des Anbaus iſt es zu danken, daß Deutſchland nicht nur ſeinen eigenen Zuckerbedarf vollauf aus der Inlandserzeugung decken, ſondern auch benachbarte Länder mit Zucker verſorgen kann Da die Leiſtungen der zuckeranbauenden Landwirtſchaft während des Krieges weiter geſteigert worden ſind, iſt heute die Vorratslage für Zucker, wie in den Mitteilungen für die Landwirtſchaft ausgeführt wurde, noch günſtiger als zu Kriegsbeginn. Die Produktionsziffern des Protektorats Böhmen und Mähren, das mit ſeinen großen Rübenanbauflächen und 92 Zuckerfabri⸗ ken eine weitere Verſtärkung der Zuckerverſorgung bietet, ſind bei den eingangs erwähnten Daten unberückſichtigt geblieben. Dank dieſer günſtigen Geſamtlage iſt die in Deutſchland zur Verfügung ſtehende Zuckerration heute größer als der durch⸗ ſchnittliche Verbrauch vor dem Kriege. Beim Zuckeranbau wird in Zukunft der Futtermittelerzeugung noch ſtärkere Beach- tung geſchenkt werden als bisher. Schon in der abgeſchloſſenen Kampagne 1940/1 hat die Schnitzelerzeugung ein bis dahin nicht erreichtes Ausmaß angenommen. Die Erzeugungsmenge lag weſentlich über der bisher größten Erzeugung des Jahres 1938/39. Nachdem die Fabriken der Oſtmark ſich ebenfalls weit⸗ gehend auf die Zuckerfuttermittelerzeugung umgeſtellt haben, werden nunmehr auch die Fabriken im Sudetengau und in den Oſtgebieten durch den Bau von Trocknungsanlagen vervoll⸗ ſtändigt werden und damit ihren Beitrag zur Erfüllung der großen Doppelaufgabe der deutſchen Zuckerwirtſchaft im Jahre 1941/42 leiſten, die in der weiteren Sicherung des ſtändig zunehmenden Zuckerbedarfs und der Schaffung mög⸗ lichſt großer Mengen zuckerhaltiger Futtermittel beſteht. Europäiſche Gemeinſchaftsarbeit. „In Europa ſoll jedes Land ſeine eigenen Wirtſchafts⸗ kräfte entfalten und entwickeln und jedes auch mit jedem anderen Handel treiben können.“ Dieſer vom Reichswirtſchafts⸗ miniſter Funk vertretene Grundſatz ſetzt ſich im Zuſammen⸗ hang mit der Neugeſtaltung der Produktions- und Austauſch⸗ verhältniſſe der europäiſchen Länder immer ſtärker durch. Gerade die letzten Wochen haben eine Fülle von Beiſpielen für die ſich immer ſtärker anbahnende Zuſammenarbeit erbracht. In der Berichtswoche wurde in Bukareſt eine neue deutſch⸗ rumäniſche Ein⸗ und Ausfuhrgeſellſchaft gegründet. Dieſe Hube⸗Hanſa A G. wird auch den Handel mit Rohmate⸗ rialien für die Seifenerzeugung betreiben und ſich in der Einfuhr von Landmaſchinen betätigen. Zwiſchen Deutſchland, Holland und Belgien iſt ein Abkommen über die Belieferung des niederländiſchen Zementmarktes abgeſchloſſen wor⸗ Bedarfs zu beliefern, ſondern auch für ſeine Bücher„SA⸗Wehrmannf f Lichtſpieltheater 8 n gefolgt. Berichterſtattung über die zurzeit in Rom. ſtattfindende gung in Audienz empfangen. — kinderreiche Familien. 5 der Machtübernahme durch Kaiſer Riſa Schabs 5 772 2 Größe der beiden Länder einzutreten. den, das die Zuſammenarbeit der Zementinduſtrien dieſer drei Länder vorſieht und zunächſt bis zum Kriegsende Gültigkeit hat. Schon vor dem Krieg war die deutſche Zementinduſtrie eine wichtige Lieferantin des holländiſchen Marktes, deſſen Bedarf nur zur Hälfte aus der eigenen Produktion gedeck wurde. Die deutſchen Zementlieferungen beliefen ſich 1937 auf rund 180000 Tonnen und deckten damit rund ein Fünftel des holländiſchen Verbrauchs. Die wichtigſten deutſchen Liefe⸗ ranten waren die weſtdeutſchen Zementwerke, die auch jetzt wieder zuſammen mit den am Rhein gelegenen ſüddeutſchen Werken vorwiegend für Lieferungen nach den Niederlanden in Frage kommen. In der gleichen Richtung der europäiſchen Zuſammenarbeit liegen die in den letzten Wochen mit dem Ausland abgeſchloſſenen zahlreichen Werkshilfeverträge. Leipzig— Zentrale des internationalen Güteraustauſchs. Die am 2. März zur Eröffnung kommende Leipziger Früh⸗ jahrsmeſſe wird genau ſo wie ihre Vorgängerinnen trotz des Krieges die Förderung des Außenhandels als eine ihrer vor⸗ dringlichſten Aufgaben pflegen. Leipzig iſt wie keine andere Meſſe der Welt Zentrum des internationalen Güteraustauſches. Gerade in dieſem Jahr, in dem die europäiſche Zuſammen⸗ arbeit ſtärker noch als in früheren Jahren auf eine weitere Abſtimmung der vielſeitigen Produktions⸗ und Verbrauchs⸗ möglichkeiten ausgerichtet ſein wird, iſt an dem Erfolg der Meſſe um ſo weniger zu zweifeln, als die Anmeldungen zu Beſchickung und Beſuch der Frühjahrsmeſſe 1941 aus dem In⸗ und Ausland ſchon vor Monaten ungewöhnlich zahlreich eingegangen waren. 21 Nationen werden an der diesjährigen Frühfahrsmeſſe teilnehmen. 18 von ihnen haben die Durch⸗ führung von Kollektivausſtellungen zugeſagt. Die Kollektiv⸗ ausſtellung hat ſeit 1927, in dem Italien erſtmälig mit einer derartigen Schau begonnen hatte, von Jahr zu Jahr ſtärkere Ausbreitung gefunden. Während im Frühjahr 1940 15 Staaten mit Kollektivſchauen aufwarteten, ſind es 1941, wie geſagt, bereits 18. Wie ſehr das Ausfuhrgeſchäft in Leipzig gepflegt wird, kommt in der Tatſache zum Ausdruck, daß auf der Frühjahrsmeſſe 1940 die beachtliche Anzahl von 5432 auslän⸗ diſchen Kaufleuten den Ausſtellern Aufträge in Höhe von rund 40 Mill. RM. erteilte. Durch die auf der Meſſe angeknüpften Verhandlungen ergab ſich ſpäterhin noch ein Auftragseingang in Höhe von 25 Mill. RM. Damit erzielte die Reichsmeſſe Leipzig im Frühjahr 1940 einen größeren Export an Fertig⸗ waren im Geſchäft mit den neutralen europäiſchen Ländern als die letzte Friedensmeſſe im Frühjahr 1939. Die wirtſchaft⸗ liche Intereſſengemeinſchaft der kontinentaleuropäiſchen Länder bringk es mit ſich, daß all dieſe Länder einander näher rücken und nicht nur ihren Handel mit dem Reich, ſondern auch miteinander auszuweiten beſtrebt ſind. Der Krieg hat hier bahnbrechend gewirkt und viele ungeſunde und einſeitige wirt⸗ ſchaftliche Bindungen beſeitigt. Es zeugt für die Wirtſchafts⸗ kraft Deutſchlands, die auf der kommenden Meſſe wieder deut⸗ lich ſichtbar werden wird, daß die deutſche Wirtſchaft in der Lage iſt, nicht nur gleichzeitig die militäriſche Front mit den beſten Waffen der Welt zu verſorgen und die Heimat mit Lebensmitteln und den notwendigen Gütern des täglichen darüber hinaus noch umfangreiche Exportaufgaben zu löſen. N Kurzmeibungen Berlin. Der Stabschef der SA hat— wie NSe meldet, — den diesfährigen Literaturpreis des Arbeitskreiſes der SA für Kunſt und Wiſſenſchaft dem SA⸗Sturmbannführer Dr. Hans Snyekers zuerkannt. Snyckers erhielt dan Preis ften— Wehrbereites Volk“ und„Tagebuch eines Sturmführers“. Stockholm. Am Sams ag wurde in einem Stockholmer der Film des Oberkommandos des Heeres „Sieg im Weſten“ zum erſten Male aufgeführt. Der Ein⸗ ladung des deutſchen Geſandten waren zahlreiche führende des italieniſch⸗ſapaniſchen Abkom⸗ om. In Auswirkung fand die erſte Sendung van mens über Rundfunkaustauf nd Rom aus nach Japan ſtatt. Im Namen des Miniſters für Volksbildung unterſtrich Unterſtaatsſekretär Polverelli die Gemeinſamkeit der Auffaſſungen beider Nationen und den übereinſtimmenden Willen, für den Wohlſtand und die Rom. Der Vorſſtzende des deutſchen Regierungsausſchuf⸗ ſes für die woc deutf Allleniſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen, Geſan 5 Madrid. Der ſpanſſche Miniſterrgt beſchloß unter ande⸗ rem eine Verordnung über die Erhöhung der geſetzlichen Familienunterſtützung, ein Geſetz über Eheſtandsdarleh und ein Geſetz über Prämien⸗ und Geldunterſtützung an feierlich die Wiederkehr des ter Dr. Clodius, wurde vom Duce Teheran. Ganz Iran begin levi nach dem Marſch auf Teheran. a 8 1 7 17