m ie 5 Dreimächtepaktes mit einer Anſprache, rd eee Vezugspreis: Monatlich Ak. 1.40, durch die Poſt Mz. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mt. 1.20 Anzeigenpreiſe, Die 22 mm breite Millimeterzelle 2 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemüß Preisliſte Kr. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Bernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 41. Jahrgang S Dreimächtepalt Feierlicher ztaatsalt in Wien Dreimächtenakt Freiheit⸗ſumbol der jungen Völler Montag, den 3. März 1941 Im Wiener Belvedere, dem über der Stadt thronenden Sommerſchloß des Prinzen Eugen von Savoyen er⸗ folgte am Sonnabend im Rahmen eines feierlichen Staatsaktes der Beitritt Bulgariens zum Dreierpakt. An der gleichen Stelle, an der erſt vor wenigen Monaten Ungarn ſich zu dem wichkigſten Inſtrument der neuen Ordnung bekannk hat, kraf der Reichsminiſter des Auswärkigen von Ribbentrop im Beiſein des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano, des kaiſerlich-japaniſchen Botſchafters Oſhima, des königlich⸗ungari⸗ ſchen Geſandeen szkojay, des königlich-rumäniſchen Geſchäftsträgers Brabetzianu und des ſlowakiſchen Geſandten Cernak den königlich-bulgariſchen Miniſterpräſidenten Profeſſor Dr. Filoff, den Staatsſekrelär im bulgariſchen Außenminiſterium Schiſchmanoff zur Vollziehung der gemeinſamen Anterſchrift. Die feierliche Anterzeichnung Es war kurz nach 13 Uhr, als die hohen Gäſte der Reichsregierung das von dem ſavoyardiſchen Löwen flan⸗ kierte Portal im Belvedere⸗Park durchfuhren und auf der Schloßfreiheit eintrafen, wo eine Ehrenformation Auf⸗ ſtellung genommen hatte. Der Reichs außenminiſter empfing nachein⸗ ander auf der blumengeſchmückten Kaiſerſtiege des Schloſ⸗ ſes die geladenen Vertreter der dem Dreierpakt verbünde⸗ ten Mächte und geleitete ſie in den Gelben Saal zur Vor⸗ nahme des Staatsaktes. Dort hatte die deutſche und aus⸗ ländiſche Preſſe Aufſtellung genommen, um Zeuge des feierlichen Augenblicks zu werden. 5 Der Neichsaußenminiſte begrüßte in kurzer Anſprache die Miniſter, Botſchafter und Geſandten der verbündeten Mächte und teilte mit, daß die Königlich Bulgariſche Regierung den Wunſch ausgeſpro⸗ chen habe, dem Dreimächtepakt beizutreten. Zum vierten Mal, ſo führte der Reichsaußenminiſter aus, ſind wir heute zuſammengekommen, um durch einen feierlichen Akt den Beitritt eines neuen Staates zum Dreimächtepakt zu vollziehen, und ich freue mich ganz be⸗ ſonders, daß es diesmal das Königreich Bulgarien iſt, das dem Geiſt nach ſchon immer bei uns ſtand und das jetzt den Entſchluß gefaßt hat, ſich auch unſerem Pakt anzuſchließen. Der Reichsaußenminiſter erklärte nun, daß die Regie⸗ rungen der im Dreimächtepakt vereinten Staaten überein⸗ gekommen ſeien, dem Wunſch der bulgariſchen Regierung zu entſprechen. Anſchließend wurde das Protokoll über den Bei⸗ tritt Bulgariens zum Dreimächtepakt verleſen. Nach der feierlichen Unterzeichnung gab der königlich⸗ bulgariſche Miniſterpräſident Dr. Filoff in deutſcher Sprache eine Erklärung ſeiner Regierung bekannt. Der Reichsaußenminiſter begrüßte ſodann Bulgarien mit herzlichen Worten als neues Mitglied des in der er die Grundſätze des Dreimächtepaktes noch einmal klar umriß. Nach der Anſprache des Reichsaußenminiſters ſprachen die Vertreter der verbündeten Mächte dem Miniſterpräſi⸗ denten Bulgariens ihre Glückwünſche zum Beitritt aus. Das Wiener Protokoll Das Protokoll, das am 1. März in Wien vom Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen von Ribbentrop, dem italie⸗ niſchen Außenminiſter Graf Ciand und dem ſapaniſchen Botſchafter Oſhima einerſeits ſowie vom bulgariſchen Miniſterpräſidenten Profeſſor Dr. Filoff andererſeits über den Beitritt Bulgariens zu dem am 27. September 1940 zwiſchen Deutſchland.“ Italien und Japan Dreimächtepakt unterzeichnet wurde, hat folgenden Wortlaut: Die Regierungen von Deutſchland, Italien und Japan einerſefts und die Regierung von Bulgarien andererſeits 9 5 durch ihre unterzeichneten Bevollmächtigten folgendes eſt: Artikel 1. N 8 Bulgarien tritt dem am 27. September 1940 in Berlin unterzeichneten Dreimächtepakt zwiſchen Deutſchland, Italien und Japan bei.. 5 J Artikel 2.. Sofern die im Artikel 4 des Dreimächtepaktes vorgeſehe⸗ nen gemeinſamen techniſchen Kommiſſionen Fragen behandeln, die die Intereſſen Bulgariens berühren, werden zu den Be⸗ ratungen der Kommiſſion auch Vertreter Bulgariens heran ⸗ gezogen werden. 8 Artikel 3. 0 a Der Wortlaut des Dreimächtepaktes iſt dieſem Protokoll als Anlage beigefügt. 5 Das n Protokoll iſt in deutſcher, italieniſcher, japaniſcher und bulgariſcher Sprache abgefaßt, wobei jeder Text 57 5 gil. Es tritt am Tage der Unterzeichnung in Kraft. 8 Filoff: Beitrag zur Neuordnung Nach der keierlichen Unterzeichnung des Protokolls über den Beitritt Bulgariens zum Dreimächtepakt gab der König ⸗ lich Bulgariſche Miniſterpräſident. Profeſſor Dr. Filoff, namens 3 bulgariſchen Regierung folgende Erklärung ab: „Der Wunſch des bulgariſchen Volkes, in Frieden und 8 Beziehungen zu ſeinen Nachbarn zu leben. hat ſtändig 1 bulgariſche Außenpolitik geleitet. Das bulgariſche Volk hat im Namen dieſer Politik die mit den ſchweren Friedens bedingungen verknüpften Folgen des Weltkrieges mit Geduld ertragen. es, hat aber immer die Hoffnung gehegt, daß das ihm zugefügte Unrecht durch friedliche Mittel wieder gut⸗ gemacht werden kann. 5 Dieſer Glaube hat ſich im vergangenen Jahr durch die e Bulgarien und Rumänien über die Dobrudſcha. Frage getroffene Abmachung gerechtfertigt. Das verdankt 8 abgeſchloſſenen Bulgarien den Achſenmächten, ihren großen Führern Adolf Hitler und Benito Muſſolini, welche die Anregung zur Schlichtung dieſer Frage ergriffen und die Wiederherſtellung der alten Freundſchaft zwiſchen Butgaren und Rumänen möglich gemacht haben. Die Achſenmächte haben ſich da⸗ mit nicht nur den tiefempfundenen Dank des bulgari ſchen Volkes erworben, ſondern auch ihre Entſchloſſenheit bewieſen, eine beſſere und gerechtere Neuordnung in Europa einzuführen, in dem ſie eine neue Epoche der Verſtändigung und Mitarbeit zwiſchen den Völkern eröffnet haben. Von dieſer großen hiſtoriſchen Tatſache ausgehend. erblickt Bulgarien in dem zwiſchen Deutſchland, Italien und Japan abgeſchloſſenen Pakt ein Werkzeug dieſer Poli 1k, die ſich zum Ziel geſetzt hal den Völkern die Möglichkeit zu geben, ſich ruhig zu entwickeln, ihren Wohlſtand zu ſtärken und einen gerechten und ſtändigen Frieden zu gewährleiſten. Bulgarien tritt dem Dreimächtepakt bei. geleitet vom Wunſche, auch ſeinerſeits im Rahmen feiner Möglichkeiten an der Erreichung dieſes hohen Zieles mitzuarbeiten. Es bleibt dabei den mit ſeinen Nachbarn abgeſchloſſenen Freund⸗ ſchaftsverträgen treu, und iſt entſchloſſen, die traditionellen freundſchaftlichen Beziehungen zur Sowjetunion fortzuſetzen und weiter zu entwickeln. Als treuer Partner des Dreimächte⸗ paktes hoffe Bulgarien. ſeinen Teil dazu beizutra⸗ gen, daß ein ſtändiger Friede und eine gerechtere Neuordnung garantiert wird.“ Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop ſchloß den feierlichen Staatsakt im Belvedere mit folgender Anſprache: „Als Bevollmächtigter der Reichsregierung und im Namen der bevollmächtigten Vertreter Italiens und Japans und der ihnen angeſchloſſenen Staaten Ungarn, Rumänien und Slowa⸗ kei begrüße ich das befreundete Bulgarien als neuen Pari⸗ ner des Dreimächtepaktes Dem Königlich⸗Bulgariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten gratulieren wir auf das herzlichſte zum Vollzug dieſes für ſein Land ſo bedeutſamen Aktes 5 Als nach Ausbruch des Deutſchland durch die Kriegserklä⸗ rung Englands und Frankreichs vom 3. September 1939 auf⸗ gezwungenen Krieges die Reichsregierung, die ſtalieniſche Re⸗ gierung und die ſapaniſche Regierung ſich im September ver⸗ gangenen Jahres zur Vereinbarung des Dreimächtepaktes ent⸗ ſchloſſen., war der Beweggrund ihres Handelns ein klarer und eindeutiger Sie wollten durch Zuſammenfaſſung der durch dieſe Staaten repräſentierten Machtfülle ſeden Verſuch Eng⸗ lands. weitere Staaten vor ſeinen Kriegswagen zu ſpannen, entgegentreten und durch Konzentrierung aller politiſchen, militäriſchen und wirtſchaftlichen Kräfte der drei Großmächte England zur Vernunft bringen und zum Frieden zwingen 0 Von vornherein lag es in der Abſicht Deutſchlands und ſeiner Verbündeten, weiteren Staaten, die das gleiche Ziel im Auge hatten, den Beitritt in den Dreimächtepakt zu er⸗ möglichen. Bulgarien iſt ununmehr der vierte Staat, der ſich den drei Großmächten angeſchloſſen hat, und ich möchte hier der Ueberzeugung Ausdruck geben, daß es nicht der letzte ſein wird, der zu uns kommt. Im Gegenteil, ich bin ſicher, daß mit der machſenden Erkenntnis der wahren poli⸗ tiſchen Ziele der Verbündeten und der dahinterſtehenden Macht, um dieſe durchzuſetzen, immer weitere Staaten ſich mit uns ſolidariſch erklären werden. Denn die Zielſetzung der Politik der Dreimächtepaktſtaaten war und iſt immer die gleiche geblieben. Sie heißt: Durchſetzung und Sicherſtellung des Lebensrechtes ihrer Völler in den ihnen naturgemäß zulommenden, das heißt ihrer Volkskraft entſprechenden Räumen gegenüber den Mächten, die ſelbſt im Raumüberfluß leben, zu ſteril und un⸗ föhig ſind, dieſen auszuwerten. ihnen aber dennoch den jun⸗ nen Vülkern mißgönnen. Die Machtfülle aber, die heute hinter dem Lebensanſpruch der jungen Völker ſteht, iſt eine unge heure Nach den ſieg⸗ reichen Jahren 1939/40 befinden ſich in der Machtſphäre der in dem Dreierpakt zuſammengeſchloſſenen Völker und derer, die noch zu uns ſtoßen werden. Hunderte von Millio⸗ nen Menſchen Die Arbei aller dieſer Menſchen dient ſchon heute dem einen Ziele. dem en dgültligen Siege der Sache der Verbündelen In Europa ſpüren alle dieſe Menſchen, daß ſie gegenüber der früheren unſicheren Exiſtenz in einem ſich ewig gegenſeftig bekämpfenden europäiſchen Staatenkonglomerat von Englands Gnaden nunmehr in Zu⸗ kunft in der Geborgenheit eines von England unabhängigen und von dem entſtandenen ſtarken Kraftzentrum der Achſe beſchützten Kontinent werden leben können. Alle dieſe Menſchen wiſſen aber auch, oder zumindeſt ahnen ſie es ſchon, daß ſie in der kommenden großen Blütezeit Europas ihr ſtaatliches und völkiſches Eigenleben völlig frei geſtalten und zu einer bisher vtelleicht unvorſteu⸗ baren Höhe werden entwickeln können. Dieſer kommenden, ebenſo unabwendbaren wie glücklichen Entwicklung in Europa und Oſtaſien ſtemmt ſich heute England, das dieſen Krieg leicht⸗ fertig vom Zaune brach und nun ſeine 472 11 Kataſtrophe vor ſich ſiehn in einer letzten verzweifelten Anſtren⸗ ung entgegen Aber ſeine Kraft reicht nicht mehr aus. In Wirk lch eit iſtſie ſchon gebrochen Verzweifelt ruft man fremde Völker um Hilfe an, aber auch dieſe— wenn ſie wirklich gegeben werden könnte— käme 55 ſpät und würde am Gang des Schickſals nichts mehr ändern. Verzwei⸗ felt greift England zu immer neuen Lügen, um die Welt über ſeine wahre Situation hinwegzutäuſchen und um die Ausſichts⸗ loſigkeit ſeines Kampfes hinter einem Schleier, ſei es von Ver⸗ prechungen oder Drohungen, ſei es von Lügen oder Ver⸗ rehungen, zu verbergen. Nr 52 Deutſche Tatſachen an die Stelle engliſcher Lügen Das Jahr 1941 wird dieſen Nebelſchleier engliſcher Propaganda endgültig zerreißen. Mit dem kommenden Frühjahr werden an die Stelle engliſcher Lügen wie⸗ der deutſche Tatſachen treten. Die Armeen der Achſe ſind aufmarſchiert und zum Sprunge be⸗ reit, um England überall da anzupacken und zu ſchlagen, wo es ſich zeigt. Am Ende dieſes letzten Rin⸗ gens aber ſteht der Sieg aller jungen Völker und die end⸗ gültige Sicherung ihrer Stellung und ihres Lebensraumes in der Welt. Die heute hier vertretenen anderen Staaten ſtehen auf der Wacht und ſind bereit, auch ihren Beitrag zum endgültigen Triumph unſerer gemeinſamen Sache zu leiſten. Wir repräſentieren die ſtärkſte Machtkon⸗ ſtellation, die es wohl je auf der Erde gegeben hat. Die neue Weltordnung, die ſie ſchaffen wird, wird eine gerechte und beſtändige ſein. Im Kampf der Jugend gegen das Alter wird und muß zwangsläu⸗ fig die Jugend ſiegen und ihre endgültige Frei⸗ heit erzwingen. Das politiſche Fundament, auf dem dieſe Freiheit erkämpft wird, und ihr Symbol aber wird für alle Zeiten der Dreimächtepakt ſein.“ Bulgarien begrüßt den Beitritt Ein hiſtoriſches Ereignis von außerordenklich großer Bedeutung. g Sofia, 2. März. Die bulgariſchen Abendblätter ſtehen vollkommen im Zeichen des hiſtoriſchen Aktes des Beitritts Bulgariens zum Dreimächtepakt, der nun in feierlicher Weiſe vollzogen wurde. Das Protokoll über den Beitritt wird in größter Aufmachung auf den erſten Seiten veröf⸗ fentlicht, wobei die Blätter ſchon in den Ueberſchriften die überragende Bedeutung des Ereigniſſes hervorheben. Das Regierungsblatt„Wetſcher“ bringt eine Stel⸗ lungnahme zum Beitritt, worin u. a. hervorgehoben wird. daß der politiſche Akt in wenigen hiſtoriſchen Ereigniſſen von außerordentlich großer Bedeutung die künftige Ent⸗ wicklung der zwiſchenſtaatlichen Beziehungen Bulgariens ſei. 5 Der Beitritt zum Dreimächtepakt liefere einen weiteren Beweis für den ſtarken Wunſch des bulgariſchen Volkes nach voller Aufrichtigkeit der von ihm gewünſchten zwiſchenſtaat⸗ lichen Gerechtigkeit und gerade deshalb, weil jeder geſund⸗ denkende Bulgare in dem Dreierpakt das geeignete Mittel zur Aufrichtung eines dauernden Friedens und einer wahr⸗ haften Gerechtigkeit erblicke, werde der Beitritt Bulgariens zu dieſem hiſtoriſchen Pakt überall im Lande mit tiefer Freude begrüßt werden. 5 Das bulgariſche Volk ſehe, wie Europa ſich allmählich in großen Umriſſen zu einer neuen gerechten dauerhaften Ordnung forme. Dieſer Ordnung, einer Ordnung der Ge⸗ rechtigkeit und freundſchaftlichen Zuſammenarbeit ſtehe je⸗ der Bulgare mit Sympathie gegenüber, da ihre großen Aufgaben auch die Aufgaben der bulgariſchen Außenpoli⸗ tik ſeien. Wie beſcheiden auch die Bemühungen eines klei⸗ nen Staates wie Bulgarien bei Aufrichtung einer Neuord⸗ nung in Europa ſein müßten ſo ſeien ſie dennoch nicht ohne Bedeutung. Und deshalb trete Bulgarien, während es ſei⸗ nen beſtehenden Freundſchaftsverträgen mit den Nachbarländern wie den traditionellen freundſchaft⸗ lichen Beziehungen mit der Sowjetunion treu bleibe, dem Dreierpakt mit der tiefen Ueberzeugung bei, daß ſeine Bemühungen im Rahmen ſeiner Möglichkeiten zur Aufrich⸗ tung einer gerechten zwiſchenſtaatlichen Ordnung beitragen würden, nach der ſich das bulgariſche Volk im Laufe von mehr als zwanzig Jahren geſehnt- habe. Der Artikel geht dann im Einzelnen auf die Erklä⸗ rung des Miniſterpräſidenten Filoff im Belvedere ein und unterſtreicht diejenigen Stellen der Rede, in denen mit Dankbarkeit die Rolle der Achſenmächte und ihrer Führer bei der Rückgewinnung der Dobrudſcha erwähnt wird. Die⸗ ſen Beitrag der Achſenmächte deutet das Blatt als einen realen Beweis dafür, daß die beiden großen Völker und hervorragenden Führer feſt entſchloſſen ſeien, eine dauer⸗ hafte und geſunde uropäiſche Ordnung aufzurichten. 8.—— b N UN 9 Cafes . . 5— 1. eee a 9 S S T N 5* — 0 f N 6 —— ———— Zum Beitritt Bulgariens zum Dreimächtepalt. i 5 Eeißner⸗Wagenborg⸗M.) Großer diplomatiſcher Erfolg Deutſchlands Weitere Preſſeſtimmen zum Beitritt Bulgariens zum Dreimächtepakt. Tokio, 2. März. Die ſapaniſche Preſſe berichtet in großer Aufmachung in Eigenberichten über den Beitritt Bulgariens zum Dreimächtepakt. Die Blätter ſprechen in Kommentaren übereinſtimmend von einem erneuten gro⸗ ßen Erfolg der Achſenpolitik. Das neue Wiener Abkommen werde von weitreichender Auswirkung auf die Geſamtlage des Balkans ſein. Darüber hinaus unterſtreicht die Preſſe die ſchwere Niederlage für die Engländer, deren letzte ver⸗ ae Verſuche, den Balkan doch noch in einen Brand⸗ erd zu verwandeln, damit endgültig geſcheitert ſeien. Die Blätter widmen gleichzeitig dem neuen Partner des Dreier⸗ paktes in herzlichen Worten gehaltene Artikel und beto⸗ nen die freundſchaftlichen Beziehungen Japans zu Bulga⸗ rien. Rom, 2. März. Mit dem Beitritt Bulgariens zum Dreierpakt iſt die Zahl der Nationen, die um eine neue inter⸗ nationale antiplutokratiſche und antiengliſche Ordnung be⸗ ſtrebt ſind, weiter geſtiegen. Mit dieſer Feſtſtellung leitet der diplomgtiſche Mitarbeiter der„Agenzia Stefani“ ſeine Betrachtung über dieſes Ereignis ein, um dann u. a. fortzufahren: Der haßerfüllte engliſche Durck, dem Bul⸗ garien in der letzten Zeit ausgeſetzt war, hat die Entſchei⸗ Dung der Regierung von Sofia beſchleunigt. Die Entſcheidung Bulgariens ſtellt eine neue diplomatiſche Niederlage Lon⸗ dons dar. Die Regktion der engliſchen Regierung iſt er⸗ füllt von Groll und Wut. Unter der Ueberſchrift„Der neue Verbündete“ erklärt der Direktor des„Popolo di Roma“, daß Churchill auch diesmal und zwar endgültig, den Autobus verpaßt habe. Der Beitritt Bulgarienz zum Dreimächtepakt vervoll⸗ ſtändige jene ſeit Beginn des Krieges von Deutſchland und Italien unternommene Aktion zur Befreiung des Balkans vom engliſchen Einfluß. Nunmehr ſei der Donau⸗ und Bal⸗ kanrgum ein feſter Block, der den gleichen Richtlinien folge wie die Achſe. ö England iſt nun endgültig aus dem Balkan verjagt, ſchreibt der Mailänder„Corriere della Sera“. Der Beitritt Bulgariens ſej keine platoniſche Geſte, ſondern ein Bündnis im wahrſten Sinne des Wortes. England habe lange und hartnäckig auf den Balkan abgezielt. Halifax und Churchill hätten die Balkanſtaaten mehr als einmal einge⸗ laden, die Sache Englands zu unterſtützen. Die Iſolierung Englands ſei nun eine vollendete Tatſache, das übrige werde kommen. Madrid, 2. März. Die Madrider Blätter berichten in großen Schlagzeilen über den Beitritt Bulgariens zuin Dreierpakt, den ſie als gewaltigen Erfolg der deutſchen Diplomatie bewerten.„Informaciones“ ſchreibt, daß die Einſchaltung Bulgariens in die neue Ordnung für alle, außer den Engländern, ſelbſtverſtändlich ſei. Sofia habe auch aus Gründen der Dankbarkeit ſeine alte traditionelle Fpeundſchaftspolitit beſtätigt. Auch„Alcazar“ ſtellt im Leitartikel feſt, der Wert des bulgariſchen Beitritts werde erhöht, wenn man bedenke, Daß er trotz der engliſchen Drohungen zuſtandegekommen ſei. Das Blatt ſtellt feſt, daß Sofia nur der b Linie folge, wenn es an die deutſch⸗bulgariſche Waffenbrüderſchaft während des Weltkrieges anknüpfe. Filoff und Ciano abgereiſt Wien, 2. März. Der Königlich Bulgariſche Miniſterprä⸗ ſident Profeſſor Dr. Filoff verließ heute vormittag im Flugzeug Wien, um ſich nach Sofia zurückzubegeben. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, von Ribbentrop, geleitete den bulgariſchen Miniſterpräſidenten zum Flugplatz, wo er ſich von ihm herzlich verabſchiedete. Um 10.30 Uhr verließ auch der Königlich Italieniſche Außenminiſter Graf Ciano im Sonderzug Wien. Er kehrt nach herzlicher Verabſchiedung von dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop auf dem Bahnhof nach Italien zurück. Feſtvorſtellung„Sieg im Weſten“ in Bukareſt Bukareſt, 2. März. Der Film„Sieg im Weſten“ wurde im Rahmen einer Feſtvorſtellung im größten Licht⸗ ſpielhaus erſtmalig in Bukareſt gezeigt. Zu dieſer Vorſtel⸗ lung hatten der rumäniſche Landesverteidigungsminiſter, Ge⸗ neral Jacob, und der Chef der deutſchen Wehrmachtsmiſ⸗ ſion in Rumänien, General der Kavallerie Hanſen, gemein⸗ ſam eingeladen. Der Vorführung wohnten bei: König Michael, Königin⸗ mutter Helene, Staatsführer General Antonescu mit der geſamten Regierung, der Chef des Generalſtabes, zahlreiche Generäle und höhere Offiziere, die Mitglieder der deutſchen Geſandtſchaft mit dem Geſandten und den diplomatiſchen Ver⸗ tretern, an der Spitze Vertreter der befreundeten Mächte. Der Film hinterſieß bei den Zuſchauern, vor allem bei den zahlreichen rumäniſchen Militärs, tiefſten und nachhal⸗ tigſten Eindruck. Die rumäniſche Preſſe, der der Film bereits vorher in einer Sondervorführung gezeigt worden war, ſchrieb bereits längere Würdigungen.„Curentul“ erklärt, dieſer Film ſei ein Spiegel der deutſchen Wehrmacht, der beſten Sol⸗ daten der Welt. Dieſes Produkt ſei die Schöpfung des Front⸗ ſoldaten des Weltkrieges, Adolf Hitler. Deulſch⸗zugollawiſche Land wiriſhats⸗ beſprechungen abgeſchloſſen Belgrader Blättermeldungen zufolge ſind in den letzten Tagen die zwiſchen Vertretern des Reichsminiſteriums für Ernährung und Laändwirtſchaft und den jugoflawiſchen Stellen geführten Beſprechungen zur Zufriedenheit beider Seiten ab⸗ geſchloſſen worden. l Es ging um Syrien Edens Beſprechungen in Ankara. Belgrad, 2. März. Ueber den eigentlichen Zweck der Reiſe des bkitiſchen Außenministers Eden nach Ankara ent⸗ hält die Sonntagsausgabe der„Vremes einen Eigenbericht aus der türkiſchen Hauptſtadt. Darin heißt es:„Wie wir aus gutunterrichteten politiſchen Kreiſen erfahren, iſt der eigentliche Zweck der Reiſe Edens nach Ankara darin zu ſuchen, die politiſchen Vorausſetzungen für die Beſetzung Syriens durch engliſche 1 und ſo die erwünſchte Verbindung zwiſchen Aegypten und der Türkei für den Durch⸗ marſch britiſcher Truppen zu ſchaffen. England hält das tür⸗ kiſche Einverſtändnis zur. dieſes Planes für un⸗ erläßlich. Dieſes Einverſtändnis ſoll durch ein engliſches Verſgrechen erreicht werden, Syrien nach Beendigung des Krieges zu räumen und den Türken zu ae Die bisher noch nicht aus dem Wege geräumten Schwierigkeiten, die im Laufe der Beſprechungen aufgetaucht ſind, beſtehen darin, daß die Türken einen ſchriftlichen Niederſchlag dieſes Verſprechens verlangen, während Großbritannien mit Rückſicht auf die Rückwirkungen in Frankreich eine ſchriftliche Formulierung vermeiden möchte.“ 5 740000 BRN T. verlor der Feind im Februar Die Kriegsmarine mit 550 000 BRT. und die Luftwaffe mit 190 000 BRT. beteiligt.— Außerdem 67 feindliche Handelsſchiffe durch Bombenangriffe ſchwer beſchädigt.— Wirkſame Angriffe auf kriegswichtige Ziele in Südoſt⸗ england und Nordafrika. DNB. Berlin, 1. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: 5 Einzelne Kampfflugzeuge belegten trotz ungünſtiger Wetterlage Hafenanlagen und kriegswichtige Ziele an der britiſchen Südoſtküſte wirkſam mit Bomben. In Nordafrika wurden drei Hafenanlagen der Cyrenagika ſowie Flugzeuge am Boden erfolgreich ange⸗ griffen. In der letzten Nacht richteten ſich Angriffe einzelner Flugzeuge gegen Rüſtungsanlagen in und um London. Der Feind flog in der letzten Nacht mit einer größe⸗ ren Anzahl von Flugzeugen in die Deutſche Bucht ein, warf aber nur an einigen Stellen Nordweſtdeutſchlands wenige Spreng⸗ und Brandbomben. Es entſtand nur ge⸗ ringer Gebäudeſchaden. Nachtjäger und Marineartillerie ſchoſſen je ein feindliches Kampfflugzeug ab. Kriegsmarine und Luftwaffe führten den Handels⸗ krieg gegen England im Monat Februar mit ganz be⸗ ſonderem Erfolg. Der Feind verlor in dieſem Monat ins⸗ geſamt 740 000 BR T. Handelsſchiffsraum. An dem Erfolg iſt die Kriegsmarine mit 550 000 BRT. und die Luftwaffe mit 190 000 BRT. beteiligt. 67 feindliche Handelsſchiffe wurden außerdem durch Bombenangriffe wer beſchädigt. Mit dem Verluſt eines Teiles auch dieſe! Schiffe kann gerechnet werden. Weitere acht Schiffe ſchwer beſchädigt.— Kriegswichlige Ziele in England mit ſtärkeren Kampffliegerverbänden er- folgreich angegriffen.— La Valetta bombardiert. Du Berlin. 2. März. Das Os W gibt bekannt: Kampfflugzeuge der bewaffneten Aufklärung verſenkten geſtern zwei Handelsſchiffe von zuſammen 8000 BR und beſchädigten drei weitere Schiffe ſchwer. Jernaufklärungsflugzeuge griffen in den Wact Abendſtunden zwei Geleitzüge vor der ſchotkiſchen ſtküſte an, verſenkten ein Handelsſchiff von 8000 BRT und trafen fünf große Schiffe ſo ſchwer, daß mit ihrem Verluſt zu rechnen iſt Erfolgreiche Angriffe ſtärkerer Kampffliegerver⸗ bände richteten ſich in der Nacht zum 2. März gegen kriegswichtige Ziele in Hull, Cardiff, Southamp⸗ kon und Greal Barmoulh ſowie gegen Nachtflug⸗ häfen in Oſtengland, Hafenanlagen in Nordſchoktland und mehrere Häfen an der britiſchen Süd. und Südoftküſte. Deutſche Kampfflugzeuge belegten kriegswichkige iele im Kafen La Baletfa auf der Inſel Malta wir ⸗ ungsvoll mit Bomben aller Kaliber. In Befeſtigungsanla⸗ gen und Flakſtellungen wurden Bombentreffer erzielt, ein Ponton mit 2 Geſchützen verſenkt. 5 Der Jeind warf in der letzten Nacht mit ſtärkeren Kräf⸗ ten an mehreren Stellen Weſtdeukſchlands, vor al⸗ lem im Raum um ktöln, Spreng. und Brandbomben. An mehreren Orten wurden Wohnhäuſer zerſtört. Die Schä⸗ den an militäriſchen und wirkſchaftlichen Zielen ſind unbe⸗ deutend. Unter der Zivilbevölkerung ſind eine Anzahl Toke und Verletzte in der Mehrzahl außerhalb der Luftſchuh⸗ räume zu beklagen. Die kleine ägäiſche Inſel nach dreitägiger engliſcher Be⸗ ſetzung wieder befreit.— Zan engüſche Flugzeuge ab⸗ geſchoſſen. DNB. Rom, 1. März. Der italieniſche Wehrmacht⸗ bericht vom Sonnabend hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechiſchen Front nichts von Bedeutung. Ver⸗ bände von Bombenflugzeugen haben Truppenanfamm⸗ lungen gründlich mit Splitterbomben und MG.⸗FJeuer belegt. Ein wichtiger feindlicher Flottenſtützpunkt wurde bombardiert. Im Verlaufe heftiger Luftkämpfe wurden neun feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Vier unſerer Flugzeuge ſind nicht zurückgekehrt. Im Aegäiſchen Meer hat ein engliſches Expe⸗ ditionskorps, das von Flottenverbänden unterſtützt war, am 25. Februar mit ſtarken Kräften die kleine Inſel Caſtelroſſo von zehn Quadratkilometer Oberfläche angegriffen, die von einigen Soldaten und Matroſen be⸗ ſetzt war und auf der kein Waſſerflugſtützpunkt vorhanden iſt. Nach vorausgegangener Bombardierung beſetzten die ſtarken für dieſes Unternehmen eingeſetzten feindlichen Kräfte die Juſel, nachdem ſie die Beſatzung überwältigt hatten. Am 28. Februar haben einige unſerer Torpedo⸗ boote, wirkſam uünterſtützt von unſerer Luftwaffe, in Caſtelroſſo ein Landungskorps ausgeſchifft, das die eng ⸗ liſche Beſatzung in kurzer Zeit vernichtete und uns wieder in den Beſitz der Inſel brachte, wobei Ge⸗ fangene gemacht und Waffen, Munition und einige eng⸗ liſche Fahnen erbeutet wurden.. In Nordafrika haben unſere Bombenflugzeuge feindliche Kraftwagen ſüdweſtlich von Agedabia erfolg⸗ reich angegriffen.“ 8 In Oſtafrita dauert der heftige Druck des Feindes nördlich von Mogadiſcio fort, dem von unſeren Truppen hartnäckiger Widerſtand entgegengeſetzt wird. An den übrigen Abſchnitten Kampfhandlungen ört⸗ licher Bedeutung. Der Feind hat Asmara bombardiert, was einige Tote und Verwundete unter der Zivilbevölkerung zur Folge hatte. 5 Ein feindliches Flugzeug wurde abgeſchoſſen. Griechiſcher Fottenſtüßpunkt bombardiert La Valekta vom deulſchen Fliegerkorvs angegriffen.— Ab⸗ i wehrerfolge in Oſtafrika. 1 Sonnkag hal folgenden Worklaut: 5 Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechiſchen Front keine ſtarke Bodenkätigkeit. An⸗ ere Iliegerverbände haben Truppenlager, Verteidigungs⸗ stellungen, Berſorgungsſtützpvunkte und Berkehrsſtraßen mit reng. und Splitterbomben belegt. Ein wichtiger Flotten⸗ izvunkt wurde wirkſam getroffen. In Oſtafrika wurden feindliche Verbände im Ab- ſchnitt von Arreſa und im Gebiet von Sirgoli ſüdweſtlich von Aſoſa in die Flucht geſchlagen. 5 5 om, 2. März. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Flugzeuge des deutſchen Luftkorps haben mit ſichtbarem Erfolg den Hafen von La Valet(Malta) angegriffen. Es wurde ein großer, mit zwei Kanonen beſtückter Brücken⸗ kahn verſenkt. 78— 1 Kapitulation vor der Wahrheit England unkerſchlägt die monatliche Handels und Schiff⸗ fahrtsüberſicht. ö Berlin, 2. März. Das amtliche engliſche Nachrichten⸗ büro Reuter gibt bekannt, daß,„um der U⸗Boot⸗Gefahr zu begegnen, der Beſchluß gefaßt wurde, die monatliche Schiff⸗ fahrts⸗ und Handelsüberſicht nicht mehr zu veröffentlichen.“ Schlagartig erhellt dieſe mit dummen und fadenſchei⸗ nigen Begründungen verbrämte amtliche britiſche Auslaf⸗ ſung die Situation Englands. Die Einſtellung der Veröf⸗ fentlichung dieſes Kalendariums ihres Handelsverkehrs, das die Engländer im Laufe der ganzen eineinhalb Krieasfahre, wenn auch mit groben Fälſchungen, bekanntgaben, iſt ein ganz klares Eingeſtändnis des Zuſammenbruchs ihres Lü⸗ genſyſtems vor den deutſchen Erfolgen, bevor noch der vom Führer angekündigte verſtärkte Einſatz der U⸗Boote zum Tragen gekommen iſt. Sie ſind ein ſchlagender Beweis dafür, daß die Verluſte der britiſchen Handelsſchiffahrt bereits ein derartiges Aus⸗ maß angenommen haben, daß die britiſchen Machthaber alles mögliche verſuchen, um ſie zu tarnen, zu verſchlei⸗ ern, dem engliſchen Volk jede Kontrollmöglichkeit zu neh⸗ men und eine Nachprüfung der Zahlen unmöglich zu ma⸗ chen. England kapituliert damit reſtlos vor der Wahrheit. Notruf des britiſchen Ackerbauminiſters Genf, 2. März. Der engliſche Ackerbauminiſter erließ einen Aufruf an die Beſitzer von Wohnwagen dieſe Notbehauſungen der Landwirtſchaft für die Unterbringung 1 e der weiblichen Landhilfe zur Verfügung zu ſtellen. Mit dieſen Wohnwagen hat es eine beſondere Bewandt⸗ nis. Sie ſind beim Beginn des Angriffs auf England in großer Zahl von Kraftwagenbeſitzern erworben worden und als Anhänger an ihre Perſonenwagen für die Flucht in die ſogenannten Sicherheitsgebiete benutzt worden Für die Be⸗ nutzung als Wohnung im Winter ſind die Wagen nicht ein⸗ gerichtet, ſollten ſie doch urſprünglich für Fahrten während der warmen Sommermonate verwandt werden. Der Acker⸗ bauminiſter hat ſich an dieſe nun erinnert, als die Frage an ihn herantrat, für die Landmädchen Unterkünfte zu ſchaffen. und hat um Ueberlaſſung der verfaulenden Wohnwagen gebeten, ebenſo wie der Munitionsminiſter ſchon die abgelegten Feldſtecher für Heereszwecke erbat und exſt bekam, als er„höchſte Preiſe“ zu zahlen begann. Der Miniſter gibt zu, daß die Unterbringung der Erntehelferin⸗ nen ſchon im letzten Herbſt mit größten Schwierigkeiten ver⸗ bunden war, bei der jetzt einſetzenden Frühfahrsbeſtellung aber ſchon zu einer wahren Kataſtrophe führen müſſe. Zuſammenſtöße im As A.⸗Senat Lebhafte Debatte um das England hilfegeſetz Die Debatte des US A.⸗Senats um das Englandhilfegeſetz deſtätigte, daß ſich die Regierungsmehrheit ſtärker an der Aus⸗ ſprache zu beteiligen beginnt. Während einer Rede Whee⸗ lers kam es mehrfach zu lebhaften Auseinanderſetzungen mit den Anhängern der Vorlage, Beſonders heftige Zuſammenſtöße hatte Wheeler mit dem Vorſitzenden des Senatsaußenausſchuſſes George, als Whee⸗ lex betonte, daß das Englandhilfeprogramm zugunſten ande⸗ rer Nationen Amerika ſeiner eigenen Verteldet⸗ gung berauben werde.„Dieſes Geſetz“, ſagte Wheeler, „wurde nicht von jemand entworfen, der in der nächſten Zeit Tuen Angriff befürchtet, ſondern von Perſonen, die ohne Rück⸗ licht auf Menſchenleben, Freiheit oder Geld verzweifelt bemüht ſind. England und einer Reihe anderer nichtgenannter Natio⸗ nen zu helfen.“ Lebkaften Widerſpruch löſte bei der Regie⸗ rungsmehrheit ferner die Feſtſtellung Wheelers aus, daß Rooſevelt, nachdem ihm eine Reinigungsaktion im Innern mißglückt ſei, er eine ſolche auf inzernationalem Gebiet ver⸗ ſuche, um die Welt von Perſönlichkeiten zu„befreien“, mit denen Rooſevelt nicht übereinſtimme. Einen weiteren Höhepunkt bildete ein Angriff Whee⸗ ler auf den Umfang der Vollmacht für Rooſevelt. Das Geſetz ſei ſo vage, daß Rooſevelt alles liefern könne. Der Prä⸗ ſident ſei zweifellos auch ermächtigt, Krücken, künſtliche Glie⸗ der, Bücher in Blindenſchrift, Särge und Kreuze für die zahl⸗ loſen ſpäteren Opfer ſeiner Torheit herſtellen zu laſſen Das Geſetz berückſichtige jedes Land, nur ein einziges nicht, nämlich die Vereinigten Staaten von Amerika ſelbſt Der demokratiſche Sengtor Malonen der für Annahme des Geſer ks eintrat, legte einen Zuſatzantrag vor, der den Einſatz der US A.⸗Flotte für Geleitzugzwecke ausdrücklich ver⸗ bietet Kurzmeldungen Wieder ein Franzoſendampfer aufgebracht Einer Meldung aus Vichy zufolge iſt der franzöſiſche Transportdampfer„Roſe Schiaffino⸗, der ſich auf dem Wege von Algier nach Frankreich befand, von britiſchen Seeſtreitkräften angehalten und nach Gibraltar geführt worden. Hinrichtung eines Gewaltverbrechers. f Berlin, 2. März. Am 1. März 1941 iſt der am 12. Januar 1918 in Orzow, Kreis Olkuſch, geborene Stanislaus Teper hingerichtet worden, den das Sondergericht in Katto⸗ witz als Gewaltverbrecher zum Tode verukteilt hat. Teper, der ſchon oft vorbeſtraft iſt, hat ſich einer Räuberbande an⸗ geſchloſſen und bei einem bandenmäßigen Raubüberfall den Ueberfallenen in deſſen Wohnung durch Schüſſe ſchwer verletzt.. Nationaler Trauertag in Spanien. Der ſpaniſche Staats⸗ 5 Alfons XIII. den 1. März zum nationalen Trauertag erklärt. Bis einſchließlich Montag haben alle öffentlichen Gebäude halbmaſt geflaggt. Am Montag findet ein feierlicher Trauer⸗ oltesdienſt ſtatt. Die ſpaniſchen Zeitung würdigen die Lebensarbeit des verſtorbenen Königs in ausführlichen Ab⸗ handlungen und heben vor allem die große Liebe Alfons XIII. zu Spanien hervor. Die Plünderungen nehmen immer größeren n Amfang an Nach dem„Daily Mirror“ erklärte der Bürgermeiſter von Deptford einem Berichterſtatter dieſes Blattes, bei ihm gingen viele Klagen von Leuten aus bombardierten Häuſern ein, deren unbeſchädigtes Eigentum, wenn ſie es in Sicher⸗ heit bringen wollten, ſchon geplündert ſei. Oft ſind auch Sol⸗ daten die Opfer der Plünderer, ſagte der Bürgermeiſter. Ihre chef General Franco hatte aus Anlaß des Todes von 0 Briefe drücken unzweideutig aus, was ſie mit den Dieben tun würden, falls ſie ſie auf fischer Tat ertappen ſollten. SSS 0 5 den 8 2 des SD.,/ Gruppenführer Heydrich, anläß lität“ beim Reichskriminalpolizetiamt 1940 hat ſich bereits pHholung einer derartigen giegreich gegen England! 5 DNB. Berlin, 28. Februar. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehr ⸗ macht verlieh auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Kapitän zur See Meiſel, Kapitän⸗ leutnant Moehle, Kapitänleutnant Lehmann Willenbrock und Oberleutnant zur See Toeniges. Mit Kapitänleutnant Lehmann⸗Willenbrock wurde der 25. Angehörige der U⸗Boot Waffe mit dem Ritter⸗ kreuz ausgezeichnet. Beförderungen in der Wehrmacht Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht Hat befördert: 1 1. Im Heer: mit Wirkung vom 1. Februar 1941: Zum Gene ⸗ ralmaſor; den Oberſt Zeitz; mit Wirkung vom 1. März 1941: zu Generalleutnanten: die Gene⸗ ralmajore: Freiherr von Wrede, Ottenbacher, Karl, Brauner. Marcks; zu Generalmajoren: die Oberſten: Richter(Werner), Woſch, Thams, Schartow, Vaterrodt, Fretter⸗Pico(Maximilian): zu Oberſten;: die Oberſtleut⸗ Kante: von Le Bret⸗Nucourt. Jollaſſe. Dr Meiſe. Gieſeler, Maack. Fries, Block(Paul), Chill. Graſſer. Bohlmann⸗Com⸗ brinck, Peterſen(Rudolf), Hodiſſen, Röhrs, Peterſen(Peter⸗ Paul). Meuther, Grothe. Dirauf, Dr. Paape(Kurt), Konitzky. Gießen, Gravenſtein. Lorenz(Wilhelm), Schnitzer, Kotz. 2. In der Kriegsmarine: mit Wirkung vom 1. Februar 1941: zum Admiral: charakteriſierten Admiral Prentzel(Wilhelm); zum Konteradmiral: den charakteriſierten Konteradmiral Lützow(Friedrich). ä 3. In der Luftwaffe: mit Wirkung vom 1. März 1941: zu Oberſten: die Oberſtleutnante: Grauert, Schmidt, Dieckhoff, von Bleßingh, Gronau, Schröder, Fichter, Prockl, Korte, von Oppen. Muſterläden des Einzelhandels 1 Berordnung zur Anpaſſung der verbrauchergenoſſenſchafk⸗ lichen Eintrichkungen an die kriegswirtſchaftlichen Ver⸗ f 8 hältniſſe. Berlin, 28. Febr. Reichswirtſchaftsminiſter Funk hat in ſeiner Eigenſchaft als Generalbevollmächtigter für die Wirtſchaft im Einvernehmen mit dem Leiter der Deutſchen Arbeitsfront. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, durch Verordnung vom 18. Februar 1941(veröffentlicht im Reichsgeſetzblatt 1 S. 106 Nr. 22 vom 28. Februar 1941) beſtimmt daß das Vermögen der Verbrauchergenoſſen⸗ ſchaften, der Deutſchen Großeinkaufs⸗Geſellſchaft in Ham⸗ burg und der Großeinkaufs⸗Geſellſchaft öſterreichiſcher Con⸗ ſumvereine in Wien auf das Vermögen der Deutſchen Arbeitsfront zu übertragen iſt, und zwar unter Wahrung der vermögensrechtlichen Anſprüche der Mitglie⸗ Der der Genoſſenſchaften und unter Sicherung der vorhan⸗ denen Vermögenswerte. 5 Im Zuge dieſer Veränderungen ſollen die Verteilungs⸗ ſtellen der Verbrauchergenoſſenſchaften zu Muſterläden des Einzelhandels umgeſtaltet und in die Hände von Einzelhändlern übergeführt werden. Als olche werden in erſter Linie Frontkämpfer in Betracht kommen, ſo daß alſo die weſentlichen Maßnahmen erſt nach Kriegsende zu erwarten ſind. Der Zeitpunk; der Durchführung der Ver⸗ ordnung in den Kriegsgauen der Oſtmark wird im Einver⸗ nehmen mit den zuſtändigen Gauleitern beſtimmt werden. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß die Ver⸗ ordnung des Generalbevollmächtigken für die Wirtſchaft ſich nur auf Verbrauchergenoſſenſchaften erſtreckt, die dem Reichsbund der Deutſchen Verbrauchergenoſſenſchaften E. V., den Reviſionsverbänden der Deutſchen Verbraucherge⸗ Roſſenſchaften, dem Zentralverein öſtlicher Conſumvereine jſowie den gleichzuſetzenden Spitzenverbänden angeſchloſſen 1 sind. Andere Genoſſenſchaften werden von der Verordnung nicht berührt. Die zur Durchführung der Maßnahmen erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorſchriften erläßt der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter. Schutz der Jugend vor Kriegs⸗Verwahrloſung e u der. neuen und erweiterten Aufgaben der Sicherheitspoltzei, die der Chef der i 1225 ich des Tage der Deutſchen Polizei veröffentlichte, werden nunmehr in der „Kriminaltiſtik“ nähere Angaben über den Einſatz der Kriminal⸗ polizei zum Schutze der Jugend gemacht Die beſonders ge⸗ ſchaffene Reichszentrale zur Bekämpfung der Jugend⸗Krimina⸗ 1 die laufende Prü⸗ riminell belaſteter Kin⸗ fung der Lebensverhältniſſe erblich der und Jugendlicher durch und veranlaßt die entſprechende Behandlung der einzelnen Fälle. Der Weltkrieg hatte gerade⸗ u kataſtrophale Auswirkung bei der Jugendverwahrloſung. Die Polizeiverordnung zum Schutze der Jugend vom 9. März e bis er als ein Inſtrument, der Wieder⸗ Berwahrloſung vorzubeugen, voll be⸗ währt. Weiter wurde ein behelfsmäßiges polizeiliches Ju⸗ gendſchutzlager für männliche Minderjährige geſchafefn. Es ſtellt während des Krieges für die ſchlimmſten Fälle ein Unter⸗ bringungsmöglichkeit dar, in denen junge Menſchen der Er⸗ i oder Bewahrung bedürfen, aber nach den geſetzlichen eſtimmungen für Erziehungsmaßnahmen zu alt oder als un⸗ erziehbar feſtgeſtellt ſind, 0 an dieſen Jugendlichen noch die letzten Erziehungsverſuche gemacht. — Neuaufbau des Vogeſen⸗Clubs. 1 Der Vogeſen⸗Club, der, ähnlich wie der Schwarzwal verein im Schwarzwald, 5 pole des Wanderns im Wasgenwald zum Ziel geſetzt hatte, wird ufgebaut. D. 5 Club wit ſeinen 68 Zweigvereinen will in großzügiger 1 die weitere Erſchließung der Vogeſen, die Anlage 18 15 5 derwegen und Erhaltung derſelben, Anbringen von 1 1 ſern uſw. vornehmen. Auch dem Naturſchutz und Gelä ſchutz wird er ſeine Aufmerkſamkeit zuwenden. Der Vogeſen⸗ Gruppe darſtellte, hat ſeine Tätigkeit bereits wieder anff⸗ genommen. 1 Nochmals Oeffnung der elſſſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze. St. Ludwig— Lybüſchel zum 6. Mal geöffnet, und zwar bei Verwandten und Bekannten Aufenthalt zu nehmen. e verträge u. a. gebunden waren. Im Jugendſchutzlager werden auch wird neu aufgebaut. Der Club, deſſen Zweigverein Mülpauſen früher die ſtärkere Am 3. März wird die elſäſſiſch⸗ſchweizeriſche 15 N die Zeit von 10 bis 13 Uhr. Hierdurch wird Elſäſſern und im Elſaß wohnenden Schweizern Gelegenheit zur Rückkehr an ihren Wohnort gegeben. Die Leute hatten bekanntlich bei Ausbruch des Krieges Elſaß verlaſſen, um in der Schweiz r dergdgerke ſich zum Teil dadurch, weil die Leute an 3 5 — Aus Baden und den Nachbarganuen () Karlsruhe, 1. März. „, Kunſtmaler Walliſcheck geſtortben. Im 75. Lebens⸗ ahre iſt der in Wiesloch geboreſte Kunſtmaler Franz Walli⸗ check geſt rben. Seine Motive holte er vornehmlich aus den Landſchaft des Odenwaldes. Er war der Gründer der„Oden. välder Malerkplonie“, 8 ) Die„Kunſt der Front“ iſt da! Die Ausſtellung von Soldatenkünſtlern des Luftgaues VII iſt in Karlsruhe ein⸗ Nettoffen und wird nun in der Orangerie von Fachleuten des Luftgaues gufgeſtellt. Wie uns die Ausſtellungsleitung mit⸗ eilt eiggel ſich die ſchöne Halle der Orangerie beſonderg für die Ausſtellung, ſodaß die Kunſtwerke noch ſtärker und unmittelbarer wirken können als in Stuttgart. Heidelberg.(Schwerer Unfall im Stall.) Ins hieſig Krankenhaus wurde der 65jährige Landwirt Karl Fladt aus Bofsheim eingeliefert, der im Farrenſtall, wo er ausbilfsweiſe die Wartung der Farren übernommen hatte, erheblich verletzt wurde. (). Baden⸗Baden.(Wegen Blutſchande ver⸗ urteilt.) Die Karlsruher Strafkammer erkannte gegen E St von hier wegen Blutſchande auf drei Jahre Zuchkhaus unk drei Jahre Ehrverluſt. Die mitangeklagte Tochter er⸗ hielt ſochs Mopate Gokzugnis. 8 Gebweiler(Elſ.)(Ein geſunder Menſchenſchlag) In. Oberelſaß gibt es ſehr viele alte Leute. Das iſt eine längſt bekannte Tatſache. Trotzdem gehört auch hier gewiß zu einer ſeltenen Erſcheinung, wenn ein Ort mit etwa 800 Einwohnern mehr als 17 Perſonen aufweiſt, die das 80. Lebensjahr überſchritten haben. Dies trifft für die Gemeinde Orſchweier im Kreiſe Gebweiler zu. Die beiden älteſten Ein⸗ we, rinnen zählen ſogar 88 Jahre. „Dammerkiech(Elſ.)(mord im Auto.) Zu dem myſteriöſen Tod, den der 29jährige Architekt Schnitzler bei. Frais im Gebiet von Belfort erlitten hat, wird nun bekannt, daß ein Feldhüter den beſchädigten Wagen am Straßenrand ſtehen ſah. Die e ee Behördenvertreter ſtellten bei der Unterſuchung feſt, daß Schnitzler außer einer Kopfwunde, di durch einen Schlag mit einem harten Gegenſtand ver⸗ urſacht worden war, am Körper noch mehrere Schußwunden ai bies. Die Hülſen der Geſchoſſe fand man im Wagen; ſie mußten alſo aus nächſter Nähe abgefeuert worden ſein. Wie weiter ermittelt wurde, hatte Schnitzler einen größeren Geldbetrag bei ſich, den er von ſeiner Firma zur Eröffnung einer Bauſtelle in Belfort erhalten hakte. Dieſes Geld war bei dem Toten nicht mehr aufzufinden. Dem Vernehmen nach iſt man den Tätern bereits auf der Spur. 0 (—) Konſtanz.(Drei Jahre Zuchthaus.) Der 42jährige Hermann Senger aus Lörrach wurde vom Land⸗ gericht zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt. Einige Zechbekrügerejen in Pfullendorf lie⸗ ßen ihn den Boden zu heiß werden. Er fand Anterſchlupf bei einer Familie in Egelsreute, die er beſtahl. Dem oft Vorbeſtraften wurde beim Urteil angekündigt, daß ihm das nächſtema! Sicherungsverwahrung blüht, Mit einem ganz ſchlimmen Burſchen hatte ſich die Straf⸗ kammer des Landgerichts Konſtanz zu befaſſen. Der 45⸗ jährige Walter Bätz von Berlin führte nicht nur zu Unrecht den Meiſtertitel, ſondern trat auch noch mit geſtohlenem und gefälſchtem Wehrpaß auf, trug unberechtigt Auszeichnungen, ſowie Offiziers⸗ und SA.⸗Führeruniform. Von Berlin kam dieſer Verbrecher über Eſſen nach Süddeutſchland und fand in Raithaslach(Kr. Stockach) Arbeit als Schreiner. Als das Mißtrauen gegen ihn wach zu werden begann, erſchien Bät wieder mit hohen Auszeichnungen, die er ſich„ſelbſt verliehen“ hatte, und zugleich verſtand er es unter der An⸗ gabe, ſich ſelbſtändig zu machen, ſeiner Frau in Eſſen 2500 Mark abzuftſehmen. Mit dieſem Geld fuhr er nach Konſtanz, ſchaffte ſich eine Braut an, machte ihr großartige Geſchenke und beranſtaltete ſchließlich ſogar auch eine Verlobungsfeier in einer Wirtſchaft. Dieſer Feier ſetzte aber die Kriminal⸗ polizei, die Bätz verhaftete, ein vorzeitiges Ende. Jetzt ſorgt das Gericht mit drei Jahren Zuchthaus und angeordneter Sicherungsverwahrung dafür, daß dieſer durch und durch aſoziale Menſch keinen Schaden anrichten kann. Erbach.(Gräßlicher Tod eines Müllers.) Bei Arbeiten in ſeiner Mühle wurde der 50jährige Müller Herbolz von einer Triebwelle erfaßt und zu Tode gedrückt. Freiburg.(Märchen im Gerichtsſgal.) Auf der Anklagebant ſaß Herr Fitterek, bekannt in Lörrach, aber noch mehr in Baſel, wo er nicht nur zahlreiche Kunden für ſeine Kuren als Heilpraktiker hatte, ſondern auch als Holer von deutſchem Papiergeld und Bringer von deutſchem Sil⸗ bergeld in gewiſſen Kreiſen ſehr angeſehen war. Ein Herr Roth, der als Vermittler von Deviſengeſchäften und Gimpel⸗ fänger ein werfgeſchätztes Glied einer bei den deutſchen Ge⸗ richten übelbeleumdeten Firma in Baſel iſt, duzte ſich mit Fit⸗ terer, was nicht für dieſen ſpricht.„Sage mit, mit wem Du mgehſt und ich will Dir ſagen, wer Du biſt“. Der An⸗ geklagte iſt ein großer Märchenerzähler und man muß ihm zugeben, daß er ſein Garn geſchickt zu ſpinnen wußte für alle, die noch einen ſchönen Kinderglauben haben. Nur die Ge⸗ ſchichte, daß die Hohlräume im Chaſſis eines Autos zur Auf⸗ nahme eines Radioverſtärkers beſtimmt waren, klang un⸗ wahrſcheinlich, paßte aber wie die Fauſt auf das Auge in das Gebäude des Ringſchmuggels der von Fitterer als Agent jenes genannten Schieberbankhauſes mit gutem Gewinn be⸗ trieben worden iſt, denn ſonſt wäre es ihm nicht möglich ge⸗ weſen, noch nach Ableiſtung des Offenbarungseides eine Ita⸗ lienreiſe zu zweien zu machen und in Zürich mit Barſchönen 1000 Franken zu verjubeln. Und ſo kam es, wie es kommen mußte und in ſolchen Fällen immer kommt. Et wurde ſchließ⸗ lich feſtgenommen und nunmehr zu zwei Jahren Zuchthaus, 5000 Mark Geldſtrafe und zum Verluſt der bürgerſſchen Ehrenrechte für zwei Jahre verurteilt. St. Peter b. Freiburg.(Eiſerne Hochzeit.) Der Holzhauermeiſter Lorenz Rohrer und ſeine Frau Anna geb. Ketterer konnten das ſeltene Feſt der Eiſernen Hochzeit feiern. Von 12 Kindern ſind noch fünf am Leben. Zur Nachkommen⸗ ſchaft zählen 19 Enkel und 27 Urenkel. * Neuſtadt a. d. Weinſtr.(Rückfalldie h kommt ns Zuchthaus!) Bei der Ueberführ ung einer, Dienſt⸗ telle von Saarbrücken nach Neuſtadt war der 1911 gebo⸗ zene Jakob Baltes aus Dudweiler(Saar) als Transport⸗ zilfsarbeiter tätig Beim Abladen in Neuſtadt ließ er einen Bündel Vorhänge verſchwinden und bot dieſe als perſön⸗ ſches Eigentum in einer Wirtſchaft zum Kauf an. Dabei vurde er von einem Polizeibeamten ertappt. Baltes der vegen verſchiedener Eigentumsdelikte bereits zwei Jahre hinter ſchwediſchen Gardinen zugebracht hat, wurde vom Strafrichter zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Homburg.(der Unfug mit dem„Vetthup⸗ er) Mafſche Mutter begeht auch heute noch die Unüber⸗ egtheit, ihrem Liebling, wenn er zu Bett gebracht iſt, irgendetwas Eßbares als„Betthupfer“ zu bringen. Meiſt ſind aber die Kleinen doch zu müde und ſchlafen ein, ehe ie den ſpendierten„Betthupfer“ völlig aufgegeſſen haben. So konnte es auch paſſieren, daß dieſer Tage in Höcher⸗ gerg das vierjährige Kind einer Familie beinahe erſtickt wäre. Das Kind war eingeſchlafen und hatte noch Reſte der ans Bett gebrachten Eßwaren im Mund, die in die Luft⸗ röhre gerieten. Nur einem Zufall iſt es zu verdanken, daß die Atemnot des Kindes rechtzeitig bemerkt und es aus ſeiner gefährlichen Lage befreit werden konnte. Waldmichelbach(An Blutpergiftung geſtor⸗ ben.] Im benachbarten Unter⸗Schönmattenwag ſtarb Gaſtwirt Karl Jöſt im Alter von 42 Jahren an einer Blut⸗ vergiftung. Selbſt eine Operation in der Heidelberger Uni⸗ verſitätsklinik konnte ihm das Leben nicht mehr erhalten Alzey(Todesſturz in der Scheuer) In der Nachbargemeinde Lonsheim ſtürzte ein älterer Einwohne: ſo unglücklich in der Scheuer ab. daß er an den Folger eines Schädelbruches ſtarb. 5 Bodenheim a. Rh.(Todesſturz vom Fuhr, werk Der 70 Jahre alte Landwirt Hermann Jerz fiel infolge Scheuwerden des Pferdes ſo unglücklich vom zwei rädrigen Karren, daß er auf der aſphaltierten Straße einen Schädelbruch erlitt und bald nach dem Unfall im Städti⸗ ſchen Krankenhaus zu Mainz ſtarb f Mainz.(Nicht von der Straßenbahn ab⸗ ſpringen) Eine Frau, die von einer noch in Fahrt be⸗ findlichen Straßenbahn vorzeitia abſprang, wurde am F überfahren und mußte ins Krankenhaus gebracht werden Deutſchlanos füdlchſtie Burg Das elſfäſſiſche Schloß des Grafen von Pfirt. Wer in den alten, vergilbten, geſchichtlichen Dokumen⸗ ten des Elſaß blättert, der ſtößt Seite um Seite auf deutſche Namen, und kann Seite um Seite innige Beziehun⸗ gen zu Deutſchland feſtſtellen aus jenen Zeiten, wo der Rhein⸗ ſtrom noch leine Grenze, ſondern ein Bindeglied war. Dieſe Bluts⸗ und Stammesverwandtſchaft findet heute noch ihren weſentlichſten und deutlichſten Ausdruck in der deutſchen Sprache im Elſaß, die keine franzöſiſche Gewalt während der faſt 300jährigen Zugehörigkeit zu Frankreich(Weſt⸗ fäliſcher Friede 1648) auszurotten vermochte. Die meiſten dieſer alten Urkunden ſind in deutſcher Sprache geſchrieben, manche in der Gelehrtenſprache lateiniſch, keine aber franzöſiſch. So iſt es in allen Gegenden des Elſaßlandes, von Straßburg bis zu dem im ſüdlichſten Win⸗ zel gelegenen Pfirt, wo für heute ein Kapitel ausgegraben ſei, das ſich mit dem Geſchlechte der Grafen von Pfirt be⸗ faſſen ſoll. Wir tun dies umſo lieber, weil wir damit einen geſchichtlichen Bindeſtrich zur neuen Oſtmark ziehen können, der mehr als 500 Jahre alt iſt. Die älteſte vorhandene Urkunde, die von den Grafen von Pfirt ſpricht, ſtammt aus dem Jahre 1125, das Schloß Pfirt wird im Jahre 1444 erwähnt und liegt in wunderſchöner Lage im Sundgau, wie der Südgau des Elſaß genannt wird. Der Gründer des Grafengeſchlechtes war Friedrich der I. (1125 bis 1168). Er war zuerſt mit der Tochter des Herzogs Berthold von Zähringen(80) verheiratet und dann mit Stephanie von Eguisheim(Elſaß). Er kann auch als Gründer der Hauptſtadt des Sundgau, von Nur angeſehen wer⸗ den, da er die dortige Kirche St. Morand, der heute noch der Patron des Sundgau iſt, ſtiftete. Die Grafen von Pfirt hatten viele Beſitzungen im ſüdlichen Teil des Elſaß und waren Vögte des Oberelſaß. 5. Sein Sohn Ludwig(1168 bis 1189) war mit Richhildis, Tochter des Grafen Werner von Habsburg, verehelicht, der als Gefolgsmann Friedrich Barbaroſſas im Kreuzzug den Tod fand. Ihm folgte ſein zweiter Sohn, genannt Fried rich II.(1189 bis 1233), der mit der Tochter des Grafen Egon von Urach, Fürſtenberg und Freiburg verheiratet war. Nicht ganz zu Unrecht trug Friedrich II. den Beinamen „der Vermeſſene“. Er führte Krieg mit dem Zähringer, deſſen Witwe, ſeine eigene Tante, er 17 Jahre laug ngen hielt. Am Rheine wurde er geſchlagen, begann ei eine Fehde mit dem Biſchof von Straßburg, 1 5 e Stadt, bis int Jahre 1229 der Kafſer erſchien. Nun bekriegte er den Biſchof von Baſel. unterlag aber auch hier und kam vor ein l 2 Haudegen ſtarb 1310 zu Baſel. Seine Tochter Sophie 925 5 war als Ulrich II. der Letzte der Grafen von Pfirt.(1310 bis 1324) Gerfſcht, welches der kaiſerliche Landdogt Albrecht von Habsburg, der Vater Rudolfs von Habsburg, präſidierte. 1 II. mußte alles Geraubte zurückgeben und ſich zur trafe der„Harnescar“ unterziehen. Er ſowohl als auch ſeine ganze Ritterſchaft und alle Diener mußten mit einem Sattel auf dem Rücken vom Stadttor Baſels bis zur Biſchofs⸗ kirche ziehen, dort vot dem Biſchof zu Füßen fallen, ein Sündengebet verrichten und um Verzeihung bitten. 5 Zur Ausſühnung des Ortes, wo Friedrich II. den Biſchof von Baſel gefangengenommen hatte, mußten alle Un⸗ tertanen des 8 änner und Frauen, ſich nach Baſel begeben, vor den Toren ihre Kleider ausziehen und Büßer⸗ kleider anlegen, dann geſchoren vor dem Portal die Kir⸗ chenſtrafen abbüßen. Darauf erhielt der Graf ſeine Güter zurück, jedoch nur als Lehen und als Vaſalle des Biſchofs. Sein Sohn Ulrich führte den Beinamen„Vatermör⸗ der“. In einer Nacht zu Beginn des Jahres 1233 erwürgte und erdolchte er im Schloßſagle zu Pfirt ſeinen eigenen Vater. Er ſchob jedoch die Schuld auf ſeinen Bruder und wurde als Ulrich I. Graf von Pfirt(1233 bis 1275). Sein Sohn Theobald J.(1275 bis 1310) war nicht aus viel. Holze geſchnitzt. Das ſagt ſchon ſein Beiname 2 ord brenner“. Er lebte zur Zeit Rudolfs von Habsburg, und nach deſſen Tode war er eine der beſten Stüt⸗ zen ſeines Sohnes, Adolf von Naſſau, der im Jahre 1291 zum Kaiſer gewählt worden war. Für ſeine Anhänglichkeit ernannte ihn dieſer im Jahre 1297 zum Landvogt des Elſaß, wurde aber wegen ſeinen Grauſamkeiten abgeſetzt. Der alte die Gemahlin Ulrichs von Württemberg, ſein Sohn Alrich II. hatte eine ſchöne Tochter, Johanna, die den Herzog Albrecht von Oeſterreich heitatete, wodurch ſie zur Stammutter des berühmten Herrſcherhauſes der burger wurde. Ihr Bild iſt in Sage und Legende ſehr ſtritten. Einige bezeichneten ſie als Ehebrecherin oder gar Die Geſchichte jedoch läßt ſie in ganz le rie einer opferwilligen Tocht bes und einer überzeugungstreuen Fü Sie war Mitbegründerin des berühmten Wiener S ſehen iſt. Ferner gründete ſie das Kloſter Gemmingen, f beben 1 m teh den„Herzog Albrecht von Oeſter⸗ Die Lebensmittelzuteilungen vom 10. März bis 6. April 1941. Wie der Reichsernährungsminiſter durch Erlaß bekannt⸗ gibt, gilt für die Zeit vom 10. März bis 6. April 1941. die 21. Zuteilungsperiode, folgende 1 i e ee g: Die laufend gewährten Rationen an Brot, 9 Fleiſch, Schweineſchlachtfetten. Butter, Butterſchmalz, Margarine,. Quarg, Getreidenährmitteln. Teigwaren, Kaxtofſelſtärkeerzeug⸗ niſſen. Kaffee⸗Erſatz⸗ und ⸗Zufatzmitteln. Vollmilch, Zucker, Marmelade, Kunſthonig und Kakaopulver bleiben un ver⸗ ändert Jeder Verſorgungsberechtigte erhält ſedoch auch in der 21. Zuteilungspertode wieder Sonderzutel lungen. Es werden ausgegeben eine Sonderzuteilung von 125 Gramm Reus und eine Sonderzuteilung von 125 Gramm Kun ſt⸗ honig. Die Sonderzuteilung von Kunſthonig wird nicht mehr, wie früher, auf die Fleiſchkarten, ſondern auf die Abſchnitte N26 der roſa Nährmittelkarten für Normalverbraucher ſowie für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren abgegeben Dieſe Abſchniite haben zur Erleichterung des Warenbezuges den Aufdruck„125 Gramm Kunſthonig— Sonderzuteilung“ er⸗ halten. Den Reis müſſen die Verſorgungsberechtigten von dem⸗ ſelben Verteiler beziehen, der die Vorbeſtellung von Hülſen⸗ ſrüchten entgegengenommen und den Stammabſchnitt der Nährmittelkarte 17 mit ſeiner Firma und dem Zuſatz„28“ oder „Hülſenfrüchte“ verſehen hat. Außerdem wird in der neuen Zuteilungsperiode die Käſeration um ¼0 Kilogramm er⸗ höhl, beträgt alſo. 4 Kilogramm in der Zuteilungsperiode. Die Käſeration kommt damit wieder auf die normale Zutei⸗ lungshöhe Im Rahmen der Ausgabe von Fetten iſt auch in der 21 Zuteilungspertiode wieder ein Beſtellſchein über 100 Gramm Butterſchmalz mit dem dazugehörigen Einzelabſchnitt auf den Karten vorgeſehen. Soweit Butterſchmalz nicht mehr bei den Kleinverteilern vorhanden iſt, kommen an Stelle von 100, Gramm Butterſchmalz 125 Gramm Margarine zur Ver⸗ teilung. Die Verbrgucher haben die Beſtellſcheine, einſchließlich der Beſtellſcheine 21 der Reichselerkarte und der Reichskarte für Marmelade(wahlweiſe Zucker), in der Woche vom 3. bis 8. März 1941 bei den Verteilern abzugeben. Wieder Nähmittel.— Aufterdem Sonderzuteilung auf Säuglingskarte. Die Reichsſtelle für Kleidung und verwandte Gebiete gibt bekannt, daß auf den Abſchnitt„Nähmittel 3“ der zweiten Reichskleiderkarte nunmehr Nähmittel im Gegenwert von 30 Pfennig Einzelhandelspreis abgegeben und bezogen werden dürfen, mit der Maßgabe, daß bei Abgabe von Näh⸗ ſeide und Seidenglanzuähgarn nur die Hälfte des Wertes auf den Abſchnitt anzurechnen iſt. Auf die Sonderabſchnitte VI und VII der Reichskleiderkarte für Kinder bis zum vollendeten erſten Lebensjahr dürfen bis auf weiteres wahlweiſe entweder je drei Windeln oder je 7,5 Meter Windelmull abgegeben und bezogen werden. 5 Exemplariſche Zuchthausſtrafen für Schwarzſchlächter. Wegen Schwarzſchlachrungen verurteilte das Mannhei⸗ mer Sondergericht den Metzger Emil Müller aus Plittersdorf bei Raſtatt zu dreieinhalb Jahren Zucht- haus 400 Mark Geldſtrafe, 4000 Mark Werterſatz und drei Jahren Ehrenrechtsverluſt. Ferner wurde Berufsverbot aus⸗ geſprochen. Seine Frau, Thereſia geb. Fritz, die Seele des Geſchäftes und Führerin des„Geheimbuches“ erhielt zwei⸗ einhalb Jahre Zuchthaus, 400 Mark Geldſtrafe und 4000 Mark Werterſatzſtrafe ſowie drei Jahre Ehrverluſt. Der Metzger Eugen Fritz, der in Raſtatt eine neue Metzgerei be⸗ trieb, erhielt 20 Monate Gefängnis. Müller ſind über 100 Tiere ſchwarzgeſchlachtet worden. 80 3 bonn de es Fasst redgge⸗ Die Sicherhen der Luſtſchutzrüume Die Luftſchutzbereitſchaft der Bevölkerung muß immer vor⸗ handen ſein! Der Luftſchutzraum hat ſich als die Grundlage des geſamten Selbſtſchutzes erwieſen. Nach allen Erfahrungen bietet er den größtmöglichen Schutz und iſt damit das wich⸗ tigſte Element des Luftſchutzes der Bevölkerung überhaupt. Alle Bemühungen gehen deshalb dahin, die Sicherheit des Luft⸗ ſchutzraumes zu erhalten und zu verſtärken. Es iſt notwendig, daß überall ein ausreichender ſtarker Splitterſchutz an den Oeffnungen vorhanden iſt. Ebenſo ſollen die zum Teil noch nicht gemachten Brandmauerdurchbrüche durchgeführt werden. Durch Erleichterung der nachbarlichen Hilfe und Ausweichens in die Nachbarhäuſer iſt der tatſächliche Schutz bedeutend erhöht. Auch längere und häufigere Flieger⸗ alarme dürfen die Arbeitskraft und die Geſundheit der Volks⸗ genoſſen nicht ſchädigen. Deshalb iſt die wohnliche Aus⸗ ſtattung der Luftſchutzräume wichtig. Möglichſt viele Volks⸗ genoſſen ſollten ein Bett oder eine andere Liegemöglichkeit zum Schlafen im Luftſchutzraum haben. Der bisherige Luftſchutz⸗ raum wird dazu nicht immer ausreichen. Es müßten daher gegebenenfalls weitere geeignete Kellerräume hin⸗ zugezogen werden. Dabei ſoll möglichſt auch an beſondere Räume für Mütter mit Kleinkindern gedacht werden. Auch in den Frühjahrsmonaten iſt die Sicherung einer rich⸗ tigen Temperatur im Luftſchutzraum von Untertemperaturen, aber auch Uebertemperaturen ſollen ver⸗ mieden werden. Man hat feſtgeſtellt, daß die ideale Tempe⸗ ratur für den Luftſchutzraum bei 15 Grad liegt. In den Winter⸗ monaten haben ſich vereinzelt Volksgenoſſen vom Aufſuchen des Luftſchutzraumes abhalten laſſen, von denen mancher dann beim Luftangriff in ſeiner Wohnung den Tod fand. Es handelt ſich hier um eine Frage, die nicht nur für die Wintermonate Be⸗ deutung hat. In den Kallerräumen iſt es bekanntlich gerade dann noch beſonders kalt, wenn es draußen ſchon warm iſt. Wichtiges Gebot iſt alſo: Im Luftſchutzraum ausreichend warm angezogen ſein und bei den Liege- und Sitzmöglich⸗ leiten einen entſprechenden Abſtand von der kalten Wand wahren! Um die Kälteausſtrömung des Bodens und des Mauerwerks zu mildern, empfiehlt ſich möglichſt die Iſolierung des Bodens durch alte Teppiche oder Matten, ebenſo die Iſo⸗ d Wände mit alten Decken, Papier, Pappe oder Bret⸗ tern. Auch der nötige Mundvorrat und warme Getränke in. . 5 5 In der Metzgerei Bedeutung. Termosflaſchen dürfen nicht vergeſſen werden! Alkohol ſſt, ganz unzweckmäßig, weil er nur eine vorübergehende Erwär⸗ mung bringt und die Abkühlung dann um ſo empfindlicher iſt. Außerdem wird nur die Einſatzfähigkeit der Luftſchusgemein⸗ ſchaft beeinträchtigt. Trotz aller dieſer Vorkehrungen wird man vielfach ohne eine Beheizung des Luftſchutzraums nicht aus⸗ kommen. Die Beheizung kann einmal durch transportable Kachel⸗ oder eiſerne Oefen erfolgen. Für die ausreichende Her⸗ ſtellung ſolcher Oefen iſt durch eine umfaſſende Organiſakion ebenſo geſorgt wie für den Einbau. Die zweckmäßigſte Behei⸗ zung für die Uebergangszeit bleibt jedoch die mit elek⸗ triſchen Heizkörpern, wobei zunächſt auf die in der Luftſchutzgemeinſchaft vorhandenen Heizgeräte zurückgegriffen werden ſoll. Der Heizſtrompreis für Luftſchutzräume beträgt einheitlich 6 Pfennige, die Koſten können auf alle Hausbewohner umgelegt werden. Die Kinderlandverſchickung der NG NSG. Die von der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohl⸗ fahrt zum Beſten der Kinderlandverſchickung geleiſtete Arbeit hat von Jahr zu Jahr an Bedeutung und Ausdehnung zu⸗ genommen. Ebenſo wie die Grenzen unſeres Vaterlandes, er⸗ weiterte ſich dieſe Bewegung, deren heilſame Wirkungen nicht ausblieben. Heute iſt das Werk die ſoziale Einrichtung ge⸗ worden, an der Anteil zu haben zu den ſchönſten Selbſtver⸗ ſtändlichkeiten gehört, die unſere Volksgenoſſen im Großdeut⸗ ſchen Reich beanſpruchen dürfen. Aber wenn die Kinderlandverſchickung heute dank der ge⸗ leiſteten Arbeit eine gefeſtigte Organiſation darſtellt, geht es darum nicht ohne Mühe, ohne Kopfzerbrechen, ohne Opfer ab. Mit dem Organiſieren allein iſt es nämlich nicht getan; es kommt in erſter Linie auf den guten Willen an, ſoll des Unternehmen gelingen. Nicht nur fortgeſchickt, ſondern auch Untergebracht, gut untergebracht, müſſen die Kinder werden. Zum Lobe vieler ſei's geſagt, daß hier die Erfah⸗ rungen gut waren. Das Entgegenkommen der Aufnehmenden hat die Arbeit immer um ein großes Stück erleichtert. In dieſer Stunde ſei allen, die Verſtändnis bewieſen haben, ge⸗ dankt. Gleichzeitig aber ſei ihnen geſagt: Tut ein Aebriges, denn darauf kommt es heute an. Meldet Euch, nehmt ſie auf, alle die lieben Kinder und ſorgenvollen Mütter, die Euer bedürfen. Ihr werdet keinen Verluſt davon haben, nur den Gewinn eines ſtolzen Gewiſſens. Die bei der Kinderlandverſchickung benötigten Gaſt⸗ ſtellen haben ſich oft am eheſten innerhalb ſolcher Familien gefunden, die ſelbſt kinderreich und oftmals in geldlicher Beriehung keineswegs glänzend geſtellt waren. Ein gewiß ehrendes Zeugnis für das Mitfühlen von Eltern zu Eltern. Wie aber ſteht es mit den anderen? Da gibt es Men⸗ ſchen, die ohne Kinder geblieben ſind, oder ſchon wieder ihre Kinder ziehen laſſen und nun allein in einem Haus nur ſich ſelbſt leben ohne viel Gedanken an das Wohlergehen eines Anderen. Sie ſind ſchon ein wenig älter, ſie pflegen ſich und wenn ſie etwas für ihr Volk tun ſollen, dann machen ſie eben ſo mit, von weitem. In Wirklichkeit leben ſie neben der Zeit und nicht in ihr. Denn die Zeit verlangt heute von jedem die Erfüllung einer neuen, ungewohnten Aufgabe. And da ſind gar Viele, die ihr Scherflein an nützlichem Tun nicht anders bringen können, als durch ein wenig Hintenanſetzung der eigenen lieben Beugemlichkeit. Da ſind ſo viele Kinder, die von der NSV. nach wohl⸗ erwogener Prüfung verſchickt werden ſollen. Es ſind oft kleine Kinder dabei, die nicht ohne die Mutter fort können. Aber die Zahl derer, die im Stande ſind, Mutter und Kind durch ihre Bereitwilligkeit die ſo notwendige Unterkunft zu bieten, iſt ſie nicht mit aller Beſtimmtheit weit größer, als die Zahl derer, die dieſer Hilfe bedürfen? Iſt dieſe Feſtſtel⸗ lung nicht an ſich ſchon eine Beruhigung, ein Beweis unſerer Stärke? Was iſt jedoch der praktiſche Nutzen davon, wenn dieſe Mehrzahl der beſſer Geſtellten ſich nur durch Zahlen auf dem Papier ausdrückt! Hier gilt allein die Tat. Wie ſtets, wenn man einem großmütigen Gefühl blind⸗ lings folgt, bleibt auch hier der Lohn nicht aus. Wer im rechten Moment„ja“ zu ſagen weiß, der wird erfahren, daß die Rechnung der bedingungsloſen Opfer zum Wohle des Nächſten für den, der ſie N hat, immer mit einem Plus aufgeht. Dieſes allerdings läßt ſich nicht in Zahlen ausdrük⸗ len. Es iſt das Plus, das aus dem Bewußtſein kommt, einer großen Volksgemeinſchaft auch wirklich anzugehören als würdiges Mitglied, das mit allen Kräften dazu bei⸗ trägt, dieſe Gemeinſchaft zu erhalten. Wir brauchen nicht von unſeren Soldaten zu reden und von der Art wie ſie im Augenblick ihre Pflicht tun. Bei vielen und meiſtens bei den jungen Müttern, iſt's der Mann, der im Felde ſteht. Von Nord und Süd zuſammengerufen, halten ſie treue Kameradſchaft, wie ſich das gehört. Ihr Beiſpiel ſollte Euch vorſchweben, die Ihr noch ein Bett leer⸗ ſtehen habt, oder einige freie Plätze am Mittagstiſch! Es gibt viele Arten zu kämpfen. Ein wenig zuſammenrücken und Platz machen für Bedürftigere, das iſt Eure Art den Kampf zu unterſtützen. N n 5 e 5 Auch Ihr Mütter, die Ihr nur ein Kind Euer eigen nennt(manchmal ein nur allzu verwöhntes!) und die Ihr das Glück habt, geruhſam und in aller Behaglichkeit mit ihm in Euren vier Wänden zu leben, denkt an das erzieheriſche Moment, das ein anderes junges Weſen im Hauſe für Euren Liebling bedeutet. Euer Kind wird erfahren, daß es nicht allein auf der Welt iſt. Esswird unbewußt begreifen, daß man das Gute teilen muß und daß jeder ſelbſt einmal in die Lage kommen kann, wo er auch das Schwere teilen möchte. Das lernt man nie früh genug im Leben. f Edith Bergmann. nnenaufgang 8.06 0 Sonnenuntergang 19.12 ondaufgang 10.52 Monduntergang— Dienstag, 4. März: Miete G' 16 und 2. Sondermietg Wochenküchenzettel Mon tag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Mar. melade; mittags: Dunkle Sellerieſuppe, Bauernfrühſtück Krautſalat; abends: Apfelbettelmann, deutſcher Tee. 3 Dienstag: morgens: Müsle aus Haferflocken mi Apfelſinen oder Aepfel; mittags: Gelbrübenſuppe, Fleiſchklöße n Beiguß, Kartoffelſchnee; abends: Pellkartoffeln, Quark Brombeerblättertee. 8 1 Mittwoch: morgens: Heiße Milch, Brötchen; mit. lags: Vollkornmehlſuppe, Spinatgemüſe mit Löwenzahn ge. miſcht, Kartoffelküchle gebacken(Reſte der Pellkartoffen dazu verwendet); abends: Tomatenſpaghetti, Feldsalat min Kreſſ: Erdbeerblättertee. Don nerstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Butter, Marmelade; mittags: Spinatſuppe,(Reſte vom Mittwoch), Käſegrießauflauf, Chicoreeſalat; abends: Senf. kartoffelgemüſe mit Gurken, heiße Fleiſchwurſt, Pfefferminztee, Freitag: morgens: Kakao. Volfforußrof Marmelade Erwachſene: Malzkaffee, Vollkornbrot, Marmelade; mittags: Fartoffel⸗Gelbrübenſuppe, Hefepudding, Kompott(eingedün. ſtet); abends: Merrotiichfartostefn Hagehuttentee. 1 Samstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Mar- melade; mittags: Graupenſunpe, Pichelſteiner, Vollkornbrot abends: Dicke Suppe aus Reſten des Eintopfs, Streichkäſe⸗ brote mit Schnittlauch, Apfelſchalentee. 4 Sonntag: morgens: Dicker Kuchen, Malzkaffee; mit. tags: Lauchſuppe, Fleiſchrollen, Sauerkraut, Kartoffelbreiz 1 ö abends: Belegte Brote, deutſcher Tee. Hefepudding: Zutaten: 300 g Mehl, 50 g Fett, 75 g 1 Zucker, ein Ei, 0,175 ll entrahmte Friſchmilch, abgeriebene Schale, eine halbe Zitrone, Salz, 20 g Hefe. Zubereitung: Man ſtellt einfach einen Hefeteig her, den man an einem varmen Ort läßt. Nach dem Aufgehen gibt man ihn in die* ingefettete Form und läßt ihn darin noch etwas gehen. Dig gefüllte Puddingform wird gut verſchloſſen in ſiedendes Waſ⸗ er geſtellt. Kochzeit 75 Minuten, vom Wiederkochen des Waſſers an gerechnet. Der geſtürzte Pudding wird mit Fruchttunke oder gedünſtetem Kompott aufgetragen. 8 Derktſches Frauenwerk, Abt. Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft, Gau Baden. SAS ee e e...., e de. e n. d.. Je. J. A., A. r. 7 4 1 Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: f Sonntag, 2. März: Nachmittags, freier Verkauft Der verkaufte Großvater. Schwank von Franz Streß cher. Anfang 13.30, Ende 16 Uhr.— Abends: Miets A 15 und 1. Sondermiete A 8: Der Vogelhän d⸗ ler. Operette von Carl Zeller. Anfang 18, Ende etug 20.45 Uhr. Montag, 3. März: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 67 bis 69, 321 bis 344, 504 bis 510, 584 bis 590, 644 bis 647), 684 bis 690, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Der Leutnant Vary. Schauſpiel von Walter Erich Schäfer. Anfang 18, Ende 20 Uhr. G8: Was ihr wollt. Luſtſpiel von W. Shakeſpeare. Anfang 18, Ende 20.45 Uhr. a 1 Mittwoch, 5. März: Miete C 17 und 1. Sondermiets Cg und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 106 bis 107: Elektra. Oper von Richard Strauß. Anfang 18.30, Ende 20.15 Uhr. Donnerstag, 6. März: Miete D 17 und 1. Sonder⸗ miete Dag und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 433 bis 484: Dis Zauberin. Oper von Peter Tſchaikowſky. Anfang 17.30, Ende 20.30 Uhr. 5 5 Freitag, 7. März: Miete H 16 und 2. Sondermiete H 8: Der verkaufte Großvater. Schwank von Franz Streicher. Anfang 18, Ende etwa 20.30 Uhr. N Samstag, 8. März: Miete E 16 und 2. Sondermietag E 8: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zel⸗* ler. Anfang 18, Ende etwa 20.45 Uhr.— *„ 5 Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 6. März: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 5414 bis 550, Jugendgruppe Nr. 1 bis 1250, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Der verkaufte Großvater. Schwank von Franz Strei⸗ cher. Anfang 18, Ende 20.30 Uhr.. Lundwirtſchaftlche Ein, und Verkaufsgenoſſenſchaft 3 Mannheim⸗Seckenheim.. Die beſtellte* Gaatgerſte und Gaathafer kann in unſerem Lager abgeholt werden. Parteiamtliche Mitteilungen. 5 NS.⸗Frauenſchaft. Morgen Dienstag Abend 7.30 Uhr Gemeinſchafts⸗ abend im Rebenzimmer der Wirtſchaft„Zum Löwen“. Auch* für alle Untergliederungen. BAN 8 DPͤhilipp Hirsch. NMannheim-Seckenheim, 3. Nlarz 1941. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem Heimgange unseres lieben Entschlafenen Georg Adam Gropp sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Besonderen 8 Dank den ehrwürdigen Schwestern für die liebevolle Pflege, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hinscheiden meiner Base 5 Junges 5 Mädchen flih⸗ Danksagung. 5 maschinen i. f tiahr⸗ Ak, Während der langen Krankheit und nach dem Mädchen webe i. geſucht. Näheres Zü kn, 5— 8— Walther, Frl. Regine Liebler men. Oben, konnte ich viele Beweise großer Hochschätzung für die Verblichene und herzlicher Teilnahme mir gegenüber sehen. Ich sage dafür allen aufrichtigen Dank. C. Spinner, Pfarrer. Mannheim-Seckenheim, 3. Närz 1941. 1 Feuerbachſtr. 13. zu verkaufen, zu vermieten, zu ver pachten Eine Kleinanzeige in u erei Re char⸗Boten bringt sicheren Erfol, l