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Zum Einmarſch der deutſchen Truppen in Bulgarien une der Mailänder„Popolo d'Italia“ mit der Einglie⸗ erung Bulgariens in die antibritiſche Front ſeien ſieben Nationen gegen England aufmarſchiert. Die eng⸗ liſchen„Siege“ in Afrika hätten ganz das Anſehen eines Pyrrhusſieges eines wahrhaften Vorſpiels für eine große engliſche Niederlage. Die Eingliederung Bulaariens ſei eine große diplomatiſche Niederlage Englands, die durch die Anweſenheit Edens im Orient noch größer werde, denn ſeine Reiſe hatte gerade den Zweck, ungünſtige Ereigniſſe für England zu verhindern. Die Eingliederung Bulgariens ſei als diplomatiſche, mo⸗ raliſche, revolutionäre militäriſche und beiſpielgebende Tat⸗ 9 5 zu werten. Sie ſei ein glänzender diplomatiſcher Er⸗ olg der Achſe Moralſiſch ſej er wichtig, weil Bulgarien den engliſchen Siegesſanfaren keinen Glauben ſchenkte. Die gegen Deutſchland Italien und Rußland gerichteten In⸗ trigen Englands auf dem Balkan ſeien zu einem engli⸗ ſchen Fiasko gewaltiger Ausmaße geworden. Vom militöäriſchen Standpunkt ſei zu betonen, daß die bei⸗ den„aus dem Gleichgewicht gebrachten“ Engländer Chur⸗ chill und Eden aus dem Balkan ein großes Schlachtfeld auf dem Kontinent gegen die Achſe machen wollten, aber ein⸗ fach vergaßen von der Achſe und vom Balkan die Erlaub⸗ nis einzuholen. Die Ereianiſſe zeigten: 1 Die Inktiative der militäriſchen und politiſchen Operationen liege praktiſch in den Händen der Achſe. 2. Offenſichtlich ſen ein geiſtiger Vereinheitli⸗ chungsprozeß des ganzen Kontinents im Gange, der die Grundlagen für die neue politiſche und wirtſchaftliche Ordnung ſchaffe. 3. Die Achſe verteidige den Willen der Balkanmächte, aus dem Konflikt fern zubleiben. 4. Die Achſe widerſetze ſich der engliſchen Abſicht, auf dem Balkan eine neue große Kriegsfront zu bil⸗ den Jeden Verſuch dieſer Art würden die Heere der Achſe unterbinden. Der„Corriere della Sera“ bezeichnet die Vorgänge im Südoſten als ein Vorſpiel des Frühlings. Die Diplomatie des Herrn Eden werde durch die Achſenmächte immer wie⸗ der an Geſchwindigkeit geſchlagen werden, in der Zukunft wie in der Vergangenheit. Während die Engländer ver⸗ ſuchten, ihre Netze über die noch beſtehenden wenigen zö⸗ ie Ach Länder des Nahen Orients auszuwerfen, handle ie e. England aus Europa hinausgewieſen Nun habe ſich die politiſch⸗ſtrategiſche Lage auf dem Balkan von Grund auf zum Schaden Englands geändert. Bulgarien ſei jetzt vor ſedem engliſchen Angriff ſicher, eben⸗ ſo wie Rumänien. Die Ereigniſſe des 1. und 2. März ſeien für die Geſchichte der Balkanſtaaten von entſcheidender Be⸗ deutung. i Die Turiner„Gazetta del Popolo“ ſchreibt, eine neue Situation reife heran. Auf die politiſche Tat folgte ſofort die militäriſche, nicht Worte, ſondern Taten. England ſei durch die blitzartige Aktion überraſcht worden. Die deutſchen Diviſionen in Bulgarien ſchalten ſede briti⸗ ſche Friedensſtörungsabſicht im Donauraum aus. England ſei es gelungen, Griechenland in den Konflikt hineinzuzie⸗ hen, aber weitere Ergebniſſe habe es nicht erreicht. Alle engliſchen Möglichkeiten in Europa gingen dem Ende entgegen. England ſei ſchickſalsbedingt und ndgültig aus Europa hinausgewieſen. Unter der Leitung der Achſen⸗ mächte organiſiere ſich Europa immer feſter, um das bri⸗ tiſche Imperium niederzukämpfen. Muſſolini an König Boris Rom, 4 März. Anläßlich des Beitritts Bulgariens zum Dreimächtepakt hat der Duce an König Boris folgendes Telegramm gerichtet: „Geſtatten Sie, Majeſtät, Ihnen zu ſagen, daß ich den heutigen Tag als äußerſt bedeutſam für die Geſchichte und die Zukunft Bulgariens betrachte Dieſer logiſche und mu⸗ tige Entſchluß ſtellt Bulgarien mit den Kräften die mor⸗ gen ſiegreich die neue europäiſche Ordnung ſchaffen werden. in eine Reihe In Erinnerung an unſere Unterredungen in den vergangenen Jahren möchte ich Ihnen, Majeſtät, meine ergebenen Wünſche und Grüße übermitteln. Muſſolini“. Rom, 4. März. Der Einmarſch der deutſchen Truppen in Bulgarien bildet weiterhin das Hauptthema der römi⸗ ſchen Preſſe, die am Dienstag die erſten Funkbilder veröf⸗ Katte und in ihren Schlagzeilen die Schnelligkeit des ormarſches, den reibungsloſen und vollkommenen Ablauf der gewaltigen deutſchen Kriegsmaſchine und die herzlichen Kundgebungen hervorhebt, die den deutſchen Truppen von Seiten der bulgariſchen Bevölkerung zuteil werden. In ſpaltenlagen Berichten wird der Einmarſch geſchildert, der. wie die Blätter erneut übereinſtimmend feſtſtellen, Eng⸗ lands Pläne und Intrigen im Südoſtraum endgültig den Todesſtoß verſetzt hat. Noch wühlt als die bolikiſchen Auswirkungen ſeien, wie„Popolo di Roma“ in ſeinem Leitartikel bemerkt, die ſtrategiſchen Auswirkungen des Beitritts Bulgariens zum Dreimächteabkommen. Der Ein⸗ marſch der deutſchen Truppen in Bulgarien mache für im⸗ mer ſeden feindlichen Invaſionsplan gegen den Balkan gu nichte. Europa, durch die Waffen der Achſe geſchüzt werde ein unangreifbares Bollwerk, unan⸗ greifbar nicht nur für die für eine ſo ungeheure Aufgabe viel zu ſchwachen engliſchen Streitkräfte. ondern für led beliebige von anderen Kontinenten ausgehende Koalition Der Sonderberichterſtatter des gleichen Blattes in So⸗ fia beſchreibt den Marſch der Deutſchen. Seit 48 Stunden marſchierten die motoriſierten Kolonnen ununterbrochen und mit beträchtlicher Schnelligkeit. Die mächtigſte und vollkommenſte Kriegsmaſchine, die die Well je gekannt habe, funktioniere mit einer phantaſtiſchen Prä⸗ ziſion. Es gebe weder Zwiſchenfälle noch. Verſtopfungen Im Lande fei die Ruhe vollkommen Das bulgariſche Voll blicke mit unbeirrbarem Glauben an den Sieg der Waffen der Achſe dem vom Führer und dem Duce angekündigten Frühling entgegen. Die Haltung der bulgariſchen Regierung finde bei der geſamten Bevölkerung reſtloſe Zuſtimmung die anläßlich der Sympathie⸗Kundgebungen für die Achſe ihren Gefühlen gegen England beredten Ausdruck verliehen habe könig Boris und die deukſchen Truppen. Sofia, 4. März. Beim Einmarſch der deutſchen Wehr⸗ macht wurde König Boris von einigen Soldaten erkannt, obgleich er in Zivil war, und von den Truppen freudig be⸗ grüßt König Boris dankte für den Gruß und unterhielt ſich längere Zeit ſehr intereſſiert und herzlich mit den deut⸗ ſchen Soldaten. Der neue Kriegsabſchnitt Mittelmeer— Atlantik—britiſche Inſel. Rom, 4. März. Zum Einmarſch deutſcher Truppen in Bulgarien, der weiterhin im Mittelpunkt der römiſchen Preſſe ſteht erklärt der Direktor des„Giornale d'Italia“. Zweck dieſer in vollem Einvernehmen mit der Regierung von Sofia durchgeführten Maßnahme ſei Bulgarien vor den Drohungen und Machenſchaften Englands zu ſchützen. Man befinde ſich bereits inmitten der neuen politiſchen und militäriſchen Phaſe des Krieges der Achſenmächte, die ſich im Hinblick auf den Frühling und die bevorſtehenden gro⸗ ßen Ereigniſſe durch ihre Dynamik auszeichne In dieſer neuen Kriegsphaſe ſpiele das Mittelmeer ebenſo wie der Atlantiſche Ozean und die britiſche Inſel eine hervorragende Rolle London wo man das Mittelmeer als den Mittel⸗ punkt des britiſchen Weltreiches und als ebenſo wichtige Stellung wie das Gebiet des enaliſchen Mutterlandes be⸗ trachte, habe in der Tat impoſante Streitkräfte aus allen Teilen ſeines Weltreiches im Mittelmeerraum konzentriert. Es ſei natürlich daß die Achſe reagiere und, indem bie den Engländern ebenſo viel Kräfte und ebenſo viele Pläne ent⸗ gegenſtelle, die Initiative beibehalte Ebenſo verſchieden wie bezeichnend ſeien die Reak⸗ tionen des Auslandes auf das Ereionis des(. März: Beſtürzung in London Ueberraſchung und Enttäu⸗ ſchung bei den Kriegshetzern det Vereinigten Staaten, die immer noch nicht Englands Iſolierung in Europa ſehen wollen, lebhafte Genugtuung bei den zahlreichen europäi⸗ ſchen Verbündeten und Freunden der Achſe Die Aktion der Achſe im Mittelmeerraum beſtatigt, ſo betont das halbamt⸗ liche Blatt abſchließend die Anziehungskraft der beiden verbündeten Großmächte, die während ſie ieue wichtige Dinge vorbereiten die offene oder ſtillſchweigende Zuſtim⸗ mung aller Völker finden, für die das raſche Ende des Krie⸗ ges und eine beſſere Ordnung in Europa die Hauptziele darſtellen, Deutſchlands Stelfſung im Güdoſten Englands Mittelmeerpläne über den Haufen geworfen. Budapeſt, 4 März„Deutſchlands Stellung im Südoſten iſt uneinnehmbar“ dieſe Schlagzeile des Regierungsabend⸗ blattes„Magyarorſag! gibt wohl treffend die hier hekr⸗ ſchende Anſicht über die politiſche Bedeutung des deutſchen militäriſchen Einmarſches in Bulgarien wieder. Das dem Miniſterpräſidenten naheſtehende Organ findet große Lo⸗ besworte für die deutſche Diplomatie. Es ſei eine geniale und bewundernswerte Leiſtung an einem einzigen Tag die Front mehrere hundert Kilometer zu verlegen und da⸗ mit die Mittelmeerpläne über den Haufen zu werfen. die der Gegner Monate hindurch mit Blut und Eiſen und aro⸗ ßen Opfern gebaut hatte. g Bukareſt 4. März. Die offiziöſe„Unirea“ kommentiert ausführlich den Beitritt Bulgariens zum Dreimächteabkom⸗ men und gelangt dabei zu dem Schluß, daß der Beitritt Bulgariens zum Dreimachtepakt eine Stärkung des Frie⸗ dens in Südoſteuropa bedeute In der neuen europziſchen Ordnung würden die jungen Völker ihr eigenes nationales Leben auf hoher Ebene entwickeln können. Neue Beitritte 51052 Dreimächtepakt ſtünden bevor, wodurch dieſer wirklich ie Grundlage der neuen europäiſchen Ordnung werde. Wie das Beiſpiel der rumäniſch⸗bulgariſchen Beziehungen gezeigt habe, meint das Blatt mit Anſpielung auf die Ab⸗ kretung der Süddobrudſcha an Bulgarien, könnten nur Ab⸗ kommen denen die Staaten freiwillig zuſtimmen, zu ver⸗ trauensvollen und gutnachbarlichen Beziehungen zwiſchen ihnen führen. Engliſcher Traum zuſammengebrochen Paris, 4. März Der Beitritt Bulgariens zum Drei⸗ mächtepakt und der Einmarſch der deutſchen Truppen in Bulgarien wird auch weiterhin von der Pariſer Preſſe leb⸗ haft kommentiert und als eine ſchwere Niederlage Eng⸗ lands bezeichnet.„Das Eintreffen der deutſchen Wehrmacht in Bulgarien,“ ſo ſchreibt das„Oeuvre“,„macht alle chönen engliſchen Pläne zunichte.“ Die Lage ſei mit einem Schlage ſtabiliſiert, und zwar gerade dort, wo ſie Gefahr lief, ver⸗ wirrt zu werden. Der Beitritt Bulgariens zum Dreimächte⸗ pakt bedeute, wie der„Matin“ ſagt, den Zuſammenbruch eines engliſchen Traumes und des geſamten diplomatiſchen Gebäudes, das England nicht auf Sand aufgebaut zu ha⸗ ben 1. 5 oriot erklärt im„Cri du Peuple“, niemand werde die Bedeutung des Einmarſches der deutſchen Truppen unter⸗ Mittelmeeres verjagt zu werden. Nr 54 Gegen England! Der Dreimächtepakt Deutſchland— Ita⸗ lien— Japan iſt am 27. September 1940 in Berlin feierlich unterzeichnet worden. Bei dem Staatsakt, der, wie man ſich erinnert, in Anweſenheit des Führers vor 155 ging, erklärte Reichsaußenminiſter von Ribbentrop, der Beitritt zu dieſem Pakt ſtehe auch anderen Mächten offen; der Pakt ſei ein Inſtrument des Friedens, es ſei ſein Zweck, der Welt den Frieden zu bringen. Einen Frieden der Ge⸗ rechtigkeit ſelbſtverſtändlich, einen Frieden alſo, wie ihn England nicht will, denn wenn die Engländer vom Frie⸗ den reden, ſtellen ſie ſich eine Welt vor, in der ſie den Ton angeben und in der ſich möglichſt viele Völker als willige Allsbeutungsobjekte plutokratiſcher Geldgier mißbrauchen laſſen. Schon am 20. November 1940 trat ein weiterer Staat— Ungarn— dem Dreimächtepakt bei, am 23. November 1940 folgte Rumänien, am 24. November 1940 die Slowakei. Und am 1. März 1941 erfolgte im Schloß Belvedere zu Wien der Beitritt Bulgariens. Der Pakt verbindet nun ſieben Mächte miteinander, ſechs europäiſche und eine aſiatiſche. durchweg Staaten, die un⸗ ter der engliſchen Willkür ſchwer zu leiden hatten und die für eine gerechte Neuordnung des Zuſammenlebens der Na⸗ tionen eintreten. Schon der Beitritk Rumäniens hatte Eng⸗ land gewaltig verſchnupft. Denn England hatte gerade die Balkanſtaaten— und unter ihnen beſonders Rumänien gegen Deutſchland aufzuhetzen verſucht und ſah gerade in dieſen Ländern geeignete Objekte für die Verwirklichung ſeiner Kriegsausweitungspläne. Aber Rumänien hat ſich für die Rolle bedankt, die ihm der Oberkriegsverbrecher Chur⸗ chill und ſeine Helfershelfer zugedacht hatten. Wenn es auf England angekommen wäre, wäre der Balkan Kriegsſchau⸗ platz geworden. So aber hat Rumänien den Frieden. * Bulgarien iſt jetzt dem Beiſpiel Rumäniens ge⸗ folgt. Ebenfalls zum großen Aerger Englands. Daß die bukgariſche Regierung ihre Zuſtimmung zum Einmarſch deutſcher Truppen gegeben hat, hat die Plutokraten an der Themſe beſonders in Wut verſetzt. Denn der Truppenein⸗ marſch entzieht das Land den friedensſtöreriſchen Plänen der Londoner Kriegsausweiter. Im Gefühl ihrer Ohnmacht weiß ſich nun die 9 Agitation nur dadurch zu hel⸗ fen, daß ſie zu dem alten Mittel der Lüge und Entſtellung greift. So verbreitete der Londoner Nachrichtendienſt ſchon am Sonntag eine von Unwahrheiten ſtrotzende Darſtellung über die Ereigniſſe in Bulgarien. Dabei wird die Regie⸗ rungserklärung des bulgariſchen Miniſterpräſidenten Fi⸗ loff völlig verdreht. Der Londoner Nachrichtendienſt behaup⸗ tet nämlich, Filoff habe von einem deutſchen Druck geſpro⸗ chen, der Bulgarien zum Dreierpakt gepreßt habe. Dabet hat doch der bulgariſche Miniſterpräſident ſelbſt wiederholt in ſeiner Erklärung e daß zwiſchen Bulgarien und Deutſchland Freundſchaft beſtehe und daß die bulgarische Regierung den Beitritt zum Dreimächtepakt beſchloſſen habe im Hinblick auf die Lebensintereſſen Bulgariens. Das iſt es ja, was man in London nicht begreifen will: die Lebens⸗ intereſſen der Staaten des europäiſchen Kontinents wieſen dieſe Länder auf einen ganz anderen Weg, als den, den ihnen die Engländer zeigen, auf einen völlig entgegengeſetz⸗ ten Weg ſogar, auf den Weg nämlich, der ſie an die Seite der Achſenmächte führtl Wie gut man das in Bulgarien erkannt hat, zeigt auch ein Artikel, den General Schekoff, der Oberbefehlshaber der bulgariſchen Armee im Weltkrieg, ſoeben in der Sofioter Zeikung„Duma“ veröffentlicht. Es heißt darin u. a. der Beitritt Bulgariens zum Dreierpakt ſei eine logiſche Folge deſſen, was in dem gegenwärtigen gigantischen Kampf ge⸗ gen das Alte und Ueverlebte, das verſchwinden müſſe, um einem auf neuen Grundſätzen des zwiſchenſtaatlichen Rechts und der a aufgebauten Europa Platz zu ma⸗ chen, geſchehen ſei und noch geſchehen werde. Bulgarien habe ſein Schickſal mit demjenigen Deutſchlands ſchon wäh⸗ rend des Weltkrieges verknüpft. Infolgedeſſen könne es auch dem Verlauf des jetzigen Krieges, der auch für Bulgarien bloß eine Fortſetzung des Weltkrieges bedeute, nicht gleich⸗ gültig gegenüberſtehen Indem Bulgarien ſeine Beziehun⸗ gen zu den Großmächten neuordne, erfülle es eine Ehren⸗ pflicht gegenüber dem großen deutſchen Volk das berufen ſei durch hartes Ringen eine neue Welt des Rechts und der Gerechtigkeit aufzubauen Soweit der erwähnte bulgariſche General. Seine Aeußerungen zeigen, daß er die Lage durch⸗ aus klar ſieht und erkennt, worauf er ankommt Daß auch die bulgariſche Bevölkerung weiß, worum es geht, zeigt der überaus freundliche Empfang, den ſie den deutſchen Truppen bereitet hat, was ſelbſt das engliſche Nachrichten. büro Reuter zugeben mußte Ebenſo wie Rumänien, hat ſich alſo auch Bulgarien von der engliſchen Bevormundung freigemacht Die Politik zu einem freien Europa iſt eine Politik gegen England Immer mehr Staaten ſehen das N ein Enaland will ein ihm verſklaptes und tributpflichtiges Europa. Deshalb hat es dieſen Krieg herbeigeführt, der ihm ſeine Machtpoſition wiedergeben und ſichern ſollte⸗ Aber die⸗ ſer Krieg wird anders ausgehen, als ſeine Macher es ſich dachten: mit einem Sieg der Achſenmächte, der dann auch jenen Staaten zugutekommt, die ſich, wie das jetzt auch Bulgarien getan hat, zur Politik der Achſenmächte und damit zu einer Politik gegen England bekennen chätzen wodurch Deutſchland 15 dem Balkan weſentlich an Bewegungsfreiheit gewinne Dieſer Einmarſch verſetze ganz abgeſehen von den milftäriſchen Auswirkungen dem eng⸗ land ſei letzt bedroht von der ganzen europäiſchen K liſchen Einfluß auf dem Balkan einen harten 5 b küſte des Neues Europa Der Führer hat von Anfang an betont, daß das Ziel ſeiner Außenpolitik ein neues Europa iſt. Ein neues Europa, das nicht mehr unter der Vormundſchaft der bri⸗ tiſchen Plutokratie ſteht, ſondern ſeine Geſchicke nach eige⸗ nem Ermeſſen geſtaltet. Dieſes neue Europa— ſo war es der Wille des Führers— ſollte auf frledlichem Wege heraufgeführt werden. Aber England widerſetzte ſich. Die Machtpoſition, die es ſich angemaßt hatte, erſchien ihm wertvoll genug, zu ihrer Erhaltung einen Krieg herbeizufüh⸗ ren, mit dem es außerdem Deutſchland niederzuſchlagen hoffte Damit wäre der alte Zuſtand garantiert geweſen: England hätte nach wie vor Europa beherrſcht, hätte 1 8 überall dort, wo es ſeine Intereſſen bedroht glaubte, der Entwicklung entgegengeſtellt und das alles letztlich nur um ſeiner Geldſäcke willen Daß junge Nationen aufſtreben und ans Licht wollen— was kümmert das die britiſchen Plu⸗ tokraten? Wenn ſie dadurch— ob mit Recht oder Unrecht iſt dabei völlig gleichgültig— ihre Geldſackintereſſen be⸗ droht glauben, ſchlagen ſie zu, um den alten Zuſtand wieder herbeizuführen. i Dieſes Mal haben ſie ſich freilich verrechnet. Den Krieg herbeiführen— das konnten ſie den Krieg gewinnen aber konnten und können ſie nicht. Die Hilfsvölker, die ſie ſich zur Führung des Krieges nach ihrer früher oft bewähr⸗ ten Methode verpflichtet hatten verſagten— ſamt und ſon⸗ ders und als ſie verſuchten, neue Bundesgenoſſen in den Dienſt ihrer Sache zu ſtellen, zeigte ſich, daß man in Eu⸗ ropg mittlerweile ſehend geworden war. Die gewaltigen militäriſchen Erfolge Großdeutſchlands, die klare, folgerich⸗ tige Politik der Achſenmächte haben den übrigen europäi⸗ ſchen Völkern die 1 5 geöffnet. Dieſe 9 n die Notwendigkeit einer neuen europäiſchen Gemein kannt und ſind infolgedeſſen nicht mehr gewillt, die Ge⸗ ſchäfte der britiſchen Plutokraten zu beſorgen. Englands Rolle als Vormund und als Polizeimeiſter der Staaten des europäiſchen Kontinents iſt ausgeſpielt. Dieſe Staaten wol⸗ len und brauchen keinen Vormund mehr. Die neue europäi⸗ ſche Gemeinſchaft wird eine Gemeinſchaft freier, gleichbe⸗ rechtigter Staaten ſein. Das iſt der Sinn der deutſch⸗italieniſchen Freundſchaf und Zuſammenarbeit und das iſt auch der Sinn des Drei, mächtepakts Deutſchland Italien Japan. Jeder neue Beitritt zum Dreimächtepakt bedeutet daher eine neue Nie⸗ derlage Englands Denn jeder Staat gibt durch ſeinen Bei tritt vor aller Welt zu erkennen, daß er ſich von dem al— ten Europa— dem Europa unter britiſcher Vormundſchaft — loslöſt und ſich der neuen europäiſchen Gemeinſchaft zu, wendet Weil England dieſe Tatſachen und Zuſammenhänge klar erkannt hat, hat es in der letzten Zeit eine außerge⸗ wöhnlich lebhafte Tätigkeit entfaltet. Der Außenminiſter Eden hat ſich in höchſt eigener Perſon auf die Reiſe bege⸗ ben, um wenigſtens im Südoſten Europas zu retten, was man glaubte, noch retten zu können. Aber auch ſeine Be⸗ mühungen waren vergebens Man wird ſich an der Themſe damit abfinden müſſen, daß Europa erwacht iſt Und daß das neue Europa, das von der engliſchen Vormundſchaf, nichts mehr wiſſen will, im Werden iſt Der Beitritt Bufgar lens zum Dreierpak iſt ein neuer, bedeutungsvoller Schritt auf dieſem Wege und iſt alſo auch eine neue, ſchwere Niederlage der engliſchen Diplomatie. Die Londoner plutokratiſchen Machthaber hat⸗ ten noch in der allerletzten Minute Bulgarien alle möglichen Berſprechungen gemacht, um es in ihr Lager zu ziehen, Nachdem ſie Bulgarien über zwanzig Jahre hindurch ſo ſchlecht wie nur möglich behandelt hatten, weil es im Welt⸗ krieg auf deutſcher Seite ſtand, hatten die Engländer fetzt ganz plötzlich entdeckt, daß die Forderungen Bulgariens auf Repſſion des Friedensdiktats eigentlich durchaus berechtigt ſeien— dieſelben Forderungen für die man in London bis⸗ her nur ein Hohnlachen, höchſtens ein Achſelzucken übrig hatte. Jetzt alſo wollten die Engländer plötzlich den Bulga⸗ ren entgegenkommen Aber der geſunde Sinn der regieren⸗ den Männer Bulgariens erkannte die britiſche Heuchelei. Man ließ ſich in Sofig weder durch engliſche Verſprechun⸗ gen beeinfluſſen, noch durch engliſche Drohungen— auch gran hat es nicht gefehlt!— imponieren Man iſt den Weg gegangen, den die Intereſſen des bulgariſchen Landes und Volkes vorgezeichnet haben, den Weg, der an die Seite der Achſenmächte, der ins neue Europa führt Wenn nun deutſche Truppen= ſelbſtverſtändlich mit Zuſtimmung der bulgariſchen Regierung— in Bulgarjfen einmarſchiert ſind, ſo iſt das eine Sſcherheſtsmaßnahme, die notwendig war, damit Südoſteuropa keinerlei Ueberraſchungen mehr von engliſcher Seite her erlebt. Man weiß, wie geſchäftig die engliſchen Agenten gerade auf dem Balkan waren, man iſt vielen Machenſchaften von ihnen längſt auf die Spur ge⸗ kommen Sich gegen alle weiteren Möglichkeiten zu ſichern, war nur ein Gehot ſtaatspolitiſcher Klugheit. Iſt der Beitritt Bulgariens zum Drefmächtepakt eine ſchwere Niederſage der engliſchen Diplomatie, ſo iſt ſie gleich ein neuer, großer Erfolg der Außenpolitik des Füh⸗ rers und der Achſenmächte. Wie wir ſchon vorhin andeuteten: die Idee des neuen Europa marſchiert, nichts kann ſie mehr aufhalten. Mit dem Europa, wie es England will, iſt Schluß Die europäiſchen Staaten wollen einfach nicht mehr ins Joch der britiſchen Plutokratie. Sie haben die neue Zeit und die neuen Möglichkeiten erkannt und ſind geſonnen, die politiſchen Folgerungen aus dieſer Erkennt⸗ nis zu ziehen. Das ſind die ungeheuren politiſchen Auswir⸗ kungen der glänzenden Siege der deutſchen Waffen. Sie ind ſo wenig rückgängig zu machen, wie dieſe großen Waf⸗ entaten ſelber. England das geglaubt hatte, durch die Entfeſſelung dieſes Krieges ee ganz Europa aufs neue in Feſſeln legen zu können, muß nun eine ban de Enttäuſchung nach der anderen erleben: das be⸗ aft er⸗ reite Deutſchland hat jetzt auch Europa befreit, alle Ver⸗ uche, das Rad der Entwicklung zurückzudrehen, werden ver⸗ geblich ſein. England hat dieſen Krieg herbeigeführt, um ein altes, innerlich eh morſch gewordenes Syſtem wie⸗ derzubeleben. Am Ende dieſes Krieges aber ſtehen der Sieg Deutſchlands, der Sieg der Achſenmächte, der Sieg einer neuen europäiſchen Gemeinſchaftsidee, alſo gerade jener Idee, die England durch dieſen Krieg vernichten wollte. Die jungen Völker aber grüßen das neue Europa. Deutſchlands Stelſung im Südoſten Englands Mittelmeerpläne über den Haufen geworfen. Budapeſt, 4—„Deutſchlands Stellung im Südoſten iſt uneinnehmbar“ dieſe Schlagzeile des Regierungsabend⸗ blattes e aibt wohl treffend die hier herr⸗ ſchende Anſich über die politiſche Bedeutung des deutſchen militäriſchen Einmarſches in Bulgarien wieder. Das dem Miniſterpräſidenten naheſtehende Organ findet große Lo⸗ besworte für die deutſche Diplomatie. Es ſei eine geniale und bewundernswerte Leiſtung, an einem einzigen Tag die Front mehrere hundert Kilometer zu verlegen und vu— mit die Mittelmeerpläne über den Haufen zu werfen die der Gegner Monate hindurch mit Blut und Eiien und aro⸗ ßen Opfern gebaut hatte. Paris, 4. März Der Beitritt Bulgariens zum Drei⸗ mächtepakt und der Einmarſch der deutſchen Truppen in Bulgarien wird auch weiterhin von der Pariſer Preſſe leb⸗ haft kommentiert und als eine ſchwere Niederlage Eng⸗ lands bezeichnet.„Das Eintreffen der deutſchen Wehrmacht in Bulgarien,“ ſo ſchreibt das„Oeuvre“,„macht alle ſchönen engliſchen Pläne zunichte.“ Die Lage ſei mit einem Schlage ſtabiliſtert, und zwar gerade dort, wo ſie Gefahr lief, ver⸗ wirrt zu werden. Der Beitritt Bulgariens zum Dreimächte⸗ pakt bedeute, wie der„Matin“ ſagt, den Zuſammenbruch eines engliſchen Traumes und des geſamten diplomatiſchen Gebäudes, das England nicht auf Sand aufgebaut zu ha⸗ ben glaubte. Doriot erklärt im„Cri du Peuple“, niemand werde die Bedeutung des Einmarſches der deutſchen Truppen unter⸗ chätzen, wodurch Deutſchland 900 dem Balkan weſentlich an ewegungsfreiheit gewinne Dieſer Einmarſch verſetze ganz abgeſehen von den militärischen Auswirkungen dem eng⸗ liſchen Einfluß auf dem Balkan einen harten Schlag Eng⸗ land ſei jetzt bedroht, von der ganzen europäiſchen Küſte des Mittelmeeres verjagt zu werden. Wieder erfolgreiche Luſtangriffe Der Einmarſch in Bulgarien vollzieht ſich planmäßig.— Zahlreiche Bombentreffer auf mokoriſierte britiſche Kräfte in Nordafrika. Berlin, 4. März. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt: Der Einmarſch deutſcher Truppen in Bulgarien voll⸗ zieht ſich planmäßig. Leichte Kampfflugzeuge belegten im Laufe des geſtrigen Nachmiktags unter Jagdſchutz einen Flughafen in Südeng⸗ land mit Bomben. Mehrere Hallen und Unterkünfte wur⸗ den dabei zerſtört. In der Nacht zum 4. März griffen Kampfverbände Hafen- und Induſtrieanlagen in Cardiff an. Es wurden zahlreiche Volltreffer mit ſtarker Explo⸗ 11 und Brandwirkung in militäriſch wichtigen Zielen beobachtet. An der ſchokliſchen Oſtküſte belegten Kampfflug⸗ zeuge die Hafen und Werftanlagen von Neweaſtle mit Brandbomben. Auch hier konnte gute Wirkung feſtgeſtellt werden. Bei Angriffen auf verſchiedene Flugplätze nördlich Londons wurden Hallen, Unterkünfte, Brennſtoff. und Munitionslager ſowie einige Flugzeuge am Voden zerſtörk. An der engliſchen Südküſte verſenkte ein Kampfflugzeug ein Handelsſchiff von 3000 BRT. Ein weiteres Handels⸗ ſchiff blieb im Seegebiet oſtwärts Aberdeen nach zweimali⸗ gem Angriff mit ſchwerer Schlagſeite liegen. Außer den im geſtrigen Wehrmachtsbericht bereits erwähnten britiſchen Schiffsverluſten verſenkte die Luftwaffe im Laufe des 2. März noch ein weiteres Handelsſchiff von etwa 8000 BRT 25 km weſtlich der Hebriden. Anſere im Mittelmeerraum operierenden Fliegerver⸗ bände griffen bei Agedabia britiſche mokoriſierte Kräfte mit Erfolg an. In Kraftwagenanſammlungen und Kolonnen wurden zahlreiche Treffer erzielt. Ein an der libyſchen Küſte vorgehender deutſcher mo⸗ koriſierter Spähtrupp brachte erneut Gefangene ein und erbeukete einen britiſchen Panzerwagen. Der Jeind warf in der letzten Nacht in Weſtdeutſchland an mehreren Stellen einige Sprengbomben und eine große Anzahl Brandbomben. Militäriſcher Schaden enkſtand nicht, dagegen wurden eine Anzahl von Häuſern getroffen ſowie einige Zivilperſonen getötet oder verletzt. Eine erfundene Torpedierung 5 Wie der deutſche Wehrmachtsbericht vom 3. März be⸗ kanntgab, ſcheiterte ein Angriffsverſuch engliſcher Bomben⸗ flugzeuge auf deutſche Handelsſchiffe in der Nordſee. Die Engländer mußten unter Verluſt eines Flugzeuges in dem Abwehrfeuer der deutſchen Sicherheitsſtreitkräfte ſo früh⸗ Bing abdrehen, daß die abgeſchoſſenen Lufttorpedos und omben ihr Ziel verfehlten. Das engliſche Reuterbüro macht aus dieſer Abfuhr einen Erfolg der RAß und erfin⸗ det die Torpedierung eines deutſchen Handelsſchiffes. Die⸗ ſes Manöver des amtlichen engliſchen Nachrichtenbüros iſt allzu durchſichtig. Die am Tage zuvor von der britiſchen Regierung verhängte Sperre über alle Meldungen der engliſchen Handelsflotte hat auf die britiſche Bevölkerung und die Weltöffentlichkeit den denkbar ſchlechteſten Eindruck gemacht Man vermutet mit Recht ſo ſchwere Verluſte der engliſchen Schiffahrt, daß die Regierung eine Bekanntgabe nicht wagen darf, wenn ſie die Kriegsſtimmung im Volk erhalten will. Um das Stimmungsbarometer zu heben, werden Erfolge erfunden, wie es das Beiſpiel des angeb⸗ lich torpedierten deut! 2 Dampfers zeigt, deſſen Beſatzung bisher nichts von einer Torpedotreffer geſpürt hat. Britiſches Vorpoſtenboot verſenkt. Die britiſche Admiralität teilt mit, daß das britiſchs Vorpoſtenboot„Ouſe“ verſenkt worden iſt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Erfolgreiche Gefechte in Nord. und Oſtafrika.— Giarabub beantwortet Uebergabeaufforderung mit Arkilleriefeuer. Ro m. 4. März. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlauk: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: An der griechſſchen Front haben Bomberformalionen Skützpunkte und Verteidigungsſtellungen wirkſam bombar⸗ dierk. Im Verlauf von Luftkämpfen wurden drei feindliche Jlug— abgeſchoſſen. Iwei eigene Flugzeuge ſind nicht Jork ehrt. 5 8 In Nordafrika iſt eine deutſche Abteilung mit 3 Panzerformalionen zuſammengeſtoßen, die in ie Flucht geſchlagen wurden, wobei Gefangene gemacht und Material erbeutet wurde. Der Feind hat erneut mit ſtarken Kräften Giarabub angegriffen und es zur Aebergabe aufgefordert. Anſere Garniſon hat mit Arkille⸗ riefeuer geantwortet. 5 In Oſtafrika haben unſere Truppen einen feind⸗ lichen Angriff im Gebiet weſtſich von Gondar abgewieſen. 1 0 1010 übrigen Abſchnitten SZpühtrupp. und Arkillerie⸗ 1 igkei 8 8 Araber der Cyrenaika gegen brikiſche Beſatzung. „ Rom 4 März. In der Cyrenafka iſt nach einer in der italfeniſchen Preſſe wiedergegebenen Meldung des„Dally Telegraph“ ein Kleinkrieg zwiſchen eingeborenen Arabern und den engliſchen Truppen ausgebrochen Dieſe Araber, o verſichert die engliſche Zeitung. könnten ſich von unbe⸗ annter Seite ſchaffen. Das Problem Ruhe und Ordnung in der von den Engländern beſetzten Zone zu ſchaffen, werde nach dem „Daily Telegraph“ immer ſchwieriger. Waffen und Munjitfon, ſoviel ſie wolen, ver⸗ Reuter entlarvt ſich ſelbſt DM. Das Lügenbüro Reuter hat ſich wieder einmal ſelbſt entlarvt. Den Anlaß dazu bot de Bulgarien bei deſſen Behandlung die Londoner Lügenhetzer ein Mu⸗ ſterbeiſpiel ihrer Verlogenheit gegeben haben. In den Wo⸗ chen, die dem Beitritt Bulgariens zum Dreimächtepakt vor⸗ ausgingen, hatte das Reuterbüro über die Welt ein wah⸗ res Trommelfeuer von Falſchmeldungen über die Lage auf dem Balkan und insbeſondere in Bulgarien niedergehen laſſen. Da wurde von Unruhen im Lande berichtet und von der Unzufriedenheit der Bevölkerung wegen der politiſchen Haltung ihrer Regierung, weiter von der„grundſätzlichen Ablehnung Bulgariens gegenüber den Achſenmächten“ und dementſprechend von einer ausgeſprochen englandfreund⸗ lichen Einſtellung dieſes Balkanſtaates, wobeſ Reuter es allerdings auch nicht an Drohungen fehlen ließ, falls Sofia ſich nicht den Wünſchen Englands fügen ſollte. i Nach dem Einmarſch der deutſchen Truppen in Bulga⸗ rien hat das Reuterbüro ausnahmsweiſe einmal die Wahr⸗ heit geſchrieben. Sein Berichterſtatter meldete nämlich aus der bulgarischen Hauptſtadt„Die ſonntägliche Volksmenge in Sofia ſchien den deutſchen Soldaten freundſchaftlich ge⸗ genüberzutreten.“ Es ſchien nicht nur ſo, ſondern es war eine offenkundige Tatſache daß die Bevölkerung von Sofia die deutſchen Truppen herzlich begrüßte. Ja in einem zwei⸗ ten Bericht teilt der gleiche Reuter⸗Koxrreſpondent mit, daß die Bevölkerung beim Durchmarſch der Deutſchen durch die Hauptſtadt Hochrufe ausbrachte und mit dem Faſchiſten⸗ gruß grüßte. Damit hat der Vertreter Reuters in Bulga⸗ rien endlich einmal der Wahrheit die Ehre gegeben. Offen⸗ bar wollte er ſich damit einen guten Abgang verſchaffen, denn ſeines Bleibens wird ſa nun nicht mehr lange ſein, ja, wahrſcheinlich hat er ſich zur Stunde ſchon aus dem Staube gemacht Flucht in die Geheimſitzung Lage der Schiffahrt nichts für die Oeffentlichkeit. „Die„Daily Mail“ dom 28. Februar ſchrieb in ihrem Leitartikel u. a.:„Im Unterhaus wurde der Wunſch aus⸗ geſprochen, die Lage unſerer Schiffahrt ausführlich zu beſpre⸗ chen. Obwohl der Premierminiſter die Bitte nicht uͤbſchlug, verwies er auf die Schwierigkeiten, die verurſacht werden würden, wenn zwiſchen die Verhandlungen über wichtig Angelegenheiten eine Debatte eingeſchaltet würde. In jedem Fall, fügte er hinzu, müſſe die Debatte geheim ſein.“ Da⸗ Blatt erklärt dazu:„Die Debatte mag ſchon geheim ſein aber es gibt unter allen Belangen der Nation keine wich⸗ tigere Angelegenheit als dieſe, die verhandelt werden muß Und wir hoffen, daß die Mitglieder des Unterhauſes auf ihre baldige Behandlung drängen. Die Gefahren aus dei Lage der Schiffahrt ſtellen ein ebenſo ernſtes Problem dar wie diejenigen, die ſich im September aus der Lage der Luftwaffe ergaben Der Zwiſchenfall auf einer Werft in Clydebank, wo ſchon zum zweitenmal Hunderte von Män⸗ nern vom Arbeitsplatz fortgeſchickt wurden, weil ſie wenige Minuten zu ſpät gekommen ſind, iſt ein treffendes Bei⸗ ſpiel für die Verantwortungsloſigkeit, mit der die Inter⸗ eſſen der Nation von gewiſſen Kreiſen behandelt werden.“ Die Ausführungen der„Daily Mail“ zeigen wieder ein⸗ mal, wie Churchill die letzten großen Erfolge unſerer Kriegsmarine und unſerer Luftwaffe in die Knochen gefah⸗ ren ſind. Ex hat ja auch wirklich guten Grund. das Licht der Oeffentlichkeit bei einer Ausſprache über die Lage der britiſchen Schiffahrt zu ſcheuen. Darum alſo— wenn über⸗ haupt— in jedem Fall eine Geheimſitzung“ Aber auch ſie kann die Tatſache nicht aus der Welt ſchaffen, daß die deut⸗ ſchen Schläge geſeſſen haben und immer beſſer ſitzen werden. Mehrere Schiffswracks mit ſtarker Schlagſeite. Aufklärungsflugzeuge der deutſchen Luftwaffe haben im Seegebiet weſtlich von Irland feſtgeſtellt, daß mehrere Schiffswracks, die die Spuren ſtarker Brände zeigten, mit ſchwerer Schlagſeite auf dem Waſſer trieben. politiſches Allerlei Ausbau der von England abgetretenen Stützpunkte. Das US A⸗Marineminiſterium gab bekannt daß Bau⸗ aufträge in einer Geſamthöhe von einer Million Dollar ab⸗ geſchloſſen worden ſeien als Auftakt zur Errichtung von Luftbaſen auf acht der von den Engländern übernomme⸗ nen Stützpunkte Gleichzeitig wurden Aufträge in Höhe von zwölf Millionen Dollar für den Ausbau von St. Lucia, Antigur und Jamaica zu Flottenſtützpunkten vergeben. Rumänien hinter Antonescu Vorläufiges Ergebnis des Volksentſcheides. Bukareſt, 4. März. Eine amtliche Mitteilung gibt als vorläufiges Geſamtergebnis der Volksabſtimmung in Ru⸗ mänien folgende Zahlen für das ganze Land an: Abgege⸗ bene Stimmen: 2020 975, davon Ja-Stimmen 2018 417, Nein-Stimmen 2558. Die Nein-Stimmen belaufen ſich alſo auf etwa eins vom Tauſend. Es gibt ganze Kreiſe, in denen bei bis zu 80 000 Ja⸗ Stimmen keine einzige Nein⸗Stimme abgegeben wurde. Eine Anzahl Kreiſe verzeichnet nur eine 1 Nein⸗ Stimme, zahlreiche Kreiſe nur zwei bis vier Nein⸗Stimmen. 0 England hilfe⸗Oebatte geht weiter Ankrag auf Kedezeitbeſchränkung abgelehnt. 5 Washington. 4. März Im Senat ſcheiterte ein erſten Verſuch der Regierungsmehrheit, die Englandhilfe⸗Debatte zu begrenzen, um eine ſchnelle Annahme des Geſetzes mög⸗ lich zu machen. Der Vorſitzende des Außenpolitiſchen Aus⸗ . 8 der Demokrat George, brachte einen Antrag auf einſtimmige Annahme einer Redezeit von einer Stunde ſe Senator ein Für ſeden Zuſatzantrag ſollte die Redezeit auf eine halbe Stunde beſchränkt werden Der Antrag ſcheiterte an dem Widerſpruch des Demokraten Clark, der ſagte, daß eine zeitliche Begrenzung bei einer ſo wichtigen Frage un⸗ möglich ſei. Angeſichts der Tatſache, daß das Schickſal der 1 Nation von dem Geſetz abhänge, ſei die Aussprache isher ſchon ſehr kurz geweſen. 8 Im Laufe der weiteren Debatte ſprach der Republika⸗ ner Bridges, der für das Englandhilfe⸗Geſetz eintrat. Auf Senator Bridge folgte der Demokrat Reynolds, der er⸗ klärte, daß eine erer Erörterung jeglicher Geſetzge⸗ bun N ei. Vorher hatte Senator Wheeler 15 eben alle gegen den Antrag zeitlicher Begrenzung der Rede⸗ 0 geäußerk. Er wundere ſich nicht, daß die Anhänger das uglandhilfegeſetz möglichſt raſch durchpeitſchen wollten. Sie wüßten nämlich. daß, ſobald dem Volk klar werde, worum es gehe, im ganzen Land eine Auflehnung gegen das Ge⸗ ſetz kommen werde. a 5 1 1 *