eee nne Nr. 54 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 5. März 1941 Aeber die Donau! Deutſche Panzer rollen über die von den Pionieren gebaute Brücke. Von Kriegsberichter van Bevern. In Bulgarien.(PS.) Samstagmittag hat uns der Rund⸗ euk aus Wien die Nachricht gebracht, daß Bulgarien die kundung ſeiner herzlichen Sympathien für das Deutſche Reich durch den Beitritt zum Dreimächtepakt gekrönt hat. 1 Damit findet die Waffenbrüderſchaft, die die Preußen des Nordens und die„Preußen des Balkans“, wie man die Bulgaren nennt, im vierjährigen harten Ringen des Welt⸗ krieges geſchmiedet haben, erneut eine männlich⸗ſoldatiſche Beſtätigung, Dieſe Neubelebung der deutſch⸗ bulgariſchen Waffenbrüderſchaft fand am Sonntagmorgen ihren ſichtba⸗ ren Ausdruck durch das Einrücken ſchneller deutſcher Trup⸗ pen in den bulgariſchen Raum. Damit überſchritten zum erſten Male ſeit 1918 deutſche Truppen wieder die untere Donau. 5 Im erſten Morgengrauen— Nebelfetzen geiſtern noch * über die trübgelben Fluten der behäbig dahingleitenden Do⸗ nau— ſtehen wir auf dem Nordufer auf rumäniſchem Ge⸗ biet, und die Türme und Dächer der benachbarten bulgari⸗ ſchen Stadt deuten ſich nur in einer verſchwimmenden Sil⸗ houette an. Laſtkähne ſind am Pier feſtgemacht, die Auf⸗ bauten größerer Schiffe ſtehen wie Striche im Morgen⸗ dunſt. Das Ueberſchwemmungsgebiet der Donau mit ſeinen umfaſſenden Deichbauten, die gegen die Gewalt des Waſ⸗ ſers geſetzt ſind, haben wir hinter uns gelaſſen und ſtehen nun bewundernd auf dem Meiſterwerk deutſcher Pionier⸗ Einheiten, die in kurzer Zeit den Strom mit großen Laſt⸗ kähnen, mit männerſtarken Bohlen und Streben überwun⸗ den haben. Oftmals im Laufe der Jahrhunderte hat man die Donau durch Brückenbauten in Feſſeln geſchlagen Al⸗ kein von der Wende des 18. Jahrhunderts bis zum Welt⸗ krieg ſind 25mal Kriegsbrücken in nördlicher und ſüdlicher Richtung über die unkere Donau geſchlagen worden, aber dieſe Kriegsbrücke, die wie ein mächtiges Band vor uns kHegt, hat keine Vorgänger. Sie iſt der Gipfelpunkt aller Er⸗ fahrungen, die unſere Pioniertruppen in friedensmäßiger Schulung und im harten Einſatz des Weſtfeldzuges geſam⸗ melt haben. Und berechtigter Stolz beſeelte alle dieſe kerni⸗ gen Männer mit der ſchwarzen Litze, als geſtern zum er⸗ ſten Male auf dieſer Kriegsbrücke über die untere Donau die Reichskriegsflagge in feierlicher Flaggenparade gehißt wurde und mit ihrem ſieghaften Flattern auch dieſen Raum des Balkans unter den Schutz der deutſchen Waffen nahm. Aber jetzt iſt keine Zeit mehr. den Blick rückwärts zu wenden: Unſere Truppen rollen an! Pfeilſchnelle Flug⸗ zeuge wirbeln über uns hinweg und werden vom Dunſt und Nebel verſchluckt. Aufklärer ziehen ihre Bahnen. Da ſind die erſten Einheiten der Erdtruppe, Soldaten der Auf⸗ klärungsabteilung, Kradſchützen. Pionfere. Panzerfäger., Männer der Schützenregimenter und der Nachrichtenein⸗ heiten. Artillerie und nun die Panzer aller Größen, die die⸗ er Kampfgruppe den Namen gegeben haben. Die Männer, die hier auf ihren Fahrzeugen Gewehr und MG umfaſſen, die ihre Räder über die Bohlen ſteuern die ſo jugendfroh auf ihren Panzern ſtehen, ſie haben an ihre Fahnen Na⸗ men geheftet. die immer vom Ruhm deutſcher Waffen er⸗ zählen werden. Alle dieſe entſcheidenden Schlachten werden 5 wieder in uns lebendig, wenn die Panzer, die Panzerge⸗ ſchütze und die Sturmartillerie an uns vorüberraſſeln. . Sie rollen auf den dumpf tönenden Bohlen der deut⸗ ſchen Kriegsbrücke über die Donau in das verbündete Bul⸗ garien, deſſen Menſchen uns zujubeln wie einem guten Freund, den man nach langen Jahren wiederſieht Unge⸗ heurer Schwung beſeelt die Männer und die Waffen, die neues deutſches Soldatentum verkörpern. In ihren Seelen E wohnt der Sieg, der Schlag ihrer Herzen heißt Tapferkeit. . und beides klingt zuſammen zu dem unbeugſamen Willen. g England entſcheidend zu vernichten. Der Führer hat geſaat, wir werden England da angreifen wo es ſich zeigt Fraat 155 dieſe Männer der Panzergruppe, die im erſten Morgen⸗ [llccht des jungen März mit ihrem Marſch über die Donau * eine neue Stellung gegen England beziehen, fragt ſie, ob wir die Kraft und die Macht dazu haben! Vor 40 000 Soldaten und Arbeitern. DNB. Berlin, 4. März. Auf Einladung der Gauleiter entſandte Reichsminiſter Dr. Goebbels die Spielgemein⸗ ſchaft der„Berliner Künſtlerfahrt“ unter Leitung von Reichskulturwalter Hinkel im Monat Februar in die Gaue Danzig⸗Weſtpreußen, Heſſen⸗Naſſau und Hamburg und auf Wunſch militärischer Dienſtſtellen zu Spezial⸗Jor⸗ mationen der drei Wehrmachtsteile. In Großveranſtaltun⸗ en, die die„Berliner Künſtlerfahrt“ auch aleichzeitig zu auſenden von Rüſtungsarbeitern führte, kamen über 40 000 Kameraden der Wehrmacht und der Arbeit in den Genuß diefer einmaligen Spielgemeinſchaft bekannteſter Künſtler des Theaters, des Muſiklebens und des Films. Auch im Monat März wird auf Anweiſung von Reichsmi⸗ niſter Dr Goebbels die„Berliner Künſtlerfahrt“ zahlreiche Großveranſtaltungen vor Soldaten und Rüſtungsarbeitern im Weſten und Oſten des Reiches und in den beſetzten Ge⸗ bieten durchführen. Waſſerwirtſchaſt Großdeuiſchlands nach dem Kriege Saben ſchon vor dieſem Kriege trotz der beſtehenden ſchwierigen Verhältniſſe auf dem Arbeitseinſatzgebiet in der deutſchen Landwirtſchaft die Waſſerwirtſchaftsar⸗ beiten in erheblichem Umfang geholfen, Deutſchlands Ver⸗ ſorgung mit Nahrungsmitteln zu ſichern, ſo müſſen wir uns immer deſſen bewußt ſein, daß nach dem deutſchen Siege die Waſſerwirtſchaft des neuen deutſchen, weit größeren Lebens⸗ raumes vor gewaltigen Aufgaben ſteht. In dieſem, Kriege aber ſind die von Reichsminiſter Darre rechtzeitig eingelei⸗ teten Waſſerwirtſchaftsmaßnahmen inſofern von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung geworden, als ſie uns einmal die Durch⸗ führung der Erzeugungsſchlacht ermöglichten und dadurch zum anderen der von England unternommene Verſuch, uns zu blockieren, unwirkſam wurde. Es gilt, nach dem Kriege die bereits angefangenen Melio⸗ rationen wieder aufzunehmen, da trotz der durchgeführten Maßnahmen noch viele Hektar deutſchen Bodens der Ent⸗ und Bewäſſerung bedürfen. Insbeſondere iſt in den neuen Oſtgebieten auf dieſem Gebiet viel nachzuholen. Im Alt⸗ reich wird es notwendig, die Bewäſſerung zu fördern, die ſich gegenüber der Entwäſſerung noch im Rückſtand befin⸗ det, d. h. es ſind alle die Möglichkeiten auszuſchöpfen, in denen durch geregelte Waſſerwirtſchaftsführung oder dauernde Bewäſſerungsanlagen zwei oder drei Ernten in einem Jahr mit Sicherheit erzielt werden können. Auf anderem Gebiete haben wir die Aufgabe, den ſchon beſtehenden Hochwaſſer⸗ ſchutz in großzügiger Weiſe auszubauen, um immer noch vor⸗ kommende Hochwaſſerſchäden ſo weit als möglich zu verhüten. Da die allgemeine Ertragsſteigerung der Landwirtſchaft einen verſtärkten Zwiſchenfruchtbau und eine verbeſſerte Humus⸗ wirtſchaft, insbeſondere der leichten Böden zur Folge hat, müſſen wir dort für die Zukunft mit einem erheblichen Waſ⸗ ſermehrverbrauch rechnen; auch ihn gilt es ſicherzuſtellen. Im Bereich der Forſtwirtſchaft ſind wir daran, Monokulturen durch Miſchwald zu erſetzen. Die Durchfüh⸗ rung dieſer Arbeiten bedingt zunächſt einen weſentlich grö⸗ ßeren Waſſerverbrauch als bislang, hat aber dann auf der anderen Seite den Vorzug, in dieſen Waldgebieten uns neue Waſſerbehälter zur Regelung des Waſſerhaushaltes erſtehen zu laſſen. Auch die Maßnahmen des Wohnungsbaues und des damit verbundenen ſtärkeren Waſſerbedarfes in Stadt und Land ſind in vollem Umfange zu berückſichtigen. Daher wird der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft beſondere Maßnahmen ergreifen, damit die Waſſerverſor⸗ gung auf dem Lande, gemäß ihrer volkspolitiſchen Bedeu⸗ tung weitgehend verbeſſert wird. Die kommende Betriebs⸗ waſſerverſorgung unſerer Dörfer ſieht vor, daß das Waſſer den Küchen, Ställen und Gärten zufließt. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß Induſtrie, Waſſerſtraßenverkehr und Energie⸗ 1 wirtſchaft in ihrer zukünftigen Aufgabenſtellung weſentlich grö- ßere und weitgehende Planungen anſetzen müſſen, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. Auch ſie werden deshalb nach dem Kriege bedeutend mehr Waſſer verbrauchen als bisher. Dabei darf nicht vergeſſen werden, daß die Forderungen einer ſchönen naturgebundenen Landſchaftsgeſtaltung durch die rich⸗ tige Durchführung der waſſerwirtſchaftlichen Anlagen gewähr⸗ leiſtet werden. Hier verlangt das Planen vom Waſſerwirt⸗ ſchaftler, daß ihm die lebende Natur der große Lehrmeiſter iſt. Es iſt daher eine der wichtigſten waſſerwirtſchaftlichen Zu⸗ kunftsaufgaben, die in den einzelnen Flüſſen, Seen und Re⸗ ſervoirs vorhandenen Waſſermengen und den vorausſichtlichen Bedarf der Wirtſchaft an Waſſer wenigſtens überſchläglich zu ermitteln, um ſich auf Grund dieſer Feſtſtellungen ein Bild davon zu machen, wie das vorhandene Waſſer im Raum der Wirtſchaftsentwicklung zu verwenden iſt. In den Jahren 1933—36 wurden z. B. durch die Meliorationsarbeiten insgeſamt 536 000 ha neues Land ge⸗ ſchaffen, eine Leiſtung, die von geſchichtlicher Bedeutung iſt. Die Arbeiten der Landeskultur und der Waſſerwirtſchaft haben hier ſchon einen anerkennenswerten Beitrag zur Löſung des Problems Volk ohne Raum und zur Mehrerzeugung aus eigener Scholle geleiſtet. l Die von Reichsminiſter Darre in den letzten Jahren ins Leben gerufenen Waſſerwirtſchaftsſtellen ſind in ihren Ar⸗ beiten nunmehr ſo weit vorangeſchritten, daß man nach dem Kriege einen Ueberblick über Waſſervorrat und Waſſerbedarf für das geſamte Reichsgebiet erhalten wird. Auf Grund die⸗ ſes Materials werden dann die waſſerwirtſchaftlichen Gene⸗ ralpläne im Einklang mit den beabſichtigten Raumplänen auf⸗ e 2 2 r 1 Vitaminiſierte Margarine Wp D. Die neuzeitliche Ernährungslehre iſt von ih an bei der Durchführung der Kriegsernahrungswixtſchaft maßgeblich eingeſchaltet worden. Ihr iſt es mit zu danken, daß in dieſem Kriege im Gegenſatz zum Weltkriege Mangel⸗ erſcheinungen bei der Ernährung der Bevölkerung vermie⸗ den worden ſind die durch eine falſche Zuſammenſetzung der Nahrung verurſacht werden. Eine wichtige Rolle ſpfelt hier⸗ bei die Vitaminforſchung. Glfegentlich eines auf Veranlaſ⸗ fung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft von der Nachrichtenſtelle des Reichsnährſtandes veranſtalte⸗ ten Preſſemyfanges gab der bekannte Vitaminforſcher Pro⸗ feſſor Dr. Scheunert, Leipzig, einen eingehenden Ueberblick über die Auswertung der Ergebniſſe der Vitaminforſchung bei unſerer heutigen Ernährungswirtſchakt. 5 In dieſem Zuſammenhang iſt ieuerdings eine wichtige Maßnahme getroffen worden, indem die geſamte Mar⸗ garine die ſeit Mitte Janugr zur Verteilung gelangt, üftaminifſiert wurde. Hierbei wird der Margarine mik Hilfe von Vitamin⸗A⸗Konzentraten der Vitamin⸗A⸗Gehalt verliehen der dem mittleren Gehalt der Butter an dieſem unentbehrlichen Schutzſtoff entſpricht. Die Vitamin⸗A⸗Kon⸗ zentrate ſind natürlichen Urſprungs. Sie werden aus den vitaminreichen Lebern des Wales und einiger Fiſcharten (Thunfiſch Heilbutt. Rotbarſch. Dorſch) gewonnen. Bevor ſie jedoch für den vorliegenden Zweck Verwendung kinden. werden ſtörende Geruchs. und Geſchmacksſtoffe entfernt In raffiniertem Speiſeöl gelöſt werden ſie dann während des Herſtellungsganges der Margarine zugeſetzt. Durch dieſe Maßnahme wird die Margarine der Butter noch mehr an⸗ geglichen die das Vitamin A gerefts enthält, die uns aber in den Wintermonaten nicht ſo reichlich zur Verfügung ſteht wie im fibrigen Teif des Jahres Auch die an Vitamin reichen Grüngemüſe gibt es m Winter nicht ſo häufig auf dem Markt Das Niol unſerer Ernährungsführung gehk nun dahin, der Geſamtheit unſeres Polkes eine möglichſt hochwertige Ernährung zu gewährleiſten. Die Beſchaffung des notwendigen ſehr teuren Vitamin⸗A⸗Konzentrates er⸗ folgt aus Reichsmitteln, ſo daß für die Veebrauchex keine Verteuerung dieſes neuartigen Nahrungsfettes entſteht Da das Vitamin⸗Konzentrat Zeſchmacklas iſt tritt keinerlei Ge⸗ ſchmacksveränderung infolge der Beimtſchung ein. Die angeſtellten Koſtverſuche ergaben daß tatſächlich ein Geſchmacksunterſchred der itaminiſierten Marga⸗ rine und der nicht nitaminiſſerten Margarine nicht feſt⸗ züſtellen war. Profeſſor Scheunert wies darauf hin daß dieſe vitaminſſierte Margarine in ganz beſonderem Maße dazu beſtimmt iſt, als Brotaufſtrich verwendet zu werden, weil hierbei das Vitamin A im ſſcherſten vom menſchlichen Organismus verwerzet wird Zu langes Kochen oder Bra⸗ ten zerſtört, ähnlich wie es bei der Butter oder beim Bur⸗ terſchmalz der Fall iſt auch das in der Margarine enthal- tene Vitamin A Deshalb müſſen die Hausfrauen darauf achten dieſe Margarine ähnlich wie Butter möalichſt erſt den fertig gekochten Gerich kon zuzufügen g Die chemiſche Probe Neue Wege bei der Prüfung von Pflanzenſamen auf ihrs . Keimfähigkeit „Sehr oft ergiht ſich in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft die wendigkeit, Samen auf ihre Keimfähigkeit hin zu un er⸗ Beſonders intereſſiert hieran iſt natürlich der Sa⸗ indler, der immer bemüht ſein wird, Saatgut in ein⸗ iem Zuſtand zu liefern. Man halte früher zur auf die Keimfähigkeit keine andere Möglichkeit als man ſeine Nee zug. Dieſe Probenausſaat bat aber genie ganze Reihe erheblicher Nachteile. Zunächſt dauert es bisweilen ſehr lange ehe ein Ergebnis vorliegt Auch kön⸗ nau bei dieſer Ausſaat zumeiſt nicht alle natürlichen Ver⸗ hältniſſe berückſichtigt werden. Sehr erheblich nachteilig iſt, daß das übrige Suatgut während der Zeit, in der die Pro⸗ beausſaat beo zet wird, an Keimfähigkeit ſtark verlieren kann. Und ſchließlich darf nicht unberückſichtigt bleiben, daßß dies Verfahren ccch! koſtſpielig iſt. 8 85 5 Eine ſehr weſen liche Vereinfachung bedeutet die Prſt⸗ fung auf Keimfähigkeit durch eine chemiſche Unterſuchung des Samens. Zu dieſem Zweck werden die zu prüfenden Sa⸗ men einige Zeit in Waſſer eingeweicht; hierauf wird die eigentliche Keimpreſſe mit einer feinen Nadel entfernt. Dieſe Keimpreſſe wird dann für 24 Stunden in eine ſtark ver⸗ dünnte Löſung von Natriumſelenit gelegt. Und jetzt kann ein eigenartiges Verhalten das Keimes beobachtet werden: der noch lebensfähige Keim eines Samens färbt ſich rot, während der abgeſtorhene unverändert bleibt Die Verfär⸗ bung iſt darauf zurückzuführen, daß der lebende Keim im⸗ ſtande iſt, in der Löſung einen chemiſchen Prozeß auszu⸗ löſen.— Ein anderes Verfahren gründet ſich darauf, daß ein beſtimmter Farbſtoff, das Indigkarmin, die Eigenſchaft haf, abgeſtorbene Zellen anzufärben. ö fähigen Sproſſen ungefärbt. Jeder Opferſonniag mahnt uns an das Blutopfer unſerer Soldaten. geſtellt werden. weilſen. Die Erſtarkung des Bauerntums bildet einen Grund⸗ Aufbaues. Dazu hat der Aus tauſch deutſcher Produktionsmittel mit den natürlichen 10 1 Süde die aus ihren Abſatznöten in Großdeutſchland den beſten Kunden und einen gefeſtig⸗ Mitller zur Stürlung des Bauerntums Vielſeitige Hilfen im Spiegel der Wiener Frühjahrsmeſſe 7 durch mit den warnenden Gegenſtücken wieder. Muſtergültige Dunggruben und Ställe, die beſtmögliche Bodenbearbei⸗ tung in der Ebene wie im Gebirge, volle Ausnützung der Feldfrüchte und des Futters reihen ſich im anſchaulichen Beiſpiel aneinander; auch der Raps⸗ und Zwiſchenfrucht⸗ bau, der beſondere Förderung verlangt, iſt berückſich⸗ tigt. Gegenüber der einſeitigen Produktionsrichtung in Teilen der Südoſtländer werden hier die vielfältigen Möglichkeiten gezeigt, die unter den verwandten land⸗ ſchaftlichen und klimatiſchen Bedingungen des Donau⸗ raumes ſich auswerten laſſen. i 8 Zugleich wird im Freien ein ſorgſam ausgewählter Maſchinenpark gezeigt, der für die bäuerliche Wirtſchaft geeignet iſt. Nachdem die Landmaſchine ſich auf den Groß⸗ betrieben Geltung erobert hatte, wurde gerade die deutſche Technik dem geſamten Bauerntum zum wirkſamen Bei⸗ ſtand. Demgemäß wird die Wiener Spezialſchau auf 5000. Quadratmeter Fläche insbeſondere den Bauernſchlepper als die den bäuerlichen Erzeugungsumſtänden angepaßte R Energiequelle vorführen, daneben den Motorpflug, der Auswechſelung der Teile als Vielfachgerät auch an⸗ Zwecken dient, den deutſchen Mähdreſcher, Trocken⸗ deren maſchinen für die ſutterwichtigen Maiskörner und Kar⸗ toffeldämpfer. Mit den oſtmärkiſchen werden die aus⸗ mit ländiſchen Beſucher es inne werden, daß all d ſparenden Hilfsmittel die Kräfte für and arbeit⸗ r andere Ar machen oder ihre Verknappung ausgleichen, rechtzei bürden können, ſo führen chemiſche Werke die wirkſamſte Kenntnis ihrer Abwehrmittel erweitert und vertieft w den. Neben dem induſtriellen Beiſtand behält da gen für das h Nationen. 55 ſaben frei Beſtellung ebenſo wie verluſtfreie Einbringung der Ernte und ihre haltbare Verwertung ſichern, daß ſie noch zurüc gebliebene Erträge nachhaltig zu ſteigern imſtande ſind. Für die Berghöfe iſt es geradezu eine Lebensfrage, daß die Nutzung ihrer ſchwer und gefahrvoll zu bearbeitenden Steilhänge verbeſſert und erleichtert wird. Für dieſen Zweck werden in Wien Seilaufzüge und Seilpflüge, Mo⸗ tormäher und Melkmaſchinen zur Darſtellung gebracht. Auch die elektrotechniſche und chemiſche Induſtrie wer⸗ den ihre bewährten Erfindungen im Dienſt der Landwir ſchaft zeigen. Kommen die elektriſchen Geräte der eigen lichen Hof⸗ und Hauswirtſchaft zugute, in der Elektro⸗ herde und Waſchmaſchinen überlaſtete Bäuerinnen Kampfmittel gegen Schädlinge vor. Dieſe Pflanzenſchm rotzer ſchädigen nicht nur den Weinbau, der den Do lauf begleitet, ſondern auch lebensnötige Nahrungsmi auf dem Felde, in Scheuer und Keller um hohe Millione werte. Daher muß die Erkenntnis ihrer Gefahren das Proben des Samens ausſäte und aus dem Ergeb⸗ Hier bleiben alſo die keim⸗ 8 Wir wollen uns ebenbürtig er- * . 8 Bulgarien Ein Volk erkämpft ſich die Freiheit. Die Bulgaren waren urſprünglich an der unteren und mittleren Wolga ſeßhaft, wo ſie ein großes Reich innehatten. Ein Teil von ihnen eroberte im 5. Jahrhundert die Ukraine, die Moldau und Siebenbürgen, überſchritt die untere Donau und nahm das ganze Land bis zum Ballan in Beſitz. Im 13. Jahrhundert kam das Land unter türkiſche Herrſchaft, unter der es bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ver⸗ blieb. Nach dem ruſſiſch⸗türkiſchen Krieg ſetzte Rußland die Errichtung eines ſelbſtändigen Bulgarien durch, das auch den größten Teil von Thrazien und faſt ganz Mazedonien um⸗ faſſen ſollte, aber der Berliner Kongreß Heiteinimte⸗ daß das Fürſtenſum Bulgarien auf das Land zwiſchen Donau und Balkan beſchränkt wurde und dem Sultan tributpflichtig blieb. 1885 wurde das nördliche Oſtrumelien⸗Thrazien an Bulgarien angegliedert. Ferdinand von Coburg, der kurzlich ſeinen 80. Geburtstag feierte, erreichte 1908 unter geſchickter Ausnutzung der ruſſiſch⸗türliſchen Spannungen die völlige Unabhängigkeit des bulgariſchen Staates. Jedoch blieb Bulgarien an ſeiner thraziſchen Südgrenze vom offenen Meer getrennt. Der erſte Balkankrieg 1912/3 brachte dann die Angliederung der thra⸗ ziſchen Küſte. Wiedergutmachung eines ſchweren Unrechts. Auf der Seite der Mittelmächte nahm Bulgarien im Welt⸗ krieg an der Niederwerfung Serbiens und Rumäniens teil. Nach dem Zuſammenbruch der Salonikifront im September 1918 und nach dem Pariſer Vorort⸗Frieden von Neuilly mußle Bulgarien den ihm nach den Balkankriegen verbliebenen Reſt Thraziens und den Zugang zum Aegäiſchen Meer mit dem Hafen Dedeagatſch an Griechenland abtreten. Doch hat Bul⸗ garien ſeine Rechtsanſprüche auf die Küſtenzone zum Mittel⸗ meer niemals aufgegeben. Sehnſucht aller Bulgaren, die Folgen des demütigenden Friedens von 1919 zu beſeitigen, doch ſtieß es bei ſeinen nächſten Nachbarn ſtets auf kalte Ablehnung. Noch im Februar 1940 wurde auf der Belgrader Konferenz von Rumänien, Griechenland, der Türkei und Jugoſlawien die Verlängerung des Balkanbundes, den Bulgarien mit Recht ſeit dem Tage ſeiner Gründung immer als gegen ſich gerichtet angeſehen hat, um weitere ſieben Jahre beſchloſſen. Das war die konſequente Durchführung einer Politik der franzöſiſch⸗engliſchen Hege⸗ monie, die in Neuilly— dem bulgariſchen Verſailles— ſchwere Gebietsverluſte im Norden und Süden Bulgarien zufügte. Der Wiener Schiedsſpruch vom 31 Auguſt 1940 beendete das ganze Keſſeltreiben gegen Bulgarien und machte dem Balkan⸗ bundſpuk ein raſches Ende. Durch die Rückgliederung der Süddobrudſcha trug der enge Kontakt mit den Achſenmächten ſeine Früchte. Die Wiedergutmachung dieſes ſchweren Unrechts an ſeinem Waffengefährten von einſt war dem befreundeten Deutſchland eine Herzensſache. Mit dem Beitritt Bulgariens zum Dreimächtepakt werden die freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen, die ſeit jeher zwiſchen den beiden Ländern beſtanden haben, noch enger geknüpft. Zwiſchen Donau und Mittelmeer. Das heutige Bulgarien hat bei einer Größe von 103 146 Quadratkilometer 6254000 Einwohner, alſo 60,6 auf den Quadratkilometer. Das Land iſt dadurch gekennzeichnet, daß ſeine weiten und fruchtbaren Ebenen durch große und un⸗ wirtliche Gebirge geſchieden werden. Der„Hohe Balkan“ trennt die bulgariſche Donauebene von den ſüdbulgariſchen Breiten des Maritzatales. Hinter dem weſtöſtlich verlaufenden Teil der oberen und mittleren Maritza und dem Meer erhebt ſich noch ein Gebirge, das ſogar höher iſt als der„Hohe Balkan“, Das iſt das Rhodopes⸗Gebirge, das die 3000⸗ Meter ⸗Grenze ſtreift und damit die höchſten Berge des Balkans um gute 500 Meter hinter ſich läßt. Das Aegäſſche Meer iſt von dem Kamm des Rhodope⸗Gebirges ſtellenweiſe nur 30 Kilometer, im Durchſchnitt 70 Kilometer, entfernt. Die Verbindung Südbulgariens mit Nordbulgarien iſt durch den Hohen Balkan“ gehemmt, der die Wetterſcheide zwiſchen dem kontinentalen Oſteuropa und dem Mittelmeerklima bildet. Wilde Stſürme, große Schneeverwehungen und heftige Ueber⸗ ſchwemmungen wiederholen ſich faſt jedes Jahr und unter⸗ brechen oft auf mehrere Tage, ja ſogar auf Wochen, die Eiſen⸗ bahnverbindung Sofia— Adrianopel. Viele Ausfuhrwaren Bulgariens ſind aber wegen Transportverzögerungen emp⸗ findlich. So erklärt ſich der Wunſch nach einem eigenen Zu⸗ gang zum Aegäiſchen Meer. Im Norden grenzt Bulgarien an Rumänien, wobei auf weite Strecken hin die Donau dieſe Grenze bildet. Nach Weſten hin grenzt Bulgarien an Südſlawien, nach Süden an Griechenland Der bul⸗ gariſche Nachbar im Südoſten iſt die Türkei, deren Haupt⸗ ebiet zwar in Kleingſien liegt, die aber noch mit Türkiſch⸗ e Anteil am Balkan hat. 5 Bulgarien iſt ein ausgeſprochenes Agrarland. Nicht weniger als 80 Prozent ſeiner Bevölkerung ſind in den verſchiedenen Gebieten der Landwirtſchaft tätig. Die nächſtgrößere Wirtſchaftsgruppe, Induſtrie und Handwerk, macht nur 10 Prozent der Bevölkerung aus Bulgarien produ⸗ Buchweizen, Hirſe. Reis, Mohnblumen, Tabak, Wein, Obſt, Gemüſe uſw. Ein ehr wichtiges Ausfuhrgut Bulgariens iſt das Roſenöl, das in den weiten. Roſengärten des Landes 3650 Hektar Land bedeckt. Braunkohle, Kupfer, Blei und Mangan. Deutſchland, das inter den Kundenländern wie auch unter den Lieferländern eee VV a s till und blaß ſtand Gitta neben ihrem Mann an 1 Gruft, in die man Tante Edgarines ſterbliche ger Selbſtverſt nd rock über und gi dei dem Ueberhaupt war es ſeit jeher die ziert in erſter Linie die gängigen Getreideſorten, ferner Mais, An Bodenſchätzen ſind vertreten ilgariens an erſter Stelle ſteht, liefert vor allem Maſchinen, nau ſo ſtill ſaß ſie dann in ihrem war ihr alles fremd geworden. Ihr Inſtrumente. Apparate, Textilwaren uſw. nach Bulgarien, während es von dort einen großen Teil ſeines Bedarfes an Mais, Obſt und Oelfrüchten und Induſtriepflanzen, Tabak uſw. deckt. Ein großer landwirtſchaftlicher Vierjahresplau dient dem Ziele, Bulgarien ſtärker als bisher an dem großen europäiſchen Warenaustauſch teilnehmen zu laſſen. Deutſch⸗ land wird mit ſeinen großen wirtſchaftlichen Kräften dazu beitragen, im Rahmen des gegenſeitigen Warenaus⸗ lauſches der bulgariſchen Landwirtſchaft und damit der bul⸗ gariſchen Geſamtwirtſchaft den Weg zu geſteigerten Ergebniſſen zu erleichtern. g Das bulgariſche Volksheer. Schon früh hat ſich Bulgarien eine einheitliche Volks⸗ wehrmacht geſchaffen. Die vielfachen Kämpfe gegen die tür⸗ kliſche Fremdherrſchaft waren der Ausgangspunkt für die Er⸗ ſtarkung des Kampfgeiſtes und der Anſporn für die Förderung der militäriſchen Ausbildung des bulgariſchen Soldaten. Der ehemalige König Ferdinand hat viel für die Organiſation und Stärkung der bulgariſchen Armee getan. Im Weltkrieg haben die deutſche und die bulgariſche Wehrmacht drei Jahre lang Schulter an Schulter gekämpft, und trotz dem tragiſchen Ende des Krieges ging das bulgariſche Heer ehrenvoll aus dem ungleichen Kampf gegen die feindliche Uebermacht hervor. Nach dem Weltkrieg mußte die Wehrmacht aufgelöſt und durch ein kleines Berufsheer erſetzt werden. Die Effektivſtärke durfte nicht die Zahl von 30 000 Mann überſchreiten. Erſt 1938 wurde Bulgarien von den entwürdigenden Beſtimmungen des Frie⸗ deusdiltates befreit. Heute ſteht das bulgariſche Heer wieder jung, ſtolz und ſtark um ſeinen oberſten Führer, den König Boris III., den Sohn König Ferdinands, der im ganzen Lande in höchſtem Anſehen ſteht. Der König iſt 47 Jahre alt und verheiratet mit der italieniſchen Prinzeſſin Joanna, die ihm 1933 die Prinzeſſin Marie Louiſe und am 16. Juni 1937 den Thronfolger Simeon gebar. Der König, der als Privat⸗ mann ſich außergewöhnliche Kenntniſſe auf dem Gebiete der Technik, vor allem des Eiſenbahnweſens, angeeignet hat, ver⸗ ſtand es in den durch das Friedensdiktar von Neuilly geſchaf⸗ fenen ſchwierigen, ja manchmal verzweifelten Situationen ſeines Landes ſtets, mit einer außerordentlich elaſtiſchen Zügelführung den bulgariſchen Staat durch alle Fährniſſe hindurchzuſteuern. In ſeiner ebenſo klugen wie energiſchen Art hat er es auch erreicht, daß Bulgarien ſich in die Front der Mächte einreiht, die ſich die Neuordnung Europas auf der Grundlage der Gerechtigkeit zum Grundſatz gemacht haben. Traditionelle Freundſchaft mit Deutſchland. Der außenpolitiſchen Neuorientierung Bulgariens ging das Beſtreben voraus, das innenpolitiſche Leben des Lan⸗ des ohne jegliche parteimäßige Bindung zu organiſieren Auf dem Wege eines autoritär ausgerichteten Regimentes wurde von der bulgariſchen Regierung eine Reihe von Maßnahmen getroffen, durch die das Land auch innerpolitiſch an die großen Ideen der Achſenmächte angeglichen wurde. Raſſeſchutzbeſtim⸗ mungen gegen das Judentum, Auflöſung und Verbot der Frei⸗ maurerlogen, Ertüchtigung der bulgariſchen Jugend und vor allem Ausbau der kulturellen Beziehungen zu den Achſenmäch⸗ ten kennzeichnen den innenpolitiſchen Weg Bulgariens. In ſeiner außenpolittſchen Kampfſtellung gegenüber den Pariſer Vororwerträgen waren die Augen Bulgariens ſtets auf Deutſch⸗ land als den Hauptträger des Gedankens einer neuen. Ordnung Europas gerichtet. Die einzigartigen Erfolge der großdeutſchen Waſſen wurden deshalb nirgends in der Welt ſo ehrlich mit⸗ gefeiert wie in Bulgarien. Der Beſuch König Boris“ III. heim Führer Ende November iſt in der bulgariſchen Oeffent⸗ lichkeit allgemein als Höhepunkt der mit großer Spannung verfolgten hochpolitiſchen Exeigniſſe der letzten Zeit gewertet worden. Mit dem feierlichen Akt in Wien iſt die traditio⸗ nelle Freundſchaft des bulgariſchen Volkes mit dem Großdeutſchen Reiche erneut vor aller Welt dokumentiert worden. 5 5 Der geſtirnte März⸗Himmel Prachtvolle Milchſtraßen⸗Partien— Ein ſeltenes Schauſpiel Auch im März wird der abendliche Sternhimmel noch durch die außerordentlich ſchönen ſogenannten Winterſtern⸗ bilder beherrſcht. die ſich allerdings ſchon ſehr nach Süd⸗ weſten herabneigen. Mitte des Monats gegen 22 Uhr ſind dort zu finden der Orion und der Große Hund mit dem hell ſtrahlenden Sirius nicht weit entfernt der Stier mit dem rötlichen Aldebaran; etwas höher ſtehen die Zwillinge der Fuhrmann und der Kleine Hund. Im Südſeld iſt nun am auffälligſten der Große Löwe tiefer im Südoſten iſt das Bild der Jungfrau das außer der hellen Spica nur ſchwache Sterne enthält Der Große Bär hat in ſeiner täglichen Bahn um dieſe Zeit kaſf den Zenft erreicht wäbrend im Oſten der Bootes und die nördliche Krone erſcheinen Tief am nordöſtlichen Horizont ſtehen zwei helle Sterne, We qa und Deneb die erſt im weiteren Verlauf der Nacht höher ſtoigen werden: mit ihnen kommen dann die prachtvollen Se e im Bereich der Sternbilder Leyer und Schwan herauf die abends im Dunft des Horizonts ver⸗ ſchwinden Auch die in der Nähe von Cephaus und Caſſſo⸗ peig gelegenen Milchſtraßenwolken kommen kaum zur Gel⸗ tung da ſie tief über dem nördlichen Horizont ſtehen. Jupiter und Saturn ſind ſetzt nur mehr am frit⸗ hen Abend zu beobachten Ende März gehen ſie ſchon gegen 22 Uhr unter. Die beiden trennen ſich nun ziemlich raſch, deun Jupiter b, wegt ſich erhoßlich ſchneller als Saturn und läßt ſo dieſen hinter ſich zurück Die große Konjunktion die im Auaguſt vorigen Jahres begonnen hatte iſt endaültig zu Ende Van den übrigen aroßen Planeten iſt nur Mars geben. 5 i e Zu verſtehen gegeben? Hart und beſtimmt und klar hatte er es ihr geſagt! 5 N. Gitta preßte die Hände an den ſchmerzenden Kopf und lief in ihr Schlafzimmer zurück. Dort kauerte ſie dann, hörte, wie Klaus ſpäter ſein Schlafzimmer betrat. Gitta verbrachte eine ſchlafloſe Nacht. Am frühen 8 Er rief dem Chauffeur zu: 8 r 5„Nach Paulshof!“ 5 5 3 Nach Paulshof! Jetzt fuhr er bereits in aller Oeffent⸗ lichkeit dorthin! Zu Regine! 5 5 Gitta wandte ſich ins Zimmer zurück.„ „Was will ich eigentlich noch auf der Welt? Ich bin s tut, die tter üdeskreuths Kind iſt! Was habe ich noch Leben Rüde hs ſelbſt zu ſuchen“L? losbrechen würde. Er kümmerte ſich nicht darum. Mit ſechs Freiwilligen drang er vor. Auch er hörte das Klopfen, Morgen hörte ſie Klaus fortgehen. Sie trat ans Fenſter [Gitta ſah dem Wagen nach; in ihren Augen ſtanden burg niemals ihre Hei⸗ große, ſchwere Tränen. fel. Seine Rieſenkräfte ſchafften Auße Bergleute warfen ſich ab ts als eine Drohne, die den ganzen lieben langen Tag ier geduldet wird, weil ſie zufällig die lichtbar und auch der erſt am Morgen himmel: er deyt An⸗ fana des Mona s gegen 5 Uhr Ende März kurz nach 4 Uyr anf Merkur gelangt zwar am 55 März in größte weſtliche Elonoation von der Sonne ſteht aber ſo viel tiefer als dieſe daß er nicht beobachtbar wird. Der Mond iſt am 6 März im erſten Viertel, dann folgt am 13. März der Vollmond. das letzte Viertel am 20. und 27 März iſt Neumond Der Mondumlauf brinat diesmal eine Reihe ſchöner Bedeckungserſcheinungen die freilich nur zum Teil bei uns zu ſehen ſind So iſt mit dem Vollmond am 13 März eine partielle Mondfinſternis verbunden die aber nur auf der weſtlichen Halbkugel unſerer Erde beob⸗ ach har iſt alſo zum Rofſpiel in Amerika; auch die bei Neu⸗ mond am 27. März ſtattfindende ringförmige Sonnenfin⸗ ſternis betrifft unſer Gebiet nicht; ſie tritt nur für ſehr ſüd⸗ liche Breiten ein unter anderem für Neuſeeland Dafür kön⸗ nen wir am 5 März das ſeltene Schauſviel der Bedeckung ines Sternes erſter Größe durch den Mond nämlich des Aldebaran beobachten Für Berlin verſchwindet der Stern um 21.31 Uhr Sommerzeit am dunklen Mondrand und taucht um 2242 Uhr wieder auf. Da die Mondbahn ſich ur langſam im Raum verlagert, werden wir in den näch⸗ ſten Monaten noch öfters eine Bedeckung dieſes Sternes er⸗ leben Eine weitere Sternbedeckung im März findet am 8. ſtatt, es iſt der Stern Geminorum(Helligkeit 36). der für Berlin um 23.37 Uhr bedeckt wird. 5 Die Stunde der Beſinnung An den Quellen der Kraft aus dem Reichtum der deutſchen Seele Zuſammengeſtellt und bearbe net von Willi Fe Röntze r „Im Kriege, wie auch in jeder anderen Sache, tut man das, was man kann, und ſelten das, was man will. Wenn man daher ein wenig Erfolg haben will in den Angelegen⸗ heiten der Welt und beſonders in kriegeriſchen Unternegh⸗ mungen, ſo muß man die größten Pläne machen; denn man bleibt immer dagegen zurück. Aber wenn man ſolche Pläne entwirft, ſo iſt man ſicher, in irgendeinem Punkte Erfolg zu haben. Einem Menſchen, der nur kleine oder halbe Pläne macht dem wird nichts gelingen; deſſen können Sie verſichert ſein. Dieſer Menſch mit halben Plänen hat wenig Ehrgeiz. und man muß pie haben, wenn man in großen Dingen Großes leiſten will. Und auch Genie, Sire! Zweifellos! Der ſtarke Ehrgeiz entzündet es, hilft ihm und erſetzt es zuweilen. Verbinden Sie das alles mit der Weisheit, und Sie werden eine Vorſtellung von dem Ehr⸗ geiz haben, wie ihn femand haben muß, der ſich in der Welt einen Namen machen will.“ 22. Mai 1758. „Dieſe Zeit, die da flieht, ohne jeweils ſtillzuſtehen, dieſe Zeit, die unſere Tage, Stunden, Minuten hinwegfiſhrt, dieſe eit wird mit Gleichgültigkeit hingenommen, ohne daß man ihrer ſo recht achtete; und doch ſchreit uns die Natur bei je⸗ der Gelegenheit ins Ohr:„Ihr Sterblichen, nützt die Zeitt Vergeßt niemals den Wert eines Augenblicks, auf dem doch die Unendlichkeit der Zeit beruht, und heſchleuniat die Flucht eurer Tage nicht noch durch eitle Nichtigkeiten!“ Dennoch glaube ich daß ich einer ſener armen zweibel⸗ nigen, ungefiederten Sterblichen bin, die verhältnismäßig wenig koſtbare Augenblicke des Lebens verloren haben. Ach. mein Lieber, das Schickſal eines Königs iſt recht traurig; er trägt ſehr viel Laſt um anderer willen. Durch rechten Ge⸗ brauch der Zeit beſeitigt ein König alle Hinderniſſe, die ſei⸗ nem Wohlbefinden und dem ſeines Volkes entgegenſtehen.“ 5 5 16. Mai. 1758. „Man darf nicht zupiel Rückſicht auf ſich ſelber nehmen und ſich verzärkeln; nichts iſt gefährlicher. Obgleich ich krank bin, ſo hin ich doch bei Wind und Wetter draußen und ſitze zu Pferde, während andere klagen und feſt in ihrem Belk liegen würden. Wir ſind geſchaffen, um tätig zu ſein; Tä⸗ tigkeit iſt das beſte Heilmittel gegen alle Leiden des Kör⸗ pers“„Ich habe keine Zeit, mich zu verzärteln. Morgen muß meine alte Figur fehr zeitig auf dem Pferde ſitzen. Ich habe keine Zeit zu verlieren, ſondern muß laufen wie Don Quichotte, um dem vorzubeugen, was man in Sachſen gegen den fahrenden Ritter plant.. Den Wagen? Mein Freund, ach, was denken Sie! Halten Sie mich für eine alte Frau? Und was ſollte meine Axmee ſagen, wenn ſie den hübſchen Herrn vermummt und einge⸗ packt in ſeinem Wogen ſähe? Welches Beiſpiel gäbe ich vie⸗ len Offizieren, die es nötig haben, vor dem böſen Beiſpiel bewahrt zu werden und die, dem meinen folgend ſich beim geringſten Uebel verzärteln würden?“ f . 8. Juni und 10. November 1758. * 25 5 „Sie werden mich meine Anſtrengungen verdoppeln ſehen, um dieſe Uebel zu überwinden, die zu fürchten ich Urſache genug habe. Alles, was mir der Himmel gegeben hat an Standhaftigkeit und Ausdauer, werde ich aufbieten in dieſen entſcheidungsſchweren Augenblicken. Wenn das Opfer meines Lebens nötig iſt, ſo wird dieſes Leben meinem Volke und meinem Heere gehören Ich werde dieſes Opfer gern bringen. Es wird mich keine Ueberwindung koſten. Ich habe dieſes traurige Leben bisher nicht geſchont, das werden mir meine Leute bezeugen können; Sie fühlen wohl mein Freund daß ich es auch jetzt zum Wohle meines Landes nicht ſchonen werde, das mir teuer iſt.“ 5 24. Juli 1758. aber nur ſchwach. f Und da rief er: ö „Jungens, wenn wir ſie lebend herausholen, gehören jedem von euch tauſend Mark! Es muß uns gelingey!“ Fieberhaft arbeiteten ſie, kamen näher, immer näher, s aber es ging doch für die Arbeitenden wie für die Ein⸗ geſchloſſenen unendlich langſam. Dabei hörte man ab und zu ein dumpfes Rollen in den Wänden. Der alte Ober ſteiger leuchtete beſorgt an ihnen entlang. Aber niemand dachte daran, den gefährlichen Poſten zu verlaſſen. Ganz born arbeitete Klaus Rüdeskreuth mit d Se Dann arbeiteten ſie fie hatten ſie den erſten weiteren ſechs Stu C S N re . Wes ree S e re eee e 5 S S Kurzmeldungen Des A⸗Bootheiden letzte Fahrt DNB Berlin. 4 März Auf dem Invalidenfriedhof wurde am Dienstagmittag det infolge eines Unglücksfalles dahingeraffte érfolgreichſtes U⸗Bogt⸗Kommandant bes Welt⸗ krieges, Vizeadmiral Lokhaf bon Arnauld de la Perlere. der auch während des jetzigen Krſeges wieder in aktivem Dienſt der Kriegsmarine geſtanden hat, feierlich zür letzten Ruhe gebettet Seine Beifetzung auf dem Inva⸗ Aldenfriedhof, wohin der Verſtorbene von Paris aus über⸗ geführt worden iſt fand auf Befehl des Führers ſtatt, der dem erfolgreichſten U⸗Bogt⸗Kommandanten damit eine be⸗ andere Ehrung zuteil werden(leß Unter einem Meer von Kränzen war der tote Admiral zu einer ſchlichten Trauer⸗ eier in der Friedhofskapelle aufgebahrt wo Offiziere der Kriegsmarine am Sarge die Ehrenwache hielten Nach der feier wurde der Sarg unt anfritt eines Muſikkorps der Kriegsmarine in langem Trauerzuge in deſſen Gefolge ſich Grcangdmiraf Raeder Genbralndmirgl Carls hire zahl⸗ teiche Admiräle und hohe Marineofftziere befanden, zur Gruft übergeführt Längs des Weges hätten Marineange⸗ hörige ein dichtes Spalier gebildet. Unter den Klängen des Liedes pom guten Kamergden ſenkte ſich der Sarg langſam in die Tiefe Dann legte Graßadmiral Raeder den Kranz des Führers ſowie den der deutſchen Kriegsmarine an der Gruft nieder. Däniſche Offiziere bei deutſchen Truppenübungen. Kopenhagen, 4. März. Ein Teil der auf der Inſel See⸗ land ſtationierten deutſchen Beſatzungstruppen in Däne⸗ mark führte unter Leitung des Kommandeurs eines In⸗ ſanterieregiments eine großangelegte Uebung mit ſcharfer Munition durch die in eindrucksvoller Form das Zuſam⸗ menwirken von Infanterie. Artillerie und Panzerfägern zeigte Außer einer großen Zahl von Offizieren der drei Wehrmachtsteile wohnten der Uebung auf Einladung des Befehlshabers der deutſchen Truppen in Dänemark Gene⸗ ral der Infanterie Lüdeke. Vertreter der deutſchen Geſandt⸗ ſchaft ſowie der Generalſtabschef des däniſchen Heeres mit mehreren däniſchen Offizieren bei. Anſchließend an die Uebung fand ein Vorbeimarſch aller teilnehmenden Trup⸗ pen vor ihrem Kommandeur ſtatt. München. In Vertretung des Reichsarbeitsführers gab, wie NS meldet, Generalarbeitsführer Decker dem Stell⸗ vertreter des Führers der NSDAP einen Ueberblick über die Kriegsleiſtung des weiblichen Arbeitsdienſtes Im An⸗ ſchluß daran beſichtigte Rudolf Heß das Lager der Arbeits⸗ maiden in Schweidenkirchen im Gau München⸗Oberbayern und die Reichsarbeitsdienſtſchule IV in Illertiſſen im Gau Schwaben. Alfons XIII. vorläufig in Rom beigeſetzt. Rom, 4. März. Die ſterblichen Ueberreſte Alfons XIII. wurden vom Sterbehaus nach der Baſilika Santa Maria Degli Angeli gebracht Dem feierlichen Totenamt wohnten bei die Familienangehörigen des Verſtorbenen, darunter Exkönigin Viktoria und die Prinzen, das italientſche Herr⸗ ſcherpgar, das italieniſche Kronprinzenpaar, Vertreter der itälieniſchen Regierung, das Diplomatiſche Korps beim Qui⸗ rinal, Mitglieder des Diplomatiſchen Korps beim Heiligen Stuhl ſowie der Leiter der ſpaniſchen Falange in Italien. An dem Sarge waren die Kränze des italieniſchen Herr⸗ ſcherpaares, des Führers, des Caudillo und des Duce nie⸗ dergelegt worden Nach dem Gottesdienſt wurde der Sarg im Trauerzuge zur ſpaniſchen Nationalkirche Monſerrato geleitet, wo die ſterblichen Ueberreſte Alfons XIII. bis zu ihrer Ueberführung nach Spanien unter dem Monument von Papſt Borgia beigeſetzt wurden. Kundgebung der RNexiſten Brüſſel. 4 März In Namur fand eine Kundgebung der Rexiſten ſtatt auf der der Führer der Rexiſtendewegung, Leon Degrelle zu den Arbeitern ſorach In zweiſtündigen Ausführungen geißelte er das plutokratiſche Syſtem das das Land an den Rand des Abarundes gebracht habe Die Schuld an dem Unalück der belaiſchen Bevölkerung tragen die Hochfinanz. die Freimaurerei und das Judentum das 1 nuf auf ſeinen perſönlichen Vorteil bedacht geweſen ei Degrelle ſtellte weiter die mutige Haltung der belai⸗ ſchen Arbeiterſchaft den unverantworklichen Machenſchaften. der ſogen hohen Geſellſchaft gegenüber Die Zuhörerſchaft bekundete durch lebhaften Beifall ihre Zuſtimmung als Degrelle zum Schluß von der Notwendiakeit ſtrach, ſofort an dem geiſtigen und politiſchen Wiederaufbau des Landes mitzuarbeiten und dies als eine unerläßliche Vorausſetzung für den Frieden und das zukünftige Wohl des Landes be⸗ zeichnete Einige Gegendemonſtranten wurden in den Stra⸗ ßen der Stadt durch die Gendarmerie zerſtreut. Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels empfing in Gegen⸗ wart des Präſidenten der Reichsſchrifttumskammer die in Zerlin zu einer Tagung weilenden Autoren und Verleger bon Jugendliteratur: 2 Berlin. Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern die näheren Beſtim⸗ mungen zur Durchführung der Vorſchriften über das Ver⸗ wundetenabzeichen des Weltkrieges in den mit dem Deut ⸗ ſchen Reich wiedervereinigten Gebieten von Eupen Mal⸗ medy und Moresnet exfaſſen. 5 ö 5 Dienſte für England.— Verhaftungen in Rumänſen. Die rumäniſche Behörde ſah ſich veranlaßt, etwa 240 Perſonen, von dieſen etwa 60 in Bukareſt, zu verhaften, die im Verdacht ſtehen, für engliſche Stellen zu arbeiten oder mit ſolchen in Verbindung zu ſtehen Die Verhafteten wur⸗ den in ein beſonderes Konzentrattonslager gebracht Unter den Verhafteten befinden ſich Griechen, Türken, Armenter und einige Rumänen. Von den Verhafteten ſind einige Preſſevertreter. 8 Große urde ei in Fort Mver(Virginich ds 155 Feldartillerie⸗Regi⸗ 60 Soldaten verhrann⸗ Feuer auf die Neben⸗ Schwere Stürme in uSel. Faſt die ganzen Ver. inigten Stagten wurden von ſchweren Stürmen keilweiſe ch Schneeeſtü imgeſucht Der Stärm erreichte viel ußerhörſe Siärke Aneder miftekatlantiſchen Küſte and 7 rückzuführen. mindestens 15, Todesopfer auf das Unwekter und ſeine Fol⸗ Die Partei iſt immer zuſtändig Gebietsbeſprechungen des Hauptaämtes für Techſtik der NS DAN „ NSG. Wenn das Hauptamt für Technik der NSDAP in jüngſter Zeit zur Belebung ger politſſchen Arbeit unter den Männern der Technik zu ſogenannten Gebietsbeſpre⸗ chungen für mehrere Gaue zugleich überging, mit deren een e ö e Hans Führer München) als Re⸗ 1 ür die Gauämter im Hauptamt betraut iſt, ſo hat as gerade in der Zeit größter Beanſvruchung aller Kräfte einen tieferen Sinn., Es iſt nun einmal nicht Aufgabe eines Politiſchen Leiters ein Amt für Technik weiter zu verwal⸗ ten, oder überhaupt zu verwalten ſondern es müſſen die be⸗ ſten Könner dis erſten Bergter der Hoheltsträger ſein. Daß dabei die geſamte Arbeit in ihrem Endziel während des Krieges auf den Sieg des deukſchen Volkes abgeſtimmt iſt und im kleinen wie im großen darauf abgeſtimmt ſein muß, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Wir wiſſen nur zu gut. a die bolitiſche Arbeit in den einzelnen Gauen nach Art un Struktur dieſer Gaue grundverſchieden iſt. Wir kennen Galle, die mit einem bewundernswerten Fleiß und einer Hartnäckigkeit ſondersgleichen die vorhandenen Schwierig⸗ keiten wie ſie nun einmal durch die befonderen Verhältniſſe des Vierjahresplanes, aber auch durch den Lehrmeiſter Krieg bedingt ſind in beiſpielhaftem Tatgeiſt auch über⸗ wunden haben. Wer Zeuge der füngſten Gebietsbeſprechungen war, an denen erſtmals auch die Kreisamtsleiter teilnahmen, dem wurde es überzeugend klar, wie notwendig und fruchtbrin⸗ gend derartige Zuſammenkünfte politiſcher Art gergde jetzt während des Krieges ſind um Zweifelsfragen zu löſen oder mindeſtens zu klären, ſowie darüber hinaus in ſtraffer Füh⸗ rung klare Verhältniſſe für die grundſätzliche revolutionäre Arbeitsweiſe aller Politiſchen Leiter auf dem Gebiet der Technik zu ſchaffen. 5 Bereichsleiter Hans Führer gab aus der Fülle reicher Erfahrungen den Männern die Marſchroute. Auf Grund der vielen Gaubeſuche während der letzten Zeit konnte er feſtſtellen, daß ein ganz weſentlicher Unter ſchied in den —Leiſtungen der einzelnen Gaue vorherrſcht, der in der mehr oder weniger politiſchen Aktivität der Gauamtsleiter ſeine Urſache hal. Wo Männer ihr Amt nur mehr oder weniger verwalten oder nur zuſehen, wie die Dinge laufen ſtatt re⸗ volutionär einzugreifen, dort können ſich keine Leiſtungen einſtellen. Schon allein die Namen Stuttgart. Danzig und Eſſen, an denen dieſe Gebietsbeſprechungen ſtattfanden, ſind gewiſſermaßen ſymboliſch für die Stellung des Gau⸗ amtes und ſeiner Leiſtungen. Im Gau Württemberg wie im Gau Danzig⸗Weſtpreußen und im Gau Eſſen arbei⸗ ten die Gauamtsleiter in allem aufs engſte mit dem Gau⸗ leiter zuſammen. Mit Mut und Entſchlußkraft wurde in dieſen Gauen von den Männern an die zum Teil ſehr ſchwierigen Aufgaben herangegangen und ganze Berge von Hinderniſſen weggeräumt. In dieſen Gauen wird auch weiträumig gedacht, wie es von jedem Gefolgsmann eiges Dr Todt gefordert werden muß. Dort macht das Beiſpiel der Gauamtsleiter aber auch Schule bei den Betriebsfüh⸗ zern, die getragen von der Dynamik des Gauamtes alles zu⸗ wegebringen mögen auch noch ſo viele Engpäſſe vorliegen. Was zu leiſten iſt, ſchaffen ſie als Gefolgsmänner Dr. Todts. Solchen Beispielen gilt es nachzuahmen und nicht jenen, die in der Statiſtik der Verwaltung verſanden. Dann wieder ſchilderte Reichsamtsleiter Führer aus eigenem Erleben den Leiſtungsaufſtieg einiger Gaue, die, abwohl ſte an der Grenze und weit weg von der Reichs⸗ hauptſtadt liegen, wo die Aufträge und Kontingente ver. teilt werden, ſich trotz aller Schwierigkeiten des Verkehrs und der Rohſtoffe durchſetzten, Schon an einigen wenigen der dafür ſehr lehrreichen Beiſpiele konnte man erſehen und bei der lebendigen ae der betreffenden Gauamts⸗ leiter auch miterleben daß es nicht leicht war in eine Kriegs⸗ wirtſchaft mit allen Vorbereitungen hinſichtlich des Arbeits⸗ einſatzes und der Rohſtoffbeſchaffung hineinzugehen. Eben⸗ ſowenig wie es angängig iſt, heute Anklagen zu erheben, über jene Stellen die es trotz jahrelanger Verſuche zu keinem Erfolg gebracht haben, genau ſo wenig geht es an, auf bereits erzielten Erfolgen und einmal erkämpften Leiſtun⸗ gen auszuruhen. Bei dem Tempo der Umſtellung und der Forderungen, wie es der Führer während dieſes uns von England aufge⸗ wungenen Krieges angeſchlagen hat, käme ein ſolches Ver⸗ alten einer Kapitulation gleich. Selbſt unſer Behörden⸗ apparat, der Hervorragendes leiſtet und um den uns die ganze Welt beneidet kommt bei dieſem Tempo zuweilen nicht mehr mit Aehnlich ergeht es zum Teil ſogar der In⸗ duſtrie. Hier iſt es immer wieder die Partei, die als voliti⸗ ſcher Sektor Ordnung ſchafft; weil ſie an andere Stellen nicht mehr gebunden und frei von jeder Intereſſenwirt⸗ ſchaft iſt, 1 ſie allein immer wieder neue Aufgaben anzupacken und der Löſung entgegenzuführen. Wenn jeder Politiſche Leiter auf dem Gebiete der Technik wüßte, welche Bedeutung ſeine Arbeit— und mag ſie noch ſo klein erſcheinen— für das große Ganze hat, dann würde er von ihr noch weit mehr erfüllt und begeiſtert ſein, als es bisher der Fall iſt. Ueber vieles, was Gegenſtand dieſer Gebietsbeſprechungen war, kann hier gicht mehr he⸗ richtet werden. Eines aber liegt klar: dem Einzelnen wurde der Blick geweitet und das Gefühl der Verantwortung und Arbeitsfreude geweckt und geſteigert. Wiſſen und Er⸗ leben um Weltanſchauung und Betrieb werden lebendig. Aus dieſem Wiſſen und Erleben formt ſich die Verpflichtung ur,(emeinſchask als der größtoyp ind beſten Waffe iber die Deutſchland in der Welt verfügt, In ihr liegt der End⸗ ſieg aus dieſer Auseinanderſetzung zweier Weltanſchau⸗ ungen begründet.. Neue Gauſchule der Beamten Eröffnung am 9. Mäcz in Carſpach bei Allkirch. 5 NSG. Am 9. März d.„ wird in Carſpach bei Alt⸗ kirch eine neue Gauſchule des Amtes für Beamte der RSD. AP. mit einer Kundgebung ihrer Beſtimmung übergeben. Im Gau Baden hat ſeit dem Jahr 1936 die Gauſchule Hornberg im Schwarzwald beſtanden. Rund 50 Lehr⸗ gänge mit faſt 6000 Beamten konnten auf ihr ſeit der Eröff⸗ nung bis Kriegsbeginn durchgeffihrt werden. Im Elſaß hat bereits im Auguſt v. IJ. die Schulung der Beamtenſchaft eingeſetzt. Sie erfolgte keils in Hornberg, teils in der Gau⸗ ſchule Walbach. In zehn Lehrgängen wurden über 2000 elſäſſiſche Bedienſtete in beiden Schulen erfaßt. Die Lehr⸗ gänge dauerten feweils 12— 14 Tage. Mit dem 1. Februar wurde in der Gauſchule Walbach die Arbeit beendet. An ihre Stelle trat Mitte Februar eine neue und weit größere Gauſchule des Amtes für Beamte der NSDAP. in Carſpach bei Altkirch. Schulleiter Storr, der bis vor kurzem die Leitung der Gauſchule Hornberg innehatte, hat in der Gauſchule CTarſpach ein noch größeres Aufgabengebiet übernommen. Die neue Schule iſt ebenſo mitteln ausgeſtattet. 8 3 5 Der Tageslauf in Carſpach entſpricht völlig dem in Horn⸗ berg. Fern vom Lärm und der Anraſt des Alltages wickelt ſich die Schulungsarbeit ab. Leichter Frühſport erfriſcht die ſchön wie zweckmäßig eingerichtet und mit neuzeitlichen Lehr⸗ Lehrgangsteilnehmer und macht ſie für den ganzen Tag auf⸗ nahmefähig. Vorträge Much politiſcher und wel anſchaulicher Art führen in Gef Volkes ein und bringen die Perſönlichkeit des Füßters nabe. * Kilometer. chichte und Aufgabe unſeres In Arbeitskameradſchaften werden die Vorträge ſpäter be⸗ ſprochen. Der Freizeit iſt genügend Raum gegeben, ſodaß jeder mit der nötigen geiſtigeft Spannkraft den Vorträgen zu folgen vermag. Die Pflege der Kameradſchaft ſteht an vorderſter Stelle, Unterſchiede der Dienſtſtellung kreten nicht in Ekſcheiſtung, die Auch 1 bringt die gleiche geiſtige Grundhaltung zum usdruck. 5 Heidelberg.(Fernbeben regiſtriert.) Der Seis⸗ mograph der Heidelberger Sternwarte verzeichnete in der Frühe des 1. März ein mäßig ſtarkes Fernbeben. Der erſle Einſatz erfolgte um 5 Uhr 55 Min. 22 Sek., das Hauptbeben um 6 Uhr 384 Sek. Die Bewegung erloſch etwa um 6 Uhr 11 Sommerzeit. Die Entfernung beträgt insgeſamt 1400 () Pforzheim.(Oberbürgermeiſter Kürz ge⸗ ſtorben.) Nach längerer Krankheit verſchied an einem Herz⸗ leiden der Oberbürgermeiſter der Stadt Pforzheim, Kürz. Der Verſtorbene, der ſeit 1928 Stadtbaudirektor und Leiter de. Städtiſchen Elektrizitätswerkes war, wyrde 1933 zum Oberbürgermeiſter berufen. Der Verſtorbene hat nur ein Alter von 49 Jahren erreicht. () Pforzheim.(Vom Deutſchen Roten Kreuz) In einer Morgenfeier des Deutſchen Roten Kreuzes im Stadttheater, der zahlreiche Ehrengaͤſte beiwohnten, wurden durch den DRK. ⸗Kreisfühter, Landrat Wenz, die DRK. Helferinnen feierlich vereidigt. Dem Tätigkeitsbericht des DRK.⸗Kreisführers iſt zu entnehmen, daß die 20 Orts⸗ gemeinſchaften des Kreiſes über 3800 fördernde Mitglieder gegen 1600 vor dem Kriege zählen. In der erſten Hilfe wur⸗ den in 35 Kurſen 900 Teilnehmek ausgebildet. Ueber 600 Helferinnen bewährten ſich in Zivil und Hilfskrankenhäuſern, in Erfriſchungs⸗ und Rettungsſtellen, bei Rückwanderer⸗ und Krankentransporten uſw. In 34 Landgemeinden ſtehen Un⸗ fallhilfsſtellen vor der Eröffnung. Des DRK.⸗Kreisführers beſonderer Dank galt allen aktiven Mitarbeitern, den Aerzten und Aerztinnen, Förderern und Spendern. — Helbronn.(Beim Aufſpringen verletzt.) Ein Mädchen verſuchte auf dem Kiliansplatz auf einen fahren⸗ den Straßenbahnwagen zu ſpringen. Es kam jedoch zu Fall und zog ſich eien Oberſchenkelbruch zu. — Stammheim, Kr Ludwigsburg.(Ein Menſchen⸗ leben auf dem Gewiſſen.) Als ein Perſonenwagen auf der Straße Neuwirtshaus— Schwieberdingen drei vor⸗ ſchriftsmäßig hintereinanderfahrende Radfahrer überholen wollte, verſuchte ein Lieferwagen aus Birkenfeld den Per⸗ ſonenkraftwagen zu überholen. Der Lieferwagen fuhr dabei gegen das Auto, wodurch dieſes die Radfahrer anfuhr und verletzte. Ein Radfahrer wurde ſo ſchwer verletzt, daß er als⸗ bald ſtarb. Tagung des Vereins deutſcher Chemiker Wiesbaden. Unter zahlreicher Beteiligung aus vielen deutſchen Gauen hielt der Verein deutſcher Chemiker hier im Paulinenſchlößchen eine Vortragsveranſtaltung mit Berichten über die Forſchungsergehniſſe auf einigen volkswirtſchaftlichen Gehfeten ah. Die Wiesbadener Tagung erbrachte erneut den Beweis, daß die deufſche chemiſche Forſchung auch im Kriege zul Spitzenleiſtungen fähig iſt und ſich mit allen Kräften be⸗ müht, auch ihren Teil zum deutſchen Endſieg beizutragen. Der Vorſitzende Dr. K. Merck(Darmſtadt) unterſtrich in ſeiner Begrüßungsanſprache die Bedeutung der Chemie im Rahmen des jetzigen Krieges und betonte den großen Stolz, der alle deutſchen Chemiker erfüllt über die Anerkennung, die der Führer ihrer Arbeit und Forſchung gezollt hat. Weiter itilte der Vorſitzende mit, daß eiſte Erweiterung der Auf⸗ Rähmehbedingungen des Vereins deutſcher Chemiker vorgenommen werden ſolle und zwar derart, daß in Zukunft als ordentliche Mitglieder neben den Chemikern mit abgeſchloſ⸗ ſener Hochſchul⸗ und Aniverſitätsbildung auch Abſolventen von beſtimmten Fachſchulen aufgenommest werdeſt können. Die Vorträge, die hochwichtige Probleme behandel⸗ ten, zeugten ebenfalls für die Unermüdlichkeit und die Ziel⸗ ſtrebigkeit der deutſchen Forſcher, den Zuſammenhängen des Lebens nachzuſpüren und die vielfältigen Lebenserſcheinungen zu klären. Es ſprachen Dozent Dr. Beiſcher⸗Berlin über die Bedeutung der Elektronenmikroſkopie für die Chemie, Dr. Schramm⸗Berlin über das Virusproblem, Dozent Dr. Schö⸗ berl⸗Würsburg über die neuen Ergebniſſe an Schafwolle und Dozent Dr. John⸗Göttingen über das Antiſterilitätsvita⸗ min E. n Zehnjährige Polin als Diebin. Vor dem Soeſter Amtsgericht war die 55 jährige Polin Franziska Leſek die bei einem Bauern in Hultrop im Kreiſe Soeſt beſchäftigt iſt, des Diebſtahls angeklagt. Dieſer konnte ihr nicht nachgewie⸗ ſen werden, Dagegen wurde ſie, weil ſie die von ihrer zehn⸗ jährigen Tochter geſtohlenen Sachen an ſich nahm, wegen, Hehlerei zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Die Zehn⸗ jahrige hatte gelegentlich des Kaufes eines Kleides in einem Soeſter Warenhaus aus der Ankleid kabine aus einem dork angebrachten Schrank zwei Paar Strümpfe. Nähſachen und einen wertvollen Füllfederhalter geſtohlen. ** Drei Männer aus einem Ort vermißt. Vor etwa einem Monat verſchwand aus Rheine der Stadtrentmeiſter Baumann ohne daß bis heute feſtgeſtellt werden konnte wo er geblieben iſt. Es iſt auch unbekannt, aus welchem Grunde er ſich ſelbſt entfernt oder verborgen halten könnte da eine Prüfung ſeiner Hauptkaſſe nichts ergab was auf ein ſchlech⸗ tes Gewiſſen ſchließen laſſen könnte. Rätſelhaftexr wird die Sache noch dadurch, daß zwei weitere bekannte Einwohner der Stadt ſpurlos verſchwunden ſind, die beide in dem glei⸗ chen Stadtteil wohnten. i. es Kindesleiche in Neubau eingemauert. Ein ſcheußliches Doppelverbrechen, das vor vier bezw. elf Jahren begangen wurde, beſchäftigte die Strafkammer Wuppertal. Unter der Anklage der zweifachen Kindestötung bezw. der Bele g hilfe dazu hatten ſich die 46 Jahre alte Klara Ruhrberg und der 57 jährige Wilhelm Schäfer beide aus Remſcheid zu ver⸗ antworten. Die angeklagte Frau Ruhrberg heiratete vor langen Jahren, nachdem ſie bereits ein uneheliches Kind ge⸗ boren hatte und der Geburt des zweiten Kindes entaegenſah. den Vater dieſer Kinder der ſie indeſſen nach ſechswöchigen Ehe wieder verließ. Danach lernte die Frau den Witwer ge⸗ wordenen Schäfer kennen Die beiden bezogen eine gemei ſchaftliche Wohnung. In den Jahren 1929 1932 und ebar Frau Ruhrberg die eine neue Ehe noch nicht einge en konnte da die erſte noch nicht geſchied ax. dr der, 1 denen nur das im Jahre 1932 geborene Kind am Le⸗ ben blieb. Im vergangenen Jahre nun ſchlua dem Kind gus dem bis dahin ſtets ſorgſam gehüteten Schrank Verwe⸗ ſungsgeruch entgegen. Er ſtammte von der Leiche des 1936 eborenen Kindes die dort vier Jahre in einem Pappkar⸗ ausgegangen war. Nach anfänglichem Leu Skelett des 1929 geborenen Kindes i fin Loleale Nuusdocliau Bekämpfung der Brandbomben. Für die Bekämpfung der Brandbomben hat ſich bei Luftangriffen nicht nur Waſſer, ſondern insbeſondere auch Sand als ſehr zweckmäßig erwieſen. Es iſt daher not⸗ wendig, daß überall in Gebäuden Sand in ausreichender Menge zu Löſchzwechken bereitgeſtellt wird. Dazu gehört, daß erforderlichenfalls mehrerere Brandbomben mit Sand vollſtändig abgzdeckt werden können. Leider iſt noch nicht in allen Gebäuden dieſe Votausſetzung erfüllt. Es wird doher z. Zt. überall im Stadtgebiet auf den freien Plätzen nochmals Sand angefahren, der dort von der Bevölkerung für Löſchzwecke koſtenlos geholt werden kann. Die Luftſchutzwarte ſind dafür verantwortlich, daß überall dort von dieſer Gelegenheit Gebrauch gemacht wird, wo bis jetzt noch nicht genügend Sand für den ge⸗ nannten Zweck vorrätig gehatten wird. Spaniſches Vizekonſulat wieder geöffnet. Mit Wir vom 27. i hat das Spaniſche Pizekonſulat Mannheim mit dem Amtsbereich Baden ſeine Tätigkeit wie⸗ der aufgenommen. Abhärten, aber richtig! Dreierlei gehört zum Ausbruch einer Erkältungskrank⸗ heit: Anfälligkeit— alſo eine Störung im Kräftehaushalt des Körpers— eine Erkältung und erſt dann Bakterien, die ohne die beiden Vorbedingungen nichts ausrichten kön⸗ nen. Und wenn der Kräftehaushalt im Gleichgewicht iſt, kann es kaum zu einer Erkältung kommen, weil der Körper ſich Temperaturſchwankungen leicht anzupaſſen verſteht, ohne Schaden zu nehmen. Daraus folgt, daß der beſte Schutz gegen alle Krankheiten eine geſunde Lebensweiſe iſt, die den Körper kräftigt und widerſtandsfähig erhält. Jede Hausfrau hat ſtarken Einfluß auf den Geſundbeitszuſtand ihrer Familie. Wenn ſſe es verſteht. für zweckmäßige Klei⸗ dung, gute Hautpflege, richtige Ernährung und ausreichende Entſpannung in Freizeit und Schlaf zu ſorgen kann es in ihrem Wirkungskreis kaum zu ernſthafteren Erkrankungen kommen Sehr wichtig iſt der nötige Wärmeſchutz für den kranken Körper Ein Verweichlichen iſt gewiß nicht aut aber die Kleidung muß immer der Außentemperatur entſprechen. Frieren iſt das erſte Alarmſianal bei beginnender Unler⸗ kühlung des Körpers— volkstümlich ausgedrückt: Erkäl⸗ tung. Und ſo wenig überhelzte Zimmer geſund ſind ſo ſind es zu kalte. Wer bei der Arbeft ſitzt braucht ein wärmeres Zimmer als der körperlich Arbeitende. Das Wichtigſte aßer ſind warme Füße. Kalte Füße ſind als, Urſache vieſer Krankheiten länaſt erkannt. Bei naſſen Füßen zum Beiſpfel, die dem Körper am meiſten Wärme entziehen fann man gleich auf einen Schnupfen warten. Alſo im Winter warme Strümpfe tragen und feſte Schuhe oder Ueherſchuhe! Bei feuchtem Wetter ſollte man möglichſt an der Arbeitsſtolle die Schuhe mechſeln damit die Füße immer warm und trocken ſind Vielen Menſchen fehlt die 9155 Blutzirkulation, ſo daß ſie an chroniſch kalten Füßen ejden Dieſem Uebel iſt leicht durch Wechſelbäder abzuhel⸗ fen, Die Füße werden abwechſelnd 15 Sekunden in heißes und 5 Sekunden in ſtubenwarmes Waſſer geſteckt. Man be⸗ ginnt mit warm Auch ſchnelle kalte Abreihungen des gan⸗ zen Körpers ſofort nach dem Aufſtehen und kurz vor dem Schlafengehen härten ab und ſtärken die Widerſtandskraft des Körpers. Das Wort„Abhärtung“ darf nicht falſch verſtan⸗ den werden Alles Gewaltſame iſt zu vermeiden. Wer glaubt, ſeine Kinder durch Knieſtrümpfe und zu leichte Klei⸗ dung bei kalter Witterung durch Anwendung von kaltem Waſſer und ungeheiztem Zimmer oder durch Baden im Freien bei zu niedrigen Temperaturen abhärten zu müſſen, kann ſchwere Entwicklungsſtörungen verurſachen. kung Vorträge der Städt. Kunſthalle Mannheim. Die Vorträge der Städtiſchen Kunſthalle Mannheim im Winter 1940⸗41 ſind am vergangenen Sonn⸗ tag zu Ende gegangen. Sie behandelten in einer Reihe von ſechs Vorträgen zunächſt„Die Kunſt in Spanien“ und dann in einer zweiten Reihe, die ebenfalls ſechs Vorträge umfaßte,„Die Kunſt der Antike“. Redner waren bedeutende Sachkenner und Fachgelehrte, die es durchweg ausgezeichnet verſtanden, die Hörer in das jeweilige Teil⸗ gebiet— jeden Vortrag hielt(von einer einzigen Ausnahme abgeſehen) ein anderer Redner— einzuführen. Iſt es für einen Wiſſenſchaftler ſchon im allgemeinen recht ſchwierig, populär zu ſprechen, ohne banal zu werden, ſo gilt dies für einen Kunſthiſtoriker im beſonderen. Es gilt erſt recht, wenn er vor der Aufgabe ſteht, vor Zuhörern zu reden, die den verſchiedenartigſten Bildungsbezirken entſtammen. Wenn es den Rednern der Kunſthalle⸗Vorträge gelang, alle dieſe Schwierigkeiten zu meiſtern und ſowohl die Zuhörer zu fe ſeln, die ſchon mehr oder minder gründliche Vorkenntniſſe mit⸗ brachten, als auch ſene zu befriedigen, denen die behandelten Gebiete neu waren, ſo ſtellt das dem Können der Vortragen⸗ den das beſte Zeugnis aus. Es beweiſt aber auch eine glück⸗ liche Hand in der Auswahl der Redner, für die wohl Direk⸗ tor Dr. Paſſarge verantwortlich iſt. Daß man die Vor⸗ träge auf die Sonntagvormittage verlegt hat, erwies ſich als begrüßenswerte Neuerung: die Zuhörer kamen ausgeruht und daher weit aufnahmebereiter und aufnahmefähiger als nach des Werktags Laſt und Arbeit. An einem Sonntagvor⸗ mittag iſt es auch Intereſſenten, die außerhalb der Stadt Mannheim wohnen, leichter möglich, die Vorträge zu beſuchen als in den Abendſtunden eines Werktags. Es iſt nicht Zweck dieſer Zeilen, irgend etwas aus dem Vorgetragenen zu vekapitulieren. Es ſoll nur feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Vorträge ſamt und ſonders ihrem Inhalt nach auch hochgeſpannte Erwartungen erfüllten und daß ſie auch ſprachlich von hohem Reize waren. Dieſer Reiz ging übrigens auch von den zahlreichen Lichtbildern aus, die eine wertvolle Ergänzung des geſprochenen Wortes waren. Selbſtverſtändlich Jollten und konnten die Redner ihre Themata nicht erſchöp⸗ fend behandeln. Aber die Hörer erhielten zunächſt eine vor⸗ treffliche Einführung in die ſpaniſche Kunſt mit ihren man⸗ cherlei Beſonderheiten. Und dann einen Einblick in die un⸗ vergänglichen Schönheiten der äntiken Kunſtwelt, einen Ein⸗ blick, der auch dem Kenner viel Freude machte und ſein Wiſ⸗ ſen bereicherte und der darüber hinaus wohl manchen der Zuhörer, dem die Antike bisher noch Neuland war, dazu angeregt hat, ſich nun etwas mehr damit zu beſchäftigen. Dergeſtalt haben die Vorträge ihren Zweck erfüllt und wur⸗ den im einzelnen wie im ganzen zu einem vollen Erfolg. Das bewieſen nicht nur die große Aufmerkſamkeit, mit der die Hörer den Darlegungen folgten und nicht nur der ſtarke und dankbare Beifall, den alle Redſter fanden, ſondern das zeigte vor allem die Tatſache, daß die Zahl der Zuhörer weit über 1000 lag und daß dieſe große Gemeinde bis zum letzten Vortrag durchgehalten hat. Dieſes ſtarke Intereſſe einer Zuhörerſchaft, die ſich aus allen Schichten der Stadt und ihrer Umgebung zuſammenſetzte, war den Vortragen⸗ den wohl der ſchönſte Dank für den Eifer, mit dem ſie ſich ihrer ebenſo ſchönen wie ſchwierigen Aufgabe unterzogen. And war zugleich auch der ſchönſte Dank für die Leitung der Kunſt⸗ abe die aus dem freudigen Mitgehen der Zuhörer erſehen aben wird, daß ſie ſich mit dieſer Art der Veranſtaltungen, te eine gute Tradition fortſetzt, auf dem rechten Wege be⸗ findet. Daß dieſer Weg— wie Dr. Paſſarge in ſeinem Sc ußwort am vergangenen Sonntag angekündigt hat— für die Vortragsarbeit des nächſten Winters beibehalten werden möge, iſt beſtimmt aufrichtiger Wunſch all' der vielen Zuhörer, denen die Vorträge auch in dieſer Zeit— und ge⸗ rade in dieſer Zeit— ſtärkſtes Erlebnis waren. 5 Karl Dees. Schont den Hollerbuſch! Im Spätwinter pflegen Bauern und Winzer vielfach an das Aushauen und Abbrennen der Wildſträucher zu gehen. Manch ſchöner Holunderbuſch fällt leider dem Abbrennen zum Opfer. In manchen Gegenden allerdings iſt der Holler⸗ buſch hoch geſchätzt, und das mit Recht denn aus den Ho⸗ lunderbeeren läßt ſich mancherlei Schmackhaftes bereiten, ſo die Holunderſuppe, die Holundermarmelade, der Holunder⸗ trank und der Holunderſaft. Bekannt iſt das alte Sprich⸗ wort:„Holunder tut Wunder“. Die gute Wirkung von häu⸗ figem Genuß der Holunderheeren im Winter und im 1 jahr war ſchon unſeren Vorfahren bekannt wenn iſie auch die Urſache nicht kannten. Heute wiſſen wir daß alles dunkel⸗ ſchalige Obſt reich an Vitaminen, beſonders Vitamin C iſt. Holunder hat ferner wertvolle baſiſche Mineralſtoffe. Noch einen großen Vorteil hat der Holunderſtrauch. Seine Blüte ſetzt nach den Maifröſten ein. Schädlinge befallen die Bee⸗ ren nie. Die Reifezeit liegt zu den dringendſten Arbeften auf dem Felde günſtig. Bei Zeitmangel können die reifen Beeren getrocknet werden. Die Holunderblüten, zu Tee ge⸗ kocht, helfen ſchlechte Stoffe ausſchwitzen. Faſt alle Teile, Rinde, Wurzel uſw. können irgendwie heilſam oder wie der Fruchtſaft vorbeugend wirken. Die nie verſagende reiche Holunderernte erſpart Einfuhr von Obſt und manchem n Man ſoll darum keinen Holunder unnötig aus⸗ auen. Junge Pflanzen ſind im zeitigen Frühjahr auf Dedland zu ſetzen, wenn ſie dort nicht ſchon von ſelbſt er⸗ ſcheinen. Wo aber Holunder an Rainen, Wegen, über Steinbrüchen und Sandgruben wächſt, laſſe man ihn ſtehen. — Obſtbäume umpfropfen. In ländlichen Gärten ſtehen zoch viele Obſtbäume, die keinen lohnenden Ertrag bringen. Meiſt iſt das dadurch bedingt, daß die angebauten Sorten für Boden und Klima ungeeignet ſind. Sofern dieſe Obſt⸗ bäume noch wüchſig ſind, können ſie umveredelt werden. Es ſſt dabei aber darauf zu achten, daß zum Umpfropfen nur Sorten genommen werden, die ſich in der betreffenden Ge⸗ gerd bewährt haben. Das Abſägen(Abwerfen) der altem Krone muß noch im Winter vorgenommen werden, ehe die Reſerveſtoffe, die in Wurzel und Stamm lagern, mit Beginn des Frühjahrs in die Krone hochſteigen. Andernfalls würden dem Baum Verluſte entſtehen, die das Weiterwachſen nach dem Umpfropfen in Frage ſtellen könnten. Die Krone der Obſtbäume muß alſo noch im Winter abgeworfen werden, während das Ampfropfen ſelbſt bei beginnendem Austrieb durchgeführt wird. Um zu verhindern, daß bis zur Umpfrop⸗ fung im Frühjahr die Aeſte von außen her eintrocknen, wer⸗ den ſie 20 bis 30 em vor der ſpäteren Veredlungsſtelle ah⸗ geſchnftten. Beim Pfropfen ſägt man dann die Aeſte noch⸗ mals um dieſe Längen nach. So erſpart man ſich auch das Verſchließen der Schnittſtellen mit Baumwachs oder an⸗ deren Mitteln. Die Edelreiſer zum Umpfropfen müſſen fetzt ebenfalls geſchnitten werden. Sie werden bis zum Gebrauch in die Erde eingeſchlagen und leicht beſchattet, damit ſie im Trieb zurückbleiben. Gedenktage 5. März. 1512 Der Kartograph Gerhard Mercator in Rupelmonde in Flandern geboren. 1534 Der italieniſche Maler Antonio Allegri Correggio in Correggio geſtorben. 1815 Frans Anton Mesmer, der Begründer der Lehre vom tieriſchen Magnetismus, in Meersburg am Bodenſee geſtorben. a 1918 Die Deutſchen beſetzten die Aalandsinſeln. 1933 Bei der Reichstagswahl bekennen ſich 52 Prozent der Wähler für die Regierung Adolf Hitlers. 1935 Der Gauleiter der bayeriſchen Oſtmark und a amtsleiter des NS⸗Lehrerbundes Hans Schemm bes Bayreuth verunglückt. Todes-Anzeige. unsern guten Vater, Schwiegervater, Bruder und Onkel in die Ewigkeit abzurufen. a In tiefer Trauer: Mannheim-Seckenheim, 5. März 1941. Gott, dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, Herrn Karl Striffler im Alter von 58 Jahren, nach kurzem, schwerer Leiden zu sich Frau Katharina Striffiler Familie Böhm u. Verwandte. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Nachmittag 1 Uhr vom Trauerhause, Zähringerstraße 84 aus statt. Oeffentliche Erinnerung. Mannheim waren bezw. 5 8 ö NSDAP., Ortsgruppe Mhm.-Seckenheim ö Sonntag, 9. März 194], im Sqal des„Seckenheimer Schlößchens“, um 16 Uhr; Bunte Untethallung fällig ſpäteſtens am: Lehranſtalten für März 1941. Mittelſchule März 1941. f werdende Vergnügungsſteuer. Zur Zahlung an die Stadthaſſe werden 3. 3. 1941: Schulgeld d. Höheren 3. 3. 1941: Schulgeld d. Höheren Handels⸗Lehranſtalten und der (Luiſenſchule) ſik 10. 3. 1941: die bis dahin fällig 10. 3. 1941: die auf Grund von z0gonsten des Kriegs-Winterhilfswerkes 1940/4 enter Mitwirkung der Torn- und Sesangvereine Turnerische Vorführungen aller Art Einzel- und Gesamt-Chöre/ Tenor- und Baritonsolis Evang Männerverein, Mhm⸗Seckenheim Unſer Witglied Karl Etriffler iſt geſtorben. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Rach⸗ mittag 1 Uhr vom Trauerhauſe, Zähringerſtraße 84 aus ſtatt. 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Neckar · note · Druckerei Ehestapdsdaffehen/ Ratenzahlung gestattet. i wen b. folfmann.Schmittnauser Dlaht- Und Auffage-Matratzen Schonerdecken in allen Ausführungen und Preislagen. Reparaturen werden angenommen. Oberkircherstraße 15. 5 5 am Mittwoch aber Städt. Ern gen e Ausgabe von Seeſiſchen. Die nächſte Fiſchverteilung erfolgt nach der Kunden⸗ liſte und zwar heute Mittwoch, 5. März gegen Vor⸗ e lage der weißen Ausweiskarte zum Einkauf von See⸗ fiſchen in der jeweils zuſtändi Schreiber, Sechenheim 5 Goedecke, Seckenheim 5 Die Haus haliun en, deren Rummern aufgerufen ſind, ie Fiſche nicht abholen, haben am Donnerstag keinen Anſpruch mehr auf Belieferung. 31— 410 231— 310 ährungsamt. ſchweine Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungs zetteln bis dahin fällig werdenden Steu Säumniszuſſhläge. An dieſe Zahlungen wird erinner. Wird eine Zahlung nicht echt zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ beitstages ein einmaliger Züſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 des rückſtändigen Be⸗ 55 trages verwirkt. hat außerdem die erwarten. Eine verbundene ine ende 0 nung jedes einzelnen Säumigen erzech lungen und Steuerſäumnis⸗ Der Schuldner mit hohen Koſten beſondere 1 erfolgt nicht. Stadtnaſſe. 9 EEC Bra une 1 ſlaschinen aller Syſteme werden repariert, Näheres Zürn, „Bad. Hof“ o der Tel. 2349 zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Halb, ſchuhe Größe 38 (hoher Abſatz) zu ver kaufen u erfragen in del Geſchlſteſt d.. Taran. Tete! (nach vorgeschrieb. städt. Muster) 5 zu haben in det Heckarbote-Druekel