1 Nr. 57 Die Zeit war reif ( Vor acht Jahren Machtübernahme in Baden. NS. Am 8. März 1933 hat der Reichsinnenmini⸗ 17 Dr. Frick aus Gründen der Ordnung für Volk und Staat e polizeilichen Befugniſſe in Baden, Schaumburg⸗Lippe, Württemberg und Sachſen übernommen. Zum Beauftragten des Reiches für Baden wurde Reichskommiſſar Robert Wagner beſtellt. Mit dieſem 1 des Reichsinnenminiſters wurde der Weg freigemacht für die nationalſozialiſtiſche Revolution in Baden, nachdem Adolf Hitler bereits am 30. Januar die Re⸗ gierung in Berlin übernommen hatte, und nachdem das badiſche Volk in der Reichstagswahl am 5. März ganz un⸗ mißverſtändlich ſeinen politiſchen Willen kundgegeben hatte. Die nationalſozialiſtiſche Erhebung hatte bei dieſer Wahl mit 677 663 von insgeſamt 1382 623 abgegebenen Stimmen die abſolute Mehrheit erlangt. Das Wahlergebnis war der ſprechende Ausdruck für den nationalen und ſozialen Aufbruch des Volkes im Grenzland Baden, das am unmit⸗ lelbarſten das Unrecht der Losreißung des ſtammesgleichen Elſaß empfunden hatte und am ſchwerſten unter den wirt⸗ schaftlichen Folgen dieſes Verſailler Unrechts und der all⸗ gemeinen Mißwirtſchaft der Syſtemzeit zu tragen gehabt hatte. Mit formaljuriſtiſchen Spitzfindigkeiten hatte die Zen⸗ trumspartei verſucht, eine klare Entſcheidung in Baden zu verſchleppen. Noch einmal trieb ſie ihr frivoles Spiel mit partikulariſtiſchen Spekulationen. Sie berief ſich bei ihrer offiziellen Stellungnahme auf einen Landtag, deſſen Zuſam⸗ menſetzung in einem ſchreienden Mißverhältnis zum Willen der badiſchen Bevölkerung ſtand. Sie hatte die Auflöſung des Landtags, die von den badiſchen Nationalſozialiſten nach der Machtübernahme im Reich gefordert worden war, und die gleichzeitige Durchführung von Landtagswahlen mit den Reichstagswahlen am 5. März hintertrieben. Als aber das Ergebnis der Reichstagswahl vorlag, wollten die überſchlauen Zentrumsſtrategen ſich um die praktiſchen Folgerungen herum⸗ Drücken. Sie wollten Zeit gewinnen, vermutlich ſpekulierten ſie dabei immer noch darauf, daß die Nazis, wie ſie es ſchon immer prophezeit hatten, in wenigen Wochen im Reich doch abgewirtſchaftet haben würden, wenn ſie erſt einmal ſelber die Verantwortung zu tragen hätten. Es war dies dieſelbe Selbſttäuſchung, der man ſich draußen in der Welt noch jahrelang hingab und die dann endgültig mit den gewaltigen Schlägen der jungen deutſchen Wehrmacht im Verlauf dieſes Krieges zerſtört wurde. s Robert Wagner trifft ein. Mit dem Augenblick, als Robert Wagner den Auftrag des Reiches erhalten hatte, ging es Schlag auf Schlag. Am 9. März 1933 traf Robert Wagner, begleitet von dem damaligen ſtellvertretenden Gauleiter und jetzigen Mini⸗ ſterpräſidenten Walter Köhler, auf dem Karlsruher Haupt⸗ bahnhof ein. Er kam aus München, wohin er Ende 1932 als ſtellvertretender Reichsorganiſationsleiter und Leiter des Perſonalamtes der NSDAP. für das ganze Reichsgebiet berufen worden war. In der entſcheidenden Stunde legte aber Adolf Hitler die Führung in Baden in die Hände des Man⸗ nes, der ſich die Eroberung ſeines Heimatlandes für die Frei⸗ heitsbewegung zur Lebensaufgabe gemacht hatte, für die er alles, Geſundheit und mehr wie einmal die persönliche Frei⸗ heit, geopfert hatte. 5 Auf dem Karlsruher Bahnhofsplatz erwartete eine rie⸗ lige Menſchenmenge den zurückkehrenden Gauleiter. Anter ihren begeiſterten Kundgebungen begab er ſich ſofort zu einer wich⸗ ligen Beſprechung in die Gauleitung. Wie ein Lauffeuer ging die Kunde von der Ankunft Robert Wagners durch die Lan⸗ deshauptſtadt. Innerhalb weniger Stunden war die Stan⸗ darte 109 alarmiert. 3000 SA.⸗ und SS.⸗Männer waren innerhalb einer Stunde angetreten. Am 3 Uhr ſetzten ſich die Kolonnen in Marſch, begleitet von dem Jubel der die Stra⸗ ßen ſäumenden Menge. Kopf an Kopf gedrängt ſtanden auf dem Schloßplatz die Maſſen. Sofort nach ſeinem Eintreffen an der Spitze der SA. betrat der Reichskommiſſar unter den Klängen des Prä⸗ ſentiermarſches zur Amtsübernahme das Miniſterium des Innern. Der damalige Hauptſchriftleiter des„Führer“, Dr. Otto Wacker, dem wenige Tage darauf das Kultusmini⸗ ſterium übertragen wurde, gab von den Vorgängen im Mini⸗ ſterium einen Stimmungsbericht im Rundfunk. 5 5 Unter dem toſenden Beifall der 50 000 erſchien Punkt 4 Uhr am Innenminiſterium die Hakenkreuzfahne. Der Stellvertretende Gauleiter Köhler richtete unter dem Ein⸗ druck des großen Augenblicks eine Anſprache an die badiſche Bevölkerung. Er verlas Aufrufe des Reichskommiſſars an das badiſche Volk und an die badiſche Polizei. Der Aufruf an die badiſche Bevölkerung ſchließt mit dem Satz:„Den auf⸗ bauwilligen Kräften die ganzen Segnungen der geſetzlichen Ordnung, den Zerſtörern die ganze Schärfe dieſer Ordnung!“ Der Reichskommiſſar nahm noch kurz das Wort. Mit dem Blick auf die angetretenen Sturmabteilungen ſagte er: „Vergleichen wir die Revolution 1918 und die Revolution von heute. Damals ſtand hier eine diſziplinloſe Horde von Hoch⸗ und Landesverrätern. Und heute iſt hier vor dem Innen⸗ minfſterium eine Formation der Kraft, der Ordnung und der Sauberkeit aufmarſchiert!“ 5 2 7 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 8. März 1941 Die Volkserhebung. Im Jutereſſe der öffentlichen Ordnung und Sicherheit übernahm Robert Wagner am 12. März die geſamte Re⸗ gterungsgewalt in Baden aufgrund der ihm von der Reichsregierung übertragenen Befuaniſſe. Die Miniſterien wurden kommiſſariſch mit den neuen Männern beſetzt. Jetzt wurde im ganzen Lande mit den Reſten des November⸗ Syſtems aufgeräumt. An allen amtlichen Gebäuden erſchien die Siegesfahne der Revolution. Der Triumphzug der braunen Kolonnen ging durch Stadt und Land. Kein Marxiſt wagte ihnen mehr in den Weg zu treten. In Karls⸗ ruhe wurde in den erſten Tagen das Gebäude des ſozialdemo⸗ kratiſchen„Volksfreund“ beſetzt. Der Chefredakteur Sally⸗ Grünebaum wurde in Schutzhaft genommen, ebenſo der füdiſche Miniſter Marum und andere Syſtemgrößen. Sie konnten von Glück ſagen, daß ſie der Volkswut ſo entzogen wurden. In ſchlstternder Anaſt hatten ſie gefürchtet, daß an ihnen die Ermordung ſo vieler Nationalſozialiſten vergolten werde. Nichts dergleichen geſchah. Im Konzentrationslager Ktslau lernten dieſe„Arbeiterführer“ allerdinas wieder den Wert der nützlichen Arbeit kennen. Daß man ſie dort ſo glimpflich behandeln und nach einigen Monaten wieder auf freien Fuß ſetzen würde, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ſich eine ehrliche neue Exiſtenz zu gründen, das hatten ſie wohl ſelbſt am wenigſten erwartet. Die nationalſosialiſtiſche Bewegung hat ſich damals ſo wenig wie heute von Gefühlen der Rache leiten laſſen. Daß aber trotz der troſtloſen Hinterlaſſenſchaft des Syſtems mit ſeinem völligen politiſchen und wirtſchaftlichen Chaos und ſeinen Erwerbsloſenheeren die Grundlagen für den umfaſſenden Wiederaufbau in einem derart unerhörten Tempo gelegt werden konnten, bezeugt, daß dieſe Revolution nicht wie ſo viele Vorgängerinnen ſich in Aeußerlichkeiten und Unordnung erſchöpfte, ſondern daß ſie auf den ſtarken ſitt⸗ lichen Werten einer Weltanſchauung beruht, die immer am Beginn einer neuen großen geſchichtlichen Epoche ſtehen. GROSSD EUTSCHLAND DR EER % EWIG SEIN. 5 BADENER UND EL SASSER SPENDEN FREUDIG ZUM 7. OPFRERSONNTAG, 9. MARZ (IUISTENSAMMLUNO) Reifeprüfung für Kriegsteilnehmer Sonderlehrgänge.— Erleichterung des Hochſchulſtudiums. Um Kriegsteilnehmern, insbeſondere Wehedienſt⸗ und Einſatzbeſchädigten(Verſehrten) den Abſchluß einer unter⸗ brochenen Schul⸗ oder Hochſchulbildung oder auch nur den Zugang zum Hochſchulſtudium zu erleichtern hat der Reichserziehungsminiſter eine Reihe von Maßnahmen ge⸗ troffen, die jetzt mit der Einrichtung einer beſonderen „Reifeprüfung für Kriegsteilnehmer“ einen vorläufigen Abſchluß gefunden haben. Die Reifeprüfung für Kriegsteilnehmer ſtellt nicht zu⸗ leßt eine Fürſorgemaßnahme für die Kriegsverſehrten dar, die gezwungen ſind, von einem praktiſchen Beruf zu einem ſolchen mehr theoretiſcher Art überzugehen. Die Prüfungen finden nach dem Plan der Oberſchule oder des Gymnaſiums ſtatt und ſind in der Hauptſache für ſolche Kriegsteilnehmer beſtimmt, die ſeinerzeit die höhere Schule vorzeitig verlaſſen haben(mit der Verſetzung nach Klaſſe 7 auch Oberſekunda⸗ reife). Bewerber können ſich auf die Prüfung ortvat vorbe⸗ reiten oder wenn ſie noch nicht 25 Jahre alt ſind an einem der einhalbjährigen koſtenloſen Vorbereitusgslehrgäage teilnehmen, die— unter Beſchränkung auf die wiſſenſchaft⸗ lichen Fächer— vom Herbſt des Jahres ab je nach Bedarf von den Oberpräſidenten(Abteilung für höheres Schulwe⸗ ſen) bezw den Unterrichtsverwaltungen der Länder und Reichsgaue eingerichtet werden. Auch Schüler einer jetzt nicht mehr vorhandenen Schulart, z. B. der Oberrealſchule, können an dieſen Lehrgängen teilnehmen. Bei Nichtbeſtehen kann die Reifeprüfung einmal wiederholt werden Kriegsteilnehmer, die mangels irgendwelcher Voraus⸗ setzungen zu den Reifeprüfungen für Kriegsteilnehmer nicht zugelaſſen werden können, etwa weil ſie früher nicht die höhere Schule beſucht haben, die jedoch nach ihren gei⸗ ſtigen und charakterlichen Fähigkeiten für ein doiſſenſchaft⸗ liches Studium geeignet erſcheinen können auf Antrag in die Vorſtudienausbildung(Langemarck Studium) aufgenommen werden, die bekanntlich mit der Reifeprſifung in der Form der ſogen. Begabtenprüfung abſchließt, oder können in Ausnahmefällen auch direkt zur Begabtenprü⸗ fung zugelaſſen werden. Dieſe neuen Beſtimmungen ſind ein vorläufiger Ab⸗ ſchluß einer Reihe von Vergünſtigungen, die bisher hin⸗ ſichtlich der weiteren Ausbildung von Kriegsteilnehmern vom Reichserziehungsminiſter bewilligt worden ſind. Sämt⸗ liche Vergünſtigungen ſind jetzt in einem Merkblatt zuſam⸗ mengefaßt worden, das durch die Truppenteile den ſtudie⸗ renden Wehrmachtsangehörigen bekanntgegeben wird und auch durch den Beratungsdienſt des Reichsſtudentenwerks, Berlin⸗Charlottenburg, Hardenbergaſtraße 34, bezogen wer⸗ den kann. Für viele ſunge Männer, die beim Einrücken zum Wehrdienſt kurz vor oder ſchon im Studium ſtanden, iſt die Frage der Fortſetzung und des Abſchluſſes ibrer Ausbildung eine Frage von großem Belang. Der Reichs⸗ erziehungsminiſter iſt bemüht. Schwierlakeiten aus dem Wege zu räumen und Erleichterungen zu ſchaffen, wo es immer möglich und vertretbar iſt. Wäh⸗ rend die bisherigen bewilligten Vergünſtigungen in der Hauptſache die Zulaſſuna zum Hochſchulſtudium und die akademiſche und Staatsprüfung betrafen, ſind weitere Maß⸗ nahmen in Vorbereitung, die die Durchführung des Stu⸗ diums ſelbſt erleichtern ſollen. Sie werden in Kürze be⸗ kanntgegeben werden können. Der Reichserziehungsmini⸗ ſter läßt bitten, bis dahin von Einzelfragen über die Durchführung des Studiums nach dem Kriege abzuſehen. Ziviliſationsbedingte Ernährungsſchäden Der Chefarzt der Ludwigshafener Städtiſchen Frauen⸗ klinik, Profeſſor Dr. H. O. Kleine, äußert ſich in auf⸗ ſchlußreicher Weiſe über die Zuſammenhänge zwiſchen Ernäh⸗ rung und Geſundheit. Wir zitieren nachſtehend einige weſent⸗ liche Sätze: Wir wiſſen heute, daß nicht allein der Nährwert der Nahrungsmittel(Kalorienwert), ſondern auch der geſund⸗ heitliche Wert zu berückſichtigen iſt, alſo der Gehalt an Schutzſtoffen(Vitaminen und Mineralſtoffen), des weiteren, daß bei Entſtehung vieler„alltäglicher“ Krankheiten und Lei⸗ den(Zahnfäule, Kopfweh, Darmverſtopfung, Erkältungen) Ernährungsfehler zugrundeliegen. So z. B. enthält das Voll⸗ kornbrot das dem ſog. Feinmehl geraubte Vitamin B, einen wertvollen Schutzſtoff. Die Wichtigkeit der Gemüſe⸗ nahrung erhellt daraus, daß die Frühjahrsmüdigkeit, die Zahnfleiſchblutungen, die erhöhte Anfälligkeit gegen Anſtek⸗ kungen im Frühjahr(meiſt Vorſtufen des Skorbuts) infolge Mangels an Vitamin C(im Friſchgemüſe enthalten)s ein⸗ treten. Auch die Verſtädterung verurſacht eine fehlerhafte Lebensweiſe. 1925 lebte jeder Vierte in einer Großſtadt, heute ſchon jeder Dritte! So gingen mit der allmählichen Aenderung der Arbeits-, Lebens⸗ und Wohnweiſe innerhalb der letzten hundert Jahre grundlegende Aenderungen in der Ernährung Hand in Hand, und zwar hinſichtlich Zuſammenſtellung, Ver⸗ arbeitung, Konſervierung, küchentechniſcher Zubereitung und Aufnahme der Nahrungsſtoffe. Denn: der Fleiſch⸗ und Fett⸗ erzehr wurde einſeitig geſtejgert; die Garkoſt(vitamin⸗ und mineralſtoffarm gewordene Speiſen) überwog, wurde auch zu haſtig gegeſſen; man bevorzugte denaturjerte Nahrungs⸗ mittel(Weißmehl und Konſerven aller Art). Hinzu kamen Mangel an Hartkoſt, übermäßige Kohlſalzzufuhr und orſchreckend hoher Verbrauch von Genußgiften wie Alkohol, Hafee, Tee, Kakad, Nikotin. Man vermeide alle dieſe Feh⸗ ler, genieße die Speiſen und Getränke auch nicht weich, zu heiß, zu kalt uſw. 5 Alſo wir müſſen uns wieder der krankheitsverhütendeſt Macht und der Heilkraft einer vollwertigen Nahrung erinnern; unſere Nahrungsmittel müſſen wieder Vorbeuge⸗ und Heilmit⸗ tel werden! Und darum müſſen wir uns um die Erweitervng unſerer diätetiſchen Kenntniſſe bemühen. Durch eine Lebens⸗ reform, als deren Kernſtück wir die Ernährungs⸗ reform anſehen, iſt eine weitgehende Verhütung der Zivi⸗ liſationsſchäden anzuſtreben. Ein Beiſpiel: Stadtrandſiedlun⸗ gen und dergleichen fördern u. a. auch die Selbſtverſorgung mit Gemüſe und Obſt, die unſere Mineral⸗ und Vitamin ſpender ſind.. Viele Krankheiten könnten durch eine ſinnvolle Ernäh⸗ rung geheilt, ja verhütet werden. Ein Wort beſonders für die werdenden Mütter! ö 8 Vorgeburtliche Fruchtſchädigung kann durch falſche bzw. mangelhafte Ernährung der Mutter erfolgen. Mineralſtoff⸗ un“ Vitaminmängel in ihrer Koſt wirken ſich verhängnis⸗ vel, auf die Entwicklung des Kindes aus. U. a wiſſen wir, daß das Schickſal des kindlichen Gebiſſes ſchon im Mutter⸗ entſchieden wird. Bereits im ſechſten Schwangerſchafts⸗ monat beginnt ja die Verkalkung der Zähne. So kann eine Vitamin D⸗arme Koſt der Mutter, die zugleich phosphor⸗ klalkarm iſt, Urſache einer ſchlechten Gebißanlage des Kin⸗ des werden, die dann die Vorbedingung für die ſpätere Zahn⸗ fäu! darſtellt. Auch dürfte Mangel an Vitamin A in der mütterlichen Koſt bei der Frucht Wachstumsſtörungen hervorrufen. Aus Bulgarien Blic auf Baltſchit am S chwarzen Meer. Weltbild(Mm). 5 Ueberall, Wo deutſche Sol In Sizilien. 5 daten erſcheinen, werden ſie begeiſtert beart weiß und ſeſhſt in tapferen Taten bewieſen hat Bilder aus Bulgarien NS. Das ganze Leben in Bulgarien, das Geſicht des Landes, ſein Denken und ſeine geiſtige Haltung ſind keines⸗ wegs romantiſch⸗verträumt und erſt recht nicht verſchwom⸗ men, veraltet, verſchlafen oder fremdartig wie mancher. der das Land nie ſah, annehmen möchte. Gegenwartsnah und zukunftshoffend aufgeſchloſſen ſtrebſam und fleißig, diſzi⸗ pliniert und kultiviert und raſtlos vorwärtsdrängend— das ſind die Züge im Geſicht des modernen Bulgariens das ſich in Sofia vor dem Hintergrund ſeiner wechfelnden Ge⸗ ſchichte und ſeines urgeſunden Volkstums zeigt deſſen Wur⸗ zeln am bäuerlichen Lebenselement und in der tiefen ſo kraftvoll erprobten Liehe zum Heimatland liegen. Ein ent⸗ ſchiedener völkiſcher Wille der ſich an ſeinen natur⸗ und ge⸗ ſchichtsgegebenen Lebensproblemen erprobt und wohl weiß, daß er ſeine Erfüllung nur in ebenſo klarer politiſcher Ha“ tung finden kann begegnet überall dem Gaſt. Dies junge an Körper und Geiſt geſunde Volk natürlicher Kraft und Zucht bietet überall eindrucksvolle Bilder. In der Erinnerung und in der Wirklichkeit wird Bul⸗ ſarien gültig kepräſentiert durch ſeine Soldaten. Stu⸗ enten und Bauern, Durch die Soldaten, die uns nicht nur durch die Waffenbrüderſchaft des Krieges. ſondern ehenſo durch ihre bemerkenswert ſtraffe Haltung gute Aus⸗ rüſtung und freudige Dienſtleiſtung naheſtehen; durch die Vielzahl ſeiner Schüler und Studenten die fehr beredt Zeugnis von Bulgariens geiſtigem Streben ausgeprägtem Vildungseſfer und der Fortſchrittsbegier ablegen; durch ſeine Bauern mit Pelzmütze und Lammfelljacke und die Bäuerinnen mit den überall außerhalb der Grenzen be⸗ gehrten Bluſen und Miedern— durch dies Bauerntum das des Volkes Arbeit und Kultur beſtändig ſtarker Kraftſtrom breites Lebensfundament und Schaffenszentrum iſt. „Sie kämpften ſte ſtarben, ſie leben!“ lautet die Inſchrift des Denkmals auf dem deutſchen Heldenfriedhof in Sofia Sie leben— nicht nur in der Erinnerung und im ſtolzen Gedenken der Heimat, die Tat und Opfer ihrer Söhne auf den Kriegsſchauplätzen kern der Heimat nicht ver⸗ geſſen hat ſondern auch in den Herzen der Bulaaren. deren eachtete und geliebte Kameraden ſie waren Sie leben auch n der neu beſiegelten Freundſchaft zwiſchen dem Reich der 90 Millionen und dem aufftrehenden Volk der 7 Millionen. das Kämpfergeiſt und Soldatenmut beſonders zu achten Gerade auf dem Lande auf den Bauernhöfen soo in aller Welt di Er⸗ innerung ihren beſonderen Ehrenplatz hat, iſt ſeder Deut⸗ ſche ein Kamerad im Gedächtnis an den Feldgrauen, deſſen Name nicht vergeſſen iſt und deſſen Bild nich, in Worten beim Sliwowitz ſondern in ehrlichen, dauerhaften Gefühlen beheimatet iſt Von zmölf Bulgaren aber leben zehn im Dorf auf ihrem Acker Wenn dies ausſieht als ob der Sofioter die Waffengemeinſchaft des Krieges augeſichts der Meinungen Strömungen und Provagandawellen, die von den Weſtmächten nicht dem Bulgaren zuliebe in die Stadt gegoſſen wurden vergeſſen haben könnte, ſo wird Dieſe Auffaſſung durch ein verſönliches Erlehnis das in an⸗ derer Wendung faſt ſedem begegnet korrigiert: Unter dem Denkmal des Zarenßefreiers Alexander im Mittelpunkt der Stadt das dem Gedanken der nationalen Freibeit huldigt werden wir von einem Paſſonten angeſprochen. Er hat an dem Parteiabzeichen die Deutſchen erkannt und fragt ob einer von uns vielleicht aus Stuttgart käme. Wir hät⸗ ten es gerne bejaht aher die Stadt der Auslandsdeutſchen war zwiſchen unſexer kleinen Gemeinſchaft nicht vertreten. Auch der Bulgare bedauert es Der Grund? Er hätte gern die verſönliche Anſchrift nan Gauleiter Murr von uns er⸗ fahren. Von Gauleiter Murr? Ja, er war ſein Krieaska⸗ merad und er wollte ihm gern ein Erinnerungsſtück zu⸗ ſchſcken.. Als in unſerem Kreiſe die aufſchlußreiche Be⸗ gehenheit die Runde macht antwortet einer unſerer Kame⸗ raden daß er lange und ausdauernd einem Bulgaren von Reichsminiſter Dr Tadt und ſeiner Arbeit in Einzelheiten erzählen mußte. Der Fragende traf ihn einſt als Flieger an der Weſtfront.. Neben den Soldaten fallen in den Straßen Sofias die Schüler und Studenten beſonders auf Sie haben die Diſziplin der Soldaten irgendwie in ſich Es ſiegt nicht nur dgran, daß tragen und die die Schüler ehenfalls ſchlichte Unjformen dunkelblauem Mädels mit Rock weißer Rüdeskreuth ſtand vor dem ſchönen, regungsloſen Körper Regines. Wenn er doch nur ergründen könnte, wie ſie in dieſer Nacht in den Rüdeskreuther Wald gekom⸗ men war! Der Weg von Paulshof bis hierher war weit. Was mochte ſie gewollt haben? Das blieb vielleicht ewig ein Rätſel. Aber er wußte, daß irgendwie alle Fäden dieſer letz ten Tragödie ineinanderliefen. Auf Anfrage erklärte Frau von Quendt, daß Regine geſtern ſchon mit einem Mietwagen Paulshof verlaſſen hätte. Der Chauffeur ſagte aus, daß er das Gepäck zum Bahnhof habe fahren müſſen, wo es lagern ſollte. Die Dame habe alles reichlich bezahlt und ſei dann in der Nähe von Rüdeskreuth ausgeſtiegen mit der Bemerkung, daß die Rüdeskreuths ihre Verwandten ſeien und ſie ihnen noch vor ihrer Abreiſe einen Beſuch abſtatten wolle. Für den Chauffeur hatte kein Grund vorgelegen, dabei etwas Abſonderliches zu finden. Das war alſo auch geklärt. 5 Was aber hatte Regine bezweckt? Hatte ſie ihm, aus, auflauern wollen? Oder was hatte ſie ſonſt gewollt? Das blieben Fragen, die niemand beantworten konnte. Stumm und ſtarr lag Regine da; ereilt von ihrem Schick⸗ ſal, als ſie es vielleicht am wenigſten erwartete. Sie wurde in Tegernburg begraben. i Klaus dachte während der Feier:„Albert Tegernburg e nicht mit anſehen, wie ſich ſeine Frau von ihm löſte und einem anderen gehörte. Wenn er wüßte, daß 515 nun neben ihm ruhte, ohne daß ein anderer ſie And Gitta, zart, überirdiſch ſchön in dem dunklen Trauergewand, dachte traurig:„Ihr habt alle den Frie⸗ n gefunden. Den heiligen, ewigen Frieden. Nur ich, ich 11 weiter leiden. Denn niemals ſtirbt meine Liebe zu laus. 8 n Diaieſer aber blickte kühl und prüfend in das blaſſe, ſchöne Geſicht ſeiner Frau.— * chen Arbeit geben zu können. Er war oft in Tege urg, um den Gang der Arbeiten zu verfolgen. Gitta ſah it großen Augen, welche Kraft und Arbeitsfreude in * 4 gern⸗ Bluſe und Baskenfappe gleich gekleidef ſind und geſchlongen ſingend⸗durch die Straßen marſchieren Es liegt an der Hal⸗ tung Wie die Armse die beachtliche Wehrkraft, ſo bekunden ſie die funge geiſtige Macht der Bulgaren und in dem aus⸗ geprägten Bildungsdrang und Fortſchrittshunger den Wan⸗ del den das Land in einem halben Jahrbundert aus eige⸗ nem Antrieb vollzog, Man muß ſich angeſichts der aroßen Zahl der bunten Student enmützen vergegenwärtigen daß nach der Befreiung vam Türkenjoch auf 100 Bulaaren 89 Analphabeten kamen. Daß knapp 20 Jahre ſpäter ſchon in denen das ganze Volk zur Schule ging neun Zehntel aller Jüngeren und über die Hälfte der mehr als 60-Jährigen leſen und ſchreiben konnten. Sicher, es war ein Fieber, das damals dies Volk befiel, nach der gewonnenen Freiheft auch den Geiſt zu befreien und dem Weſten gleichwertig wer⸗ den zu laſſen. Aus ihm aber iſt ein natürlicher Drang ent⸗ ſtanden und eigene kulturelle Schöpfung Auch das richtige Maß verlieren die Bulgaren dabei nicht aus dem Auge Er⸗ ſchwerte Examina und verminderter Zugang zu den höhe⸗ ren Lehranſtalten ſollen verhindern daß dies Bauernvolk zuviel Mediziner Philologen Techuiker und Juriſten be⸗ ſitzt und man ſieht ein daß der geiſtige Wert einer Nation nicht allein nach der Zahl der Hͤrer in der Univerſität. in den Inſtituten und Seminaren zu meſſen iſt, ſondern an dem Bildungsſtand auch außerhalb der Stadt, im ganzen Volk. Volk. Die vielen Bauern, die ſich nicht nur auf dem wöchenk⸗ lichen, ſehenswerten Gemüſemarkt wohlfühlen ſondern auch mitten durch die Hauptſtraßen der Stadt ihre väterliche, ſelbſtgefertigte Tracht und ihre geſchulterten geduldigen Lämmer ſelbſtbewußt tragen, ohne daß ſich einer nach dem ſelbſtgewebten Tuch ihrer eigentümlichen Hoſen und den bunten Stickereien ihrer Frauen umſähe hbeweiſen ſchon. wie ſehr Bulgarien reines Agrarland iſt. Wohl iſt es die Sorge der Regierung, auf dem Land den Fortſchritt einzu⸗ bürgern, deſſen Segen man wohl erkannt hat, aber in die⸗ ſem Bauerntum ruht auch die Geſundheit und naturnahe Kraft des Volkes, die auch den geiſtigen Leiſtungen ihre Bo⸗ denſtändigkeit und Volksverbundenheit ſchenkt. Gerade durch dieſen Lebensfaktor iſt Bulgarien engſtens mi! dem Großdeutſchen Reich verbunden. Es ſteht als ein Abnehmer. der Bauernarbeit und die Frucht des Ackers nicht nur braucht ſondern auch zu achten weiß, weit an der Spitze der ganzen bulgariſchen Ausfuhr. Faſt die geſamte Ausfuhr an Trauben, Tomaten Aepfeln und Pflaumen und des Tabak⸗ export rollt oder ſchwimmt nach Deutſchland. das ſo die hulgariſche Wirtſchaft mitträgt und auch als Land der höchſtentwickelten Induſtrie dem Agrarvolk enaſtens verbun⸗ den iſt Denn ein großer Teil der Autos in der Stadt trägt das Signum deutſcher Weltmarktfahrikgte, und ebenſo iſt 1 Fülle techniſcher Gebrauchsartikel das Werk deutſcher Arbeiter. 8 Trrrrrgerrrrrrrerer 0 feen 22 0 12 0 ö g Aon sf EN—ů 80 80 8„ J., en ee 70 a 00% 85 eee e IDS SLA W. 2 N U 2 8 5 ö 95 N N 1 0 NI IF 018. 0 0 0 lee, 0 boi z f 8 55 1 e N e 111 5100 ellen N Klaus wohnte. Er war überall. Ueberall brauchte man ihn. Er war unentbehrlich für Tauſende von Menſchen. Und ſie? Was war ſie? Sie ſaß untätig hier und wartete auf ein Wunder, das ihr Klaus Rüdeskreuths Liebe zu— rückgeben ſollte. 1 12. Kapital. Kurt Gabert befand ſich im Gefängnis. Zu mehreren Jahren war er verurteilt worden. und eines Morgens fand ihn der Aufſeher erhängt vor. Auf dem Ciſch lag ein Zettel; darauf ſtand: 5 „Ich bin froh, daß ich endlich den Mut — Zum deutſchen Einmarſch in Bulgarien. 5 Eißner⸗Wagenborg(M). finde, meinem verfehlten Leben ein Ende zu machen!“ 75 Es weinte niemand um ihn. ee Lore Felmer hatte den Namen ihres einſtigen Gat⸗ ten ganz abgelegt, und auch ihr Töchterchen würde in Kürze durch eine Verfügung den Namen der Mutter tra⸗ gen dürfen. 5 Nun war wieder Frieden in dem kleinen ſchönen Häuschen, und Lores fleißige Hände regten ſich doppelt flink, um wieder ſparen zu können. Einmal war Lore krank. Es war ſchon kalt und unfreundlich draußen. Sie hatte ſich ſtark erkältet und huſtete. Da kam an einem Nachmittag Gitta Rüdeskreuth in das kleine Haus. Und der Diener Chriſtian trug einen Korb mit guten Sachen. Auch einige Flaſchen Wein waren dabei. 8 Lore blickte mit großen Augen auf Klaus Rüdes⸗ kreuths junge, blonde Frau. Gitta war freundlich und herzlich zu Lore. Sie be⸗ reitete ihr eigenhändig einen ſtarken Glühwein, ſchüttelte ihr das Bett und ſtrich mitleidig über die glühende Stirn. „Den Arzt!“ ſagte Gitta, und Chriſtian ging ſchnell davon. Dabei ängſtigte er ſich aber halbtot um ſeine junge Herrin, und was der gnädige Herr ſagen würde, wußte er duch nicht. 5. Der Arzt war daheim und kam mit. Als er die junge Gutsherrin ſah, erſchrak er. „Eine regelrechte Grippe iſt das. Man kann ſich ſehr leicht anſtecken, gnädige Frau,“ ſagte er eindringlich. Gitta lächelte nur. i 5 Nach einer Stunde ging ſie wieder davon. Der Doktor traf unterwegs Rüdeskreuth und erzählte N 55 i a 5 I ihm, daß die gnädige Frau bei der erkrankten Frau Lore Tegernburg wurde renoviert. Klaus war froh, vielen Felmer geweſen ſei. Aber die gnädige Frau könne ſich bei ſolchen Beſuchen anſtecken, ſie ſei ſehr zart. Ob der Herr Gemahl nicht ein Machtwort ſprechen wolle?— Rüdeskreuth ſprach ein paar freundliche Worte mit daß ſie ihn liebte. Und er ſah jetzt auch ein, daß er nicht trauen beanſpruchte. Nun mußten und würden ſie ſich Kleine Geſchichten Ein ganz großes Kompliment. Als Margarethe Lind⸗ ner, die berühmte Wiener Burgſchauſpielerin, in reiferen Jahren einmal in einem kleinen Provinztheater auftrat, wurde ſie nach der Vorſtellung von den Honoratioren der Stadt bei einem Eſſen übertrieben gefeiert.„Ich habe nur getan, was ich konnte“, wehrte die Lindner den Wort⸗ ſchwall ab,„um die mir übertragene Rolle wirklich gut ſpielen zu können, muß man jung und ſchön ſein.“— „Oh“, dienerte da der biedere Bürgermeiſter, der eine ganz große Schmeichelei vom Stapel laſſen wollte,„Sie haben uns heute abend das Gegenteil bewieſen!“ Menzel bedauerte. Adolf von Menzel konnte ſehr un⸗ galant ſein und galt deshalb als Weiberfeind. Einmal kam eine ziemlich angejahrte Sängerin zu ihm und fragte, ob er ſie malen wolle. Menzel ſah ſich die Sängerin genau an, dann antwortete er:„Bedaure ſehr! Ich male nichts mehr aus der Zeit Friedrichs des Großen!“ Der Vorſchuß. Ein bekannter Schauſpieler gaſtierte in den Anfängen ſeiner Laufbahn einmal in dem Theater einer kleinen Stadt. Man gab ein rührſeliges Volksſtück, in dem der Schauſpieler die Rolle eines Selbſtmörders ſpielte. Er ſollte ſich mit einem Revolver erſchießen. Doch da der einzige vorhandene Revolver nicht funktionierte, wurde vereinbart, daß der Regiſſeur hinter den Kuliſſen im geeigneten Augenblick einen Schuß markieren ſollte. Die Szene kam. Doch ehe der Held des Schauſpiels dazu kam, den Revolver aus der Taſche zu ziehen, krachte ſchon der verabredete Schuß. Peinliche Stille.„Ha, ein Vor⸗ ſchuß“, rief der Mime geiſtesgegenwärtig.„Den kann man immer gebrauchen!“ Das Publikum lachte, und die Situ⸗ ation war gerettet. „Geſtern war er beſſer!“ Als Leibl die„Drei Frauen in der Kirche“ malte und den Kopf der jungen Bäuerin fertig hatte, fragte er Wilhelm Sperl, auf deſſen Urteil er beſonders viel gab:„Wie iſt er?“—„Er iſt nicht ſchlecht, könnte aber beſſer ſein!“— Am nächſten Tag kratzte Leibl den Kopf ab und malte ihn noch einmal. Abends kommt Sperl und zögert mit der Kritik.„Nun“, ſagt Leibl, „ſprich!“—„Geſtern war er beſſer!“—„Warum haſt du mir das nicht geſtern geſagt?“ brauſte Leibl auf und ſchüt⸗ telte Sperl am Kragen. „Jeder Narr.“ Von einem ganz beſonderen Sarkas⸗ mus konnte Friedrich der Große gegenüber ſolchen Bitt⸗ ſtellern ſein, deren Geſuche den Stempel der perſönlichen Eitelkeit an der Stirn trugen, oder denen man anmerkte, daß ihnen ſelbſtſüchtige Motive zugrunde lagen. Mit feiner Fronie wußte der König dieſe Perſonen an ihrer empfind⸗ lichſten Stelle zu treffen. Folgende Beiſpiele geben davon Zeugnis: Ein Landrat hatte Brandſchaden gehabt und bat um eine größere Beihilfe aus der Staatskaſſe. Fried⸗ rich erſchien die verlangte Summe zu hoch. Er antwortete: Er, der König, ſei infolge der geführten Kriege ſelber arm wie eine Kirchenmaus. Am Jüngſten Tage bekomme ſo⸗ wieſo ein jeder alles wieder, was er beſeſſen habe, der Landrat möge ſich bis dahin gedulden.— Ein Buchhändler erbat die Verleihung des Kommerzienrattitels. Friedrich ließ ihm antworten: Buchhändler ſei ein honetter Titel, ge⸗ nüge vollauf.— Eines Tages traf der König einen Re⸗ gierungsrat, der ſehr von ſich eingenommen war. Friedrich konnte ſich im Augenblick nicht recht auf den Namen des Betreffenden beſinnen und fragte ihn danach.„Wie, ſollten Ew. Majeſtät mich wirklich nicht kennen?“ erlaubte ſich der Regierungsrat zu bemerken.„Herr, was denkt Er ſich?“ polterte da Friedrich los.„Ich hätte wahrlich viel zu tun, wollte ich alle Narren in meinem Staat kennen!“ Der gute Rat. Herzog Karl Auguſt von Sachſen⸗ Weimar ernannte einen Beamten nach langer Dienſtzeit zu ſeinem Herzoglichen Rat. Er ſchien jedoch in deſſen Fähigkeiten kein beſonders ſtarkes Vertrauen zu ſetzen; denn er ſagte zu ſeinen Vertrauten:„Nun kann ich wahr⸗ lich mit Recht beten: Auf Gott und nicht auf meinen Rat will ich mein Glück bauen!“ 5 dem alten Herrn. Er fühlte ſich vor den Kopf geſchlagen. Gitta bei Lore? Er fragte ſich das immer wieder. Daheim traf er Gitta, wie ſie bunte Wolle ſortierte. Er grüßte freundlich und ſah ihr eine Weile zu. „„Was wird denn das?“ fragte er dann. „Weihnachtsſachen für die Armen. Ich werde mit den Mädchen von Haus und Dorf häkeln und ſtricken. Die Armen ſollen es gut haben an dieſem Weihnachtsfeſt. Man kann ſo vieles arbeiten. Jacken, Schals, Strümpfe, Handſchuhe und anderes mehr. Und dann wollte ich dich bitten, mir Geld zu geben. Ich möchte Lore, wenn ſie wie⸗ der geſünd iſt, eine andere Tätigkeit geben. So viele Müt⸗ ter gehen doch tagsüber arbeiten und niemand beaufſich⸗ tigt die Kinder. Was kann alles paſſieren in einer Zeit, wo die Mutter nicht da iſt! Lore könnte einen Kindergar⸗ ten leiten. So etwas kennt man hier nicht. Aber denke doch an die vielen landwirtſchaftlichen Arbeiterinnen! Und die Mütter könnten dann ſo beruhigt ſein.“ l Ihre Wangen glühten roſig. Rüdeskreuth beugte ſich 5 weit vor. 0 „Gitta, ſo ſchön es von dir war, Lore zu beſuchen, muß ich dich doch bitten, ſolche Krankenbeſuche zu unter⸗ laſſen. Du biſt viel zu zart, um dich mit Krankenpflege zu befaſſen. Ich hatte übrigens keine Ahnung, daß Lore er⸗ 1 krankt war, ſonſt hätte ich ihr ſelbſtverſtändlich längſt eine Pflegerin geſchickt. Es iſt nun geſchehen. Und dich bitte ich, während der Grippe⸗Epidemie hier in Rüdeskreuth zu bleiben.“ 5 „Ich werde hierbleiben, wenn du es wünſcheſt, Klaus.“ Gittas feine Finger wühlten in der bunten Wolle. „Das mit dem Kindergarten iſt ein guter Gedanke. Wenn Lore wieder geſund iſt, könnt ihr das alles beſpre⸗ chen. Ich ſtelle genügend Geld zu eurer Verfügung. Und* zu Weihnachten ſollſt du auch zufrieden ſein, Gitta! Du ſollſt alle deine Schützlinge reichlich beſchenken dürfen.“ „Ich danke dir, Klaus. Du biſt immer ſehr— groß⸗ zügig, wenn es ſich um einen Wunſch meinerſeits handelt.“ „Aber Gitta, ſolche kleine Wünſche werde ich dir doch wahrhaftig erfüllen dürfen!“! 5 Sie ſchwieg. 5„„„ And durch ihn ging ein tiefes Glücksempfinden. Gitta hatte ſchwer gelitten, er wußte es. Er wußte aue im Recht geweſen war, als er von Gitta rückhaltloſes Ver eines Tages doch wiederfinden. Freilich, aufdränge konnte er ſich Gitta nicht. Aber eines Tages würde der Augenblick da ſein, wo ſie ſich wieder in die Arme ſanken. o e F 2 1 een D SS —.— ien e l on Err N„„ 1 2. ern eee erer eee eee ee eee I Das Relel der Trau * 14 Die eigene Erkenntnis Seeliſche Bereitſchaft durch Erleben. Es iſt vielleicht bequemer, oberflächlich zu ſein und alle ſich aufdrängenden Ueberlegungen weit von ſich zu schieben. Aber eines Tages wird ſich dieſe Einſtellung rächen. Dort innen, wo wir eine Fülle tiefen Erlebens ſam⸗ meln ſollten, wird alles hohl und tot ſein. Die Jugend wird unſerm Wort nicht lauſchen, weil wir nicht die innerlich gereifte Perſönlichkeit ſind und die Begeiſterung nicht in unſerer Stimme mitſchwingt. So flach, wie man ſich ſein Leben, möglichſt ohne alle ſeeliſche Erſchütterun⸗ gen, eingerichtet hat, muß man es dann auch beenden. Im Alter empfindet man das bitter Leben aber heißt nicht, den Problemen aus dem Wege zu gehen, ſondern ſich ihnen zu ſtellen, wo ſie ſich bieten, und ſich zur eigenen Erkenntnis durchzukämpfen. Dieſem Grundſatz treu zu bleiben, iſt vielleicht deshalb ſo ſchwer, weil wir es in jedem Falle ſtill mit uns abmachen müſſen. Es iſt ein freiwilliger Aufwand unſerer ſeeliſchen Kräfte, zu dem uns niemand zwingen kann, den aber auch nie⸗ mand ſehen und kontrollieren kann. Denn man kann die innere Beteiligung ebenſo gut heucheln. Man kann vieles aus ſchlauer Berechnung tun, anſtatt ſich die Mühe zu machen, zu einer Ueberzeugung zu kommen. Das ſchadet zunächſt einmal nicht der Sache, wohlgemerkt, uns ſelber, unſerer inneren perſönlichen Zufriedenheit ſchaden wir damit. Wenn eine Frau für ſich den leichteren Weg wählt, dann bringt ſie damit den Quell ihrer Mütterlichkeit zum Verſiegen. Denn Frau ſein heißt: alles Erlebte ſtill in ſich bewahren, daran wachſen, um dann wieder von innen heraus bereit ſein zu können. L. R. Das harte Wort Muß es immer geſagt werden? Ein energiſches, entſchloſſenes, ja ſogar hartes Wort iſt im Zuſammenleben der Menſchen manchmal nötig. Wenn es zur rechten Zeit, mit Ueberlegung und Beherr⸗ ſchung geſagt wird, dann kann es viel helfen, heilen, klarſtellen. Ehrlichkeit und Offenheit ſind in den Beziehun⸗ gen der Menſchen untereinander die wichtigſte Voraus⸗ ſetzung, und manche Verſtimmung und manches Mißver⸗ ſtändnis laſſen ſich durch ein klares, hartes Wort aus der Welt ſchaffen. 5 Wie oft ſagen ſich die Menſchen aber unerfreuliche, böſe Worte, die eigentlich ganz zwecklos ſind und die nicht aus einer beherrſchten Ueberlegung, ſondern aus augen⸗ blicklicher Gereiztheit und Nervoſität entſtehen. Wenn ein⸗ mal ein böſes Wort geſagt und der andere Menſch wirklich getroffen iſt, dann läßt ſich nur ſchwer wieder ein Ausgleich ſchaffen. Das Um⸗Verzeihung⸗Bitten fällt den meiſten Men⸗ ſchen ſchwer, das großmütige Verzeihen ebenſo, und ſo kann oft ein böſes Wort das andere geben, ſo daß zum Schluß beide Menſchen ſich voneinander entfremden. Wie oft haben wir uns vielleicht ſchon ſelbſt den Vor⸗ wurf machen müſſen,„Hätte ich das doch lieber nicht ge⸗ ſagt!“ Ein böſes Wort kann ſo viele Unannehmlichkeiten zur Folge haben, daß wir uns wirklich ſorgſam davor hüten ſollten. Gewiß, wenn man von vieler Arbeit in An⸗ ſpruch genommen iſt, wenn man ſich um mancherlei Dinge Sorgen macht, dann iſt man gereizter als ſonſt und ſagt leicht einmal etwas Unbedachtes, und auch der andere iſt nervös und leicht aufgebracht und faßt manche Aeußerung tragiſcher auf, als ſie gemeint iſt. Aber gerade darum ſollten wir uns um Selbſtbeherr⸗ ſchung, um Haltung und Höflichkeit unſeren Mitmenſchen gegenüber bemühen. Wieviel Schwierigkeiten laſſen ſich durch ein gutes Wort vermeiden, wieviel Konflikte, Span⸗ nungen und Aergerniſſe aber werden durch ein böſes Wort hervorgerufen. Und das Schlimmſte: ein böſes Wort hat meiſt viele andere im Gefolge und kann vieles, was lang⸗ ſam und ſtetig gewachſen iſt, mit einem Schlage zerſtören. Beherrſchtheit, Ruhe und eine tüchtige Portion froher Lebensmut ſind das beſte Mittel, um mit der Welt fertig zu werden und ſie trotz allem froh und ſchön zu finden. Bürtelroſe iſt keine Noſe Die Puderbehandlung iſt Salben vorzuziehen. Gürtelroſe hat mit der„Roſe“ gar nichts zu tun. Dieſe ſogenannte„Roſe“ iſt eine Infektionskrankheit, die durch Krankheitserreger, die unter die oberflächlichſte Haut⸗ ſchicht eindringen und dann in der Haut weiterkriechen, hervorgerufen wird. Die Gürtelroſe iſt dagegen eine Krankheit, die im Zuſammenhang mit dem Trigeminus⸗ nerv öder mit den zwiſchen den Rippen verlaufenden Ner⸗ ven ſteht und keineswegs anſteckend iſt. Sie äußert ſich ſo, daß im Verlauf eines ſolchen Nerves Gruppen von kleinen Bläschen auf gerötetem Grunde auftreten, die eine Zeit⸗ lang beſtehen bleiben, dann langſam eintrocknen und ſo— in ein bis zwei Wochen— wieder verſchwinden. Gleich⸗ zeitig beſtehen oft heftige, ziehende Sehmerzen nach Art des Zahnwehs. Die letzte Urſache dieſer Erkrankung iſt noch nicht reſtlos geklärt. Die Krankheit verſchwindet nach einiger Zeit„von ſelbſt“. Die Behandlung erſchöpft ſich deshalb in den meiſten Fällen darin, dem Patienten gegen die oft ſehr ſtarken Schmerzen entſprechende Medikamente zu verordnen. Da man mit Creme oder Salben eine Erweichung der Bläs⸗ chen erreichen würde, die möglicherweiſe dem nachträg⸗ lichen Eindringen irgendwelcher Entzündungserreger Vor⸗ ſchüb leiſten könnte, iſt die Puderbehandlung vorzuziehen, um ſie zum Eintrocknen zu bringen. Deule/ daran, aueh liier lun gebt Jun Eure Spende in Ciegcuinterhilſswerlel Aufn.: M. Colsmann⸗(NSV.)⸗Reichsbildarchiv— M. Ja Mliſteseslioldaigollelen Trotz der teilweiſen Inanſpruchnahme der Heime durch die Wehrmacht, ſtehen der Mütterverſchickung noch 160 Einrichtungen zur Verfügung. Sie dienen in erſter Linie der Verſchickung ſolcher Frauen, die durch eine anſtrengende Tätigkeit in der Kriegswirtſchaft in ihrer Geſundheit ge⸗ fährdet ſind. Hinzu kommen jene Mütter, deren Männer im deutſchen Schickſalskampf ihr Leben ließen. Von Januar bis Juni d. J. konnten 25 691 Frauen entſandt werden. Bluſentuch aus bunten Stoffreſten Ein neuer Strickvorſchlag. Eine ſehr hübſche Idee, bunte Wollgarnreſte zu ver⸗ werten, iſt das hier gezeigte Bluſentuch. Wir benötigen dazu etwa 150 Gramm Wolle und ſtricken mit Nadeln Nr. 9/0 in einem beliebigen Streifenmuſter, welches wir in einer regelmäßigen Wiederholung oder auch willkürlich ausführen können. Das Tuch wird in Dreieckform ge⸗ arbeitet. i Die beiden ſchrägen Seiten meſſen je 75 Zentimeter, die gerade Seite iſt etwa 110 Zentimeter lang. Wir be⸗ ginnen mit fünf Maſchen und ſtricken in Hin⸗ und Rück⸗ reihen rechts. In jeder zweiten Reihe werden am Anfang und Ende je eine Maſche und außerdem noch eine Maſche vor und nach der Mittelmaſche zugenommen, alſo im ganzen vier Maſchen. Nach 126 Reihen teilen wir die Arbeit in der Mitte und bilden ſo den Halsausſchnitt. Rechte und linke Hälfte werden nun nacheinander getrennt beendet. Wir arbeiten die erſte Reihe bis zur Mittelmaſche, wenden hier und nehmen jetzt am Anfang und Ende jeder zweiten Reihe je eine Maſche zu. Dies entſpricht dem bisherigen Zunehmen. Von der Teilung an werden bei beiden Hälf⸗ ten noch je 90 Reihen geſtrickt und dann ab⸗ gekettet. Das fertige Tuch um⸗ häkeln wir mit einer Reihe feſten Maſchen. Die beiden oberen Zip⸗ fel ſchließen am rück⸗ wärtigen Halsrand mit Knopf und ge⸗ ſchürzter Oeſe. An dem rechten unteren Zipfel befeſtigen wir eine hübſche Schnalle, wobei die Strickarbeit etwas eingeſchlagen wird. Im Tragen wird der linke Zipfel durch die Schnal⸗ le gezogen. 1 Zeichnung: Hanneſen— M. Kartoffeln ganz ohne Neue Hauptgerichte in beſonders appetitlicher Form. Sicher hat jede Hausfrau ſchon öfters nur Kartoffeln mit einer pikanten fetthaltigen Tunke und irgendeinem grünen Salat als Mittageſſen gereicht, und die Familie wird wohl auch mit dieſem einfachen, aber durchaus ge⸗ nügenden Mahl zufrieden geweſen ſein. Darüber hinaus aber kann die Hausfrau Kartoffeln noch auf viele andere Arten als Hauptgericht zubereiten, und zwar in neuer, beſonders appetitlicher Form. Sie kann beiſpielsweiſe aus gekochten Kartoffeln, die geſchält und nach dem Erkalten gerieben wurden, mit etwas Mar⸗ garine oder Butterſchmalz, einem Ei, etwas Salz und Pfeffer einen Teig herſtellen. Dieſer Teig wird dann zu runden oder ovalen Kotteletten geformt, die in Ei⸗Erſatz und geriebener Semmel gewendet und auf beiden Seiten ſchön braun gebacken werden. Wenn dazu ein Rohkoſt⸗ oder Gemüſeſalat oder auch nur eine ſaure Gurke gereicht wird, ergeben die Kartoffelkotteletten ein vollſtändiges und ſehr delikates Mittagsgericht. Eine andere Möglichkeit, Kartoffeln als Hauptmahl⸗ zeit zu verwenden: Man bereitet eine Tunke aus etwas kleingeſchnittenem Speck, der mit einem Eßlöffel Mehl angeſchwitzt und mit Waſſer oder Magermilch aufgefüllt wurde. Als Würze kann man ein Lorbeerblatt, einige Gewürzkörner und ein paar Tropfen Zitronenſaft dazu⸗ geben. In dieſer Tunke dämpft man gekochte, geſchälte und in Scheiben geſchnittene Kartoffeln kurz durch. Man kann die Speiſe dann noch mit einer feuerfeſten Form im Ofen kurz überbacken. Mit geriebenem Käſe, Brotbröſeln und Fett überſtreut ſchmeckt ſie beſonders gut. Zum Schluſſe ſei noch ein Rezept für ein feſtliches Kartoffelgericht angegeben: Schichtkuchen aus Kartoffel⸗ teig. Man rührt einen Teig aus am Tag zuvor gekochten, fein geriebenen Kartoffeln, etwas Milch, Butter und Salz, zwei Löffeln Kartoffelmehl, zwei Eidottern und dem ſtei⸗ fen Eiweiß. Davon bäckt man drei bis vier flache Kuchen auf der Bratpfanne, ähnlich wie Eierkuchen. Zwiſchen jeden Kuchen legt man eine Lage dickes Gemüſe, wie Schwarz⸗ wurzel oder Roſenkohl oder Pilze in Fett und Peterſilie gedünſtet. Die Kuchen kommen in eine runde Tortenform und werden noch zehn Minuten im Herdrohr überbacken. Am beſten paßt dazu Feld⸗ oder Endivienſalat. Die Fa⸗ milie, die dieſen Schichtkuchen vorgeſetzt bekommt, wird eine Fleiſchbeilage gar nich! miſſen und erſt recht nicht merken, daß das Gericht z auptſache aus Kartoffeln beſteht. Der Hausfrau fallen ſicher noch mancherlei Möglich⸗ keiten zu ähnlichen Kartoffel⸗Hauptgerichten ein. Sie ſoll dabei möglichſt immer die Kartoffel in der Schale kochen; auf keinen Fall ſollen geſchälte, zerſchnittene Kartoffeln längere Zeit im Waſſer liegen weil ſie dadurch auslaugen. Hülſenfrüchte richtig zubereitet Es kommt auf das Einweichen an. Man hört oft, daß man Hülſenfrüchte in dem Ein⸗ weichwaſſer kochen ſoll, weil ſich in dieſem ſchon einige Nährſtoffe befinden. Tatſächlich ſind ſo wenig nährende Beſtandteile in dieſem Waſſer, die wir leicht auf andere Weiſe wieder beiſchaffen können. Wir gießen das Ein⸗ weichwaſſer aus Gründen der Bekömmlichkeit lieber ab. Linſen machen wir ſehr gut bekömmlich, wenn wir die eingeweichten und vorgekeimten Früchte unter öfterem Umrühren/ Stunde lang in entrahmter Friſchmilch ſtehen laſſen und dieſe dann abgießen. Die Milch nimmt den größten Teil der ſchwerverdaulichen Stoffe mit ſich. Auch ſchmecken dann die Linſen beſonders gut und fein. In hartem Waſſer brauchen die Hülſenfrüchte nicht nur eine ſehr lange Kochzeit, ſondern ſie ſind auch ſchwer verdaulich, ſo daß wir das Waſſer, in dem ſie gekocht werden ſollen, erſt enthärten müſſen. Wir bringen das Waſſer zum Kochen und geben“ Teelöffel doppeltkohlen⸗ ſaures Natron, laſſen es 10 Minuten lang ſtehen, ſeihen das Waſſer durch ein feines Tuch, damit dadurch der ſich gebildete feine Niederſchlag von Kalk aus dem Waſſer entfernt wird, das nun weich geworden iſt. Da aber in dem durch Natron enthärteten Waſſer die Vitamine ge⸗ ſchädigt werden, erhöhen wir den Nährwert der Hülſen⸗ frucht, indem wir zuletzt noch rohe Mohrrüben oder Sellerie gerieben zuſetzen oder auch etwas friſche Kräuter, wie Peterſilie⸗ und Sellerieherzblätter. Hülſenfrüchte werden übrigens viel ſchneller weich, wenn wir ſie erſt /e Stunde vor dem Fertigwerden ſalzen. Unbrauchbares chweißband: Aus dem ledernen Schweißband eines alten Herren⸗ hutes macht man Stoßbänder für die Hoſen. Man ſchnei⸗ det 10 bis 15 Zentimeter des Lederſtreifens in zwei Teile, die man zu beiden Seiten der vorderen und hinteren Bügelfalte annäht. Der Lederſtreifen iſt viel haltbarer als das gewöhnliche Stoßband 5 Unanſehnlich gewordene Spitzen und Schleier lege man ein paar Stunden in mit Eſſig leicht geſäuertes Waſſer. Darauf werden ſie ſorgfältig in reinem Waſſer geſpült und leicht ausgewrungen. Die Schleier werden alsdann geklopft und in halbtrockenem Zuſtande ſo ge⸗ plättet, daß man den jeweilig vorzunehmenden Teil mit dünnem Stoff bedeckt. Sie wäſcht viel zu umſtändlich und zu teuer. Stundenlang hält ſie ſich mit Einreiben, Vorwaſchen, Reiben und Bürſten auf und gebraucht dafür unnütz Seife, Holz und Kohlen.— Sie ſollte die groͤbſte Waſchar⸗ beit Henko überlaſfen. Sie ſollte die Wäſche abends vor dem Waſchtag mit Henko⸗ 7 ulis Hain, MM lun. obę Fehleu! Jie 0 c 3. Bleichſoda einweichen, dann iſtaller Schmutz am andern Morgen gelockert und die Wäſche halb gewaſchen! Gründliches Einweichen er⸗ leichtert dem Waſchpulver“ die Arbeit ſehr. Bausfrau, begreife: nimm penko, par Seite! Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Die Tabelle: Spiele Tore Punkte FV. Weinheim 17 46:31 26 07 Mannheim 17 36:20 24 Germ. Friedrichs eld 16 48:25 21 Phönix Mannheim 16 47:20 21 SC Käfertal 16 57:29 2¹ VfT u. N Feudenheim 17 39:38 19 Viernheim 17 43:47 17 98 Seckenheim 17 36:39 16 08 Mannheim 17 29: 43 14 Vikt. Reckarhauſen 18 4552 14 Fortuna Edingen 18 47:54 14 Alem. Ilvesheim 18 36.53 14 Hemsbach 18 47:56 11 B. S. G. Lanz 16 24:65 6 Morgen kommt 07 nach Seckenheim. Die Neuoſtheimer kind hier eine gern geſehene Mannſchaft und werden auch in dieſer Runde ein gefälliges Spiel zeigen. Seckenheim, das morgen wieder Bauder, Erny ete. mit von der Partie haben wird, ſcheint ſtark genug, um dem Spitzenrei ter einen gleichwertigen Kampf zu liefern. Es bedarf der Erwähnung, daß das Spiel pünktlich beginnt und ohne Pauſe durchgetragen wird, um damit dem Publikum Gelegenheit zu geben dem W. H. W.⸗Konzert im „Schlößchen“ beizuwohnen. ch Auswärtiger Sport Der deutſche Fußballſport ſteht mit der Stuttgar⸗ ter Begegnung Deutſchland— Schweiz in ſeinem 180. Län⸗ derkampf. Alles iſt drinn, wenn wir auch eher an einen deutſchen Erfolg glauben. Immerhin, die Eidgenoſſen ſpie⸗ ken einen ausgezeichneten Zweckfußball mit ſtark kämpferiſchem Einſchlag und ſauberem techniſchen Stil. Die deutſche Mann⸗ ſchaft, vorausſichtlich mit Klodt; Janes, Streitle; Kupfer, Rohde, Kitzinger; Hanreiter, Hahnemann, Walter, Gelleſch, Kobierſki wird ſehr kämpfen müſſen, wenn der 15. Sieg gegen die Schweiz(nach 4 unentſchiedenen und 5 verlorenen Tref⸗ fen) gelingen ſoll.— Das bunte Fußballprogramm im Reich bringt weiter den erſten Vorſchlußrundenkampf zwiſchen Sach⸗ ſen und Baden in Dresden um den Reichsbundpokal, in dem Sachſen als Favorit zu gelten hat.— In Südweſ und Heſſen finden die erſten Entſcheidungsſpiele um die Be⸗ weichsmeiſterſchaften ſtatt. In Saarbrücken ſtehen ſich der FV. Saarbrücken und die in der Meiſterſchaft noch ungeſchlagenen Offenbacher Kickers gegenüber, BC. Sport Kaſſel— Boruſ⸗ ſia Fulda ſpielen gleichzeitig in Kaſſel. Eine weitere Klärung der Abſtiegsfrage erwartet man in Südweſt: Germania Frank⸗ furt— Eintracht Frankfurt, VfR. Frankenthal— FK. Pir⸗ maſens, SVg. Mundenheim— 1. FC. Kaiſerslautern; Heſ⸗ ſen: SVg. Langenſelbold— 1860 Hanau. Im Handball, Hockey und Rugby herrſcht gleich⸗ 5 geſteigerter Spielbetrieb, wobei der Rugby⸗Vergleichs⸗ ampf Baden— Südweſt hervorzuheben iſt, deſſen Schauplatz wieder Heidelberg ſein wird. Die Mannſchaftsmeiſterſchaft der Turner, zu der 17 Bereiche gemeldet haben, wird in Gießen mit dem erſten Vorrunden⸗Wettſtreit in Angriff genommen. Zu dem aus ſechs Kürübungen beſtehenden Mehrkampf treten zunächſt Heſ⸗ ſen, Südweſt, Mitte und Mittelrhein an, von denen zwei aus⸗ 2 ſcheiden. Die ſtarke Mitte⸗Manmſchaft mit Krötzſch, Müller und Limbach an der Spitze iſt ſehr hoch einzuſchätzen, doch geht auch die ſehr ausgeglichene Riege von Südweſt mit uten Ausſichten auf den erſten Platz in den Kampf. Dieſe iden Bereiche ſind mit einiger Beſtimmtheit in der Zwiſchen⸗ runde zu erwarten. Anſere beſten Fechter, allerdings ohne den verhinder⸗ ten Meiſter Liebſcher, treten am Samstag in Berlin zum Länderkampf gegen Italien an. Es wird mit allen Waffen gekämpft, wobei die deutſche Riege gegen Italiens Weltklaſſe wohl in erſter Linie auf ein gutes Abſchneiden bedacht ſein muß Die Südweſtmeiſterſchaft der Ringer im Mannſchafts⸗ kampf dürfte mit einem Erfolg des Deutſchen Meiſters Siegfried Ludwigshafen über Reichsbahn Rotweiß enden. Am Samstag findet in Ludwigshafen der Vor⸗ und am Sonntag in Frankfurt der Rückkampf ſtatt. Der Winterſport bringt trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit nochmals wichtige Entſcheidungen. Im Skilaufen wird der letzte Meiſter dieſes Jahres, der im 50⸗km⸗Dauer⸗ lauf, ermittelt. In Oberſchreiberhau treten 57 Läufer an, unter denen allerdings der Titelverteidiger Herbert Leupold fehll. Vinzenz Demet, Kaſebacher, Burk und Poppa ſind die ausſichtsveichſten Bewerber. In Kitzbühel klingen die Studen⸗ ten⸗Reſchswettkämpfe im Skilauf aus, die durch die Vertreter von elf Gaſtnationen ſtarken internationalen Einſchlag haben. Wirtſchaſtswoche Europäiſcher Güteraustauſch— Zoll. und Deviſenſchranken ſchrecken nicht mehr— Die Bedeutung der 3. Kriegsmeſſe in Leipzig— Vervollkommnete Werkſtoffe Wo bisher höchſte Deviſen⸗ und Zollmauern beſtanden. ſo daß Waren und Erzeuaniſſe kaum von einem zum an⸗ deren Lande geſchafft werden konnten, da hat der unler Führung Großdeutſchlands eingerichtete europäiſche Zah⸗ lungsausgleich plötzlich umfaſſende Ausſichten auf Güter⸗ austauſch eröffnet die freudig benutzt werden. Zu dieſem Ergebnis kommt der Beſuch der Leipziger Frühjahrsmeſſe. der dieſe bedeutende wirtſchaftliche Veranſtalkung vom wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Standpunkt aus betrachtet. Innereurse⸗ päfſcher Warenaustauſch iſt heute auf den verſchiedenſten Gebieten möglich und wird gerade guf der Reichsmeſſe in Leipzig auf das nachdrückſichſte gefördert. Hier gewinnen Vergleiche die der heute nur noch ſelten vorhandene Rei⸗ ſende ziehen konnte der Europa früher kreuz und quer ſelbſt be reiſte, plötzlich ein ganz anderes Geſicht wenn es nun mög⸗ lich iſt, in wenigen Schriften ſofort zwiſchen den in Wekt⸗ bewerb ſtehenden Waren verſchiedener Länder zu berglei⸗ chen und ſie in ihrer Güte und Preislage abzuſchätzen Was aus kriegswirtſchaftlichen Gründen Großdeutſchland im Augenblick manchmal nicht anzubieten hat, das finde der Meſſeeinkäufer vielleicht in größter Auswahl und Reichhal⸗ tigkeit auf der ausgedehnten faſt ein ganzes Stockwerk des Ringmeſſehauſes einn hmenden Italienſchau und kann es dank des jetzt in Gang gekommenen derzeitigen Zahlungs⸗ austauſches auch ohne weiteres beziehen. Daneben bieten die ausländiſchen Sammelausſtellungen aber auch einen ge⸗ drängten und deshalb befonders eindrucksvollen Ueberblick über ſehr weit auseinanderliegende Erzeugnisgruppen. Die Reichsmeſſe erfüllt aber außerdem noch andere na⸗ tionalwirtſchaftliche Aufgaben. Sie iſt— ſelbſt ohne die auch in dieſem Jahr wieder verſchobene Technſſche Meſſe— eine geradezu einzigartige Lehr und Muſterſchau um dem regelmäßigen Beſucher das ſtürmiſche Zeitmaß des techniſch⸗ induſtriellen und fertigungsmäßigen Fortſchritts vor Außen zu führen. Was wir auf der jeweils letzten Meſſe als aller⸗ erſten Verſuch zur Einführung eines neuen Werkſtofſes ge⸗ wiſſermaßen noch vertraulich gezeigt bekamen iſt bis zur nächſten Meſſe. oder mindeſtens bis übers Jahr. längſt in die Großerzeugung hineingewachſen hat ſich in unendlich vielen Verſuchsreihen bewährt und wird nun bald in den Mittelpyunkt des Verbrauchs gelangen Aus der einen Kunſtfaſer aus Kohle und Kalk, der P. Ce⸗Faſer der 7 eien iſt inzwiſchen eine ganze mehrfarbige Kol⸗ ektion geworden. Wo bisher nur kleine Stücke als Filter⸗ tücher verwendet werden konnten, gibt es beute ganze Schutzanzüge, bei denen ſogar die Nähte. die die einzelnen Stoffteile zuſammenhalten, aus einem kunſtſeideartigen, überaus feſten mit Nähmaſchine verarbeitbaren PeCe⸗Fa⸗ den beſtehen ſo daß dieſe Schutzanzüge nicht mehr wie man das zuerſt beobachten konnte aus den Nähten auseinander- klaffen, wenn die anſpritzenden Säuren und Laugen den. naturſeidenen Nähfaden abgefreſſen hatten. Aus den Pro⸗ beſtücken für Zähne und Hand, erſtmals auf der Kongroß⸗ ſchau„Werkſchau und Chemie“ im Auguſt 1940 in Breslau gezeigt bei denen die Borſten aus ſynthetiſchem Werkſtoff auf der Kohlekalkgrundlage beſtanden(Perluranborſten),. iſt heute eine volle induſtrielle Fertigung geworden bei der die jetzt Perlonborſte genannte Borſte ſich dank ihrer erhöhten chemiſchen Feſtigkeit und Waſſerfeſtigkeit ausgezeichnet be⸗ währt. Die große chemiſche Feſtigkeit der verſchiedenen Kunſtgummiſorten erweitert ſtändig den Anwendungsbe⸗ reich dieſes neuen, in ſeinen guten Eigenſchaften alle Na⸗ turgummiſorten weit überragenden Werkſtoff. In die beiden Textilmeſſehäuſer iſt nun auch die Textil⸗ induſtrie des großdeutſchen Oſtraumes eingerückt. Citz⸗ mannſtadt und Bielitz zeigen in großen Sammelſchauen ihre Leiſtungsfähigkeit, wobei es vorerſt allerdings bei einer Viſitenkarte bleibt, weil der große Bedarf der neuen Oſtge⸗ biete zuſammen mit der Rohſtofflenkung den Verkauf der Erzeugniſſe ins Altreich vokerſt noch ausſchließt. Auf den einzelnen Ständen dieſer Sammelſchauen erkennen wir die breite Erzeugungsgrundlage diefer Textilbereiche von der Naturſeide, der Baumwolle und der Schafwolle bis zur Zellwolle, Kunſtſeide und zum Flachs und ſtellen bei zwei Firmen aus Litzmannſtadt erneute Fortſchritte bei Erzeu⸗ gung und Verarbeitung von Flockenbaſt aus Oelflachs keil⸗ weiſe mit Baumwolle und Zellwolle aus Miſchgeſpinſten feſt. So ſtellt die dritte Kriegsmeſſe in Leipzia bereits jetzt N einen vollen Sieg der deutſchen Leiſtungsfähigkeit ar. 5—— Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Sa ustag, 8. März: Miete E 16 und 2.. Eng: Der Vogelhändler. Operette von Carl Ze ler. Anfang 18, Ende etwa 20.45 Uhr.— Sonntag, 9. März: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Ge⸗ folgſchaft der Sunlicht⸗Geſellſchaft AG., Mannheim, ohne Kartenverkauf: Das Land des Lächelns. Operette von Franz Lehar. Anfang 14, Ende 16.30 Uhr. — Abends: Miete B 17 und 1. Sondermiete B: Don Pasquale. Komiſche Oper von G. Donizetti Anfang 18, Ende 20 Ahr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 10. März: Für die NSG.„Kraft durch Freuden, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 230 bis 259, 261 bis 286, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E Nr. 601 bis 900: Egmont. Trauerſpiel von Goethe, mit der Muſik von Beethoven. Anfang 17.30, Ende 20.45 Uhr. Dienstag, 11. März: Miete A 16 und 2. Sondermiete An 8 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 401 bis 404: Der ver⸗ kaufte Großvater. Schwank von Franz Streicher. Anfang 18, Ende 20.30 Uhr. 7 Mittwoch, 12. März: Miete M 17 und 1. Sondermiete Meg und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur gemeinde Ludwigshafen, Abt. 111 bis 112: Ulyſſes daheim. Komödie von Walter Gilbricht. Anfang 18, Ende gegen 20.30 Uhr. Donnerstag, 13. März: Miete E 17 und 1. Sondermiele El 9: Zum erſten Male: Die vier Geſellen. Luſt⸗ deo non Fachon Sul Raron 18 Ende oma 20.30 Uhr. Folge 10 zum zeitoertreib Sil benrätſel. Aus den Silben: au— bell— bergh— bil— dal dra— e— e— e— et— eu— fis— ge— ge— gen go— hy— iff— is— kus— land— lap— ler— les li— lind— lob— ma— mach— mam— mo— mus mut— ni— pa— pe— renz— re— re— rheu— ſeau— tai— tem— to— trouſ— un— vol— ſind 17 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben von oben nach unten und deren Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen, ein Wort von Horaz ergeben(ch ein Buch⸗ ſtabe). Bedeutung der einzelnen Wörter: 1. Geldklemme, 2. letzte Kaiſerin der Franzoſen, 3. Aufrührer, 4. Fahr⸗ zeug, 5. Krankheit, 6. vorſintflutlicher Dickhäuter, 7. Küm⸗ mernis, 8. Brautausſtattung, 9. Staatsſäckel, 10. Selbſt⸗ bewethräucherung, 1 ſagenhafte Schlange, 12. bekannter amerikaniſcher Flieger, 13. Mäßigkeitsfreund, 14. franzö⸗ ſiſcher Schriftſteller(18. Jahrhundert), 15. deutſcher Dra⸗ matiker und Schauſpieler(19. Jahrhundert), 16. Selbſt⸗ ſucht, 17. Nichtigkeit. Umſtellrätſel. Brot⸗Armee, Edda⸗Roman, Stil⸗Eidam, Kurt⸗Baſe, Ader⸗Selma, Laſt⸗Rute, Tang⸗Reims Die Wortgruppen ſind ſo zu verſchmelzen, daß ſich Wörter nachſtehender Bedeutung ergeben. Die Anfangs⸗ und Endbuchſtaben der Löſungswörter nennen, in der angegebenen Reihenfolge geleſen, je eine ſüddeutſche Stadt. 1. Luftdruckmeſſer, 2. Sternbild, 3. atheniſcher Staats⸗ mann und Feldherr, 4. europäiſche Hauptſtadt, 5. ſpaniſcher Tanz, 6. Ergebnis, 7. Wiſſenſchaftler. Rheuma, Grippe, Opfere l. WSW. Veränderlich. Fühlung— Freizeit— Leſung— Ringe— Haff— Spott— Schule— Frieſen Obenſtehende Wörter ſind durch Aenderung je eines Buchſtabens in Wörter mit anderer Bedeutung zu ver⸗ wandeln. Die neuen Buchſtaben nennen, aneinanderge⸗ reiht, ein Sportgerät. „Herrliche“ Meinung. Das Wort, getrennt mit„ke“, das lob' ich mir, Denn zuviel Fülle— das iſt keine Zier. Jedoch mit Maß! Das Wort, vereint mit„gen“, Das wollen wir an Frauen auch nicht ſeh'n. eee Die Karte verrät's. Robert v. Grend, Meiſſen, Ingenieur. Welche Oper iſt darin enthalten? Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Wange, 2. Elegie, 3. Rennen, 4. Bodega, 5. Eremit, 6. Gattin, 7. Imme, 8. Neiße, 9. Nation, 10. Tube, 11. Mieder, 12. Intereſſe, 13. Termin, 14. Laube, 15. Ulema, 16. Engel, 17. Gießen, 18. Ernani. — Wer beginnt mit Luegen, endet mit Betruegen. Silbenkette: Nervi, Vigo, Gobi, Bizet, Zettel, Teller, Lerma, Manie, Niere, Rega, Galan, Lanner. . 0 Spare Butter u. Fett Nur 38 Pig. 40 appetitl. u. zaub. v. Ihnen im eig. S Topf gek. mit d. Amillf. bewährt. Relchelts Kunsthonigpulver auch vorzüglich zum Pfefferkuchenbacken. Nahrhaft, gesnnd. köstl. schmeckend! Alte Frauen laben. 2 Stück(i. 4 kg reichend) kommen 500 gr goldiger liiheloses rasches lerhinden! Nur einen Streifen abschneiden, die Gdze entfernen und den Verbond duflegen, schon ist die Wunde hygienisch verschlossen.. leg. Voreinsend. 88 Pig.(od. Nachn. 1,28) B. 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Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Verlag Sonntagsblatt Deulſcher Provinz⸗Verleger, ſämtlich 1 Berlin SW 68, Lindenſtraße 101/102 5 SS S S 222 11 ter, Generalleutnant Oſhima bveutsche Reichspost Bekenntnis zur Kunſt trotz Krieg Stolzes Ergebnis der deutſchen Kunſtausſtellung 1940. DNB. München, 7. März. Nach einer Dauer von 31 Wochen hat am 2. März die Große Deutſche Kunſtausſtel⸗ . lung 1940 im Hauſe der Deutſchen Kunſt ihre Pforten ge⸗ chloſſen. Sie hat in dieſen ſieben Monaten Hunderttau⸗ ende kunſtfreudiger Volksgenoſſen angezogen und alle bis⸗ herigen Ausſtellungen, auch die des Einweihungsjahres, weit überflügelt. Mit dieſer Feſtſtellung begann vor den Vertretern der Preſſe Direktor Kolb vom Haus der Deutſchen Kunſt ſeinen Rückblick auf die nun geſchloſſene große Reichsſchau der deutſchen Kunſt Sie hat bewieſen daß das kulturelle Leben in Deutſchland auch während des Krieges weitergeht und daß das deutſche Volk auch in der Kriegszeit nicht auf die Anteilnahme an der Kunſt und an den kulturellen Gütern der Nation verzichten will. Direktor Kolb konnte einen wahrhaft ſtolzen Ergebnisbericht erſtatten. Darnach betrug die Zahl der ausſtellenden Künſtler insgeſamt 900 gegenüber 857 im Jahre vorher Die Zahl der aus ge⸗ stellten Werke der Malerei Graphik. Bildhauerei uſw war mit 1397 um 70 Werke höher als im Vorjahre. Bei der Austauſchaktion die im Oktober 1940 J archgeführt wurde, kamen 318 Werke zur Neuaufnahme und damit bei den beiden Ausſtellungsausbauten zuſammen 130 Werke mehr als bei der vorausgegangenen Ausſtellung Die Be⸗ ſucher zahl betrug 603 895 Damit hat ſich dei gleicher Ausſtellungsdauer die Zahl der Beſuchet gegenäber dem Vorjahr um 180 000 erhöht Hocherfreulich iſt auch das Verkaufser gebnis der Alüsſtellung. Es wurden nämlich insgeſamt 1003 Arbeiten verkauft das ind nahezu zwei Drittel aller ausgeſtellten Arbeiten, ein ungemein günſtiges Ergebnis für die Küänſtlerſchaft. die einen Ge⸗ ſamterlös von 2 227807 Mark erzielte, das ſind 190 000 Mark mehr als im Vorjahr. 3 Nach dieſer Rückſchau gab Direktor Kolb dann noch in großen Zügen Hinweiſe auf die ſchon ſeit Wochen aufge⸗ mommenen Vorbereitungen für die neue Reichsſchau der bildenden Kunſt im Jahre 1941, die wiederum der Malerei und Plaſtik lebender deutſcher Künſtler gewidmet ſein und die in engſter Fühlungnahme mit der Künſtlerſchaft des Reiches und mit der Reichskammer der bildenden Künſte aufgebaut werden wird. Direktor Kolb gab die Verſiche⸗ rung, daß das Möglichſte für das Zuſtandekommen einer noch großartigeren Ausſtelluna im nächſten Jahr getan werde. „Oeuiſche Truppen Bulgariens Freunde“ Sofſa,? März. Wie nicht anders zu erwarten war, be⸗ müht ſich London nach dem Einmarſch deutſcher Truppen in Bulgarien mit einer Welle von Verleumdungen und Zwecklügen wieder das gute Einvernehmen zu ſtören. Ge⸗ gen dieſen Verſuch wendet ſich die bulgariſche Preſſe mit entſchiedenen Worten „Slovo“ bezeichnet es als„ungerecht und herausfor⸗ dernd“ wenn gegenüber Bulgarien wüſte Drohungen aus⸗ geſprochen würden, nur weil deutſche Truppen ſich auf ſei⸗ nem Boden befänden. Das Blatt erklärt, Bulgarien habe 25 Jahre lang geſchwiegen und dabei faſt das Reden ver⸗ lernt. Nach dem Weltkrieg ſei es mit dem deutſchen Volk auf die Anklagebank geſetzt worden. Während all dieſer Jahre habe ſich niemand am weniaſten dieſe Mächte die die Schickſale der Welt in den letzten zwei Jahrzehnten be⸗ ſtimmten um Bulgarien gekümmert Das arauſame Tri⸗ bdunal von Verſailles habe Maßnahmen getroffen um die Schuldigen und Verurteilten“ machtlos zu halten In Ver⸗ ſailles ſei das ſogen Einkreiſungsſyſtem geſchmiedet wor⸗ den. Das deutſche Volk ſei von allen Seiten von feindlichen Mächten umzingelt worden Wie Ungarn von der kleinen Entente ſo ſei Bulgarien von dem Balkanbund amrinat geweſen Vor den Augen der ganzen Welt zerriß aber das deutſche Volk ſeit ſſeben Jahren die Kette dieſes Diktots. Aus dieſem Grunde ſej der Krieg angezettelt worden. Bekuülſchtand ſetze ſich zur Wehr und die Panzerwalze des Reiches fegte feindliche Staaten hinweg. Ein Staat nach dem anderen ſei vom Kampffeld abgetreten. Polen, Frank⸗ reich, Holland, Belgien und Norwegen Niemand habe das Recht Bulgarien zu verurteilen, daß es die deutſchen Trup⸗ pen als Freund und nicht als Feind begrüße. Es ſeien die⸗ ſelben Truppen, mit denen es vor zwei Jahrzehnten auf den Schlachtfeldern gemeinſam Blut vergoſſen habe Bulaa⸗ rien könne mit einem bitteren Bedauern Augen ſchauen die ihm ſchamlos Vorwürfe machten. 8 8 Kurzmeldungen Berlin. Der neuernannte kaiſerlich japaniſche Botſchaf⸗ legte am Ehrenmal einen Kranz nieder. Nach der Kranzniederlegung' nahm Botſchaf⸗ ter Oſhima mit dem Stadtkommandanten von Terlin den orbeimarſch der Ehrenkompanie ab Leipzig. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin v. Kroſigk und die Mitglieder des Ausſtellungs⸗ und Meſſegusſchuſſes der deutſchen Wirtſchaft beſuchten die Reichsmeſſe Leipzig. Salzburg. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, von Ribbentrop, empfing im Landhaus Fuſchl Deutſchland weilenden thailändiſchen Prayun Montri zur Verabſchiedung. Bukareſt. Der bisherige rumäniſche Geſandte in Bern, Staatsminiſter Raoul v. Boſſy, wurde zum außerordentlichen Geſandten And bevollmächtigten Miniſter Rumäniens in Berlin er⸗ nannt. v. Boſſy war vorher Geſandter Rumäniens in Rom. 1* denen in die den zurzeit in Aus Vaden und den Nachbarganen Der Opferſonntag, ein Werk der Gelbſter haltung Nicht die Wirtſchaft rettet ein Volk, ſondern f ein Volk muß die Wirtſchaft retten. Ein wahrhaft prophetiſches Führerwort, das uns täglich neu überzeugt. Denn nur aus dem Glauben an ſeine nnere Kraft kann ein Volk in Wahrheit und auf die Dauer wirtſchaftlich erſtarken. Von ſelbſt, aus der Luft, baut ſich kein Wohlſtand auf. Arbeit und Opfer müſſen das Fundament ſein. Jeder Einzelne iſt darum heute Träger und praktiſcher Deuter dieſes idealen ſchöpferiſchen Wirtſchaftsgedankens, der allein die Rettung brachte.. Du biſt wie ein winziges Glied in dieſer großen Kette, die Deutſchland zuſammenhält. Aber auch dein Be währen hat einen großen Sinn. Verſagſt du, ſo wird das Band ſchwächer. Deshalb mißachte deinen Platz im gewaltigen Ge⸗ füge nicht. Bedenke, daß nur der eigene Idealismus ein Volk vom Fluch der Materie als Selbſtzweck befreien kann. Das Winterhilfswerk iſt ein nicht mehr weg⸗ zudenkender Faktor im Dienſt unſerer Volksverbundenheit und wirtſchaftlichen Erſtarkung. Der Opferſonntag am 9. März gibt jedem Volksgenoſſen Gelegenheit zu zeigen, wie ſeine Auf⸗ geſchloſſenheit für dieſe Gedanken ſich in Großzügigkeit um⸗ zuſetzen vermag. Gebt reichlich! Heidelberg.(Dr. Erdmannsdörffer 65 Jahre alt.) Der Mineraloge der Heidelberger Univerſität Profeſ⸗ ſor Dr. Erdmannsdörffer, ein geborener Heidelberger, begeht am 11. März ſeinen 65. Geburtstag. Vor ſeiner Berufung nach Heidelberg im Jahre 1926 war der Gelehrte an der Techniſchen Hochſchule 14 Jahre tätig. 1931⸗32 war er Rek⸗ tor der Univerſitäl Heidelberg. 8 (1) Kronau b. Bruchſal.(Vom Farren zu Tode gebrückt.) Landwirt Karl Knaus wurde beim Füttern vom Farren an die Stallwand gedrückt und tödlich verletzt. () Ettlingen.(94 Jahre alt.) Die älteſte Einwoh⸗ nerin de Stadt Ettlingen, Witwe Maria Rauch geb. Neu⸗ maier, beginn in geiſtiger und körperlicher Friſch ihren 94. Go burtstag. ) Raſtatt.(Den Verletzungen erlegen.) Der 45jährige Fritz Armbruſter iſt an den Folgen eines Unfalles geſt yrben. Er war beim Abladen von Papierrollen geſtürzt und hatte ſich ſchwer verletzt. (J) Raſtatt.(Junge tödlich verbrüht.) Das dreijährige Söhnchen der Familie Max Hiegl fiel in eine mit kochendem Waſſer gefüllte Waſchbütte. Das Kind ſtarb an den erlittenen ſchweren Verbrühungen. O Freiburg.(Ein Forſcher der Kurzſchrift ge⸗ ſt yr ben.) Hier ſtarb Oberſtudiendirektor a. D. Dr. phil. Kurt Dewiſcheit, der ſich als Forſcher der Geſchichte der Kurz⸗ ſchzift einen bedeutenden Namen gemacht hat. Sein Haupt⸗ werk behandelte„Shakeſpeare und die Stenographie“ und wies nach, daß eine Reihe der Dramen des Dichters auf Grund ſtenographiſcher Aufnahmen der Nachwelt überliefert worden ſind. Dewiſcheit war früher in Halle a. S. tätig. Achern.(Schrecklicher Tod eines Kleinkin⸗ des.) Hier wurde die Familie des Maurers Franz Meier von einem ſchweren Unglück heimgeſucht. In Abweſenheit der Eltern ſpielte eines der Kinder mit Streichhölzern, wodurch der Kindarwagen, in dem das jüngſte, acht Monate alte Kind lag, in Brand geriet und das bedauernswerte Geſchöpf bei lebendigem Leibe verbrannte. Als die Mutter von ihrer Beſorgung heimkehrte, fand ſie ihr Jüngſtes nur noch als Leiche vor. Märlt.(Durch Starkſtrom verbrannt.) Bei Reparaturarbeiten geriet ein Elektromonteur ins Stromnetz und erlitt dabei im Geſicht und an den Händen ſchwere Brand⸗ wunden. Er fand Aufnahme im Schopfheimer Krankenhaus. (—) Konſtanz.(Wegen Kinderraubs beſtraft) Mit einem eigenartigen Fall von Kinderraub hatte ſich das Amtsgericht Konſtanz zu befaſſen. Ein in Lörrach beſchäftig⸗ ter Mann war mit ſeiner von ihm geſchiedenen Frau, die in Konſtanz lebte, übereingekommen, daß die der Frau zu⸗ geſprochenen Kinder wieder zu dem Mann zurückkehren. Die beiden geſchiedenen Ehegatten hatten ferner vereinbart, daß die Frau als Haushälterin zu ihrem früheren Mann zieht. Als nun dier der fünf Kinder und auch die Möbel der Frau auf dem Weg nach Lörrach waren, wollte der Mann plötzlich von der Frau nichts mehr wiſſen und gab ihr, wie er ſich in einem Schreiben ausdrückte, den„Laufpaß“. Das Gericht war der Anſicht, daß der Mann ſeine Kinder mit Liſt ent⸗ führt hatte und erließ gegen ihn einen Strafbefehl über ſechs Wochen Gefängnis. Auf den Einſpruch des Mannes hin wurde unter Berückſichtigung ſeiner verminderten Zurechnungs⸗ fähigkeit eine an ſich bderwirkte Gefängnisſtrafe in 300 Mark Geldſtraſe umgewandelt. Straßburg.(Schwerer Anfall beim Holzſam⸗ meln.) Beim Holzſammeln im Hagenauer Wald trat ein Taglöhner unverſehens auf eine Mine, die explodierte. Der Bedauernswerte erlitt ſo ſchwere Verletzungen durch umher⸗ fliegende Splitter, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Er wurde its Krankenhaus eingeliefert.. un Tödlicher Unfall in der Grube. Auf der Grube Eſch⸗ weiler Reſerve hat ſich ein tödlicher Unfall zugetragen. Auf der 490⸗Meter⸗Sohle brach beim Setzen eines Schachtſtuhles eine Geſteinsſtütze durch und begrug zwei Bergarbeiter. Ein Geſteinshauer aus Langerwehe konnte nur als Leiche geborgen werden, während ſei Arbeitskamerad nur leichter verletzt murde. rückhaltung gegenüber Zum„Bunten A terhaltungs⸗Nachmittag“ zu Gunſten des K. W. H. W. Die aus 16 Nummern beſtehende Vorführungsfolge bringt ſo vielerlei, daß niemand Zweifel zu hegen braucht in ſeinen Erwartungen ent äuſcht zu werden. Unſere Orts⸗ ſängerſchat bringt 2 Männerchöre und außerdem ſingen die einzelnen Vereine(Sängerbund, Männergeſangverein und Liedertafel) noch Einzelchöre. Eine Bereicherung erfährt der geſangliche Teil des Nachmittags durch eingelegte Ba⸗ riton⸗ und Tenorſolis. Die Verbindung zwiſchen den ein⸗ zelnen Geſangsvorträgen werden unſere Turnvereine mit ihren turneriſchen Vorführungen herſtellen. Sie zeigen Uebungen am Reck und Pferd und außerdem werden die Schülerinnen und Turnerinnen mit Schritt⸗ und Tanzbe⸗ wegungen, die ſie in den einzelnen Abteilungen getrennt vorführen werden, dem Ganzen eine belebende Note geben. Der Nachmittag bietet ſomit Unterhaltung, Anregung und Aufheiterung genug, und was die Hauptſache iſt, man trägt dazu bei, das Werk des W. H. W. fördern und ſtützen zu helfen. Wer will da zurückſtehen? 2. Orcheſterkonzert der Hochſchule für Muſik mit Bor. a Am Sonntag, den 9. März, vormittags 11 Uhr, findet im Harmonieſaal das zweite diesjährige Orcheſterkonzert ſtatt. Es erhält eine beſondere Note durch die Mitwirkung des Hochſchulchors, der unter der Leitung von Direktor Rasberger die bekannte Volkslied⸗Kantate Wilhelm Pe⸗ terſens„Von edler Art“ ſingen wird. Soliſt iſt Max Spitzen⸗ berger mit dem ſchönen, wenig geſpielten Cello⸗Keonzert von Svendſen. Den Auftakt bildet Joſef Haydns berühmte Sin⸗ fonie⸗D⸗DDur.— Karten in den bekannten Vorverkaufs⸗ ſtellen und in der Verwaltung der Hochſchule E 4, 17. Eigenheim⸗Modellſchau. Auf die heute und morgen ſtattfindende Eigenheim⸗Modellſchau in der Kaſſenhalle der Städt. Sparkaſſe Mannheim machen wir beſonders auf⸗ merkſam.(Siehe auch Anzeigenteil). Filmſchau. „Das ſündige Dorf“ iſt ein herzhafter Filmſchwank der Bavaria, der nach dem gleichnamigen Luſtſpiel von Max Neal unter der Spielleitung von Jie Söckel gedreht wurde. Saft⸗ und kraftvoller Humor, friſch vom Faß ge⸗ zapft, von den Mannsbildern mit derben Flüchen gewürzt, von den Weibsbildern recht und ſchlecht, je nach Konſtella⸗ tion, aufgenommen, iſt das Hauptelement dieſes luſtigen Films. Wenn der pfiffig⸗verſchmitzte Korbinian brave und nichtsahnende Familienväter mit einem Kind ſegnet und ſich ſein vermeintliches Wiſſen ſchwer bezahlen laßt, wenn dieſem beharrlichen Sünder die Leviten mächtig geblaſen werden und er uletzt trotz Liſt und Schläue in dem gefürch⸗ teten Ehehafen landen muß, kann man ſich einigermaßen vorſtellen, was hier geſpielt wird. Grimm. Eine Schwindlerin unſchädlich gemacht. Als„Frau Dr. Albers“, nämlich als Gattin des bekannten Filmſchauſpielers, als Aerztin uſw. gab ſich die 34fährige Dirne Maria Schwei⸗ zer aus Straßburg aus. In Mannheim, Heidelberg, Karls⸗ ruhe uſw. trat ſie ganz großſpurig auf und entzog ſich der polizeilichen Aufſicht. Dieſe Gelegenheit benutzte ſie zu aller⸗ hand kleinen Betrügereien, die ihr zu ihren 16 Vorſtrafen weitere zweieinhalb Jahre Gefängnis und Unterbringung in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt eintrugen. Sie wird nicht mehr Gelegenheit haben, mit ihren Lügenmanövern die Mitwelt zu beläſtigen. 8 Der radierte Straßenbahnſchein. Wer ſich in der Stra⸗ ßenhahn oder Eiſenbahn um das Fahrgeld drückt, hat das Vielfache des fälligen Betrages nachzuentrichten. Wird der Fahrſchein überdies durch Radieren oder dergleichen gefälſcht, folgt Anzeige und Gefängnis! So muß ein Fabrikſchloſſer aus Lampertheim fetzt auf drei Wochen hinter ſchwediſche Gardinen, weil er 22,5 Pfg. bei der Mannheimer Straßen⸗ bahn gutzumachen ſuchte. Die aufmerkſame funge Schaffnerin erkannte die Radierung, zog den Fahrſchein ein und ließ durch einen Wachtmeiſter die Perſonalien des Sünders feſtſtellen. Es war das ſchlechteſte„Geſchäft“ ſeines Lebens Schlechtes Vorbild. Vom Mannheimer Einzelrichter wurde Benno Schweinbetz wegen Rückfallbetrugs und ver⸗ botenen Umgangs mit Kriegsgefangenen zu zwei Jahren Ge⸗ fäugnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der An⸗ gellagte, der als Dolmetſch fungierte, ließ die gebotene Zu⸗ Kriegsgefangenen außer acht und ſchwindelte in einem Falle ſogar einem Gefangenen die Arm⸗ banduhr ab, die er beim Kantinenwirt in Alkohol umſetzte. Durch dieſes ehrloſe Verhalten ſchädigte Schweinbetz das deutſche Anſehen und mußte dafür gehörig beſtraft werden. Marktberichte N Mannheimer Ferkelmarkt. Zufuhr und Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 22 bis 25, über ſechs Wochen 35 bis 45, Läufer 45 bis 60 Mark. Marktverlauf: gut. 5 Mannheimer Großviehmarkt. Preiſe: Ochſen 35,5 bis 46,5, Bullen 35,5 bis 44,5, Kühe 18 bis 44,5, Färſen 36,5 bis 45,5, Hämmel 40 bis 59, Lämmer 46, Schafe 42, Schweine 51,5 bis 57,5. Marktverlauf: alles zugeteilt. 5 Dies,, Front und Heimat 5 db hyaren mit dens Pogtsparbüe! Alle sind wir heute aufs Sparen eingestellt, um in allen Lebenslagen sicher zu sein. Das Postspar- buch macht das Sparen großer und kleiner Beträge für den Sparer in det Heimat ebenso leicht und bequem wie fur den Sparer an der Front]! Einzahlungen und Abhebungen können bei sämtlichen Postämtern, Poststellen und Landzustellern in Großdeutschland vorgenommen werden. Selbst kleinste Pfennigbeträge können in Form von Briefmarken mit der Postsparkarte für das Post- sparbuch zusammengespart werden. Wer im Felde steht, kann seine Ersparnisse mit Feldzahl-. karte auf sein eigenes Postsparbuch oder auf das Postsparbuch von Angehörigen einzahlen. Man kann auch Postsparbücher für Dritte ausstellen lassen. Deshalb ist das Postsparbuch die gegebene Sparmöglichkeit für jeden Deutschen. Gehen Sie noch heute zu Ihrem Postamt. Verlanget Sie die ausführliche„Anleitung für Postsparer“ und lassen Sie sich ein Postsparbuch eller stellen 9 Todes-Anzeige. meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, mutter, Schwägerin und Tante geb. Erny im Alter von 69 lIahren. Mhm-Seckenheim, 7. März 1941. Adam Marzenell Hermann Marzenell vom Trauerhause, Breisacherstr. 3 aus statt. Heute entschlief nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, Schwieger⸗ Frau Elisabeth Marzenell In tiefer Trauer: Familie Karl Rudolph Familie Heinrich Marzenell Die Beerdigunę findet am Montag, 10. März, nachm. u. Frau 4 Uhr Kath. Mütterverein Mhm.⸗Seckenbeim. Unſeren 2 Mitglied Mitgliedern zur Kenntnis, daß das Margarete Wipperfürth geb. Nagel in die Ewigkeit abberufrn wurde. Das J. Seelenamt iſt am Montag um 7 Uhr. Kunststraße— nächst Hochhaus(Uta Palast) 5 Anmeldungen für die Isterkurze rechtzeitig erbeten 5 Die Abteilungen und Zweigſtellen ſind künftig von Montag bis Freit ag in der Zeit von 8 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. An den Samstagen ſind nur die Punktve rrechnungs⸗ ſtelle und die Treibſtoffſtelle in der Zeit von 8— 12 Uhr geöffnet, die übrigen Abteilungen und die des Amtes dagegen geſchloſſen. Sofern die Antragſtellung auf beſtimmte Tage be⸗ ſchränkt iſt, können die Ber dechtigten im Intereſſe einer geord⸗ neten Abwicklung der Geſchäfte künftig nur noch an den Tagen abge fertigt werden, an denen ſie nach den Anf fangs⸗ buchſtaben ihres Namens uſw. durch öffentliche Bekannt⸗ machung zur Abholung oder Antragſtellung aufgerufen ſind. Wir bitten dringend, dies zu beachten. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt Mannheim. Gottesbienſt⸗ Ordnung. Epungel. Kirche. Sonntag, 9. März 1941 10 Uhr Hauptgottesdienſt(Schmitt). 11 Uhr.(Schmitt) ,, unt e BAU¹E,EEx Eigenheim- mit Bausparberatung in der Kassenhalle unseres Hauptgebäudes A l, 2/3. Die Audalellung lol gechlnel: Samstag, den 8. März 1941 von 15.30 bis 19 Uhr Soniitaq, den 9. März 194] von I bis 18 Uhr Jedermonn ist herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei]- Kostenlose, verpflichtungsfreie Beratung Städt. Sparkaſſe Mannheim A1, 27/3 gemeinsam mit der Bad. Landesbauſpar kaffe Mannheim, Auguſta⸗ Anlage. Stottern Auskunft über Beseitigung durch natürliche Methode erhalten Sie sofort kostenlos und unverbind- lich von ehemaligem schweren Stotterer, der selbst durch die Tiefen seelischer 1 gegangen ist, Falls Zusendung im verschlossenen ad ohne Aufdruck gewünscht wird, bitte ich um Einsendung von 24 Pfg. in Briefmarken). Keine Anwendung von Medikamenten oder Hypnose. Nur die Sprech- angst muß durch systematischen Neuaufbau der Sprache beseitigt Werden. 35 jährige Praxis. L. Warnecke, Berlin- Halensee, Kurfürstendamm 93 Ein Pflichtjahrmädchen eſucht. Peter 1 1 0 Gärtnerei. Tagesmädchen geſucht. We- Ostheim, Lukas⸗Cranachftraße 24. Morgen Sonntag, 9. März 194], im Sql des„Seckenheimer Schlößchens“, um 16 Uhr Bunte Unterhaltung 1 zogunsten des Kriegs-Winterhilfswerkes 1940/4 J NSDAP 7 8 pe A e eim 0 unter Mitwirkung der Torn und Gesangvereine ö Turnerische Vorführungen aller Art f Einzel- und Gesamt-Chöre/ Tenor- und Baritonsolis Eintritt 80 Pig., Militär 30 Pig.— Karte berechtigt zum Eintritt f — Inhaber H. Schwarze. eben Jeie e Morgen Sonntag ab 7 Uhr 8815 ANMZ· MUS Ie Weine Leghorn Elntagsküken, Menrtagsküken, sortlerte Hennenküen, unghennen von mehrjährigen Leistungshennen gepaart mit ersten Herdbuchhähnen. Alle Stammtiere sind blutuntersucht. Aufzucht in rauher Odenwaldlage, daher abgehärtete, gesunde Jungtiere. Jeden Mittwoch und Samstag Schlupf. Geflügelzucht Eduard Böhmer, Mhm.-waldhof Langer Schlag 122 Fernsprecher: Mannheim 42631. Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Seckenheim. Die Seifenkarten für Milcherzeuger, ſowie die Seiſen⸗ karten für polniſche Landarbeiter und Kriegsgefangene ſind am Montag, den 10. und Dienstag, den 11. März 1941 auf dem Rathaus hier, Zimmer 6 abzuholen. Maunheim⸗Seckenhe im, den 8. März 1941 Der Ortsbauernführer. „Guterhaltener dunhelblauer Konfirmanden. Anzug (Kammgarn), mittlere Größe, preisw zu verk. Bühlerſtr. 15. —— 2 2ltiſchmeltende Kühe und ein hochtrag, Rind zu verkaufen. Anzuſehen morgen Sonntag von 5⸗6 Uhr bei Georg Erny, Säckingerſtraße. „Zum Deutschen Hof“. Morgen Sonntag von 5 Uhr ab Tanz- Musik WO Zu freundlichst einladet Frau Valt. Kunzelmann Wtw Wirtschaft„zum Kaiserhof“ Morgen Sonntag von 7-12 Uhr Tanz. Hierzu ladet freundlichst ein Wilhelm Albrecht u. Frau. Wirtschaft„Zur Purnhalle“. Morgen Sonntag von 7 12 Uhr Tanz- Musik. Hierzu ladet freundlichst ein Srnet Nudolph u. Fraum. 1. Aaſchinen aller Syſteme werden repariert, Näheres Zürn, „Bad. Hof“ od er Tel. 234. 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Necharan l Am Sonntag, den 16. hält der Verein ſeine Hauplverſammlung im„Kaiſerhof“ ab. Tagesordnung laut Satzungen. Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mitglieder hierzu 1 eingeladen. März 1941, nachm. 3 Uhr Dor Vereiusführer. N. B. Unſere Mitglieder werden zum Beſuch der mor⸗ gigen W. H. W.⸗Veranſtaltung beſonders eingeladen. Fuß ballvereinigung 98, Mhm. Setlenheim. Morgen Sonntag findet auf hieſigem Platze das fäl⸗ lige Kriegsmeiſterſchaftsſpiel gegen 5 O7 Mannheim Spielbeginn 2.30 Uhr. Vorher ſpielen die Schülermannſchaften. Die Vereinsführung. ſtatt. P. S. Die 1. Die 2. Jugend um 9.30 Uhr auf dem 08⸗Sportplatz. Verſammlungs⸗Anzeiger Liedertafel. Heute Abend 9 Uhr Probe im Schloß. Morgen Sonntag punkt 1 Uhr Probe im Lokal. Sängerbund. Heute Samstag Abend 8 Uhr Probe. Männergeſangverein 1861. Heute Abend 8.30 Uhr Probe. Morgen Sonntag ſind die Sänger pünktlich um 3.30 Uhr im Schloßſaal zum W. H. W.⸗Konzert. (Unterdorf) am Spritzenhaus. geſpritzt. Gartentüre offen laſſen. Feldſalat und Erd⸗ beeren decken. Wer ſeine Bäume ſelbſt geſpritzt hat, dürfen nicht über Nacht in den Hauptwegen ſtehen bleiben. 5 Parteiamtliche Mitteilungen. s S A⸗Sturm Pi. 3/171. Morgen Sonntag Vormittag 8 Uhr hat die Wehrmannſchaft am Rathaus anzutreten. Hensche Jungvolk. Heute Samstag tritt das ganze Fühnlein um 2.30 Uhr vor dem Heim in Uniform an. Ebenfalls Spiel⸗ mannszug. des flädt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamtes Zweigſt len Die Spielleitung. ſind Jugend ſpielt um 12.15 Uhr in Feudenheim. Hilfsfeuerwehr. Morgen Sonntag vorm. 9.30 Uhr antreten Kleingärtnerverein. Heute und morgen werden die Bäume hängt einen Zettel an die Gartentüre. Pfuhlfäſſer n