Hezngsprels; Monatlich Mu. 1.40, durch die Poſt Mk 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Fäges- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadttell Mannhelm⸗Seckenheim Etſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 41. Jahrgang Harte Schläge gegen Englands Seemacht Deutſche Schnellboote vernichten zwei britiſche Zerſtörer und ſechs Handelsſchiffe mit 28 400 BRT.— U-Boot ver⸗ ſenkt 33 000 BRT.— Bomben auf engliſche Schiffe, Flug⸗ plätze und Rüſtungswerke.— Volltreffer in einem Tor⸗ pedolager auf Malta. DNB. Berlin, 8. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bei günſtiger Witterung vollziehen ſich auch weiter⸗ hin die Bewegungen der in Bulgarien einrückenden deutſchen Truppen befehlsgemäüß. Ein U, Boot meldet die Verſenkung von fünf be⸗ waffneten feindlichen Handelsſchiffen mit zuſammen 33000 BRT. aus einem ſtark geſicherten Geleitzug. Bei einem Vorſtoß gegen die engliſche Süd ⸗ o ſt kü ſte griffen Schnellboote ſtark geſicherte Geleitzüge an und vernichteten trotz heftiger Gegenwehr zwei bri⸗ tiſche Zerſtörer und ſechs bewaffnete Handelsſchiffe mit insgeſamt 28 400 BR T., darunter zwei große Tanker. Deutſche Kampf⸗ und Sturzkampffliegerverbände griffen auch geſtern wiederholt militäriſche Anlagen auf der Inſel Malta erfolgreich an. Durch Volltreffer ſchweren Kalibers entſtand in einem Torpedolager ein ſtarker Brand. Deutſche Jäger brachten über dem An⸗ griffsraum ein feindliches Jagd⸗ und ein Bombenflug⸗ zeug zum Abſturz und ſchoſſen im Tiefangriff ein Flug⸗ boot vom Muſter Sunderland in Brand. Die Luftwaffe verſenkte bei bewaffneter Aufklärung über der Nordſee ein Handelsſchiff von etwa 1200 BRT. und beſchädigte drei weitere Schiffe ſchwer. Angriffe einzelner deutſcher Kampfflugzeuge richteten ſich geſtern gegen Flugplätze in Süd⸗ und Mittel⸗ england. In Hallen und Unterkünften entſtanden ſtarke Zerſtörungen. Bei kühnen Tiefangriffen auf ein wichtiges Rüſtungs⸗ werk bei Newark wurden mehrere Volltreffer in den Werksanlagen erzielt. Ein weiteres Rüſtungswerk in der Nähe von Briſtol erhielt Bombentreffer in Werks⸗ hallen und Anlagen. Feindliche Flugzeuge flogen weder bei Tag noch bei Nacht in das Reichsgebiet ein. Bei den Angriffen auf das Rüſtungswerk bei Newark zeichnete ſich die Beſatzung von zwei Kampfflugzeugen: 1. Oberleutnant Knauth, Oberfeldwebel Schumm, Oberfeldwebel Hell, Oberfeldwebel Moeller und Unteroffizier Berger, und 2. Leutnant Raudolph, Leutnant Metzmacher, Unteroffizier Groeper und Unteroffizier Hahn, be⸗ ſonders aus. Wuchtige Schläge der Luftwaffe Gegen die Hafen- und Dockanlagen von London ſowie bri⸗ kiſche Flugplätze.— Frachter im Sk. Georgs-Kanal durch Bombenvolltreffer vernichtet. f Berlin, 9g. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Anterſeeboote melden die Verſenkung von BRT feindlichen Handelsſchiffsraums. Ein Angriff ſtärkerer Kampffliegerverbände kraf in der vergangenen Nacht mit großer Wucht Hafen und Dockaula⸗ gen in London. Mehrere große und zahlreiche kleine Brände und Exploſionen ließen die gute Angriffswirkung erkennen. Weiere erfolgreiche Angriffe richteten ſich gegen Flugplätze nördlich von London, an der Oſtküſte von Schott. land und auf den Orkney⸗Znſeln. Bombentreffer zerſtörten Hallen und Unterkünfte. Auch in den Hafenanlagen von Portsmouth wurden mehrere Treffer erzielt. Die Luftwaffe verſenkte aus einem Geleitzug im St. Georgskanal ein britiſches Handelsſchiff von 10 000 BRT. Das Schiff ſank nach Bombenvolltreffer innerhalb weniger Minuten. Bei Angriffen gegen zwei Geleitzüge im Atlan lik und an der engliſchen Südoſtküſte erhielten zwei große Handelsſchiffe Bombentreffer und zeigten Schlagſeite. Deutſche Kampfflugzeuge belegten in der Cyrenafka oſt⸗ wärts Alen el Gad brikiſche Panzer mit Bomben. Der Feind warf mit ſchwachen Kräften am beſetzten Ge⸗ biet Bomben, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Bei dem im geſtrigen Wehrmachtsbericht bekannkgege⸗ benen großen Erfolg der Schnellboote haben ſich die anker der Führung des Korvettenkapitäns Peierſen, des Kapitän⸗ leutnants Birnbacher und des Oberleutnants zur See Wup⸗ 2 ſtehenden Schnellbootverbände beſonders ausge zeichnet. An der Luftaufklärung vor der engliſchen Südoſtküſte hatte die Beſatzung eines Aufklärungsflugzeuges: Ober- leutnant Schofer, Feldwebel Nowakowſki, Feldwebel Rüfltig und Obergefreiter Hubert. beſonderen Ankeil.. Der im Wehrmachtsbericht vom 8. März gem er⸗ folgreiche Angriff auf ein Rüſtungswerk bei Briſtol wurde von der Beſatzung Oberleutnant Lohmann. Oberfeldwebel Beckmann, Stabsfeldwebel Köſter, Stabsfeldwebel Trage ſer und Gefreiter Hey geflogen Dieſe Beſatzung hal ſich bereite beſ mehreren anderen Tiefangriffen ausgezeichnet. 18 0⁰0⁰ Montag, den 10. März 1941 45600 BRT auf einmal! Zwei Zerſtörer und 10 Dampfer verſenkt.— Die großen Erfolge unſerer Schnellbooke. Der Erfolg, den die deutſche Schnellbootwaffe in der Nacht zum Samstag erzielte, hat ſich noch als weſentlich größer herausgeſtellk, als im Wehrmachtsbericht gemeidel wurde. Trotz ungünſtiger Wetterlage und ſtärkſter Gegen⸗ wehr wurden durch die Schnellboote aus ſtark geſicherten Ge⸗ leitzügen zwei Zerſtörer von ſe 1090 BR und insgeſamt zehn Dampfer mit zuſammen 45 600 BRT feindlichen Han⸗ delsſchiffsraumes, darunter zwei Tanker, verſenkt. Sämtliche Schnellboote ſind unter Mitnahme von Ge⸗ fangenen unbeſchädigt in ihre Stützpunkte eingelaufen. Wieder ein Kühlſchiff verſenkt Innerhalb einer Woche der zweite Fleiſchtranspork. Auf der Fahrt von Südamerika nach England iſt nach einer Meldung aus Havanna der 14075 BRT große bri⸗ tiſche Paſſagier⸗ und Frachtdampfer„Oropeſa“ im Atlantik verſenkt worden. Die„Oropeſa“ war mit Kühleinrichtungen ausgeſtattet und führte eine Ladung Fleich an Bord. Nachdem erſt wenige Tage zuvor der Verluſt des 10 000 BRT großen engliſchen Dampfers„Anchiſes“ bekannt ge⸗ worden iſt, der gleichfalls mit einer Ladung Gefrierfleiſch nach England unterwegs war, ſind innerhalb einer Woche zwei n große Fleiſchtransportdampfer mit ihren Zufuhren verloren gegangen Dieſer Ausfall wiegt für die engliſche Ernährungswirtſchaft umſo ſchwerer. als die Verknappung auf dem Fleiſchmarkt kritiſche Formen angenommen hat. Seit Wochen häufen ſich bei der Regie⸗ rung die Klagen daß die Bevölkerung in den Großſtädten vielfach nicht einmal die ihr zuſtehenden Rationen einkau⸗ fen kann, da die Schlächter keine entſprechenden Lieferun⸗ gen erhaltep haben Sechs Zerſtörer ſeit Jahresbeginn! Der neueſte Erfolg deutſcher Schnellboote, die aus einem Geleitzug heraus zwei engliſche Zerſtörer torpedier⸗ ten und verſenkten, hat die Verluſte der engliſchen Zerſtö⸗ rerflotte ſeit Jahresbeginn auf ſechs Einheiten erhöht. Dieſe Verluſte müſſen im Hinblick auf die ſich immer ſchärfer fühlbar machende Verknappung der britiſchen flotte an Zerſtörern als hoch bezeichnet werden. Die Größe dieſer Verluſte wird daraus erſichtlich, daß in den erſten ſieben Monaten Krieg nur acht engliſche Zerſtörer vernichtet wur⸗ den. Von den acht Schiffen der Zerſtörerklaſſe, zu der der zuletzt verſenkte„Dainty“ gehörte ſind im bisherigen Ver⸗ lauf des Krieges fünf vernichtet worden Es ſind dies außer dem„Dainty“ die Torpedobootszerſtörer„Deliaht“„Dar⸗ ling“„Diana“ und„Ducheß“„Dainty“ war mit vier 12⸗ em⸗Geſchützen, ſtarker Flakabwehr und acht Torvedorohren bewaffnet. Die Beſatzung umfaßte 145 Mann, die zum größten Teil mit dem Schiff untergegangen ſind Die eng⸗ liſche Admiralität hat, wie ſie angibt, die Angehörigen der Beſatzung benachrichtigt. jedoch keine Liſte der Geretteten veröffentlicht Wieder zwei britiſche Vorpoſtenboote verloren. Die britiſche Admiralität gab Reuter zufolge bekannt, daß die Vorpoſtenboote„Remillo“ und„Codders“ verſenkt wurden. ** „Angewöhnlich ſchwerer“ Luftangriff Der neue Schlag gegen London. Nach einem Bericht der amerikaniſchen Agentur Aſſo⸗ ciated Preß hatte die deutſche Luftwaffe in der Nacht zum Sonntag einen, wie es heißt,„ungewöhnlich ſchweren“ Luftangriff gegen London durchgeführt. Sechs oder ſieben Angriffswellen ſeien über die Stadt hinweggegangen. Bald nach Eintritt des Fliegeralarms am Samstaa abend habe ſchweres Flakfeuer eingeſetzt, und Hunderte don ſchweren Sprengbomben ſeien auf einen Bezirk der britiſchen Haupt⸗ ſtadt abgeworfen worden. Der Angriff habe mit ſeiner Ge⸗ walt an die ſchweren Blitzangriffe im letzten Herbſt erin⸗ nert. Auch die Agentur United Preß ſpricht von einem äußerſt heftigen Angriff und betont, daß das Flakfeuer da⸗ ſtärkſte geweſen ſei, das man ſeit Monaten gehört habe. Weikere deutſche Flugzeuge hätten über der Südküſte und in den öſtlichen Midlands operiert. Auch eine Stadt an der Oſtküſte ſei angegriffen worden. Der britiſche Nachrichtendienſt meldet zu dieſem An⸗ griff, daß es bereits kurz nach Anbruch der Dunkelheit in London Luftalarm gegeben habe, auch in den um London liegenden Grafſchaften ſowie im Süden und Südoſten des Landes ſeien Bomben gefallen Eine Reihe von Gebäuden ſei zerſtört worden. In London ſei auch eine Anzahl Brandbomben abgeworfen worden. Plünderungs wächter beſtellt Infolge der überhandnehmenden Plünderunasverbre⸗ chen bei Aufräumungsarbeiten nach deutſchen Luftangriffen ſah ſich der Bürgermeiſter von Deptford veranlaßt, eine neue Gruppe von„Landesverteidigern“ aufzuſtellen. nam⸗ lich die Plünderungswächter. Nach den Ausführungen des „Daily Mirror' erklärte der Bürgermeiſter. die Bevölke⸗ rung könne ſich auf dieſem Gebiete auf die Polizei nicht mehr verlaſſen weil zuviel Plünderer am Werke ſeien Er regte deshalb für ſeinen Verwaltungsbereich vorerſt die Bil⸗ dung von nachbarlichen Plünderungs⸗Schußz Vereinigun. gen an die ſpster zu einer glanmäßigen Nänderun ch. ausgebaut werden müßten. Der Dienſt müſſe zune frei⸗ willig ausgeübt werden eine Regelung der Bezüge und der Ausrüſtung könne ſpäter erfolgen. Nr 58 Unter Englands Flagge geſtrandet „DB. Neuyork, 9. März. Der in britiſchen Dienſten fahrende orwegiſche Frachter„Olaf Bergh“ lief in der Nähe von Ocean Eity(Maryland) auf eine Sandbank auf. Der Frachter war auf dem Wege von Hull nach Philadet⸗ phia. Die Lage des 5800⸗Tonners iſt wegen der rauhen See als ſehr ernſt zu betrachten. ſich bedeutend verſchlechtert habe. Beſonderer Mangel herrſche an gewiſſen Kolonjalprodukten. Die iſtiſche Einſtellung, die noch vor einigen Wochen in wee ng⸗ liſchen Kreiſen beſtand, daß die deulſche Gegenblockade die lich wirkungsvollen Maßnahmen gegen die deutſche Blok⸗ 25 v. H. der ASA ⸗Transporte verſenkt! „Der amerikaniſche Konteradmiral Stirling hat nach einer United Preß⸗Meldung erklärt, daß in der letzten Woche wahrſcheinlich 25 v H. aller amerikaniſchen Transporte nach England verſenkt worden ſeien. Falls der deutſche U⸗Voot⸗ Krieg im Frühjahr intenſiviert werde, ſo äußerte ſich Admi⸗ ral Stirling weiter und keine Gegenmaßnahmen getroffen werden könnten werde England alle Vorteile die es durch Wirkſame Bombardierung der griechiſchen Stellungen. DNB. Rom, 8. März. Der italieniſche Wehrmachtbericht hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechiſchen Front belegte unſere Luft⸗ waffe feindliche Truppenlager, Truppenanſammlungen und Verteidigungsſtellungen mit Sprengbomben, Splitter⸗ bomben und Maſchinengewehrfeuer. In Nordafrika griff der Feind erneut Giara⸗ bub an. Der Angriff wurde aufgefangen und abgeſchla⸗ gen. Unſere Flugzeuge haben den Hafen von Ben⸗ ghaſt, einen Flugſtützpunkt und eine feindliche Kraft⸗ wagenkolonne wirkſam bombardiert. In Oſtafrika feindliche Einflüge auf einige Ort⸗ ſchaften in Eritrea, die keinen Schaden verurſachten. Jagdflugzeuge des deutſchen Fliegerkorps haben beim Flug über Malta im Luftkampf eine Hurri⸗ cane ſowie eine Blenheim abgeſchoſſen und im Tiefflug ein Sunderland⸗Waſſerflugzeug durch Maſchinengewehr⸗ feuer in Brand geſchoſſen.. Ein Kriegsſchiff von mittlerer Tonnage iſt im Mittel⸗ meer aus nicht genau feſtgeſtellten Urſachen untergegan⸗ gen. Die Beſatzung wurden großenteils gerettet. — 5 40 Zerſtörer„Dainty“ verſenlt Die britiſche Admiralität gab Reuter zufolge bekannt, daß der Zerſtörer„Dainti“ verſenkt worden iſt. Der Zerſtörer„Dainty“, der 1932 erbaut wurde, hat eine Waſſerverdrängung von 1375 Tonnen und eine Beſatzung von 145 Mann. Am 7. März haben Flugzeuge des deutſchen Flieger⸗ korps einen Bombenangriff gegen militäriſche Anlagen Maltas durchgeführt.“ g 2 Der italieniſche Wehrmachtsbericht Erfolgreiche Fliegertätigkeit.— Neuer deutſcher Bomben⸗ angriff gegen Malta. Ro m, g. Mär; Der italieniſche Wehrmachts bericht vom Sonnkag hat folgenden Wortlaut: -Das Hauptquarſier det Wehrmacht gibt bekannt: An der griechiſchen Front wurden feindliche Angriffe im 2 itt der 11. Armee durch unſere Gegenangrißfe gialt zurückgewieſen und dem Feind beträchtliche Verluſte zuge⸗ fügt. Anſere Fliegereinheiten haben feindliche Stellungen, Batterien und Truppen intenſiv mit Bomben und Maſchi⸗ nengewehrfener angegriffen und wichlige feindliche Stüßz⸗ punkte getroffen. In Nordafrika hat unſere Luftwaffe raititätiſche Stellungen in B i ſowie einen f Flugzeug⸗ ſtützpunkt in der Cytenaika bombardiert. In Oſtafrike hal eine unferer Abieilungen eine de⸗ 0 feindliche Abteilung im Abſchniti von geren an⸗ britiſche und Panzerwagen bombardiert. Adel. Jene Flugzeuge haben eine eritraſſche Eine ſenſationelle Enthüllung Rooſevelt wollte Jugoflawien ein Hilfsverſprechen auf⸗ drängen.— Erregte Unterredung Sumner Welles mit dem jugoflawiſchen Geſandten in Washington. Budapeſt, 9. März. Der Budapeſter„Magyarſag“, das größte und angeſehenſte ungariſche Morgenblatt, veröffentlichte in größter Aufmachung eine ſenſationelle Mitteilung, wonach in gewöhnlich gut unterrichteten po⸗ litiſchen Kreiſen Washingtons verlaute, daß Präſident Rooſevelt am gleichen Tage, an dem ſich Miniſterpräſi⸗ dent Zwetkowitſch und Außenminiſter Cincar⸗Marko⸗ witſch beim Führer auf dem Oberſalzberg befanden, der jugoflawiſchen Regierung ein Hilfsverſprechen auf⸗ drängen wollte. Am 14. Februar wurde der jugoflawiſche Geſandte in Waſhington, Fotic, durch einen dringenden Telephonanruf unter Vermeidung jeglichen Aufſehens ſpät abends in die Privatwohnung des Unterſtaatsſekretärs Sumner Welles ge⸗ rufen, um dort eine perſönliche Botſchaft des Präſidenten Rooſevelt an den Prinzregenten Paul entgegenzunehmen. Dem Geſandten Fotic wurde dabei von Sumner Welles in erregtem Tone mitgeteilt, der ame⸗ rikaniſche Präſident wünſche dem Prinzregenten und ſeiner Regierung noch einmal energiſch zur Kenntnis zu bringen, daß ſeiner Auffaſſung nach allen weiteren Erfol⸗ gen der Achſenmächte und ſei es auch nur auf diplo⸗ matiſchem Gebiet, ein Ende bereitet werden müſſe. Der amerikaniſche Präſident ließ ferner wiſſen, daß das ge⸗ genwärtig im Kongreß vorliegende und nach Abrede mit den wichkigſten Senatoren der Annahme ſichere England⸗ hilfegeſetz der Regierung der Vereinigten Staaten die Mög⸗ lichkeit gebe, die Neuordnung Europas mit allen Mitteln aufzuhalten. Die Vereinigten Staaten würden in der Lage 10 künftig allen europäiſchen Feſtlandſtaaten die ſich die⸗ er Neuordnung entziehen wollten, wirkſame Hilfe zu ge⸗ währen. Der Präſident habe dabei beſonders den Dreierpakt im Auge, der von Sumner Welles in die⸗ ſem Zuſammenhang als das genialſte, für Großbri⸗ tannien aber auch gefährlichſte diplomatiſche Inſtrument der Achſe bezeichnet wurde. Unterſtaatsſekretär Welles beſchwor beim Abſchied den Geſandten Fotic, dieſe Botſchaft unver⸗ züglich nach Belgrad durchzugeben, wobei er ihm die vor⸗ zugsweiſe Abfertigung durch die Kabelgeſellſchaften garan⸗ tierte. Dieſer Mitteilung ſoll vier Tage vorher, am 10. Jebruar, als erſtmalig die Keiſeabſichten der jugoſlawiſchen Staats männer nach Berchtesgaden bekannt wurden, ein Schritt des Belgrader amerikaniſchen Geſandten vorausgegangen ſein, der ſich ebenfalls auf dringende Anweiſung von Rooſevelt ins Miniſterpräſidium begab, um dort bekannkzugeben, daß Rooſevelt ſich etwas anderes als den Endſieg Großbritan⸗ niens nicht vorſtellen könne und alles kun werde, um dieſen zu ermöglichen. Wie in politiſchen Kreiſen Washingtons ergänzend be⸗ kannt wird, haben die amerikaniſchen Geſandten in den Balkanhauptſtädten übereinſtimmend nach Waſhington be⸗ richtet, daß der griechiſche Widerſtand im Erlahmen ſei und daß das von den Engländern nach Griechenland gelieferte Material ſo gut wie wertlos ſei. Der amerikaniſche Ge⸗ ſandte in Athen ſoll wiederholt von der griechiſchen Regie⸗ rung in dieſem Sinne unterrichtet worden ſein, worauf er dem Chef der griechiſchen Regierung empfahl, einen öffent⸗ lichen Appell an das amerikaniſche Volk für die Lieferung von Kriegsmaterial zu richten. Die in Waſhington hierüber geführten Verhandlungen waren ergebnislos und führten zu der Erklärung der griechiſchen Regierung, daß alte ame⸗ rikaniſche Flugzeuge für Griechenland wertlos ſeien. Es iſt demnach klar, daß die Vereinigten Slaaten zu einer materiellen unterſtützung Griechenlands und anderer Balkanſtaaten ſelbſt dann nicht in der Lage ſind, wenn dieſe ausdrücklich darum bitten. Um ſo eigenartiger erſcheint das Angebot Rooſevelts an Belgrad. In Waſhington er⸗ klärt man ſich die Geſte des Präſidenten denn auch in erſter Linie aus dem Bedürfnis der britiſchen Diplomatie, ihr ſeit der Liquidation der britiſchen Geſandſchaft in Bukareſt vollkommen abgenütztes Preſtige durch die Mobiliſierung amerikaniſchen Einfluſſes aufzupolieren. Lord Halifax ſoll im Weißen Haus keinen Zweifel darüber gelaſſen haben, daß der Abſchluß des bulgariſch⸗ türkiſchen Freundſchaftsabkommens das Foreign Office auf dem Balkan und im Nahen Oſten vor Probleme geſtellt hat, die man, was die Türkei anbetrifft, ſchon überwunden glaubte Auch Oberſt Donovan ſoll dem amerikaniſchen Prä⸗ ſidenten einen Kabelbericht überſandt haben, in dem es wörtlich heißt, daß die deutſche Sprinaflut die letzten britiſchen Poſitionen auf dem Balkan wegzuſchwem⸗ men drohe. i Im amerikaniſchen Senat hat das Bekanntwerden des Rooſevelt'ſchen Schrittes erhebliches Aufſehen erregt und wird wahrſcheinlich zu einer Reihe von Fragen führen, die den Präſidenten auffordern, die Beweggründe ſeiner Ein⸗ miſchungsverſuche auf dem Balkan bekanntzugeben. „Stkandalöſe Einmiſchuna“ Rooſevelts Druckverſuche auf Jugoslawien. Rom, 10. März. Ein weiteres angelſächſiſches Balkan⸗ Manöver hat— wie die römiſche Preſſe mil Genugtuung feſtſtellt— Schiffbruch erlitten. Die amerikaniſchen Druck⸗ verſuche auf Belgrad um Jugoſlawien gegen die Achſe auf⸗ zuwiegeln, ſeien, wie die Blätter übereinſtimend erklären. geſcheſterl. Es handle ſich, wie„Popolo di Roma“ ausführt. um eine ſkandalöſe. Einmiſchung der Vereinigten Staaten in die europäiſche Politik und den Krieg in Europa. Rooſe⸗ velts Vorſchläge kriegeriſcher Hilfe an Jugoflawien über⸗ ſteigen offenkundig die bisherige amerikanſſche Politik der Hilfeleiſtung an England, womit die As A gleichzeitig die Maske habe fallen laſſen. Allerdings hätte Jugoſlawien ſicherlich dieſen Plan einer amerikaniſchen Hilfe abgelehnt, m der gleiche negative Wert zukomme wie einer Hilfe ſeitens Englands. Rooſevelts Angebot an Jugoſlawien wird vom Direk⸗ tor des„Giornale d'Italia“ als ein gewaltiges Manbö⸗ ver und ein Beweis für ſeine vorſätzlichen Einmiſchungs⸗ abſichten in europäiſche Angelegenheiten gebrandmarkt. Der Präſident der Vereinigten Staaten habe jedoch zualeich einen neuen ſchweren Präzedenzfall geſchaffen, denn was könne er erwidern, wenn eines Tages von nichtamerika⸗ niſcher Seite verſucht würde in amerikaniſchen Zonen Auf⸗ ſtände gegen die Vereinigten Staaten auszulsſen oder zu begünſtigen? Kein anderer als Rooſevelt bedrohe alſo durch die Trennung der Völker und Intereſſen die Weltordnung. Andererſeits ſtrafe Rooſevelt aber auch ſeine den amerika⸗ niſchen Wählern gemachten Verſprechungen Lügen, die Ver⸗ einigten Staaten nicht in den Krieg hineinzuziehen wäh⸗ rend ſeine derzeitige Politik offenkundig darauf abziele, das amerikaniſche Volk durch alle möalichen Taten und offenſiven Intrigen in den Krieg zu verwickeln. Sein Plan der Hilfeleiſtung an England der in offenem Gegenſatz zum Haager Abkommen ſtehe und dem amerikaniſchen Volk unter allen Umſtänden aufgezwungen werden olle, ſei eine wohlüberlegte Kriegsprovokation. Seine gleichzeitigen po⸗ litiſchen Intrigen wie beiſpielsweiſe gegen Jugoflawien ſeien die ſinnfällige Beſtätigung dieſes hartnäckigen dikta⸗ toriſchen Willens. Es genüge, wie das„Giornale d'Italia“ abſchließend erklärt, die nackten Tatſachen darzuſtellen. Es werde Aufgabe der Geſchichte ſein, die Entwicklung aufzu⸗ zeigen, doch ſei heute ſchon die Verantwortung vor aller Welt klargeſtellt. Die ertappten Dunkelmänner Wie nicht anders zu erwarten war, hat die ſenſationelle Enthüllung der großen Budapeſter Zeitung„Magyarſag“ über die Verſuche, Jugoflawien ein amerikaniſches Hilfever⸗ ſprechen aufzudrängen, bei den Dunkelmännern an der Themſe lebhafte Verwirrung hervorgerufen. So genau ſollte es in Europa niemand erfahren, was für Triebkräfte in Wirklichkeit hinter dem Englandhilfegeſetz ſtecken! Wenn man ſich in London jetzt keinen anderen Rat weiß als die hundertprozentige Wahrheit dieſer Meldung anzuzweifeln und ſogar in einer die ungariſche Preſſe verletzenden Weiſe Deutſchland als„Erfinder“ dieſer Nachricht bezeichnet, ſo iſt das nichts weiter, als das klägliche Geſchrei der wieder ein⸗ mal bei ihrer Hintertreppenpolitik ertappten Briten. Englands Pläne gegen Bulgarien Von Saloniki aus ſollte angegriffen werden. Rom, 9. März. Der Sofioker Korreſpondent des Meſ⸗ ſaggero enthüllt die geheimen engliſchen Angriffspläne auf dem Balkan, insbeſondere gegen Bulgarien, und betont, daß zwei Panzerdiviſionen und zehn Infanteriediviſionen von Saloniki aus durch das Tal der Struma gegen Bul⸗ garien vorgehen folllen. Alles ſei bereits bis ins kleinſte vorbereitel geweſen; gewaltige Brennſtofflager, Waffen und Unkerkunftsräume ſeien für die Balkanexpedition be⸗ reit geweſen, wie auch die Terrorakte in Bulgarien ſelbſt ſchon ausgeklügelt waren. Baſil Andrews vom Intelligence Service habe zu dieſem Zweck folgendes Programm aufgeſtellt: Erſtens völlige Desorganiſation des Lebens der bulgariſchen Hauptſtadt, zweitens Unterbrechung ſämtlicher wichtiger Verbindungen an einem einzigen Tage und drittens Schaffung einer all⸗ gemeinen Alarmſtimmung. Das Hauptziel ſei der große Aequadukt von Sofia geweſen, deſſen Vernichtung aller⸗ dings einer ſchweren Kataſtrophe für die bulgariſche Haupt⸗ ſtadt und weite Teile des Landes gleichgekommen wäre. Gleichzeitig hätten zahlreiche Brücken in die Luft fliegen und wichtige Eiſenbahnknotenpunkte und Bahnhöfe zerſtört werden ſollen. Aber wieder einmal habe England Pech ge⸗ habt, denn— wie ſchon oft in dieſem Kriege— ſei die Achſe den hinterliſtigen Plänen des britiſchen Kriegsmini⸗ ſteriums und des Intelligence Service zuvorgekommen, wo⸗ bei diesmal Bulgarien auch infolge der einſichtigen Politik ſeiner Regierung vor ſchwerſten Schäden bewahrt geblieben ſei. 5 Londoner Drohungen machen keinen Eindruck Sofia, 9g März. Die bulgariſche Preſſe weiſt die takt⸗ loſen und überflüſſigen Ermahnungen, Belehrungen und Drohungen engliſcher Politiker mit Entrüſtung zurück. Uebereinſtimmend wird darauf hingewieſen, daß auch die verführeriſchſten Verſprechungen keinen Bulgaren betören könnten. Bulgarien und das bulgariſche Volk wünſchten nicht fremden Intereſſen zu dienen und ſchon gar nicht für England die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen. Die bul⸗ gariſche Politik ſo ſchreibt„Dnevnik“ verfolge das Ziel, die bulgariſchen Intereſſen unter allen Umſtänden und in jeder Lage zu verteidigen ſowie mit allen Mitteln ſeine Unabhängiakeit und ſeine Rechte als freies Land zu wah⸗ ren. Das Regierungsblatt„Dnes“ erklärt, daß Bulgarien ſeine Kräfte in den Dienſt jener Mächte ſtelle, die mit ihren ſiegreichen Waffen heute die wirkliche Gerechtigkeit in Europa aufrichten. Rooſevelts Abgeſandter bei dé Valera Genf, 9. März. Der Abgeſandte Rooſevelts in Europa, Oberſt Donovan, kam wie Reuter aus Dublin meldet, mit dem Flugzeug aus London in Dublin an. Er wurde von einem Vertreter de iriſchen Außenminiſters begrüßt. Do⸗ novan unterhielt'i eine Stunde lang mit de Valera. Darauf nahme dride gemeinſchaftlich das Frühſtück ein, zu dem unter anderen“ auch Kardinal Mae Rory geladen war. Donovan verließ dann wieder Dublin, um mit dem Flug⸗ zeug nach London zurückzukehren. 0 Thailand nimmt an UAS A⸗-Einmiſchung auch in Indochina. Tokio 10. März Thailand hat auf der Friedens konferenz in Tokio endgültig den japaniſchen Vecuittlungs⸗ vovſchlag angenommen die Antwort Frankreichs das be. reits den Hauptpunkten des Vorſchlages zugeſtimmt hat, wird noch erwartet. Die Unterzeichnung des Vertrages dürfte in den nächſten Tagen erfolgen. Der USA⸗Konſul in Hanoi Read, unterrichtete die Be⸗ . Franzöſiſch⸗Indochinas von dem Beſchluß der USA ⸗ egierung, alle Guthaben der Indochina⸗Bank in Amerika zu ſperren. Die von dieſer Maßnahme betroffene Summe wird Domei zufolge auf 150 Millionen Piaſter geſchätzt, während das geſamte Auslandsguthaben Franzöſiſch⸗Indo⸗ chinas in Frankreich England USA und Singapore rund 350 Millionen Piaſter betragen dürfte. Dieſe neue Aktion der US A⸗Regierung ſo ſtellt„Tokio Nitſchi Nitſchi“ feſt, 5 auf eine ſyſtematiſche Wirtſchaftsſtörung Franzöſiſch⸗ ndochinas und vor allem auf eine Störung des Finanz⸗ weſens ab. Gleichlaufend ſolle die ſich anbahnende wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit Japans mit Franzöſiſch⸗Indo⸗ china verhindert werden. Dieſe Maßnahme der Vereinigten Staaten müſſe ſich bei den engen wirtſchaftlichen gemein⸗ ſamen Intereſſen der Länder Oſtaſiens nicht bloß auf Fran⸗ zöſiſch⸗ Indochina beſchränken. Sie verdiene daher auch japa⸗ niſcherſeits Beachtung. Die Japaner könnten dieſen neuen Störungsverſuch im Fernen Oſten nicht reaktionslos zu⸗ laſſen. Das Blatt weiſt darauf hin, daß ſeit dem Abſchluß des Paktes zwiſchen Japan und Franzöſiſch⸗Indoching und dem damaligen Einmarſch japaniſcher Truppen von Seiten der USA und Englands hauptſächlich über deren Finanz⸗ 1 im Saigongebiet immer wieder verſucht wurde Fran⸗ zöſiſch⸗Indochina gegen Japan aufzuhetzen. Da ein erfolg⸗ reicher Verlauf der von Japan durchgeführten Vermitt⸗ lungsaktion zwiſchen Franzöſiſch⸗Indochina und Thailand. wie volitiſche Kreiſe betonen demonſtrativ ein Scheitern dieſer Störungsabſichten bedeutet, verſuche man nunmehr durch derartige Finanzoperationen einen neuen Druck auf Franzöſiſch⸗Indochina auszuüben. „Wahrzeichen der Siegesſicherheit“ Eröffnung der Wiener Frühjahrsmeſſe 1941 DNB. Wien. 10. März. Am Sonntag wurde die Wiener Frühjahrsmeſſe 1941 die eine Woche lang dem Geſicht der Donauſtadt den Stempel aufdrücken wird im Rahmen einer Feierſtunde im Konzerthaus nach einer Anſprache von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley durch den Reichsſtatt⸗ halter von Wien, Reichsleiter Baldur von Schirach, er⸗ öffnet. Mit zahlreichen Ehrengäſten bekundete eine ſtattliche An⸗ zahl von ausländiſchen Gäſten aus den Donau⸗ und Bal⸗ kanländern ihr Intereſſe an dieſer traditionellen Wiener Einrichtung die freilich erſt ſeit dem naionalſozialiſtiſchen Umbruch ihrer eigentlichen Miſſion gerecht wird: wichtige Pionierarbeit zu leiſten auf dem Gebiet des landwirtſchaft⸗ lichen Sektors und damit Tor und Brücke zu bilden nach dem Südoſten der politiſch ſich bereits in die Front der auf⸗ bauenden Kräfte eingereiht hat. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley deutete Sinn und Zweck der Wiener Frühfahrsmeſſe 1941. Er ging davon aus, daß dieſe Leiſtungsſchau deutſcher Arbeit mitten im Krie ein untrügliches Zeichen der unermeßlichen Lebenskraft de deutſchen Volkes ſeiner ſouveränen Ruhe und feſten Ste⸗ gesgewißheit iſt, und fuhr fort:„Dieſe Schau ſoll offenba⸗ ren wie hoch wir den Bauern ſchätzen der die Grund⸗ lage und den Quell für die Kraft und Stärke der Nation darſtellt.“ Nach einem Ueberblick über die Erfolge der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Agrarpolitik umriß Dr. Ley kurz die Aufgaben, die die Partei nach dem Siege beſonders für den deutſchen Bauern zu erfüllen habe. Dabei kündiate er an, daß das überall zu errichtende Gemeinſchaftshaus der Par⸗ tei gerade auf dem Dorf die kulturelle Zentrale für die Be⸗ treuung des Bauerntums ſein werde. Zu der kraftvollen Förderung des Wohnungsbaues auf dem Lande werde eine durchgreifende Motoriſierung treten. Dr. Ley wandte ſich ſodann der wirtſchaftspolitiſchen Bedeutung der Wiener Meſſe zu und führte dabei klar und überzeugend den Nachweis, daß der alte europäiſche Groß⸗ raum wirtſchaftlich zuſammengehört. Sodann zeigte der Reichsſtatthalter von Wien. Baldur von Schirach, in einer kurzen Anſprache die politiſche und wirtſchaftliche Sendung der Reichsſtadt Wien auf und ſagte dabei unter anderem:„Die Wiener Frühfahrsmeſſe iſt nicht nur ein überzeugender Beweis für die im Kriege ungebro⸗ chene und ungeſchwächte Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Handwerks und der deutſchen Induſtrie und ein Ausdruck der verſtändnisvollen Zuſammenarbeit zwiſchen dem Reich und den mit ihm verbündeten Südoſtſtaaten, ſondern dar⸗ über hinaus eine eindringliche Bekundung des ungeheuren deutſchen Selbſtvertrauens, ein Wahrzeichen unſerer Sie⸗ gesſicherheit.“ Nach herzlichen Grußworten an die Ehren⸗ gäſte ſchloß Baldur von Schirach:„Möge von allen Beſu⸗ chern, namentlich aber jenen die aus dem Ausland gekom⸗ men ſind, die Meſſe erkannt und gewürdigt werden als das, was es ſein ſoll: als ein neuer Beitrag zur friedlichen und freundſchaftlichen Zuſammenarbeit des Reiches und der Reichsſtadt Wien mit den Völkern im ſüdoſteuropäiſchen Raum.“ Mit dieſen Worten erklärte Baldur von Schirach die Wiener Frühjahrsmeſſe 1941 fEr eröffnet. —ää d U—ſ—ñä—ñäße— König Michael an Antonescu „Das volle Vertrauen des Volkes“. n Bukareſt 9. März. Die rumäniſche Preſſe veröffentlicht in großer Aufmachung folgendes Telegramm, das König Michael an General Antonescu ſandte: „Ich beglückwünſche Sie zu dem vollen Vertrauen, das das rumäniſche Volk Ihnen durch ſeine Abſtimmung erwie⸗ ſen hat und zu der Begeiſterung, mit der es ſein Vertrauen ind Ausdruck brachte. Mein Herz und meine Gedanken ind bei meinem Volke und bei Ihnen.“ An einem Miniſterrat nahmen unter Vorſitz des Staats⸗ führers, General Antonescu, ſämtliche Regierungsmitglie⸗ der teil In der amtlichen Verlautbarung heißt es, daß Ge⸗ neral Antonescu über ſeine Wiener Beſprechungen mit Reichsmarſchall Göring berichtet hätte. Staatsminiſter Michael Antonescu berichtete über die geplante Reorgani⸗ ſation des Staates und Wirtſchaftsminiſter General Poto⸗ peanu über ſeinen Berliner Beſuch wo er mit Ver⸗ tretern der Reichsregierung Fühlung nahm, ſowie über ſeinen Beſuch der Leipziger Muſtermeſſe. „Freundſchaſtliche“ Behandlung Erlebniſſe franzöſiſcher Soldaten in England. Paris, 10 März. Drei aus England zurückgekehrte franzöſiſche Kriegsteilnehmer berichteten in einem Pariſer Theater über ihre grauenvollen Erler niſſe im Lande des ehemals verbündeten England. Ein Mann namens Le⸗ beaupin erzählte, daß er verwundet und krank nach Eng⸗ land kam die Verpflegung ſei täglich ſchlechter geworden. Die ärztliche Betreuung ſei vollkommen unzulänglich gewe⸗ ſen. Neun Tage lang 5 man ihn in Liverpool in eine ſchmutzige Zelle geſperrt. Zu eſſen habe es täglich zweimal zwei kleine Stücke trockenes Brot und vier Kartoffeln ge⸗ geben. Vier Monate lang habe er unter ſolchen Bedingun⸗ gen aushalten müſſen. 8 Der zweite Franzoſe, ein ehemaliger Angehöriger der Kriegsmarine mit Namen Brabant, ſchilderte, daß er von den Engländern noch auf dem Schiff zu 80 Tagen Arreſt ver⸗ urteilt worden iſt und dabei 1 N Tage lang in einem Gefängnis in London ſaß Die Behandlung ſei menſchen⸗ unwürdig geweſen. 16 000 franzöſiſche Soldaten ſeien in einem Konzentrationslager in der Nähe von London einge⸗ ſperrt worden. In engliſchen Gefängniſſen befänden ſich heute noch über 4000 franzöſiſche Ziviliſten. Es handele ſich um Leute, die im Mai und Juni 1940 nach England geflo⸗ hen ſeien. Der Dritte, namens de Vaſſe, iſt⸗mit einem Transport Schwerverwundeter nach London gekommen und wurde ſo⸗ fort in ein Gefängnis gebracht. Seine Uniform und ſein Geld wurden ihm abgenommen; er erhielt beides niemals urück. Auf die Frage, warum man ihn verhaftet habe, ei ihm geantwortet worden, daß ein Geſetz den Ausländern das Verweilen auf engliſchem Boden ohne beſondere Er⸗ laubnis verbiete. In einem Londoner Gefängnis habe eines Tages eine deutſche Bombe eingeſchlagen, die aber nicht ex⸗ plodiert ſei. Der Sachſchaden ſei ſehr beträchtlich geweſen. Unter den Gefangenen ſei eine Panik ausgebrochen Alle Gefängniszellen ſeien mit Kalkſtaub angefüllt geweſen, ſo daß man kaum mehr hätte atmen können Zwei Wärter hät⸗ ten die Zelle eines Schwerverletzten geöffnet und als dieſer auf den Gang treten wollte ſei er durch einige Boxhiebe niedergeſchlagen worden Dieſer Mann ei wieder nach Frankreich Nan Er müſſe aber jetzt an zwei Stöcken gehen de Vaſſe ſchloß. Tauſende von Franzoſen, die das Unglück hatten, in enaliſche Gefangenſchaft zu geraten könn⸗ ten ſolche Vorkommniſſe bezeugen. 5 Portugteſiſcher Dampfer bei Island geſtrandet. Der portugleſiſche Konſul in Reykjavik berichtet, daß der portu⸗ gieſiſche Dampfer„Ourem“(650 BRT.) bei Island geſtrandet fei. Die 19 Mann ſtarke Beſatzung ſei gerettet worden. a .*