din 28 Menne ne Dezugspreis: Monatlich Mn. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, ider Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto! Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim⸗Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertags. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. g 41. Jahrgang —— Matſuoka kommt nach Berlin Beſprechungen des japaniſchen Außenminiſters. Du Berlin, 11. März. Auf Einladung der Reichsre⸗ gierung wird der kaiſerlich ſapaniſche Außenminiſter Mak⸗ ſuoka binnen kurzem zu einem Beſuch in Berlin eintreffen. Der Aufenthalt Matſuokas in der KReichshaupkſtadt dient der perſönlichen Beſprechung aller Fragen, die ſich aus der Zu⸗ ſammenarbeit. wie ſie im Dreimächtepakt zwiſchen Deutſch⸗ land, Italien und Japan beſtimmt worden iſt, ergeben. Nach Abſchluß ſeiner Beſprechungen in deutſchland wird ſich Außenminiſter Matſuoka nach Rom begeben. Anläßlich der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit Thailand und Indochina ſowie ſeiner bevorſtehenden Europa⸗Reiſe wurde Außenminiſter Matſuoka vom Kaiſer in einer Sonderaudienz empfangen. Wie verlautet, wird Matſuoka am Mittwoch ſeine Reiſe nach Berlin antreten. Aus Anlaß der politiſchen Ereigniſſe dieſer Tage, des Abſchluſſes der Friedenskonferenz und der bevorſtehenden Reiſe Matſuokas, fand am Dienstag eine ſogenannte Ver⸗ bindungskonferenz des geſamten Kabinetts mit den Gene⸗ ralſtäben der Marine und der Armee ſtatt. „Außerordentliche Bedeutung“ Der Reiſe des Außenminiſters Matſuoka nach Berlin iſt, wie die halbamtliche Agentur Domei in einem erſten Kom⸗ mentar feſtſtellt eine außerordentliche Bedeutung beizu⸗ meſſen, umſo mehr als ſie in einem Augenblick größter weltpolitiſcher Spannungen und Ereianiſſe erfolge. Außer⸗ dein ſei dies die erſte Reiſe eines japaniſchen Außenmini⸗ ſters nach Europa Matſuokas Beſuch dürfte daher in den Kreiſen der Weltdiplomatie größte Beachtung finden Seine Neiſe werde dem Ziele dienen, die Zuſammenarbeit untss den Staaten des Dreimächtepaktes noch enger zu geſtalten. Zum erſten Male ſeit 35 Jahren kommt ein japaniſcher Außenminiſter nach Europa. Rom, 12. März. Die Ankündigung des Beſuches des japaniſchen Außenminiſters Matſuoka in den Hauptſtädten der Achſenmächte findet ſowohl in den politiſchen Kreiſen Roms, wie in der geſamten römiſchen Preſſe lebhafte Be⸗ achtung. Der Direktor des halbamtlichen„Giornale d' Ita⸗ lia“ erklärt: Die überragende Bedeutung dieſer Reiſe des 1 0 8 Staatsmannes ergebe ſich ſowohl aus der Tat⸗ ſache daß zum erſten Male ſeit 35 Jahren ein japaniſcher Außenminiſter nach Europa komme, als auch aus dem für die Geſchicke Europas und Aſiens entſcheidenden Zeitpunkt, in dem die Begegnungen ſtattfinden. Die Reiſe zeige die le⸗ benswichtige Funktion des Dreimächtepaktes, dem 1155 ſeit Buer Unterzeichnung in Berlin bereits Rumänien, Ungarn, ulgarien und die Slowakei angeſchloſſen haben und dem ſich demnächſt noch andere Staaten anſchließen dürften. Die italfeniſche Nation habe— ſo fährt das halbamtliche Blatt fort— die Nachricht von der Reiſe Matſuokas, eines der repräſentatipſten Männer Japans und der neuen, durch Prinz Konoye eingeleiteten japaniſchen Außenpolitik, mit lebhafter Genugtuung aufgenommen. Matſuoka ſei der Mann der Dreimächtepaktes und als ſolcher einer jener Männer, die größten Anteil an den konſtruktiven Funktio⸗ nen dieſes Paktes hätten, der ſich auf der gegenſeitigen Ach⸗ tung der Lebensräume der Achſenmächte in Europa und Afrika und Japans in Oſtaſien und auf der Zuſammenar⸗ beit ihrer Völker und ihrer Führer aufbaue. Deutſch⸗bulgariſche Paraden Im Zeichen der alten Waffenbrüderſchaft. Sofia, 11. 17 0 In einigen größeren Städten des Lan⸗ 1 des fanden deutſch⸗bulgariſche Truppenparaden ſtatt, die zu⸗ gleich herzliche Kundgebungen der alten Waffenbrüderſchaft zwiſchen beiden Ländern waren. Die Kommandierenden Generäle der dort ſtationierten deutſchen Truppen legten Kränze an den bulgariſchen Kriegsdenkmälern nieder Im Anſchluß daran marſchierten deutſche und bulgariſche Trup⸗ pen aller Waffengattungen im Paradeſchritt an den Kom⸗ mandierenden Generälen beider Armeen unter den Klän⸗ gen deutſcher und bulgariſcher Militärmärſche vorbeſ In kurzen Anſprachen wieſen die Generäle auf die Waffenbrü⸗ derſchaft und Schickſalsgemeinſchaft der beiden befreundeten Völker ſowie das Unrecht der Friedensdiktate hin. Für die Bevölkerung der Städte war dieſer Tag ein großes und freudiges Ereignis. Sie umſäumte in dichtem Spalier die Plätze und Straßen, durch die die Truppen mar⸗ ſchierten, und begrüßte ſie mit herzlichen Hurra⸗ und Heil⸗ rufen. Den Paraden wohnten Vertreter aller Militär- und 1 Zivilbehörden bei. An den Vorbeimärſchen beteiligten ſich auch größere Abordnungen der Schulen. Die bulgariſchen Blätter berichten ausführlich über die Truppenparaden. 2 „Angezwungene Freund ſchaſt Das Intereſſe für die endloſen Kolonnen deutſcher Truppen aller Waffengattungen, die nunmehr ſeit einer Woche ununterbrochen alle wichtiaſten Straßen und Päſſe des Landes bevölkern, hält in der bulgariſchen Preſſe und Deffentlichkeit in unvermindertem Maße an. Außer Leit⸗ artikeln und Aufnahmen veröffentlichen die Blätter auch Stimmungsbilder und Schilderungen über die Aüsrüſtung und die vorbildliche Haltung der deutſchen Truppen, die überall mit herzlicher Freude und freundſchaftlichen Gefüh⸗ len begrüßt und nicht zuletzt wegen ihrer Disziplin und Tu⸗ gendhaftigkeit beſtaunt und bewundert werden. 5 e eee aer: ace — Mittwoch, den 12. März 1941 Forigeſetzte Luftangriffe Mehrſtündiger Einſatz gegen Portsmouth.— Schwere Zer⸗ ſtörungen im Hafen und in den Werftanlagen.— Hallen eines Flugplatzes zerſtört. Berlin, 11. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: „Die Luftwaffe ſetzte den Kampf gegen Großbritannien überall fort. Starke Kampffliegerverbände griffen in der letzten Nacht die Hafen und Dockanlagen von Portsmouth in mehrſtündigem Einſatz an. Durch heftige Exploſionen und Großfeuer enkſtanden im Hafen und in den Werftanlagen ſchwere Zerſtörungen. Im Seegebiet vor der brikiſchen Südoſtküſte und vor dem Briſtolkanal bombardierte die Luftwaffe mehrere Han⸗ delsſchiffe und beſchädigte zwei Frachtſchiffe ſchwer. Bei einem Angriff auf den Flugplatz Hawkinge wurden Hallen und Unterkünfte zerſtörk. Mit der Vernichtung meh⸗ terer am Boden befindlichen Flugzeuge iſt zu rechnen. Verbände der deutſchen Luftwaffe griffen auf der Inſel Malta den Hafen La Baletta und den Flugplatz Lucca wie⸗ derholl an. Bomben mittleren und ſchweren Kalibers rich⸗ teten ſtarke Zerſtörungen an. In Nordafrika wurden bei Agedabia britiſche Truppen⸗ anſammlungen und motoriſierte Kolonnen wirkungsvoll mit Bomben und Bordwaffen bekämpft und mehrere Panzer- wagen und andere Fahrzeuge zerſtört oder beſchädigt. Der Feind warf in der letzten Nacht Bomben auf eine Stadt in Weſtdeutſchland. Es wurden keine militäriſchen iele getroffen, dagegen Wohngebäude und ein Krankenhaus chwer beſchädigt ſowie einige ZJivilperſonen getötet oder verletzt.“ * Gechsſtündiger konzentrierter Angriff Auf„eine Skadi an der Südküſte“. Wie Reuter aus London berichtet haben das Luftfahrt⸗ miniſterium und das Miniſterium für die innere Sicherheit am Dienstag morgen bekanntgegeben daß die Tätigkeit des Feindes im Laufe der Nacht zum Dienstag vor allem auf den Süden von England gerichtet war, wo ein Küſten⸗ bezirk das Hauptziel geweſen ſei. In dieſem Bezirk habe der Angriff kurz nach Einbruch der Nacht begonnen und ungefähr ſechs Stunden gedauert Gebäude ſeien beſchädiat und Brände an mehreren Stellen hervorgerufen worden. Auch der britiſche Nachrichtendienſt beſtätigt daß in der vergangenen Nacht wiederum größere Luftangriffe deut⸗ ſcher Kampfflieger gegen das Inſelreich ſtattgefunden ha⸗ ben Aus London werden vier Alarme in der Nacht emeldet. Außerdem war„eine Stadt an der Südküſte inglands“ einem konzentrierten Angriff deutſcher Kampf⸗ flieger ausgeſetzt. Die Londoner Korreſpondenten der ſchwediſchen Blätter unterſtreichen die nachhaltige Wucht der letzten deutſchen Fliegerangriffe auf London Wieder, ſo wird hervor⸗ ehoben, hörten die Londoner das Pfeifen und Dröhnen er Bomben, wieder ſtürzten Gebäude, in Staubwolken gehüllt zuſammen. „Werſten mitten in der Frontlinie“ Die engliſche Zeitſchrift„Fairplay“ beſchäftigt ſich in einem ſehr ſorgenvollen Artikel mit der Lage der britiſchen Schiffsbauinduſtrie Sie erklärt, die gegenwärtige Situa⸗ tion ſei in keiner Weiſe mit der des Weltkrieges zu ver⸗ gleichen. Als der Weltkrieg endete, ſeien Englands Werf⸗ ten unbeſchädigt geweſen Die engliſche Schiffsbauinduſtrie Fan daher ziemlich leicht die U⸗Bootverluſte der enaliſchen andelsſchiffahrt in den Nachkriegszeiten ausgleichen kön⸗ nen. Heute lägen die Dinge ganz anders Enalands Werf⸗ ten befänden ſich ſetzt mitten in der Frontlinie und ſeien fortgeſetzt heftigen Angriffen ausgeſetzt. Nach dem Kriege werde es ihnen unter dieſen Umſtänden außerordentlich ſchwer fallen, die zuſammengeſchmolzene enaliſche Handels⸗ flotte wieder aufzubauen. England würde alſo ſelbſt bei einem günſtigen Ausgang des Krieges einer außerordent⸗ lich verſtärkten amerikaniſchen und japaniſchen Konkurrenz gegenüberſtehen, der es infolge der Notwendigkeit zunächſt einmal die eigenen Werften wieder inſtandſetzen zu müſſen, nur ſchwer entgegentreten könnte. Die Sorgen, die ſich das engliſche Blatt wegen der Zeit nach dem Kriege macht, ſollen offenbar über die gewaltigen Schwierigkeiten hinwegtäuſchen, in denen ſich die engliſche Schiffahrt fetzt bereits befindet. 43 britiſche Zerſtörer verloren Die engliſche Admiralität hat bisher den Verluſt von 41 Torpedobootszerſtörern zugegeben. Mit den beiden am 7. März durch deutſche Schnellboote verſenkten Zerſtörern, die von der engliſchen Admiralität bisher noch nicht be⸗ kanntgegeben worden ſind, erhöht ſich die Verluſtliſte der engliſchen Zerſtörerflotte im bisherigen Verlauf des Krie⸗ ges auf 43 Einheiten. 8 N CCCCCCCCGCC CC C((GTGTG(wbGTGTbTbGbGTGTGTGTGTGTPTbTTT In den lebensfrohen Geſichtern dieſer ſugendlichen Sol⸗ daten, die die Blüte eines großen und ſtolzen Volkes dar⸗ 1 erblicke das bulgariſche Volk nach Meinung des egierungsblattes„Dnes“ zugleich auch den Träger des mächtigen Glaubens an den Sieg des deutſchen Geiſtes und der feſten Ueberzeugung, daß die heutigen Kämpfer des wiedergeborenen Deutſchland durch ihre Siege der Welt eine neue vollkommene Ordnung bringen würden. Die Art und Weiſe, mit der die deutſchen Truppen in Bulaarien empfangen wurden, ſeien der beſte Beweis für die unge⸗ zwungene und herzliche Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Bulgarien. 8 3 Nr 60 Auf der Fahrt nach Si amerika verſenkt. Newyork, 11. März. Aſſociated Preß zufolge wurde nach einem Bericht von 23 Ueberlebenden der britiſche Frachter„Marslew“(4542 BRT) am 23. Februar 300 Meilen weſtlich der iriſchen Küſte verſenkt. 13 Seeleute ſeien ertrunken. Das Schiff befand ſich auf der Fahrt von Liverpool nach Südamerika. Neun engliſche Küſtenwachtſchiffe vernichtet. Nach einer Mitteilung der engliſchen Admiralität ſind in der Nacht zum Sonntag die beiden Küſtenwachtſchiffe „Remilo“ und„Codders“ verſenkt worden. Einſchließlich dieſer beiden vernichteten Schiffe hat die engliſche Flotte in⸗ nerhalb der letzten drei Wochen allein von dieſen leichten Streitkräften neun Einheiten verloren. Hiervon war der Untergang der„Huntley“ mit 73 Mann Beſatzung und des Vorpoſtenſchiffes„Ormonde“ ſowie eines namentlich nicht feſtgeſtellten Minenlegers, der am 5 März durch einen ſchwe⸗ ren Bombentreffer buchſtäblich zerriſſen wurde mit ſchwe⸗ ren Verluſten an Offizieren und Mannſchaften verbunden. Brikiſcher Frachter korpediert und geſunken. Newyorker Marinekreiſen zufolge wurde der britiſche Frachter„Anglo⸗Peruvian“(5457 BRT) torpediert und iſt geſunken. Ein Teil der Beſatzung wurde in Boſton gelandet. „Wieder Feuer über London“ Die neuen deutſchen Luftangriffe. Der Londoner Berichterſtatter der ſpaniſchen Zeitung ABC“ Calvo überſchreibt ſeinen Bericht mit der Ueber⸗ ſchrift„Es regnet wieder Feuer über London“.— Wieder wurde die Stadt mit„Eierchen“,„glühenden Brotkörben“, Feuerkugeln und Meteoren überſchüttet. Die Angriffe wa⸗ ren 0 heftig wie die im September und Oktober, doch hat ſich einiges ſeitdem geändert. Es gibt z. B. keine Schein⸗ werfer mehr, denn man hat entdeckt, daß ſie ein ausge⸗ zeichneter Richtungsweiſer für die feindlichen Piloten ſind. Dagegen ertönt das Geräuſch der Motoren tiefer und quä⸗ lender und näher denn je, und die Treffſicherheit war ge⸗ nauer als im vergangenen Herbſt. Der Luftangriff am Samstag über London war deshalb beſonders hart, weil die Stadt vom Mond hell erleuchtet war. Im übrigen teilt man der Bevölkerung nicht mit, was paſſiert iſt. Der Be⸗ richterſtatter verſichert jedoch auf ſein Ehrenwort, daß er ſſelbſt 97 Heulbomben gezählt habe auf dem Wege nach Hauſe und nachher in ſeinem Bett. Die Bedeutung von Portsmouth Portsmouth iſt der bedeutendſte Kriegshafen Eng⸗ lands. Die Stadt ſelbſt hat rund 250 000 Einwohner und iſt mit ihren großen Hafenanlagen auf einer vorſpringen⸗ den Landzunge erbaut. Die Bucht von Portsmouth iſt gut eſchützt und für Hafenzwecke beſonders geeignet. Der riegsmarinehafen von Portsmouth iſt für die größten Kriegsſchiffe zugänglich. Im Hafengebiet befinden ſich ne⸗ ben der großen Königlichen Werft mehrere private Werf⸗ ten von erheblicher Leiſtungsfähigkeit, von denen ſich einige füt beſondere Zwecke ſpezialiſiert haben. So verfügt Ports⸗ mouth über eine der bedeutendſten Werften für den au von Motor⸗Torpedobooten. Die Beſchädigung bezw. Zer⸗ ſtörung der Werften ſtellt ferner einen erheblichen Ausfall an Reparaturkapazitäten für die engliſche Kriegsmarine dar. Auch die Bekohlungs⸗ und Oelfeuerungsanlagen von Portsmouth ſind für die engliſche Kriegsmarine von gro⸗ zem Wert Daß Portsmouth ein ausgeſprochener Kriegs⸗ hafen iſt, geht aus der Tatſache hervor, daß für den Han⸗ delsverkehr in Friedenszeiten lediglich zwei Piers zur Ver⸗ fügung geſtellt wurden. Portsmouth iſt auch ein Standort der engliſchen Rü⸗ ſtungsinduſtrie. Im Stadtgebiet befinden ſich Merke für die Flugzeugmontage und für die Herſtellung von Flugzeug⸗ hallen und Flugzeugteilen. In den Flugzeugwerken von 5 werden in erſter Linie Jagdflugzeuge herge⸗ ellt. Der italieniſche Wehrmachtsbericht Neuer Angriff auf Giarabub abgeſchlagen.— In Oſtafrika 8 etwa 30 feindliche Fahrzeuge in Brand geworfen. Rom, 11. März. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Dienstag hal folgenden Worklauk: »Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechiſchen Front in den Abſchnitten der 9. Ar⸗ mee Spähtruppkätigkeit, in den Abſchnitken der 11. Armee Arkillerietätigkeit und örtliche Infankerie⸗ Kampfhandlungen. Unſere Flugzeuge haben Flottenſtützpunkte von La Ba⸗ lekta auf Malta bombardiert. 20 ing des deukſchen Flie⸗ gerkorps haben bei einem im Tiefflug durchgeführten An⸗ riff gegen einen Stützpunkt auf Malta zwei große Waſſer⸗ lugzeuge ſchwer beſchädigt. 8 In Nordafrika wurde in Giarabub ein neuer feind. licher Angriff abgeſchlagen. Deutſche Flugzeuge haben in dei Cyrenaika eine 1 0 feindlicher Panzer und Kraftwagen im Tiefflug angegriffen und in Brand geworfen. Anſere Jagdflieger haben ein Bleuheim⸗ Flugzeug abgeſchoſſen. f 0 Sſtafelta an der Nordfron lebhafte Tätigkeiſ unſerer Spähtruppen Unſere Luftwaffe hat im Tiefflug eine ihr britiſche Kraftwagenabteilung angegriffen, wob 5 5 0 ähr 30 Fahrzeuge getroffen und in Brand geworfen wurden. 5 8 Feindliche Flugzeuge, die einen unſerer Flugzeugſtü punkte anzugreifen verſuchten, wurden von unſeren Ja 5 Naghengen angegriffen und in die Flucht geſchlagen, wo es gelang, ein Blenheim⸗ Kampfflugzeug abzuschießen. * — 8 2. 0 Vor drei Jahren Am 12. März 1938 iſt die alte deutſche Oſtmark heimgekehrt ins Reich. An der Spitze ſeiner Truppen zog an dieſem Tage der Führer in ſeiner Heimat ein, ſu⸗ belnd begrüßt von der Bevölkerung, die ihn und die deut⸗ ſche Wehrmacht als ihre Befreier feierten In einer Pro⸗ klamation wies der Führer darauf hin. daß das deulſche Volk der Oſtmark in den zu Hilfe gekommenen Brüdern die Retter aus tiefſter Not“ ſehe und daß er ſelber glück⸗ lich ſei nunmehr wieder als Deutſcher und freier Bürger genes Land betreten zu können, das auch ſeine Heimat ſei. Am Tage darauf— am 13 März 1938— wurde in Wien das Bundes verfaſſungsgeſetz verkündet, deſſen Artikel 1 lautet:„Oeſterreſcheiſt ein Land des Deutſchen Reiches“ die Oſtmark war heimgekehrt. 58 nationalſozialiſtiſche Großdeutſche Reich war geſchaf⸗ en. Iſt das alles erſt drei Jahre her? Die Oſtmark iſt ſchon ſo innig mit dem Reiche verbunden, ihre Gaue ſind ſchon ſo ſehr zu Beſtandteilen des Reiches geworden daß man verſucht iſt, anzunehmen, es ſei ſchon ein viel längerer Zeit⸗ raum ſeit ihrer Rückkehr verfloſſen. Es kann für den Füh⸗ rer keine größere Genugtuung geben als dieſe Tatſache, denn ſie zeigt am eindrucksvollſten die Größe ſeiner ge⸗ ſchichtlichen Tat: das Volk der Oſtmark wollte heim ins Reich, wollte heraus aus den unwürdigen und unhaltbaren Zuſtänden, in die es durch den Uebermut der Leute, die ſich als Sieger des Weltkrieges fühlten und durch die Un⸗ fähigkeit des eigenen Regimes hineingeraten war Adolf Hitler war es vergönnt, dieſe Sehnſucht zu erfüllen. Wie ihm das deutſche Volk der oſtmärkiſchen Gaue dieſe Tat dankte, das hat ſich auch im Kriege wieder gezeigt, wo die Söhne der Oſtmark Schulter an Schulter mit denen aller anderen deutſchen Gaue ihre Pflicht tun. Daß ſie bei den Kämpfen um Narvik ſich beſonders auszeichneten, ſei in dieſem Zuſammenhange rühmend hervorgehoben. Sſe werden meine Oſtmärker noch kennenlernen!“, rief der Füh⸗ rer einſt dem geweſenen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier zu Er hat ſie inzwiſchen kennengelernt. Wer ſpricht jedoch heute noch von Daladier? Der Waffenruhm der deutſchen Wehrmacht aber, zu der auch die Söhae der oſtmärkiſchen Gaue gehören, wird fortdauern für alle Zeiten. In dieſen Tagen, da ſich die Gründung des Großdeut⸗ ſchen Reiches fährt, gedenkt das ganze deutſche Volk der roßtat ſeines Führers, deſſen Werk es zu verteidigen ent⸗ ſchloſſen iſt nachdem Neid und Mißgunſt ſeiner Feinde dieſen Krieg herbeigeführt haben. Er wird nicht anders enden als mit einem Siege der großdeutſchen Waffen und einem Siege jener Idee, die das Großdeutſche Reich ge⸗ ſchaffen hat und träat. nämlich der Idee des National⸗ ſozialfsmus! Am Sonntag Heldengedenktag! Am kommenden Sonntag den 16. März, gedenkt das ganze Großdeutſche Reich ſeiner im Weltkrieg und in dieſem Krieg gefallenen Helden und der im Kampf um die Wie⸗ derauferſtehung Deutſchlands ermordeten Blutzeugen der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung. Der Führer hat ſeinerzeit entſchieden daß der Heldengedenktag als einer der nakto⸗ nalen Feiertage mit dem Jahrestag der Wiedererlangung ber Wehrfreiheit am 16. März und dem der Errichtung des Großdeutſchen Reiches(Rückkehr der Oſtmark) am 12. März zuſammengelegt wird Denn der Opfergang der Weltkriegsſoldaten und der Kämpfer der Bewegung hat die Vorausſetzungen für das Werden des Großdeutſchen Reiches geſch affen. Am 16. März dieſes Kriegsjahres wird der Helden⸗ gedenktag in allen Standorten und bei allen Truppenteilen mit ſchlichten militäriſchen Feiern begangen. Es mird auf Vollmaſt geflaggt. An den Erinnerungsmalen der Gefal⸗ lenen und auf Ehrenfriedhöfen legen Abordnungen der Wehrmacht Kränze nieder. An den örtlichen Feiern neh⸗ men außer Abordnungen der Partei, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, vor allem Vertreter der NSKOV. ferner des NS⸗Reichskriegerbundes und des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge, die Hinter⸗ bliebenen von Gefallenen des jetzigen Krieges teil In den Mittagsſtunden— die genaue Zeit wird noch bekanntgege⸗ ben— erfolgt die Rundfunkübertragung eines beſonderen Gedenkaktes der Wehrmacht. 5 Die Hausbrandverſorgung g Eine vorläufige Regelung. Berlin, 12. März Die Reichsſtelle für Kohle hat im Deutſchen Reichsanzeiger und Preußiſchen Staatsanzeiger, Nr. 58 vom 10 März 1941 eine Anordnung über die vor⸗ läufige Hausbrandverſorgung im Kohlenwirtſchaftsjahr 1941/42 veröffentlicht Die Anordnung ſieht vor, daß die Händler im bisherigen Handelswege weiter beliefert werden. 5 Die Abgabe an die Verbraucher regeln die Wirt⸗ chaftsämter nach dem echten f Berbraucher werden nur von den Händlern beliefert, bei denen ſie am 1. März 1941 in die Kundenliſte eingetragen waren. Bei Vorliegen beſonderer Verhältniſſe können die Wirtſchaftsämter Ausnahmen zulaſſen, i Die Anordnung tritt am 1. April 1941 in Kraft und 1e in Geltung bis zum Erlaß der endgültigen Regelung, ie in Kürze erſolſt ä 1940 mehr Geburten als 1939. Dr. Con onders vor dem Mißbrauch von Genußgiften und ande⸗ Präparaten die nur aus finanziellen In⸗ Die Erweiterung der Rezept⸗ aft und ihre Führer in den Jahren mehr und me cht überzeugt worden Beſond Umfange und auf dem gleichen Bedarf der Verbraucher. Die reits bezahlt ſind. Die Verzögerung der Fertigſtellung des ne e Beſſerung ge⸗ . internationalen Kapitalismus ab und ſtellte ihnen die auf Piolitiſches Allerlei Englands„Humanität“ gegen Frankreich Darlan:„Die Deutſchen ſind verſtändnisvoller DNB. Genf, 11. März. Aus Vichy wird gemeldet: Staatschef Marſchall Pétain hat am Montag in Anweſenheit von Admiral Darlan und des Staatsſekretärs für Verſor⸗ ung Achard die Vertreter der amerikaniſchen Preſſe in Vichy empfangen. Eingangs erläuterte Staatsſekretär Achard die Lage der Getreideverſorgung Frankreichs Er wies darauf hin, daß unter den Aus⸗ wirkungen des Krieges und der verringerten Zufuhrmög⸗ lichkeiten aus dem Ausland die Verſorgung der Bevölke⸗ rung mit Getreide außerordentlich mangelhaft geworden ſei. Die franzöſiſche Regierung habe der amerikaniſchen dieſe Lage auseinandergeſetzt und ſie erſucht, fünf Millio⸗ nen Zentner Getreide auf ſichere Weiſe nach der freien Zone zu transportieren. 5 Nach Staatsſekretär Achard nahm Admiral Darlan das Wort und wandte ſich gegen die britiſche Blockade. Er betonte, daß die Engländer fortführen, ihre törichte Blockade gegen Frankreich durchzuführen. Dieſe Blockade ſchade aber keineswegs den Deutſchen, wie dies als Vorwand von den Engländern behauptet werde. N In dieſem Augenblick griff Marſchall Pétain ein und erklärte, ein Beweis für dieſe Worte Darlans ſei, daß die Deukſchen zwei Millionen Jentner Getreide, die requirierk worden waren, den Franzoſen in der beſetzten Jone wieder urückerſtattet haben. Darlan erklärte forkfahrend, die Deut⸗ een ſeien großzügiger und verſtändnisvoller für die Pflich⸗· ten gegenüber der Menſchlichkeit als die Engländer. Es ſei nicht Deutſchland, das unter der britiſchen Blockade leide. Friede am Mekong Abkommen Thailand. Indochina unkerzeichnet. Tokio, 11 März. Das Abkommen über die Regelung des Grenzſtreites zwiſchen Thailand und Franzöſiſch Indochina wurde am Dienstag in Tokio unkerzeichnel. Durch ein gemeinſames Communiqués Japans Frank⸗ reichs und Thaflands wurde die Annahme und Unterzeich⸗ nung des ſapaniſchen Vermittlungsvorſchlages zur Beilegung. des Grenzſtreites zwiſchen Thailand und Franzöſiſch⸗Indo⸗ ching bekanntgegeben Danach werden von Franzöſiſch⸗In⸗ doching an Thailand abgetreten der Paklay⸗Bezirk ſowie Gebiete im weſtlichen. nordweſtlichen und ſüdweſtlichen Cam⸗ badſcha die ehemals thailändiſch waren Alle dieſe Gebiete werden entmilitariſiert Zwei Inſeln im Mekong⸗Fluß Khong und Khone, kommen zwar unter thailändiſche Sou⸗ veränjtät werden aber gemeinſam verwaltet Japan garan⸗ tiert, wie auch aus dem Schriftwechſel beer d he die End⸗ gültigkeit. des Ulebereinkommens, während gleichzeitig Frankreich und Thailand die im Intereſſe der Aufrechterhal—⸗ tung des Friedens von japaniſcher Seite gemachten Anſtren⸗ gungen ſowie Japans korrekte Haltung anerkennen Niederlage Englands in Oſtaſten Die Unterzeichnung des japaniſchen Vermittlungsvor⸗ ſchlags zur Regelung des Grenzſtreites zwiſchen Thailand und Franzöſiſch⸗Indochino erfolgte Dienstag um 16 lb japaniſcher Zeit in der Amtswohnung des Außenminiſters Matſuoka. Im Anſchluß wurde zunächſt das gemeinſame Kommuniqus verleſen, worauf Außenminiſter Matſuoka und die Delegationsführer Thailands und Franzöſiſch⸗ Indochinas in kurzen Anſprachen auf die Bedeutung des Vertragswerkes hinwieſen. Das Zuſtandekommen einer endgültigen Einigung auf der Tokioter Friedenskonferenz wird von der japaniſchen Preſſe lebhaft begrüßt Daß Thailand und Franzöſiſch⸗ Indochina dem japaniſchen Vermittlungsvorſchlag zuge⸗ ſtimmt und damit zum Frieden in Oſtaſien beigetragen ha⸗ ben, bedeutete, wie„Tokio Aſahi Schimbun“ feſtſtellt, eine Abſage an England und die Vereinigten Staaten. Der er⸗ folgreiche Abſchluß der Konferenz zeige, daß ſich ebenſo wie in Europa auch im Fernen Oſten die Neuordnung bereits ſichtbar auszuwirken beginne. Auch die übrigen Blätter un⸗ terſtreichen mit größter Genugtuung den Erfolg der Kon⸗ ferenz, der wie hervorgehoben wird, Japans Wunſch nach Frieden und den Bemühungen Matſuokes zu verdanken ſei. N England wil Syrien„verſchenken“ Ueber die gegenwärtigen zenaliſchen Umtriebe im vorde⸗ ren Orient hat man Informationen erhalten, wonach die Engländer zurzeit ihre gegen Syrien und Libanon gerich⸗ tete Propaganda beſonders intenſipieren Die Engländer bedienen ſich dabei in beſonderem Maße des von ihnen be⸗ zahlten Emirs Abdullah von Transjordanien die Alulf⸗ wiegelungsverſuche Abdullahs ſind jedoch ſchon deswagen wenig gefährlich weil die arabiſche Welt Abdullah im Ver⸗ laufe der letzten zwanzig Jahre hinreichend und klar als einen Verräter erkannt hat Die verräteriſche Rolle Ab⸗ dullahs iſt jetzt noch durch eine intereſſante Tatſache belegt worden Nach hier eingetroffenen Nachrichten haben die Engländer dem Emir Ahdullah das Verſprechen gegeben ihn zum Herrſcher über Syrien einzuſetzen wenn die eng⸗ liſche Kriegspolitik im vorderen Orient„neue Verhältniſſe“ geſchaffen haben würde— England verichenkt eben immer Gobiete, die ihm nicht gehören 5 * England läßt Turbinen für Aruguay nicht darch. Von den Engländern wurden alle Bemühungen zurück⸗ gewieſen, die Urugugy unternommen hat, um Navfcerts für den Transport von Turbinen zu erlangen, die dein: gend für die Beendigung des Rio⸗Negro⸗Werkes benötigt werden und ſeit langem in Deutſchland ablieferungsbereit lagern Durch die engliſche Haltung wurde ausſchließlich Uruguay benachteiligt! weil die benötiaten Turbinen be⸗ Rieſenkraftwerkes das ganz Uruguan mit Strom verſor⸗ gen ſoll legt die wirtſchaftliche Intiatve des Landes an zahlreichen Stellen lahm Das Verhalten der Enaländer iſt offenbar auch darauf zurückzuführen daß ſich ſeinerzeit eng⸗ liſche Firmen vergeblich darum bemüht haben. die Aufträge zum Bau der Turbinen hereinzuholen. Weder die engliſche noch die USA ⸗Induſtrie ſind leiſtungsfähia genug, um die erforderlichen Spezialarbeiten durchzuführen“ erklärte der Leiter des Induſtrie⸗Konſortiums„Conſal“, das die Arbei⸗ ten am Rio Negro durchführt. 8. Flämiſche Bewunderung für deutſche Leiſtungen. „In einer großen Rede auf einer Maſſenkundgebung im Stadttheater von Brügge rechnete der Führer der flämiſchen Nationaliftenpartei, Staf de Clereq, mit den Kräften des 5 dem Wert der Arheit baſierende nationalſozialiſtiſche Welt⸗ anſchauung gegenüber. Er ſprach ſeine Bewunderung aus, die trotz des Widerſtandes der teilweiſe englandfr a lichen Beamtenſchaft unermüdlich an der Löſung aller benswichtigen Probleme des belgiſchen Raumes arbeite. „Zerſtört und vernichtet die Leiſtungen der deutſchen Militärverwaltung in T i Tiefangriff auf Truppen · und Jahrzeugkolonnen bei Derna Von Kriegsberichter Heinz Elsner. DNB...(Pf.)„Munition für die Kanonen braucht nicht mehr mitgebracht zu werden,“ hatte der Kommanderr noch ſcherzhaft gemeint, als die Kommandanten der beiden ſtartenden Staffeln nach der 5 Ba fe a den Grup⸗ pengefechtsſtand verließen. Es war früh am Morgen. Tief hingen die Wolken herab. Nur ein i fahlgrauer Schimmer im Oſten kündete den nahenden Tag. An den Maſchinen blitz ten Taſchenlampen auf. In ihrem matten Schein drehen Funker an den Skalen ihrer FT⸗Geräte. Noch ruhen dis Zeiger der Inſtrumente unbeweglich, deren grünes Phos⸗ phorlicht der Kanzel etwas Geheimnisvolles verleiht. Wi haben unſere Fallſchirme verſtaut. Eine Leuchtkugel hat den Start freigegeben. Schneller und ſchneller jagen die Lampeg der Startbefeuerung vorüber. Hinter uns liegt die Gebor⸗ genheit des heimatlichen Fliegerhorſtes, vor uns die endloßz Weite des Meeres und der Wüſte, die Spannung des An⸗ griffes und vielleicht.... aber daran denken wir nicht. Wo; zu auch, das Unvermeidliche kommt immer noch früh genug,. Im geſchloſſenen Verband fliegen wir der Sonne entgegen. Wolkenfetzen jagen in eiliger Haſt vorüber Immer hellet wird das milchige Grau um uns herum, und bald erkennes wir auch das blaue Meer unter uns, auf dem faſt ſpieleriſch g weiße Schaumkronen auf- und abtänzeln. Minutenlang hebi ſich dann der glutrote Sonnenball aus den Wolken. Eing Zauberlandſchaft tut ſich dann auf, wie ſie nur das Flie⸗ ekauge ſchaut. Es iſt ein einziges Glitzern und Glühen euchtender Farben, durch die ſich eine Staffel He 111 ihren Weg bahnt, dem befohlenen Ziele entgegen. Stunde um Stunde geht die„Fahrt“ über das Meer, Sie ſcheint kein Ende zu nehmen. Immer wieder geht der Blick des Flugzeugführers auf die Benzinuhr, der Beobach⸗ ter rechnet. zum vierten oder wir noch fliegen können, um ſicher unſeren Heimathorſt zu erreichen. Viele Hunderte von Kilometern iſt das heutige Angriffsziel entfernt. Unſere braven He 111 tragen— weiß Gott— den Tod über ungeheure Weiten. Endlich haben wir die Küſte erreicht. Vor uns dehnt ſich, ſo weit das Auge reicht, der rötliche Sand die libyſchen Wüſte. Er brennt in den Augen im gleißenden Licht der Mitta sſonne, denn ſo⸗ viele Stunden ſind wir ſeit dem Morgen 1 5 unterwegs. Der Beobachter hat ſeinen Platz in der Kanzel eingenom⸗ men Sorgfältig ſpähen wir nach vorn und ab. Truppen⸗ und Fahrzeugkolonnen hatten die Aufklärer gemeldet. Die Staffel hat ſich getrennt. Wir ſind fetzt allein. Aber wir wiſſen, irgendwo in dieſer einſamen Verlaſſen⸗ heit der Wüſte ſuchen und kämpfen auch unſere Kameraden. Da iſt die Küſtenſtraße Tobruk—Derna. Ein ſchwarzes Aſphaltband, das ſich durch den leuchtenden Sand ſchlän⸗ gelt. Im Tiefflug jagen wir die Straße entlang„Vor uns ein Lager“, meldet der Beobachter, und ſchon ſteuert Ober⸗ leutnant K. mit dem ich heute fliege, auf dieſen hellen Fleck vor uns zu Im Näherkommen erkennen wir ein Lager, Fahrzeuge aller Art, Waſſertanks Munitionswagen, Po Ws und engliſche Trupßen Auch die Straße davor iſt volle Fahrzeuge Da fallen die erſten Bomben Deutlich ſehen wir ihren Aufſchlag. Sekunden ſpäter wälzen ſich ſchwarze Rauchſchwaden über das Land. Wie in einem Ameiſenhaufen jagen Menſchen auseinander. Zu dieſer Stunde und ſo viele hundert Kilometer von unſerem Heimathorſt entfernt hat der Tommy uns wohl nicht erwartet Aber wir haben ja nicht nur Bomben an Bord Pauſenlos hämmern die MGs Trommeln leeren ſich, immer neue Ziele tun ſich vor dem Viſier der Bordkanone auf, hinter der Feldwebel K kauert Zuckende Feuergarben enden in dem vereinzelten Gebüſch links und rechts der Straße, wo der Tommy Deckung ſucht Einer von den vie⸗ len da unten verſucht mit ſeinem MG auf uns Aber noch ehe die erſten Schüſſe den Lauf verlaſſen haben, fegen die Kanonenſchüſſe das Md hinweg, über dem der Engländer getroffen zuſammenbricht Minuten nur dauert unſer Angriff Minuten aber die für den Tommy die Hölle waren Manchmal glaubt man faſt die Verzweiflungsſchreie der Fliehenden zu hören Nach allen Seiten verſuchen ſie zu entkommen ſpringen aus den Wagen ſoweit dieſe nicht ſchon brennen oder durch die Wucht unſerer Bomben als regelloſe Eiſenteile in der Luft herumwirbeln Wo die Bom⸗ ben noch etwas übrig gelaſſen haben, da vollenden Kano⸗ nen und Maſchinengewehre das Werk der Vernichtung Schweiß rinnt mir vom Geſicht Ich ſpüre nichts davon. In einer Steilkurve reißt Oberleutnant K die Heinkel her⸗ um wieder ſagt ſie im Tiefflug über die feindlichen Kolon⸗ nen Sind es überhaupt noch Kolonnen? Länaſt hat Feld⸗ webel K. ſämtliche Kanonenmagazine leergeſchoſſen. Aber noch haben wir MG's und volle Trommeln Unter uns bren⸗ nen Wagen explodieren Munjitionskiſten. verſickert koſt⸗ bares Naß aus zerſchoſſenen Waſſertanks im heißen Wü⸗ ſtenſand Nie wird die Kolonne dort ankommen, wo man ihre Laſten dringend braucht. Zerſchlagen, zerſtört, ver⸗ nichtet. i 5 Die Benzinuhr hat unſerem Angriff ein Ende geſetzt, denn weit iſt der Weg vom Glutſand der Wüſte über das Meer zurück zum Einſatzhorſt Hinter uns verſinkt die Küſte als wir„aufräumen“ denn wüſt genug ſieht es in der Wanne aus leere Trommeln und Magazine wild durcheinander, Berge von Patronenhülſen ein Wirrwarr, in den wir nun etwas Ordnung bringen. Wir zählen die leergeſchoſſenen Trommeln. Es iſt eine ſchöne runde Zahl. Der Beobachter errechnet den Heimatkurs und 592 nant K. ſingt uns einen kleinen Song. Selbſt der Funker verläßt nach getaner Arbeit für kurze Zeit ſeinen Schaukel ſtuhl. Ueber phantaſtiſches Wolkengebirge„fahren“ wir heimwärts Zwiſchendurch kauen wir ein paar Kekſe oder ein Stückchen Schokolade, denn viele Stunden ſind wir ſchon unterwegs Noch einmal ſtürzen wir an die Maſchi⸗ nengewehre. ein engliſcher Jäger wird geſichtet. Im ſteilen Abschwung gehen wir auf das Meer hinab und halten we⸗ nige Meter über den Wellen Heimatkurs Aber ſoviel wir auch ſpähen der Jäger entfernt ſich mehr und mehr. er hat uns nicht entdeckt Wir haben wieder Zeit dem Spiel der Wellen zuzuſchauen, dem Ziehen der Wolken Vor uns lieg! die Küſte. Hell leuchtet ſie im Schein der Nachmittagsſonne. Bald liegen die grünen Wieſen und roten Felder Siziliens unter uns Etwas müde und abaeſpannt verlaſſen wir am Liegeplatz die„Cäſar Nordpol“ aber auch alücklich und froh, dieſen Angriff geflogen zu ſeln Wie hatte doch der Kommandeur, Hauptmann T. am Morgen vor dem Start geſagt:„Munition für die Kanonen braucht nicht mehr mil⸗ gebracht werden“. 5 5 e fünften Male aus, wie lange ſuchen die Wüſte zu ſchießen. e 2 92 N Dien. o i r