N 1 ee eee 8* ere aer, Ne. 60 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 12. März 1941 237 Jahre Krieg gegen Europa Seit Jahrhunderten, ja, eigentlich ſeit der Entſtehung des engliſchen Staates führt England Krieg gegen Europa. Jwiſchen 1618 und 1918 überzog es ſeinen letzten Verbün⸗ deten Frankreich zehnmal mit Kampf und bekämpfte es nicht weniger als 73 Jahre lang! Das heute ſo nachdrück⸗ Ach umworbene Spanien erlebte 8 Kriege von 48 Jahren Dauer in drei Jahrhunderten! Für Holland lauten dieſe Zahlen 7 und 36, Dänemark wurde ſechsmal und auf die Dauer von 23 Jahren mit Krieg überzogen und S ch we⸗ den zweimal, ſechs Jahre hindurch Ohne Berückſichtigung der vielen britiſchen Kolonialkämpfe und kriege hat Eng⸗ land vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges an bis zum Kampfende im Weltkrieg gegen das europäische Feſtland somal Krieg geführt. und das insgeſamt 237 Jahre lang! Das iſt immer wieder ſelbſt von engliſcher Seite zuge⸗ geben worden am zyniſchſten wohl vom Vater des unlängſt mit der Verantwortung für dieſen Krieg ins Grab geſunke⸗ nen Neville Chamberlain, dem damaligen Kolonialminiſter Joe Chamberlain; am 31 März 1897 erklärte er:„Im Herr⸗ ſchaftsbereich unſerer Königin werden die Tore des Janus⸗ tempels(Tempel des Kriegsgottes) niemals geſchloſſen.“ And warum? Auch das wußte dieſer echte Vorläufer der Churchill und Duff Cooper ganz genau:„Man kann die Barbarei nicht beſeitigen, ohne Gewalt anzuwenden!“ Wohl⸗ gemerkt: die Barbaren ſind alle diejenigen, die ſich briti⸗ ſcher Tyrannei und Kriegsluſt nicht beugen wollen, nicht etwa die Engländer! Zum abgegriffenſten Werkzeug engliſcher Propaganda gehört die Behauptung, an der Themſe habe man nichts als das Wohl der kleinen und ſchwachen Völker im Auge; uns allen iſt ja zur Genüge bekannt, welche Rolle in dieſem Zuſammenhang 1914„poor little Belgium“, das arme, von den Deutſchen„überfallene“ Belgien, geſpielt hat Ein we⸗ nig anders ſtellt es William R. Inge dar:„Wir nahmen den Spaniern Trinidad weg, den Dänen Helgoland, den Holländern Ceylon das heutige Britiſch⸗Guyang und das Kap der Guten Hoffnung“— er hätte dieſes Verzeichnis um einige hundert Beiſpiele verlängern können Aber auf dieſe Weiſe, durch Raub, Ueberfall und Er⸗ zreſſung erwuchs das britiſche Empire zu ſeinem heutigen Umfang. Jetzt wo es mehr als ein Viertel der Erdober⸗ fläche unterworfen hat und mit derſelben Gewalt niederhält, mit der es dieſe rieſigen Gebiete eroberte, jetzt, wo man an der Themſe ſo halbwegs geſättigt iſt, empfindet England jeden noch ſo berechtigten Verſuch, ſolche Ungerechtigkeit zu brechen, als eine Erhebung gegen eine angeblich von Gott gewollte Ordnung Dabei hätte man eigentlich nur nötig, ſich öfter in dem Spiegel zu betrachten, den engliſche For⸗ ſcher und Gelehrte ihrer Nation und ihrer Regierung im⸗ mer wieder vorgehalten haben! So erklärte Sir John Robert Seeley(1834 bis 1895), der ſeit 1869 als Profeſſor für neue Geſchichte in Cam⸗ bridge lehrte und nicht etwa den britiſchen Imperialismus verdammte, ſondern vielmehr einer ſeiner geiſtigen Väter war, z. B. über den Raub ſpaniſchen Kolonialbeſitzes: „Cromwells Angriff gegen das ſpaniſche Kolonialreich und die Eroberung Jamaikas iſt die größte Willkürhandlung der modernen engliſchen Geſchichte“(hier irrt Seeley: es gibt deren weit größere); denn der ſo fromme Lordprotektor Cromwell ſei„ohne Streit und ohne Kriegserklärung“ los⸗ gebrochen.„nach der Art der alten eliſabethaniſchen See⸗ räuber“. a Und derſelbe Seeley hat vom Grundſätzlichen her einige Sätze formuliert, die es wert ſind, daß man ſie nicht ver⸗ gißt:„Die Ausbreitung Englands war. einm aktives Prin⸗ zip der Friedensſtörung, eine Urſache von Kriegen, die ſo⸗ wohl an Größe als auch an Zahl nicht ihresgleichen haben. Und vor allem:„Für England iſt der Krieg eine Indu⸗ ſtrie, ein Weg zum Reichtum das beſte Geſchäft, die vorteilhafteſte Kapitalanlage der Zeit!“ Wenn Seeley heute noch lebte und ſolche ketzeriſchen Ausführungen etwa in Nordamerika täte, dürfte er ſicher ſein, als„Naziagent“ und Mitglied der ſagenhaften„fünf⸗ ten Kolonne“ ſehr prompt verhaftet zu werden! Dabei hat dieſer Mann nur ſehr beſcheidene Teilwahr⸗ heiten hervorgebracht; denn, wie bereits erwähnt, gegen das unſittliche Prinzip des britiſchen Länderraubs hat er eigentlich nicht das mindeſte einzuwenden gehabt Dabei wußte er wohl, daß ſein Vaterland ſeit 1583 in Nord⸗ und ſeit 1609 in Mittel⸗ und Südamerika eine Piratenaktion nach der anderen durchgeführt hatte ſeit 1613 in Aſien Ge⸗ biet um Gebiet an ſich raffte, ſeit 1618 große Teile Afrikas raubte und ſich ſeit 1788 in Auſtralien und ſeiner endlos weiten Inſelwelt gewaltſam feſtſetzte. Doch beſchränken wir uns nur auf Europa und einige wenige Beiſpiele! 1665 wird im Hafen von Bergen eine Reihe holländiſcher Schiffe von den Engländern überfallen; ſoviel war ſchon damals an der Themſe die Sou⸗ veränftät Norwegens wert! Dänemark iſt 1807 im Kampfe zwiſchen Napoleon und England neutral, aber beſitzt die zweitgrößte Flotte Europas; Grund genug, um ein briti⸗ ſches Ultimatum zu erhalten, worauf Nelſon Kopenha⸗ 5 n bombardiert und die Schiffe„im Namen der europäi⸗ chen Ziviliſation und zur Sicherung des Friedens“ raubt! Während des nordamerikaniſchen Unabhängigkeitskrie⸗ ges gegen England wird Holland von der Londoner Regie⸗ kung zum Beiſtand aufgefordert, und als es dazu wenig Reigung zeigt, eröffnet England die Feindſeligkeiten und kapert 200 holländiſche Schiffe! Da Portugal in Afrika eine Eiſenbahn zwiſchen Laurenco Marques und der Delagoa⸗ bai beſitzt und dieſe einer Abſchneidung Transvaals hinder⸗ lich ſein kann, erzwingt England 1899 unter Drohung mit einer Blockierung Portugals deſſen Abbruch der Bezie⸗ hungen zu den überfallenen Buren, genau ſo, wie man 1916 Portugal zum Kampf gegen uns preßte! ö Seit 1169 erleidet Jrland immer wieder alle Schrecke britiſcher Unterdrückung, insbeſondere unter Eliſabeth und unter Cromwell! Der heute noch mit England verkündeten ürkei raubt man 1878 Zypern und drängt ſie mit meh⸗ teren Kriegen aus Europa hinaus wenn auch nach dem Weltkriege das Unternehmen, ſie mit griechiſchen Heeren auszutilgen, dank Kemal Paſcha ſcheitert! Den Spaniern rauben die Engländer 1704 unter großzügiger Opferung deutſchen Söldnerblutes Gibraltar! In drei großen kriegeriſchen Epochen(11001216, 1337 1453 und 16881815) endlich wird Frankreich re⸗ kämpft, verwüſtet und großenteils beraubt, bis endlich bſt Calais und Dünkirchen wieder verlorengehen; aber wenigſtens rafft England 1800 noch Malta hinweg! Alles bas geſchah und geſchieht bis in unſere Tage yin⸗ ein nach einem engliſchen Prinzip: den jeweils zur Vor⸗ macht ſtrebenden Völkern mit allen Mitteln den Aufſtieg unmöglich zu machen. Das war im 16. und 17. Jahrhun⸗ dert Spanien, im 17. Jahrhundert Holland, im 17. 18 und zu Beginn des 19. Jahrhunderts Frankreich, in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts Deutſchland und ge⸗ genwärtig Großdeutſchland mit ſeinen Verbündeten und Freunden. So wuchs und befeſtigte ſich das Empire, während bis⸗ her die Bundesgenoſſen gut(und dumm) genug waren, den Engländern die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen. Und wir wollen ſchließlich ein Moment nicht überſehen, das wie ein Blitz in der Nacht die engliſche Schuld an dieſen endlosen Kämpfen beleuchtet: keiner der ſeit Jahrhunderten von England geführten Kriege ſpielt ſich auf britiſchem Boden ab, immer werden fremde Länder heimgeſucht und verwü⸗ ſtet, und keines der engliſchen Bündnisſyſteme bezweckt einen Schutz der Inſel gegen Angreifer, ſondern immer nur britiſche Angriffe! Doch mit dieſen Methoden britiſcher Politik und Frie⸗ densſtörung ſoll es, das iſt Deutſchlands feſter Wille, für immer zu Ende ſein. Und nicht nur wir wollen endlich frei werden, um in Sicherheit und mit der Gewähr eines dauer⸗ haften Friedens unſere Arbeiten anzupacken und zu bewäl⸗ tigen, ſondern ebenſo die anderen Völker Europas. Von der„Pepiniere“. zur Militärakademie Löffler, der Begründer des Heeresſanitätsweſens. Dem Schlächtermeiſter Löffler in Stendal wurde vor rund 125 Jahren ein Sohn geboren, der in der Taufe den Namen Gottfried Friedrich Franz erhielt und bereits als Knabe ein ganz beſonderes Intereſſe für die ärztliche Laufbahn bekun⸗ dete Fleißig begleitete der Zehnſährige den Hausarzt der Eltern auf deſſen„Patiententdur“, beſorgte den Kranken die Medikamente aus der Apotheke und ſammelte in ſeiner kargen Freizeit Heilkräuter, aus denen er nach den Angaben eines alten Kräuterbuches„wirkſame Tränklein“ und„heilenden Sud“ braute. Bei den Schulkameraden galt er als„der große Medicus“, doch konnte er böſe werden, wenn dieſe das„Probe⸗ trinken ſeiner Mixturen“ ablehnten. Vor allem weilte er gern in den Feldſcherſtuben der Kaſernen, wo er überall helfend einſprang und ſo ſeine praktiſchen Kenntniſſe erweiterte Auf den verſchiedenen Univerſitäten eignete er ſich ein reiches Wiſſen auf faſt allen ärztlichen Gebieten an, unter⸗ nahm weite Reiſen, um in gewiſſen Gegenden häufiger auf⸗ tretende Krankheiten genauer kennenzulernen und befaßte ſich beſonders eingehend mit Krankheitserſcheinungen, die haupt⸗ ſächlich unter den Soldaten anzutreffen waren In grund- legenden Denkſchriften machte er die Behörde darauf aufmerk⸗ ſam und wurde dieſerhalb nach längerer Privatpraxis zum Militärarzi ernannt lm ſeiner vielen verdienſtvollen Neu⸗ einrichtungen willen ſtieg er bald zu den höchſten Stellen im preußiſchen Heeresſanitätsweſen auf; immer mehr ſteigerte ſich ſein Anſehen bei der Heeresführung immer größer wurde die Liebe der Soldaten zu ihm, und grenzenloſes Vertrauen brachten die Zöglinge des Mediziniſchechirurgiſchen Friedrich- Wilhelm⸗Inſtituts ihrem Profeſſor Löffler entgegen. Dieſe militärärztliche Bildungsanſtalt, die er ſpäter als General- und Korpsarzt Jahre hindurch leitete, hieß im Volksmund die „Pepiniexe!, auf deutſch„Pflanzſtätte“, und die dort Studie⸗ renden wurden ſcherzhaft die Piep⸗ oder Pfeifhähne genannt; heute noch führt dieſes Inſtitut in ſeinem Wappen einen Hahn und eine Pfeife Die Pepiniere erſtand aus der im Jahre 1716 gegründe⸗ ten Pflanzſchule für Armeewundärzte, wo die nach dem da⸗ maligen Brauch aus dem Baderſtand hervorgegangenen Feld⸗ ſcherer auf Staatskoſten zu Regiments⸗Wundärzten ausgebildet wurden;: die praktiſche Unterweiſung bot ihnen die damals be⸗ ſtehende Charité, die unter dem gleichen Namen heute zu den größten Krankenhäuſern Berlins gehört. War man anfangs der Anſicht, Kenntniſſe und Fertigkeiten in der Wundbehand⸗ lung zu pflegen. ſo ſetzte ſich am Ende des 18. Jahrhunderts die Erkennmis durch, daß der Regimentsmiedieus auch all⸗ gemeines ärztliches Wiſſen benötige; in den Jahren 179397 wurde das Inſtitut erweitert und durch Kabinettsorder als „Mediziniſch⸗chirurgiſche Pepiniere“ beſtätigt. In ſpäteren Jahren wechſelte die Bezeichnung für das Inſtitutl mehrmals, und immer mehr erhöhten ſich die geſtellten Anforderungen. Als Generalarzt Löffler die Anſtalt leitete, wurde für die Auf⸗ nahme das Reifezeugnis und beim Abgang das Staatsexamen verlangt. Die Hauptlebensarbeit dieſes kätigen Mannes ge⸗ hörte nun ganz dem Heeresſanitätsweſen. Er veranlaßte die Bildung eines Sanitätsoffizierkorps das in den Einigungs⸗ kriegen 1864 1866 und 1870/71 ſeine Feuertaufe ruhmvoll be⸗ ſtand Die Kurſe für die aktiven Sanitätsoffiziere fanden regelmäßig, vorwiegend in Berlin, ſtatt, die der Sanitäts⸗ offiziere des Beurlaubtenſtandes an mehreren Univerſitäten des Reiches Löffler regte auch die militärärztlichen Fortbil⸗ dungskurſe an, die, in den Garniſonſpitälern und Laza⸗ retten abgehalten, den Militärärzten Gelegenheit boten, alle Neuerungen in der Chirurgie, Bakteriologie und Hygiene in der beſonderen Anwendung für ihre Zwecke oder in ihrer Organifation kennenzulernen Rückhaltlos ſtellte Löffler ſein Wiſſen und ſeine Erfahrung den Studierenden zur Verfügung und blieb ihnen bis zu feinem Tode 1874 väterlicher Freund und Vorbild Aus der einſtigen Pepiniere wurde tm Laufe der Zeit die Militärärztliche Akademie, die ſeit 4910 in dem großen Bau an der Invalidenſtraße in Berlin untergebracht iſt Das In⸗ ſtitur nimmt begabte junge Leute ohne Unterſchied des Stan⸗ des auf und bildet ſie auf Stagtskoſten aus Männer wie Helmholtz, von Leyden und Virchow gingen aus ihm hervor. Durchſchnittlich ſind 1200 für die militärärztliche Laufbahn Berufene dort Ganz beſonders berühmt ſind die kriegspatho⸗ logiſche Sammlung und die rund 250 000 Bände umfaſſende ärztliche Fachbibliothek, eine der größten Europas. Stolz können wix auf dieſe gerade im Kriege wichtige Ausbildungs⸗ ſtätte der Frontärzte blicken: ſie gibt denen, die unſere tapferen Kämpfer betreuen, nicht nur Wiſſen und Fertigkeiten ſondern auch Mut und Verantwortungsgefühl im Dienſte für die Heeresgeſundheit H. Walther. Der Kleintierhof im März Mit dem Kleingarten verbindet ſich vielfach der Klein⸗ tierhof, der eine wichtige Ergänzung in der deutſchen Ernäh⸗ rungswirtſchaft darſtellt. Im März iſt nach der Winter⸗ periode eine beſondere Fürſorge für den Kleintierhof notwen⸗ dig um auch hier Höchſtleiſtungen der Erzeugung zu erreichen. Es kommt fetzt die Zeit der Fortpflanzung, die bei den Hühnern durch entſprechendes eiweißhaltiges Futter un⸗ terſtützt werden muß. Es iſt ein Irrtum anzunehmen, daß dafür nur gekochte Kartoffeln ausreichten. Selbſt die faul⸗ ſten Legehühner bequemen ſich zu der gewünſchten Tätigkeit des Eierlegens, einzelne Hennen der ſchweren und mittel⸗ ſchweren Raſſen werden ſchon brütluſtig und beginnen zu gluk⸗ ken. Wer über keine entſprechenden Räume verfügt, ſoll ſie jedoch nicht ſetzen, denn es iſt im April noch Zeit für Früh⸗ bruten, und Märzküken ſind ohne entſprechende Einrichtun⸗ gen ſchwer durchzubringen. Dagegen kann man die Gänſe ſchon brüten laſſen; man legt 10— 15 Eier unter, ſtellt Fut⸗ ter ſo weit vom Neſt, daß die Brüterin dieſes verlaſſen muß, um beides zu erreichen. Wünſcht man funge Enten, ſo warte man nicht, bis die Alten mit dem Brüten anfangen, ſondern lege die Eier unter. Die Tauben gehen nicht min⸗ der dem Fortpflanzungsgeſchäft nach; man hindere ſie nicht, denn die im März entſchlüpften Jungen geben die beſten Zuchttauben. Man füttere abwechflungsreich, damit die Jun⸗ gen genügend geatzt werden können, friſches Waſſer muß aus dem gleichen Grunde ſtets zur Verfügung ſtehen. Bei den Kaninchen beginnt ebenfalls die Zuchtzeitz aus den Märzwürfen gehen die beſten Zuchttiere hervor, norausgeſetzt, daß die Muttertiere gut gefüttert und die Jungen länger als üblich(mindeſtens acht Wochen) bet den Häſinnen gelaſſen werden. Zu ſtarke Würfe vermindere man auf höchſtens ſechs Stück, da ſonſt infolge nicht genügender Nahrung(Milchmangel) aus allen nicht viel wird. Beim Uebergang zum Grünfutter ſei man vorſichtig. Die im Herbſt gedeckten Ziegen werfen im Laufe des Monats März und verlangen daher ſorgfältige Pflege und Fütterung. Sie ſollen jetzt trockenſtehen, im Notfall muß dies er gen werden. Man ſorge für reine und reichliche Streu und trockne die Lämmer nach dem Werfen mit weichen Tüchern ab, wenn ſie die Mutter nicht ableckt. Nach dem Ab⸗ lammen muß gut gefüttert werden, damit das Muttertier bald wieder zu Kräften kommt, doch vermeide man zu viel Grün⸗ futter. Bei ſchönem Wetter ſollen die Alten und Jungen möglichſt bald täglich einige Zeit an die Sonne ins Freie kommen, denn die Ziegen ſind für reichliche Bewegung dankbar. Obſtbau an der Hauswand ö Die Wandſpalierzucht iſt beſonders für Höhenlagen und weniger günſtige Obſtgegenden wichtig. In den Ortſchaften ſtehen die Wände größtenteils ſeer da. Durch die Wand aber werden die Vorbedingungen für das Gedeihen der Obſtbäume verbeſſert Infolgedeſſen können Obſtarten und Obſtſorten hier noch mit Erfolg angebaut werden die in Hochſtamm⸗ oder Buſchform keine vollkommenen Früchte mehr liefern. Wieviel herrliches Obſt könnte an dieſen Pflanzſtellen noch gewonnen werden. Die Meinung durch die Spaliere würden die Wände feucht gehalten iſt unzu⸗ treffend Vielmehr halten die Blätter den Regen von den Mauern ab die Wurzeln entnehmen dem Boden Feuchtig⸗ keit machen ihn alſo krockener. Für die Südwände eignen ſich Winterbirnen. Pfirſiche und Weinſtöcke. für die Oſt⸗ und Weſtwände Herbſtbirnen. Die Birnbäume ſollten auf Quitte veredelt ſein. Wenn die Wandfläche groß iſt oder die vorgeſehene Sorte auf Quitte nicht gut gedeiht oder die Standortverhältniſſe der Quitte nicht zuſagen, nimmt man auf Birnſämling veredelte Bäume In dieſem Fall müſſen ſtark wachſende Sorten aus⸗ ſcheiden Der Apfelbaum taugt— namentlich in den gün⸗ ſtigen Obſtgegenden— für die Wand weniger er iſt frei⸗ ſtehend dankbarer Beſonders an der warmen Südwand bat er unter Krankheiten und ſchädlichen Inſekten zu leiden. Will man ihn trotzdem anpflanzen, ſo gebe man ihm die kühlere und feuchtare Weſtwand Aber nur wenige Sorten ſind hierfür brauchbar So kann man alle vier Wände eines Gehäudes mit Spalieren hekleiden, wodurch ſein Ausſehen entſchi den gehoben wird Für die Anpflanzung von Spalieren umgibt man das Gebäude mit einem etwa lum breiten Beet das auf eine Tiefe von zwi, Sug enſtichen bearbejtet verbeſſert und ge⸗ düngt wird Dies iſt umſo mehr nötig, je ſchwachwachſen⸗ der die Unterlagen und Sorten ſind Für einzelne Bäume werden Baumgruben angefertigt. Der Anpflanzung der Bäume geht die Errichtung der Spaliergeruſte voraus. Unter Verwendung von eiſernen Haken waagrechten und ſenkrechten Latten ſind ſie ſo anzubringen daß ſie etwa 10 em non der Wand enfernt und die Formen der Bäume in ihrer ganzen Ausdehnung vorgezeichnet ſind Dann kann das Formieren ſachgemäß durchgeführt werden Die Be⸗ handlung der Spaſliere ſetzt Sachkenntnis voraus und ſollte durch einen Baumwart erfolgen 5 5 5 Eine hinter der anderen Schier endlos iſt die Reihe der Bomben die unſere Heinkel⸗Kampfflugzeuge He 111 nach England bringen. i 1 Weltbild⸗Heinkel(M). Als dritter Fernkampfflieger Hauptmann Daſer erhält das Ritterkreuz. Von Kriegsberichter v. Dannwitz. DNB..(PS.) Nach Major Peterſen, dem Pionier der Fernkampffliegerei, und dem fetzigen Hauptmann Jope, der die„Empreß of Britain“ vernichtete, erhielt jetzt Haupt⸗ mann Daſer, Staffelkapitän einer Fernkampfſtaffel, aus der Hand des Reichsmarſchalls das Ritterkreuz. Durch den Wehrmachtsbericht vom 22. Januar 1941 war Hauptmann Daſer zum erſtenmal als einer unſerer erfolg⸗ reichſten Seetag bekannt geworden. Seine Staf⸗ ſel hatte bis dahin 145 000 BR feindlichen Handelsſchiffs⸗ raum vernichtet. Inzwiſchen iſt dieſe Summe auf 214 084 Tonnen geſtiegen. Der Staffelkapitän ſelbſt iſt an dieſem Raben Erfolg mit nicht weniger als 68 321 Tonnen betei⸗ igt. Außerdem ſind von ihm vier Schiffe mit insgeſamt 17 100 Tonnen beſchädigt worden Die Staffel hat insge⸗ 19 112 433 Tonnen feindlichen Handelsſchiffsraumes be⸗ chädigt. Hier reden Zahlen eine wahrhaft eindrucksvolle Sprache. Der Verluſt von über 50 Handelsſchiffen, den eine einzige Fernkampfſtaffel bis heute dem Feinde hat zufügen können, bedeutet bei der angeſpannten Verſorgungslage der Inſel eine empfindliche Schwächung, die dann aber im Rah⸗ men der geſamten Handelskriegführung durch Flugzeuge und U⸗Boote geſehen, die tödliche Wirkung der deutſchen Gegenblockade beweiſt. Von beſonderer Bedeutung iſt dabei die Tatſache, daß ſich auch die Erfolge der von Hauptmann Daſer geführten Staffel gerade in letzter Zeit geſteigert ha⸗ ben. Alles, was der Brite an Verſtärkung der Abwehrkraft feiner Schiffe verſuchte, ſei es durch ſtärkere Sicherung der Geleitzüge, ſei es durch Vermehrung der Flakartillerie auf den Handelsſchiffen ſelbſt, hat ſich gegenüber dem Schneid der deutſchen Fliegerangriffe als wirkungslos erwieſen. Zu denen, die als erſte im Tiefangriff aus der Luft die großen Erfolgschancen des Kampfflugzeuges auf See erkannten und mit ſoldatiſchem Mut und großem flie⸗ geriſchen Können ausnutzten, gehört Hauptmann Daſer. deſſen ſchneidiger perſönlicher Einſatz ſoeben durch das Ritterkreuz die verdiente Anerkennung erfahren hat. Sol⸗ datiſcher Geiſt iſt vaterländiſches Erbgut. Wie der Groß⸗ pater und der Vater, der auch jetzt noch als Major ſeine Pflicht tut, und der, als ſein Sohn und heutiger Ritter⸗ kreuzträger am 1. Oktober 1908 in Augsburg geboren würde, Leutnant im 1. Bayer Inf.⸗Regt. war fand er den Weg zum aktiven Offizier, allerdings nach einer vorherigen gründlichen fliegeriſchen Ausbildung. Schon im Norwegen⸗Feldzug war Hauptmann Daſer als Fernkampfflieger eingeſetzt. Die rieſigen Entfernungen, die damals zurückzulegen waren brachten ſchwierige, aber zugleich auch ſehr intereſſante Aufgaben Noch heute, ob⸗ gleich inzwiſchen der Handelskrieg die großen perſönlichen Erfolge gebracht hat, erzählt der Hauptmann gerne von ſei⸗ nen Flügen nach Norden, die den verſchiedenſten Zielen galten, und die„alten Haſen“ der Gruppe ſind da einander mit vielen gemeinſamen Erinnerungen verbunden. Wer hätte damals geahnt, was das Fernkampfflugzeug in dieſem Kriege noch bedeuten würde! Später iſt Hauptmann Daſer der erſte geweſen, der weit draußen auf dem Atlantik durch gut gezielten Bombenwurf ein feindliches Handelsſchiff ver⸗ nichtete. Wir haben damals die Begeiſterung der Heimkeh⸗ er erlebt. Eine gute 11 nach der Verſenkung des Bri. tendampfers landeten die Rettungsboote an der Küſte, und die Ueberlebenden berichteten von dem Schrecken. den ſie ein paat hundert Kilometer weſtlich von Irland erlebt hat. ten Das war der Beginn einer glänzenden Erfolgsſerie des neuen Ritterkreuzträgers. Wieder und wieder iſt er auf den Atlantik hinausgeflogen. Mit ſeinem unverkennbar füddeutſchen Temperament weiß der Hauptmann in ſeiner Das Ninglein deneb un sprang ent wei... ber-gechischotz; debtscher bomdg Verlag, gad Sachse(Södhierz von Paul Hain 1. Kapitel „Wo ſteckt denn der Heinrich, Potzdonner und Granaten! Da ruft die Frau Mutter ſchon eine geſchlagene Stunde nach ihm— da ſtehen und liegen die Koffer in der Stube herum— kein Gedanke, daß er ſich drum kümmert, was alles mit rein ſoll an Büchern und Sachen und— weiß der Himmel, was in dem ſteckt! Wilhelm, du ſollteſt doch auf ihn aufpaſſen!“ 5„„ i Haha, der rutſcht einem weg unter den Händen wie ind, Vater. Vor einer Stunde hab' ich ihn noch „Eine rechte Aufregung, wenn zwei junge Brauſeköpfe wieder in die Welt hinaus ſollen! Das ganze Haus ſteh Kopf! Die Frau Mutter rennt treppauf und ⸗ab mit Wäſche mal auf eine Weltreiſe, die Babette lamentiert und weiß 1 Alt⸗ Heidelberg und Kuchen und Kleidern und Würſten, als ging's wieder g reiherr Adolf von Linden 5 Erzählung das Eklebnis ſolcher Kämpfe anſchaulich zu ma⸗ chen. Auf dem Feindflug aber hat er die richtigen bayeri⸗ ſchen Nerven. Da kann ihn nichts, auch gat nichts aus der kanal habe ich erlebt. mit welcher Zähigkeit er ſeine An⸗ griffe fliegt Die Nähe der feindlichen Küſte mit Drohung der Jagdflugzeuge, die das Schiff durch ſeine Notrufe her⸗ anholen wollte beeindruckte ihn nicht im geringſten. Zu⸗ erſt mußte der Britendampfer erledigt ſein. Runter bis hart über die Maſtſpitzen und raus mit den Bomben. Mächtige Exploſionen im Vorſchiff, das Schiff geſtoppt. Und dann munter und guter Dinge der Heimflug Das Navigieren, dieſes beſonders ſchwierige Kapitel bei Langſtſtreckenflügen, beſorgt der Kommandant natürlich ſelbſt, und als ſich endlich nach vielen Stunden Blindflug durch Wolken unter uns der Himmel öffnet, liegt unter uns die eigene Küſte und wir ſind genau dort, wo wir ſie erreichen wollten. Etwas iſt auch der aus Süddeutſchland ſtammende Fliegerhauptmann vom Seemannsgeiſt gepackt Wie eine gewiſſe Vorahnung von dem, was das Meer ihm einſt als Flieger bedeuten würde, mutet es an, daß Hauptmann Daſer ſchon zur Zeit ſeiner Schulung auf der Deutſchen Verkehrsfliegerſchule ein halbes Jahr lang auf der Hanſeatiſchen Yachtſchule ausge⸗ bildet wurde. Während ſeiner beruflichen Tätigkeit in Bre⸗ men hat er dann ſo recht die Luft der Waſſerkante genoſſen. und auch jetzt verbringt er ſeine Freizeit immer beſonders gern an der Küſte. Am Steuer eines ſchnellen Motorbootes, auf Waſſerſkiern oder am Ruder des Segelbootes iſt er ebenſo Meiſter wie am Steuerknüppel, Gchnellboote greifen an Von Kriegsberichter Adolf Schwarz. DNB.(PA.). Wir liegen auf befohlener Poſition. Die Nacht iſt hereingebrochen Nur ab und zu lugt für einen Augenblick der Mond durch die Wolken. Angeſtrengt ſuchen wir den Horizont nach verdächtigen Schatten ab die uns das Nahen des feindlichen Geleitzuges ankündigen ſollen. Rrumms.. hinter unſerem Boot eine Detonation. Leuchtbomben erhellen den Horizont. Eines unſerer Boote muß mit dem Geleitzug zuſammengetroffen ſein und hat ſchon den erſten Dampfer geknackt.— Nun wirds auch bei uns gleich losgehen Die Jagd hat begonnen. Wir laufen dem Geleit entgegen befiehlt unſer Kommandant Eine un⸗ beſchreibliche Spannung herrſcht an Bord, Rrumms wieder eine Detonation, jetzt vor uns und bedeutend ſtär⸗ ker als die erſte. Wohl ein Dutzend Leuchtbomben werden von Zerſtörern, die den Geleitzug ſichern ſollen, in den Himmel geſchoſſen Ein wildes Schießen der Zerſtörer ſetzt ein. Aber es hilft alles nichts Unſere Schnellboote knacken weiter. Es rummſt und knallt an allen Ecken und Kanten. Voraus zwei Schatten. Wie immer, ſo hat auch diesmal unſer Kommandant ſie zuerſt ausgemacht. Wie ein Jäger pirſcht ſich unſer Boot an einen dicken Pott heran Unheim⸗ lich groß wächſt der Schatten aus der Nacht. Die Aufbauten des Dampfers ſind genau zu erkennen Jetzt ſtehen wir in günſtiger Schußpoſitton. Mit unerſchütterlicher Ruhe gibt der Kommandant ſeine Befehle:„Torpedo los!“ Ziſchend verläßt der Aal das Rohr Unendlich langſam vergehen jetzt die Sekunden. Dann eine ſtarke Detonation. Eine Handelsſchiffsraumes verſenkt. Der Dampfer ſinkt langſam ab. Das Achterſchiff hängt ſchon tief im Waſſer, Rettungs⸗ boote werden ausgeſetzt. Dann wollen wir mal ſehen, wo der andere geblieben iſt“ meint der Kommandant Da dringen aus der Nacht die Hilferufe von Menſchen zu uns herüber„Klar machen zum Uebernehmen“ ruft der in der es ſich für empfindſame Gemüter ſo recht von Herzen träumen läßt. Zwiſchen Feldern und Wieſen, gelb oder in hellem Grün leuchtend, reichen da dunkle Wälder herein. ſteigend, und oft genug ſind die Brüder Lindenkamp, beides ſattelfeſte Reiter, da hindurchgeritten und haben wohl auch zu fröhlicher Jagd geblaſen. Das wird nun vorerſt vorbei ſein. Denn morgen geht's— heidi!— auf und davon. Morgen geht's in eine wohl noch viel ſchönere Welt, in der die beiden Studenten der hohen Jurisprudenz, die vor einem Jahr aus Halle in die Heimat zurückgekommen ſind, um ſich hier erſt mal wieder von der dort genoſſenen Gelehrſamkeit zu erholen, weiterſtudieren ſollen.„ i Wo liegt dieſe noch ſchönere Welt? 1* „Alt⸗Heidelberg, du Feine!“ ſingt es leiſe aus einem ä Kirſchbaum heraus, der am Abhang des Gartens in ſeiner blühenden Frühlingsherrlichkeit ſteht und von wo aus man über das Blütenmeer der niederen Bäume hinweg weit ins du wundervolle Stadt!“ Kann der Kirſchbaum ſingen? 5 5 Nun, es iſt ein beſonderer Baum. Nämlich des jungen jährige oft genug zu ſitzen pflegt, um da oben in alten Volks⸗ ſinnend in die Welt zu träumen. zehn Jahren hat er ſchon Feen ibhaftig durch den Park von jettel in den H Ruhe bringen. Am hellichten Tage auf Jagd am Nord⸗ ſchwarze Rauchwolke ſteht am Himmel.„Getroffen“. Die Mannſchaft brüllt vor Freude, denn mit dieſem fetten Bis ſen hat ihr Kommandant mehr als 50000 BR feindlichen Sonnenaufgang: 7.46 Uhr Kommandant. Das Boot macht eine Schwenkung und hält Landschaft Land ſchauen kann.„Heidelberg, du Vielſchöne, Vielgeliebte, Heinrich Lieblingsbaum, in deſſen Wipfel der Neunzehn⸗ liedern, Reiſebeſchreibungen, Überſetzungen engliſcher und franzöſiſcher Romane zu ſchmökern und zwiſchendurch chon ein beſonderer Kauz, dieſer Heinrich von Lin⸗ auf die im Waſſer ſchwimmenden Seeleute zu Bald find ſtie gefunden und an Bord genommen Warme Wolldecken. ein kräftiger Schluck Rum, Zigaretten ſowie die fürſoraliche Aufnahme durch die deutſchen Matroſen ſorgen dafür, daß ſie ſich bald wieder erholen. Einem noch außerdem ange⸗ troffenen Rettungsboot wird, nachdem wir uns von der Seetüchtigkeit überzeugt haben, der genaue Kurs zur Küfte gegeben. 8 1. „Na, nun auf den nächſten“ meint der Kommandant. Der Kurs wird neu angeſetzt, und dann ſteuert wieder jeder in die dunkle Nacht.„Schatten voraus!“ Ein neuer Anlauf wird gefahren Wir haben es auf den zweiten Dampfer ab⸗ geſehen. Vorſichtig pirſchen wir uns näher, um in gute Schußpoſition zu kommen. Rrumms. eine neue ſtarke Detonation. Der erſte Dampfer iſt von einer gewaltigen Rauchſäule eingehüllt und verſchwindet in den Fluten. Da hat unſer Nachbarboot ſeinen Aal angebracht. Wieder Chießen die Zerſtörer ihre Leuchtbomben in den Himmel. Taghell iſt ringsum alles erleuchtet. Ein Zerſtörer ſtößt hinter einem anderen Dampfer mit direktem Kurs auf un⸗ ſer Boot zu. Wir ſtehen zum Zerſtörer in äußerſt ungünſti⸗ er Schußpoſition und müſſen uns einnebeln, zurückziehen. aum ſind die Leuchtbomben erloſchen, wird wieder beige⸗ dreht. Es muß uns doch gelingen, den Zerſtörer oder den anderen Dampfer zu erwiſchen! Aber die Nacht hat ſie ver⸗ ſchlungen. Unſer ganzes Suchen iſt vergebens. Wir finden ſie nicht mehr. f Im Morgengrauen kehren wir zum Einſatzhafen zurück. Stolz wehen auf den Booten die Abſchußwimpel. Das war wieder einmal eine Nacht, ſo recht aus dem Herzen der Schnellbootmänner, und zehn Frachter mit rund 45 009 BR wurden durch den kühnen Vorſtoß deutſcher Schnell⸗ boote verſenkt. Die Pfeiſſprache der Guanchen „Eine der merkwürdigſten Sprachen, die es auf der Welt 5 iſt zweifellos die auf den Kanariſchen Inſeln die diese (che Pfeifſprache. Die Guanchen, die Eingeborenen, die die Inſeln bewohnten, ehe ſie von den Spaniern entdeckt wurden, 10 heute als ſelbſtändige Raſſe verſchwunden, da ſie ſich mit en Spaniern vermiſcht haben. Aber dieſe Miſchlinge beſitzen noch eine Fähigkeit, ie ſich kein anderes europäiſches Volk zu eigen machen konnte, nämlich die Pfeifſprache.. Die Kanariſchen Inſeln ſind von wildromantiſchen Ge⸗ birgen bedeckt, und die bewohnten Täler ſind voneinander durch ſteile Bergketten getrennt, ſo daß man weite Umwege machen muß. um von einem Tal in das andere zu gelangen. Um ſich nun die gefährliche Kletterei über die Felsgrate zu er⸗ ſparen und doch miteinander raſch in Verbindung treten zu können. hatten die Guanchen im Laufe der Jahrhunderte ein ganzes Syſtem verſchieden modellierter Pfelfſignale heraus⸗ gebildet Sie brauchen dazu kein Inſtrument ſondern die Nach⸗ ommen der alten Guanchen beſitzen heute noch eine ganz be⸗ ſondere Geſchicklichkeit im Pfeifen mit Hilfe der Lippen in unendlich vielen Variationen und ſo durchdringend, daß man es kilometerweit hört Auf dieſe Weiſe können zwei Guanchen, auch wenn ſie ſich weit voneinander befinden, eine regelrechte Unterhaltung miteinander führen. Obwohl ſich viele Europäer die größte Mühe gegeben haben, dieſe Pfeifenſprache zu erlernen, iſt es doch bisher keinem von ihnen gelungen, das Geheimnis dieſer Sprache zu 1 und die feinen Modulationen nachzumachen. die ſo⸗ 8 agen die Buchſtaben und Silben der Pfeifſprache bilden. le von den Eingeborenen ee Pfeiflaute ſind un⸗ e e e ein Gelehrter, der ſich vor Jahren em Studium dieſer Sprache widmete berichtet zum Beiſpiel, daß er einmal, als er einen Eingeborenen gebeten hatte, un⸗ mittelbar neben ihm in Pfeiflauten zu ſprechen, für mehrere Wochen taub geweſen ſei. Sonnenuntergang: 19.27 Uhr Mondaufgang: 19.44 Uhr Monduntergang: 7.36 Uhr. der Ferne zwiſchen den Waldhügeln die Turmſpitze des väterlichen Jagdſchloſſes erkennen, das da an einem ſtillen Weiher liegt. Und weiterhin ragen die Erker und Türme und Schießſcharten des Waldſchloſſes hervor, das ebenfalls N Beſitz iſt. Ringsum Wald und ſchöne, ſanfte he. 5 Der junge Heinrich von Lindenkamp grüßt das alles dieſe wie verzaubert im Mittagsglaſt träumenden Stätten ſeiner wilden Knabenſpiele und ſeiner Spazierritte, liebs koſend mit den Augen. Morgen geht es fort. f f Leb wohl, Heimat! Leb wohl auf ein neues Jahr! Er reckt ſich auf dem höchſten Aſt, den er erreicht hat, und winkt mit fröhlich lachendem Geſicht hinüber. „Heidelberg! Heidelberg!“ ruft er mit heller Stimme in 1 die Weite. Irgendwo da hinten, weit, weit hinten, muß doch wohl Heidelberg liegen?! N Und dann bekommt ſein junges, ſchwärmeriſches Geſicht einen Ausdruck leidenſchaftlicher Bewegtheit. Abſchied von der Heimat nehmen! Er iſt nicht ſo robuſt wie Bruder Wilhelm. Er hat dieſe ganze Welt hier mit viel tieferer Kraft ſeines ſchwärmeriſchen und dichteriſchen Empfindens drängt ihn, dieſe Innigkeit plötzlich in Worten und klingenden 1 Verſen Ausdruck werden zu laſſen. Noch immer ſteht er mit ausgeſtreckter, winkender Hand oben im Baumwipfel, und dann ſpricht er mit ſeiner jungen, hellen Stimme in den warmen Wind und in die frühlingsbunte Weite hinein— Zeilen, wie ſeine Seele ſie in dieſen Augenblicken magiſch Innigkeit in ſein Herz geſchloſſen. Und die geheimnisvolle 2 7 SSS S SSS N Berufliche Förderung auch im Krieg Für die Sieger im Reichsberufswettkampf. Die Deutſche Arbeitsfront teilt mit: Die nach dem vergangenen Reichsberufswettkam aufgenommene Arbeit der d 15 1 ſtändlicherweiſe durch die eingetretenen Kriegsverhältniſſe eine Meihe von Umſtellungen und Veränderungen erfahren. Die Notwendigkeit aber, die im Beruf hoch veranlagten Kräfte laune 1 und 5 etage Stelle zum Einſatz u bringen, iſt nicht im geringſten beeinträchti ſon⸗ un S5 5 1 erhöht. 5„„ 3 5„wurde gleich nach Beendigung des Wettkampfes dur die Deutſche Arbeitsfront die Verbindung mit den eee Siegern aufgenommen. Die Siegerförderungsarbeit wurde auf breiter Grundlage fortgeführt. Aufgrund der eingereich⸗ ten Unterlagen wird der Förderungswunſch dahingehend über⸗ prüft, welche Vorausſetzungen gegeben ſind und welches Be⸗ rufsziel anzuſtreben iſt. Grundſatz bei feder Förderung iſt die vorhandene Begabung. Wenn auch im einzelnen der Wunſch und die finanzielle Möglichkeit vorhanden ſind, ſo muß immer die perſönliche Eignung ausſchlaggebend ſein. Vielen begabten fungen Menſchen iſt infolge ihres Sie⸗ ges im Reichsberufswettkampf und der damit beboieſenen, üker dem Durchſchnitt ſtehenden Leiſtung eine berufliche För⸗ derung zuteil geworden, aufgrund deren die vorhandene Be⸗ gabung noch mehr als bisher zum vollen Einſatz kommen wird. Nicht etwa Vorteile ſollen für die Sieger und Siegerinnen des Reichsberufswettkampfes herausgeholt werden, ſondern kier geht es darum, daß die ermittelten Begabungen aller Art auch einer beſonderen Behandlung zugeführt werden. Der Einſatz des deutſchen Menſchen wird allein dadurch beſtimmt, welche F ä higkeiten er mit ſich bringt, in welcher Weiſe er ſich einſetzte und welche Leiſtungen' daher die Volks⸗ gemeinſchaft von ihm erwarten kann. Was bisher durch die Betriebe auf Anregung der Deutſchen Arbeitsfront an För⸗ derungsmaßnahmen durchgeführt wurde, verdient in feder Weiſe Anerkennung. Es iſt erfreulich feſtzuſtellen, mit wel⸗ chem großen Verſtändnis die Betriebsführer an die⸗ ſer Aufgabe mitarbeiten und es ſich angelegen ſein laſſen, die in ihren Betrieben beſonders begabten Gefolgſchaftsmitglieder keiner entſprechenden Schulung und Ausbildung zuzuführen, ohne dabei Zeit und Mittel zu ſcheuen. Im Rahmen der geſamten Betreuungsarbeit der Sieger ſind auch diejenigen Kameraden inbegriffen, die zur Wehr⸗ macht einberufen ſind und irgendwo draußen als Sol⸗ dat ihre Pflicht erfüllen. Dieſen Siegern wird durch ihre Einberufung in ihrer Förderung kein Nachteil erwachſen. Für ſie beſtehen genau dieſelben Vorausſetzungen einer beruflichen 1 Förderung; jedoch kann erſt nach Rückkehr an die Verwirk⸗ lichung des Förderungswunſches herangegangen werden. Dieſe 5 f f Mitteilung hat die Deutſche Arbeitsfront den Kameraden zu⸗ gehen laſſen. Aus den inzwiſchen eingegangenen Briefen kommt vor allem die große Freude und Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, daß man ſie nicht vergeſſen hat. Nachſtehende Förderungen wurden bisher im Gau Baden vorgeſehen: Arbeitswechſel 65, Betriebswechſel 13, Teilnahme an Kurſen und Lehrgängen 109, Werkzeuge und Fachliteratur er⸗ hielten 73, einmalige geldliche Zuwendung 41, berufliche För⸗ derung 205(Lehrzeitverkürzung, Beförderung als Vorarbei⸗ ter oder Meiſter, Betrauung mit größeren verantwortungs⸗ wolleren Arbeiten, Uebernahme ins Angeſtelltenverhältnis uſw.). Soziale Zulagen 84, Fachſchulbeſuch 43. 5 Von den 43 aufgeführten Förderungen konnten allein 18 Steger auf Koſten der Betriebe eine Fachſchule be⸗ ſuchen; die übrigen Kameraden haben aufgrund anderwei⸗ tiger Förderungsmaßnahmen der DAF. mit ihrem Stu⸗ dium beginnen können. An dieſer Stelle ſei darauf hingewieſen, daß nach wie vor auf beruflichem Gebiet für Sieger und Siegerinnen aus dem Reichsherufswettkampf, die aus kinderreicher Fa⸗ milie ſtammen, aufgrund des Erlaſſes des Reichsmini⸗ ſteriums der Finanzen vom 27. 2. 1940 die Ausbil⸗ Ddüngsbeihilfe für den Beſuch von Fachſchulen in An⸗ pruch genommen werden kann. a Anfragen wegen Altersverſorgung NS. Die Gau waltung der D A F. teilt mit: Anttäge und Anfragen in Sachen der Altersverſorgung können im Augenblick nicht entſchieden werden. Richtet ein Volksgenoſſe ſeine Eingabe an höhere Reichsdienſtſtellen, ſo wird ſie von dort nur an die zuſtändige DAF.⸗Dienſtſtelle weitergeleitet. Dadurch tritt eine erhebliche Verzögerung in der ſachlichen Bearbeitung der Anträge und Anfragen ein. Es ergeht deshalb an alle Volksgenoſſen die dringende Bitte, ſich in allen Fragen, die die Altersverſorgung betreffen, vor⸗ erſt zurückhalkend zu berhallen, bis eine endgültige geſetz⸗ liche Regelung oeröffentlicht iſt. Sollte der eine oder andere Volksgenoſſe aber das dringende Bedürfnis haben, Auskunft über ſeine Angelegenheit zu erhalten, ſo iſt es rat⸗ ſam, ſich an ſeine zuſtändige d A F.⸗Dienſtſtelle im Kreis»der im Gau zu wenden. 5 Kurzmeldungen Verdunkelungsverbrecher hingerichtet. DNB Berlin, 11 März Heute iſt der am 9. April 1918 in Nürnberg geborene Ludwig Morgenroth hingerichtet worden, den das Sondergericht in Bamberg als Volks⸗ ſchädling zum Tode verurteilt hatte Morgenroth, der be⸗ reits wegen verſuchter Notzucht vorbeſtraft war, verſuchte unter Ausnutzung der Verdunkelung eine NSV.Schweſter⸗ ſchülerin zu vergewaltigen und mißbrauchte ebenfalls unter Ausnutzung der Verdunkelung die Ehefrau eines im Felde ſtehenden Soldaten mit Gewalt Todesurteil gegen zwei Kriegsſchieber Münſter. W. Vor dem in Münſter tagenden Bielefel⸗ der Sondergericht hatten ſich der Emil Schöne und der in rich e beide aus Münſter wegen umfangrei⸗ er Kriegs iebereien zu verantworten Schöne betrieb eine Wäſcherei und einen Scheuerfücher⸗ und Putzlappengroß⸗ handel wahrend Pohlmann bei ihm beſchäftigt war Als Schöne in der N durch eine verſuchte Beſtechung zinen Hauptkunden die Wehrmacht, verlor, baute er ſeinen utzlappengroßhandel aus. Seinen Beſtellungen an ver⸗ e Texiflfabriken legte er 1975.— ift ei älſchten Beſtellung der We f f 9 rund geben Jie ubnten auch mit Teillieferungen be⸗ annen. Später durften die Herſtellerfirmen jedoch nur an je Wehrmacht direkt liefern. raufhin richteten die. Angeklagten„Webrmachtsdienſtſtellen ein, eine in Brace, die andere in Münſter. Ibnen wurden tun Aufnebmg ge liefert, die 790 5 1 5 155 Hand e eee ufnehmer in Beſtellung gegeben wo* 5. 8 00 in den Besitz der Angeklagten ge: kommen ſind, da man ihnen drei Monaten ſchon auf der Spur war. Das Sonderg icht 51 5 et. 1955 ſiebenmal und Pohl der zweimal vorbeſtraft iſt, we⸗ 90 e 9 5. Kriegswirtſchaftsverordnung in Aaem eſenders. weren Falle in Tateinheit mit ſchwerer Arkundenfälſchung und Bekrug zum Tode. Aus Baden und den Nachbatganen Kommt in die Bd M⸗Haushaltungsſchulen! NS. An Oſtern beginnt wieder in den 23 BdM. Haushaltungsſchulen des Reiches, die auf alle Gaue verteilt find, das neue Schuljahr. pa den BdM.⸗Haushaltungsſchulen, die Berufsfach⸗ ſch u en ſind, erfolgt die beſte Vorbereitung für die Auf⸗ gaben, die jedem deutſchen Mädel als künftiger Frau und Mutter im Volke geſtellt ſind. Hier wird das junge Mädel in allem praktiſch geſchult, was den Haushalt betrifft, ſei es Kochen, Backen, Einmachen oder Weißnähen, Schneidern und Ausbeſſern. Aber auch weltanſchaulich erfolgt eine klare und geſunde Ausrichtung. Und als drittes ſteht auf dem Lehr⸗ plan die Pflege der Kulturgüter, Muſik, Feſt⸗ und Feier⸗ geſtaltung, Brauchtum, Volkstanz, Spiel und Werkarbeit. Als vierter und letzter Punkt ſind im Lehrplan Sport, Gym⸗ naſtik und Fahrten verzeichnet. „Es iſt ganz gleich, welchen Beruf ein Mädel ergreifen will, das Jahr in einer BdM.⸗Haushaltungsſchule mit guter fachlicher Leitung, in froher Kameradſchaft, wird immer, nicht nur in beruflicher Hinſicht, von größtem Werte für die Er⸗ ziehung und Bildung des Mädels ſein. Die Schulen liegen in den ſchönſten Gegenden Deutſch⸗ lands. Von den 23 Schulen können noch 17 zu Oſtern Mädel aufnehmen.. Nähere Auskunft erteilt die Sozialabteilung des Ober⸗ gaues Baden, Karlsruhe, Rüppurrerſtraße 29, wo auch Proſpekte angefordert und Anmeldungen entgegen⸗ „genommen werden. Fleiſch für zweieinhalb Wochen Kaninchetezucht hilft Blockade brechen.— Der Mifiſter⸗ präſident ſtellt namhafte Beträge zur Verfügung. NS. In ſeinem Aufruf vom 15. Februar d. J.„Auf alle kommt es an!“ hat ſich der badiſche Miniſterpräſi⸗ dent an alle Volksgenoſſen gewandt mit der Aufforderung, jetzt im Krieg auch kleine und kleinſte bisher nicht bebaute Flächen für die Ernährung heranzuziehen. kann jedermann leiſten, der ſich der Kaninchenzucht wid⸗ met. Dazu gehört nicht viel, denn das Kaninchen iſt in, der Ernährung und Aufzucht ſehr anſpruchslos. Es begnügt ſich mit Abfällen aus Küche und Garten, mit Unkräutern, Gras aus Vorgärten, von Wegrändern und Böſchungen, mit Fut⸗ termitteln alſo, die für eine andere Verwendung ſo gut wie wertlos wären. Die Aufzucht verſpricht aber nur Erfolg, wenn gute und leiſtungsfähige Tiere verwendet werden. Geeignete Zuchttiere ſind in ausreichender Zahl vorhanden. In disſer Erkenntnis hat Miniſterpräſident Wal⸗ ter Köhler zur erſtmaligen Anſchaffung von Zuchthäſinnen ganz erhebliche Mittel zur Verfügung geſtellt. Für eine aus⸗ gewachſene taugliche Zuchthäſin guter Raſſe werden bis zu 8 Mark an Beihilfe gegeben. Das Reich gewährt weitere Zuſchüſſe für Stallumbau, Stalleinbau oder neubau in Höhe von 3 Mark je qm Stallbodenfläche. Was bei richtiger Haltung herausſpringen kann, wird klar, wenn man ſich vor Augen hält, daß eine Häſin im Jahr durch ihre Nachzucht etwa 25 kg Freiſchfleiſch und dazu noch zwölf Felle liefern kann. Legt man den Kanin⸗ chenbeſtand von 1940 zugrunde, der 395 000 gegenüber 305 400 im Jahr 1938 betrug, und rechnet man, daß darunter etwa 100000 Häſinnen waren, ſo kommt man bei zwölf Tie⸗ ren Nachkommenſchaft je Häſin auf die ſtattliche Zahl von 12 Millionen Tieren. Schätzt man weiter das Gewicht eines Kaninchens auf 2,5 kg im Durchſchnitt, ſo entſpricht dies einer Fleiſchmenge von rund 6 Millionen Pfund. Bei einer Einwohnerzahl Badens von 2,5 Millionen ergibt ſich, daß auf den Kopf der Bepölkerung zu der wöchentlichen Ration auf Fleiſchmarken von 500 g für nahezu zweieinhalb Wochen nochmals dieſelbe Menge Kaninchenfleiſch kommt. Wie geſagt, die Kaninchenzucht iſt eine äußerſt dankbare Angelegenheit. Es gehört dazu nur ein wenig Luſt und Liebe zu den Tieren. Wichtig iſt allerdings eine einigermaßen zweckmäßige Unterbringung. Daß Keller oder Balkone nicht der richtige Platz ſind, dürfte jedem einleuchten. Es wird ſich ohne Schwierigkeiten eine beſſere Unterbringungs⸗ möglichkeit finden laſſen. Jeder Volksgenoſſe ſollte den Ver⸗ ſuch machen, wenigſtens eine Häſin zu halten. Er bereichert damit nicht nur ſeinen Speiſezettel mit hochwertigem Friſch⸗ fleiſch, ſondern hilft mit, zur Ernährung unſeres Volkes bei⸗ zutragen. Auch gewerbliche und induſtrielle Betriebe mit Kan⸗ tiſſen und Werkskiſcheneinrichtungen ſollten und könnten eine Anzahl Kaninchen halten, um ihre Küchenabfälle zweckmäßig zu verwerten. i Ehrungen für Hermann Eris Buſſe Freiburg. Im Maj 1939 erhielt der alemanniſche Dichter Hermann Eris Buſſe den Hebelpreis. Die Ver⸗ leihung wurde ihm von dem damaligen badiſchen Kultus⸗ miniſter Dr. Wacker in Hauſen bekanntgegeben. Anläßlich der Vollendung des 50. Lebensfahres Buſſes wurde in der Univerſität eine akademiſche Feier zu Ehren des Dichters ver⸗ anſtaltet und ihm bei dieſer Gelegenheit die Verleihungs⸗ urkunde durch Kultusminiſter Dr. Schmitthenner überreicht. Miniſter Dr. Schmitthenner knüpfte in ſeiner Rede an die Tatſache der Rückkehr des Elſaß zum Reich an, die dem alemanniſchen Dichter Buſſe das ſchönſte Geburtstags⸗ geſchenk ſein dürfte und ſchilderte dann den Charakter von Buſſes dichteriſchem Schaffen. Das alemanniſche Weſen und der alemanniſche Raum ſei neben anderen auch durch Buſſe dem deutſchen Volke nahegebracht worden. Der Miniſter teilte mit, daß das⸗Kultusminiſterium dem Jubilar eine Büſte des berſtorhenen früheren Kultusminiſters Dr. Wacker von Pro⸗ ſeſſor Schließler⸗Karlsruhe geſchenkt habe und überreichte fer⸗ ner die Urkunde über die Verleihung des Hebelpreiſes. Den Glückwunſch der Aniverſität Freiburg ſtat⸗ tete der Rektor, Profeſſor Dr. Süß, ab. Die Aniverſität ſieht in Buſſe einen der Ihrigen und ernannte ihn in An⸗ erkennung ſeiner beſonderen Verdienſte um das alemanniſche Volkstum am Oberrhein zum Ehrenbürger. Im Namen des „Oberrheinjſchen Heimatbundes“, früher„Badi⸗ ſche Heimat“, ſkiszierte Landeskommiſſar Schwoerer das Werk Buſſes, unter deſſen Leitung die Vereinigung über 12 000 Mitglieder erreicht hat gegenüber 1200 zu Beginn der Tätig⸗ beit Buſſes im Jahre 1921. N a ſtorben.) Wenige Tage nach der Feier des 70. Geburts⸗ tages iſt hier Schneidermeiſter Heinrich Müller nach einer kurzen Krankheit verſchieden. Er ſtarb an dem Tag, an dem ſeine Tochter Hochzeit feierte. 5. Einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung dieſer Forderung Freiburg.(Im Alter von 101 Jahren ge⸗ ſtorben.) Die aus Oberbergen am Kaiſerſtuhl ſtammende älteſte Freibufrget Einwohnerin Katharina König iſt, 101 Jahre alt, geſtörben. Stelzenberg bei Kaiſerslautern.(Folgenſchwerer Umgang mit Sprengpulver) Zwei 17jährige Buürſchen von hier hantierten mit Sprengpulver, wobei das Pulver explodierte und den Ludwig Henſel an beiden Hän⸗ den ſchwer verletzt. Sein Kamerad kam mit dem Schrecken davon. Der Verletzte wurde ſofort ins Städtiſche Kranken⸗ haus Kaiſerslautern gebracht, wo ihm mehrere Finger der linken Hand amputiert werden mußten. Die rechte Hand hofft man ihm vollſtändig erhalten zu können. Wolfskehlen Ried.(Vor den Augen des Vaters getötet) Das dreifährige Töchterchen Annemarie des Bäckermeiſters Karl Ewald wurde vor den Augen des Va⸗ ters von dem Anhänger eines ſchweren Brauereifuhrwerkes (aus Pfungſtadt) überfahren und auf der Stelle getötet. Das Kind hatte beim Spielen auf der Straße ſeinen Vater anf der gegenüberlfegenden Straßenſeite aus einem Hofe her⸗ auskommen ſehen und wollte ihm freudig entgegeneilen. Dabei lief es unverſehens in das Laſtauto hinein, deſſen Räder es am Kopfe überfuhren. Der Vater, der ſeinem in Gefahr befindlichen Kinde zu Hilfe eilen wollte, wäre bei⸗ nahe ebenfalls noch unter die Räder gekommen. Büdingen. Auf der Landſtraße tödlich ge⸗ ſtünrz t.) Als der 82 Jahre alte Wilhelm Lott von hier auf einem Acker einen Baum umgemacht hatte und auf dem Heimweg ſein Beil vermißte ſtürzte er beim Suchen des Beiles ſo unglücklich auf der Straße hin, daß er an den Folgen der ſchweren Kopfperletzung ſtarb. e — Heilbronn.(Die Ehefrau in Gegenwart thres Kindes ermordet.) In Böckingen ereignete ſich eine ſchwere Bluttat. Nach einem Wortwechſel im Wohn⸗ zimmer griff der 33jährige Albert Kohn zu einem Stilett⸗ meſſer und ſchnitt ſeiner Frau, nachdem er ihr zunächſt ſchwere Hand⸗ und Rückenverletzungen beigebracht hatte, den Hals durch. Der ſiebenjährige Sohn aus erſter Ehe, der im Bett la, war Zeuge der grauſigen Tat. Der Täter ſchloß dann ſeine Wohnung ab, brachte den Sohn zu Verwandten nach Neckarſulm und ſtellte ſich dann der Polizei. 5 — Boll, Kr. Rottweil.(Diebiſcher Ausländer.) Ein bei einem Bauern in Boll beſchäftigter Ausländer hatte ſeinem Arbeitgeber fortgeſetzt Speck entwendet, wofür er zu 14 Tagen Gefängnis und zur Tragung der Verfahrenskoſten verurteilt wurde. 85 a Schweres Aukounglück im Warndt. Naßweiler In der Nacht ereignete ſich in der Nähe des Dorfes im Wanrdt ein folgenſchweres Verkehrsunalück. Ein Autobus mit acht Perſonen beſetzt, ſtieß mit Wucht gegen die Mauer einer Ziegelei. Der Wagen gina faſt vollſtändig in Trümmer Eine Frau war ſofort tot, ein 18 jähriges Mädchen ſtarb noch in der gleichen Nacht und ein Mann, der einen komplizierten Schädelbruch erlitt, ſchwebt in Le⸗ bensgefahr Die übrigen Fahraäſte erlitten ebenfalls mehr oder weniger ſchwere Verletzungen Der Fahrer des Wa⸗ gens, der offenbar angetrunken war, unternahm einen 5755 11 ſtmordverſuch, der ſedoch vereitelt werden onnte. * Silberhochzeit zum zweiten Male! Der Händler Ja⸗ kob Joſt in Kempten kann in dieſen Tagen zum zweiten Mal in ſeinem Leben Silberne Hochzeit feiern. Im Welißz⸗ krieg ſtanden fünf ſeiner Söhne im Felde, und heute tragen ſechs Enkelkinder den Waffen rock Mit ſeinen bald 80 Jah⸗ ren hat ſich Joſt Verdienſte in der Führung der Fachſchaft „Ambulantes Gewerbe“ erworben. 1— ** Im Heu erſtickt. Als die 26 jährige Landwirtstochter Maria Braun in Mittenwald vom Heuboden Futter für das Vieh heruntergab wurde ſie plötzlich von einem epilep⸗ tiſchen Anfall ereilt. Sie fiel auf das Geſicht und mußte, da den Vorfall niemand bemerkt hatte im Heu erſticken. n Raubmürder zum Tode verurteilt. Von der Großen Strafkammer des Landgerichts Paſſau wurde der 57 Jahre alte verwitwete Ludwig Rutzesdorfer von Obernzell wegen Naubmordes zum Tode verurteilt. Rutzesdorfer hatte im Mai 1937 im Armenhaus zu Obernzell eine Invalidenrent⸗ nerin erdroſſelt und beraubt und ſich 3% Jahre nach der Mordtat ſelbſt bei der Gendarmerie geſtellt. e Sich ſelbſt gerichtet. Der von der Polizei geſuchte 45 Fahre alte Benedikt Hupfauer, der. wie berichtet, in 2 ugs⸗ urg ſeine 43 Jahre alte Geliebte mit einem Eiſenſtück le⸗ bensgefährlich verletzte und darauf flüchtig gegangen war, hat ſich ſelbſt gerichtet. Ein Bahnbedienſteter fand den Ge⸗ ſuchten in der Nähe des Bahndammes am Gartenzaun eines Mietgartens erhängt vor. 5 * ühnerdieb von Kriminalbeamten überraſcht. In der Nacht wurde ein Kleinviehdieb in Gärten bei Eſſen von Kriminalbeamten überraſcht und auf der Flucht wahrſchein⸗ lich angeſchoſſen Im Schutze der Dunkelheit konnte er in, dem unüborſichtlichen Gelände entkommen. Dex Dieb ver⸗ lor ſeinen Hut und ließ einen Handkoffer mit zehn Hühnern, denen die Köpfe abgeſchnitten waren, zurück. * Auf ſchnellſtem Wege ins Krankenhaus Ein Mann, der es mit ſeinem Fahrrade beſonders eilig hatte ſtieß in Bocholt mit einem Auto zuſammen und zog ſich Verletzun⸗ gen zu, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Da es ſich bei dem Fahrzeug, mit dem er zuſam:⸗ mengeſtoßen war um einen Krankenwagen handelte konnte der Mann ebenſo eilig, wie er es auf dem Fahrrad hatte in den i geladen und ins Krankenhaus geſchafft werden. 5 5 Ziegenbock frißt 87 Mark. In Kelbra(Kuffhäuſer) hatte eine Frau in der Kñammer Wäſche auf dem Tiſch liegen und 5 Bezahlung einiger Rechnungen einen Geldbetrag von 87 Mark unter die Wäſche gelegt Plötzlich ſprang der Ziegenbock durch das geöffnete Fenſter und fing in unſach⸗ N Weiſe an die Wäſcheſtücke zu ſortieren: hierbei ge⸗ angte das Tier an die Geldſcheine. Ohne zu bedenken, da das Geld im wirtſchaftlichen Leben eine wichtige Rolle ſpielt, fraß der Ziegenbock unter vergnügtem Meckern die Geld. ſcheine. Man kann ſich ſpäter den Schreck der Hausfrau vorſtellen. Das Verſchwinden des Geldes konnte ſedoch ſo⸗ fort aufgeklärt werden. Zur Strafe für ſein Verbrechen mußte der vierbeinige Unhold ſein Leben laſſen; eine ſofort vorgenommene Schlachtung forderte die Scheine in ſtark Nummern der beſchädigtem Zuſtande zu Tage. Da die N ff daß die eldſcheine noch gut erhalten ſind, hofft man. Reichsbank Einſehen hat. Plankſtabt.(Am Hochzeitstag der Tochter ge⸗ Der einfachſte Weg,ů, um die Zähne geſund zu erhalten: die richtige Zahnpflege. Sh Od ont Weite be Weg 3 rich igen 150 Lolcale Nuudocliau Es lenzt! Langſam nähern wir uns jener Zeit, in der das wäh⸗ nend des Winters erſtarrte pflanzliche Leben wieder aufs meue zur Entfaltung kommt. Wir ſchreiten dem Frühlin entgegen, der neues Leben hervorbringt. Schon zeigen ſich die Vorboten des wiedererwachenden Lebens. Vorfrühling wennen wir dieſe Wochen des Ueberganges vom Winter zur neuen, lebenſpendenden Jahreszeit. Recht wechſelvoll geſtalten lich in dieſen Tagen oft die Erſcheinungen in der Natur. Es it gleichſam, als ob zwei gewaltige Naturkräfte um die Herr⸗ ſchaft miteinander im Kampf ſtehen würden. Dann und wann ſcheint die Kraft des Winters noch einmal zur Geltung zu jommen. Aber es iſt nur ein kurzes Aufflackern einer ver⸗ brauchten, verlöſchenden Kraft. Als die erſten Vorboten des Frühlings kann man in dieſen Tagen bereits einige Zug⸗ vögel beobachten. Die Stare dürfen die erſten geweſen ſein, die von ihrer weiten Reiſe aus dem Süden zurückkehrten. Dann folgen die Lerchen und Buchfinken. Und im Laufe der kommenden Wochen treffen ſie alle wieder ein, die gefiederten Sänger und erfüllen die Natur mit ihrem herrlichen Geſang, der in ſeinem harmoniſchen Zuſammenklang mit dem Grünen und Blühen in der Landſchaft dem Frühling einen ganz be⸗ ſonderen Reiz verleiht. Dieſe Zeit des geheimnisvollen Werdens in der Natur bildet auch den Auftakt des neuen Jagdjahres. Die Schnepfe, der Vogel mit dem langen Geſichk, wie der Jäger ſagt, iſt es, die den Waidmann in den Abendſtunden hinauslockt in das Jagdrevier. Der Schnepfenſtrich beginnt, eine beſonders intereſſante Jagdart, die ſich in Jägerkreiſen allgemeiner Be⸗ liehtheit erfreut.„Reminiſcete“, ein Kirchenſonntag, der manch⸗ mal ſchon in den Februar fällt,„putzt die Gewehre“, ſagt der Jäger und deutet damit an, daß ſich nun die Schnepfen auf ihrem Zuge gegen Norden in unſeren Revieren zeigen. „Okuli“, ſo philoſophiert er weiter,„dann kommen ſie“, „Lätare, das iſt das Wahre“,„Judika ſind ſie auch noch da, Palmarum trararum!“ 8 — Bewertungen von Werkwohnungen. Der Reichsfinanz⸗ miniſter veröffentlicht im Reichsſteuerblatt Nr. 16 einen Rund⸗ erlaß, wonach die Ueberlaſſung einer Werkwohnung an einen Arbeitnehmer zu einem Preis, der unter dem ortsüblichen Mietpreis liegt, für den Arbeitnehmer einen geldwerten Vor⸗ teil in Höhe des Anterſchiedsbetrages bedeutet, der einkom⸗ menſteuerpflichtig(lohnſteuerpflichtig) iſt. Zur Vermeidung geringfügiger Beanſtandungen braucht der Unterſchiedsbe⸗ trag dann nicht zur Einkommeneuer(Lohnſteuer) herangezo⸗ gen werden, wenn er im einzelnen Fall nicht größer als 20 Mark monatlich iſt. Die Verſorgung mit Gemüſejungpflanzen 8 NSG. Der Bedarf an Gemüſefungpflanzen wird im Jahre 1941 nicht geringer, ſondern wahrſcheinlich arößer als im Vorjahr ſein. Jeder Gartenbeſitzer und Kleingärt⸗ ner denke daher beizeiten an die Beſchaffung. Die eigene Heranzucht wird in den meiſten Fällen nicht in Frage kom⸗ men. Soweit es ſich um ſogenannte Frühfabrspflanzen handelt, ſind dieſelben unter Glas heranzuziehen. Sie müſſen alſo vom Berufsgärtner bezogen werden. Die Einrichtungen die in den Gärtnereien zur Verfſtaung ſte⸗ hen ſind beſchränkt und dienen auch noch der Erzeugung von Frühgemüſe ſelbſt Es kommt hinzu, daß der erheb⸗ liche Zeitaufwand für den Erwerbsgärtner beim Verkauf kleiner und kleinſter Mengen keinen Anreiz bietet, beſon⸗ ders große Mengen Gemüſepflanzen heranzuziehen. Aus dieſem Grunde wird die Anregung gegeben durch ge⸗ meinſchaftliche Voraus beſtellung durch Vereine uſw. die Lieferung ſicherzuſtellen. Es können auch Pflanzenliefe⸗ rüngsverträge mit den Berufsgärtnern abgeſchloſſen wer⸗ den Für den Pflanzenanbauer iſt es angenehmer wenn er im Voraus den Bedarf an Jungpflanzen weiß um den net⸗ wendigen Samen fen zu können. Wer ſich auf gut Glück verläßt, läuft Gefahr, im Frühjahr keine Pflanzen 5 75 1 f 5 „Bei den Spätpflanzen beſteht natürlich die Mög⸗ lichkeit der Anzucht im eigenen Garten, doch muß hlerbel beachtet werden, daß unſere Saatgutbeſtände bohe Werte darſtellen, mit denen ſparſam umgegangen werden muß. Man ſäe alſo nicht mehr als wirklich benötigt wird und ver⸗ ſorge gegebenenfalls noch Nachbarn, die die Pflanzen nicht ſelbſt heranziehen können oder es bewußt unterlaſſen, da ſie mit ſolcher Abgabe rechnen Bei dieſer Gelegenheit ſei da⸗ rauf hingewieſen daß die Anzucht von Pflanzen mit größ⸗ eite auf gut vorbereiteten Saatbeeten erfolgen ſollte.. — Abfindung der weiblichen Beamten bei Verheiratung. Nach den beſtehenden Beſtimmungen erhält ein weiblicher Beamter, der ſeine Entlaſſung aus dem Beamtenverhältnis mit Rückſicht auf ſeine bevorſtehende Verheiratung beantragt und die Ehe vor Ablauf von drei Monaten ſeit dem Enk⸗ laſſungstage geſchloſſen hat, eine Abfindung. Der Reichs⸗ inſten⸗ und der Reichsfinanzminiſter haben für die Lauer des Krieges nichts dagegen einzuwenden, daß die Abfindung auch gewährt wird, wenn die Eheſchließung ohne eigenes Ver⸗ ſchulden, infolge der Kriegsverhältniſſe, erſt nach Ablauf von 3 01 8 aber zu dem früheſten möglichen Zeitpunkt olgt. Filmſcham. Der Terrafilm„Falſchmünzer“ iſt ein Kriminalfilm nach einer Begebenheit aus den Akten der deutſchen Kriminalpolizei. Das gemeingefährliche Treiben einer Falſch⸗ münzerbande, die auch kleine Exiſtenzen ſchädigt, fordert die Abwehr der Polizei heraus. Mit atemloſer Spannung verfolgen wir den Kampf der Polizei, zumal da die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen dem Film eine eigene Rote geben. Die weibliche Hauptrolle gibt die berühmte Dar⸗ ſtellerin Kirſten Heiberg, Hermann Speelmanns und Rudolf Fernau ſind die Vertreter der Falſchmünzer, während Axel Monje und Max Gülſtorff die Kriminalbeamten verkörpern. 8 Steuerabzug vom Arbeitslohn vereinfacht Durch die Zuſammenfaſſung der Lohnſteuer und des Kriegszuſchlags hat der Reichsfinanzminiſter nunmehr auch für den Steuerabzug vom Arbeitslohn, wie kürzlich bei der Ver⸗ anlagung, eine Vereinfachung ermöglicht, die ſich zugleich auf weitere Gebiete erſtreckt und außerdem eine weitere Beſeiti⸗ gung von Härten beim Kriegszuſchlag zur Folge hat. Bisher iſt der Kriegszuſchlag zur Einkommenſteuer(Lohnſteuer) im Lohnkonto, in der Lohnſteuer⸗Anmeldung und bei der Abfüh⸗ rung durch den Arbeitgeber beſonders zu bezeichnen. Der Arbeitgeber und die Finanzkaſſe mußten deshalb Lohnſteuer und Kriegszuſchlag beſonders ermitteln und behandeln. Nun⸗ mehr werden Lohnſteuer und Kriegszuſchlag zur Vereinfachung der Lohnabrechnung rechneriſch zuſammengefaßt Die beſon⸗ dere Bezeichnung des Kriegszuſchlags fällt damit künftig weg Die Zuſammenfaſſung geſchieht beim laufenden Arbeitslohn durch eine neue Lohnſteuertabelle, gültig ab 1. April 1941. Bei den ſonſtigen, insbeſondere einmaligen Bezügen erfolgt ſie durch eine Erhöhung der Steuerſätze um ote 50 v H. des Kriegszuſchlags. Beſtellungen auf die neue Tabelle können an den Verlag der Reichsdruckerei in Berlin gerichtet werden. Bisher hatten die Arbeitgeber die Lohn⸗ ſteuer, die ſie in einem Kalendermonat einbehalten, in zwei Teilbeträgen zu verſchiedenen Zeitpunkten abzuführen. Der Miniſter kündigt ſeine Abſicht an, zur Erleichterung für Arbeitgeber und Finanzämter künftig nur einen Zeitpunkt im Kalendermonat vorzuſehen. Der Kriegszuſchlag zur Lohn⸗ ſteuer iſt ſo zu bemeſſen, daß dem Arbeitnehmer ein Arbeits⸗ lohn von mindeſtens 234 RM. monatlich verbleibt. Dieſe Vor⸗ ſchrift dient der Beſeitigung von Härten. Sie ſchloß A aber nicht aus, daß der Teil des Arbeitslohnes, der je Freigrenze nur geringfügig überſtieg, durch den Kriegs⸗ zuſchlag zur Lohnſteuer in voller Höhe weggeſteuert wurde. Dieſe Härte iſt bereits durch beſonderen Erlaß beſeitigt wor⸗ den. Es muß dem Arbeitnehmer von dem Arbeitslohn, der die Freigrenze überſteigt ein Betrag von mindeſtens 50 v. 0 verbleiben. Die neue Lohnſteuertabelle bringt nun für die Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn die Freigrenze nur gering⸗ jügig überſteigt, weitere Erleichterungen. Wenn die Frei⸗ grenze durch einen ſonſtigen, insbeſondere einmaligen Bezug überſchritten wird, dann wird in Zukunft der Kriegszuſchlag nicht mehr wie bisher von dem laufenden und dem ſonſtigen Bezug erhoben, ſondern nur noch von dem ſonſtigen Bezug. Endlich hat der Miniſter eine Verbeſſerung der Aus ⸗ bildungsbeihilfen für Schwerkriegsbeſchä⸗ digte angeordnet. An ſich werden die Ausbildungsbeihilfen des Reiches nur gewährt für die in Betracht kommenden kin⸗ derreichen Familien mit wenigſtens vier Kindern. Zugunſten der Krieaswaiſen und der Kinder von Schwerkriegsbeſchädigten können jetzt aber Ausbildungsbeihilfen auch gewährt werden, wenn die Familie weniger als vier Kinder te Voraus⸗ ſetzungen müſſen ſein: Empfang von Verſehrtengeld der Stufen 2 oder 3 mit Verſehrtengeldzulage, bzw. Empfang einer Rente nach dem Reichsverſorgungsgeſetz bei mindeſtens 50pro⸗ zentiger Minderung der Erwerbsfähigkeit und Frontzulage bzw. Verſorgung nach den Geſetzen über die Verſorgung der Kämpfer für die Nationale Erhebung und bei Wiedervereini⸗ gung der Sudetengebiete, ſoweit ebenfalls wenigſtens 50pro⸗ zentige Erwerbsminderung vorliegt. Neu iſt weiter, daß Aus⸗ bildungsbeihilfen auch für die Koſten der Lebenshaltung des Kindes bei Volksſchulbeſuch gewährt werden können, wenn das Kind aus zwingenden Gründen außerhalb des Haushalts wohnt und verpflegt wird. Poſt keine Päckchenklinik NS.„Tut mir leid, das Feldpoſtpäckchen kann ich Ihnen nicht abnehmen, werte Frau!“„Warum denn nicht N Iſt es zu ſchwer?“„Zu ſchwer nicht, aber unzureichend ver⸗ packt. Sehen Sie, es geht ſchon jetzt aus dem Leim. Das Papier iſt viel zu dünn. Auch kann man an jeder Ecke den Finger durchſtecken. Warum ſo knapp? Auf die Handbreite Papier kommt es doch wirklich nicht an.“ Die Frau nahm die Belehrung des Poſtbeamten mit gekräuſelter Stirn enk⸗ gegen.„Du lieber Himmel“, ſagte ſie ein wenig eingeſchnappt, „kann doch mal vorkommen, wo ich's heut ſo eilig hatte. Ist denn das ſo ſchlimm, wenn Sie mit Ihrem Kleiſterpinſel links und rechts rüberfahren? Das leimt fein zuſammen Oder ein Stück Klebepapier drüber... Da liegt ja was!“ Der Beamte ließ ſich nicht aus der Ruhe bringen.„Wir ſind angewieſen, unzureichend verpackte Feldpoſtſendungen an den Einlieferer zurückzugeben und ihn zu belehren. Damit wol⸗ len wir unſere Poſtkunden nicht ärgern, ſondern ihnen im Gegenteil gefällig ſein. Wer ſeinem Soldaten ein Päckchen ſchickt, muß es auch gut einwickeln. Dieſe kleine Sorgfalt ſind wir unſeren Soldaten ſchuldig. Wollte die Reichspoſt auf jedem Poſtamt eine Päckchenklinik einrichten, müßten wir ein ganzes Heer von Beamten einſtellen. Das geht doch nicht, ſehen Sie ſichet ſelber ein. Alſo bitte! Gut einpacken! Das erſpart uns und Ihnen Zeit und Mühe!“ Zinn. * Gewinnauszug Ohne Gewähr 5. Klaſſe 4. Deutſche Reichslotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen 1, II und II 21. Ziehungstag 6. März 1941 In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 50 000 RM. 256926 12 Gewinne zu 5000 RM. 218472 317283 343884 393192 2 Gewinne zu 4000 RM. 36315 46352 225877 5 G zu 93 91555 10988 25141. 345873 371454 dewinne zu M. 88 75920 14 3 20e 1 75920 145348 130868 178990 187720 193517 zewinne zu 1000 RM. 18032 29162 48162 54396 56324 56456 57057 76147 81515, 88132 98681 102719 106751 112912 116588 122578 131144 158088 173⁴³¹ 179530 179694 186802 192573 208531 270062 217845 248789 249002 252899 261925 7 255658 320064 353077 36955 363074 367984 3/2713 28090 388891 388959 240 Gewinne zu 500 RM. 213 3302 9297 11474 22126 24047 26810 28313 29927 34458 51138 64278 68726 7% 927 98707 103113 105032 109664 109871 124485 12447 127683 134424 135184 135442 145419 146595 148260 148531 1586135 168370 168729 170991 178862 175751 183145 1851788 126390 198920 202000 2902740 2029%½ 203402 208856 213508 217067 217608 218910 228199 235384 235505 235575 236819 237639 239376 240802 240509 241083 241204 263905 25481 255//5 20433 272217 274518 2703/9 252680 292939 306/27 310177 310507 323711 329742 347158 351626 354146 362969 36/155 3/2305 531 Gewinne zu 300 RM. 3261 3673 2823 769% 8621 964% 1107 13080 137585 20214 21678 25101 28537 29981 29993 38690 37798 40424 56531 58570 55607 5038 608892 64211 65677 6894 J 73054 744 7704 77675 81609 83027 88268 102216 109256 112013 112170 114112 114806 115156 118115 119281 117853 121952 128506 1325 135624 1361ʃ12 139758 141250 142367 150915 150949 155ʃ75 159/4161412 163838 164736 166971 167825 165715 170689 17145 173034 176450 177008 182937 184272 185205 924675 207425 210975 214881 230412 232369 286342 264871 257643 267871 258892 271023 2788660 273523 279509 2802 282705 282825 283930 28555 288842 85 307827 30824 308930 310408 548 317144 325296 325718 329601 32 344407 347424 349025 358967 360340 361810 352773 364%7/ 365459 365857 3669 37224 376842 37/8425 378692 381197 386304 38/108 391366 351659 351732 392969 395918. Außerdem wurden 65337 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu le 500 obo RM, 3 Gewinne zu je 500 000 RM, 3 zu je 40 000, 27 zu je 10 000, 21 zu je 5000, 51 zu je 4000, 96 zu je 3000, 231 zu je 2000, 717 zu je 1000, 1680 zu je 500, 3036 zu je 300, 39 185 zu je 150 RM. 22. Ziehungstag 7. März 1941 In der Vormittagsziehung wurden gezogen 15 Gewinne zu 4000 RM. 31550 94868 19/345 321405 352278 18 Gewinne zu 3000 RM. 421956 84338 10626 254089 306748 312430 33 Gewinne zu 2000 RM. 2386 37307 440 74% 120290 155242 Jos 256200 277189 350945 391910 134 Gewinne zu 1000 RM. 3215 10933 14276 21341 232081 33328 772% 87588 89582 113930 120% 139580 1398½ 147115 184322 168739 180253 187682 197892 212039 225869 246505 278901 305045 313384 320432 321895 330875 332773 348881 363420 364351 364492 365988 373422 37780 37827 386448 271 Gewinne zu 500 RM. 3387 Eli 55% 3325 17055 21613 22465 248286 27153 30005 40027 43033 43698 55075 57829 6003 85462 91520 55/98 55590 100377 107869 107872 12094 125127 140233 150108 151327 15343J 153533 1621586 162384 16375 154734 165351 167253 169666 189912 174% 175926 175833 180885 183911 188811 19251 19252 156377 158676 20626 210224 214657 216198 233852 285027 285JIZ 285954 236975 238730 240188 250805 253652 255263 262263 26504 255053 270067 270482 27070 27425 277816 284897 285073 257150 295212 302104 305796 314587 319395 322039 328329 329791 333/99 3383/5 34265 344085 345588 352818 35407! 361781 365568 370241 372163 373596 375475 383335 392040 399012 501 Gewinne zu 300 RM. 11108 11720 18167 14059 15809 1694 20188 2084 236% 25375 23585 28353 3138“ 357/18 35939 36357 39335 39623 35983 4554 47720 Siga 53944 58207 59439 60606 62748 64969 6872 70788 72288 78983 8120 8265/8 88194 90432 90778 98880 101155 102268 108170 108508 1094 113400 113701 114ʃ57 1142 116731 117067 1225 283 324 053 136132 138150 80 146505 148084 148820 162531 162866 174722 175853 17543 175505 180150 182382 185266 186942 187044 188894 193095 194778 194978 195287 198881 202176 2044 205080 208494 208725 211119 211695 216032 217574 219795 222479 226593 231823 235107 2362657 23673 287107 23928/ 242390 244583 245925 254384 25724 257845 258397 258495 259298 264559 268236 271862 273983 27454 277830 278587 279050 279590 28564 285792 291264 292760 253284 296488 299959 300380 301287 301979 304573 31355“(317758 312847 319979 331104 332131 348101 34798 347283 352793 354389 355864 359747 352588 363157 363463 363828 366701 375053 375255 1 379236 382948 384573 384735 385386 385786 389954 390526 395367 Außerdem wurden — — 2 2 6528 Gewinne zu je 150 RM gezogen. b Danksagung. und Frau. Mannheim-Seckenheim, 12. März 1941. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, die uns anläßlich des Hinscheidens unserer lieben, unvergeßlichen Mutter zuteil wurden, sagen wir allen herzlichen Dank. Karl Rudolphi, 2. Zt. Wehrmacht Rüstige, gewandte Männer (ehem, Soldaten, gut beleumundet) für leichten Wachdienst gesucht. Wach- und Schließgesellschaft Mannheim, M 4, 4— PFernruf 21749. . Vorzustellen vorm. von 8—11 u., nachm. von 14—18 Uhr. 1 Zaver läſſiger Zwei vollſtändig L Belten Pferdepfleger 2 Kleider für Rennpferde geſucht. Danksagung. Für die erwiesene Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Vaters Friedrich Heidt sagen wir herzlichen Dank. bie trauernden kiinterbliebenen. Mhm-Seckenheim 1 12. März 1941. Fanfaren⸗ Abzugeben im zu kaufen geſucht. Zu erfragen bei Hch. Lahres, Iffezheimerſtr. 1. Anzurufen ab nachmittags 2 Uhr Nr. 27781. ſchränke 1 Küchen⸗ ſchrank 1 Anrichte Ein Mundſtück am Samstag verloren: 9 Iimmer-Wohnung (Bad, Küche, Mädchenzimmer) Jungpolk⸗Heim. zu vermieten. 5 100 —— Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl zu. Dich ⸗ 5 Zweckmäßige Kunden Werbung an 8.—12 fh rüben durch die Zeitungsanzeige V. Kreutzer, „ ſenkt die Waren⸗Preiſe Mannheim, weil durch die Zeitungsanzeigen größerer Umſatz erzielt wird Kleinfeld 14. Inserieren bringt Gewinn * Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchafk Anmeldungen von Fohlen und Jungrinder zum Auftrieb auf die Reckarauer Weide werden bis Samstag in unſerem Büro entgegengenommen. Das reſtliche Oelſtoffpapier kann ſofort mit Bezug⸗ ſchein abgeholt werden. Mittwochs werden in Zukunft keine Eier mehr angenommen. Verſammlungs⸗ Anzeiger. Fußballvereinigung 1898. Ab morgen Donnerstag Abend jeweils ab ½ 6 Uhr Training für alle Aktiven(Schüler, Jugend und Senioren) auf dem Sportplatz. Anſchließend Spieler⸗⸗Beſprechungen im Vereinslokal. Parteiamtliche Mitteilungen. Oeutſches Jungvolk. Heute Mittwoch Heimabend der Jun gzüge Jungzug 1 und 2 von 19—20 Uhr, Jungzug Za und 3b von 18—19 Uhr, Jungzug 4a und 4b von 17-18 Uhr. Der Splelmannszug tritt um 18 Uhr vor dem Heim an, Der neue Jahrgang tritt ebenfalls um 18 Uhr vor dem Heim an. Sams⸗ tag: Dos ganze Fähnlein tritt zum Geländedienſt und Schießen um 2.30 Uhr vor dem Heim an. 2 Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 12. März: Miete M 17 und 1. Sondermiete Mg und für die NRScö.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 111 bis 112: Alyſſes daheim. Komödie von Walter Gilbricht. Anfang 18, Ende gegen 20.30 Uhr. a Donnerstag, 13. März: Miete E 17 und 1. Sondermiete Eng; Zum erſten Male: Die vier Geſellen. Luſt⸗ ſpiel von Jochen Huth. Anfang 18, Ende etwa 20.30 Uhr. Freitag, 14. März: Miete F 17 und 1. Sondermiete Fg und für die NSch„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 410 bis 414: Der Leuk⸗ nant Vary. Schauspiel von Walter Erich Schäfer Anfang 18.30. Ende 20.30 Uhr.