* 6 C rr NA 3 nne e n eee ene it, und vor allem ais ſie ſein wird. Nr. 64 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 17. März 1941 Kampfgemeinſchaſt im Mittelmeer Ein deutſcher Skaffelkapitän berichtet. DNB Berkin, 12. März. Vor Vertretern der Pr machte Staffelkapitän Sberlegka H. Ange ie den Einſatz der deutſchen Kampfgeſchwader im Mittelmeer⸗ raum. Nach Teilnahme an den Luftkämpfen in Polen, Nor⸗ wegen. Frankreich und England kam das Geſchwader des 0 Anf dem Mittelmeer. Bald nach ihrem Erſcheinen hätten ſich die deutſchen Flieger in Zuſammenarbeit mit der italieniſchen Luftwaffe die Lu ft⸗ Überlegenheit geſichert Der Engländer wage jetzt Oberleutnants Anfang Januar na nur noch des Nachts heimliche Angriffe auf Flugplätze, de⸗ ren Ergebnis völlig unweſentlich fa lächerlich ſei. Die deut⸗ ſchen Flieger hätten dagegen ſofort mit Großangriffen bei Tage eingeſetzt. Vor allem auf die Flugplätze Lucca und Halfar auf Malta ſeien ſolche Angriffe gerichtet worden. Oberleutnant H. ſchilderte dann den Angriff auf Lucca am 26. Februar, an dem er beteiligt war. Der Aagriff wurde unter dem Schutz italieniſcher und deutſcher Jäger durchgeführt. Bald nach Verlaſſen der ſizilianiſchen Küſte ſahen die deutſchen Flieger die Inſel Malta vor ſich. Eng⸗ liſche Jäger ſchraubten ſich hoch. Als die Küſte der Inſel erreicht war ſetzte ſtarkes Flakfeuer ein Es durchſtoßend. ſetzten die deutſchen Maſchinen zum Angriff im Sturzfeug an. Nicht einem einzigen engliſchen Jäger war es möalich. die deutſchen Formationen zu behindern. denn dieſe wär⸗ den von den italieniſchen Jägern todesmutia geſchützt. Alle deutſchen Kampfflieger, ſo betont Oberleutnant H. wüßten die Leiſtungen der ktalieniſchen Jäger voll zu würdigen. Als die deutſchen Flugzeuge ihre Bomben ab⸗ geworfen hatten, ſei die ganze Inſeſ in Qualm gehüllt ge⸗ weſen. Rauchſchwaden über Rauchſchwaden gingen über ſie hinweg Das Ziel ſei kaum noch zu ſehen geweſen. Ober⸗ leutnant H. ſagte er habe noch bei keinem anderen Anariff eine derartige Rauchentwicklung beobachtet. Von den Wel⸗ lington⸗Bombern, die ein Aufklärer am Vormittag in Lucca feſtgeſtellt hatte, war— als die Rauchſchwaden ſich verzogen hatten— der größere Teil durch Bombentresfer völlig vernichtet. Die übrigen hätten durch Splitter ſoviel abbekommen, daß ſie gewiß nicht mehr einſatzfähig waren. Der Erfolg des Angriffs ſei auch daran zu erkennen geche⸗ ſen, daß die Englönder während der nächſten Tage und Nächte in Sizilien und Tripolis keine Angriffe unternah⸗ men Der Rückflua der deutſchen Maſchinen verlief oll⸗ kommen glatt. Weiter erzählt Oberleutnant H. von dem Eingreifen ſei⸗ nes Geſchwaders in den Erdkampf in Libyen. Eng⸗ liſche Tank⸗ und Kraftwagenanſammlungen waren gemeldet. Die deutſchen Flieger mußten 800 km über See zurücklegen, eine Strecke, die der von der deutſchen Nordſeeküſte bis Scapa Flow entſpricht. Ein derartiger Flug ſtelle an die Beſatzung a Anforderungen. Eines vermißte Kameraden zu ſuchen. Bemühen umſonſt. Endlich, am men. Sie bekamen zunächſt wieder ſtarten. Die Helden von Giarabub Gegen eine zehnfache feindliche Uebermacht. Einem Bericht des„Popolo d'Italia“ iſt folgende Schil⸗ derung über die heldenhafte Verteidigung von Giacabub entnommen von der immer wieder in den italieniſchen Wehrmachtsberichten die Rede iſt: „Die heldenhaften Kämpfe der italieniſchen Truppen in der Oaſe von Gigrabub werden in die Kriegsgeſchichte Jia⸗ liens eingehen Von allen Seiten vom Feinde umzingelt, verteidigt ſich die tapfere Beſatzung ſchon ſeit Monaten egen tei dee Angriffe der Engländer. Die einzige öglichkeit des Nachſchubs von Lebensmitteln und Muni⸗ tion beſteht auf dem Luftwege Trotzdem iſt der Geiſt dieſer Truppe die gegen eine zehnfache feindliche Uebermacht zu kämpfen hat, unerſchütterlich Die Ausdauer dieſer Solda⸗ ten hat bisher alle feindlichen Verſuche, im Schutze der Nacht die Stellung zu nehmen, zum Scheitern verurteilt. Wiederholte Maſſenanariffe von Seiten der Enaländer, die mit Unterſtützung der Luftwaffe und mit zahlloſen Pan⸗ ä immer wieder verſucht wurden ſind bisher an em eiſernen Willen dieſer kleinen Beſatzung, ſolanae wie möglich durchzuhalten, geſcheitert. Die Flieger, die dieſes Gebiet überflogen haben, ſchildern, daß Giarabub vom Feinde umgeben ſei, wie eine Inſel vom Wüſten⸗ ſan d. Die feindlichen motoriſierten Truppen um Giara⸗ bub die ſich in ſtändiger Bewegung befinden erinnern an eine ſtarke Flotte, die bemüht iſt, eine Ffelſeninſel zu er⸗ obern, ohne daß es ihr aber gelungen iſt auf dieſer zu landen oder dieſe zu zerſtören Die engliſchen Kanonen don⸗ nern vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend Die Ita⸗ liener ihrerſeits antworten mit aut gezielten und genauen Schüſſen Wiederholte Male ſind die enaliſchen Panzerwa⸗ gen bis an die Grenze der Oaſe gelangt, gefolat von der motoriſierten Infanterie, die immer wieder verſucht hat. den äußeren Befeſtigungsgürtel zu durchſtoßen Aber das unerbittliche Feuer unſerer Maſchinengewehrſchützen hat bisher dieſe Angreifer immer wieder zum Rückzug ge zwun⸗ gen Die Eingeborenen der Oaſe kämpfen mit den italieniſchen Soldaten in unerſchrockener Verteidigung zu⸗ ſammen. Zu wiederholten Malen hat das enaliſche Oberkom⸗ mando die Truppen die Giarabub belagern verſtärkt Bis⸗ her ſedoch haben ſich alle dieſe Verſtärkungen gegenüber dem unbeſiegbaren Widerſtand der heldenhaften Verteidiger als unzureichend erwieſen Die Brunnen der Oaſe geran⸗ tieren für die Waſſerverſorgung Die Lebensmittel ſind ſo rationiert daß ſie für die länaſtmöoliche Zeit ausreichen. Die Munition wird derart ausgegeben. daß kein Schuß verloren geht Die Moral der Soldaten iſt die einer Fa⸗ milie die ihren Beſitz geaen Wüſtenräuber verteidiat. Giarabub iſt eine Warnung an den Feind Getäuſcht durch andere Situationen in denen er aus der Veränderlichkeit der Verhältniſſe Nutzen ziehen konnte hat er die afrika⸗ niſche Partie“ für leichter gehalten als ſie in Wirklichkeit * einer größten Erlebniſſe, ſo erzählte Oberleut⸗ nant H. zum Schluß, ſei die Rettung deutſcher Flieger aus Wüſtennot geweſen. Er bekam den Auftrag, in der Wüſte wei Tage lang war alles bend des zweiten Tages, fand er die Beſatzung und landete neben ihr in der Wüſte Die Männer waren durch P und Staub ſtark mitgenom⸗ erpflegung, und dann machte ſich ein mitgekommener Ingenieur daran, den Motor des notgelandeten Flugzeuges inſtandzuſetzen. Benzin war eben⸗ falls mitgebracht worden und bald konnte die Maſchine 24000 neue Mitalieder der NS „ NSG. Während in anderen Länden eben erſt die Dis⸗ kuſſion über die Neugeſtaltung des ſozialen Lebens einſetzt, ſind wir Deutſchen längſt ſchon am Werk, allen auten Ideen zum Durchbruch zu verhelfen und ſie praktiſche Wirk⸗ lichkeit werden zu laſſen. Das deutſche Volk weiß ſeinen Dank dafür. die deulſche Volksgemeinſchaft iſt zu einer un⸗ umſtößlichen Tatſache geworden. Der Gau Baden liefert dafür den Beweis. Außer⸗ ordentlich iſt die Anteilnahme der Familien an der Kinder⸗ landverſchickung, an der Aufnahme funger Mütter, beiſpiel⸗ gebend iſt die Spendenfreudigkeit im zweiten Kriegs⸗Winter⸗ hilfswerk. Auch die Organiſation der NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt baut ſich mehr und mehr aus. Allein in den letzten ſechs Monaten erwarben über 24000 Volksgenoſſen freiwil⸗ lig die Mitgliedſchaft, im Februar 1941 allein über 6000. Der Dank der Deutſchen am Oberrhein, das Bekenntnis zu 1 1 5 Reich findet auch in dieſen Leiſtungen ſeinen beſten usdruck. 5 Wann erfolgt Wehrſteuerfreiheit? Unter Aufhebung der vorläufigen Regelung hat der Reichs⸗ finanzminiſter nunmehr zuſammenfaſſende Beſtimmungen über die Anpaſſung der Wehrſteuer an die Kriegs⸗ verhältniſſe erlaſſen. Die Wehrſteuerpflicht beginnt am Anfang des Kalenderjahres das auf den Stichtag der Perſonen⸗ ſtandsaufnahme folgt, an dem die endgültige Entſcheidung über die Nichteinberufung zur Erfüllung der zweijährigen aktiven Dienſtpflicht vorliegt. Seit Kriegsbeginn treffen die Wehrmachtſtellen aber auch Muſterungsentſch eidun⸗ gen, die z. T. hiervon abweichen. Solche Kriegsmuſterungs⸗ entſcheidungen führen nur dann zur Wehrſteuerpflicht, wenn ſie wie folgt lauten: garniſonverwendungsfähig in der Heimat (Erſatzreſerve II) und arbeitsverwendungsfähig(Erſatzreſerve II) und arbeitsverwendungsunfähig. Andere Kriegsmuſterungs⸗ entſcheidungen führen nicht zur Wehrſteuerpflicht' Allgemein wird die Wehrſteuer von einem Wehrſteuer⸗ pflichtigen, der zum Wehrdienſt einberufen worden iſt, für die Dauer ſeiner Wehrdienſtleiſtung nicht erhoben. Die Wehrſteuer wird aber auch nach der Entlaſſung aus dem Wehrdienſt unter beſtimmten Vorausſetzungen nicht mehr erhoben. Hier iſt eine weſentliche Neuerung des Miniſtererlaſſes hervorzu⸗ heben. Während bisher grundſätzlich Wehrſteuerfreiheit nur durch die Erfüllung der aktiven zweijährigen Dienſtpflicht er⸗ reicht werden konnte, wird nunmehr die Wehrſteuer auch dann nicht mehr erhoben, wenn der Wehrſteuerpflichtige einſchlißlich eines etwa im Frieden abgeleiſteten Wehrdienſtes insgeſamt mehr als drei Monate, gleich 90 Tage, Wehrdienſt geleiſtet 105 Ferner wird Wehrſteuer nicht mehr erhoben, wenn der ehrſteuerpflichtige bei der Ableiſtung von Wehrdienſt durch feindliche Waffeneinwirkung verwundet oder beſchädigt wurde oder wenn er mit dem Eiſernen Kreuz oder dem Kriegs⸗ verdienſtkreuz ausgezeichnet worden iſt. Ferner iſt neu, daß die Befreiung von der Wehrſteuer nach den Beſtimmungen des jetzigen Erlaſſes nunmehr auch für die Angehörigen des Reichsarbeitsdienſtes gilt, ſoweit ſte im Rahmen der Wehr⸗ macht eingeſetzt ſind. Einberufene Wehrſteuerpflichtige, die die erwähnten Vor⸗ ausſetzungen für die A e am Schluß des Kalender⸗ jahres noch nicht erfüllen, ſind bei der Veranlagung auch zur Wehrſteuer zu veranlagen, ohne daß jedoch Wehrſteuervoraus⸗ zahlungen zu leiſten wären. Die Veranlagung iſt eine Form⸗ ſache, die wegfällt, ſobald eine der Befreiungsvorausſetzungen erfüllt iſt. Bei wehrſteuerpflichtigen Arbeitnehmern iſt für die Dauer ihrer Wehrdienſtleiſtung eine Wehrſteuer nicht einzube⸗ halten und abzuführen. Wehrſteuerbeträge, die nach dieſen Anordnungen zu Unrecht gezahlt wurden, ſind zu erſtatten, auch dann, wenn der Wehrdienſtpflichtige während der Ablei⸗ ſtung von Wehrdlenſt verſtorben iſt. 8 Mitarbeit des Vol es in der Kunſtpflege Die Mitarbeit intereſſierter Volksgenoſſen iſt in der ſtäd⸗ tiſchen Kunſtpflege ausſchlaggebend wichtig. Das iſt der Kern⸗ ſatz der Betrachtungen, die Dr. Otto Beneke in der Zeit⸗ ſchrift„Der Gemeindetag“ über die Vorausſetzungen der ſtädtiſchen Kunſtpflege anſtellt. Wenn im vorigen Jahrhun⸗ dert das Mäzenatentum führender Bürger in der Kunſt⸗ pflege eine bedeutende Rolle ſpielte, ſo kann auch im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat, der die Kunſtoflege als ſeine ureigene Aufgabe übernahm und die Trägerſchaft der örtlichen Kunſt⸗ inſtitute vor allem den Gemeinden zuwies, die Mitarbeit der Kunſtfreunde nicht entbehrt werden. Der Bürgermeiſter vor allem iſt hierbei auf einen Stab ehrenamtlicher Mithelfer angewieſen. Die kleine und mittlere Stadt, die kein Theater oder Orcheſter beſitzt, aber gleichwohl auf die dramatiſche und muſikaliſche Kunſt Wert legt, braucht als Träger der Theatervorſtellungen fremder ſtehender Bühnen oder der Landesbühnen und als Träger der Konzerte die Theatergemeinde oder Konzertgemeinde, die aus den Kunſtfreunden der Stadt beſteht und von einem hervor⸗ ragenden Mann geführt wird, den das Vertrauen der an der Kunſt intereſſierten Volksgenoſſen begleitet. Aber auch die Großſtadt weiß ſolche ehrenamtliche Mitarbeit zu ſchätzen. Was wäre Leipzigs Muſikpflege ohne das berühmte Gewandhaus, das ſoeben als öffentliche Stif⸗ tung in die Obhut des Bürgermeiſters übernommen wurde. Auch Wien hat die Geſellſchaft der Muſikfreunde und die Konzerthausgeſellſchaft neu beſtätigt und Frankfurt, Bre⸗ men, Köln, Mannheim ſind denſelben Weg gegangen. Es Ledeutet keinen Rückfall in die Zeiten des Liberalismus, wenn die deutſchen Städte die Kunſtfreunde zu gemeinſamem Werk aufruſen und ſich in dieſen Prinzipien mit der großen Kul⸗ turorganiſation der Deutſchen Arbeitsfront finden. Die Beji⸗ räte der Stadt ſollen berufen ſein, den Bürgermeiſter und ſeine beamteten Mitarbeiter bei allen wichtigen Anläſſen der Kunſtpflege zu beraten: bei der Auswahl des Intendanten, bei der Diskuſſion des Spielplans für Theater und Konzert⸗ weſen, bei Käufen und Aufträgen von Werken der bildenden Kunſt, zur Belebung der Muſeen und Volksbüchereien über den Kreis der Beiräte hinaus wird manche Erörterung von Kunſtfragen nützlich ſein; der ſtändige Beſucher unſerer Kul⸗ turſtätben weiß manchmal eher, wo der Schuh drückt, als der amtlich Beſtellte. 0 Selbſtverſtändlich können die Kunſtgemeinden der Kunſtfreunde ſich weder nach geſellſchafklichen Grundſätzen bil⸗ den und betätigen noch ein Eigenleben außerhalb der Kultur⸗ verwaltung der Stadt führen. Der Nationalfozialismus will die Kunſt zum ganzen Volk bringen, ſoweit es ſich der Kunſt öffnet und duldet keine Kunſtpflege, die nur für die oberen Zehntauſend beſtimmt iſt. Aber es wäre unklug, auf den Rat derer zu verzichten, die am tiefſten in die Offenbarungen der Kunſt eingedrungen ſind. Es wird ſich dabei zeigen, daß Beſitz zwar den Eingang zur Kunſt erleichtert, aber ganz gewiß 3 Vorausſetzung der Freude und des Verſtänd⸗ niſſes an Kunſt iſt. N 5 Anßeckung durch Lungenkranke Was der Facharzt zu einer wichtigen Gegenwartsfrage meint. Der ſtel'verſretende Be fekeleiter des Reichstuberkuloſen⸗ aus ſchuſes, Beſi klei ung Württemberg⸗ Hohenzollern, Stadt⸗ arzt Dr. med. Schrag, ſchreibt über die Anſteckungsfurcht bei Lungentuberkuloſe: 5 g Bei der Volksröntgenunterſuchung werden viele bisher Uverkannte Erkrankungen an Lungentuberkuloſe feſtgeſtellt. Okt haben die Kranken keine Ahnung von ihrer Krankheit und werden deshalb von dieſer Krankheit ſchwer getroffen. B eſonders ſchwer iſt die Eröffnung für die Kranken dann, wein eine offene, d. 5. anſteckungsgefährliche Tuberkuloſe feſtgeſtellt worden iſt. Das Bewußtſein, andere Volksgenoſ⸗ ſen zu gefährden, muß für jeden verantwortungsbewußten Menſchen überaus niederdrückend ſein, wie auch die Ausſicht, nun vielleicht wie ein Ausſätziger gemieden zu werden. Es iſt deshalb wohl angezeigt, über die An ſte ckung s⸗ gefährlichkeft der Tuberkuloſe einige aufklärende Worte zu ſagen. Die Erfahrung der Tuberkuloſeärzte zeigt, daß hier oft ganz verkehrte Anſichten beſtehen. Eine übertriebene Basillenfurcht führt nicht ſelten dazu, daß dem bedauernswer⸗ len Kranken das Leben unnötig ſchwer gemacht wird. Solche übertriebene Angſt iſt nach meiner Erfahrung viel häufiger, als 15 umgekehrte Fehler, das Unterſchätzen der Anſteckungs⸗ gefahr. 5 Bei der Tuberkuloſe iſt die direkte Uebertragung von Menſch zu Menſch weitaus wichtiger, als die indirekte Ueber⸗ tragung durch Gegenſtände. Der huſtende und nieſende Oftentuberkulöſe gefährdet die in ſeiner nächſten Umgebung lebenden Volksgenoſſen. Die indirekte Uebertragung durch, Keime, die an Gegenſtänden, z. B. am Fernſprecher, an Büchern, an der Türklinke uſw. haften, ſpielt dagegen min⸗ deſtens bei der Anſteckung erwachſener Perſonen, keine Rolle Wenn natürlich ein Schwindſüchtiger auf den Boden ſpuckt, oder ſonſt Gegenſtände mit ſeinem Auswurf verun⸗ reinigt, ſo bilden dieſe Auswurfteile eine erhebliche Anſtek⸗ kungsgefahr. Sie können in eingetrocknetem Zuſtand noch lange lebensfähige Tuberkelbazillen enthalten. Ein Tuber⸗ kulöſer, der von ſeiner Krankheit weiß, wird ſich aber nicht derartig unhygieniſch benehmen. Nicht die Volksgenoſſen ver⸗ breiten in erſter Linie die Tuberkuloſe weiter, die von ihrer Krankheit wiſſen, ſondern dieſenigen, die davon keine Ahnung haben. Durch die Volksröntgenunter⸗ ſuchung werden nun alle dieſe unerkannten und deshalb be⸗ ſonders gefährlichen Seuchenherde erkannt und durch Geſund⸗ 1 Krankenhaus, Heilſtätte und Hausarzt entſprechend geſchult. 5 Von dem an offener Lungentuberkuloſe leidenden Volks⸗ genoſſen, der ſeine Krankheit kennt und ſich vorſchriftsmäßig verhält, geht ſo gut wie nie eine Anſteckung aus, es ſei denn, daß er ſo ſchwer krank iſt, daß er ſich nicht mehr in der Gewalt hat, oder daß er einen Beruf ausübt, bei dem ſich eine Anſteckung nicht vermeiden läßt(z. B. Friſeur, Lehret uſw.) oder beim Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern, die weſentlich empfänglicher für die Krankheit ſind, als grö⸗ ßere Kinder und Erwachſene. Es iſt alſo gänzlich unbegründet und unnötig grauſam, ſolche diſinlinierte Kranke wie Ausſätzige zu behandeln. Ins⸗ beſandere wird die Gefährdung der Mitarbefter meiſt viel zu hoch eingeſchätzt. Es gibt manche Offentuber⸗ kulöſe die ohne Gefahr der Verſchlechterung ihres Leidens leichte Arbeit leiſten können, und bei denen andererſeits nicht zu erwarten iſt, daß ihr Zuſtand ſich durch eine Heilſtättenkur weſentlich ändert. Solche Volksgenoſſen können, wenn ſte ſich dißziplinjert verhalten und die Verhältfiſſe durch den Tußerkuloſefürſorgearzt und den Betriebsarzt geprüft und nicht beanſtandet wurden, ohne Gefahr für ihre Mit⸗ arbeiter im Betrieb bleiben: Sogar die Wohngenoſſen ſind in ausreichenden Wohnungen durch ſolche diſziplinjerte Kranke nicht gefährdet, obwohl hier die Gemeinſchaft eine weſentlich engere iſt, als im Arbeitsraum. Das gleiche gilt für den ge⸗ meinſamen Luftſchutzraum. Auch hier fliegen die Tuberkel⸗ babillen nicht wie kleinſte Kinderballone im Raume herum und gefährden alle Inſaſſen, eine Anſicht, die man immer wieder in irgend einer Form zu hören bekommt. Gänzlich un⸗ begründet iſt auch die öfters laut werdende Befürch⸗ tung, die außerhalb der abgeſchloſſenen Wohnung des Kran⸗ ken im gleichen Hauſe wohnenden Volksgenoſſen ſeien durch die gemeinſame Benützung des Treppenhauſes gefährdet. Vorausſetzung iſt immer, daß es ſich um diſziplinierte Kranke handelt, die keinen Auswurf verſtreuen und auch beim Huſten durch Ahwenden des Kopfes, Vorhalten des linfen Handrückens oder noch beſſer des Taſchentuches das Verſtreuen von Keimen vermeiden, auch beim Sprechen min⸗ deſtens einen Abſtand halte.. 8 Selbſtverſtändlich beſteht bei den geſchloſſenen Fpor⸗ men der Tuberfuloſe überhaupt kein Grund, dieſe Volks⸗ genoſſen wegen Gefährdung der Mitarbeiter von der Arbeit auszuſchließen. Nur das Intereſſe der Kranken, die Wieder⸗ herſtellung ihrer Geſundheit und Arbeitskraft, kann bei den geſchloſſenen Formen Grund für die Aufgabe der Arbeit wäßrend der Dauer der Arbeitsunfähigkeit und der Durchfüh⸗ rung des Heilverfahrens ſein und nachher bei zu ſchwerer Arßeif für Arbeitsvlatzwechſel. Es muß aber unbedingt ver mieden werden, daß unnötigerweiſe Arbeitskräfte brachliegen. Di? Volksröntgenunterſuchung, dieſe ſo viel⸗ berſyrechends Geſundheitsmaßnahme, mit deren Hilfe es wohl gelingen wird, in den ſiegreichen Endkampf gegen die immer loch verheerende Volksſeuche einzutreten, dieſe Maßnaßme, wit der Deutſchland trotz des Krieges den anderen Pöffern richunggekend vorangeht. würde ſonſt der Volkswirtſchaft ſchaden und dadurch der Volksgeſundheit nicht nützen. 5 Be in nliche s. Die Ehrfurch! vor dem Geheimen Unbeſchreſblichen zu⸗ gleich die Ehrfurcht vor unſerer Seele vor dem Ewigen in uns wird die Ehrfurcht einer neuen Zit ſein: „Alles wird wieder groß ſein und gewaltig, die Lande einfach und die Waſſer faltig 5 die Bäume rieſig und ſehr klein die Mauern: und in den Tälern ſtark und vielg ſtaltig, ein Volk von Hirten und non Ackerbauern. Und keine Kirchen welche Gott umklammern wie einen Flüchtling und ihn dann beſammern wie ein gefangenes und wundes Tier.— die Häuf er gaſtlich allen Einlaßklopfern und ein Gefühl von unbegrenztem Opfern In allem Handeln und in dir und mir. Kein Jene swarten und lein Schaun nach drüben nur Sehnſucht auch den Tod nicht zu entweihn und dienend ſich am Irdiſchen zu üben 55 um ſeinen Händen nicht m hr neu zu ſein⸗ Rainer Maria Rilke im„Stund Einheimiſcher Sport Fußball. Vikt. Neckarhouſen J.— 98 Seckenheim JI. 2:1 Ein Spiel ohne ſonderliche Leiſtungen brachte dem Platzverein zwei billige Pun te. Seckenheim vermochte dem ſchwachen Gegner nicht viel abzuverlangen. Es war ein plan⸗ loſes auf und ab, wenn etwas Duſel dabei war, iel auch mal ein Tor. Hüben und drüben waren einzelne Könner, umgeben von einer großen Anzahl Durchſchnittsfußballer, die ſich redliche Mühe gaben einen brauchbaren Fußball vorzuführen. i Wohl dürfte nach dem Spielverlauf eine Punkteteilung gerechter erſcheinen, aber das ſo viel beſprochene und be⸗ ſchriebene Fußballerglück brachte den„Hausherren“ ein bil⸗ liges Tor und damit die Punkte. Schiedsrichter Seibert⸗Plankſtadt leitete zufriedenſtel⸗ lend vor etwa 200 Zuſchaueen. 5 Auswär liger Sport Fußball Reichsbundpokal⸗Vorſchlußrunde. in Frankfurt: Südweſt— Bayern 1 Meiſterſchaftsſpiele: Südweſt: Keine Sp Baden: SV Waldhof— fe Neckarau 2:4 VfB Mühlburg— Karlsruher F 9:0 Freibur FC— SpVgg Sandhofen 6˙4 Elſaß: Rec Straßburg— S Straßburg FC Biſchweiler—/ Straßburg S“ Schiltigheim— FC Hagenau Kolmar— Fc 93 Mülhauſen Ac Mülhauſen— FC Kolmar SV Wittelsheim— FC St. Ludwig SVgg Dornach— SV Wittenheim Bürttemberg: 5 do d ta== D Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart 10 SV Feuerbach— SpVgg Untertürkheim 0·˙2 Sportfr Eßlingen— Union Böckingen 16 TSG 46 Uim— Stuttgarter SC 3:1 BfR Aalen— SSV Ulm 311 Bayern: N 5 f Schwaben Augsburg— 1860 München i 1. Fe Nürnberg— Jahn Regensburg 5 Wacker München— Schweinfurt 05 Be Augsburg— VfR Schweinfurt Neumeyer Nürnberg— SpVgg Fürth Sd do do S SED jeſſen: a. race Fulda— BC Sport Kaſſel(2. Endſp.) 83 Freundſchaftsſplele: 5 SC Kaſſel— 1. SW Jena 8·8 * Sieg des Pokalverteidigers 1 Bayern ſchlägt Südweſt 3:1. 5 Leichter als erwartet ſetzte ſich im zweiten Reichsbund⸗ Pokal⸗Vorſchlußrundentreffen der Pokalverteidiger Bayern gegen den Südweſten durch und qualifizierte ſich damit, wie ſchon vor Jahresfriſt, wiederum als Endſpielgegner Sach⸗ ſens. Dem Treffen im Frankfurter Sportfeld wohnten 20 000 Beſucher bei, denen die Leiſtungen der Bayernelf mäch⸗ tig in ponierten. Die Gäſte waren als Mannſchaft ihrem Wegner eindeutig überlegen, darüber hinaus waren alle Ba y⸗ ernſpieler techniſch beſſer und vor allem ſchneller. Ganz eindeutig war die Ueßerlegenheit auch im Kopfballſpiel und im Torſchuß. Köhl im Tor war ein großartiger Schluß⸗ mann der Bayern, glänzend unterſtützt von Bernhard und Pfändner ſowie dem unüberwindlichen Drittverteidiger Ken⸗ nemann. Beide Außenläufer Kupfer und Hammerl konnten Roman um Alt-Heidelberg von Paul Hain 4 Das Ninglein sprung ent ⁊iwei.. 2. Kapitel »Du kommſt wieder mal reichlich ſpät, Bruder Heinrich. Und morgen vormittag haſt du keine Luſt, in die Vorleſung zu gehen.“ „Das kann leicht ſein“, ſagt Heinrich und klopft Bruder Wilhelm leicht auf die Schulter. Der hat noch bis jetzt am Tiſch über ſeinen römiſchen Pandekten geſeſſen, ein fleißiger Studioſus. von keinen leidenſchaftlichen Launen und poetiſchen Schwärmereien ge⸗ plagt. Sie haben eine kleine, gemeinſame Wohnung in einem Häuschen unweit des Neckar. Wenn man zum Fenſter hinausſchaut, kann man über den Fluß und in die Wälder drüben am Ufer ſehen. Wilhelm erhebt ſich vom Tiſch und ſchiebt den Bücher⸗ kram zuſammen. 5 „Alſo dein geliebter Faulpelz' muß eine Anziehungs⸗ kraft haben— du liebe Güte! Wieder tüchtig über Himmel und Erde, Vergangenheit und Zukunft disputiert, wie? Die ganze Welt umgekrempelt und alles angedichtet?— „Ganz große Augen haſt du, Heinrich. Ordentlich ver⸗ ſchwärmt.“ 5 Heinrich tritt ans Fenſter und reißt es auf. Die Sl⸗ bee auf dem Tiſch flackert mißmutig Wilhelm ſchreit faſt erboſt: 5 g Aber, aber! Das wird doch zu kühl vom Fluß her, ich bertrag' das nicht. Haſt du noch nicht genug friſche Luft ge trunken!“?“ 8 g a Heinrich dreht ſich lächelnd um: Sport und Spiel 6:4(2:1)⸗Sieg über die SVg. Sandhofen, die gegen die faſt Es ſich gegen dieſen Gegner erlauben, ſtändig offenſip zu ſpie⸗ blen. In glänzender Form war vor allem Anderl Kupfer, der bald ſouverän das Mittelfeld beherrſchte und wiederholt als jechſter Stürmer in Erſcheinung trat. Die Fünferreihe der Gäſte harmonierte vorzüglich. Beide Außenſtürmer waren ſchnell und flankten gut und im Innenſturm wurde beherzt geſchoſſen. Als ein zufunftsreicher Stürmer ſtellte ſich Sturm⸗ führer Krückeberg vor, der allein drei von den fünf Toren ersielte Wie klar Bayern im Feld überlegen war, geht auch aus dem Eckballverhältnis von 14:4 hervor. Di? Südweſtmannſchaft hat in dieſem Treffen mäch⸗ lig enttäuſcht. Sie hatte überhaupt nur zwei Spieler, die von Anfang bis Schluß eine vollwertige Partie lieferten, nämlich Moog in der Verteidigung und Staab als Mittel⸗ ſtürmer. Ausgeſprochen ſchwach war dle geſamte Läuferreihe und der Sturm, in dem Göhlich anſtelle von Fath ſtand, hatte nur wenige glanzvolle Minuten. Sehr enttäuſcht haben vox allem die Halßſtürmer Schmitt und Walter, aber auch beide Außenſtürmer brachten nichts zuwege. Mit Ausnahme der erſten Minuten jeder Halbzeit ſtand der Kampf durch⸗ weg im Zeichen der Gäſte. ö Unter der Leitung von Witthaus(Duisburg) nahmen folgende Mannſchaften den Kampf auf: i Südweſt: Heinrich; Kolb, Moog; Böttgen, Lautz, Iſcha ſch, Rei hardt, Walter. Staab. Schmitt, Göhlich. Bayern: Köhl; Bernard, Pfänder; Kupfer, Kenne⸗ mann, Hammerl; Staudinger, Lechner, Krückeberg, Fiederer, Simetsreiter. Vom Anſtoß 1 85 hatte der Südweſten eine klare Torge⸗ zegenheit. als Reinhardt nach einer fliegenden Kombination frei zum Schuſſe kam, aber wuchtig flog das Leder übers Bayerntor. In den nächſten Minuten hatte Südweſt noch Vorteile doch kündigte ſich Bayerns beſſeres Spiel ſchnell durch drei Eckbälle an. In der 10. Minute ſchoß Göhlich nach guter Vorarbeit von Staab den Südweſt⸗Führungs⸗ treffer aber damit hatte der Gaſtgeber auch ſchon fein Pul⸗ ver verſchoſſen. Bayern kam mächtig auf aber es dauerte doch 20 Minuten ehe Ke ckeberas Kopfball das 121 brachte. Eine Minute ſpäter hieß es durch Fiederer. der ſich gegen Kolb durchſetzte. 21 und eine Minute vor der Pauſe ſchoß Krückeberg von der Strafraumgrenze aus den dritten Tref⸗ fer. Vorher harte Moog zweimal auf der Torlinie gerettet. und auf der Gegenſeite ſah man einen 16⸗m⸗Freiſtoß Schmitts haarſcharf am Bayerntor vorbeiſaufen. In der zweiten Hälfte hatte zunachſt der Südweſten wieder Vorteile, aber Bayern übernahm ſchnell wieder das Kommando und blieb bis zum Schluß eindeutig überlegen Schon nach vter Minuten hieß es 411 als Krückeberg einen Abſtoß Köhls auf⸗ nahm die geſamte Südweſt⸗Abwehr überſpielte und leicht einſchoß Südweſt mußte ſich auch in der Folge auf Vorſtöße beſchränken. die ſicher geſtoppt wurden. Nur ſelten brauchte Köhl einzugreifen. Im Südweſt⸗Strafraum ging es dagegen wiederholt hoch her aber es gelang nur noch ein Tor das wiederum Krückoherg erzielte In den letzten 20 Minutea ſchraubten die Bayern das Eckballverhältnis auf 144, aber mi! Glück und Geſchick perhütete die maſſierte Südweſt⸗ Abwehr weitere Verluſttreffer. * Badiſcher Fußball SV. Waldhof— Pf. Neckarau 2.4. Der Vf. Neckarau rückte am Sonntag der badiſchen Fußballmeiſterſchaft wiederum einen Schritt näher. Auf dem Waldhofplatz gelang den Neckarauern über den Altmeiſter SV. Waldhof ein 4:2(2:0)⸗Sieg. Der Sieg was durchaus verdient, in dem flotten Spiel gaben die Gäſte den Ton an. Mittelläufer Wenzelburger ſpielte wieder eine überragende Rolle, und auch die beiden Verteidiger Gönner und Lutz waren ſehr gut. Im Angriff war die rechte Flanke mit Vei⸗ tengruber und Mannale die beſſere. Bei Waldhof bemerkte man in der Abwehr einige Schwächen, gut war lediglich Tor⸗ hüter Fiſcher. Sonſt ragten noch der Läufer Namge und Erb im Sturm hervor, Erb wurde allerdings gut bewacht. Nach 25 Spielminuten— beide Mannſchaften hatten nervös begonnen— ſchoſſen die Gäſte, die zuerſt Tritt gefaßt hat⸗ ten, durch Rechtsaußen Veitengruber das Führungstor, dem Wahl 1 bereits fünf Mins ten ſpäter einen zweiten Erfolg anreihte. Zehn Minuten nach dem Seitenwechſel konnte endſich Linksaußen Lerieder für Waldhof einen Treffer auf⸗ holen, aber kurz darauf hatte Preſchle ſchon wieder den alten Ahſtand hergeſtellt. Als dann noch Wahl 1 das Ergebnis auf 4:1 ſchrauble, war der Kampf entſchieden. In der 23. Minute verſchoß Erb einen Elfmeter, in der 34. Minute konnte er daun doch noch das Ergebnis auf 42 verbeſſern. Schiedsrichter Neuweiler(Pfor⸗ heim). Freiburger Fc.— SVg. Sandhofen 64. Im letzten Heimſpiel kam der Freiburger FC. zu einem „Heut' könnt' ich die ganze Nacht im Mondſchein liege! und Erde riechen.“ Er breitet die Arme aus. „Armer Wilhelm!“ lächelt er.„Ich hätte nicht übel Luſt, dir den ganzen Bücherkram da zum Fenſter rauszuwerfen und dich mit dazu! Du— ſowas lüftet aus! Sowas gibt einen geraden Rücken und macht das Herz weit!“ 5 „Ich danke! Kaputte Knochen gibt das!“ ſtöhnt Wll⸗ helm.„Alſo Einfälle haſt du ſchon! Wenn ich dich nicht ſo gut kennen würde, ordentlich Angſt könnte man jetzt vor dir kriegen! Was habt ihr denn bloß heute angeſtellt, ihr Poeten?“ Hefnrich verſchränkt mit einer leidenſchaftlichen Gebärde die Hände hinter dem Kopf und blickt zum Fenſter hinaus, und ſagt dann: „Die Müllergret haben wir herbeigezaubert! Daß du's weißt. Die Müllergret ſieht aus wie eine Fee, von der der junge Goethe einmal geträumt hat, als er auch noch Student war. Die Müllergret— du-“ i Er blickt Bruder Wilhelm voll an, mit einem Blick, der durch ihn hindurchzugehen ſcheint, ſo fremd und leuchtend iſt er. 5 a f „Und nun will ich das Fenſter wieder zumachen, damit du dich nicht verkühlſt. Gut Nacht. Bruderherz, ich geh in mein Zimmer, und da werden alle Fenſter die ganze Nacht über offenſtehen, und wenn es geht, auch noch die Tür.“ Er lacht Wilhelm heiter zu und geht ins Nebenzimmer. Der ſchüttelt ein bißchen erſchrocken den Kopf und muß dann doch lächeln. 5 Wär ja auch ein Wunder, murmelt er, wenn's den hier in Heidelberg nicht erwiſchen würde, den Träumer. Alſo eine holde Fee hat er geſehen. Ei, ei, Bruderherz, daß ſie dir nur den Kopf nicht gar zu ſehr verdreht. Schon geſchehen. Bruder Wilhelm, ſchon geſchehen! i Heinrich käuft herum wie in einem Traum. Er lacht ſich natürlich im ſtillen aus und er wiederholt ſich des öfteren, ———— zen Eßlöffel voll!“ Zinn. ſrkedensmäßtge Beſetung der Freſburger mik micht wenger als fünf fugendlichen Spielern antreten mußte. Sandhofenz funde Garde hielt ſich aber gut und ſpielte außerordentlich aufopferungsvoll. Das Freiburger Spiel klappte nicht ſo wie onſt, lediglich die Hintermannſchaft war gut. der 13. Minute ſchoß Scherer das Führungstor, und in der 29. Minute erhöhte Bitzer auf 2:0. Kurz vor der Pauſe holte Geörg mit einem 20⸗m⸗Strafſtoß auf. Nach der Pauſe waren es Scherer, Treutlein, Scherer und Bitzer, die das Erge bus ſchnell auf 6:1 ſtellten.. Bereichs⸗Mannſchaſtsturnen Sachſen vor Württemberg Der Gruppenkampf zur Meiſterſchaft im Bereichs. Mannſchaftsturnen im Kuppelſaal auf dem Reichsſportfeld endete mit dem Siege der Sachſenturner mit 552,2 Punk zen vor Württemberg mit 551 Punkten, Berlin⸗Brandenburg mit 539.1 und Schleſien mit 502,5 Punkten. Die Bereiche Sachſen und Württemberg haben dadurch die Zwiſchen runde erreicht. Die En ſcheidung fiel erſt am letzten Gerät. dem Reck. Hier hatte Theo Wied einen ſchlechten Abgang ſo daß Sachſen durch vorzügliches Turnen von Kurt Hauſtein als Endſieger hervorging. Kurt Hauſtein war mit 98. Punkten e beſter Einzelturner vor Karl Weiſchedel(Württem⸗ erg) mit 96,9 Punkten Rudi Schumgcher(Sachſen) mit 94,9 Punk en, Unteroffizier Kretſchmer(Brandenbura] mit 94,1, Theo Wier(Württemberg) mit 92,6 und Landgraf(Sachſen] mit 91,6 Punkten. Baden mit 2,8 Punkten vor Bayern. In Coburg trafen ſich die Bereiche Baden, Niederrhein und Bayern im Bereichsmannſchaftskampf der Vorrunde im Mannſchaftsturnen um die beiden Beſten für die Zwiſchen⸗ runde zu ermitteln. Wie erwartet, konnte ſich die badiſche Mannſchaft erfolgreich durchſetzen, doch betrug der Abſtand u dem an zweiter Stelle fulgenden Bayern nur 2,8 Punfte. Der knappe Vorsprung kam allerdings nur durch einen Ver⸗ ager Dilg am Reck zuſtande. Im Pferdſprung kam Vaden mit 111 Punkten vor Niederrhein und Bayern, letzteres er⸗ keichte hier nur 103 Punkte, in Führung. An den Schaukel⸗ ingen holte Bayern etwas auf, und konnte ſich bereits vor Niederrhein an die zweite Stelle ſetzen, die die bayeriſche Mannſchaft bis zum Schluß erfolgreich verteidigte. Am Reck ſchrumpſte dann der Vorſprung der badiſchen Mann⸗ ſchaft durch den bereits erwähnten Verſager Dilg, der nur 11 Punkte erreichte etwas zuſammen, aber Baden konnte durch ausgezeichnete Leiſtungen von Karl Stadel und Bek⸗ kert den Vorſprung vor Banern mit 2,8 Punkten halten. Beſter Einzelturner war Karl Stadel vor Beckert und dem Münchener Friedrich. 5 Geſamtergebnis: 1. Baden 547,7 Punkte, 2. Bayern 544.9 Punkte 3. Niederrhein 523,4 Punkte.— Einzelwertung: 1 Stadel⸗Baden 97,2; 2. Beckert⸗Baden 96,7; 3. Friedrich⸗Bayern 94,0; t Münder⸗Bayern 93,1; 6. Kamps⸗Niederrhein 92,4. Erſt koſten, dann reden NSK. Bei Lehmanns klopfte es. Frau Fröhlich war's. Nur einen Teelöffel Salz wolle ſie ſich ausleihen.„Wenn Urſel aus der Schule kommt, ſpringt ſie ſchnell zum Kaufmann herum und holt ein Pfund. Soll ſie Ihnen was mitbrin⸗ gen Frau Lehmann? Hmmmm...! Wie riecht das ſchön bet Ihnen! Grüne Bohnen etwa?“ Frau Lehmann lachte. „Sie haben aber eine feine Naſe, Frau Fröhlich! Stimmt! Uebrigens... So etwas Herrliches von Trockengemüſe.“ rockengemüſe?“ Frau Fröhlich ſprach das Wort, als habe ſie auf ein Pfefferkorn gebiſſen.„Etwa Drahtverhau? Brrr... Kenne ich aus dem Weltkrieg! Hat mich meine Mutter mit jagen können. Kommt nicht in meinen Topf!“ Frau Lehmann faßte die Hand ihrer Nachbarin und zog ſie ſanft in die Küche.„Nun ſchauen Sie mal, ob das hier Drahtverhau iſt! Bitte...“— ſie pikte ein paar dampfende Bohnenſtücke aus dem Topf—„.. koſten Sie nur!“ Frau Fröhlich tat es. Je mehr die Kostprobe auf ihrer Zunge ver⸗ ging, umſo weniger Pfefferkorn⸗Anmutsfältchen zeigten ſich auf ihrem Geſicht.„Wirklich großartig, wie Friſchgemüſe!“ „Sehen Sie, Frau Fröhlich! Erſt koſten, dann reden! Von Drahtverhau keine Spur! Das Trockengemüſe, das es heute gibt, iſt 1a! Alles beſte Ware, mit Spezialmaſchinen her⸗ geſtellt. Kein Miſchmaſch! Die ſchönſten Sommergemüſe können Sie ſich damit in den Kochtopf zaußern, Karotten, allerhand Kohlſorten, Spinat uſw. Wenn Sie das Ihrem Mann vorſetzen, holt er den Strohhut vor, ſo mitten fühlt er ſich im Hochſommer! Und kinderleicht zu handhaben! Die Zubereitung geht einszweifir ohne langes Fadenabziehen und Putzen! Hier iſt Salz. Nehmen Sie doch ſchon einen gan⸗ daß ihn dieſe Müllergret, von der ihm Brenken ſo kurioſes geug erzählt hat, und die des Nachts ſo geheimnisvoll auf dem Neckar ſpazierenfährt, nicht mehr intereſſiert als irgend⸗ ein Fräulein Unbekannt in Heidelberg. Ein bißchen Stimmungszauber neulich— nichts weiter. Das macht am Ende die ganze Landſchaft hier, nicht wahr? Gar keine Rede davon, daß einem dieſe Müllergret gleich nach dem erſten Anſchau'n ſo feſt in Herz und Gedanken ſäße, daß man nicht mehr davon loskäme! Gott bewahre. Und wenn Heinrich nun einige Tage ſpäter ſo langſam um die Mittagszeit aus der Stadt heraus⸗ ſchlendert und ſuſt nach der Richtung in die Wälder hin verſchwindet, wo eine Mühle liegen könnte, ſo iſt das eben ein Spaziergang wie ſo viele andre ſchon, die er gemacht hat. Man wird ſich ja doch wohl die Mühle anſehen können? Waldmühlen haben doch ihren beſonderen romantiſchen Reiz. Und wenn das Mühlrad ſo durch einen Waldbach ſchaufelt, der mit Gebrauſe aus einer Schlucht ſtürzt und dann, durch ein Wehr gebändigt, mit ſeiner Kraft Räder und Rader treibt, und es riecht ein bißchen nach Mehlſtaubd mitten im Waldgrün, hei— ſowas ſieht ſich doch gut an? Und ſowas ſieht er doch für ſein Leben gern! Und wenn dann zu einem der Fenſter heraus vielleicht gar wieder die tiefen Augen aus dem blaſſen Geſicht heraus⸗ ſchauen ſollten. g 5 Da ſpürt Heinrich Lindenkamp einen leichten Stich im Herzen, ſein ſchon etwas gebraun tes Geſicht kriegt noch mehr Farbe und er ſchwenkt die Mütze und ſagt zu ſich ſelber: 8 Aber du gehſt doch bloß ſo ein bißchen ſpazieren, Hein⸗ rich, was kümmern dich denn ſchwarze Augen und roſt⸗ braunes Haar! Sei geſcheit! 3 3 Und hat doch mit einem Male eine Hitze in den Adern, die nicht nur von der lieben Mittagsſonne herrührt. Beorſezung lotet S Se 8882 4. Walther⸗Baden 93,8; %%%—U—U— m —ů Sommer 1940, und ein Zerſtörer! mitfahrenden Flottillenchef zum Angriff angeſetzt. von Sizilien mit 482 Mann vernichtete Schnellboots⸗Erfolg im Kanal Kapitänleutnant Klug erhielt das Ritterkreuz. Von Kriegsberichter P. P. Möbius. P. Eine drahtige Geſtalt, ſchlank in der Hüfte, ſportlich — ein ruhiges geſammeltes Geſicht mit grauen, ſchalkhaft blickenden Augen— das iſt Kapitänleutnant Klug. Im Knopf⸗ doch des Eg. 2, das er ſich in Norwegen holte, links auf der Bruſt das EK. 1, verliehen nach der Verſenkung der drei erſten Feindſchiffe, und rechts das Spanienkreuz, Verwundeten⸗ abzeichen, Zerſtörerabzeichen... es iſt alles da! Und nun das Ritterkreuz! Von rund dreißig Feindfahrten kam er achtmal mit Beute zurück; einmal knackte er in einer Nacht gleich zwei Tommys — alles zuſammen ſind das 49 500 BR T., verſenkt ſeit, „Ran!“ iſt ſeine Parole. 5 „Ran!“ ſteht ſchlicht, aber als ein gutes, männliches Sol⸗ datenwort am Bug ſeines Schnellbootes.„Ran!“.. Das war im Weſtteil des Kanals ſüdlich Brighton... Stunden waren die Boote auf Suche nach Beute geweſen. Plötzlich gibt eines der Boote etwas Alarmierendes durch:„An Back⸗ bord Fahrzeug. Greife an!“ Die Schnellboote ſind in wenigen Augenblicken von dem Mit Höchſt⸗ fahrt raſen ſie davon. Da iſt der Dampfer! Da noch einer! nd dahinter wieder einer!. Jetzt zeigt ſich, wie die Kriegsmaſchinerie der Flottille Aadellos eingeſpielt iſt. Jedes Boot hat ſich einen Frachter aufs Korn genommen.. Kapitänleutnant Klug iſt fertig zum Torpedoſchuß... noch einen Zahn mehr drauf!... das Ruder flitzt wie ein Kreiſel, kurze harte Kurve.. jetzt liegt das Opfer richtig! Schuß! Und kaum iſt der Torpedo aus dem Rohr, wächſt mit dunklem Krach backbord querab ein Rieſenpilz aus Rauch und Trümmern, detoniert es an Steuerbord, rummſt es voraus! In zehn Sekunden gibt es drei Exploſionen und jede bedeutet einen tödlich getroffenen engliſchen Frachter! Der Schuß iſt aus dem Rohr.. da ſchlägt jedes Schnell⸗ boot einen Haken! Die Boote jagen zurück, woher ſie gekom⸗ men ſind, zurück, aus dem Feuerbereich der engliſchen Zer⸗ ſtörer, die den Geleitzug ſchützen ſollten. Nun liegen ſie genau auf Gegenkurs. Da! Schatten! Es ind wirklich Schatten! Drei.. vier... und mehr! Eng⸗ diſche Frachter! Die zweite Hälfte des engliſchen Geleitzuges. „Ran!“ Schuß! Neues Opfer! Neuer An ⸗ griff! Schuß! Wie die Wölfe brechen die deutſchen Schnellboote in die Herde des engliſchen Geleitzuges ein. Detonationen überall... Den Kommandanten iſt die Lage ſchnell klar geworden. Die ganze Flottille iſt ſenkrecht zwiſchen 110 in zwei Kolonnen nebeneinanderlaufenden Engländer ge⸗ oßen. Dieſes Schützenfeſt war ſo recht nach dem Geſchmack des jüngſten Ritterkreuzträgers, der mit 8000 verſenkten Tonnen völlig unbeſchädigt wie alle ſeine Kameraden nach Hauſe kam. Mit einem Schmunzeln ſpricht er von dieſer Unternehmung, bei der im Handumdrehen aus dem geordnet fahrenden Geleit⸗ zug ein wild durcheinander kurvender Haufen Schiffe wurde, die ſich ſelbſt und rem mitgegebenen Schutz nach beſter Kraft im Wege waren. Der ſchwer beſchädigte Kreuzer„Sheffield“. Der durch italieniſche Luftſtreitkräfte im Mittelmeer ſchwer beſchädigte leichte Kreuzer„Sheffield“ gehört zu der gleichen Schiffsklaſſe wie der am 20 Januar in der Straße „Southampton“, Von den fünf Kreuzern dieſer„Glasgow“-Klaſſe wurde eine Einheit laut Wehrmachtsbericht vom 10 April 1940 bei den Shetlandinſeln durch ein deutſches Unterſeebdot unter dem Befehl des damaligen Kapitänleutnants Hartmann korpe⸗ diert und verſenkt Die Kreuzer der„Glasgow“-Klaſſe ha⸗ ben eine Waſſerverdrängung von 9100 Tonnen Sie ſind mit 12 15,2⸗em⸗Geſchützen acht ſchweren und zwölf leich⸗ ten Flakgeſchützen ſowie ſechs Torpedorohren beſtückt. Die, Beſatzung umfaßt 700 Mann. Nur fünf Tote in Sevilla. Die Zahl der Toten des Exploſionsunglücks in Sevilla üſt nach dem jetzt feſtſtehenden Ergebnis weit geringer, als befürchtet wurde. Sie beträgt fünf. 90 Verletzte befinden ſich noch in den Krankenhäuſern. Der Iral will mit England nichts zu tun haben. Ankara, 16. März. Da die engliſche Propaganda im 1 die offenſichtlichen Mißerfolge der Köderreiſe dens in den Nahen Orient ausſchließlich auf die Verbreitung myſteriöſer Gerüchte angewieſen iſt und in dieſe auch die e e des engliſchen Außemmifiſters mit dem raliſchen Außenminiſter einbezog, hat Taha Maſchimi, der fraliſche Miniſterpräſident, eine Erklärung abgegeben, in der er klarſtellt, daß die Beſprechungen für den Irak keinerlei Auswirkungen mit ſich brächten. Er betonte darüber hinaus, daß die Regierung in keinem Falle einen Eingriff in inner⸗ traliſche Angelegenheiten zulaſſen werde. 5 Mörder hingerichtet. DNB. Berlin, 16. März. Am 15. März iſt der am 17. September 1912 in Penkun, Kreis Randow, geborene Her⸗ mann Sandmann hingerichtet worden, den das Sondergericht in Hannover zum Tode verurteilt hatte. Sandmann, ein rde vorbeſtrafter Verbrecher, hat einen Mitgefangenen er⸗ Mordet. a 5 —— 2—— Nationaltheater Mannheim Erſtaufführung„Die vier Geſellen“. Das in Mannheim zum erſten Male aufgeführte Luſt⸗ 1 iel„Die vier Geſellen“ von Jochen Huth fand eine freund⸗ iche Aufnahme. Neben der Kunſt der Darſteller iſt dies vor allem dem Stoff zu verdanken, und viele der Zuſchauer und beſonders der Zuſchauerinnen werden ein vertrautes Milieu und ſich ſelbſt in manchem wiedererkannt haben. Wenn man ührt wird, ſo iſt die Anteilnahme an dem Geſchehen auf der ühne ſofort hergeſtellt.„Mein Luſtſpiel iſt ein Verſuch, den Alltag unſeres heutigen Daſeins auf die Bühne zu bringen“, s Pe mitten hinein in einen Betrieb, in das Berufsleben ge⸗ ſo ſchreibt der Verfaſſer ſelbſt, um fortzufahren:„Ich glaube nicht, daß irgendjemand ſtöhnt, wenn ſich der Vorhang nicht über einer ſtimmungsvollen Landhausterraſſe öffnet, ſondern Aber einem ihm mehr oder weniger bekannten Fabrikbüro“. Bei Beginn des Spiels hört man Räder ſurren und Maſchi⸗ nen laufen, für viele eine bekannte Melodie. Freilich, bis das Stück ſelbſt f kommt, vergeht der ganze erſte, aus zwei Bildern beſtehende Akt. Erſt im zweiten Akt kommt Fluß in die Handlung, die dann flott weiterläuft bis zum Ende. Die vier Geſellen ſind nicht etwa junge Männer, ſon⸗ dern junge Mädchen, Schülerinnen der Kunſtakademie, die ſich auf eigene Füße geſtellt und ein Neklamebüro unter! Namen„Die vier Geſellen“ gegründet haben.„Das Geſchäfts⸗ intereſſe geht vor dem Privatintereſſe“, ſo lautet ihr Grund⸗ Verletzungen waren Bregenzer beim Fällen eines Baumes ein Fuß abgeſchlagen. ſatz und Schwur. gebauten Szenen. Waärnie verſtand Klaus W. Krauſe ſeinem dem Aus Baden und den Nachbargauen Heidelberg.(Obſtbau im Bezirk ee Wie auf einer Tagung der Obſtbauvereine Heidelberg be⸗ kanntgegeben wurde, ſind in den letzten Tagen die Neuanlagen fertiggeſtelt worden, womit der Verein eine Großobſtanlage von 1600 Bäumen beſitzt. f () Pforzheim.(Leiche geländet.) In Enzberg wurde die Leiche eines 72jährigen Mannes aus Kieſelbronn geländet, der ſeit drei Monaten vermißt wurde. Es liegt ein Unſall vor. () Pforzheim.(Kind im Bach ertrunken.) In Erſingen lief in einem unbewachten Augenblick das andert⸗ balbjährige Kind eines Einwohners aus dem Haus und fiel in den in der Nähe vorbeifließenden Bach. Obwohl der An⸗ fall bald bemerkt worden war und man das Kind geborgen hatte, blieben Wiederbelebungsverſuche erfolglos. () Gaggenau.(Zur großen Armee.) Im Alter von 82 Jahren nerſchied Steuerbeamter, a. D. Karl Grim⸗ mer, der am Feldzug 1870-71 teilgenommen hat. (—) Aeberlingen.(Tödlich verunglückt.) Ober⸗ sekretär Haus Sieber beim Bayeriſchen Statiſtiſchen Landes⸗ amt, der aus Ueberlingen gebürtig iſt, hat in München durch einen Unfoll das Leben verloren. Er wurde auf einem Vor⸗ orlbabnhof von einem Zuge erfaßt, zur Seite geſchleudert „Jetfitt ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod ſofort ein⸗ Der Verunglückte ſtand im 51. Lebensjahre und war iegsbeſchädigter. Er hatte 1914 bei den Kämpfen in Lolhkingen ein Bein verloren. (—) Konſtanz.(Schwerer Anfall auf einem Bodenſeeſchiff.) Beim Anlegen des Dampfers„Stadt Meersburg“ in Unteruhldingen geriet der 29jährige Matroſe Karl Wenzler von hier in das Drahtſeil, das zum Feſtmachen des Schiffes benutzt wird. Dem Matroſen wurde ein Bein oberhalb des Knies abgeriſſen. Der Schwerverletzte wurde in das Krankenhaus Meersburg eingeliefert. 5 (—) Konſtanz.(Aſozialer kommt in Siche⸗ rungsverwahrung.) Das Landgericht verurteilte den 46jährigen Alfred Müller aus Sigmaringen zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und ordnete Sicherungsverwahrung an. Müller, der bereits zehn Jahre im Gefängnis oder Zucht⸗ haus zugebracht hat, hatte ſich nach Entlaſſung aus dem Ge⸗ fängnis im März 1940 verſchiedener Betrügereien in einigen Orten des Seegebiets ſchuldig gemacht. Sennheim(Elſ.).(Im Steinbruch abgeſtürzt.) Der 41jährige G. Riſſacher hatte dieſer Tage ſeine Angehöri⸗ gen in Rimbach im Kreis Gebweiler beſucht. Auf dem Heim⸗ wege ſtürzte er auf der ſteilabfallenden Straße beim Stein⸗ bruch ſo ſchwer mit dem Rade, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch liegenblieb. Er wurde in bedenklichem Zuſtande nach Sennheim ins Krankenhaus gebracht. Ingelheim a. Rh.(Bulle greift eine Bauers ⸗ frauſan.) Als man auf einem Gut einen Bullen zum Schlachthof abtransportieren wollte, wurde er plötzlich wild, drückte beim Herausgehen aus dem Stall den Landwirt an die Wand nahm ſeine herbeieilende Frau auf die Hörner und ſchleuderte ſie ebenfalls wider die Wand. Sie erlitt eiue ſchwere Handverletzung, die derart unglücklich war daß ihr das Glied eines Fingers abgenommen werden mußte. Darmſtadt.(Wegen Kuppelei beſtraft.) Wegen Kuppelei wurde von der S'rafkammer ein Darmſtädter Ehepaar zu je ſechs Monaten Gefängnis verurteilt Gegen den Ehemann wurde wegen Fluchtverdacht Haftbefehl erlaſ⸗ ſen. Der Mann iſt bereits öfters vorbeſtraft und brachte einige Jahre in der Fremdenlegion zu, während die Frau wegen ihres ſchlechten Lebenswandels jahrelang unter be⸗ hördlicher Kontrolle ſtand. 8 8 — Neckartenzlingen.(Zweijähriges Kind ver⸗ mißt.) Seit Dienstag wird der zweijährige Junge der Familie Eiſinger rmißt. Man befürchtet, daß das Kind, das vor dem Elternhaus geſpielt hatte, in einem unbewachten Augenblick an den Mühlkanal der Erms lief und dort ertrank. — Tailfingen, Kr. Balingen.(Gefährliches Spie! Das Schießen mit Kinderpiſtolen unter Verwendung der kleinen roten ſogenannten„Käpſele“ iſt eine durchaus harm⸗ loſe Sache. Füllt man jedoch eine größere Anzahl dieſer Pulverplättchen in Röhren, zwiſchen Schraubgewinde uſw. ſo können die auf dieſe Weiſe ausgelöſten Exploſionen ſchlimmſte Folgen nach ſich ziehen. In Tailfingen ſtopfte ein elfjähriger Junge zahlreiche Käpſele in eine leere Patronen⸗ hülſe und brachte ſie zur Entzündung. Die Detonation war ſo ſtark, daß ihm der kleine Finger der linken Hand weg⸗ geriſſen wurde. Ebenſo gut hätte die Ladung natürlich auch ins Geſicht gehen und noch größeren Schaden anrichten kön⸗ nen. Eltern werden daher gut tun, ihre Jungen auf die Ge⸗ fährlichleit ſolchen„Spiels“ hinzuweiſen. — Diächingen, Kr. Ehingen.(Beim Anhalten ſcheuender Pferde verletzt.) Durch die Schläge beim Baumfällen ſcheuten die Pferde des Altgemeindepflegers Stiehle. Stiehle, der die Pferde anhalten wollte, kam zu Fall und brach das linke Bein. 5 — Altſteußlingen, Kr. Ehingen.(Sturz vom Wa⸗ gen.) Als der Pfründner Anton Renner mit Güllenfahrer beſchäftigt war, ſtürzte er anſcheinend infolge eines Schwin⸗— delanfalls vom Wagen und blieb bewußtlos liegen. Dis 55 ſchwer, daß er bald nach der Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus verſchied. 5 » MWehingen, Kr. Tuttlingen.(Unfall im Walde.) Im Waldteil Rubäcker wurde dem 66jährigen Maurer Jof N Man brachte den Verunglückten in das Kreiskrankenhaus Tuttlingen. 5 Auch der Mann hat keine Rolle zu ſpie⸗ len in ihrem Leben, ſo geloben ſie ſich gegenſeitig— wider ihre eigene Natur. Daß dieſe doch ſtärker iſt, erweiſt dann wie ſticht anders zu erwarten— die Entwicklung und der Zu⸗ ſammenbruch ihres hochmütigen Gelöbniſſes und ihres Unter⸗ nehmens. Eine nach der andern folgt dem ſtärkeren Ruf, dem Ruf des eigenen Herzens und der Natur. Wie dies, zunächſt heimlich, dann in einem offenen Abfall von der„Banner⸗ trägerin“ erfolgt und wie dieſe ſelbſt zu ihrer wahren weih⸗ lichen Beſtimmung findet, ſchildert das Stück in netten, leicht Die flüſſige, unter der Regie von Hans Becker ſtehende Aufführung hat karrikaturhafte Uebertreibungen vermieden und ſo dem Stück den Charakter des Lebensnahen und Volkstümlichen gewahrt. Hans Becker ſelbſt gab in einer der köſtlichſten Szenen als ſchüchterner Regierungsrat Hintze eine Probe ſeiner Charakteriſierkunſt, die ihm Beifall mit⸗ ten im Spiel eintrug. Die vier Geſellen wurden durch Kitty Dore Lüdenbach, Ellen Mahlke. Annemarie Collin und Hanſi Thoms(dieſe wie ſtets, mit einer beſonders per⸗ ſönlichen Note) nett und ſympathiſch verkörpert. Güte und Profeſſor Lange zu verleihen(in der Maske freilich etwas antiguiert. Einen echten Berliner Jungen brachte Benno Sterzenbach auf die Bretter während Karl Pſchigode den„Haupfſieger“ gefällig darſtellte. Sehr anſprechend waren auch die Bühnenbilder von Ernſt Bekker. Das Publikum vergnügte ſich und dankte durch ſtarken Beifall. l 8 5 Cornel Serr. Mittwoch, 19. März: 2. Schüler⸗Korſte 3. Obercheiniſche Kunſtausſtellung Eröffnung am 5. Apr! in Baden⸗Baden. NS. Ant 5. April. d. J. wird in der Ständigen Kunſt⸗ ausſtellung der Lichtentaler Allee in Baden⸗Baden die 3. Oberrheiniſche Kunſtausſtellung, die in Zuſammenarbeit des Chefs der Zivilverwaltung für das Elſaß, Abt. Volksaufklä⸗ rung und Propaganda, und des Badiſchen Miniſteriums des Kultus und Anterrichts veranſtaſtet wied, eröffnet. Etwa 300 der beſten Werke der Malerei und der Plaſtik aus Baden und dem Elſaß werden ausgeſtellt worden. Es iſt indeſſen eine erheblich größere Zahl von guten Werken eingegangen, die aber nicht gleichzeitig zur Schau ge⸗ bracht werden können. Nachdem im Verlauf der erſten Wochen eine gewiſſe Anzahl verkauft ſein wird, werden diejenigen, die zwar angenommen, aber bei der Eröffnung nicht berückſichtigk werden konnten, noch ausgeſtellt werden. Maßſtab für die Annahme bildete in ſedem Fall die Qualität. Und dieſes iſt erfreulich hoch. Die Baden⸗Badener Ausſtellung, die ſtets eine beſonders repräſentative Schau oberrheiniſchen Kunſt⸗ ſchaffens war, unterſcheidet ſich in ihren Abſichten von den Weihnachtsausſtellungen der bildenden Künſtler, die vor allem den meiſt aus dem Krieg zurückgekehrten bildenden Künſtlern des Elſaß eine sofortige Verkaufsmöglichkeit geboten haben. In den Moliven tritt ſtark das Kriegsgeſchehen in Erſcheinung. Eine ganze Reihe von Werken ſind unmittel⸗ bar draußen auf den Kriegsſchauplätzen entſtanden; in an⸗ deren ſpiegelt ſich die große Zeit in Bildern aus der Heimat. — Klarſtellung zu der Anordnung über das Neubau⸗ verbot. Der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirtſchaft veröffentlicht unter den amtlichen Mitteilungen, Heft 2„Der Deutſche Baumeiſter“, folgende Bekanntmachung: „Von verſchiedenen Seiten erfahre ich, daß über den Begriff „Geſamtbauſumme'(ogl. den Paragraphen 2, Ziffer 2 der 9. Anordnung vom 16. Februar 1940) Unklarheiten bs⸗ ſtehen. Zur Klarſtellung bemerke ich folgendes: Unter„Ge⸗ ſamtbauſumme' im Sinne der 9. Anordnung fallen alle Koſten, die für die Beſchaffung der Bauſtoffe, für ihre Ver⸗ arbeitung in Werkſtätten und für das Verbauen an Ort und Stelle erforderlich ſind. Dabei iſt es bedeutungslos, ob die Bauſtoffe ganz oder zum Teil, zum Beiſpiel infolge ee ſchon vorhanden ſind. Die Bauſtoffe ſind alſo in ihrem vo len Wert in die Geſamtbauſumme einzubeziehen. 1 0 zäh⸗ len zu der ee alle Erdarbeiten ſowie alle Auf⸗ wendungen, die für die Herſtellung von Fundamenten für Maſchinen uſw. notwendig ſind. Dagegen fallen die Koſten für die Maſchinen ſelbſt nicht unter den Begriff Geſamtbau⸗ ſumme. Das gleiche trifft für bewegliche Einrichtungsgegen⸗ ſtände und dergleichen zu.“ Die Zuſchüſſe für die Kaninchenzucht NSG. Wie kürzlich berichtet. gewährt der badiſche Mini⸗ ſterpräſident außer den vom Reich zur Verfügung geſtellten Zuſchüſſe für Stallum⸗, Ein⸗ oder Neubau zur erſtmaligen Anſchaffung von Zuchthäſinnen namhafte Beträge. Die Anträge auf Reichszuſchüſſe und Landesbeihilfen werden bei den örtlichen Kaninchen⸗ und Kleintierzuchtver⸗ einen eingereicht. Der Antrag für die Neichszuſchüſſe wird über die Landesfachgruppe der Kaninchenzüchter an die Lan⸗ desbauernſchaft weitergeleitet, welche die Entſcheidung trifft. In allen Fragen der Kaninchenzucht und haltung wen⸗ vereine, die auch die Vermittlung der Zuchthäſinnen durch⸗ foͤhren und gerne bereit ſind, auch ohne Erwerb der Mitalied⸗ ſchaft, unentgeltlich Auskunft und Ratſchläge zu erteilen. det man ſich an die örtlichen Kaninchen⸗ und Kleintierzucht⸗ Der Belchenwirt geſtorben. i Zwei Tage vor ſeinem 77. Geburtstag ſtarb an den Folgen einer Angina unerwartet Belchenwirt Stiefvater. Geboren am 14. 3. 1864 am Fuße des Belchens bereitete be Stiefvater gründlich auf ſeinen Beruf vor. So weilte ek, bevor er 1893 das Belchenraſthaus übernahm, in Paris, Le Havre, Newyork, London und in Irland. 43 Jahre dewirtſchaftete er das Belchenraſthaus, das er im Laufe der Jahre zu einem ſchönen Berghotel ausgebaut hatte. Stief⸗ vater hat ſich um die Erſchließung des ſüdlichen Schwarz⸗ waldes und beſonders um die Anlegung des Belchen⸗Rund⸗ weges ſehr verdient gemacht. Er iſt Mitgründer des Ski⸗ clubs Schönau⸗Belchen und über 40 Jahre Mitglied des Schwarzwaldvereins. Im Mai vergangenen Jahres hatte der Verſtorbene mit ſeiner Frau Anna geb. Schätzle das Feſt der Goldenen Hochzeit feiern können. Zu Anfang dieſes Jahres hat Stiefvater das Geſchäft ſeinem Schwiegerſohn übergeben. Nur kurze Zeit der verdienten Ruhe war ihm alſo vergönnt. Beſtrafter Amgang mit Kriegsgefangenen. Der Reichsführer SS. und Chef der Deutſchen Polizei teilt mit: Am 24. Februar 1941 wurde die am 9. 6. 1919 in Singen am Hohentwiel geborene und in Singen, Bismarck⸗ ſtraße 21, wohnhafte Fabrikarbeiterin Gertrude Hanauer auf längere Zeit in ein Konzentrationslager überführt. Sie hat ſich in ehrvergeſſener Weiſe mit einem Polen eingelaſſen. steine Trennung der Friedhöfe nach Konfeſſionen. i Mülhauſen(Elſ.). Der Oberbürgermeiſter von Mül⸗ hauſen hat eine neue Friedhofsordnung erlaſſen. Darnach wird die Trennung der Städtiſchen Friedhöfe in einen katho⸗ liſchen und einen proteſtantiſchen Teil mit ſofortiger Wir⸗ kung aufgehoben. Jeder ſtädtiſche Friedhof bildet fortan eine Einheit.. 2 Mannheimer Theater ſchau Inm Nationaltheater: Montag, 17. März: Miete G 17 und 1. Sondermiete 5 G9 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 407 bis 409: Zum erſten Male: Die Petersburger Krönung. Tragödie von Friedrich Wilhelm Hymmen. Anfang 18.30, Ende! nach 21 Ahr. i Dienstag, 18. März: Miete B 18 und 2. Sondermiete Beg und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 418 bis 419. 431: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Anfang 13.30, Ende 21.15. Uhr. 85 8 Mittwoch, 19. März: Miete M 18 und 2. Sondermiete Me 9 und für die NSch.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 438, 440: Die Zau⸗ berin. 1 5 von Peter Tſchaikowſky. Anfang 18, Ende 21.15 Uhr. 0 3 Im Reuen Theater Moſengatten: Dienstag, 18. März: 1. Schüler⸗Vorſtellung für Boltsſchule Mannheim: Minna von Barnhe Luſtſpiel von Leſſing. Anfang 17, Ende 19.15 Volksſchube Mannheim: Minna von Luſtſpiel von Leſſing. Anfang 17, Lolcale Nuudocliau Die Helden⸗ Gedenkfeier in Geckenheim. Im ſtrahlenden Frühlingsſonnenſchein fand auch hier an dem Planken⸗Kriegerdenkmal eine erhebende Totenge⸗ denkfeier für die Gefaltenen ſtatt under Teilnahme der hie⸗ ſigen Garniſon, den Organiſationen der Partei, des Vereins ehemaliger Soldaten, der Vereine und ſtarker Teilnahme der Bevölkerung. Die Feier wurde eingeleitet durch Pg. Hetzel. Ein Muſikſtück leitete über zur Anſprache des hie⸗ ſigen Bat.⸗Kommandeurs, der darauf hinwies, daß das ganze deutſche Volk ſeinen gefallenen Helden gedenkt. Das Heldenblut, das in dieſen beiden Kriegen gefloſſen, ſei nicht umſonſt geweſen. Es hat den deutſchen Willen wieder ge⸗ ſtärkt, und dem Führer in ſeinen Unternehmungen die nö⸗ tige Kraft gegeben. Trotz der hingeſtreckten Friedenshand hat der Gegner nichts anderes gewollt, als den Kampf. Die Opfer dieſes Kampfes legen uns die Verpflichtung auf, zu danken und zu dem Gelöbnis:„Wir kennen nur einen Willen, der heißt Kampf und einen Glauben, der heißt Sieg“. l Die Fahnen ſenken ſich, und unter den Klängen des Liedes vom„Guten Kameraden“ und feierlich geſprochenen Führerworten wurden Kränze am Ehrenmal unter Verle⸗ ſung der Namen der Gefallenen niedergelegt. 20 Mit dem Abſingen der vaterländiſchen Lieder und dem Sieg Heil auf den Führer fand die erhebende Feier ihren Abſchluß. Hauptverſammlung des Turnerbund Jahn. Am geſtrigen Sonntag hielt der Turnerbund Jason ſeine Hauptverſammlung im Kaiſerhof ab. Zunächſt wu de der Toten ehrend gedacht. Die üblichen Rechenſchaftsberichte bewieſen, daß trotz des Krieges mit all ſeinen Schwierig⸗ keiten die Arbeit in faſt allen Ableilungen aufrecht erhal⸗ ten und ſogar erfolgreich durchgeführt werden konn e. Nach außen trat dies ducch ein Kameradſchaf streffen Ende des verfloſſenen Jahres, durch aktive Beteiligung bei WHW.⸗ Veranſtaltungen und durch Tei nahme an den Handball⸗ ſpielen u. a. in Erſcheinung. Auch die Vermögensverhält⸗ niſſe ſind in beſter Ordnung, obwohl ein Drittel der Mi⸗ glieder zum Heeresdienſt eingezogen ſind und Einnahmen aus Veranſtaltungen nicht zu verzeichnen ſind. Mit Recht galt deshalb der Dank und die Anerkennung des Vereins⸗ führers den Fachwarten, die durch ihre opfervolle Arbeit eine vaterländiſche Tat vollbracht haben. Es war deshalb auch ſelbſtverſtändlich, daß nach Entlaſtung des Veleins⸗ 5 führerringes der Vereinsführer ſämtliche bewährte Kräfte wieder zur weiteren Mitarbeit beſtätigte. Neu beſtätigt wurde als Sportwart Anton Ruf. Als Stellvertreter des Spielwartes Hermann Eder II. Leiterinnen der Schülerin⸗ nen⸗Abteilung wurden Frau Lieſel Winkler, Käthe und Betti Bauſch. Frauenturnwartin Frau Emma Volk. Als Turnwarte Paul Sauer und Arthur Koger. Beiſitzer: Karl Baumann, Paul Koger. Der Haushaltsvoranſchlag wurde ebenfalls genehmigt. Zu Punkt Verſchiedenes wurde die Durchführung eines Schauturnens geplant. Das Frauen⸗ und Männerturnen wird wieder aufgenommen. Mit eilndring⸗ lichen Worten des Vereinsführers zur energiſchen Weiter⸗ arbeit und einem„Sieg Heil“ auf den Führer ſchloß die harmoniſch verlaufene Verſammlung. * Zuchthaus ſtatt Todesſtrafe. Das Sondergericht ver⸗ urteilte den Karl Wilhelm Moreika aus Bochum wegen Ver⸗ gehens gegen die Kriegsſonderſtrafrechtsverordnung zu zehn Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Moreika ver⸗ ſtieß ſkrupellos gegen die Intereſſen des im Daſeinskampf ſtehenden deutſchen Volkes. Er zeigte ſich dabei gerade ſo Ulftreu, unſtet und charakterlos wie in ſeinem Beruf und nach feiner Vorſtrafenliſte. Moreika hat ez nur beſonderen Um⸗ ktänden zu verdanken, daß das Gericht von der Verhängung der Todesſtrafe abſah. 5 5 Gefängnis für Geldhamſter. Das Mannheimer Son⸗ dergericht verurteilte den 57fährigen Karlsruher Fabrikanten Hermann H. wegen kriegsſchädlichen Verhaltens zu vier Monaten Gefängnis und Einziehung der im Geheinnſach auf⸗ geſpeicherten 66000 Mark. Der Angeklagte war dem Steueramt aufgefallen, offenbar durch allzu„zurückhaltende“ Steuererklärungen mit nur 10000 bis 12 000 Mark Jahres⸗ derdienſt. Bei einer Hausſuchung am 14. 12. zauberten die Beamten aus einem Geheimfach des Geldſchrankes den gro⸗ ben Barbetrag von 86 000 Mark hervor. Er ruhte dork gebß⸗ lenteils ſchon ſeit dem 13. November 1939, alſo über den kritiſchen Steuerſtichtag des Jahreswechſels hinweg. H. wurde bereits wegen Steuerhinterziehung beſtraft. Das Arlaubsrecht im Kriege Einen Geſamtüberblick über das geltende Urlaubsrecht der privaten Wirtſchaft im Kriege gibt in den Monatsheften für NS.⸗Sozialpolitik Oberregierungsrat Hans Küppers vom Reichsarbeitsminiſterium Bekanntlich iſt durch eine Anord⸗ nung des Reichsarbeitsminiſters das Urlaubsjahr 1940 bis zum 30. Juni 1941 verlängert worden Bis zu dieſem Zeit⸗ punkt ſoll der rückſtändige Urlaub für das Jahr 1940 gegeben werden. Wie für das Urlaubsjahr 1939 mußte auch für das Urlaubsjahr 1940 eine ausnahmsweiſe Abgeltung des Urlaubs⸗ anſpruches zugelaſſen werden. Sie iſt jedoch nur dann zuläſſig, wenn die Freſſtellung von der Arbeit ſich infolge des Kriegs⸗ zuſtandes als unmöglich erweiſt. Weitere Vorausſetzung iſt die Zuſtimmung des Reichstreuhänders der Arbeit. Ein An⸗ ſpruch des Gefolgſchaftsmitgliedes auf Abgeltung des Urlaubs wird durch die getroffene Regelung nicht begründet. Für Ge⸗ folgſchaftsmitglieder die zum Wehrdienſt einberufen wor⸗ den ſind, iſt beſummt, daß der vor der Einberufung entſtan⸗ dene Urlaubsanſpruch wie bei ausgeſchiedenen Gefolgſchafts⸗ mitgliedern abzugelten iſt, ſoweit er noch nicht erfüllt wurde. Die zum Wehrdienſt einberufenen Gefolgſchaftsmitglieder be⸗ nötigen zur Ordnung perſönlicher und häuslicher Angelegen⸗ heiten in der Regel etwas Frelzeit für einen oder mehrere Tage vor dem Geitellungstag. Dieſe Freizeit ſoll von den Be⸗ triebsführern nicht verſagt werden, wenn das Gefolgſchafts⸗ mitglied rechtzeitig einen entſprechenden Antrag ſtellt. Soweit Einberufene ihre Geſtellungsbefehle kurzfriſtig erhalten, ſollen ſie auf Antrag baldigſt von der Arbeil entbunden werden. So⸗ weit noch ein Urlaubsanſpruch beſteht, kann ein Teil dieſes Urlaubs noch vor der Geſtellung erteilt werden. Fehlt ein Urlaubsanſpruch, ſo würde an ſich nur unbezahlte Freiſtellung von der Arbeit in Betracht kommen. Der Reichsarbeitsminiſter hat jedoch vom Standpunkt des Lohnſtops aus keine Bedenken, wenn für die kurze Zeit der Freiſtellung der Lohn freiwillig fortgezahlt wird. Die Dauer des Erholungsurlaubs für Ar⸗ beitsurlauber betragt im allgemeinen 6 Urlaubstage Werk⸗ tätige Frauen, deren Ehemänner mindeſtens drei Mo⸗ nate wegen ihrer Einberufung zum Wehrdienſt vom Wohnort abweſend waren, erhalten auf Antrag insgeſamt bis zu 18 Arbeitstagen im Urlaubsjahr Freiheit, wenn der Ehemann von der Front beurlaubt iſt. Der Reichsarbeitsminiſter er⸗ wartet, daß die Vetriebsführer ſolchen Frauen einen kurzen Urlaub von 3 bis 4 Tagen aus Anlaß der Entlaſſung des Ehe⸗ manns aus dem Wehrdienſt bewilligen. Vögel als Helfer des Bauern Ein Rotſchwänzchen frißt taglich an Mücken und Schna⸗ zen, vor allem aber auch an Ungeziefer, das an unſeren Obſtbäumen ſitzt, faſt ebenſo viel, wie es ſelbſt wiegt, nämlich ungefähr 200 Gramm, eſne Meiſenfamilie mit ihren Nach⸗ kommen im Laufe des Sommers ungefähr einen Zentner Inſekten, wozu noch Millionen von Igſekten⸗ und Raupen⸗ eiern kommen. Da überall die Urbarmachung von Moor⸗ und Bruch⸗ flächen fortſchreitet, und auch Sträucher und Hecken oftmals ganz unbedacht entfernt werden, ſtatt daß man ſie, wo ſie nicht ſtören, für die Wogelwelt erhält und wenn möglich, noch vermehrt, finden viele der uns ſo nützlichen Tiere kein Futter und keine Niſtgelegenheiten mehr, ſodaß die Gefahr beſteht, daß ſie immer wenjger werden. Das darf aber nicht ſein, deun die Vögel verſchönen nicht nur das herrliche Naturbild unſerer Heimat, sondern ſie ſind auch in der Schädlings⸗ bekämpfung unentbehrlich. Die chemiſche Induſtrie gibt uns wohl im Kampfe gegen faft alles Ungeziefer wirkſame Mittel zur Hand, deren An⸗ wendung jedoch manchmal wegen gewiſſer Umſtände nicht immer möglich iſt, und o uns dann nur die Vögel hel⸗ ſen können. So hauſten z. B. im Thüringer Wald auf ein⸗ Winen Flächen eine Unmenge aen Kichenwicklern. Goldaftern, Biattweſnen und Buchenſpinnert, die Aſt um Aſt kahlfraßen und nur da, wo die Nogelſchwzwarte Verſuchsfelder mit Niſt⸗ geräten angelegt hatten, neh er nahezu verſchont, da die Vögel unter dem Ungerieter grändlich aufräumten und ſie ſo niederhielten. We Froſtſpirner, Kieſerſpinner und Rüſſel⸗ käſer e auftreten, hat man ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. „Es iſt alſo ſicher, daß die Erhaltung einer möglichſt pielſeitigen Vogelwelt in unſeren Wäldern und unſeren Obſt⸗ baumanlagen die beſte Gewähr dafür iſt, daß die Schädlinge nicht Akerhaud nehmen und die Bäume geſund erhalten blei⸗ ben. Auch niele Raubvögel, beſonders alle Eulenarten. dann Turmfalten und Buſtarde, ſind hervorragende Mäuſe⸗ jäger. Mer hren auf ſelnen Aeckern und Feldern, die von Märſen heilngeſucht find Sitzkrucken aufſtellt, die ſte als An⸗ liz aum neberſpähes e Bohens benutzen können, wird bald Guterhaltener Danksagung. geb. Stein NMannffeim-Secke heim, 17. März 1941. 2 Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgange unserer lieben, teuren Entschlafenen Frau Marie Transier Wtw. sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Die trauernden Hinterbliebenen. „Neuhbelten“,großblumig, Winterhert, la Markenqualitäàt, in Wundetber, plächtig gemischtem Farbenspfel. Stück in 6Prachtsotten zus. 3.- RN 10 Stück in 10 Prachtsorten zus. 4. RN 25 Stück in 25 Prachtsorten zus. i0.- RM s Kleltettosen-Neuheſten, in 6Pracht- sorten, gtoß blumig, Winterhart, zus. 5.40 RN 10 Polysnthe- Rosen in 10 Prachtsort. zus. 5.— RN Heinrich Huber 12. Rosenkulturen und Vetsend Steinfurth d. Bad- Nauheim 80 Mittelstreße 25 9 Kinder⸗ wagen zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl üb- maldllen aller Syſteme werden repariert, 5 e Näheres Zürn, Gr dſtück „Bad. Hof“ un oder Tel. 23493(12. Ar), für 20.— Mk. N ſofort zu verpachten. 8 Eier⸗Verteilung. bis 6. April 1941 gütigen Reichseierkarte werden in der Zeit bis 22. März 1941 0 Ein junges i(kinderlieb) für Privathaushalt gesucht. Direktor Dreyer, Neu-Ostheim, Trübnerstraße 9— Fernspr. 42709. g Näheres Eng. Hahm, Mannheim en Fernſprecher 28111. 1 Einige flinke N* 10 Mädchen oder jüngere Ftauen mit etwas Rähtkenntniſſen 1 ſofort geſucht. Oer Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt.- Städt. Ernährungsamt Mannheim. liefert Humm Stempel Bickon 8 Müller, Vfeſte den, wie zaſch de satet dleſen ſchädlſchen Nagern auf. räumen. Darum ſollten ir auch dieſe Vögel weitgehend dulden und ſchütſen. Ein beſonders wertvollet Vogel für den Bauern umd Zandwirt, ſelbſtverſtändlich auch für den Obſtbauern, iſt der Star, der Schnecken, Raupen, Malkäfer, Drahtwürmer und wie die Schädlinge alle heißen, in Unmengen vertilgt. Der geringe Schaden, den et ens an der Obſternte anrichtet, ift weſentlich niedriger, als der, den die von ihm vertilgten Schädlinge anrichten würden. Bachſtelzen, Fliegenſchnäpper, Meiſen, Kleiber, Baumläufer, Grasmücken, Laubſänger und viele andere helfen uns in der Schädlingsbekämpfung im Obſtgarten und die anderen im Wald, ſo viel, daß wir ihnen unſeren Schutz angedeihen laſſen ſollten, und daß wir ſie auch hegen und pflegen müſſen.. Niſtkäſten, Hecken und Büſche, Trinkſtellen, im Winter eine kleine Gabe von ölhaltigen Sämereien wie Hanf, Gur⸗ ben⸗ und Kürbiskerne, Spitzſamen und Hirſe, Leinſamen, auch teilweiſe Küchenabfälle, ſind die kleinen Gegengaben, die die Ans ſo außerordentlich nützlichen Tiere haben müſſen, und die wollen wir ihnen auch gerne geben, denn die Vögel ſind über⸗ aus nützliche Helfer des Bauern und Landwirts, ja überhaupt eines jeden, der den Boden bebaut. Wochenküchenzeitel Antegungen vom 17. bis 23. März 1941. „Montag: morgens: Buttermilchſuppe, Vollkornbrotz mittags: Gebrannte Mehlſuppe mit gebähten Weckſcheiben Selleriegemüſe, Backblechkartoffeln; abends: Graupenauflauf, Apfelauflauf, Hagebuttentee. Dienstag: morgens: Malskaffee, Vollkornbrot, Mar⸗ helade; mittags: Geröſtete Grießſuppe, Leberklöße, Sauer⸗ kraut, Schalkartoffeln; abends: Bratkartoffeln(Reſte der Schalenkartoffeln) mit Löwenzahn und gekochten Gelbrüben⸗ ſalat, deutſcher Tee. Mittwoch: morgens: Müsle, Butterbrote; Kräuterſuppe(von Peterſilie, Sauerampfer, Löwenzahn), Kartoffelſpätzle, Gemüſeplatte; abends: Bratwurſtkartoffeln, Feldſalat mit Kreſſe, Brombeerblättertee. Donnerstag: morgens: Kinder: Kakao, Vollkorn⸗ brot, Marmelade, Erwachſene: Malzkaffee, Vollkornbrot, Marmelade; mittags: Lauchſuppe, Kräuterreis, Gulaſchz Ae. Sagoauflauf mit Quark, Fruchttunke, Spitzwege⸗ Freitag: morgens: Kinder: Heiße Vollmilch, Butter, Vollkornbrot, Erwachſene: Malzkaffee, Butter, Vollkornbrot; 0 5 e Ecahier aden de. Added Dörr⸗ obſt oder eingemachtes; abends: Käſenudeln, Fenchel⸗ ſalat, Erdbeerblättertee. g 8 Samstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Mar⸗ melade; mittags: Linſenſuppe, Krautſtrudel, Schalkartoffeln, Brunnenkreſſe; abends: Kartoffelblättchen mit Peterſilien⸗ heiguß, gebratene Blutwurſt, Pfefferminztee. Sonntag: morgens: Hefekuchen, Malzkaffee; mittags: Nudelſuppe, Braten, e roh gebratene W feln; abends: Italieniſcher Salat(Reſte vom Braten), But⸗ terbrote mit Schnittlauch, Apfelſchalentee mit Zitrone. Fenchelfalat roh: Die Fenchel von den äußeren harten Schalen befreien, halbieren und 30 Minuten in Salzwaſſer legen, dann mit dem Hobel fein hobeln odet in dünne Schei⸗ ban 1 und mit Salattunte oder mit Sparmayonnalſe ma 5 6 mittags: i geen gebe 8 1 2 e 3 * Neckar- Bote Druekerei. Maßſchneiderei, Hauptſtraße 110. Aanhheim Gst. SHE OHC a Ludigsafen 22 Nel bal