Dezugsprels: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 2 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. Verkündblatt für den Stadttell Mannheim⸗Seckenhelm Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bettiebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 41. Jahrgang Deutſche Wacht im Oſten In ſeiner Rede bei der Eröffnung der umgeſtal⸗ teten Poſener Theater am 18. März vermittelte Reichsminiſter Dr. Goebbels ein überzeugendes Bild der politiſchen, völkiſchen und kulturellen Kraft des deutſchen Oſtens, der durch die befreiende Tat des Führers und die Opfer der ganzen Nation nun endgültig wieder in den Verband des großen deuk⸗ ſchen Reiches habe heimkehren können. Reichsminifter Dr. Goebbels wies darauf hin, daß erſt Fähigkeit und Tätigkeit der Germanen den Oſten über⸗ haupt erſt zu einem bewußten ziviliſatoriſchen Leben er⸗ weckt hätten Immer, wenn das Reich ſtark und mächtig ge⸗ weſen ſei, habe eine lebendige Wechſelbeziehung zwiſchen dem Oſten und dem übrigen Reich durch fruchtbaren Men⸗ ſchenaustauſch ſtattgefunden, der im Ergebnis als zuſätzlicher Kräftezuwachs für das Deutſchtum gewertet werden müſſe. In Zeiten der Schwäche dagegen, wenn die Nation ihren in⸗ neren Zuſammenhalt verloren habe, ſeien faſt zwangsläufig die ſtarken Bindungen des Reiches in ſeinen öſtlichen Raum⸗ funktionen verloren gegangen, und es habe dann nicht mehr die magnetiſche Krafk beſeſſen um ſeine peripheriſchen Teile an ſein ſtarkes Zentrum heranzuziehen. Dann habe auch immer das Polentum— zu ſtaaklicher Schöpfung unbegabt und bar jeder konſtruktiven politiſchen Geſtaltungskraft— frech ſein Haupt wieder erhoben, das vom Germanenktum hinkerlaſſene kulturelle und wirtſchaft⸗ liche Erbteil langſam aufgezehrt, um ſchließlich wieder in die narkotiſche Erſtarrung der geſchichtlichen Jormloſigkeit zurückzuſinken. Man möge ſich wohl manchmal die Frage vorlegen, ob all die verſchwenderiſchen Opfer, die das Deutſchtum im Laufe der Jahrhunderte dem Oſten gezollt habe, ſich über⸗ haupt gelohnt hätten und ob der dabei erzielte völkiſche Nutzen in einem noch erträglichen Verhältnis zum geleiſte⸗ ten Aufwand ſtehe. Dieſe Frage müßte verneint werden, wenn dieſer große geſchichtliche Prozeß in unſerer Zeit nicht 10 Erfüllung finden würde. Die lebende Generation habe en Auftrag, zu vollſtrecken, was unſere Väter in immer aufs neue ſich wiederholenden kühnen Anſtürmen begon⸗ nen, aber nicht zu Ende hätten führen können. Ihren Grund habe dieſe Tragik in der Tatſache daß der deutſche Oſten für alle unſere Vorgänger doch mehr oder weniger ein Sied⸗ lungs⸗ und nicht ſo ſehr ein Volkskumsproblem eweſen ſei. Erſt der Nationalſozialismus habe uns die ugen geöffnet für die enge Verzahnung von Fragen der Koloniſation und der Raſſe. Unter lebhafter Zuſtimmung der Zuhörer erklärte Dr Goebbels daß der Oſten für uns nicht mehr Schuttabladeplatz für im Reich geſcheiterte Be⸗ amte und Offiziere ſei, nicht mehr Experimentierfeld neuer Wirtſchaftsbehörden, kein Strafverſetzungsgebiet für kurz⸗ ſichtige Behörden, die nach dem Gründſatz verführen daß bas, was in änſerem Vatertande ſich als unbrauchbar er⸗ wieſen habe, für den Oſten immer noch gut genug, wenn KHicht ſogar zu ſchade ſei Dieſer Grundfatz ſtelle genau das Gegenteil von dem dar, was der Nationalſozialismus unter Oſtpolitik verſtehe. Uns ſei die Tatſache, daß dieſes Land infolge feiner kra⸗ giſchen geſchichtlichen Entwicklung auf dieſem oder ſenem Gebiel anderen Teilen des Reiches gegenüber etwas zurück ⸗ ſtehe, nut ein Beweis dafür, daß hier mehr getan werden müſſe als anderswo und daß daher das beſte an Menſchen⸗ material für den Oſten gerade noch gul genug ſei. a Theater und Schuten ſo rief Dr Goebbels aus, ſeien unſere Ordensburgen und die feſten Bollwerke unſeres Ko⸗ loniſattonswillens Es widerpreche alſo nicht der gegen⸗ wärtigen Zeit und ihren Erforderniſſen, wenn jetzt in Po⸗ ſen das neugeſtaltete Theater mitten im Kriege ſeine Pfor⸗ ten öffne denn man dürfe darin ja nur einen anderen er⸗ gänzenden Ausdruck bieſer harten männlichen Zeit erblicken. Der Oſten ſei unſere nationale Peripherie gegen das Polentum. 2 8 Hier gerade müſſe die Zirkulation unſeres Volksblutes im⸗ mer wieder angeregt und beſchleunigt werden Hier gerade müßten darum die hellſten Gehirne und die ſtärkſten Her⸗ zen über die das Vaterland verfüge, eingeſpannt werden. Dr. Goebbels gab im weiteren Verlauf ſeiner Rede in weit⸗ ausſchauender Darſtellung ein umfaſſendes Bild von den roßen zukünftigen Friedensaufgaben im deutſchen Oſten. Je Bauerngeſchlechter, ſo erklärte er, werden hier die Wacht halten, ein reiches unerſchöpfliches deutſches Kultur⸗ leben werde ſich hier entfalten könnn. Zeder junge Deutſche würde es für ſeine Ehre halten müſſen, wenigſtens ein paar Jahre ſeines Lebens dem 5 Oſten zu weihen. Ungezählte darunter würden hierbleiben und den Wall der Leiber verſtärken, der unſer Vaterland beſchirme.— Dr. Goebbels zeigte dann in einem Rückblick die Entwicklung des. Theaters in Poſen auf und hob hervor. daß der alte. aber ſchöne Theaterbau von den aus der Polenzeit ſtammen⸗ den Schlacken befreit und das Haus in ſeiner urſprünglichen Geſtalt und in neuem Glanze wiederhergeſtellt worden ſei. Die Koſten zu dieſem baulichen Wunder habe gleichſam in einem ſymboliſchen Akt 3 ocs ganze beutſche Voir beigeſteuert. Es habe damit zum Ausdruck bringen wollen, daß es den Oſten nicht als unwillkommenen Gaſt, ſondern als vollwertiges Glied der Familie in ſeine Gemeinſchaft aufgenommen habe. Die Neugeſtaltuna dieſes Theaters ſei Mittwoch, den 19. März 1941 nur der Anfang einer großzügigen und umfaſſenden Pla⸗ nung kulturellen Aufbaues in dieſem und in den anderen Gaues des Oſtens. In dieſem Zuſammenhang nannte Dr. Goebbels Städte wie Danzig Königsberg, Bres⸗ lau und Katteiwitz, die von jetzt ab in die beſondere pflegliche Fürſorge des Reiches genommen werden würden. Der Miniſter richtete ſodann den Gruß der Reichsregie⸗ rung in den ganzen deutſchen Oſten der nun in die Obhui des Keiches genommen ſei Das neue Theater ſolle ungezählten Men⸗ ſchen, die im Oſten für das Reich arbeiten und kämpfen an ungezählten Abenden Freude Erholung und Erhebung ge⸗ ben Es müſſe ſie aber vor allem auch mit jenem Stolz auf das Deutſchtum erfüllen den die Bürger des Reiches ge⸗ rade in dieſen Provinzen ſo dringend nötig hätten. In dieſer Stunde, ſo führte Dr. Goebbels weiter aus, gebühre der erſte Gruß in Treue und Gehorſam dem Füh⸗ rer. Er habe dieſes and zurückgeholl in den Verband des Reiches. Seine ſtaatsmänniſche und ſoldatiſche Tal bedeute die endgültige Rettung des deutſchen Oſtens Durch ſie werde. die vierhunderkjährige deutſche koloniſakſonsarbeil in die⸗ ſem ſchweiß. und blutgetränkten Lande erſt ihre Erfüllung finden. Wenn heute das Reich unter ſeiner ſtarken Führung in ſeinem ſchwerſten Schickſalskampf ſtehe ſo begleiteten un⸗ ſere Gedanken und heißeſten Wünſche ihn auf ſeinem ge⸗ ſchichtlichen Weg. Mit einem Appell an die ſchaffenden Künſtler, nun zum edlen Wettſtreit anzutreten, erklärte Reichsminiſter Dr. Goebbels die Theater in Poſen nach ihrem Umbau für er⸗ öffnet und übergab ſie im Auftrag des Führers ihrer Be⸗ ſtimmung.: Wiede 40000 Tonnen! Unterſeeboot verſeaile 35 300 Tonnen, Luftwaffe 4000 Ton⸗ nen feindlichen Schiffseraumes— Bomben auf die Hafen⸗ und Dockanlagen von Neweaftle.— Vier Sperrballone abgeſchoſſen. Dau Berlin, 18. März. Das Oberkommando der Wehr⸗ macht gibt bekannt: Ein Unterſeeboot verſenkte aus feindlichen Geleitzügen fünf bewaffnete feindliche Handelsſchiffe mit insgeſamk 35 300 BRT. 5 Bei bewaffneter Aufklärung äber der Nordſee verſenkte die Luftwaffe oſtwärks Neweaftle ein Handelsſchiff von etwa 4000 BRT. 8 In der Nacht zum 18. März bombardierten Kampfflug⸗ zeuge die Hafen und Dockanlagen von Neweaſtle. Wei⸗ tere Angriffe richteten ſich gegen Häfen an der ſchoktiſchen Oſtküſte. 5 Der Feind griff in der letzten Nacht an verſchiedenen Stellen das nordweſtdeutſche Küſtengebiel an Einige Brände in nichtmilitäriſchen Anlagen konnten ſofork gelöſcht werden. Der Einſturz verſchiedener Wohnhäuſer berurſachte Opfer an Toten und Verletzten. Ueber Dover wurden im Laufe des Tages vier Sperr⸗ bällone abgeſchoſſen.. ** 5 Wieder ein engliſches Teilgeſtändnis Newyork, 18. März. Laut Aſſociated Preß beziffert die engliſche Verſicherungsgeſellſchaft Lloyds die Berluſte der britiſchen und in Englands Auftrag fahrenden neutralen Schiffe in den erſten 18 Monaten des Krieges mit insge⸗ ſamt 1245 Schiffen mit einer Geſamktonnage von 4962 257 BRT. N Erfolg der deulſchen Flak Deutſche Flak zwang engliſche Kampfflieger zum Abdrehen. — Ziel. und planloſer Bombenabwurf auf Wohnviertel in Nordweſtdeutſchland. DB. Berlin, 18. März. In den Morgenſtunden des 18. März flogen engliſche Flugzeuge von der Küſte her in Nordweftdeutſchland ein. An der ſchnell einſetenden und ſehr wirkſamen deutſchen Abwehr ſcheiterte die planmäßige Durchführung des Angriffes. Die engliſchen Verbände ka⸗ men über das nordweſtdeutſche Küſtengebiet nicht hinaus und wurden durch das ſtändig ſtärker werdende Flakfeuer 1 ſo daß der Bombenabwurf ziel- und planlos auf f. in ſtädtiſchen und ländlichen Siedlungen er⸗ olgte. Zu den Einflügen engliſcher Kampfflieger in das nord⸗ weſtdeutſche Küſtengebiet erfahren wir noch folgende Ein⸗ en Mehrere engliſche Flugzeuge, die durch das gut⸗ iegende Flakfeuer zum Abdrehen gezwungen waren und ſich auf dem Rückflug befanden, warfen über einer mittel⸗ . Stadt Nordweſtdeutſchlands, in der ſich weder mi⸗ itäriſch noch wehrwirtſchaftlich wichtige Anlagen befin⸗ den, wahllos ihre Bombenlaſten ab. Ein Volltreffer aing in eine Mädchenſchule und richtete ſtarken Sachſchaden an. Da der Schulunterricht noch nicht begonnen hatte, ſind glücklicherweiſe keine Opfer zu beklagen. i As A-Frachter untergegangen.— Schiffskrümmer bei den f 5 Bermudas. RNewyork, 18. März Nach einer Aſſociated Preß⸗Mel⸗ dung berichtete ein amerikaniſches Küſtenwachſchiff, in der Nähe der Bermudas Teile der Brücke und des Maſtes ſo⸗ wie einen Rettungsring des US A⸗Frachters„Mahukoma“ (3512 BRT) aufgefunden zu haben. Man nimmt an daß der Frachter untergegangen iſt. Ueber das Schickſal der 25⸗ köpfigen Beſatzung iſt nichts bekannt. tokraten annehmen wird. Nr 66 Skockholm, 18. März. Der engliſche Nachrichtendienſt muß zugeben, daß die Handelsſchiffsverluſte in der mit dem 9. 3. endenden Woche„weſentlich größer waren, als in den vorangegangenen Wochen“ Man müſſe in England „auch weiterhin mit größeren Handelsſchiffsverluſten rech⸗ nen“. Ueberlebende eines verſenkten brilſſchen Dampfers berichlen Berlin, 18. März Nach einer Meldung aus Liſſabon traf in einem Hafen Portugals der in Liverpool beheima⸗ tete Dampfer„Apboceta“ ein Er hatte ſiebzehn Seeleute an Bord, die er von einem im Atlantiſchen Ozean untergegan⸗ genen britiſchen Dampfer übernommen hatte. Die Seeleute waren von der Schnelligkeit, mit der der Dampfer von deutſchen Seeſtreitkräften angegriffen und verſenkt worden war, noch kief beeindruckt. Sie berichteten. es ſei ihnen ſtrengſtens verboten worden, den Namen des unkergegangenen britiſchen Schiffes zu nennen. Aus den Schilderungen der Ueberlebenden ging hervor, daß das verſenkte Schiff zu einem urſprünglich im Geleitzug fahren⸗ den Verband gehört hatte, der ſich infolge deutſcher An⸗ ariſßz ugelbſt hatte. Das Schiff halte Flugzeugmotoren an Bord. l Oer itatleniſche Wehrmachtsbericht Erfolgreicher Angriff deutſcher Flieger gegen feindliche Flottenformation im öſtlichen mittelmeer.— Die Schlacht im Abſchnitt von Keren 9995 13— General Lorenzini gefallen. DNB. Rom, 18. März. Der italieniſche Wehrmachts⸗ bericht vom Dienstag hal folgenden Worklaut: An der griechiſchen Front Spähtrupp⸗ und Ar⸗ killerietäligkeii. Anſere Flug ſſeuge haben feindliche Flug⸗ zeugſtützpunkte mit Bomben und M. Feuer belegt. Am 16. haben Flugzeuge des deutſchen Flieger ⸗ korps eine im öſtlichen Mittelmeer auf Fahrk befindliche feindliche Floktenſormatjonen angegriffen. Bei 5715 Aktion würden zwei Schlachtſchiffe mit Torpedos ge⸗ roffen. In Nordafrika ſind feindliche Einheiten, die ſich unſeren Stellungen bei Giarabub genähert hakten, zurück⸗ geſchlagen worden. Unſere Bomber haben motoriſierke Kampfmittel, Brennſtofflager und die Anlagen eines feind⸗ lichen Skützpunktes getroffen. In der Nacht zum 17. haben feindliche Flugzeuge einen Luftangriff auf Tripolis durchgeführt. Einige Verwun⸗ dete und Schaden an Wohnhäuſern. In Oſtafrika ging die Schlacht im Abſchnitk bon Keren heftig weiter Unſere Truppen haben bei mehreren Gegenangriffen dem Feind ſchwerſte Verluſte zugefügt und wiederholte, mit zahlreichen kräften geführke Angriffe ab⸗ gewieſen. Auch die eigenen Verluſte ſind empfindlich. Ge⸗ neral Lorenzini hat an der Spitze ſeiner Bataillone den Helden kod gefunden. Im Luftkampf haben unſere Jäger ein engliſches Flug⸗ zeug abgeſchoſſen. Ein eigenes Flugzeug iſt nicht zu ſeinem Stützpunkt zurückgekehrt. Britiſche Luftangriffe auf einen unſerer Stühpunkte haben einigen Schaden verurſacht. Eine vor Berberca erſchienene ſtarke feindliche Flok⸗ kenformation hal nach heftigem Bombardement Truppen⸗ . gelandet, die unſere Beſatzung überwältigt aben. Churchill geſteht nur die Hälfe Die Engländer haben ſich mit der Bekanntgabe ihrer Schiffsverluſte in den erſten 18 Monaten des Krieges reich⸗ lich Zeit gelaſſen. Immerhin haben ſie unter der Wucht der vernichtenden deutſchen Schläge ſich zu dem Teilgeſtän d⸗ nis bequemen müſſen, daß Englands Flotte um rund fünf Millionen BR geſchädigt worden iſt. Gegenüber den tatſächlichen Verluſten bleibt die von britiſcher Seite be⸗ kanntgegebene Verluſtziffer mindeſtens um die Hälfte zurück. Es handelt ſich ja bei den neueſten engliſchen An⸗ gaben nur um die bei Lloyds verſicherten Schiffe. Daneben 6 5 es noch eine Reihe anderer Verſicherungsgeſellſchaften, eren Verluſte hier nicht berückſichtigt ſind. Auch die beſchädigten und auf Minen gelaufenen Schiffe in Höhe von vielen hunderttauſend Bruttoregiſter⸗ tonnen ſind natürlich nicht erwähnt. Und ſchließlich kennen wir ja die von Churchill geübte Lügenmethode, wonach er nur die Verluſte offen zugibt die bereits offenkundig gewor⸗ den ſind und die er einfach nicht mehr verheimlichen kann. Aber ſelbſt angeſichts der von ihm zugegebenen Verluſtzif⸗ fer iſt es nicht zu verwundern, daß Churchill einen Hilferuf nach dem anderen nach Waſhington richtet, um die beſchleu⸗ nigte Bereitſtellung amerikaniſchen Schiffsraumes für Eng⸗ land zu erreichen. 5 Unterdeſſen räumen die deutſchen U⸗Boote und Flug⸗ Länge weiter unter Englands Flotte auf und bringen ihr äglich ſo ſchwere Verluſte bei daß der Ausfall an Schiffs⸗ raum niemals mehr durch fremde Hilfe, geſchweige denn durch eigene Schiffsneubauten wettgemacht werden kann. Schon ein einziges U⸗Boot meldet, wie der OK W⸗ Bericht vom 18 März bekanntgibt, die Verſenkung von fünf be⸗ waffneten Handelsſchiffen mit rund 35000 BRT. Dazu kommt ein Handelsſchiff von etwa 4000 BRT. das die Luftwaffe bei bewaffneter Aufklärung über der Nordſee vernichtet hat. Wenn erſt der vom Führer angekündigte verſchärfte Handelskrieg in Gang kommt, werden die Verſenkungsziffern noch weſentlich höher ſteigen, ſo daß die in England bereits jetzt herrſchende große Schiffsraum⸗ not immer unerträglichere Formen für die britiſchen Plu⸗ Los von Verſailles! Wieder ein Unrecht des Verſailler Diktats ausgelöſcht.— Feierliche Rückgabe des ehemaligen deukſchen Geſandſchafts⸗ gebäudes in Tanger. Madrid, 18. März. In Anweſenheit deutſcher und ſpani⸗ ſcher Regierungsvertreter fand die Eröffnung des deutſchen Konſulats in Tanger ſtatt. Vorher war die Kommiſſion der deutſchen Regierung zur Uebernahme des früheren deutſchen Geſandtſchaftsgebäudes und zur Einſetzung des deutſchen Konſulats eingetroffen. 5 Die Rückgabe des Geſandtſchaftsgebäudes erfolgte in feierlicher Form. um 11 Uhr wurde die Flaggenhiſſung auf dem deutſchen Konſulat unker Ehrenbezeigung der ſpaniſchen Legion vorgenommen. Zur gleichen Jeit verließ 8er Men- dub, der Stellvertreter des Sultans von Rabat, in Tanger das Gebäude. der Mendub war das letzte internationale Bollwerk in Tanger. Das Deutſche Reich war bis zum 19. Auguſt 1914 bei der marokkaniſchen Regierung durch eine Geſandtſchaft ver— treten, die ihren Sitz im internationalen Tanger hatte. An dieſem Tage fand ſich der Vertreter des Sultans beim deut⸗ ſchen Geſchäftsträger ein, teilte ihm mit, daß Marokko die Beziehungen zu Deutſchland abbreche und ſtellte ihm die Päſſe zu. Unmittelbar nachdem der Sultansvertreter das Geſandtſchaftsgebäude verlaſſen hatte, drang marokkaniſche Polizei unter Führung franzöſiſcher Polizeioffiziere mit MWporwall in die aandtechaft ein und nahm die Mit⸗ glieder der Geſandtſchaft feſt. Die Feſtnahme des Geſchäfts⸗ trägers und ſeines Perſonals war ein ſchwerer Bruch des Völkerrechts Das Gebäude der Geſandtſchaft blieb trotz al⸗ ler Bemühungen der deutſchen Regierung in den Jahrer nach dem Weltkrieg Beſitz der marokkaniſchen Regierung. Durch die Rückgabe des ehemaligen deutſchen Geſandt⸗ ſchaftsgebäudes in Tanger an das deutſche Reich Pepe Konſulat in Tanger es nunmehr beherbergen wird, ver⸗ ſchwindet wieder ein Punkt von der langen Liſte des Un- rechts, das dem deutſchen Volk im verſailler Friedensdiktaß e worden iſt. Die ſpaniſche Regierung hat nach der 20 eikigung des Tanger Statuts und der Eingliederung lch in die ſpaniſche Marokkozone alles Unrecht ausge⸗ 0 8 Redſeliger Englandknecht Smuks will Stimmung machen für den engliſchen Krieg. Berlin, 18. März. Der Miniſterpräſident der Südafrk⸗ kaniſchen Union General Smuts, hielt vor wenigen Ta⸗ gen eine Rundfunkanſprache, die von ſtarken Schwankungen zwiſchen Hoffnung und Peſſimismus getragen war. Smuts hielt es anſcheinend für nötig, die Stimmung etwas aufzu⸗ pulvern, die bekanntlich unter der buriſchen Bevölkerung alles andere denn poſitiv iſt für den engliſchen Krieg. Frei⸗ lich konnte der Englandknecht nicht viel Aufmunterndes ſa⸗ gen, denn die Aellhe rang die ihm Eden in Kairo mit auf den Weg gegeben hakte und mit der er ſeine Anſprache einleitete, wird die Zuhörer nicht gerade begeiſtert haben. „Das Jahr 1941“— ſo lautete dieſe Aeußerung—„werde vielleicht ein ſchreckliches Jahr werden, aber der Ausgang des Kampfes ſtehe heute ſchon feſt“ Dieſer Anſicht ſind wir allerdings auch, nur mit etwas größerer Berechtigung als die Herren Eden und Smuts. Wie ſchlecht der ſüdafrikaniſche Miniſterpräſident die Lage Englands beurteilt, geht aus den Spekulationen hervor, die er hinſichtlich der USA-Hilfe an⸗ ſtellt. Wenn ein Premierminiſter eines britiſchen Dominions davon ſpricht, daß„jetzt ſogar die Möglichkeit eines unent⸗ ſchiedenen Ausganges()) entſchwunden ſei und der Kampf fortgeſetzt werden müſſe“ ſo ſpricht das Bände für ſeine per⸗ ſönliche Beurteilung der Kriegskage Die„Fortſetzung des Kampfes“ iſt augenſcheinlich für ihn noch nicht gleichbedeu⸗ tend mit einem engliſchen Siege, vielmehr mißt Smuts, nach dieſen Worten zu ſchließen, den USA⸗Lieferungen nur die Funktion einer Kampferſpritze zu, die eine Neubelebung der engliſchen Widerſtandskraft herbeiführen ſoll Eine öffentliche Berhöhnung des Burenvolkes bedeutet, was Smute zum Abschluß ſeiner Rede erklärt, daß nämlich die ſüdafrikaniſch britiſche Zuſammenarbeit auf dem Schlachtfelde„eine gute Grundlage bilde für die weitere Ju- ſammenarbeit und das Forkbeſtehen' der gegenſeitigen freundſchaftlichen Gefühle()) in den kommenden Nachkriegs. jahren!“ Herr Smuts kennt die„freundſchaftlichen Gefühle“ des buriſchen Volkes für ihn und ſeine engliſchen Auftrag ⸗ geber ſehr genau und wird ſicherlich eines Tages Gelegen- heit haben, ſie noch beſſer kennenzulernen. Englands ſchwache Stellen Ein ruſſiſches Urkeil. Moskau, 18. März. Das Militärblatt„Kraßnaja Swjesda“ beſchäftigt ſich mit der Rüſtungsinduſtrie des bri⸗ tiſchen Imperiums, wobei die Kriegsmöglichkeiten Deutſch⸗ lands und Englands gegenübergeſtellt werden. Nach einem Hinweis auf die engliſchen Erklärungen, daß Großbritan⸗ nien nur noch dieſes Jahr aushalten müſſe, hebt das Blatt hervor, daß die engliſche Induſtrie weit hinter der deutſchen ſtehe, da Deutſchland die Induſtrie der von ihm beſetzten Länder auszunutzen verſtanden habe. Das Blatt meint, daß England ſährlich 16 Millionen Tonnen Stahl herſtellte, Deutſchland zuſammen mit den be⸗ ben Gebieken aber 41 Millionen Tonnen Stahl erzeuge, aß ferner die Kohlenförderung in England 232 gegenüber 420 Millionen Tonnen in Deutſchland. mit den beſetzten Gebieten betrage. Bei einem ſolchen Kräfteverhält⸗ 8 könnte England ſich bald in einer krikiſchen Lage befin⸗ f n. ö Ueber die amerikaniſche Hilfe für England führt das Blatt weiter aus. daß die amerikaniſche Rüſtungsindu⸗ ſtrie noch weit entfernt ſei von der Erfüllung des Rooſe⸗ veltſchen Rüſtungsprogramms und der Forderung, die Großbritannien an die US ſtellt Hingewieſen wird weiter darauf, daß zur Durchführung der engliſchen Beſtellungen in den Vereinigten Staaten viel Zeit nötig ſei hinzukomme auch das Problem des Seetransportes Dabei verweiſt das Blatt darauf daß England immer mehr Schiffe zur Einfuhr von Kriegsmaterfal als auch zum Geleit von Handelsſchiffen benötige Hervorgehoben wird ferner die Verſchärfung des deutſchen U⸗Boot⸗Krieges. In Bezug auf die Schwierigkeiten Englands führt das Blatt weiter aus. daß die Berſorgung mii Brennſtoff eine komplizierte kriegswirkſchafkliche Frage darſtelle. Zu den ſchwachen Seiten der Kriegsmöglichkeilen des britiſchen Im⸗ periums komme noch hinzu, daß die Mobiliſierung der wirk⸗ ſchafflichen und Küſtungsreſerven in England weit ſpäter begonnen habe als in Deutſchland und die Induſtriezentren 5 weit mehr Luftangriffen ausgeſetzt ſeien als die deulſchen. Politiſches Allerlei Der Plukokratenſtaat hat Defizit. Ein Newyorker Blatt ſchenkt einer Betrachtung der Londoner Zeitſchrift„Economiſt“ über Englands Finanz⸗ lage ſtarke Beachtung Es wird darin feſtgeſtellt, daß nur die Hälfte der engliſchen Staatsausgaben durch Einnahmen gedeckt iſt Die andere Hälfte müſſe durch Zwangsſparen, zuſätzliche Steuern und Währungsmanipulationen aufge⸗ bracht werden Das Defizit werde im kommenden Haus⸗ haltsjahr auf 15 Milliarden Dollar geſchätzt. Wie es voll⸗ ſtändig gedeckt werden ſolle wiſſe niemand.— Daß die graßen Heereslieferanten Rieſengewinne machen, der Staat aber 15 Milliarden Dollars Defizit hat, an deſſen Deckung man nicht herangehen will— das iſt echt pluto⸗ kratiſch! Braſilien will frei werden von angelſächſiſchem Kapital. Telephon⸗ und Telegraphenlinien innerhalb Braſillens werden bisher durch engliſche und nordamerikaniſche Ka⸗ pitalgeſellſchaften ausgebeutet. Nunmehr hat— wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird— das braſilianiſche Ver⸗ kehrsminiſterium eine unter Leitung ſeines Staatsſekretärs ſtehende Kommiſſion eingeſetzt, die die Frage unterſuchen ſoll ob es nicht vorteilhafter wäre, dieſe Dienſte in die aus⸗ ſchließliche Regie der Landesregierung zu übernehmen. Echo der Nooſevelt⸗Rede Japaniſche Slimmen zur Rede des AS A- Präſidenten. „Tokio, 18. März.„Tokio Aſahi Schimbun“ be⸗ ſchäftigt ſich mit der Rede Rooſevelts und ſtellt feſt, daß der Präſident die US Ain den Krieg eſtür ze. Unter dem Vorwand, daß ſich Japan techniſch nicht im Kriegszuſtand mit China befinde, ſei es vielleicht möglich daß die USA es wagten, Waffen und Munition an Bord amerikaniſcher Schiffe nach Tſchunking zu ſchicken. In dieſem Fall hätte Ja⸗ pan keine andere Wohl, als dieſen Verſuch zum Scheitern zu bringen mit der gleichen Entſchloſſenheit, die Deutſchland kürzlich zeigte. Auch„Tokio Nitſchi Nitſchi“ nimmt zur Rede des nordamerikaniſchen Präſidenten Stellung und erklärt, die brutale Ausbeutung zahlreicher aſiatiſcher Völker insbe⸗ ſondere durch eine Demokratie wie Großbritannien dürfte im Namen des Friedens und des Wohles der Menſchheit nicht zugelaſſen werden. Indem er dieſe Demokratie unter⸗ ſtütze, erlaube ihr Präſident⸗Rooſevelt die Ausbeutung wie ein unerſättlicher Geier fortzuſetzen. Rooſevelt⸗Rede kann den Gang der Kriegsereigniſſe nicht r verändern. Madrid, 18. März. Die Zeitung„Arriba“ ſchreibt zur Rooſevelt⸗Rede, daß eine Intervention der USA den Gang der Kriegsereigniſſe nicht verändern könne. Selbſt in Lon⸗ don werde die Siegesſicherheit dadurch keineswegs erhöht. Die Rede habe London zwar neuen Auftrieb gegeben, aber keinen Jubel ausgelöſt. Die Kriegsentwicklung ſpreche gegen die US A⸗Abſichten, weil die von den USA beſchützten Demo⸗ kratien bisher nur Niederlagen erlitten hätten. „Aera der Freiheit“ Die klare Rede des Führers und die verworrene Rhetorik Rooſevelts. Mailand, 18. März. In der norditalieniſchen Preſſe wird auf den gewaltigen Gegenſatz zwiſchen der klaren Rede des Führers und der verworrenen und widerſprechenden Rheto⸗ rik Rooſevelts verwieſen So ſchreibt die„Stampa“, die lo⸗ giſche, gerade und gehaltvolle Rede des Führers habe das inhaltsleere, halkloſe und zweideutige Geſchwätz des Lei⸗ ters der plutokratiſchen Clique von Waſhington ins richtige Licht geſtellt Die Kriegsziele Deutſchlands und Italiens würden genau umſchrieben Es handle ſich für die verbün⸗ deten Länder darum, ein⸗ für allemal Europa von der Ty⸗ rannei des reaktionären Konſervatismus von London zu be⸗ freien und den alten Kontinent zu einem gedeihlichen Le⸗ bensſtand und einem internationalen Zuſammenleben 3u führen, das nicht den Uebergriffen, Erpreſſungen der gewiſ⸗ ſenloſen und heimatloſen Plutokraten 11 iſt. Aus dem Zuſammenbruch Englands werde für die europäiſchen Völker eine Aera der Freiheit und der ſozialen Wohlfahrt entſtehen. Der offiziöſe„Popolo d'Italia“ ſchreibt, die Reden des Führers hätten immer die entſcheidenden Phaſen der Kriegs- operationen angekündigt, die unfehlbar zu hiſtoriſchen Nie- derlagen für die Feinde Deutſchlands und der Achſe führten. Weder die Polen noch die Franzoſen und Engländer häkten gewußt, warum ſie kämpften. Die Völker der Achſe wüßten es wohl. Sie wollten, daß die Gerechtigkeit über die Bezie⸗ hungen der Völker beſtimme, die keiner Oligarchie und kei⸗ ner Plutokratie mehr geſtakte, die Güter der Erde zu mono⸗ poliſieren. Das ſei der Krieg für die große Freiheik und die Todesſtunde der gehäſſigen Tyrannei. a Der„Corriere della Sera“ ſchreibt, Italien nehme mit Genugtuung von den vornehmen und herzlichen Ausdrücken des Führers für die italieniſchen Frontkämpfer Kenntnis. Fährt Churchill nach ASA? Der engliſche Erſtminiſter als Bittſteller bei Rooſeobelt. Genf, 18. 1 8 Nach Meldungen aus Waſhingkon verlaulet dort. daß Winſton Churchill demnächſt Rooſevell in Waſhington beſuchen werde. Churchill wolle den Präſi⸗ denten der Us A über die krikiſche Lage Englands, insbe⸗ ſondere übet die Schwierigkeiten in der engliſchen Lebens⸗ mittelverſorgung. aufklären und um Beſchleunigung und Verſtärkung der As A- Hilfsaktion bikten. Wenn dieſe Meldung zutrifft, wirft ſie ein grelles Schlaglicht auf die wirkliche Lage Englands. Es muß tat⸗ ſächlich ſchon weit gekommen ſein, wenn der Erſtminiſter des britiſchen Empire als Bittſteller im Weißen Hauſe zu Waſhington erſcheint, um den Präſidenten Rooſevelt um Hilfe anzugehen! Und das muß der Mann tun, der einer der Hauptſchuldigen für dieſen Krieg iſt, mit dem er Deutſchland zu vernich en gedachte. Jetzt ſieht er das Schick⸗ ſal. das er Deutſchland zugedacht hatte, vor den Toren ſei⸗ nes eigenen Landes ſtehen und hat nicht die Macht, es auf⸗ N Deshalb der Bittgang zu dem,„großen Bruder“ enſeits des Ozeans. Aber auch dieſer Bittgang wird Eng⸗ land nichts helfen.„England wird fallen!“, ſaate der Füh⸗ ker am Sonntag. Er wird ſein Wort wahrmachen. Wedgewood wünſcht ſogar eine Anion mit Ad Newyork, 18. März. In einer an die Bevölkerung der Vereinigten Staaten gerichteten Rundfunkrede forderle der britiſche Labour⸗Abgeordnete J. C. Wed ae w o od die Vereinigung der USA und Großbritanniens nach dem Kriege zur Förderung der Friedensbeſtrehungen der De⸗ mokratien Wedgewood erklärte weiter, daß die Friedens⸗ ziele die Sehnſucht nach der Beſeitigung der naziſtiſchen und faſchiſtiſchen Regierungen verkörpern und daß es von den Vereinigten Staaten abhänge, die entſprechenden Maß⸗ nahmen zu ergreifen, die Deutſchland von einer Rückkehr zu dieſer Regierungsform abhalten könnten. Es ſei die eigene Aufgabe Großbritanniens, den Krieg zu gewinnen, aber die Nordamerikaner hätten die Gelegenheit, an die Neuordnung zu denken, denn„nur Ihr könnt die Welt neu aufbauen“. Dieſer britiſche Abgeordnete überbietet alſo noch ſeinen Herrn und Meiſter Churchill, denn er ſchläat ſogar eine Union England⸗USA vor. Das würde auf ein Aufgeben der ſtaatlichen Selbſtändigkeit Englands hinauslaufen. Man ſieht an derlei verzweifelten Vorſchlägen, wie ſchwer den Engländern die Sorge um den Ausgang des Endkampfes mit Deutſchland auf den Nägeln brennt. Anterdrückung und Ausplünderung So ſieht die Freiheit“ aus, die die Engländer bringen. Stockholm, 18. März. Daß die Verhaftung führender indiſcher Freiheitskämpfer unter dem Zeichen der„demokra⸗ tiſchen Freiheit“ kein Einzelfall iſt, zeigt eine Nachricht aus einer britiſchen Kolonie in einer ganz anderen Weltgegend: Der Gouverneur der engliſchen Kolonie Ja maic a, deren Plantagenbau ſo viele Engländer reich gemacht hat, ſtellte „ unter Beweis, was England unter Freiheit ver⸗ eht. Er hat den Führer der Eingeborenenbevölkerung Ale⸗ ander Buſtamanke unter Umgehung jedes ordentlichen Ge⸗ richtsverfahrens ins Gefängnis geworfen unter der faden⸗ ſcheinigen Begründung von„Brandäußerungen“ Miſter George Hall. Kolonialunterſtaatsſekretär Seiner Majeſtät, hat hierzu. wie die engliſchen Zeitungen weiter berichten, glattweg erklärt, ein Gerichtsverfahren würde wegen der. Ark des Vorgehens nicht ſtattfinden, und man werde den Häftling ſolange im Gefängnis behalten, wie es„im Inker⸗ eſſe der öffentlichen Sicherheit erforderlich“ ſei. So bringt England den Kolonialvölkern überall in der Welt Ziviliſation und Freiheit, und eine einheitliche Linie 55 ſich von der gräßlichen und blutigen Unterdrückung der Aufſtände auf Jamaica im Jahre 1865— eines dor ſchmachpollſten Kapitel der an ſolchen Epiſoden ſo unend⸗ ich reichen engliſchen Kolonialgeſchichte— bis zu der Ver⸗ gaftung des Eingeborenenführers im Jahre 1941. Aber die britiſchen Kolonialvölker werden nicht nur unterfocht, ſon⸗ dern auch ausgeplündert, wie die nachſtehende Meldung aus Stockholm zeigt: Der Londoner Nachrichtendienſt bringt eine lange Auf⸗ zählung von„freiwilligen Spenden“ die für den Spiffire⸗ Fonds eingelaufen ſeien. Bon Samoa, Indien. Sanſibar, Sydney, Honduras. Sankta Cruz, Batavia und vielen an- deren Ländern. ſo wird ſtolz berichtet, ſeien Gelder geſchickt worden. Es iſt weit mit dem ſtolzen England gekommen, wenn es auf ſeiner Bettelfahrt an keiner Tür vorübergeht, um bon ohnedies ausgepowerten Völkern die letzten Pfennige zu erpreſſen. Die Hyänen von Leeds Immer größere Plünderungen in England. Genf, 18. März. In Leeds waren die Kriminalgerichte, wie der Londoner„Daily Mirror“ berichtet, zwei volle Tage mit der Aburteilung von Plündereien nach einem einzigen deutſchen Luftangriff beſchäftigt Der Richter Oliver äußerte nach Beendigung der Maſſenverurteilung, der Tag könne nicht mehr fern ſein, an dem Plünderer und Mörder auf die gleiche Stufe geſtellt, alſo mit dem Tode beſtraft würden. Damit wird eindeutig die Methode der milden Behandlung von Plündexern gebrandmarkt, durch welche die britiſche Regierung im Ausland die ſinkende Kriegsmoral des engli⸗ ſchen Volkes vertuſchen will. Der Kichter erklärte, es beteiligten ſich nicht elwa nur Gewohnheitsverbrecher und Nokleidende an den Plünderun⸗ gen, ſondern Leute in guten Stellungen mit Wocheneinkom⸗ men zwiſchen 80 und 100 Mark. Dieſe verſuchten ihre Ber⸗ brechen damit zu entſchuldigen, daß ſich beim Plündern mehr verdienen laſſe als in ihren augenblicklichen Stellungen in Solche Vorgänge ſind natürlich nur möglich auf der Grundlage des auch von parlamentariſchen Unterſuchungs⸗ ausſchüſſen bloßgeſtellten ungeheuerlichen Schmiergelder⸗ und Beſtechungsweſens in den engliſchen Kriegsämtern Die Oeffentlichkeit wurde darüber irregeführt durch einen Pro⸗ zeß gegen einige Juden, vorbeſtrafter Unterſchlagungs⸗ verbrecher und Betrüger, die in hohe amtliche Stellungen beim Kriegsminiſterium hineinmanövpriert waren, um die Schiebungen zu organiſieren Nach ihrem Ausſcheiden haben ſich offenſichtlich die Verhältniſſe nicht gebeſſert, ſondern das jüdiſche Beiſpiel befeuerte Edens Mitarbeiter zu der Unter⸗ ſchlagung von faſt 600 Millionen Mark Das ſind die glei⸗ chen Leute, deren Hintermänner im Parlament und in der Oeffentlichkeit für die Fortſetzung des Krieges mit allen Mit⸗ teln eintreten, weil der Krieg ſo ungeahnte Betrugs⸗ und Unterſchlagungsmöglichkeiten zur Bereicherung der pluto⸗ kratiſchen Familien bietet. Ein„Irrtum“ um 390 Millionen Schiebungen im engliſchen Kriegsminiſterium. Genf, 18. März. Das Londoner Blatt„Daily Mirror“ befaßt ſich mit dem Schiebertum im engliſchen Kriegsminiſterium und ſchreibt, dieſes Miniſterium habe ſchon von jeher einen eiferſüchtig behüteten Ruf un⸗ übertrefflicher Trottelhaftigkeit genoſſen Zur Zeit des Bu⸗ renkrieges z B. ſeien Tauſende linke Stiefel an die engli⸗ ſchen Soldaten geſchickt worden Diesmal werde das Pfu- ſchertum des engliſchen Kriegsminiſteriums aber übertönt von„Behauptungen ſchwerwiegender Art, die gegen die Vertragſchließenden und die Ueberwachenden in hohen amt⸗ lichen Stellungen erhoben“ würden. Was damit gemeint iſt, ſagen deutlich genug die Jif⸗ fern über die Ausführung von Aufträgen des engliſchen Kriegsminiſters Eden. Während dieſer die Koſten über die Neuherſtellung von Truppenlagern mit 210 Millionen Mark veranſchlagt habe, ſeien für dieſen Poſten 800 Millionen Mark verausgabt worden. Einige Leute hätten ſich hier alſo aus Dummheit oder aus„anderen Gründen“ um die klei⸗ nigkeit von 590 Millionen Mark geirrt. Es fehle aber auch nicht an Fällen, bei denen das Fünffache der vorveranſchlag⸗ ten Summe gezahlt worden ſe i. Churchill ausgepfiffen DNB. Bilbao, 18. März Als in einem Kino in Bilbao bei Vorführung einer Fox⸗Wochenſchau der Kriegsverbre⸗ cher Nr. 1 Winſton Churchill guf der Leinwand erſchien, wurde er vom Publikum ausgepfiffen, ſo daß die Vorfüh⸗ rung der Wochenſchau eingeſtellt werden mußte. 2 * V A O eee, en seo Seb nene ns essere SS Gens Ses Seen enges arge 2.