1 1 i Nr. 66 FBurzeit Gefängnisſtrafen verbüßen, und außerdem acht ehe⸗ Reckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 19. März 1941 f Angelſächſiſche Tyrannei Präſident Roosevelt hat es wenige Tage nach der An⸗ nahme des Englandhilfegeſetzes für notwendig befunden, eine englandfreundliche Politik noch einmal ausführlich vor der Welt zu begründen Gelegenheit dazu bot ihm das tra⸗ tionelle Jahresbankett der beim Weißen Haus zugelaſſe⸗ nen Preſſevertreter. Wie die Ankündigungen der Newyorker Senſations⸗ preſſe ſchon vorher vermuten ließen, ließ die Anſprache Rooſevelts an gehäſſigen Angriffen gegen die Achſenmächte nichts zu wünſchen übrig. Selbſtverſtändlich malte er wie⸗ der das Geſpenſt der Bedrohung Amerikas durch die„Ty⸗ rannei“ an die Wand und warnte„die Diktatoren in Europa und Aſien“ davor, ſich über die Einigkeit der Vereinigten Staaten Täuſchungen hinzugeben. Im gleichen Atemzuge Anterſtellte er Deutſchland die Abſicht,„die Welt zu beherr⸗ en“, indem es im Paradeſchritt die übrigen Nationen und die übrigen Raſſen„niedertrampelt“ Weiter verſicherte Rooſevelt, die Menſchheit werde nie ein Syſtem hinnehmen, das auf Eroberung und Sklaverei baſiert ſei. Schließlich warf ſich der Präſident zum Beſchützer der kleinen Nationen auf, indem er den Grundſatz proklamierte, daß jede Natio⸗ nalität, ſo klein ſie auch ſei, das natürliche Recht beſitze, als Nation zu beſtehen. So viel Worte, ſo viel Heuchelei. Wohl gefällt ſich Ame⸗ kika ſeit jeher in der Rolle des Freiheitsapoſtels— wie es aber in Wirklichkeit mit dieſer vielgeprieſenen„Freiheit“ in der Neuen Welt beſtellt iſt, das geht ſchon aus dem alten ſarkaſtiſchen Wort hervor, das kürzlich in bezug auf die nord⸗ amerikaniſche Preſſefreiheit gebraucht worden iſt:„Der Blick auf die Freiheitsſtatue im Hafen von Newyork iſt der letzte Blick auf die Freiheit. der einem Einwanderer vergönnt iſt.“ Gerade die Amerikaner haben in der Tat am allerwenig⸗ ſten Grund, andere Länder der Tyrannei und der Unfrei⸗ heit zu beſchuldigen, nimmt doch die Verſklavung und bru⸗ ale Unterdrückung nirgendwo ſo ſchlimme Formen an wie gerade in den demokratiſchen Ländern und vor allem auch in den Vereinigten Staaten! Da hat bekanntlich erſt in dieſen Tagen ein amerikani⸗ ſches Blatt, das„Chicago Journal of Commerce“ die Hin⸗ tergründe der ſogenannten„Demokratien“ mit einer ver⸗ blüffenden Offenherzigkeit aufgedeckt. In einem Bericht aus Waſhington nennt das Blatt dem jüdiſchen oberſten Bun⸗ desrichter, Felix Frankfurter, die treibende Kraft 1 praktiſch allen wichtigen Beſchlüſſen der Regierung boſepelts ſeit Herbſt 1939. Schon damals habe Rooſevelt geglaubt, daß ein dynamiſches Kriegsprogramm zugunſten der ee ein gutes Mittel zur Erlangung eines dritten Amtstermins ſein würde. Was heutzutage unter Weltdemokratie verſtanden werde, ſei nichts anderes als eine Regierungsform, in der einige wenige Personen in Schlüſſelſtellungen durch Beaufſichtigung der Geldbörſen und Anwendung von Zwangsmaßnahmen jede Oppoſition mundtot machen. So urteilt alſo ein Amerikaner über die angeb⸗ liche„Freiheit“ in den Vereinigten Staaten Dabei iſt die⸗ ſes Urteil noch durchaus gemäßigt, in Wirklichkeit iſt die Diktatur des Kapitalismus die Zwangsherr⸗ ſchaft der Plutokratie, tauſendmal brutaler, als dieſe Ausführungen es andeuten. Die Preſſe beiſpielsweiſe, die ſich angeblich ſo großer„Freiheit“ erfreut, iſt in Wahr⸗ heit nur ein Spielball privater Geſchäftemacher Von ſo⸗ zialer Fürſorge für die arbeitenden Maſſen des Vol⸗ zes iſt im Lande der„Freiheit“ nichts zu ſpüren Millionen von Menſchen ſind in dem Land der Dollarkönige der Er⸗ werbsloſigkeit und dem Elend preisgegeben, auf allen Ge⸗ bieten regiert das Gold der Börſenjobber und füdiſchen Fi⸗ nanzhyänen, die nicht nur das wirtſchaftliche Leben beherr⸗ ſchen, ſondern, wie das Urteil des Chicagoer Blattes deſtä⸗ ügt, die politiſchen Entſchlüſſe der Regierung beſtimmen und das Schickſal des ganzen Landes in ihren Händen haben. Aber Herr Rooſevelt gefällt ſich ja auch in der Rolle des„Beſchützers der kleinen Staaten“ Wie war es doch im Jahre 1918, als ſich ein Herr Wilſon, ein Amtsvorgän⸗ ger Rooſevelts, als Vorkämpfer für das„Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Völker“ gebärdete? Durch verlogene Ver⸗ ſprechungen hat man damals das deutſche Volk gefügig gemacht und dann auf das gemeinſte hintergangen. Das Zwangsdiktat von Verſailles war ein einziger Hohn auf das„Selbſtbeſtimmungsrecht“ der Völker. Aber man braucht gar nicht ſo weit in der Geſchichte zurückzugreifen — es gibt aus den letzten Tagen Beiſpiele, die erweiſen, daß die angelſächſiſche Heuchelei auch heute noch in höchſter Blüte ſteht. Man braucht nur an den Parlamentsbericht der „Times“ zu erinnern, aus dem hervorgeht, daß der britiſche Indienminiſter Amery der ſonſt ſo ausführlich und lang⸗ atmig von Englands„Kampf für die Freiheit der Unter⸗ drückten“ zu reden weiß, auf eine Anfrage eines Abgeord⸗ neten zugeben mußte daß 24 ehemalige Miniſter der indi⸗ schen Provinzregierungen darunter fünf Premien niniſter, Deuiſche Schulen im Elſaß Unterredung mit Staatsminiſter Dr. Schmitthenner. NSG. Anläßlich des Preſſeempfangs der Aniverſität Straßburg, über den vor einiger Zeit berichtet wurde, gab Miniſter Dr. Schmitthenner einen kurzen Rechenſchaftsbericht über die Arbeit und die Leiſtung der Abteilung Erziehung, Unterricht und Volksbildung beim Chef der Zivilverwaltung, Da auch die ſchuliſche Aufbauarbeit Wiſſenswertes und Wiſ⸗ ſensnotwendiges für die breitere Oeffentlichkeit enthält, hat der Miniſter dem NS.⸗Gaudienſt gegenüber ſich eingehender über die Schulverhältniſſe ausgeſprochen. Stillſtand iſt Rückſchritt. a Anſere erſte Aufgabe, ſtellte der Miniſter feſt, galt der Prüfung des Vorhandenen, der Schulgebäude und Schulein⸗ richtungen, der Lehrpläne und Prüfungsordnungen. Das Er⸗ gebnis war wenig erfreulich: Die Schulhäuſer und Anter⸗ richtsräume, auch der Höheren Schulen, waren zumeiſt in ſchlechtem Zuſtand, die Lehrerwohnungen unwürdig. Ein großzügiges Bauprogramm wird dieſen Mißſtän⸗ den abhelfen müſſen. Die Lehrmittel, die wir vorfanden, waren durchaus veraltet, auch da, wo die unſinnige Räu⸗ mungswut dieſe Einrichtungen nicht außer Landes verſchleppt hatte. Eine unendliche Kleinarbeit ſetzte ein, um die Schu⸗ len mit den notwendigſten neuzeitlichen Anterrichtsmitteln zu verſehen. Im ganzen läßt ſich ſagen, daß der reiche„Sie⸗ gerſtaat“ Frankreich in den 22 Jahren ſeiner Herrſchaft im Elſaß für die Schule nicht viel übrig gehabt hat: Die Ein⸗ richtungen der reichsländiſchen Zeit wurden übernommen, aber nicht weiter entwickelt. Wir müſſen hier ganz von vorne an⸗ fangen, um der eingeriſſenen Verwahrloſung Herr zu werden. Groß waren aber auch die Mängel im Schulſyſtem ſelbſt: Da ſtand eine unverhältnismäßig große Zahl von Pri⸗ vatſchulen neben den Staatsſchulen. Die Volksſchulen und die Lehrerſeminare waren konfeſſionell getrennt; dies ging ſo weit, daß in einer Kreisſtadt ſogar die Schüleraborte nach konfeſſionellen Geſichtspunkten verteilt waren. Das Fachſchulweſen befand ſich im Gegenſatz zu den gerade im Reich hoch entwickelten Berufsſchularten in böſer Rückſtändig⸗ keit; die Zahl dieſer Schulen war zu gering, der Zuſtand der Gebäude gerade hier empörend und jeder ſozialen Ein⸗ ſtellung bar. Einige Berufsſchularten fehlen auch ganz. Das überſpitzte Berechtigungsweſen fand ſeinen Ausdruck in einem übertriebenen Prüfungsſyſtem, das jede innere Erziehungs⸗ wirkung der Schule lähmte. Die Aeberleitung. Auf die Frage nach den allgemeinen Aufgaben ſeiner Ab⸗ teilung auf dem Gebiet der Schule antwortete Miniſter Schmitthenner:„Die meiner Abteilung zufallenden Aufgaben ſind infolge der revolutionären Umbildung des Schul⸗ und Erziehungsweſens groß und vielgeſtal⸗ tig. Wir ſind ja nicht nur eine Verwaltungs⸗, ſondern vor allem eine Erziehungsbehörde, und die Zahl der von uns betreuten Lehrer und Beamten geht in die Tauſende. Gerade die Lehrer müſſen erfaßt und umgeſchult werden. Auch hier ſind durch die Bereitſchaft und den neuerweckten deutſchen Geiſt der elſäſſiſchen Lehrer ſchon gute Ergebniſſe erzielt wor⸗ den. Ueber das große Werk der Umſchulung der Lehrer ſelber habe ich ja ſchon bei der Preſſekonferenz berichtet. Ich darf hier noch hinzufügen, daß die ſelbſtloſe und große Arbeit, die die badiſche Erzieherſchaft zurzeit im Elſaß lei⸗ ſtet, der vollen Anerkennung würdig iſt.“ „Wir blicken“, fuhr der Miniſter fort,„auf ein arbeits⸗ elſäſſiſchen Schulen bereits als deutſche Schulen. Heute liegen für alle Schularten wohlerwogene Uebergangslehrpläne und Lehrbücher vor. Unſere erſte Sorge galt aber dem Lehrer, der in ſeiner Erziehungsarbeit den Neuaufbau gewährleiſten Die Umſchulung ſoll dem elſäſſiſchen Lehrer das Wiſſen und die Haltung vermitteln, die ihn befähigen, zuſammen mit ſeinen badiſchen Kameraden die Jugend ſo zu erziehen, wie der Führer ſie braucht. Die Lehrerſchaft muß erzogen wer⸗ den, über die früheren Gruppen und Grüppchen hinweg ihre Gemeinſamkeit in dieſer völkiſchen Aufgabe zu ſehen. Damit wird auch der Geſamtſtand zu einer angeſeheneren Stellung Für die wirtſchaftliche Sicherſtellung des Lehrers iſt durch die Angleichung an die deutſche Beſoldungsordnung, die in dieſen Wochen durchgeführt wird, Sorge getragen. Dieſe Ueberleitungsarbeit war lange und ſchwierig, ſie wird aber in kürzeſter Zeit abgeſchloſſen ſein. Auch der Nachwuchsfrage wendet ſich die Arbeit meiner Abteilung zu. Dieienigen fun⸗ gen Menſchen, die in der Ausbildung für das Lehramt an Volksſchulen ſtanden, haben die Möglichkeit erhalten, ihre Ausbildung auf einer gediegenen Grundlage zum Abſchluß zu bringen, wobei die Koſten im weſentlichen vom Staat getragen werden. Die Anwärter für das Lehramt an Höhe⸗ ren Schulen ſchließen ihr Studium an reichsdeutſchen Uni⸗ verſitäten ab oder ſtehen bereits im Referendardienſt. 5 Der deutſche Charnkter. Nur in einem war die franzöſiſche Schule politiſch ſehr lichen Grundlagen nach deutſchen Landes und Stammes. Die Folgen ſind bekannt; der jungen Generation wurde ihre ber ter 5 unſeres Volkes em ſie einſt das reiches Jahr zurück. Am 1. Oktober 1940 begannen die muß. Auf das große Umſchulungswerk habe ich hingewieſen. heranwachſen, als er ſie im franzöſiſchen Schulſyſtem genoß. zielſtrebig, in der bewußten Verwelſchung eines ſeiner natür⸗ Mutterſprache fremd. die Beherrſchung der hochdeutſchen ſpäter von Nutzen ſein ſoll Gerade das Freizeitſchaff Auch 0 Sprache im Wort und insbeſondere in der Schrift läßt viel⸗ fach ſehr zu wünſchen übrig. Umſo erfreulicher und der beſte Beweis für den wahrhaft deutſchen Charakter des Landes iſt die Feſtſtellung, daß die Ueberfremdung etwas mit unend⸗ licher Mühe Angelerntes war: auch die unteren Klaſſen waren in kürzeſter Zeit im Stande, dem Anterricht in der hoch⸗ deutſchen Sprache vollkommen zu folgen. Erfreulich iſt ferner die Aufgeſchloſſenheit, mit der die elſäſſiſche Schuljugend die neue Zeit und ihre politiſchen und ſchuliſchen Neuerungen ver⸗ ſteht und aufnimmt. Hier iſt die deutſche Zukunft geſichert; in dieſer Jugend wird der alte Spruch, daß Blut nicht zu Waſſer wird, wieder einmal wahr.“ Eine Aufgabe des Volksbildungs⸗ und Berufserziehungswerks der DA. Mit der Schaffung eines Volksbildungs⸗ und Be⸗ rufserziehungswerkes zum Fweck einer planmäßigen Bildungsarbeit für die Verwundeten des Reſervelaza⸗ retts Freiburg i. Br. hat die Deutſche Arbeits⸗ front einen wertvollen Beitrag zur Betreuung der Verwundeten geleiſtet. Anläßlich einer Beſprechung der zuſtändigen Stellen der Wehrmacht, des Amtes für Kriegsopfer, des Arbeitsamtes, der Schulen u. a. hatten wir Gelegenheit, uns mit dem Schöpfer dieſer neuartigen Maßnahme, Pg. Loy, Kreiswart der NSG. „Kraft durch Freude“, zu unterhalten. 85 NSG. Pg. Loy ging bei ſeinen Ueberlegungen von der Tatſache aus, daß im Reſervelazarett Freiburg insbeſondere Verwundete Aufnahme finden, deren Heilung und Wieder⸗ herſtellung längere Zeit in Anſpruch nimmt, daß ferner manche Verwundete nicht mehr auf ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren können, weil die körperlichen Vorausſetzungen nicht mehr gegeben ſind und daß ſchließlich die ſeeliſchen Fol⸗ gen eines längeren Lazarettaufenthaltes am beſten durch eine ernſte Arbeit überwunden werden. Die Weltkriegserfahrung. „Aeber die künftige Bildungsarbeit, die alſo über den bis⸗ herigen Rahmen belehrender und unterhaltender Veranſtaltun⸗ gen hinausgeht, ſagte uns Pg. Loy, daß ihr die Erfahrungen des Weltkrieges zugrunde gelegt werden, daß man dabei aber beachten müſſe, daß die Betreuung der Verwundeten heute keine freiwillige Angelegenheit privater Vereine und hilfs⸗ bereiter Einzelperſonen mehr ſei, ſondern daß heute die Par⸗ tet mit ihren Dienſtſtellen, Einrichtungen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden Träger dieſer Aufgaben iſt. Weſent⸗ lich iſt ferner, daß heute auch die Arbeitsbehörden mit ihrer Erfahrung in Berufsberatung und Arbeitseinſatz zur Mitarbeit zur Verfügung ſtehen. Und ſchließlich wird der Verwundete heute auch nicht mehr als bedauernswertes Ein⸗ zelweſen, dem man nun irgendwie helfen muß, angeſehen, er gilt vielmehr nach wie vor als wertvolles Glied der Volks⸗ gemeinſchaft, dem künftig trotz ſeiner Verſehrtheit die Mög⸗ lichkeit gegeben wird, wieder etwas zu leiſten. Mit Recht behauptet Pg. Loy, daß ſich echte Bildungs⸗ arbeit nicht mit der Vermittlung von Wiſſen und praktiſchem, Können begnügen kann, ſondern ſich an Körper, Geiſt und. Seele, alſo an den ganzen Menſchen wenden muß. Da es ſich bei den Inſaſſen um Erwachſene handelt, die ja einen gewiſſen Bildungsſtand mitbringen, wird es ſich mehr um eine Ergänzung der Bildungswerte handeln. Der Be⸗ treute iſt aber nicht nur Gegenſtand, ſondern Mitträger dieſer Bildungsarbeit, er ſoll ſie durch Wünſche und Anregungen und durch gute Leiſtung mitgeſtalten helfen. Der Beſuch dern Lehr⸗ und Uebungsſtunden ſoll ihm Freude bereiten. Dem gemäß gliedert ſich die Bildungsarbeit in vier Gruppen: Kör⸗ perliche Ertüchtigung, Wiſſensvermittlung, beruflich⸗praktiſche Förderung und Freizeitſchaffen. ee ö 5 Gymnaſtik und Spiel. f b Die ſportliche Betreuung ſoll die Heilbehandlung des Arztes durch Gymnaſtik und Spielübungen unterſtützen, ſie aber keineswegs erſetzen. Die heilgymnaſtiſche Behand⸗ lung iſt nach wie vor hierfür beſonders vorgebildeten Kräf⸗ ten des Lazaretts vorbehalten. Die praktiſche Durchführung der Sportſtunden obliegt unter Aufſicht des verantwortlichen Arztes dem Kreisſportwart von KdßF. Selbſtverſtändlich ſind di: einzelnen Verwundelen eingeteilt in Gruppen, z. B. Gruppe der Beinbehinderten, Beinamputierten uſw. Die Wiſſensvermittlung baut auf den Erfahrungen des Volksbildungswerkes und des Berufserziehungswerkes der DAF. auf unter Verwertung der mit den früheren Lazarett ſchulen gewonnenen Erfahrungen. Je nach Bedarf werden Kurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene eingerichtet, und zwar in Rechtſchreibung, Rechnen, Erdkunde uſw., ferner in Linksſchreihen, Plakat⸗ und Zierſchrift, Gebiete, die alle durch beſondere Vorträge weiter bearbeitet werden. Die Unterrichts⸗ ſtunden werden nicht in den Lazaretten ſelbſt gehalten, ſondern in den Räumen benachbarter Schulen durchgeführt, wo die erforderlichen Einrichtungen zur Verfügung ſtehen. 15 Die beruflich⸗praktiſche Förderung. Sie iſt beſonders für Verwundete ohne Berufsausbildung vorgeſehen. Vorausſetzung iſt eine eingehende Berufsberg⸗ tung, unter Umſtänden in Verbindung mit einer Eig⸗ mungsprüfung durch das Arbeitsamt. Dieſe Art dern Förderung wird in der Form theoretiſchen Unterrichts und praktiſcher Werkſtattarbeit in Erſcheinung treten. Um die für die Kurſe notwendigen Unterlagen zu bekommen, entharf Pg. Loy Meldezettel, die er an die Verwundeten verteilte und auf die jeder neben Angaben zu ſeiner Perſon Mitteilung übler Schulbeſuch, Prüfungen, Berufsausbildung uſw. eintru e dieſer Angaben erfolgte die Zuſammenſtellung Kurſe. i 1 Erfahrungsgemäß iſt die Lazarettzeit für den Soldat zu größten Teil Freizeit. Was ihm geboten wird, ge daher zur Freizeitgeſtaltung. Bei den Plänen Loy handelt es ſich aber um ein Freizeitſchaffen, nicht nur im Augenblick die Langeweile verkürzen, ſonder hohen perſönlichkeitsbiſdenden Wert. Vorgeſehen ſi Vort An der Kanalküſte Rumäniſche Offiziere auf Beſuch. Von Kriegsberichter Ulrich Maletzki. DNB...(PA.) Zurzeit weilt eine Abordnung hoher rumäniſcher Offiziere an der Kanalküſte, um an Ort und Stelle einen Einblick zu gewinnen in die ſiegreichen deut⸗ ſchen Kämpfe und die vernichtende Wirkung der ſchweren deutſchen Waffen. Unter den Gäſten befinden ſich u. a. auch der Inſpekteur der rumäniſchen Artillerie. Als ſprechendes Beiſpiel für die vernichtende Wirkung deutſcher Sturzkampfbomber beſichtigten die rumäniſchen Offiziere zunächſt Rotterdam, das, ſoweit es ſich um Anla⸗ gen um den Hafen herum handelt, dem Erdboden gleichge⸗ macht wurde. Ein weiterer Tag galt faſt ausſchließlich der Beſichtigung ſtarker franzöſiſcher Befeſtigungsanlagen. Deutſche Offiziere gaben den Gäſten einen Ueberblick über die Kämpfe, die teilweiſe recht erbittert geweſen waren, bis der Gegner ſchließlich der überlegenen Taktik und den moder⸗ nen Waffen weichen mußte Von den zentnerſchweren Pan⸗ e der Bunker ſind teilweiſe nur noch zerfetzte Ei⸗ enblöcke übrig geblieben und die Geſchoſſe deutſcher Flak und Pak haben die Schießſcharten unbrauchbar gemacht und ſich tief in den Stahl eingegraben Die Werke, die angeb⸗ lich ſelbſt Volltreffern deukſcher Stukas unbedingt ſtandhal⸗ ten ſollten, mußten von den Franzoſen nach erbitterter Ge⸗ genwehr fluchtartig verlaſſen werden, wovon noch heute die zurückgelaſſenen Ausrüſtungsgegenſtände und die un⸗ zähligen Kiſten voller Munition Zeugnis ablegen. Den Höhepunkt der Fahrt bildete eine Beſichtigung der Kanalküſte bei Calais und Dünkirchen und eine Fahrt über die„glorreichen“ engliſchen Rückzugsſtraßen, an denen ſich noch heute die vernichteten Fahrzeuge zu großen Schutthau⸗ fen türmen Ebenſo wie Rotterdam bieten auch in Calais und Buntirchen die Hafenanlagen ein einziges Bilo der Vernichtung Gleichzeitig hatten die rumäniſchen Gäſte aber auch Gelegenheit, ſich bon den deutſchen Aufräumungsar⸗ beiten in den Hafengebieten zu überzeugen, die von der Wehrmacht mit tatkräftiger Unterſtützung durch die Orga⸗ niſation Todt durchgeführt werden. Während in den Städ⸗ ten ſelbſt das normale Leben wieder ſeinen Lauf nimmt, wurden inzwiſchen auch die völlig unbrauchbaren Hafenan⸗ lagen wieder freigemacht. Eine große Anzahl ſchier Hunderter verſenkter Schiffe und Krane wurden gehoben und die Schleuſenanlagen wie⸗ der hergeſtellt. Im weiteren Verlauf der Küſtenfahrt wurden den rumäniſchen Offizieren einige Stellungen der erfolg— reichen deutſchen Fernkampfgeſchütze gezeigt, die die engliſche Küſte unter Feuer nehmen urd bereits eine größere Anzahl engliſcher Geleitzüge die den al zu paſſieren verſuchten, zerſprengt haben Auffallend und völlig für ſich ſprechend war die Tatſache daß in dieſen Tagen krotz des ausgeſpro— chenen guten Wetters auch nicht ein einziges engliſches Flugzeug in der Nähe oder Ferne zu erblicken war, wäh⸗ rend die deutſchen Maſchinen ruhig und ſicher ihre Bahnen am ſonnenklaren Himmel zogen In herzlich gehaltenen Begrüßungsworten kam wieder⸗ 155 die enge militäriſche Verbundenheit zwiſchen der deut⸗ chen und der rumäniſchen Wehrmacht zum Ausdruck Wir⸗ kungsvoll umrahmt wurde die Fahrt durch die Beſichtigung bekannter Schlachtfelder des Weltkrieges, wie der Loretto⸗ und Vimy⸗Höhe, wo damals Tauſende deutſcher Soldaten in monate⸗ und jahrelangem Stellungskrieg ihr Leben lie⸗ ßen. Tiefflug über britiſche Kolonnen Von Kriegsberichter Anton Müller⸗Engſtfeld(Per). XS.„Tiefflug über britiſche Kolonnen“ lautet der Einſatzbefehl, der die Beſatzungen unſerer Gruvne um 2 Uhr 9 Heute ſollen Bordkanonen und Maſchinengewehre unſerer ſchwe⸗ ren Bomber als Angriffswaffe dienen. Die meiſten Kame⸗ raden unſeres Verbandes kennen die verheerenden Wir⸗ kungen ſolcher Tiefeinſätze von Polen und Frankreich her. Ihre Herzen ſchlagen höher vor Begeiſterung, als unſere He⸗111⸗Maſchinen gegen Afrika ſtarten mit dem Auftrag, die Voz marſchſtraßen der Großen Syrte ſüdlich Benghaſi von britiſchen Truppen leerzufegen Zwei Stunden etwa ſind wir über die mondbeſchienene Waſſerfläche des Mittelmeeres ſüdwärts geflogen, als der Hafen von Benghaſi in der Ferne auftaucht. Die ſchmale, lange Bohle des Hafenbeckens weiſt den Weg in die Stadt, die uns mit den Leuchtſpurgeſchoſſen leichter Flakbatterien empfängt. Das Flakfeuer liegt nicht ſchlecht. Nur eine Bombe leichteren Kalibers detoniert auf der Kaimauer von Benghaſi. Wir wiſſen wo wir heute den Gegner wirkſamer zu treffen vermögen. Ueber Steppe und niedriges Unter⸗ holz hält die Maſchine Kurs auf Agedabia, eine mittel⸗ große Steppenſiedlung, in der britiſche Truppenanſamm⸗ lungen geſichtet wurden In befohlener Höhe ſchiebt ſich die „Anton⸗Marie“ über die Hütten des Städtchens die im Scheine des Vollmondes haarſcharf zu erkennen ſind. Da— auf einem freien Gelände— ſind Kriegsgerät und Kraft⸗ wagen abgeſtellt. Dort hinein muß unſere Bombe! Erneut wird die Stadt angeflogen, dort die erſten Häuſer, hier der ſchmale Graben, der Platz, die Kraftwagen. Das Krachen der Detonationen dringt bis in die Maſchine. Stahl und Holz. Räder und Wagenteile wirbeln durch die Luft. Aber ſchon iſt das Trümmerfeld unſerem Blick entſchwunden. Noch tiefer wird die Maſchine gedrückt. Schnurgerade zieht ſich wie ein ſchwarzes Band eine Straße durch die Steppe. Auf 200 Meter au' 100 Meter, auf 50 bis 30 Meter gehen wir herunter. Der Tiefflug hat begonnen. Jedes Veſatzungs⸗ mitglied hat hinter ſeiner Waffe Poſten bezogen, während der Flugzeugführer unſeren Vogel dicht über den Boden zieht. Verteufelt. die Bordkanone hat eine Ladehemmung. Doch die Mündungen ſämtlicher Maſchinengewehre ſind ſchußbereit auf die Straße gerichtet. Griffbereit liegen die Trommeln. „Jetzt Feuer“ befiehlt der Beobachter in der Kan⸗ zel. Vier Maſchinengewehre rattern los, ſpucken Tod und Verderben aus den Läufen. In eine Autokolonne hageln die Geſchoſſe. Noch eine Garbe aus dem Heckſtand der Maſchine hinterher. Wir ſind vorbei! Die Vormarſchſtraße der Briten liegt nun ausgeſtorben wie ein Feldweg da. Man iſt in Deckung gegangen. Oho, das kennen wir. Links neben der Straße ein großer Autopark. Blitzſchnell wird das Ziel er⸗ faßt— und ſchon geſchoſſen. Kurze Feuerſtöße nur, dann ſind wir vorüber.„Das ſind doch die Zelte!“ Der Beobach⸗ ter hat es noch nicht ausgeſprochen, als die Leuchtſpurgar⸗ ben ſchon drüben einſchlagen. Feuer ſpringt dort unten auf. Bewegung im Unterholz. Sind das Tanks? Mitten zwiſchen den Fahrzeugen ſchlägt eine unſerer letzten Bomben ein. Man ſchießt auf uns. Es iſt zu ſpät. Längſt iſt unſere Ma⸗ ſchine Hunderte von Metern weiter. Längſt haben wir neue Ziele ins Viſier genommen: Wagen, Zelte und Unterkünfte. Ein Berg leerer Hülſen auf meinem Platz. Ausgeſchoſ⸗ ſene Trommeln bedecken den Boden der Kabine, als wir in der Nacht zu dem italieniſchen Flughafen ruft. unſer Vernichtungswerk beenden. Faſt alle Munition haben wir verſchoſſen Wir werden von keinem feindlichen Jäger zum Kampf geſtellt, als unſere Maſchine an Malta vorüber heimwärts zieht, während im Oſten das Morgenrot den Horizont färbt. Verborgenes Leben Von Anton Holzner NSͤK. Wenn der Winter dem Ende zugeht, der Schnee 85 5 und die erſten wärmenden Sonnenſtrahlen wieder ie Erde beglücken dann fühlen wir alle ein verborgenes Leben und Regen in der Natur und in uns. Alle Jahre lernen wir dann aufs neue. daß jedes ſichtbare Leben ers eine ſtille Zeit unſichtbaren Wachſens durchzumachen Bat, bevor es nach außen in Erſcheinung treten kann. In tieſer Bewunderung erleben wir ſedes Jahr dieſes geheimnisvode und doch ſo klare Wirken göttlicher Lebenskräfte. Manche Menſchen glauben. ihre Worte müßten von An⸗ fang an im hellen Licht der großen Oeffentlichkeit erſtrahlen und ſie ſelbſt müßten durch ihr Daſein allein ſchon das An⸗ genmerk der ganzen Welt auf ſich richten Sie hahen kein Verſtändnis dafür daß jedes wirkliche Leben erſt in aller Stille heranreifen muß. Auch die ganz großen Menſchen dar Weltgeſchichte ſind nicht als Herren auf die Welt gekommen. Sie haben alle ſtille Jahre durchlebt und durchkämpft. Sie ſind oft ein halbes Leben lang als unbekannte Arbeiter Sol⸗ daten Forſcher und Denker ihren Weg gegangen bis dann die Zeit ihres unſichtbaren und unſcheinbaren Lebens zu Ende ging und ſie reif waren für das öffentliche Auftreten. Das Leben das in der Natur allzufrüh ſich an die Oherfläche wagt geht meiſt ſehr ſchnell zugrunde. Es iſt meiſt nicht lebensfähig iſt kraftlos und ohne Wert. Das Menſchen⸗ leben zeigt dieſelbe Erfahrung. Erſchütternde Beiſpiele von prächtigen Menſchenkindern kennt jeder Jugenderzieher, die allzufrüh durch äußere Umſtände, falſche Erziehung oder zu viel perſönliche Eitelkeit in die große Oeffentlichkeit gezerrt wurden und dann ſchnell verwelkten und verdorrten oder ihre ganze Lebenskraff verloren. Und in der Geſchichte der Völker iſt es nicht anders Menſchen und Völker die für das große, ewige Leben beſtimmt ſind die kraftvoll und reich an großen Werken ſchaffen ſollen, müſſen erſt in ſtiller Verbor⸗ genheit zu dieſen ſchöpferiſchen Taten ausreifen. Manche große Idee iſt deshalb in der Weltgeſchichte nie zur Vor⸗ wirklichung gelangt weil ſie zu früh geboren wurde weil ſie halbfertig in die Oeffentlichkeit geworfen wurde und daran zerhrach. Jeder ſchöpferiſche Menſch jeder politiſche Ge⸗ ſtalter jeder Menſchenführer und Jugenderzieher muß da⸗ rum für ſein Wirken und für die Betreuung des Lebens ſei⸗ nes Volkes von dem verborgenen Lehen in der Natur ſernen. Es iſt ein Naturgeſetz daß echtes wirkliches Leben eine Zeit ſtillen, verborgenen Wachſens braucht, um ſpäter Früchte tragen zu können. Es gibt Menſchen, für die gilt nur, was ſie an der Oher⸗ fläche des Lebens ſehen, was nach außen auffällt. Sie haben kein Geſvür und kein Verſtändnis für das ſtille Leben, das ſich im Verborgenen regt. Beim Uebergang vom Winter zum Frühling zeigt uns die Natur, daß wertvollſtes Leben, daß göttliche Lebenskräfte nach außen unſichtbar in verbar⸗ gener Stille wachſen. Man muß ſich nur Mühe geben. man braucht nur Geiſt und Sinn für die Geheimniſſe des Lebens aufſchließen und man wird immer wieder ſtannend Wunder erleben, wo man nur leere Oberfläche ſah. Jahr⸗ hunderte lang hat man die Naturwiſſenſchaften rein mecha⸗ niſch und ma thematiſch, rein materialiſtiſch und mit trockener Leere dargeſtellt. Die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung hat der Naturkunde wieder ihre Seele gegeben. Zum We⸗ ſen des deutſchen Menſchen gehört es ja, daß er arade in det Natur nicht ſo ſehr nur die äußere Form, ſondern die in⸗ neren Lebenszuſammenhänge ſieht. Unſere Ahnen hatten vor Jahrtauſenden den Sinn für die verborgenen göttlichen Kräfte der Natur. Der deutſche Menſch der Zukunft ſteht wieder in heiliger Ehrfurcht ſtille vor dem göttlichen Ge⸗ heimnis der Geſtirne und Berge, der Wälder und des Waſ⸗ ſers, der Wucht der Naturgewalten und der Zartheit des feinſten Lebens in der Natur. Wenn er mit der Natur ver⸗ bunden iſt, ſteht er der Gottheit nahe. Naturkunde iſt für ihn gleichzeitig Kunde vom Göttlichen. Und wiederum iſt es im Menſchenleben genau ſo wie in der Natur. Viele Men- ſchen ſehen nur die Schönheit des Leibes oder die Furchen und Runzeln der menſchlichen Geſtalt Hinter einem berr⸗ lichen Leib liegen aber oft noch unendliche Tiefen einer wei. ten, großen und edlen Seele und unerſchöpfliche Reichtümer eines klaren Geiſtes Aeußere Furchen und Runzeln ver⸗ bergen oft ein Wunder tiefſter, verborgener Erlebniſſe, von denen der keine Ahnung hat der nur oberflächlich an dieſen Menſchen vorbeiwandert. Den Menſchen durchſtrömen und durchbluten ja auch verborgene, göttliche Lebenskräfte Es iſt an uns, dieſes verborgenen ſtillen Lebens uns immer wieder zu erinnern, vor allem ſedes Jahr, wenn die Natur ſelbſt uns dazu mahnt. Roman um Alt-Heidelberg von Paul Hain 41 Das Ninglein Sprang entzwei. Ja, das iſt nun auch ſchon ein Jahr her, und der Gwendolin kann insgeheim ſchon verſtehn, daß die Herren Kavaliere wie die ſchnurrenden Kater hinter der Gret her⸗ geweſen ſind, ſo blitzſauber, wie die geworden iſt. Iſt ſchon recht geweſen, daß ſie wieder nach Haus kam. Die Einzige! Schade, daß es kein Bub geworden iſt. Na, man muß zufrieden ſein. Die wird die Mühl' ſchon einmal nicht verkommen laſſen, wird ſie ebenſo feſthalten wie alle Gwendolins das ſeit zweihundert Jahren getan haben. Wird ſich halt einmal einen tüchtigen Mann nehmen müſſen— ſo wie der Prack. Gwendolin ſchmunzelt in ſeinen ſtruppigen Bart, wie er die beiden da am Tiſch ſo ſitzen und miteinander plauſchen ſieht. „Da ſind Sie doch wirklich neulich abends wieder allein über'm Neckar gefahren, Fräulein Gret“, ſagt Thomas Prack und ſieht ſie mit ſeinen grauen, ruhigen Augen faſt vor⸗ wurfsvoll an.„Und ich hab' doch oft genug gebeten, Sie möchten mich mitnehmen. So allein— des Nachts— das iſt nichts für junge Demoiſellen.“ Gret kneiſt ein Auge zu, da ſie zu ihm aufblickt. „Da haben Sie alſo wohl richtig wieder mal wach ge⸗ legen, bis ich heimgekommen bin? Hm!“ Sie ſpricht ſo leſſe, daß niemand anders es hören kann. Die haben beim Eſſen ſa auch ſowieſo ihre Unterhaltung, und ber Gret auf den Mund paſſen, oho— das fiele ſchon keinem ein. Vor ihr haben ſie ſchon alle einen ſcheuen Reſpekt. So ein feines und fixes Fräulein, wle ſie iſtl Prack ſteigt eine leichte Verlegenheſt ins Geſicht. Weiß Gott, er iſt zehn Jahre älter als die Gret, und vor Weibs⸗ bildern hat er ſonſt keine Angſt, aber bei der Gret, ja, da iſt das was anderes. f„Man liegt ſo lang wach in ſolchen Nächten“, ſagt er etwas verwirrt.„Und ich hab' am Abend auch noch ein wenig am Fluß gebummelt. Aber da waren Sie ſchon mitten im Strom.“ Sie lächelt ihn kaum merklich an, Sie mag ihn gut lelden, den ſtillen Prack, in seiner ganzen ſeſten, ruhigen, gupackenden Art. Freilich, ein bißchen mehr Temperamen. könnt' er ſchon haben. „Es macht mir nun mal Spaß, Prack“, antwortet ſie. „Ich hab's gern, ſo allein zu fahren, wenn der Mond ſcheint.“ Idch auch“, ſagt Thomas Prack,„aber mit noch fe⸗ manbem zuſammen.“ Sie klopft ihm leicht auf die Hand „Da müßten Ste gerade hinterher ſchwimmen.“ „Ho? Vielleicht! Warten Sie's ab. Nixen muß man fangen.“ „Das wird ſchwer halten“, ſagt Gret Gwendolin und lächelt nicht mehr ſo heiter.„Das— das müßt' ſchon ein ganz kühner und frecher Schwimmer ſein!“ Ihre Augen blitzen kurz auf. „Ein ganz beſonderer“, fügt ſie noch hinzu. Prack ſchweigt und ſtochert ein bißchen auf ſeinem Teller herum. Dann meint er: „Ich bin ſchon mal über'n Neckar geſchwommen, bei Wind und Unwetter.“ Gret lächelt flüchtig vor ſich hin. „Ich weiß nicht, ob ich's grad' ſo mein“, ſagt ſie und ſteht dann raſch auf. Die Müllergeſellen und der Vater ſind mit dem Eſſen fertig. Die Leute werden ſich noch eine Weile ins Gras oder am Waldhang hinlegen, wie ſie's immer tun, ihre Pfeife rauchen und eine Viertelſtunde„dröſeln“. Die Sol⸗ bakken räumt ſchon einige Teller und Schüſſeln zuſammen. Und in dieſem Augenblick ſteht Gret Gwendolin einige Sekunden lang ganz ſtill, hat die Hand halb erhoben, als wolle ſie ſie ſchattend über die Augen legen, und ſieht zu dem Waldhang hinüber, der jenſeits des Hofes und des ganzen Mühlenwerkes ſich zum Tal hinunterneigt. Einen kräftigen Steinwurf entfernt ſteht da jemand zwiſchen den Bäumen. Für ein gutes Auge ſehr deutlich zu erkennen. Auch der hat die Hand ſchattend an die Stirn ge⸗ legt und blickt gerade auf den Mühlenhof und gerade in die ſchwarzen Augen hinein, die der Gret ſo blank im Geſicht ſtehen. g f Niemand an dem Tiſch außer Thomas Prack bemerkt das leichte Stutzen Grets. Aber da hat ſie ſchon wieder den Blick gewendet und hilft der Solbakken haſtig beim Ab⸗ räumen. Die Männer ſind aufgeſtanden, nachdem Gwen⸗ dolin allen in ſeiner kurzen und dennoch freundlichen Art eine„geſegnete Mahlzeit und gute Viertelſtund' im Grünen“ gewünſcht hat. Er ſelber tut's nicht unter einer ganzen Stund' im gemütlichen Wohnzimmer auf dem Kanapee. Die Leute ſchlendern davon. Die Lehrlinge müſſen noch ein wenig im Bach herumdalbern mit aufgekrempelten Hosen. die Knechte legen ſich in den Schatten und knautſchen ihre Piep, und Prack geht mit ſeinen feſten, fast wuchtigen Schritten ſchon wieder zu ſeinen Holzſägen hinüber, er kann nicht lange ohne Arbeit ſein. Irgend etwas hat er immer zu tun. g Aber etwas macht ihm jetzt in Gedanken ein. wenig zu ſchaffen. War's der Gret letzte Worte eben:„Ich weiß nicht, ob ich's grad ſo gemeint habe“, oder ihr kurzes Erſchrecken? Er kraut ſich im Haarſchopf, der dicht und etwas kraus iſt, dreht ſich noch einmal um und ſieht die Gret auf der Treppe zur Küche ſtehen, einen Stapel Geſchirr im Arm, und noch einmal über die Berge hinſehen. Er ſchüttelt den Kopf und ſchlägt die Tür zum Holz⸗ ſchuppen faſt ärgerlich hinter ſich zu. * Heinrich ſteht da, als wollten ſeine Füße auch keinen Schritt mehr weiter. So gefangen hat ihn der Anblick dieſes verſteckten, romantiſchen Fleckens da unten im Grund. Das alſo iſt die Mühle. Da wohnt die Gret! Und da ſitzt ſie gerade am Tiſch im Mühlenhof— das feine Geſicht mit dem roſtbraunen Haar, das faſt wie eine Flamme um den Kopf ſtrahlt. Er lehnt ſich an einen Baum. Jeder Schritt weiter, ſo dünkt ihm, könnte den ſtillen Zauber da unten ſtören. Aber nun ſteht die Gret auf, und nun trifft ihn ihr Blick, er ſpürt das bis ins Blut hinein und kann ſich nicht rühren. Er ſteht noch da, als es im Hof leer geworden iſt— als keine Gret mehr da iſt. War es nur ein Spaziergang, Heinrich? 2 Und er ſteht noch da, als die Räder in der Mühle ſchon wieder ſich drehen und gedämpft klappern und ein Hin und Her im Mühlenwerk iſt. Kühl weht es aus dem Wildbach am Hang herüber, Schattiger wird es. Da erſt ſteigt er weiter den Hang nach unten. Kühler, ſchöner Grund, denkt er, als er über den ver⸗ mooſten Boden geht. Felsgeſtein hier und da, überkrautet von Farren und Ginſter. Und immer das Rauſchen des Baches— das gleichmäßige Klappern des Mühlwerks. Um den Mühlenhof herum geht er im Bogen. Alte Speicher ſtehen da unter den Buchen, vollgefüllt mit Vor⸗ räten. Es riecht nach friſchgeſchnittenem Holz. Auf dem Waldweg kommen ein paar Wagen, vollbeladen mit Korn⸗ ſäcken, vorüber und verſchwinden im Mühlenhof. Lindenkamp geht am Bach entlang. Sein Blick über⸗ fliegt das Wohnhaus. Ja, ſo hat er alles wohl in Gedanken geſehen— ſo verwunſchen und friedſam. 1 . In einem kühlen Grunde— weht es traumhaft durch ſeine Seele. 5 a Es iſt wie ein Zauber, der dieſen Erdenflecken umfängt und ihn nicht losläßt. In einiger Entfernung von der Mühle, da, wo der Bach ſich in breiterer Bahn weiter zu Tal verliert, wirft er ſich ins Gras. Gerade daß er noch von hier aus ein Stück des Hauſes ſehen kann, einige der im Sonnenlicht blitzenden Fenſter. 1 Und was nun, Heinrich Lindenkamp? Wird dieſe Stunde hier im Waldgrunde ein Märchen ſpinnen, wie deine Seele es im heimlichſten Träumerwinkel wohl hofft? Nur ein Spaziergang, Heinrich? Und warum ſiehſt den immer noch zu den Fenſtern dort drüben hinüber? %%% ⁵⁵PPß ̃ñĩᷣ ß d W nn N Nr/ r ee Oberſchleſiens Schickſalstag Am 20. März ſind zwanzig Jahre vergangen, ſeit⸗ dem die Männer und Frauen Oberſchleſiens zur Wahl⸗ urne ſchritten, um„im Schutze franzöſiſcher Bajonette“ über das Schickſal ihres Landes abzuſtimmen. Mit 716 406 Stimmen bekannte ſich damals Oberſchleſien gegen 471 406. die für Polen abgegeben worden waren für Deutſch⸗ land. Trotz dieſes überwältigenden Bekenntniſſes, das in einer Zeit abgelegt worden war, in der die Zukunft Deutich⸗ lands ſchwarz verhangen war, wurde das Land geteilt und damit wirtſchaftlich zerriſſen. Dieſer Gewaltakt war für jeden Kenner des Landes ein Unding, ein Verbrechen, eine Sünde an den völkiſchen und wirtſchaftlichen Tatſa⸗ chen. Eine„neue Aera der Freiheit und der Gerechtigkeit“ war den hart geprüften Menſchen Oberſchleſiens verheißen worden, die Zukunft aber brachte ihnen nur ein Meer von Blut und Tränen. Trotzdem haben die deutſchen Menſchen dieſes Landes ihrem Volk und ihrem Vaterland die Treue gehal⸗ ten, bis dann endlich der Tag anbrach, an dem über Oſt⸗ oberſchleſiens Landen wieder die Sonne der Freiheit auf⸗ ging, und Adolf Hitler wahrmachte, was 1921 deut⸗ ſche Männer und Frauen Oberſchleſiens voller Vertrauen auf Recht und Gerechtigkeit gläubigen Herzens erſehnt hakt⸗ ten. Grauenvoll war der Leidensweg, den die oberſchleſiſche Bevölkerung unter der der Polen gehen mußte. Als dann im Herbſt 1939 die polniſche Regierung, beherrſcht von Blindheit und von Größenwahn, das im Na⸗ tionalſozialismus geeinte deutſche Volk zum Kampf heraus⸗ forderte, ſchlugen die deutſchen Armeen den polniſchen Zwangsſtaat in 18 Tagen zuſammen, führten ſie Ober⸗ ſchleſien im feierlichen Triumph heim in das Reich. Der Brandherd im Oſten iſt mit der Heimkehr Oberſchleſiens ausgelöſcht, und ſo kann, getragen vom Vertrauen und von der Liebe des ganzen Volkes auch das alte Kulturland im Oſten mitarbeiten an dem Werk des Führers. So vereinen ſich mit den befreiten Brüdern aus der alten Oſt mark des Reiches aus dem Sudetenland und dem Weſten die Männer und Frauen Oberſchleſiens und der deutſchen Oſtprovinzen im Gefühl unauslöſchlicher Dankbarkeit zu einem gläubigen Bekenntnis unwandelbarer Treue zu Füh⸗ rer. Volk und Reich. verbrecheriſchen Gewaltherrſchaft Kurzmeldungen Ribbentrop be. Oſhima Berlin, 18. März. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop nahm am Dienstag nachmittag an dem er⸗ ten Empfang teil, den der neuernannte kaiſerlich japaniſche Vorchafter in Berlin, Oſhima nach der Uekergabe ſeines Beglaubigungsſchreibens beim Führer in der kaiſerlichen Botſchaft gab. * Ankriktsbeſuch des rumäniſchen Geſandten. Berlin, 18. März. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop empfing am Dienstag den neuernannten 1 8 rumäniſchen Geſandten Raol Boſſy zum Antritts⸗ beſuch. Vollkornbrot und Volksgeſundheit Mit Zuſtimmuna des Reichsminiſters für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda findet alljährlich am Frühjahrsan⸗ fang ein Vollkorn⸗Werbetag ſtatt um di⸗ Bevölkerung auf die geſundheitliche Bedeutung des Vollkornbrotes hinzu⸗ weiſen. Aus Anlaß dieſes Werbetages ſuricht am Freitag, 21. März, der Reichsgeſundheitsführer Staatsfetre är Dr. Conti im Zeitgeſchehen um 18.30 Uhr über alle deutſchen S über das Thema„Vollkornbrot und Volksgeſund⸗ eit“. 5——— Titulescu geſtorben Genf, 18. März Wie aus Cannes gemeldet wird, iſt dort der ehemalige rumäniſche Außenminiſter Titulescu, deſſen Politik, ohne die naturgegebenen Notwendigkeiten für Rumänien zu erkennen, ſeinerzeit völlig im engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Fahrwaſſer trieb im Alter von 58 Jahren ge⸗ ſtorben Titulescu hatte im Auguſt 1936 ſein Amt nieder⸗ legen müſſen und lebte ſeitdem in Frankreich. Brand auf Lloyd⸗Oampfer„Bremen“ gelöſcht DNB. Bremen, 18. März. Das am 16. März an Bord des Lloyddampfers„Bremen“ ausgebrochene Großfeuer iſt unter Einſatz zahlreicher Feuerwehr⸗ und Hilfsmannſchaf⸗ ten im Laufe des geſtrigen Tages gelöſcht worden. Das Schiff hat ſchweren Schaden erlitten. Die Unterſuchungen über die Urſache des Brandes ſind noch nicht abgeſchloßen. * 50 Todesopfer des Orkans in USA. Bei dem orkan⸗ artigen Sturm der in mehreren Staa en der USA toßte, „wie aus Neuyork gemeldet wird die Zahl der Todesopfer auf 50 gestiegen. Am ſchwerſten ſind die Staaten Nortg⸗ dakota und Michigan betroffen. Von Manitoba(Kanada) werden 4 Tote gemeldet; die Zahl der Verletzten ſowohl wie die Höhe der Sachſchaden ſind noch unbekannt. n Erdſtoß in der Moldau Samstag früh um 1 Ahr wurde im Bezirk Pokſchani ein Erdſtoß verzeichnet. Das Beben hatte Stärke 6 Die Bevölkerung verließ ibre Häuſer und verbracht den Reſt der Nacht im Freien. Der Sachſcha⸗ den iſt nur unbedeutend 5—— 1 * Expreßzug im Schneeſturm entgleiſt. Im Schneeſturm entaleiſte unweit von Pittsburg ein Expreßzug. Bier Ba- en ſtürzten in den Ohio. Bisher wurden drei Tote und ber dreißig Verletzte geborgen. Aus Baden und den Nachbarganen Der 150. Geburtstag Marie Ellenrieders. Die Malerin Marie Ellenrieder wurde vor 150 Jahren am 20. März 1791 in Konſtanz geboren. Den erſten künſt⸗ leriſchen Unterricht erhielt ſie bei J. Einsle in Wien, bezog 22j̃ährig auf Betreiben Ignaz Weſſenbergs die Münchener Akademie und bildete ſich im Hauſe des Akademiedirektors P. v. Langer dort weiter aus. Durch einen vierjährigen Auf⸗ enthalt in Italien kam ſie mit Overbeck in Verbindung. Deſ⸗ ſen Einfluß und der Raffaels macht ſich in ihren vielfach reli⸗ giöſen Darſtellungen bemerkbar. Altarbilder von ihrer Hand ſind in Ichenheim, Ortenberg, Karlsruhe (St. Stephan), andere Gemälde in vielen Sammlungen, auch außerhalb Deutſchlands. Ein neuerer Kunſthiſtoriker ſagt von ihrem Schaffen: Wie über ihrer Landsmännin Angelika Kauffmann liegt der Zauber einer keuſchen, feinempfindlichen, geiſtig und künſtleriſch ſtets vornehmen wahren, menſchlich und religiös innigen Frauenſeele über ihrem Weſen und Schaffen. ig am 5. Juni 1863 in ihrer Vaterſtadt Kon⸗ Leutershauſen b. Weinheim.(Tödlicher Stu vom Fuhr w) Der 73jährige Landwirt Jakob S ſtürzte beim 2 henholen infolge Scheuens der Pferde unglücklich vom Fuhrwerk, daß der Tod ſofort eintrat. () Pforzheim.(Todesfall.) Im Alter von 78 Jah⸗ ren verſchied Stadtobermedizinalrat i. R. Dr. Friedrich Rupp, er 34 Jahre hindurch(1899 bis 1933) als Direktor der Chirurgiſchen Abteilung des Pforzheimer Städtiſchen Kran⸗ * D Freiburg. m außer ordentlichen Pro⸗ (Zu feſſor ernannt.) Der Chefarzt des hieſigen Diakoniſſen⸗ auſes ef G Atte, wurde zum außerordentlichen e er f Freiburg ernannt. Wolfach.(Auf bauſchule mit Internat.) In Hauſach iſt den Plänen des Architekten Hanſen⸗ einer Aufbauſchule mit Internat, ſamtberufsſchule(gewerbliche, kauf⸗ dliche Berufsſchule) vor⸗ Donaueſchi⸗gen. ich il der Familie Martin Ro einer Arbeitsſtelle tödlich verreigl 5 S S J. S 773.. Frau un Fahren war, merkten zu weinen anfing. tion Buchſchlag w und durch die S — A N ag 1020 Im Jahre 1930 arbeiten ſeine Taſchenuhr verloren, Ioshauſen, Kr. Heilbronn.(Vermißter in! Dieſer Tage wurde im alten Wie die Ermittlungen ergaben, han⸗ 1 8. März vermißten verhei⸗ ach, der zeitweilig Bon einem Eiſenſtück getötet. A Ortſchaft Dimbach Mainfranken ba 1 2 5 6 ein 9 har . K18 0 7 N 8 883 N 85 2 — 4 2 7 Lalcale Nuudocliau Unbekannter Toter gefunden. In den ſpäten Abendſtun⸗ den wurde neben einer öffentlichen Telefonzelle an der Fried⸗ richsbrücke ein etwa 28jähriger Mann tot aufgefunden. Neben ihm lag eine Piſtole, mit der er ſich den tödlichen Schuß bei⸗ gebracht hatte. Die Perſonalien des Toten konnten bis zur Stunde noch nicht ermittelt werden. Der Mann iſt ſchlank, ca. 1,70 Meter groß, hat dunkle Haare, links geſcheitelt, längliches Geſicht, braune Augen, bartlos, im Oberkiefer fehlt ein Schneidezahn. Bekleidet war der Tote mit einem dunkelgrauen Wintermantel, grünlich geſtreiftem Saccoanzug, der das Firmenzeichen Fr. 5. Mohr⸗Ulm a. D. trägt. Außer⸗ dem hatte der Tote ein grünes Sporthemd mit zwei Bruſt⸗ taſchen an, grünen Selbſtbinder mit weißen und roten Strei⸗ ſen, hellgrüne Sportmütze. Er trug ſchwarze Halbſchuhe mit Gummiabſätzen. * Auszeichnung. Am Heldengedenktag erhielt Uffz. Wal⸗ ter Seitz das Schutzwallehrenzeichen; außerdem wurde er zum Offizieranwärter befördert. Lohnausfall bei Fliegeraſarm Es ſind Zweifel darüber entſtanden, ob bei Feuerwehr⸗ leuten, Nachtwächtern, Pförtnern und ſonſtigen Gefolgſchafts⸗ mitgliedern, deren Tätigkeit überwiegend in Arbeitsbereit⸗ ſchaft beſteht, von einem Lohnausfall bei Fliegeralarm, der vom Arbeitsamt nach den ergangenen Erlaſſen erſtattet wer⸗ den kann, geſprochen werden könne. Der Reichsarbeitsminiſter beſtimmt im Reichsarbeitsblatt Nr. 5, Teil 1, Seite 88, hierzu ndes: Bei aſlen Gefolgſchaftsmitgliedern, die bei Flie⸗ m nach den einſchlägigen Luftſchutzbeſtimmungen ihre it unterbrechen und den Luftſchutzraum aufſuchen müſ⸗ viel, ob ſie unmittelbar in den Produktionsprozeß e des eingeſchaltet ſind oder nicht, iſt davon aus⸗ en, daß der Alarm für ſie mit einem Arbeits⸗ und Lohn⸗ zuge he ausfall verbunden iſt, der gemäß den Nunderlaſſen vom 13. Juni 1940(Reichsarbeitsblatt Seite 1, 399) und vom 7. Auguſt 1940(Reichsarbeitsblatt Seite 1, 424) zu erſtatten iſt. Dagegen beſteht bei allen Gefolgſchaftsmitglie dern, die während des Fliegeralarms ihre Tätigkeit oder unmittel⸗ bare Arbeitsbereitſchaft fortſetzen, weil ſie z. B. zur Ueber⸗ wachung der Maſchinen oder ſonſtigen Betriebsanlagen ein⸗ ſet ben oder gerade wegen des Alarms eingeſetzt wer⸗ den, wie z. B. Feuerwehrleute, der Anſpruch auf Entloh⸗ nung während dieſer Zeit fort, ſodaß ſie nicht unter die ge⸗ nannte Regelung fallen. iſt.“ Wenn in Einzel⸗ rdert werden ſollte, ſo den Urſprung der Sen im Marz Im März beginnen wir mit der Ausſaat im Garten. Spinat ſãen wir nicht zuviel auf einmal, ſondern alle 14 Tage bis Anfang Mai gerade ſoviel, wie die Familie braucht. Bei der Erbſenausſaat beginnen wir mit den niedrigen Sor⸗ ten uno wiederholen auch hier die Ausſaat alle 14 Tage is Mitte Juni. Mit den höheren Erbſenſorten wartet mam is April. Es lohnt ſich, immer reichlich zu ſãen. Die Erbſen rauchen weder Dung noch Kompoſt. Aber ſie wollen einen gut gelockerten Boden und einen luftigen Standort. Sie kommen auf 70 em breite Beete, in zwei Rillen ungefähr 5 is 4 cem ein Korn, ungefähr 5 em kfief. Je nach dem 8 1 W eimen ſie in 10 bis 30 Tagen. Glei dem Auf⸗ gel in mit Erde 9e 1 ſehr gern — se ieht ordentlicher im Garten aufe ürde. Dagegen am fein iſt, miſchen wir en die Reihen, die 20 cm Nillen werden nur knapp mit keimen lang, alſs heißt es, geduldig fein! ein im Rheinland beliebtes Gemũſe. das ig wird, lieben ebenfalls tief geloclerten, 1 ohne D Wir legen ſie in Neiten, die voneinander entfernt ſind, 8 bis 10 cn tief. Sie wer⸗ den nach dem Aufgehen— etwa nach drei Wochen— eben⸗ IS kicht f u. Außer dem Pflückalat, ud der den ganzen Sommer 1 Ei, 175 g Zucker, 2 Alaſchchen Dr. Oetter Back⸗Aroma Zitrone, etwas Salz, 1 Päckchen Dr. Oetter Soßen eder E Päckchen Pudding⸗ pulver Vanille⸗Seſchmack, etwa is Liter ent⸗ rahmte griſchmilch, 250 g̃ gerechte Kartoffeln (vom Tage vorher), 250 f Weizenmehl, 1 Päckchen Dr. Oetter„ Sackin„100g Neſinen oder getrocknetes Niſchob. e Dr. O Ker Bdaekpulve 1 entttinte, in Würfel geſchnittene füllt ibn in-Gne gut geieftrke, mt Backzeit: Etwa 60 Minuten bei ſchwacher Mittelhitze. itte ae eee: N— Sei 1 5 0 18 Hr e 2 Das Ei, der Zucker, die Sewuͤrze und das mit etwas Milch angerührte Soßen oder Puddingrulver werden nach und nach gut miteinander verrührt. Die durchgerreßten 5 Kartoffeln(der Teig wird glatter und friner, wenn man die Kartoffeln zweimal durch ein 5 Sieb ſtreicht oder durchpreẽt) und das mit„Backin gemiſchte und geſiebte abwechſelnd mit der übrigen Nich unter gerührt. Ran verwendet nur js viel Nilch, daß der Teig ſchwer reißend) vom Er fel fällt. Die gereinigten Reñnen oder das gereinigte, Niſcbobt werden zulegt unter den Teig geboben. Ran Nehl werden BS Wa hri N Dankenloſigkeit zu unterſtützen! ſ kant Schule Pirrmang 9 Tanz Kurs 15 1 können Freitag Abend 20 Uhr noch einige ſofort ober ſpäter zu miete b 3 Zu erfragen in der Geſchüftsſt. d. Bl.(Größe 1* 55— tem Abſatz, Geſund und vernünftig leben! Der wertvollſte Teil unſeres Volksvermögens— Der Betriebs⸗ urzt als Helfer und Kamerad— Geſundheitsförderung durch richtige Lebensweiſe Es iſt eine alte Weisheit: Der wertvollſte Teil eines Volks⸗ vermögens wird durch die Volksgeſundheit verkörpert. Man könnte ſomit annehmen, daß jedes Glied einer Volksgemein⸗ ſchaft daran intereſſiert ſein müßte, dieſen Teil des Volks⸗ vermögens mit allen Mitteln zu ſchützen. Denn abgeſehen da⸗ von, daß die Vernunft ein ſolches Intereſſe kategoriſch fordert, iſt doch jeder Volksgenoſſe Mitinhaber des deutſchen Volks⸗ vermögens, alſo am Ertrag desſelben beteiligt— wenn auch nicht in Form von plutokratiſch anmutenden Dividenden, ſo Doch durch die Möglichkeit, durch die eigene Arbeit die eigene Exiſtenz zu ſichern. i Es gibt heute eine Unzahl von guten und ſchönen Büchern, die ſich ausſchließlich mit der Sorge um die Volksgeſundheit ab⸗ plagen und gute Lehren geben, wie man die Volksgeſundheit erhalten und ſtärken ſoll. All dieſe Bücher wären wert, mehr⸗ mals im Jahre geleſen zu werden. Wer aber lieſt ſie ſchon? Vielleicht eine Anzahl von Aerzten, dann ein paar Geſund⸗ heitsfanatiker aus Grundſatz und ſehr wenige Menſchen, die ſich ernſtlich Gedanken um die Volksgeſundheit machen, ohne Fachleute zu ſein. Man braucht darüber nicht zu ſtreiten, aber alle Bemühun⸗ gen um die Hebung der Volksgeſundheit ſind behindert, wenn Millionen von einzelnen Menſchen ſich aus Gedankenloſigkeit an der eigenen Geſundheit verfündigen. Man kann den Arbeits⸗ platz verſchönern, man kann für gute Luft und gutes Licht im Betriebe ſorgen, man kann am Arbeitsplatz in den Pauſen ein warmes Mittageſſen verabfolgen, man kann ſchaffende Men⸗ ſchen zur Erholung ins Gebirge oder an die See ſchicken— alles gut und ſchön: beſtimmt ſind dieſe Maßnahmen geeignet, den Geſundheitszuſtand der betreffenden Menſchen zu heben. Aber dann müßte zugleich auch die„ſoziale Selbſtverant⸗ wortung“ des einzelnen wach werden, die ihn zwingt, die vor⸗ genannten Dinge und ihre Ausſchaltung durch perſönliche Ge⸗ Stattdeſſen kann man in mil⸗ lionenfacher Auflage allerhand erleben: Der eine ißt zu viel, der zweite raucht wie ein Schlot, der dritte geht dem Alkohol wie ein Beſeſſener zu Leibe, der vierte findet abends nicht den Weg zum Bett, der fünfte— 5 Aber wozu all dieſe Dinge aufzählen? Tatſache iſt, daß die geſundheitliche Betreuung aus dem Ablauf eines Arbeits⸗ tages durch eine Stunde un vernünftiger Lebensweiſe ſinnlos gemacht wird. Dabei weiß heute jedes Kind in Deutſchland, daß„Geſundheit das größte Gut“ iſt! Man braucht keineswegs kleinlich zu ſein und man kann ſedem Menſchen irgendeinen Genuß ohne weiteres gönnen; hier handelt es ſich nur darum, daß„zu viel“ in jedem Falle ungeſund iſt. Deutſchland hat geſunde Menſchen bitter nötig— nötiger als jedes andere Volk dieſer Erde. Denn kein anderes Volk wird nach Beendigung des Krieges ſolche Leiſtungen zu voll⸗ bringen haben wie gerade das deutſche Schon der Stolz auf dieſe Ausſicht muß ſeden denkenden Menſchen dazu zwingen, ſeine Geſundheit durch eine richtige Lebensweiſe zu erhalten und zu ſtärken. Der ſchaffende deutſche Menſch hat es heute wirklich nicht ſchwer, ſich darüber zu informieren, was eine richtige Lebensweiſe iſt. Er kann darauf ſogar verzichten, dicke Bücher zu leſen. Er hat es ſo bequem, ein Weg zum Betriebs⸗ arzt genügt, um ſich alle notwendigen Kenntniſſe zu holen. Der Betriebsarzt iſt ſein Kamerad und gibt ihm gern jede Auskunft. Nun gibt es allerdings viele Menſchen, die ſagen:„Wenn ich ſchon Arzt höre!“ Sie halten nichts vom Arzt und glauben I meiſt zu Unrecht—, daß ſie eine eiſerne Geſundheit beſitzen. Pillen und Pülverchen ſind ihnen ein Greuel. Dann ſchon lieber einen Korn! i Dieſe Menſchen irren! Der Betriebsarzt verſchreibt ihnen meiſtens gar leine Pillen oder Pülverchen. Seine Aufgaben find größer. und wer ſich der Mühe unterzieht, „Betriebsarzt“ aufzuſuchen, ein wunderbarer Menſch ſitzt, der bereit iſt, zu helfen. Nicht etwa ausſchließlich mit Medikamenten! Nein— er fragt nach dem„Zuhauſe“; ex geht mit dem Ratſuchenden durch die Ar⸗ beitsräume und überlegt. wie man die eine oder andere Arbeit leichter geſtalten könnte. Er veranlaßt den Betriebsführer, für die Frauen und Einrichtungen zu ſchaffen. Er läßt ungenügende Berufskleidung Hach geſundheitlichen Geſichtspunkten verbeſſern, er prüft das Eſſen in der Küche und veranlaßt Abwechflungen in der Spei⸗ ſenkarte; kurz: Der Betriebsarzt lenkt mit all ſeinen Maß⸗ nahmen das Leben der Gefolgſchaft in vernünftige geſundheit⸗ liche Bahnen. Muß ein ſolcher Mann nicht ein Freund der Gefolgſchaft 1 75 Er iſt mehr als Freund— er iſt Kamerad. Und unter kame raden gehört es ſich, daß man die Gegenſeitigkeit zu Worte kommen läßt, das heißt in dieſem Falle: Sorgſt du dich um mich, dann zeige ich mich dadurch erkenntlich, daß ich dich in deinem Bemühen unterſtütze] Von dieſem Vorſatz bis zur Tat iſt unter Kameraden nur ein kurzer Schritt. Und damit ed jeden einzelnen da, wo man ihn haben will t Geſundheitsförderung durch richtige Lebensweiſe. Film ſchau. In dem Erich Waſchneck⸗Film„Muſik im Baut“ bildet die weltberühmte Dresdner Muſikhochſchule den Rahmen für die zarte Liebesgeſchichte der Muſikſtuden in Hanna Hagedorn(Hanna Waag), deren künſtleriſche Entwicklung in ihrem tapfe en Kampf um den Mann ihres Herzens zur Vollendung heranreift. Die ſchöne Muſik, die ſpannende Handlung, die Darſtellung des ganzen Enſembles, in dem den Kamerad Leo Slezak ſeine bbisher größte Leiſtung gibt, machen den Film zu einer künſt e iſchen Delikateſſe. Leo Slezak als Kapellmeiſter F iedrich Hagedorn mit ſeiner Tochter Hanna und ſeiner Nichte Carola(Sybille Schmitz), Wolfgang Lie⸗ beineiner als Meiſterſchüler Hans Peters am Dresdner Konſervatorium mit anderen bekann en Darſtellern bieten Gewähr für die hervorragende Beſetzung der tragenden Rollen des künſtleriſchen Films. Grimm. Die erſten Lebensboten NSG. Wir ſpüren ſie allenthalben, die herrliche, warme Sonne diefer erſten goldenen Vorfrühlingstage, und am liebſten würden wir wie die Kinder heimlich über 1 und an den warmen Waldrainen entlang ſtreifen um die erſten lieben Blumen zu pflücken die ſich noch ſcheu am Bo⸗ den verſtecken. Es iſt ſeltſam, wie aus der erſten Vermäh⸗ lung von Erde und Sonne beſonders lebensſpendende Triebe herborſprießen die fene geheimnisvollen Kräfte enthalten, die auch wir ſo nötig nach den langen Wintermonaten, brau⸗ chen. Nur wiſſen wir landfremde Stadtmenſchen wenig von den Schätzen der Natur, achtlos zertritt unſer Fuß, was wir beſſer ſorgſam einſammelten um unſeren an Friſchem ſo kargen Speiſez tiel zu bereichern. Wer kennt nicht den Löwenzahn, wenn er golden unſere Wieſen überſät Aber ehe ſeine leuchtenden Blüten erſcheinen müſſen wir ſeine gezackten Blätter aus der Erde ſtechen. Er giht einen vorzüglichen Salat, der ſich außerdem zur Frühfahrskur beſonders eignet, da er verdauungsför⸗ dernd und harntreibend iſt, er hilft uns die Winterſchlacken aus unſerem Organismus hinauszutreiben. Da iſt ein an⸗ deres liebes Pflänzchen wohlbekannt aus Kindertagen das beſcheidene Gänſeblümchen. Daß es auch einen ſchmackhaften Beitrag für unſere Salatſchüſſel bildet, hätten wir wohl kaum vermutet. Aber auch zum Butterbrot ſchmeckt es würzig. Die Brenneſſel ſcheint uns keine beſonders anſpre⸗ chende Pflanze aber jetzt im Frühfahr iſt ihre ſtachliche Ng⸗ tur noch unentwickelt und ihre fungen Blätter ſind genieß⸗ bar ja ſie enthalten ähnliche Stoffe wie der Spinat und können genau wie dieſer zubereltet werden. An den Bach⸗ rainen wächſt die Brunnenkreſſe. Sie hat einen kräf⸗ tig herben Geſchmack und eignet ſich beſonders als Zugabe zu anderen Salaten es iſt güt. ſie nicht in zu großen Men⸗ gen zu genießen da ſie gewiſſe Schärfen enthält die nicht jedermann bekömmlich ſind. Auch ſie gibt fein geſchnitten eine ſchmackhafte Zugabe zum Butterbrot. Alle dieſe wilden Pflanzen können wir unter unſeren Ackerſalat oder unter die Kreſſe miſchen. 5 4 3 Unſere bäuerlichen Vorfahren haben jene Kräutlein wohl gekannt und zu ſchätzen gewußt. Die Natur in ihrer Man⸗ nigfaltigkeit bringt hren Geſchöpfen immer das ihnen Ge⸗ mäße hervor. So wollen auch wir Feld und Wieſen nicht nur ſchwärmend durchwandern, ſondern eifrig ſuchen und ſammeln um den Segen dieſer erſten Lebensboten ganz an uns zu erfahren. 5 5 wird ſehr bald einſehen, daß da Kinder der Gefolgſchaft gefundheitsfördernde⸗ ine 1 Geſtern ſprach der Spieß zu mir Komm mal her, du Trampeltier— Hau mal ab in die Kantine Und ſchreib deiner Katharine Daß in Kürze ganz gewiß Großer Tag der Wehrmacht iſſ' (Sie ſoll ihr Gedächtnis ſtärken Und ſich„23“ merken!) Ich ſprach ſtramm„Jawoll, Herr Spieß Und drum ſchreib ich dir jetzt dies': Komm zu uns,— ich ſag's im Reim Zur Kaſern nach Seckenheim, Denn da gibts was Gut's zu eſſen— Ohne Marken— reich bemeſſen Und für Kaffee— prima Bohne Sorgt die Küche— nicht ſo ohne Und— du weißt ja, liebes Kind 8 Immer, wo Soldaten ſind 8 5 Gibt es Unterhal ung,— Lachen Und noch andre ſchöne Sachen Beiſpielsweiſe Schießen, Reiten— Kurz, beſinn dich nur bei eiten! Nimm den Franz mit, das wär nett,— Mit dem ſchieß ich um die Wete! Alſo! Mach mir dach die F eud! Schreibe mir noch möglichſt heut, Daß du kommſt,— dann wird's noch ſchöner Für dein! Freund, den 110 er. N Alſo! Schreib,— ſei nicht ſo faul— Die Adreſſe weißt du: Paul. Kein Quadratmeter Boden darf ungenutzt bleiben! NSG. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wag ner hat ſich dieſer Tage in Aufrufen in allen badiſchen und elſäſſiſchen Zeitungen an die Volksgenoſſen gewandt, die ein Feld, einen Acker oder einen Garten ihr eigen nennen und ſis aufgefordert, dafür zu ſorgen, daß gerade jetzt im Zeichen der Blockade kein Quadratmeter Boden ungenutzt bleibt. Es darf daher in dieſem Jahr keinen Garten geben, der ſich in einem verwahrloſten oder ſchlecht bewirtſchafteten Zu⸗ ſtand befindet. Jedes noch ſo kleine Stück Land in Haus⸗ und Kleingärten foll Ernte bringen. 5 Um die in der Fachpreſſe erſcheinenden Anleitungen zur zweckmäßigen Nutzung von Land weiteſten Kreiſen der Be⸗ völkerung zugänglich zu machen, wird von uns monatlich ein Arbeitskalender für den Gemüſegarten ver⸗ öffentlicht. Der Zeitpunkl der Bearbeitung des Gartenbodens und Gemüſe iſt eine recht frühzeitige Ausſaat erwünſcht. In rau⸗ Gartenlandes gewarnt werden.. Für die Frühausſaaten ſollen die Beete immer Südlage haben und gegen kalte Winde geſchützt ſein. Ein alter Kaſten leiſtet hier ſchon wertvolle Dienſte. Nur noch wenige Gemüſe werden in Breitſaat ausgeſät, die Rillenſaat hat ihr gegenüber große Vorteile. Ins Freiland kommen Zwiebeln, Abſtand 15 em, nicht friſch gedüngt; Peterſilie(halblange Wurzelpeter⸗ ſilie und mooskrauſe Schnittpeterſilie, Abſtand 12 em, Keim⸗ dauer 3 bis 4 Wochen, ſpäter verziehen); Kopfſala t, beſ⸗ ſer in Rillen, Abſtand 10 em(Maikönig⸗Folgeſaaten mit Sommerſorten); Pflückſalat, ebenſo Abſtand 15 emz Schnittſalat, dichte Saat auch in Rillen; Monats⸗ rettiche, als Vor⸗ und Zwiſchenfruchtfolgeſaaten bis Spät⸗ ſommer, nicht friſch gedüngt(Sera und Eiszapfen); Kreſſe, dichte Saat, gut gedüngt, gut gießen, Folgefaaten alle dre „Wochen. ö i Karotten und Gelbrüben(RNantaiſe, Gonſenhei⸗ mer, Pariſer Markt, Lange rote ſtumpfe ohne Herz, Rote Winterbedarf), gut unter die Erde Radiesſamen dazu ſäen, werden, miſchen. Steckzwiebeln(Stuttgarter Rieſen und Bronze⸗ kugel), Abſtand 10⸗10 em, nicht friſch gedüngt, Boden locker halten, nicht tief unterbringen. Knoblauch ſtecken, Boretſch und Dill ſäen, Rha⸗ 9 pflanzen, Abſtand 100 em, tief graben und gut düngen. 5 5 Ins Miſtbeet ſät man: Blumenkohl(Erfurter Zwerg), Rotkraut(Hako), Weißkraut(Dithmarſcher und Erſtling); Wirſing(Sarah, Kohlrabi(Delikateß), Salat(Brauner Trotzkopf, Stuttgarter Dauerkopf, Heidel⸗ berger Schloß uſw.), Porree(Elefant, Dürkheimer Rie⸗ ſenlauch), Endivie(Eskariol, Sachſenheimer, Trianon). Bei Pflanzen, die ſpäter ihren Standort durch Verpflan⸗ zen ändern müſſen, macht man aus verſchiedenen Gründen keine Ausſaaten, ſondern man erwirbt ſich am zweckmäßigſten die Pflanzen bei einem Erwerbsgärtner. Gemüſepflanzen ſollen ſo geſetzt werden, daß der Wurzelballen gut erhalten bleibt. Iſt kein Ballen vorhan⸗ den, ſo müſſen die Wurzeln in natürlicher Lage in die Pflanz⸗ löcher kommen. Das heißt, ſie dürfen nicht auf dem Grund bringen, ſpäter verziehen, damit die Saatrillen bald ſichtbar gegen die Möhrenfliege etwas Porreeſamen bei⸗ genug ſein. Sind die Wurzeln bzw. die Wurzelballen in die Erde bei. — Kleine Hausmittel bei Erkrankungen. Jede Krank⸗ heit weckt im befallenen Körper das Beſtreben, die Krank⸗ organe, Haut, Darm und Nieren, entlaſten. Alſo gibt die Mittel. Wer Fieber hat, gehört ins Bett und ſollte faſten. denn der Körper iſt mit dem Kampf gegen die Krankheit voll beſchäftigt und will nicht außerdem noch verdauen. Des⸗ ich ſtets einer der folgenden Kräutertees: Spißwegerich, Huf⸗ chenwurzel). Hat die Erkältung die Ohren oder Halsdrüſen amen in ein Säckchen und legt es ziemlich warm auf. Dieſe lich den ſehr ſchmackhaften Hagebuttentee oder Brombeertee trinkt. Man kann auch beide miteinander oder mit minz, Salbei, damille, Lindenblüten uſw. miſchen. Mannheim Seckenheim. An dem begonnenen Betr. 5 5 Viehverkauf Houpiſtraße 183. Der Viehverkauf verzögert ſſich um einige Tage. im Saale Zum Schloß“ Damen und Herren teilnehmen. ä—.ä j— 1 Weiße niede Karl Dehmer. Dickrüben en, A ee I HGeſchäftsſt. d. Bl. liefert Neckar-Bote- Druckerei Joer drucken Gelbfl iſchige 5 Warteiamtliche Mitteilungen. Oeutſches Zungvolk. Heute Mittwoch Heimabende der Jungzlige. 105 45 und 4b von 5—6 Uht, Jungzug 3 von 5.30 bis 6.30 Uhr, Jungzug 2 von 7—8 Uhr, Jungzug 1 von 78 Uhr, Jahrgang 1931 von 6—7 Uhr. a 5 preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts berichte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Industrie, Vereine und Private nötigen Oruckarbeiten in gediegener 5 Aus ſtatiung. Aechar · Bote · uche rei Der Arbeitskalender des Kleingäriners der Ausſaat richtet ſich ganz nach den klimatiſchen Ver. hältniſſen und nach der Beſchaffenheit der Böden. Für einige heren Lagen muß jedoch vor einer zu frühen Beſtellung des N S e Rieſen, Sudenburger, die letzten drei hauptſächlich für den r der Pflanzlöcher zuſammengedrückt oder gar nach oben um⸗ gebogen werden. Die Pflanzlöcher ſollten daher tief und weit Pflanzlöcher verſenkt, ſo drückt man mit dem Pflanzſtock die heitsſtoſſe möglicht ſchnell auszuſcheiden. Wir können ihn dabei wirkſam unterſtützen, indem wir die Ausſcheidungs⸗ Hausfrau ſchweißtreibende, mild abführende und harntreibende Es iſt falſch, dem Fiebernden„kräftige“ Nahrung zu geben, halb fehlt auch die Eßluft bei Fieber. Bei Huſten bewährt lattich, Salbei⸗ oder Malventee. Kinder nehmen beſonders gern Fencheltee, Fenchelhonig iſt fertig käuflich. Ein gutes Gurgelmittel bei Halsentzündung iſt Veilchentee(nicht Veil. in Mitleidenſchaft gezogen, füllt man einen Brei aus gebrüh⸗ ten Kamillenblüten oder aus gemahlenen, gebrühten Lein⸗ 5 Mittel wirken durchwärmend und zerteilend. In jedem Falle iſt anzuraten, daß, wer zu Erkältungen neigt, vorbeugend täg⸗ Fefe. Landpirfſhaftlche Ein, und Verterfgenoſerſcef f 5 Sactheurtoffeln 9 1 ſind eingetroffen, werden jedoch nur an Beſteller abgegeben. 5