Zau⸗- hnen wird war⸗ ein⸗ Flie⸗ ie ßlich als ihrt. olz⸗ Denngspreis: Monatlich Ars. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., em Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſchech⸗Konts! Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mannheim Seckenheim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. llieniſchen Regierung und hoffe. Aufen 5 5 beiden Ländern zu lernen und daraus Nutzen zu Maſſuola beim zührer und bei Ribbentrop In den Nachmittagsſtunden des Donnerstag begab ſich der Außenminiſter des Tenno, Boſuke Matſuoka, vom Schloß Bellevue zur Neuen Reichskanzlei, um dem Führer des Großdeutſchen Keiches ſeinen erſten Beſuch abzuſtaften. Auf ſeiner Fahrt durch die feſtlich geſchmückten Straßen wurde der Sendbote der befreundeten japaniſchen Nation von der Bevölkerung der Reichshauptſtadt, die wie am Vortage bei der Ankunft Matſuokas zu vielen Tauſenden zuſammen⸗ geſtrömt war, auf das herzlichſte begrüßt. Der Führer empfing in Gegenwark des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop den kaiſerlich japaniſchen Außenminiſter Boſuke Matſuoka in der Neuen Keichskanz⸗ lei zu einer längeren Unterredung, der auch der kaiſerlich ja⸗ paniſche Botſchafter in Berlin, Oſhima, und der deutſche Bok⸗ ſchafker in Tokio, Ott, beiwohnten. Die Beſprechung über alle aktuellen politiſchen Probleme verlief im Geiſte der herzli⸗ chen Freundſchaft, die Deutſchland und Japan verbindet. Eine Ehrenformation der Leibſtandarke„Adolf Hitler“ erwies dem japaniſchen Außenminiſter bei der An⸗ und Ab⸗ fahrt die milikäriſchen Ehrenbezeigungen. Matſuoka bei Nibbentrop Mehrſtündige Unterredung.— Volle Uebereinſtimmung. Du Berlin, 27. März. Der Reichsminiſter des Aus- wärtigen von Ribbentrop empfing Donnerstag vormittag den auf Einladung der Keichsregierung zum Staatsbeſuch in Berlin weilenden Außenminiſter des verbündeten Japan, Boſuke Matſuoka, zu einer Beſprechung, die in einer Akmo⸗ ſphäre herzlichen Einvernehmens verlief. Bei dieſer mehrere Slunden währenden Unterredung wurde eine volle b einſtimmung der Auffaſſungen in allen Fragen erziell, die ſich aus der Juſammenarbeit, wie ſie im Dreimächtepakt zwiſchen Deutſchland, Italien und Japan vorgeſehen iſt, er⸗ geben. Anſchließend gab der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop zu Ehren des japaniſchen Gaſtes einen Empfang im kleinſten Kreiſe, an dem die Angehörigen Zer japaniſchen Delegation, Vertreter der japaniſchen Bot⸗ ſchaft und die leitenden Beamten des Auswärtigen Amtes teilnahmen.“ 1 Am Ehrenmal 5 Vor den offiziellen Beſuchen und Empfängen hatte ſich Außenminiſter Matſuoka zum Ehrenmal Unter den Linden begeben, um die Gefallenen zu ehren. Nach dem Abſchreiten der Front der Ehrenkompanie unter den Klängen des Präſentiermaeſches begab ſich der Außenminiſter des Tenno mit dem Kommandanten bon Berlin und der militäriſchen Begleitung in das Ehrenmal. Das Muſikkorps ſpielte das Lied vom guten Kameraden, und der hohe japaniſche Gaſt legte zu Füßen des Gedenk⸗ ſteins einen rieſigen Lorbeerkranz nieder, deſſen Schleifen in den japaniſchen Farben die Inſchrift tragen:„Yoſuke Matſuoka, Miniſter des Auswärtigen von Japan, den im Krieg gefallenen Helden.“ I tiefer Verbeugung erwieſen die ſapaniſchen Gäſte den Toten des großen Krieges und des jetzigen Freiheitskampfes der deutſchen Nation ehrerbie tigen Gruß, während draußen vor dem Ehrenmal die Menge mit entblößten Häuptern und erhobenen Armen der Toten edachte. a a f a 5 Mit einem Vorbeimarſch der Ehrenkompanie japaniſchen Außenminiſter und ſeiner Begleitung vor dem ſchloß der feierliche Akt. i Matſuoka an das deutſche Volk Der Außenminiſter des Tenno, Matſuoka, erließ fol⸗ gende Botſchaft an das deutſche Volk: 5 „Nun, da der Dreimächtepakt Tatſache geworden iſt, wird die ſapaniſche Nation mit Euch ſein in Freud und Leid. Sie hat einen unbedingten Glauben an die graße Perſönlichkeit des. ſchaften des deutſchen Volkes. Sie wird nicht hinter Euch zurückſtehen an Treue, Mul und Entſchloſſenheit, die 1 auf Grund einer neuen Ordnung aufzurichten. Wir müſſen in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit leben. Laßt uns vorwärts und nicht rückwärts ſchauen! 5 Das Ideal, das dem ſapaniſchen Volk über alles leuer iſt, wird in„Hakko Ichiu“ verkörpert, jener harmoniſchen Weltgemeinſchaft mit Raum für alle Völker zur Verwirk⸗ lichung ihrer Wünſche und Erfüllung ihrer Sendung ein Ideal, das der japaniſchen Nalion ſeit undenklichen Zeiten als Erbe vermacht wurde und auf dem der Grundſtein des Saiſerreiches ruhl. Dieſes Ideal kommt in der Präambel des Dreimächtepaktes klar zum Ausdruck. Ja, es iſt katſäch⸗ lich die Grundlage des Paktes. Anſer Volk vertraut darauf, daß auch das deutſche Volk dem Geiſt und dem Ziel des Dreimächtevaktes die Treue währl. Ich brauche kaum hinzuzufügen, daß die Herien unſeres Volkes für die deutſche Nation ſchlagen in dem gigantiſchen kampf, der gegenwärtig geführt wird: es be. tei, daß die Kraft und der Mut der kapferen deu Ich komme auf Einladung der deutſchen und der ita⸗ e ö durch meinen Aufenthalt in ehen, ſo daß es mir vergönnt iſt, noch beſſer zur engeren iſammenarbeit der verb Ueber⸗ land in einem Luftkampf mit fünf brit Führers und die hervorragenden Eigen⸗ Welt * f tſchen Na⸗ klon zu einem raſchen Sieg ſeiner Sache führen moge. ündelen Nationen beizutragen“. Freitag, den 28. März 1941 38500 vernichtet, 44000 beſchädiat Steigende Erfolge der Luftwaffe im Kampf gegen Englands Handelsſchiffahrt.— El Aghaila in Nordafrika von motkoriſierten Truppen genommen. Berlin, 27. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: i „Deutſche und italieniſche motoriſierte Truppen beſetzten in den Morgenſtunden des 24. März nach kurzem Kampf El Aghaila an der Küſte der großen Syrke und warfen den Jeind nach Oſten zurück. 5 Die Luftwaffe führte den Kampf gegen die britiſche Handelsſchiffahrt mit ſteigendem Erfolg weiter. Wie bereits durch Sondermeldung bekannkgegeben, vernichteten deutſche Kampfflugzeuge im Laufe des geſtrigen Tages im Aklanki⸗ ſchen Ozean und in der Themſemündung etwa 31 500 BR feindlichen Handelsſchiffsraumes; weitere 6000 BRT wur ⸗ den ſchwer beſchädigt. Nach ergänzenden Meldungen wurden außerdem bei den Faroern zwei Handelsſchiffe von zuſam⸗ men 7000 BRZ durch Vombenvolltreffer verſenkt. Damit wurden insgeſamt 38 500 BR feindlichen Schiffsraumes vernichtet. Ferner gelang es im Seegebiek um England zehn Schiffe mit elwa 44000 BR durch Luftangriffe ſchwer zu beſchädigen. Im Mittelmeer erzielten deutſche Kampfflugzeuge ſüd⸗ lich von Kreta krotz heftiger Abwehr ſchwere Treffer auf zwei größeren Transporiſchiffen eines feindlichen Geleit⸗ zuges. Bei bewaffneter Aufklärung über Südengland wurden drei moderne Fabrikanlagen angegriffen. A. a. erhielt ein Werk der Flugzeuginduſtrie Treffer in eine große Monkage⸗ halle. Auf zwei Flugplätzen wurden abgeſtellte feindliche Flugzeuge im Tiefangriff bombardiert. Bei einem Angriff auf einen Hafen an der engliſchen Südküſte enkſtanden in der Betriebshalle eines größeren Werkes Exploſionen und Brände. a Ein deutſches Aufklärungsflugzeug ſchoß über Südeng. hen Jägern zwei feindliche Flugzeuge vom Muſter Hurricane ab. Das deut. ſche Flugzeug erreichte trotz ernſthafter Beſchädigungen den Heimathafen. Die Beſatzung beſtand aus Leutnant Meyer als Kommandant und Beobachter, Oberfeldwebel Fiſcher, Unteroffizier Althaus und Oberfeldwebel Ehrich. Der Jeind flog weder bei Tage noch in der Nacht nach Deutſchland ein. 5 f Der Gegner verlor zwei Flugzeuge und einen Sperr; ballon. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißk.“ Die neuen harten Schläge In der Sondermeldung über die neuen Verſenkungs⸗ erfolge teilte das Oberkommando der Wehrmacht mit. „Die Luftwaffe verſetzte bei gutem Angriffswetter der britiſchen Handelsſchiffahrt erneut harte Schläge. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden insgeſamt etwa 31500 BR feindlichen Handelsſchiffsraumes vernichtet und 6000 BR ſchwer beſchädigt. 8 Im Atlantiſchen Ozean, mehrere hundert Kil.⸗ meter weſtlich der Shetland⸗Inſeln, griff ein deutſches Fernkampfflugzeug einen beſonders ſtarkege ſicherten Geleitzug an und verſenkte daraus ein vollbeladenes rr e Tiefer Eindruck in Japan „Demonſtrakion der enkſchloſſenen Politik Tokio, 27. März. Die geſamte ſapaniſche Preſſe ſteht am Donnerstag unter dem Eindruck der Ankunft Matſuokas in Berlin und ſchildert eingehend, zum Teil in Sonderka⸗ beln und mit den erſten telegraphiſchen Bildberichten, die erſten Stunden Matſuokas auf deutſchem Boden.„Tokio Aſahi Schimbun“ ſpricht in der Ueberſchrift von dem ein⸗ zigartigen Empfang Matſuokas auf dem Anhalter Bahnhof. „Tokio Nitſchi Nitſchi“ überſchreibt Deutſchland begrüßt Matſuokg auf das herzlichſte, während die geſamte Welt die bevorſtehenden Beſprechungen in Ser⸗ lin mit orößter Aiffmerkſamkeit verfolgt“ Oer überaus herzliche Empfang, den die Reichshaupt⸗ ſtadt dem Außenminiſter Matſuoka bereitete, hat hier tief beeindruckt. Man erklärt, daß dieſer Empfang nicht nur als äußerliches Zeichen des deukſchen Wunſches anzuſehen ſei, den Außenminiſter des befreundeten und verbündeten Ja⸗ ieee e willkommen zu heißen, ſondern gleichzeitig die tiefe innere Verbundenheit des geſamten deutſchen Vol⸗ kes mit der ſapaniſchen Nation eindrucksvoll unterſtreſche. Wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte, ſo wird weiter betont, wie weit die Politik des Dreierpaktes von beiden Völkern für richtig gehalten und unterſtützt werde ſo brauche man ſich nur die dem Außenminiſter zuerſt bei ſei⸗ ner Fahrt durch Japan und nunmehr bei der Ankunft in der Reichshauptſtadt bereiteten Volksovationen zu verge⸗ genwärtigen Politiſche Kreiſe ſtellen feſt, daß in dieſen Ta⸗ gen in Berlin und Rom für die geſamte Welt eindeutig die „entſchloſſene und klare Politik der verbündeten Staaten des Dreierpaktes“ demonſtriert werde.. Sogar die Newyorker Preſſe ſtark beeindruckt. Newyork, 27. März. Die Newyorker Preſſe, die bisher nur ſpärliche Meldungen über die Europa⸗Reiſe des ſapani⸗ 1 über den begeiſterten Empfang, den die Reichs⸗ auptſtadt dem hohen Gaſte bereitete. Die Blätter ver⸗ öffentlichen teilweiſe auch Funkbilder von der Ankunft Matſuokas auf dem Anhalter Bahnhof und ſeiner Fahrt ſchildert. — den Berichk„Ganz durch das unüberſehbar jubelnde Menſchenſpalier. Die Be⸗ e werden in allen Einzelheiten ge⸗ ſchen Außenminiſters Matſuoka gab, berichtet heute aus- angerichtel habe Nr 74 Handelsſchiff von rund 10 000 BR durch Volltreffer. Im gleichen Seegebiet fielen zwei weitere Handelsſchiffe von 9000 BRT und 6500 BRT Angriffen anderer Fernkampf⸗ flugzeuge zum Opfer. n g In der Themſe bucht, unmittelbar unter der engli⸗ ſchen Küſte, vernichtete ein leichtes Kampfflugzeug einen Tanker von etwa 6000 BRT. Das Schiff ſtand nach kühn geführtem Tiefangriff bei dem auch die Bordwaffen in Tätigkeit traten lichterloh in Flammen. An der britiſchen Südweſtküſte blieb außerdem ein Handelsſchiff von 6000 BRT nach Bombentreffer mit Schlagſeite liegen.“ Schwedisches kühlſchiff verſenkt. 5 DNB. Stockholm, 27. März. Das ſchwediſche Außenmi⸗ niſterium gab, wie TT meldet, hekannt, daß das in Stock⸗ holm beheimatete 6683 BRT große Motorſchiff„Kors⸗ hamm“ nach Mitteilung des ſchwediſchen Generalkonſulats in London geſunken iſt. 26 Seeleute werden vermißt, 11 wurden gerettet und in einem engliſchen Hafen an Land gebracht. Es handelt ſich wieder um ein Kühlſchiff, deſſen Ausfall die Verſorgung Englands, fuhr, beſonders ſchwer trifft. Norwegiſcher Frachter verloren. 2 Oslo, 27. März. Wie erſt ſetzt bekannt wird, ging Ende vorigen Jahres der 2700 BRT große, für engliſche Roch⸗ nung fahrende norwegiſche Frachter„Salonica“„durch Einwirkung von Kriegshandlungen“ verloren. in deſſen Dienſten es Der italieniſche Wehrmachtsbericht Bomben auf Transporter im öſtlichen Mittelmeer. 5 U-Boot verſenkte 12 500 BRT. Rom, 27. März. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Worklaut: „An der griechiſchen Front Arkillerietätigkeit. Un ſere Jagdformationen haben einen Angriff auf den feindli⸗ chen Luftſtützvunkt von Paramythig durchgeführt und dabei Flugzeuge am Boden mit MG. Feuer belegk. Zwei Gloſter wurden in Brand geſchoſſen, weitere Flugzeuge ſchwer be⸗ ſchädigt. Anſere Bomberformakionen haben in Preveza im Hafen liegende Schiffe und Hafenanlagen angegriffen. Ein weiterer feindlicher Flottenſtützvunkt wurde im Peleponnes mik Bomben belegt. f a In Nordafrika haben italieniſche und deulſche Ein heiten El Agheila(Syrte) beſetzt. 5 Im öſtlichen Mittelmeer haben Flugzeuge des deutſchen Fliegerkorps feindliche auf Fahrt befindliche Schiffseinheiten angegriffen. Zwei Transporkdampfer wur ⸗ den getroffen und ſchwer beſchädigt. In Oſtafrika geht die Schlacht bei Keren heftig wei ⸗ ter. Wiederholte feindliche Angriffe ſind durch den harknäk⸗ kigen Widerſtand und durch die Gegenangriffe unſerer tap⸗ feren Truppen gebrochen worden, die dem Gegner ſchwere Berluſte beibrachten. Unſere Jäger haben der feindlichen Lufktätigkeit heldenhaften Widerſtand entgegengeſetzt und in zahlreichen Kämpfen gegen überlegene Streitkräfte zwei Ein eigenes Hurricane und eine Blenheim abgeſchoſſen. Unſere Flugzeug iſt nicht zum Stützpunkt zurückgekehrt. Bomber haben Arkillerieſtellungen und Truppen getroffen. Unſere Bomber haben zahlreiche feindliche Panzerwagen und Kraftwagen in der Gegend von Harrar angegriffen und be⸗ ſchädigt. 2 f a Eines unſerer im Aklankik operierenden U-Boote unter dem Befehl des Korvetltenkapitäns Giuſeppe Roſelli⸗ Lorenzini hat zwei Dampfer mit insgeſamt 12 500 BRZ ver⸗ ſenkt.“„ Sehr»eſcheiden! Der Blockademiniſter iſt mit den Gelelnen der engliſchen Luftangriffe auf Deutſchland„vollkommen zufrieden“. Sa der deutſchen Kriegsanſtrengung die ſchwerſten RAß bisher keine ne die Lügen, mit d Volk in eine Jugoflawiens Weg Der Beitritt Jugoflawiens zum Drei mächte⸗ pakt hat ſelbſtverſtändlich in aller Welt ſtärkſten Eindruck gemacht. In Jugoflawien ſelbſt iſt der Beitritt lebhaft begrüßt worden. Die Belgrader Zeitungen brachten Sonder⸗ ausgaben mit den Bildern des Prinzregenten Paul und des Führers, der jugoflawiſche Rundfunk gab die Nachricht be⸗ kannt und übertrug aus Wien den Staatsakt. In den brei⸗ ten Volksmaſſen des Landes macht ſich, wie aus Belgrad gemeldet wird, ein Gefühl der Erleichterung geltend, da die ochen des Wartens vorüber ſind und die 995 nun end⸗ ültig geklärt iſt. Das große Mete e das man dieſer Ent⸗ ſcheidung entgegenbrachte, zeichnete 45 auch darin ab, daß den Verkäufern der Sonderausgaben die Blätter regelrecht aus der Hand geriſſen wurden. Die Belgrader Blätter ſchreiben in ihren Kommentaren, daß der Beitritt Jugoflawiens zum Dreimächtepakt eine Ver⸗ tiefung der jugoflawiſch⸗deutſchen Freundſchaftsbeziehungen bedeute und eine Feſtigung der Beziehungen zu Italien. Die Zeitung„Politika“ bezeichnet den Beitritt als ein„Ereignis von außergewöhnlicher nationaler und internationaler Be⸗ deutung, ſo daß man mit Recht erwarten könne, daß alle ſeine unausbleiblichen Rückwirkungen ſich bald in günſtigem Sinne und zur allgemeinen Befriedigung der daran inter⸗ eſſierten Nationen auswirken werden.“ In den politiſchen Kreiſen Bulgariens wird die Entſcheidung der jugoflawiſchen Regierung ſowohl als neuer und großer Erfolg der Diplomatie der Achſenmächte, wie auch als wertvoller Beitrag zur Sicherung des Friedens ge⸗ wertet. In dem Sofioter Blatt„Slovo“ ſtellt Oberſt a. D. 1 daß der Beitritt Jugoflawiens den Frieden auf dem Balkan noch mehr befeſtigen und die Befürchtungen der größten Peſſimiſten wegen der Möglichkeit einer neuen Front auf dieſem Gebiet zerſtreuen werde, Der beo det Achſenmächte wird in Italien natür⸗ lich mit beſonderer Freude begrüßt. Mit Jugoflawiens 16 Millionen Einwohnern— ſo ſchreibt„Giornale d'Italia“— werde die Menſchenzahl der im Dreierpakt zuſammengefaß⸗ ten Länder auf 204 Millionen gebracht. England ſei nun⸗ mehr endgültig aus Südoſteuropa vertrieben Der britiſche Krieg enthülle ſich immer mehr als eine freche und unvor⸗ ſichtige Angriffshandlung gegen das Lebens- und Aufſtiegs⸗ recht der arbeitenden eüropäiſchen Völker. Heute müſſe es den USA klar zum Bewußtſein gelangt ſein daß die ame⸗ rikaniſchen Hilfeleiſtungen nicht der Freiheit Europas, ſon⸗ dern einzig dem britiſchen Imperialismus dienten. Die freien Völker Europas hätten ſich im Dreimächtepakt gefun⸗ den und mit ihrem Beitritt ihren Glauben an den Sieg der Achſenmächte zum Ausdruck gebracht. Es ſei nicht bedeu⸗ tungslos, daß Jugoſlawiens Beitritt zu einem Zeitpunkt er⸗ folge, da der japaniſche Außenminiſter in Berlin eintreffe; es ſei ebenſowenig bedeutungslos, daß die Unterzeichnung des Beitrittsprotokolls Jugoflawiens am vierten Jahres⸗ tag des Abſchluſſes des„Oſterpaktes“ erfolgte, durch den die Beziehungen zwiſchen Italien und Jugoslawien eine weſent⸗ liche Beſſerung erfahren hätten. i Daß Jugoflawiens Beitritt eine ſchwere Niederlage der engliſchen Diplomatle iſt, muß ſelbſt das bri⸗ tiſche Nachrichtenbüro Reuter zugeben. Sein diplomatiſcher Mitarbeiter ſchreibt,„es wäre müßig, den Beitritt Jugofla⸗ wiens zum Dreimächtepakt nicht als einen 9 für dee deutſche Diplomatie anſehen zu wollen.“ Und das Londoner Blatt„News Chronicle“ nannte ſchon die Reiſe des jugo⸗ flawiſchen Miniſters nach Wien einen ſchlagenden Erfolg Hitlers im Nervenkrieg. Man ſieht alſo auch in London die Lage durchaus rich⸗ tig. Die jetzige Entſcheidung Jugoflawiens iſt im übrigen die natürliche Folgerung, die ſich aus der Politik des Landes ergab, ſeitdem es ſich aus den Verſtrickungen der engliſch⸗ franzöſiſchen Machenſchaften gelöſt hatte. Die ſogen„Kleine Entente“— das Bündnis zwiſchen Jugoflawien, Rumänien und der einſtigen Tſchechoflowakei— und der Balkanbund waren unnatürliche Gebilde, die nicht im Intereſſe der da⸗ ran beteiligten Staaten geschaffen waren, ſondern lediglich auf Geheiß Englands und Frankreichs, zu dem Zwöcke, die Politik von Ver ſailles zu verewigen. Als Jugoflawien vor jetzt vier Jahren einen Freundſchaftsvertrag mit Ita ⸗ lien ſchloß, tat es den erſten Schritt, der aus dieſer Poli⸗ tik herausführte. Ein Nichtangriffs⸗ und Freundſchaftsver⸗ trag mit Bulgarien folgte, womit ein dauernder und gefährlicher Konfliktsſtoff beſeitigt wurde, weil Sofia ſich naturnotwendig einem Beitritt zur Balkanentente verſagte und an der Forderung nach Wiedergutmachung auch des territorialen Unrechts von 1919 feſthielt. Als nach der Heimkehr Oeſterreichs von Berlin aus die ſudetendeutſche Frage geſtellt wurde, erkannte man bald, daß damit das Problem der Tſchechoflowakei überhaupt auf⸗ gerollt worden war. Ihr Verſchwinden, die Schaffung der ſelbſtändigen Slowakei und die Ausmerzung ſlowakiſch⸗un⸗ gariſcher Grenzzwiſtigkeiten leiteten jene Südoſt politik der Achſenmächte unter deutſcher Führung ein, deren lüngſte Auswirkungen uns allen noch klar gegenwärtig ſind. Rumänien verzichtete friedlich auf Beſſarabien und Teile der Bukowina zugunſten Rußlands, Ungarns berechtigte For⸗ derungen nach Wiedergutmachung des Unrechts von Tria⸗ non wurden im Wiener Schieds pruch 1940 erfüllt, und Bul⸗ garien erhielt die Süddobrudſcha zurück; zugleich begann Bukareſt mit der gründlichen Ausrichtung auf Mitteleuropa hin. Das war das tatſächliche Ende auch der Balkan⸗ entente, die mit dem bulgariſch⸗türkiſchen Nichtangriffs⸗ vertrag endgültig begraben wurde. Belgrad ſah mit dieſer Entwicklung die Foigerichtigkeit ſeiner Politik belohnt, die es 1935 begonnen hatte. Man hat von London und Paris her immer wieder ver⸗ ſucht, dieſe Entwicklung wieder rückgängig zu machen, oder wenigſtens aufzuhalten Beſonders die Agenten, die Eng⸗ land noch Zugoflawien entſandte, waren in dieſem Sinne ſehr rührig Aber alles war vergerens Auch von England 5 Bombenanſchläge und Studentendemonſtrationen en nicht hindern können, daß die ruhige Abwägung achlicher Momente und das richtig verſtandene Intereſſe der Nation* immer näher an die neue Ordnung Curo⸗ pas, wie Adolf Hitler ſie verkündete, heranführten Adolf Hitler, der Führer des Großdeutſchen Reiches, das 775 der Heimkehr der Oſtmark ja auch Grenznachbar Jugoſlawiens geworben iſt. Die jugoſlawiſche e ee fag ein, daß die über 2400 Kilometer langen Staatsgrenzen auerhaft nur 23 werben können, wenn das Land eindeutig Stellung ezieht. Man empfand bie Notwendigkeit einer Neuausrich⸗ tung angeſichts der e. Verblendung, im Hinblick auf die Tee der Verhältniſſe im Donauraum und infolge der k egeriſchen Entwicklung immer klarer und hat jezt Durch den Beitritt zum Dreierpakt aus dieſer Erkenntnis die Schlußfolgerung gezogen, wie man das auch in den vergan⸗ genen— ohne falſche Rückſicht auf überholte Bündnis⸗ verpflichtungen und nur papierene Patte getan hat. Der Friede auf dem Balkan „Anſchluß an England bedeutet Krieg“. Sofia, 27. März. Unter den Aeußerungen, die die bul⸗ gariſche Preſſe zu dem Beitritt Jugoflawiens zum Drei⸗ mächtepakt veröffentlicht, fällt eine Erklärung des bekann⸗ ten bulgariſchen Politikers und Publiziſten Profeſſor Ge⸗ noff in der Zeitung„Utro“ beſonders auf.„Es beſtehe kein Zweifel“, ſo ſchreibt Profeſſor Genoff,„daß die Poſition der Achſenmächte in Südoſteuropa durch den Anſchluß Ju⸗ goflawiens an den Dreimächtepakt bedeutend gefeſtigt wor⸗ den iſt. Gleichzeitig wird der Frieden auf dem Balkan da⸗ durch gefeſtigt. Während England im Gefühl ſeiner Ohn⸗ macht bemüht iſt, die kleinen Staaten in ein Abenteuer zu verwickeln und ſie damit einer tödlichen Gefahr auszu⸗ ſetzen, will Deutſchland im Bewußtſein ſeiner eigenen Kraft nichts anderes, als daß die kleinen Staaten den Frieden erhalten und die deutſchen diplomatiſchen und militäriſchen Aktionen nicht ſtören. So bedeutet der Anſchluß an Eng⸗ land den Krieg, während die Zufammenarbeit mit den Achſenmächten den Frieden bedeutet.“ Wellpolitiſche Folgerungen Jeſtſtellungen zur Neuordnung. Rom, 27. März. Den Eindruck der öffentlichen Meinung der Welt über den Beitritt Jugoſlawiens zum Dreimächte⸗ abkommen faßt Agenzia Stefani wie folgt zuſammen: 1. England hat eine neue Schlacht verloren. 2. Auch Europa iſt ſich nunmehr des hiſtoriſchen Gegen⸗ lage zwiſchen ſeinen eigenen und den engliſchen Intereſſen ewußt. 3. Es werden angeſichts der heute herrſchenden Atmo⸗ ſphäre mit der Zeit weitere Beitritte zum Drei⸗ mächte⸗Abkommen erfolgen. 4. Daß der Beitritt Jugoſlawiens nach der Rede Rooſe⸗ velts erfolgt iſt, beweiſt, daß der Bluff der Demokratien keinen Eindruck mehr macht. 6 5. Die große Triebkraft der Achſendiplomatie iſt das tief in den europäiſchen Völkern verwurzelte Gefühl für ge⸗ 1 Tatſachen, das ſie zur gegenſeitigen Solidarität reibt. „ 6. Die europäiſchen Völker ſind ſich deſſen bewußt, daß ihr Schickſal von der Möglichkeit abhängt, Europa einen eigenen Lebensraum zu ſichern, und ſind von dem Willen beſeelt, dieſen Lebensraum zu organi⸗ ſieren. 7. Jugoſlawien hat feſtgeſtellt, daß die unmenſchliche britiſche Hungerblockade das jugoſlawiſche Volk zur Ver⸗ armung und zum Hungern verurteile, und hat durch den Warenaustauſch mit Deutſchland und Italien das natür⸗ liche Mittel gefunden, ſich gegen dieſe Gefahr zu ſchützen. Balkan die hun⸗ England fehlen, iſt 8. Der verſuchte engliſche Plan, im dert Diviſionen zu finden, die geſcheitert. 9. Jugoflawien das ſich nunmehr zu den antibritiſchen Kräften geſchart hat, kommt im neuen Europa auf Grund ſeiner 16 Millionen Einwohner eine wichtige Aufgabe zu. 10. Der Kampf um die Neuausrichtung der jugoflawi⸗ ſchen Politik hat vier Monate lang gedauert und alle eng⸗ liſch⸗amerikaniſchen Intrigen ſind an dem geſunden Men⸗ ſchenverſtand des ſugoſlawiſchen Volkes dem Verantwor⸗ kungsbewußtſein-ſeiner führenden Männer und der politi⸗ ſchen Klugheit des Prinzregenten Paul kläglich geſcheitert. 11. Der Wortbruch Lloyd Georges und Wilſons iſt allen europäiſchen Völkern lebhaft in Erinnerung. 12. Die Drohung Edens, daß nur die Völker, die für England Partei ergreifen, das Recht haben würden, aus dem engliſchen Sieg Nutzen zu ziehen, hat Edens Nieder⸗ lage in Sofia und Belgrad nicht verhindern können. 13. England verlangt von den europäiſchen Völkern Soldaten, die für Albion kämpfen. Die Achſe ver⸗ langt von ihnen nur, daß ſie ihr helfen die Ruhe und Sicherheit und den Wohlſtand Europas zu ſchaffen. 14. Nachdem es Europa 200 Jahre ausgebeutet hat, muß England anderswo eine Exiſtenzarundlage ſuchen. Rußland und Japan bverſperren ihm in, weiten Gebieten den Weg. Afrika iſt die natürliche Fortſetzung Europas. London bleibt alſo nichts anderes übrig, als ſich mit den engliſchſprechenden Völkern zu verſchmelzen und ſſch. ſo⸗ lange es möglich iſt vor den ehrgeizigen Abſichten der USA zu ſchützen. da es ſonſt Gefahr läuft ein Dominion der Vereinigten Staaten zu werden, ebenſo wie Kanada und Südafrika heute engliſche Dominien find. Staatsſtreich in Jugoflawien Militärregierung gebildet. DNB. Belgrad. 27. März. In den erſten Morgen ſtunden des Donnerskag fand in Belgrud ein militäriſcher Staatsſtreich ſtatt. Der minderjährige König Peter hat durch eine Proklamation die königlichen Machtbefugniſſe übernommen. Er hat den General Duſchan Simowitſch mit der Bildung der neuen Regierung beauftragt. Die Nachrichtenagentur Avala meldet:„Die Regierung, die ſoeben unter der Präſidentſchaft des Armeegenerals Simowitſch gebildet wurde, hat ihre Funktionen aufgenom⸗ mne. Die Regierung iſt von dem Armeegeneral Simomwitſch 2278 Beratung mit politiſchen Perſönlichkeiten o et worden.“ Die neue Regierung Wie die jugoſlawiſche Nachri tenagentur Avala meldet, wurde die Regierung von dem rmeegeneral Simowitſch ebildet. Der erſte Vizepräſident iſt Dr. Matſchek, der zweite „ Prof. Yovanowitſch, Außenminiſter Dr. Momtſ ilo Nintſchiſch, Innenminiſter Srdyan Budiſſaolje⸗ witſch, Finanzminiſter Juray Tſchutey. Die Mitglieder der 22 haben ihren Eid vor dem König Peter II. ge⸗ eiſtet. Reſerveoffiziere einberufen. Die Nachrichtenagentur Avala meldet:„Durch den Rundfunk wurden alle Reſerveoffiziere aufgefordert, ſich Herz in ihren Offizierskaſinee zur Beſprechung einzufin⸗ en. Nach einer weiteren ben die ſerbiſchen Sololn 555 Mitglieder aufgefordert, ſich um 17 Uhr in den Sokoln⸗ eimen einzufinden. Sie würden dort weitere Weſſungen empfangen Die Mitalſeder der ſerbiſchen Miliz⸗Organſſation Cofnſef haben die Aufforde⸗ 3 erhalten, ſich dem ſer biſchen Heer anzuſchließen.“ Der neue Stadtkommandant von 4 5 Milo witſch Stepanitſch, hat einen Aufruf en, in dem er das Volk auffordert, ſich den Anordnungen der Stadtverwaltang zu igen, Ruhe und Org en bewahren und an die Ar⸗ beſtspläßze zurüch⸗ 7250 . Meldung der Agentur Avala ha- erſter Kriegsminiſter 1918, Politiſches Allerlei Der jüdiſche Grundbeſitz in Rumänien enteignel. 5 Der rumäniſche Staatsführer verkündete am Donners⸗ tag ein Geſetz, das den ſtädtiſchen jüdiſchen Grundbeſitz enk⸗ eignet, nachdem der ländliche Grundbeſitz bereits durch ein Geſetz vom 5. Oktober 1940 enteignet worden war. Durch das neue Geſetz geht, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, innerhalb der Stadige⸗ der geſamte jüdiſche Grundbeſitz meinden in den Beſitz des Staates über. Japanfeindliche Betätigung angelſächſiſcher Miſſionarinnen. Die Behörden in Korea ſahen ſich gezwungen, 15 briti⸗ ſche und amerikaniſche Miſſionarinnen wegen antijapaniſcher Betätigung unter religiöſem Deckmantel zu verhaften. In einer amtlichen Erklärung der Sicherheitsbehörde wird feſt⸗ geſtellt, daß ſich unter den britiſchen und amsrikaniſck ſionarinnen zahlreiche Elemente befinden, die ſich in der letz⸗ ten Zeit beſonders ſtark mit antijapaniſcher Agitation be⸗ ſchäftigen. Dieſe japanfeindliche Betätigung habe vor allem zugenommen, ſeitdem durch die Entwicklung der internatio⸗ nalen Lage die Beziehungen Japans zu USA und England geſpannt wurden. Auf Anweiſung der internationalen Pra⸗ yer Aſſociation ſeien Tauſende von ſapanfeindlichen Flug. Die Erklärung ſtellt zetteln in Korea verbreitet worden... e ſchließlich feſt, daß die Behörden keineswegs die Abſicht hät⸗ ten, ſich in religiöſe Dinge einzumiſchen. Sie müſſen ſich aber ſchärfſtens gegen politiſche und antijapaniſche Betätigung der Miſſionare unter religiöſem Deckmantel wenden. Kampf der Waziris geht weiter. Die Wäziri⸗Stämme der Bhitazhi und Mahſud in Nord⸗ indien haben einen neuen Angriff auf das von den Eng⸗ ländern beſetzte Dorf Gahr Baluh bei Tank gemacht. In der gleichen Zone kam es nahe der Brücke bon Batawal zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen engliſchen Streit⸗ kräften und Polizeitruppen und Wazirikriegern. Auf der Polizeiwache bon Garmata Tangai Bannu wurden durch Bombenexploſionen ein Wachtmeiſter und 13 engliſche Sol⸗ daten getötet Abrechnung mit Halifaz Heuchleriſche Phraſen des Wanderpredigers. Lord Halifax hat vor dem plutokratiſchen Pilgeemklub in Newyork eine Rede gehalten, die ein echtes Spiegelbild britiſchen„Geiſtes“ darſtellt. Die deutſche Preſſe hat ihm jene Antwort erteilt, die einem ſolchen Heuchler gebührt. An die Spitze dieſer Abrechnung ſtellt ſich der„Völkiſche Beob⸗ achter“, wenn er erklärt:„Wir begegnen in dieſer Rede der altererbten Neigung der Angelſachſen, Eigenſchaften in An⸗ pruch zu nehmen, die ihnen offenſichtlich fehlen Sie geben gern vor, hohen Idealen zu dienen, die ſie doch niemals in die Tat umſetzen. Sie ſprechen von Freiheit und verwehren ſie umſo entſchloſſener anderen Völkern. Sie führen die Hu⸗ manität im Munde, aber ſie üben ſie keineswegs. Im eng⸗ liſchen Weltreich iſt das Wort Freiheit nur ein Deckwort für die Willkürherrſchaft der engliſchen Plutokratie. Es iſt eine Unverfrorenheit ohnegleichen, vom Angelſachſentum tau⸗ ſendfach verratene und geſchändete Ideale als die Grund⸗ ſteine einer künftigen neuen Ordnung zu verkünden. In die⸗ ſer Predigt des Erzheuchlers erreicht dieſe Verdrehung aller Begriffe ihren Gipfel.“ Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ beſcheinigt dem bri⸗ tiſchen Botſchafter in den Vereinigten Staaten, daß er mit ſeiner Deutung des angeblichen Kriegszieles gegen Deutſch⸗ land das Friedensziel des Dreimächtepaktes ausgezeichnet wiedergegeben hat. Halifax macht den Amerikanern ſeinen alten Trick vor, dem Gegner die eigenen nationalen Sünden zuzuſchreiben, aber von ihm die ſozialen Parolen zu über! nehmen. Der fromme Pilger Halifax hat ſich nicht geſchämt, um die Gunſt Amerikas zu winſeln. Schon einmal, ſo erklärt die „Nachtausgabe“, iſt von dort eine Botſchaft unſägliches Leid, ein Meer von Tränen und Blut, Not und Verzweiflung über Europa gebracht hat. Dasſelbe Europa iſt gerade dabei, die Wunden zu ſchließen, die damals ge⸗ ſchlagen wurden. Die Zeit der engliſch⸗amerikaniſchen Heil⸗ apoſtel iſt vorbei. Es iſt ſchon ſo, wie die„Kölniſche Zei⸗ tung“ feſtſtellt, mit Anrufen der Grundſätze der Freiheit und mit törichten Formulierungen wie der von dem Verſkla⸗ vungsſyſtem der Nazis“, von einer„geiſtigen Invaſion“, die der Nationalſozialismus beabſichtige, iſt das durch dieſen Krieg aufgeworfene weltpolitiſche Problem nicht zu löſen, am Weftig en aber durch engliſche Verſprechen aus dem Munde eines Lord Halifax. Die Ausführungen Halifax haben eine verdächtige Aehnlichkeit mit dem Zukunftsbild, das die engliſche Zeit⸗ ſchrift„Ninetenth CEenkury“ kürzlich entworfen hat. Es iſt nach der Feſtſtellung der„Frankfurter Zeitung“ das Bild einer in allen entſcheidenden und wichtigen Punkten von England beherrſchten Welt. Mehr als in einer Be ziehung 17 die angelſächſiſchen Friedensziele des Jahres 1941 je Entſprechung zu den 14 Punkten des Präſidenten Wil⸗ ſon dar Damals aber hat man, wie das„Hamburger Fremdenblatt“ berichtet, wenigſtens den Anſtand beſeſſen, die Abrüſtung aller Staaten als das Fundament des ewi⸗ gen Weltfriedens zu proklamieren. Der angelſäachſiſche Friede der Zukunft aber würde ein waffenſtarrender Friede en. An dieſem Maßſtab gemeſſen ift es eine Viaspfente, wenn Halifax dem britiſchen Reiche als dem Inbegriff der militanten Völkerunterdrückung das gottgegebene Recht zu⸗ mißt, die Welt durch Zwang gegen eine Wiederholung der Tragödie von heute„ſchützen“ zu müſſen, Pieſe Tragödie iſt das Ergebnis der britiſchen Kriegs- erklärung vom 3. September 1939. Nicht Deuiſchland hat den ſchweren Konflill zwiſchen ſich und England erzwun⸗ gen. Das Räderwerk der Geſchichte iſt nicht aufzuhalten. Während Halifax in Amerika redete, wird in Wien und Berlin Geſchichle gemacht. Die Welt hal aufgehört, nach dem britiſchen Dudelſack zu kanzen. a 1 2 2 Politiſches Allerlei Amſterdam. Reichsarbeitsminiſter Hierl begab ſich auf Einladung des Reichskommiſſars, Reichsminiſters Seyß⸗ Inquart, nach Holland. Bei dieſer Gelegenheit beſuchte der Reichsarbeitsführer den niederländiſchen Arbeitsdienſt und damit zum erſten Male einen außerdeutſchen Arbeitsdienft. Helſintt. Generalmajor Wilhelm Thesleff, Finnlands iſt in Helſinki geſtorben. Er wurde 60 Jahre alt. 3 Sieben-Milliarden-Dollar⸗Vorlage unterzeichnet. ekommen, die DB Waſhington, 28. März. Präſident Roosevelt unter⸗ zeichnete am Donnerstag an Bord der Jacht„Potomge“ die von beiden Häuſern des Kongreſſes angenommene Sieben⸗ Milliarden-Dollar⸗Vorlage zur Finanzierung der England⸗ hilfe. a N 5 — chen Miſ⸗ Aufruf Dr. Leys Jut letzten Keichsſtraßenſammlung. Dai Berlin, 27. März. Reichsleiter Dr. Ley erläßt an⸗ gäßlich der letzten Keichsſttaßenſammlung für das Zweite . ners ⸗ 5 25 Alriegs-Winterhilfswerk e Aufruf: hurt AJdddcch richte an alle Schaffenden, Arbeiter und Anterneh⸗ hen er; den Appell, ſich bei der letzlen Keichsſtraßenſammlung ge für das Jweite Kriegs⸗Winterhilfswerk unſerer Soldaten, die iin dieſem Augenblick wieder marſchieren und neue Siege an ihre Jahnen hefken, e zu zeigen! Ich erwarte, daß die 3 Deutſche Arbeilsfront auch bei dieſer Aktion wie ſtets, ſo auch riti⸗ heute ihre Pflicht tut. i ſcher Schaffende ſammeln— Schaffende geben und beweiſen In damit unſeren Feinden, wie unzertrennlich Arbeiter und 1115 Soldat im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland zuſammengehö⸗ Mif⸗ ren. letz So marſchieren wir, Front und Heimat, in einer ein⸗ be. zigen kämpferiſchen Entſchloſſenheit bis zum endgültigen llem Sieg über unſere Feinde. Heil Hitler!“ tio and N General der Flieger Löhr in Sofig. 19 5 Sofia, 27 März. General der Flieger Löhr, Befehls⸗ telt haber einer Luftflotte, traf in Sofia ein, um die in Bulga⸗ hät⸗ rien eingeſetzten deutſchen Fliegerverbände zu beſichtigen. 196 Der Oberbefehlshaber der bulgariſchen Luftwaffe, General⸗ ung major Bofdeff, empfing ſeine Gäſte auf dem Flughafen 39 Wraſchdebna bei Sofia, wo eine Ehrenkompanie der bulga⸗ riſchen Luftwaffe Aufſtellung genommen hatte. Später wurde General der Flieger Löhr von König Boris III. empfangen. Die Unterredung verlief ſehr herzlich. Am ord⸗ Nachmittag gab der italieniſche Geſandte einen Empfang, 195 bei dem führende Perſönlichkeiten des bulgariſchen öffent⸗ In lichen Lebens ſowie der deutſchen Fliegerverbände zugegen l waren. Nach Abſtattung verſchiedener Freundſchaftsbeſuche eit? wird ſich General der Flieger Löhr auf eine Inſpektions⸗ der N reiſe zu den deutſchen Luftwaffenverbänden begeben. lch 5— ol⸗* 7 8 22„ l. Reichs beamtenführer Neef ſpricht in Straßburg NS. Straßburg iſt in der kommenden Woche Schau⸗ platz einer weiteren Reichstagung, und zwar derjenigen des Hauptamtes für Beamte, am 3. und 4. April, zu der der ud Neichsbeamtenführer Hermann Neef mit ſeinem geſamten ld 5 Mitarbeiterſtab, ſowie ſämtliche Gauamtsleiter der Aemter ihm für Beamte der NSDAP. aus dem Großdeutſchen Reich An kommen werden. b Am 2. April trifft der Reichsbeamtenführer in Straß⸗ der burg ein und wird vom Chef der Zivilverwaltung, Gauleiter An und Reichsſtatthaltet Robert Wagner, in der Reichsſtatt⸗ ben halßerei in Straßburg empfangen. Den Höhepunkt der Reichs⸗ 8 lagung bildet eine Großkundgebung am Donnerstag, den ren 2 April, vormittags 10 Uhr, im Sängerhaus in Straßburg. Hu- Auf ihr ſprechen nacheinander Gauamtsleiter Mauch, Stell⸗ ng vertretender Gaulefter Röhn, im Auftrag des Gauleiters, fuͤr und Reichsbeamtenführer Neef, der die Gelegenheit ergreift, um inen großen Appell an die geſamte Beamtenſchaft des Neiches für ihren Einſatz für den Endſieg zu richten. An nd. dieſer Eröfftungskundgeßung nehmen ferner zahlreiche Ver⸗ fieter der Partei, der Wehrmacht, die Behördenleiter ſowie fahlreiche elſäfſiſche Beamte teil, die ſich im Aufbau des neuen Eeklſaß beſonders bewährt haben. r Am Donnerstagnachmittag wird die Reichstagung im mit engeren Kreis fortgeſetzt. Am Freitag fahren der Reichs⸗ ch⸗ beamtenführer mit ſeinem Mitarbeiterſtab und die Gauamts⸗ ne! Leiter nach Carſpach bei Al kirch, wo in der vor kurzem 7 kröffneten Gauſchule des Amtes für Beamte die Tagung n ihren Abſchluß findet. 1* 82——— München. Wenige Tage nach dem Staatsbeſuch des im ungariſchen Außenminiſters von Bardoſſy traf auf ſeiner die Deutſchlandreiſe am Donnerstag der ungariſche Miniſter bie für Handel und Verkehr, Dr. Varga, auf Einladung des nd Staaksſekretärs für Fremdenverkehr Eſſer zu kurzem Be⸗ 45 ſuch in der Hauptſtadt der Bewegung ein. l- Berdunkelungsverbrecher hingerichtet. 8 Da Berlin, 27. März. Am Donnerstag iſt der 35jäh⸗ 7 5 rige wohnſitzloſe Johannes Lungenſttaß aus Velbert hinge⸗ ie zichtet worden, den das Sondergericht in Düſſeldorf als 75 Volksſchädling zum Tode verurteilt hätte. Lungenſtraß ein n, ſchwer borbeſtraftet Gewohnheitsverbrecher, hat unter Aus⸗ Ni nuützung der Verdunkelung zahlreiche Einbruchsdiebſtähle be⸗ aangen.— 1.. 2 ge 2 0— 4 5 8 2 15 N f Das Ninglein denen on 8 ä Alt-Heidelberg 1 2 5 1 „ Supralig entæwei.. en Faul Hen 15 413 x— a 5. Kapitel „ Thomas Prack frißt das ſo in ſich hinein. Er hat ſeinen i-. Stolz, jawohl! Er wird ſich das nicht merken laſſen, wie je eenttäuſcht er iſt, wie ihn das würgt, was er geſehen und e eerlauſcht hat und nun längſt als bittere Wahrheit hin⸗ 15 nehmen muß. 5 5 B55 Er, der Thomas Prack, wird nicht einem Mädel nach⸗ 1 laufen, das ihn nicht mag. Er wird nicht den Toggenburger p ppielen. Er wird nicht— ach, lieber Thomas Prack, was Nö Weoirſt du nicht tun? 2 l. Da ſtehſt du an der Säge neben dem großen Schwung⸗ dad und ſchiebſt die dicken Baumſtämme ein und ſiehſt die U. Späne fallen und denkſt beim Summen der Säge und dem Klappern der Räder da drüben in der Mühle: Das geht n nun mitten durchs Herz, das ſchneidet nicht bloß die Bretter And Stämme entzwei, das ſchneidet durch Herz und Seele. Und wenn du die Bretter nimmſt und beiſeite legſt, ſo knallen ſie nur ſo auf den Holzſtapel, daß es das Klappern Hat der eine Wut im Leibe! Und wenn er am Mittagstiſch ſitzt— neben der Gret, re n en Herrn uſt einmal ſein wi 1 Und bild'ſt dir etwa ein, daß der ringsum übertönt und die Lehrlinge ſich ducken und meinen: er oder Gutsherren oder was er Alls Baden und den Nachbarganen 67 Schulen in Baden Träger des Scheffel⸗Preiſes 1941. Für das Schuljahr 1940⸗41 konnte der vom Deutſchen Scheffelbund eingerichtete Scheffelpreis für gute Leiſtungen im Schulfach Deutſch im Gau Baden an 67 Schulen aus⸗ gegeben werden. Im übrigen Reichsgebiet erhielten 24 Schu⸗ len den gleichen Preis. Wieder für 1,35 Millionen WHW⸗Gutſcheine NSG. Eine der hervorragendſten Maßnahmen, die auf dem Weg zum neudeutſchen Sdzialismus liegen, iſt beſtimmt die allmonatlich erfolgende Verteilung von WSH W.⸗Gut⸗ ſcheinen an Hilfsbedürftige. Sie bedeuten für viele Volks⸗ genoſſen die beruhigefde Sicherung gegen wirkliche Not und ſind für uns alle immer wieder ein Zeichen, daß das ge⸗ ſpendete Opfer des materiell Gütgeſtellten die Beſchaffung der lehenswichtigſten Grundlagen für den Bedürftigen ermög⸗ licht. Die Stärke eines ſozial gefeſtigten Staates beruht allein auf dieſem Ausgleich. f Der Monat März dieſes Jahres hat wieder erfreuliche Beweise der materiellen Betreuung unſerer Volksgenoſſen am Oberrhein ergeben. 174108 Helfsbedürftige des Gaues Baden erhielten je 3,50 Mark, was eine Summe von 609 360 Mark ergibt. Im Elſaß kamen 4 Mark auf den Kopf des Einzelnen der 188 479 Hilfsbedürftigen, denen ein Geſamtbetrag von 753916 Mark zugewendet wurde, eine Summe, die über die Entwicklung der Hilfeleiſtungsaktion im Elſaß das Beſte ausſagt. 1 Hinter dieſen ſachlichen Zahlenberichten ſteht die leben⸗ dige Tatkraft des Nationalſozialismus, deſſen oberſtes Ziel immer wieder heißt: Niemand ſoll unverdient Not leiden. Heidelberg.(Ein Rieſenſch wei n.) Einen recht guten Appetit mußte ein im Heidelberger Schlachthaus ſein Daäſein beendendes Schwein des Metzgermeiſters Fimmelmann ge⸗ habt haben. Die Jolanthe wog ſage und ſchreibe acht Zentner. 200 Langenbtücken b. Bruchſal.(Schwerer Sturz auf der Treppe.) Die Witwe Franziska Becker rutſchte auf der Treppe aus und zog ſich bei dem Sturz einen ſchwe⸗ ven Oberſchenkelbruch zu. 5 () Pfotzheim.(Diamantene Hochzeit.) Das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit feierten am 27. März der 85 jährige Chriſtian Küſt und ſeine im 83. Lebensjahr ſtehende Frau Barbara geb. Schwarz im Kreiſe von neun Kindern— zwei Söhne ſind im Weltkrieg gefallen—, 13 Enkeln ünd ſechs Urenkeln. O Herbolzheim b. Freiburg.(Tod dur ſch Kurz⸗ sch ku ß.) Der 62jährige Zimmermeiſter Lukas Unmüßig wurde im Keller ſeines Hauſes mit ſchweren Brandwunden tot aufgefunden. Er wollte offenbar aß der elektriſchen Lei⸗ tung etwas in Ordnung bringen und erlitt in dem feuchten Keller einen Kurzſchluß. Weil a. Rh.(Der Vernehmung durch Selb ſt⸗ mord entzogen.) Zwei funge Burſchen, die ſich verdäch⸗ tig an der Grenze herumtrieben, wurden dieſer Tage von Grenzbeamten feſtgenommen und zwecks Feſtſtellung der Per⸗ fonalten mit zur Wache genommen. Auf der Wachſtube zog der eine plötzlich eine Schußwaffe aus der Taſche und erſchöß ſich. Die beiden Burſchen ſollen aus der Trierer Ge⸗ gend ſtammen. SHänner b. Säckingen.(Unfall durch Leichtfer⸗ tigkeit.) Ein 15jähriger Junge war in den Beſitz einer Dynamitpatrone gekommen, die er zur 3 bringen wollte. Er machte ein Feuer und warf die Patrone hinein. Die Folge war, daß der Junge ſchwere Verletzungen erlitt. Ein Auge wurde ſo ſchwer verletzt, daß es verloren iſt; außer⸗ dem wurde eine Hand verſtümmelt. Der Schwerverletzte wurde in die Freiburger Augenklinik gebracht. 5 Schönau.(Ueber eine Mauer tödlich 8 ſtürz t.) Beim Heimweg von der Singſtunde kamen i Männer von der Straße ab und fielen über eine Mauer. Dabei brach ſich der 49jährige Georg Bardenſtein das Ge⸗ nick und war ſofort tot. Die beiden anderen Kameraden er⸗ litten nur leichtere Verletzungen. 5 5 Breisach.(Bürgermeiſter Herr geſtorben.) In einem Freiburger Krankenhaus ſtarb nach kurzer Krank⸗ heit Bürgermeiſter Herr⸗Breiſach. Der Verſtorbene, der im 47. Lebensjahr ſtand, war in Waldkirch geboren und hatte dort ſpäter eine Praxis als Rechtsanwalt. Nachdem er Bür⸗ germeiſter in Schonach und Engen geweſen war, wurde er zum Gemeindeoberhaupt der Rheinſtadt Breiſach berufen. Bürgermeiſter Herr war Weltkriegsteilnehmer und hatte auch in dieſem Krieg bis vor kurzer Zeit Dienſt als Hauptmarm getan. 2 a. duch einmal neymen wird, ſo wie du biſt? Eh der junge Herr fertig ſein kann mit ſeinem Studieren und eh' er was iſt— da iſt ſoviel Waſſer durch den Neckar gefloſſen, o je! „Freſſen Sie mich bloß nicht, Herr Thomas Prack!“ ſagt die Gret, als er grad' wieder ſo ein Geſicht macht, das alle ſeine Gedanken verrät. Gerade ſtoßen ſie beide wäh⸗ rend der Mittagszeit auf dem Hof zuſammen, als Gret ihm noch eine Beſtellung vom Vater auszurichten hat. Er lächelt verzerrt.. Gret entledigt ſich ihres Auftrags. „Iſt gut, Fräulein“, ſagt Prack. Aber ſie bleibt noch vor ihm ſtehen. „Herr Prack— Sie denken nicht gut von mir, ich ſeh's Ihnen ſchon lange an.“ Die Röte ſteigt ihm bis unter das Haar. „Warum ſollte ich nicht gut von Ihnen denken, Fräu⸗ lein Gret. Ich bitte, warum denn nicht? Auch wenn Sie mit mir nicht auf dem Neckar ſpazieren fahren und mit mir nicht im Wald herumwandern und ich keine ſchönen Ständ⸗ chen vorm Fenſter ſingen kann— haha— das läßt mich ganz kalt, jawohl, ſo kalt wie der Fluß iſt, wenn der Froſt ihn im Winter zuſammenſchnürt. Ach Gott, ich von Ihnen a ſchlecht denken?“ 5 Er ſtarrt in ihr kleines, ernſtes, überſonntes Geſicht, von dem er einmal geträumt hat, daß er es in beide Hände nehmen könnte, und Wut und Verzweiflung und Not brechen wie eine kaum verharſchte Wunde in ihm bren⸗ nend auf. a f f Einmal zu jemandem davon ſprechen können! f „Liebe muß auch Fäuſte haben, Gret, ein Heim und eine Zukunft zu zimmern. Herrgott— Sie wiſſen ja— ich— ich könnte Sie nie verachten, nie Schlechtes von Ihnen denken— nie, nie, nie. Ich hab' mal was geträumt. Ja, 40 ja. Früher hab' ich geträumt, als ich noch in Halle ſtudierte, ich könnte wunder was werden. Dieſer Traum wurde zu N Waſſer, als meine Eltern ſtarben. Da bin ich Müller ge⸗ worden. Sägemüller. Immer gut, wenn man außer ſeinem Kopf auch noch ein paar Fäuſte zum Zupacken hat! Ja, und dann hab' ich geträumt, daß Neuſtadt i. Schw.(Zur großen Armee.) pr Alter von nahezu 92 Jahren iſt nach kurzer Krankheit der Privatmann Johann Rieber geſtorben, der der älteſte Ein⸗ wohner unſerer Stadt und ach der letzte Altveteran Neu⸗ ſtadts aus dem Kriege von 1870⸗71 war. 5 Wieslet b. Lörrach.(Hochhetagt geſtorben.) Zu Grabe getragen wurde die älteſte Einwohnerin unſerer Eemeinde, Frau Sophie Bremoli geb. Ziegler; ſie erreichte ein Alter von 91 Jahren. Mülhanſen.(Zweigſtelle der Verwaltungs⸗ akademie eröffnet.) Im hieſigen Volkshaus wurde die Zweigſtelle Mülhauſen der Verwaltungsakademie Straßburg durch Oberhürgermeiſter Maaß feierlich eröffnet. zen Tödliche Brandwunden. Der in Bießenhofen(Bayern) beſchäftigte 40 Jahre alte Georg Lederle zog ſich beim Oeff⸗ nen eines Keſſels ſchwere Brandwunden am ganzen Körper zu. Im Krankenhaus Kaufbeuren iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. a Roſtiger Nagel brachte den Tod. Der 12 jährige Sieg⸗ fried Oswald aus Arzting bei Grafling(Bayern] ſpar in einen roſtigen Nagel getreſen. Es trat eine Blutvergiftung hinzu, die jetzt zum Tode des Kindes führte. e Jagdpächter wegen Tierguälerei verurteilt Das Amtsgericht Waldſaſſen berurteilte einen Jagdpächter we⸗ gen Tierquälerei zu 30 Mark Geldſtrafe. Er hatte einem an. geſchoſſenen Reh über eine Stunde lang den Fangſchuß nicht gegeben. Das Gericht erblickte darin ein unnötiges Quälen, das keinem vernünftigen oder berechtigten Zweck diente. e Bahnkörper iſt kein Fußweg, Auf der Bahnſtrecke von Schwandorf nach Wackersdorf wurde in der Nähe des Bahn⸗ oſtens 2 eine alte Frau von einem Zug überfahren und auf er Stelle getötet. Es handelt ſich um die 82 Fahre alte Rentnerin Barbara Scherl von Wackersdorf. Die Verun⸗ 1 befand ſich auf dem Heimweg von Schwandarf und eging die Unvorſichtigkeit, den Bahnkörper als Weg zu wählen. 5 a Aus der fahrenden Straßenbahn geſtoßen. Zu einem ſchweren Wortwechſel kam es in einem Zug der Städtiſchen Straßenbahn Remſcheid. Ein unter dem Einfluß des Alko⸗ hols ſtehender Fahrgaſt ſtieß einen 19jährigen fungen Mann während der Fahrt ſo unvermittelt, daß dieſer das Gleich⸗ gewicht verlor und aus dem fahrenden 1 5 auf die Straße ſtürzte. Dort blieb er mit einem Schädelbruch liegen. Die Verletzungen ſind lebensgefährlicher Natur. * Großfeuer in einem Dorf. In Lißborn(Kreis Beckum) wurden mehrere Gebäude durch ein Großfeuer zerſtört, das ſeinen Urſprung im Anweſen des Gaſthofes Clemens Crane in Lißborn⸗Hentrup nahm. Zu dem Gaſthof gehören ein Mühlen⸗ und ein Sägewerk. Das Wohnhaus brannte bis auf die Umfaſſung nieder, das der Landwirtſchaft dienende Ge⸗ bäude wurde völlig zerſtört. Durch Funkenflug breitete ſich das Feuer weiter aus und griff auf das Heuerlingshaus des Bauern Graskamp über. Das Gebäude mit ſämtlichem In⸗ ventar wurde ein Raub der Flammen. Diamantene Hochzeit im Umſiedlungslager. Der Um⸗ ſiedler Adam Büchle und ſeine Frau Anne Maxia geb. Stein⸗ wand, bisher in Klöſtitz(Beſſarabien), feierten im Umſied⸗ lungslager Dingelſtädt(Eichsfeld) das Feſt der Diamantenen Hochzeit. Staat, Partei und Gemeinde ehrten die Jubilare. Kriminalpolizei Hannover mitteilt, ſind am 22. März aus dem Gefängnis Minden i. W. zwei Strafgefangene entwi⸗ chen. Die beiden Verbrecher, von denen der eine kürzlich zu einer Strafe von acht Jahren verurteilt worden iſt, haben den Aufſeher des Gefängniſſes niedergeſchlagen und ihn da⸗ bei gefährlich verletzt. Sie ſind dann, nach Aneignung der Schlüſſel, geklüchtet. 15⸗Jayrige als Brandſtifterin. In der Ortſchaft Moos bei Wartenberg wurde ein 15 Jahre altes Mädchen wegen Brandſtiftung feſtgenommen. Das Mädchen geſtand die Brandlegung an einem Anweſen in dem es beſchäftigt war, und gab als Grund Verärgerung über öftere Beanſtandun⸗ gen durch die Mutter der 8 5 * Walßbrand durch verbotenes Lagerfeuer. In der Nähe von Landsberg a. Lech entſtand ein Waldbrand, der ſehr raſch um ſich g Durch das beherzte Zugreifen der Gendarmerie und mehrerer Einwohner konnte der Brans eingedämmt weden. Ein etwa 1 Tagwerk großes Privat⸗ waldſtück mit ſechs⸗ bis 15 Beſtand hat ziemlichen Schaden erlitten. Als der Urheber des Brandes wurde ein 17 ſähriger unge ermittelt. Er hatte mit ſeinen Kamera⸗ den am Waldrand ein„Feuerchen“ gemacht, um ſich dort zu lagern. Dei Wind trieb die Funken in den Wald und ent⸗ fältete den Brand. ** Das Ende eines Tanzvergnügens. So ſchön ein Tänz⸗ chen hin und wieder ſein mag Jugendliche haben berechtig⸗ terweiſe keinen Zutritt zu derartigen Veranſtaltungen. Das erfuhren die zahlreichen Teilnehmer eines Tanzveranügens in Gevelsberg, von denen nicht weniger als zweiundzwanzi bom Pärkett heruntergeholt und zur Polizeiwach gebrach wurden Zehn durften überhaupt noch nicht zum öffenk⸗ 3 Tanz das reſtliche Dutzend hatte gegen die Ausweis⸗ Pflicht ve) eſten 5 5 eſitze rin an.. Er reißt ſich den Hemdkragen auf, der ihm plotzlich zu eng wird. Er fährt ſich mit der Fauſt durch das Haar. Die Gret ſteht vor ihm und iſt blaß geworden. Aber ſie rührt ſich nicht. Einmal mußte ihr das alles wohl der Prack ſo ins Geſicht ſagen, denkt ſie. 2 Sie hebt die ſchmale Hand und ſtreicht ihm flüchtig über die heiße Stirn. a„ „Prack— man kann doch nichts dafür. Sie nicht, und ich nicht, und der— Heinrich, der Herr von Lindenkamp nicht. Es kommt ſo— und es iſt einmal da— und“, ſie bricht ab und ſtößt dann heftig hervor:„Wir können doch alle nicht dafür, Prack. Man ſucht doch nie das Glück— es kommt zu einem!“ g 8 5 Sie blickt ihm von unten auf, ſich unwillkürlich ein wenig auf den Zehenſpitzen hebend, in das verſtörte Geſicht, in dem es krampfhaft um den Mund zuckt. 8 „Es kommt zu einem— oder es bleibt weg oder es geht 11 Prack. Aber holen und feſthalten kann man's ja nicht.“ 5 Sie läßt die Arme wieder ſinken und tritt einen kleinen Schritt von ihm zurück. a Sie lächelt ein bißchen. i 5 „Da werden Sie wohl recht haben, Gret“, ſagt Prack und reißt die Schultern zurück. Und atmete tief mit vor⸗ gewölbter Bruſt, und ſieht die Gret mit großen, etwas un⸗ ſicheren Augen an. f g 5 Ja, ja. Es iſt alles gut, Gret“, murmelt er. Und zwingt nun auch ein Lächeln um die Lippen und ſieht tühig und feſt wie immer aus. 8. Gret Gwendolin wendet ſich ab und geht wieder zum Haus hinüber. Sie geht mit hohen, leichten, ſicheren Schrit⸗ ten, und das helle Kleid weht um ſie wie eine Wolke, di eben vom Himmel herabgefallen iſt..„ Mit einem letzten, langen Blick ſieht Thomas Pra ihr nach. 88„. Und denkt noch: Ja, ſie wird wohl recht hab hat Glück oder man hat keins. Man iſt glüce iſt es nicht. Glück— das fliegt ſo in d Schmetterlinge oder die glimmenden eine ſchöne Morgenwolk Kennen Sie die Pflanzen unſerer Heimat! Gegen Wintersnot ſind im WoW viele Kräuter gewachſen. Gar wenigen unſerer Volksgenoſſen ſind die Pflanzen dem Namen nach bekannt, die allenthalben an den Stra⸗ ßenrändern, in den Wieſen und Wäldern unſerer Heimat gedeihen. In der Schule lernte man zwar die eine oder andere Pflanze kennen, zerlegte ſie in Staub- und Blüten⸗ blätter, hörte auch etwas von einem Schmetterlingsblütler uſw. Vielleicht lernte man auch, daß all dieſen Pflanzen eine gewiſſe Heilwirkung zu eigen iſt, aber man ver⸗ gaß es wieder. Unſere Vorfahren, die die Pflanzen nicht aus dem Lehrbuch kannten wie wir, ſondern im eigenen Umgang mit ihnen vertraut wurden, haben die Heilwirkung der hei miſchen Pflanzen erkannt und ſie auch dementſprechend ausgenützt. Für jede Krankheit wußten ſie irgend ein Krau t, das Linderung und Heilung verſprach— Die Pflanzen haben von ihrer Heilwirkung nichts ein⸗ gebüßt, nur wir Menſchen einer modernen Zeit wiſſen nichts mehr davon. Dieſe Lücke zu ſchließen, dazu will das Kriegswinterhilfswerk beitragen, indem es bei der letzten Reichsſtraßenſammlung am kommenden Sams⸗ tag und Sonntag Nachbildungen von 20 verſchiedenen de utſchen Heilpflanzen verkauft. Auf den Zetteln, die an dieſen Anſteckblumen befeſtigt ſind, iſt der Name an⸗ gegeben und was von dieſer Pflanze zu Heilzwecken ge⸗ ammelt wird, ob Blüten, Blätter oder Stengel. Die Männer der DAc werden die Anſteckblumen ver⸗ kaufen. Jeder von uns wird ſich eines dieſer Abzeichen er⸗ werben und ſo dem Winterhilfswerk nochmals bei der letz⸗ ten Straßenſammlung ſeinen Beitrag geben. In letzter Minute gerettet. Beim Spiel am Neckar fiel ein Junge ins Waſſer und wurde abgetrieben. Der Einwoh⸗ ner Jean Gattung, der den Vorfall bemerkt hatte, ſtürzte kurzentſchloſſen in voller Kleidung dem Kind nach und ret⸗ zete ſo den Jungen vor dem ſicheren Tod des Ertrinkens. * — Zuſatzurlaub für Arbeitsurlauber, die unter Urlaubs⸗ markenregelung fallen. Der Reichsarbeitsminiſter veröffent⸗ licht im Deutſchen Reichsanzeiger eine Beſtimmung, wonach Soldaten, die für den Einſatz in der Kriegswirtſchaft einen Arbeitsurlaub erhalten nach dreimonatiger Beſchäftigung in dem Betrieb Anſpruch auf eine zuſätzliche Freizeit von drei Arbeitstagen haben, wenn ſich ihr Erholungsurſaub nach der Urlaubsmarkenregelung richtet. Für dieſen Zu⸗ ſatzurlaub ſind keine Urlaubsmarken zu kleben. Das Ur⸗ laubsgeld iſt ſpäteſtens nach Ablauf des Arbeitsurlaubs zu bezahlen. Die Vorſchriften über den nach der Urlaubsmar⸗ kenregelung zu gewährenden Urlaub bleiben unberührt. — Dienſtverpflichtung auf begrenzte Zeit. Dienſtver⸗ pflichtungen„auf unheſchränkte Zeit“, auf„unbeſtimmt“, „für die Dauer des Krieges“ oder„bis auf weiteres“ dürfen nach einem Erlaß des Reichsarbeitsminiſteriums im Reichs⸗ arbeitsblatt Nr. 8, Teil 1, Seite 131, nicht mehr ausgeſpro⸗ chen werden. Kann in dem Beſcheid ein beſtimmter Zeit⸗ punkt für das Ende der Dienſtverpflichtung nicht angegeben werden, ſo iſt bie Verpflichtung auf„begrenzte“ Zeit aus⸗ zuſprechen. ——— Bemüſe oder Blumen? In dieſem Jahr werden die Beete mit Gemüſe beſtellt, In den Gärten, und ſeien ſie auch nur wenige Quadratmeter groß, erwacht jetzt reges Leben. Der Winter⸗ ſchlaf iſt zu Ende, bald muß das erſte Grün ſprießen. Die Frage iſt nur, was entwickelt ſich aus dieſem Grün, Semüſe oder Blumen? 5 i a Die Hausfrau, der die Betreuung des kleinen Gärt⸗ chens am Hauſe oder des gepachteten Kleingartens ob⸗ liegt, iſt zwar meiſt eine große Blumenfreundin und liebt ein in allen Farben ſchimmerndes Blumenparadies, aber — diesmal wird ſie noch mehr als im vorigen Jahr auf große Blumenbeete verzichten. Ein paar Blumen am Gartenzaun und an den Wegeinfaſſungen, das muß ge⸗ gügen. Im übrigen werden die Beete mit Gemüſen be⸗ ſtellt, die für unſere Verſorgung wichtig ſind. 5 Selbſtverſtändlich darf nicht wahllos mehr Gemüſe angebaut werden, ſondern vor allem die lagerfähigen und vitaminreichen Wintergemüſe, Weißkohl, Grünkohl, Mohr⸗ rüben, ferner u. a. Spinat, Salat, Roſenkohl, Kohlrabi, Porree und Tomaten. Auch eine ausgedehnte Kräuterecke darf nicht vergeſſen werden, wo neben den vetanntepen Küchenkräutern auch Zwiebeln und Sellerie Platz finden ſollten. Allerdings, eins iſt Vorausſetzung: auch der kleinſte Garten muß wirklich gut bearbeitet werden, man darf nicht mehr beſtellen, als man richtig pflegen kann. Es wäre ſonſt ſchade um den Dünger, das Pflänz⸗ und Saat⸗ gut und um die Zeit. Man beſchaffe ſich auch rechtzeitig gutes Saatgut oder junge Pflanzen, denn nur dieſe ver⸗ ſprechen gute Erträge. Wenn dann im Herbſt die Vorratskammer und Keller mit ſelbſtgeerntetem Gemüſe gefüllt ſind, freut ſich die Hausfrau, daß ſie den Garten gut ausgenutzt hat. Vom deutſchen Wörterbuch Hundertjährige Arbeit— Von den Brüdern Grimm begonnen NS. Jakob und Wilhelm Grimm, dieſe„guten Haus⸗ geiſter des deutſchen Volkes“ denen wir die Neuerweckung und Erhaltung koſtbarer Sagen, Märchen und anderer Jau og e der Volkspoeſie verdanken, erkannten als die ein⸗ zige A wehrmöglichkeit gegen den zunehmenden Sprachver⸗ fall eine Aufgabe: tiefe Erkenntnis und Einſicht in unſere Mutterſprache im ganzen Volke zu verbreiten. Leben, We⸗ en und Werden der Sprache zu erforſchen und dem Volk ie alten halbvergeſſenen Quellen deutſchen Sprachautes zu erſchließen. Sprachgeſchichte, ſo riefen die Brüder Grimm mit Recht, iſt zugleich National⸗ und Kulturgeſchichte in der Sprache ebt die Seele des Volkes, So wuchs vor hundert Jahren der Plan des„Deutſchen Wörterbuches“ jenes ein⸗ zigartigen und wahrhaft gigantiſchen Werkes an dem vier Gelehrten⸗Generationen arbeiteten und das nun zum größ⸗ ten Teil vollendet iſt Das Ziel, das Jakob Grimm dieſem Buche voranſtellte, iſt ſeit hundert Jahren das gleiche ge⸗ blieben:„Das Deutſche Wörterbuch ſoll ein Heiligtum der Sprache gründen, ihren ganzen Schatz bewahren, allen zu ihm den Eingang offenhalten. Das niedergelegte Gut wächſt wie die Wabe und wird ein hehres Denkmal des Volkes. deſſen Vergangenheit und Gegenwart ſich in ihm verknüp⸗ fen.“ Das Deutſche Wörterbuch das heute auf über 20 um⸗ fangreiche Bände angewachſen iſt, enthält den Wortſchatz der geſamten hochdeutſchen Sprache von der Mitte des 15. Jahr⸗ hunderts bis in unſere Gegenwart. In einer geradezu bei⸗ ſpielloſen mühſamen und gründlichen Arbeit haben deutſche Sprachforſcher hier den geſamten Wortbeſtand unſerer Sprache aus den urſprünglichen Quellen zufſammengefra⸗ gen. Für jedes einzelne Wort findet man neben einer Sach⸗ erklärung zuverläſſige Angaben über ſeine ſprachliche Enk⸗ ſtehung und Wandlung, Zitate aus alter und neuer Lite⸗ ratur. So iſt das Grimmſche Wörterbuch nicht allein eine unerſetzliche Quelle der Sprachforſchung, ſondern zugleſch eine Materialſammlung für die deutſche Schrifttumskunde. Geſchichte und Volkskunde In ihm werden deutſches Volks⸗ tum und deutſche Kultur lebendig. Schon die Begründer des Werkes ſprachen in ihrer Vor⸗ rede auch von der Aufgabe der Reinerhaltung unſeres Sprachgutes:„Pflicht der Sprachforſchung, zumal eines Deutſchen Wörterbuches iſt es dem maßloſen und unberech⸗ tigten Vorrang des Fremden Widerſtand zu leiſten.“ In ihrem Kampf gegen Ausländeref und Sprachvermengung zeigten ſich die Brüder Grimm dennoch verſtändnisvoll und einſichtig; ſo finden wir auch Fremdwörter, die„in der deutſchen Sprache Bürgerrecht erwarben“, im Deutſchen Wörterbuch. Die Brüder Grimm hatten das rieſige Werk in ſieben Jahren zu bewältigen gehofft. Das war ein ver⸗ zeihlicher Irrtum. Sie ſelbſt vermochten nur drei Bände fertigzuſtellen Die Germaniſten Hildebrand, Lexer, Heyne, in neuerer Zeit Euling, Meißner und andere wurden ihre Nachfolger. Trotz ihres Eifers und der treuen Mitarbeit zahlloſer anderer Gelehrter kam das Werk nur lanaſam vor⸗ wäts. Hunderte von Wörtern haben in den letzten Jahr⸗ hunderten einen ſtarken Bedeutungswandel durchgemacht, Tauſende neuer Wörter ſchenkten uns Dichter Volksmund und Kulturentwicklung. Allein die Behandlung des ſchein⸗ har ſo einfachen Wortes„der“ erforderte 20 Spalten, das Wort„Geiſt“ und ſeine zahlreichen Abwandlungen ſogar einige hundert Mancherlei kleine Tragödien ſind mit dieſer Arbeit verbunden geweſen. Beim Buchſtaben J zum Beiſpiel verſagten nacheinander zwei Mitarbeiter denen die Fülle des Materials wohl über den Kopf wuchs. Lexer, der das T bearbeitete, ſtarb über ſeiner Arbeit— gerade als er das“ Wort„Todestag“ erklärte. Zwei ſeiner Nachfolger brachten 28 in einem Jahrzehnt nicht über„Tolpatſch“ und„Tölpel“ hinaus. Die Schwierigkeiten wuchſen, das„T“ gewann die Bedeutung eines Unglücksbuchſtabens. Erſt 45 Jahre nach Beginn ſeiner Bearbeitung war man wenigſtens bei„Tört⸗ ehen“ angekommen. g — Erſt als eine Zentralſammelſtelle eingerichtet wurde, die den Bearbeitern planmäßig umfangreiches Quel⸗ lenmaterial lieferte, ging die Arbeit ſchneller voran. Mit Unterſtützung der Deutſchen Forſchungsgemeinſchaft wurde das gewaltige Werk neuzeitlich organiſiert, eine zentrale Arheftsſtelle in Berlin betzeut heute 25 Gelehrte die nach — dem Grundſatz der Arbeitsteilung beſtimmte Sondergebiete bearbeiten. Ueber drei Millionen Einzelblätter 5 ſeit der Schaffung dieſer Stelle bereits hier eingetrof⸗ en, ſie werden hier geordnet und für die Zuſammenfaſſung in dem Wörterbuch vorbereitet. Eine große Bibliothek mit literariſchen Quellen ſteht den Bearbeitern zur Verfügung, kaum eine Neuerſcheinung von Bedeutung, die nicht nach Woytprägungen h ee wird; auch Reden. Geſetze und Zerträge enthalten vieles Neue. So wird der Wortſchatz gKufend ergänzt, und auch Begriffe die unſeren Tagen ent⸗ ſtammen, finden ihren ſprachlichen Niederſchlag im Grimm⸗ ſchen Wörterbuch, ſo etwa:„Mein Kampf“—„Volk ohne Raum!-„HJ!“—„Flak“—„Funk“. In etwa zehn Jahren wird das große Werk abgeſchloſſen ſein. Es wird dann 30 Bände zählen. Schon jetzt aber ſollten wir dem Mahnwort folgen, das Jakob Grimm an das Ende ſeiner Vorrede zu dem Deutſchen Wörterbuch ſetzte;„Deutſche, geliebte Landsleute, welches Reichs, wel⸗ ches Glaubens ihr ſeiet, tretet ein in die euch allen aufge aue Halle eurer angeſtammten uralten Sprache, lernt und heili⸗ get ſie und haltet an ihr! Eure Volkskraft und Dauer hängt in ihr.“ O. G. Foerſter. Düngung mit Hornſpänen und Hornmehl Die Verwendung von Hornmehl und Hornſpänen zu Düngezwecken kann auf die verſchiedenſte Art erfolgen. Sie gelten eigentlich als zuſätzliche Düngemittel, die aus tie⸗ riſchen Produkten gewonnen wurden. Der eine Weg iſt nun der, daß man ſie in ein Waſſerfaß, in die Gießkanne oder, wenn größere Flächen zu bewäſſern ſind, in ein Baſſin gibt, Waſſer hinzugießt und ſie zur Vergärung und Auflöſung anſetzt. Damit werden die Pflanzenkulturen dann gegoſſen. In kleineren Gärten oder wenn nur Balkonläſten und Blu⸗ mentöpfe gedüngt werden ſollen, verfährt man Die Hornſpäne oder das Horkmehl werden unter die Erde gemiſcht, und zwar ohne vorherige Anfeuchtung der Späne. In. der Erde zerſetzen ſie ſich dann ganz allmählich. Im März können Hornſpäne auch als Vorratsdung beim Ankergraben der Beete verwendet werden, ebenſo wenn die er Ernte von den Beeten eingebracht wird, ſtreut man für die zweite Anpflanzung Hornſpäne aus und gräbt dann erſt um. Dabei braucht man auf einen Garten von etwa 25 qm and 1,5 bis 2 Kilo Hornſpäne, alſo verhältnismäßig wenig. Das hat ſeine Urſache darin, daß die Hornſpäne ſich erſt ganz allmählich zerſetzen, alſo lange Zeit von den in ihnen geſpeicherten Düngewerten abgeben. Hornmehl enthält etwa 10 bis 12 v. H. Stickſtoff, 5,5 v. H. Phosphorſäure und 6 v. H. Kalk. Es wird durch Dämpfen und Mahlen von Hornabfällen gewonnen und wirkt daher dank ſeiner feineren Beſchaffenheit ſchneller als Hornſpäne. Wer nun Hornſpäne oder Hornmehl zur Düngung ver⸗ wendet, darf nicht vergeſſen, daß es ſich um eine zuſätzliche Düngung handelt. Hornſpäne und ⸗mehl, ſo betont der Zei⸗ tungsdienſt des Reichsnährſtandes, erſetzen nicht die Kali⸗ düng ung. Deshalb muß der Boden im Sommerhalbjahr noch 4 bis 5 Teile 40prozentigen Kaliſalzes erhalten oder im Nopember bis Februar Kainit bekommen. Bei der Auf⸗ löſung im Waſſer iſt zu beachten, daß man auf 100 000 Liter Waſſer 1 Kilo Hornſpäne oder ⸗mehl rechnet. Die erhaltene Lauge wird vor dem Gießen jedoch nochmals zur Hälfte verdünnt. Es empfiehlt ſich daher, lieber einmal öfters zu gießen, als einmal zu ſcharfe Brühe zu verwenden. Es emp⸗ fiehlt ſich auch, für den Garten einen beſtimmten Dünge⸗ plan bei Verwendung dieſer Düngemittel aufzuſtellen, damit nicht einige Abſchnitte zu viel, andere zu wenig erhalten. Mannheimer Wochenmarkt v. 27. März. Vom Stati⸗ ſtiſchen Amt wurden folgende Verhraucherpreiſe für 0,5 Kilo in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 4,7 bis 5; Wirſing 12 bis 15 Weißkraut 10 bis 11; Rotkraut 12 bis 14; Blumenkohl, St. 30 bis 45; Gelbrüben 10 bis 12; Rotrüben 7 bis 10; Spinat 23 bis 25; Zwiebeln 13 bis 14; Schwarzwurzeln 35 bis 40; Kopfſalat, St. 25 bis 35; Endivienſalat, St. 10 bis 20: einfacher. Feldſalat 50 bis 100; Lattich 80 bis 120; Radieschen, Bſchl. 35; Rettich, St. 10 bis 20; Meerrettich, St. 25 bis 45; Suppengrünes, Peterſilie und Schnittlauch, je Bſchl. 10; Aepfel 25 bis 60; Zitronen, St. 5 bis 7; Orangen 35; Markenbutter 180; Weißer Käſe 18 bis 42; Eier, St. 12 bis 12,5; Stockfiſche 10 bis 38; Rindfleiſch 91; Kalbfleiſch 116. S——ͤ—ͤ— Mannheimer Theater ſchau Ausgabe von Seefiſchen. Die nächſte Fiſchverteilung erfolgt nach der Kunden⸗ liſte und zwar heute Freitag, 28. März und morgen Samstag, 29. März gegen Vorlage der weißen Aus- weiskarte zum Einkauf von Seefiſchen in der jeweils zuſtändigen Verkaufsſtelle. 8 Schreiber, Seckenheim 131 729 Goedecke, Seckenheim 121— 722 Städt. Ernährungsamt. Ein ehrlicher, braver Jung e Bäcker und Konditor lernen will, kann ſofort eintreten. Bäckerel- Konditorei, Hermann Mol! Mannheim- Neuostheim Dürerstraße 57. Wirtschaft„Zur Purnhalle“. Am Sonntag von 7 12 Uhr Tanz Musik. Hierzu ladet freundlichst ein f a Putz- und Wasch Fall nach Reuoſtheim geſucht. Frau Diefenbach Konrad⸗Witzſtraße 10 a Fernſprecher 43124. rns Nudolph u leere. * Verlobungs-RNarten Vermaͤhlungs-Rarten Hratulalions- Marien werden angeferligt in des Neclar- Hole- Dructerei störungen, Knoblauch- Beeren „Immer jünger“ machen froh und frisch) Sie enthalt. alle wirksamen Bestandteile des reinen un- verfälschten Knoblauchs in lelcht löslicher. daulicher Form. ohen Blutdruck. Magen-, Darm- Alters erscheinungen. Stofkwechselbeschwerden. Geschmack- und geruchfrel. Monatspackung 1.— Achten Sie auf die grün- weißo Packung Drog. Höllstin(Wagner Nachf). i Hauptstraße 106 5 Neckar- Drogerie Hornung. gut vor- das altbieuòlurte Leder qusreichend pflegen Dann spart man Schuhe, denn gut ge- pflegte Schohe halten länger und bleiben länger schön! Notörlich muß es eine gute Schohcreme sein; meine Erfahrung rät: Nimm dal Ae Die Schuhe halten länger und bleiben länger schön! 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