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Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Anterſeeboote ſchoſſen aus einem ſehr ſtark geſicherten Geleitzug außer den bereits gemeldeten drei Tankern wei⸗ tere fünf Schiffe mit zuſammen 33 000 BRT heraus. Da⸗ mit iſt mehr als die Hälfte dieſes nach England beſtimm.⸗ ten Geleitzuges, nämlich acht Schiffe mik zuſammen 57 000 BRZ, vernichtet worden.. Ein Unterſeebook verſenlte außerdem zwei Tanker mit zuſammen 18 000 BRT. Die Verſenkung von drei weſteren Schiffen iſt wahrſcheinlich. „Kampfflugzeuge unter Führung des Majors Krüger griffen in den Nachmittagsſtunden des 29. März im See⸗ gebiei weſtlich von Kreta einen ſtarken engliſchen Flotten verband erfolgreich an. Sie erzielten krotz heftiger Flak ⸗ und Jägerabwehr auf einem Flugzeugträger drei Bom⸗ bentreffer. Bei den Luftkämpfen während des Angriffes ſchoſſen Kampfflugzeuge ein britiſches Jagdflugzeug vom Muſter Hurricane ab. Alle eigenen Flugzeuge kehrten zu ihren Stützpunkten zurück. Bor der engliſchen Oſt. und Südoſtküſte warf die Luftwaffe geſtern einen Tanker und ein größeres Han⸗ delsſchiff in Brand und beſchädigte zwei weitere Schiffe ſchwer. Im St. Georg⸗Kanal ſank ein Schiff nach Bom⸗ benwurf. Flugzeuge der bewaffneten Aufklärung bombar⸗ dierten Häfenanlagen und Barackenlager an der engliſchen Südoſtküſte. Kampffliegerverbände griffen in der letzten Nacht aber⸗ mals kriegswichtige Ziele im Stadt. und Hafengebſet von Briſtol mit guter Wirkung an. Es enkſtanden größere Brände. Kampfhandlungen des Reichsgebiet nicht ſtatt.“ „Ein Ort am Briſtolkanal“ 5 Der neue ſchwere deutſche Luftangriff.. Wie Reuter aus London meldet, hat die deutſche Luft⸗ waffe in. der Nacht zum Sonntag dem Bericht des Luft⸗ fahrtminiſteriums und des Miniſteriums für innere Sicher⸗ Jeindes fanden über dem heit zufolge Angriffe über den Weſten von England durch⸗ geführt Ein kurzer Angriff ſei auf einen„Ort in der Ge⸗ gend des Briſtol⸗Kanals“ erfolgt und eine Anzahl von Bränden ſei hervorgerufen worden. Einige Schäden ſeien auch an Bürohäuſern und anderen Gebäuden verurſacht worden und es ſeien einige Opfer zu beklagen. United Preß meldet dazu ergänzend aus Briſtol, deut⸗ 5 ſche Bomber hätten ihre Angriffe auf Großbritannien in der Nacht zum Sonntag wieder aufgenommen und zahl reiche ſchwere Sprengbomben auf die Hafenanlagen des weſtlichen England abgeworfen. Es ſei der erſte ſchwere Angriff der Luftwaffe auf Großbritannien ſeit dem Zer⸗ ſtörungsangriff auf Plymouth am 21 März geweſen. Eine Anzahl von Fabrikgebäuden und anderen Bauten ſeien ge⸗ troffen worden. Die Angreifer hätten in großer Zahl über der Stadt geſchwärmt und ſeien aus allen Richtungen ge⸗ kommen. Leichter Kreuzer getroffen Der italieniſche Wehrmachksberichk vom Sonntag. Rom, 30. März. Der italieniſche Wehrmachksbericht vom Sonnkag hat folgenden Worklaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechiſchen Front keine erwähnenswerken Ereig⸗ niſſe in den Landabſchnitten. Anſere Flugzeuge haben feind 1950 1 an der Front der 11. Armee mit Splitterbom⸗ en belegt. In der Nacht zum 29. haben Flugzeuge des deutſchen Fliegerkorps den Flugplatz von Halfar auf Malka bom⸗ bardiert. In Nordafrika unternahm der Feind in der Nacht zum 29. Einflüge gegen Tripolis. 5 Imöſtlichen Rittelmeer wurde ein ſtarker feind licher Flottenverband wiederholt angegriffen. Trotz der hef⸗ tigen Gegenwirkung durch Flak und Jäger hal eines unſerer Torpedoflugzeuge einen leichten Kreuzer getroffen. Ilug⸗ zeuge des deutſchen Fliegerkorps haben mit drei ſchweren Bomben einen Flugzeugträger getroffen und ein feindliches Jagdflugzeug abgeſchoſſen. Zn Oſtafrika dauert an der Nordfront der Druck des Feindes öſtlich von Keren an, den unſere Truppen durch hef⸗ tige Gegenangriffe aufhalten. Im Gebiet von Harrar gehen nach Räumung von Diredaua unſere Truppen in voller Ord⸗ nung auf neue Skellung gegen Weſten zurück. 5 Einer unſerer Jägerverbände hal einen Einflug auf den feindlichen Flugſtützpunkt von Giggiga unternommen, wobei vier Flugzeuge am Boden zerſtörk wurden. In Luft- Jägern wurden zwei Hurricane: Flugzeuge abgeſchoſſen. zwei unſerer Flugzeuge kehrten zu ſhrem Skützpunkt zurück.“ f Neuartige italieniſche Waffe Der Angeifſ auf die Bucht von Suda. Deer italieniſche Wehrmachtsbericht 5 28. 3. ſagt in der Nacht zum 26. 3. Angriffsboote der kgl. Mari dis Bucht von Suda(Kreta) eingedrungen ſind und Seeſtleit⸗ kü und Transporter vor Anker angegriffen haben, wobei i dem Feind ſchwere Verluste beigebracht haben. Ein feind⸗ liches Kriegsſchiff wurde berſenkt. Montag den 3. März 1941 Nr 76 Vene Berluſte ir de bril. Handelsſchiffahtt Die in dieſem Bericht genannten Einheiten, beſſer geſagt Angriffseinheiten ſind keine Schnellboote. Es handelt ſich vielmehr um Sonderfahrzeuge, die in der Lage ſind, durch ſchwierige Sperren hindurchzukommen. Wie die Schnellboote, können ſie eine große Geſchwindigkeit im Augenblick ihrer An⸗ näherung entwickeln, eine Geſchwindigkeit, die ſie zuſammen mit ihrer Kleinheit vor dem gegneriſchen Artilleriefeuer ſchützt. Wenn ſie auf kürzeſte Entfernung herangekommen ſind, ſchie⸗ ßen ſie mit ſicherem Schuß eine größere Menge von Exploſio⸗ ſtoff gegen das Schiff ab, das ſich ſicher glaubte. Dieſe kleinen, ſchnellen und gefährlichen Einheiten ſind mit erprobten Freiwilligen beſetzt. Mehr kann über dieſe neu⸗ artige Waffe nicht geſagt werden. Ihre Ergebniſſe zeigen jedoch, daß ſie voll und ganz die in ſie geſetzten Erwartungen erfüllt haben. Nach der Operation hat die Luftaufklärung feſtgeſtellt, daß die Oberfläche der Bucht von Suda, die ſieben Meilen ſich hinſtreckt, mi einer Schicht von Oel bis zu einer Breite von drei Meilen bedeckt war. Das beweiſt, daß eines der getroffenen Schiffe ein mit Brennſtoff beladener Tank⸗ dampfer geweſen ſein muß. Ein Kriegsſchiff von unbeſtimm⸗ tem Typ liegt auf die Seite geneigt mit dem Bug auf Grund, ſein Deck unter Waſſer. Der kühne Vorſtoß der neuen Booke. Die römiſchen Abendblätter widmen neben dem großen Erfolg der Luftwaffe, die im Aegäiſchen Meer einen Flug⸗ zeugträger und zwei engliſche Kreuzer torpedierte, ihre be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit dem kühnen und ſchneidigen Vorſtoß italieniſcher Marineeinheiten in die Suda⸗Bucht auf Kreta, bei dem dem Feind beträchtliche Schäden zugefügt wurden. Es ſei das erſtemal, ſchreibt„Giornale d'Italia“, daß von der Anwendung eines neuen, bisher unbekannten Kriegs⸗ mittels geſprochen werde, das in unermüdlicher Arbeit von den italieniſchen Werften geſchaffen worden ſei. Grundſätz⸗ lich könne man, wie„Lavoro Faſziſta“ erklärt, von dieſem neuen Mittel ſagen, daß es über zwei beſondere FJä⸗ higkeiten verfüge, einmal ſei es in der Lage, auch eine völlige Sperre zu durchbrechen, und zum anderen komme ihm ſeine ungeheure Schnelligkeit und Wen⸗ digkeit zugute, mit der es ſich an den Feind eranpirſche und ſeine kodbringende Ladung heranbringe und ſich nach erfülltem Auftrag dem feindlichen Feuer entziehen könne. Die Bedeutung dieſes Unternehmens in der Suda⸗Bucht liege, wie„Tribuna“ erklärt, auf der Hand, aber zu dem ſtrategiſchen Wert komme die moraliſche Wirkung eines ſol⸗ chen heldenhaften Einſatzes hinzu. Die Kämpfe in Oſtafrika Unter Bezugnahme auf den heldenmütigen Widerſtand, den die italieniſchen Truppen in Keren leiſteten, erklärt der Direktor des„Giornale d'Italia“, daß man ſich von Anfang an in Italien keinerlei Illuſionen über die Schwierigkeiten einer Verteidigung des italieniſchen Imperiums hingegeben hat, das einer rieſigen, von allen Seiten vom Feind belager⸗ len Feſtung gleicht. Das Problem beſtand für Italien nicht darin, ſein weit ausgedehntes und unverteidigtes, Kolonial⸗ gebiet zu verteidigen, ſondern deſſen Widerſtand bis zur Grenze des Möglichen fortzuſetzen, indem es bei ſeinen tak⸗ lichen Manövern Mannſchaften und Material nach Kräften ſchonte, gleichzeitig aber dem Gegner ſchwerſte Verluſte zu⸗ fügte. Die Einnahme von Keren iſt nicht der Geſchicklich⸗ keit. General Wawells, ſondern der rieſigen UAeber⸗ macht der gegneriſchen Luftſtreitkräfte zuzuſchreiben, denen die Italiener trotz ihres reſtloſen und unermüdlichen Einſatzes nicht Herr werden konnten. Nur einige Zehntauſende Italie⸗ ner ſtanden ſeit Beginn der engliſchen Offenſive in Eritrea 120 000 Engländern gegenüber, die jeden Nachſchub erhielten und, nachdem Wawell an der Syrthe aufgehalten worden war, durch einen Teil der in Nordafrika operierenden Kräfte verſtärkt wurden. Das halbamtliche Blatt führt zahlreiche engliſche Stimmen an, in denen ſelbſt der Gegner den hel⸗ denhaften Mut und die unerſchrockene Zähigkeit der italieniſchen Truppen zugegeben hat. Die Italiener haben ſich aber in Keren nicht nur verteidigt, ſondern ſind ſogar zu Gegenangriffen vorgegangen. Als ſie ſchließlich der Ueber⸗ macht der britiſchen Streitkräfte, zu denen noch fran⸗ zöſiſche und belgiſche Verbände hinzukamen, weichen mußten, hätten ſie ſogar die Bewunderung des Gegners erweckt, der in ſeiner Propaganda Italien ſtets ſo darſtellt, als wolle es dieſen Befreiungskrieg nicht durchkämpfen. Mit der Einnahme von Keren iſt die Schlacht um Eritrea aber noch nicht zu Ende Obgleich der Krieg in die⸗ ſem Gebiet nur einen untergeordneten Charakter im Geſamtbild des Krieges hat, deſſen Brennpunkt im Atlantik, im Mittelmeer und in der Nordſee liegt, ſind die Engländer entſchloſſen, alle ihre Kräfte einzuſet⸗ zen, um neue Erfolge zu erzielen, die ihre kriegshetzeriſche Propaganda diesſeits und jenſeits des Ozeans ſtützen könn⸗ ſen. Das Heldentum der italieniſchen Soldaten in Oſtafrika iſt nicht umſonſt, ſo fährt„Giornale d'Italia“ fort. Wäh⸗ rend in Nordafrika die britiſchen Streitkräfte, geſchwächt durch die nach Eritrea entſandten Kontingente, bereits an die Grenze der Syrthe zurückweichen mußten, bereiten ſich i m Mittelmeer neue Ereigniſſe vor. Marine und Luftwaffe führen mit jedem Tag immer aus⸗ gedehntere Angriffshandlungen durch, die zu dem Tag hin⸗ führen werden, an dem es zu einem entſcheidenden Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen den Kräften der Achſe und denen des bri⸗ liſchen Imperiums kommen wird. Bei dieſem Zuſammen⸗ ſtoß werden England alle die Kräfte fehlen, die es inzwiſchen auf dem afrikaniſchen Kriegsſchauplatz verloren hat. 8. 8 5 Die italieniſche Matſnoka bei Reichsmarſchall Göring Neue Ausſprache mit Reichsaußenminiſter Ribbentrop. Der japaniſche Miniſter des Auswärtigen, Matſuoka, wurde am vierten Tage ſeines Beſuches in der Reichshaupt⸗ ſtadt durch Reichsmarſchall Göring in Karinhall empfangen, nachdem der hohe japaniſche Gaſt bereits am Tage zuvor wüh⸗ rend der Mittagstafel beim Führer den Reichs marſchall des Großdeutſchen Reiches kennengelernt hatte. Zuvor hatte er ſich das Goldene Buch der Stadt Berlin eingetragen und eine ſieue Ausſprache mit Reichsaußenminiſter von Ribbentrop ge⸗ führt. Die Abreiſe Matſuokas nach Italien zum Beſuch des ver⸗ bündeten Italiens war auf Sonntagnachmittag feſtgeſetzt. Erneute Unterredung Matſuola- Ribbentrop Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop emp⸗ fing am Sonnabendvormittag den Außenminiſter des verbün⸗ deten Japans, Poſuke Matſuoka, zu einer weiteren Unter⸗ redung. Empfang in der Japaniſchen Votſchaft Der Japaniſche Botſchafter in Berlin, Oſhima, ab am Freitag zu Ehren des in Berlin weilenden japaniſchen Außenminiſters Matſuoka in der Japaniſchen Botſchaft einen Empfang, an dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop, Generalfeldmarſchall Keitel, Reichsführer 74 Himmler, Reichspreſſechef Reichsleiter Dr. Dietrich, Reichs⸗ miniſter Lammers, Reichsminiſter Funk, Staatsminiſter Meiß⸗ ner, der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt von Weizſäcker und der deutſche Botſchafter in Tokio, Ott, teilnahmen. Maiſuoka in Poisdam Im Mittelpunkt des Sonntags, bes fünften Tages des Beſuches des japaniſchen Außenminiſters in der Reichs⸗ hauptſtadt, ſtand eine Beſichtigung ger hiſtoriſchen Stätten von Potsdam durch den hohen japaniſchen Gaſt. Außenmini⸗ ſter Matſuoka, der mit dem kaß erlich japaniſchen Botſchafter Oſhima und den Hexren ſeiner Begleitung erſchienen war, wurde von Reichsaußenminiſter von Ribbentrop im Neuen Palais begrüßt. Sodann ſtellte ihm der Chef des Protokolls, Geſandter von Dörnberg, die an der Beſichtigung teilneh⸗ menden Perſönlichkeiten vor. Nach dem Rundgang durch die Stätten friederizianiſcher Tradition lud der Reichsaußenminiſter die Gäſte zu einem Imbiß im Neuen Palais. 5 Matſuoka nach Nom abgereiſt Abſchiedskundgebungen der Berliner. Berlin, 30. März. Nach fünf ereignisreichen und ar⸗ beitsreichen Tagen verließ am Sonntag nachmittag der kai⸗ ſerlich japaniſche Außenminiſter Matſuoka die Reichshaupt⸗ ſtadt und trat ſeine Weiterfahrt nach der Hauptſtadt des verbündeten Italiens an. Gegen 16 Uhr holte der Reichsminiſter des Auswärti⸗ en von Ribbentrop Außenminiſter Matſuoka im Gäſte⸗ 1 5 der Reichsregierung, Schloß Bellevue, ab, um ihn zum Anhalter Bahnhof zu begleiten. Wie bei der Ankunft, bil⸗ deten Formationen der deutſchen Wehrmacht und der Par⸗ tei ein Spalier, hinter dem die Verliner Bevölkerung dicht⸗ gedrängt den japaniſchen Außenminiſter mit brauſenden Heilrufen zum Abſchied grüßte. Vor dem Bahnhof war eine Ehrenkompanie der Wehrmacht angetreten, die dem ſapa⸗ niſchen Außenminiſter die militäriſchen Ehrenbezeigungen erwies. Nachdem der Abgeſandte des verbündeten Japans unter den Klängen des Präſentiermarſches die Front der Ehrenformationen abgeſchritten hatte, begab er ſich zum feſtlich geſchmückten Bahnſteig. 5 Außenminiſter Matſuoka verabſchiedete ſich von jedem einzelnen der zu ſeiner Abreiſe erſchienenen führenden Män⸗ ner des nationalſozialiſtiſchen Staates. Pünktlich um 16,30 Uhr wechſelten der Außenminiſter des Tenno und der deut⸗ ſche Reichsaußenminiſter den letzten Händedruck, und Außen; miniſter Matfuoka beſtieg mit ſeiner Begleitung den Zug. Durch das Fenſter ſeines Wagens wechſelte er mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop herzliche Worte des Abſchieds, bis der 5 den Bahnhof verließ. — 2 2122 Volle Solidarität! Die italieniſche Oeffentlichkeit im Banne des Matſuoka⸗Beſuches. 5 Im gleichen Maße, wie in Rom die Vorbereitungen zum feſtlichen Empfang des Außenminiſters des verbündeten Japan am Bahnhof Oſtienſe, in der Adolf⸗Hitler⸗Straße, der Via dei Trionfi und der Via dell' Impere fortſchreiten, ſteigert ſich die Spannung der römiſchen Bevölkerung, die dem immer näher rückenden Beſuch Matſuokas mit Freude entgegenſieht und dem japaniſchen, Außenminiſter eine nicht minder be⸗ geiſterte Aufnahme bereiten wird wie die Reichshauptſtadt. Mit größter Aufmerkſamkeit und innerer Anteilnahme ver⸗ folgt man inzwiſchen in der römiſchen Oeffentlichkeit die wei⸗ teren ausführlichen Schilderungen vom Berliner Aufenthalt Matſuokas und deſſen neuerliches Zuſammentreffen mit dem Führer und Peichsaußenminiſter von Ribbentrop ſowie mit Reichswirtſchaftsminiſter Funk, worin man in Rom ebenſo wie in den erneuten begeiſterten Kundgebungen der Berliner Bevölkerung eindeutige Beweiſe für die volle Solidari⸗ tät der Staaten des Dreimüchtepaktes erblickt. In London, ſo hebt„Meſſaggero“ hervor, werden dieſe Beſprechungen ſicherlich nicht die gleiche Begeiſterung aus⸗ löſen, ſondern, wie man aus vielen Anzeichen ſchließen könne, mit banger Sorge und Augſt verfolgt werden. Die immer häufiger aus den Reden Churchills und ſeiner Mitarbeiter durchklingende peſſimiſtiſche Note zeige, daß ſie die welt⸗ umſpannende Tragweite der Beſchlüſſe voll⸗ kommen verſtanden hätten, die 2 die direkte Fühlungnahme der großen Gründerſtaaten des Dreimächtepaltes zur Reif gelangten. Matſuoka ſelbſt habe erſt jetzt wieder dieſen D mächtepakt als das ſtärkſte Bündnis, das die Welt mals geſehen habe, bezeichnet. 5. 8 e 8 Bauernpartei unter Vorſitz des Präſidenten Dr. mit dem Banus von Kroatien, Dr. Schubatſchitſch, der ſich im Auftrage Matſcheks in Belgrad aufgehalten hat, um hier Velgkads gefährliches pie Jortſetzung der deutſchfeindlichen Kundgebungen. DNB Belgrad, 30. März. Das Belgrader Straßenbild zeigt noch erhebliche Unruhe. An allen großen Straßen⸗ kreuzungen ſind Panzerwagen aufgefahren. Trotzdem wird die Polizei nur mit Mühe der Demonſtranten Herr. An verſchiedenen Orten der Stadt kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Anhängern und Geonern der neuen Regierung. Der Wagen des deutſchen Geſandten wurde ebenfalls Ge⸗ genſtand einer Maniſeſtation. Als der Geſandte bon der Menge erkannt wurde, ſtieß eine Anzahl von Demonſtran⸗ ten Drohrufe aus, andere antworteten mit Händeklatſchen, woraus eine Prügelei entſtand Die deutſche Geſandtſchaft hat gegen den mangelnden Schutz des Kraftwagens des Geſandten Proteſt eingelegt. Wie die Agenzia Stefani aus Belarad meldet. haben die feindſeligen Kundgebungen gegen italieniſche und deut⸗ ſche Unternehmunger ſich wiederholt. Demonſtrationsgrup⸗ pen wüteten beſonders gegen deutſche und italieniſche Rei⸗ ſebüros an deren Zerſtörung ſich ſogar Soldaten in Uni⸗ form beteiligten die Fenſter einſchlugen und Bücher mit ihren Seitengewehren zerſtörten Am deutſchen Reiſebüro wurde die Hakenkreuzfahne heruntergeriſſen Ohne daß die Polizei dagegen einſchritt wurden von jugendlichen Ele⸗ menten Flugblätter engliſcher Herkunft verteilt, in denen Deutſchland beſchimpft wird. Einzelne füdiſche Geſchäfte haben den Inhalt des Fluablattes den als erſte eine freimaurer⸗ und englandhörige Zeitung veröf⸗ fentlicht hatte, als Plakat in ihrem Schaufenſter angeſchla⸗ gen Die neue jugoflawiſche Regierung, ſo heißt es in einer in„Nya Dagligt Allahanda“ wiedergegebenen UP⸗Mel⸗ dung, ſcheint nichts zutun, um eine Wiederholung der Demonſtrationen, die ſich im ganzen Lande abgeſpielt ha⸗ ben. zu verhindern Lediglich eine einzige Demonſtra⸗ tion wurde verhindert. Die Demonſtranten wurden von der Polizei zerſtreut, weil ſie gegen die neue Regierung gerich⸗ tete Flugblätter zu verbreiten ſuchten. 13 Die Juden ſind begeiſtert. Wie die Belgrader Zeitung„Vreme“ berichtet, haben in der jugoſlawiſchen Hauptſtadt ſpontane Kundgebungen der Belgrader Juden ſtattgefunden, die die Thronbeſtei⸗ gung des jungen Königs als einen Tag ihrer großen Freude feierten. Als nach einem Feſtgottesdienſt Miniſter Koſanovie die Synagoge verlaſſen habe, ſeien die Anwe⸗ ſenden in die Rufe ausgebrochen:„Es lebe die neue jugo⸗ ſlawiſche Regierung!“ a Angelſächſiſche Glückwünſche Die amerikaniſche INS⸗Agentur meldet aus Belgrad, in diplomatiſchen Kreiſen der jugoflawiſchen Hauptſtadt ſei man der Anſicht, daß der Druck von intereſſierter angelſäch⸗ ſiſcher Seite Jugoſlawien in eine äußerſt gefährliche Lage bringen könnte, Die Geſandten Englands, Griechenlands und Amerikas hätten dem Außenminiſter eine Glückwunſch⸗ note überreicht. Der engliſche König ſandte an König Pe⸗ ter ein Glückwunſchtelegramm mit ſeinen beſten Wünſchen. Nüchterne Beurteilung in As A. Newyork, 30. März. Auf Grund der letzten Nachrichten aus Belgrad betrachten die Newyorker Blätter nach dem erſten Frohlocken über die Vorgänge in Jugoftawien die Lage erheblich nüchterner, was auch in den Leitartikeln zum Ausdruck kommt.„Newyork Daily Mirror“ ſpricht von„Jugoſlawiſcher Konfuſion“, und„Newyork Daily News“ nennt Jugoſlawiens Zukunft„höchſt un⸗ du rchſichtig“. Beide Blätter entdecken gleichfalls plötz⸗ lich, daß Jugoflawien keine Einheit darſtelle und die zu⸗ ſammengewürfelten Volksteile unter dem Druck einer Kriſe auseinanderbrechen könnten. Ablehnende Haltung ber Kroaten Newyork, 30 März. Aſſociated Preß meldet aus Bel⸗ grad: Während die neue jugoflawiſche Regierung der Mög⸗ lichkeit einer ſerbiſch⸗krogtiſchen Spaltung gegenüberſtehe, halte anſcheinend der ſtellvertretende Miniſterpräſident Mat⸗ ſchek den Schlüſſel ſowohl für die zukünftigen jugoflawiſchen innen⸗ als auch außenpolitiſchen Fragen in der Hand. Die Ent⸗ wicklung der Lage hänge davon ab, ob Serben, Kroaten und Slowenen zuſammenhalten werden Die amerikaniſche Agen⸗ tur International News Service meldet aus Belgrad, kroa⸗ tiſche Kreiſe begännen gegen den militäriſchen Charakter des neuen Regimes Stellung zu nehmen. Vergebliche Hetze in Agram Belgrad. 30. März Die Engländer haben es als einen ſchweren Fehler empfunden, daß ihre Hetzpropaganda nicht auch in den kroatiſchen Landesteilen dieſelben Früchte ge⸗ tragen hat wie in den ſerbiſchen. Sie haben deshalb nicht 1 um mit Hilfe von Juden und Freimaurern auch in Agram Demonſtrationen zu entfachen, die in kleinerem Um⸗ ang begonnen haben nachdem Flugblätter die Volksmaſ⸗ ſen zum Kampf degen Deutſchland und(zur Tarnung) auch gegen England aufgefordert haben. Die Agramer Unwer⸗ ſität wurde geſchloſſen Die kroatiſche Polizei hat ſedoch alle Vorkehrungen getroffen, um ähnliche Zwiſchenfälle und Auswüchſe zu verhindern, wie ſie in Belgrad ſtattgefun⸗ den haben, Die Polizei in Agram dürfte auch vollſtöndig Herr der Lage ſein, da ſie offenbar nicht gewillt iſt, Demonſtranten zuzuſehen, die ſich in deutſchfeindli⸗ chem Sinne betötigen, da dies ganz den kroatiſchen Tra⸗ ditionen widerſpreche. Beſprechungen der kroatiſchen Politiker Die Besprechungen der führenden Männer der kroatiſchen Matſchek die ganze Lage zu überprüfen, wurden Samstag nachmittag 8 unterbrochen und Sonntag vormittag auf dem Bauernhofe Dr. Matſcheks in erweitertem Kreiſe fortgeſetzt. Die kroatische Ruhe den Beſchlüſſen der Führung entgegen. „Gerbiſcher Größenwahn“ BhBelgrad iſt verantwortlich.“ 88 DRB. Preßburg, 30. März. Unter der Ueberſchrift„Vel⸗ grad iſt verantwortlich“ nimmt„Gardiſta“ zu den letzten Ereigniſſen in Belgrad Stellung und weiſt auf die Analogie en der ehemaligen Tſchecho⸗Slowakei und Jugoſla⸗ zierungen in Händen von demokratiſchen Hartſchädeln und von fremden Intereſſen geleiteten politiſchen Abenteurern elegen ſeien Am tragiſchſten hätten unter dieſen Unter⸗ * effentlichkeit ſieht mit größter Spannung, doch in voller f hin wonach in beiden Staaten die terroriſtiſchen Re⸗ ückungsbeſtimmungen der chauviniſtiſchen Serben die Qa sling in Berlin Zuſammenarbeit„freier germaniſcher Völker“. DNB Berlin, 30. März. Dem Führer der norwegiſchen Nasjonal Samling, Staatsrat Vidkum Quisling, der im Anſchluß an die von Reichsleiter Roſenberg einberufene Frankfurter Tagung in Verlin weilte, bereitete die Nordi⸗ ſche Verbindungsſtelle einen herzlichen Empfang. Er wurde von dem Präſidenten dieſer Stelle, Dr. Draeger, als nor⸗ wegiſcher Patriot und als Vorkämpfer für das neue Eu⸗ ropa begrüßt. Staatsrat Quisling hob in ſeiner Erwiderungsan⸗ ſprache die große Bedeutung hervor, die dem Kampf um neue Lebensformen und um eine Neugeſtaltung der Be⸗ ziehungen der europäiſchen Völker untereinander beizu⸗ meſſen iſt. Es ſei das erſtemal, daß freie germaniſche Völ⸗ ker zu einer wirklichen Zuſammenarbeit ſich gefunden ha⸗ ben. Die in erſter Linie von Deutſchland abhängende Wei⸗ terentwicklung der neuen Idee laſſe dem norwegiſchen Volk die Möglichkeit aufrichtiger Mitarbeit. Alle europäiſchen „Völker hätten die Verpflichtung, ſich aus eigener Verant⸗ wortung zu dieſen neuen Gedanken zu bekehren, die die Grundlagen eines neuen Europas bilden follen. Gchwedens Neutralität mißachtet Britiſche Minen in ſchwediſchen Gewäſſern. Stockholm, 30. März. In der Zeitſchrift„Sjoevaeſendet“ erſcheint jetzt ein Bericht, den der ſchwediſche Kapitänleutnant C. A. Beskow vor der Generalverſammlung der Aktiengeſell⸗ ſchaft Orlogsmanna in Karlskrona erſtattet hat. Der in drei Fortſetzungen erſchienene Bericht gibt eine Ueberſicht über die Geſchehniſſe des Jahres 1940. Hierin heißt es:„Es er⸗ wies ſich, daß die Engländer magnetiſche Minen von Flug⸗ zeugen herabwarfen, vorwiegend bei Nacht und in engen Gewäſſern, die die Schiffe zu paſſieren gezwungen ſind. Dabei ſind die ſchwediſchen Hoheitsgebiete wiederholt verletzt wor⸗ den, nicht allein durch Ueberfliegen, ſondern auch durch innerhalb der Hoheitsgewäſſer abgeworfene Minen und Bomben.“ 5 Dieſe Mitteilung hat in der ſchwediſchen Oeffentlichekit ſtarkes Aufſehen erregt, denn es iſt dürch dieſen Be⸗ richt der ſchwediſchen Oeffentlichkeit zum erſten Male von ſchwediſcher Seite bekanntgegeben worden, daß die Engländer wiederholt unter Verletzung des Völkerrechts Hoheitsgewäſſer beworfen haben. Bisher hatte man ſich bemüht, dieſe Tat⸗ ſache dem Publikum zu verſchweigen, und die durch engliſche Minen hervorgerufenen Schiffsuntergänge oder Schiffsbeſchädigungen wurden nur als Unglücksfälle bekannt⸗ gegeben. Es iſt bezeichnend, daß in einem Teil der Preſſe * die Veröffentlichung der Mitteilungen des Kapitänleutnants Beskow als„Unvorſichtiak zit“ bezeichnet wird. 5 2.— n Kroafen zu leiden gehabt. Auch den Slowenen ſei es nicht beſſer gegangen Belgrads Staatskunſt aber habe ſich zu⸗ meiſt in Verſprechungen erſchöpft. So ſei die Situation ge⸗ weſen, als Jugoſlawien vor die Entſcheidung geſtellt wurde, ſich auf den Weg des neuen Europa zu begeben oder für fremde Intereſſen zu kämpfen. Belgrad habe nun anſcheinend den letzteren Weg ge⸗ wählt, wiederum im Gegenſaß zu den nichtſerbiſchen Völ⸗ kerſchaften. Das kroatiſche Volk ſei enkſchloſſen, wie alle Nachrichten aus Agram beſagen, ſich nicht für ſerbiſchen Größenwahn auf die Schlachtbank führen zu laſſen. Bulgarien habe mit Jugoſlawien wohl einen ewigen Freundſchaftspakt, habe aber nie auf ſeine Anſprüche ver⸗ zichtet. Ebenſo beſtünden die Slowenen nach wie vor auf ihrer Forderung nach einem autonomen Slowenien. Dies aber habe die Belgrader Regierung einfach ignoriert. Die Nerontwortung für alle Folgen trage nunmehr Vel⸗ grad a N 8 Auch NRooſeveit ſteckt dahinter 5 Die Newyorker Preſſe, vor altem„Newyork Times“, läßt keinen Zweifel daran, daß Präſident Rooſevelt dem „neuen Kurs“ in Jugoſlawien alle moraliſche Unterſtüt⸗ zung geben wird. Waſhingtoner Regierungkreiſe geben be⸗ reitwilligſt zu, daß die amerikaniſche Einmiſchung in die Politik Jugoflawiens die revolutionären Kreiſe der Serben zu ihrem Vorgehen ermutigt hätten. Deukſchfreundliche Journaliſten verhaftet. Sofia, 30. März. Der durch ſeine Artikel bekannte Di⸗ rektor der„Vreme“., Gregoritſch, der in den letzten Wochen in ſeinen von Verantwortung getragenen Auseinanderſet⸗ zungen immer wieder die Zuſammenarbeit Ju⸗ goſlawäens mit den Achſenmächten dargelegt und begründet hat, iſt abends von bewaffnetem Militär verhaftet und ins Gefängnis geſchafft worden. Mit Grego⸗ ritſch wurden weitere als deutſchfreundlich bekannte Jour⸗ naliſten verhaftet.. E eg. Ne, Hanel n b. n 2 3 8 e . unben e lannbem Sed dere d ee 75 0058 0 4 .. 2 N 2 0 6 0 8* Be R Wrrh eutsche . n Jugoſlawien im ſüdoſteuropäiſchen Raum Jugoflawien iſt 247 542 Quadratkilometer groß(größer als Großbritannien und Nordirland) und zählt 15,9 Mil⸗ lionen Einwohner. 89 v. H. der Bevölkerung lebt auf dem Lande oder in Land⸗ und Kleinſtädten. 7,2 v. H. in Mittelſtädten(mit 20 000 bis unter 100 0000 Einwohnern) und nur 3,8 v. H, der Geſamtbevölkerung in den drei * Großſtädten Belgrad, Agram und Maria Thereſiopel 1 5 Einzigartiger Vertrauensbeweis 2,4⸗Millionen⸗Rundfunkhörerzunahme ſeit Kriegsbeginn Der Leiter der Rundfunkabteilung im Propagandaminiße⸗ rium, Miniſterialdirigent Alfred⸗Ingemar Berndt, würdigt im„Rundfunkarchiv“ die Tatſache, daß der großdeutſche Rund⸗ funk die 16⸗Millionen⸗Grenze der Hörerzahl überſchritten hat. Der großdeutſche Rundfunk habe damit ſeinen Vorſprung 5 allen Ländern der Alten Welt noch beträchtlich vergrößert. Die 2 li der Hörerzahl ſeit Kriegsbeginn betrage mehr als 2,4 Millionen. Das Protektorat, das Generalgouvernement und die neuen Weſtgebiete ſeien in dieſen Zahlen noch nicht enthalten. Berndt betont, daß dieſe außerordentliche Zunahme der Rundfunkhörerzahl, die die Erwartungen um mehr als das Doppelte übertreffen, einen ganz beſonderen Vertrauens- beweis für die Führung des Reiches und Volkes bedeute, wie ihn kein anderes Land aufweiſen könne. So ſei z. B. die Zahl der Rundfunkhörer in England nur um 47000 geſtiegen. und auch in Frankreich habe die Zunahme bis zur Offenſive im Weſten nur etwa 50 000 betragen. In Belgien habe ſich die Zahl der Hörer ſogar um über 200 000 verringert. Auch für den Rundfunk könne es keine ſchönere Anerkennung ſeiner Mühen geben als dieſen Vertrauens beweis. Berndt kennzeichnet die ſchwierige Arbeit des Rundfunks. Zunächſt konnten dem Hörer nicht mehr die vielfältigen Pro⸗ gramme geboten werden. An die Stelle der Einzelprogramme trat das Reichsprogramm, eine Sinne der Einheit von Führer und Volk aber auch ihre poſitive Seite hat. Mit Hilfe des Reichsprogramms faßte der Rund⸗ funk nun wahrhaft das ganze Volk zu Stunden gemein⸗ ſamen Erlebens zuſammen. Neben dieſer großen Auf⸗ gabe, die feſte Erlebnisklammer um das ganze Volk in dieſem Kriege zu legen, waren aber dem Rundfunk noch andere große Aufgaben geſtellt. In 31 Sprachen kündete er unermüdlich Tag und Nacht der Welt die Wahrheit, wurde er zum ſcharf geſchliffenen Schwert im Kampf gegen Lüge und Ver⸗ leumdung, zum geiſtigen Blockadebrecher, der die Wiederkehr des Zuſtandes unmöglich macht, wie er im Weltkrieg beſtand, als Deutſchland von allen Verbindungs⸗ wegen in die übrige Welt abgeſchniten war. Auszeichnung ſtatt Kriegsgericht Wie Rooſevelts Kapitän die„Columbus“ verriet. Die in Connecticut erſcheinende amerikaniſche Zeitung „Greenwich Times“ berichtet unter der Ueberſchrift„Be⸗ lohnung über den Anteil, den ein amerikaniſcher Kreu⸗ zerkommandant an dem Schickſal des Lloyddampfers ‚Columbus' hatte“. 8 In dem Bericht heißt es:„Captain Harry Badt iſt ein prächtiger Burſche. Er war bisher Kommandant des Kreuzers „Tuscalooſa“, auf dem Präſident Rooſevelt ſeine Spazier⸗ fahrt in die weſtindiſchen Gewäſſer unternahm. Captain Badt hat einen außerordentlich wichtigen Poſten in der amerikani⸗ ſchen Marine erhalten. Seine Beförderung zum Chef des geſamten Perſonals der Marine hat einen bedeut⸗ ſamen Hintergrund. Harry war Kommandant der „Tuscalooſa“, als der deutſche Dampfer„Columbus“ ſich aus Vera Cruz mit unbekannter Beſtimmung auf See hinaus ſchlich. 5 Die„Tuscalvoſa“ war damals auf atlantiſcher Patrouille, verfolgte den„Columbus“ und teilte der Marineradioſtation in Waſhington alle paar Stunden die Poſition des„Colum⸗ bus“ mit. Damit die Engländer die Meldungen verſtehen konnten,„vergaß“ Captain Badt die Meldungen chiffrieren zu laſſen und ſchickte ſie in offenem Engliſch. Endlich gelang es ihm, hierdurch die Aufmerkſamkeit eines britiſchen Zer⸗ ſtörers zu erregen, der ihn fragte, was das für ein ſonder⸗ bares Schiff ſei, das er verfolge. Captain Badt iſt ein Diplo⸗ mat. Er ſchickte dem Briten einen Funkſpruch:„Komm und ſieh es dir ſelbſt an— aber komm ſchnell!“ Der Engländer kam, und als John Bulls Zerſtörer über dem Horizont er⸗ ſchien, verſenkte ſich der„Columbus“ ſelbſt.“ Wie dieſe Handlungsweiſe des amerikaniſchen Kriegs⸗ ſchiffskommandanten zu bewerten iſt, darüber iſt ſich des amerikaniſche Blatt völlig klar. Es ſcheut ſich auch nicht, es auszuſprechen, ſondern ſetzt mit unverkennbarer Genugtuung hinzu:„Wenn die Vereinigten Staaten eine neutrale Nation wären, dann würde Captain Badt degradiert oder vor ein Kriegsgericht geſtellt worden ſein. Bei uns wird er be⸗ fördert.“ 5 Dieſer Kommentar erſchien mehrere Wochen vor der In⸗ kraftſetzung des Euglandhilfegeſetzes durch Präſident Rooſevelk, alſo zu einer Zeit, als in Amerika noch die Beſtimmungen des Neutralitätsgeſetzes unverändert galten. Die durch Beför⸗ derung belohnte Tat des Kreuzerkommandanten verſtößt gegen den Buchſtaben der Neutralität genau ſo, wie der Kommentar der Zeitung gegen ihren Geiſt. Der Kommandant der„Tusca⸗ looſa“ unterſcheidet ſich hierin nicht von ſeinem hohen Fahr⸗ gaſt, der mit dem Leih⸗ und Pachtgeſetz die völkerrechtlichen Neutralitätspflichten verletzt und die Beſtimmungen des auch von Amerika unterzeichneten Haager Abkommens gebrochen hat. Wofür Smuts die Steuergroſchen Südafrikas verſchwendet. Der Miniſterpräſident der Südafrikaniſchen Union, Gene⸗ ral Smuts, antwortete im Parlament auf die Kritik eines Vorſchlages, der einen Kredit von 35000 Pfund Sterling dem„Völkerbund“(ö) zur Verfügung ſtellen will. Er er⸗ klärte, es ſei töricht, daß in der gegenwärtigen Zeit die einzige Einrichtung, die die Völker der Welt vereinen könne, von Süd⸗ Afrika vernachläſſigt werde. Er betonte, Südafrika habe die Pflicht, zur Aufrechterhaltung„dieſer Einrichtung, die vielleicht in ſchwierigen Zeiten einen Weg weiſen könne“, beizutragen. Dieſe Einrichtung, die nach den treffenden Worten des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop beim Empfang Matſuo⸗ kas im Hotel Eſplanade nichts anderes darſtellte als„eine von England erfundene Intereſſengemeinſchaft zur Nieder⸗ haltung und Verſklavung anſtändiger Völker“, hätte wohl ſchon ſeit 1920 die Möglichkeit gehabt,„in ſchwierigen Zeiten einen Weg zu weiſen“. Dieſer ſogenannte„Völkerbund“ wird aber aus USA., wohin er ſich„in ſchwierigen Zeiten“ nach dem Muſter jüdiſcher und plutokratiſcher Vorbilder geflüchtet hat, ſeinen Weg nie wieder nach Europa zurückfinden. Auch die 25 000 Pfund, die Herr Smuts ihm als Kredit gewähren will, werden ihm die Straße zurück über den Atlantik nicht pflaſtern können. 5 5 Das füdafrikaniſche Volk aber muß mit ſeinen Steuer⸗ 1 dem Ehrgeiz eines Mannes Rechnung tragen, der ieſen„Völkerbund“ mit begründete und heute noch auf ihn als eine Einrichtung für ſchwierige Zeiten“ baut, dieſe Zeiten aber ſelbſt für das Volk Südafrikas, vor allem für die Farmer, heraufgeführt hat. 35 5 Berlin, 30. März. Am 29. März iſt der am 2. Septem⸗ ber 1905 in Sosnowitz geborene Stefan Ziembach hingerich⸗ tet worden, den das Sondergericht als Gewaltverbrecher zum Tode verurteilt hatte. Ziembach hat ſich an einem Mord: anſchlag gegen einen Gefängnisaufſeher beteiligt. a Spanien gedenkt der Beendigung des Bürgerkrieges. Der als nationaler Feiertag in ganz Spanien begangen. Madrid wird an dieſem Tage eine große Truppenparade vor General Franco ſtattfinden, an der auch Mitglieder der natio⸗ e nalen Syndikate und der Falangemiliz teilnehmen. „Englands Terrorregiment in Indien. Wie die angloein⸗ diſche Zeitung„Tribune“ vom 21. März meldet, iſt der Sekre⸗ tär Gandhis, Piarelal, wegen der Teilnahme am„Feldzug des“ bürgerlichen Ungehorſams“ zu ſechs Monaten Geſängyis ver⸗ urteilt worden. Während der Gerichtsverhandlung habe Piarelal lebhaft gegen den engliſchen Terror droteſtiert. Maßnahme, die im W — 1. April, der Tag der Beendigung des Bürgerkrieges wird 3 5 Ju N Nr. 76 Reckar⸗Bote(2. Blatt) — Montag, 31. März 1941 i 2. f N r e n eee 0 1 » A od ne eien er e Erforſchung der Judenfrage D Die erſte Arbeitstagung in Frankfurt a. M. Auf der erſten Arbeitstagung des Inſtituts zur Erfor⸗ 0 ſchung der Judenfrage in Frankfurt a. M. ſprach Dr. Wilhelm Grau über das Inſtitut zur Erforſchung der Judenfrage, das von ihm geleitet wird. Er betonte, daß für die wiſſen⸗ ſchaftliche Arbeit in Frankfurt nicht nur die größten Biblio⸗ theken, ſondern auch das bedeutendſte Archiv zur Judenfrage, das es überhaupt gebe, zur Verfügung ſtehe, darunter eine beträchtliche Anzahl von Archiven des Hauſes Rothſchild Ueber die Judenfrage im Vorderen Orient ließ ſich Dr. Giſelher Wirſing⸗ München aus. Er beleuchtete u. a. die große internationale Bindung zwiſchen der Entwicklung des Zionis⸗ mus und der Politik des Finanzjudentums in London und New York. Dr. Klaus Schickert hielt einen Vortrag über die Judenemanzipation in Südoſteuropa und ihr Ende. Univerſitätsprofeſſor Dr. Seraphim Greifswald be⸗ handelte die bevölkerungs⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Probleme einer europäiſchen Geſamtlöſung zur Judenfrage. Anſchließend referierte Univerſitätsprofeſſor Oberdienſtleiter Dr. Walter Groß über die raſſenpolitiſchen Vorausſetzungen einer euro⸗ päiſchen Geſamtlöfung der Judenfrage. Er bezeichnete es dabei als wünſchenswert, daß die antijüdiſchen Kräfte der euro⸗ päiſchen Völker und Staaten ſich möglichſt bald über die ein⸗ heitliche Feſtlegung des Judenbegriffs verſtändigen. 2 2 Die Judenfrage als Weltproblem Sur Schlußkundgebung anläßlich der Eröffnung des Inſtikuts zur Erforſchung der Judenfrage in Frankfurt a. M. ſprach Reichsleiter Roſenberg von Berlin aus über den Rundfunk zu dem Thema„Die Judenfrage als Weltproblem“. Reichsleiter Roſenberg ſchilderte zunächſt die Rolle des Judentums im Weltkrieg, für die bezeichnend ſei die Inſchrift eines Denkmals auf Fort Douaumont bei Verdun: „Die Juden der ganzen Welt den Juden, die im Weltkrieg auf Seiten der Alliierten für ihre Vaterländer geblutet haben.“ Das Weltjudentum habe Verſailles als ſeinen Triumph betrachtet, aber viele Völker werden noch ein⸗ ehen, ſoweit ſie es noch nicht eingeſehen haben, daß der erſuch der jüdiſchen und der anderen Hochfinanz, 80 Mil⸗ lionen Deutſche zu verſklaven, ein Verbrechen an ganz Europa geweſen iſt. Rooſevelt habe— abgeſehen von den vielen Juden in ſeiner unmittelbaren Umgebung— den gleichen Juden an die Spitze ſeiner Munitionsdiktatur ge⸗ ſtellt wie ſein Vorgänger Wilſon, nämlich den alten Juden Bernard Baruch. Damit ſtehe auch die heutige Induſtrie der Vereinigten Staaten unter einem füdiſchen Spfitzel⸗ ſyſtem, und mit den gleichen Lügen wie 1917 werde das bekrogene amerikaniſche Volk in den Kampf gegen das alte Europa geführt, deſſen Blut es doch einſt ſein Daſein und ſeinen Aufſtieg zu verdanken hatte. Der Reichsleiter ſtellte dann feſt, daß das Jahr 1940 in der großen völkiſchen Revolution immer als entſcheiden⸗ des Jahr genannt werde, da die Truppen der Republik Rothſchild geſchlagen wurden und da die deutſchen Armeen heute am Kanal und am Atlantiſchen Ozean ebenſo unver⸗ kückbar ſtehen wie ſie den ganzen nordiſchen Raum unter ihren Schutz und ihre Obhut geſtellt haben. Die Judenfrage, die als Aufgabe ſeit 2000 Jahren den Völkern Europas geſtellt und nicht gelöſt wurde, werde gunmehr durch die nationalſozialiſtiſche Revolution für Deutſchland und für ganz Europa ihre Löſung finden. Die Art dieſer Löſung könne nicht die Gründung eines Juden⸗ ſtaates nach dem Muſter des zioniſtiſchen Paläſtinaplanes ſein. Es habe tatſächlich noch nie einen jüdiſchen Staat ge⸗ geben und es werde auch nie einen geben. Es müſſe— ſo erklärte Reichsleiter Roſenberg weiter— eine Form ge⸗ funden werden, die er füdiſches Reſervat nannte. Es iſt zu hoffen. daß ſich kommende Staatsmänner zu⸗ ſammenfinden, um eine Anſiedlung der Juden nach und nach einzuleiten, die unter erfahrener Polizeiaufſicht nun⸗ mehr jene nützlichen Arbeiten verrichten ſollen, die ſie bis⸗ her von Nichtjuden verrichtet ſehen wollten.— Ueber die praktiſche Durchführung und den Ort einer Um⸗ bezw. Aus⸗ ſtedlung iſt in dieſen Jahren naturgemäß viel geſprochen worden. Es iſt nicht notwendig, dieſe Frage jetzt zu behan⸗ deln. Ihre Löſung wird einer künftigen Abmachung vor⸗ behalten bleiben. Bedenkt man jedoch den Schritt: Von einer nahezu unbegrenzten jüdiſchen Herrſchaft in allen Staaten Europas zu einer ſolchen radikalen Umkehr, zur Ausſiedlung dieſer gleichen jüdiſchen Raſſe nach zweitau⸗ ſendjährigem Schmarotzertum auf dem europäiſchen Kon⸗ tinent, dann erſt kann man an dieſem einen Beiſpiel be⸗ 1 welch eine ungeheure weltanſchauliche und poſiti⸗ che Revolution heute durch Europa geht.“ 8 Abſchließend erklärte Keichsleiter Roſenberg:„Wir als Nationalſozialiſten haben aber auf alle Fragen hier nur eine eindeutige Ankwork zu geben: Für Deutſchland iſt die Judenfrage erſt dann gelöſt, wenn der letzke Jude den großdeutſchen Naum verlaſſen hal. Da nunmehr Deukſch⸗ land mit ſeinem Blut und ſeinem Volkstum dieſe Juden⸗ diktatur einmal für immer für Europa gebrochen und da. für zu ſorgen hat, daß Europa als Ganzes wieder frei wird von dem ſüdiſchen Paraſitentum, da dürfen wir, Meute ich, auch für alle Europäer ſagen: Für Europa iſt ie Judenfrage erſt dann gelöſt, wenn der letzte Jude den europäiſchen Konkinenk verlaſſen hat. Es iſt dabel ganz gleich, ob ein jolches Programm in fünf, zehn oder wan ⸗ zig Jahren verwirklicht werden kann. Die Verkehrsverhält⸗ niſſe unſerer Zeit ſind, wenn ſich alle Völker vereinen, ſtark genug um eine ſolche Umſiedlung in großem Maße einzu⸗ ſeiten und durchführen zu können. Aber das Problem muß und wird einmal dieſer Löſung entgegengeführt werden, die wir vom erſten Tage unſeres Kampfes an geſehen ha⸗ ben— damals als Utopiſten verſchrien— und heute als ſtrenge Realpolitiker ausſprechen. An der Löſung dieſer Frage ſind alle Nationen in⸗ ktereſſiert, und wir müſſen hier mit aller Leidenſchaft er⸗ klären: An dieſer Säuberung wird uns auch nicht Herr Rooſevelt mit ſeinen Baruchs und ſeinen Filmkitſchjuden zu hindern vermögen, ſondern ganz im Gegenteil, gerade dieſe Proklamation, daß der jüdiſche parasitäre Geiſt heute die Freiheit der Welt repräſentieren ſolle, wird allen Wi⸗ derſtand des deutſchen Charakters erſt recht wachrufen und das ſtärkſte militäriſche Inſtrument, das die Geſchichte ge⸗ ſehen hat, die deutſche Wehrmacht Adolf Hitlers, wird da⸗ für Sorge tragen, daß dieſer letzte wütende Verſuch noch einmal die weiße Raſſe zugunsten der jüdischen Finanz: herrſchaft gegen Europa marſchieren zu laſſen, für immer ein Ende findet So ſehen wir heute die Judenfrage als eines der wichtigſten Probleme inmitten der Geſamtpolitik uropas dor uns als ein Prblem, das gelöſt werden muß und gelöſt werden wird, und wir hoffen, ſa, wir wiſſen alle Völker Europas marſchieren werden. auch heute ſchon daß hinter dieſer Säuberung am Ende Deutſche Kartoffelwirtſchaft im Zeichen ſtändiger Leiſtungsſteigerung Die ausgezeichneten Kartoffelernten in den letzten Fahren, von denen faſt jede einen neuen Rekord der Erzeugung bedeutete, verdienen zweifellos allgemeine Anerken⸗ nung. Ueberraſchend wirkt es aber immer wieder auf einen großen Teil der Verbraucherſchaft, daß trotzdem alljährlich an die Erzeuger in der Landwirtſchaft der Ruf ergeht, den Anbau von Hackfrüchten, insbeſondere aber von Kartoffeln, noch weiter auszudehnen. Selbſt wenn man in der Stadt auch über die ſteigende Bedeutung der Kartoffel als Futtermittel unterrichtet iſt, vermag man nicht einzuſehen, warum ſelbſt Rekorderfolge vergrößert werden ſollen. Auch in dieſem Jahre ſetzt die Kriegs⸗ erzeugungsſchlacht die Aufgabe dem Kartoffelanbau die aller⸗ ſtärkſte Aufmerkſamkeit zuzuwenden Allerdings wird dieſe Forderung mii einer anderen verknüpft Den deutſchen Bauern und Landwirten wird angelegentlich empfohlen, die Erzeugung von Fabrikkartoffeln erheblich auszudehnen. Fabrikkartoffeln ſind ſtärkereiche Kartoffeln, die wegen des größeren Stärke⸗ gehaltes nicht von allen Verbrauchern als Speiſekartoffeln ge⸗ ſchätzt werden. Um ſo mehr mag es überraſchen, daß der Vor⸗ ſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft, Bauer Kurt Hecht, letzt ausdrücklich an die Landwirtſchaft appelliert: Vermehrt den Anbal von Fabrikkartoffeln! Soll damit über eine ſehr weit verbreitete Verbrauchsgewohnheit einfach hinweggegangen werden?. Dieſe Frage iſt überflüſſig, weil die Erzeugung von Speiſe⸗ kartoffeln im Rahmen der Geſamterzeugung keine ſonderlich große Aufgabe darſtellt. Die erforderlichen Mengen dafür werden ohne weiteres gewonnen; ebenſo wird der Bedarf an Futterkartöffeln zuverläſſig befriedigt, Aber von Jahr zu Jahr ſtoiaen die Anforderungen der Induſtrien, die Kartoffeln ver⸗ arbeiten. Wir erinnern uns dabei der immer großer werdenden Reihe von Erzeugniſſen, die durch Verarbeitung der Kartoffel gewonnen werden und die uns bereits ganz unentbehrlich er⸗ ſcheinen. Vor zwei, drei Jahren hat man ſchon ungefähr 70„Kinder der Kartoffel“, alles Erzeugniſſe der Kartoffelver⸗ arbeitung, gezählt. Inzwiſchen iſt die Liſte dieſer Produkte aus der ſchlichten Erdfrucht ſicher erheblich umfangreicher gewor⸗ den. Dabei kommt insbeſondere der Produktion von Kar⸗ toffelſtärkemehl erhebliche Bedeutung zu, da es ſich aus⸗ gezeichnet als Beimiſchung zu Mahlerzeugniſſen aus Weizen eignet. Von gleich hohem Werte iſt das Kartoffelwalzmehl als Beimiſchung für Mahlerzeugniſſe aus Roggen. Doch gibt es darüber hinaus noch zahlreiche andere Verwendungsarten für die aus der Kartoffel gewonnenen Veredelungs⸗Rohprodukte. Sie alle haben ihre weſentliche Aufgabe in der Ernährungs⸗ ſicherung des deutſchen Volkes zu erfüllen Aber die Kartoffel ſoll auch noch zahlreiche andere Anſprüche erfüllen; es kommen die Textil-, die Papier⸗ und die Sperrholzherſteller, es meldet die pharmazeutiſche Induſtrie ihren Bedarf an. Außrdem liegt 255 im Intereſſe der Wehrmacht und der Wirtſchäft, wenn das „ransportweſen nicht durch den Verſand„gewichtiger“ Futter⸗ 1 29 0. durch die Beförderung der hoch⸗ erligen, dabei Laderaum und Ladegewicht aren Kar⸗ toffelflocken entlaſter wird 5 eee Das ſind Aufgaben von ſo ausſchlaggebender Bedeutung. daß ſie den Aufruf an das Landvolk den Anbau von Fabrik⸗ kartoffeln auszuweiten, beſtimmt rechtferti e 8 ärti kommt es jedoch darauf an, daß die Kartofezmteren in den e ſo ſchnell wie möglich geöffnet werden, damit 7 l ina nach Speiſe⸗ Pflanz⸗ und Fabriffartoffeln er⸗ folgen kann In dieſem Sinne wendet ſich die Hauptverelnigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft jetzt an das Landvolk Bauer und Landwirt ſind ſich dabei klar, daß der Bedarf an Speiſe⸗ kartoffeln in dieſem Frühjahr nicht mit den Anſprüchen ver⸗ glichen werden kann die im Vorjahr geſtellt wurden, denn die Verbraucher in den Städten vermochten ſchon im Herbſt die vorhandenen guten Verſorgungsmöglichkeiten auszunutzen. Es kommt alſo in dieſem Jahre nicht ſo ſehr die Lieferu ng von Speiſekartoffeln fondern die von Fabrikkartof⸗ feln in Betracht, und die Verarbeitungsbetriebe richten ſich deshalb auch darauf ein, zu leder Zeit die Anlieferungen des Landvolkes aufzunehmen; Jeder Bauer, leder Landwirt wird begreifen, daß die kartoffelverarbeitenden Betriebe in dieſer Zeit nicht ſtillſtehen dürfen Sie müſſen vielmehr die Sicherheit haben, daß die den Erzeugern aufgegebene Pflichtumlage der Kartoffelablieferung rechtzeitig und reſtlos erfüllt wird. Das gill nun nicht etwa nur für das laufende Jahr oder für den gegenwärtigen Zeitpunkt, ſondern auch für die Zukunft. Zur Durchführung der Aufgabe, Fabrikkartoffeln in höchſter Menge zur Veredelung bereitzuſtellen. hat die Haupwereini⸗ gung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft umfangreiche Vorarbei⸗ ten getroffen Sie erſtrecken ſich auch darauf dem Erzeuger in der Landwirtſchaft die erforderliche Sicherheit für den Anbau von Fabrikkartoffeln und für den Abſatz zu geben. Das gewähr⸗ leiſten nunmehr Grundlieferrechte, die ſe nach Ausfall der Ernte und den Anforderungen an die Erzeugniſſe mit Jahres⸗ lieferrechten ausgeſtattet werden Der Ortsbauernführer wird in dieſen Tagen ſchon auf ſedem Hofe den Umfang der Grund⸗ lieferrechte und die Ausnutzung der Jahreslieferrechte— für 1941/42 mit 125 Prozent— bekanntgeben. Wo auf Inten⸗ ſivierung des Betriebes Wert gelegt wird, da dürfte ſelbſtver⸗ ſtändlich von der beabſichtigten freiwilligen Zeichnung des Grundlieferrechtes mit Nutzen Gebrauch zu machen ſein. Auch im Hinblick auf die bevorſtehende Feſtlegung der Einzugs⸗ gebtete der kartoffelverarbeitenden Betriebe verdient dieſe Möglichkeit, dem Geſamtwohl durch die eigene Leiſtungsſteige⸗ rung innerhalb der Kartoffelwirtſchaft zu dienen, in allen Er⸗ zeugerbetrieben Beachtung. Ja, unſere Hanna! Flugkapitän Hanna Keitſch, die Frau mit dem Eiſernen Kreuz Von Kriegsberichter Georg Brütting. DNB.(PS) Ein Kriegsberichter der Luftwaffe ſchreibt über eine Frau. Klingt unglaublich, und doch iſt es in die⸗ ſem Falle mehr als berechtigt Einige Tage auf Urlaub, höre ich die Nachrichten des Drahtloſen Dienſtes. Da klingt es laut und vernehmlich an mein erſtauntes Ohr:„Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat am 28. März 1941 der bekannten Fliegerin Flugkapitän Hanna Reitſch das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe verliehen.“— Wäre ich nicht wach, dieſe Nachricht hätte mich aus dem tiefſten Schlaf ge⸗ weckt. Wie oft habe ich im Frieden über Hanna, wie ſie in Fliegerkreiſen genannt wird, geſchrieben. Daß ich aber ein⸗ mal als Kriegsberichter über Hanna berichten müßte, kam mir nie in den Sinn. Dieſe Nachricht hören und ſofort die Eltern von Hanna anrufen war eins. Dort erfuhr ich die jetzige Adreſſe und ſchon am frühen Morgen ſprach ich mit Hanna Reitſch. Sie iſt hoch erfreut, und nach wenigen Sätzen beginnt ſie zu erzählen:„Stell Dir nur vor, vorgeſtern ruft mich der Herr Reichsmarſchall ganz unverhofft nach Berlin, empfängt mich und überreicht mir das goldene Flugzeugfüh⸗ rer⸗Abzeichen der Luftwaffe mit Brillanten. Er hat es mir ſogar in einer Extraausführung, etwas kleiner, anfertigen laſſen. Nach längerer Unterhaltung über alle Gebiete mei⸗ ner Tätigkeit wurde ich dann geſtern zu unſerem Führer in die Reichskanzlei gerufen. Er empfing mich allein und über⸗ reichte mir— ich war ganz weg— das Efferne Kreuz. Kurz darauf kam der Herr Reichsmarſchall dazu und nun unter⸗ hielt ſich der Führer noch etwa 15 Nis 20 Minuten mit mir. Es war geradezu phantaſtiſch, ſo überwältigend. Es war wirklich der Höhepunkt. Ich begreife es ſelber noch nicht. Links neben mir ſaß der Führer und rechts der Herr Reichs⸗ marſchall. Wir haben über vieles geſprochen. Ueber alle Probleme meiner Arbeit, und ich war immer wieder er⸗ ſtaunt, wie ernſthaft unſer Führer alle dieſe Fragen behan⸗ delt.“ 8 Wofür Hanna Reitſch als erſte Frau dieſes Krieges das Eiſerne Kreuz erhielt— im Weltkrieg wurde eine Note⸗Kreuz⸗Schweſter mit dieſem Kriegsorden ausgezeich⸗ net? Honpa⸗Reitſch hat ſich unter fortgeſetztem Einſatz ihres Lebens beſondere Verdienſte um die Entwicklung von Luftwaffengerät erworben. Die Männer vom Bau können ſich ſehr wohl ihre Leiſtungen vorſtellen. Aber diesmak auch nur zum Teil, da ihre Arbeit und Leiſtung über das Gebiet ihrer friedensmäßigen Tätigkeit hinausgeht Davon zu berichten, iſt einer ſpäteren Zeit vorbehalten. Heule kön⸗ nen wir nur glauben, daß dieſe hohe Auszeichnung für eine Frau eine wohlverdiente war. Wir können heute die ſport⸗ liche Hanna Reitſch in Erinnerung rufen. Wer kennt ſie nicht, die kleine, kühne, ſtets fröhliche Fliegerin, beliebt auf allen Flugplätzen Deutſchlands, geachtet als Pionierin des motorloſen Flugweſens in aller Welt, geſchätzt und geehrt von allen Fliegern als der gute Kämerad. In Hirſchberg im Rieſengebirge wohnt der praktiſche Arzt Dr. Reitſch, der im Jahre 1931 oft den Leiter der benachbarten Segelflugſchule Grunau als Gaſt bei ſich hatte, Und das war Wolf Hirth So ſtieg denn eines Ta⸗ ges im Frühherbſt 1932 die kleine Hanna mit ihm den Hageberg hinauf ſetzte ſich ztim erſten Male in eine Schul⸗ maſchine und war von dieſem Tage an ganz dem Segel⸗ flug, in den letzten Jahren dazu dem Motorflug, verſchrie⸗ ben. Ihr Schneid und ihre fliegeriſche Gelehrſamkeit, ihr Streben mehr wiſſen und mehr lernen zu können, dazu ihre beſcheidene, faſt ſchüchterne Art gefielen Wolf Hirth ſo gut, daß er jede freie Sekunde ihrer Ausbildung widmete Im Winter 1932/33 folgte Hanna Reitſch ihrem Meiſter zum Hornberg in Württemberg und war dort bis zum Ryön⸗ Wettbewerb als bisher einzige Frau Deutſchlands Segel⸗ e Im Wettbewerb flog Hanna Reitſch ganz or⸗ entliche Leiſtungen. Einmal gefiel Hanng Reütſch das Wet⸗ 2 am 28. März der bekannten Fliegerin Flugkapitän Hanna hal ſich unter fortgeſetztem Einſatz ihres Lebens beſondere V Reitſch 0 beſonderer Ausführung ausge ter ſo gut, daß ſie zehn Stunden in der Luft blieb und gar nicht recht bemerkte daß ſie einen Frauenweltrekord im Dauerfliegen aufgeſtellt hatte. Im Frühjahr 1934 zählte ſie zu den Teilnehmern der Segelflug⸗Expedition nach Süd⸗ amerika, wo ſie ſich als erſte und für lange Zeit einzige Frau das internationale Leiſtungsabzeichen erwarb und zu gleicher Zeit mit einer Höhe von 2200 Metern einen wei⸗ teren Weltrekord holte. Nach Deutſchland zurückgekehrt, er⸗ warb ſie ſich mit einem Streckenflug von 160 Kilometern ſchließlich noch den dritten Weltrekord für Frauen. Dieſen verbeſſerte ſie 1936 auf 200 Kilometer und im internatio⸗ nalen Segelflugwettbewerb auf der Waſſerkuppe im Juli 1937 mit einem Flug nach Hamburg auf 351 Kilometer. Daneben war Hanna immer wieder im Rhön⸗ Wettbewerb 50 finden, und jedesmal lag ſie als einzige Frau inmitten er ſtärkſten Konkurrenz der Männer in der Spitzengruppe. Nie aber iſt ſie für lange Zeit in Darmſtadt zu ſinden. geweſen Wer ſie dort ohne lange vorherige Anmeldung erreichen wollte, mußte wirklich Glück haben, denn immer wieder wurde und wird Hanna zu Expeditionen und Flug⸗ vorführungen gerufen. Nach der Südamerikareiſe weilte ſie im Herbſt 1934 in Finnland, zu Pfingſten 1935 in Por⸗ tugal im Herbſt wiederum in Finnland. Bei der Olympiade in Garmiſch⸗Partenkirchen begeiſterte ſie die Menge durch ihren überragenden motorloſen Flug. Im Juli 1936 flog 5 auf der Tagung der internationalen Studienkommiſſion ür Segelflug in Budapeſt von dort nach Stockholm, um auch die Nordländer mit dem Wunder des Segelfluges ver⸗ traut zu machen. Mit dem„Sperber Junior“ hat ſie ihre überragenden Segelflugleiſtungen aufgeſtellt. Noch be⸗ rühmter aber wurde ſie mit der Kunſtflugmaſchine des Se⸗ gelfluges, die ſie erſtmals anläßlich der Kunſtflugmeiſter⸗ chaften 1935 in München flog. In wahnſinniger Fahrt rehte ſie Loopings und erſtmals im Segelflug auch Loo⸗ pings und Rollen, Steilkurven und was man ſich ſonſt noch alles in der Beherrſchung eines Segelflugzeuges denken kann. So ſtartet die kleine, liebe Hanna immer und immer wieder auf allen Flugplätzen Europas, und immer wieder iſt ſie der Liebling der Tauſende. Daneben iſt ſie der ernſte Arbeiter im Forſchungsinſtitut und darüber hinaus der gute Kamerad: In den letzten Jahren zog ſie ſich mehr und mehr vom 5 Sport, dem auch ihre ganze Liebe gehört, zurück zur Erpro⸗ bung und Erforſchung zur Konſtruktion und Wiſſenſchaft. Und in dieſem Gebiet hatte Hanna Leiſtungen vollbracht, die ſelbſt ihre männlichen Fliegerkameraden zu höchſter Achtung zwangen. Und das dürfte auch für den Laien der höchſte Maßſtab für ihr fliegeriſches Können und ihren wohlüber⸗ legten Schneid ſein Sie kannte und kennt keine Starallüren. Weltrekordmanieren, trotz all der zahlreichen Ehrungen die ihr zuteil wurden Ganz abgeſehen von den zahlreichen und 5 wertvollen Preiſen und Ehrenbechern hoher und höchſter Perſönlichkeiten, erhielt ſie einen hohen Portugal⸗Orden, wurde 1937 als erſte Frau Deutſchlands Flugkapitän 1938 verlieh iht der Reichsmarſchall Hermann Göring als bisher einziger Frau das Flugzeugführerabzeichen der deutſchen Luftwaffe Als erſte Frau beſitzt ſie das internationale Lei⸗ ſtungsabzeichen im Segelflug nun das Flugzeugführerabzei⸗ chen in Gold mit Brillanten und ſchließlich das Eiſerne Kreuz durch den Führer perſönlich a Hanna, Du haſt recht, es iſt wirklich der Höhepunkt! a 5 Hanna Neitich erhielt das Eiterne Kreuz ür beſondere Verdienſte bei der Entwicklung von Luftwaffen⸗ gerät. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der 1 hat eit. das Eiſerne Kreuz l Klaſſe verliehen. Hanna Re dieuſte um die Entwicklung von Luftwaffengerät erworbei Bereits am Vortage hat Reichsmarſe öring durch die Verleihung. — Elnheimiſcher Sport Fußball. a 98 Seckenheim Hemsbach 3:2 Vor wenigen Zuſchauern wurde ein typiſcher Punkte⸗ kampf abgewickelt mit all ſeinen angenehmen und unange⸗ nehmen Begleiterſcheinungen. Hemsbach unter Führung von Adam(früher Sport⸗ verein Waldhof) brachte einen bewundernswerten Kampf⸗ Seckenheim hatte wie bereits angekündigt mehrere junge Kräfte eingeſetzt, die unter Bewertung aller Umſtände einen guten Sport zeigten. Vor allem befriedigte der wirklich zuverläſſige Einſatz. Hartnäckig wurde von Anfang bis 1 zum Schluß des Spieles gekämpft. Walz erzielt zwei ſchön: 1 Tore, die aber unter Einſatz aller Energie von den Gäſten ausgeglichen wurden. Erſt in den Schlußminuten brachte Greulich den Ball zum ſiegbringenden Tor ins Netz und verſchaffte den Seckenheimern zwei wichtige Punkte. . Siegling⸗Mannheim leitete nicht überzeugend und war dem temporeichen und einſatzfreudigen Spiel nicht der ge⸗ gebene Leiter. 5 Handball der Bezirksklaſſe. C M. T. G. Mannheim— Jahn Seckenheim 3:14 7 SV. Mannheim⸗Waldhof badiſcher Handballmeiſter. 1 Der SV. Mannheim⸗Waldhof wurde am Sonntag zum neunten Male in ununterbrochener Reihenfolge badiſcher Sandballmeiſter. Das Endſpiel gegen die ITſchft. Karls⸗ 4402) Toren. gewannen die Waldhöfer überlegen mit 19:6 Auswäarliger Sport. 8 Fußball Meiſterſchaftsſpiele: 8„ Gau Südweſt: 1 Eintracht Frankfurt— Union Niederrad Gau Baden: 5 i Vf. Neckarau— Karlsruher FV. 5 2 71 * SV. Waldhof— 1. FC. Pforzheim 6˙2 65 BfB. Mühlburg— Sg. Sandhofen 2˙0 Gau Elſaß: RSC Straßburg— F. 93 Mülhausen(2. End⸗ ſpiel 2:1 Gau Württemberg: VfB. Stuttgart— Efr. Stuttgart 2 Sfr. Eßlingen— Stuttgarter Kickers 1 SVg. Antertürkheim— Stuttgarter SC. 1 TSG. 46 Alm— BfR. Aalen 0 Gau Bayern: 1. Fc. Nürnberg— 1860 München 2 BC. Augsburg— SVg. Fürth 2 Wacker München— Bayern München 2 5 Nürnberg— Schweinfurt 05 2: Jahn Regensburg— Würzburger Kickers(kpfl. f. R Schwaben Augsburg— VfR. Schweinfurt 4 Freundſchaftsſpiele: 75 Frankfurt— VfR. Frankenthal 0˙4 ickers Offenbach— 1. Fe. Kaiſerslautern 5:3 Kampfſport Wiesbaden— 1860 Hanau 1 2.4 TV. Saarbrücken— TS. Kaiſerslautern FV. Metz— SS. Straßburg 25 Roman um Alt-Heidelberg von Paul rlain Das Ninglein Sprang entæibei.. 85. bis nächſten Sonntag iſt noch lange Zeit. Bis dahin wird er noch zwei⸗ oder dreimal mit Gret zuſammen ſein. Der Sommer will ausgenutzt werden. Wie lange noch, und die warmen Abende und Nächte werden vorbei ſein und der Herbſt wird mit bunt fallendem Mantel durch die Wälder gehen. Schon jetzt geiſtern an manchen kühlen Abenden Nebel⸗ frauen durch die Täler. Er braucht ſich jetzt nicht mehr vorſichtig um das Mühlen⸗ werk herumzuſchleichen— da ſteht die Gret ſchon auf dem ſchmalen Brückenſteg oder hat ſich im Brombeergeſtrüpp am Bach verſteckt und ruft ab und zu wie eine Amſel, daß er erſt eine ganze Weile ſuchen muß. denn den Amſelruf kennt er nun ſchon, oder ſie kommt ihm entgegengelaufen. Und wenn er dicht bei ihr iſt, macht ſie wie ein Wieſel flink kehrt und läuft davon, und er kann ſeine langen Beine in die Hand nehmen, um ſie nach einer tollen Jagd endlich in die Arme zu kriegen. Um ſo beſſer ſchmeckt dann der erſte, wohlverdiente Kuß. — Und danach herrſcht Friede und eine ſelige Zweiſam⸗ keit zwiſchen ihnen. „Gret', ſo lieb hab' ich dich, daß ich ſogar ſchon wieder recht tüchtig arbeiten kann!“ verkündet Heinrich ſtolz.„Was ſagſt du dazu?“ 5 „Da gratulier' ich von Herzen“, nickt ſie lachend.„Das 8 iſt geſcheit von dir. Ich arbeit' ja auch den ganzen Tag und behalt dich im Herzen.'s wird ſchon ſo ſein müſſen.“ Kein Wort ſagt ſie von dem, was vor einiger Zeit braucht der Heinrich nicht zu wiſſen. „Aber weißt du, Gret, etwas müßt' ich haben, wenn ich ge 8 allein über meinen Büchern ſitze. was mich ab und zu nig an dich gemahnt, wenn's nicht gar ſo leicht in gehen will, was die geſtrengen Herren 1 es 5 wolken 5—7 8 2 bal doe icon Sport und Spiel geiſt mit und zeigte ſtreckenweiſe ein wirklich ſchönes Spiel. Neckarau babiſcher Meiſter fe Neckarau— Karlsruher JB 7:1(3:0). Im letzten Meiſterſchaftsſpiel hat der Vfe Neckarau die badiſche Fußballmeiſterſchaft errungen. Der Karlsruher FV war für die Mannheimer Vorſtöädter, die ſehr ſelbſtſicher ſpielten, kein Gegner und wurde glatt mit 7·1(3:0) über⸗ ſpielt. Damit iſt die badiſche Meiſterſchaft wiederum nach Mannheim gefallen, obwohl der VfB Mühlburg Wochen und Monate hindurch mit erheblichem Abſtand vor ſeinen Verfolgern die Tabelle angeführt hatte.— Das Neckarauer Spiel begann ſehr verheißungsvoll, denn bereits nach vier Minuten ſchoß Sälzler das erſte Tor für den Meiſtec, der das Spielgeſchehen beſtimmte In der 21 Minute war es Preſchle, der auf 2.0 erhöhte und wenige Minuten darauf mit Kopfball gar den dritten Treffer erzielte. Damit war das Spiel ſchon entſchieden. Auch nach der Pauſe mußten ſich die Gäſte hauptſächlich auf die Abwehr der Neckarauer Angriffe beſchränken Preſchle köpfte zum 410 ein und Lutz verwandelte einen Elfmeter ſicher. Dann kam der KFV durch einen Elfmeter den Schwörer ſchoß, zum Ehrentor, aber Preſchle und Sälzler ſchraubten bis zum Abpfiff das Ergebnis auf 7˙1 Schiedsrichter: Neuweiler(Pforzheim). SB Waldhof— 1. Ic Pforzheim 6:2(2:2). Der SV Waldhof konnte den 1. FC Pforzheim erſt in der zweiten Spielhälfte klar mit 6˙2(2:2) ſchlagen, denn vorher gaben die Goldſtädter den Ton an Sie ſpielten überlegen und ſchoſſen auch durch Vogt in der 5. und 20. Minute zwei Tore. Erſt in der 30. Minute holte Siffling mit einem Kopfballtor einen Treffer auf, bereits eine Mi⸗ nute ſpäter hatte Erb ausgeglichen. Waldhofs Spiel lief nun Pforzheim wurde immer ſtärker zurückgedrängt. Nach dem Seitenwechſel waren die Gaſtgeber eindeutig überlegen, die durch Sifflinga(Kopfball). Molenda, Erb(Elfmeter) und nochmals Molenda zu vier weiteren Torerfolgen kamen und damit noch ein hohes Ergebnis herausholten.— Schiedsrichter Seltſam(Heidelberg). IfB Mühlburg— Spugg Sandhofen 220(10). Dem VfB Mühlbura nutzte der hart erkämpfte 2:0⸗ (1:0)⸗Sieg über die SpVaa Sandhofen nichts mehr, die e war vergeben. Die Karlsruher warteten dies⸗ mal wiederum nicht mit den gewohnten Leiſtungen auf, und es wollte nirgends ſo recht klappen, lediglich Raſtetter im Sturm genügte beſſeren Anſprüchen, er ſchoß auch beide Tore. Bei Sandhofen war die Abwehr einſchließlich Tor⸗ hüter ſehr gut und an dieſem Bollwerk liefen ſich die Mühl⸗ burger immer wieder feſt Mühlbura mußte ſich anſtrengen, um eine kleine Ueberlegenheit herauszuſpielen. Nach 17 Minuten ſchoß Raſtetter das Führungstor. Wer nach der Pauſe mit einem Generalangriff der Platzherren gerech⸗ net hatte, ſah ſich enttäuſcht. Nur einmal gelang es noch Raſtetter ein Tor zu erzielen.— Schiedsrichter Zimmer⸗ mann(Freibura). f Fußball in Güdweſt JSB Frankfurt— Bf Frankenthal 0:4. Das Freundſchaftsſpiel am Bornheimer Hang nahm einen überaus ſpannenden 1 und endete mit einem überraſchenden klaren Sieg der pfälziſchen Gäſte. Die Born⸗ heimer, die mit einer verhältnismäßig ſtarken Mannſchaft antraten, waren gewiß keine vier Tore ſchlechter, aber daß Frankenthal den Kampf verdient gewann, darüber gibt es keinen Zweifel. Die Gäſte ſtützten ſich in erſter Linie auf eine famoſe Abwehr, in der der jugendliche Torhüter De⸗ gegen ſowie die Läufer Rößler und Emberger überragten. In der zweiten Hälfte, in der FSW das Frankenthaler Tor regelrecht belagerte, ſtand den Gäſten außerdem das Glück in überreichem Maße zur Seite. Der Sturm der Pfälzer erwies ich als recht gefährlich, obwohl von den Stammſpielern nur Reinhardt zur Stelle war. Der FSW war im Feld vor allem nach Seitenwechſel, beſſer, ſein Sturm konnte aber die geg ⸗ neriſche Abwehr nicht überwinden. Im übrigen zeugte ein 5 Dutzend Lattenſchüſſe für das Schußpech der Born⸗ eimer Stürmer. In der erſten Hälfte gab es bei ziemlich verteiltem Spiel nur ein Tor Frankenthals durch den Halb⸗ linken Kälber. Nach Seitenwechſel wurde Bornheim drückend bal ihr und Prack gesprochen worden iſt. Nein, das überlegen. Seine Verteidiger ſtanden auf der Mittellinie, Er greift nach ihrer Hand in einer ſpieleriſchen Zärt⸗ lichkeit und ſtreichelt vorſichtig jeden einzelnen dieſer ſchmalen, ſchlanken Finger. An einem glitzert ein ſchmaler, ſilberner Reif mit emem einfachen blauen Stein darauf. So ein rechter, ſchlichter Madchenring, den ſie einmal von ihrer Mutter erhalten hat. „Das wär' ſchon ſowas“, ſagt er. „Den Ring da?“ macht ſie erſchrocken. Ein feines Flim⸗ mern iſt in ihren Augen. „Den hab ich gern getragen— all die Jahre. Den hat mir noch meine Mutter gekauft, als ich aus der Schule kam. Er gefiel mit damals ſo gut.“ ö „Der Stein ſchaut gus wie der 7 9 da oben.“ Gret dreht nachdenklich an dem Ring. Einen Ring weggeben? Iſt das nicht wie ein N— Und grad' diefen Ring. Lindenkamp zieht vom Mittelfinger ſeiner Linten den eigenen Ring, einen goldnen Reifen mit einem dunkelroten Rubin, von einem Kranz feiner Brillanten umſprüht. „Wir tauſchen, wenn du magſt, Gret! Und das iſt dann wie ein Verſpruch!“ ſagt er und hat eine kleine, trotzige Falte in der Stirn.„Mußt' ihn am Band oder dem Kett⸗ lein da um den Hals tragen, ſonſt geht er dir gleich über den Daumen.“ 5 Gret Gwendolin ſpürt ein leichtes Zittern im Blut, und Bruſt. Langſam dreht ſie den eigenen ſchmalen Reif vom Finger. Die Hand flattert ihr dabei vor innerer Erregung. Beider Blicke hängen ineinander wie in einem ſtummen Bekenntnis. 5 „Dann— muß ich ihn dir wohl geben, Heinrich“, ſagt ſie ſcheu und verhalten.„Mußt den kleinen Finger 3 geben und ihn noch ein bißchen dünn machen.“ Knöchel. „Den krieg' ich nie mehr ab“, lacht er froh. 8 ich den trag', gehört mir dein Herz, Gret!“ 5 n And dann neſtelt ſie das dünne goldne Kettlein aus dem Mieder, das ſie um den Hals trägt, und an dem ein Medaillon hängt, in dem ein kleines Paſtellbild der Mutter n nie gefährden und verlor eindeutig nach Punkten. fert durch Geber Aktivität ſeinen Erfolg a Kaffee mahlen jeden Nachmittag! Die Bohnen ſind zwar. die hohen Steuern aufbringen kann, aber Gottlob Gwendo⸗ das Herz ſchlägt ihr in ein paar lauten Stößen gegen die mögen, die Gret! Und daß ſie nie aus der Mühle fortgehen Das geht ja nun nicht, aber Lindenkamp ſchiebt den f Silberreif energiſch auf, und er geht gerade auch über den . Lindenkamp hängt ſeinen eigenen Ring mit ein. 1.— doch n und davon! Juſt dahin, 3 aber Frankenthal ſchoß die Tore. Zunächſt verwandelte Reinhardt einen Freiſtoß von der Strafraumgrenze, dann buchte Ehrecht den dritten und ſchließlich Reinhardt durch Elfmeter den vierten Treffer. Kickers Offenbach— 1. FC Kaiſerslautern 5:3. Auch auf dem Bieberer Berg gab es einen intereſſanten Freundſchaftskampf, den die Kickers als Generalprobe für die kommenden Endſpiele betrachteten. Man ſah einige neue Spieler beim Meiſter, ſo Hammel im Tor und Rins(Duis⸗ burg) und Hermann(Saarbrücken) im Sturm. Beiderſeits wurden recht anſprechende Leiſtungen gezeigt, und die Span: nung hielt bis zum Schluß an. Anfangs führte Kaiſerslau. tern, das in Walter, Marker, Hörhammer und Torhüter Baumann ſeine beſten Kräfte hatte, durch 1 10 von Dietrich und Walter mit 2:0, aber bis zur Pauſe ſchafften die Kickers durch zwei Treffer von Rins den Gleichſtand. Nach Seitenwechſel ſtand das Treffen durchweg im Zeichen der Gaſtgeber, aber die Pfälzer waren bei ihren Vorſtößen ſtets recht gefährlich. Durch Göhlich und Nowotny wurde es 4:2 für die Kickers, dann fiel der dritte Gegentreffer durch Dietrich und ſchließl ich beendete Hermann für die Kickers den Torreigen. Der Südweſtmeiſter darf den kommenden . Gruppenſpielen um die deutſche Meiſterſchaft mit Zuperſicht entgegenſehen. Deutſcher Ningerſieg 5:2 über Italien in Bologna. Der vierte Länderkampf im Ringen zwiſchen Deutſch⸗ land und Italien am Sonntag in Bologna ergab, wie ſchon zwei Monate zuvor die Begegnung in Stuttgart, einen über⸗ legenen Sieg der deutſchen Staffel mit dem gleichen Ergeb⸗ nis von 5:2. Damit wurden ſämtliche Länderkämpfe dieſes Jahres im Ringen mit 5:2 gewonnen. In Anweſenheit von Vertretern von Staat, Partei und Wehrmacht wurde der Kampf im ausverkauften Verdi⸗Theater abgewickelt und die e Mannſchaft, die den vom Duee geſtffteten Pokal ge⸗ wann, für ihren Sieg ſtark gefeiert. Den fünf Erfolgen ſtan⸗ den am Schluß nur die e des Erſatzmannes Gocke durch Rociocchi im Welter⸗ und von Hornfiſcher durch Donati im Schwergewicht gegenüber. Adam Müller, Schmitz, Nettesheim, Schweickert und Seelenbinder waren die deutſchen Sieger. 5 Von Beginn an konnte die deutſche Mannſchaft bis auf 3:0 davonziehen. Im Bantamgewicht beſiegte der Stuttgarter Adam Müller nach einer guten Leiſtung Liverini einſtimmig nach Punkten. Bis zur Halbzeit war der Kampf ausgeglichen, am Boden war dann Müller der aktivere und erhielt den verdienten Sieg zugeſprochen.— Ferdinand Schmitz kam im Federgewicht über Bertoli gleichfalls zu einem 3:0⸗Punktſieg. Der Kölner über⸗ nahm ſofort eine klare Führung, griff ununterbrochen an und gewann viele Wertungen, trotzdem vermochte er aber Bertoli nicht auf die Schultern zu legen.— Im Leichtgewicht dehnte Eur opameiſter Hein ich, Nettesheim durch ſei⸗ nen entſcheidenden Sieg in 11:23 über den italieniſchen Mei⸗ ſter Magni den Vorſprung auf 3:0 aus. Nettesheim war ſofort überlegen, riß Magni zu Boden und brachte den Ita⸗ liener wiederholt in gefährliche Lagen, bis ihm dann in der 12. Minute durch doppelten Untergriff mit Ueberſtürzer der Erfolg gelang.— Im Weltergewicht kamen die Gaſt⸗ geber zu ihrem erſten Punkt. Der für Europameiſter Schä⸗ er eingeſprungene Dortmunder Gritz Gocke konnte den Italiener Reciocchi infolge ſeiner mangelnden internationalen eee e. ede ie D W K S. A. Eni eee Mit Ludwig Schweickerts klarem Punktſieg im Mittelgewicht über Galogati ſtand der deutſche Län⸗ derſieg bereits feſt. Schon bald nach Beginn konnte Schweik⸗ kert einen ſeiner gefürchteten Hüftſchwünge anbringen, aber Galogati rettete ſich geſchickt. Im Bodenkampf kam der Ita⸗ liener etwas auf, aber in den letzten Minuten ſtellte Schweik⸗ ſicher.— Mit Werner Seelenbinder und Silveſtri ſtanden ſich zwei alte Rivalen der Halbſchwergewichtsklaſſe gegen⸗ über. Schon nach vier Minuten gewann Seelenbinder durch Kontern eines Schleudergriffes aus dem Stand. Bis dabin war das Treffen noch ausgeglichen geweſen.— . r e ee Ihre Hände finden ſich wieder und preſſen ſich und löſen ſich nur, um einer den andern an ſich zu ziehen. Schöne, bunte Welt! O Jugend, verliebte, ſelige ere 5 6. Kapitel Anne Solbakken ſinniert ſo in der Küche vor ſich hin. während ſie die Kaffeemühle zwiſchen den Knien hält und bedachtſam mahlt. Das iſt ſo ihre ſpezielle Beſchäftigung: r noch immer ſündhaft teuer, zumal jetzt, wo der Franzoſen⸗ 1 kaiſer ganz Deutſchland unter Kontrolle hält und man kaum RRR lin würde lieber auf ſeine abendliche Pfeife verzichten, die er aus langen Röhren zu rauchen beliebt, als auf ſeinen Kaffee. Und darin iſt Anne Solbakken auch ganz einer Meinung mit ihm. Beim Mahlen kommen ſo die Gedanken. Kommen und gehen— ach, wie viele Jahre lang ſchon! Was hat die alte Solbakken da ſchon alles erlebt in ihrem langen Leben. 4 Und nun wieder das mit der Gret! 7 Rum⸗ſchrumm, rum⸗ſchrumm macht die Kaffeemühle. immer rechts herum, rechts herum, rum⸗ſchrumm, rum⸗ ſchrumm! Ja, ja, die Gret! Was ſoll man dazu auch ſagen? Nun hat ſie alſo doch wirklich ihr Herz verloren. Ja, einmal mußte das ja wohl auch ſein. Rum⸗ſchrumm, rum⸗ſchrumm Und ſie hätte darauf ſchwören mögen, daß der Thomas N Prack der Glückliche ſein würde. Hat ihn doch gut leiden „ würde— der alten, lieben Mühle! i 1 Ja, ja, leicht geſagt, lieber Gottlob. mit ſo einem jungen Zungſernherzen klug zu reden, wenn das Herz zum erſten⸗ mal aufgewacht iſt. Was ſoll man da reden? Da denkt man nun ſchon ein paar Wochen lang darüber nach, und wenn man mal in einer guten Stunde anfangen will, dann hat die Gret ſo leuchtende Augen und guckt immer bloß aus dem Fenſter, ob nicht endlich der Herr Student, der Herr von Lindenkamp, vorbeigeſchlendert kommt. 85 Rümeſchrumm, rum: ſchrumm. IJIdſt ja doch immer ſchon ſo geweſen, daß man der einem Jungfernherzen nie weiß, wem es zufliegen wird. Wen; die Zeit da iſt— ſeine Zeit— dann kannſt' es in eine eiſerne Kaſſette ſperren und im Mühlenſpeicher unter all den vollen Säcken verſtecken, und am nächſten Tag iſt T7700 Tapferer Bataillonsführer Ritterkreuz für Hauptmann Dr. Eckinger. DB Berlin, 30 März. Der Führer und Oberſte Be⸗ fahrlhaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Dher⸗ befehlshabers des Heeres, Generalfeldmarſchall von Vrau⸗ ür chitſch das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Haupt⸗ ne mann Dr Cckinger. Bataillonsführer in einem Schüt⸗ 175 3 zen⸗Regiment. 5 5 g 5 ite Als Kompaniechef eines Schützen⸗Regiments tat ſich 15 Hauptmann Dr Eckinger beim Uebergang über die Maas 1 bei Sedan mit ſeiner Kompanie beſonders hervor. Es ker gelang ihm durch Einſar ſeiner ſchweren Waffen mehrere 115 Bunker außer Gefecht zu ſetzen Seiner Eneraie und ge⸗ ſchickten Führung im Verband der Stoßgruppe der Divi⸗ 5. ſion war zum großen Teils der Durchbruch durch die Ma⸗ 1d. einoflmie bei Sodan zu verdanken Auch bei den weiteren en Kämpfen trat Hauptmann Dr. Eckinger immer hervor, ſo en beſonders beim Vorſtoß von Beſancon auf Belfort. Bei der es Säuberung von Montbeliard zwang er nach zähem Häuſer⸗ rch kampf drei franzöſiſche Infanterie-Regimenter und ein Ar⸗ 1 tillerie⸗Regiment zur Uebergabe. Er ſchuf ſo die Vorausſet⸗ en ung zur Einnahme der Feſtung Belfort, wo er noch ent⸗ ct ſcheidend in den Hauptkampf der Feſtung eingreifen konnte. Beim Sturm auf die Forts beteiligte er ſich ſelbſt in der vorderſten Linie und drang als erſter in das Fort La Miette ein. Bei den abſchließenden Kämpfen in den Vo⸗ geſen ſtellte er als Erſter die Verbindung mit det vom Elſaß heranrückenden Infanterie⸗Diviſion her. Hauptmann Dr. Eckinger hat ſich während des ganzen Feldzuges ſtets ch⸗ rückſichtslas perſönlich eingeſetzt und war ſeinen Soldaten on ein anfeuerndes Beiſpiel hervorragender Tapferkeit. er;: f 2 15 Badiſcher Ritterkreuzträger ſes Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht 15 N hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, her Reichsmarſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes die verliehen an Oberleutnant Bob, Staffelkapitän in ge⸗ einem Jagdgeſchwader. in⸗ Oberleutnant Bob, der ſich als hervorragender Jagd⸗ les flieger und ausgezeichneter Staffelkapitän bewährt hat, ſchoß rch bisher 19 Gegner im Luftkampf ab und hat in vielen er, Angriffsflügen höchſte Einſatzbereitſchaft und bedeutendes Füh⸗ en kungsgeſchick bewieſen. 5 Oberleutnant Hans⸗ Ekkehard Bob wurde am 24. 1. 15 4917 zu Freiburg i. Brsg. als Sohn eines Fabrikanten der geboren. Er beſuchte das Realgymnaſium in Freiburg, lebte a 1932 bis 1933 in Spanien und erlangte im Herbſt 1936 auf 983 der Neuburg⸗Oberrealſchule zu Freiburg das Reifeezugnis. Er trat im Dezember 1936 als Fahnenjunker in die Luftwaffe * ein, wurde ein Jahr ſpäter zum Fähnrich befördert und am . J. 7. 1938 als Flugzeugführer in ein Jagdgeſchwader ver⸗ 58 ſetzt. Am 8. 11. 1938 wurde er zum Leutnant befördert 15 und kurz darauf in ein Zerſtörungsgeſchwader verſetzt. Am I. 8. 1940 erfolgte ſeine Beförderung zum Oberleutnant. H. Der„Tag der Wehrmacht“ ein überwältigender Erfolg. Der„Tag der Wehrmacht“ war in dieſem Jahr im 175 Wehrkreis Wein überwältigender Erfolg. Das Ergebnis 85 i betrug in Stuttgart allein 207 437 Mark. Das Geſamtergeb⸗ 5 nis im Wehrkreis Vein der Höhe von über 1350 000 Mark „ ſtellt das faſt Dreifache des vorigen Jahres dar. An 1 vielen Orten konnte durch die Bemühungen der einzelnen W Truppenteile und Standorte der Tag zu einem wirklichen . 2 Volksfeſte geſtaltet werden. Der Stellv. Kommandierende 1 General und Befehlshaber im Wehrkreis V, General der 1. Infanterie Oßwald, dankte auf dieſem Wege allen Volks⸗ uu, genoſſen für ihre Gebefreudigkeit und die dadurch zum Aus⸗ 5 druck gebrachte Verbundenheit mit der Wehrmacht. Sein beſonderer Dank und ſeine Anerkennung gilt neben der Truppe 2 den zahlreichen freiwilligen Sammlern, die unter vollem Ein⸗ a ſatz ihrer Perſon zu dem großen Erfolg des Tages beigetra⸗ ik⸗ gen haben. 5 dit 2 0 Generalleutnant Cranz beigeſetzt 15. Kranz des Führers für den verdienten Soldaten. 10 5 Auf dem Invalidenfriedhof in Berlin wurde der in treuer J Pflichterfüllung für Volk und Vaterland inmitten ſeiner Sol⸗ daten dahingegangene Generalleutnant Friedrich Carl Cranz, Kommandeur einer Infanterie⸗Diviſion und Träger des Ritter⸗ kreuzes, mit allen militäriſchen Ehren feierlich 5 letzten Ruhe gebettet. Nach der Ausſegnung durch den Feldbiſchof erklang as Lied vom guten Kameraden, während eine dreifache Ehrenſalye dem Verſtorbenen letzte Grüße über das Grab ö ſandte. Dann legten Generaloberſt Hoth den Kranz des Führers und General von Vietlihof den des Oberbefehls⸗ 5 habers des Heeres nieder. „ 5 Generalleutnant Cranz nahm mit ſeiner Infanterie⸗Divi⸗ 1 ſion an den Kämpfen in Polen, u. a. an der Bzura, bei Kutno 3 And Warſchau, hervorragenden Anteil an dem Geſamterfolg. „5 Weſten war die Diviſion beim Einbruch durch Holland, 3 elgien und Nordfrankreich der Keil des Vormarſches. Die 3 Krönung des Siegeszuges der Diviſton war die Erſtürmung 8 von Mpern und Dünkirchen. 5 3 Die Hohkönigsburg und ihre Geſchichte r 1 a Ein rageno⸗trutziges Mal aus fernen Tagen, ſchaut die Feſte Hohkönigsburg hinaus ins Land am Oberrhein. d Mit ihrem maſſigen, gedrungenen Baukörper und dem hohen 8 Bergfried beherrſcht ſie das Bild der Höhenzüge der Vogeſen, noch von weit her, vom Schwarzwald herüber, ſind ihre charak⸗ Ferriſtiſchen Formen zu erkennen. Reich und wechſelvoll wie Die Geſchichte des Landes ſelbſt, ſind auch die Geſchicke dieſer e, Beurg ein getreues Spiegelbild, in der stolzen, kraftvollen „ Hiohe alter Ritterlichkeit, und zuletzt im jähen Zerfall, in ? dem eine entartete Zeit ein ſolch ſtolzes Zeugnis der Vergan⸗ al genheit um ein paar lumpige tauſend Franken unter den Ham⸗ 1 Hände brachte, bis die Ehrentat der Stadt wuer und in jüdische a 0 Schlettſtadt ese Kulturſchande wieder gutmachte. 5 Meter hoch iſt der Staufenberg, auf dem ſich die Hohkönigsburg erhebt, die mächtigſte und beſterhaltene Burgruine des Elſaß. Später wird der Berg Königsberg genannt, 1147 finden wir die erſte urkundliche Erwähnung einer Burg. Sie war ſtaufiſcher Beſitz, Herrenſitz mäch⸗ tiger Geſchlechter. Am die Mitte des 13. Jahrhunderts finden wir gleich zwei Burgen auf dieſem von der Natur he⸗ orzugten Bergzipfel, eine weſtliche, wahrſcheinlich kleinere, die den Herren von Ratſamhauſen gehörte, aber ſchon 1417 als „Oedenburg“, als verlaſſene und wahrſcheinlich zerſtörte Burg zeichnet wird, und eine öſtliche, in frühromaniſchen Bau⸗ ormen, die vom Jahre 1453 ab die„Hohkönigsburg“ a 5 fee in Besch des 8885 aufiſchem Beſitz und ſpäter im Beſitz des Herzogs othringen, 50 die Hohkönigsburg ſicher viel be. ner von Ausſehen, als wik ſie heute kennen, dafür hatte eine wichtige ſtrategiſche Bedeutung und war heiß tten. So kam ſie in wechſelvollen Kämpfen nacheinan⸗ Lebens ein mutiges und bekennendes Ja.“ die Hand der elſäſſi Landgrafen, des Biſchofs 15655 a8 von Hohenheim. Ende des * Idealiſten und Kämpfer Die Verpflichtungsfeier der Jugend.— Rede Axmanns. DNB. Berlin, 30. März. Am Sonntagvormittag ſprach in Berlin Reichsjugendführer Armann im Rahmen einer Feierſtunde zu der im ganzen Reich ſtattfindenden„Verpflich⸗ tung der Jugend“. Der Reichsfugendführer wandte ſich zu⸗ nächſt an die über 1 Million Jungen und Mädel, die am 30. März 1941 nach einem vierjährigen Dienſt im Jung⸗ volk und Jungmädelbund für die Hitler⸗Jugend und den Bund deulſchen Mädel verpflichtet wurden. Er erinnerte dieſe Jungen und Mädel an jene Zeit, da ſie geboren wur⸗ den, eine Zeit der politiſchen Verarmung und des mora⸗ liſchen Verfalls unſeres Volkes, rief ihnen den Tag ihres Schuleintritts in das Gedächtnis zurück, an dem ſich faſt gleichzeitig durch die Machtübernahme des Nationalſozia⸗ lismus ein wunderbarer Wandel im Reich vollzogen hat. Die nachfolgenden vier Jahre im erſten Dienſt einer gro⸗ ßen Gemeinſchaft ſind erfüllt geweſen durch das Erlebnis der Kameradſchaft.„Mit dem heutigen Tage“, ſo ſagte der Reichsjugendführer,„werdet ihr nach eurer erſten Bewährung in die Hitler⸗Jugend und den Bund deutſcher Mädel auf⸗ genommen. Ihr werdet an die entſcheidenden Lebensfragen unſeres Volkes herangeführt und auf die Schickſalsprobleme der Nation einheitlich ausgerichtet.“ Armann zeigte dann die lleuen Aufgaben in einer höheren Verantwortung für die kommenden Jahre auf, deren Erfüllung dieſe Jugend be⸗ fähigen wird, lebenstüchtige Bürger des Dritten Reiches zu ett. In ſeiner Anſprache wandte er ſich an die Jugend⸗ lichen, die in den nächſten Tagen in das Berufsleben eintreten, und betonte, daß es Lin echter Weſenszug des deut⸗ ſchen Menſchen ſei, ſich bis in ſein hohes Alter hinein nützlich zu machen und dienend tätig zu ſein. Es ſei geradezu die Sendung der jungen Generation, ſich nicht nur durch den guten Willen allein, ſondern durch das tatſächliche Können auszuzeichnen. Die Arbeit im Berufe ſei gleich⸗ zeitig ein politiſcher Dienſt am Volk. Im weiteren Verlauf ſeiner Anſprache unterſtrich der Reichsjugendführer die Bedeutung dieſer Verpflichtung der Jugend und ſagte, an die Jungen und Mädel gewandt:„Ihr lebt in einer einmaligen Zeit. Aus ihrer Größe ergibt ſich für Euch das Ausmaß dor Verpflichtung. Ihr ſteht heute nicht nur in Ehrfurcht vor einer ruhmreichen Vergangenheit, ſondern ihr erlebt auch eine ebenſo ſtolze und ruhmreiche Gegenwart. Ihr entzündet Euch nicht nur in der Begeiſterung an den heldiſchen Geſtalten der deutſchen Geſchichte, heute leben dieſe Helden mitten unter Euch. Es iſt wieder der graue Frontſoldat, der ſchon einmal in den 11 ten des Weltkrieges ſtand, und es iſt der junge, national⸗ ſozialiſtiſche Soldat, der ſich im Einſatz an der Front täglich bewährt. Es ſind Eure eigenen Väter, Brüder und Kameraden. Auf ſie könnt Ihr ſo unermeßlich ſtolz ſein. Sie geben Euch das Beiſpiel und leben Euch die höchſte Tugend vor: Sein Leben zu opfern für das Volk. Seid daher auch Ihr tapfer und mutig, wie ſie es im Kampf um Eure Zukunft ſind. Sprecht zu dem Kampf des Der Reichsjugend⸗ fühver verwies die Jugend auf die Tradition ihrer Organiſa⸗ tion, die den Namen des Führers trägt und entſtanden iſt in den erſten Kämpfen der Bewegung.„Geſegnet iſt dieſe Jugend“, ſo ſagte der Reichsjugendführer,„die wieder aus vollem Herzen lachen kann; geſegnet ſind ſoviel Schönes ſehen, und geſegnet die Menſchen, die dieſe große Zeit erleben. Dankt dieſe Segnung durch Eure Treue und Zuverläſſigkeit! Ihr beſitzt in der jüngſten Geſchichte ein leuchtendes Mahnmal der Treue. Es iſt der Blut⸗ [onntag von Bromberg. Die Volksdeutſchen haben ihrer Heimat trotz Haß und Verfolgung bis in den Tod die Treue gehalten. Seid ſo treu, wie die Volksdeutſchen der Stimme ihtes Blutes treu geblieben ſind. f Seid Idealiſten! Denn der Idealismus iſt die ſtärkſte geſchichtsbildende Kraft. Seid gehorſam! Nur wer gehorchen kann, iſt zum Führer berufen. Seid ver⸗ ſchwiegen! Denn in der Verſchwiegenheit äußert ſich das Maß der Selbſtbeherrſchung. Seid beſcheiden. Maß der Selbſtbeherrſchung. Seid beſcheiden! Eure Be⸗ währung im Leben liegt noch vor Euch. Die nicht nur ein Vorrecht, ſie muß zuerſt ihre Pflichten kennen. Seid dankbar Euren Eltern! Eure Väter ſtehen an der Front oder erfüllen in verſtärktem Maße ihre beruf⸗ liche Pflicht. Eure Mütter haben über die häusliche Sorge hinaus Aufgaben im Kriegseinſatz übernommen. Sie haben Euch den Weg ins Leben bereitet und immer Euer Beſtes gewollt! Schenkt dieſe Dankbarkeit auch unſerer Be⸗ wegung. Sie hat Euch das Erlebnis der Gemeinſchaft geſchenkt und Euch im wahrſten Sinne eine Heimat bereitet. Vor allem aber verſprecht an Eurer Lebenswende, Euch ſtündig zu bemühen, des Ramens des größten Deutſchen aller Zeiten würdig zu ſein. Dieſe Verpflichtung iſt zugleich Eure ſchwerſte. Aber ich bin überzeugt, daß ihr im SHinſchauen auf unſeren Führer ohnehin erfüllt, was Euch das Herz be⸗ ti 61.“ 2 0 14. Jahrhunderts war ſie Reichslehen. Mit ihrer Be⸗ deutung muß es um dieſe Zeit ſtark bergab gegangen ſein, denn in den erſten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts diente ſie Raubrittern als berüchtigter Schlupfwinkel, zuletzt der Mey von Lambsheim, gegen die die Städte und Biſchöſe von Baſel und Straßburg ſtrafend zu Feld zogen. Dabei kam es verſchiedentlich zu ſchweren Zerſtörungen, ſo 1454 und 1462 bei den großen Belagerungen der Feſte, die jedoch einige Teile der inneren Burg verſchonten. Nach dieſem Zwiſchenſpiel begann eine neue Blüte der Hohkönigsburg, die jetzt prächtiger denn je wieder auf⸗ gebaut wurde. 1479 verlieh Kaiſer Friedrich III. die Ruine den ſchweizeriſchen Grafen von Thierſtein als Reichslehen und dieſem Geſchlecht verdanfen wir den ſtolzen ſpätgotiſchen Bau, den wir noch heute bewundern. In rieſigen Ausmaßen, mit mächtigen Pfeileranlagen und Tonnengewölben, mit dicken Mauern, Zinnen und Bollwerken legten die Thierſteiner die neue Burg an, die damit ſowohl kunſtgeſchichtlich als auch bau⸗ und wehrgeſchichtlich etwas Einzigartiges darſtellt. Leider ſollte auch dieſe Herrlichkeit nicht allzulange dauern. Schon 1520 ſtarb das Geſchlecht der Thierſteiner aus, die Hohkönigsburg ging nacheinander in die Hände des öſter⸗ reichiſchen Hauſes, in die der Söhne des großen Franz von Sickingen, der Freiherrn von Bollweiler und ſchließlich in den Beſitz der Fugger über. And ſchon im 17. Jahr⸗ hundert waren ihre Tage gezählt. Im 30jährigen Krieg, der in den Oberrheinlanden verheerend tobte, wurde die Hoh⸗ königsburg im Sommer 1633 von den Schweden be⸗ lagert und im September desſelben Jahres in Schutt und Aſche gelegt. Nur ragende Trümmer zeugten noch von ein⸗ ſtiger Hertlichkeit und die Bauern der Umgegend holten ſich hier ihre Bauſteine, als handle es ſich um einen Steinbruch. 1770 kam die Ruine durch Kauf an den Präſidenten des Conſeil ſouverain in Colmar, de Boug, und ſchließlich, 1825 erſtanden zwei Juden das Trümmerfeld, zuſammen mit dem die Augen, die Jugend will, befand, gelangen wir zu dem nördlich gele Aus Baden und den Nachbargauen Eberbach.(Auszeichnung durch den Führer.) Dem Einwohner Georg Schultz, der in drei Fällen Kinder aus dem Neckar vor dem Tod des Ertrinkens errettet hat, wurde vom Bürgermeiſter mit Worten der Anerkennung die Medaille für Lebensrettung und eine Urkuſde aus der Kanz⸗ lei des Führers überreicht.. O Laht.(Aus dem fahrenden Zuge geſtürzt) Auf der Fahrt zur Arbeitsſtätte ſtürzte iſt der Gerolsecker⸗ vorſtadt der 16jährige Paul Rothmantt aus Kühbach aus dem Zuge, der Mittelbadiſchen Eiſenbahngeſellſchaft. Der Junge blieb bewußtlos liegen und mußte in das Bezirks⸗ krankenhaus gebracht werden. Offenbar hat der junge Manſt bet, dein Stutz eine ſchwere Gehirnerſchütterung davongetragew. Ettenheim.(Ettenheims älteſte Frau.) Die⸗ ſer Tage vollendete Frau Frieda Herbſtrith Witwe, geb. Moſer, ihr 90. Lebensfahr. Neben den viet noch lebenden Kindern beglückwünſchten 22 Enkelkinder und 9 Urenkel die noch rüſtige Jubilarin. a heim(El).(Das leidige Spiel mit S. hölzert.) Eine Frau ging einkaufen und ließ ihre Kinder im Alter von drei bis neun Jahren allein in der Behauſung zurück. Eines der Kleinen ſpielte mit Streichhölzern und ſchon war das Unglück geſchehen. Das außerhalb gelegene Häuschen brannte nieder. Die Kinder erlitten keinen Schaden, vom Inventar konnte nur wenig ge⸗ rettet werden. N Römiſche Malerfunde in Straßburg. In der Gegend zwiſchen dem nmittelalterlichen Kornſpei⸗ cher und dem Gebäude der Statthalterei iſt man zurzeit dabei, dieſen durch Umbauten entſtellten abbruchreifen Kornſpeicher zu beſeitigen. Bei dieſer Gelegenheit wurden Spuren des Römerlagoers gefunden. Die Leitung der Grabungen nach dieſen hiſtoriſchen Funden liegt in den Händen von Dr. Nierhaus⸗Freiburg. Was man bisher auf Grund theoretiſcher Mutmaßungen erwartet hatte, iſt nun tatſächlich eingetreten: ein Teil der Grenzmauern des Lagers wurde feſtgeſtellt und bereits freigelegt. Innerhalb des Lagers liegt zur heutigen Zeit unfern von deſſen innerem weſtlichen Rand und ungefähr in der Längsrichtung des erhabenen Bauwerks Erwin von Steinbachs, das Wahrzeichen der Stadt, das Münſter. Straßburger Beamlenkagung verſchoben. DNB Straßburg, 30. März. Die vom Hauptamt für Beamte der NS DA, Reichsleitung, mit den Gauamtslei⸗ tern aus dem geſamten Reich für den 3. und 4. April vor⸗ geſehene Tagung in Straßburg iſt auf einen ſpäteren Zeit⸗ punkt verſchoben worden. 5 a Alpine Glanzleiſtung. Zwei Unteroffiziere von den Gebirgspionieren in Mittenwald haben die Nord⸗Oſtwand der Kleinen Wetterſteinſpitze als erſte Winterbegehung durchſtiegen. en Ueberwindung der äußerſt ſchwierigen, 350 Meter hohen Wand benötigten die beiden Bergſteiger eine reine Kletterzeit von neun Stunden. Sie batten mit ſtarker Vereiſung der Steilwand zu kämpfen und mußten die ganze Kletterei mit Steigeiſen durchführen. ** Tödlicher Unfall bei der Feldarbeit. Die 57 Jahre alte Landwirtsehefrau Margarethe Wunder von Oberleinleiter hatte ſich beim Dungfahren mit der Zugmaſchine auf die Deichſel des angehängten Wagens geſetzt. Die Frau fiel plötzlich vom Sitz herunter und wurde von dem ſchweren Wagen überfahren. Die Verletzungen waren ſo ſchwer daß der Tod ſofort eintrat. i 3 * Die Schußwaffe in Kinderhänden. In der Ortſchaft Machtilshauſen(Mainfranken) nahm ein kleiner Junge ein geladenes Kleinkalibergewehr, das im Zimmer ſtand und zielte damit im Scherz auf ſein Schweſterchen. Der Schu ing los und traf die Kleine in die Schulter. Mit ein chweren Verletzung mußte das Kind in eine Würzburger Klinik eingeliefert werden. * Ehefrau von ihrem Mann mit dem Beil erſchlagen. In den Morgenſtunden trug ſich in Langeniſarhofen Bayern) eine entſetzliche Bluttat zu. Die anfangs der 6er Jahre ſtehende Ehefrau, des Einwohners Willnecker wurde im Bekt erſchlagen von der Schwiegertochter aufgefunden. Die Mordtat war von dem eigenen Ehemann der Getöteten, dem 60 jährigen Joſef Willnecker, mit einem Beil ausge- führt worden. Kurz Zeit darauf fand man den Täter kot unweit ſeines Hauſes auf den Schienen des Bahnkörpers auf. Er hatte ſich vor einen vorbeifahrenden Zug geworfen. Arbeitsloſenziffer in Belgien ſinkt weiter. Der Arbeits⸗ einſatz in Belgien macht trotz der Rückkehr zahlreicher Kriegs⸗ gefangener gute Fortſchritte. In der Woche vom 24. Februar bis J. März ging die Zahl der Arbeitsloſen um weitere 7426 zurück. Die Zahl der eingetragenen Arbeitsloſen belief ſich am 1. März auf 169 630. Die gewaltigen Erfolge auf dem bel⸗ giſchen Arbeitsmarkt werden um ſo erſichtlicher, wenn man bedenkt, daß am 20. Juli 1940, d. h. ſechs Wochen nach der Kapitulation der belgiſchen Armee rund 700 000 Arbeitsloſe in Belaien gezählt jvurden. 8 8 Torſtygſts und Id Herrar Malg Aim Ade 4 i den t Mie diese denden chez off melden fle die ſtolze Feſte ſogar noch das Los der Zwangsverſteigerung erdulden, ſie kam 1851 an Colmar und ſchließlich 1864 an Schlettſtadt. Die Stadt Schlettſtadt ſchenkte ſie dann am 4. Mai 1899 dem deutſchen Kaiſer Wilhelm II., der den Plan faßte, das alte Gemäuer wiederaufzubauen. In den Jahren 1900 bis 1907 geſchah, geleitet von dem Ar⸗ chitekten Bodo Ebhar d, der Wiederaufbau, nachdem der Reichstag und der Landesausſchuß die erforderlichen Mittel bewilligt hatte. Als Vorbild diente dabei der Prachtbau 5 Grafen von Thierſtein aus dem Ende des 15. Jahrhun⸗ derts. i Es ſind fürwahr wechſelvolle Geſchicke, die mit der Ge⸗ ſchichte dieſer ſtolzen Königsburg am Oberrhein an uns vor⸗ überrollen. Noch heute erzählt uns ein Rundgang durch die Hohkönigsburg viel von dieſer Geſchichte, von dem Leben ihrer Bewohner und Beſitzer. Am Außentor ſehen wir noch das Wappen der Grafen von Thierſtein, am Haupttor das Kaiſer Karl V. Wit bewundern die großen Stallungen, die Schmiede, die Mühls, die uns zeigen, wieviele Menſchen dieſe Burg einſt beherbergt haben muß. Auf langgeſtreckter Sand⸗ ſteintreppe geht es empor zum Hochſchloß, dem Kern der Burg mit ſeinen Fallen und Gewölben. Mächtig raat der . Bergfried in die Luft,„Lug ins Land“ oder„die SGuckg“ genannt, in ſeinen Grundmauern noch aus dem Jahre 1557, daneben der Küchenturm. Küche und Weinkeller ver⸗ raten uns in ihren Ausmaßen, daß ſicher nicht ſchlecht gelebt wurde in den Zeiten der alten Ritterlichkeiten. Durch den oberen Burggarten, in dem ſich früher auch ein Badhaus Befeſtigungswerk mit dem ſog.„Mant eindrucksvolles Bild mittelalterli Lalcale uud scuau Der geſtrige Sonntag brachte ein abwechslungsreiches Bild. In den frühen Mor⸗ genſtunden präſentierten ſich in bunten Farben die„Heil⸗ kräuter“, die anläßlich des letzten, Sammlungsſonntags für das W. H. W. angeboten wurden. Sie wurden gerne gekauft und brachten ſo den klingenden Erfolg. 1 Die Jugend hatte ihren beſonderen Tag, war es doch f für ſie eine beſonders erhebende Stunde, als Pimpe und Jungmädels in die H. J. oder den B. d. M. überwieſen zu werden. Mit einem Treuegelöbnis wurden ſie in die neuen Organiſationen übergeführt. Dieſe Stunde der Verpflichtung bedeutet einen Markſtein im Leben der Jugend. Vorbei ſind die Jahre der Spiele und ernſtéer tritt das Leben an die Jugend heran, die jetzt auch Verantwortung und Pflichten im Dienſte der Volksgemeinſchaft zu über⸗ ö nehmen hat. Eltern und Erzieher ſollten auch hier mehr Intereſſe bekunden, und an dem Erleben der Jugend teil⸗ nehmen. * Schützt und ſchont die Grünanlagen. Die Grünanlagen unſerer Stadt ſind in Kriegszeiten ebenſo wichtig und notwendig wie in Friedenszeiten. Ja, gerade zur Kriegszeit, wo an jeden ſchaffenden Menſchen die höchſten Anforderungen geſtellt werden, ſind ſie not⸗ wendiger denn je. Sie ſollen den Volksgenoſſen nach ſchwe er Tagesarbeit Ruhe, Entſpannung und Erholung vermitteln und ihnen durch die Freude an der Pflanzenſchönheit neue Kräfte geben. Infolge der durch den Krieg bedingten Ver⸗ kehrsbehinderungen ſind die Grünanlagen noch mehr als in Friedenszeiten die einzigen Erholungsſtätten für viele Volksgenoſſen.— Um die Anlagen als Quelle der Freude zu erhalten, müſſen ſie pfleglich behandelt und vor Schaden bewahrt werden. Leider werden aber gerade zur jetzigen Jahreszeit ſehr viele Beſchädigungen durch, jugendlichen Mutwilten verurſacht. Es ergeht daher an alle Volksgenof⸗ ſen, beſonders an Eltern und Erziehungsberechtigte, die dringende Bitte, die Stadtverwaltung in der Aulagenunter⸗ haltung zu unterſtützen, die Anlagen zu ſchonen und auf Jugendliche in belehrendem Sinne einzuwirken. Die An⸗ lagen ſind Allgemeingut aller Volksgenoſſen; an ihrer Er⸗ haltung und Schonung mitzuhelfen, iſt jedermanns Pflicht. * Die Berufsausbildung auf dem Lande Durch eine Anordnung des Reichsbauern⸗ ſührers ſind die Grundregeln des Reichsnährſtandes für die männlichen und weiblichen praktiſchen Berufe der Land⸗ wirtſchaft und die darauf ergangenen Beſtimmungen in eini⸗ gen Punkten geändert und ergänzt worden. Von Bedeutung iſt, daß an dem Nachweis der beſtandenen Landarbeits⸗ und Hausarbeitsprüfung vor dem Eintritt in die Berufslehre der Sonderberufe grundſätzlich feſtgehalten wird, wenn auch die Forderung zunächſt zurückgeſtellt iſt. Der diesbezügliche Para⸗ graph wird erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt nach dem Kriege in Kraft geſetzt. Wichtig iſt ferner für die Lehrherren und Lehrfrauen, daß der Nachweis der Landwirtſchaftsprüfung bzw. der ländlichen Hauswirtſchaftsprüfung und der Beſuch einer Fachſule grundſätzlich Vorausſetzung für die Anerken⸗ nung als Lehrherr oder Lehrfrau iſt. Auch dieſe Forderung wird aber gegenwärtig noch nicht erhoben, ſie tritt erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkte nach dem Kriege in Kraft. Neu iſt, daß die ländliche Haus arbeitslehre nunmehr mit einer ländlichen Hausarbeitsprüfung abge⸗ ſchloſſen werden muß. Bisher war dieſe Prüfung nur auf dem Verwaltungswege eingeführt worden. Dementſprechend iſt die Grundregel für die weiblichen Berufe durch eine Prü⸗ ſungsordnung ergänzt worden. Durch eine weitere Anordnung des Reichsbauernführers wird die Ausbildungsordnung des Reichsnährſtandes für Landwirtſchaft und Gartenbau in den Gebieten der Landes⸗ bauernſchaften Alpenland, Donauland und Südmark, in den ſudetendeutſchen Gebieten und in den eingegliederten Oſt⸗ gebieten eingeführt. N Auswärtigenzuſchlag zum Schulgeld aufgehoben. Der Reichserziehungsminiſter hat einen Erlaß herausgegeben, durch den der„Auswärtigenzuſchlag“ zum Schulgeld an den öffent⸗ lichen höheren Schulen und Mittelſchulen in Preußen aufge⸗ hoben wird. Bisher konnte an den nichtſtaatlichen höheren Schulen und Mittelſchulen für auswärtige Schüler, z. B. Fahr⸗ ſchüler, ein Zuſchlag zum Schulgeld erhoben werden. Dieſer ſchul⸗ und ſiedlungspolitiſch unerwünſchte Zuſtand iſt nun be⸗ ſeitigt worden. Die Verwaltungen der Länder ſind ebenfalls gebeten worden, in gleicher Weiſe zu verfahren, ſoweit dort der Auswärtigenzuſchlag erhoben wird Endſcheidung zur Scheinwerferfrage. Zur Beſeitigung von Zweifeln bei der Zulaſſung ſtellt. der Reichsverkehrs⸗ miniſter klar: Entſprechen die Scheinwerfer an Kraftfahr⸗ zeugen, deren Höchſtgeſchwindigkeit 30 Stundenkilometer nicht überſteigt, ſowohl den Vorſchriften für Fernlicht als auch den Vorſchrifſten für Abblendlicht, ohne daß eine Umſchaltung er⸗ forderlich iſt(Einſadenlampeß, ſo braucht die Einſchaltung der Scheinwerfer weder durch eine blaue Lampe noch durch die Stellung des Schalthebels angezeigt zu werden. Keine Bürgerſteuer für Volksdentſche aus dem Oſten. In letzter Zeit ſind zahlreiche Volksdeutſche aus dem Oſten (Beſſarabien, Bukowina uſw.) in das Reich zurückgekehrt. In einem gemeinſamen Erlaß des Reichsinnen⸗ und des Reichs⸗ finanzminiſters wird den Gemeinden mitgeteilt, daß eine Heranziehung dieſer Perſonen zur Bürgerſteuer für das lau⸗ fende Kalenderjahr nicht erwünſcht iſt. Alle nach dem 10. Ok⸗ ber 1010 zugezogenen Umſiedler ſͤllen von der Bürgerſteuer für das Kalenderiahr 1941 freigeſtellt werden. Die Förderung der Kindertagesſtätten iſt eine dringende Aufgabe der Volkserziehung und Volkspflege. Der Krieg ver⸗ ſchärft ihre Dringlichkeit, da die Bedürfniſſe der Kriegswirt⸗ ſchaft in hohem Maße den Einſatz auch von Frauen mit Kindern erfordern. Es iſt daher insbeſondere im Krieg eine wichtige Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß Kindertagesſtätten in ausreichendem Maße vorhanden ſind. Der Reichsinnenminiſter hat Beſtimmungen über die Zuſammenarbeit der Gemeinden und Landkreiſe mit der NS. zur Förderung der Kindertages⸗ ſtätten erlaſſen. Er weiſt darauf hin, daß die Betreuung der Kinder in den Kindertagesſtätten der NSV. im Rahmen der allgemeinen Menſchenführungsaufgabe der Partei obliegt. Sie ſchafft in enger Zuſammenarbeit mit den Gemeinden und Landkreiſen die notwendigen Vorausſetzungen. Die Planung der Kindertagesſtätten iſt Aufgabe des Hauptamtes für Volks⸗ wohlfahrt. Nimmt dieſes die finanzielle Unterſtützung der Gemeinden in Anſpruch, ſo liegt den- Gemeinden die Bereit⸗ ſtellung der Räume und des Inventars ob. Die Gemeinde ift berechtigt, ſolche neuen Kindertagesſtätten, welche die NSV. nicht in Betrieb nehmen will, ſelbſt in Betrieb zu nehmen. Die gegenwärtig von den Gemeinden betriebenen Kindertages⸗ ſtätten ſollen weiter in Betrieb der Gemeinden bleiben. * Aushelfen mit Lebensmittelkarten iſt geſtattet. Wenn Bekaunte ſich an einem Tiſch gegenſeitig aushel⸗ ſen, wenn Freunde einem Soldaten, Eltern ihren Kindern Marzen abgeben, Tante Emma den Abſchnitt ihres Be⸗ zugsausweiſes auf Pudding an Tante Ottilie abgibt, ſo iſt dies nicht ſtrafbar, ganz gleich, ob die Ueberlaſſung tauſch⸗ weiſe oder unentgeltlich erfolgt. Dagegen macht ſich ſtraf⸗ bar, wer mit den Marken Handel treibt. Der Verkauf zum Beiſpiel der Kleiderkarte oder einzelner Abſchnitte davon geſchiszht naturgemäß in Bereicherungsabſicht. Der Käufer einer Kleiderkarte oder einzelner Abſchnitte, der auf dieſe fremde Karte Waren für ſich bezieht, macht ſich ebenfalls ſtrafhar. Schwere Zuchthausfleafen wegen Betrug an Soldaten. Das Sondergericht verurteilte den ledigen Zugführer Fried⸗ rich Gohm aus Karlsruhe⸗Hagsfeld zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus. Der verheiratete Güterzugſchaffner Arthur Jäk⸗ kel aus Untergrombach kam mit zwei Jahren Zuchthaus davon. Sie hakten gemeinſam Pakete, die ihnen durchfay⸗ rende Soldaten zur Aufgabe bei der Poſt anvertraut hatten, unterſchlagen und beraubt. 5 Zuchthaus für Feldpeſtberaubung. Zwei Jahre Zucht⸗ haus legte das Mannheimer Sondergericht dem Siegfried Schwarz aus Pforzheim auf. Er hatte als Ausläufer einer dortigen Firma acht Feldpoſtbriefe erbrochen und durchſucht, in denen er— allerdings irrtümlich— Geld ver⸗ mutet hatte. 5 Exemplariſche Steofe für Arbeitsverweigerung. Der Ein⸗ zelrichter ſchickte den Walter Schraml aus Mannheim⸗Nek⸗ karau wegen Arbeitsverweigerung auf ein Jahr ins Gefäng⸗ nis. Der geſunde, kräftige Mann, der ſchon wegen Dieb⸗ ſtahls vorbeſtraft iſt, war mit keiner noch ſo eindringlichen Ermahnung dazu zu bringen, an dem ihm zugewieſenen Ar⸗ beitsplatz auszuhalten. Das mangelnde Verſtändnis für die Kriegsbedürfniſſe der Volksgemeinſchaft muß ihm nun mit der harten, Strafe beigebracht werden. Mannheimer auf Fernfahrt tödlich verunglückt. Lenker und Beifahrer des Laſtzuges einer Mannheimer Firma verunglückten in der Nähe von Fulda auf der Hauptverkehrs⸗ ſtraße nach Frankfurt tödlich. Das Mannheimer Laſtauto wollte an einer unüberſichtlichen Kurve ein Pferdefuhrwerk überholen, als im gleichen Augenblick eine Langholzfuhre entgegenkam. Durch das plötzliche Abſtoppen kam ein Holz⸗ ſtamm ins Rutſchen und rannte mit aller Wucht in das Fahrerhaus des Mannheimer Fernlaſtzuges. Dabei wurde dem Fahrer der Bruſtkorb dedrückt, ſodaß er ſofort tot war. Die Verletzungen, die der Zeifahrer erlitten hatte, waren ebenfalls ſo ſchwer, daß auch dieſer kurze Zeit darauf ſtarb. Betrunken am Steuer. Spätabends fuhr der ſtark an⸗ getrunkene Lenker eines Perſonenkraftwagens in den Quadra⸗ ten auf einen vorſchriftsmäßig beleuchteten Bauzaun. Der un verantwortliche Autolenker wurde verletzt, ſein Wagen und der Bauzaun erheblich beſchädigt. Mannheimer Ferkelmarkt. Zufuhr und Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 25 bis 29, über ſechs Wochen 309 bis 46 Mark. Marktverlauf: mittel. 5 Mannheimer Großpfehmarkt. 46,5, Bullen 28,5 bis 44,5, Kühe 17 bis 44,5, Färſen 35,5 bis 45,5, Kälber 40 bis 59, Schweine 51,5 bis 57,5. Markt⸗ verlauf: alles zugeteilt. Gedenktage 3 1. März. 1727 Der engliſche Naturforſcher Sir Iſane Newton in Kenſington geſtorben. 1811 Der Chemiker Robert Wilhelm Bunſen in Göttingen geboren. 5 5 1814 Einzug der Verbündeten in Paris. 5 1885 Der Tondichter Franz Abt in Wiesbaden geſt. 1914 Der Dichter Chriſtian Morgenſtern in Meran geſt. 1923 Die Franzoſen ermorden in Eſſen dreizehn deutſche Arbeiter. l f 1933 Geſetz zur Gleichſtellung der Länder mit dem Reich. 1939 Unbedingtes Hilfsverſprechen(„Blankoſcheck“) Eng⸗ lands und Frankreichs an Polen. Sonnenaufgang 7.06 Sonnenuntergang 19.55 Mondaufgang 8.53 7 Monduntergang 23.37 Preiſe: Ochſen 38,5 bis Anekdoten Richard Wagner wurde viel von Autogrammjägern be⸗ drängt. Im allgemeinen kam er ſolchen Bitten auch gern nach. Einmal jedoch wich er von dieſer Gepflogenheit ab: Ein Zeitgenoſſe ſchrieb ihm folgenden ungezogenen Brief: „Sehr geehrter Herr, ich pflege die Unterſchriften berühm⸗ ler Leute zu ſammeln und zahle für jedes Wort zehn Mark. Ich erſuche Sie, mir f N i dafür zwanzig Mark bel. Das dürfte für zwei Worte wohl g 1 f inen weißen Bogen die beiden Worte„Betrag erhalten“ erf. g Ihren Namen auf ein Blatt Papier zu ſchreiben und füge genügen!“ Wagner ſchrieb darauf auf und ſchickbe das Papier dem Briefſchreiber ohne Unterſchrift zu. gleich Quanz, der nachmalige Flötenlehrer Fried, roßen, auf ſeinen muſikaliſchen Reiſen vom Hof zu Dresden mit Geld hinreichend unterſtützt wurde, ſo ſuchte er dennoch, wo ſich ihm Gelegenheit dazu bot, ſein Ver⸗ Bert mögen durch Ausnutzung ſeines Talentes zu mehren. einem Aufenthalt in Venedig gab er einer ſchönen Marcheſe Unterricht im Klavierſpiel, und zwar einigemal in der Woche. Die Dame hatte einen feurigen Verehrer in dem ſpaniſchen Geſandten, und aus Furcht vor ſeiner Eiferſucht wurde be⸗ ſchloſſen, ihm von dem Muſikunterricht nichts zu ſagen. Eines Tages erſchien jedoch der Geſandte plötzlich und unangemel⸗ det bei einer Uebungsſtunde. Er tat ſich Gewalt an, ſeine Eiſerſucht nicht zu zeigen, unterhielt ſich mit Quanz eine ganze Weile über alltägliche Dinge und verabſchiedete ſich dann. Als Quanz einige Tage ſpäter von einem Konzert nach Hauſe fuhr, pfiff ihm mit einem Male eine Kugel dicht am Kopf vorbei. Quanz kam mit dem Schrecken davon, verlor jedoch erklärlicherweiſe nach dieſem Zwiſchenfall die Luſt 0 noch länger in Venedig zu bleiben, und verließ die Stadt be⸗ reits am nächſten Tage, ohne von der ſchönen Marcheſe Ab⸗ ſchied genommen zu haben. Friedrich der Große rief einmal am Tage vor einer Schlacht ſeine Generale zu einer letzten Beſprechung zuſammen. Dabei wagte einer der Offiziere, der abergläubiſch veranlagt war, die Bemerkung, ob der König daran gedacht habe, daß morgen ein Freitag, alſo nach dem Volksglauben ein Un⸗ glückstag ſei.„Richtig“, ſagte der König,„ein Unglückstag wird morgen ſchon ſein, aber nicht für uns, ſondern für die Feinde!“ Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Sonntag, 30. März: Nachmittags: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 11 bis 18, 53 bis 56, 103 bis 105, Jugendgruppe Lud⸗ wigshafen Nr. 1 bis 1360: Der verkaufte Groß⸗ vater. Schwank von Franz Streicher. Anfang 18, Ende 15.15 Uhr.— Abends: Miete G 18 und 2. Sondermiete G9: Aida. Oper von G. Verdi. Anfang 17.30, Ende 20.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 31. März: Miete A 19 und 1. Sondermietz A 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 224 bis 226 und Lud⸗ Wigshafen, Abt. 416 bis 417: Zum letzten Male: Der Leutnant Vary. Schauſpiel von Walter Erich Schä⸗ fer. Anfang 19, Ende gegen 21 Uhr. Dienstag, I. April: Miete B 20 und 2. Sondermiebe B 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur gemeinde Mannheim, Platzgruppe 227 bis 229: Ulyſ⸗ ſes daheim. Komödie von Walter Gilbricht. An⸗ fang 19, Ende gegen 21.30 Uhr. f Mittwoch, 2. April: Miete M 19 und 1. Sondermiete M 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 367 bis 369, 391 bis 392: Was ihr wollt. Luſtſpiel von W. Shakeſpeare. Anfang 18.30, Ende 21.15 Uhr. Donnerstag, 3. April: Miete D 20 und 2. Sondermiete D 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 364 bis 366: Sappho. Trauerſpiel von Franz Grillparzer. Anfang 19, Ende nach 21.30 Uhr. Freitag, 4. April: Miete F 19 und 1. Sondermiete F 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 361 bis 363: Dis Zauberin. Over von Peter Tſchaikowſky. Anfang 18.30, Ende gegen 21.45 Uhr. 5 Samstag, 5. April: Miete H 19 und 1. Sondermiete H 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 86. 154 bis 156: Der Operette von Carl Zeller. Anfang Vogelhändler. 18.30, Ende gegen 21.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 3. April: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 66, 70 bis 75, 159, 301 bis 319, 342 bis 344, 381 bis 386, 501 bis 520, 531 bis 540, 581 bis 590, 681 bis 690, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Madame Butterfly. Anfang 19. Ende 21.15 Uhr. Freitag, 4. April: Kulturgemeinde bis 52, 87 bis 1251 bis 1550 89, 291. 320. 380, Jugendgruppe Nr. Gruppe D Ni 1 bis 600, Gruppe E Nr. 1 bis 900: Die vier Geſellen. Luſtſpiel von „Dachen Huth. Anfang 19, Ende 21.15 Uhr. MANN HEIN G7 25 Handels Schule Kuanststraßge— nüchst Hochhaus(Uta Palast) Aumeldungen ku die Usterkurse fechtreitig erbeten Weiße Leghorn kintagsküken, Mehrtagsküken, sortierte Hennenkützen, Jungtennen von mehrjährigen Leistungshennen gepaart mit ersten Herdbuchhähnen. Alle Stammtiere sind blutuntersucht. Aufzucht in rauher Odenwaldlage, daher abgehärtete, gesunde Jungtiere. Jeden Mittwoch und Samstag Schlupf. Geflügelzucht Eduard Böhmer, Mhm.-Waldhof Langer Schlag 122— Fernsprecher: Mannheim 42631. C ðͤvvdddddßdßßcßcß. zu vermieten. Möbl. Zimmer Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. zu vermieten. Möbl. Zimmer (mit oder ohne Verpflegung) Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. 8 Nach Heidelberg wird in gepflegten Villen-Haushalt eine zuverlässige und fleißige 2e ö Hausgehiliin — bald oder später gesucht, Vorstellung nach vorh telef. Anmeldg.(4690) 5 erwünscht. 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