hr⸗ 1 die Er⸗ Nr. 78 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 2. April 1941 ten wiederum von Tſchiangkaiſchek berufen werden. man das Programm der no und Güteverluſte, be zu groß. muß Was iſt eigentlich„Demokratie“? e — 2 5 Als die Engländer vor anderthalb Jahren an Deutſch⸗ land den Krieg erklärt hatten, war für ſie guter Rat teuer: ße ſuchten nach einem plauſiblen Grund. Denn zum Kriege hatten ſie ſich entſchloſſen aus Gründen, die ſie nicht zur Afentlichen Diskuſſion ſtellen konnten. Die erſten Wochen des Krieges ſtanden deshalb in London unter dem Zeichen einer verzweifelten Ausſchau nach Schlagworten für die Kriegspropagunda, und es erwies ſich dabei, daß es für die engliſche Plutokratie leichter war, dieſen Krieg zu ent⸗ feſſeln, als den Völkern einen vernünftigen Grund für ihr Tun anzugeben. Die Debatte über die„Kriegsziele“ ließ ſich hinausſchie⸗ ben, aber die Parolen, mit denen die Soldatenzüge bemalt und die Zeitungen gefüllt werden ſollten, mußten geliefert werden, da half kein Zaudern Alſo verſanken die Lords in ihre Klubſeſſel und in tiefes Nachdenken. Schließlich wur⸗ den bewährte Schlager aus den verſtaubten Akten früherer Kriege wieder hervorgeholt, geprüft und als zwar repara⸗ turbedürftig aber immerhin verwendbar befunden. „Für die Demokratie— gegen die Tyrannei“—„Für die kleinen Völker— gegen die Weltherrſchaft“, das waren die Theſen die die erſtaunte Welt aus Lords vernahm— und ſeither vergeht keine Woche ohne die ſture Wiederholung der alten Phraſen. Nicht ohne Ab⸗ ſicht vermeiden es die redefreudigen engliſchen Miniſter ſtets, nähere Erläuterungen darüber zu geben, was ſie als „Demokratie“ bezeichnen, und ob die Inder, die Iren die Araber, die Aegypter, die Türken auf Cypern, die Italie⸗ ner auf Malta, die Spanier in Gibraltar, die Braſilianer auf den Falklandinſeln, die Buren in Südafrika und wie die engliſchen Untertanen ſonſt noch heißen mögen— etwa ach zu den„kleinen Völkern“ gehören, für deren Freiheit England kämpft. Die engliſchen Miniſter haben wohlweis⸗ lich ihre Parolen ganz allgemein gehalten und ohne nähere Erklärung, eben einfach als Glaubensgrundſätze vorge⸗ tragen. Jetzt iſt freilich dieſe Tradition unglücklich durchbrochen worden: neuer, ungegorener amerikaniſcher Wein— in Friedenszeiten herzlich verachtet— iſt in die morſchen bri⸗ tiſchen Propagandaſchläuche gegoſſen worden. Und es er⸗ weiſt ſich für England als gar nicht nützlich. daß die ame⸗ rikaniſche Hilfeleiſtung ſich gegenwärtig auf Reden grund⸗ ſätzlicher Art konzentriert. Denn durch ungeſchickte tiefere Unterſuchungen, wie ſie im erſten Ueberſchwange in Ame⸗ rika über den Sinn des Kampfes„für Demokratie und Freiheit“ angeſtellt werden, fällt allzu ſichtbar die Hülle von den merkwürdigen Hintergründen der britiſchen Pa⸗ volen. 5 Der erſte dieſer propagandiſtiſchen Kanonenſchüſſe, die nach hinten losgehen, war die Rede Rooſevelts, in der er — ſicher zum Schrecken der Lords— den Verſuch unter⸗ nahm, den Begriff„Demokratie“ genauer zu präziſieren und ſie als ein„durch Wahlen aufgeſtelltes Regierungs⸗ ſyſtem“ erläuterte Im nächſten Atemzuge ſprach er dann von China und von Griechenland, die er im Kampf für dieſe Demokratie unterſtützen wolle und ſchon war das Un⸗ glück paſſiert: Es paßt recht ſchlecht zu dieſem in Ame⸗ nka entworfenen Bilde der Demokratie, daß die chineſi⸗ ſche Nationalregierung von der Kuomintang, der Rationalen Volkspartei, ernannt wird, deren d on Wahl keine Spur. Von Parlament noch weni⸗ ger! Auch vom„demokratiſchen“ Griechenland ſollte in den Vereinigten Staaten bekannt ſein, daß das griechi⸗ ſche Parlament von Metaxas am 4. Auguſt 1936— alſo vor faſt fünf Jahren— aufgelöſt und Griechenland ſeither unter einem militäriſchen Belagerungszuſtand diktatoriſch regiert wird. 8 N Zu den Freunden, auf die die„Demokratie“ ſich zu be⸗ rufen pflegt. gehört bekanntlich auch die Türkel. Dort iſt man in der Entfernung vom Parlamentarismus ſogar noch weiter gegangen als Ching und Griechenland. Hier hat allein führenden Partei, der „Volkspartei“, bereits am 5. Februar 1937 zu einem Be⸗ ſtandteil der Staatsverfaſſung erklärt! Den Gipfelpunkt der Groteske erreichten die Wallſtreet⸗Erläuterungen zum Thema„Kampf für die Demokratie“, als man in der ame⸗ rikaniſchen Preſſe dieſer Tage den hoffnungsloſen Verſuch unternahm um gut Wetter in— Spanjen zu bitten und zu dieſem Zweck auch dieſes Land in Zuſammenhang mit den„Demokratien“ nannte. Jenes Spanien, das ſich in dem Munde der jahrelangem Bürgerkrieg verbluten mußte, weil das demo⸗ kratiſche England und das demokratiſche Frankreich dem Sieg der Revolution ſich durch Lieferung von Geld und Waffen entgegenzuſtellen verſuchten. Selten können in Kriegszeiten ſo heitere Feſtſtellungen getroffen werden, wie es uns diesmal vergönnt iſt: Nicht einer der Staaten, denen Amerika ſeine Hilfe derſpricht oder aufzuſchwatzen verſucht, entſpricht den ſtolzen Forde⸗ rungen Herrn Rooſevelts nach einem„durch Wahlen auf⸗ geſtellten Regierungsſyſtem“! Dafür aber wird Herr Rooſe⸗ pelt nicht beſtreiten können daß gerade das natlonal⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland es iſt, deſſen Regierung für ſich nicht nur in Anſpruch nehmen kann, wirklich vom Willen des Volkes getragen zu ſein. ſondern auch als nahezu einzige in Europa ihre Funktionen aus unan⸗ echtbaren Beſchlüſſen einer parlamentariſchen Volksvertretung herzuleiten vermag! Auch Herr Rooſevelt wird nicht beſtreiten können, daß der Führer ſei⸗ nerzeit mit der Regierungsbildung erſt ein halbes Jahr, nachdem die NSA bereits die größte Partei im Reichs⸗ tag geworden war betraut wurde. Und man wird nicht leugnen können, daß es ein ganz parlamentariſcher Reichstag wat, der am 23. März 1933 das Ermächti⸗ gungsgeſetz mit einer der Weimarer Verfaſſung entſpre⸗ chenden Mehrheit annahm, und wird auch nicht umhin kön⸗ nen, feſtzuſtellen, daß die deutſchen Volks abſtimmun⸗ gen ſeither keinen Zweifel darüber gelaſſen haben, welches Regierungsſyſtem das deutſche Volk„durch Wahlen aufge⸗ ſtellt hat“. a Wir wiſſen, daß dieſe unangreifbare Beweisführung die ſtolzen„Kämpfer“ von jenſeits des Ozeans nicht zur Umkehr auf ihren Wegen veranlaſfen wird— unſere Feſt⸗ ſtellungen werfen aber dafür ein um ſo grelleres Licht auf den plumpen Schwindel, der mit dem Schlagwort Demo⸗ kratie in London und Newyork getrieben wird. Es iſt nur der glitzernde Vorhang, hinter dem ſich ganz ſchlicht und einfach die Tatſache des Haſſes gegen das deutſche Volk und 55 Abſicht der Rettung der Geldherrſchaft in der Welt ver⸗ irgt. Dieſe Abſichten und Ziele ſind der Grund, weshalb ſo merkwürdig verſchiedenartige Maßſtäbe für die Beurtei⸗ lung der Frage nach„Demokratie“ oder„Tyrannei“ an⸗ gewandt werden. Die Antwort iſt auch völlig unabhängig von Verfaſſungsfragen. Ein Staat, der dem plutokratiſchen England hilft oder helfen ſoll, iſt nach dem Richterſpruch der Lords, Bankiers und ſonſtigen Juden„demokratiſch“, auch wenn ſeine Regierung ſeit Jahren im Zeichen des Be⸗ lagerungszuſtandes regiert; ein Volk aber, das zu Deutſch⸗ land ſteht,„ſchmachtet im Zeichen der Tyrannei“ und be⸗ darf der„Befreiung“ von den gefährlichen Ideen der ſozia⸗ len Ordnung. Und wenn zehnmal die Völker ſelbſt anderer Meinung ſind— in Wallſtreet iſt man nicht gewöhnt, darauf zu achten, was die Nationen meinen. Die Diktatoren des Gel⸗ des klammern ſich verzweifelt an ihr anonymes Regiment, und um dieſes allein iſt es ihnen zu tun. Wer es ſtützen will, iſt ihr Freund, wer aber darauf ausgeht, den Völkern die Augen zu öffnen, den verfolgen ſie haßerfüllt— mit Hille Schaum auf den Lippen und beſeſſen von ſenem elirium, das das ſichere Zeichen raſch nahender Entſchei⸗ dung iſt. Aufbau in der Weſimark Stolzer Leiſtungsberichk Gauleiter Bürckels. Kaiſerslautern, 31. März. In der Fruchthalle zu Kai⸗ ſerslautern fand eine Gedenkfeier ſtatt, bei der Gauleiter ürckel vor dem Gauführerkorpßs der NSDAP einen ſtolzen Leiſtungsbericht erſtatten konnte. Er gab in großen Zügen einen Ueberblick über die Entwicklung der Partei bis zur Machtergreifung und über die dann geleiſtete Auf⸗ bauarbeit, die er mit eindrucksvollen Zahlen belegen konnte. Ganz beſonders in den Vordergrund ſtellte er dabei die Leiſtungen der Partei in der Zeit, als nach Kriegsaus⸗ bruch ein großer Teil der Saarpfalz von der Freimachung betroffen wurde. Vor allem ſtellte er die ſozialpolitiſchen Aufgaben der Partei heraus, die einſetzten bei dem Ab⸗ wehrkampf gegen den Separatismus und dann über die 5 der Saar zur Wiedereingliederung Lothringens ührte. 5. Gauleiter Bürckel ſprach allen ſeinen Mitarbeitern, die ihm bei der Aufbauarbeit in der Weſtmark zur Seite ſtan⸗ den, den herzlichſten Dank aus. 5 begann er zu forſchen und zu ſammeln und ſich Die Natur gibt und nimmt Die Entwicklung eines Ortes wird nicht nur durch Lau⸗ nen der Natur, ſie wird auch durch die Wahrnehmung gün⸗ tiger Gelegenheiten beſtimmt. Viele Städte danken ihren Aufſtieg der Lage an einem ſchiffbaren Strom, andere wieder ihre Bedeutung als Badeort einer freundlichen heilſamen Quelle. Rotenfels im Murgtal war dies Glück nur für kaum ein Jahrhundert beſchieden; eine Naturlaune nahm es ihm wieder, denn die zum Bad benbtigte Quelle iſt in⸗ zwiſchen verſiegt. In einem vor 100 Jahren erſchienenen Reiſehandbuch wird im Anhang eine Ueberſicht der Bäder und Mineral⸗ waſſer Weſtdeutſchlands gegeben. In einer Anmerkung dazu leſen wir über den genannten Ort folgendes:„Die Mineral⸗ quell) von Rotenfels im reizenden Murgthale, zwei Stun⸗ den von Baden, iſt an Gehalt und Wirkung der Quelle in Kiſſingen ähnlich. Sie entſpringt auf einem wegen ſeiner landwirtſchaftlichen Anlagen und Einrichtungen berühmten Gute des Markgrafen Wilhelm von Baden Hoheit, und die nöthigen Vorrichtungen zum Baden und Trinken ſind bereits getroffen. Auch hier wird es ſchon häufig von Leidenden be⸗ ſucht und der Erfolg hat ſich bis jetzt ſehr günſtig erwieſen. Die Füllung in Krüge zum Verſenden geſchieht nach der erprobten neueſten Methode. Es iſt nicht zu zweifeln, daß dieſer neuentdeckte Geſundbrunnen ſich bald des gebührenden Ruſes werde zu erfreuen haben. Beſonders heilſam e ſich dieſes Mineralwaſſer bei Unterleibsleiden aller Art un den daraus hervorgehenden höchſt verſchiedenen Krankheits⸗ formen. Auch die Rachitis bei einem dreijährigen Kind fand hier Heilung.“ Elfäſſer Volkslieder als Bühnenmuſit g Eine Würdigung des Lebenswerkes von Dr. Ludwig Pinck. In der für Oſtern zu erwartenden Carl⸗Nieſſen⸗Inſzenie⸗ rung des„Arfauſt“ im Oberſchleſiſchen Landestheater wird zum erſtenmal der intereſſante Verſuch unternammen, die von dem verdienſtvollen Volksliedforſcher Dr. Ludwig Pinck wiedergefundenen Melodien zu den Volksliedern, die Goethe ſür Herder ſammelte, zu verwenden. Die Februarausgabe der„Straßburger Monatshefte“ bringen von Joſef Müller⸗Blattau eine ungemein feſſelnde Würdigung des Lebens, der Leiſtung und des Menſchen Ludwi g. Pinck. Ihm iſt es zu verdanken, das Volkslied im Elſaß und in Lothringen bis ins kleinſte erforſcht zu haben. Pinck war es auch, der Bauern und Bäuerin zum Singen bewegte und über das Woher des Liedes Aufſchlüſſe erhielt. Und ſo lernte Dr. Pinck das echte Leben des Volks⸗ liedes kennen. In ſteter Umgeſtaltung und Verwandlung werkten hier die im Volk im Elſaß und in Lothringen ſchlum⸗ mernden ſchöpferiſchen Kräfte. Nach ſeiner lange vor dem Weltkriege erfolgten Entfernung als Kanzelredner und Schrift⸗ leiter der damaligen„Lothringer Volksſtimme“ kam Dr. Pinck auf eine Bauernpfarre nach Hambach, wo er ſich ganz ſeiner Arbeit hingab: Volkskunde ſeiner geliebten Heimat. Hier u der Erkenntnis durchzuringen, daß im Volkslied das Aelteſte und Eigentümlichſte der Heimat ſich erhält. Er beginnt in mühevoller Kleinarbeit den Liedern nach⸗ zuſpüren und trägt ſchließlich ein paar hundert faſt vergeſ⸗ ſerer oder unbekannter Volkslieder in ſtiller Zähigkeit zuſam⸗ men. Im Goethe⸗Jahr 1932 erſchienen in einem beſonders ſchön ausgeſtatteten Werk die Lothringer Weiſen zu den von Goethe im Elſaß geſammelten Volksliedern. Eine muſterhafte Arbeit im Dienſt der Volkskunde und des Volks⸗ tums der Heimat. Die Verdienſte des Forſchers um das Volksliedgut im Elſaß und in Lothringen wurden u. a. anerkannt durch die Verleihung der Würde eines Ehrendok⸗ tors durch die philoſophiſche Fakultät der Univerſität Frank⸗ furt, ferner erkannte die Univerſität Bonn die Arbeit Pincks dadurch an, daß ſie dem Forſcher ob ſeiner Verdienſte um das deutſche Volkstum ſeiner Heimat als Erſtem den Görres⸗ Preis verlieh. Dr. Ludwig Pinck erlebte zwar noch die Befreiung ſei⸗ ner Heimat, aber in der Fremde hatte ſich der Keim der Todeskrankheit in ihm feſtgeſetzt; ihr erlag er am 8. Dezem⸗ ber 1940. Seine Schweſter, volkskundlich durch ihn geſchult, wird als Sachwalterin ſeines Nachlaſſes mit der Herausgabe eines fünften Bandes Pincks Lebensarbeit abſchließen. Sie auszuwerten in unermüdlicher wiſſenſchaftlicher Arbeit iſt eine gleich große und ſchöne Aufgabe für das deutſche Elſaß und das deutſche Lothringen. Sonnenaufgang 7.02 Sonnenuntergang 19.59 Monduntergang 0.34 a Mondaufgang 10.04 Neben dem Hackfruchtanbau als wertvolle Futterquelle für die Viehbeſtände iſt der Futterbau beſonders wichtig. Von utterbaues hängt weitgehend die Futter⸗ verſorgung unſerer Rindviehbeſtände und damit die Erzeugung von Milch und Fett ab. Die große Leiſtungsſteigerung im Futterbau, die bereits in den letzten ſechs Jahren der Er⸗ Je een erzielt wurde, muß daher auch in dieſem den Erträgen des ahr mit allem Nachdruck erſtrebt werden. Dabei wird das iel niemals durch einen vergrößerten Flächen ⸗ anteil für Futterpflanzen im Betriebe erzielt werden kön⸗ nen, ſondern immer nur durch höhere Erträ be von der Flächeneinheit und eine Steigerung der Qualität der gewon⸗ nenen Futtermaſſen. Der ſchnellſte und ſicherſte Weg hierzu iſt in einer weitaus beſſeren Bewirtſchaftung un⸗ 8 ſerer Wieſen und Weiden, alſo des natürlichen Grün⸗ landes gegeben. Düngung und Pflege allein genügen nicht. Bei den Wieſen müſſen durch rechtzeitigen Schnitt und Trock⸗ nung des Erntegutes auf Gerüſten die darin enthaltenen 2 möglichſt verluſtlos gewonnen werden. Hier foren. immer erhebliche wertvolle Nährſtoffmengen verloren. Durch frühzeitigen Schnitt gewinnt man eiweißreiches Heu, und durch Trocknung auf Gerüſten vermeidet man Mengen⸗ fender bei wenig günſtigem Erntewetter. Auch die neuzeitliche Weidetechnik muß in der Praxis noch viel ſtärker Eingang finden. Vielfach ſind die Koppeln immer noch Man kommt dann. 1 2 13.— ier helfen Mähweide und Gärfutterbehälter. Nicht in 8 Wieſen und Weiden ſo e vorhanden, daß ſie zur Futterverſorgung ausreichen. nter erhäl 92 5 2 das 1 1 185 mit zur Futtergewinnung herangezogen werden. Es gibt aber auch Betriebe, in denen das natürliche Grünland bei weitem nicht ausreicht, um den utterbedarf zu decken, ſo daß hier der Feld futterbau erſter Linie oder in manchen Fällen ſogar ausſchließlich das Der Umfang des Feldfutterbaues wird ch die vorhandene Viehzahl ſowie durch die Grünland⸗ chen und ihre Ergiebigkeit beſtimmt. Er darf aber nicht chlechthin als„Grünlanderſatz⸗ betrachtet werden, ſondern als raftfutterquelle für einen leiſtungsfähigen Viehſtall, zu⸗ utter zu liefern hat. ſolchen Verhältniſſen ein zünftiger Feldfutterbau nicht nur höhere Erträge, Mehr Kraptyutter aus eigener Stholle! ſondern dieſe auch in einer eiweißreicheren und leichter ver⸗ daulichen Zuſammenſetzung bringt, abgeſehen davon, daß ſie auch frühzeitiger anfallen. Im Verhältnis zum Dauergrünland ſind die Erträge des Ackerfutterbaues größeren Schwankungen unter⸗ worfen. Das Streben nach Sicherheit iſt daher um ſo not⸗ wendiger, je geringer der Anteil des Dauergrünlandes an der Futterverſorgung iſt. Vielſeitigkeit im Anbau und richtige Wahl geeigneter Futterpflanzen ſind deshalb für ſein Gelingen von ausſchlaggebender Bedeutung. Neben Heu und Gärfutter liefert der Feldfutterbau auch Saft⸗ und Kraftfutter. Für die Heugewinnung ſind Luzerne, Klee und ihre Miſchung mit Gras am geeignetſten. Die Sicherheit ihres Anbaues wird weſent⸗ lich durch die Reaktion des Bodens beeinflußt. Durch 1 Kalkdüngung könnte die Futtergrundlage zahlreicher Betriebe ohne flächenmäßige Erweiterung in Ordnung gebracht merden. Außerdem könnten längere Nutzungszeiten erreicht und Fehl⸗ ſchläge im Anbau auf ein erträgliches Maß herabgedrückt werden. Die Frage, ob Reinſaat oder Miſchung mit Gras muß beim Klee zugunſten der Kleegrasmiſchung beantwortet werden. Nur da, wo der Klee vollkommen ſicher und für die Grünverfütterung vorgeſehen iſt, kann reiner Klee den Vorzug verdienen. Die höchſten Erträge und die größte Sicherheit wer⸗ den im Feldfutterbau durch Luzerne erreicht. Sie verdient daher eine größere Ausdehnung, als ihr bisher zuteil wurde. Die Anbaufläche der vornehmlich für die Trocknung beſtimmten Futterpflanzen iſt ſo groß zu wählen, daß während der Winterfütterung für ein Stück Großvieh etwa 12 bis 15 Dop⸗ pelzentner Heu zur Verfügung ſtehen. Soll das Heu einen Teil des fortgefallenen Kraftfutters erſetzen, ſo müſſen richtige Schnittzeit und verluſtloſe Trocknung noch mehr als bisher beachtet werden. 5 Neben dem Heu bildet das Saftfutter den Haupt⸗ beſtandteil des Grundfutters. Gutes Heu und eiweißreiches Gärfutter müſſen durch Rüben ergänzt werden, wenn ihr Eiweißgehalt voll ausgenutzt werden ſoll. Wer über viel Heu und reichlich Gärfutter Kae wird der Gehalts⸗ futterrübe den Vorzug geben. Auf leichteren, verſäuerten Böden wird mit glei em Erfolg die Kohlrübe. auch Wruke dem Markt beſchaffen laſſen. Möglichkeit der 3 N 55 ßtem Umfang Gebrauch gemacht w genannt, angebaut. Im Trockenklima, in dem der Grünmais beſonders günſtige Wachstumsbedingungen vorfindet und höhere Nährſtofferträge bringt, als die Rübe, tritt er häufig an ihre Stelle. Die 5 des Saftfutterbaues iſt ſo groß zu wählen, daß für die Winterfütterung etwa 100 Doppel⸗ zentner je Stück Großvieh zur Verfügung ſtehen. Wird neben dem Saftfutter noch Gärfutter verabreicht, ſo kann der Anbau ſo eingeſchränkt werden, daß von beiden 100 Doppelzentner je Stück Großvieh vorhanden ſind. Eine weitere Verſtärkung der Futtergrundlage iſt durch den Zwiſchenfruchtbau möglich. Die bekannten Winter⸗ zwiſchenfrüchte liefern bereits im Frühjahr ein zeitiges Grün⸗ futter, das ſchon 14 Tage vor Beginn des Weideganges ver⸗ füttert werden kann. Durch richtige Wahl und Zuſammen⸗ ſetzung der Miſchung kann man bis in den Juli hinein jun⸗ ges, eiweißreiches Futter erzeugen. Ebenſo wird die Herbſt⸗ weide durch Klee⸗ oder Serradella⸗Unterſaaten um 3 bis 4 Wochen verlängert. Anſchließend vermag dann noch Mark⸗ ſtammkohl bis in den Dezember hinein Grünfutter zu liefern. Von der Möglichteit dieſer zuſätzlichen Futtergewinnung, die vornehmlich der Verkürzung der eigentlichen Winterfutterzeit dient, muß noch in viel ſtärkerem Maße Gebrauch gemacht wer⸗ den. Darüber hinaus ſoll der Zwiſchenfruchtbau auch für die Winterfütterung junges, eiweißreiches Futter liefern. Heu und Rüben enthalten allein noch nicht ſoviel Nährſtoffe, wie für hohe Leiſtungen erforderlich ſind. Hier muß Gärfutter aus Zwiſchenfrüchten die fehlenden Nährſtoffe ergänzen, d. h den Eiweißgehalt der Futtergabe erhöhen. Das Gärfutter tritt ſomit an die Stelle des Kraftſutters. Wenn es dieſe Aufgabe erfüllen ſoll, dann müſſen zu ſeiner Herſtellung junge, eiweiß⸗ reiche Grünfutterpflanzen vorhanden ſein. Neben den Unter⸗ ſaaten und überwinternden Zwiſchenfrüchten iſt die Stoppel⸗ ſaat hierzu beſonders geeignet 5 Das für den Futterbau notwendige Saatgut wird ſich allerdings nicht mit derſelben Leichtigkeit wie im Frieden g Deshalb muß von d uſätzlichen Gewinnung Futterfſaatgut für e etriebsleiter muß ernſthaft prüfen, wieweit er iſt, das benötigte Futterſaatgut im eigenen Be winnen, um den Sieg in der Milcherzeugungsſchlack bürgen. 3 5 5 Vorausſetzung: Günſtige Nachrichtonnorbin dungen e Stabsoffizier der Luftnachrichtentruppe erkundet neuen Gefechtsſtand. Von Kriegsberichter Karl-Auguſt Richter. Pet. Wohin die Fahrt genau geht, weiß ich nicht.„An den Atlantik“, hat der Stabsoffizier der Ln. mir nur geſagt, als er mich einlud, ihn zu begleiten.„Sie können dabei ein⸗ mal kennenlernen, wie heute die Einrichtung einer bedeutungs⸗ vollen Verbindungs⸗ und Befehlsſtelle der Luftwaffe vorberei⸗ tet wird“, fügt er hinzu. 5 1 Jetzt ſind wir ſchon gut 200 Kilometer von unſerem Ausgangsort entfernt. Das Seinetal haben wir längſt ver⸗ laſſen. Südweſtwärts rollt der Wagen auf den geraden glat⸗ ten, franzöſiſchen Straßen. Ich frage nicht, wer der Kom⸗ mandeur ſei und warum er in abſehbarer Zeit einen Ge⸗ fechtsſtand an der Atlantikküſte braucht. 1 einen Luftnachrichtenoffizier begleite, beſtätigt mir den oft ausſchlaggebenden Anteil der Ln. an der Vorbereitung, Durch⸗ führung und am Gelingen wichtiger Unternehmen. 5 „Können Sie für einen neuen Stab— Standort und Zweck tun für Sie nichts zur Sache— in Ihrem Bereich noch die und die Drahtverbindungen durchbringen?“ wird daxum nur der Leiter der Bezirksſchaltſtelle der Ln. gefragt, der auf der nächſten Luftvermittlung wartet. Der Oberleutnant ſetzt ſich mit dem entſprechenden Offizier der Heeresnachrichten⸗ truppe in Verbindung. Dann meldet:„Jawohl. Herr Mafor. Das werde ich ſchaffen!“—— „Danke; bereiten Sie alles vor. Der Befehl ergeht in den nächſten Tagen“, kündigt der Stabsoffizier an und verab⸗ ſchiedet ſich. 5 Es iſt nun wichtig zu erfahren, ob ſich die möglichen Verbindungen überall ſo verſtärken laſſen, daß ſie ſelbſt über weite Entfernungen zuverläſſig Verſtändigung gewährleiſten. Das vermag der Oberleutnant ebenſowenig zu wiſſen, wie er Auskunft geben könnte, ob die wieder beinahe 200 Kilometer entfernte Luftvermittlung ohne weiteres mit dem Fernſprech⸗ und Fernſchreibverkehr eines lebhaften Stabes zuſätzlich be— laſtet werden kann. 35. „Wieviel Arbeitsplätze haben Sie und wie ſtark ſind dieſe belegt?“ lautet deshalb die Frage an den Dienſtſtellenleiter der Lv. beim zweiten Halt.„Wb befindet ſich das nächſte Verſtärkeramt?“ will der Major dann weiter hören. Als er erſchöpfend Auskunft bekommen hat, eröffnet er dem Leutnant:„Uebrigens werden Sie Ihre Dienſt ſtelle in den nächſten 14 Tagen verlegen. Bei der Bedeutung dieſes Knotenpunktes unſeres Nachrichtennetzes iſt es unmög⸗ lich, daß dieſe Lv. hier untergebracht iſt. Die Fernſprecher an den Klappenſchränken der Vermitt⸗ lung gucken ein bißchen ſchief von der Seite. Dem Major ind die Blicke der Ln.⸗Soldaten nicht entgangen. Er wendet ſich zu ihnen und erläutert, daß der beſte Nachrichtenmann der Führung ſeiner Waffe nichts nützt, wenn die von ihm zu bedienenden Verbindungen zerſtört ſind oder gar er ſelbſt aus⸗ fällt. Mit Nachdruck weiſt er darauf hin, wie von jedem Träger der braunen Spiegel ein hohes Maß Selbſtloſigkeit verlangt wird, das ihn verzichten läßt auf die Möglichkeften, ſich durch perſönliche Tapferkeit auszuzeichnen, die andere Truppenteile bieten. Eindringlich, legt der Major den jungen Soldaten weiter der, welche eigenen Werte ihre beſcheidene Pflichttreue und ihr nimmermüden Ausharren auf verant⸗ wortungsreichen Poſten haben. Lange beſchäftigt uns auf der anſchließenden Fahrſtrecke das kleine Erlebnis. Wir ſprechen don den Ln.⸗Soldaten, die während des Vormarſches im Weſten Eiſerne Kreuze ſich erwarben, und von denen, die mit nicht minderer Berechti⸗ gung und geringerem Wert das Kriegsverdienſtkreuz empfin⸗ gen.„Wüßten alle um den Anlaß und das Ziel unſerer Reiſe“, beendet der Nachrichtenoffizier das Geſpräch,„ſie würden überzeugender noch erkennen, wie notwendig ihr Ein⸗ ſatz, wie unentbehrlich ſie ſelbſt ſind.“ Mehrere Städte an der Atlantikküſte ſuchen wir dann auf Hier gilt es die erwünſchten Querverbindungen zu anderen Wehrmachtteilen ſicherzuſtellen, dort Gelegenheiten auszufor⸗ ſchen, vorhandenes Gerät und bereits erſtellte Anlagen aus⸗ zunutzen. Weder die Annehmlichkeiten eines Schloſſes in der Umgebung einer Haſenſtadt, noch die landſchaftlichen Reize eines anderen Ortes ſind ausſchlaggebend. Entſcheidend für die Wahl des vorgeſehenen Gefechtsſtandes bleibt die nach⸗ richtentechniſch günſtigſte Lage, Wo ſind die Entfernungen für anſchluß am gerinaſten? den verlangten Kabel⸗ 9— 0 6 0 Das Ninglein pbprang ent æiwel. 17) 5 8 Na, nun iſt es vorbei. Die Damen klatſchen leicht in die Hände, die Kavaliere etwas kräftiger. Tuſch! Und dann ſetzt wieder die Tanzmuſik ein. Franzöſiſches Menuett. Er verbeugt ſich vor der jungen Dame, die vor ihm auf dem Roman um Alt-Heidelberg von Paul Hain goldnen Stühlchen ſitzt. Blaß gepudert, rotes Mündchen, wie ein Herz gemalt, furchtbar klein, ein Schönheitspfläſter⸗ chen auf der einen Wange, dicht beim Grübchen. „Püppchen“, denkt er plötzlich und abſolviert die vor⸗ geſchriebenen Schritte. Neuer Tanz. Ein Walzer. Die Damen dürfen wählen! Drei, vier junge Schönheiten eilen auf Lindenkamp zu. Na, mit einer kann er nur tanzen. Er iſt ſchon ein bißchen er⸗ hitzt. Walzer? Er ſchwenkt ſeine Tänzerin herum. Daß ich Wie iſt das beabſichtigte Zuſammen⸗ Auch gepudert, rotes Herzmündchen, Schönheitspfläſter⸗ chen. Verrückte Pariſer Mode, ſagt er ſich im ſtillen. Die ſehen ja nun faſt alle wie Schweſtern aus, und hätten's nicht nötig.. 5 5 »So tanzt man bei uns!“ „O lala! So leidenſchaftlich!“ zirpt es aus dem Herz⸗ mund, und die Augen funkeln, 8 Lindenkamp ſchwenkt ſie noch ſchneller herum, daß es unter der weſpenengen Taille ſeiner Tänzerin ſtöhnt. Eine gelinde Wut ſteigt unnerſehens in m auf. Die Vettern und Brüder von faſt all dieſen feinen Damen haben unter Napo⸗ leon gekämpft, ſich bei Jena vielleicht gegen deutſche Sol⸗ . daten„ausgezeichnet“! Preußen ſtöhnt unter welſchem Joch. In einigen Wochen werden dieſe Damen wieder in Paris tanzen, wie? Mit roten Herzmündchen lachen und zirpen, und mit Schönheitspfläſterchen auf den Wangen galante Kavaliere verführen. Sie riechen alle wie in Parfüm gebadet. Eigentlich riecht der ganze Saal ſchon danach. lieber. Nach dem, was er wirklich iſt. Und überhaupt— die Gret hat keinen künſtlichen Herzmund und kein duftendes Mehl im Geſicht, die riecht nach Sonne und Nelken und Weltbürger? Ach, lieber Löbewitz, mir iſt, glaube ich, doch der Bürger, der aus ſeiner Heimat nicht herauskommt und bloß nach Miſt oder Mehl oder Schuſterpech oder friſch⸗ geſchnittenem Holz oder nach Wieſen und Wald riecht, viel Goldlack und richtigen wilden Roſen, und wenn ſie die arme die engliſchen Kampfflugzeuge gegen ſie anfliegen wirken verſchiedenartiger Einheiten am zuverläſſigſten zu be⸗ werkſtelligen? Dieſe und viele andere Fragen ſind nun, an Ort und Stelle, zu bewältigen, nachdem die Heranführung der erforderlichen Drahtverbindungen vorbereitet iſt. Außer den Vermittlungen der Luftwaffe ſucht der Ln.⸗Major die des Heeres und der Marine auf Standortkommandanten und Quartierämtern wird manch ſeltſames Anliegen vorgetragen. Nirgends wird eine unnötige Rückfrage geſtellt. Jeder weiß: Zur gegebenen Zeit wird er alles erfahren, was für ihn zu wiſſen unerläßlich iſt. Der Auftrag des Majors iſt nicht erſchöpft, als er den in jeglicher Hinſicht geeigneten Platz ausfindig gemacht hat Bis dahin ſind zweimal 24 Stunden angeſtrengten Erwägens. gründlicher Beſprechungen ſowie immerwährender Gegenüber⸗ ſtellungen allen Für und Widers vergangen Nun liegen die in einer verſtaubten Winkeldruckeref aufgeſtöberten Stadt pläne mit den wertvollen Einzeichnungen wohlverwahrt in der Kartentaſche. Die Ergebniſſe der Sprechproben von den zahlreichen Vermittlungen ſind ebenſo feſtgehalten wie die vorläufigen Abſprachen mit den örtlichen Dienſtſtellen.„Un⸗ bedingt ſicher!“ ſteht als Mahnung über allem Tun der Luft nachrichtentruppe. Alſo bleiben die Aus weichwege noch auszukundſchaften. Abermals meldet ſich ein Schaltoffizier der Ln., weitere Luftvermittlungen erhalten Ankündigungen bald folgender endgültiger Weiſungen. Als der dritte Tag ſich neigt, hat der Wagen weit über tauſend Kilometer zurück⸗ gelegt, Von der Seine ſind wir quer durch die Bretagne zum Atlantik, an der Küſte entlang zur Loire und in großem Bogen wieder an unſeren Ausgangspunkt gerollt. Keinen Augenblick waren wir ohne rückwärtige Nachrichtenverbindun⸗ gen. Einmal mehr haben wir erlebt, welche Weiten die Luft⸗ nachrichtentruppe zuſammenfaßt, wie mannigfaltig ihr Gerät dazu und wie ſicher ihre Angehörigen in deſſen Bedienung ſind. Noch ſpät abends erſtattet der Major dem Höheren Nachrichten⸗ führer Bericht. Am nächſten Morgen wird der Gefechtsſtand für die neue Kommandoſtelle der Luftwaffe an der Atlantikküſte endgültig feſtgelegt. Ein Stabsoffizier der Luftnachrichtentruppe hat ihn erkundet, damit die wichtigſte Vorausſetzung erfüllt ſei: Gute Nachrichtenverbindungen! Die mit den braunen Spiegeln Von Flugmeldern, Flugwachen und Flugwachkommandos Von Kriegsberichter Hans A. Vowincckel(Pa) NS. Wie iſt es möglich, daß die deutſche Flakartillerie nicht auf die eigenen Flugzeuge ſchießt, vor allem bei Nacht? Wie iſt es möglich, daß 1 Jäger rechtzeitig aufſteigen können, um gegen einfliegende feindliche Flugzeuge zu kämp⸗ fen? Wie iſt es möglich, daß ſie an die richtige Stelle gelei⸗ tet werden, ſo daß ſie den mit einer Geſchwindiakeit von mehreren hundert Stundenkilometern heranbrauſenden Feind nicht verfehlen? Wie wird es erreicht, daß die deut⸗ ſchen Städte und Dörfer rechtzeitig gewarnt: werden, wenn um ſie mit ihren Bomben zu treffen? Wie formt ſich die Führung der Luftwaffe ihr Bild von der Geſamtlage in der Luft, nach dem ſie jederzeit ihre Entſcheidungen für den Einſatz in dem e großen, von uns beherrſchten Gebiet treffen kann? g Das ſind Fragen, die ſich wenige Menſchen in der Hei⸗ mat vorlegen. Daß unſere Jäger rechtzeitig aufſteigen und den Feind ſtellen daß in unſeren Städten rechtzeitig Alarm gegeben wird ſcheint das Selbſtverſtändlichſte von der Welt zu ſein. Und doch ſollte es genügen, ſich jene Fragen einmal ins Bewußtſein ö rufen, um zu begreifen daß die Löſun all dieſer Aufgaben nichts weniger als ſelbſtverſtändlich iſt, daß vielmehr eine rieſige Organiſation, ein weitverzweigter, aufs feinſte ausgearbeiteter und eingeſpielter Apparat dazu gehört, um ſie zu bewältigen. 5 Dieſer Apparat wird bedient von den Luftnachrich⸗ tentruppen, den Männern mit den braunen Spiegeln. Wie vollzieht ſich ihre Arbeit? b a Das ganze Großdeutſche Reich und nun auch die von uns beſetzten Gebiete ſind mit einem Netz von Flugwachen und den dazugehörigen Flugwachkomman dos über⸗ zogen. In ihren Horchgruben oder auf ihren Beobachtungs⸗ ſtänden ſtehen die Flug melder, ſuchen den Himmel ab und horchen auf das Summen der Motoren. Bei jedem Wind und Wetter, in Eis und Schnee in Sturm oder Son⸗ nenbrand bei Tag und bei Nacht ſind ſie auf dem Poſten und melden ihre Beobachtungen an das zuſtändige Flug⸗ wachkommando. In kleinen Trupps leben ſie draußen, oft in primitivſten, ſelbſtgebauten Unterkünften, abgeſchnitten von allen Annehmlichkeiten, von allen Zerſtreuungen des ſtädtiſchen Lebens. 2 nicht Bürſte um memen Hals legt, dann brauch ich Staubwedel nachher. „Kommen Sie, Monſieur de Lindenkamp“, flötet ſeine Tänzerin, als der Tanz zu Ende iſt,„Sie müſſen mich führen— in den Garten— ich bin außer Atem.“ Sie fächelt mit dem Fächer, deſſen Griff von Brillanten funkelt, und hält ihn auch vor Lindenkamps Geſicht, ſich dabei kokett näher zu ihm neigend.„Gehen wir!“ und Sie zieht ihn leicht an der Hand mit ſich. Ja, man kann ſie ja wohl nicht gut einfach ſtehen laſſen, wie? Alſo in den Park! Nun, das iſt immerhin noch beſſer als in dem par⸗ fümierten Saal. Es riecht nach Erde. Gras und Blumen. Wie vergoldet ſehen die Sträucher und Bäume von den vielen Lichtern aus dem Saale aus.. Die junge Dame neben ihm lehnt ſich enger an ihn und täuſcht ein Fröſteln vor. Sie würde beſtimmt keinem das Geſicht zerkratzen, wenn er ſie jetzt in den Arm nähme, defkt Lindenkamp aufgeſtört. Was denn? Sie wünſchen's wohl gar? Sie ſchreiten den ſauberen Kiesweg dahin in die Tiefe des Gartens. Aha— zu den Tempeln und verſteckten Lauben? Der Wind trägt hin und wieder Wiſpern und Ge⸗ kicher und Flüſtern heran. And eine Stunde von hier ſteht das Heidelberger Schloß, geht es Lindenkamp durch den Sinn, das einmal franzöſiſche Grenadiere in Brand geſteckt haben. Und wenn's auch über hundert Jahre her iſt, man ſoll das nicht vergeſſen. Sie haben's gewiß vergeſſen, liebe Komteſſe de N., Komteſſe Valerie, nicht wahr? f 8 Die hat wie von ungefähr ihre Hand auf die von Linden⸗ kamp gelegt. Eine kleine, wohlgepflegte, duftende Hand. Voilaà, mon petit cavalier“, ſagt die kleine, duftende Komteſſe, und weiſt mit der andern Hand nach einem der Tempel, deſſen Umriſſe ſich gegen den hellen Sternenhimmel ſeitwärts abheben, und der unbeſetzt zu ſein ſcheint.„Sie werden mir ein Gedicht von ſich parlieren— von Liebe, o lala— ich höre das gern.“ ö 8. Da zieht Lindenkamp ſeine Hand zurück. habe einen Schnupfen, pardon!“ Und nochmal. Es iſt immer gut, zur rechten Zeit nieſen zu können!„Ich glaube, es wird doch ſchon zu kühl, finden Sie nicht auch?“ e Die kleine Komteſſe weicht erſchrocken zur Seite. Lindenkamp wiſcht ſich die Augen und möchte am lieb⸗ ſten lachen. O nein. ich habe aar keine Luft. von Liebe zu Ihre Meldungen werden ausgewertet in den Flugwach⸗ iommandos. Sie geben die Meldungen, die ſie von ihren Wachen erhalten haben, an all die Dienſtſtellen weiter, für die dieſe Meldungen von Bedeutung find. Keine Dienſt⸗ ſtelle der Luftwaffe und des zivilen Luftſchutzes die nicht mit dem Flugwachkommando in Verbindung ſteht! Kein noch ſo kleines Geſchehen im Luftraum, das nicht an das 51155 gemeldet, von ihm ausgewertet und weitergemeldet wird! Das Flugkommando iſt Hirn und Herz des Luftnachrich⸗ tendienſtes. Hier arbeiten die Männer, bisweilen vox allem in den beſetzten Gebieten, wo das Fluko in höchſter Eile ein⸗ gerichtet werden mußte, nicht unter den angenehmſten Be⸗ dingungen in einem anſtrengenden, nie abreißenden Ablö⸗ ſungsdienſt. Eine höchſt verantwortliche Arbeit! Eine ein⸗ zige Nachricht nach zermürbendem Nachtdienſt, in Augenblick der Abſpannung falſch durchgegeben oder falfch ausgewertet kann unabſehbares Unheil anrichten. Der Dienſt im Flugwachkommando ſtellt höchſte Anforderungen an das Pflichthewußtſein und die Spannkraft des Soldgten. Hier im Fluko arbeiten auch die Nachrichtenhe!⸗ ferinnen. Als ausgebildete Telephoniſtinnen beforgen ſie einen Teil des Fernſprechdienſtes. Auch in den beſetzten Ge⸗ bieten ſind ſie wohlbekannt. „Mit all dem iſt nur ein Ausſchnitt gegeben aus der um⸗ faſſenden Organiſation des Luftnachrichtenweſens. Bei jedem Flug gegen England übt der Bordfunker ſeinen un⸗ entbehrlichen lebenswichtigen Dienſt aus. Und nicht ver⸗ geſſen ſeien unſere Strippenzieher“, die Männer die in dem neu gewonnenen Gebiet die Telephonleitungen legen. Und die Entſtörungstrupps die verantwortlich find, daß das weitverzweigte viele Tauſende von Kilometern umfaſſende Telephonnetz ſtets in Ordnung iſt, daß auftretende Störun⸗ gen ſofort behoben werden. 5 Eine Unſumme von opfervollem Dienſt— ein Dienſt der keine Lorbeeren, keine Ritterkreuze einträgt, aber entſchei⸗ dend iſt für die Erfolge unſerer Luftwaffe. nds Kraft! Ein Schulkind in der Nachbarſchaft Wird's gern zur Sammelſtelle tragen. Zwar kann es nicht an allen Tagen a Treppauf— treppab im Hauſe fragen! *—— „Mademoiſelle Komteſſe— oh'“, er nieſt kräftig,„ich S ee Zee, S ee 38 en 4e are, agen, Island in das deutſche Operationsgebiet einbezogen. Infolge der widerrechtlichen Beſetzung Island durch engliſche Truppen wir England fahrenden Blockadebrechern verſucht, Island als Stütz⸗ punkt zu benutzen. Dieſe Tatſache zwingt Deutſchland, Island in das Operationsgebiet um England einzubeziehen Jedes Schiff, das ſich trotz der Warnung in das deutſche Operations- Cebiet begibt, ſetzt ſich der Gefahr der Vernichtung aus. 5(Eißner⸗Wagenborg⸗M.) der däniſchen Inſel parlieren. So weit iſt's bei uns in Preußen ja noch nicht, daß wir ſogar unſere Liebe für ein paar Nachtſtunden annektieren laſſen, wenn es einer kleinen Komteſſe aus Paris gefällt. Wir ſind hier nicht an der Seine, wir ſind am Neckar. Und ich pfeife auf das ganze vergnügliche Schloß Maupaſſant und ſeine Gäſte und dieſen ganzen funkelnden Krimskrams! Aus Herzensgrunde, jawohl, aus Herzens⸗ grunde! 5 s Er macht einfach kehrt. Die Mademoiſelle und Komteſſe iſt verblüfft und trippelt ihm haſtig nach: „Oh, wo wollen Sie hin, Monſieur?“ „Sie geſtatten?“ a „Auch für Sie iſt es zu kühl, Komteſſe— auch Sie können ſich einen Schnupfen holen.“ a Die junge leidenſchaftliche Dame nagt die blanken Zähn⸗ chen in die Unterlippe und antwortet kein Wort. Stumm einem neuerdings von nach folgt ſie. Aber als ſie in der Halle des Schloſſes ſind, lacht ſie ihn ſpöttiſch an: „Petit enfant!“ e Und läßt ihn ſtehen und eilt durch die nächſte Tür. Lindenkamp nickt ihr vergnügt nach. Die wäre er los! betit enfant? Kleines Kind? Ja, meine Liebe, es gibt hier ſogar ſo große Kinder, daß ſie eine Gret Gwendolin nicht für zehn vornehme Komteſſen hingäben. Amüſieren Sie ſich gut, Mademoiſelle. 8 Er hält ſich nicht lange auf. Wieder aus der Hall hinaus! Hinüber in den Schloßhof, wo die Stallungen ſind und ſich die Bedienung aufhält.. 8 Das Reitpferd für Herrn von Lindenkamp! Schade um die Dukaten Leihgebühr, die der Gaul Heidelberg gekoſtet hat. Aber macht nichts— um ſo eher kommt man jetzt auch aus dem Bereich dieſer parfümierten Vornehmheit. 5 5 8 Er gibt dem Tier den Zügel frei und atmet auf, als di hellen Fenſter des Schloſſes hinter ihm in der Dunkelheit des Waldes verſinken und die letzten Töne der Tanzmuſi im Wind verwehen.. 5 Dann erſt läßt er das Pferd wieder in Schritt fa Tut mir leid, lieber Freund Löbewitz, ich tauge wohl doch nicht für ſolchen Firlefanz. Bin z Junker: N Er lacht in den Wald hinein. r And nun wird ein kleiner Umweg über den M grund gemacht! Trab', Rößlein, trab'! 1 u ſehr preußif r 8 eee. e ie ie N. hl. N⸗ Zwei tapfere Kompanieführer Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. DNB. Berlin, 31. März. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlag des Ober⸗ befehlshabers des Heeres. Generalfeldmarſchall von Brau⸗ chitſch, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes an Oberleut⸗ nant Hanbauer, Kompanieführer eines Schützenregi⸗ ments; Oberleutnant Goebel, Kompanieführer in einem Infanterieregiment Am 13. Mai 1940 hat der damalige Leutnant Han⸗ bauer als Erſter mit ſeiner Kompanie mit fünf Schlauch⸗ booten im ſtärkſten feindlichen Feuer die Maas bei Sedam überſchritten, nachdem die Schlauchboote einer an⸗ deren Kompanie des Regiments vor Erreichen des Fluſſes zerſchoſſen worden waren. Trotz ſtärkſten feindlichen Feuers, beſonders aus einem Bunker, erreichten e rſten drei Schlauchboote ohne Verluſte das feindliche Ufer. Es gelang Oberleutnant Hanbauer mit ſeinen Leuten mehrere der feindlichen Bunker durch Handgranaten, die in die Schießſcharten geworfen wurden, zum Schweigen zu brin⸗ gen. In fortſchreitendem Angriff gelang es, mehrere MG⸗ Neſter auszuheben und die Beſatzung gefangenzunehmen. Mit dem Reſt ſeines Zuges nahm er darauf die Höhe 246, das Angriffsziel ſeines Bataillons, auf dem mehrere feind⸗ liche MG⸗Neſter waren, wobei gegen 200 Mann Gefangene gemacht wurden. Oberleutnant Hanbauer wurde am Kopf leicht verwundet, hielt jedoch die Höhe., bis Verſtärkung herangeführt werden konnte. Durch den perſönlichen Mut und die umſichtige Führung des Oberleutnants Hanbauer wurde die Vorausſetzung für das Gelingen des Maasüber⸗ ganges im Abſchnitt des Regiments geſchaffen. Oberleutnant Goebel hat ſich bereits im Feldzug ge⸗ gen Polen das E. K. 2 erworben, an dem er als Hauptfeld⸗ webel eines Infanterieregiments teilnahm. Schon als Füh⸗ rer des Regimentsſtoßtrupps am Weſtwall zeichnete er ſich im Winter 1939 aus und wurde zum Leutnant befördert. Beim Durchbruch ſeines Regiments durch die Magi⸗ notlin ie zeichnete ſich Oberleutnant Goebel durch ſeinen kühnen, rückſichtsloſen Angriffsgeiſt und ſeine vorzüglichen Geländekenntniſſe beſonders aus Er führte den vorderſten Stoßtrupp des Bataillons und bewies dabei überragenden Mut und höchſte Tapferkeit beim Uebergang über den Mo⸗ derbach. Nachdem zehn Leute ſeines Stoßtrupps gefallen waren, ſtürmte er mit den überbleibenden vier Nann ſechs feindliche feldmäßige Unterſtände, wies einen ſtarken feind⸗ lichen Gegenſtoß ab bildete einen Brückenkopf und hielt trotz ſeiner Verwundung durch drei Schuß dieſen dis zum Einbruch der Dunkelheit Das heldenhafte Aushalten des verwundeten Leutnants Goebel bildete die Grundlage für Den nächtlichen Angriff des Bataillons, das den Durchbruch in der folgenden Nacht vollendete. Oberleutnant Heinrich Hanbauer wurde am 14. 1. 1917 zu Wiener⸗Neuſtadt als Sohn des Beamten Heinrich Han⸗ bauer geboren. Oberleutnant Herbert Goebel wurde am 23. 8 1913 zu Hochbruch, Kreis Dortmund, als Sohn des Obermeiſters Heinrich Goebel geboren. a * a Die Goethe⸗Medaille. Der Führer hat dem Maler Profeſſor Peter Philippi in Rothenburg o. d. T. aus Anlaß der Vollendung ſeines 75. Lebensjahres in Würdigung ſei⸗ ner Verdienſte um die deutſche Malerei die Goethe⸗Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. — Keine Aitersgrenze für den Luftſchutzraum. Immer wieder wird die Frage erörtert, inwieweit ältere Leute den Luftſchutzraum aufſuchen müſſen. Auf eine Anfrage nimmt die„Sirene“ erneut dazu Stellung. Die geltenden Beſtim⸗ mungen beſagen, daß Perſonen, deren körperlicher Zuſtand ein Aufſuchen des Luftſchutzraums nicht zuläßt, den Luft⸗ ſchutzraum nicht aufzuſuchen brauchen. Eine Altersgrenze iſt nicht gezogen. Man wird einem 70⸗Jährigen unter Umſtän⸗ den den Aufenthalt im Luftſchutzraum gern erſparen. Immer wieder muß jedoch darauf hingewieſen werden, daß der ſicherſte Aufenthaltsort während eines Luftangriffs der Luft⸗ ſchutzraum iſt. Unter dieſem Geſichtspunkt werden auch 70⸗ Jährige, wenn ſie dazu in der Lage ſind, den Luftſchutzraum ufſurchen. Aus Baden und den Nachbarganen Proſfeſſor Dr. Hermann Volz 94 Jahre alt. Der badiſche Altmeiſter der Bildhauerkunſt, Profeſſor Dr. Hermann Volz, vollendete am 31. März in ſeltener Rüſtigkeit das 94. Lebensjahr. Ein reiches erfolggekröntes Schaffen zeichnet den Lebensweg des gottbegnadeten Künſt⸗ lers, der vier Jahrzehnte hindurch an der Karlsruher Aka⸗ demie der bildenden Künſte wirkte. Markant und fo rmſchön ſind die aus ſeiner ſchöpferiſchen Hand hervorgegangenen utelen Denkmale und Plaſtiken, denen wir allerwärts be⸗ gegnen. (J) Renchen.(Tödlicher Sturzvom Laſtwagen) Der 16jährige Heinrich Doll aus Sasbachwalden, der als Begleitmann auf einem Laſtwagen mit Bulldoggmaſchine fuhr, ſtürzte zwiſchen Oensbach und Renchen ab. Der junge Mann wurde tot vom Platze getragen. (—) Konſtanz.(maubüberfall eines 16⸗Jäh⸗ rigen.) Nachts wurde gegen 1 Uhr der Gaſtwirt Merkle von einem jungen Burſchen um eine Auskunft gebeten. Als Merkle die Frage beantwortet hatte und ſich entfernen wollte 5 der Burſche einen Schuß ab, durch den Merkle am Kopf eicht verletzt wurde. Der Burſche, der einen Raub beabſich⸗ tigt hatte, bekam es mit der Angſt zu tun und machte ſich aus dem Staube. Die ſofort eingeleiteten Fahndungsmaß⸗ nahmen führten bereits nach kurzer Zeit am Konſtanzer Bahnhof zur Feſtnahme des Täters. Es handelt ſich um einen 16jährigen Burſchen aus München, der aus der Lehre und aus dem Elternhaus davongelaufen iſt. Bei dem Früchtchen wurde ein Terzerol mit Munition gefunden. Nach anfäng⸗ lichem Leugnen gab der Verhaftete die Tat zu. Tödlicher Sturz. Bei Ausbeſſerungsarbeiten an einer Dachrinne eines Hauſes in Laufach(Mainfranken) ſtürzte der 27 jährige Spenglermeiſter Ingbert Brückner aus Hös⸗ bach aus einer Höhe von etwa acht Metern ab. Er zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu. daß er im Krankenhaus Aſchaf⸗ ſen burg verſchied. ö * Zwei alte Schuhmacher. In dem Dörfchen Tunzen⸗ berg(Bayern) werkeln zwei Schuhmacher. ein Brüderpaar, von dem der ältere ſchon 90 Jahre, der jüngere 79 Jahre zählt. Es ſind dies der Einwohner Georg Zitzelberger und ſein Bruder Michael. Der ältere Bruder feierte dieſer Tage ſeinen 90. Geburtstag. Er hat den Krieg 1870/71 mitgemacht. Als ſeine Frau nach 40 fähriger Ehe ſtarb, führte er mit ſei⸗ nem Bruder gemeinſchaftlich den Haushalt, und nun ſchaf⸗ fen dieſe beiden, die zuſammen 169 Jahre auf dem Buckel haben, noch Tag für Tag unverdroſſen in ihrem ſchlichten Handwerk. n Müller, Schulze und Lehmann— in Dänemark. Wie in Deutſchland die Namen Müller, Schulze oder Lehmann außerordentlich häufig ſind, ſo gibt es in Dänemark viele Nielſen, Péterſen(oder Pederſenſ. Hanſen und Jenſen. In dem eben erſchienenen neuen Kopenhagener Adreßbuch nimmt der Name Nielſen 72,5 Spalten ein Peterſen und Pederſen 72 Spalten, Hanſen 71. Jenſen 59 Anderſen 40. Chriſtenſen 39, Larſen 35, Olſen und Rasmuſſen je 25, und Sörenſen 20 Spalten.— Es iſt im übrigen eine Selten⸗ heit, daß ein Namen eine andere Endung hat als„ſen“ en Im Schlaf erdrückt. In einer der letzten Nächte wurde in Höchſtadt a. A. das l fährige Mädchen des Stukkateurs Deutſch von einem ſeiner Geſchwiſter, das ſich wohl im Schlaf auf die Kleine gelegt hatte, erdrückt. Das Kind wurde am nächſten Morgen von der Mutter tot vorgefunden. (Bayern) wurde Pfarrer Eder das Opfer einer unglück⸗ lichen Verwechflung. Er hatte als er eine Arznei einneh⸗ men wollte, eine Löſung erwiſcht, die zum Spritzen der Blu⸗ men gegen Blattläuſe verwendet wird. Als der Pfarrer den Irrtum bemerkte war es hereits zu ſpät. Eder ſtarb kurz nach der Einnahme der ſchädlichen Flüſſigkeit. un Die Katze als Lebensretter. In einer Villa in einem Stockholmer Vorort wurde eine ganze Familie die Eltern und eine zehnjährige Tochter, von einer Kohlenoxydvergif⸗ tung betroffen. Die Hauskatze rettete den drei Menſchen das Leben. Sie ſchrie ſo laut und kläglich, daß Paſſanten in das Haus eindrangen und die Fenſter öffneten. Die drei Ver⸗ gifteten und die brape Katze wurden auf ſchnellſtem Wege ins Krankenhaus geſchafft. Die ſofort energiſch einſetzende Behandlung hatte den Erfolg, daß Menſchen und Katze ſchon nachmittags wieder ganz auf dem Poſten waren Fachbuchausſtellung in Straßburg. NScö. Am 3. April wird im Leſeſaal des Rohanſchlof⸗ ſes in Straßburg die Fachbuchausſtellung, die in einer Ge⸗ ane dos neueſte Fachſchrifttum auf allen Gebieten er⸗ aßt, eröffnet. Den elſäſſiſchen Schaffenden aller Berufs⸗ arten und Betriebe iſt durch dieſe Ausſtellung Gelegenheit geboten, alles einſchlägige Schrifttum über die neuen Arbeits⸗ methoden, Werſltoffe uſw. kennenzulernen. Dieſe Schau dauert bis zum 20. April und iſt viel umfaſſender als frü⸗ here Ausſtellungen des Fachſchrifttums, die in der Regel nur Spezialgebiete behandelten. Brandſtifter zum Tode verurkeilt. Würzburg, 1. April. Das Sondergericht Bamberg, das in Würzburg tagte, verurteilte den 30 Jahre alten, in Würzburg geborenen Georg Dirmeier wegen gemeinge⸗ fährlicher Brandſtiftung zum Tode. Der Angeklagte, der aus guter Familie ſtammt, kam zunächſt in eine Erzie⸗ hungsanſtalt, da er zu Hauſe nicht gut tat. Später begab er ſich auf die Wanderſchaft und wurde wiederholt wegen Bettels beſtraft Im Jahre 1939 verdingte er ſich in Stall⸗ dorf. Nach dem Tode des Bauern übernahm deſſen Schwie⸗ gerſohn, mit dem der Angeklagte nicht auskam, den Hof. Es kam wiederholt zu Zuſammenſtößen, wobei Dirmeier den Schwiegerſohn auch mit dem Meſſer bedrohte. Am 26. Dezember gab es wieder einmal einen Streit. Drei Tage ſpäter brannte die vollgefüllte Scheuer des Hofes reſtlos ab. Dirmeier hatte am Abend eine Zigarette geraucht und den brennenden Stummel in die Scheuer geworfen. Hier⸗ auf begab er ſich zu Bett. Als Feueralarm gegeben wurde, beteiligte er ſich ſelbſt an den Löſcharbeiten. * Ausbrecher zum Tode verurteilt. Das in Minden ta⸗ gende Sondergericht Bielefeld verurteilte den Ae Dietrich Blume als Gewaltverbrecher und jugendlichen Schwerverbrecher wegen Mordverſuchs in mehreren Fällen, wegen Gefangenenmeuterej und wegen Verbrechens gegen das Geſetz zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens zum Tode. Damit hat ein Verbrechen ſeine ſchnelle Sühne ge⸗ funden, das die Bevölkerung Minden⸗Ravensbergs mehrere Tage in großer Aufregung hielt. Vor zwei Wochen hatten der zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilte 28 jährige Karl Kruck und der in Unterſuchunghaft ſitzende Blume den dienſt⸗ tuenden Juſtizwachtmeiſter Bade im Gerichtsgefängnis Minden dürch 15 Schläge mit der Kurbel einer Fleiſchma⸗ ſchine niedergeſchlagen. Sie bemächtigten ſich dann der Schlüſſel des Beamten, holten ſich ihre Zivilkleider zogen ſich um holten aus dem Waffenſchrank bier Piſtolen mit etwa 60 Schuß Munition und verließen das Gefängnks. Als ſie ein Verſteck verließen, wurden ſie im Dorf Hille von einem Einwohner nach den inzwiſchen veröffentlichten Bil⸗ dern erkannt. Es kam zu einer wilden Verbrecherjagd. Kruck gab das Spiel bald verloren und ſchoß ſich ſelbſt eine Kugel in den Kopf. Der junge Blume konnte erſt nach einer Stunde überwältigt werden. „ Dgs nüördlichſte Gefängnis der Welt abgebrannt. Wie aus Grönland berichtet wird iſt dort das Gefängnis von Godhavn ein Rauh der Flammen geworden. Das Gefäng⸗ nis iſt das einzige in ganz Grönland und enthielt zehn Zel⸗ len. Allerdings war der„Beſuch“ ſtets gering Während der letzten zehn Jahre ſaßen insgefſamt nur drei Gefangene in den Zellen. Der Brand entſtand durch die Unvorſichtigkeit eines Eskimos In dem Gefängnis befand ſich gerade zu dieſer Zeit ein Gefangener den man nur mit Mühe aus dem lichterloh brennenden Haus retien konnte an Frau und Kind erſchoſſen. Der 29 jährige Aegtidi Wolfrum in Ingolſtadt tötete in der Nacht in 5 Ache nach vermutlich vorangegangenem Streit ſeine 28 jährige Shefrau Thereſe mit mehreren Revolverſchüſſen. Anſchlie⸗ gend Hing er ins erſte Stockwerk und tötete auch ſein ein⸗ zähriges Kind Roſemarte durch zwei Revolverſchüſſe. Der 1 d 1 117 die Urſache der Tat ſind Ein⸗ zelheſten noch nicht feſtzuſtellen geweſen, doc eine Eſferfuchtsangelegenheit„ Urlauber rettet zwei Menſchen. Als der Fährmann in Crudenberg mit ſeinem Kahn in den Abendſtunden einige Perſonen über die Lippe überſetzen wollte, ſank plötzlich der ahn. Unter eigener Lebensgefahr gelang es einem auf Urlaub befindlichen Gefreiten der Wehrmacht ein junges Mädchen und einen fungen Mann ſchwimmend ans rettende Ufer zu bringen. Der Fährmann klammerte ſich an das über en Fluß gezogene Drahtſeil und konnte ſich ſolange über Waſſer halten, bis er von einem Paddelboot ans Land gebracht werden konnte. 5 Notwendige Vorarbeiten Die angegebenen Zutaten werden in der vorge⸗ ſchriebenen Menge bereitgeſtellt.. Die Butter(Margarine) muß bei der Verarbeitung 175 ſein, deswegen muß ſie vorher kalt geſtellt werden z. 5 Die Früchte(Haſelnußkerne, Roſinen uſw.) werden 2 nach Rezept vorbereitet.. Backbleche und Formen werden nicht gefettet. Eine Ausnahme bilden Tortenbodenformen(mit ver⸗ tieftem Rand) und Bleche für Stollen. Die Verarbeitung des Teiges 1. mehl und„Backin“ werden gemiſcht und auf ein Backbrett(Tiſchplatte) geſiebt.. 2. In die mitte wird eine Vertiefung eingedrückt, Damit der Rand gleichmäßig dick wird, drückt man zu die Vertiefung mit einem Löffel in die Mitte des Mehlberges. 5 n 8. Zucker, Gewürze, Eier und, je nach Rezept, Flüſſigkeit werden hineingegeben Man gibt die Zutaten in der angegebenen Reihen⸗ folge in die Vertiefung.(Dabei in den Zucker wieder eine Vertiefung drücken!) 5 8 g. und mit einem Teil des Mehls zu einem dicken Brei verarbeitet. wichtig iſt daß der Brei dic genug wird, da ſonſt en. die Weiterverarbeitung erſchwert wird. Das Backen des Teiges: Anetteig ſtellt man am beſten in einen vorgeheizten Backofen. Er wird Welten nen guter iittelhitze gebacken.(Siehe Inſerat„1. Rührteig⸗Rezept) Wenn das Gebäck gebacken iſt, wird es ſoſort aus der Form gelöſt oder vom Backblech genommen. Dann legt man es(Kleingebäck einzeln nebeneinander) auf einen Orahtroſt zum flus fühlen.— Die nächste . 1 Die En bringen zeitgemäße Re Früchte, 6. bedeckt ſie mit Mehl, Für das Gelingen eines einwandfreien Knetteiges iſt kalte, feſte Butter(Margarine) Vorausſetzung. Zu weiches Fett ergibt einen klebrigen Teig, der ſich ſchwer verarbeiten läßt. e) Das Drehen des Teiges i Man legt die inneren Handflächen leicht an den Teig und bewegt ihn ſo, daß er eine Dierteldrehung nach rechts macht. 9. Man formt den Teig zu einer Rolle. Sollte er kleben, ſtellt man ihn eine Zeitlang kalt oder gibt, wenn vorgeſchrieben, noch etwas Mehl hinzu. .. ö Die weitere Verarbeitung(zu Kleingebäck, Tor⸗ zu 5. 5 tenböden uſw.) erfolgt nach Rezept. 9 0 Noch ausführlicher finden sie dieſe Anleitungen in der Broſchüre „Die richtige Teigbereitung“, die ich Ihnen gern koſtenlos zuſende⸗ D R. AUG UST OETK ER 8 IE LE FELD ichtige Teigbereitung und das Backen nach Oetker⸗Rezepten! 5. Darauf gibt man die in Stücke geſchnittene, kalte Butter(Margarine) und, je nach Rezept, die 0 1 7. drückt alles zu einem Kloß zuſammen 85 N 8. und verknetet von der Mitte aus alle Zutaten 3 — ſchnell zu einem glatten Teig. Das eigentliche Kneten zerfällt in 5 Arbeitsgänge. a2) Das Aufheben des Teiges 285 Man faßt mit geſtreckten Fingern unter den Teig, der Daumenliegt loſe auf der oberen Teig⸗ k ſeite; man hebt den Teig etwa zur Hälfte hoch u. ſchlägt ihn über den liegengebliebenen Teig. b) Das Undrücken des Teiges zu f 5 5 Das Undrücken wird nur mit dem Handballen 8c N ausgeführt, damit der Teig nicht zu weich wird. 7 8 Pie für I«‚ W ̃ ⁵p ̃ C. 2 Lolcale Ruud cli au kehmordbpverſuch im Rauſch. Im Vorort Käſertal⸗Sud e ein Zliähriger Mann, der betrunken nach Hauſe ver Tam, ber wurde durch die enlſtandene Stichflamme verletzt. Nach ärztlichen Behanvlung ſeiner Brandwunden erfolgte ſeine Ein⸗ Refe rung ins Gefängnis. Tod auf der Steaße. In den frühen Morgenſtunden wurde auf der Friedeichsfelder Straße ein Mann tot auf⸗ gefunden. Der Mann war auf dem Heimweg von der Arbeit von einem Herzſchlag ereilt worden. Unter Powirkung des Alkohols. Gegen Mitternacht lie, in der Redaf guet Straße ein Mann in angetrunkenem Zustand gegen einen fahrenden Straßenbahnzug und wurde ſchwer verletzt.— Einer, der ebenfalls zu tief ins Glas ge⸗ ſchaut hatte, legte ſich in der Mittelſtraße auf die Schienen der Straßenbahn und wurde ebenfalls angefahren und verletzt. Handtaſchenräuber feſtgenommen. In den Abendſtunden wurden auf der Breiten Straße und den Planken mehrere Frauen von einem jungen Mann angerempelt, der es auf ihre Handtaſchen abgeſehen hatte. Nach einem Ueberfall auf eine 71jährige Frau, welche gleich um Hilfe rief, wurde der flüch⸗ tende Täter von einem Wehrmachtsangehörigen feſtgehalten und der Polizei übergeben. Schwerer Unfall am Waſſerturm. Ein achtjähriger Junge turnte auf der Umfaſſungsmauer des Waſſerturms herum und ſtürzte ah. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde der Unvorſichtige ins Krankenhaus eingeliefert. — Der Schichtwechſel für Frauen. blatt, Heft Nr. 8, Teil 5, Seite 152, wird auf Folgendes hingewieſen: Die Genehmigungsbeſcheide der Gewerbeauf⸗ ſichtsämter enthalten vielfach die Beſtimmung, daß die mehr⸗ Im Reichsarbeits⸗ ſchichtig beſchäftigten Frauen die Schicht wöchentlich wechſeln müſſen. Da beim Reichsarbeitsminiſter angeregt wurde, dieſe Bestimmung dahin zu ändern, daß ein Schichtwechſel nur alle zimei Wochen vorgenommen werden ſoll, hat er Berichte über di? Zweckmäßigkeit einer Aenderung eingeholt. Alle Bericht⸗ erſtatter haben durchweg die angeregte Aenderung ſowohl in geſundheitlicher Beſtimmung wie auch für die Haushaltsfüh⸗ rung der Frauen für unzweckmäßig gehalten. Außerdem wurde darauf hingewieſen, daß eine ſolche Aenderung nur elten fechniſch durchführbar ſei. Der Reichsarbeitsminiſter bringt daher zum Ausdruck, daß es bei der bisherigen Rege⸗ lung verbleiben kann. Wenn jedoch ein zweiwöchigar Schicht⸗ wechſel aus beſonderen Gründen, insbeſondere auf Wunſch der Gefolgſchaft, beantragt wird, ſo beſtehen gegen die Zulaſſung einer derartigen Regelung grundſätzlich keine Bedenken. 0 — Luftſchutzentſchädigung für Lehrer und Schüler. Zur Klarſtellung für die Entſchädigung beim Luftſchutzdienſt weiſt der Reichserziehungsminiſter darauf hin, daß als gewöhnliche Arheitszeit bei Lehrkräften die Pflichtſtundenzahl oder das übliche Stundenmaß gilt. Schülern, die im Schulgebäude zur Dienſtleiſtung im Luftſchutz eingeſetzt werden, iſt ein Zehrgeld zu zahlen, obwohl ſie nicht Gehalts⸗ oder Lohn⸗ empfänger ſind. Weiter wird klargeſtellt, daß die Entſchä⸗ digung nach den Ausführungsbeſtimmungen zum Paragra⸗ phen 12 der erſten Durchführungsverordnung zum Luftſchutz⸗ geſetz auch im Falle der Ableiſtung von Nachtdienſt zu lahr iſt, wenn die Uebernachtung außerhalb des Wohnſitzaz lattfindet. Wegen Totſchlags vor dem Sondergericht. Wegen Totſchlags ſtand vor dem Sondergericht Mann⸗ heim der 30jährige Julius Ott aus Karlsruhe⸗Hags⸗ feld. Der bisher unbeſtrafte Angeklagte hatte am Sonn⸗ tag, den 17. November, in Hagsfeld in der Küche ſeiner Wohnung im Verlauf eines Workwechſels mit ſeiner Ehefrau Hilda Ott dieſe und ſein vierjähriges Töchterchen Olga mit einer Piſtole erſchoſſen. Die Ehe war durch dauernde Strei⸗ tigleiten zwiſchen den Eheleuten zerrüttet. Der Angeklagte hatte ſich im Jahre 1932 durch einen Arbeitsunfall die rechte Hand verletzt und war ſeitdem erwerbsbeſchränkt und nicht mehr in der Lage, auf ſeinem Handwerkerberuf zu arbeiten. Er mußte als Hilfsarbeiter ſein Brot verdienen. 1934 ver⸗ heiratete er ſich. Die Entrichtung der Schuldzinſen nach einem Hauskauf war Veranlaſſung zu häufigen Streitigkeiten in der Ehe. Die Frau des Angeklagten war eine ſparſame Hausfrau, während er häufiger, als ihr lieb war, im Wirts⸗ haus ſaß. An jenem Abend war es wiederum zu Streitig⸗ keiten gekommen, weil er Welſchkorn ohne ihr Wiſſen verkauft und zum Mittag nicht nach Hauſe gekommen war. Nach der ſchrecllichen Tat verließ er das Haus und ging wieder ins Wirtshaus. Dabei fuchtelte er auch mit der Waffe herum, die ihm ein Mann abnahm. Stark angetrunken wurde er am nächſten Morgen zür Polizei gebracht. Das Gericht ver⸗ urteilte den geſtändigen Angeklogten entſprechend dem An⸗ trag des Oberſtgatsauwaltes wegen Totſchlags in zwei Fäl⸗ len zu zwölf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Beförderung. Zum Eiſenbahn⸗Inſpektor wurde Herr Jakob Buller, Kloppenheimerſtraße 18, hier, ernannt. Die zweite Säuglingskarte Verbeſſerte Bezugsbedingungen. Der Sonderbeauftragte für die Spinnſtoffwirtſchaft hat durch eine 10. Durchführungsver ordnung zur Verord⸗ nung über die Verbrauchsregelung für Spinnſtoffwaren vom 26. 3. 41 der Reichskleiderkarte für Kinder bis zum voll⸗ endeten erſten Lebensjahr eine neue Form gegeben. Die „weite Säuglingskarte“ iſt den übrigen Reichskleiderkarten an⸗ gepaßt worden und enthält 150 Bezugsabſchnitte 1 9 drei Bezugsrechte auf je 0,25 Mark Nähmittel(Sonder⸗ abſchnitte 9 bis 11), zwei Bezugsrechte auf je eine waſſer⸗ dichte Unterlage in den Größen von 30 mal 40 em bzw. 60 mal 80 em(Sonderabſchnitte 12 und 13) und vier weitere Sonderabſchnitte 14 bis 17, die für den Bezug von Waren vorgeſehen ſind, die gegebenenfalls beſonders bekanntgegeben werden. Die Bewertung der einzelnen Waren iſt höher als in der alten Karte, die ja nur 90 Bezugsabſchnitte (Punke) enthält. Trotz der höheren Warenbewertung kann die werdende Mutter im Rahmen der 150 Bezugsabſchnitte der zweiten Säuglingskarte mehr Waren einkaufen als bisher. Außerdem iſt die Bezugsſcheinregelung für Bettwäsche und ettwaren für Säuglinge verbeſſert worden. Insbeſondere kann für die Schlafdecke für Säuglinge, die bisher auf Punkte der Säuglingskarte gekauft werden mußte, nunmehr auch ein Bezugsſchein erteilt werden. Die zweite Säuglingskarte wird vom 1. April 1941 ab an werdende Mütter ausgegeben, fobald dieſe den fünften Monat der Schwangerſchaft erreicht haben. Sie muß bei den Kartenſtellen von der werdenden Mutber beantragt wer⸗ den. Das Vorliegen der Schwangerſchaft iſt durch eine Beſcheinigung eines Arztes, einer Hebamme oder der Schwan⸗ gerenfürſorge bei den öffentlichen Geſundheitsämtern nach⸗ zuweiſen. Die bis zum 31. März 1941 ausgegebenen alten Säuglingskarten bleiben wie vorgeſehen gültig; ihre Bozugsmöglichkeiten bleiben unverändert. Ein Umtauſch in zweite Säuglingskarten findet nicht ſtatt. Um dadurch er⸗ ſtehende Härten für die Inhaber alter Säuglingskarten zu mildern, können vom 1. April an auch die Inhaber alter Säuglingskarten die verbeſſerte Bezugsſcheinregelung in Au⸗ ſpruch nehmen. Sie brauchen alſo insbeſondere die Schlaf⸗ decke nicht mehr gegen Punkte der Säuglingskarte zu kau⸗ fen, ſondern können im Bedarfsfalle einen Bezugſchein be⸗ antragen. Außerdem können ſie auf dle Sonderabſchnitte 6 1 je drei Mullwindeln bzw. 7,50 m- Windelmull r⸗ Werben. — Kriegsgefangenen⸗ und Zivilinterniertenſendungen mit der Luftpost. Nach Großbritannien, Nordirland, Kanada, Britiſch⸗ Indien, den übrigen britiſchen Beſitzungen in Oſtaſien, Auſtra⸗ lien, Neuſeeland, ferner nach Niederländiſch⸗Indien und neu⸗ tralen Ländern, in denen ſich deutſche Internierte befinden und ſoweit dahin Luftpoſtverbindung beſteht, 8.5 B. Süd⸗ amerika, können Brieſſendungen für deutſche Kriegsgefangene und Zivitinternierte im Ausland mit Luftpoſt befördert wer⸗ den. Die Sendungen müſſen in jedem Falle unter Vorlegung eines Ausweiſes vom Abſender am Poſtſchalter eingeliefert werden. Der Luftpoſtzuſchlag iſt dabei bar zu entrichten Weitere Gebühren entſtehen nicht, da gewöhnliche Kriegs⸗ gefangenen⸗ und Interniertenſendungen gebührenfrei beför⸗ dert werden. Es wird daran erinnert, daß auf ſolchen Brief⸗ ſendungen keinerlei Zettel uſw. aufgeklebt werden dürfen dem⸗ nach auch keine Briefmarken. So dürfen die Briefe au nicht mit Luftpoſtklebezetteln als Luftpoſtſendungen gekennzeichnet, ſondern müſſen handſchriftlich mit dem rot unterſtrichenen Ver⸗ merk„Mit Luftpoſt— par avion“ verſehen werden. Aus⸗ kunft über die Luftpoſtzuſchläge nach den einzelnen Ländern uſw. an den Poſtſchaltern. Erforſchung der Tabalgefahren Während der Kampf gegen die Alkoholgefahren auf einen A von über 50 Jahren zurückblicken kann, iſt den abakgefahren weit weniger Aufmerkſamkeit gewidmet worden. Erſt der Umbruch von 1933 brachte eine Wandlung. Das Reichsinnenminiſterium ſchuf damals die Arbeitsgemein- ſchaft für Rauſchgiftbekämpfung in Anlehnung an den Reichs⸗ ausſchuß für Volksgeſundheitsdienſt. In erfolgreicher Arbeit von wenigen Jahren konnte mit beſonderer Unterſtützung des Reichsgeſundheitsamtes der wiſſenſchaftliche Unterbau für die weilere Arbeit geſchaffen werden. Zur Zuſammenfaſſung der Arbeiten an einer Stelle wurde ſchon Anfang 1939 der Plan gefaßt, ein wiſſen⸗ ſchaftliches Inſtitut zur Erforſchung der Tabakgefah⸗ ren zu gründen. Die Zuſammenlegung der Aufgaben der Geſundheitsführer von Partei und Staat in der Porſon des Reichsgeſundheitsführers Staatsſekretär Dr. Conti und die Gründung der Reichsſtelle gegen die Alkohol⸗ und Tabak⸗ gefahren förderten dieſe Gedanken. Nach Kriegsausbruch ruhte die Planung. Im Verlauf des erſten Kriegsſahres zeigte ſich jedoch ein weiteres Anſteigen des Tabakverbrauchs. So machte ſich von Seiten der Wiſſenſchaft und der Praxis immer mehr der Wunſch bemerkhar, das Werk zu vollenden. In vorbildlicher Weiſe ſtellte ſich der Gau en der Arheil des Reichsgeſundheitsführers zur Verfügung. Die Aninerſität Jena übernahm den Plan zur Schaffung des erſt dann iſt 1. Wiſſenſchaftlichen Inſtituts zur Erforſchung der Tabak⸗ gefahren, das nunmehr anläßlich der Tagung am 5. April eröffnet werden ſoll. Der Reichsgeſundheitsführer ſelbſt wird auf der Tagung die Richtlinien für die weitere Arbeit geben. Reichsſtatthalter Gauleiter Sauckel ſpricht über die Arbeit in Thüringen, und der Rektor der Univerſität Jena, Staatsrat Profeſſor Dr. Aſtel über die Pläne des neuen Inſtituts. Einen grundlegenden Vortrag über den augenblicklichen Stand der Erforſchung der Tabakgefahren wird Profeſſor Dr. Rei- ter, der Präſident des Reichsgeſundheitsamts, halten. Wei⸗ tere Vorträge betreffen die Schädigung des weiblichen Or⸗ ganismus durch Tabak, die Schädigung der Arbeitsleiſtung und die Stellungnahme der Erzieher. a Ertrag und die vielſeitige Versoendbarkeit der Früchte Fehler gemacht, dieſe Beere zäume, Halb⸗ und Hochſtäm: 8 zu pflanzen. Das ſollte ma: keinen Fall tun, denn das Zeevenobß großer B lunkurrent gegenüber dem Kern⸗ und bſl. Man pfl ſo auch das Beeren⸗ Ibſt für ſich Var all üflanze man nie zu eng. Auch bein iht, 6 bei den Himbeeren, darf Pflanzung mi long ins Weſſer zu legen. zu beachten iſt, daß das den Boden kommt, one um⸗ Hierauf wird feſt angetreten und ein⸗ 17 1 pflanzen Wurzelwerk gerade und feſt in gebogen zu werden. geſchmemmk. Mannheimer Thesterſchau Im Nationaltheater: i Mittwoch, 2. April: Miete M 19 und 1. Sondermiete M 10 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 367 bis 369, 391 bis 392: Was ihr wollt. Luſtſpiel von W. Shakeſpeare. Anfang 18.30, Ende 21.15 Uhr. Donnerstag, 3. April: Miete D 20 und 2. Sondermiete D 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultür⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 364 bis 366: Sapph o. Trauerſpiel von Franz Grillparzer. Anfang 19, Ende nach 21.30 Uhr. Freitag, 4. April: Miete F 19 und 1. Sondermiete F 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 361 bis 363: Die Zauberin. Oper von Peter Tſchaikowſky. Anfang „18.30, Ende gegen 21.45 Uhr. 5 Samstag, 5. April: Miete H 19 und 1. Sondermiete H 10 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 86, 154 bis 156: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Anfang 18.30, Ende gegen 21.30 Uhr.— Im Neuen Theater(Roſengarten): Donnerstag, 3. April: Für die NS.„Kraft durch Freude“. Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 66, 70 bis 75, 159. 301 bis 319, 342 bis 344, 381 bis 386, 501 bis 520, 531 bis 340, 381 bis 590, 681 bis 690 Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900? Madame Butterfly. Oper von Puccini. b Anfang 19 Ende 21.15 Uhr. e Freitag, 4. April: Für die NSF. Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 7 bis 20, 28 bis 52, 87 bis 89, 291. 320, 360, Jugendgruppe Nr. 1251 bis 1550, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E Nr. 1 bis 900: Die vier Geſellen. Luſtſpiel von Vchen Huth. Anfang 19, Ende 21,15 Ahr. f Ausgabe von Seefſchen. Die nächſte Fiſchverteilung erfolgt nach der Kunden⸗ liſte und zwar am Mittwoch, 2. April ab 9 Uhr Zum Anbauf werden zugelg ſen die Kunden der Schreiber, Sechenhe:m 1 100 Goedecke, Seckenhemm 1— 100 Städt. Ernährungsamt. Verſorgung mit Kohle nfolge des am 31. März 1941 1 Ende gehenden Wirtſchaft⸗ jahres 1940/1 werden die mit Poſtkarten 3 enehmigten Brennftoſſmengen durch die eohlenhändler nur noch 5 bis einſchl. 8. April 1941 ausgeliefert. N n lüb karten ſind, werden deshalb hiermit aufgefordert, dieſe Zuſatzkarten umgehend ihrem Händler zwecks Auslleſe⸗ rung der zuſätzlich eee Brennſtoffmengen ab⸗ 7 5 Dle Kohlenhänd ö Wirt ſchaftsamt angewieſen, nach dem 5 April 1941 die Be⸗ gegen Vorlage der weißen Ausweiskarte zum Einkauf von Ser fiſchen 1 e uſtändigen Berkaufsſtelle. Ein brauner Le der⸗ Geldbeutel mit Inhalt verl gegen Belohnung. 2 Draht- und Auftagg-Mattatzon é 17 ae oren, abzugeben Macchinen aller Syſteme Freiburgerſtraße 26 1 ö Gummi- Reparaturen werden angenommen. bee d. Hoffmann. Schmittnäuse Oberkircherstraße 15. g 5 Stempel Ehestandsdarfſehen/ Ratenzah estattst. g l 5„ ratzst, Deutſches Jungvolk. Heute Mittwoch, 2. April 1941, ushalte, die im Beſitze von Zuſatz⸗ er ſind durch das Wirt⸗ lieferung der Zuſatzkarten vom Jahre 1940/41 abzu⸗ VCC 5 0 liefert werden repariert, 1. 8 59855 Ausführen 5 ä„ * 30* 0 55. 5 8 2 e Nader Doerlobungs- Marien Sind Sachen für Dich 2 3 5 vabrauebba- Derma hlungs- Marien Und steh'n herum schon 5 22 5 5 . Ieh und Jh, Vratulations- Marien noch Mannheim, den 31. März 1041. „ irtſch. 7 tant 8 Qibeine„Kleine“ heut“ Und morgen kommt es dem Verkauf!! werden angeferiigt in de: auf 4 (aechar. Bete: Drachen Verſammlungs⸗Anzeiger. Turn⸗Verein 1898 hm. Seckenheim. Umſtändehal ber findet die Turnſtunde der Schülerinnen erſt morgen Donnerstag ſtatt. 3 Parteiamtliche Mitteilungen. Zungzüge wie folgt vor dem Heim an. Jungzug 1 von 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr, Jungzug 2 von 7 Uhr treten die 33 . bis 8 Uhr., Zungzug 3 von 6.00 Uhr bis 7 Uhr, Jungzug 4a und 4b von 56, Uhr. Der neue Jahrgang tritt um 4 Uhr vor dem Heim an. Der Spielmannszug tritt um 6.00 Uhr zur Uebungsftunde vor* dem Heim an. 5 E F e 0 5 2— 27 5 12. 2 8 251.. N Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, 5 Geſchäfts berichte, Gatzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckarbeiten in gediegener Ausſtatiung. 3 8