nen Nr. 82 Reckar⸗Bote(2. Blatt) 2 Montag, 7. April 1941 bekannten Aktenfunde umſo gründlicher ſeitige Politik des Zuſammengehens mit Jugoſlaniens Schuld In der amtlichen Erklärung der Reichsregierung über Jugoflawien wird u. a. ausgeführt: „Die Schwierigkeit ſeiner Lage und die immer deut licher werdenden Anzeichen des Niederganges auf ſeinen Inſeln veranlaſſen zurzeit England zu immer verzweifel. teren Berſuchen. um noch einmal in Gurona eine Front ge- gen Deukſchland aukzurichten Das Ziel dieſes ſebton eng⸗ liſchen Berſuchos iſt der Balkan, mo criochentand hereft⸗ das Opfer diefer verbrecheriſchen Nolftit der Krieasang⸗ weikung geworden iſt und wo Enaland ent in Jugoftagwien ein williges Werkzeug für sein Riel ſieht, möglichſt den ganzen Balfan in Brand zu ſeben. 5 Im Gegenfſatz zu dieſer enoliſchen Politik iſt es von jeher-das Beſtreben Deutſchlands geweſen einen Ausgleich der Intereſſen auf dem Palon herbeienführen und damit den Palkanländern das Schickſal des Krieges zu erſparen In konſeguenter Verfoſaung dieſer friedlichen Zioſſotzung auf dem Balkan hat ſich der Führer ſeit der Machtüber⸗ nahme für eine Politik der Freundſchaft und Zuſammen⸗ arbeit auch miſ dem jugoſſawiſchen Staat eingeſezt Zur ſelben Zeit wurde durch die Politik des Duce das itaſfoniſch⸗ ingoflawiſche Verhältnis auf eine neue freundſchaktliche Baſis geſtellt und es war ein unheſtreithares Verdfonſt der Achſe daß es in dieſem Jahr auch zu einer Konſoſidie⸗ rund der Beziehungen Jugoſſawiens zu ſeinen anderen Nachbarn kommen konnte. Der weitſichtigen Politik des Führers und des damaligen fugoſlawiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Stojadinowitſch aber war es zusuſchreſben, daß Deutſchland und Jugoſlawien im Laufe dieſer Jahre zu einer engen freundſchaftlichen Zuſammenarbeit kamen die auch nur die Mßalichkeit einer ernſten Differenz zwiſchen den beiden Staaten auszuſchließen ſchien. Mit dem im Jahre 1939 erfolaten Sturz der Regierung Staiadinowifſch ſtellte ſich dann allerdinas bald heraus, daß in dieſem Staate ſtarke Kräfte am Werk waren, die es ſich zum Ziele geſetzt hatten, den Wega des Ausgleichs und der Freund⸗ ſchaft mit Deutſchland zu verlaſſen und zu der früheren Außenpolitik Jugoſlawiens das heißt der Gegnerſchaft ge⸗ genüber Deutſchland zurückzukehren Aeberraſchende Enthüllungen Während dieſe Beſtrebungen zunächſt noch unklar zu Tage traten, ſollte nach Ausbruch des Krieges Deutichland bei Durchſicht der in La Charite in Frankreich gemachten hierüber aufae⸗ klärt werden. Dieſe Geheimakten des franzöſiſchen General⸗ ſtabs, die nunmehr der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden, beweiſen, daß Jugoflawien bereits vor Kriegs⸗ ausbruch, das heißt alſo ſeit dem Sommer 1939, eine ein⸗ England und Frankreich, das heißt alſo eine eindeutige gegen Deutſch⸗ land gerichtete Politik betrieben hat. Sie beweiſen zuſam⸗ mengefaßt Folgendes 1. Als Frankreich im Sommer 1939, alſo ſchon vor Kriegsausbruch, die Aufſtellung eines franzöſiſchen Expe⸗ ditionskorps in der Levante plant, kritt es ſogleich mit dem jugoflawiſchen Generalſtab in Kontakt. Die erſte vorberei⸗ lende Unterredung zwiſchen dem franzöſiſchen Geſandten in Belgrad und dem ſugoſlawiſchen Generalſtab über das von Frankreich geplante Saloniki⸗Ankernehmen findel am 19. Auguſt 1939 ſtatt.. 2. Im November 1939 wurden auf Wunſch der jugo⸗ flawiſchen Regierung und des Generalſtabes die Berbin⸗ dungen durch Entſendung einer beſonderen militäriſchen Miſſion nach Frankreich und die Kommandierung eines Offiziers aus dem Stabe General Gamelins nach Belgrad enger geſtaltet. 5 3. In den erſten Kriegsmonaten ſteht. wie aus den ge⸗ fundenen Akten einwandfrei hervorgeht, die Haltung Ju⸗ goflawiens unker dem Zeichen einer möglichſt umfangrei⸗ chen Unterſtützung der Transporte für England und Frank. reich und ferner im Zeichen eines regen Nachrichtenaus⸗ kauſches mit dieſen Mächten, wenn auch der Schein der Neufralität gewahrt wird. 4. Am 1. April 1940 haf der franzöſiſche Geſandte in Belgrad eine Unterredung mit dem kiriegsminiſter Neditſch über die Aufnahme von militäriſchen Beſprechungen. Ju⸗ goflawien entſendet einen beſonders verkrauenswürdigen Verbindungsoffizier in das Haupfquartier des Oberkom⸗ mandierenden der franzöſiſchen Expeditions⸗Armee in der Levante. Das Saloniki-⸗Anternehmen iſt damit der jugo⸗ flawiſchen Förderung ſicher. 5. Noch nach dem Juſammenbruch Frankreichs ver⸗ ſichern am 11. Juni 1940 die maßgebenden ſugoflawiſchen Stellen dem franzöſiſchen Geſandten in Belgrad, daß, wenn das Blatt für Frankreich ſich wieder wenden ſollte, Jugo⸗ flawien gewillt ſei, ſofork an ſeine Seite zu krelen! Die Dokumenke ſprechen eine deutliche Sprache: wäh⸗ rend ſeit Ausbruch des Krieges das ganze Beſtreben Deulſchſands auf eine Lokaliſierung des Krieges gerichtet iſt und Deutſchland alles kut, um dem Balkan die Schrecken ſeizk Jugoflawien zwar nach des Kriege erſnaren. ö es ges zu e 45 mif Deufſchland außen die Politik der Juſammenarbeit fort, ſtellt ſich aber insgebeim zu dieſer Zeit bereits ein. i deutig auf die Seite der Feinde deutſchlands. Deutiſchlands Geduld Trotz Kenntnis dieſer Vorgänge und in der Hoffnung, die jugoſlawiſche Politik auf den Weg der Vernunft, näm⸗ lich den der Verſtändigung mit der Achſe zurückzuführen, hat Deutſchland mit einer Großhabiche und 8 die wohl kaum ihresgleichen kennt, die Politik der Verſtän⸗ digung mit Jugoflawien fortgeſetzt. Immer wieder wur⸗ den von Seiten Deutſchlands und Italiens Verſuche unter⸗ nommen, die jugoflawiſche ad von der Zweckmäßig⸗ keit einer dauernden Verſtän 1 mmene mit den Achſenmächten zu überzeugen. Dieſe Politik gipfelte 1. der Einladung Jug oflawiens zur igung und Zusammenarbeit Beteiligung am Dreimächtepakt. Noch einmal ſchien es, als ob die Vernunft ſiegen würde und die verantwortlichen jugoſlawiſchen Staatsmänner die wah⸗ ven Ae Nie Landes erkannt hätten. So kam es nach längeren Verhandlunge. 9 5 in 92 Dreimüchte akt in Wien. Der Inhalt der Wiener Abmachung war folgender 5 5 Die Anerkennung der Souveräni⸗ am 25. März zum Eintritt Jugo⸗ Erſtens: 5 8 a Integrität des fugoflawiſchen Staates ſeitens der Partner des Dreimächtepaktes. 5 5 Zweitens: Die Zuſicherung der Achſenmächte, daß ein ö oder Durchtransport von Truppen ſowie irgendeine militäriſche Hilfeleiſtung während dieſes Krieges von Juaoſlawien nicht verlanat werden würde. Dürchmarſch 8 7 ſtaates, Drittens: Die Zuſicherung, daß im Rahmen der Neu⸗ ordnung Europas Jugoſlawien einen Ausgang zum Aegäiſchen Meer erhalten würde, der auf befonderen Wunſch der jugoflawiſchen Regierung in territorialer Hinſicht die jugoſlawiſche Souveränität in Stadt und Hafen Salo⸗ niki umfaſſen ſollte. Gegenüber dieſen weitgehenden Zuſicherungen hatte der jug oflawiſche Staat ſich zu nichts anderem zu verpflichten, als zu einer loyalen Mikarbeit mit den europäiſchen Mäch⸗ ten an dem Neuaufbau unſeres Kontinents. Denn, das muß hier feſtgeſtellt werden, für Deutſchland und Italien war bei der Einladung Jugoſlawiens zum Eintritt in den Dreimächte⸗ pakt der Wunſch maßgebend, den jugoſlawiſchen Staat— und zwar in deſſen ureigenſten Intereſſe— für die loyale Zuſammenarbeit mit den anderen europäiſchen Mäch⸗ ten gegen jede weitere Kriegsausweitung zu gewinnen und ihm gleichzeitig ſeinen endgültigen Platz im Rahmen der Neuordnung Europas zu ſichern. Auf dieſe geſchichtliche einmalige Chance, di einem Staate geboten wurde, der ſeine Exiſtenz ausſchließ⸗ lich dem Verſailler Syſtem und deſſen Mißachtung des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker verdankte, hat eine Clique von Verſchwörern in Belgrad nunmehr eine Antwort erleilt, die ebenſo dumm wie verbrecheriſch bezeich⸗ net werden muß. Die Maske gefallen! Mit der Machtergreifung dieſer Verſchwörerclique aber hat Belgrad nunmehr die Maske endgültig fallen laſſen. Vor einigen Tagen hat mit einem Schlage in ganz Jugoſlawien ein unerhörter Terror gegen alle Angehörigen der Achſen⸗ mächte und der ihnen berbündeten Staaten eingeſetzt. Der Führer wurde geſchmäht, der deutſche Geſandte wurde öffent⸗ lich beleidigt, dem italieniſchen Geſandten wurde von General Stmovitſch unverhohlen mit Krieg gedroht, ein Offi⸗ zier der deutſchen Geſandtſchaft wurde beſchimpft und miß⸗ handelt, deutſche Einrichtungen wurden zerſtört und geplün⸗ dert, und in den letzten Tagen hat die Drangſalierung alles Deutſchen einen Amfang angenommen, der die Erinnerung an die ſchlimmſte Zeit der Deutſchenverfolgung in Polen wachruft. Auch die wahre Richtung der jugoſlawiſchen Außenpolitik trat nun offen zu Tage. Wenn heute von den Machthabern in Belgrad die Einladung an Jugoflawien zum Eintritt in den Dreimächtepakt, d. h. alſo die Aufforderung zur loyalen Zuſammenarbeit innerhalb der europäiſchen Völ⸗ berfamilie, als ein gegen die jugoſlawiſche Ehre verſtoßender Akt hingeſtellt wird, ſo zeigt dies die wirkliche Einſtellung der heute beſtimmenden Kräfte in dieſem Lande, die eben keine Befriedung wünſchen, ſondern die glauben, nur durch Aufrechterhaltung von Unruhen und Zwietracht ihre egoiſti⸗ ſchen Ziele verfolgen zu können. Die Handlungen der der⸗ zeitigen Machthaber ſind demnach auch völlig eindeutig: 1. wurde die Mobiliſierung der ganzen jugoſla⸗ wiſchen Armee angeordnet, a 2. ſind engliſche Generalſtabsoffiziere in den letzten Tagen als Verbindungsmänner zur jugoflawiſchen Armee in Belgrad eingetroffen, 3. wurde durch Entſendung jugoſlawiſcher Generalſtabs⸗ offiziere nach Griechenland mit den in Griechenland operierenden engliſchen Streitkräften und der griechiſchen Armee Verbindung hergeſtellt, und 4. ſind in den letzten Tagen die unwiderleglichen Be⸗ weiſe in die. der Reichsregierung gelangt, daß die jugoflawiſche Regierung in der Pekſon des Generals Simo⸗ vitſch ſich an England and Amerika zwecks Unterſtützung, Waffen und Krediten in dem kommenden Kampfe gegen Deutſchland gewandt hat. g Jugoſlawien hat alfo endgültig beſchloſſen, mit den Fein⸗ den Deutſchlands gemeinſame Sache zu machen und feine Armee und ſein Land England als Aufmarſchgebiet gegen Deutſchland zur Verfügung zu ſtellen. Der Brief des heutigen, in den Händen der Belgrader Generalſtabselique befindlichen Königs, der nach Eng⸗ land ſchrieb,„er warte nur noch auf den Tag, an dem Ju⸗ 8 ſich gegen die Nazis entſcheiden werde, damit er endlich ſeine Armee übernehmen könne“, und die Antwort britiſcher Staatsmänner mit Premierminiſter Churchill an der Spitze, die die Thronbeſteigung dieſes Könias als die endgültige Heiegung Jugoſlawiens auf Seiten Englands feierten, ſind hierfür nur noch eine letzte Beſtätigung. Die Reichsregierung iſt nicht gewillt, einer verbrecheriſchen Clique in Belgrad länger zuzuſehen und zu dulden, daß Jugoflawien zum Tummelplatz einer kontinentfremden urzeit in Griechenland der Fall iſt, Sie hat daher den deut⸗ ſchen Truppen nunmehr den Befehl erteilt, die Ruhe und Sicherheit auch in dieſem Teil Europas mit allen mwilitäri⸗ ſchen Machtmitteln des Reiches wiederherzuſtellen. Aus Jugoflawiens Vergangenheit „Die Friedensdiktate von 1919 unterwarfen das kroati⸗ 5 les weniſche Volkstum der Herrſchaft der Serben; mite ſtarken deutſchen ungariſchen und bulgariſchen Volksgruppenteilen ausgeſtattet, rechnete ſich das neue Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zu den„ Aus dem Staat, der Europa in Brand geſetzt hatte, war ein unentwegter Anhänger des Status quo und ein treuer Trabant der engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Politik geworden. Willig ordnete ſich Jugoflawien in die Kleine Entente ein. um ſein Teil zur Niederhaltung der 1919 beraubten und gedemütigzen Staaten beizutragen. 55 den Jahren der deutſchen Ohnmacht kann die antideutſche olftik Frankreichs und Englands bei allen internationalen Konferenzen auf die ſichere Stimme des ſerbiſchen Verkre⸗ ters rechnen. Beſonders in der Genfer Inſtitution hat ſich Belgrad in der Rolle des hochgerüſteten Kriegsgewinnler⸗ efallen. Noch während der Genfer Abrüſtungskonfe⸗ renz haben die jugoflawiſchen Außenminiſter Marinkowitſch und Jeftitſch— letzterer heute wieder Mitalied der Staats⸗ ſtreich⸗Regierung— mit beſonderem Eſfer die franzöſiſchen Forderungen vertreten: Verewigung der Wehrloſigkeit der abgerüſteten Mächte Verweigerung jeder allgemeinen Rü⸗ angehkerabez ung Schaffung einer Völkerbundsarmee zur Durchführung eines rigoroſen Sanktionsſyſtems. Auch der Machtanſtieg des nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Reiches veranlaßte Belgrad zunächſt nicht zu einer Aenderung ſeiner 155 Grunde Deutſchland gegenüber feindlichen Geſamthal⸗ kung. 5 5 l Verfolgungen des Deutſchtum Mit dieſer einſeitigen Orientierung der Außenpolitik Jugoſlawiens ging eine unerbittlche Unterdrückung und Ver⸗ ſolgung ſeit Igorhunderken 1 Staat anſäſſigen Deutſchtums Hand in Hand. D fühlten ſich als Herrenvolk un de 8 eigenſtändige Kultur. Unter dieſer Willkürherrſchaft hatten Kroaten und andere Volksgruppen in gleicher Weiſe zu lei⸗ den. Unmittelbar nach dem Zerfall der öſterreichiſchen Monarchie hatten Banden die ganze Südſteiermark Landes verwielen. dieſem Treiben ritiſchen Söldnertruppe wird, wie dies dinowitſch eine ebenſo verſtändnisvolle, wie tatkräftige Un⸗ zielten Erfolgs erwieſen war. im neuen Großſerbiſchen 50 Die Serben unterdrückten ſede and re beſetzt. Sofort begann in dieſem Gebiet ein blutiger Ter ⸗ weitere Tauſende wichen dem unerträglichen Druck. Als Ende Januar 1919 eine amerikaniſche Abordnung unter Führung des ſpäteren Präſidenten Coolidge dieſe Gebleke bereiſte und ſich die Bevölkerung der Stadt Marburg in einer Verſammlung auf dem Marktplatz zu ihrem Deutſch⸗ tum bekennen wollte, feuerten die Serben blindlings in die unbewaffnete Menge und töteten und verletzten viele Män⸗ ner, Frauen und Kinder. Nach der endgültigen Grenzfeſt⸗ ſetzung trat in den den Serben zurückgeſprochenen Gebieten an die Stelle der blutigen Unterdrückung die n Entrechtung und Knebelung der Deutſchen Volks⸗ gruppe. Die Behörden ließen den fllegalen Terrorakten freien Lauf. N Bauern wurden von bewaffneten ſer⸗ biſchen Kriegsteilnehmern auf ihren Aeckern angeſchoſ⸗ en und von ihrem Beſitztum verjagt, Ueberfälle auf deutſche Veranſtaltungen organiſiert, deutſche Volksgruppen⸗ führer halbtot geſchlagen Schriftleitungen volksdeutſcher Zeitungen mit Bomben bedroht und zahlloſe andere Will⸗ kürakte verübt. Nach der nationalſozialiſtiſchen Erhebung im Deutſchen Reich wurde der Druck auf die deutſche Volks⸗ gruppe in Jugoſlawien womöglich noch verſtärkt. Ende No⸗ vember 1933 mußte das Deutſche Konſulat in Agram über eine neue Verfolgungswelle gegen das Deutſchtum in Süd⸗ ſteiermark berichten. N Die Verſtändigungsverſuche bes Führers Trotz der äußerſt unbefriedigenden Lage der ſerbiſchen Innen⸗ und Außenpolitik hat der Führer bald nach der Machtergreifung den Verſuch unternommen, die Beziehun⸗ gen zu dieſem Staate auf eine neue Grundlage zu ſtellen. Der zweckmäßigſte Anſatzpunkt hierfür ſchien auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet zu liegen. Durch Abſchluß eines großzügigen Handelsvertrages am 1. Mai 1934, in dem Vorzugspreiſe für die jugoflawiſchen Agrarprodukte vorge⸗ ſehen war, hat Deutſchland die entſcheidende Hilfe zur Behe⸗ bung der ſeit Jahren in Jugoflawien beſtehenden Agrarkriſe. geleiſtet und die Möglichkeit zu einer Entſchuldung des vor dem Ruin ſtehenden jugoſlawiſchen Bauerntums geſchaffen. Hiermit beginnt eine Entwicklung, die dazu führt, daß Deutſchland als Abnehmer von mehr als der Hälfte aller Produkte zum wichtigſten Abſatzgeblet Jugoflawiens wird. Jugoſlawien erhält in Deutſchland einen großen kriſenfeſten Prei für ſeine landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zu guten reiſen. 5 Unabläſſig hat Deutſchland daran gearbeitet, die ſo in Wirtſchaftsfragen begonnene Zuſammenarbeit durch die Ver⸗ tiefung der rein menſchlichen Beziehungen von Volk zu Volk auch kulturell zu unterbauen, um ſo eine Brücke Fu ſchlagen über alte Feindſchaften und Gegenſätze hinweg. So war die Grundlage geſchaffen, auf der ein Ausbau der politiſchen Beziehungen einſetzen konnte. Die wiederhol⸗ ten Beſuche des Reichsmarſchalls Göring in Belgrad in den Jahren 1934 und 1935 bildeten den Ausgangspunkt einer Jielbewußten Verſtändigungspolitik. Im Juni 1937 entſandte der Führer Herrn von Neurath nach Belgrad. Im Januar 1938 folgte Stojadino witſch einer Einladung des Führers nach Berlin. In den einge⸗ henden Beſprechungen, die bei dieſer Gelegenheit ſtattfanden, legte der Führer ſeine Gedanken über eine Konſolidierung des Balkans dar, wobei er von der Vorausſetzung der Mit⸗ arbeit eines freundſchaftlichen und politiſch ſtarken ſugofla⸗ wiſchen Staates ausging. Stojadinowitſch ſeinerſeits nahm dieſe Ausführungen mit Zuſtimmung und Befriedigung auf. Niemals und unter keinen Umſtänden, erklärte er, werde Jugoſlawien in einen antideutſchen Pakt oder irgendeine antideutſche Kombination eintreten. Dieſe freundſchaftlichen Beziehungen erfuhren auch keine Veränderung, als zwei Mo⸗ nate ſpäter Deutſchland und Jugoſlawien durch die Vereini⸗ gung Oeſterreichs mit dem Reich unmittelbare Nach⸗ barn wurden Stojadinowitſch wies ſofokt alle zuſtändigen Behörden an, eine regelmäßige Zuſammenarbeit mit den deutſchen Grenzbehörden im Geiſte der deutſch⸗ſugoflawiſchen Freundſchaft aufzunehmen, und amtlicherſeits wurde wieder⸗ holt verſichert, daß in Zukunft nur noch eine Politik der Freundſchaft mit dem neuen mächtigen Nachbarn in Frage komme 5 Nach dieſer beruhigenden Erklarung über die Sicherheit der deutſch⸗fugoflawiſchen Grenze blieb für Jugoſlawien als Hauptſorge noch die offene Frage der Grenze gegen⸗ über Staaten, auf deren Köſten es ſich 1919 vergrößert hatte— in erſter Linie gegenüber Ungarn. Schon bei dem Beſuch des Miniſterpräſidenten Stojadinowitſch in Berlin im Januar 1938 war dieſe Frage angeſchnitten worden, und der Führer hatte ſich bereit erklärt, bei der Herbeiführung eines Ausgleichs der ungariſch⸗ſerbiſchen Gegenſätze die Ver⸗ mittlung zu übernehmen. Tatſächlich trat auch unter deutſcher Mitwirkung allmählich eine Entſpannung zwiſchen Jugoſla⸗ wien und Ungarn ein, die dann ſchließlich im Dezember 1940 zum Abſchluß eines Freundſchaftspaktes führte. Auch die Be⸗ ziehungen Jugoflawiens zu Ftaljien und Bul garien erfuhren in der Zeit der deutſch⸗jugoſlawiſchen Verſtändi⸗ gungsbeſtrebungen eine weſentliche Beſſerung, ſo daß die Belgrader Regierung durchaus poſitive und beachtliche Er⸗ folge ihrer Politik kuchen konnte. Gleichzeitig war hiermit ein bedeutender Fortſchritt in der von Deutſchland und Ita⸗ lien 1 Befriedigung des Südoſtraumes erzielt..„„ Dieſe glücklichen Ergebniſſe waren der Erfolg der vom Führer eingeleiteten Verſtändigungspolitik, die bei Stoja⸗ terſtützung gefunden hat. Anfang Februar 1939 wurde Stofadinowitſch geſtürzt. Die Erklärungen über die Außenpolitik, die bei dem Regierungswechſel abaegeben wurden, klangen zwar Deutſchland gegenüber durchaus freundlich und ſtellten die unveränderte Fortführung der Freundſchaftspolitik in Ausſicht, doch fehlte fortan“ die ſtarke Perſön lichkeit, die in der Lage war, dieſe Politik auch gegenüber allen divergierenden Strömungen der innerpolitiſchen Parteikonſtellation durchzuführen. Immer⸗ hin trat in den offiziellen Beziehungen keine Aende⸗ rung ein, und Deutſchland konnte ſeine Bemühungen um eine weitere Vertiefung der Beziehungen zu Jugo⸗ llawien mit allem Nachdruck fortſetzen. Ein nach auße⸗ ſichtbares Zeichen des guten Verhaltens zwiſchen Deutſch⸗ land und Jugoſlawien bildete der Staatsbeſuch 5 Prinzregenten Paul im Juni 1939 in Berlin. A gemeinſame Linie ergab ſich in den Berliner Beſprech gen der unerſchütterliche Wille, guf dem eingeſchlagenen Wege fortzufahren, deſſen Richtigkeit durch die bereits In der Einkreiſungsft ont 1 . ert. tärk Efifffluß gewinfeft konnten. Der auf me umrrerung Deutſchlands gerichteten Polit die ſeſt dem Frühfahr 1939 unter engliſcher Führung von den Alliierten betrtehen wurde, iſt unter dieſen Umſtänden— wie aus den in Frank⸗ reich aufgefundenen Akten des franzöſtſchen Generalſtabes hervorgeht— von Anfang an auch mit Jugoslawien als einem wichtigen Eckpfeiler der ſüdlichen Front- gerechnet worden. Auf Wunſch der jugoſlawiſchen Regierung und des Ge⸗ neralſtabes werden die Verbindungen durch Entſendung einer beſonderen militäriſchen Miſſion nach Frankreich und die Kommandierung eines Offiziers aus dem Stabe General Gamelin's nach Belgrad enger geſtaltet. Gleichzeitig ſtellt ſich die jugoſlawiſche nee die nach außen gefliſ⸗ ſentlich den Schein der Reukralfität zu wahren ſucht. insgeheim mit ihrem Generalſtab den Alliierten zur Verfügung um deren militäriſchen Intereſſen nach Möglich⸗ keit Vorſchub zu leiſten. Alle Transporte von Kriegsmaterigl, die die Alliierten für Polen be⸗ ſtimmt haben, werden durchgelaſſen. Transporte, die von Deutſchland ausgehen für Deutſchland beſtimmt ſind oder irgendwie deutſchen Intereſſen dienen könnten werden angehalten, verzögert, ja ſogar nach Häfen umgeleitet, wo ſie von den Alliierten nutzbar gemacht werden können. Des weiteren ſetzt, wie die Telegramme des franzöſiſchen Mili⸗ tärattachees erkennen laſſen, ein reger Nachrichten⸗ austauſch zwiſchen den Alliierten und den militäriſchen Stellen Jugoſlawiens ein, und auch die Nachrichten über die Lage in Deutſchland, die von den politiſchen Stellen weiter⸗ . werden zeigen mit aller Deutlichkeit, wie weit ſich die jugoſlawiſche Regierung innerlich bereits von der Neu⸗ tralität entfernt hat. Als im Frühjahr 1940 die Balkanpläne der Alliier⸗ ten in den Vordergrund treten, werden die Bemühungen verſtärkt um zunächſt immer noch unter Wahrung der äußeren Neutralität Jugoſlawiens, ſeine militäriſche Mitwirkung ſicherzuſtellen. Am 16. April hat der franzö⸗ iſche Geſandte in Belgrad im Einvernehmen mit dem rinzregenten eine Unterredung mit dem Kriegsminiſter Neditſch, in der darüber verhandelt wird, in welcher Weiſe 155 eneralſtabsbeſprechungen erneut aufgenommen werden önnen. 5 1 85 0 Mit Rückſicht auf die beſondere Bedeutung der Luftwaffe wird jetzt in erſter Linſe eine Prüfung der Flugplätze vor⸗ eſehen und dabei, um das Geheimnis zu wahren. verein⸗ art, daß die beteiligten Offiziere nur in Zivil auftreſen dürfen. Gleichzeitig ſagt der jugoflawiſche Krieasminiſter zu, daß ein Offizier, der das beſondere Vertrauen der mili⸗ täriſchen Führung genießt, als Verbindungsoffizier zu dem 155 des interalliierten Expoditionskorps, General Wey⸗ gand, entſandt werden ſoll,. Hiermit war die Entſcheidung Jugoflawiens gefallen, und der Uebergang des Königreichs in das Lager der Alliierten vollzogen. Nur die Aufgabe des Saloniki⸗Unternehmens und der überraſchend ſchnelle Zuſammenbruch Frankreichs unmittelbar darauf, haben gewiſſe Entſcheidungen nicht zur Auswirkung kommen laſſen. Doch verſicherten noch am 11. Juni politiſche und militäriſche Stellen dem franzöſiſchen Geſandten, daß, wenn das Blatt für Frankreich ſich wieder wenden würde, Jug oflawien gewillt ſei, ſofort an ſeine Seite zu treten. Der Beitritt zum Dreimächtepakt Dieſer Tatbeſtand war der deutſchen Regierung bekannt, als ſie im Herbſt 1940 dazu ſchritt, die Staaten des Süd⸗ oſtens Europas zum Beitritt in den Dreimächtepakt ein⸗ zuladen. Sie begnügte ſich nicht mit dem Beitritt der der Neuordnung von vornherein freundlich zugewandten Mächte Ungarn, Rumänien, Slowakei und Bulgarien, ſie bot auch dem bisher abſeitsſtehenden Jugoſlawien den Beitritt an. Unter dem Einfluß der von Großbritannien an⸗ gewandten Druckmittel, die in drohend gehaltenen diploma⸗ tiſchen Noten und Demarchen wie in einer vor keiner Lüge zurückſchreckenden Bearbeitung der öffentlichen Meinung be⸗ ſtanden, hatte die damalige jugoſlawiſche Regierung lange gezögert, den entſcheidenden Schritt zu tun. Der Entſchluß der jugoſlawiſchen Regierung, trotz des engliſchen Druckes am 25. März in Wien das Beitrittsprotokoll zu unterzeichnen, iſt weſentlich dadurch erleichtert worden, daß Deutſchland be⸗ reit war, den aus der geographiſchen Lage Jugoflawiens ſich ergebenden Sonderwünſchen weitgehend Rechnung zu tragen. Beſonders mag aber auch auf jugoſlawiſcher Seite die Hoffnung ausgeſprochen haben, aus dem zu erwartenden Zuſammenbruch des griechiſchen Staates ge⸗ ſfletsmäßig Nutzen ziehen zu können. Die Hoffnung, mit dem Vertragsabſchluß zu einer Klärung der jugoflawiſchen Haltung und damit zu einer endgültigen Befriedung des Bal⸗ kans zu gelangen, ſollte ſich n' erfüllen. i Zwieſpältig bis zuletzt Die Politik der ſugoſlawiſchen Regierung, die ſich zu der Reiſe nach Wien entſchloſſen hatte, war— vlelleicht unter 8 dem Einfluß der ſtärker und ſtärker vordringenden putſchi⸗ ſtiſchen Militärkreiſe— bis zuletzt ſchwankend und zwieſpältig. Das Ninglein Fprang entæubei.. 5 21) Blitzeweiß und blank liegt der Fluß da. Die Pferde dampfen, ihnen iſt warm geworden. Ach, was ſich da alles ſio am Ufer herumtummelt. Seit vor etwa fünfzig Jahren der Herr Klopſtock, deſſen Dichtungen die Jugend noch immer ſo leidenſchaftlich begeiſtern, das Schlittſchuhlaufen erſt richtig bekannt gemacht hat, haben ſelbſt kleine Dreikäſehochs ſchon hier und da ihre Holzſchienen angeſchnallt, und die ängſt⸗ lichen Mütter ſchreien am Ufer Weh und Ach. 5 hui, ſauſt der Schlitten! Ein paar Läufer ſteuern gleich darauf zu und ſchwingen ſich auf die Kufen oder halten ſich hinten feſt, mühſam die Balance bewahrend. Gret lacht Roman um Alt-Heidelberg von Paul Hain herausgekommen und empfindet doppelt die Fröhlichkeit dieſes ausgelaſſenen Treibens. 5 a die machen mir noch die Gäule ſcheu!“ dreht ſich Prack lachend um und zieht an der Leine.„Herrſchaften, Herr⸗ sc. 8 Er muß weiter in die Flußmitte lenken, um die allzu Luſtigen loszuwerden. Wirklich, die Pferde ſind ordentlich herum. Und kleine Hoſenmätze. die kaum ſtehen können, torkeln ihnen beinahe zwiſchen die Hufe. 8 8 ihnen der Schlitten gegen die Hinterhand.“ Das iſt ja ein ihnen zu. Sie iſt ſo lange nicht aus dem Mühlengrund aufgeregt geworden. Noch immer ſchwärmen Läufer um ſie „Ho— holla— hel“ ſchnaizt Prack und läßt die Peitſche nalen. Da greifen die Pferdehufe fünter au Taft gert] enmiger Entfernung der Schiſtten— das zweite Pierd? — Gleiten und Gleiten— o du lieber Gott! Gret lacht und! nkt den Zurückbleibenden noch zu. Sie iſt dabei halb aufs Wenige Tage zuvor hatte ſie britiſchen Einfinterungen nam⸗ gegeben und den früheren Miniſterpräſidenten Stoſadinſwitſch den Exponenten der deutſch⸗jugoflawiſchen Verſtändigungs⸗ politik, nach Griechenland ausgewieſen und engliſchen Hän⸗ den ausgeliefert. Jetzt kam die verderbenbeingende britiſche Propaganda zu ihrer vollen Auswirkung. a Kurz vor der Unterzeichnung des Protokolls in Wien hatte die britiſche Regierung in Belgrad eine Note übergeben laſſen, in der geſagt war, ſie hätte mit Mißfallen von dem Beſchluß der Unterzeichnung des Abkommens durch Jugoſlawien Kenntnis genommen. Unmittelbar nach der Un⸗ terzeichnung hatte der britiſche Staatsſekretär für Indien, Amery, in einer Rede, die in ſerbiſcher Sprache durch den Rundfunk verbreitet wurde, einen beredten Appell zum Widerſtand an Jugoſlawien gerichtet. Die Unterzeichnung des Dreimächtepaktes ſei als Verrat anzuſehen, doch ſei es noch nicht zu ſpät für Jugoſlawien, auf den rechten Weg zurückzufinden. Auch die offiziöſe Reuteragentur begleitete die Unterzeichnung des Paktes mit einer eindringlichen Warnung vo den bedenklichen Folgen der Zugehörigkeit zu dem deut⸗ ſchen Paktſyſtem. Aehnliche britiſche Preſſeſtimmen wurden durch den britiſchen Rundfunk in ſerbiſcher Sprache verbreitet. Mit dieſer Verhetzung ging die Tätigkeit des briti⸗ ſchen Geheimdienſtes in Belgrad Hand in Hand, So kam es dazu, daß alsbald nach der Rückkehr der Unter⸗ händler aus Wien ein unreifer Knabe in verfaſſungswidriger Weiſe von einer Gruppe kriegshet⸗ zeriſcher Militärs als Schein⸗König an die Macht ge⸗ bracht wurde. Gleichzeitig wurden die Regenten gezwungen, ihre Aemter niederzulegen, der Prinzregent mußte fluchtartig Land verlaſſen, und der Miniſterpräſident wie der Außen⸗ miniſter wurden verhaftet. In einer Proklamation erklärte de König, die Mitglieder des Regentſchaftsrates ſeien ſich über ihren Irrtum klar und hätten deshalb abgedankt. Mit dieſen Worten war der Politik der Zuſammen⸗ arbeit und der Befriedung zwiſchen den Achſenmächten und. Jugoſlawien bereits das Urteil geſprochen. 0 Die Haltung, die die jugoſlawiſche Regierung und das ſerbiſche Volk ſeit dem 27. März Deutſchland und allen Deutſchen gegenüber eingenommen haben, zeigt, daß die ausländiſchen Kommentare mit ihrer Interpretation der Dinge recht hatten. Die erſte Maßnahme der fugoflawiſchen Regierung war die Verkündung der Generalmobilmachung, ein deutliches Zeichen fur den Angriffsgeiſt der nunmehr herrſchenden ſerbiſchen Militärclique. Ebenſo wie die poli⸗ tiſche Wandlung in Jugoflawien eindeutig gegen den Drei⸗ mächtepakt gerichtet war, konnte auch die Generalmovili⸗ ſierung nur als Kampfanſage an die Achſen⸗ mächte aufgefaßt werden. Daß die Politik der Staats⸗ ſtreichregierung in gewiſſen Teilen der Bevölkerung vollen Widerhall fand, davon legt die Reihe der Ueberfälle und Ausſchreitungen ein beredtes Zeugnis ab, die dem Staatsſtreich gefolgt ſind und die ſich bis heute in ihren Ausmaßen dauernd geſteigert haben. Schon iſt der Ruf nach einem zweiten Bromberger Blutbad laut geworden. Die Volksdeutſchen des Banats und Sloweniens verſuchen, dieſer Hölle durch die Flucht zu entgehen. Ein nicht enden⸗ wollender Strom von deutſchen Flüchtlingen hat eingeſezzt. Angeſichts der Ausſchreitungen, denen die Behörden nicht ein Ende bereiten wollen oder können, ſah ſich die deutſche Regierung genötigt, ihre Reichsangehörigen auf⸗ zufordern, das Gebiet von Jugoflawien zu verlaſſen, um ſich nicht weiteren Gefahren auszuſetzen. Wer die Berank⸗ wortung für dieſe folgenſchwere Entwicklung krägt, liegt auf der Hand. Oeſtliches Mittelmeer Operationsgebiet DNB. Berlin, 6. April. Amtlich wird bekanntgegeben: Auf Grund der militäriſchen Aktion in Griechenland iſt mit Operationen im öſtlichen Mittelmeer und in der Aegäis zu rechnen, die ein ungefährdetes Befahren dieſes damit zum Operationsgebiet gewordenen Seegebietes durch Handels⸗ ſchiffe ausſchließen. Jedes Schiff, das dieſes Gebiet befährt, ſetzt ſich der Vernichtung durch Minen und andere Kriegs⸗ mittel aus. Die deutſche Regierung warnt daher dringend vor dem Befahren des gefährdeten Gebietes, das ſich an die öſtliche Grenze des von der italieniſchen Regierung in ihrer Erklärung vom 4 Februar 1941 bezeichneten Seegebiete anſchließt und das geſamte öſtliche Mittelmeer einſchließ⸗ lich der Aegäis bis zur Küſte bezw. zur Grenze der türki⸗ ſchen Hoheitsgewäſſer umfaßt. DNB. Berlin, 6. April. Der Reichsführer/ und Chef der deutſchen Polizei teilt mit:„Mit ſofortiger Wirkung werden öffentliche Tanzluſtbarkeiten verboten. Erteilte Tanzerlaubniſſe ſind ſofort zurückzuziehen, neue nicht zu er⸗ teilen.“ f i Oh— wie ſchnell die Fahrt geht, denkt ſie, wir kommen ja faſt in die Strommitte. Sie ſinkt wieder auf den Platz, will Prack etwas zurufen— aber ſie kommt nicht mehr dazu. Der iſt ſchon vom Sitz aufgeſprungen. Denn eben ſtrauchelt eines der Pferde, die gebogenen porderen Kufen ſind ihm nun wirklich von dem allzu heftigen Schwung gegen die Knöchel geſtoßen. Es will zur Seite ſpringen— rutſcht aus— langhin treibt der mächtige Pferdekörper über das Eis. Das andre Pferd ſteigt vornauf— Prack zieht wie raſend an der Leine. Aber der Schlitten gleitet noch immer wie von ſchlimmer Geiſterhand geſchleudert. 8 Die Deichſel bricht berſtend in der Mitte auseinander. Der Zügel reißt— die Trenſe reißt— wie ein Kreiſel dreht ſich der Schlitten blitzſchnell ein paarmal um ſich. Ein ſpitzer, geller Schrei. f. 8 Krachen im Eis— Splittern— Prack hält ſich, nach vorn kaumelnd, an den Kufen feſt, ein ausſchlagender Huf ſtreift ſeine Schulter— und während er noch den ſt' henden Schmerz fühlt und denkt: Gott ſei Dank, es noch ſchli zor ſein können, hört er noch einmal eine rei— es iſt ihm, als ſauſe ein Körper über ihn hinweg— klatſchte . gegen das Eis— und dann iſt nur brechendes, ſtanpfendes, brauſendes Geräuſch in ſeinen Ohren, und er preßt die Augen zu und er liegt ſtill.— e Aber da hat er ſie ſchon wieder offen. Die Schulter brennt. Aber nicht das iſt es, was ihn ſo ſchnell aus der Be⸗ täubung herausreißt. Die Gret— Herrgott! 5. Er rafft ſich auf. Kniſtern und Knacken um ihn. Die Knie zittern ihm— aber er ſteht ja— er ſteht— das Eis har gehalten. Da neben ihm liegt eines der Pferde, in Sein Blick wird dunkel. 8 5 FPiort! Da— das Loch im Eis, keine zehn Meter ent⸗ j! ͤ] 7ù”1̃ 8 Dauerntum ein tragender Pfeiler der Volkswirtschaft Die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik iſt durch Markt⸗ ordnung und Reichserbhofgeſetz auf eine zielbewußte Förderung und Wiederaufrichtung des Bauerntums abgeſtellt, in dem wir einen tragenden Pfeiler der deutſchen Ernährungs⸗ wirtſchaft und zugleich den ewigen Blutsquell der Nation er⸗ blicken. Es geht uns darum, den durch die Landflucht wäh⸗ rend des letzten Jahrhunderts in kataſtrophaler Weiſe herab⸗ geminderten Anteil des Landvolks an der Geſamtbevölkerung des Reiches wieder auf die einſtige Höhe zu bringen, da die bäuerliche Lebensweiſe nach den Erfahrungen der Geſchichte am beſten der Erhaltung unſeres Raſſenerbes dient. Das Bauerntum hat nicht nur von jeher den Groß⸗ ſtädten die zu ihrer Erhaltung notwendige Zufuhr neuer Ar⸗ beitskräfte geſtellt und beſonders ſeit Kriegsausbruch einen wertvollen Beitrag zur Aufrüſtung der Nation geleiſtet, ſondern es hat ebenſo in der Wehrmacht ſelbſt erneut ſeine ſoldatiſche Haltung bewieſen. Darüber hinaus erbrachte der deutſche Bauer an dieſer entſcheidenden Schickſalswende der Nation in der Erzeugungsſchlacht unerhörte Leiſtun⸗ gen, die ihm in aller Zukunft unvergeſſen bleiben ſollen. Um ſo mehr iſt es notwendig, volle Klarheit darüber zu ſchaffen, daß die Förderung der bäuerlichen Betriebe nicht nur unſerer raſſiſchen Zielſetzung dient, ſondern ebenſoſehr auch im Intereſſe einer weiteren Steigerung der Leiſtungsfähigkeit unſerer Landwirtſchaft notwendig iſt. Den Beweis hierfür haben die Ergebniſſe der landwirtſchaftlichen Betriebs zählung 1939 reſtlos erbracht. Die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitil bewirken in immer ſtärkerem Maße eine Leiſtungsſteige⸗ rung der kleinbäuerlichen Betriebe auch auf den Gebieten, auf denen ſie zunächſt hinter den Großbetrieben zurückſtanden. So wuchs z. B. in den Jahren von 1933 bis 1939 ihre Beteili⸗ gung an der Schafhaltung ganz beträchtlich. Verglichen in v. H. des Beſtandes von 1933 zeigte die Zählung von 1939 folgende Vermehrung des Beſtandes an Schafen lin der Reihenfolge der Betriebsgrößen nach nebenſtehender Tabelle): 117,8; 111,9; 82,0; 76,8; 65,6; 49,0; 37,0; 46,8; 21.5; 10,0; 11,4. Obgleich das Bauerntum oftmals ſtigen Produktionsgrundlage aufbauen muß— wir treffen die Form des kleinbäuerlichen Betriebes hauptſächlich in Land⸗ kreiſen mit leichten oder doch überwiegend leichten Böden an—, ſo hat es doch ſeine Aufgaben in der Verſorgung ſtädtiſcher Verbraucherkreiſe voll erfüllen können. Insbeſondere behaup⸗ tet es einen Vorrang gegenüber dem Großbeſitz in der Markt⸗ verſorgung mit tieriſchen Erzeugniſſen, wie z. B. Schweine⸗ fett und ⸗fleiſch. Wenn der klein⸗ und mittelbäuerliche Betrieb hierzu einen beträchtlichen Teil ſeiner Kartoffelernte zu Füt⸗ terungszwecken verwenden muß, ſo iſt dies für das Geſamt⸗ ergebnis der Nahrungswirtſchaft unerheblich, da das Schwer⸗ gewicht der ſtädtiſchen Kartoffelverſorgung bei den groß⸗ bäuerlichen Betrieben und kleineren Gutsbetrieben liegt. Alles in allem ſtehen die kleinbäuerlichen Betriebe in der ernäh⸗ rungswirtſchaftlichen Bilanz jedenfalls an der Spitze. Ihren ſtarten Anteil an der Viehaufzucht zeigte die Betirievszahtung von 1939: auf einer recht ungün⸗ Auf je 100 ha landw. Nutzfläche Betriebe von Rinder Kühe Schweine Pferde 0,5 bis unter 1 ha 29,9 23,4 180,0 28 E 2 1 74,9 57,0 123,8 470 5 5 95,7 63,9 92, 5,7 5e n 90,3 50,7 83, 10,8 1 29„ 82,1 39,7 75,7 14,7 9 50„ 75 e ee. 55 100 62,6 25,5 47,3 12,8 100 200„ 46,8 20,3 33.5 9,8 200 9„ 300 362 1 30,0 8,8 500 1000„ 29,5 11,9 26,7 8,7 1000 und mehr ha 17.6 6,6 15,4 5,7 Auf die Betriebe über 100 ha, deren Anteil an der land⸗ wirtſchaftlichen Nutzfläche 19 v. H. beträgt, entfielen knapp 10 v. H. des geſamten Rindviehbeſtandes, etwas über 7 v. H. des Schweinebeſtandes und 14 v. H. des Pferdebeſtandes. Wenn in früherer Zeit den kleinbäuerlichen Betrieben eine ausreichende marktwirtſchaftliche Ausrichtung fehlte, ſo lag dies in erſter Linie daran, daß es an den zu verſorgenden Märkten ſelbſt mangelte. Die Großbetriebe, die ihre Ent⸗ ſtehung zumeiſt der Ausnutzung günſtiger Marktkonjunkturen verdankten, mußten natürlich zwangsläufig marktwirtſchaftlich ausgerichtet ſein. Politiſche Gründe trugen weiter dazu bei, den Bauernbetrieb in dienender Abhängigkeit zu halten. Jetzt aber und in Zukunft iſt dem Bauernbetrieb volle Lei⸗ ſtungsfreiheit geſichert. Eine Pelzmütze ſchwimmt da, ein um ſich ſchlagender Arm taſtet nach der Eisfläche, ſinkt hilflos zurück. Vom Ufer her brauſt Stimmenlärm.. „Gretl“ ſchreit Thomas Prack wie irr. Eiskaltes Ent⸗ ſetzen in der Bruſt. 2 3 5 Aber was hilft ſchon das Schreien? Schreien iſt was für Weiber und Gaffer. Helfen, helfen! Es geht um Sekunden! 88 5 i Schulter, verflixte! Knochen kaputt? Ach was! Geht ſchon, geht ſchon—! 5 5 „Ich komme“, ſchreit Prack und taumelt und rutſcht und gleitet zu dem Waſſerloch hin, das gewiß das eine Pferd geſchlagen hat zan einer dünneren Stelle. Dem wird nicht mehr zu helfen ſein. Aber Gret, Gret!l Er hört das Eis unter ſich drohend knacken und knirſchen, und er ſchiebt ſich doch immer dichter heran, da, wo noch ein paarmal ſchlagende Arme auftauchen und eine Pelzmütze 8. und wenn das Eis bricht und er mitverſinken +·Iß?ß?ß 5 a a 3535 Aber es bricht nicht. Es droht nur. Es trägt ſeinen ſchweren Körper, der langgeſtreckt ſich vorwärtsſchiebt, Beine und Arme gespreizt. 8 „Gret!“ 2— 8* 2 2 Langſam taucht die ſchmale Hand wieder weg. Da packt den Prack eine grimmige Todesbereitſchaft. Natürlich— die ſchweren Winterſachen laſſen die Gret nicht mehr hoch. Gleich wird die Strömung ſie unter das Eis ſchwemmen— und da ſpringt er hoch und iſt mit einem Satz im Waſſerloch und hinter ihm iſt ein neues Berſten. a 5 5 Und noch im Sprung faßt er den ſinkenden Körper, hält eiſern feſt— und wenn es ſie beide nun hinunterzieht, dann mag es Gott ſo gewollt haben, daß ſie eben beide zu ſammen untergehen. 5 8 85 5 Aber ſo leicht gibt ſich Prack nicht geſchlagen. So leicht nicht! N„„ F — SSS OSS AN 2 5 Hand und England bei gewiſſen den Franzoſen verſichert wurde, Alhen freie laſſen ſollte,„Frankreich Möglichkeiten ſeine Mitwirkung zu gewähren“ In⸗ zpwiſchen wurde die griechiſch⸗franzöſiſche Fh kungnahme auf militäriſchem Gebiet fortgeſetzt. Ende Oktober 1939 fanden weitere Erörterungen zwiſchen dem griechiſchen Generalſtabschef General Papagos und dem franzöſiſchen Militärattachee in Athen ſtatt, bei denen es ſſcch wiederum um die Möglichkeit von Truppenlandungen i owie um die„geheimen Kriegshäfen“ bei Kavalla handelte. Zum Zwecke der Aufnahme der militäriſchen Zu⸗ ſammenarbeit enkſandte dann im Dezember 1939 der franzö⸗ 1 ſche Oberbefehlshaber General Gamelin den Oberſten Mariot nach Griechenland. Ende Dezember konnte der i e Athen geheime Aus⸗ ünfte über die nordgriechi äf iterleite i ien der gelecbeſcke Generals 225 Verſkgane e Hatte Franzoſen ſoltten in Saloniki landen! In einer Niederſchrift des Generals Gamelin vom 4. Januar 1940 wurde mitgeteilt, daß der Chef des General- ſtabs der griechiſchen Armee habe wiſſen laſſen, er wäre unter Vorbehalt einer ausreichenden Ankerſtützung mit Luftſtreitkräften und Luftabwehrkräften in der Lage, die ö Landung eines inkeralliierten Expeditions⸗Korps in Salo⸗ niki zu garantieren. Der franzöſiſche Generalſtab hatte ſo volle Gewißheit, daß Griechenland ſede gegen Deutſchland erichteie Aktion der Alliierten auf dem Balkan zu unter⸗ fſützen bereit ſei. Im März 1940 nahm lauf einem Schrei. ben Gamelins an Daladier das franzöſiſche Oberkommando in Ausſicht, das Gros der franzöſiſchen Skreitkräfte im Ge⸗ 8 biet von Saloniki einzuſetzen. In der gleichen Zeit konnten Offiziere der franzöſiſchen Luftwaffe Flugplätze in Nordariechenland beſichtigen, die der griechiſche Generalſtab für den Gebrauch durch die franzöſiſche Luftwaffe hatte herrichten laſſen. Noch im Mai erklärten ſich die Griechen bereit ſofort Material entgegen⸗ 3 zunehmen, das für etwaige alliierte Landungstruppen be⸗ ſtimmt iſt“ Dieſes Material ſollte zum Scheine an die griechiſche Regierung verkauft werden. Nach der Lan⸗ dung im Piräus würde es auf griechiſchem Gebiet verteilt werden gemäß den Angaben des Generalſtabes der fran⸗ Fzböſiſchen Armee. 5 f Das Geſamtbild, das ſich aus dieſen Tatſachen ergibt, läßt klar erkennen, daß auch ſchon vor dem Einkritt Ikalſens in den Krieg, Griechenland nicht neutral war, ſondern ein⸗ deutig im engliſch⸗franzöſiſchen Lager ſtand. III. Die unneutrale Haltung Griechen⸗ lands kam auch darin zum Ausdruck, daß es, wie Be⸗ richte des franzöſiſchen Militärattaches in Athen vom Ok⸗ tober und November 1930 beweiſen, ſyſtematiſch den A b⸗ transport wehrpflichtiger polniſcher Flüchtlinge über Griechenland nach Frankreich be⸗ günſtigte. So wurden nach dem Bericht vom 1. November in der Zeit vom 12 bis 31. Oktober 1939 u. a. 614 polni⸗ ſche Flieger von Griechenland nach Marſeille transvortiert: f am 14. November reiſten wiederum 370 und am 28 No⸗ vember 520 Polen nach Marſeille. Dieſe Zahlen zeigen ee daß es ſich dabei um regelrechte Transporte han⸗ elte. Eine noch ſchwerwiegendere Beoünſtigung der mit Deutſchland im Kriege befindlichen Mächte, beſtand darin, daß die Griechen einen ſehr erheblichen Teil ihrer Schiffe an England verſchacherten Wiederholte Vorſtellungen⸗ der deutſchen Regierung hiergegen bei der ariechiſchen Re⸗ gierung hatten keinen Erfolg, f Nach dem Eintritt Italiens in den Krieg ge⸗ gen Frankreich und England, durch den das Mittelmeer 8 zum Kriegsgebiet wurde ergab ſich alsbald eine fort⸗ laufende Unterſtützung der britiſchen Kriegsmaß⸗ nahmen durch Griechenland Britiſche Kriegsſchiffe a in den griechiſchen Hohejtsgewäſſern nterſchlupf⸗ und Verproviantierungsmöalichkeiten. Das griechiſche Territorium ſtand der Oraaniſation des briti⸗ 5 755 Nachrichtendienſtes als wichtiges Zentrum zur Ver⸗ fügung IV. Dieſe Lage zwang Italien, von Griechenland Ga⸗ rantien zur Wiederherſtellung einer wirklichen Neutralität u verlangen, eine Forderung, die zur Eröffnung der eindſeligkeiten zwiſchen Italien und Griechenland führte. Die griechiſche Kriegsführung fand ſofort die aktive Unter⸗ ſtützung Englands. Im Laufe des Novembers 1940 erfolgte der ſyſtematiſche Ausbau britiſcher Flugbaſen an verſchie⸗ denen Punkten des griechiſchen Feſtlandes ſowie die Lan⸗ dung zahlreicher britiſcher Formationen zur Unterſtützung der griechiſchen Kriegsführung. Ebenſo wurde bereits im November 1940 Kreta von britiſchen Truppen beſetzt. Bis Anfang März 1941 waren in Griechenland 180 britiſche Flugzeuge und rund 10000 RAF ⸗Soldaten(Bodenverſo⸗ nal, Flak, Nachſchubeinheiten und Pioniere) eingetroffen. Mitte Januar 1941 weilte der britiſche Oberbefehlshaber General Wavell perſönlich in Athen zu Beſprechun⸗ gen mit dem griechiſchen Oberbefehlshaber General Papa⸗ gos. Im März erfolgten zwei Beſuche des britiſchen Außen⸗ miniſters Eden und des britiſchen Generalſtabschefs Sir John Dill in der ariechiſchen Hauptſtadt. a a * Harten ſchon ab Peitte ſveörunar amerikaniſche Rund⸗ lunk⸗ und Preſſemeldungen davon zu berichten gewußt, daß ſtarke Kontingente britiſcher Truppen nach Griechenland unterwegs ſeien, ſo beſtätigten die in der erſten Hälfte des März einlaufenden Nachrichten, daß dieſe Meldungen keineswegs aus der Luft gegriffen waren. . Mann Infanterie, Flak und Pioniere, und zwar vorwie⸗ gend Auſtralier und Neuſeeländer im Piräus ein. Dieſe Truppen waren mit ſchweren Infanteriewaffen und Artil⸗ lerie ausgerüſtet. In der Zeit vom 10. bis 16. März er⸗ höhte ſich die Zahf der auf dem griechiſchen Feſtland be⸗ findlichen britiſchen Truppen einſchließlich RA auf etwa 20 000 Mann. Die vom 16. März ab eingehenden Nachrich⸗ ten ließen erkennen, daß eine großangeleate Transportbewegung im Anlaufen war Die Jahl der gelandeten britiſchen Truppen ſteigerte ſich fortlaufend und betrug am 25. märz 1941 bereils we⸗ nigſtens 4050 000 Mann. einſchließlich RAF. Die Trup. pen waren außer mit leichter und ſchwerer Arkillerie mit Pans⸗erſpäh- und Kampfwagen reichlich verſehen. Sſe wur⸗ den in die Gegend nördlich von Lariſſa und nach Weſt. Mazedonien vorgeſchoben. Die Bildung einer briliſchen Operationsgruppe auf dem ariechiſchen Feſtlande krat im. mer klarer in Erſcheinung. Die neueſten Meldungen ſpre⸗ chen bereits von dem Aufmarſch einer Expeditionsarmee N Mann. 8. So trafen in der Zeit bis zum 10. März mehrere Tauſend operative 1 März das Ziel der ſchweren deutſchen Angriffe. Belgrad bombar dier. Bon der Luftwaffe erfolgreich angegriffen.— Italieniſche Kampffliegerverbände gegen kriegswichtige Ziele Südſugo⸗ flawiens.— Weiteres Nachſtoßen in Nordafrika. Berlin 6. April. Das Oberkommando der Wehrmach! gibt bekannt: ö „Angeſichts des Vordringens britiſcher Landungstrup. pen aus dem griechiſchen Raum nach Norden und der be. kannkgewordenen Vereinigung mit der mobiliſierten ſugo⸗ ſlawiſchen Wehrmacht ſind Verbände des deutſchen Heeres heute früh zum Gegenangriff angetreten. Die griechiſche und ſerbiſche Grenze wurde an mehreren Stellen über- ſchritten. Die deutſche Luftwaffe griff in den Morgenſtunden ſer⸗ biſche Flugplätze und mit ſtärkeren Verbänden die Feſtung Belgrad an und vernichtete Kaſernen ſowie militäriſche und kriegswichtige Anlagen. Italieniſche Kampffliegerverbände griffen gleichzeitig kriegswichtige Ziele in Südſugoſlawien n In Nordafrika ſtießen die deutſch⸗italieniſchen mokori⸗ ſierten Verbände und Panzerkruppen dem Gegner nach. der ſich an einzelnen Stellen vergebens zur Wehr zu ſetzen ver⸗ ſuchke. Es wurden weitere Gefangene eingebracht und zahl⸗ reiches Kriegsmaterial erbeutet. Kampfflugzeuge verſenkten im Seegebiet ſüdlich der Faröer Inſeln ein Handelsſchiff von 3000 BRT. Am Aus⸗ gang des Firth of Forth wurden zwei weitere Schiffe ver⸗ nichtet und vier Handelsſchiffe beſchädigt. Bomben ſchweren Kalibers krafen Teile einer Fabrik in Schokkland. Mit gu⸗ tem Erfolg wurden ferner Hafenanlagen und militäriſche Stützpunkte in Südweſtengland angegriffen. Auf einem Flugplatz gerieten Hallen, Unkerkünfte und abgeſtellte Flug⸗ zeuge in Brand.. Kampfhandlungen des Feindes fanden in der letzten Nacht über dem Reichsgebiet nicht ſtatt. Das beſehte fran⸗ zöſiſche Gebiet wurde nur von wenigen feindlichen Flug⸗ zeugen überflogen.“ Belgrad„offene Stadt“? Reuter entrüſtet ſich. Auf Belgrad ſei, ſo meldet Reuter, ein Angriff der deutſchen Luftſtreitkräfte erfolgt, obgleich die ſugoflawi⸗ ſche Regierung Belgrad, Agram und Laibach als„offene Städte“ erklärt hätte. Dieſe plumpe Entrüſtungsgeſte Reuters iſt beſtimmt nicht dazu angetan, das Intereſſe von Englands verbre⸗ cheriſchem Ränkeſpiel, das durch die Erklärung der Reichs⸗ regierung wieder einmal vor aller Welt aufgedeckt iſt, ab⸗ zulenken. Wie will das engliſche Nachrichtenbüro die deut⸗ ſchen Bauerngehöfte und Heilanſtalten bezeichnen, die von den Briten bombardiert wurden, wenn es die ſugoflawiſche Hauptſtadt mit ihren Flugplätzen, Kaſernen und anderen Kriegszentren eine„offene Stadt“ nennt? 5 Hilferuf geflüchteter Kroaten Berlin, 6. April. Die vor dem ſerbiſchen Terror in die Oſtmark geflüchteten Kroaten haben den Führer in einem Telegramm um Hilfe angerufen, in dem geſagt wird, daß die unerträgliche ſerbiſche Tyrannei fallen und ein freies, Deutſchland gegenüber kreues, Kroatien enktſtehen müſſe. Ein ſtolzer Nechenſchaſtsbericht Unſere Luftwaffe im März 1941. Berlin, 6. April. Die deutſche Luftwaffe ſteigerte im März ihre Angriffstätigkeit gegen Großbritannien an allen Fronten. Von den erſten Tagen des Monats an führten Kampfgeſchwader wuchtige Aktionen gegen zahlreiche kriegswichtige Ziele in Südengland, den Midlands und Schokkland durch. Bei Tage waren Flugzeuge der bewaff⸗ neten Aufklärung über den britiſchen Inſeln und ihrem Seegebiet unermüdlich am Feind. In fünfzehn Nächten aber wurden nicht weniger als 23 Großziele mit ſtarken Teilkräften wirkungsvoll bombardiert. Das bedeutet, daß in ſeder dieſer Nächte viele hundert deukſcher Kampfflug⸗ zeuge in England und Schoktland waren, daß mehrere Mil⸗ lionen Kilogramm Sprengſtoff und über eine Million Brandbomben auf kriegswichktige Ziele in allen Teilen der britiſchen Inſel abgeworfen wurden. 5 Von den Aktionen der Luftwaffe ſind im einzelnen zu erwähnen: In der Nacht vom 8. zum 9. März wurden die Docks von London von ſtarken Kampffliegerverbänden ſo wuchtig angegriffen, daß in den Hafeneinrichtungen nördlich und ſüdlich der Themſe zahlreiche Großfeuer aus⸗ brachen. In der Nacht vom 9. zum 10. März wurde der An⸗ griff auf kriegswichtige Anlagen der britiſchen Hauptſtadt mit ebenſo ſtarken Kräften wiederholt. In der folgenden Nacht flogen ſieben Stunden hindurch Bomben auf die Werft⸗ und Hafenanlagen des britiſchen Kriegshafens Portsmouth, und in der Nacht zum 12. März war Southampton das Angriffsziel von Teilkräften der deutſchen Luftwaffe. Pauſenlos wurden ihre Aktionen fort⸗ geſetzt: In der Nacht vom 12. zum 13. März waren Li⸗ verpool und Birkenhead an der Mündung des Merſey Angriffsziele für die deutſchen Kampfgeſchwader. Im Zeitraum von ſechs Stunden wurden hier in den Docks, den Hafeneinrichtungen und den rieſigen Lebensmittelſpei⸗ chern beiderſeits der Flußufer Zerſtörungen angerichtet, deren Wirkungen nur mit der Vernichtung von Coventry verglichen werden können. In der folgenden Nacht häm⸗ merten mehr als acht Stunden hindurch die Spreng⸗ und Brandbomben ſtarker Fliegerverbände auf die Schiffswerf⸗ ten und Hafenanlagen von Glasgow. Wichtige indu⸗ ſtrielle Einrichtungen dieſes Zentrums der britiſchen Schiffsbauinduſtrie wurden zerſtört, zahlreiche Lagerhallen mit Brennſtoffvorräten brannten nieder. In der Nacht zum 15. März wurde der Großangriff auf Glasgow wieder⸗ holt. London und Briſtol⸗Avonmouth waren in den beiden folgenden Nächten, Hull in der Nacht 1 55 n der Nacht zum 20. März erhielt erneut die britiſche Hauptſtadt ſehr ſchwere Schläge. Etwa 500 000 Kilo⸗ gramm Sprengſtoff und über 100 000 Brandbomben rich⸗ teten themſeaufwärts bis zum Zentrum Londons gewal⸗ tige Zerſtörungen in den Hafenanlagen beiderſeits des Fluſſes an. In der folgenden Nacht konzentrierte ſich die ren. Ungeachtet dieſer klaren Warnung hat die oriechiſche Regierung es jedoch unterlaſſen hieraus irgendweſche Fol⸗ gerungen zu ziehen, ſondern im Gegenteil in zunehmendem Maße britiſche Truppen in ihr Land gezogen. 8 Angeſichts deſſen kann ſich die Reichsreajerung nicht länger der Talſache verſchſießen daß Griechenland einden⸗ kia mit England gemeinſame Sache macht und ſomif als Kriegsgegner Deutſchlands mit allen ſich daraus ergeben. die Regi,. 75 0 J ß beſetzt. dne Folgen gelten mum, 5 5 2 Angriffswucht der deutſchen Luftwaffe auf Plymouth, deſſen Werfteinrichtungen und militäriſche Anlagen dur zahlreiche Großbrände in erheblichem Umfange vernichtet wurden. In der Nacht zum 22. März wurden erneut rund 200 000 Kilogramm Sprengſtoff und etwa 40 000 Brand⸗ bomben auf Plymouth abgeworfen. Vom 8. bis zum 22. März war die britiſche Inſel ſomit für die Dauer von „ Nacht für Nacht den deutſchen Angriffen aus⸗ geſetzt. a 5 ö Die Wirkung der britiſchen Luftwaffe gegen deutſche Skädte ddt— hiermit verglichen— geradezu verſchwin⸗ dend gering gewefen. g In 17 Nächten konnte die Royal Air Force während des Monats März überhaupt nicht nach Deutſchland einfliegen. Sie mußte ſich entweder damit begnügen, vereinzelt Bom⸗ ben auf die beſetzten Gebiete abzuwerfen, oder ſie war ge⸗ zwungen, überhaupt auf jeden Angriff zu verzichten. In den übrigen vierzehn Nächten des März richtete die briti⸗ ſche Luftwaffe Angriffe vor allem auf Weſt⸗ und Nord⸗ weſtdeutſchland. Bis zur Reichshauptſtadt drang ſie nur zweimal mit ſchwächeren Verbänden vor. In Berlin wie auch in den übrigen betroffenen Städten konnten die Bom⸗ ben der Royal Air Force kriegs⸗ und wehrwirtſchaktliche Schäden in größerem Umfange nirgends anrichten. Die Zerſtörungen. die in Berlin. in Hambura. in Köln oder Düſſeldorf und Kiel entſtanden, beſchränkten ſich in der Hauptſache auf mehr oder weniger ſtarke Beſchädigungen in Wohnvierteln. In drei Fällen wurden Kranken⸗ häuſer getroffen, überall Zivilperſonen getßtet und verletzt. Sowohl der Zahl der eingeſetzten Flugzeuge nach wie auch nach der Zahl der Bomben waren die bri⸗ tiſchen Angriffe auf deutſches Reichsgebiet nur ſchwache Bruchteile der deutſchen Angriffe auf England Selbſt die ſtärkſten britiſchen Angriffsaktionen gegen das Reich wur⸗ den mit höchſtens einem Achtel meiſt nur mit einem Zehn⸗ tel der Kräfte durchgeführt die die deutſche Luftwaffe in den Nächten vom 8. bis zum 22 Märs auf England an⸗ ſetzte. Dabei muß noch berückſichtigt werden, daß deutſche Kampf- und Aufklärungsflugzeuge während des ganzen Monats bei Tage ſtändig über der britiſchen Inſel und ihrem Seeraum tätig waren, während die Royal Air Force es nicht waate, tagsüber die deutſche Küſte anzufliegen. Für den ungeheuren Wirkungsbereich der deutſchen Kampf. und Jagdͤgeſchwader zeugen die eindrucksvollen Ziffern. die im Kampf gegen die britiſche Handelsſchiffahrk erzielt werden konnten. Ueber vierzig Schiffe mit einem Ge⸗ ſamkinhalt von rund 200 000 Bruktoregiſtertonnen wurden von deutſchen Kampfflugzeugen verſenkt, rund fünfzig Schiffe mit nahezu 100 000 Bruttoregiſtertkonnen Geſamk⸗ inhalt ſchwer beſchädigt. die deutſche Luftaktivität aber beſchränkt ſich nicht etwa auf das Seegebiet unmittelbar unter den britiſchen Küſten. Ihre ſtärkſten Erfolge konnten die deutſchen Bombet vielmehr in weit entlegenen Räumen erzielen. Der Aktionsraum der deutſchen Luftwaffe er⸗ ſtreckte ſich weit in den Aklantik hinein. Hart ſüdlich Island wurde die britiſche Schiffahrt ebenſo erfolgreich geſtellt wie weſtlich Irland oder vor der ſpaniſch-porkugieſiſchen Küſte. Im Mittelmeerraum waren die Operationen zwiſchen Si⸗ zilien und Cypern von nicht geringerem Erfolg. Die Verluſte der deutſchen Luftwaffe ſind angeſichts dieſes gewaltigen Einſatzes erſtaunlich nie d⸗ rig. Der Wehrmachtsbericht vom 1. April hat die Zahlen für die letzten zwei Märzwochen mitgeteilt. Darnach giagen in der Zeit vom 16 bis 31. März insgeſamt 24 eigene Flugzeuge verloren, während ſich die britiſchen Verluſte der gleichen Zeit auf 55 Flugzeuge beziffern. 2 Der italieniſche Wehrmachtsbericht Der Vormarſch in Nordafrika. Ro m, 6. April. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Worklauk: a „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: An der griechiſchen Front Arkillerietätigkeit. Unſere Lufk⸗ verbünde haben feindliche Verkeidigungsſtellungen und Truppen im Skurzflug angegriffen und mit Maſchinenge⸗ wehrfeuer belegt. 7 a a In Nordafrika geht der Vormarſch der italieniſchen und deutſchen Kolonnen in öſtlicher Richtung weiter. In der Nacht zum 6. April haben engliſche Flugzeuge Tripolis bombardiert; einige Verwundete und Schäden. Im öſtlichen Mittelmeer hat eines unſerer U-Boote einen feindlichen Geleitzug angegriffen. Ein Dampfer ſtarker Tonnage wurde verſenkt und ein weiterer durch Torpedo getroffen. Anſere Luftwaffe hat einen anderen Ge⸗ leitzug weſtlich von Kreta angegriffen. 5 Eines unſerer Aufklärungsflugzeuge, das von feind. lichen Jägern angegriffen wurde, hat eine Hurricane ab. geſchoſſen.. In Oſtafrika führen unſere Truppen ihre konzen⸗ krationen auf die im Voraus beſtimmken Abſchnitte durch.“ Matſuoka beim Führer —3dweiter kurzer Beſuch in der Reichshauptſtadt. 8 DNB. Berlin, 4. April. Auf ſeiner Rückreiſe von der Hauptſtadt des verbündeten Italien nach Tokio traf der Kaiferlich Japaniſche Außen⸗ miniſter Doſuke Matſuoka am Freitag zu einem zweiten kurzen Beſuch in Berlin ein. Zu ſeiner Begri ung hatte ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen, v. Ri b entrop, an den Anhalter Bahnhof begeben. Am Nachmittag des gleichen Tages wurde der japaniſche Außenminiſter in Gegen⸗ wart des Reichsaußenminiſters zu einer Beſprechung beim Führer empfangen. Matſuoka von Berlin heimgereiſt Berlin, 6. April. Am Samstag nahm Außenminiſter Matſuoka mit Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley eine Beſich⸗ tigung der Rheinmetall⸗Borſig⸗Werke in Tegel vor. Sams⸗ ee e e der Abgeſandte des Tennd und der Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen von Ribbentrop zu einer weiteren Unterredung zuſammen. Am Nachmittag verließ der japa⸗ niſche Außenminiſter vom Anhalter Bahnhof aus die Reichs⸗ hauptſtadt. Der Reiche miniſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop verabſchiedete ſich hier von dem hohen japaniſchen Gaſt auf das herzlichſte. 5 55 Engliſche Flottenaktion gegen den Irak. Beirut, 6. April: In Baſra ſind ſieben engliſche K ſchiffe eingetroffen, die Landungstruppen an Bord führen Ob dieſe bereits ausgeſchifft ſind, iſt noch unbekann Landungsmanöver richtete ſich gegen den als antibri geſehenen Machthaber Kailani und ſeinen eue irakiſche Machthaber Raſchid el Kai Ankara meldet, mit Hilfe eines Teils de die Regierungs⸗ und Verwaltungsgebäud . Ein ereignisreicher Tag war der geſtrige erſte Aprilſonntag. Im Südoſten ſind die Würfel gefallen und ſo ſtanden ganz die politiſchen Ereig⸗ niſſe im Vordergrund. Schon in früher Morgenſtunde lauſchte man am Radio dem Aufruf des Führers und auch tagsüber verfolgte man mit fieberhafter Spannung die Berichte über die Ereigniſſe an der Südoſtſront, deren große Stunde jetzt angebrochen iſt. So verlief der geſtrige Sonntag ganz unter dem Glauben an den Endſieg und unſere Jugend nahm gerne die Einſchränkungen des Tanzvergnügens hin. Haushaltsſatzung der Stadt Mannheim für das Rechnungsjahr 1941. Nach Beratung mit den Ratsherren hat der Ober⸗ bürgermeiſter die Haus haltsſatzung für das Rechnungs⸗ jahr 1941 erlaſſen. Sowohl der ordentliche wie der außerordentliche Haushaltsplan ſind in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen. Schuldendienſt wird voll erfüllt. Durch die Auswirkungen des Krieges wird auch die Haus haltswirtſchaft der Gemeinden in ſtärkſtem Maße beeinflußt. Den Gemeinden erwachſen auf zahlreichen Gebieten erhebliche Mehraufwendungen In erſter Reihe müſſen dieſe durch Einſparungen an anderen Stellen des Haushalts gedeckt werden. Der Grundſatz größter Spar⸗ ſamkeit muß daher aufs ſchärfſte durchgeführt werden. Die Bevölkerung wird verſtehen, daß manche erwünſchte Maßnahme oder erhoffte Zuwendung unterbleiben muß. Neben den regelmäßigen Deckungsmitteln ſtand zum Ausgleich des ordentlichen Haushaltsplans noch ein Ueberſchuß des Rechnungsjahres 1939 zur Verfügung. Außerdem war es notwendig, eine Entnahme aus dem vorhandenen Rücklagenbeſtand zu veranſchlagen, die aber nur inſoweit verwirklicht werden ſoll, als dies beim ſeinerzeitigen Rechnungsabſchluß zur Vermeidung eines Jehlbetrags erforderlich ſein wird. 5 Im außerordentlichen Haushaltsplan ſind außer dem für eine Zuſageverſicherung der ſtädtiſchen Ange⸗ ſtellten erforderliches Einkaufsgeld nur Beträge zur För⸗ derung des Wohnungsweſens, zu Grundſtückserwerbungen und für nicht zurückſtellbare Fortführungen bereits be⸗ gonnener Arbeiten angefordert. Für höchſtens ½ des Geſamtbetrags kommen als Deckungsmittel neue Dar⸗ lehen(Reichsdarlehen zur Förderung des Wohnungs⸗ und Kleingartenweſens) in Frage, während für den Reſt Rücklagemittel vorhanden ſind. Bis zum Schluß des letzten abgeſchloſſenen Rech⸗ nungsjahres(1939) hat ſich das Reinvermögen der Stadt vermehrt. Die Schulden wurden im Rechnungsjahr 1940 weiter verringert. — . Die Kinder landverſchickung Rundfunkanſprache an die Eltern. i Der Reichsleiter für die Jugenderziehung der NSDAP., Baldur von Schirach, wandte ſich über alle deutſchen Sen⸗ der an die deutſchen Eltern. In ſeiner Anſprache erläuterte er die Maßnahmen für die erweiterte Kinderlandverſchickung und klärte die Eltern über das Befinden der Jugendlichen, ihre Unterbringung, ihre Ernährung und ärztliche Betreu⸗ ung auf. a 5 Nach einer Darſtellung der Organiſation und einer Wür⸗ digung des Einſatzes der verſchiedenſten Stellen für das Ge⸗ i en der Kinderlandverſchickung ſowie einer Schilderung der geſundheitlichen Betreuung der Kinder befaßte ſich von Schirach mit Fragen des Unterrichts und erklärte:„Ich kann hier vor allen deutſchen Eltern eine erfreuliche Feſtſtel⸗ lung machen. In unſeren Kinderlandverſchickungslagern ge⸗ lingt es, unter Leitung vorher ausgeleſener und geſchulter Lehrer nicht nur den Schulunterricht für die landverſchickte Jugend aufrechtzuerhalten, ſondern trotz einer geringeren An⸗ zahl von Unterrichtsſtunden beſſere ſchuliſche Leiſtungen zu Die Hebeſätze der ſtädt. Steuern und Gebühren bleiben die gleichen wie bisher. Der 0 erzielen als zu Hauſe. Denn der Lehrer, der nicht mit dem Glockenzeichen der beendeten Schulſtunde ſein Lehrbuch zu⸗ klappt, ſondern mit ſeinen Zöglingen zuſammenlebt, vermag in einer ganz anderen und gründlicheren Weiſe ſich mit der Ausbildung des Einzelnen zu befaſſen. Er beaufſichtigt und überwacht die Hausaufgaben und erzielt durch ſeine perſön⸗ liche Sorge um jeden Einzelnen ein ſehr beachtliches Ergebnis an ſchuliſchen Leiſtungen. Der Anſchauungsunterricht in der Natur, das Aufſchließen einer neuen Lebenswelt durch einen, längeren Landaufenthalt iſt darüber hinaus ein erzieheriſcher Gewinn für die Großſtadtfugend, der durch keine noch ſo gute Gymnaſialbildung aufgewogen werden kann.“ 5 Sodann bat der Reichsleiter die deutſchen Eltern darum, von ihrem Wunſch, die Kinder in ihren Lagern zu be⸗ juchen, Abſtand nehmen zu wollen. Seine Anſprache ſchloß Baldur von Schirach mit den Worten:„Der Führer ſorgt für unſere Kinder. In dieſem Bewußtſein dürfen wir alle beruhigt und dankbar die nicht mehr lange Zeit auf uns nehmen bis zum Sieg, der auch die Kinder wieder in die ſchönſte und beſte Erziehungsgemeinſchaft der Nation zurückführt: ins deutſche Elternhaus.“ Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Fußball. Sp.⸗C. Käfertal 1— 98 Geckenheim J 2: 0 Mit einer bunt zuſammengewürfelten Mannſchaft traten die Seckenheimer ihre Reiſe nach Käfertal an. Doch zur Ehre der jungen Leute muß geſagt werden daß ſie ſich eine Halbzeit dem munter aufſpielenden, Geaner kräftig zur Wehr ſetzten. Mit O1 wurden die Seiten gewechſelt und damit kam auch die entſcheidende Wende. Seckenheim wurde regelrecht überrannt und in gleichen Abſtänden fiel Tor auf Tor Wohl wurden 2 Tore aus fragwürdiger Abſeitsſtellung erzielt aber dennoch waren die Erfolge dank ſchöner u. fußballeriſcher Vorarbeit verdient. Schiedsrichter Dornberger⸗Waldſtadt leitete aufmerkſam, wenn auch die Abſeitsregel nicht ge⸗ rade ſeine Stärke iſt. a Auswärtiger Sport Fußball Länderſpiel Köln: Deutſchland— Ungarn 7·0 Meiſterſchafts⸗Endſpiele Gruppe Na: N Hamburg: Hamburger SV— VfB Königsberg 311 Gruppe 2b: Hannover: Hannover 96— Boruſſia Fulda 6:1 Gruppe s:; 5 Frankfurt: Kickers Offenbach— Helene Eſſen 11 5 Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Bayern: Be Augsburg— 1860 München 0 116 VfR Schweinfurt— 1. Fc Nürnberg i 128 Bayern München— Kickers Würzburg 3:3 Neumever Nürnberg— Schwaben Augsbura 13 Spielvereinigung Fürth— Wacker München 30 Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Union Böckingen 3·1 BfR Aalen— Pf Stuttgart. 0·7 Sportfreunde Stuttgart— SW Feuerbach 4:5 Stuttgarter Se— SS Ulm 5˙2 SpPgg Untertürkheim— SVag Cannſtatt 621 Spartfreunde Eßlingen— TSS 46 Ulm 2 Gau Baden: 5 SV Waldhof— VfR Mannheim 1˙4 Karlsruher— Phönix Karlsruhe 0·3 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele Boruſſia Neunkirchen— Rotweiß Frankfurt 52 SS Straßburg— SVgg Kolmar Deutſchland— Angarn 7:0 Beiſpielloſer Fußballtriumph in Köln. Es iſt kaum faßbar, aber doch wahr: Die Fußball⸗ Großmacht Ungarn wurde am Sonntag in Köln vor 60 000 Zuſchauern im 17. Länderkampf von Deutſchland mit 7:0 Toren beſiegt. Ein ſo großartiger Erfolg war nicht vor⸗ mal beide Außen ſehr ſchnell und gefährlich ſind. auszuſehen und auch kaum zu erwarten. In der Geſchichte der deutſch⸗ungariſchen Länderſpiele iſt dieſer zahlenmäßig hohe Sieg einmalig, war doch das höchſte Ergebnis unſerer 5 Niederlage im Jahre 1939 in Budapeſt mit 1:5 Toren. Nach 17 Spielen ſtehen die Siege noch 724 für Ungarn bei ſechs unentſchiedenen Treffen und einem Torverhältnis von 40:35. f Die beiden Mannſchaften ſtellten ſich dem ſpaniſchen Schiedsrichter Pedro Escartin in folgenden Aufſtellungen: Angarn: Cſikos; Korany,: Kiſpeter; Bela Saros, Polgar, Lazar; Kinſoes, Zſengeller, Fuezi, Bodola, Gyetval⸗ Deutſchland: Klodt; Janes, Miller; Kupfer, Rohde, Kitzinger; Hanreiter, Hahnemann, Walter, Schön, Kobierſki. In der deutſchen Elf verteidigte der Hamburg⸗ Dresdner Miller für den unabkömmlichen Münchener Streitle. Das Spiel beginnt mit flotten deutſchen Angriffen, und Cſikos muß ſchon in den erſten Minuten wiederholt ein⸗ greifen. Einen Kopfſtoß von Gyetvai lenkt Klodt dann zur erſten ungariſchen Ecke ab. Doch ſofort im Anſchluß gibt es den erſten deutſchen Gckſtoß. Einige Minuten lang ſpielt ſich der Kampf im gegneriſchen Strafraum ab. Das Spiel der Ungarn läuft, und die Gäſte ſind ein wenig n e ahne⸗ mann hat Pech. Der am Boden liegende Cſikos iſt ſchon um⸗ ſpielt, doch Kiſpeter erwiſcht ſchon das Leder. Dennoch kommt es in der 25. Minute zum deutſchen Führungstor. Pol⸗ gar läßt Walter im Strafraum ſtürzen und den Strafſtoß. verwandelt Janes vom Elfmeterpunkt unhaltbar. Vier Mi⸗ nuten ſpäter fällt der zweite Treffer. Hahnemann täuſcht bei einem Flankenball von Hanreiter, und dex freiſtehende Wal⸗ ter jagt mit langem Schuß das Leder in die Ecke. Hahne⸗ mann erzwingt die zweite Ecke. Eine techniſche Glanzleiſtung iſt das dritt e Tor. Hanreiter und Walter ſpielen hin und zurück. Der Rechtsaußen flankt, Hahnemann über den Ball, den nun in der 34. Minute Kobierſki aus nus zehn Meter Entfernung mit Wucht tritt. Cſikos hat das Le⸗ der nur noch berühren können. Mit zwei deutſchen Ecken und einem von Bela Saroſi ausgeführten Freiſtoß ſchließt die erſte Spielhälfte. Noch vier Tore nach Halbzeit Das begeiſternd ſchöne und erfolgreiche Spiel der deut⸗ ſchen Elf hält auch nach dem Wechſel an. Im Angriff find es in erſter Linie Walter und Schön, die Ungarns Abwehr keine Ruhe laſſen. Kaum iſt der Kontakt wieder hergeſtellt, da iſt auch ſchon das vierte Tor in der ſechſten Minute nach Wiederbeginn fällig. Walter iſt nach linksaußen ge⸗ wechſelt, Kobierſki ſchiebt den Flanken ball zu Hahnemann, der das Werk vollendet; ein Eckball der Ungarn im Gegen⸗ ſtoß bleibt erfolglos. Hanreiter ſchießt knapp am Pfoſten vorbei. Einen neuerlichen von Kispeter verſchuldeten Frei⸗ ſtoß ſetzt Janes ſo hart von der Strafraumlinie aufs Tor, daß Cſtkos den Ball mit Mühe über die Latte lenkt. Eckſtoß leidet das fünfte deutſche Tor ein. Nach der Eingabe ſieht Kobierſki Schön in beſſerer Stellung, der Dresdner ſetzt im Sprung zu einem Kopfrückzieher an, und unter dem Juhel der Maſſen ſetzt er mit dieſer artiſtiſchen Leiſtung den Ball in die Maſchen. Als Hahnemann in der 21. Minute allein mit dem Ball davonzieht, kann der tap⸗ fere Eſikos auch den ſechſten Zähler nicht verhindern. An dem ungariſchen Tormann vorbei fliegt der Ball ſeinem Ziel en gegen. Zwar hat der Wiener ſich bei ſeiner ſchneidi⸗ gen Aktion leicht verletzt und ſcheidet vorübergehend aus, aber auch die vier Stürmer beherrſchen weiter klar die Lage. Hüben und drüben gibt es einen Eckball. Zehn Minuten vor Schluß kommt Hahnemann wieder, und ſofort müſſen nach⸗ einander Cſikos und Koranyi rettend eingreifen. In der 36. Minute ſteht mit 7:0 der deutſche Endſieg feſt. Schön hat das Leder, Cſikos wird wieder einmal überliſtet und ſchon iſt es wieder im ungariſchen Tor eingeſchlagen. SV Waldhof— VfR Mannheim 114 Das ſonſt ſo bedeutungsvolle Mannheimer Lokaltreffen ging diesmal ſang⸗ und klanglos vorüber. Es waren kaum mehr als 1000 Zuſchauer, die ſich auf dem Waldhof⸗Platz ein⸗ efunden hatten. Sie wurden Zeuge eines glatten Sieges er Raſenſpieler, der im Reſultat wohl zu hoch ausgefallen iſt aber ſonſt ganz in Ordnung ging. Während der VfR mit faſt friedensmäßiger Beſetzung 9 5 geſamten Hinter⸗ mannſchaft antreten konnte— es fe ninger, war bei Waldhof in den hinteren Reihen bis auß Maier und Ramge durchweg zweite oder gar dritte Garnt⸗ tur. Auch im Sturm war nicht viel los, da Erb noch weit von ſeiner einſtigen Form entfernt iſt und von Feth gaſt reſtlos kaltgeſtellt wurde. Der flinke, energiſche Sturm des BfR erzielte bis zur Pauſe bei ſchwacher Feldüberlegenheit 5 der Raſenſpielexr drei Treffer, darunter einen direkt ver⸗ 1 wandelten Strafſtoß. Nach der Pauſe rafften ſich die Wald⸗ höfer zu einer energiſcheren Gangart auf und waren bis zum Schluß faſt ſtändig im Angriff. Das hervorragende Ab⸗ wehrſpiel des VfR machte aber alle Bemühungen zunichte. Erſt eine Viertelſtunde vor Schluß konnte Erh einen Ele⸗ meter zum einzigen Tor Waldhofs verwerten aber Danner gelang kurz vor dem Schlußpfiff noch ein vierter Treffer. Strößner⸗Heidelherg traf manche Fehlentſcheidung in dem nach der Pauſe überaus hart werdenden Spiel, Der ſpring. N lte eigentlich nur Hen⸗ Eier⸗Verteilung. Auf den vom 7. 4. bis 4. 5. 41 gültigen Beſtell⸗ ſchein 22 der Reichseierkarte werden für jeden Ver⸗ ſorgungsberechtigten Damen⸗Nad am Samstag mittag bei Metzger Gropp verwechſelt. n auf Abſchnitt a 2 Eier 5 auf Abſchnitt b 3 Eier in der Zeit vom 7. April bis 12. April 1941 aus⸗ gegeben.. Bei verſpätetem Eintreffen der Eier behalten die Ab⸗ ſchnitte auch über ihre Laufzeit hinaus Gültigkeit. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. 8 5 herzurichten. 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