— 2 F Hezugspreis: Monatlich Nrn. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe Die 22 mm breite Millimeterzeile 2 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemüß Preisliſte Nr. 5. Anzeigenpreisliſte 5 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Nernſprecher Rr. 47216. Poftſcheck⸗Konto; Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt e Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage „Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Hürdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120. 41. Jahr gang Verkünbblatt für den Staditell Mannheim⸗Seckenheim Dienstag den 8. April 1941 Hartnäckige Kämpfe im Südoſten 35 Flugzeuge des Jeindes abgeſchoſſen, 54 am Boden zer⸗ ſtörk.— Neue Erfolge in Libyen.— 13 Schiffe mit rund 52 000 BR vernichtet. Berlin, 7. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: N „An der Südoftfronk ſchreitet der Angriff unter hark⸗ näckigen Kämpfen planmäßig fork. Starke Teile der Luft⸗ waffe unkerſtützten das Vorgehen des Heeres durch Aufklä⸗ rung, Angriffe gegen Kolonnen, Stellungen und Verkehrs⸗ mittel des Feindes. Wie bereits gemeldet, wurden die Feſtungsanlagen und andere kriegswichtige Ziele in Belgrad bei Tage mehrfach von ſtarken Verbänden deutſcher Kampfflugzeuge mit ver⸗ nichkender Wirkung angegriffen. Insbeſondere erhielten der Hauptbahnhof von Belgrad und eine Ponkonbrücke über die Donau oſtwärks Belgrads, ferner einige Transportzüge ſchwere Treffer. Jahlreiche Großbrände wieſen in der Nacht den deutſchen Kampfflugzeugen den Weg zu einem vierten Angriff auf die Feſtung Belgrad. Außerdem wurden Flugplätze in Mittel. und Süd⸗Ju⸗ goflawien mik nachhaltigem Erfolg bombardiert und mit Bordwaffen beſchoſſen. Dabei gelang es zahlreiche Flug⸗ euge am Boden zu vernichten. Eine große Zahl von feind⸗ ichen Flugzeugen wurde in Lufkkämpfen abgeſchoſſen. In Libyen warfen deutſche und ikalieniſche ſchnelle Ber⸗ bände feindliche Nachhuken nordoſtwärts und ſüdoſtwärkts Benghaſi und wehrten einen Gegenſtoß feindlicher Panzer erfolgreich ab. Jahlreiche Beute an Gefangenen, Waffen und Kraftfahrzeugen wurde eingebracht. Im Seegebiet um England verſenkte die Luftwaffe am Fan Tage vier Handelsſchiffe mit zuſammen 16 000 RT. Zwei weitere esche Handelsſchiffe, darunter ein Tan⸗ ker, würden ſchwer beſchädigt. In der Nacht zum 7. April erzielten Kampfflugzeuge Bombentreffer auf drei Handels- ſchiffen mittlerer Größe. Jerner richteken ſich wirkungsvolle 8 gegen Hafenanlagen an der Oſtküſte der britiſchen uſel. Am 4. April gelang im Briſtol⸗Kanal ſüdoſtwärts Pem⸗ broke ein beſonders erfolgreiches Angriff aus niedrigſter Höhe auf einen Geleitzug. Drei Handelsſchiffe von insgeſamt 22 600 wurden ſo ſchwer beſchädigt, daß mit ihrem Total. verluſt gerechnet werden kann. Ein weiteres Handelsſchiff krug ſchwere Beſchädigungen davon. . Die Luftwaffe zerſtörte damit in der Zeit vom 4. April bis zum 7. April früh insgeſamt 13 Schiffe mit rund 52 000 BR und fügte noch 14 weiteren Handelsſchiffen ſtarke Schäden zu. Die feindliche Fliegertätigkeit war ſehr gering. Im Südoſten drangen einige feindliche Flugzeuge in die ſüdliche Steiermark ein und warfen vereinzelk Bomben. Nennenswerte Schäden enkſtanden nicht. Im Weſten beſchränkte ſich die britiſche Luftwaffe bei Tage und in der Nacht auf Küſteneinflüge in Nordweſt⸗ deutſchland und Frankreich Drei feindliche Flugzeuge wur⸗ den hier durch Jäger, zwei durch Flakarkillerie, eines durch Vorpoſtenboote abgeſchoſſen. N N i Im Südoſten wurden nach bisher vorliegenden Meldun⸗ gen 35 Flugzeuge im Luftkampf abgeſchoſſen, 54 Flugzeuge am Boden zerſtörtl und neun weitere am Boden ſchwer be⸗ ſchädigt. Sieben eigene Flugzeuge gingen verloren.“ Am Morgen des 6. April Bei Radkersburg iſt ein koller Feuerzauber los. Von Kriegsberichter Dr. A. Haas. DNB.(PS.) Der 6. April iſt angebrochen. Es iſt 4 Uhr morgens. X Uhr Y Minuten ſoll der allgemeine Großan⸗ griff über die Grenze beginnen. Vier Bunker liegen ſen⸗ ſeits des Fluſſes auf dem anſteigenden, von einer Burg gekrönten Felshang, dem Flußübergang gegenüber. Einer ſieht von ſeiner Schieß ⸗Scharte über die Brücke muß jeden Augenhlick kommen. Minute um Minute rückt der Zeiger vor. as iſt nur mit den Pionieren los? Jetzt wird ſchon bei den Nachbarkompanien geſchoſſen. Bei Radkersburg iſt ein toller Feuerzauber los. Auch die Beſatzung im Bunker iſt wach geworden. Ein wildes Feuer liegt auf der Brücke. Querſchläger heulen durch die Luft. Aber ſchon iſt die Maſſe des Stoßtrupps drüben, alles niederwerfend, was ſich ihm entgegenſtellt. Ein Unteroffizier und zwei Gefreite nähern ſich von der Seite her im Dunkeln dem noch feuernden Bunker. Nach einigem Zögern ergibt ſich die ſerbiſche Beſatzung. Die übrigen drei Bunker werden unter Feuer genommen. Deutſche Maſchinengewehre jagen ihre Garben in die Schieß⸗Scharten hinein. Die Beſatzungen der Bunker, ſo⸗ weit ſie noch am Leben ſind, ergeben ſich den deutſchen Soldaten, die in Floßſäcken den Fluß überquert haben und den Serben in den Rücken gefallen ſind. Als dann der Morgen graut, iſt eine für den weiteren Vormarſch unſerer Truppen wichkige Brücke in unſerer Hand, ſind vier moderne mit Pakgeſchütz, Maſchinengewehr und Granatwerfer ausgerüſtete Bunker genommen und iſt ein großer Brückenkopf gebildet. Wieder hat ſich gezeigt, daß Beton und Stahl machtlos ſind gegen den Angriffsgeiſt der deutſchen Soldaten.. herab ſenkrecht über die Fahrbahn. Das verabredete Zeichen für das Vorbrechen Aeber die ſteiermärkiſche Grenze Von Kriegsberichter Dr. Peter Wolfframm. DB. An der Grenze der Steiermark, 7. April.(Ps). Aus dem Lautſprecher des Kofferapparates, der guf der Motorhaube des PKW ſteht, ertönt die Erklärung der Reichsregierung über den deutſchen Einmarſch in Jugofla⸗ wien. Auf der Straße, die herunterführt zu dem kleinen Grenzſtädtchen an der Mur, rollen Gefechttroſſe der In⸗ fanterie, Artillerie, flitzen die Kradmelder hin und her. Ein neuer Vormarſch rollt ſeit den frühen Morgenſtunden die⸗ ſes Sonntags. Als der Satz„ich wünſche Ihnen einen gu⸗ ten Morgen, meine Herren“ gerade verklungen iſt. grauſt eine Kette von Jägern, der mehrere andere unmittelbar folgen, über uns hinweg. In der kleinen Grenzſtadt, die wir kurz darauf paſſieren, ſtehen trotz der frühen Morgen⸗ ſtunden viele Einwohner auf den Straßen. Immer wieder fliegen die Köpfe empor, wenn am arau verhangenen Him⸗ mel eine neue Kette von Jägern grenzwärts fliegt. Polizei, Feldgendarmerie und NRSKK⸗Männer regeln an den Stra⸗ ßenkreuzungen den Verkehr ſo daß motoriſierte und be⸗ ſpannte Koloſſe reibungslos ihren Marſchzielen entgegen- rollen können. Poſten bewachen die Brücken über die Ne⸗ benflüſſe der Mur MG's, zur Flakabwehr aufgebaut, ſichern wichtige Knotenpunkte gegen unliebſame Ueber- raſchungen aus der Luft. In allem das Bild das wir wäh⸗ rend dieſes Krieges nun ſchon zum dritten Male erleben. So war es am 1 September 1939, als wir nach Polen ein⸗ marſchierten ſo war es am 10 Mai. als wir den ſiegrei⸗ chen Feldzug gegen Frankreich begannen So iſt es auch heute wieder, do der Vormarſch nach Jugoflawien beginnt zur Sicherung der Ruhe und Ordnung auch in dieſem Teil Europas Keiner kann ſich der Spannung entziehen, von der jeder einzelne in dieſen entſcheidenden Stunden erfaßt wird. Und doch ſpürt man wie immer, auch hier wieder die ruhige Zuverſicht, die alle erfüllt. Es gibt keine Auf⸗ regung. Wie die Führung vorgeſehen und beſtimmt hat, rollen die Ereigniſſe ab Seit 5.20 Uhr ſind die deutſchen Truppen im Vor⸗ marſch Auch hier an der Grenze der Steiermark, wo es zunächſt gilt, wichtige Brücken unverſehrt in die Hand zu bekommen, Brückenköpfe zu bilden und jeden feindlichen Widerſtand, der ſich dem Einmarſch entgegenſtellt, mit allen Mitteln zu brechen. Blitzartig, wie wir das ſchon ge⸗ wohnt ſind, iſt das Unwetter losgebrochen. Durch kühnen Einſatz ſind die geſteckten Ziele erreicht worden. Oſtwärts von Sp iſt die Grenze durch Drahtſperren und Höckerhinderniſſe verſchloſſen. Vorzüglich getarnte Bunker, die die Höhen beiderſeits der Straße beherrſchen, ſichern dieſen Grenzübertritt. Von einigen Höhen hat der Gegner ausgezeichneten Einblick in das deutſche Gebiet. Die Aufgabe lautet infolgedeſſen hier: Bunker unſchädlich machen und die entſcheidenden Höhen beſetzen Stoßtrupps, die vorgehen, erhalten von allen Seiten Feuer Kaum ſind die erſten MG⸗Salven des Gegners verknattert, als auch ſchon unſere Geſchütze Antwort geben Haargenau ſitzen die Schüſſe auf den Bunkern, blenden die Scharten und ma⸗ chen die Bunkerbeſatzungen kampfunfähig. Hinter einer Bodenwelle liegt der Leutnant, der links der Straße mit ſeinem Zuge eingeſetzt iſt Durch Scherenfernrohr beobach- tet er die Wirkung des Feuers der Geſchütze. Kurze Zeit nach Beginn des Feuergefechtes gibt die Bunkerbeſatzung nur noch ſpä zich Antwore auf die eiſernen Grüße, die zu ihr hinüberbrauſen.„Mein Gott, wenn wir da drinn ſäßen“ entfährt es dem Zugführer.„Da würde ſich der Gegner ſchön wundern, was wir für einen Feuerzauber losließen.“ Doch die Bunkerinſaſſen haben anſcheinend we⸗ nig Luſt, mehr zu riskieren als unbedingt nötig iſt. Und ſchon kurze Zeit nach dem erſten Angriff heben Pionier⸗ ſtoßtrupps die Bunker aus. Die Straße iſt freilich vorerſt nicht paſſierbar, da eine Sprengung der Eiſenbahnlinie, die an dieſer Stelle ungefähr 80 Meter neben der Straße herläuft, die Skraße dicht vor dem jugoflawiſchen Draht⸗ verhau mit Steintrümmern und Erdreich verſchüttet hat. Der nächſte wichtige Ort in unſerem Abſchnitt iſt M. Eine wichtige Straßenbrücke führt über den Grenzfluß Mur. Wenn uns der Uebergang über den Fluß auch einige Opfer koſtet die Brücke fällt unverſehrt in unſere Hand. Als wir weiter oſtwärts fahren, kommen wir an dem Ge⸗ e en der Diviſion vorbei. In einem Obſtgarten wer⸗ en Gefangene geſammelt An die 500 Mann ſind es be⸗ reits. Ueber 200 Gefangene hat allein eine Radfahrer⸗ ſchwadron gemacht, die die rechte Flanke der in dieſem Ge⸗ fechtsabſchnitt vorgehenden Infanterie zu decken hatte. Ob⸗ wohl auch hier nach franzöſiſchem Vorbild viele Offiziere ihre Männer im Stich gelaſſen haben, um ihr eigenes Le⸗ ben in Sicherheit zu bringen, ſind doch eine ganze Reihe von Offizieren unter den Gefangenen. Es iſt ein bunt ge⸗ würfelter Haufen, der ſich hier zuſammengefunden hat Ne⸗ ben Volksdeutſchen die nur widerwillig zum ſerbiſchen Mi⸗ litärdtenſt gepreßt worden ſind, befinden ſich viele deutſch⸗ N Slowenen, denen man anſieht, daß ſie froh ſind, aß der Krieg am erſten Tage für ſie ein Ende erreich hat. Finſter und verbiſſen allein ſchauen die Serben drein Ihre kahlgeſchorenen Schädel zeigen an, daß ſie aktive Truppe ſind Aber auch eine Anzahl von Ziviliſten iſt darunter, Reſerveoffiziere, die noch nicht oder nur zum Teil einge⸗ kleidet worden ſind In Rl ſollte ein neues Reſervebatail⸗ lon aufgeſtellt werden, dem ſie zugeteilt waren. Bei der Vernehmung freilich geben alle an, daß ſie zur Poſt kom⸗ mandiert wurden, um als Zenſuroffiziere tätig zu bein. machen zu laſſen. Ueber Jugoflawien gin Nr 83 Daß das nicht ſtimmt, hat man ſchnell herausbekommen, denn ganze ſechs Briefe ſind von 24 Offizieren zenſiert worden. Der italieniſche Wehrmachtsberich Wirkungsvolle Angriffe auf kriegswichtige Ziele in Jugo⸗ ſlawien.— Addis Abeba geräumk.— Britiſche Stellungen bei Benghaſi durchbrochen. Ro m, 7. April. Der italieniſche Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: „Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Nach dem geſtrigen Beginn der Feindſeligkeiten gegen Jugo⸗ flawien haben unſere Luftformalionen Ziele der geg⸗ neriſchen Luftwaffe. Flotten. und Landziele an der grie⸗ chiſchen und ſugoflawiſchen Front angegriffen. In Spalato ſind Hafenanlagen und vor Anker liegende Schiffe bom⸗ bardier“ worden. Zwei mittelgroße Dampfer ſind verſenkt worden. In Cattaro würde der Hafen bombardiert, dabei wurden ſchwere Schäden an den Anlagen verurſacht. Ein Torpedojfäger und ein Schwimmdock erhielken Volltreffer. Ein Dampfer wurde verſenkt. Das Arſenal von Toedo in der Nähe von Caktaro iſt ſchwer beſchädigt worden. Ein weiterer Torpedojäger wurde getroffen. Ein Munitions- depot iſt in die Luft geflogen. Anſere Flugzeuge haben wei⸗ terhin im Hafen Waſſerflugzeuge und Flakſtellungen ange. griffen. Ein feindliches Flugzeug iſt zerſtört und viele an⸗ dere beſchädigt worden. der Flugzeugſtützbunkt bon Mo⸗ ſtar hat ſchwere Schäden erlitten. Außerdem wurden Brücken und Verkehrswege bombardiert und dabei zahl⸗ reiche Unterbrechungen verurſachk. ö In Luftkämpfen wurden zwei feindliche Flugzeuge ab⸗ geſchoͤſſen. Zwei unſerer Flugzeuge fehlen. Die feindliche Luftwaffe hat Skutari bombardiert; einige Verwundete und leichte Schäden. In Oſtafrika gehen die vorgeſehenen Bewegungen unferer Truppen weiter. Addis Abeba iſt von uns geräumt worden, um Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermei⸗ den. Die von unſeren Polizeiſtreitkräften bewachte weiße Bevölkerung hat keinen Schaden gelitten. der Feind hat einen Einflug gegen unſeren Luftſtützvunkt oon deſſie durchgetährt und Schäden angerichtet. In Libyen haben motoriſierte italieniſche und deut⸗ ſche Kolonnen die britiſchen rückwärtigen Stellungen nord⸗ öſtlich und ſüdöſtlich bon Benghaſi durchbrochen ind mit Erfolg einen Gegenangriff feindlicher Panzer abgewieſen. Es wurden zahlreiche Gefangene und eine reiche Zeute an Waffen und motoriſierten Kampfmikteln gemacht. Eines unſerer U-Boote hat im öſtlichen Mittelmeer einen geſicherten Geleitzug angegriffen und zwei feindliche Einheiten getroffen, von denen eine verſenkt wurde.“ Eine Erklärung Italiens Der von Jugoflawien gebrochene Adria⸗Friede. Rom, 7. April. Die Stefani⸗Agentur veröffentlicht eine amtliche Verlautbarung der italieniſchen Regierung, in der es heißt: Vor vier Jahren— im März 1937— unterzeichnete Jugoflawien einen Freundſchaftspakt mit Italien, der die dauerhafte und ſichere Grundlage einer loyalen Politik der Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Staaten hätte bilden ſollen. Der Pakt wurde als„Pakt des Adria⸗Friedens“ be⸗ zeichnet. Wir brachten der jugoſlawiſchen Regierung ein Vertrauen entgegen und hofften, ſie werde es nicht enttäu⸗ ſchen. Wir ſind dem Pakt dann treu geblieben, als nach dem Sturz des Kabinetts Stojadinowitſch, der den Pakt abge⸗ ſchloſſen hatte, ſich in Jugoflawien die erſten Anzeichen eines Wiederauflebens der Feindſeligkeiten gegenüber Italien be⸗ merkbar machten. Unſer Programm war präzis: Wir woll⸗ ten die Zukunft der jugoflawiſchen Nation ſicherſtellen, in⸗ dem wir ſie aufforderten, ohne jede Anſtrengung, ohne jedes Riſiko und ohne jede Gefahr für ſie ſich am Werk des fried⸗ lichen Wiederaufbaues des europäiſchen Kontinents zu be⸗ teiligen, für das wir bereits die Zuſammenarbeit Ungarns, Rumäniens und Bulgariens geſichert hatten. Auf Grund dieſes Programms wurde Jugoflawien durch das Wiener Abkommen vom 25. März d. 5 der Beitritt zu dem Drei⸗ mrächtepakt ermöglicht. 8 5 Dieſer Pakt war kaum abgeſchloſſen, als die gleichen Kräfte, die im Dunkeln gearbeitet hatten, um Jugaſtawien in den Krieg hineinzuziehen, ſich in Belgrad erhoben und mit Gewalt ein Regime aufrichteten, das offenwar nur die eine Aufgabe hatte, nämlich den unterzeichneten Pakt zu zerreißen und Jugoſlawien gegen die Achſenmächte Front eine Welle der Gewiſſenloſigkeit und des Wahnſinns hinweg, während ſchwere Ausſchreitungen gegen italieniſche und deutſche Staatsangehörige und Einrichtungen ſelbſt von Seiten der Wehrmachtsangehörigen ſtattfanden, befahl der neue Mini⸗ ſterpräſident General Simowitſch die Generalmobilmachung, drohte Italien mit dem Krieg, traf Uebereinkommen mit dem britiſchen und griechiſchen Generalſtab und wendete ſich um Hilfe an Großbritannien und die Vereinigten Staaten. In der Nacht zum 27 März ging Jugoſlawien ſofort zu den Feinden der Achſe über Die italieniſche Regierung hat mit 5 großer Aufmerkſamkeit und größter Ruhe den Gang dieſer Ereigniſſe verfolgt, die Jugoflawien dazu geführt haben, mit Großbritannien und Griechenland gemeinſame Sache zu ma⸗ chen und wie Griechenland eine Operationsbaſis der engli⸗ ſchen Streitkräfte in Europa zu werden Angeſichts dieſer Tatſache hal die italieniſche Regierung beſchloſſen, mit ihren Streitkräften zu Lande, zur See und in der Luft in engſter Zuſammenarbeik mit Deutſchland vor zugehen. N Strafgericht über Verräter e Als die Briten ihre Verſuche, den Balkan in den Krieg zu zerren, verſtärkt fortſetzten, da geſchah das in der Hoffnung, aus dem Bergland Altſerbiens mit verminder⸗ tem Riſiko gegen Deutſchland anrennen zu können. Ohne Zweifel ſind die Geländeſchwierigkeiten in jenem Gebiet, das nunmehr trotz aller Friedensbemühungen des Führers gleichfalls vom Kriege erfaßt worden iſt, ſehr groß. Aber 5 auch die ſchlechten Straßen in Serbien und die hohen Päſſe 5 und die ſchmalen Brücken auf den Bergſtraßen werden den . notwendig gewordenen deutſchen Gegenſchlag ebenſo wenig ö in ſeiner Wirkung beeinträchtigen können, wie die Stahl⸗ 4 und Betonklötze der Maginotlinie den deutſchen Vorſtoß im Sommer 1940 haben verhindern können. Daß die deutſche 1 Wehrmacht Naturgewalten ebenſowenig zu fürchten hat wie . die Waffen des Feindes, iſt im übrigen zur Genüge vor 1 einem Jahr dargetan worden, als am 9. April Kriegs⸗ „ marine, Luftwaffe und Heer unter den Rohren der britiſchen 1 Schiffsgeſchütze Norwegen in Schutz nahmen und damit den „ nſchlag der Londoner Kriegsverbrecher auf Nordeuropa „„ vereitelten. Wo England ſich ſtellt, da wird es geſchlagen! 9 5 Wo immer die deutſchen Truppen zum Sturm angetreten „ fn ſei es in den weiten Ebenen Polens, in den Eis⸗ und 1 0 1 chneebedeckten Bergen Norwegens, in der Waſſerfeſtung Holland, im belgiſch⸗franzöſiſchen Feſtungsland, im Wüſten⸗ ſand Nordafrikas: überall haben ſie den Feind vernichtend geſchlagen und unſterblichen Ruhm gewonnen. Bereits die erſten OKW⸗ Berichte über die Kampfhand⸗ lungen im Südoſten laſſen deutlich erkennen, daß auch hier den Abſchluß der Kämpfe eine furchtbare Niederlage Eng⸗ lands bilden wird. Während Deutſchland auch in dem neuen Feldzug alle Angriffe auf militäriſche Ziele beſchränkt, ha⸗ ben die Serben als gelehrige Schüler der Briten in Rumä⸗ nien und Bulgarien friedliche Dörfer und Städte und ſelbſt Bauernhöfe bombardiert und dabei Frauen und Kinder ge⸗ mordet. Dieſe Verbrechen haben inzwiſchen den rumäniſchen Miniſterpräſidenten Antonescu veranlaßt, ſtrenge Maßnah⸗ men zu treffen, damit die Rechte und die Freiheit Rumä⸗ niens garantiert bleiben. Das neue Verbrechen, das England verübt hat, iſt von langer Hand vorbereitet worden. Immer wieder haben die Curopgs gerichtet in der Hoffnung, Deutſchland einbrechen zu können. werden, ſo ſchrieb bereits im Februar 1940 die„JIriſh Preß“, daß die Alliierten zu den Dardanellen ihre Zuflucht nehmen, falls für einen Einfall in, Deutſchland keine Sei⸗ tentür offenſtehen ſollte. Die Londoner„Times“, die mehr⸗ fach die Anſichten der britiſchen Regierung wiedergegeben hat, hat immer wieder die Beſetzung der griechiſchen In⸗ ſeln gefordert, eine britiſche Offensive auf dem Balkan und in dieſem Rahmen am 15. November die Landung briti⸗ ſcher Truppen auf dem griechiſchen Feſtland gemeldet. Es verging nicht eine Woche, in der nicht neue Tatſachen über die britiſchen Kriegsvorbereitungen auf dem Balkan be⸗ kannt wurden. Ueber die Pläne, die mit dieſem Eindrin⸗ gen der Briten und ihrer Hilfsvölker verfolgt wurden, be⸗ ſtand zu keiner Zeit ein Zweifel Die engliſchen Zeitungen ſelbſt waren es, die, ſo 3. B.„Sunday Times“, bereits im Oktober 1940 die Bombardierung der rumäniſchen Del⸗ quellen von einer griechiſchen Baſis aus forderten. Auch türkiſche Zeitungen haben wiederholt ihrer Auffaſſung da⸗ hin Ausdruck gegeben, daß Griechenland für England zu einem Brückenkopf geworden ſei. Die griechiſche Regierung aber hat ſich nicht nur dazu hergegeben, die Landung eng⸗ liſcher Truppen zu dulden, ſondern ſie bat auch auf diplo⸗ matiſchem Wege die Anweſenheit von Briten in Griechen⸗ land noch abgeſtritten und damit die Reichsregierung be⸗ logen. Unerhört iſt auch der Verrat, den Velarad began⸗ gen hat, indem es die Regierung, die den Dreimächtevakt abgeſchloſſen hat, brüsk geſtürzt und dann das Schickſal des Landes einer verbrecheriſchen Eligue in die Hand ge⸗ ſpielt hat. Ueber dieſe Verräter und über alle, die ſich be⸗ reit gefunden haben, Handlangerdienſte für die bririſche Plutokratie zu leiten, iſt nunmehr das Strafgericht herein⸗ gebrochen. 5 durch die Hintertür in Es könne notwendig „Der angegriffene Schwache“ England bedauert ſein Opfer. „Deutſchland ſei ſeiner Gewohnheit treu geblieben,“ ſo Anweſenheit Edens und des Generals Dill in Athen zeige aber, daß die britiſche Regierung voll auf der Wacht iſt. Deutſchland habe nun einen Krieg gegen zwei, beinahe drei Fronten zu führen“. London bleibt mit dieſer Erklärung ſeiner alten Ge⸗ wohnheit treu, ſeinen gedungenen Spießgeſellen als den z angegriffenen Schwachen“ hinzuſtellen. Dabei gibt Reuter ſelbſt zu, daß es ſich auch hier in der Hauptſache um Eng⸗ lands Krieg handelt, wenn die Anweſenheit Edens und Dills in Athen ſo bedeutungsvoll betont wird. Trotz amtlicher De⸗ mentis wird damit beſtätigt, daß England ſowohl in Grie⸗ chenland, wie auch in Jugoflawien ſeine ſchmutzigen Hände im Spiele gehabt hat und durch Entſendung ſtärkerer Trup⸗ penverbände nach Griechenland den Krieg nicht nur ſeit län⸗ gerer Zeit vorbereitet, ſondern ihn auch bewußt gewollt hat. Darum irrt das Reuterbüro, wenn es jetzt von zwei oder gar drei Fronten ſpricht. Deutſchland kennt nur eine ront: England. Und die Briten werden an allen Plätzen geſchlagen, wo ſie getroffen werden, auch in Jugoflawien und Griechenland. Eine bezeichnende Feſtſtellung trifft übrigens der Lon⸗ doner Rundfunk, indem er den Blutrauſſch der ſerbi⸗ ſchen Soldateska F beſchreibt: Ein ſerbiſcher General erklärte:„Wir Serben ziehen in die Schlacht, wie andere Leute zur Hochzeit.“ *. N Amerikaniſches Hilfsverſprechen. Eine Reutermeldung aus Washington beſagt: Nach einer Beratung mit Rooſevelt erklärte Hull, daß die US A⸗Regie⸗ rung alle Maßnahmen ergreift, um Jugoflawten durch Ent⸗ ſendung von militäriſchen und anderen Lieferungen ſobald wie möglich zu Hilfe zu kommen. * Sowjekiſch-jugoſlawiſcher Nichtangriffspakt. DB Moskau, 7. April. Ein Nichtangriffs⸗ und Freund⸗ ſchaftspakt wurde zwiſchen 1 und der Sowjet⸗ union abgeſchloſſen. Danach haben ſich beide Staaten ver⸗ pflichtet, gegenseitig die nationale Unabhängigkeit und den territorialen Beſtand zu achten. Im Falle einer der beiden Staaten anche wird, ſollen die freundſchaftlichen Be⸗ Kriegshetzer an der Themſe ihre Augen auf den Südoſten meldet Reuter,„und habe die Schwächſten angegriffen. Die chen werden. „An der Wurzel gepackt“ Japans Wünſche für die deutſchen Waffen. Tokio, 7. April.„Die Deutſchen marſchieren!“— Dieſe inhaltsvollen Worte beherrſchen die geſamte japaniſche Preſſe am Montag. Nicht nur die Preſſe, ſondern auch die Regierungskreiſe und die Militärs ſind davon überzeugt, daß Belgrad die Kriegslage falſch eingeſchätzt habe. Das Schwergewicht der japaniſchen Aeußerungen liegt auf der Zuverſicht, daß nun auch im Südoſten Europas ein neuer vernichtender Schlag gegen England geführt werde. Den ſtärkſten Eindruck machten in Tokio die klaren deutſchen Noten, Memoranden und Erklärungen, in denen die Kriegstreiber und ihre Hintermänner als die Schuldigen an der Ausdehnung des Krieges herausgeſtellt werden. Ueberraſchung rief in Tokio das großzügige Angebot der Achſenmächte an Belgrad hervor. In dieſem Zuſammen⸗ hang findet man das Verhalten der ſerbiſchen Kriegshetzer noch ſinnloſer. i „Der deutſche Vormarſch wird wie Sonnenſchein nach Regen wirken“ ſo führten nach„Tokio Afahi Schimbun“ di⸗ plomatiſche Kreiſe Tokios aus, wobei ſie betonten, daß nun⸗ mehr die beſte Gelegenheit ſei, das Uebel auf dem Balkan an der Wurzel zu packen. Belgrads Vertragsbruch und ſein Abſchwenken in das engliſche Lager ſeien unbeſtreitbare Tat- ſachen. Der deutſche Vormarſch werde eine neue, wirkliche gerechtke Ordnung ſchaffen. 8 8 Im Leitartikel unterſtreicht das Blatt, daß Berlin lange genug gewartet und Belgrad ſich hartnäckig in Schweigen gehüllt habe. In dieſer langen Zeit habe Belgrad dafür mo⸗ biliſiert und den Terror gegen die Deutſchen geduldet. Deutſchland habe aus erklärlichen militäriſchen Gründen und zur Wahrung ſeines Anſehens handeln müſſen. Vollkommen klar ſei, daß Belgrad und Athen von England auf ge⸗ hetzt worden ſeien.„Wir erwarten zuverſichtlich einen bal⸗ digen Erfolg der deutſchen und der italieniſchen Waffen und beobachten wachſam die internationalen Auswirkungen der neuen Lage.“ a „England hat die antideutſchen Elemente in Belgrad aufgeſtachelt und Jugoſlawien in einen ausſichtsloſen Krieg hineingetrieben,“ ſo faßt„Tokio Nitſchi Nitſchi“ ſeine Mei⸗ nung über das deutſche Memorandum zuſammen. Der deut⸗ ſche Vormarſch werde alle Hoffnungen Englands zunichte machen Der Führer habe ſich in der Beurteilung der Geſamtlage noch niemals getäuſcht. Der deutſche Druck auf England werde allen engliſchen Spekula⸗ tionen entgegen keineswegs vermindert werden, wie ſchon die letzten Berichte über gegen Enaland zu führen bewieſen. Abſchiedsbotſchaſt Matſuokas An das deutſche und italieniſche Volk. DB Berlin, 7. April. Der Außenminiſter des Tenno, Noſuke Matſuoka, hat bei Verlaſſen des deutſchen Reichs⸗ gebiets die nachfolgende Botſchaft an das deutſche und das italieniſche Volk gerichtet: „Im Augenblick, da ich von Deutſchland an ſeiner letz⸗ ten Grenzſtation Malkinia Abſchied nehme, drängt es mich, nochmals die aufrichtige Genugtuung über den Empfang zum Ausdruck zu bringen, den mir das Volk Deutſchlands und Italiens bereitet hat, und gleichzeitig dem Fuhrer, dem Duce, den Außenminiſtern und den führenden Män⸗ nern beider Nationen den herzlichſten Dank darzubringen für all die Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit, die mir und meiner Begleitung entgegengebracht wurde. Die für⸗ ſorgliche Aufnahme wird doppelt warm empfunden, da ſie mitten eines großen Kampfes um die Entſcheidung des Schickſals der zwei großen Nationen ſtattfand. Mein Ve⸗ ſuch beſtärkt mich nur im Glauben an den Sieg der Achſenmächte und an den Erfolg der Aufrich⸗ tung einer neuen Weltordnung“ „Wünſche Glück und Erfolg!“ Berlin, 7. April Der kaiſerlich ſapaniſche Außenmini⸗ ſter hat dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribben⸗ trop folgendes Telegramm übermittelt: 5 1 »„Hörke heute morgen Ihre Rundfunkerklärung über die jugoflawiſche und griechiſche Lage an und erfuhr zu- gleich, daß die deutſche Armee angetreten iſt. Ein Heil dem ührer, Eurer Exzellenz und der deutſchen Regierung von dem letzten Bahnhof, Malkinia, wo ich von Deutſchland Abſchied nehme und Ihnen Glück und Erfolg wünſche. Boſuke Matſuoku.“ Matfuoka auf der Heimreiſe in Moskau. DaB Moskau, 7. April Der japaniſche Außenminiſter Matſuoka 8 Montag mit ſeiner Begleitung in Mos⸗ kau ein. Zur Begrüßung hatten ſich auch die Botſchafter und Geſandten der dem Dreimächtepakt angehörenden Staaten eingefunden. Außenminiſter Matſuoka äußerte ſich Preſſe⸗ pertretern gegenüber ſehr befriedigt über den Ver⸗ lauf ſeiner Reiſe nach Berlin und Rom. Insbeſondere haben ihn die große Zuneigung und das Verſtändnis für das japaniſche Volk beeindruckt, das beim deutſchen und italieniſchen Volk beſtünde Beſprechung Matſnokas mit Mololow. Moskau, 7. April. Montac nachmittag begab ſich der japaniſche Außenminiſter Matſuoka zu einer Beſprechung mit dem ſowſetruſſiſchen Regierungschef und Außenkom⸗ miſſar Molotow in den Kreml. In der Begleitung Mat⸗ 1 befand ſich der japaniſche Botſchafter in Moskau, atekawa. 5 Gegen Rooſevelts Pläne Newyork, 8. April. Abgeſandte aus 43 Staaten der US. nahmen eine Reſolution an, in der gefordert wird, daß die USA eine Politik des Friedens führen müßten. Rooſevelt und Willkie werden beſchuldigt, ihr Wahlverſprechen, die US aus dem Krieg herauszuhalten,„mit zyniſchen Worten und Taten“ gebrochen zu haben. Die Entſchließung fordert weiter die Beendigung des„Militärbündniſſes mit dem bri⸗ kiſchen Empire“, vor allem das Verbot eines Einſatzes von US A⸗Konvois. d 5 5 In einer Maſſenverſammlung in Cleveland warnte auch Senator Wheeler vor dem Einſatz von US A⸗ Konvois. Wie man höre, ſollten dieſe demnächſt verſuchsweiſe nach Südamerika oder Südafrika geſandt werden. enn das amerikaniſche Volk dann nicht ernſtlich prote⸗ d würden 10 in die Kriegszone entſandt. Das Nächſte ei, daß Schü 15 gewechſelt würden, und ſchon ſeien die Vereinigten Staaten im Kriege. f Alle dieſe Reſolutionen und Feſtſtellungen ſtehen der unumſtößlichen Tatſache gegenüber, daß Rooſevelt und die übrigen Kriegshetzer in den USA das Englandhilfegeſetz auch weiterhin unter allen Umſtänden durchzuführen verſu⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Staaten gewahrt bleiben. die verſtärkten deutſchen Angriffe Kurze Notizen Die Ungarn begrüßen durchziehende deutſche Truppen. f Budapeſt, 7. April. Den ganzen Sonntag über ſammelte ſich die Budapeſter Bevölkerung um die hier durchfahren⸗ den deutſchen Truppen, denen ſie lebhafte Kundgebungen bereitete. Ebenſo wie in Budapeſt wurden auch in der Pro⸗ 1 9 deutſchen Truppen mit großer Begeiſterung be⸗ arüßt. Trauerfeier für Graf Teleki. DB. Budapeſt, 7. April. Das den unter tragiſchen Umſtänden verſtorbenen Miniſter⸗ präſidenten Graf Paul Teleki fand am Montag im Kup⸗ pelſaal des Parlamentsgebäudes im Beiſein des Reichs⸗ verweſers und der Sonderdelegierten Deutſchlands, Ita⸗ liens, Japans und Bulgariens ſtatt. Nach der kirchlichen Einſegnung hielt Miniſterpräſident und Außenminiſter von Bardoſſy die Trauerrede, in der er die Verdienſte des Verſtorbenen würdigte. Die deutſche Abordnung unter Führung des Großadmirals Raeder war am Montag früb in Budapeſt eingetroffen. Nachdem Großadmiral Raeder die Ehrenkompanje der ungariſchen Honved abgeſchritten hatte, begab er ſich in den Kuppel log] des Parlaments, wo er an der Bahre des verſtorbenen Miniſterpräſidenteg den Kranz des Führers niederlegte. f Hetz rein Krogt e Nationale Kroaten in Konzenkrationslagern. Sofia, 7. April. Die Engländer haben in der in Kroa⸗ tien beſtehenden ſerbiſchen demokratiſchen Partei willen⸗ loſe Werkzeuge gefunden, die die ſerbiſchen Minderheiten in Kroatien ſyſtematiſch für die antideutſche Agitation ein⸗ ſetzen. Vor einiger Zeit hat die Agramex Polizeidirektion zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. bei denen nam⸗ hafte Beträge ſichergeſtellt worden ſind und eindeutig der Nachweis erbracht wurde, Generalkonſulat in Agram ſtammen. Senator Wilden zog es vor, in das Ausland zu flüchten, der jugoflawiſche Mi⸗ niſterpräſident General Simowitſch aber berief in Aner⸗ kennung der Leiſtung dieſer engliſchen Trabanten Savor Koſanovic in ſein Miniſterium. Die Tatſache, daß Tauſende nationalbewußte Kroaten ſchon ſeit Monaten von den Belgrader Chauviniſten und ihren Handlangern in die verſchledenſten Konzentrations⸗ lager des Landes verſchleppt und dort mißhandelt werden, beweiſt Eindeutig, wie zielbewußt Belgrad dieſen Krieg ge⸗ wollt hat. Die bekannteſten Schriftſteller Kroatiens ſitzen im Konzentrationslager, ohne die Möglichkeit zu haben mit der Außenwelt in Berührung zu treten. Das„Verbre⸗ chen“ dieſer nationalbewußten Männer war, daß ſie in zahlreichen Zeitungsaufſätzen den deutſchen Standpunkt gerecht beurteilten. 5 Staatsbegräbnis für In afrikaniſchen Gewäſſern verſenkk. Madrid, 7. April. Zu der Verſenkung des engliſchen Dampfers„Britannia“, von dem 67 Ueberlebende in Santa Cruz de Tenerife an Bord des ſpaniſchen Schiffes„Cabs de Hornos“ eintrafen, wird von der ſpaniſchen Agentur Cifra noch Folgendes bekanntgegeben:„Die„Britannia“ war am 25. März morgens halb 8 Uhr auf der Höhe von Sierra Leone von einem deutſchen Hilfskreuzer angehal⸗ ten worden Die 484 an Bord des engliſchen Schiffes be⸗ findlichen Paſſagiere und Beſatzungsmitglieder wurden aufgefordert, innerhalb 45 Minuten das Schiff zu verlaſ⸗ ſen. 70 von den an Bord befindlichen Perſonen ſind ums Leben gekommen. 67 wurden von dem ſpaniſchen Schiff aufgenommen. Der Aufenthalt der übrigen iſt unbekannt Wieder ein franzöſiſcher Dampfer geraubt. Rom, 7. April. Der auf der Fahrt von Indochina nach Frankreich befindliche franzöſiſche Dampfer„Sontay“ iſt, wie Agenzia Stefani aus Schanghai meldet, an der füd⸗ afrikaniſchen Küſte von den Engländern aufgebracht und beſchädigt worden An Bord des Schiffes befanden ſich mehrere hohe franzöſiſche Kolonialoffiziere.— Die Nach⸗ richt von der Beſchlagnahme hat in den Schanghaier fran⸗ zöſiſchen Kreiſen or bse Beunruhigung hervorgerufen. Englaugs hohe Fliegerverluſte „Journal American“ erklärte, Kongreßkreiſe ſeien in den Beſitz überraſchender amtlicher Ziffern über die engli⸗ ſchen Verluſte an Fliegerperſonal gelangt. Die Einzelheiten ſeien zwar Militärgeheimnis, aber die tödlichen Verluſte überſtiegen die Annahme der Oeffentlichkeit bei weitem. —— Starke britiſche Verluſte an Vorpoſtenbooten Die engliſche Admiralität teilt mit, daß die Jacht„Wilna“ verſenkt worden iſt. Die„Wilna“ war eine Motor⸗Jacht und als Bewachungsfahrzeug von beſonderem Wert. Seit dem 1. April hat die britiſche Marine damit 3 Kriegs⸗ bezw. Hilfskriegsſchiffe eingebüßt. So wurden nach engliſchen Mel⸗ dungen außer der„Wilna“ der 3600 BR große Hilfskreu⸗ zer„Roſaula“ verſenkt und nach dem deutſchen Wehrmachts⸗ bericht vom 5. April der 13 245 BRT große und ſtark ar⸗ mierte Hilfskreuzer„Voltaire“ in einem Seegefecht in über⸗ ſeeiſchen Gewäſſern durch ein deutſches Kriegsſchiff vernich⸗ tet. Im Verlauf des Monats März umfaßten die Verluſte der britiſchen Marine— ſoweit ſie von der britiſchen Admi⸗ ralität bekanntgegeben wurden— an Vorpoſtenſchiffen 7 Einheiten und f an Hilfskreuzern 2 Einheiten. 17 Tote bei einem Lawinenunglück. Mailand, 7. Aprit, Oberhalb der Gemeinde Gordona wurde eine Arbefterhütte von einer Lawine forkgeriſſen und ſtürzte mit den etwa 40 Inſaſſen in die Tiefe. Bei den ſofort aufgnommenen Bergungsarbeiten konnten bisher 17 Tote und 15 Verletzte geborgen werden Man befürchtet, daß noch weitere Todesopfer unter den Schneemaſſen be⸗ graben liegen. 8 Sofia. Wie der Staatsanzeiger mitteilt, wird dem bul⸗ 1 Miniſterrat ein Amt für nationale Propaganda eigefügt werden. Dieſem Amt werden die Kontrolle über das Zeitungs- und Lichtſpielweſen ſowie die Aufſicht über N und andere kulturpolitiſche Veranſtaltungen obliegen. 1 Beirut. Zum Staatsſtreich im Irak wird gemeldet, daß in Bagdad völlige Ruhe herrſche, nachdem der Führer der irakiſchen Nationaliſten, Raſchid Ali Al⸗Kailani, nach dem Rücktritt des Miniſterpräſidenten, Taka El⸗Haſchimi die Macht übernommen habe... Tokio Wie am Montag amtlich bekanntgegeben wurde, iſt ein Wirtſchaftsrat für an tandſchukuo und China Die Männer der anderen Seite ſind Prediger in der Wüſte. i 5 f unter dem Vorſitz des Präſidenten des Planungsamtes, Ge⸗ neralleutnant Suzuki, errichtet worden. daß dieſe aus dem engliſchen N . Das Ninglein Doerrheiniſche Kunſtausſtellung 1941 () Baden⸗Baden. Ein Ereignis von hoher und zugleich ſymbolhafter Bedeutung für den geſamten Oberrhein war die Eröffnung der Oberrheiniſchen Kunſtausſtellung 1941. Hierzu hatte ſich ein großer Kreis von Gäſten eingefunden, an der Spitze Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner. 481125 Beim Empfang im Kurhaus ergriff Staatsminiſter Schmitthenner das Wort. Die Ausſtellung, ſo führte der Miniſter aus, bringe in kpräſentativer Weiſe die Kunſt und das künſtleriſche Wol⸗ en des Oberrheins zur Schau. Hier habe man eine ſtolze künſtleriſche Ueberlisferung, die ſchon immer mit der deutſchen Kunſt aufs tiefſte verwachſen war, landſchaftlich ihresglei⸗ chen ſuche und zur ehrwürdigſten und heiligſten gehöre, was das deutſche Volk an Kunſt beſitze. Zuvorderſt ſtehen wir deshalb heute im Gefühl dieſer künſtleriſchen Ueber⸗ lieferung und der daraus fließenden Verantwortung. Ihr be⸗ ſonderes Gepräge erhält die Ausſtellung dadurch, daß ſie zum erſtenmal durchgeführt wird im Zuge der unter der Füh⸗ kung des Gauleiters zuſammengewachſenen Einheit des Vol⸗ kes am Oberrhein. Die Ausſtellung bringe ſymbolhaft die Raumeinheit und Schickſalseinheit am Oberrhein zum Aus⸗ druck. Während ſich die elſäſſiſchen Künſtler früher in Baden⸗ Baden ein heimliches Stelldichein gaben, ſtehen wir heute nun an beiden Ufern des Stromes in einer unlösbaren und natürlichen Gemeinſchaft des Raumes, des Blutes, des Schick⸗ ſals und damit auch der Kunſt. Dieſer Wandel der Ver⸗ hlältniſſe ſei ein Anſporn zu neuem Schaffen. Der Miniſter umriß zum Schluß feiner Ausführungen das Weſen der deutſchen Kunſt im nationalſozialiſtiſchen Staat. Ein Rundgang durch die Ausſtellung. Den Auftakt zur Befreiung des Elſaßlandes von zwan⸗ zigjähriger Franzoſenherrſchaft gab der Rheinübergang bei Bteiſach. Dieſes kühne militäriſche Geſchehen hat Gauleiter And Reichsſtatthalter Robert Wagner zum Gegenſtand eines Wettbewerbes gemacht, deſſen Ergebniſſe nunmehr den Hauptſaal der Oberrheiniſchen Kunſtausſtellung an der Oos zieren. Im Mittelpunkt feſſelt ein großes, mit der Jahres⸗ zahl 1940 verſehenes Oelgemälde des Karlsruhers Carl Vocke, dem mehrere ſeiner Aquarelle beigegeben ſind die den unerhört mutigen Rheinübergang in Sturm⸗ und Schlauchbooten zum Gegenſtand der Darſtellung und den Beſchauer in Bann zu ſchlagen vermögen, da ſie die nahezu geſpenſtige Viſion dieſes Kriegsgeſchehens, widerſpiegeln. Den Charakter des auf Krieg und Mannestum eingeſtellten Saales unterſtrei⸗ chen weiter die Bilder von Profeſſor Hans Bühler, der von ſeinem Burgſitz Sponeck den Kampf am Oberrhein und um den Weſtwall aus nächſter Nähe erlebt und im Bilde in ſeiner eigentonigen Art feſtgehalten hat. Prachtvoll nimmt ſich in dem u. a. mit einer ausgezeichneten Führer⸗ büſte aus der Karlsruher Werkſtatt von Hermann Binz geſchmückten Raum eine für den Flughafen Tempelhof⸗Berlin Aimmte Jagdſzene des Bildhauers Schließler(Karls⸗ ruhe) und ein wuchtiger Diskuswerfer des nunmehrigen Leiters den Straßburger Meiſterſchule für deutſches Hand⸗ work, Egon Gutmann, aus. Mehr noch, ſo will es ſcheinen, hat die Badener Kunſt⸗ ſchau in dieſem Jahr die bildenden Künſtler auch aus dem Lande weither, nicht allein aus den großen Städten an⸗ gezogen. Durchblättert man den umfangreichen, ſchon ſeiner Bildbejgaben wegen wertvollen Katalog, ſo iſt außer Mann⸗ heim, Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Freiburg, Offen⸗ burg, Konſtanz noch mancher kleinere Ort, Sitz eines Kunſt⸗ schaffenden vertreten, ſodaß nunmehr, da auch die Elſäſſer in großer Zahl aus ihrem Lande der Aufforderung zur Be⸗ teiligung gefolgt ſind, von einer umfaſſenden und aufſchluß⸗ reichen Schau oberrheiniſchen Kunſtſchaffens geſprochen wer⸗ den kann. Dies umſo mehr, als auch die Plaſtik ſehr ſtark vertreten iſt, z. T. durch Werke, die ſchon im Haus der Deutſchen Kunſt in München Beachtung fanden. Zum erſtenmal wird in Baden⸗Baden der geſamte Holz⸗ ſchnittzyklus des Karlsruher Graphikers Ernſt Feuerſtein gezeigt, der auf einen Auftrag des verſtorbenen Staatsmini⸗ ſters Wacker zurückzuführen iſt, Männer der Geſchichte rechts und links des Oberrheins umfaßt. Ein breiterer Raum wurde ferner dem Gedenken zweier für die bildende Kunſt des Elſaß maßgebender Perſönlichkeiten freigegeben, für den 1931 verſtorbenen heimatverwurzelten Heinrich Ebel und für den in dem badiſchen Schwarzwalddörfchen Feſſenbach geborenen Freiherrn Lothar von Seebach, der Jahrzehnte hindurch im Straßburger Spitalturm wohnte und hier Hun⸗ derte ſeiner Porträts, Landſchaften und Skizzen ſchuf. Nicht unweſentlich iſt auch der Beitrag von jetzt den feldgrauen Rock tragenden Künſtlern. Wie Landſchaft und Volkstum dem Künſtler beiderſeits des Rheins ans Herz gewachſen, zeigen die wiederum in ſehr großer Zahl aufgen ommenen Landſchaf⸗ N Roman um Alt-Heidelberg gprang entæwei.. von Faul ein 22) Jetzt hat er die Gret feſt im Arm, ein triefendes, ſchweres Kleiderbündel. Jetzt wirft er ſich mit ihr nach vorn, jetzt taſtet er zum nächſten Eisrand—„ein bißchen noch, lieber Gott“, fleht er— ſetzt ſchiebt er mit einer ungeheuren Anſtrengung das Kleiderbündel vorſichtig über den Rand— immer Luft anhalten, Prack, Luft anhalten, und ſtärker ſein als der Strom. Und jetzt trägt das Eis die Laſt, und er atmet ein paarmal neue Luft ein. Dann taſtet er ſich um den Rand herum, der ein paar⸗ mal unter den feſten Griffen abbröckelt— und er ſchafft es— er ſchafft es— denn das Eis iſt dick, und der Wille iſt noch ſtärker. e 5. Da ſteht auch er wieder und rutſcht und kriecht, nun ganz Vorſicht und Überlegung, zu Gret hin und ſchiebt ſie vor ſich her und immer weiter. Nun kann ſie kein Strom mehr heimtückiſch faſſen. 5 Ganz weiß iſt Grets Geſicht. 5 Aber ſie ſchlägt die Augen auf— erſchrockene, ſtarre Augen. Sie ſieht Thomas Prack über ſich. Erſt viel ſpäter weiß er, daß alles nur eine knappe Minute gedauert hat, das Aufwachen aus ſeiner Betäubung, das Hineinſpringen in die Kälte des Stroms und die Rettung. Aober die nächſte Minute wäre wohl ſchon zuviel ge⸗ weſen. 5. 5 5 And nun ſieht alles gar nicht mehr ſo ſchlimm aus, Die Gret kommt langſam zu ſich. Ole dicke. Setze haben die Kälte des Waſſers abgehalten. Ein Pferd iſt er— das mag ſchon unterm Eis ſchwimmen— und andre iſt mit einigen Schrammen davongekommen. und ir Schlitten iſt zerbrochen. a „ — Aus Baden und den Aachbargauen Oberleuinant Münz aus Heidelberg Das Oberkommando der Wehrmacht gab am 3. April 1941 u. a. bekannt: „Flugzeuge eines Kampfgeſchwaders unter Führung des Majors Ulbricht vernichteten ſechs große Tankſchiffe mit zuſammen 42 000 BRT. am Eingang des St. Georg⸗ Kanals. Eine Kette des gleichen Verbandes unter Füh⸗ rung von Oberleutnant Münz griff— wie ſchon gemel⸗ det— einen Flugplatz an der britiſchen Südküſte mit durch⸗ ſchlagendem Erfolg an. Hierbei wurden Bombentreffer in Hallen und Unterkünften erzielt und 24 Flugzeuge mit Sicherheit am Boden zerſtört.“ Major Gerhard Ulbricht wurde am 2. März 1901 zu Blaſewitz als Sohn eines Verwaltungsoberinſpek⸗ tors geboren. Nach Beſuch der Bürgerſchule und des Real⸗ gymnaſiums zu Blaſewitz, das er 1918 mit Primareife ver⸗ ließ, trat er im Oktober 1918 bei der Marine⸗Landflieger⸗ Abteilung ein. Nach ſeiner Entlaſſung im Dezember 1918 wat er Apothekerlehrling in der Stadtapotheke Zittau, legte 1921 ſein erſtes pharmſazeutiſches Staatsexamen ab und be⸗ ſuchte 1923.23 die Univerſität Leipzig. Er trat im Oktober 1923 als Kan onier ins Artilletieregimet 4 ein, wurde im September 1925 entlaſſen und widmete ſich wieder der Flie⸗ gerei.. Oberleutnant Karl Münz wurde am 27. 10. 1916 zu Heidelberg als Sohn eines Buchbinders geboren. Er be⸗ fuchte das Realgymnaſium ſeiner Vaterſtadt und erlangte dort am 20. 12. 1935 das Reifezeugnis. Im April 1936 trat er als Fahnenjunker in das Infanterieregiment 110 ein, wurde zum Infanterieregiment 34 verſetzt und am 1. 6. 37 zum Fähnrich befördert. Als Oberfähnrich wurde er zur Luft⸗ verſetzt und am 24. 2. 1938 wurde er Leutnant. Als Beobachter wurde er 1938 ins Kampfgeſchwader„Boelcke“ verſetzt, kam ſpäter als Lehrer für Bombenweſen auf eine große Kampffliegerſchule und wurde am 1. 4. 1940 zum Oberleutnant befördert. Seit Januar 1941 tut er Dienſt in einem Kampfgeſchwader.. Ebb Geſamtodenwaldklub tagt in Weinheim. Der Hauptvorſtand des Geſamt⸗Odenwaldklubs hat beſchloſſen, die Hauptverſammlung 1941, die urſprünglich in Mosbach ſtattfinden ſollte, auf den 21. und 22. Juni dieſes Jahres nach Weinheim zu verlegen. Selbſtverſtänd⸗ lich wird Mosbach nach dem Kriege zu ſeinem Recht kom⸗ men. Von den ſonſt üblichen größeren Feſtlichkeiten bei der Hauptverſammlung wird auch in dieſem Jahr abgeſehen, Doch iſt mit der Hauptverſammlung ein großes Kamerad⸗ ſchaftstreffen für alle in der Heimat weilenden Kameraden und Kameradinnen geplant. s Oſterburken.(Schwerer Unfall beim Stamm⸗ holzladen.) Ins hieſige Krankenhaus wurde der Land⸗ wirt Döpfner aus Bronnacker mit ſchweren Verletzungen eingeliefert. Beim Stammholzladen hat ein abrollender Stamm dem Bauern den Fuß abgeſchlagen. (—) Konſtanz.(Meineid führte ins Zucht⸗ haus.) In einem Unterhaltsprozeß hatten die 30 Jahre alte Maria Ortlieb geb. Ihringer von Holzhausen bei Frei⸗ burg und der 32 Jahre alte in Blumberg wohnhafte Her⸗ mann Moſer vor dem Amtsgericht Freiburg der Wahrheit zuwider falſche Angaben gemacht, ſo daß ein anderer Mann zur Zahlung des Unterhalts für ein Kind herangezogen wurde. Die Nachforſchungen ergaben nun, daß die beiden einen Meineid geſchworen hatten. Wegen dieſer Tat hatten ſie ſich vor der Strafkammer des Landgerichts Konſtanz zu verantworten, das den Moſer zu drei Jahren Zuchthaus verurteilte. Die Ortlieb erhielt ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus. Außerdem wird den beiden Angeklagten für 1 die Befähigung abgeſprochen, unter Eid auszu⸗ agen. 5 Bräunlingen.(Ein tapferer Junge.) Das drei⸗ jährige Töchterchen der Eheleute Wilhelm Biehler fiel in den Brandbach und wurde von der ſtarken Strömung fort⸗ geriſſen. Der Jungvolkpimpf Hans Morat ſprang in den an dieſer Selle tiefen Bach und es gelang ihm, das bewußt⸗ 17 8 zu bergen. Die Wiederbelebungsverſuche hatten folg. 5 280 ten, die das Heimelige und Stille unſerer Täler und Höhen wiedergeben. Klar und vielfach von ſtarker Lebendigkeit ſind die ausgewählten Porträts und Aktſtudien. So iſt die Ober⸗ rheinſchau 1941 ein lebendiges Spiegelbild deutſchen Eigen⸗ lebens und eine ſtarke Kundgebung unſeres Kulturwillens in⸗ mitten des Krieges. N i —— Und das alles iſt eine Viertelſtunde ſpäter wieder am Ufer, und gleich danach ſitzen Gret und Prack in einem der kleinen Häuſer dort und kriegen trockene Sachen und etwas Heißes zu trinken, und ein Wagen wird angeſpannt, der ſie nachher wieder zum Mühlengrund hinausfahren ſoll. Noch fern liegen die erſten Häuſer von Heidelberg. „Da wollte ich heute hin“, denkt Gret und zittert in allen Gliedern,„und jemanden überraſchen. Prack hat mich herausgeholt. Lieber— armer Prack.“ Und tief im Herzen hockt jetzt erſt das ſtumme Entſetzen. 5 * 7 Es kommt nicht viel nach, Gott ſei Dank. Thomas Prack hat ſich die Schulter verrenkt bei dem Sturz und von dem Hufſchlag einen„Kratzer“ davongetragen. Das iſt in ein paar Tagen in Ordnung. 5 8 5 Gret hat einige Tage Fieber. Starke Erkältung. Aber⸗ das Fieber iſt ſchlimmer, und ſie muß vorerſt im Bett liegen. Komplikationen? Nein, die werden nicht eintreten, ſagt der Medikus. Aber Ruhe, Ruhe iſt nötig, damit das ſeeliſche Gleichgewicht wiederkommt. f Vielleicht iſt Vater Gwendolin derjenige, der am meiſten unter dieſem Vorfall, der alles Mühlenglück hätte vernichten können, leidet. Man hat ihm alles ja von andrer Seite viel ſchlimmer geſchildert, als die beiden, die es betraf. Schlimmer und richtiger. Er iſt ganz im Bilde, er weiß, was er Prack zu danken hat. d 5 And man kann doch nichts weiter tun, als ihm die Hand drücken und„tauſend Dank“ ſtammeln. Ja, mehr kann man nicht tun. Man kann nicht ſagen: Nun haſt du ſie dir ehrlich verdient, Prack. Und man kann nicht zu Gret ſagen: Der wird dich nie untergehen laſſen, Kind. Der hat dich nun aus dem Waſſer gefiſcht, der hält dich feſ t... Nein, das kann man alles nicht kun. Man kann nur der Gret an ihrem Lager zulächeln und ihr über die blaſſen Wangen ſtreichen und ſich immerhin noch freuen, daß man das noch tun kann. N — — D 3 Der„Elſäſſiſche Hilfsdienſt“ wieder aufgelöſt. Der„Elſäſſiſche Hilfsdienſt“, der unmittelbar nach dem Einmarſch der deutſchen Truppen auf Vergnlaſſung bon Gauleiter Robert Wagner durch Oberſtadtkommiſſar Major Dr. Robert Ernſt gegründet wurde und ſich aus freiwilligen Helfern und Helferinnen zuſammenſetzte, iſt nach Erfüllung ſeiner umfangreichen Aufgaben nunmehr wieder aufgelöſt worden. Ueber 100 Millionen Mark Kriegsſchäden im Kreis Mül⸗ hauſen⸗Land. Nach monatelanger Arbeit kann nun ein eingehendes Bild von dem Umfang der Kriegsſchäden im Kreis Mül⸗ hauſen⸗Land gegeben werden. Dabei ergibt ſich, daß der Betrag von 100 Millionen Reichsmark nicht aus⸗ reicht, um den Schaden an Gebäuden und in den Wohnun⸗ gen und für den Verluſt abhanden gekommener oder be⸗ chädigter Gegenſtände wieder gutzumachen Dazu kommen noch die Materialſchäden in den gewerblichen Betrieben. Unberückſichtigt iſt ferner die Hilfe geblieben, die bereits von der Kreisbauernſchaft der Landwirtſchaft in dieſem kriegsgeſchädigten Gebiet zuteil worden iſt. Der Kreis Mül⸗ hauſen ſteht mit ſeinen Kriegsſchäden bekanntlich hinter Weißenburg an zweiter Stelle. Die erſte Hilfe für die Rück⸗ wanderer nach der Einſtellung der Feindſeligkeiten beſtand vor allem in der Ueberlaſſung des notwendigſten Mobi⸗ liars und von Wäſcheſtücken, von Handwerkszeug und land⸗ wirtſchaftlichen Geräten. Zur Auffüllung des Viehbeſt indes erhielt der Kreis Mülhauſen 4260 Kühe, 944 Ochien, 66 Bullen, 2079 Läuferſchweine, 193 Zuchtſchweine und 25 Eber. Dazu kommt noch das Federvieh und die Erſetzung der Bienenvölker. a. Das elſäſſiſche Schreinerhandwerk im Dienſte des Neuaufbaus. Eine ſchöne und dankbare Aufgabe iſt dem elſäſſiſchen Schreinerhandwerk und zwar auch kleineren Betrieben ge⸗ ſtellt worden. Es wird in die große vom Chef der Zivitver⸗ waltung im Elſaß mit aller Tatkraft vorwärtsgetriebene Wiederaufbauarbeit in den zerſtörten Gebieten eingeſchal⸗ tet. Dabei iſt den Schreinern vorbehalten, in den neu er⸗ richteten Häufern der ſchwergeſchädigten elſäbiſchen Grenz⸗ landbewohner vorerſt 1000 Wohnungseinrichtun⸗ gen zu erſtellen. Maßgebend bei dieſer Aktion ſoll Richt nur ſein, den vorwiegend bäuerlichen Bewohnern über⸗ haupt wieder ein Heim zu geben, ſondern darüber hinaus eine vorbildliche, dem deutſchen Menſchen eigene Wohn ⸗ kultur zu vermitteln. Das Badiſche Gauheimſtät⸗ teamt übernahm die Planung dieſer Wohnungseinrich⸗ tungen und ſchuf drei verſchiedene Entwürfe für die Her⸗ ſtellung der gediegenen Handwerksmöbel. Jede Einrichtung umfaßt ein Wohn⸗ und Eßzimmer, Elternſchlafzimmer, Küche und Kinderſchlafzimmer mit großem Bett. Feder⸗ führend in dieſer Aktion iſt die Wirtſchaftskammer Baden. Nebenſtelle Elſaß, die auch die Abrechnung vornimmt. Die Möbel werden von einer Abnahmekommiſſion abgenom⸗ men. Hohrod bei Münſter.( Handgranate als Spiel⸗ zeug.) Opfer einer bei den kriegeriſchen Operationen zu⸗ rückgebliebenen Handgranate wurden die beiden Kinder des Bauern Buhl, ein Knabe von 16 Jahren und ein Mäd⸗ chen von acht Jahren, ſowie der achtjährige Alfred Buhl, Sohn des hieſigen Landwirts Karl Buhl. Dieſe drei Kinder wurden getötet, während zwei weitere Kinder des Lond⸗ wirts Auguft Müller leicht verletzt wurden. Die Kinder hatten die Handgranate gefunden und ſpielten damit, an⸗ ſtatt gemäß der nun ſchon ſo oft in den Zeikungen bekannt⸗ 1 Warnung den Fund liegen zu laſſen und anzu⸗ — Reigheim Kr. Heilbronn.(Fünfjähriges Mäd⸗ chen ertrunken.) 28 56 kleine Kinder ſpielten am Ufer der Seckach im Sand. Als das fünfjährige Töchterchen Gerda des ſich bei der Wehrmacht befindlichen Arbeiters Karl Schreiweiß mit einer Flaſche Flußwaſſer ſchöpfen wollte, ſtürzte es kopfüber in die Seckach. Die Wiederbelebungsver⸗ 10 5 nach einer Stunde geborgenen Mädchens blieben erfolglos. 5 — Oſtrach Kr. Sigmaringen.(Tot aufgefunden.) Von einem auf dem Felde beſchäftigten Dorfgenoſſen wurde diefer Tage in dem auf Gemarkung Burgweiler gelegenen Ried ein Mann tot aufgefunden. Nach den polizeilichen Feſt⸗ ſtellungen handelt es ſich um den am 2. Auguſt 1865 in Schnitten bei Homburg v. d. H. geborenen Heinrich Barth, der in der Laubbacher Mühle beſchäftigt war. Auf dem Weg zur Mühle hat Barth vermutlich einen Schlaganfall erlitten, der den Tod herbeiführte. Und kommt nicht darüber hinweg: Der Prack hat ihr das Leben gerettet. 7 Iſt das nichts? Es iſt alles! Wirklich alles? Die Gret hat ſelbſt Zeit genug, darüber nachzudenken. Lieber Prack, armer Prack. Wie du mich herausgeholt haſt, eine kleine Minute vom Tod entfernt! Lieber Prack! Ich danke bir— danke dir mein Leben lang. Ja, ich möchte dir ſo viel Liebes tun. a 5 Und dann ſchwingt doch immer wieder der eine Ge⸗ danke durch Herz und Hirn: Aber den Heinrich, den liebe ich. Ich kann ja nichts dafür, lieber Prack. Du mußt das ver⸗ ſtehen und begreifen. Dankbarkeit und Liebe— das iſt— das kann wohl nicht immer zuſammengehören. Du mußt das verſtehen, lieber Prack. Ja, ſo gehen die Gedanken hin und her. Ach ja, der Thomas Prack verſteht es ſchon. Was er getan hat, hat er um Gottes Lohn getan, und weil er nicht anders konnte. Das iſt nun mal ſo. Und was ihm Gret ein⸗ mal geſagt hat, als noch Sommer war, das hat er nicht ver⸗ geſſen: Glück kommt, oder es kommt nicht! Man kann's nicht erzwingen. Es fliegt ſo herum in der Luft wie ein Schmetter⸗ ling oder wie ein ſchönes Lied. g. Nein, nein, Gret, man fordert keine Dankbarkeit und kein Glück. Man i ſt glücklich, daß du noch unter den Sternen lebſt! 8. 5 Und es könnte wohl in und um Heidelberg um dieſe Weihnachtszeit keinen Glücklicheren geben als Thomas Prack, der manchmal noch ſpät abends vor ſeiner Tür ſteht und in a die Unzahl der winterlichen Sterne blickt, die über dem weißen Wald uchten und glitzern. Dabei raucht er ſeine Pfeife un in ſtilles und frohes Lächeln um den herben Mund a. 5 i Dieſes Lächeln aber ſagt— denn es kommt tief aus ſeinem Herzensgrunde heraus: Es iſt ja alles paß ſchon auf dich auf. Alles Glück für dich Gre 3 Lalcale Nuud ocliau Nachwuchs für Lauma ſchinen⸗Repa raturwerlſtätt⸗ Die Landwirtſchäft iſt im Kriege ſonſt auf Beſtand on Maſchinen allge wie ber Einſatz von Maſchinen im 3 Dorfes zu den entſcheldenden Aufgaben Der Neichsarbeitsminiſter hat die Arbe er⸗ ſucht, im Rahmen der Nachwuchs vertei chen Gründ wirkend die volle von Lehrlingen an Landmaſchinen⸗ er⸗ oder halbe wenn der Ver⸗ höhte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. — Schutz des Arbeitsweges erſt nach Vetlaſſung des Haufes. Nach einer Entſcheidung des Reichsverſicherungs⸗ amtes gilt als Grenze des häuslichen Wirkungskreſſes, an welchem der unfallverſicherte Weg nach und von der Arhbeits⸗ 1 beginnt und endet, die Haustür des Gehäudes, in dem r Verſſcherte wohnt. Der Kläger war auf der Treppe ſei⸗ nes Hauſes verunglückt, als er ſich zu ſeiner Arbeitsſtätte begehen wollte. Der Entſchädigungsanſpruch wurde ab⸗ gelehnt, weil er noch nicht dem Verſicherungsſchutz unterſtand. — Fremoſpeachen⸗Internat für Italieniſch. Zu den Frembſprachen⸗Internaten des deutſchen Berufserzlehungs⸗ werles in ber Deutſchen Arbeitsfront tritt mit Beginn bes Sommers ein neues Internat im Gau Niederdonau, und zwar in Puchberg am Schneeberg in den Oſtalpen. Die neue Sprachühungsſtätte wird der Pflege des Italieniſchen die⸗ wen, während die Studienwochen für Spaniſch, Engliſch, Ruſ⸗ ſiſch und Franzöſiſch in den ſchon beſtehenden Internaten des Altreſches weitergeführt werben. Kann ein Soldat kündigen? Immer wieder taucht die Frage auf, ob ein einherufenes Gefolgſchaftsmitglied während ſeiner Zugehörigkeit zur Mehrſiacht ſein ziviles Arbeſtsverhältulz kündigen kann, ohne die Zuſtimmung des Arbeltsamtes einzuholen. Sie iſt ſetzt durch Erlaß des Reichsgrbeitsminiſters vom 12. De⸗ zember 1940(R. Arb. Bl. J S. 614) geklärt worden. Dangch gilt folgendes; Nach Paragraph! der Verordnung zur Ab⸗ änpderung und Ergänzung von Porſchriften auf dem Gebete. des Arbeltsrechts vom 1. September 1939(RGB S 1683) wird durch die Einberufung zum Wehrdienſt ein Beſchäfti⸗ gungsverhältnis nicht gelöſt“ Nach Paragraph 2 dieſer Ver⸗ ordnung kann der Unkernehmer ein ſolches Beſchäftigungs⸗ verhältuſs nur mlt Zuſtimmung der Reichstreuhänders der Arheit kündigen. Daneben bedarf der Unternehmer zu einer lalchen Kündigung der Zuſtimmung des Arbeitsamtes nach Paragraph 1 der Arheſtsplatzwechſelordnung vom 1. Sep⸗ tember 1939(RGI I S. 1685). Das zum Wehrdtenſt einbe⸗ rufene Gefolgſchaftsmitglied kann das Beſchäftigubngsver⸗ hältnis während der Dauer des Wehrdlenſtes kündigen, aher auch der Mehr machtsangehörige bedarf hierzu der Zuſtim⸗ mung des Arbeitsamtes nach Paragraph 1 der Arbeitsplatz⸗ wochſelverordnung, da danach! grundſätzlich alle Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder für eine Kündigung die Zuſtimmung des Arbeitsamtes benötigen. Die Altersverſorgung der Handwerker Erſt mal abwarten d Wpid. Am 1. Januar 1939 trat das Geſetz über die Altersverſopgung des deutſchen Handwerks in Kraft. Au Beginn dleſes Jabres mußten die Handwerker, die ihrer Altersverſicherungspflicht durch Kleben von Angeſtellten⸗ verſicherungsmarken nachkommen dle vollen Verſicherungs⸗ karten bel der Kreisbhandwerkerſchaft gegen eln Kontroll⸗ und Ahrechnungsbuch um auſchen. Immer noch gibt es aber ſelbſtändige. Handwerker, die ihre Altersverſorgungs⸗ uflicht nur unvollſtändig erfüllen gder auch bisber nicht das trag vor dem f 5 nügt es, wenn die V nienzahlung mit dem J. April beginnt. Viele Handwerker werden auch ſchon ſeit längerer 35 einen Lebeusverſicherungsvertrag abgeſchloffen haben, der aber pielleicht den Vorſchriften des Altersverſorgungsgeſetzes in allen Punkten nicht genügt. Auch dieſe Handwerker ha⸗ ben die Möglichkeit, ſofern ber Lebensverſicherungsvertrag bor dem Juli 1940— im Gebiet Danzig bor dem 1. Ja⸗ nuar 1940 abgeſchloſſen wurde, dieſen Vertrag vor dem 1. April 1941 den Vorſchriften des geltenden Rechts anzu⸗ paſſen, um dann ebenfalls noch rückwirkend die volle oder holbe Angeſtelltenverſicherungsfreiheit in Anſpruch nehmen zu können. Wer von den Handwerkern, welche dieſe Gele⸗ genheft in Anſpruch nehmen können, den Termin des 31.1 März 1041 verpaßt, muß wie alle anderen Handwerker, die ſich durch den Abſchluß eines Lebensverſicherungsvertrages nicht rechtzeitig von der Angeſtelltenverſicherung befreit haben, ab 1. Januar 1939 die Beiträge zur Angeſtelltenver⸗ ſicherung zahlen.. wird. Dabei ge⸗ Das Eichhörnchen Im Frühlingswalde treibt bereits das Eichhörnchen ſein luſtiges Spiel. Von den Säugetieren iſt unſer Eichhörnchen oder Eichkätzchen zweifellos das gewandteſte und mutigſte, das ſich mit zierlicher Behendigkeit durch ſein Waldreich be⸗ wegt. Die Forſtleute aber ſind keine allzu großen Frrunde des Eichhörnchens, das ihnen einen großen Teil der Ernte an Zapfen vorwegnimmt. Sie beißen nicht wenige davon ab, gehen recht verſchwenderiſch damit um und ſtreuen den größ⸗ ten Teil davon mahllos umher. Nicht einmal auf die reifen Zapfen beſchränkt ſich dieſer ungeduldige und verſpielte Waldpatron, er nimmt auch noch die unveifen und unaus⸗ gewachſenen, deren Samen ungenießbar iſt. Ein anderer gro⸗ ßer Schaden entſteht dem Forſtmann durch die Vorliebe, die die Eichhörnchen 5 junge und füngſte Nadelholztriebe haben. Sie nagen die Knoſpen aus und laſſen die Triebe zu Boden fallen. Zuletzt ſchaden die Nager— und das iſt nicht der geringſte Schaden, den ſie anſtiften— durch ihre leidige Gewohnheit, die Rinde von Kiefern und Lärchen und Laub⸗ hölzern abzuſchälen. Es gibt auch keinen ſo böſen Neſträuber wie das Eichhörnchen, dem Eier und Neſtjunge gleich gut munden, und das ſich garnicht ſcheut, hier und da auch einen erwachſenen Singvogel anzufallen, ſowie kleinen Säugetieren, Maulwürfen und dergleichen ans Leben zu gehen. Sein Neſt baut das Eichhörnchen in hohen Baumkronen zwiſchen Aſtgabeln eng an den Stamm geſchmiegt. Ein kegel⸗ förmiges Dach ſchützt das Innere vor Regen und der nach unten gerichtete Eingang ſorgt dafür, daß es im Neſt immer wohnlich und gemütlich bleibt. Es nimmt aber auch oft in Niſtkäſten, die für Singvögel beſtimmt ſind, Wohnung. Bei aller ſchlechten Eigenſchaft wird das Eichhörnchen aber immer ſeine Freunde haben. Es gibt wenig Menſchen, die nicht ent⸗ zuckt wären, wenn es behende zwiſchen den Bäumen herum⸗ tollt, von einem Aſt zum andern, von Baum zu Baum ſpringt, eilfertig ein Stück lang über die Erde läuft, um geringſte unternommen baben. Wenn ſie von der Reichs⸗ dann wieder hochzuklettern. Jerich rungsanſtall für Augaſtellte aufgefordert werden, dem Ueberwachungsbeamten die Unterlagen über die Erfül⸗ lung der Altersverſorgungspflicht vorzulegen, ſo leiſten ſie dieſer Aufforderung vielfach keine Folge, ſo daß die Hand⸗ werkskammer gezwungen iſt. unter Strafandrohung die Erfüllung der Altersverſprgungspflicht anzuhalten. Nach⸗ dem dieſe Handwerker auch davon gehört und geleſen haben, daß der Auftrag des Führers an den Reichsorganiſgtions⸗ leiter Dr. Ley, eine umfaſſende Altersverſorgung für das ganze deutſche Volk zu ſchafſen inzwiſchen durch die Fertig⸗ euung des Wertes ſeine Erfüllung gefunden hat. machen te, wenn ſie zur Einhaltung ihrer Altersverſorgungspflicht angehalten werden, oftmals die Einwendung, daß ſie„nun erſt einmal abwarten“ wollen, wie dieſes neue Altersverſor⸗ ungswerk ausſehen wird. Sie ſind vielfach der Auffaſſung, aß für die kommende Altersverſorgung keine Beiträge ge⸗ leiſtet zu werden brauchen und ſie daher durch ein abwar⸗ tendes Verhalten Geld ſparen könnten. Eine ſolche Auf⸗ faſſung iſt natürlich irrig. Die jetzige Altersverſorgung iſt auf dem Prinzip der Leiſtung und Ge genleiſtung aufgebaut. Nach den Ausführungen. die Dr. Ley Arzlich in einem Auf⸗ ſatz im„Angriff“ machte werden die für das große Verſor⸗ gungswerk des deutſchen Volkes benötigten Mittel ebenfalls auf irgendeine Weiſe aufgebracht werden müſſen, und zwar durch die Finanzierungsmethode, die ſeit Jahrhunderten für alle Staatsaufgaben ſich zweckmäßig erwieſen hat: durch Steuern. f. f 8. Im übrigen gilt weiterhin das Geſetz über die Alters⸗ verſorgung für das deutſche Handwerk, and feder Handwer⸗ ker, der die Vorſchriften nicht erfüllt handelt gegen ein Ge⸗ letz. das die Unterſchrift des Führers trägt. Es empfiehlt Der Arbeitskalender des Kleingärtners Wir veröffentlichen unter Hinweis auf den Aufruf des Gauleiters Robert Wagner in den badiſchen und elſäſ⸗ ſiſchen Tageszeitungen, der alle Volksgenoſſen, die ein Feld, einen Acker oder auch nur einen kleinen Garten beſitzen, aufforderte, keinen Quadratmeter Boden ungenutzt zu laſ⸗ ſen, einen Arbeitskalender mit von ſachkundiger Seite her⸗ ausgegebenen Ratſchlägen für den Kleingärtner im Monat April. 5 Arbeiten im Gemüſegarten. Meerrettich vermehren! Schiefes Einlegen dünner 25 bis 30 Zentimeter langer Wurzeln, Abſtand 25 em, in Reihen Abſtand 40 bis 45, guter, nahrhafter Boden, feucht; er⸗ ſcheinende Triebe bis auf den kräftigſten entfernen. Weißkraut, Rotkraut, Roſenkohl ausſäen in Rillen zur Pflanzengewinnung. Lauch ebenſo in nicht friſch gedüngten Boden. Von Kreſſe ernten wir und machen noch Folgeſaaten. Kreſſe wächſt wieder nach, aber nicht mehr ſo zart. 5 Bohnenkraut ſäen in Rillen, verziehen oder verwehen, Abſtand 10 em, vor der Blüte beſchneiden. Thymian ſäen in Rillen, nicht feucht, als Einfaſſungs⸗ pflanze geeignet, Büſche können geteilt werden. Schnittlauch pflanzen, Pflanzen teilen, nach 3 bis 4 Jah⸗ if düngtes Land, im Mai ver⸗ knäuelweiſe, Abſtand 30 biz 50 em, gut gedüngt und tief gegraben. Wenn etwa 10 em Winterſalat, im Herbſt geſät oder geſetzt, verziehen ode verſetzen, Abſtand 20 bis 25 em, gut gedüngter, feuchten Maf⸗ und Sommerrettiche ſäen, nicht friſch gedüngter, lockerer Boden, je zwei bis drei Korn, Abſtand 20 bis 25 em, mit dem Finger in die Erde drücken, verziehen. Spinat Folgeſaat. l Wirſing ſäen in Rillen, gut gedüngt und feucht. ö Kopfſalat pflanzen, Abſtand 25 bis 30 em, als Zwi⸗ ſchenfrucht Monatsrettiche. a Sommerendivien ſäen für Auspflanzung im Mai. Erbſen erhalten Reiſer und werden angehäufelt. Von Karotten und Kohlrabi machen wir Folgeſaaten. Eſtragon ſäen oder durch Wurzelteilung vermehren. Kerbel ſäen in Rillen, Abſtand 10; feucht. Zwiebeln pflanzen in Rillen, Abſtand 10 cm, nicht friſch gedüngt, Boden locker halten. Buſchbohnen gegen Ende April ſäen, nicht friſch gedüngt. je vier bis ſechs Körner in 3—5 em tiefe flache Stufen, Ab⸗ ſtand 30:30 em in zwei bis drei Reihen oder Samen in die 3—65 em flachen Gruben gleichmäßig verteilen, Abſtand 5 em, nur ſo viel Buſchbohnen für Frühgemüſe, ſonſt Stangen⸗ bohnen. f f Rhabarber(zweijähriger) ernten, Blattſtiele ausbrechen, Blütenſtengel frühzeitig ausſchneiden. — Arbeiten im Obſtgarten. Die Neupflanzungen von Obſtbäumen ſind bek trockener Witterung ausgiebig zu bewäſſern. Außerdem kon⸗ trollieren wir die Baumbänder. Dem Um veredeln geringwertiger oder im Ertrag nicht befriedigender Bäume iſt beſondere Beachtung zu ſchen⸗ len. Der Obſtbau kann noch weſentlich durch Umveredlun⸗ gen mit geeigneten Sorten gehoben, und damit der Nutzen ſtark geſteigert werden. Bei der Wahl der Sorte, mit der umgepfropft wird, ſind die Gegend ſowie die Lebens⸗ bedingungen, unter denen die Bäume ſtehen, zu berückſichtigen. Nach Eintritt des Triebes wird hinter die Rinde gepfropft. Wir belaſſen den Bäumen eine ausreichende Zahl von Zug⸗ äſten, die erſt in den kommenden Jahren allmählich enk⸗ ſernt werden. Geſunde Bäume guter Sorten, die im Ertrag ungenügend ſind, werden durch Verjüngung verbeſſert. Be⸗ ſonders bei Pflaumen und Zwetſchgen iſt dieſes Verfah⸗ ren empfehlenswert. Das Umveredeln bzw. das Verjüngen ſollte in Anbetracht ausfallender Ernten in der heutigen Zeit unterbleiben. Sollte jedoch der Baum ein zu fauler Träger ſein, dann verſuche man auch jetzt, die Fruchtbarkeit des Baumes auf dieſe Weiſe zu heben. Bei den im Vorjahr umgepfropften Bäumen nehmen wir die Zugäſte allmählich weg. Die Edelreiſer ſind auf etwa zwei Drittel ihrer Länge zurückzunehmen. Das letzte Auge eines jeden Triebes iſt dabei nach außen gerichtet. Wo es erforderlich iſt, müſſen die Pfropfwunden nochmals mit Baumwachs verſtrichen werden. Verſpätete Pflanzungen junger Bäume erfordern beſondere Vorſicht. Die durch das Auslichten im Winter entſtandenen Baumwunden bleiben unter ſtändiger Kontrolle, damit ſie nicht zum Schaden für die Bäume werden. Größere Wun⸗ den ſind, falls es noch nicht geſchehen iſt, nach ſorgfältiger Reinigung mit Zement auszugießen. Kleinere Krebswunden ſchneiden wir ſauber aus und beſtreichen ſie mit Obſtbaum⸗ karbolineum. Deſſen Anwendung iſt auch bei Harzfluß des Steinobſtes geboten.. 5 Der Schnitt des Formobſtes ſollte anfangs des nats beendet ſein. Um bei Stämmen ein berſtärktes Dick⸗ wachstum zu erreichen. ſchröpfen wir. Die treffen nur die Rinde, nicht das Holz: Sie werden auf der Schattenſeite gemacht und nur an gefunden und kräftigen Stämmen. Wurzelſchoß teinobſt unterdrücken wir an der Arſprungsſte Ab S S e beim 15 e. Londmirtſchaftliche Ein, und Verkaufsgenoſsenſchaft Ein beſtimmtes Quantum Stickſtoffdünger wird ſofort in unſerem Lager ausgegeben, und zwar 1 morgen Mittwoch, 9. April, an landwirtſchaftliche Betriebe vom Oberdorf und linke Seite der Freiburger⸗ ſtraße, am Donnerstag, 10. April, Unterdorf einſchl.. rechte Seite der Freiburgerſtraße. a g Ausgabe von Seeſiſchen. lh 5 Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Seckenheim Die nächſte Fiſchverteilung erfolgt nach der Kunden⸗ liſte und zwa am Dienstag, 8. April ab 9 Uhr Maſchinen gegen Vorlage der weißen Ausweiskarte zum Einkauf aller Syſteme von Seefiſchen in der jeweils zuſtändigen VBerkaufsſtelle. werden repariert, Schreiber, Seckenheim 3 Nähe. Goedecke, Seckenheimm 101— 210— 88 2 5 Städt. Ernährungsamt. oder Tel. 23.493 Gemüſe-Erbſen Pflichtjahr⸗ in Doſen werden markenfrei ab⸗ gegeben. 8 ö 8 Gg. Röſer. e noch Spiel. Hier zählt die 1 xum Seispiel viel. Wer MGG SUPPEN-WokrgEl liebt, ist froh- doch wenn's nur einen gibt! — für Haushalt und leichte Feld⸗ Aler. Srundſtüc! e ö e a W. Holzwarth .„In den 40 Morgen“ Freiburgerſtraße 48 2 Stock N Lager buch⸗Rr. 18988 . Warte iamtliche Mitteilungen. Izu 20 Mk. ſofort zu verpachten a 8 wen, Nn buen 8 5 Pfuhl 8 das Fähnlein m Aebergangsuniform vor dem Di ⸗Heim. 3 5 an. Jeder Pimpf des neuen Jahrganges hat zu die'ienſt Rechts beiſtand Dahm, kann unentgenilich abgeholt werden. ede euen dag anges hat zu dieſem eee ee Schaben fraß G. Mädchen Sämtliche Obſtbaumſtämme ſind zur Selbſtver wertung freigegeben. Der Orts bauernführer Palast-Theater Heute Dienstag und morgen Mittwoch je 730 Uhr:— N 0 ber unhelknule lustz- num. Das Schicksal einer großen Liebe. 8 ige für ſein Leiſtu nitzubr ingen. Ferrer 2 Paß⸗ 3 8 ennige für ſein Leiſtungsbuch mitzu. Fern er 2 Paß ö 1