ee Ann N. 87 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 15. April 1941 von ſeinen Gäſten unterſt zu begegnen. Churchills Valkanabenteuer vor dem Zuſammenbruch Der Rückzug aus Griechenland bereits eingeleitet. Das von Churchill ſo bombaſtiſch eingeleitete Balkanaben⸗ teuer ſteht bereits vor dem Zuſammenbruch. Der deutſche Gegenſchlag gegen die britiſchen Kriegsausweitungsverſuche iſt kaum eine Woche im Gange, da müſſen die Engländer unter dem Druck der wuchtigen Schläge der deutſchen Wehrmacht bereits an ihren Rückzug aus dem Balkan denken. Nach einer in Sofia eingetroffenen Meldung aus Athen haben die engliſchen Militärbehörden mehrere Transport dampfer, die mit engliſchen Truppen nach Griechenland ge⸗ kommen waren und die wegen neuer Truppentransporte nach Aegyten hätten zurückkehren ſollen, im Hafen von Piräus zurückgeh alten. Dieſe Maßnahme bedeutet, daß die Engländer die Damfer zum Rücktransport der engliſchen Truppen aus Griechenland benutzen wollen. In dieſem Zu⸗ ſammenhang gewinnt die Tatſache beſondere Bedeutung, daß mehrere engliſche Truppentransporte, die aus Aegypten hätten eintreffen ſollen und deren Ausladung in Griechenland bereits vorbereitet war, nicht einge⸗ troffen ſind. Auch aus anderen Meldungen iſt erſichtlich, daß die Eng⸗ ander drauf und dran ſind, ihre eigenſüchtigen, in jeder Hin⸗ ſicht an Dünkirchen erinnernden Folgerungen zu ziehen. Höchſt aufſchlußreich iſt insbeſondere eine von Reuter ſtammende amtliche Mitteilung, in der mit lakoniſcher, für britiſche Ver⸗ hältniſſe beſonders auffallender Knappheit gemeldet wird, daß Generalleutnant Sir Henry Maitland Wil ſon zum Befehls⸗ haber der britiſchen Armee in Griechenland unter dem Ober⸗ befehl des Generals Papagos ernannt wurde. Noch am 7, d. M. hatte Reuters parlamentariſcher Korreſpondent ver⸗ kündet, daß General Wavell in ſeiner Eigenſchaft als Oberkommandierender der britiſchen Streitkräfte im Mittleren Orient das Oberkommando der in Griechenland gelandeten britiſchen Truppen behalte. Dann hörte man nur noch, Wavell ſei bereits in Griechenland eingetroffen. Iſt General Wavell jetzt in Griechenland bereits abgeſägt oder will man durch die Unterſtellung des britiſchen Befehlshabers unter den grie⸗ chiſchen General vor allem nur dokumentieren, daß nach briti⸗ ſcher Auffaſſung für den weiteren Verlauf der Ereigniſſe auf dem Balkan die Griechen allein die Verantwortung tragen, weil ſie den Oberbebefehl haben. „Die engliſchen Truppen wollen gar nicht kämpfen“ In einem Bericht über die Lage auf dem Balkan befaßt ſich der Londoner Korreſpondent der„New Pork Times“ mit den Hintergründen des britiſchen Balkanunternehmens und kommt zu dem Schluß, daß die britiſchen Truppen nach dem Balkan nicht aus militäriſchen, ſondern aus politiſchen Gründen gekommen ſeien. Die Entſendung engliſcher Trup⸗ pen nach Griechenland habe nur den Zweck verfolgt,„die grie⸗ chiſche Moral zu ſtärken“. Mit anderen Worten, das amerikaniſche Blatt vertritt die Anſicht, daß die engliſchen Soldaten in Griechenland von vorn⸗ herein überhaupt nicht die Abſicht gehabt haben, an die Front zu gehen. Das ſieht ihnen ähnlich. Nach dem Bericht zu ur⸗ teilen, ſcheint man ſogar in den USA. die Briten in dieſer Beziehung richtig einzuſchätzen. „Churchills Fiaslo in tragiſcher Weiſe wiederholt“ In einem Leitartikel nimmt„Few York Times Herald“ ſeine Ausführungen vom 8. April formell zurück. Am genannten Tage hat das Blatt in einem längeren Aufſatz frohlockend erklärt, daß Deutſchland, als es ſich entſchloß, gegen die verbündeten Jugoſlawen, Griechen und Engländer * kämpfen,„endlich den erſehnten großen Fehler egangen habe.“ In der ſchiefen und blamablen Situation, in die„New York Times“ nach dieſer 3 Prophezeiung durch die Exeigniſſe weniger Tage gegenüber ſeinen Leſern geraten iſt, findet das Blatt es als den beſten Ausweg— ein ſeltener Fall in der Politik gewiſſer amerikaniſcher Zeitungen — ſich aufzuraffen und ſeine Ausführungen vom 8. April in aller Form zurückzunehmen. Darüber hinaus ſtellt„New Pork Times Herald“ nunmehr feſt,„daß Churchill ſeine alten Fehler von Antwerpen, Galli⸗ poli, Norwegen, Dünkirchen und Dakar in tragiſcher Weiſe wiederholt habe.“ 5 Die New⸗Yorker Zeitung trifft damit die Stimmung, wie ſie in hetzeriſchen Kreiſen allgemein herrſcht, wenn das Balkan⸗ fiasko auch nicht immer ſo unumwunden und hoffnungslos zugegeben wird wie hier durch„New Nork Times Herald“. Dem Frohlocken nach dem unſinnigen Belgrader Putſch iſt ein klägliches Erwachen ſo plötzlich gefolgt, daß auch die Hetzer jenſeits des Ozeans keine Worte finden. Es ſei denn, ſie geben ihren auf engliſche Einflüſterungen gebauten Irrtum offen zu. Wie United Preß aus Athen meldet, haben die engliſchen Truppen in Saloniki gewaltige ſyſtematiſche Zerſtörungen vorgenommen, bevor ſie die Stadt räumten. Wie es ſcheint, hat man in Athen das Verhalten der Engländer in Saloniki mit wenigem Behagen geſehen. Ueberraſcht dürfte man in Griechenland über die ſkrupelloſe Zerſtörungswut der„Bun⸗ desgenoſſen“ eigentlich nicht ſein Wo engliſche Truppen auf fremdem Boden hauften— in Norwegen, wie in Frankreich, Belgien und jetzt erſt wieder in Benghaſi—, ließen ſie nur Trümmerfelder und Ruinenſtätten zurück. Auch die Griechen werden, falls ſie es noch nicht geſpürt haben, bald erkennen: Wer von England ißt, ſtirbt daran! 5 Langemarckſtudium in Straßburg Begabten Arbeſter⸗ und Bauernſöhnen wird der Weg zur Hochſchule eröffnet. Wie ſchon kurz berichtet, plant Reichsſtudentenfüh⸗ rer Dr. Scheel, einen Lehrgang des Langemarck⸗ ſtudiums nach Straßburg zu legen. Gauſtudentenführer Dr. Scherberger gab in einer Unterredung einen kurzen Ueberblick über die Entſtehung des Langemarck⸗ ſtudiums und über die weſentlichen Geſichtspunkte, nach denen gemäß Artikel 20 des Parteiprogramms„be⸗ ſonders veranlagte Kinder armer Eltern ohne Rückſicht⸗ nahme auf deren Stand oder Beruf auf Staatskoſten“ zum Hochſchulſtudium vorbereitet werden. Vermächtnis der Front. Das Langemarckſtudium wurde, wie Dr. Scherberger ein⸗ leitend ſagte, vom Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studen⸗ tenbund als ein Vermächtnis des Geiſtes der Jugend von Langemarck aufgefaßt. Langemarck iſt in die Geſchichte ein⸗ gegangen als die Kampfſtätte des großen Krieges, auf der am 10. November 1914 deutſche Freiwilligenregimenter aus Studenten, Arbeitern und Bauern mit dem Deutſchlandlied auf den Lippen in den Tod gingen. Aus dieſem Geiſt wur⸗ den die ſozialen Einrichtungen der Studentenſchaft geſchaffen, die viele wirtſchaftliche Sorgen und Nöte von der ſtudieren⸗ den Jugend nahmen. Der NSd. der Schaffung des Langemarckſtudiums gezogen. Es wurde ger rk ausgebaut wor⸗ den und hat im Krieg noch eine Erweiterung erfahren. Lehr⸗ gänge finden jetzt ſtatt in Heidelbe 95 Hannover, Berlin, Wien, Rof Als 11. kommt derjenige in haus in unſeren ender Begabung nicht nur in fern zu erfaf laſſen, die ſie ildung genügt. udium führt i über Partei, Wehrmacht und Neichsarbeitsdienſt ter vorſchlagen. Ein gro Teil f Reichs⸗, Gau⸗ und Kreisſi zuſammen. i f ange marqſtudium kein Platz. Der Einzel wiſſen, was er will. Wenn er ſich zum Lang und durch dieſes wieder zu einem beſtimmten B Beamtenlaufbahn einzutreten. Das Ausleſelager. Der eigentlichen geht ein fünf⸗ bis Geſichtspunk ger auf die ſpãteren Charakter kommt nur ſchließt nicht aus, daß derjenfge, der vie forderungen genügt, aber ſonſt uper he veruuche Qualitäten verfügt, ſeitens des Berat es des Stu⸗ bentenwerks erberaten, betreut und r Fachſchule zugeführt wird. Nach dem Eintritt muß eine gewiſſe Probezeit be⸗ ſtanden werden. Nach dem erſten Halbjahr erfolgt dann eine wiſchenprüfung in allen Fächern. Auch dann beſteht für diejenigen, die den allgemeinen Anforderungen zicht genügen, aber eine ausgeſprocher f Begabung beſitzen, die Möglichkeit, an ein 1 Der anderthalb⸗ j hrige Lehrgang t einer Abſchlußprüfung, die der normalen Rei ing gleichgeſtellt wird. Der Zugang zum Hochſchulſtudium iſt damit erreicht. Mannſchaftserziehung. enſchaftlichen Ausbilkd ie wird vertieft du mt die tunden An deft ich zum wichtige Er⸗ dienen Muſik⸗ ch, Fahrten und 9 wurde die Form der Mannſchafts⸗ ſt ſtraff diſzipliniert. Die Männer in denen unterrichtet wird und Für die erziehung eingerich⸗ perſönliche E.. und ihr Garten milie in der g 8 N 3 rege 12 zeit als 2 im Garten im Garten nicht jede ? Iſt es Garten all ie 1 H Jamilie verbringt! Und ichmeckt Med een 8 8 ſt, um die Familie wird e und Kinder⸗ * Aus der Geſchichte des Gaſthauſes Um 10 Uhr abends war Polizeiſtunde Die Gaſthäuſer wurden in früheren Zeiten in recht hohem Maße zu Abgaben herangezogen. Die Schankgerechtigkeit ge⸗ hörte, hauptſächlich auf dem Lande, zu den Rechten des Grund⸗ adels, der die Gaſtwirte 2 beſteuerte⸗ Daneben waren dieſe auch häufig zu Abgaben an die Dorfgemeinde und an die Lan⸗ desverwaltung verpflichtet. Die Gemeindeabgaben beſtanden hauptſächlich in Naturalien; die Gaſtwirte hatten eine be⸗ ſtimmte Menge Hühnerfutter, Pfeffer und Wachs zu liefern. Die Pfefferabgabe, im Mittelalter ſehr gebräuchlich, erklärte ſich daraus, daß Mfeffer infolge der ſchwierigen Verbindungen mit außereuropäiſchen Ländern ein ſeltene⸗ und teures Gewürz war, daß die Gaſtwirte aber über für damalige Zeiten 5 Pfefferbeſtände verfügten, denn die Schnäpſe wurden dem 1 3 der bäuerlichen Zecher entſprechend ſtark gepfeffer. Aus er Seltenheit des Pfefſers erklärt ſich übrigens der höhnende Ausdruck„Pfefferſäcke“ für die Kaufleute— ein Kaufmann der einen Sack Pfeffer in ſeinem Beſitze hatte, galt für außer⸗ ordentlich reich. 5 In Norddeutſchland bezog ſich die Gemeindeabgabe der Gaſtwirte auch auf die Lieferung von E Kofent, dünnem Bier oder Seihe von Trebern zur Viehfütterung Die Polizeiſtunde ſah einen frühzeitigen Schluß der Gaſtwirtſchaf⸗ ten vor; die Behörden wachten in ſtrenger Weiſe darüber, daß jeder Bürger zu ausreichender Nachruhe komme„So bestimmt beiſpielsweiſe eine Verfügung aus dem Jahre 1795 noch daß die Gaſtwirtſchaften von Falkenberg in der Mark um 10 Uhr abends zu ſchließen haben. 5 n Kulturhiſtoriſch intereſſant ſind die weiteren Beſti ge dieſer Verordnung, die lauten:„Wenn im Kruge 2 ein ſoll, ſo muß es nach der Landesordnung erst der Obrigkeit an⸗ gezeigt werden Der Krüger muß einem jeden ſeiner Gäſte mit Höflichleit und Artigleit begegnen und da⸗ enige 12 85 was er als Mirt ſchuldig ſſt. Dagegen muß ſich aber auch keiner ehen, dem Wirt grob oder ungeſtüm Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generalfeldmarſchall von Brauchitſch. 5 traf in Sofia zu Beſprechungen nit dem Oberbefehlshaber der in Bulgarien fiehenden deutſchen Truppen. Generalfeld⸗ mar ſchall Siſt links ein. e e Deurſche Truypen in Agrum begei tert begtüft. Blick auf die Marienkirche und den Dom beu Agram(e kriegs aufnahme. Deutſche Panzeri bud am 1. Ars abends unter dem Jubel der Bevälkerung in die— Wüſtenfahrt zur Front Von der„Leptis Magna“ zum„Arco Philenico“, Von Kriegsberichter Wilhelm Rüter. „„ Peak. Der dritte Tag der Fahrt unſerer Wüſtenfahrt gab Gelegenheit, manches Erlebte und Geſehene rückſchauend noch einmal zu überdenken. Führt uns unſer Weg auch ins Kriegs⸗ geſchehen ſo ſucht doch das Auge in der Landſchaft, in den kleinen Städten, die ſich meiſt um eine Oaſe herum gebildet haben, etwas Gefälliges oder gar Schönes zu entdecken. Die Beſonderheiten dieſes Landes lernten wir kennen und auch kämpft. Da exinnern wir uns noch der ſteinernen Zeugen der alten römiſchen Kultur, an die„Leptis Magna“ bei Homs, der bedeutendſten Ausgrabung in der Wüſtenſtadt. Seit 1 Jahren kann Italien damit ſeinen Anſpruch auf dieſes Land geltend machen. Seit der Zelt iſt nichts ähnlich Großartiges an Architektur hierzulande geſchaffen worden. Es blieb dem Faſchismus vorbehalten, Ebenbürtiges zu planen und zum Teil ſchon zu verwirklichen, wie uns der Triumph⸗ bogen des neuen Imperiums, der„Arco Philenico“ in der troſtloſeſten Steppe und waſſerloſeſten Gegend der Wüſte von Syrte beweiſt. Andere Völker mögen auch koloniſieren, aber es gibt nichts Großzügigeres als das Planen des alten und des neuen Roms. Es iſt nicht nur der wirtſchaftliche Faktor, der wie beim Engländer im Vordergrund ſeiner Intereſſen ſteht. Es ſind ſchlechthin die Dinge der Kultur, des Fortſchrittes, der Erſchließung eines Landes ſelbſt, ja der Künſte in der Archi⸗ tektur, die Wüſtenland im buchſtäblichſten Sinne ummodeln, es fruchtbar und gehaltreich machen. Woher ſollte der einfachſte Koloniſt den Glauben an den Erfolg ſeiner mühevollen Arbeit hernehmen, wenn nicht dieſe Idee und dieſe großen Beiſpiele ihn vorwärtstrügen?— So pflanzt er Wein an, ſetzt Orangen⸗ bäume, legt überall arteſiſche Brunnen, Waſſerleitungen und Berieſelungsanlagen an. Man ſtaunt immer wieder, daß bei⸗ ſpielsweiſe hier dieſelbe Erdoberfläche grün voll Pflänzen ſteht, und nebenan iſt nichts als flüchtiger gelber Sand. Der talieniſche Koloniſt iſt auch im Frieden in dieſem Landſtrich Soldat, nicht nur jetzt, wo er ſein„Libia“ verteidigt. Er ſucht nicht bequem die ſchattigen Oaſen mit ihren grünen Moosteppichen und wohlgepflegten Dattelpalmen. Hier ſorgt die Verwaltung dafür, daß kein Schaden an dem Palmen⸗ hain entſteht. Um jede einzelne Palme wird ſorgfältig Erde gehäufelt, um den Wurzeln Nahrung zu geben, denn jeder ausfallende Baum bedeutet nicht nur Ausfall an Schatten, ſondern auch an Fruchtbarkeit. f So 9 75 uns unſer Weg weiter in den Sand, d. h. wir bleiben auf der guten Aſphaltſtraße, während die Kamelkara⸗ wanen nach wie vor den ausgetretenen Wüſtenpfad benutzen, der oftmals parallel zur Küſte verläuft, doch meiſt querfeld⸗ ein geht. f 5 Noch etwas begleiten uns ſtändig die n ſehe im Kriege doppelt nützlich. Sie werden verſtärkt. ir ſehen zwei Bilder vor uns, den Telephontrupp, der Maſten einſetzt, und einen anderen kleinen Trupp, der uner⸗ müdlich die Drähte nach vorn zieht. Wieviel Kilometer mögen ſie ſchon bei glühender Hitze auf dem Buckel haben?— Dort hinten taucht eine Art Bohrkurm vor uns auf, alle Blicke richten ſich ſofort auf dieſen hervorſtehenden Punkt. Wonach bohrt man? Nach Oel?— Nein, nach Wafſer, dem koſtbarſten Gut in der Wüſte, von dem man nicht genug haben kann.— Ab und zu erfreuen uns auch die Herden von Kamelen am Straßenrand, die durch unſere Wagen aufgeſcheucht werden. Beſonders die kleinen Piccolo⸗Kamele ſind ſehr luſtig anzu⸗ ſchauen. Ein älteres Kamel ließ ſich dagegen nicht aus der Ruhe bringen. Trotz des Motorenlärms ſcheuerte es ſeinen Kopf nach wie vor ruhig weiter am Kilometerſtein.— In der Ferne ſpiegelte die Wüſte. Diesmal iſt es keine optiſche Täuſchung Es ſind tatſächlich Salzſeen, wie wir auf der Karte feſtſtellen. Es iſt zur Abwechſlung eine mit har⸗ ten Grasbüſcheln bewachſene Gegend, die wir jetzt durchqueren. Auffällig iſt die Anzahl der Beduinen mit ihren Herden von tegen und Schafen, ein Bild des Friedens und der Ruhe. leichmäßig ſummt der Motor in die Stille der Wüſtenglut. Aus unſeren Vorräten reicht jemand Apfelſinen zur Er⸗ friſchung herüber. Die Schalen ſind voller Sand, vont letzten Sandſturm her, obwohl ſie wohlverpackt im Korb des Wagens lagen. Vor uns wieder helle Hügel— Wanderdünen. Wir merken es auch daran, daß unſere Straße links und rechts von Kolonnen ſandfrei geſchaufelt wird, für den Nachſchub. Ueber uns ein Gedröhn, die gute alte Ju. 52 zieht ihre Bahn in unſerer Richtung. Au 115 weiß den eg zum vorderſten Flughafen zu finden, um Vorräte abzuladen, wie die Kamera⸗ den der Landſtraße. Am Straßenrand ſehen wir ein Holzkreuz. Nein, auf dem von Steinen errichteten Grabhügel ſteht die geknickte Flügelſchraube eines Motors. Hier ruht ein italieniſcher Flie⸗ ger, der im Dienſt ſeines Vaterlandes fiel. Um dieſe Straße 5 wir alle einen unerbittlichen Kampf, unerbittlich, wie ie Wüſte ſelbſt. Das Ninglein Sprulig entæiuei.. 6 10. Kapktel 8 Man hat ein bißchen zu früh gejubelt. Der April ſchickt Stürme ins Land, die es in ſich haben. Hoho, ſo einfach wird es dem Frühling denn doch nicht gemacht. 5 . Als Lindenkamp eines Abends aus dem„Faulpelz“ tritt. um ſich nach Hauſe zu begeben, preßt ihn der Sturm⸗ wind beinahe wieder in die Tür zurück. 15 „Potztauſend“, ſchimpft er.„Und vor zwei Wochen habe ich auf der Gitarre ein Loblied auf das rechte Wandern geklimpert. So geht das nun ſchon ſeit Tagen!“ Nein, es iſt ſogar ſchlimmer geworden. Hui— pfeift ihm der Wind um die Ohren. Kein Stern am Himmel zu ſehen. Hier unten am Schloßberg fängt ſich der Sturm und wühlt mit aller Kraft in den Baumwipfeln, daß es knirſcht und ächzt. Und nun fängt es gar zu gießen an! Erſt ein paar ſchwere Tropfen, die einem unſanf! ins Geſicht klatſchen. 1 Lindenkamp iſt ſchon ein Stück vom„Faulpelz“ ent⸗ fernt, aber es wird immer ſchlimmer mit dem Regen. Regen und Sturm— beſten Dank! a Roman um Alt-Heidelberg von Paul Hain keit nach ch da z verſtehen, warum der Italiener um dieſes Stück Wüſtenſand Alemannia Ilvesheim— Phönit Mannheim 021 Gebälk ächzt, der Wind ſauſt kühl durch Fugen und Ritzen. Spannung und brauſenden Geräuſchen und Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Käfertal 1. Jugend— Seckenheim 175 Am Oſtermontag gaſtierte die hieſige A⸗Jugend mit ſtärkſter Aufſtellung bei der kampfkräftigen Jugend von Kä⸗ fertal. Durch techniſch⸗hochwertiges Spiel wurde die gegne⸗ riſche Hintermannſchaft vollſtändig zermürbt. Käfertal er⸗ zielte durch einen Deckungsfehler des Seckenheimer Mittel⸗ läufers das erſte Tor. Ihre Angriffe ſcheiterten weiterhin an dem guten Deckungsſyſtem der Seckenheimer Hintermann⸗ ſchaft. Durch prächtige Srürmerarbeit ſtellleSeckenheim mit 5 Toren ſeinen Sieg ſicher. Die Zuſchauer, die von der Stärke der Seckenheimer ſichtlich beeindruckt waren, ver⸗ ließen überaus befriedigt den Platz. Seckenheim kann ſich mit ſeiner Jugend überall ſehen laſſen Käfertal B⸗Jugend— Seckenheim B-Jugend 721 Käfertal Schüler— Seckenheim Schüler 22 Fußball der Bezirksklaſſe. „Der Ausgang dieſes Pflichtſpieles war bis in die 2. Halbzeit hinein noch ungewiß. Beide Mannſchaften boten bis dahin ziemlich gleichwertige Leiſtungen: Die Stürmer waren hüben wie drüben zu ſchwach, um ſich bei den guten Hintermannſchaften erfolgreich durchſetzen zu können. Bei Alemannia waren Grimm und vor allem Baier kaum zu überwinden, während bei Phönix die beiden alten Kämpen Wühler und Greiner die Sache hielten. So wurden torlos die Seiten vertauſcht, Auch in der zweiten Halbzeit bot ſich zunächſt dasſelbe Bild. Dann ging plötzlich dem Ball die Luft aus, und da erſt ein Erſatz beſchafft werden mußte, mußte das Spiel eine geraume Zeit unterbrochen werden. Von der beiden Mann⸗ ſchaften zugute kommenden Atempauſe profitierte Phönix ſcheinbar mehr, denn nach der Fortſetzung des Spieles ſpielten die Neckarſtädter beſſer als zuvor. Ilvesheim da⸗ gegen ließ immer mehr nach. Auf einen Deckungsfehler hin war Phönix durch ſeinen Mittelſtürmer Berthold erfolgreich, Verſuche der Ilvesheimer Soldatenſtürmer nach dem Aus⸗ gleich ſcheiterten. Schiedsrichter Siegling⸗Saarbrücken lei⸗ tete gut. W. B. Auswärtiger Sport Fußban a Meiſterſchafts⸗Endſpiele Gruppe la: Danzig: Preußen Danzig— LS Stettin Gruppe 1b: Berlin: Tennis /Boruſſia Berlin— Dresden Sc 011 Gruppe 2a: 8 Hamburg: Hamburger SV— 1. S Jena 221 Gruppe 2b: 5— Gelſenkirchen: Schalke 04— Hannover 98 410 Gruppe g:. Köln: VfL 99 Köln— FC 93 Mülhauſen 6·1 Gruppe 4: a Mannheim: VfL Neckarau— Rapid Wien 0˙7 Stuttgart: Stuttgarter Kickers— 1860 München 318 „Meiſterſchaftsſpiele Gau Baden: 5 Vfk Mannheim— Phönix Karlsruhe 812 1. FC Pforzheim— Karlsruher F 4˙0 Gau Württemberg:: 5 SVgg Cannſtatt— SSW Ulm ö 4˙8 Gau Bayern: Würzburger Kickers— Be Augsburg 1 Neumeyer Nürnberg— BfR Schweinfurt 4 1. JC Pforzheim— Karlsruher J 4:0(0:0). Der Karlsruher JV verlor auch das Rückſpiel in Pforzheim gegen den 1. FIC Pforzheim klar mit 0:4(0.0) Toren Die Goldſtädter mußten allerdings lange känmpfen, ehe ſie dies klare Ergebnis herausgeholt hatten. Die Karls⸗ ruher warteten mit einer guten Leiſtung auf, ſcheiterten und reibt ſich die Hände.„Das Unwetter ſteht ja ſchon ſeit Tagen in der Luft. Der April macht mit den Bauern, was er will! Jetzt werden die armen Landleute die Hände falten, daß es nicht ſo ſchlimm kommt. Ein Weinchen, Herr von Lindenkamp?“ Natürlich ein Weinchen! Und da kommen ja auch Alt⸗ haus und Vrenken aus ihren Dachſtuben herunter in den Wirtsraum. 5 „Oben werden die Dachziegel bald wegfliegen“, ſagt Brenken.„Das rumort da, daß es einen gruſeln kann.“ Noch der und jener kommt hereingeſtürzt und ſucht Schutz vor dem Unwetter, das draußen um das Haus fegt. Die Scheiben klirren von dem gegenpraſſelnden Regen. Das „Da wird der Neckar ſchön ſteigen“, ſagt jemand.„Und erſt die Bäche droben in den Bergen. Wenn die zu Tal brauſen, das kann eine hübſche Überſchwemmung geben. Wirt, noch ein Glaſerl!“ 5 Ein gutes Geſchäft für den„Faulpelz“. Faſt alle Tiſche ſind beſetzt. f Ab und zu geht einer hinaus, um nachzuſehen, ob der Wettergott endlich ein Einſehen haben wird. Der ſcheint aicht daran zu denken. f 8 8 „Ja, ja, die Frühjahrswetterchen“, brummelt der Wirt,„die machen ſo ihre horriblen Späße. Und nun don⸗ nert's gar und blitzt's! Das kommt aber auch von allen Seiten zuſammen.“ i e i Unruhig flackern die Lichter auf den Tiſchen. „Einige der Gäſte fangen an zu würfeln, andre holen Spielkarten hervor, andre wieder vertreiben ſich die Zeit mit Singen und allerhand Allotria. Vernünftige Geſpräche kann man ja nicht führen, dazu iſt die Luft zu voll von dann. 8 der ganzen Wildheit der entfeſſelten Elemente draußen. Donner krachen unaufhörlich. Unheimlich iſt das Sauſen in den Bäumen und das Rauſchen des Stroms, das man bis hierher hört. Manchmal iſt es, als ob geheimnisvolle, wie verlorene Schreie durch all den Lärm klingetßtß 3 Einmal hebt Lindenkamp den Kopf. Es iſt wie ein angeſtrengtes Lauſchen. Ein kühler Schauer überfliegt ihn. 8 1 1 Prack ihm zu, der oben auf dem Dachfirſt eines der Spei . 5 N 1 1 f 1 neue Holzbretter über die Zerſtörung nage 12 aber an der ſtarken Abwehr der Pförzhelmet. Die geber, die mit den beiden Gaſtſpielern Krüger und Bubeck vom BC 05 Pforzheim antraten, waren zwar ſchon vor der Pauſe überlegen, aber in dieſem Abſchnitt verhinderte die KFV⸗Abwehr jeglichen Erfolg. Als nach dem Seiten⸗ wechſel der Pforzheimer Angriff umgeſtellt war, klappte es beſſer. Mittelſtürmer Vogt ſchoß in der 66. und 68. Mi⸗ nute die beiden erſten Tore für den 1. Fc. Halblnker Knobloch erhöhte in der 73. Minute auf 3:0 und zwei Mi⸗ nuten ſpäter war der halbrechts ſpielende Fiſcher noch ein viertes Mal für die Goldſtädter erfolgreich.— Schiedsrich⸗ ter Nagel(Feudenheim). BfR Mannheim— Phönix Karlsruhe 8:2(2:1) „Die junge Mannſchaft von Phönix Karlsruhe mußte am erſten Oſtertag im Mannheimer Stadion durch den Vfg. Mannheim eine unverdient hohe Niederlage von 812(2•1) Toren hinnehmen. Wenn auch ein Sieg der Maunheimer gerechtfertigt war, ſo war der Torunterſchied doch entſchieden zu hoch Die Karlsruher kämpften aufopferungsvoll und hatten auch mehrfach gute 5 aber der Sturm war zu unerfahren und zu ſchwach, um erfolgreich abzuſchnei⸗ den, Zum Schluß ließ ſich auch noch die Hintermannſchaft vollſtändig überrumpeln. Die erſte Hälfte verlief ziemlich verteilt. Nach 3 Minuten führte Phönix durch ein Tor von Schwertle 110. In der 25 und 26. Minute ſtellte dann Strie⸗ binger auf 2:1 für den VfR. Nach der Pauſe drängte wie⸗ derum Phönix, aber Danner ſchoß in der 8. und 15. Minute nach zwei Durchbrüchen weitere Tore für die Mannheimer. Als Müller dann auf 51 erhöhte, war es um Phönix voll⸗ ſtändig geſchehen. Zwar konnte Gizzi durch Verwandlung eines Elfmeters noch auf 5:2 aufholen, aber dann ſtellten Danner, Schwarz und Lutz auf 8:2. Wehrmacht Metz BfR Frankenthal 318(2:2 Der VfR Frankenthal ſtellte ſich am Oſterſonntag in Metz vor, wo er gegen eine ſtarke Wehrmachtself antrat und ſich mit, einem Unentſchieden begnügen mußte. In der Elf der Gaſtgeber 15 man den Gleiwitzer Nationalſpielex Plener, der als Halbrechter auch ein Tor ſchoß allerdings dann kurz vor Schluß des Feldes verwieſen wurde. In der zweiten Hälfte hatten die Metzer Soldaten im Feld Vorteile, aber die Mitte der Halbzeit erkämpfte 3:2⸗Führung konnten ſie doch nicht behaupten. Erfolgreichſter Spieler auf der. kenthaler Seite war wieder einmal der Rechtsaußen Rein⸗ hardt der zwei Tore ſelbſt ſchoß und auch am dritten(dem erſten in der Reihenfolge) maßgebend beteiligt war. Schrei⸗ ner ſchoß auf Vorlage von Reinhardt das Führungstor, Plener ſorgte für den Ausgleich. Durch Burck zog dann Metz in Front aber Reinhardt glich noch vor Seitenwechſel aus. Mitte der zweiten Hälfte kam Metz durch Janowfki im Anſchluß an eine Ecke erneut in Front, doch ſorgte Rein⸗ hardt in einem ſchönen Alleingang abermals für den Aus⸗ gleich. 1500 Beſucher. SS adgdsdsde n 558898888888 8 3832238833884 Für Deutſchland Der Bauer: 5 Der Acker iſt mein Feld; ſeit ich darauf geſtellt, bau ich das täglich! Brot! Du leideſt keine Not, mein Deutſchland! Der Arbeiter: f ü Ich ſchwing die harte Fauſt; ſolang die niederſauſt, wächſt uns bei Tag und Nacht ein Bau in ſtolzer Pracht: Großdeutſchland! Der Soldat: Die Waffe in der Hand ſchützt dich, mein Vaterland. Wie ein Mann ſtehn die Reih'n: Der Sieg wird unſer ſein, mein Deutſchland! 2 Und wo auch jeder ſteht— Er weiß, worum es geht: Wir bau'n für ewige Zeit und alle ſind bereit für Deutſchland! a 8 f Auguſt Schmitt. Im Mühlenwerk brennt Licht. Im Wohnhaus brennt Licht. In den Schuppen und Speichern flackert Lichtſchein aus ſchwankenden Sllampen. Wer könnte bei ſolchem Un⸗ wetter auch ſchlafen! Aber es iſt nicht nur dies: Der Bach drängt mit ſeinem Waſſer ſchon über die Ufer. Hat die ſchmale Holzbrücke bereits weggeſpült und ſchäumt und tobt wie raſend.— Un den Schuppen ſind allerlei Verwüſtungen angerichtet worden. Ein halbes Dach hat der Sturm fortgetragen. Holz⸗ ſtapel ſind durcheinandergeflogen. Mehlvorräte ſind bedroht. Da ſind natürlich alle Mann auf den Beinen. Und wenn das noch ſo ein paar Stunden weitergeht, kann das Un⸗ heil noch ſchlimmer werden. 8 Wenn das Waſſer noch weiterſteigt— Gnade Got! der Mühle Zwar die dicken Mauern halten ſchon, die haben la ſchon gefährlichere Stürme überſtanden. Aber die Speicher! Die Vorräte! 5 i a Bis über die Torſchwelle des Hauſes ſpülen ſchon die Waſſer giſchtend und jaulend wie eine Meute tobende Hunde. 8 Und was da noch alles von den Waldhängen herunter kommt in den ſteinernen Rinnen! s 5 5 Vater Gwendolin, Thomas Prack, die beiden Knechte, ſie alle arbeiten, naß von Schweiß und Regen, erbittert, um das Schuppendach wieder zu flicken, eine eingedrückte Holzwand neu zu ſtützen, dem Waſſer, das den Hof über⸗ ſchwemmt, Abfluß zu verſchaffen. Sonſt ſind die Speicher am Morgen voll Waſſer und hundert Sack Mehl ſind zum Teufel. 8. Und der Sturm heult und peitſcht und wirft neue Regenfluten gegen die Erde. Nun, Gwendolm kennt ſolche Unwetter Man darf den Kopf nicht verlieren. Hier drunten. im Mühlengrund muß man ja beſonders dagegen gewappnet ſein. Das ſteht ja nun feſt: Die Holzſpeicher müſſen endlich, ſo bald es geht, verſchwinden und maſſiven Mauern Platz machen. Immer wieder hat man das von Jahr zu Jahr verſchoben. Nun geht's nicht mehr, es muß geändert werden!! da muß ſchon im Sommer gebaut werden“, ſchre n der Sturm nicht berunterwirftl Seas eee e e SSS een. e END A e e Zwei borbildliche Flieger . Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet 5 Der Führer und Oberſte Befehlshafer der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Oberhefehlshabers der Luftwaffe, Reichs⸗ marſchall Göring, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes ver⸗ liehen an Oberleutnant Genz o w, Staffelkapitän in einem Kampfgeſchwader, Oberleutnant Buchholz in einem Kampfgeſchwader. 4 Oberleutnant Genzo w hat ſeine Staffel mit immer leichbleibendem Angriffsgeiſt und unerſchütterlicher Einſatz⸗ ſeube gegen den Feind geführt. Mehr als hundert ⸗ mal iſt er gegen England geflogen und hat weit über das gewohnte Maß hinaus außerordentlich bedeutſame Er⸗ folge gegen die britiſche Luftwaffe und gegen die britiſche Induſtrie erzielt. Als Staffelkapitän gab er ſtets ein kämp⸗ ferkſches Vorbild für die Truppe und gilt in ſeinem Geſchwa⸗ der als der tapferſte und mutigſte Soldat. Mitte Februar hät er die Zerſtörung eines engliſchen Nachtflughafens tro ſtärkſter Abwehr durch Flak und trotz drei aufeinanderfol⸗ gender Angriffe engliſcher Nachtjäger durchgeführt. Er hat ſich länger als eine Stunde über dem angegriffenen Ziel guf⸗ gehalten und konnte feſtſtellen, daß ſein Angriff 12 feindliche falttezeuge vernichtete und den geſamten Nachtbekrieb geſtört hatte. g Oberleutnant Buchholz hat in ſehr zahlreichen Fern⸗ Jampfeinſätzen gegen Narvik im Nordatlantik und im Raum weſtlich Irland überragende Leiſtungen vollbracht. Bei den auf ſtark geſicherte Geleitzüge und bewaffnete Hau⸗ delsſchiffe geflogenen Tiefangriffen vermochte er durch bei⸗ ſpielgebende Angriffsfreudigkeit. bei hervorragendem fliege⸗ riſchen Können, trotz heftigſter Abwehr der angegriffenen Feindſchiffe dem Gegner ſchwerſten Schaden zuzufügen. verſenkte im Handelskrieg 10 Handelsſchiffe mit 60 000 BRT, beſchädigte 8 Handelsſchiffe mit 48 000 BR zum Teil ſo schwer, daß ein großer Teil dieſer Schiffe ebenfalls als Ver⸗ Tuſt gerechnet werden kann. Oberleutnant Joachim Genzow wurde am 13. Dezember 1915 als Sohn eines Kaufmanns in Berlin⸗Tempelhof ge⸗ horen. Am 2. Juni 1934 trat er als Fahnenjunker in ein Infanterieregiment ein, wurde 1935 zur Luftwaſſe verſetzt und am 20. April 1936 zum Leutnant befördert. Oberleutnant Buchholz wurde am 28. Juni 1908 als Sohn eines Wagnermeiſters zu Alt⸗Landsberg bei Potsdam geboren. Er beſuchte die Volks⸗ und Mit ſelſchule lernte das Stellmacherhandwerk und trat am 1. April 1929 bei der Kriegsmatine ein. Nachdem er zur Luftwaffe verſetzt war, Erhielt er ſeine fliegerxiſche Ausbildung und wurde am 1. Ja⸗ Uuar 1937 zum Oberfeldwebel befördert, Auf Grund ſeiner ausgezeichneten Leiſtungen als Blindfluglehrer und ſeiner Haltung vor dem Feinde wurde er 1940 Offizier. Ein badiſcher Nitterkteuzträger zu Brühl, Kreis Mannheim, als Sohn eines Oberſtadtſekre⸗ tärs geboren Er beſuchte die Volksſchule und das Realgym⸗ naſium in Mannheim und beſtand im März 1938 die Reife⸗ prüfung. Im November 1938 trat er als Fahnenjunker in die Fliegertruppe ein Auf der Luftkriegsſchule Fürſtenfeld⸗ pbruch wurde er Fähnrich befördert. Am 10 April 1940 wurde er Leutnant und kam nach einem Ausbildungslehrgang auf einer großen Kampffliegerſchule als Kampffluͤgzeugführer in ein Kampf⸗ geſchwader. Am 23. September 1940 wurde er mit dem Ei⸗ bernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet. 5 Gemeinderundfunkverein gegründet ſchaftslebens, wenn die Volksgenoſſen in Stadt und Land auf den öffentlichen Plätzen und die Schaffenden der Betriebe mn Fabrikräumen und ⸗ſälen vereinigt ſind, um gleichſam un⸗ mittelbar Zeugen geſchichtlicher Ereigniſſe, wie der Führer⸗ lichen Mittel der Staatsführung geworden. Um auch im kleinſten Dorf einwandfrei arbeitende Uebertragungsanlagen zu gewährleiſten, haben ſich die badi⸗ ſchen Gemeinden zu einem Verein zuſammengeſchloſſen. Die Gründung dieſes Gemeinderundfunkvereins iſt durch Erlaß des badiſchen Innenminiſters erfolgt, der die Gemeinden zum Beitritt aufgefordert hat. e Den Gemeinden wird ſo die Möglichkeit gegeben, im Zug der fortſchreitenden techniſchen Entwicklung ihre Uebertra⸗ gungsgeräte zu vervollkommnen. Mittels fahrender Re⸗ paraturwerkſtätten mit ſorgfältig geſchulten Tech⸗ nmitern erfolgt die dauernde Prüfung und Wartung der Ueber⸗ tragungsanlagen. Die Werkſtätten enthalten auch ein voll⸗ ſtändiges Erſatzteillager. Der Verein übernimmt außerdem die Moderniſierung älterer Anlagen und ſorgt im Sinne Leiner techniſchen Geſamtplanung für die Einheitlichkeit aller Einſatzmittel. Jede Gemeinde kann ſich die für ihre Verhält⸗ niſſe techniſch zweckmäßige gemeindeeigene Lautſprecheranlage 5. ſehr günſtigen Bedingungen beſchaffen oder ſich die fachmänniſche Wartung einer beſtehenden Anlage als eines wertvollen Gemeindeeigentums ſichern. In Zusammenarbeit mit der deutſchen Rundfunkinduſtrie ſind Spezialapparate ent⸗ wickelt worden für Grundelemente, aus denen dann je nach Größe der Gemeinde Anlagen von der kleinſten bis zur größ⸗ den zuſammengeſetzt werden können. Die Anlagen werden in Mere. Transportkoffern eingebaut und find ſofort be⸗ iebs fertig. 8 a N Der Verein arbeitet auf gemeinnütziger Grundlage, r Deckung ſeiner Aufwendungen wird von den Mitgliedern in nach der Bevölkerungsziffer geſtaffelter Beitrag erhoben. ten Jahresbeitrag. Die Leiſtungen des Vereins ſind: Ver⸗ elektro⸗akuſtiſche Aufplanung der Gemeinden, koſten⸗ Durchführung und Reparaturen durch Einſatz der er⸗ uten Spezialfahrzeuge; für die Beſchaffung von Erſatz⸗ eilen werden in beſtimmten Fällen und im Rahmen der vorhandenen Mittel Zuſchüſſe gewährt. 8. Vorſitzender des Vereins iſt Gaupropagandaleiter i d, Geſchäftsführer und Mitglied des Beirates der der Gauhauptſtelle Rundfunk Adelmann; dem at ferner an je ein Vertreter des badiſchen iniſteriums und der Landes dienſtſtelle des Deutſchen indetages, der Gauſchatzmeiſter der RS AP, der Ver⸗ tamtsleiters für Kommunalpolitik, der Ober⸗ bürgermeiſter von Karlsruhe und der Bürgermeiſter von Die verdiente Penſton für den Bergmann. Der Präſident Reichsknappſchaft hat die neuen Grundſätze für die Be⸗ Er . Leutnant Heinz Geſchwill wurde am 25 April 1920 zum Fahnenjunker⸗Unteroffizier und zum brachen die erſten Baue rn ver NSG. Es ſind jedesmal große Stunden des Gemein⸗ ſondern Rache übten ſie. Erbarmungslos ſchwäbiſche reden, zu ſein. Der Rundfunk iſt heute zu einem weſent⸗ heit und um jeden Preis die Bauleitung der NS DAP. beteiligt ſich mit einem nam⸗ gte Lieferungen einheitlicher Lautſprecheranlagen, koſten⸗ Aus Baden und den Nach barganen Bilanz des Opferſinns Ueber 2,18 Millionen Mark in Baden und El aß am Tag der Wehrmacht und bei 55. Reichsſtraßen lung 5 geſpendet. ASG. Die Straßenſammlungen verlangen von den Ver⸗ anſtaltern ſtets ein gerüttelt Maß an organiſatoriſcher Vor ⸗ arbeit. Da iſt es denn begreiflich, daß nach erfolgter Aktion mit Genugtuung feſtgeſtellt wird, wie dieſem Ruf an den Opfergeiſt entſprochen wurde. Alle. Sammelnde und Op⸗ fernde, ſind e begierig, das klingende Reſultat zu erfahren, denn: Zahlen beweiſen! 8 In B 80 en 880 Elſaß haben die Sammelbüchſen Unſeror wackeren. 5 800 5/2, 95 Mart„Jeſagten vaon eaeſteden 1525 e 155 auf Baden und 174 955,64 Mark auf das Elſaß. Die fünf beſten Kreiſe ſind: Sinsheim, Donaueſchingen, Heidelberg, Pforzheim, Karlsruhe. a Sehr erfreulich iſt auch das Sammelergebnis der 7. Reichsſtraßenſammlung vom 30. März, die von der D A F durchgeführt wurde. In Baden betrug die Summe 1 113 424,66 Mark, im Elſaß 209 275,05 Mark, was einem Geſamtergebnis von 1322 699,71 Mark leichkommt. Die fünf beſten Kreiſe ſind hier: Pforzheim, Heidelberg, Do⸗ naueſchingen, Raſtatt und Konſtanz. 5 Freiburg i. Br.(Von einem Laſtkraftwagen totgefahren.) An der Straßenkreuzung Breiſacher Hohenzollernſcheſtraße wurde ein neunjähriges Mädchen, das unvorſichtig die Straße überquerte, von einem Laſtkraft⸗ wagen angefahren. Die ee Kopfverletzungen hatten den ſofortigen Tod des Kindes zur Folge. 8 Waſſer bei Emmendingen.(Die gefahrbringende Petroleumlampe.) Drei Kinder waren in einem land⸗ wirtſchaftlichen Anweſen mit einer brennenden Petroleum⸗ lampe auf den Heuſtock gegangen, um junge Kätzchen zu ſu⸗ chen. Dabei fiel die Laterne und ſetzte das Heu in Brand. Eines der Kinder war ſo vernünftig, ſofort die Mutter von dem Vorfall in Kenntnis zu ſetzen. Die raſch alarmierte Feuerwehr konnte den Brand noch im Entſtehen auf ſeinen Herd beſchränken, ſo daß der herbeigerufene Rettungszug der freiwilligen Feuerwehr Emmendingen nicht mehr ein⸗ zugreifen brauchte, Ehſisheim.(Lokomotive erfaßt Perſonen⸗ wagen.) Am Bahnübergang bei Regisheim wurde ein Perſonenwagen von einer Lokomotive erfaßt und eine Strecke weit auf den Geleiſen mitgeſchleift. Während das Auto vollſtändig zertrümmert wurde, kamen die Inſaſſen des Kraftwagens wie durch ein Wunder mit dem Schrecken davon. 8 8 Rauchverbot für Frauen unter 25 Jahren. Wie aus Heiligenſtadt gemeldet wird, haben die Eichsfelder Gaſtwirte beſchloſſen, in ihren Lokalen das Rauchen für Frauen und Mädel unter 25 Jahren zu verbieten. Weibliche Gäſte, die ſich der Anordnung nicht fügen wollen, werden zum Vexlaſſen des Lokals aufgefordert Zur Tagung der Kreislaufforſcher in Bad Nauheim Am 17. und 18 April kommen wieder Hunderte von leit aus 9 8 Deütſchland und zahlreiche ausländische iziner na ad Na Aer Med auheim um am Zentralinſtitut der Kreislaufforſchung ſich über wichtige Fragen der Gefund⸗ heitsführung und die Ergebniſſe der jüngſten Forſchungen auszuſprechen. Die Geſellſchaft ſtellt diesmgl beſonders wichtige Probleme zur Debatte. Wer hatte früher an den Stoffwechſel gedacht wenn Kreislaufſchäden feſtgeſtellt wur⸗ den. Tauſenderlei Urſachen ſchob man die Schuld an Er⸗ krankungen des Kreislaufes zu. Man konnte ſich kaum vor⸗ ellen, daß die Ernährung und der Stoffwechfel mit dem Kreislauf in Beziehung ſtehen könnte. Neuerdings aber mußte man erkennen, daß zpwiſchen Kreislauf und Stoffwechſel engſte Beziehungen beſtehen, daß alſo das richtige Funktionieren von Herz Lunge und Atmung in weitgehendem Maße von unſerer Ernährung abhängig iſt. Denn die Organe des Kreislaufes und ſeine Tätigkeit haben überhaupt keinen Selhilzweck. Sie ſtehen im Dienſte des Stoffwechſels und haben nichts anderes zu tun als für den Stoffwechſe! der Zellen zu ſorgen und da⸗ mit die Lebenserſcheinungen überhaupt zu ermöglichen. Atmung und Kreislauf können deshalb auch nur vom Stoffwechſel her verſtanden werden. Hier ſind nun wichtige Verbindungen durch die Forſchungen der letzten Jahre ſichergeſtellt worden. 185 Es ſind heute nicht mehr nur die klaſſiſchen Kreislauf⸗ ragen, wie etwa die des Blutdrucks, die uns heute am ſtirk⸗ ten intereſſieren. Die neue Forſchungsrichtung ſagt daß je Krankheiten viel weniger im Kreislauf ſelbſt als im Stoffwechſel liegen Die Nauheimer Tagung wird zeigen, daß zwiſchen der Konſtitution und dem Kreislauf ebenfalls enge Beziehungen beſtehen. Da jeder Menſch einen anderen A hat, beſitzt er auch einen anderen Kreis ⸗ lauf. Im arbeitenden Skelettmuskel beſitzt man nun die Energien, die man meſſen und verfolgen kann. Die bisher gemachten Verſuche bei denen man die Arbeit der Muskeln maß und beobachtete, wie ſich zu den Veränderungen und be⸗ ſtimmten Arbeitsleiſtungen der Kreislauf einſtellte haben neue Verhältnisbhilder zwiſchen Kreislauf und Stoffwechſel im arbeitenden Skelettmuskel ergeben, a Zu all dieſen Fragen nehmen in Bad Nau beim be⸗ kannte deutſche Forſcher Stellung. Die Tagung begnügt ſich aber nicht mit der theoretiſchen Betrachtung und akademiſch⸗ wiſſenſchaftlichen Erörterung. Man verſucht, aus den For⸗ VF auch Schlüſſe für die praktiſche Anwen⸗ ung zu ziehen. Auch hierüber berichten zahlreiche beden⸗ tende Gelehrte 1 015 je Ernährung und Stoffwechſelkrank⸗ heiten können nicht ſelten für die Entſtehung und Verſchlim⸗ merung von Kreislaufkrankheiten verantwortlich gemacht. werden. Andererſeits kann eine richtige Ernährung bei o eine große Bedeutung als Heilfaktor N. 0 Die Möglichkeiten, die Ernährung als Heilfaktor zu benutzen ſind noch längſt nicht erſchöpft. Da man durch die Ernährung den Stoffwechſel beeinfluſſen kann gewinnt man auch einen Einfluß auf den Kreislauf, ſo daß alſo auf dem Wege der Ernährung eine Kreislauftherapie zu erzie⸗ len iſt. So iſt, um nur ein Beispiel zu nennen die Frage der Ernährung bei der Regulierung des Blutdrucks und bei der Entſtehung von Arterfenverkalkung ſehr wichtig. Die Nau⸗ heimer Tagung wird nun zeigen, daß es in vielen Fällen richtiger iſt, Kreislaufſchäden und Atmungsbeſchwerden mit 3 hrungsmaßnahmen zu behandeln als mit Medikamen⸗ en.. Deutſch⸗elſäſſiſche Verbundenheit 8 Von Friedrich Roth. Im Wechſel des 15. zum 16. Jahrhundert, angefeuert Luthers Lehre von der e des Chriſtenmenſchen, chwörungen los. Sie zogen ſich, immer wieder auflodernd, über Jahrzehnte hin und endeten ſchließlich furchtbar mit der Verſchüttung von Strömen beſten Blutes. Nicht Gericht hielten die Sieger, wüteten der und, der Markgraf Kaſimir in Franken, die ſächſiſchen Herren in Thüringen. An 20 000 elſäſſiſche Land⸗ leute und Bürger wurden allein bei Zabern zu Tode ge⸗ bracht. Das war zur Auferſtehungszeit des Jahres 1525. Das Elſaß hat dem großartigen Wollen von damals einen grauſamen Blutzoll entrichtet, um ſo höher zu werten, als es keineswegs etwa nur um beſſere Lebensbedingungen eines Standes ging, vielmehr neben mancherlei Unbewußt⸗ heiten das eindeutige Wollen zur kraftvolleren Reichsein⸗ Mete 0 deutſchen Bo⸗ dens und deutſcher Art gegen den Einbruch des anders⸗ mäßigen Weſtens ſtund. a Wie begann es hierzulande? In einem Brief des Land⸗ vogts Jakob von Mörsberg und Beffort, der das Unterelſaß regierte, findet ſich der Vers:„Ruſtica gens eſt eptima flens dur et peſſima gaudenz— Weint der Baller, ſo ſteht es gut, doch übel, freut ſich die Bauernbrut“ Des Bauern Tränen aber floſſen wegen des harten Zehnten. Die Fron und Leib⸗ eigenſchaft, Laune und Willkür drückten ſchwer. Und noch aus dem Ableben des Bauern ſchlugen die Herren Kapital; bekannt iſt die„tote Hand“, auch Beſthaupt, oder Gewand⸗ fall 2 8 5 as erben der Verſchworenen war der Bund ſchu h. zu ſpielen. Worum es eigentlich ging, erkannte er 1 ſpät. ne chten f 8 0 Anton aus dem Haufe Guiſe, ins Land gedrungen. Wie Stabonteinm bald die Verpflegung aus, und als ein starter Hauſe Bauern im benachbarten Lupſtein von dem Herzog vernichtet worden war, mußte Gerber an Uebergabe denken. Ueber die Vorgänge berichtet der franzöſiſche Ritter Voll⸗ chr de Seronville; natürlich durchaus parteiiſch Die Bauern ſieht er bezeichnenderweiſe nur als barbariſche Irrgläubige, die ſich gegen das„Volk Gottes“, die Franzoſen, erhoben. Ueber den Kampf bei Lupſtein ſchreibl er:„Das Gemetzel war unter ihnen(den Elſäſſern) ſo furchtbar, daß das Blut untermiſcht mit Regenwaſſer in ſtarken Bächen und Strö⸗ men über die Dorfgaſſen rann“. Den in Zabern e hatte der Herzog freien Abzug gewährt. Hundert Geiſeln mußten geſtellt werden. Es zeigt die perſönliche Größe des Erasmus Gerber, daß er ſich ſelbſt hierzu anbot. Die Bauern zogen darauf ab, um ſich auf dem ſogenannten Marterberg zu ſammeln Da geſchah der fürchterlichſte Wortbruch, die Vehrloſen wurden ſamt und ſonders niedergemacht. 20000 Mann, unſere Vor⸗ fahren Welcher heilloſe Aderlaß! Welcher Raub an der Schöpfung! Welche Düngung frühjahrlichen Bodens mit dem Blute beſter deutſcher Männer! Der fromme Volleyr allerdings macht den. ſelbſt für die ſchauderhafte Bluttat verantwortlich:„Aber es kam anders als man dachte. Denn Rache ſtieg vom Himmel hernieder, damit Of fenbar würde daß Gott vor allem geehrt werden muß. 5 ertönte eine S ame von oben, die verkündete:„Schlagt zu. es iſt erlaubt! Auf allen Gaſſen lag es voll erſtochener Bauern und Bürger, daß wir nur mit Mühe über ſie rit⸗ ten. Erasmus Gerber und Peter Hall hängen beide an einem Baum, nicht hoch von der Erde.“ 5 Herzzerreißend aber ſind die Briefe, die der Kleeburger Haufe an den Stadtrat von Straßburg ſchrieb und der des Wolfgang Müller, oberſter Hauptmann des hellen Haufens im ter an dieſelbe Adreſſe.. „Liebe Herren!“ flehten die Kleeburger,„wir als arme unverſtändige Leute in dieſen aufrühreriſchen Sachen bitten euer Würden und Gunſt, daß ihr ſtrenge, weiſe und hoch⸗ verſtändige Herren uns Armen Beiſtand leiſten wolltet und anſehen den großen Jammer, daß der unchriſtliche Tyrann, der jetzt im Lande iſt, leider, Gott erbarms, uns ſo ſchänd⸗ lich läſterlich unſere Weiber und Kinder verdirbt und tötet, auch ſehet und laßt euch zu Herzen gehen, wie der unchriſt⸗ liche Tyrann unſer Korn auf dem dert, verheert und verdirbt, woraus wir uns dies Jahr er⸗ eld abmäht, verſchleu⸗ N nähren wollten und auch eure geſtrengen und untertänigen Bürger mit ſpeiſen wollten. Wenn der Tyrann überhand ge⸗ wönne, iſt zu beſorgen, daß der ganze Rheinſtrom dadurch verloren und verdorben wird“ Und gleichſo ſchreibt der Wolfgang Müller elſäſſiſch⸗deutſche Do⸗ kumente von erschüttern 5 und Brüder! Uns iſt durch viele Briefe und mündlich durch Bo⸗ ten geſchrieben und vorgebracht worden, daß ſich ein frem⸗ Meinung, uns und dieſe un⸗ er Größe:„Liebe Herren und des Volk erhoben hat, in der ind Landesart zu überziehen und ſchwer zu nſere Meinung iſt nicht, ſolches zu geſtatten, unſer 5 ut währt, wollen wir ir! aher bitten und rufen mit Leute i 5 gu kun, dem ganzen Lande zugut. mit Fleiß und Ernſt unſer Va wahrt. Wenn auch i ind Franken, i . Mannheim Friedrichsfeld. * Lolcale Nuud cu au Nach den Oſterfe ertagen. Verklungen ſind nun die Melodien des Oſterfeſtes; vor⸗ bei die Freuden des Oſtermorgens, vorüber die Ruhepauſe zweier Feiertage. Der tägliche Ablauf des Lebens ſpannt uns wieder ein in ſein Räderwerk und wie beſonnte Höhen, von denen man ungern ſcheidet, liegen die Feſttage hinter Ants. Unzählige ſind wieder an den beiden Oſterfeiertagen teils auf Schuſters Rappen oder mit dem Fahrrad hinaus⸗ gewandert in Gottes freie Natur, um das erſte zarte Er⸗ wachen der Natur auf ſich wirken zu laſſen. Aber auch unſere Jugend freute ſich wieder am Oſter⸗ morgen am Verſtecken und Suchen der bunten Oſtereier, und ſelbſt die zweite Kriegsoſtern konnte den Oſterhaſen nicht verjagen. a 5 In fieberhafter Spannung verfolgte man über Oſtern am Rundfunk die Sondermeldungen von den Kriegsfronten und begeiſtert wurde die Einnahme von Belgrad und die Wiedereroberung von Bardia aufgenommen. Während der Oſterſonntag hier im allgemeinen ziem⸗ lich ruhig verlief, brachte der Oſtermontag in der kath. Kir⸗ chengemeinde anläßlich der Erſtkommunionfeier der Kinder zahlreiche Familienfeſte mit ſich. Schulbeginn der Haushaltungsſchulen. Wir weiſen auch an dieſer Stelle auf die Bekanntmachung des Stadtſchul⸗ amtes zum Wiederbeginn des Unterrichts der hauswirt⸗ ſchaftlichen Berufsſchule und Staatl. Haushaltungsſchule hin Schwere Juchthausſtrafen für Fahrraddiebe. Wegen in großer Anzahl ausgeführter Fahrrad⸗Diebſtähle wurde der ſchon mit 16 Vorſtrafen belegte Hans Gebert aus Röbel vom Mannheimer Sondergericht zu acht Jahren Zuchthaus und Verbringung in Sicherungsverwahrung verurteilt. Seine ebenfalls angeklagte Ehefrau Frieda, die die Fahrräder un⸗ ter falſchen Angaben verkaufte, obwohl ſie gewußt hatte, daß dieſe von Diebſtählen herrühren, erhielt drei Jahre Zuchthaus. * Förderung von Kriegsteilnehmern beim Beſuch von Ban⸗ und Ingenieurſchulen. Der Reichserziehungsminiſter hat Be⸗ ſtimmungen getroffen, um techniſch begabten Kriegsteilnehmern und insbeſondere Verwundeten das Studium an den Bau⸗ und Ingenieurſchulen zu erleichtern. Auf die vor der Auf⸗ nahme nachzuweiſende praktiſche Tätigkeit wird die Kriegs⸗ dienſtzeit bei nichttechniſchen Truppen bis zur Höchſtdauer eines Jahres angerechnet, ſoweit ſie die zweijährige Dienſt⸗ verpflichtung überſteigt. Dem Wehrdienſt werden Arbeitsdienſt und Dienſt bei der Techniſchen Nothilfe gleichgeſetzt. Bei tech⸗ niſchen Truppen kann der Wehrdienſt bis zur Höchſtdauer von zwei Jahren angerechnet werden. Verwundete können die praktiſche Tätigkeit auf einem techniſchen Büro durchführen. Die Ausleſeprüfung bei der Aufnahme wird für Kriegsteil⸗ nehmer auf Deutſch, Rechnen, Geſchichte und Erdkunde be⸗ ſchränkt. Kriegsteilnehmer, die den Schulbeſuch unterbrechen mußten, ſind in Wiederholungsſtunden zu fördern. Beſonders begabte Kriegsteilnehmer können das zweite Semeſter ver⸗ ſuchsweiſe überſpringen. 5 Doktor⸗Prüfung für Diplom⸗Landwirte ohne Abitur. Der Reichserziehungsminiſter teilt eine Klarſtellung über die Zu⸗ laſſung von Diplom⸗Landwirten ohne Reifeprüfung bzw. Sonderreifeprüfung zur Doktor⸗Prüfung mit. Der Miniſter hat leine Bedenken, daß Diplom⸗Landwirte, die nach§ 13 der Prüfungsordnung vom 24. Juli 1922 mit Oberſekunda⸗ reife zum landwirtſchaftlichen Studium zugelaſſen worden ſind, zur landwirtſchaftlichen Doktorprüfung zugelaſſen wer⸗ den, ſofern ſie die Diplomprüfung mit„gut“ beſtanden haben. Im übrigen muß von dieſen Diplom⸗Landwirten als Vor⸗ ausſetzung für die Zulaſſung zur Doktor⸗Prüfung die nach⸗ trägliche Ablegung der Sonderreifeprüfung gefordert werden. * Die Begabtenförderung. Reichsleiter Dr. Ley ſtattete der Dienſtſtelle des Berufswettlampfes aller ſchaffenden Deutſchen einen Beſuch ab und hatte mit dem Leiter des Berufswett⸗ lampfes, Reichsjugendführer Axmann, eine i über alle laufenden Fragen des Berufswettkampfes und der egab⸗ tenförderung, wobei er auf die für die geſamte Nation ſegens⸗ reichen Ergebniſſe des Begabtenförderungswerkes des deutſchen Volkes hinwies. a Feuerwehrſcharen der Hitler⸗Jugend. Aus der Hitler⸗ Jugend ſind bereits ſeit einiger Zeit geeignete Jugendliche zu Feuerlöſchdienſtreſerven zuſammengefaßt worden, die der notwendigen Verſtärkung der Feuerſchutzpolizei und der Feuer⸗ wehren insbeſondere auch während der Kriegszeit dienen. Wie der Reichsinnenminiſter mitteilt, ſind die innerhalb einzelner größerer Gemeinden gebildeten geſchloſſenen Feuerwehrſcharen der Hitler⸗Jugend jetzt und in kommenden Friedenszeiten als Teile der örtlichen Feuerwehr anzuſehen. Die Beſchaffung der für den Feuerwehrdienſt notwendigen perſönlichen Ausrüſtung und Bekleidung iſt hiermit Aufgabe der Gemeinde, in der die Jeuerwehrſchar der Hitler⸗Jugend aufgeſtellt wurde. Tankausweiskarten und Mineralölbezugſcheine der Serie v. ungültig. Die Reichsſtelle für Mineralöl gibt bekannt: Die Tankausweiskarten und Mineralölbezugſcheine der Serie verlieren mit dem 11 des 11. April ihre Gültigkeit. Vom 12. April 1941 ab darf daher Kraftſtoff(mit Ausnahme von Treibgas, für das beſondere Bezugſcheine eingeführt ſind), nur noch gegen Tankausweiskarten und Mineralölbezugſcheine der Serie W abgegeben werden, die bereits ſeit dem 1. April 1941 zur Ausgabe gelangt ſind. Jedoch dürfen Mineralöl⸗ bezugſcheine, die ſchon vor dem 12. Februar 1941 bei den Lagerhaltern der vertriebsberechtigten Firmen eingereicht waren, noch in Höhe der bereits zur ſofortigen Lieferung ab⸗ erufenen Mengen beliefert werden. Die Abgabe und der Bezug von Mine auf ungültig gewordene Tankausweis⸗ karten und Mineralölbezugſcheine iſt ſtrafbar. Verlängerter Kinderzuſchlag bei Arbeits- und Wehrdienſt. Nach dem Reichsbeſoldungsgeſetz wird bei Verzögerung des Abſchluſſes der Schulausbildung und der Berufsausbildung, die vor Vollendung des 24. Lebensjahres durch die geſetzliche Arbeitsdienſtpflicht und Wehrdienſtpflicht eintreten, die Akters⸗ grenze für den Kinderzuſchlag von 24 Jahren um die tat⸗ eee Dauer dieſer Pflichtdienſtzeiten verlängert. Der ſeichsfinanzminiſter hat jetzt beſtimmt, daß die gleiche Folge bei Verzögerungen eintritt, die durch den Wehrdienſt im Kriege in der Wehrmacht und Waffen⸗/ durch den Arbeitsdienſt im Kriege im Rahmen der Wehrmacht, durch langfristigen Not⸗ dienſt und durch Luftſchutzwarndienſt oder Sicherheits. und Hilfsdienſt entſtehen. Die Verlängerung der Altersgrenze wird in der Weiſe berechnet, daß die tatſächlich abgelefſteten Pflichtdienſtzeiten zum Tage der Vollendung des 24. Lebens⸗ jahres hinzugezählt werden. Freiwillig abgeleiſtete Dienſtzei⸗ ten im Frieden, die über die Dienſtzeit hinausgehen, werden dagegen nicht berückſichtigt. Pflichtjahr⸗Befreiung dei Bürotätigkeit im Oſten. Weibliche Jugendliche, die eine kaufmänniſche oder Bürotätigkeit in den Oſtgauen aufnehmen wollen, um ſpäter vom Pflichtjahr be⸗ freit zu werden, müſſen über eine abgeſchloſſene Berufsaus⸗ bildung verfügen und mindeſtens 18 Jahre alt ſein. Einem Einſatz jüngerer weiblicher Angeſtellter im Oſten kann nach einem Erlaß des Reichsarbeitsminiſters nur nähergetreten werden, wenn die Jugendlichen bei ihren Eltern oder Ver⸗ wandten wohnen können. Volkserholung an den Reichswaſſerſtraßen. Der Reichs⸗ verkehrsminiſter hat eine weitgehende Förderung der Volks⸗ erholung an den Reichswaſſerſtraßen eingeleitet. Alle beſtehen⸗ den oder neu anzulegenden Reichswafſerſtraßen ſollen der Volkserholung erſchloſſen werden. Wenn dieſe Maßnahme auch erſt nach dem Kriege durchgeführt werden kann, ſo ſoll 0 doch ſchon im Kriege vorbereitet werden. Nach Möglichkeit ollen künftig auch die weniger bekannten landſchaftlich ſchönen Waſſerſtraßen der Fahrgaſtſchiffahrt erſchloſſen werden. Dies gilt nicht nur für die Flüſſe, ſondern auch für die Schiff⸗ fahrtskanäle. Die Großwaſſerbauten und Talſperren bilden außerdem lockende Reiſeziele, ſo daß ausreichende und würdige Gaſt⸗ und Uebernachtungsſtätten errichtet werden müſſen. Dem Waſſerwanderſport ſollen nach Möglichkeit auch die Kanäle er⸗ ſchloſſen werden. Bei der Planung ſind die NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ und der NS.⸗Reichsbund für Leibes⸗ übungen anzuhören. Schont unfer Volksvermögen! NSG. Wieviel wertvolles Volksgut fällt jährlich den Flammen zum Opfer! Und faſt immer iſt Leichtſinn und Anachtſamkeit die Urſache. Wenn jetzt der Sommer kommt, gilt es doppelt und dreifach vosichtig zu ſein. Der Wald iſt koſtbares Volksgut, das uns allen gehört. Er iſt ein gut Teil unſeres Volfsvermögens. Es iſt deshalb geradezu ein Verbrechen, im Walde zu rauchen. Auch Scheuern und an⸗ dere leicht gebaute Gebäude ſind durch die Rauchunſitte beſon⸗ ders gefährdet. Deshalb: Achtet jetzt ſorgfältiger denn je auf die Rauchverbote. Denkt immer daran, daß es gerade jetzt in der Kriegszeit gilt, Schaden zu verhüten. ö Brauchtum im Monat April. Launiſch, wie lein anderer ſeiner elf Brüder, iſt der April. Treibt ein kalter Wind noch Schneeflocken durch die Luft, ſo aubert ſchon eine halbe Stunde ſpäter warmer Sonnenſchein en Frühling vor, während am Himmel aber ſchon wieder graue Regenwolken auftauchen. Was ſeine Durchſchnittswärme anbelangt, ſo durchläuft der April allerhand Wärmeſpannen, denn er wechſelt allein in Europa von 3,4 Grad Celſius in Oslo und 5,7 Grad in en über 8,5 Grad in Berlin nach 9,6 Grad in Wien hinüber, bringt es in Budapeſt aber ſchon auf 11,60 Grad, in Rom auf 13,8 Grad, in Palermo auf 15 Grad und in Athen ſogar auf 15,5 Grad. Er ſpendet alſo reichliche Abwechſelung, und wenn er im Norden erſt einen ſchüchternen Anlauf in den Frühling nimmt, ſo bringt er im Süden ſchon eine recht ausgiebige Wärme, weshalb in Süd⸗ italien und in Griechenland die Fliederblüte auch ſchon in die zweite März⸗ und die erſte Apkilhälfte fällt, wogegen die Bewohner von Königsberg den Anblick des blühenden Flieders erſt ſechs Wochen ſpäter genießen können, denn der Frühling nimmt ſeinen Weg von Südweſten her. Zwiſchen ſeinem Auf⸗ treten in Palermo und in Tornea in Nordſchweden liegen rund wiereinhalb Monate. Bei uns fällt in den April vor allem die Zeit der Obſt⸗ baumblüte, 1 mit der Pfirſich⸗ und Aprikoſenblüte, auf die dann die Pflaumenblüte folgt und die wunderſchöne Zeit, in der der Kirſchbaum ſeinen„weißen Hut“ trägt. Amtliche Bekauntwachung der Stadt Mannheim Stadtſchulamt unterſtellten Schulen: Schulbeginn. Ausgabe von Seeſiſchen. Die nächſte Fiſchverteilung erfolgt nach der Kunden⸗„Mannheim waren bezw. werden Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Der Unterricht beginnt in den folgenden demſliſte und zwar heute Dienstag, 15. April, ab 15 Uhr, fällig ſpäteſtens am: b) Staatliche Haushaltungsſchule am 0 den 18. April 1941, vormittags 9 Uhr. Mannheim, den 10. April 1941. Stadtſchulamt. gegen Vorlage weißen Ausweiskarte zum Einkauf von ga) Hauswirtſchaftliche Berufsſchule am Donners⸗ Seefiſchen der jeweils zuſtändigen Verkaufsſtelle. tag, den 17. April 1941, vormittags 8 Uhr Hofmanu, Friedrichsfeld Freitag, Johann Schreiber, Friedrichsfeld Johann Schreiber, Seckenheim Goedecke, Sechenheim 15. 4. 1941: Gebäudeſonder⸗ ſteuer und Grundſteuer, Rate für 161— 240 April 1941. 301— 380] 15. 4. 1941: die von den Arbeit⸗ 391— 460 gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ 401— 490 zahlungen im März 1941 ein⸗ Städt. Ernährungsamt. ehaltene Bürgerſteuer. Zum möglichst baldigen Eintritt, spätestens E Ein Heldendenkmal des deutschen und für Betrieb zur Lerminfonkrolle männliche oder weibliche Kraft. ** 1. juli dieses Jahres, suchen wir gewandte C 7 222 Forderungszetteln bis dahin fällig P10 13 1 E 3 5 verdenden Steuerzahlungen und Säumniszuſchläge. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeuęnisab- schriften und Gehaltsansprüchen erbeten unter obigen Kennworten an hergestellt vom Oberkommando d. Heeres 20. 4. 1941: Gemeindegetränke⸗ FW!!... Te den den 20. 4. 1941; die bis dahin fällig 1 1 J verdende Vergnügungsſteuer. Stundungen, Steuerbeſcheiden und An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Zahlung nicht recht⸗ zeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ zeitstages ein einmaliger Zuſchlag Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 o. H. des rückſtändigen Be⸗ trages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten Soldaten, Deutsche Steinzeugwarenfabrik 4 Die beſtellten Läufer⸗Schweine können morgen mittag von 12 Uhr ab, abgeholt werden J Aa N nbwig Bolz. Isg Tieron bringt Gewinn! derbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mah⸗ nung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadthaſſe. 20. 4. 1941: die auf Grund von Gegen Ende des Monats fängt auch der Birnbaum 10 N ſeine großen, ſchneeweißen Blüten aufzuſchließen. Aber au die Blütezeit der Obſtbäume hängt von der Durchſchnittswärme des Monats ab. Wenn ſich im Rhein⸗ und Moſeltal oder im Taunus die erſten Blüten öffnen, find die Knoſpen im ober⸗ bayeriſchen Obſtgarten immer noch feſt e Dazu kommt, daß ein Obſtbaum, der höher als im Flachland 15 0 mit jeder Höhenzunahme von 100 Meter um 3 bis 4 Tage ſpäter blüht. Wongch ein Baum, der in einem 600 Meter hochgelegenen Garten wächſt. 18 bis 24 Tage ſpäter zum Blühen kommt als der gleiche Baum in der Ebene. g In den Wochen der Obſtbaumblüte herrſcht im Bienenſtock Hochbetrieb, denn die Bienen und Blüten ſind unbedingt 18 einander angewieſen. Wie ungeheuer wichtig ſich die Tätigkeit der Bienen bei der Befruchtung der Obſtblüten auswirkt, er⸗ hell, daß im Jahre 1935 vom jährlichen Ertrag der Obſternte in Deutſchland nicht weniger als 450 Millionen Mark allein der Arbeit der Bienen zu verdanken waren. Und dieſe Arbeit iſt Schwerarbeit im wahrſten Sinne des Wortes. Ehe auch nur ein einziges Pfund Nektar— der ſüße Saft, der im Innern der Blüte enthalten iſt— in den Bienenſtock eingetragen wird, müſſen 10 000 Bienen ausfliegen und vollbeladen in den Stoch zurückkehren. Sammeln ſie ſtattdeſſen Pollenkörner— den Blütenſtaub—, den ſie in Säckchen am Hinterleib, in den ſo⸗ genannten„Körbchen“ unterbringen, ſo iſt die Arbeit eines Rundflugs erſt getan, wenn das Körbchen etwa 100 000 Pollen⸗ körner enthält. Wenn dle Knoſpen ihre braunen Hüllen ſprengen und das erſte unge Grün aus dem Waldboden ſprießt, beginnt ſchon vor dem Morgengrauen der Auerhahn mit ſeinem eigenartigen Balzgeſang, der aber eigentlich gar kein Geſang iſt, ſondern nur eine Aufeinanderfolge von charakteriſtiſchen Lauten bei gleich⸗ zeitig ausgeführten merkwürdigen Körperbewegungen, den „Balztänzen“, Da ſieht denn der liebestolle Vogel auf einmal ganz anders aus: die Halsfedern ſträuben ſich zum„Balz⸗ kragen“, die Schwingen ſenken und öffnen ſich und das„Spiel“, der kräftige Schwanzſtoß, wird zu einem prachtvollen, großen Fächer auseinandergetrieben. Dann hört man die erſten Laute, das„Klöggeln“, das uit einem kunſtvollen Triller, dem „Hauptſchlag“, abſchließt und darauf das„Schleifen“, das ſich wie Senſenſchleifen anhört, worauf endlich alle drei Wechſel⸗ laute immer ſchneller aufeinanderfolgen, bis alle Töne faſt ineinander übergehen und ſich unter den der Balz zuſehenden Hennen zuletzt auch die richtige findet. Das ſchönſte von allem, was uns der April beſchert, iſt, daß nun allmählich wieder die Vogellieder erklingen von überall her und in allen Tenarten, angefangen vom leiſen Lockruf aus irgendeiner Hecke heraus und den erſten Singverſuchen, bis endlich, immer lauter anſchwellend, die Jubellieder daraus werden, die den Frühling künden, ſchöner als alles andere. Den ganzen Monat hindurch ziehen die in die Heimgt zurückkehren den Vogelmillionen übers Land hin. In der Nacht fliegen ſie, wie die Eulen und Regenpfeifer, die Reiher, Schnepfen, Droſſeln, Rallen und viele kleine Singvögel, wogegen die Kra⸗ niche, Störche, Gänſe, die Schwalben und die Wachteln lieber im Tageslicht wandern. Bei manchen Vögeln fliegen die Männchen während der langen Wanderung geſondert von den Weibchen und ſind dann auch die erſten, die wieder in der Heimat eintreffen Man hat im Vorjahr auch beobachtet, daß aus einem däniſchen Storchenneſt ſtammende Geſchwiſter nicht einmal den gleichen Weg nahmen, da der eine Storch über Spanien flog und der andere den Flug über den Balkan wählte, um nach Afrika zu kommen. Sind ſie aber erſt wieder in der alten Heimat, ſo dränge alles in ihnen der Erfüllung entgegen. Denn jetzt iſt die Natur verſchwendungsbereit, ob ſie die Vögel zum Neſtbau zwingt oder ob ſie in den blütenbeladenen Zweigen die Frucht erſtehen läßt. M. Kl. von Lütgendorff. 2 Wertere Laſt trägt auf dem Weg man nie als ſtarken Verſtand: er frommt dir mehr in der Fremde als Gold; er iſt des Hilfloſen Hort.“ Aus der Edda“. Sterbekaſſenperein Einigkeit, Müm.⸗Hechen heim. Einladung zu der am Sonntag, 20. April 1941, nachm. 3 Ahr in der Wirtſchaft„Zum Stern“ ſtattfindenden ordentlichen Hauptverſa Tages⸗Ordnung: 1. Geſchäftsbericht 2. Rechenſchaſtsbericht. a f 3. Reviſionsbericht und Entlaſtung des Vorſtandes. 4. Neuwahl der Vorſtandſchaft. 5 Neuwahl der Reviſoren. 6. Wünſche und Anfragen. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder wird erwartet. i Der Vorſtand: G Bauer Aug. Eder. lung 5 J. Herdt —— 1 n 8 6 — * — N geh aucfalmes „e e . eee eee neee Dee F wpo diesen Aenne, 2 ieee rn 1 ——— 7 2